PRIDE! THEMENRAUM Auswahlbibliografie - Zentral- und Landesbibliothek Berlin

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PRIDE! THEMENRAUM Auswahlbibliografie - Zentral- und Landesbibliothek Berlin
www.zlb.de
THEMENRAUM

PRIDE!
Auswahlbibliografie
09.07. – 26.08.2019
Amerika-Gedenkbibliothek
PRIDE! THEMENRAUM Auswahlbibliografie - Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Zu unserem Themenraum

2019 jährt sich der Aufstand nach einer Polizeirazzia in der New Yorker Bar Stonewall
Inn zum 50. Mal. Seitdem wird dieser Wendepunkt der modernen, queeren Emanzipa-
tionsbewegung als „Gay Pride“ und „Christopher Street Day“ jeden Sommer gefeiert
– in San Francisco, Berlin und vielen anderen Städten weltweit.

PRIDE! heißt daher unser aktueller Themenraum, mit dem wir uns an den berlinweiten
„Pride Weeks“ mit unseren Medien und Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene beteiligen. Wir greifen Coming Out, Transition, Regenbogenfamilien sowie
andere queere und Gender-Themen auf - ebenso wie die Geschichte von LGBTQIA* in
Berlin. Freuen Sie sich auf bunte und vielfältige Information und Unterhaltung!
* engl. für lesbian, gay, bisexual, transgender, queer/questioning, intersex und asexual

Amerika-Gedenkbibliothek | Blücherplatz 1 | 10961 Berlin

Mo - Fr 10.00 – 21.00 Uhr | Sa 10.00 – 19.00 Uhr
Veranstaltungssonntag 11.00 – 17.00 Uhr

Der Eintritt ist frei.

        Mehr Informationen: www.zlb.de/themenraum

Alle hier aufgeführten Medien hat die ZLB für Sie erworben. Auch die Medien, die hier noch keine Signatur haben,
sind mittlerweile für Sie ausleihbereit. Die Signatur erfahren Sie über unseren Katalog oder bei den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Bibliothek.
* Von allen Büchern, deren Signaturen mit einem Sternchen versehen sind, sind in der Bibliothek mehrere Exemplare
vorhanden. Kinder- und Jugendmedien sind durch Signaturen in grüner Farbe gekennzeichnet.
Veranstaltungen

     Drag Queen Story Hour
     Amerika-Gedenkbibliothek | Kinder- und Jugendbibliothek | Mo. 08.07.2019 |
     11.00 – 12.00 Uhr | Eintritt frei | Anmeldung unter jubi@zlb.de

Bilderbuchlesung mit anschließendem Kinderschminken. Drag Queens lesen Kindern
ausgewählte Geschichten vor, die Themen wie Diversität, Empathie und Toleranz be-
handeln. „Drag Queen Story Hour“ spricht dabei die kindliche Fantasie an und gibt
ihnen die Möglichkeit positive, glamouröse und queere Menschen zu begegnen, die
abseits von starren Geschlechterrollen leben. Für Kinder bis 10 Jahre.

     Queer Creative Megaband
     Amerika-Gedenkbibliothek | Kinder- und Jugendbibliothek | Di. 09.07.2019 |
     14.00 – 17.00 Uhr | Eintritt frei | Anmeldung unter jubi@zlb.de

Werde Teil der Pride Weeks! Wir gestalten aus alten Comic-Strips ein riesengroßes
Banner für die Pride Weeks in der Jugendbibliothek. Das wird also ein Rainbow-Pride-
banner aus Upcycling-Material und ein selbstgemachter Comic-Megaband in einem
- POW! Ob Comicnerd, Bastlerherz oder Pride Warrior: Mach mit!

Eine Veranstaltung für Jugendliche in Zusammenarbeit mit ABqueer.

     Liebe macht Anders – macht Liebe anders!?
     Lesung und interaktiver Workshop mit Karen-Susan Fessel
     Amerika-Gedenkbibliothek | Kinder- und Jugendbibliothek | Fr. 19.07.2019 |
     11.00 – 14.00 Uhr | Eintritt frei | Anmeldung unter jubi@zlb.de

Anders ist anders als die anderen – die Mädchen stehen auf ihn, die Jungs finden ihn
seltsam. Dann macht Robert eine irre Entdeckung, und jetzt wird es gefährlich – nicht
nur für Anders …
Karen-Susan Fessel, szenebekannte Berliner Schriftstellerin und geschätzt für ihre
queeren Thematiken, liest aus ihrem neuen Roman „Liebe macht Anders“ und erzählt,
wie sie zu ihrem Beruf und diesen spannenden Figuren kam. Und was man – wie An-
ders im Buch – auf blöde Sprüche entgegnen kann und wie sich daraus smarte Slogans
entwickeln lassen, die sich dann auf selbstgemachten Buttons nach Hause und auf
den Pridemarch tragen lassen, das klärt Karen-Susan Fessel mit euch in diesem inter-
aktiven Workshop für Leute zwischen 14 und 21.

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queeRead: Lesung und Diskussion
     Amerika-Gedenkbibliothek | Salon | jeden letzten Sonntag im Monat |
     14.00 Uhr | Eintritt frei

Unser neues Literaturformat am Sonntag in Zusammenarbeit mit den „Literatunten“ –
In Anwesenheit der Autorin/des Autors stellen wir einen queeren Text zur Diskussion.
Die Autorin/der Autor wird kurz vorgestellt, liest aus einem idealerweise unveröffent-
lichten Manuskript und freut sich anschließend in einer freimütigen, wertschätzenden
Diskussion auf Hinweise, Zustimmung und konstruktive Kritik.

Die nächsten Termine sind: So. 28.07., 25.08.

    Gewusst wie in 30 Minuten - PRIDE! Der neue Themenraum
    Amerika-Gedenkbibliothek | Salon | Fr. 09.08.2019 | 16.00 – 16.30 Uhr |
    Eintritt frei.

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Inhalt

Queere Geschichte in Berlin                     ...................................                                    6

Lebensgeschichten – gelebte Geschichte                               ........................                        12

Politisches          ..................................................                                              18

Alltag      .......................................................                                                  25

         Transition        ...............................................                                           25

         Coming Out          ..............................................                                          27

         Regenbogenfamilien               .......................................                                    28

         Angehörige und Allies              ......................................                                   31

         Religion und Spiritualität             . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Was ist Geschlecht?                ...........................................                                       36

Mehrfachdiskriminierungen                       . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Literatur und Belletristik von/über LGBTQIA                              ......................                       47

Spielfilme          ....................................................                                             52

Medien für Kinder und Jugendliche                         ..............................                              56

Queere Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       60

         Die Geschichte queerer Popmusik in 10 Alben –
         ausgewählt von der Redaktion der SIEGESSÄULE                             .................                  60

         Queere Musikbücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          63

Impressum            ...................................................                                             65

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Queere Geschichte in Berlin

Beachy, Robert : Das andere Berlin : die Erfindung
der Homosexualität ; eine deutsche Geschichte 1867 –
1933. München : Siedler, 2015. ISBN 978-3-8275-0066-3
      Signatur: Soz 166/605* ; B 703/112* (208/000 003 978)
         E-BOOK       Onleihe: https://tinyurl.com/y3zdsjz6
[…] Homosexualität ist eine deutsche Erfindung – zu dieser überraschenden Erkennt-
nis kommt Robert Beachy in seiner Geschichte der Homosexualität in Deutschland. In
seinem Buch erzählt er von den Pionieren der Sexualwissenschaft, den Debatten um
gesellschaftliche Anerkennung im Kaiserreich sowie vom schwulen Eldorado Berlins in
der Weimarer Zeit und holt damit ein in Vergessenheit geratenes Kapitel deutscher Geschichte ans Tageslicht.
Welche einzigartigen Bedingungen im Deutschland des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts herrschten, die
es zum Zentrum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der menschlichen Sexualität machten, zeigt
der Historiker Robert Beachy anhand einer Fülle an Figuren und Episoden. Vor allem Berlin mit seinem berühm-
ten Nachtleben entwickelte sich in dieser Zeit zum Magneten für eine lebendige, internationale schwule Szene
und zog Künstler wie Christopher Isherwood und W.H. Auden an, die der Zeit in ihren Werken ein Denkmal
setzten. […] (Quelle: Verlag)

Beachy, Robert : Gay Berlin : birthplace of a modern
identity. New York, NY : Knopf, 2014. ISBN 978-0-307-27210-2
      Signatur: 108/000 067 218 (Soz 166/605) ;
      B 703/112* (208/000 016 379)
         E-BOOK       Overdrive: https://tinyurl.com/y5hhuvs9
In the half century before the Nazis rose to power, Berlin became the undisputed gay
capital of the world. Activists and medical professionals made it a city of firsts—the first
gay journal, the first homosexual rights organization, the first Institute for Sexual Scien-
ce, the first sex reassignment surgeries—exploring and educating themselves and the
rest of the world about new ways of understanding the human condition. In this fascinating examination of how
the uninhibited urban culture of Berlin helped create our categories of sexual orientation and gender identity,
Robert Beachy guides readers through the past events and developments that continue to shape and influence
our thinking about sex and gender to this day. (Quelle: Verlag)

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Beachy, Robert : „Ich bin schwul“ : W. H. Auden im
Berlin der Weimarer Republik. Göttingen, Niedersachs : Wall-
stein, 2014. ISBN 978-3-8353-1563-1
      Signatur: Soz 166/602* (108/000 162 295)
[…] Während seiner Zeit in Berlin 1929 traf der englische Schriftsteller W. H. Auden
in der Straßenbahn eine Frau, die mit ihm zu flirten begann. In seinem unpublizierten
»Berliner Tagebuch« beschreibt der angehende Dichter seine imaginäre Antwort: »Ich
wollte ihr sagen: Ich bin schwul«. Obwohl Auden kaum Deutsch sprach, konnte er jene
perfekte Erwiderung in einer Berliner Mundart formulieren. Die Wahl seiner Worte zeigt
dabei sein Bewusstsein für die eigene sexuelle Orientierung. Das Weimarer Berlin wird
schon lange als Spielplatz sexueller Minderheiten gehandelt. Die Hauptstadtabenteuer
ausländischer und auch deutscher Besucher waren jedoch mehr als bloßer »Sex-Tourismus«. Das Berlin zur Zeit
der Weimarer Republik war insofern einzigartig, als es Auden, seinen Freunden und Gleichgesinnten wie kein
anderer Ort sonst erlaubte, Selbstbewusstsein und Sensibilität zu entwickeln. So boten die lebhafte wissen-
schaftliche Erforschung der Homosexualität, der juristische Reformaktivismus sowie das offene homosexuelle
Milieu mit eigenständigen Medien und eigenem Nachtleben Raum für die Entwicklung einer homosexuellen
Identität des Individuums wie auch der »imagined gay community«. (Quelle: Verlag)

Bollé, Michael : Eldorado : homosexuelle Frauen und
Männer in Berlin 1850 - 1950; Geschichte, Alltag und
Kultur ; [Ausstellung im Berlin-Museum: 26. Mai -
8. Juli 1984]. Berlin : Ed. Hentrich ; Berlin : Verl. Rosa Winkel, 1992.
ISBN 3-89468-032-6
      Signatur: Soz 166/602* (108/000 162 295)

Dobler, Jens : Verzaubert in Nord-Ost : die Geschichte
der Berliner Lesben und Schwulen in Prenzlauer Berg,
Pankow und Weißensee. Berlin : Gmünder, 2009.
ISBN 978-3-86787-135-8
      Signatur: 108/000 120 160 (Soz 166/478) ;
      208/000 000 142 (B 703/75*)
Verzaubern will dieses Buch und Einblicke geben in die hundertjährige Geschichte von
Berliner Lesben und Schwulen in den nord-östlichen Stadtteilen Pankow, Prenzlauer Berg
und Weißensee. Es berichtet von den Anfängen in der Kaiserzeit, der Weimarer Republik und der existenz-
bedrohenden Situation während des Nationalsozialismus. Beispiele belegen, wie die homosexuelle Szene in
Ost-Berlin trotz repressiver Maßnahmen der Stasi lebte und liebte. Lesben und Schwule, Bisexuelle , Transves-
titen und Transsexuelle ließen sich nie unterkriegen, schafften sich Nischen, setzten Marken in der Kunst, Lite-
ratur und im Theater und kämpften für ihre Rechte als Menschen und Bürger egal unter welcher Staatsform.
Noch bietet der neue Verwaltungsbezirk Pankow als drittes Szenezentrum neben Kreuzberg und Schöneberg in
Berlin eine pulsierende Mischung aus altem Osten und neuem Westen . Verzaubert in Nord-Ost erzählt seine
Geschichte. (Quelle: amazon.de)

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Dobler, Jens : Von anderen Ufern : Geschichte der
Berliner Lesben und Schwulen in Kreuzberg und
Friedrichshain. Berlin : Gmünder, 2003. ISBN 3-86187-298-6
          Signatur: Soz 166/303* (108/000 024 665) ;
          208/000 029 043 (B 703/56*)

Dobler, Jens : Zwischen Duldungspolitik und Verbre-
chensbekämpfung : Homosexuellenverfolgung durch
die Berliner Polizei von 1848 bis 1933. Frankfurt, M. : Verl.
für Polizeiwiss. Lorei, 2008. ISBN 978-3-86676-041-7
          Signatur: Soz 166/450* (108/000 024 666) ; B 813/80
Homosexuellenverfolgung durch die Berliner Polizei von 1848 bis 1933 Homosexualität
war in Deutschland die längste Zeit verboten. Da das Verbot in einem Strafgesetz fixiert
war, war die Kriminalpolizei für die Verfolgung der Homosexuellen zuständig. Im Mittel-
punkt der Arbeit steht der polizeiliche Umgang mit diesem Arbeitsgebiet: die überwachung, Registrierung und
Fahndung, die Einflüsse der Kriminologie, die Inhalte der polizeilichen Aus- und Fortbildung sowie die Bedeu-
tung der Zensur so genannter unsittlicher Schriften. Intensiv wird die Arbeit des Homosexuellendezernates
der Kriminalpolizei und seiner jeweiligen Leiter geschildert, die Einflüsse zeithistorischer Ereignisse und der
verschiedenen Interessengruppen, die Verschärfungen oder Erleichterungen in der Verfolgung Homosexueller
zu erreichen suchten. Bemerkenswert für Berlin ist, dass das Homosexuellendezernat als Verfolgungsinstanz
schließlich mit der homosexuellen Emanzipationsbewegung zusammenarbeitete und für einen langen Zeit-
raum eine Duldungspolitik einleitete. Gleichzeitig bietet die Arbeit einen genauen Einblick in die Entwicklung
der Berliner Kriminalpolizei generell und leistet somit einen nicht unerheblichen Beitrag zur Polizeigeschichte
zwischen 1848 und 1933. (Quelle: Verlag)

Haustedt, Birgit : Die wilden Jahre in Berlin : eine
Klatsch- und Kulturgeschichte der Frauen. Berlin : edition
ebersbach, 2013. ISBN 978-3-86915-067-3
          Signatur: Soz 318,2/1* (008/000 269 939) ;
          208/000 036 786 (B 701/144*)
Berlin ist arm, aber sexy. Das war schon in den Zwanzigerjahren so. Grund genug, sich
an die turbulente Zeit zu erinnern, in denen Berlins vitale Energie auf allen Gebieten der
Kunst und Kultur erstrahlte. Auch Frauen profitieren davon, und zwar vor und auf der
Bühne Berlin. Mit Bubikopf und Zigarette stürzen sie sich – emanzipiert, unabhängig,
frech und lebenslustig – in das aufregende Leben der Metropole. Das neue Lebens- und
Körpergefühl drückt sich auch im Tanz aus. Wenn Anita Berber nackt und Valeska Gert in weitabstehenden Plu-
derhosen, das Gesicht grell geschminkt wie ein Clown, die Bühne betreten, gerät das Publikum außer Rand und
Band. Berlins weibliche Topographie – das sind außerdem die Salons und Cafés, hier vor allem das Romanische
Café ehemals gegenüber der Gedächtniskirche, in dem die Berliner Boheme und natürlich Else Lasker-Schüler
verkehren; das sind auch die Lesbenclubs, in denen die Kabarettistin Claire Waldoff im sog. ›Etonboy-Anzug‹
auftritt. Frauen erobern die letzten Männerdomänen: sie fahren Auto, boxen, schreiben, malen und filmen.
Diese jungen Wilden stammen aus den besten Familien: Erika Mann, Ruth Landshoff-York, Pamela Wedekind,
Vicki Baum, Helen Hessel, Renée Sintenis; schließlich die beiden berühmtesten Berlinerinnen: Marlene Dietrich
und Leni Riefenstahl. Die Leserinnen und Leser erwartet eine rasante Bilanz weiblicher Kunst und Kultur. (Quelle:
Verlag)

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Hirschfeld, Magnus : Berlins drittes Geschlecht :
[schwules und lesbisches Leben im Berlin der Jahr-
hundertwende]. Berlin : Verl. Rosa Winkel, 1991.
ISBN 3-921495-59-8
      Signatur: Soz 166/50* (108/000 044 410) ; B 703/7* ;
      B 687/19a:1 ; Ser 104 -3
         E-RESSOURCE         frei im Netz: https://tinyurl.com/yylfcqm8
Wie ein Reiseführer nimmt Magnus Hirschfeld seine Leser mit auf einen Rundgang durch
das vielfältige homosexuelle Leben in Berlin um das Jahr 1900. Er öffnet den Blick in private Salons und Treff-
punkte und öffentliche Kneipen, zeigt die Vielfalt der homosexuellen „Typen“, vermeidet es aber auch, Namen
und Plätze zu nennen, um nicht die Verfolgungsbehörden auf den Plan zu rufen. Manfred Herzer gibt in seinem
Nachwort wertvolle Hinweise zum Verständnis des Texts, im Anhang findet sich Paul Näckes „Besuch bei den
Homosexuellen in Berlin“ - ein Text, der eine Hirschfelds Position diametral gegenüberstehende Haltung ein-
nimmt. (Quelle: buchhandel.de)

Hirschfeld, Magnus : Von einst bis jetzt : Geschichte
einer homosexuellen Bewegung ; 1897 - 1922. Berlin :
Verlag Rosa Winkel, 1986. ISBN 3-921495-61-X
      Signatur: Soz 166/618 ; Med 872/42 ; B 252 Hirsch 3
In 53 Folgen schrieb Magnus Hirschfeld für die Zeitschrift „Die Freundschaft“ so etwas
wie eine stark autobiographisch gefärbte Geschichte der Homosexuellenbewegung in
Deutschland von 1897 bis 1922. Die Folgen erschienen 1922 / 1923 und sind in diesem
Buch erstmals zu einem geschlossenen Werk zusammengefügt. Es geht um Aspekte des
Strafrechts, Erpressung und die Subkultur, um den Oscar-Wilde-Prozess, August Bebels
Unterstützung der Petition gegen den § 175 im Deutschen Reichstag, das Christentum,
die Medizin und die Armee. (Quelle: buchhandel.de)

Marhoefer, Laurie : Sex and the Weimar Republic :
German homosexual emancipation and the rise of the
Nazis. Toronto : Univ. of Toronto Press, 2015. ISBN 978-1-4426-4915-6
      Signatur: B 703/117
Liberated, licentious, or merely liberal, the sexual freedoms of Germany’s Weimar Re-
public have become legendary. The home of the world’s first gay rights movement, the
republic embodied a progressive, secular vision of sexual liberation. Immortalized – ho-
wever misleadingly – in Christopher Isherwood’s Berlin Stories and the musical Cabaret,
Weimar’s freedoms have become a touchstone for the politics of sexual emancipation.
Yet, as Laurie Marhoefer shows in Sex and Weimar Republic, those sexual freedoms were
only obtained at the expense of a minority who were deemed sexually disordered. In Weimar Germany, the
citizen’s right to sexual freedom came with a duty to keep sexuality private, non-commercial, and respectable.
Sex and the Weimar Republic examines the rise of sexual tolerance through the debates which surrounded
“immoral” sexuality: obscenity, male homosexuality, lesbianism, transgender identity, heterosexual promiscui-
ty, and prostitution. It follows the sexual politics of a swath of Weimar society ranging from sexologist Magnus
Hirschfeld to Nazi stormtrooper Ernst Röhm. Tracing the connections between toleration and regulation, Mar-
hoefer’s observations remain relevant to the politics of sexuality today. (Quelle: Verlag)

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Mein wunderbares West-Berlin.                      Regie: Jochen Hicks. Berlin :
Edition Salzgeber, 2018.
         SEHEN       Signatur: Soz 166/687:DVD
Das West-Berlin der 1960er-Jahre galt als Zufluchtsort für Homosexuelle. Aus der Kon-
frontation mit der repressiven Gesellschaft formierte sich ab den 1970er-Jahren ein
schwules Selbstbewusstsein, bis die Krankheit AIDS die neue Freiheit erschütterte. Der
kluge, gesellschaftspolitisch ambitionierte Dokumentarfilm zeichnet eine Chronik des
schwulen Lebens in West-Berlin bis zum Mauerfall nach, befragt Protagonisten aus jener
Zeit und verbindet ihre Erzählungen mit teils unveröffentlichtem Archivmaterial. Ohne
nostalgische oder kulturpessimistische Töne leistet er damit einen wertvollen Beitrag zur queeren Geschichts-
schreibung. - Sehenswert ab 16. (Quelle: Lexikon des Internationalen Films)

Meyer, Adele : Lila Nächte : die Damenklubs im Berlin
der zwanziger Jahre. Berlin : Ed. Lit. Europe, 1994.
ISBN 3-930126-05-2
      Signatur: B 703/39*

Out in Ost-Berlin : Lesben und Schwule in der DDR.
Regie: Jochen Hicks. Hamburg : Silvercine, 2013.
         SEHEN       Signatur: Soz 161/795:DVD
Anhand zahlreicher Einzelschicksale zeichnet der Dokumentarfilm den oft schwierigen
Lebensalltag von Schwulen und Lesben in der DDR nach. Vor dem historischen Hin-
tergrund der ambivalenten DDR-Politik zwischen offizieller Straffreiheit und faktischer
Repression kommen politisch engagierte Aktivisten zu Wort, aber auch um Anpassung
bemühte „einfache“ Bürger. Die filmsprachlich eher wenig versierte Dokumentation
überzeugt durch ihre wertfreie Darstellung unterschiedlicher, mitunter widersprüchli-
cher Lebensentwürfe. - Ab 14. (Quelle: Lexikon des Internationalen Films)

Perincioli, Cristina : Berlin wird feministisch : das
Beste, was von der 68er Bewegung blieb. Berlin : Quer-
verlag, 2015. ISBN 978-3-89656-232-6
      Signatur: Soz 330/190* ; 208/000 028 105 (B 701/221*)
1968 – der Wendepunkt der Studentenbewegung – be¬traten die Frauen die Bühne:
undogmatisch, basisdemokratisch und autonom schufen Feministinnen Hunderte inno-
vativer Projekte und Frauenzentren und haben die Gesellschaft entscheidend verändert.
Will man erfahren, wie ein Modernisierungsschub initiiert wird, lohnt es, den Beginn der
Frauenbewegung zu kennen. Was machte die Lesben so rebellisch und mutig? Eben
noch verborgen, übernahmen sie die Vorhut. Was trieb so viele Frauen auf die Barrika-
den? Woher die Inspiration, die Wut, die Freude am Kampf? Wie befreiten sie sich in einem Umfeld, geprägt von
Polizei, Berufsverboten, Medienhetze und nicht zuletzt der bohrenden Kritik dogmatischer Linker? Am Beispiel
Berlins erzählt Cristina Perincioli die Jahre 1968-1974 entlang ihrer persönlichen Erfahrung und der von 28
weiteren Beteiligten – Akteurinnen, die sie streitbar und anschaulich zu Wort kommen lässt und auch zu den
internen Konflikten befragt. Mehr als 80 Fotos illustrieren Geschehnisse und Personen. (Quelle: Verlag)

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Pretzel, Andreas : Vom Dorian Gray zum Eldorado :
historische Orte und schillernde Persönlichkeiten im
Schöneberger Regenbogenkiez. Berlin : Maneo, 2012.
      Signatur: Soz 166/572 ; B 703/99
Präsentiert wird die Neuerscheinung eines 130-seitigen Buches, das auf Deutsch und
Englisch veröffentlicht einzigartige Geschichten über historische Orte und Personen
aus den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhundert erzählt, die im und im Umfeld
des heutigen Regenbogen-kiezes am Nollendorfplatz gelebt und gewirkt haben. Schon
fast vergessene Geschichten werden über das Kleist Kasino, das Dorian Gray, das Hol-
landaise, den Topp-Keller oder den Nationalhof erzählt, ebenso über Menschen, über Schwule, Lesben und
Trans*-Personen, die aus allen Teilen der Welt nach Berlin gekommen und hier in einer bunten, schillernden und
bedrohten Welt gelebt und gewirkt haben. (Quelle: Verlag)

Sternweiler, Andreas : Homosexuelle Männer im KZ
Sachsenhausen : [die Erstausgabe dieses Buchs ist
zur Ausstellung „Verfolgung Homosexueller Männer in
Berlin 1933 - 45“ des Schwulen Museums in Zusam-
menarbeit mit der Gedenkstätte KZ Sachsenhausen
im Jahr 2000 erschienen]. Hamburg : Männerschwarm Verl.,
2015. ISBN 978-3-86300-192-6
      Signatur: Soz 166/218* (108/000 043 253) ; B 703/104
Nach der ersten offiziellen Erwähnung der homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus durch Bundesprä-
sident Richard von Weizsäcker dauerte es noch fünfzehn Jahre, bis die Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen
und das Schwule Museum eine Ausstellung zur Lage der homosexuellen Häftlinge ausrichteten. Der Katalog
der Ausstellung (2000) ist neben zahlreichen verstreuten Aufsätzen und den Erinnerungen der Überlebenden
nach wie vor die einzige Publikation, die umfassende über das Leben, Leiden und Sterben der Männer in einem
Lager Auskunft gibt. Dieses seit langem vergriffene Buch soll nicht fehlen, wenn 70 Jahre nach Kriegsende der
Evakuierung, Befreiung oder Übergabe der Lager an die Opfer dieses mörderischen Systems gedacht wird; wir
präsentieren deshalb eine unveränderte Neuauflage dieses Standardwerks. (Quelle: Verlag)

Winzen, Peter : Das Ende der Kaiserherrlichkeit :
die Skandalprozesse um die homosexuellen Berater
Wilhelms II. 1907 - 1909. Köln : Böhlau, 2010.
ISBN 978-3-412-20630-7
      Signatur: G 365/15
Dass die Homosexualitätsskandale 1907–1909 zu einer nachhaltigen Erschütterung des
wilhelminischen Kaiserreichs führten, darüber besteht in der Forschung heute ein ¬brei-
ter Konsens. Weitgehend unklar blieben allerdings die politischen Hintergründe jener mit
den Namen des prominenten politischen Publizisten Maximilian Harden und der beiden
einflussreichen Kaiserfreunde Kuno Moltke und Philipp Eulenburg verknüpften Sensationsprozesse. Sind die
Prozesse, wie in der historischen Literatur vielfach angenommen, primär als der Rachefeldzug Hardens und des
mit ihm ver¬bündeten Friedrich von Holstein gegen den Fürsten Eulenburg zu verstehen, dem eine unheilvolle
Beeinflussung des Kaisers in außen- und personalpolitischen Angelegenheiten nachgesagt wurde? Oder stand
hinter der publizistischen Kampagne gegen den Kaiserintimus gar Reichskanzler Bülow, der durch die öffent-
liche Verunglimpfung des einst mächtigsten Mannes im Kaiserreich einen für ihn gefährlichen Konkurrenten
um das Reichskanzleramt eliminieren wollte? Auf der Basis umfangreicher archivalischer Recherchen kann das
vorliegende Buch die bis heute offenen Fragen schlüssig beantworten und dabei völlig neue Zusammenhänge
aufdecken. (Quelle: Verlag)

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Lebensgeschichten – gelebte Geschichte

Beerlage, Ahima : Lesbisch : eine Liebe mit Geschichte.
Berlin: Krug & Schadenberg, 2018. ISBN 978-3-95917-015-4
      Signatur: B 252 Beerl 1
         E-BOOK       Overdrive: https://tinyurl.com/yxwqbhjw
»Lesbisch zu sein ist für mich immer subversiv, liebevoll parteilich für Frauen und Femi-
nismus«. Ahima Beerlage, langjährige Aktivistin, Moderatorin, Queer-Party-Veranstalte-
rin und Autorin, erzählt aus ihrem bunten, facettenreichen und oft turbulenten Leben, in
dem eines bei allen Metamorphosen prägend bleibt: ihre lesbische Identität. Indem sie
ihre Geschichte erzählt, möchte Ahima Beerlage sowohl dazu beitragen, dass Lesben
und ihre Geschichte(n) nicht verschwinden, als auch den Dialog neu zu beleben – zwi-
schen Alten und Jungen, Queer-Aktivist*Innen und Feministinnen und allen, die mehr Trennendes als Verbin-
dendes sehen [...] (Quelle: buchhandel.de)

Belovitch, Brian : Trans figured : My Journey from Boy
to Girl to Woman to Man. New York : Skyhorse Publishing, 2018.
ISBN 978-1-5107-2964-3
      Signatur: Soz 161/844
Imagine experiencing life not as the gender dictated by birth but as one of your own de-
sign. In Trans Figured, Brian Belovitch shares his true story of life as a gender outlier and
his dramatic journey through the jungle of gender identity. Brian has the rare distinction
of coming out three times: first as a queer teenager; second as a glamorous transgender
woman named Tish, and later, Natalia Gervais; and finally as an HIV-positive gay man
surviving the AIDS crisis in the 1980s. […] Trans Figured chronicles a life lived on the edge with an unforgettab-
le cast of characters during a dangerous and chaotic era. Rich with drama and excitement, this no-holds-barred
memoir tells it all. […] (Quelle: Verlag)

Bertie, Alex : Trans Mission : My Quest to a Beard.
London, United Kingdom : Wren & Rook, 2017. ISBN-13: 978-1526360687
      Signatur: demnächst verfügbar
I guess we should start at the beginning. I was born on 2 November 1995. The doctors in
the hospital took one look at my genitals and slapped an F on my birth certificate. ‚F‘ for
female, not fail - though that would actually have been kind of appropriate given present
circumstances. When I was 15, I realised I was a transgender man. That makes it sound
like I suddenly had some kind of lightbulb moment. In reality, coming to grips with my
identity has taken a long time. Over the last six years, I‘ve come out to my family and fri-
ends, changed my name, battled the healthcare system, started taking male hormones
and have had surgery on my chest. My quest to a beard is almost complete. This is my story. (Quelle: amazon.de)

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Conley, Garrard : Boy Erased.                   Zürich : Secession Verlag für
Literatur, 2018. ISBN 978-3-906910-26-0
      Signatur: L 782 Con 150* ; Engl 782 Con 150*
[…] 2004 in Arkansas im sogenannten Bible Belt der USA: Ein Bekannter outet den
neunzehnjährigen Garrard Conley gegen seinen Willen vor den Eltern als homosexuell.
Seit Jahren schon kämpft Conley gegen die Scham, die ihm als einzigem Sohn eines
Baptistenpredigers eingeimpft ist. Er selbst ist tief verwurzelt in einer christlich-fun-
damentalistischen Gemeinde, in einer Gesellschaft, die die Bibel beim Wort nimmt, in
der nichts geduldet wird, was nicht der unabänderlichen Norm entspricht. Unvermit-
telt steht er vor der Entscheidung seines Lebens: Stimmt er einer Konversionstherapie
zu, einem kirchlichen Programm, das ihn in zwölf Schritten von seiner Homosexualität
›heilen‹, von unreinen Trieben säubern, seinen Glauben festigen und aus ihm einen ex-gay machen soll, oder
riskiert er, seine Familie, seine Freunde und den Gott, zu dem er an jedem Tag seines Lebens gebetet hat, zu
verlieren? […] (Quelle: buchhandel.de)

Edwards, Dylan : Transposes. Seattle : Northwest Press, 2012.
ISBN 978-0-9845940-8-5
      Signatur: Soz 166/680
Transposes separates gender from sexuality and illustrates six fascinating true
stories of transgender men who also happen to be queer. The result is laugh-
out-loud funny, heartbreaking, challenging, inventive, informative, and invi-
tes the reader to explore what truly makes a man a man. […] (Quelle: Verlag)

Eribon, Didier : Rückkehr nach Reims. Berlin : Suhrkamp,
2016. ISBN 978-3-518-07252-3
      Signatur: Soz 166/658*
          E-BOOK      Onleihe: https://tinyurl.com/y2gdws59
Als sein Vater stirbt, reist Didier Eribon zum ersten Mal nach Jahrzehnten in seine Hei-
matstadt. Gemeinsam mit seiner Mutter sieht er sich Fotos an – das ist die Ausgangskon-
stellation dieses Buchs, das autobiografisches Schreiben mit soziologischer Reflexion
verknüpft. Eribon realisiert, wie sehr er unter der Homophobie seines Herkunftsmilieus
litt und dass es der Habitus einer armen Arbeiterfamilie war, der es ihm schwer machte,
in der Pariser Gesellschaft Fuß zu fassen. Darüber hinaus liefert er eine Analyse des
sozialen und intellektuellen Lebens seit den fünfziger Jahren und fragt, warum ein Teil der Arbeiterschaft zum
Front National übergelaufen ist. Das Buch sorgt seit seinem Erscheinen international für Aufsehen. […] (Quelle:
buchhandel.de)

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Fabbre, Vanessa : To survive on this shore : photo-
graphs and interviews with transgender and gender
nonconforming older adults. Berlin: Kehrer, 2018.
ISBN 978-3-86828-854-4
      Signatur: Ku 3570 Duga 1
In unserer Kultur kommen Bilder von älteren Transsexuellen so gut wie nicht vor und
die wenigen vorhandenen sind meist eindimensionale Darstellungen. Die Fotografin Jess
T. Dugan und die Sozialarbeiterin Vanessa Fabbre sind über fünf Jahre hinweg durch die USA gereist, um in
ihrem einzigartigen Buch To Survive on This Shore: Photographs and Interviews with Transgender and Gender
Nonconforming Older Adults ein facettenreiches Bild dieser gesellschaftlichen Gruppe zu entwerfen. Sie haben
vielfältige Lebensgeschichten aufgezeichnet, die sich mit komplexen Themen wie Identität, Alter, Rasse und
sozio-ökonomischen Klassen auseinandersetzen. Die Interviews umspannen die letzten 90 Jahre von Erfah-
rungen transsexueller Identität in den USA und bieten einen wertvollen Einblick in die Geschichte und den
Aktivismus dieser gesellschaftlichen Gruppe. […] (Quelle: buchhandel.de)

Faludi, Susan : Die Perlenohrringe meines Vaters :
Geschichte einer Neuerfindung. München : dtv Verlagsgesell-
schaft, 2018. ISBN 978-3-423-28983-2
      Signatur: Soz 161/849
         E-BOOK       Overdrive: https://tinyurl.com/y2s25rqf
Die Nachricht trifft Susan Faludi völlig unvorbereitet. Ihr Vater hat eine Geschlechtsan-
passung vornehmen lassen. Sie hatten kaum noch Kontakt miteinander und er lebte
wieder in seinem Heimatland Ungarn. Welche Verbindung gibt es zwischen diesem neu-
en Elternteil, der sich nun »vollständig als Frau« identifiziert, und dem wortkargen, ex-
plosiven und teilweise gewalttätigen Vater ihrer Kindheit? Faludi sucht die Lösung dieses Rätsels in den Nischen
ihrer Vorort-Kindheit und in den vielen Verkörperungen ihres Vaters: Jude im Budapest des Zweiten Weltkriegs,
Abenteurer im Amazonasgebiet, all-American Dad und heute eine Frau, die ihr Judentum wiederentdeckt hat.
Und so nähert sich die Tochter in ›Die Perlenohrringe meines Vaters‹ diesem Meister der Masken. Faludis Ver-
such, Metamorphose ihres Vaters zu verstehen, lässt sie Grenzen überwinden – historische, politische, religiö-
se, sexuelle –, um sie schließlich zu der Frage unserer Zeit zu bringen: Ist Identität etwas, das wir wählen, oder
ist Identität etwas, dem wir nicht entkommen können? (Quelle: buchhandel.de)

Flütsch, Niklaus : Geboren als Frau - Glücklich als
Mann : Logbuch einer Metamorphose. Gockhausen : Wörter-
seh, 2014. ISBN 978-3-03763-051-8
      Signatur: demnächst verfügbar
Niklaus Flütsch kam 1964 in Zürich zur Welt. Als Bettina. Das Kind trug alle äußeren
Zeichen eines Mädchens, wurde von seiner Umgebung auch eindeutig als solches wahr-
genommen, fühlte sich aber als Junge. Im Alter von vier Jahren bat es seine Mutter, sich
die langen Haare schneiden zu dürfen. Die Enttäuschung, dass mit den fallenden Haaren
nicht automatisch ein Zipfelchen zwischen seinen Beinen wuchs, war immens. Über
seine Seelennot redete das Kind nie, auch nicht in der Pubertät. Es arrangierte sich so
weit wie möglich mit seiner weiblichen Hülle, studierte später Medizin und wurde Gynäkologin. Im Alter von 46
Jahren schließlich entschied sich Niklaus, so der neue Name, zur Transition. Im nun folgenden Prozess sprach er
das erste Mal über seine Not. Mit seinen Eltern, seinen Geschwistern, seinen Patientinnen, seinen Freundinnen
und Freunden, seinen Arbeits-kolleg*innen. […] (Quelle: buchhandel.de)

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Grumbach, Detlef : Große Oper : Andreas Meyer-
Hanno, die Schwulenbewegung und die Hannchen-
Mehrzweck-Stiftung. Hamburg : Männerschwarm Verlag, 2018.
ISBN 978-3-86300-253-4
       Signatur: Soz 166/697
Andreas Meyer-Hanno (1932-2006) hatte sich schon Mitte der 1950er Jahre einen Na-
men als Opernregisseur und Oberspielleiter an den Staatstheatern in Karlsruhe und
Braunschweig gemacht, 1976-1993 war er Professor an der Musikhochschule in Frank-
furt. Auf wohl einzigartige Weise verband der Sohn einer jüdischen Mutter und eines
kommunistischen Vaters (von den Nazis ermordet) seit Beginn der 1970er Jahre seine bürgerliche Karriere mit
seinem Engagement in der Schwulenbewegung. Unter dem Namen „Hannchen Mehrzweck“ entwickelte er sich
zum Aktivisten der Schwulenbewegung, rief mit anderen die „Homosexuellen Selbsthilfe e.V.“ ins Leben und
gründete 1991 die „Hannchen-Mehrzweck-Stiftung“. (Quelle: buchhandel.de)

Robinet, Jayrôme C. : Mein Weg von einer weißen
Frau zu einem jungen Mann mit Migrationshinter-
grund. Berlin ; München : Hanser Berlin, 2019. ISBN 978-3-446-26207-2
       Signatur: Soz 162/5* ; B 252 Robi 1
Jayrôme hat früher als weiße Französin gelebt. Dann zieht er nach Berlin, beginnt Tes-
tosteron zu nehmen und erlebt eine zweite Pubertät. Ihm wächst ein dunkler Bart – und
plötzlich wird er auf der Straße auf Arabisch angesprochen. Ob im Café, in der Umkleide
oder bei der Passkontrolle, er merkt, dass sich nicht nur seine Identität, sondern vor
allem das Verhalten seiner Umwelt ihm gegenüber radikal geändert hat. Er kann ver-
gleichen: Wie werde ich als Mann, wie als Frau behandelt? Und was bedeutet es, wenn
sich nicht nur das Geschlecht ändert, sondern augenscheinlich auch Herkunft und Alter? Mitreißend erzählt er
von seinem queeren Alltag und deckt auf, wie irrsinnig gesellschaftliche Wahrnehmungen und Zuordnungen
oft sind. (Quelle: buchhandel.de)

Roth, Sylvia : Claire Waldoff : Ein Kerl wie Samt und
Seide. Freiburg : Verlag Herder, 2016. ISBN 978-3-451-06834-8
       Signatur: Th 295 Wal 7 ; B 252 Wald 5
[…] Aus einer kinderreichen Familie stammend, wollte die gebürtige Gelsenkirchenerin
eigentlich Ärztin werden. Doch dafür reichte das Geld nicht, so entdeckte sie die Bühne
für sich. Bis heute gilt „die Waldoff“ als Ikone der Zwanzigerjahre, mit ihrer Lebens-
liebe Olly von Roeder wurde sie zum Mittelpunkt der lesbischen Szene in Berlin. Sie
war eng befreundet mit Zille und Ringelnatz, stand mit der noch unbekannten Mar-
lene Dietrich auf der Bühne, Generationen sangen ihre Lieder. Atmosphärisch dicht
schreibt Sylvia Roth über das Leben dieser außergewöhnlichen Frau: Claire Waldoff war
emanzipierte Draufgängerin, verwegene Bohème-Natur und ein Original mit unerschrocken starker Stimme.
(Quelle: buchhandel.de)

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Schindhelm, Michael : Walter Spies : Ein exotisches
Leben. München : Hirmer, 2018. ISBN 978-3-7774-3023-2
      Signatur: Ku 722 Spie 2*
[…] Als Walter Spies (1895–1942) in die exotische Welt von Bali eintauchte, setzte er
sich intensiv mit der dortigen Kultur auseinander. Mit seinen magisch-realistischen
Bildern revolutionierte er die balinesische Kunst und wird dort bis heute als genialer
Meister verehrt. Vor der Kulisse einer atemberaubenden Landschaft erzählen seine
Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle vom alltäglichen Leben, von Tempelzeremonien,
Hahnenkämpfen, Marktszenen oder der Arbeit auf den Feldern. In dem Autor Michael
Schindhelm hat Walter Spies einen Biografen gefunden, der sein unkonventionelles Le-
ben sensibel und kunstverständig nachzeichnet. (Quelle: buchhandel.de)

Schmacht, Christian : Fleisch mit weißer Soße.                              Münster :
edition assemblage, 2017. ISBN 978-3-96042-032-3
      Signatur: B 328 Schmac 1
Christian Schmacht, durch seine Skandalkolumnen für das Missy Magazine bekannt ge-
worden, schreibt in seiner autobiografisch inspirierten Novelle über einen jungen trans-
gender Mann, der als Frau verkleidet in den Bordellen Berlins anschafft. Er sehnt sich
nach Freundschaft, Abenteuer und einer besseren Welt, aber anstatt eines dieser Pro-
jekte anzugehen, liegt er mit Depressionen zuhause und grübelt. Ein materialistisch-ro-
mantischer Bericht eines trans Mannes und wie er lebt. (Quelle: buchhandel.de)

Violet, Mia : Yes, you are trans enough : my transition
from self-loathing to self-love. London ; Philadelphia : Jessica
Kingsley Publishers, 2018. ISBN 978-1785923159
      Signatur: demnächst verfügbar
With entertaining anecdotes and thoughtful observations, this memoir depicts the re-
alities of being a trans woman - from bullying and botched coming out attempts to
self-acceptance and love - whilst exploring the inaccuracies of trans representation and
confront what the media has gotten wrong. (Quelle: Verlag)

Wendt, Gunna : Erika und Therese : Erika Mann und
Therese Giehse – Eine Liebe zwischen Kunst und
Krieg. München : Piper, 2018. ISBN 978-3-492-30941-7
      Signatur: Th 156 Gie 3
Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Erika Mann, talentierte Toch-
ter Thomas Manns, und Therese Giehse, beliebte Theaterschauspielerin. Als sie sich
kennenlernten, waren beide bereits etabliert und wagten kurz darauf dennoch einen
Neubeginn: Am 1. Januar 1933 gründeten sie das politische Kabarett »Die Pfeffermüh-
le«. Erika verfasste die Szenen, in denen Therese brillierte. Doch schon zwei Monate
später mussten die beiden Frauen, die nicht nur das gemeinsame Projekt, sondern auch
eine problematische Liebesbeziehung verband, ins Schweizer Exil, bis ihre Wege sich 1937 schließlich trenn-
ten. Gunna Wendt verarbeitet diese Schicksalsjahre zweier ungleicher Frauen zu einem einmaligen Doppelpor-
trät, das Tabus und Traumata einer Generation nicht ausspart. (Quelle: buchhandel.de)

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Wolfrum, Sebastian : Endlich ich : Ein transsexueller
Pfarrer auf dem Weg zu sich selbst. München : Claudius,
2019. ISBN 978-3-53262-833-1
      Signatur: demnächst verfügbar
Als Sebastian Wolfrum an einem Sonntag im Oktober 2017 vor der versammelten
Gemeinde erklärt, dass er sich seit Kindertagen im falschen Körper fühlt und fortan
als Mann leben wird, sorgt die Nachricht deutschlandweit für Schlagzeilen. An diesem
Sonntag wird der kleinen fränkischen Gemeinde bewusst, dass ihr keine Pfarrerin, son-
dern ein Pfarrer vorsteht. Doch was Gemeinde und Presse überrascht, ist für Sebastian
Wolfrum nur der konsequente letzte Schritt einer lebenslangen Auseinandersetzung mit sich selbst, dem eige-
nen Körper und Gott. In seinem Buch schreibt Wolfrum einfühlsam und mitreißend von seinem Leben als Mann
in einem Frauenkörper und darüber, was es bedeutet, als Teil der protestantischen Kirche mit dem gottgegebe-
nen Körper zu hadern. (Quelle: buchhandel.de)

Wright, iO Tillett : Darling Days : Mein Leben zwischen
den Geschlechtern. Berlin : Suhrkamp, 2017. ISBN 978-3-518-46803-6
      Signatur: Soz 161/804*
Mit sechs will iO kein Mädchen mehr sein. Im New Yorker East Village Ende der 80er sind
unorthodoxe Entscheidungen Trumpf: Also gibt sich iO als Junge aus. Und wächst auf
in einem rauen, grenzenlosen Wunderland, zwischen Drag Queens, Performancekünst-
lern und den Freunden seiner [sic!] Patentante Nan Goldin. […] Als eine Gruppe Jungs
im Central Park die sechsjährige iO ausgrenzen, ist die Entscheidung gefallen: iO ist
jetzt ein Junge. Die Mutter unterstützt den Schritt, schließlich leben die beiden in einem
Brownstone, in dem Anderssein gelebt wird, in dem ungarische Filmemacher, alt gewor-
dene Pornostars und Künstler zusammen mit all den anderen Freaks die Gegenkultur
feiern. Für iO beginnt ein Leben zwischen den Geschlechtern, befreit von starren Kategorien, am Rande des
Chaos und an der Seite einer Mutter, deren Fürsorge außer Kontrolle gerät. (Quelle: buchhandel.de)

Zinn, Alexander : Das Glück kam immer zu mir :
Rudolf Brazda - Das Überleben eines Homosexuellen
im Dritten Reich. Frankfurt, M. ; New York, NY : Campus-Verl., 2011.
ISBN 978-3-593-39435-0
      Signatur: 108/000 162 286 (Soz 166/531)
         E-BOOK       Onleihe: https://tinyurl.com/yx93fxb3
Kurz vor der nationalsozialistischen Machtergreifung erlebt der junge Rudolf Brazda sein
Coming-out als Homosexueller. Für kurze Zeit genießt er seine erste große Liebe, dann
schlagen die Nationalsozialisten zu. Nach zwei Verhaftungen wird Brazda 1942 in das Konzentrationslager
Buchenwald verschleppt. Dort überlebt er durch viel Glück - und dank seines ungebrochenen Humors und
Optimismus. Alexander Zinn erzählt die Geschichte eines erfüllten Lebens, das trotz aller Widrigkeiten von Lie-
be und Lebensfreude geprägt ist. Zugleich schildert er die unbarmherzige Verfolgung homosexueller Männer
während des Nationalsozialismus - eine Geschichte, die bis heute viele blinde Flecken hat. (Quelle: buchhandel.de)

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Politisches

Alegre, Luis : Lob der Homosexualität.                         München : C.H. Beck,
2019. ISBN 978-3-406-73668-1
      Signatur: Soz 166/705*
Tintenfische oder Heuschrecken beschränken sich darauf, ein Exemplar ihrer Art zu sein.
Wir Menschen dagegen verstehen uns als Individuen, nicht als bloße Gattungsexemp-
lare. Stolz sprechen wir von der freien Entfaltung der Persönlichkeit. Tatsächlich aber
leben wir weitgehend fremdbestimmt nach Konventionen, die wir nicht selbst beschlos-
sen haben, allen voran die zur natürlichen Ordnung der Welt erklärte Heterosexualität.
Doch die Tage der Heterosexualität sind gezählt, behauptet der spanische Philosoph Luis
Alegre. Und ist erst diese die Menschen in Stereotype von männlich und weiblich pres-
sende Kraft verschwunden, kann auch das Konzept der Homosexualität verschwinden.
Dann werden alle Menschen frei sein, sich losgelöst von vorgeprägten Geschlechteridentitäten zu begegnen
und auszuprobieren. Bis dahin aber verkörpern lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender,
intersexuelle und queere Menschen die Identität des Widerstands. Sie sind die revolutionäre Avantgarde, die
das repressive Konstrukt angeblicher Natürlichkeit entlarvt und der Mehrheitsgesellschaft die Freiheit vorlebt,
die sie sich versagt. (Quelle: Verlag)

Altman, Dennis u.a. : Queer wars : Erfolge und Be-
drohungen einer globalen Bewegung. Berlin : Verlag Klaus
Wagenbach, 2017. ISBN 978-3-8031-3670-1
      Signatur: Soz 166/684*
[…] Viele lesbische, schwule und transgender Menschen sind mit massiver Gewalt kon-
frontiert. Nach wie vor ist zum Beispiel Homosexualität in 78 Ländern verboten, in acht
sogar unter Todesstrafe gestellt. Westliche Länder rühmen sich ihrer eigenen Toleranz und verkennen dabei
Rollbacks, Diskriminierungen und auch ihre historische Verstrickung in die erwähnten Gesetzgebungen. Aber
dieses Buch zeigt vor allem die enormen Fortschritte, die mutige und stetige Kämpfe der LGBTI*Q-Bewegung
in den letzten Jahrzehnten vielerorts durchsetzen konnten, durchaus auch dort, wo man es am wenigsten
erwartet hätte. Die beiden australischen Wissenschaftler und Aktivisten erzählen die Geschichte einer umfang-
reichen Emanzipation, berichten von einer Fülle hochinteressanter, zum Teil überraschender Details, beschrei-
ben mittlerweile weltweit verbreitete Ausdrucksformen wie etwa die Pride Parade und die Zusammenhänge
mit dem Feminismus und der AIDS-Bewegung. Dabei gehen sie den sehr unterschiedlichen Ausprägungen in
Ländern wie Kuba, Spanien, Indien, Südafrika oder Australien auf den Grund und machen Mut für eine Zukunft
sexueller und geschlechtlicher Freiheiten. (Quelle: Verlag)

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Ayoub, Phillip M. : Das Coming-out der Staaten : Euro-
pas sexuelle Minderheiten und die Politik der Sicht-
barkeit. Bielefeld : transcript, 2017. ISBN 978-3-8376-3797-7
      Signatur: Soz 166/683
In den letzten zwei Jahrzehnten ist die LGBT-Bewegung (Lesbian, Gay, Bisexual and
Transgender) in einer im Vergleich zu anderen Menschenrechtsbewegungen beispiel-
losen Geschwindigkeit gewachsen. Phillip M. Ayoub zeichnet die jüngere Geschichte
dieser transnationalen Bewegung in Europa nach. Er zeigt, wie das »Coming-out« die
marginalisierte Gesellschaftsgruppe ins Zentrum der politischen Debatte rückte und ihr
zu längst fälligen Rechten verhalf. Neben der Analyse der von der Bewegung vertretenen Normen steht vor
allem die Frage im Zentrum, warum die gesellschaftsrechtliche Anerkennung der LGBT-Minderheiten in den
jeweiligen Staaten so unterschiedlich verläuft. (Quelle: Verlag)

Bundesstiftung Magnus Hirschfeld [Hrsg.] : Forschung
im Queerformat : aktuelle Beiträge der LSBTI*-,
Queer- und Geschlechterforschung. Bielefeld : transcript,
2014. ISBN 978-3-8376-2702-2
      Signatur: Soz 166/601* ; 108/000 162 294 (Soz 166/601)
         E-BOOK       Onleihe: https://tinyurl.com/yxzlcqp3
Menschen, die nicht ins heteronormative Raster der Gesellschaft passen, werden auch
heute noch in vielen Lebensbereichen benachteiligt. Forschung und Wissensvermitt-
lung helfen, diesen Diskriminierungen und bestehenden Vorurteilen zu begegnen und Akzeptanz gegenüber
Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* (LSBTI*) aufzubauen. So beschäftigen sich zahlreiche For-
schungsarbeiten mit den Lebenswelten von LSBTI* in Vergangenheit und Gegenwart. In bisher einzigartig viel-
fältiger Zusammenstellung geben Expert_innen in diesem Band einen Einblick in ihre LSBTI*-Forschungsarbeit
und diskutieren aktuelle Forschungsperspektiven. Die Beiträge zeigen Forschungslücken auf und erörtern die
gesellschaftliche Bedeutung von »Forschung im Queerformat«. (Quelle: Verlag)

Emcke, Carolin : Wie wir begehren.                        Frankfurt, M. : Fischer
Taschenbuch, 2013.ISBN 978-3-10-017018-7
      Signatur: Soz 166/548*
Wer sind wir? Wer können wir sein, wer wollen wir sein, wenn wir anders sind als die
Norm? Entdecken wir das Begehren oder das Begehren uns? Wie frei sind wir, unser Be-
gehren zu leben? Hat es nur eine Form oder ändert es sich, wird tiefer, zarter, radikaler?
In ihrem so persönlichen wie analytischen Text schildert Carolin Emcke das Suchen und
die allmähliche Entdeckung des eigenen, etwas anderen Begehrens. Sie erzählt von
einem homosexuellen Coming of Age, von einer Jugend in den 80er Jahren, in der über
Sexualität nicht gesprochen wurde. Sie buchstabiert die vielen Dialekte des Begehrens
aus, beschreibt die Lust der Erfüllung, aber auch die Tragik, die gesellschaftliche Ausgrenzung dessen, der sein
Begehren nicht artikulieren kann. (Quelle: Verlag)

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Ewert, Felicia : Trans. Frau. Sein. : Aspekte geschlecht-
licher Marginalisierung. Münster : edition assemblage, 2018.
ISBN 978-3-96042-040-8
       Signatur: Soz 161/852
Das Buch beschreibt bestehende Diskriminierungsmechanismen, die sich gegen trans-
geschlechtliche Menschen richten. Die Kritik der Autorin bietet auf gesellschaftlicher
Ebene Einblicke in rechtliche Aspekte des „Transsexuellengesetzes“, in medizinisch-
psychologische Bereiche wie z. B. die Gutachtenpraktiken und auch in ausschließen-
de Mechanismen cisnormativer Feminismen. „Trans. Frau. Sein.“ ist eine Kombination
wissenschaftlicher Arbeit, überspitzter satirischer Darstellung, Dekonstruktion von Cis-
sexismus und autobiographischer Elemente aus dem persönlichen (Er)-Leben der Autorin. (Quelle: Verlag)

FaulenzA : Support your sisters not your cisters :
über Diskriminierung von trans*Weiblichkeiten.
Münster : edition assemblage, 2017. ISBN 978-3-96042-010-1
       Signatur: demnächst verfügbar
Die Musikerin „FaulenzA“ beschreibt aus ihren persönlichen Erfahrungen die Diskrimi-
nierung gegen trans*Frauen und gibt Anregungen für mehr Sensibilität und Support:
Sie erklärt Trans*misogynie als ein Zusammenwirken von Feminitätsfeindlichkeit, Trans-
feindlichkeit, Klassismus und Ableismus und richtet ihren Schwerpunkt darauf, wie sie
dies auch in der feministischen und queeren Szene zu spüren bekommt. Trans*Frauen
wird hier oft mit Skepsis, Ablehnung und Unbehagen begegnet. Sie stehen unter dem
Druck zu beweisen, dass sie keine Cis-Männer sind, werden oft nicht als selbstverständlicher Teil feministischer
Bewegung akzeptiert und ihre Perspektiven nicht gesehen. Manche Frauenräume/FLT*I*-Räume schließen
ganz offen trans*Frauen aus, in anderen erfahren sie Ausschlüsse auf subtilere Weise. Trans*Frauen wären
„männlich sozialisiert“, wird gesagt, was FaulenzA als ein ebenso unsinniges, wie diskriminierendes Argument
entlarvt. […] (Quelle: Verlag)

Grigowski, Zita : Trans* Fiction : geschlechtliche
Selbstverständnisse und Transfeindlichkeit. Münster :
Unrast, Juli 2016. ISBN 978-3-89771-135-8
       Signatur: Soz 162/1
In wenigen Kontexten sind Begriffe so in Bewegung wie im Zusammenhang von Trans*
– der aktuelle Überbegriff für ganz unterschiedliche geschlechtliche Lebensweisen und
Selbstbezeichnungen wie zum Beispiel Transsexualität, Transgender, Transidentität,
Drag oder Cross-Dressing. Trans* umfasst Personen, die sich nicht oder nicht eindeu-
tig als Frau oder Mann verstehen, ebenso wie Personen, die sich als Frau oder Mann,
aber gar nicht unbedingt als trans* beschreiben würden. Welche Probleme ergeben
sich, wenn ein Überbegriff dominant wird? Wie werden interne Differenzen verhandelt?
Und wie ist das historisch einzuordnen? […] Es wird eine offene Perspektive angeregt, die Differenzen wahr-
nimmt, ohne sie gegeneinander auszuspielen. Kern dessen ist eine Kritik an Transfeindlichkeit, die vielfach die
Selbstverständnisse von Menschen abwertet und aberkennt. Paradoxerweise passiert dies sowohl mit dem Ver-
weis auf vermeintliche biologische Tatsachen als auch mit der Feststellung, Geschlecht sei sozial konstruiert.
(Quelle: Verlag)

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Grumbach, Detlef (Hrsg.) : Demo. Für. Alle. : Homo-
phobie als Herausforderung. Hamburg : Männerschwarm
Verlag, 2017. ISBN 978-3-86300-228-2
      Signatur: Soz 166/675
Ist die «Bewegung» in eine Falle gelaufen, als sie Toleranz für eine «Liebe wie jede
andere auch» forderte? Werden nur solche Homosexuelle geduldet, die so leben wie
die Heteros, in festen Partnerschaften, nach deren Mustern? Und wie brüchig ist diese
Duldung? «Demos für alle», «besorgte Eltern» und die beschämenden Reaktionen auf
den tödlichen Anschlag von Orlando/USA haben diese längst gärenden Fragen ins Be-
wusstsein gerückt. Auch die Frage nach den Perspektiven: Was müssen wir tun, dass sexuelle Vielfalt endlich
respektiert wird – egal ob in Partnerschaften oder promisk, lesbisch, schwul, bi oder trans*? (Quelle: Verlag)

Klapeer, Christine M. : Perverse Bürgerinnen : Staats-
bürgerschaft und lesbische Existenz. Bielefeld : Transcript,
2014. ISBN 978-3-8376-2000-9
      Signatur: Soz 166/590* ; 108/000 192 781 (Soz 166/590)
[…] Auf der Basis einer ›lesben-affirmativen‹ Herangehensweise untersucht Christine M.
Klapeer das schwierige Verhältnis zwischen nicht (hetero-)normativen sexuellen Exis-
tenzweisen und der Institution Staatsbürgerschaft. Im Rekurs auf feministische, queere,
postkoloniale und gouvernementalitätstheoretische Ansätze zeigt sie, wie Konstruktio-
nen von Sexualität, Geschlecht und Rasse in Staatsbürgerschaftskonzepte eingeschrie-
ben sind und wie der Bürgerinnenstatus von lesbischen Existenzweisen entlang dieser
Strukturkategorien auf höchst widersprüchliche Weise modelliert, normiert und begrenzt wird. Auf diese Weise
werden auch die heteronormativen Implikationen von Staatsbürgerschaft selbst offengelegt. (Quelle: Verlag)

Kram, Johannes : Ich hab ja nichts gegen Schwule,
aber … : die schrecklich nette Homophobie in der Mit-
te der Gesellschaft. Berlin : Querverlag, März 2018.
ISBN 978-3-89656-260-9
      Signatur: Soz 166/694*
[…] Nach der Ehe für alle verfestigt sich der Eindruck, für Lesben und Schwule sei so gut
wie alles erreicht. Dabei ist Diskriminierung in Deutschland Alltag, nur etwa ein Drittel
aller Homosexuellen etwa ist „out“ am Arbeitsplatz, tief sitzende Ressentiments gegen
Lesben und Schwule nie aufgearbeitet worden. Auch in der Mitte der Gesellschaft sind
homophobe Denkmuster weit verbreitet, auch wenn diese nicht als solche wahrgenom-
men werden. Das liberale, aufgeklärte Selbstbild macht eine konstruktive selbstkritische Auseinandersetzung
dabei oft besonders schwer: „Homophob? Ich doch nicht. Meine besten Freunde sind doch homosexuell!“ Kram
bringt den „deutschen Sonderweg“ bei der im Vergleich zu anderen westlichen Staaten spät und leidenschafts-
los eingeführten „Ehe für alle“ in Verbindung mit der „deutschen Spezialität“ der Homosexuellenverfolgung
und den Paragrafen 175, die nie Bestandteil gesamtgesellschaftlicher Debatten war. Kram ist überzeugt: Wenn
Heterosexuelle Homophobie nicht reflexhaft von sich weisen, sondern sich mit der strukturellen, gesellschaft-
lichen, aber auch mit der versteckten individuellen beschäftigen, könnten sie eine Menge über sich selbst und
die Verfasstheit unserer Gesellschaft lernen. (Quelle: Verlag)

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