Parkinson: Wie die Rolle der Darm-Hirn-Achse entscheidend die Therapie bestimmt
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Parkinson: Wie die Rolle der Darm-Hirn-Achse entscheidend die Therapie bestimmt Parkinson ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, bei der Dopamin-haltige Zellen im Gehirn absterben und Betroffene in ihrer körperlichen und psychischen Beweglichkeit im Verlauf immer weiter eingeschränkt werden können. Therapeutisch breit eingesetzt werden Medikamente, die Vorläufersubstanzen von Dopamin beinhalten. Zudem kommen verschiedene physikalische Therapien zum Einsatz. Wie wichtig jedoch auch eine gesunde, gut abgestimmte Ernährung, ein optimal versorgter Mikronährstoffhaushalt, regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung und andere Optionen aus Neurochirurgie und Naturheilkunde sind, stellen wir Ihnen neben allen Fakten und vielen neuen Erkenntnissen aus der Wissenschaft rund um die Parkinson-Erkrankung vor.
Experte/Expertin: Corina Hajak Prakt. Ärztin, Expertin für integrative Medizin Letzte Aktualisierung: 8. Juli 2021 Das-Wichtigste-in-Kürze Fakten in der Übersicht Parkinson – was ist das? 400.000 Betroffene in Deutschland, hinter Multipler Sklerose (MS) zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, Durchschnittsalter Diagnose: 60 Jahre. Die Erkrankung gilt bis jetzt allgemein noch als unheilbar. Parkinson entsteht durch einen Dopaminmangel im Gehirn, konventionelle Therapien zielen bis jetzt rein auf die Linderung der Symptome ab.
Ursachen & Risikofaktoren: mitochondriale Dysfunktion, Störungen im Darm- Mikrobiom, stille Entzündung (silent inflammation), oxidativer Stress und hohe Homocystein-Spiegel Symptome: Hauptsymptome: Muskelsteife, Muskelzittern, Bewegungsarmut, Probleme bei Haltung und Gleichgewicht; viele weitere, auch psychische Beschwerden, Parkinson-Demenz Diagnose und Tests: neurologische Untersuchung, bildgebende Verfahren, Entzündungsmarker (Homocystein und hsCRP), Nuklearmedizin, medikamentöse Testverfahren Prognose und Verlauf: fünf Stadien der Erkrankung, ähnliche Lebenserwartung wie Gesunde Empfohlene Ernährung: Zunehmend häufen sich Hinweise, dass Parkinson im Darm entsteht und das Darmmikrobiom für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich ist. Wie unser Darmmikrobiom zusammengesetzt ist, entscheidet vor allem unsere Ernährung. Parkinson-Erkrankte leiden außerdem an einem erhöhten Risiko für eine Unter- und Fehlernährung. Eine anti-entzündliche, antioxidative Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, fettem Fisch, Nüssen, Saaten und pflanzlichen Ölen ist, formt das Ideal. Therapie und Prävention: Mikronährstoffe: Besonders wichtig bei Parkinson sind folgende Mikronährstoffe: Folsäure, B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und Coenzym Q10. Natürliche, antioxidativ wirksame Mikronährstoffe senken das Risiko an Parkinson zu erkranken. Curcumin (Kurkumawurzel), Resveratrol (Trauben, Rotwein) und EGCG in grünem Tee gehören zu Gruppe der Polyphenole, deren positive Wirkung bereits bei Parkinson in Bezug auf die Neuroinflammation untersucht wurde. Lebensstil: Sport und Bewegung beeinflussen unsere körperliche und geistige Gesundheit in großem Ausmaß. Neben Physiotherapie ist jede körperliche Betätigung, auch im Alltag, ein Zugewinn. Gehgeschwindigkeit, Muskelmasse- und kraft, Gleichgewicht, Koordination, Haltung, Selbstbewusstsein und Erfolgserlebnisse und nicht zuletzt Ihr Energiestoffwechsel werden durch körperliche Aktivität gesteigert und verbessert. Genussmittelkonsum: Rauchen/Nikotin schützt vor Parkinson; Alkoholkonsum sollte moderat gehalten werden Entspannungstechniken: Entspannungstechniken können Verspannungen lösen, die Muskulatur kräftigen, die Atmung verbessern, zu besserem Schlaf beitragen und positiven Einfluss auf die Psyche haben.
Schlaf und Schlafhygiene: Menschen mit Parkinson leiden sehr häufig unter Schlafstörungen wie lebhaften Alpräumen, starkem Harndrang, unkontrollierbaren Beinbewegungen im Schlaf, Ein -und Durchschlafstörungen und hoher Tagesschläfrigkeit. 60-90 % der Betroffenen leiden im Verlauf der Erkrankung unter Schlafstörungen. Eine gute Schlafhygiene ist sehr wichtig für einen guten Nachtschlaf. Konventionelle Therapie: Die Therapie bei Parkinson mit Medikamenten zielt auf die Erhöhung des Dopamin-Angebots im Gehirn ab und ist meist lebenslang. Das Ziel ist, die Symptome zu lindern und Lebensqualität bzw. Autonomie zu erhalten. Wenn medikamentöse oder andere Therapien keine Erfolge erzielen können, kann die Methode Deep Brain Stimulation zum Einsatz kommen. Ganzheitliche Therapie: Phytotherapie: Antioxidantien aus Bockshornklee, Selleriesamen, kalte Umschläge im Sommer gegen Austrocknung, Präparate aus Mahonienrinde gegen überschießende Talgproduktion und Entzündungen. Darmsanierung: Die entzündlichen Prozesse bei Parkinson beginnen im Darm – eine Darmsanierung kann das Mikrobiom wieder in die Balance bringen, die Wirkung von Levodopa unterstützen und Nebenwirkungen abmildern. Entsäuerung und Entgiftung: Entsäuerung und Entgiftung sollten die Grundlage jeder Parkinson-Therapie darstellen. Physiotherapie: fördert und verbessert die bei Parkinson eingeschränkte Beweglichkeit, Koordination und das Gleichgewicht. Ergotherapie: zielt v. a. darauf ab, die Selbstständigkeit der Betroffenen bei Parkinson zu verbessern und noch vorhandene Fähigkeiten zu erhalten Vibrationstraining: Die Schwingungen lösen Dehn- und Kontraktionsreflexe der Muskulatur aus, wodurch ein nachhaltiger Effekt auf das neuromuskuläre System der Parkinson-Patienten erzielt wird. Logopädie: Logopädie unterstützt die Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen. Neurofeedback: Durch Neurofeedback können sowohl Verbesserungen im motorischen als auch im kognitiven Bereich bei einem Parkinson-Syndrom erzielt werden. Psychotherapie: Hilfe und Begleitung bei Annahme der Diagnose, bei Depressionen und hoher psychischer Belastung Checkliste und Empfehlungen bei Parkinson: Das können Sie selbst tun
. . . Was ist das Parkinson-Syndrom? Das-Wichtigste-in-Kürze Parkinson in der Übersicht Unter Parkinson leiden in Deutschland ca. 400.000 Menschen. Das Risiko steigt mit fortschreitendem Lebensalter. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung nimmt die Krankheit Parkinson in der Bevölkerung zu. Jedes Parkinson-Syndrom hat als Ursache aus unterschiedlichen Gründen einen Dopamin-Mangel. Der fehlende Botenstoff Dopamin führt zu den Bewegungsstörungen und vielen weiteren Symptomen. Die Symptome zeigen sich aber erst, wenn bereits 55-60 % der Dopamin- produzierenden Zellen abgestorben sind. Der Name der Erkrankung geht auf den englischen Arzt James Parkinson zurück, der die Erkrankung zum ersten Mal 1817 ausführlich beschrieb. Jedes Parkinson-Syndrom hat als Ursache aus unterschiedlichen Gründen einen Dopamin-Mangel. Beim idiopathischen Parkinson-Syndrom (IPS) sterben die Dopamin-produzierenden Zellen in einem Teil des Mittelhirns des Hirnstamms zunehmend ab. Der fehlende Botenstoff Dopamin führt zu den für Parkinson typischen Symptomen wie Bewegungslosigkeit (Akinese), Zittern (Tremor) und Muskelsteifigkeit (Rigor) und vielen weiteren Symptomen. Die Symptome zeigen sich aber erst, wenn bereits 55- 60 % der Dopamin-produzierenden Zellen abgestorben sind. Hinweis Dopamin Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn (Neurotransmitter), der für die Erregung der Nervenzellen und für die Informationsübermittlung mitverantwortlich ist. Dopamin wird oft als „Glückshormon“ bezeichnet, da es in Verbindung mit unserem körpereigenen Belohnungssystem ausgeschüttet wird, z. B. bei Erfolgserlebnissen und in glücklichen Momenten. Dopamin übermittelt auch Befehle des Nervensystems an die Muskulatur. Das größte Vorkommen von Dopamin findet sich in der schwarzen Substanz (Substantia nigra), einer Nervenzellenansammlung im Hirnstamm. Bei Parkinson ist die Konzentration von Dopamin um ca. 90 % reduziert.
Parkinson hat viele Namen, die alle die gleiche Erkrankung bezeichnen, was manchmal für Verwirrung sorgt. In diesem Artikel geht es vor allem um die häufigste Form des Parkinsons (75 %), das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS), welches eine Reihe an Synonymen hervorgebracht hat. Häufig gebrauchte Synonyme des idiopathischen Parkinson-Syndroms: Parkinson Morbus Parkinson Parkinson-Syndrom Primäres Parkinson-Syndrom Parkinsonismus Schüttellähmung/Zitterlähmung Seltener als das idiopathische Parkinson-Syndrom ist das sekundäre Parkinson-Syndrom, welches z. B. durch Medikamente (Neuroleptika), Giftstoffe (aus Umweltgiften oder Drogen), durch Verletzungen, durch entzündliche Erkrankungen oder Krankheiten des Gefäßsystems ausgelöst werden kann. Familiär vererbbare Ursachen für Parkinson sind eher selten. Vorkommen und Auftreten Unter Parkinson leiden in Deutschland ca. 400.000 Menschen, weltweit ist Parkinson hinter Multipler Sklerose die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Das Durchschnittsalter bei der Diagnose von Parkinson liegt bei ca. 60 Jahren und Frauen wie Männer sind gleichauf betroffen. Auch jüngere Menschen (ca. 10 % der unter 40-Jährigen) können erkranken, jedoch steigt das Risiko mit fortschreitendem Lebensalter an. Parkinson nimmt weltweit zu – Experten führen dies auch auf die steigende Lebenserwartung zurück, da ein höheres Alter ein Hauptrisiko darstellt, an Parkinson zu erkranken. . . . Ursachen und Risikofaktoren Das-Wichtigste-in-Kürze Ursachen und Risikofaktoren in der Übersicht mitochondriale Dysfunktion: Parkinson gehört zu den Mitochondriopathien (geschädigte Zellkraftwerke) mit massiven Auswirkungen auf den ganzen Körper.
Störungen im Darm-Mikrobiom: Das Darm-Mikrobiom und entzündliche Veränderungen im Darm wie Leaky-Gut spielen wohl eine große Rolle bei der Entstehung von Parkinson und bieten entsprechend neue Ansätze für die Therapie. Chronische, schwelende Entzündungen (silent inflammation): Fehlgeleitete permanente entzündliche Prozesse schädigen unseren ganzen Organismus und können die Grundlage für die Entstehung von Parkinson bieten. Schwermetalle und Pestizide: Schwermetalle schädigen die Mitochondrien, Zellmembranen, Enzyme und behindern Abläufe, die für einen gesunden Zellstoffwechsel wichtig sind wie Zellreparaturen und Zellkommunikation. oxidativer Stress: Unser Körper bildet bei vielen Reaktionen freie Radikale (z. B. in der Zellatmung und bei Immunreaktionen), die in normalen Konzentrationen nicht schädlich sind. Erst bei einem Zuviel entsteht oxidativer Stress und erhöht das Risiko für Parkinson. hohe Homocystein-Spiegel: Häufig haben Menschen mit Parkinson erhöhte Homocystein-Spiegel im Blut. Homocystein wirkt wie ein Verstärker des oxidativen Stresses. Mitochondriopathie Neben vielen weiteren Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer, Epilepsie, Depression, Schizophrenie, Burnout-Syndrom, Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) und ADHS gehört auch Parkinson zu den Erkrankungen, die mit einer Mitochondriopathie in Zusammenhang stehen.1 Die Schädigung der Mitochondrien ist das lange fehlende Bindeglied zwischen Neuroinflammation (entzündliche Prozesse) und Neurodegeneration (Untergang von Nervenzellen). Ausflug in die Wissenschaft Parkinson gehört zu den Mitochondriopathien Mitochondrien sind die Energiekraftwerke in unseren Körperzellen und produzieren Adenosintriphosphat (ATP), den Treibstoff für unseren Organismus. Jede Zelle enthält, je nach Energiebedarf, bis zu mehrere tausend Mitochondrien. Neben der Energiebildung haben Mitochondrien noch mindestens zwei weitere wichtige Aufgaben für unseren Körper. Sie sind für die Entsorgung von krankhaften oder nicht mehr benötigten Zellen zuständig. Über die sogenannte Apoptose sterben diese Zellen dann ab. Zusätzlich bilden Mitochondrien sogenannte Eisen-Schwefel-Cluster. Sie werden für die Funktion zahlreicher Enzyme und der Mitochondrien selbst benötigt.
Werden Mitochondrien nachhaltig geschädigt, so spricht man von Mitochondriopathie. In den letzten Jahren wurde klar, dass die Schädigung der Mitochondrien an der Entwicklung aller chronischer Krankheiten beteiligt ist. Organe, die viel Energie benötigen, spüren den Energiemangel in der Regel zuerst. Folgende Faktoren sind die häufigsten Gründe für geschädigte Mitochondrien: Mangel an Mikronährstoffen mit erhöhtem oxidativem Stress Fehlernährung und in Folge Übersäuerung mit zu vielen Kohlenhydraten, Fastfood und hochverarbeiteten Produkten, Medikamente wie Antibiotika, Antiepileptika oder Zytostatika latente chronische Entzündung (silent inflammation) Belastung des Organismus mit Schwermetallen oder Umweltgiften Viren- und DNA-Schäden Geschädigte Mitochondrien können keine Energie mehr produzieren. Stattdessen zerstören sie die Zelle durch den entstehenden oxidativen Stress. Bei Steuerungsprozessen innerhalb der Zelle sind bei Parkinson die Proteine PINK1 und Parkin von entscheidender Bedeutung. Die beiden Proteine koordinieren die Entsorgung der geschädigten Mitochondrien, bei Mutationen kann dieser Prozess nicht korrekt ablaufen. Diese Erkenntnisse einer Tübinger Forschungsgruppe könnte neue therapeutische Wege in der Zukunft aufzeigen.2 Eine der Basistherapien für eine mitochondriale Dysfunktion ist ein optimal mit Mikronährstoffen versorgter Körper. Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt Unser Lese-Tipp für Sie, wenn Sie Ihr Wissen um die Erkrankung der Mitochondrien noch vertiefen wollen.
Mitochondrien: Symptome, Diagnose und Therapie 49,80 EUR Bei Amazon kaufen Darm-Mikrobiom Neuere neurowissenschaftliche Hypothesen gehen davon aus, dass Parkinson im Darm beginnt. Bereits lange vor den typischen Bewegungssymptomen zeigen viele Patienten Magen-Darm-Probleme wie chronische Verstopfung. Wissenschaftler gehen davon aus, dass krankhaft veränderte Eiweiße (alpha-Synukleine) über den Vagus-Nerv ins Gehirn gelangen und den Ausbruch des Idiopathischen Parkinson-Syndroms stark begünstigen.3Nach Untergang der dopaminhaltigen Zellen in der Substantia nigra bilden sich dort Lewy-Körperchen aus, die aus alpha-Synuklein, Ubiquitin, aber auch aus anderen Eiweiß-Ablagerungen bestehen. In Folge entsteht exzessiver oxidativer Stress. Hinweis Oxidativer Stress Unser Körper bildet bei vielen Reaktionen freie Radikale (z. B. in der Zellatmung und bei Immunreaktionen), die in normalen Konzentrationen nicht schädlich sind. Erst bei einem Zuviel entsteht oxidativer Stress. Hält der oxidative Stress über einen längeren Zeitraum an, steigt das Risiko für eine Vielzahl an Erkrankungen an wie Alzheimer, MS, Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Parkinson. Das Darm-Mikrobiom und entzündliche Veränderungen im Darm wie Leaky-Gut spielen wohl eine große Rolle bei der Entstehung von Parkinson und bieten entsprechend neue Ansätze für die Therapie.
Hinweis Was ist das Leaky-Gut-Syndrom? Unser Darm hat die Aufgabe, nur ganz bestimmte Nahrungsbestandteile aufzunehmen. Bei einem Leaky-Gut-Syndrom (übersetzt: undichter Darm) sind die Verbindungen zwischen den Zellen nicht mehr ganz so dicht und es werden durch die gestörte Darmbarriere auch Nahrungsbestandteile aufgenommen, die normalerweise im Darm bleiben sollen. Antibiotika, Stress und Ernährungsfehler tragen hauptsächlich zur Entstehung des Leaky- Gut-Syndroms und der daraus resultierenden Störung des Immunsystems und der Bildung von unterschwelligen Entzündungen (silent inflammation) bei. Silent inflammation: Chronisch-schwelende Entzündungen Während akute entzündliche Prozesse überlebenswichtig sind, schädigen chronische, schwelende, oft lange unbemerkte Entzündungen (silent inflammation) unseren ganzen Organismus und können die Grundlage für die Entstehung von zahlreichen Erkrankungen, auch als Teil der Entwicklung von Mitochondriopathien, bieten. Neuroinflammation, die chronische Entzündung des Gehirns, rückt immer mehr in den Mittelpunkt bei der Erforschung der Ursachen von Parkinson. Einige Wissenschaftler teilten diese Entzündungshypothese sogar in vier Stadien ein, nach der Parkinson im Darm mit einer Entzündung beginnt (Verschiebungen im Darm-Mikrobiom, Schwächung der Darmbarriere und in Folge Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke), durch transneuronalen Transport über den Nervus Vagus in den Hirnstamm fortsetzt, in Folge sich die Dopamin-produzierenden Zellen entzünden und in Stadium vier die exekutiven Hirnareale (präfrontaler Kortex), wo v. a. geistige Fähigkeiten, die das Denken und Handeln steuern, ablaufen.4 Die Risikofaktoren, eine chronische Entzündung, bei Parkinson meist zuerst lokalisiert im Darm, zu entwickeln, sind die gleichen, die auch unsere Mitochondrien schädigen: Fehlernährung, Mikronährstoffmangel, wenig Bewegung, Belastung des Organismus mit Schwermetallen und anderen Umweltgiften und häufige Infektionen mit Viren und Bakterien. Aus der Entzündungshypothese ergeben sich eine Reihe ursächlich orientierter ganzheitlicher Therapiemöglichkeiten wie Mikronährstoffsubstitution, Darmsanierung und Entgiftung. Umweltgifte: Schwermetalle und Pestizide
Schwermetalle sind Metalle, die für unseren Organismus oft schon in geringen Mengen giftig sein können. Dazu zählen Palladium, Cadmium, Blei, Quecksilber, Aluminium und Nickel. Jedoch können auch Gold und Silber Autoimmunantworten und andere fehlgeleitete Immunantworten triggern. Schwermetalle fördern die Entstehung chronischer Erkrankungen wie Parkinson5, Multiple Sklerose, aber auch Alzheimer, CFS und Depressionen. Das quecksilberhaltige Thiomersal oder Aluminiumhydroxid, die als Adjuvantien in Impfstoffen zum Einsatz kommen, werden als Auslöser von Autoimmunreaktionen assoziiert. Jedoch gelangen Schwermetalle auch über die Nahrung (mit Konservierungsstoffen und Pflanzenschutzmitteln behandeltes Obst und Gemüse, Innereien, Pilze, Meeresfrüchte, Trinkwasser aus alten Bleirohren etc.), über Umweltgifte (Abgase, Industrieemissionen, Pestizide), konventionelle Kosmetika und Hygieneprodukte, schadstoffbelastete Kleidung und Zahnfüllungen (v. a. Amalgam) in unseren Körper. Eine Schwermetallvergiftung kann akut auftreten, in den meisten Fällen entwickelt sie sich jedoch schleichend. Die giftigen Substanzen lagern sich in der Leber, in Nieren, Darm und im Nervensystem ab und verursachen dort Funktionsstörungen, vermindern die Leistungsfähigkeit, können zu Entzündungen und irreparablen Zellschäden führen: Schwermetalle schädigen die Mitochondrien, Zellmembranen, Enzyme und behindern Abläufe, die für einen gesunden Zellstoffwechsel wichtig sind wie Zellreparaturen und Zellkommunikation. Erhöhte Homocystein-Spiegel im Blut Häufig haben Menschen mit Parkinson erhöhte Homocystein-Spiegel im Blut. Hohe Homocystein-Spiegel lösen eine Steigerung der Zellschädigung, Erhöhung der Radikalbildung und Eingriff in die Funktion der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) und wirken dadurch speziell bei Parkinson auch neurotoxisch.6 Homocystein braucht für seinen Abbau die Mikronährstoffe Folsäure, Vitamin B2, B6 und B12.7 Lange war unklar, ob dies als Ursache der Erkrankung oder Folge der Behandlung mit Parkinson- Medikamenten auftrat. Durch Tierexperimente und Studien mit Parkinson-Patienten zeigte sich, dass Homocystein wie ein Verstärker des oxidativen Stresses wirkt: Steigerung der Zellschädigung, Erhöhung der Radikalbildung und Eingriff in die Funktion der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen). . . . Symptome bei Parkinson Das-Wichtigste-in-Kürze Symptome in der Übersicht
Frühe erste Anzeichen für einen Morbus Parkinson können einseitige Muskelverspannungen oder Schulterschmerzen, Riechstörungen, Verstopfung, nächtliche Unruhe oder Änderungen des Schriftbilds Typische Störungen der Bewegungsabläufe machen sich bemerkbar durch Bewegungsarmut, Muskelsteifheit, meist einseitiges Ruhezittern und Unsicherheit im Stehen oder Gehen. Im späten Stadium folgen psychische Veränderungen. 30-40 % der Parkinson- Patienten entwickeln eine Parkinson-Demenz im Verlauf der Erkrankung. Die akinetische Krise stellt einen akuten Notfall dar, der umgehend intensivmedizinisch behandelt werden muss. Die Krankheit wird in 5 Stadien Stadium 0 beginnt ohne Anzeichen, bei Stadium 5 sitzen Erkrankte im Rollstuhl oder sind bettlägerig. Frühe erste Anzeichen für einen Morbus Parkinson können bereits einseitige Muskelverspannungen oder Schulterschmerzen sein. Auch Riechstörungen, Verstopfung, Änderung des Schriftbilds, generelle Abgeschlagenheit und Lustlosigkeit und nächtliche Unruhe (Schlafstörungen, Restless-Legs-Syndrom) gehören zu den ersten Symptomen bei Parkinson. Die typischen Störungen der Bewegungsabläufe (motorischen Hauptsymptome) sind: Bewegungsarmut (Hypokinese), verlangsamte Bewegungen (Bradykinese) betreffen viele Körperregionen: maskenhaftes Gesicht, leises Sprechen, kleine Schritte beim Gehen Muskelsteifheit (Rigor) und in Folge Muskelschmerzen durch die unwillkürliche Muskelanspannung meist einseitiges Ruhezittern (Tremor), das bei Bewegung abnimmt Unsicherheit beim Stehen und Gehen/Gleichgewichtsstörungen: kleine Reflexe, die für das Aufrechthalten des Körpers zuständig sind, sind funktional gestört (posturale Instabilität/Imbalanz) Zu den Hauptsymptomen können sich viele weitere Symptome entwickeln. Häufige Probleme sind die Einschränkung des Geruchs- und Geschmackssinns, das typische „Salbengesicht“ (fettige, wie dick eingecremte Haut), Blasenfunktionsstörungen und Störungen der sexuellen Libido. Der Körper kann auch Blutdruck und Temperatur in späteren Stadien nicht mehr ausreichend kontrollieren und anpassen.
Neben den vegetativen Symptomen können Sie oder Ihre Angehörigen an Ihnen erhebliche psychische Veränderungen an sich wahrnehmen: Depressive Verstimmungen und Schlafstörungen sind häufige (frühe) Begleiterscheinungen. Der Alltag wird stark eingeschränkt durch fehlende Wahrnehmung von Entfernungen, allgemeine Antriebsstörung und insgesamt verlangsamte kognitive Abläufe. Die Einschränkung der kognitiven Prozesse, auch in Bezug auf Sprache und Gedächtnis, können auf die Entwicklung einer Demenz zurückzuführen sein. 30-40 % der Parkinson-Patienten entwickeln eine Parkinson-Demenz im Verlauf der Erkrankung. Die Persönlichkeit kann sich verändern, es können apathische Zustände ohne Reaktion auf Ansprache, Halluzinationen und Wahnvorstellungen auftreten – Unterstützung, Begleitung und bestmögliche Aufklärung durch Ärzte und Therapeuten sind hier besonders wichtig für Sie und Ihre Angehörigen. Parkinson-Symptome können auch in Verbindung mit anderen Erkrankungen auftreten, definiert als atypische Parkinson-Syndrome oder Parkinson-Plus-Syndrome. Die bekanntesten atypischen Parkinson-Syndrome sind die Multisystematrophie (MSA), die progressive supranukleäre Blickparese (PSP) und die Lewy-Körper-Demenz. Hinweis Akinetische Krise bei Parkinson Eine akinetische Krise ist ein akuter Notfall, bei dem Sie plötzlich nicht mehr sprechen, schlucken oder sich bewegen können und eine umgehende intensivmedizinische Betreuung nötig wird. Solche Krisen können auftreten, wenn Sie vom Arzt verordnete Medikamente abrupt weglassen oder z. B. an einer zusätzlichen Infektion erkranken. Stadien der Parkinson-Erkrankung Die Erkrankung Parkinson wird in fünf unterschiedliche Stadien unterteilt, die nach Hoehn und Yahr seit 1967 klassifiziert sind. Stadium 0 beginnt ohne Anzeichen und bei Stadium 5 sitzen Erkrankte im Rollstuhl bzw. sind bettlägerig. Die Stadien beziehen sich v.a. auf ihre Lebensqualität und den Grad der Unabhängigkeit des Patienten – das Erfassen Ihres Stadiums der Erkrankung ist wichtig bei der Auswahl und Dosierung der Medikation oder sonstiger geeigneter Therapiemöglichkeiten. . . . Diagnose und Tests bei Parkinson Das-Wichtigste-in-Kürze
Diagnose in der Übersicht Die Diagnose erfolgt zuerst über eine klinisch-neurologische Untersuchung bei einem Neurologen. In frühen Stadien der Parkinson-Erkrankung kann eine sichere Diagnose jedoch nicht garantiert werden, da die typischen Symptome erst in späteren Stadien auftreten. Nach der neurologischen Untersuchung wird eine Szintigraphie durchgeführt, wodurch es möglich ist, das Dopaminsystem im Gehirn und seinen Ausfall darzustellen. Zudem kann somit ein atypisches von einem primären Parkinson-Syndrom unterschieden werden. Entzündungsparameter zur Erfassung einer stillen Entzündung: Homocystein und hsCRP Um andere Erkrankungen auszuschließen, werden MRT oder CT durchgeführt. Neurologische Untersuchung Bevor bildgebende Diagnostik (Ultraschall, CT, MRT) zur Anwendung kommt, ist als erstes eine ausführliche klinisch-neurologische Untersuchung notwendig. Der Neurologe kann v.a. die typischen körperlichen Symptome (Bewegungsarmut, Händezittern, Muskelsteife, Gleichgewichtsstörungen) bei Parkinson erfassen. Die weiteren Verfahren sind wichtig, um Ihr Stadium der Erkrankung zu erfassen und andere Diagnosen auszuschließen. Auch kann bei Parkinson in sehr frühen Stadien allein durch die neurologische Untersuchung keine sichere Diagnose möglich sein, da die typischen Symptome noch gar nicht auftreten. Bildgebende Verfahren und Nuklearmedizin Meist wird nach der neurologischen Untersuchung eine Szintigrafie durchgeführt (Dopamintransporter-SPECT). Dieses diagnostische Mittel macht es möglich, das Dopaminsystem im Gehirn und entsprechende Ausfälle darzustellen. Mit differenzierterer szintigrafischer Diagnostik (FDG-PET und DMFP-PET) können auch Dopaminstoffwechsel und Dopamin-Bindungsstellen dargestellt werden, um v. a. ein atypisches von einem primären Parkinson-Syndrom unterscheiden zu können, was vor allem für die Therapiewahl eine wichtige Rolle spielt. Ein einmaliges MRT (Kernspin) oder CT (Computertomografie) gehört zur Diagnostik bei Parkinson-Erkrankungen ebenfalls dazu, um andere Erkrankungen wie z.B. einen Gehirntumor auszuschließen. Die transkranielle Sonografie (Ultraschall des Gehirns) untersucht schnell und ohne Nebenwirkungen.
Entzündungsparameter: Homocystein und hochsensitives CRP Um das Ausmaß der stillen Entzündung festzustellen, können folgende Parameter untersucht werden: Homocystein im Blutplasma: Homocystein ist einer der ursächlichen Auslöser und Verstärker von neurotoxischen Schäden, die zum Ausbruch der Parkinson-Erkrankung führen können (siehe Ursachen). Erhöhte Homocysteinwerte sind durch eine Mikronährstoffergänzung gut behandelbar und lassen sich ohne Nebenwirkungen senken. Normbereich (in µmol/l) männlich/weiblich unter 30 Jahre: 8,1 männlich 30-60 Jahre: 7,9 weiblich 30-60 Jahre: 11,2 männlich/weiblich über 60 Jahre: 11,9 Hochsensitives CRP (hsCRP) im Blutplasma: hsCRP weist eine 10-fach erhöhte Sensitivität auf im Vergleich zu CRP bei der Feststellung von Entzündungen. Ein hsCRP- Wert von 0,56 mg/l weist auf eine vorliegende stille Entzündung (silent inflammation) hin. Medikamentöse Testverfahren Auch medikamentöse Tests werden durchgeführt, um das vorliegende Syndrom genau einzugrenzen und v. a. Ihre Behandlungsmöglichkeiten einschätzen zu können. Hierbei wird untersucht welche Dosis nötig sein wird, um Ihre Bewegungseinschränkungen zu verbessern. . . . Prognose und Krankheitsverlauf bei Parkinson Das-Wichtigste-in-Kürze Krankheitsverlauf in der Übersicht Der Verlauf ist sehr individuell, die Lebenserwartung ist abhängig vom Diagnosezeitraum. Eine frühe, optimal auf den Erkrankten abgestimmte Therapie kann die Lebensqualität deutlich verbessern.
Mehr als die Hälfte der Erkrankten hat als erstes frühes Symptom einseitiges Händezittern und Probleme im Alltag, z. B. beim Zähneputzen, Rasieren oder beim Zuknöpfen der Kleidung. In Folge können sie oft Schluckstörungen, Gleichgewichtsprobleme und Gehschwierigkeiten bei sich bemerken. Typisch sind auch eine leisere Stimme, kleinere Schritte und eine vorgebeugte Körperhaltung. Schwankungen der Beweglichkeit (Fluktuationen) und On-Off-Phänomen: Während Medikamente zu Beginn der Therapie meist gut ansprechen, können nach Jahren Schwankungen in der Beweglichkeit auftreten, d. h. Sie merken, dass der Medikamenten- Spiegel abnimmt, würden Einnahmezeitpunkte gerne vorziehen, sind vor der Tabletteneinnahme oft steif und unbeweglich. Schlagartige Änderungen in der Beweglichkeit nennt man On-Off-Phänomen. Wie bei einem Lichtschalter (An-Aus) kommt es plötzlich zu einem Wechsel zwischen Beweglichkeit und Unbeweglichkeit. Meist muss Ihre Medikation in dieser „neuen Phase“ angepasst werden. Der Verlauf ist sehr individuell und schwer voraussehbar. Die Lebenserwartung bei Parkinson ist stark vom Diagnosezeitpunkt und entsprechender Therapiewahl abhängig. Menschen mit der Diagnose Parkinson sterben ebenso an häufigen Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen wie andere Personen gleichen Alters. Eine frühe, optimal abgestimmte Therapie, die im Verlauf immer wieder angepasst wird, kann Ihnen auch mit der Diagnose Parkinson lange autonome Lebensabschnitte mit wenigen Beschwerden und Einschränkungen möglich machen. . . . Empfohlene Ernährung bei Parkinson Das-Wichtigste-in-Kürze Ernährung in der Übersicht Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen. Eine gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt. Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele
weitere Mikronährstoffe enthalten. Praktisch heißt das: Viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, fetter Fisch, Nüsse, Saaten und kaltgepresste pflanzliche Öle. Zunehmend häufen sich Hinweise, dass Parkinson im Darm entsteht und das Darmmikrobiom für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich ist. Wie unser Darmmikrobiom zusammengesetzt ist, entscheidet vor allem unsere Ernährung. Sie ist also ein entscheidender Faktor, der zur Prävention genutzt werden kann. Parkinson-Erkrankte leiden an einem erhöhten Risiko für eine Unter- und Fehlernährung. Eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung mit viel buntem Gemüse, Obst, hochwertigen Ölen und Kräutern, die auch noch appetitlich zubereitet ist, ist das Ideal. Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Miso, Quark und milchsauer eingelegte Gemüse halten das Darm-Mikrobiom gesund. Bei Medikamenteneinnahme sollte eiweißreiche Kost auf den Abend gelegt werden. Eine pro-entzündliche Ernährung ist oft Risikofaktor oder Auslöser bei zahlreichen Erkrankungen. Diese chronische Entzündung lässt Arterien verkalken, schwächt unseren Darm und unser Immunsystem, beeinflusst unsere Psyche negativ und lässt letztlich Zellstress entstehen. Wie im Kapitel Ursachen ausführlich dargestellt, sind entzündliche Prozesse auch bei Parkinson an der Entstehung beteiligt. Mit einer gesunden, anti- entzündlichen Ernährung können Sie das Krankheitsgeschehen bei Parkinson in Ihrem Körper selbst mitbeeinflussen: Sie können das Entzündungsgeschehen in Ihrem Körper mildern/nicht zusätzlich durch entzündungsfördernde Lebensmittel befeuern. Sie versorgen Ihren Körper mit lebenswichtigen Mikronährstoffen. Sie schützen sich präventiv vor Begleiterkrankungen, die sich zusätzlich negativ auf die Parkinson-Erkrankung Sie erreichen und halten langfristig Ihr Normalgewicht. Probleme der heutigen Ernährung Obwohl in Deutschland kein Mangel an Nahrungsmittelvielfalt herrscht, wird eine naturbelassene Ernährung mit vielen qualitativ hochwertigen und unverarbeiteten Produkten immer seltener. Volle Arbeitstage, Alltagsstress, keine Zeit zu kochen und auch der Mangel an Wissen und Fähigkeiten führen zunehmend zu einer ungesunden Ernährung. Fertigprodukte statt frisch kochen: Western Diet
Diese Art der Ernährung wird oft unter dem Begriff Western Diet zusammengefasst, weil sie vor allem in den westlichen Industrieländern weit verbreitet ist und sich zunehmend auch in Ländern mit traditionell gesunder Ernährung ausbreitet – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung. Hinweis Merkmale der Western Diet hochkalorisch, zuckerreich, gesättigte Fettsäuren, Transfettsäuren, salzreich, viele Konservierungsstoffe und hochverarbeitete Produkte (Fastfood, Fertigprodukte, „Junkfood“) – dagegen wenig frisches Obst und Gemüse, keine hochwertigen Pflanzenöle, wenig komplexe Kohlenhydrate, wenige Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Nährstoffzufuhr aus dem Gleichgewicht Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen. Unsere Lebensmittel setzen sich zum einen aus Makronährstoffen zusammen, die uns Energie und Baumaterial liefern: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Auf der anderen Seite enthalten Lebensmittel auch unzählige Mikronährstoffe, die das Umsetzen der Makronährstoffe im Stoffwechsel erst möglich machen: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Fettsäuren, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe. Ungesund wird eine Ernährung dann, wenn die einzelnen Gruppen nicht mehr im Gleichgewicht zueinander stehen. Arbeit findet z. B. heute sehr oft als sitzende Tätigkeit am Schreibtisch statt, wo keine bis kaum Kalorien verbrannt werden – jedoch dominieren Kohlenhydrate nach wie vor zu einem großen Anteil unsere tägliche Ernährung, was die Entwicklung einer chronischen Entzündung besonders fördert – das ständige Zuviel. Anti-entzündliche Ernährung: Profitieren Sie auf allen Ebenen Erst gravierende Erkrankungen und Ereignisse wie eine Parkinson-Erkrankung lassen uns aufhorchen und führen oft zu einem Wendepunkt im Leben: Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen! Sich gesund zu ernähren, heißt nicht sich selbst zu kasteien, zu verzichten oder strikte Pläne einzuhalten. Es bedeutet Neues kennenzulernen, alte Wege zu verlassen und sich jeden Tag fitter, gesünder und leistungsfähiger zu fühlen statt immer müde, abgeschlagen und energielos. Sie können dabei Schritt für Schritt etwas an Ihrer Ernährung ändern, statt zu versuchen, von heute auf morgen alles auf den Kopf zu stellen. Eine gesunde Ernährung ist
vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt. Was ist antientzündliche Ernährung? Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe enthalten. Eine pro-entzündliche Ernährung ist einer der Hauptauslöser für eine chronisch-schwelende Entzündung in unserem Körper, die stille Entzündung (silent inflammation). Die folgende Tabelle stellt Ihnen wichtige anti- und pro-entzündliche Nahrungsmittelgruppen vor: Anti-entzündliche Nahrungsmittel und pro-entzündliche Nahrungsmittel Anti-entzündliche Ernährung Pro-entzündliche Ernährung Olivenöl, Walnussöl, Leinöl, Hanföl frittierte Lebensmittel, Margarine, Sonnenblumenöl, Schweineschmalz, Sojaöl, Maiskernöl Obst (zuckerarme Sorten bevorzugen): Beeren, Fast Food, Fertigprodukte, Süßigkeiten, Zitrusfrüchte, Äpfel industriell gefertigte Snacks Gemüse, mindestens „5 am Tag“: grüne Blattgemüse, Brokkoli, Spinat, Kohlsorten, Topinambur, alle Salate, Wildkräuter Vollkornprodukte: Getreideprodukte aus dem vollen Produkte aus Auszugsmehlen („Weiß“), Korn inklusive aller Ballaststoffe Weizen Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Tofu Wurstwaren, viele Milchprodukte Eier: moderater Konsum (mind. Bio-Freiland-Haltung) fetter Seefisch: Lachs, Makrele, Sardinen Schweinefleisch frische Kräuter, antientzündliche Gewürze wie Chili, sehr salzreich Kurkuma, Ingwer Sulfide: Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich Getränke und Tee: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Softdrinks, häufiger Alkoholkonsum, Früchtetees, grüner Tee Milchmixgetränke Nüsse und Saaten: Walnüsse, Leinsamen, Erdnüsse, gesalzene und aromatisierte Pinienkerne, Kürbiskerne, Macadamianüsse „Knabbernüsse“
Probiotika: Kefir, Joghurt, milchsauer eingelegte Gemüse, Misopaste Weitere Eckpunkte einer gesunden Ernährung sind: Flexitarismus: Insgesamt sollte Ihre Ernährung vorwiegend pflanzenbasiert ausgerichtet sein – Fleisch, Fisch und Milchprodukte sind in Maßen zu genießen, dafür in hochwertiger Qualität. Mittelmeer-Diät: Gute Orientierung bei einer anti-entzündlichen Ernährung bietet die mediterrane Ernährung – Menschen, die sich traditionell nach der Mittelmeerdiät ernähren, leiden seltener unter der chronischen Entzündung und deren Folgen, z. B. weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regional und saisonal: Produkte aus der Region, die keinen weiten Anreiseweg hatten, sind frischer und oft nährstoffreicher. Viele Superfoods haben einheimische „Verwandte“ wie z. B. Leinsamen (statt Chiasamen) oder Hagebutten (statt Goji-Beeren). Gesunde Fette: Fett reduzieren ist passé, viel wichtiger, ist die richtigen Fette aufzunehmen: Die optimalen Quellen sind kaltgepresste, hochwertige Öle. Dabei sollte der Anteil der Omega-3-Fettsäuren möglichst hoch sein, da sie im Gegensatz zu den Omega- 6-Fettsäuren entzündungs- und schmerzhemmend wirken. Kohlenhydrate reduzieren: Essen Sie insgesamt weniger Kohlenhydrate, also weniger weißes Brot, weniger weiße Nudeln und Reis. Zu viele dieser getreidehaltigen Sattmacher fördern Entzündungen und stören das Gleichgewicht der Botenstoffe. Vegetarismus und Veganismus sind Ernährungsformen, die sehr gesund und ausgewogen sein können, aber nicht automatisch sind: Wenn viele oben genannte Nahrungsmittel integriert werden und auf ausreichend Mikronährstoffzufuhr geachtet wird. Auch der vegane Trend hat viele Fertigprodukte auf den Markt gebracht, die oft mit einer gesunden Ernährung nichts mehr gemeinsam haben. Achten Sie also weniger auf ein „Label“, sondern auf Ausgewogenheit. Achtsamkeit beim Essen: Genuss, Freude und Langsamkeit gehören zu einer gesunden Ernährung genauso wie hochwertige Nahrungsmittel. Fastenperioden: Intervallfasten oder Buchinger-Fasten können sinnvoll sein für einen Neustart oder ein jährliches Ritual, hier müssen Sie selbst abwägen, ob es zu Ihnen passt. In Bewegung bleiben: Zu einer gesunden Ernährung gehört Bewegung – neben vielen anderen positiven Effekten, wirkt die Verdauung angeregt und die Darmpassage gefördert.
So sollte Ihr Teller aussehen Mit dieser Telleraufteilung versorgen Sie Ihren Organismus optimal mit wichtigen Mikronährstoffen und ausreichend Energie-Lieferanten (Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß). Achten Sie also darauf, nicht nur Beilagen und Fleisch/ Fisch zu sich zu nehmen, sondern variieren Sie vor allem mit verschiedenen Gemüse- und Obstkombinationen. Spezifische Ernährungshinweise bei Parkinson Die Hinweise in der Wissenschaft häufen sich zunehmend, dass Parkinson im Darm entsteht und das Darmmikrobiom (früher auch Darm-Flora) und vorangegangene Infektionen für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich sind. Immer mehr Erkrankungen werden mit der Zusammensetzung des Darmmikrobioms assoziiert wie Alzheimer, Multiple Sklerose und auch Depressionen. Ein entscheidender Faktor für die Zusammensetzung unseres Darmmikrobioms ist die Art der Ernährung und somit einer der wichtigsten Lebensstilfaktoren, die wir selbst ändern können, um zahlreichen Krankheiten schon präventiv zu begegnen. Psychobiotika und ihre Wirkung auf Körper, Geist und Seele Der Begriff Psychobiotika ist eine wissenschaftliche Definition für bestimmte Darmbakterien, die eine positive Wirkung auf unsere Psyche haben. In der Neuropsychoimmunologieforschung ebenso wie in der Mikrobiologieforschung haben die
Wissenschaftler immer mehr Erkenntnisse darüber, wie eng Bauch und Gehirn miteinander vernetzt sind – man spricht ja nicht umsonst vom Bauchhirn – und welche Auswirkungen die Darmgesundheit auf unser psychisches Wohlbefinden hat. Der Darm sendet über Nervenimpulse Informationen ans Gehirn wie zum Beispiel Hungergefühle und Verdauungsprozesse, aber auch Unbehagen oder Übelkeit. Darüber hinaus jedoch fanden die Forscher heraus, dass es Bakterienstämme in unserer Darmflora gibt, die Neurotransmitter (= Botenstoffe, durch die Nervenimpulse weitergeleitet werden) wie Serotonin oder Dopamin, umgangssprachlich auch „Glückshormone“ genannt, produzieren und darüber mit dem Gehirn kommunizieren. Ist unsere Darmflora geschädigt, z. B. aufgrund von einer Antibiotikatherapie, dauerhaftem Stress, Fehlernährung oder einer entzündlichen Darmerkrankung, nimmt die Anzahl der „guten“ Darmbakterien ab, was zu verschiedenen Verdauungsbeschwerden, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien führen kann. Darüber hinaus sinkt auch die Produktion des Serotonins und Dopamins, was Stimmungslabilität, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit oder nachlassende Leistungsfähigkeit mit sich bringt. Inzwischen gehen die Wissenschaftler davon aus, dass selbst ernsthafte psychische Erkrankungen wie Depressionen teilweise ihren Ursprung im Darm haben. Das Sprichwort „Du bist, was Du isst“ zeigt ganz deutlich den Zusammenhang zwischen Psyche und Darm bzw. Ernährung auf. Um unsere Darmflora zu pflegen, können wir selbst vieles tun, um die „guten“ Bakterien zu nähren und ein Milieu zu schaffen, wo diese sich vermehren und ein dichtes Netz aufbauen können. Neben einer ballaststoffreichen Ernährung mit einem großen Anteil an Frischkost freuen sich unsere Darmbakterien über fermentierte bzw. milchsauer vergorene Lebensmittel wie Sauerkraut oder Gemüsesäfte sowie eine bunte Mischung aus Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen, wie wir sie in biologisch angebautem Obst und Gemüse finden. Erhöhtes Risiko für Fehl- und Unterernährung Menschen mit Parkinson leiden oft unter Beschwerden, die eine ausreichende Aufnahme und Verstoffwechslung von gesunden Nahrungsmitteln zusätzlich erschweren: Schluckbeschwerden, Völlegefühl, fehlender Appetit, Übelkeit und Verstopfung sind häufige Begleiter, die das Risiko für eine Unter- und Fehlernährung leider deutlich erhöhen. Eine anti-entzündliche, anti-oxidative Ernährung mit viel buntem Gemüse, Obst, hochwertigen kaltgepressten Ölen und Kräutern, die auch noch appetitlich zubereitet ist, ist das Ideal. Häufige kleine statt großer Mahlzeiten sind gerade bei Schluckbeschwerden und fehlendem Appetit zu bevorzugen. Insgesamt sollten Sie eher darauf achten, dass die Energiebilanz Ihrer Nahrung hoch ist. Zwei Studien aus dem Jahr 2017 zeigten, dass der häufige Konsum von Magermilchprodukten das Risiko für eine Parkinson-Erkrankung im Alter wohl erhöhe. Die
dadurch erzeugten niedrigen Harnsäurewerte sind scheinbar ein durch Ernährung ausgelöster Risikofaktor.8 Verstopfung vorbeugen Da Verstopfung ein häufiges Problem ist, das durch die oft zunehmenden Bewegungseinschränkungen noch verstärkt wird, sind Ballaststoffe und andere die Darmpassage beschleunigenden Lebensmittel wichtig. Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Miso, Quark und milchsauer eingelegte Gemüse sind probiotisch und können helfen, das Darm-Mikrobiom gesund zu halten. Auch auf die Flüssigkeitsaufnahme müssen Sie besonders achten: Mindestens zwei Liter Wasser sollten Sie täglich trinken, bei starkem Schwitzen (häufig in fortgeschrittenen Stadien) sogar noch mehr. Koffeinhaltige Getränke sind abends aufgrund von Schlafstörungen nicht empfehlenswert. Tipp Das sollten Sie bei Parkinson in der Ernährung beachten gesund, ausgewogen, viel Obst und Gemüse, Fisch, wenig Fleisch, Nüssen, hochwertigen Ölen, abwechslungsreich und vielseitig im Geschmack kleine Mahlzeiten bevorzugen Voll- statt Halbfettmilchprodukte Appetit anregen: Essen, was Ihnen schmeckt bei Schluckstörungen Suppen, Dips und Saucen mit festen Bestandteilen kombinieren Ballaststoffe regen Darmbewegung an viel trinken: mind. 2 L Wasser täglich probiotische Lebensmittel in den Speiseplan integrieren eiweißreiche Mahlzeiten nicht mit Levodopa zusammen einnehmen leicht verdauliche, weniger blähende oder scharfe Lebensmittel wählen Lebensmittel mit fasriger oder krümeliger Konsistenz eher vermeiden Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt
Leckere, gesunde Rezepte und außerdem anti-entzündlich und mikronährstoffreich? Holen Sie sich Anregungen aus unserem Buch-Tipp. Heimliche Entzündungen - Das Kochbuch (mit genussvollen Rezepten vorbeugen und lindern,... 17,95 EUR Bei Amazon kaufen . . . Therapie und Prävention Jede Behandlung enthält präventive Aspekte und jede Prävention wirkt auch als Therapie. Die Grundpfeiler jeder Vorbeugung und Therapie basieren auf unserem Lebensstil: Wie ernähren Sie sich? Ist Ihr Organismus ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt? Wieviel Bewegung ist in Ihren Alltag integriert? Rauchen Sie und wieviel Alkohol konsumieren Sie? Bestimmt Stress Ihr ganzes Leben? Je nachdem, wie die Antworten ausfallen, können sich diese Basispfeiler positiv auf Ihre Gesundheit auswirken, aber auch jahrelange Risikofaktoren für viele Erkrankungen darstellen. In diesem Kapitel werden zahlreiche ganzheitliche Methoden vorgestellt, die Ihre Gesundheit und Lebensqualität stärken können – präventiv und/oder auch als Therapie. Ihre persönliche Gesundheitskompetenz Verschiedene Säulen bilden die Basis bei der Therapie eines Parkinson-Syndroms. Die bekanntesten und vielfach angewendeten Hauptpfeiler sind die Therapie mit Medikamenten, Physiotherapie und Logopädie. Auch kann ein neurochirurgischer Eingriff
wie die tiefe Hirnstimulation bei manchen Erkrankten Symptome lindern. Naturheilkundliche Therapien, Mikronährstofftherapie und eine optimal abgestimmte Ernährung untermauern und ergänzen die Behandlung bei Parkinson auf unverzichtbare Weise. Der wichtigste zentrale Faktor ist Ihre eigene Gesundheitskompetenz: Informieren Sie sich bestmöglich über Ihre Erkrankung. Suchen Sie sich Ärzte und Therapeuten, bei denen Sie sich gut aufgehoben fühlen: Vertrauen ist die wichtigste-Basis in der Beziehung zu einem Therapeuten. Tauschen Sie sich in Selbsthilfegruppen (auch für Angehörige) aus. Halten Sie Untersuchungstermine und Therapiepläne ein. Verändern Sie, wenn möglich, bestimmte Bereiche Ihres Lebensstils, welche positiven Einfluss auf die Erkrankung und allgemein auf Ihre Gesundheit haben können, v. a. Ernährung, Mikronährstoffe und Bewegung. Mikronährstoffe Das-Wichtigste-in-Kürze Mikronährstoffe in der Übersicht Mikronährstoffe sind unentbehrliche Mikrohelfer in unserem Organismus. Besonders wichtig bei Parkinson sind folgende Mikronährstoffe: Folsäure, B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und Coenzym Q10 Natürliche, antioxidativ wirksame Mikronährstoffe senken das Risiko an Parkinson zu erkranken. Von zahlreichen sekundären Pflanzenstoffen wurden in den letzten Jahren schützende Effekte, speziell der Dopamin-produzierenden Nervenzellen, nachgewiesen. Einige der typischen Medikamente, die bei Parkinson verordnet werden, erhöhen zusätzlich Ihren Mikronährstoffbedarf. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihren Mikronährstoffbedarf ausreichend über die Ernährung zu decken, können moderat dosierte, natürliche Mikronährstoffmischungen sinnvoll sein. Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier.
Eine wichtige Basis für alle Therapien wird oft bei der Beratung außer Acht gelassen: Eine gesunde, ausgewogene, mikronährstoffreiche Ernährung, die Schluckbeschwerden, Mangelernährung und fehlenden Appetit bei Parkinson berücksichtigt. Der Körper muss mit Mikronährstoffen optimal versorgt sein, damit Folgen des oxidativen Stresses bei Parkinson abgemildert und Nebenwirkungen der Medikamente reduziert werden können. Mikronährstoffe – was ist das? Zu den Mikronährstoffen gehören in erster Linie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die einen wichtigen Teil dazu beitragen, damit unser Organismus funktioniert. Im weiteren Sinne lassen sich auch essentielle Fettsäuren, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme hinzuzählen. Makronährstoffe wie Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette sind unsere Energielieferanten, während die Mikronährstoffe an Prozessen wie z. B. Blutgerinnung, Immunabwehr und Knochengesundheit beteiligt sind. Einige Mikronährstoffe kann unser Körper selbst herstellen, die meisten jedoch müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Der menschliche Organismus – ein Blick in die Zellen Der Mensch besteht aus über 70 Billionen Zellen. Diese können alle nur optimal funktionieren, wenn sie mit Vitaminen und Spurenelementen versorgt sind. Es gibt nahezu keinen Stoffwechselschritt, an dem nicht mehrere Mikronährstoffe beteiligt sind. Dazu zählen unter anderem die: Aktivierung von Enzymen und Hormonen (Stoffwechselaktivität) Abwehrleistung des Immunsystems (Immunstoffwechsel) Energieproduktion in den Kraftwerken unserer Zellen, den sogenannten Mitochondrien (Energiestoffwechsel) Leistungsfähigkeit des Herzmuskels (Herzkraft und -rhythmus) Kontraktion der Skelettmuskulatur (Muskelkraft und -koordination) Impulsübertragung in und der Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen (Nerven- und Gehirnstoffwechsel) Für alle Stoffwechselreaktionen im Körper sind Enzyme notwendig, sie wirken wie ein Katalysator. Enzyme können ihren Aufgaben jedoch nur mithilfe von Mikronährstoffen nachkommen. Je besser der Körper mit Nährstoffen versorgt ist, desto besser funktioniert der gesamte Organismus. Ein Mikronährstoffmangel kann sich also negativ auf den Stoffwechsel und das Immunsystem auswirken. Um Ihre Gesundheit zu schützen und Ihre weiteren Therapien zu unterstützen, sollten Sie also auf Ihren Mikronährstoffhaushalt achten.
Gehören Sie auch zu den Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen? Egal ob Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker oder die Antibabypille. Schon ein einzelnes Medikament kann unsere optimale Versorgung mit Mikronährstoffen ungünstig beeinflussen. Je mehr Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, desto intensiver wird in den Mikronährstoffhaushalt eingegriffen, was Wechselwirkungen der Arzneimittel untereinander sowie das Auftreten von Nebenwirkungen erhöht. Hierdurch kann nicht nur die Wirkung des Medikaments negativ beeinflusst werden, sondern auch die Funktion der Mikronährstoffe. Welche Lebensphasen führen noch zu einem erhöhten Mikronährstoff-Bedarf? Aber nicht nur die regelmäßige Einnahme von Medikamenten führt zu einem erhöhten Mikronährstoffbedarf. Es gibt bestimmte Lebensphasen und Umstände, die ein erhöhtes Risiko für einen Nährstoffmangel aufweisen: Kinder und Jugendliche Schwangere und Stillende ältere Menschen Menschen mit Magen-Darm-Störungen Menschen mit chronischen Erkrankungen Diesen erhöhten Bedarf zu decken, ist nicht immer einfach. Trotz des reichhaltigen Angebotes an verschiedenen Lebensmitteln verringern verschiedene Faktoren den Mikronährstoffgehalt in Lebensmitteln: nicht ausgereiftes Obst und Gemüse größere Erträge in der Landwirtschaft Einsatz von Pestiziden Es ist wichtig, die Ernährung mit einer breiten und möglichst natürlichen Basis an allen Vitaminen, Spurenelementen sowie sekundären Pflanzenstoffen zu optimieren. Mikronährstoffkonzentrat als Grundlage Gut versorgt sind Sie mit moderaten Mikronährstoffmischungen – von einzelnen hochdosierten Mikronährstoffen raten wir ohne Absprache mit Ihrem Arzt und vorherigen Untersuchungen ab.
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