11/18 22. Juni 2018 12 Aargau Videoaufnahmen und Datenschutz - Edudoc CH
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SCHULBLAT T Aargau und Solothurn 11/18 22. Juni 2018 12 Aargau Videoaufnahmen und Datenschutz 32 Solothurn Den Bezug zu den Schulen und Lehrpersonen stärken 44 Praxis Kulturprojekt «Tanz und Theater» in Küttigen-Rombach
Theater Théâtre Teatro Teatro Teater Teater 16. 8. – 23. 9. 2018 Alte Hauptwerkstätte Olten 6 Minuten zu Fuss vom Bahnhof 100 Jahre Landesstreik Centenaire de la grève générale Infos und Vorverkauf: Centenario dello sciopero nazionale www.1918.CH >SfGAERFEST M >JAHRESAUSSTELLUNG SOML I 2018 2 JU Certificate of Advanced Studies (CAS) Change Management – Organisationsberatung AUSSTE Erweitern Sie Ihre Kompetenzen in Pro- jekt- und Change-Management und setzen Sie sich mit grundlegenden Fragen der Prozessgestaltung bei Veränderungsvor- SS haben auseinander. Eine zentrale Bedeu- tung hat dabei das Verständnis für (agile) Organisationen und damit auch für die SAU Rolle von Personen in Organisationen. MONTAG,G, 2. 2 JULII 201 20 2018 18 FÖRDER FÖRDERPREIS ERPREIS UND ND FFEIER ZUR Zielgruppe JAHRE JAHRESAUSSTELLUNG HRESAUSSTE TELLULUNG 17 UHR Personen in Führung und Management, FEST ST MIT MI BARS, BARSRS,, ESSEN E UND Personen mit internen Beratungsaufträgen MUS MUSIK USIK AB 199 UHR U und/oder Projekt-/Change-Management- Aufgaben ÖF ÖFFNUNGSZEITEN ÖFFNUNG GSZ SZEITEN AUSSTEL AUSSTELLUNG ELLUNG MO MONTAG ONTAG O G BI BIS B FREITAG, Daten 18.–29. 18 18. 8.– .–29. – 29. JUNI JUNNI 2018, 10–18 N 10 –18 18 UHR U Start: Donnerstag, 15.11.2018 MONTAG, MONTAG, MOO , 2. JULI J I 2018, 2018 17–23 17 –23 UHR HR Anmeldeschluss: Montag, 15.10.2018 SC SCHULE CH HULE FÜR GESTALTUNG HULE G AARGA AA AARGAU RGAU WE WEIHERMATTSTRASSE EIHE HERMATTSTRASSEE 94, AAR A AARAU ARAU Weitere Informationen WW WWW.SFGAARGAU.CH WW.SFGA SFGAARGAU.CH RGAU.CH www.fhnw.ch/wbph-cas-cm 18 –29JU –29JUNI2018 9 „IM ENTWURF, DA ZEIGT SICH DAS TALENT, IN DER KREATIV! AUSFÜHRUNG DIE KUNST.“ Im Themenheft «kreativ!» geht das SCHULBLATT der Frage nach, wie wichtig JETZT ENTDECKEN UND kulturelle Bildung ist. Die Schule für Gestaltung Aargau ist mit einem Beitrag ANMELDEN! vertreten, ebenso das Stadtmuseum Aarau. Dieses nimmt mit der Ausstel- NEUE WEITERBILDUNGS- lung PLAY eine soziokulturelle Verortung KURSE IN GESTALTUNG des digitalen Spielens vor. Vorgestellt heft werden auch der mobile Kunstraum T h em en UND KUNST HS 2018: «Ambolatorium der Sinne» und das Nr. 3 1 st Atelier «MosaikUndMehr» in Härkingen. 24. Augu WWW.DRANBLEIBEN.CH 8 Schulblatt AG/SO · 11/2018 Und es gibt Antworten auf die Frage: 201 «Wann sind Sie kreativ?» Verein gestalterische Weiterbildung Zürich | 8000 Zürich Zitat: Marie Ebner-Eschenbach Verpassen Sie die Chance nicht, Ihr Angebot mit einem Inserat, einer Publireportage oder einer Beilagein der attraktiven Themen- nummer zu präsentieren. 062 777 41 80 Inseratschluss: Freitag, 3. August 2018 für Ihr Inserat im Schulblatt Beratung und Reservation: Inserat-Management SCHULBLATT Aargau und Solothurn EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen, ewald-keller@pop.agri.ch Chriesiweg 5, 5707 Seengen 2 www.werbungundpromotion.ch Telefon 062 777 41 80 I E-Mail: ewald-keller@pop.agri.ch
Schulblatt alv Aargau BKS Aargau LSO Solothurn 7 Standpunkt 12 Videoaufnahmen 13 26 Entlastungsmassnahmen Pauschalen und 32 Den Bezug zu den Die Arbeit mit Clin d’œil und Datenschutz Volksschule Kontingent Schulen stärken führt trotz grosser An- Videoaufnahmen im In Dieder Beratung zum Schülerinnen- Mit der Broschüre strengungen nicht zu Sportunterricht helfen, AFP und 2016–2019 hat der Schülerpauschale, «Berufskarrieren» stellt befriedigenden Ergebnis- das Bewegungslernen Grosse Rat verschiedene das Ressourcenkontin- der Industrieverband sen. Darum muss, so der Schülerinnen und Entlastungsmassnahmen gent sowie der daraus Solothurn und Umgebung Anita Palermo, das Obli- Schüler zu unterstützen, im Bereich dererweiterte resultierende Aargauer (INVESO) 26 Berufe vor. gatorium auch auf der können aber auch miss- Volksschule beschlossen. Handlungsspielraum Der Verband sucht damit Sek E und B überprüft bräuchlich verwendet Im Rahmen stellen der Debatte die Hauptele- die Nähe zur Schule. werden. Die Siebtklässler werden. Der alv begrüsst, wurden mente des aber auch Mass- Vorhabens INVESO-Präsident Josef müssen mittels Treff- dass diesbezüglich nun nahmen abgelehntdar. in der Volksschule oder Maushart nimmt im punkte dort abgeholt klare Regelungen vor- um Bis ein zumJahr verschoben. 7. September Interview zu diversen werden, wo sie stehen. liegen. 2018 läuft dazu eine Fragen Stellung. Anhörung. 3 Cartoon von Ernst Mattiello 12 Videoaufnahmen und 26 Pauschalen und Kontingent 32 Den Bezug zu den Schulen 7 Standpunkt Datenschutz 27 Recht am eigenen Bild und Lehrpersonen stärken 8 Bildungsbericht 2018 13 Gleich lange Spiesse für alle 28 Beispielhafte Produktions- 34 Dagmar Rösler wird 30 Portrait: Rolf Haller 14 Piazza entwicklung LCH-Präsidentin 16 14 Prozent Gratisarbeit ist 28 Theaterfunken 2.0 34 LSO-Vorteile für Mitglieder Titelbild: Schlechtes Wetter hin zu viel! 29 Gesundheitsförderung im 35 Das Resilienztraining oder her: Die Kinder der Waldspiel- 19 Ausgereifte Unreife für Schulalltag kam wie gerufen gruppe «Waldmeisterli» in Ober- die Praxis 36 KLT 2018 dorf lassen sich davon nicht be- 20 Pukllasunchis feiert Jubiläum 53 Offene Stellen Aargau 37 1918.CH – 100 Jahre irren. Bei bester Stimmung basteln, 23 Schulsozialarbeit Aargau Landesstreik singen und spielen sie. Als Krönung neu beim alv 38 Pensenänderung: stehen wieder einmal gebratene 23 Termine bitte melden Cervelats auf dem Speisezettel. 24 Jede fünfte Lehrperson 38 Spendenaufruf Foto: Hansjörg Sahli. ist erschöpft 38 Termine 38 Da sind wir dran SCHULBL AT T Aargau und Solothurn Impressum Schulblatt Aargau und Solothurn, 135. Jahrgang Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule: Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG Auflage: 10752 Exemplare (WEMF-Basis 2016). dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online- Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Schulblatt AG/SO · 11/2018 Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter Dienste übernommen werden. Tel. 056 202 70 38 Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12 www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich. Redaktion E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch Herausgeber Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO Abonnemente, Administration und Adressänderungen Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2 und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Telefon 062 823 66 19 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des E-Mail schulblatt@alv-ag.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– , und des Departements für Bildung und Kultur (DBK) Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn 1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder Solothurn. Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27 in den Jahresbeiträgen inbegriffen) Inserateverwaltung E-Mail schulblatt.so@lso.ch Herstellung und Druck Stelleninserate: Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau: Produktion: Peter Brunner Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau E-Mail schulblatt@vsdruck.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch Administration: Sonja Rohner Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn: Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12 und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen. Janine Frey, Volksschulamt E-Mail sonja.rohner@vsdruck.ch Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84 St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn 4 E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch www.werbungundpromotion.ch Telefon 032 627 29 37, Telefax 032 627 28 66 E-Mail janine.frey@dbk.so.ch
DBK Solothurn PH FHNW HfH Praxis 39 Spezielle Förderung 40 Kunst trifft Mathe- 43 Kinder spielen Lese- 44 Kulturprojekt «Tanz wird definitiv matik im Kindergarten und Zahlendetektive und Theater» umgesetzt Die Erprobungsweiter- Désirée Siegenthaler war Über 600 Schülerinnen Mit dem Entscheid des bildung «Kunst trifft zehn Jahre lang als Klas- und Schüler der Schule Kantonsrats vom 28. März Mathematik im Kinder- senlehrperson tätig und Küttigen-Rombach 2018, das Volksschulge- garten» (KuMa) stiess arbeitet jetzt als Schuli- erarbeiteten in einer setz per 1. August 2018 auf ausgesprochen posi- sche Heilpädagogin. intensiven Projekt- anzupassen, wird die tive Resonanz. Mit ihrem 70%-Pensum woche Choreografien Spezielle Förderung per betreut sie fünf Klassen. und Theatersequenzen. Schuljahr 2018/19 defini- Berufsbegleitend stu- Unterstützt wurde das tiv umgesetzt. diert sie an der Inter- Projekt von der Schnei- kantonalen Hochschule der-Wülser-Stiftung. für Heilpädagogik (HfH) in Zürich. 39 Spezielle Förderung wir 40 Kunst trifft Mathematik 43 Mathe-Unterricht: 44 Kulturprojekt «Tanz definitiv umgesetzt im Kindergarten Kinder spielen Lese- und und Theater» in Küttigen- 41 «Es braucht Wissen Zahlendetektive Rombach 54 Offene Stellen Solothurn und Sensibilität» 45 Lernen, mit Fehlern 41 Freie Plätz in der Weiter- umzugehen bildung 47 Aufbruch – Love, Peace 42 Technik in Stummfilmen und Frauenstimmrecht erleben 48 Chorissimo: Uselüti-Rap 42 Online-Datenbank 49 Nicht alleine handeln mit Arbeitsmaterialien 50 Werkbank: Dusch- und Lernfilmen Puschel-Krake 51 Berufsinfo-Messe Aareland 2018 in Olten 46, 49, 51 Mediothek 52 Agenda Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch www.lso.ch, info@lso.ch Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch Präsidentin: Dagmar Rösler Schulblatt AG/SO · 11/2018 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl Geschäf tsführer: Roland Misteli Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24 dubach@alv-ag.ch r.misteli@lso.ch scholl@alv-ag.ch 5
Schneider-Wülser-Stiftung Schneider-Wülser-Stiftung Schulblatt AG/SO · 11/2018 Die beiden Sekundarlehrer Viktor Schneider Zusammenhang mit dem Kanton Aargau, c/o Sekretariat alv und Ernst Wülser vermachten der Aargaui- einer aargauischen Region, Gemeinde oder Postfach 2114 schen Lehrerwitwen- und -waisenkasse Persönlichkeit stehen. 5001 Aarau ALWWK einen beachtlichen Betrag. In der Folge entstand die Schneider-Wülser-Stiftung. Die Schneider-Wülser-Stiftung wird durch das Sie unterstützt Personen in finanzieller alv-Sekretariat verwaltet (alv-Geschäftsführer: Notlage. Neu richtet sie auch Beiträge an Manfred Dubach). Weitere Informationen auf einmalige Projekte von einzelnen Klassen oder www.alv-ag.ch Stiftung SW. Gesuche können ganzen Schulen der aargauischen Volksschule jeweils bis am 15. März und 15. September in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und eingereicht werden. 6 Umwelt aus. Unterstützt werden ausschliesslich Projekte, die thematisch in einem direkten
Standpunkt Ziele müssen bestmöglich erreicht werden Standpunkt. Die Arbeit mit Clin d’œil Leseverstehen und Schreiben sowie bei führt trotz grosser Anstrengungen zwei Teilaspekten der schriftlichen Pro- der Lehrpersonen nicht zu befriedigen- duktion zutage. Die Vergleichsklassen mit den Ergebnissen. Darum muss, so Anita Découvertes schnitten signifikant besser Palermo von der Fraktion der Sek-I-Lehr- ab als die Pilotklassen mit Clin d’œil. Da personen, das Obligatorium auch auf der genauer hinzuschauen ist sicher zwin- Sek E und B überprüft werden und eine gend. intensive Auseinandersetzung mit dem Der Schlussbericht der Studie ist sehr Lehrplan 21 folgen. Die Siebtklässler schlüssig. Interessanterweise wurde aber müssen mittels vereinbarter Treffpunkte das Obligatorium nur für die Sek P aufge- dort abgeholt werden, wo sie stehen. hoben. Die Sek E hat auch abnehmende Schulen oder Lehren, in welchen das Fran- Mit der Weisung vom 5. März 2018 wird zösisch zum Tragen kommt. Die dortigen auf die Einführung von Clin d’œil (und Lehrpersonen stehen ebenfalls unter New World) für die Sek P verzichtet. Die Druck, die Hürden der Sek II zu erreichen. Weisung vom 27. August 2014 (obligato- Diese Stufe kämpft mit den genau gleichen rische Fremdsprachenlehrmittel für die Problemen, wie sie von der Uni Freiburg Sekundarschule P ab Schuljahr 2018/19) zutage gefördert wurden. Wie kann die wird in diesem Sinne für die Sek P auf- Sek E die Schwierigkeiten auffangen, wel- gehoben. Ob dieser politischen Kehrt- che die Sek P als nicht lösbar deklariert? wende stellt sich nun für die Sek E und B Da taucht doch auch die nachvollziehbare die Frage, was denn überhaupt die Gründe Frage auf, ob das Obligatorium auf den sind, ein Lehrmittelobligatorium aufzu- anderen Stufen der Sek I nicht auch ge- stellen. Sind es die Lehrmittel selber, wel- nauer geprüft werden müsste. Obligatoriums auf der ganzen Sek-I-Stufe, che für die Passepartoutkantone entwi- Die Französischlehrpersonen haben sich im Bewusstsein, dass dies mit grosser ckelt wurden? Ist es die obligatorische seit mehreren Jahren intensiv mit den Wahrscheinlichkeit zusätzliche Arbeit Weiterbildung, welche Voraussetzung fürs neuen Lehrmitteln auseinandergesetzt. mit sich bringen wird. Wir Sek-I-Lehr- Unterrichten mit dem Clin d’œil ist? Ist es Darin steckt sehr viel Arbeit. Zugegeben: personen wären angehalten, uns sowohl die neue Philosophie des Sprachenlernens, Der Unterricht wird sich von Turnus zu schulintern, beziehungsweise innerhalb welche flächendeckend zum Tragen kom- Turnus verbessern. Man erkennt die Stol- des Schulkreises, auf ein bestimmtes Lehr- men soll oder der Inhalt des Lehrplans, persteine, weiss, wo zusätzliche Hilfestel- mittel zu einigen. Diesem Prozess würde welcher im Lehrmittel abgebildet sein soll? lungen, Arbeitsblätter oder einfach Zeit- eine intensive Auseinandersetzung mit Oder ist es die Erweiterung des Franzö- investitionen nötig und sinnvoll sind. Die dem Lehrplan 21 folgen, da uns aktuell sischunterrichts ab der 3. Klasse, welcher Gedanken zur Aufhebung des Obligatori- kein den Stufen angepasstes Lehrmittel von Mille feuilles und Clin d’œil als mo- ums wollen nichts von all dem schmälern zur Verfügung steht. Auch der Übergang mentan einzigen Lehrmitteln abgedeckt oder gar hinfällig machen. Fakt ist aber, von der Primarstufe in die Oberstufe wird wird? dass der Kanton erkannt hat, dass die Ar- uns zu beschäftigen haben. Wenn wir Seit dem 5. März wissen wir, dass ein Ob- beit mit Clin d’œil trotz grosser Anstren- uns für eine Aufhebung des Obligatoriums ligatorium offenbar doch nicht unantast- gungen der Lehrpersonen nicht hält, was für Clin d`œil auf der Sek-I-Stufe einset- bar ist. Für die Sek P gilt nun eine Lehr- sie verspricht. Deswegen müsste die Tür zen, muss es uns im Gegenzug auch eine mittelempfehlung, welche drei Lehrmittel geöffnet werden, damit alle Stufen der Herzensangelegenheit sein, die Siebtkläss- beinhaltet, unter anderem auch Clin d’œil. Sek I die Möglichkeit haben, die Ziele des ler mittels vereinbarter Treffpunkte dort Der Grund für diesen Richtungswechsel Lehrplans bestmöglich zu erreichen. abzuholen, wo sie stehen – unter Einbezug Schulblatt AG/SO · 11/2018 ist das Ergebnis einer Studie, durchgeführt der neuen Fremdsprachendidaktik und der vom 15. August 2015 bis 31. Dezember Es braucht Treffpunkte beim Übergang verschiedenen Lernniveaus. 2017 vom Institut für Mehrsprachigkeit Die Fraktionskommission der Sek-I-Lehr- Anita Palermo der Universität Freiburg und der Pädago- personen plädiert für eine Aufhebung des gischen Hochschule Freiburg im Auftrag des Departements für Bildung und Kultur (DBK), des Kantons Solothurn. Wie kann die Sek E die Schwierigkeiten Deutliche Unterschiede aufgezeigt Die Ergebnisse brachten im Französisch auffangen, welche die Sek P als nicht lösbar deutliche Unterschiede in den Bereichen deklariert? 7
alv Aargau Bildungsbericht Schweiz 2018 Der dritte Bildungsbericht ist da Verzögerte Schulbesuche in die Primarstufe Bildungsbericht. Im Zuge der Umset- zung der Strukturharmonisierung wird Übertritte in der Schullaufbahn: Fokus Primarstufe und Sekundarstufe II auch das Eintrittsalter in die Primar- SKBF I CSRE. Der Bildungsbericht 2018 behandelt bildungspolitisch relevante Themen stufe zwischen den Kantonen harmo- und Fragen über alle Bildungsstufen hinweg. Auf den folgenden Seiten liegt der nisiert. Die Kinder sollen mit dem voll- Fokus vorrangig auf dem Thema Ein- bzw. Übertritt: Eintritt in die Primarstufe1 und endeten vierten Altersjahr (Stichtag Übertritt von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II. Ein möglichst reibungsloser 31. Juli) eingeschult werden. Trotz und direkter Ein-/Übertritt ist ein Kriterium für die Effektivität (Grad der Zielerrei- Harmonisierungsbemühungen zeigen chung) der jeweiligen Schulstufe. Unter Berücksichtigung von individuellen Merkmalen sich im Schuljahr 2015/16 weiterhin wie etwa dem Geschlecht, dem Migrationshintergrund oder dem sozioökonomischen erhebliche kantonale Unterschiede Hintergrund der Schülerinnen und Schüler steht dieses Thema auch im Zusammenhang beim Schuleintrittsalter. mit Equity (Chancengerechtigkeit). 1 Bei dieser Zählweise werden die Jahre der obligatorischen Schule gezählt Während in 15 Kantonen der Stichtag (1 bis 11 Jahre). Darin enthalten sind der Kindergarten (1. und 2. Schuljahr der der Einschulung auf den 31. Juli festge- Primarstufe) und die Primarschule (3. bis 8. Jahr der Primarstufe). legt wurde, liegt er in den verbleibenden Kantonen im Schuljahr 2015/16 zwischen dem 1. November und dem 30. April. Trotz Berücksichtigung der Alterseffekte deutet, dass im Kanton mit älteren Kin- lichen Quoten beim verzögerten Eintritt aufgrund unterschiedlicher Stichtage dern über 8 Prozent der Schülerinnen und in das dritte Schuljahr der Primarstufe können kantonale Differenzen beim Ein- Schüler eher repetieren oder zurückge- erklärt werden. Diese Quote divergiert trittsalter in das erste Jahr der Primar- stellt werden. Im Kanton Luzern handelt zwischen den Kantonen stark (siehe stufe (Kindergarten) beobachtet werden, es sich relativ zum Kanton Tessin sogar Grafik 2). In den Kantonen Luzern und die sich bis zum Eintritt ins dritte Schul- um 50 Prozent der Kinder. Uri ist sie mit 38 und 34 Prozent beson- jahr (ehemals 1. Klasse) noch weiter ver- ders hoch, während sie im Kanton Tessin grössern (siehe Grafik 1). Durchschnitt- Verzögerte Schulbesuchsquoten nach und Zug unterhalb von Null liegt (Kin- lich sind die Kinder im dritten Jahr der Kanton und Ausländeranteil der haben eher ein Jahr übersprungen Primarstufe 6,74 Jahre alt. Zwischen dem Da angenommen werden kann, dass das beziehungsweise schneller durchlaufen). Kanton mit dem tiefsten (Tessin) und Durchschnittsalter der Kinder zwischen Diese Variation zeigt sich aber nicht nur demjenigen mit dem höchsten (Luzern) den Kantonen grundsätzlich nicht variie- zwischen den Kantonen, sondern vor Durchschnittsalter liegen beinahe sieben ren sollte, muss die grosse interkantonale allem auch zwischen den nichtfremd- Monate. Ein Monat Altersunterschied be- Altersdifferenz deshalb mit unterschied- sprachigen und fremdsprachigen Schüle- Schuleintrittsalter Schuleintrittsalter 7.0 6.9 6.8 1 Monat 1 MonatAltersunterschied Alterunterschied Schulblatt AG/SO · 11/2018 6.7 6.6 6.5 6.4 6.3 TI ZG AG GL JU NE BS GE BL GR AR VD ZH NW SH SO OW FR AI Grafik 1: Kantonales Durchschnittsalter bei Eintritt ins 3. Jahr der Primarstufe, 2015/16. Mit Korrektur der sich durch unterschiedliche Stichtage ergebenden 8 Alterseffekte. Der Kanton Wallis wird aufgrund unterschiedlicher Stichtage der Regionen ausgeschlossen. Daten: BFS; Berechnungen: SKBF.
Bildungsbericht Schweiz 2018 fremdsprachige fremdsprachige Schülerinnen und Schüler Schüler(innen) 50% Ur 40% LU 30% sZ TG AG sG OW 20% be JU GL NW fr AI 10% ZH sH sO Ne VD Gr Ge bL Ar 0% TI ZG bs -10% -20% -10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% nichtfremdsprachige Schülerinnen nichtfremdsprachige und Schüler Schüler(innen) Grafik 2: Anteile der verzögerten Schulbesuche im 3. Schuljahr der Primarstufe bei fremdsprachigen und nichtfremdsprachigen Kindern, 2015/16. Mit Korrektur der sich durch unterschiedliche Stichtage ergebenden Alterseffekte. Der Kanton Wallis wird aufgrund unterschiedlicher Stichtage der Regionen ausgeschlossen. Daten: BFS, EDK-IDES; Berechnungen: SKBF rinnen und Schülern. Aufgrund des schult. In anderen Kantone hingegen nahmen können sich anfängliche Leis- Alters der Kinder kann geschätzt werden, betragen die Unterschiede nur 2 Prozent tungsrückstände auch negativ auf den dass im Durchschnitt jedes vierte bis oder weniger (zum Beispiel Waadt, Basel- weiteren Bildungsverlauf auswirken. fünfte fremdsprachige Kind (22 %) das Stadt, Basel-Land, Aargau oder die beiden Verläuft der Leistungszuwachs für Kin- dritte Primarschuljahr verzögert besucht, Appenzell). der mit verschiedenen sozioökomischen während es bei den nichtfremdsprachi- Inwieweit die Wahrscheinlichkeit eines Charakteristiken auf der Primarstufe gen nur jedes sechste (17 %) ist. In einzel- verspäteten Schulbesuchs der ausländi- unterschiedlich, hat dies Konsequenzen nen Kantonen werden die fremdsprachi- schen Kinder das allgemeine durch- auf die spätere Zuteilung auf die Sekun- gen Schülerinnen und Schüler zu 10 oder schnittliche Eintrittsalter am Anfang der darstufe I (verschiedene Anforderungs- sogar 13 Prozent häufiger verzögert einge- Primarstufe erhöht, hängt mit dem kan- profile) und die Sekundarstufe II (siehe tonalen Anteil ausländischer Schülerin- Artikel Sekundarstufe II). nen und Schüler zusammen. Werden Im Bildungsbericht Schweiz 2018 kann ausländische Kinder massiv häufiger zu- gezeigt werden, dass Kantone mit hohem rückgestellt und ist der kantonale Aus- Eintrittsalter auch eine hohe Quote ver- länderanteil gleichzeitig hoch, wird das zögerter Schulbesuche aufweisen, wäh- Durchschnittsalter dadurch weiter erhöht. rend ein tiefes Eintrittsalter auf einer Ist der Ausländeranteil eher klein und tieferen verzögerten Schulbesuchsquote werden die ausländischen Kinder häu- beruht. Die kantonalen Unterschiede figer zurückgestellt, wirkt sich dies kaum im durchschnittlichen Eintrittsalter sind Schulblatt AG/SO · 11/2018 auf das Durchschnittsalter aus. demnach eine Konsequenz der verzöger- ten Schulbesuche oder Repetitionen. Wie weiter nach einem verzögerten Ramona Meier, Schweizerische Koordinations- Schulbesuch? stelle für Bildungsforschung (SKBF) Werden ausländische Schülerinnen und Schüler nicht zurückgestellt und müs- sen keine Klassen repetieren, muss das BE SG CH TG SZ UR LU Schulsystem aber sicherstellen, dass sich die Leistungsunterschiede im weiteren Verlauf der Bildungskarriere nicht ver- grössern. Ohne kompensatorische Mass- 9
alv Aargau Bildungsbericht Schweiz 2018 Wer wählt Allgemeinbildung, wer wählt berufliche Grundbildung? Bildungsbericht 2018. Die Mehrheit rund 40 Prozent der Schülerinnen und das heisst, Mädchen wählen die Allge- der Jugendlichen tritt nach der obliga- Schüler in einem Gymnasium und weitere meinbildung nicht häufiger, weil sie torischen Schule sofort in eine zertifi- 40 Prozent in einer beruflichen Ausbil- schlechter oder besser in den schulischen zierende Ausbildung auf der Sekundar- dung. Im Kanton Obwalden sind hingegen Kompetenzen sind als Knaben. Hingegen stufe II über. Dieser Übertritt bedeutet fast 90 Prozent der Schüler in einer be- wählen Jugendliche mit Migrationshinter- für die Jugendlichen die Entscheidung ruflichen Grundbildung und nur etwas grund zwar etwas häufiger die Allgemein- für einen Ausbildungstyp, das heisst, über zehn Prozent in einem Gymnasium bildung, bezieht man aber die schulischen für eine beruf liche Grundbildung oder (Grafik 1). Diese frappanten Unterschiede Kompetenzen mit ein, steigt die Wahr- eine Allgemeinbildung. Verschiedene in der Verteilung der Schülerinnen und scheinlichkeit deutlich. Dies bedeutet, Faktoren prägen diesen Entscheid. Schüler zeigt sich schlussendlich auch in dass Migranten auch bei tieferen Kompe- den unterschiedlichen kantonalen gym- tenzen eher eine Allgemeinbildung an- Das kantonale Bildungsangebot hat einen nasialen Maturitätsquoten, die in den letz- streben als Jugendliche ohne Migrations- Einfluss darauf, welche Typen gewählt ten Jahren persistent hoch geblieben sind. hintergrund. Die Gründe dafür sind bisher werden können. Auch wenn in den aller- nicht abschliessend geklärt. Eine Vermu- meisten Kantonen kein expliziter Numerus Mädchen sowie Migrantinnen und tung legt nahe, dass Eltern mit Migrations- Clausus für den Zugang zur Allgemeinbil- Migranten wählen eher eine allgemein- hintergrund das hiesige Bildungssystem – dung auf der Sekundarstufe II – im Spezi- bildende Ausbildung insbesondere die Qualität der beruflichen ellen zum Gymnasium – besteht, ergibt Auch individuelle Faktoren haben einen Grundbildung und deren Weiterbildungs- sich ein solcher durch das System. Kurz- Einfluss darauf, welcher Ausbildungstyp möglichkeiten – nicht kennen und deswe- fristig sind die Kapazitäten an den Gym- gewählt wird. Mädchen haben mit einer gen eine allgemeine Bildung für ihre Kin- nasien und FMS relativ starr und somit Differenz von fast 20 Prozentpunkten eine der bevorzugen. Diese Vermutung zeigt auch die Anzahl zur Verfügung stehender deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, eine sich auch bei der Betrachtung des verzö- Plätze. Die Grafik zeigt die kantonale Ver- Allgemeinbildung zu besuchen als Knaben gerten Eintrittes in die Sekundarstufe II – teilung der Ausbildungstypen auf der Se- (siehe Grafik 2). Wenn die Kompetenz- Jugendliche mit Migrationshintergrund kundarstufe II und die grossen kantonalen unterschiede einbezogen werden, kann wählen häufiger eine Zwischenlösung, da Unterschiede. So sind im Kanton Genf hier kein Unterschied ausgemacht werden, allgemeinbildende Optionen bevorzugt GE TI VD Hinweis zur Grafik BS Die Prozentanteile beziehen FR BL sich auf die Schülerinnen VS und Schüler des Schuljahres NE 2015/16, die sich in einer * ZG zertifizierenden Ausbildung JU der Sekundarstufe II be- AG ZH finden. Jugendliche in Zwi- SO schenlösungen und jene, GR LU die sich in gar keiner Aus- SZ bildung befinden, sind also AR BE ausgenommen. Auch unter- NW schiedliche Repetitions- Schulblatt AG/SO · 11/2018 AI TG quoten in den einzelnen Bil- SH dungstypen und Kantonen SG ** verschieben die Anteile. UR GL OW 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Schüler(innen) Grafik 1: Verteilung der Schü- berufliche Grundbildung * Durchschnitt lerinnen und Schüler nach Gymnasium ** Ausland oder unbekannt Bildungstyp und Wohnkanton, Fachmittelschule 2015/16 (Daten: BFS) 10
Bildungsbericht Schweiz 2018 werden und durch ein Zwischenjahr die tenzquartil der Gymnasiastinnen und zwei höchsten Anforderungsprofilen favorisierte Ausbildung – rein schon durch Gymnasiasten erbringt schlechtere Leis- der beruflichen Grundbildung «konkur- das höhere Alter – eher begonnen werden tungen als das oberste Quartil der rieren». kann. Lernenden in der beruflichen Grundbil- dung mit eidgenössischem Fähigkeitszeug- Verschiedene Faktoren beeinflussen also Schulische Kompetenzen über- nis (EFZ) mit den höchsten Anforderungs- die Wahl der Jugendlichen für oder gegen schneiden sich zwischen den Aus- profilen. Die Kompetenzen der Fachmittel- einen Schultyp auf der Sekundarstufe II. bildungstypen stark schülerinnen und -schüler (FMS) entspre- Für die Beurteilung der Effektivität einer Neben den systemischen Faktoren, wie chen in etwa den Kompetenzen der Ler- Schulstufe ist jedoch auch ein reibungs- dem Angebot und den individuellen Fak- nenden in einer beruflichen Bildung mit loser und möglichst direkter Übertritt toren wie Geschlecht oder Bildungshin- dem zweithöchsten Anforderungsniveau. anzustreben. Zwar tritt immer noch die tergrund der Eltern, haben natürlich auch Diese Überschneidungen sind die Folge Mehrheit der Jugendlichen direkt von der die eigenen Kompetenzen einen Einfluss der Entscheidungen der Jugendlichen, Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II darauf, welcher Ausbildungstyp auf der aber natürlich auch des kantonalen Bil- über, die Quote der Direktübertritte in Sekundarstufe II gewählt wird oder wer- dungsangebotes (vgl. Grafik 1), wenn zwi- eine Allgemeinbildung oder eine berufli- den kann. schen den Kantonen Unterschiede darin che Grundbildung hat sich aber in den Zwar ist eine deutliche Hierarchie in den bestehen, wie viele Jugendliche ein Gym- letzten rund 25 Jahren deutlich von über Kompetenzen zwischen den Ausbildungs- nasium oder eine FMS besuchen können. 80 Prozent auf 70 Prozent gesenkt. Die typen ersichtlich, mit den höchsten Kom- Somit hat die kantonale Verteilung der Gründe für diese Zunahme in den Zwi- petenzen in Mathematik und in der Test- Schülerinnen und Schüler oder Lernenden schenlösungen bleiben aber ungeklärt. sprache (siehe Grafik im Bildungsbericht auf die Ausbildungstypen insofern einen Stefanie Hof, Schweizerische Koordinationsstelle Schweiz 2018, Seite 109) in der gymnasia- Einfluss auf die Kompetenzverteilung in für Bildungsforschung (SKBF) len Ausbildung und den tiefsten beim eid- den Ausbildungstypen, als dass beispiels- genössischen Berufsattest (EBA). Es zeigen weise eine höhere Quote an Gymnasiastin- sich aber auch grosse Überschneidungen nen und Gymnasiasten oder FMS-Schüle- zwischen den Typen: Das unterste Kompe- rinnen und -Schülern Lernende aus den Differenz DifferenzininProzentpunkten Prozentpunkten 20 15 10 5 0 -5 Schulblatt AG/SO · 11/2018 -10 -15 Direkteintritt weiblich Migrant(in) fremdsprachig Alter tertiäre Bildung der Eltern Kompetenzunterschiede nicht berücksichtigt Kompetenzunterschiede berücksichtigt Kompetenzunterschiede berücksichtigt Differenz in der Wahrscheinlichkeit, Allgemeinbildung zu wählen (vs. berufliche Grundbildung), 2012/13. Daten: SEATS (siehe auch Wolter & Zumbühl, 2017b). 11
alv Aargau Videoaufnahmen und Datenschutz GL alv. Speziell im Sportunterricht sind men verwendet werden. Im Normalfall Überführung in den ordentlichen Betrieb Videoaufnahmen ein weit verbreitetes sollen diese Aufnahmen nach der Noten- braucht es einen Finanzierungsbeschluss Hilfsmittel, um das Bewegungslernen besprechung wieder gelöscht werden. des Grossen Rats. Die GL des alv unter- der Schülerinnen und Schüler zu unter- Von der Aufbewahrung der Daten wird stützt den Vorschlag des Departements. stützen oder die Notengebung für Be- aufgrund der Schwierigkeiten eines siche- Der Legionärspfad hat sich seit 2009 zu wegungsaufgaben zu dokumentieren. ren Datentransfers abgeraten. Videoauf- einer der beliebtesten Kultureinrichtungen Da solche Aufnahmen auch missbräuch- nahmen zur Überwachung der Kinder und des Kantons Aargau entwickelt. Die Er- lich verwendet werden können, braucht Jugendlichen sind gesetzlich nicht erlaubt. gebnisse der langjährigen und teuren es zum Schutz der Kinder, Jugendlichen In allen Fällen muss vor den Aufnahmen Grabungstätigkeiten werden so der Öffent- und Lehrpersonen klare Regeln. die Einwilligung der Betroffenen, bei Min- lichkeit in geeigneter Weise zugänglich derjährigen die Einwilligung der Eltern gemacht. Der Legionärspfad ist für viele Nachdem verschiedene Vorfälle des Miss- eingeholt werden. Dabei müssen die Eltern Klassen ein geeigneter ausserschulischer brauchs von Videoaufnahmen im schuli- über den Zweck der Aufnahmen, deren Lernort in unmittelbarer Umgebung. Er schen Umfeld mediale Aufmerksamkeit Aufbewahrungsdauer, das Einsichtsrecht ist für die Schülerinnen und Schüler ein erlangt hatten, zeigten sich viele Sport- und das Verweigerungsrecht informiert spannendes und abwechslungsreiches lehrpersonen stark verunsichert. Deshalb werden. Die Geschäftsleitung des alv ist Angebot, das in seiner Anschaulichkeit gelangte der Aargauische Verein für Sport zufrieden damit, dass nun eine klare Re- das Verständnis für geschichtliche Fragen an der Schule (AVSS) an das Bildungsde- gelung vorliegt, auch wenn diese für die kindgerecht fördert. Auf diese Art wird partement und an die Beauftragte für Da- Lehrpersonen einen Mehraufwand bedeu- Geschichte für die Besucherinnen und tenschutz, um gemeinsam ein Merkblatt tet. (Das entsprechende Merkblatt ist auf Besucher lebendig. Viele Lehrpersonen zu diesem Thema zu erarbeiten, das nun www.alv-ag.ch unter «Wissenswertes» würden es sehr bedauern, wenn der Legio- vorliegt. aufgeschaltet.) närspfad aus finanziellen Gründen nicht Demnach ist die Videoanalyse als Hilfs- mehr zur Verfügung stehen würde. mittel zur Förderung des Bewegungsler- Legionärspfad Manfred Dubach, Geschäftsführer alv nens zulässig, sofern die Aufnahmen mit Vor den Sommerferien führt die Abteilung schuleigenen Geräten erfolgen und nach Kultur des Departements für Bildung, Kul- Aus der alv-GL-Sitzung vom 4. Juni. der Verwendung wieder gelöscht werden. tur und Sport BKS eine Anhörung durch Zudem ist bei der Wahl der Kameraeinstel- mit der Frage, ob der Legionärspfad in lung auf eine adäquate Distanz zu achten. Windisch weiterhin erhalten werden soll. Auch zur Beurteilung von komplexen Be- Bisher wurde das Pilotprojekt über den wegungsabläufen können Videoaufnah- Swisslos-Fonds finanziert. Für die Für das Fotografieren im Sportunterricht gibt es nun klare Regelungen. Foto: Simon Ziffermayer. Schulblatt AG/SO · 11/2018 12
alv Aargau Gleich lange Spiesse für alle alv-Verbandsrat. Lebhaf te Diskussio- nen und ein reger Meinungsaustausch prägten die letzte Verbandsratssitzung. Ein wichtiges Thema war dabei der «Nachteilsausgleich.» Auf Wunsch des Verbands der Logopä- dinnen und Logopäden (VAL) und der Fraktion Heilpädagogik hat sich der Ver- bandsrat mit Fragen rund um den Nach- teilsausgleich auf den verschiedenen Stufen auseinandergesetzt. Die beiden Berufsgruppen erleben im Rahmen ihrer Arbeit immer wieder, dass der Nachteils- ausgleich nicht genutzt wird, da die In- formationen darüber oder das Wissen über Umsetzungsmöglichkeiten fehlen. Sie erleben die Praxis sehr heterogen, insbesondere fällt auf, dass die verschie- denen Stufen sehr unterschiedlich in- formiert und geübt sind in der Umset- zung möglicher Massnahmen. Die Fakten zum Nachteilsausgleich Der Nachteilsausgleich ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, Einschränkungen zu kompensieren. In der Bundesverfassung Art. 8 ist fest- Foto: Fotolia. gehalten, dass niemand diskriminiert wer- den darf, namentlich nicht wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen mativ beurteilt wird. Es handelt sich im- tische Umsetzungsbeispiele braucht, Behinderung (weiter wegen Herkunft, mer um eine individuell festgelegte, zeit- um die Schulen im Umgang mit Massnah- Rasse, Geschlecht, Alter, Sprache, sozia- lich begrenzte Massnahme zur Korrektur men zum Nachteilsausgleich zu stärken. ler Stellung, Lebensform, religiöser, wel- einer diskriminierenden Situation, die Ebenso braucht es bei den Weiterbildun- tanschaulicher oder politischer Überzeu- es Lernenden trotz einer Funktionsbeein- gen entsprechende Angebote. Der Ver- gung). Das Behindertengleichstellungs- trächtigung ermöglicht, das offizielle bandsrat hat deshalb einen Massnahmen- gesetz vom 13. Dezember 2002 sieht des- Lernziel zu erreichen. katalog verabschiedet, der nun schritt- halb die Massnahme eines «Nachteilsaus- Durch eine «Ungleichbehandlung» wird weise umgesetzt werden soll. Die Ausein- gleichs» vor. Dieser dient dazu, Einschrän- quasi eine Gleichbehandlung erreicht. Da andersetzung mit diesem Thema zeigte, kungen, bedingt durch eine körperliche, dies ein sehr heikler Bereich ist, muss da- dass Diskussionen über alle Stufen hin- geistige oder psychische Behinderung, zu rauf geachtet werden, dass die Chancen- weg für alle gewinnbringend, lehrreich kompensieren. gerechtigkeit gewahrt wird und es nicht und unterstützend sind. Im schulischen Kontext kommt dieses zu einer Bevorzugung von Menschen mit Kathrin Scholl, stv. Geschäftsführerin alv Instrument zur Anwendung, wenn die Behinderungen kommt. Lernenden grundsätzlich über das Poten- Deshalb muss jede Nachteilsausgleichs- Aus der alv-Verbandsratssitzung vom 30. Mai. zial verfügen, den gestellten Anforderun- massnahme folgende Kriterien erfüllen: Schulblatt AG/SO · 11/2018 gen zu genügen. Im Gegensatz zur Fest- • Es liegt der Nachweis einer Funktions- setzung von individuellen Lernzielen störung vor. werden die Lernziele beim Nachteilsaus- • Die Massnahme ist inhaltlich klar gleich nicht modifiziert. Deshalb kann umschrieben und zeitlich begrenzt. auch eine Dispensation in einem einzel- • Die Anforderung, das Lernziel, wird nen Fach keine Massnahme im Sinne damit nicht gesenkt. eines Nachteilsausgleichs sein. Nachteilsausgleichsmassnahmen betref- Massnahmenkatalog verabschieden fen meistens Prüfungen, Ausbildungs- Die Verbandsratsmitglieder waren sich abschlüsse oder andere Situationen, in nach der Diskussion einig, dass es mehr denen die Leistung eines Menschen sum- entsprechende Informationen und prak- 13
alv Aargau Piazza Das neue Lehrmittel für das Fach «Wirtschaft – Arbeit – Haushalt » Fraktion Hauswirtschaf t. Am 21. März, passend zum internationalen Tag der Hauswirtschaf t, traf sich die alv-Frak- tion Hauswirtschaf t zu einer Informa- tionsveranstaltung betref fend Umset- Kochen gehört weiterhin zum neuen Lehrplan. Im Fach «Wirtschaft-Arbeit-Haushalt» werden zung des neuen Aargauer Lehrplans. aber stärker die wechselseitige Abhängigkeit von Haushalten und Wirtschaft thematisiert. Foto: Christoph Imseng. Ziel der Veranstaltung war es, Arbeits- gruppen zu bilden, die sich vertieft mit ziehungen der Haushalte beziehungsweise nisiert und effizient zubereitet werden?» den einzelnen Lehrplaninhalten ausein- der Menschen eines Haushaltes zur Wirt- zu thematisieren. andersetzen und in verschiedenen Pha- schaft. Die Schülerinnen und Schüler sol- sen Aufgabensets für den «Wirtschaft – len die wechselseitige Abhängigkeit von Der Aufbau des Lehrmittels Arbeit – Haushalt»-Unterricht (WAH) ab Haushalten und Wirtschaft erkennen. Das interkantonale Lehrmittel besteht Schuljahr 2020 erarbeiten. Dabei soll ihnen bewusst werden, dass aus vier Teilen: jedes Handeln auch Folgen für die Gesell- • Fil rouge (print und digital): Zentra- «Das WAH-Buch» schaft mit sich bringt. Die Schülerinnen les Element für Lehrpersonen, das Das passende Lehrmittel, «Das WAH- und Schüler sollen in der Auseinanderset- Aussagen zum Fach-, Lehr- und Lern- Buch», erscheint auf das Schuljahr 2019/ zung mit Alltagssituationen ihr Denken verständnis, zur Unterrichtsplanung, 2020. Wie sieht es aus, wie ist es aufge- und Handeln anhand von Kriterien reflek- -begleitung und -auswertung beinhal- baut, enthält es konkrete Unterrichtsein- tieren und erklären können. In allen fünf tet und einen raschen Überblick über heiten, wie weit ist die Entstehung des Kompetenzbereichen geht es darum, die die Ausrichtung der einzelnen Kapitel Buchs schon gediehen? Der Schulverlag Verknüpfung von Wirtschaft – Arbeit – bietet. plus gewährte einen Einblick in den Ent- Haushalt zu ergründen und um Fragen • Themenbuch: Das Buch für die Schü- stehungsprozess und den aktuellen Stand wie «Welche Folgen hat der Konsum?», lerinnen und Schüler enthält wichtige der Entwicklung. Seit Sommer 2016 sind «Wie gelingt es Menschen, die verschiede- Grundinformationen, Portraits von un- Corinne Senn von der PH FHNW und nen Formen von Arbeit im Alltag zu ver- terschiedlichen Menschen in alltägli- Claudia Wespi von der PH Luzern, zusam- einbaren?» oder «Wie kann Nahrung orga- chen Situationen sowie Medienbeiträge. men mit WAH-ausgebildeten Lehrperso- nen, im Auftrag des Schulverlags plus an Die fünf Kompetenz- der Entwicklung des interkantonalen bereiche von Schulblatt AG/SO · 11/2018 Lehrmittels. Als Grundlage dienen die «Wirtschaft – Arbeit – fachdidaktischen Grundlagen «Lernwelten Haushalt». Natur, Mensch, Gesellschaft». Das Lehr- mittel deckt den dritten Zyklus von «Wirt- schaft – Arbeit – Haushalt» ab. Der Inhalt des neuen Buches Hauswirtschaft bedeutete immer schon ein Zusammenspiel von Haushalt und Wirtschaft. Im Fach «Wirtschaft – Arbeit – 14 Haushalt» geht es nun vermehrt um Be-
alv Aargau Neue Pensen? – Unbedingt melden! • Digitale Plattform: Bietet via direkte Links aus dem Themenbuch Original- beiträge in Bild, Ton und Text. Die re- gelmässige Aktualisierung der Beiträge durch eine Redaktion ist vorgesehen. • Arbeitsheft: Das Arbeitsheft ist ein offenes Dokumentationssystem. Die Schülerinnen und Schüler halten ihre Vorstellungen zu Beginn (Konfronta- tionsaufgabe) und gegen Ende eines Arbeits- und Lernprozesses fest. Nahrungszubereitung Ernährungspraktischer Unterricht kann auf vielfältige Weise gestaltet werden. Im künftigen Lehrmittel wird deshalb unterschieden zwischen einer Basis- und einer Vertiefungsphase. In der Basis- Ändert sich Ihr Arbeitspensum auf das neue Schuljahr? Foto: Fotolia. phase erarbeiten die Schülerinnen und Schüler fachliche Grundlagen zur Hygi- ene bei der Nahrungsmittelzubereitung alv-Mitgliedschaf t. Das Sekretariat des • Mitglied ohne SCHULBLATT* und zum Umgang mit Rezepten. Sie sol- alv er fasst noch vor den Sommer ferien 33% – 66%-Anstellung Fr. 170.– len wahrnehmen lernen, wie sie Nah- alle Pensenänderungen auf das neue • Mitglied ohne SCHULBLATT* rungsmittel durch die Zubereitung ver- Schuljahr 2018/19. Alle betrof fenen mit weniger als 33%-Anstellung Fr. 120.– ändern. Mitglieder des Aargauischen Lehrerin- In der Vertiefungsphase geht es um das nen- und Lehrer verbands sind gebeten, * Nur möglich, wenn das SCHULBLATT an Ausdifferenzieren der fachlichen Grund- sich zu melden. jemand anderen derselben Adresse geschickt lagen und die Förderung der Selbststän- wird. digkeit der Schülerinnen und Schüler. Die Mitgliederbeiträge für den Aargau- Den Lehrpersonen werden vielfältig ein- ischen Lehrerinnen- und Lehrerverband Der volle alv-Jahresbeitrag von 230 setzbare Lernmaterialien für den ernäh- alv und auch für die meisten Mitglied- Franken setzt sich wie folgt zusammen: rungspraktischen Unterricht zur Ver- organisationen werden dem Anstellungs- Der volle alv-Jahresbeitrag von 230 Fran- fügung gestellt. Das soll das Unterrich- pensum entsprechend erhoben. Es ist da- ken deckt primär die Dienstleistungen ten in heterogenen Klassen unterstützen her sehr wichtig, dass Verbandsmitglieder für die einzelnen Mitglieder: und den Schülerinnen und Schüler er- Änderungen bei ihrem Pensum auf das Diese beinhalten: LCH-Beitrag (inkl. möglichen, sich selbstständig fehlende neue Schuljahr 2018/19 dem alv-Sekreta- Zeitschrift «Bildung Schweiz»), SCHUL- Informationen zu Nahrungsmitteln und riat melden, damit die Jahresbeiträge für BLATT AG/SO, Rechtsberatung, Vertre- Rezepten zu verschaffen. das neue Vereinsjahr richtig erhoben wer- tung Grosser Rat, Arbeit Aargau/KASPV, Als wichtiges Arbeitsmittel steht weiter- den können. Prozesskosten/Rechtsschutz, Interessen- hin der Tiptopf zur Verfügung. Eine vertretung in Politik und Verwaltung, App mit digital aufbereiteten Bild-Rezep- Die alv-Jahresbeiträge sind von der professionelle Struktur für Führung, ten soll die Schülerinnen und Schüler Delegiertenversammlung wie folgt Organisation und Administration des insbesondere in der Basisphase der Nah- festgesetzt worden: Verbandes). Schulblatt AG/SO · 11/2018 rungszubereitung unterstützen und die Im Juli werden die Rechnungen für die selbstständige Zubereitung von Gerich- • Pensum mit mehr als Jahresbeiträge verschickt. Die Pensen- ten vereinfachen. Als zusätzliche An- 66%-Anstellung Fr. 230.– änderungen für das Schuljahr 2018/19 regung dient der im Frühjahr 2019 er- • Pensum zwischen 33 und müssen daher unbedingt bis Ende Juni scheinende «Greentopf» mit vegetari- 66%-Anstellung Fr. 200.– dem alv-Sekretariat gemeldet werden: schen Rezepten aus aller Welt. • Pensum mit weniger als alv-Sekretariat, Postfach 2114, Ursula Richner, Fraktion Hauswirtschaft 33%-Anstellung Fr. 150.– 5001 Aarau, Tel. 062 824 77 60 oder • Freimitglied E-Mail alv@alv-ag.ch. Das «WAH-Buch» erscheint voraussicht- (falls keine Anstellung): Fr. 90.– lich im April 2019. Einführungskurse sind ab • Mitglied ohne SCHULBLATT* Wurden oder werden Sie 2017/18 pensioniert? Januar 2019 geplant. mit mehr als 66%-Anstellung Fr. 200.– Vgl. Text S. 17 . 15
alv Aargau 14 Prozent Gratisarbeit ist zu viel! AMV. Die Jahresarbeitszeiterhebung lig ihre tatsächlich geleistete Arbeitszeit nehmende betrachtet lag die geleistete des Aargauer Mittelschullehrpersonen- detailliert protokolliert und den vier Be- Arbeitszeit bei durchschnittlich 114 Pro- verbandes (AMV) für das Schuljahr rufsfeldern (gemäss der Verordnung über zent der Soll-Jahresarbeitszeit, was – 2016/17 macht die Auswirkungen der die Anstellung und Löhne der Lehrper- hochgerechnet auf ein Vollpensum – rund vom Grossen Rat beschlossenen Pensen- sonen [VALL]) zugeordnet. Die Auswer- 260 Arbeitsstunden entspricht oder sechs erhöhung sichtbar und liefert stufen- tung der Erhebung lässt aufhorchen: volle Arbeitswochen unbezahlte Gratisar- gerechte und aktuelle Daten bezüg- Die gesetzlich festgelegte Jahresarbeits- beit im Dienste der Aargauer Bildung be- lich Arbeitsbelastung und Berufsfeld- zeit für Mittelschullehrpersonen im Schul- deutet! verteilung an den Aargauer Kantons- jahr 2016/17 betrug – darin unterschei- Die Pflichtpensenerhöhung war ein Schritt schulen. det sie sich nicht von derjenigen der Kolle- in die falsche Richtung: Für das eigentli- ginnen und Kollegen anderer Stufen oder Nachdem es nicht gelungen war, die von Arbeitnehmenden anderer Branchen – Pensenerhöhung abzuwenden und alle 1924 Arbeitsstunden für ein Vollpensum stichhaltigen Argumente dagegen unwie- beziehungsweise für eine 100-Prozent- Berufsfelder gemäss VALL derbringlich im Aargauer Abbaustrudel Anstellung. In der Debatte um die Belas- (Verordnung über die Anstellung verschwanden, hat der AMV beschlossen, tung von Lehrpersonen werden leider und Löhne von Lehrpersonen): die Flucht nach vorne anzutreten und – immer wieder nur die Schulferienwochen Das Berufsfeld «Unterricht und Klasse» was die Regierung in Anbetracht der Ar- betrachtet, ohne diese in Beziehung zur umfasst folgende Aufgabenbereiche: beitsbelastungssituation an den Schulen gesetzlich verankerten Jahresarbeitszeit • Unterrichten und Erziehen wohl aus guten Gründen nicht ins Auge oder zur effektiv geleisteten Arbeitszeit • Planen, Vor- und Nachbereiten fasste – Daten zur Jahresarbeitszeit und zu setzen. des Unterrichts Berufsfeldverteilung der Mittelschullehr- • Entwickeln und Evaluieren des Unterrichts personen zu erheben. Sechs Arbeitswochen Überzeit • Durchführen der organisatorischen Insgesamt 60 Lehrpersonen aargauischer Drei Viertel der teilnehmenden Lehrper- und administrativen Aufträge im Zusam- Kantonsschulen aus praktisch allen Al- sonen haben diese Soll-Jahresarbeits- menhang mit der Klasse ters-, Dienstalters- und Fächerkategorien zeit deutlich überschritten (die Hälfte um • Planen und Durchführen von Klassen- haben ein ganzes Schuljahr lang freiwil- 10 Prozent und mehr). Über alle 60 Teil- veranstaltungen • unterrichtsbezogene Zusammenarbeit • Beurteilen Jahreszeit nach Berufsfeldern Das Berufsfeld «Schülerinnen und Schüler» umfasst folgende Aufgaben- bereiche: • Beraten und Betreuen • Zusammenarbeit mit den Eltern • Zusammenarbeit mit schülerinnen- und schülerbezogenen Fachpersonen Das Berufsfeld «Lehrpersonen» umfasst folgende Aufgabenbereiche: • Reflektieren und Evaluieren der eigenen Tätigkeit • individuelle Weiterbildung Schulblatt AG/SO · 11/2018 • Zusammenarbeit stufenübergreifend und in Fachteams Das Berufsfeld «Schule» umfasst folgende Aufgabenbereiche: • Mitwirken am Gestalten, Entwickeln und Evaluieren der Schule • schulinterne Weiterbildung • Zusammenarbeit im Kollegium • Organisieren von Schulanlässen 16 Die Jahresarbeitszeit nach Berufsfeldern. Grafik: Quelle: Medienmitteilung AMV.
alv Aargau Pensionierung che Kerngeschäft, das Unterrichten und Wurden oder werden Sie im Schuljahr empfehlen wir Ihnen ein Abonnement. den Kontakt zu den Schülerinnen und 2017/ 18 pensioniert? Wir möchten Ihnen auch den Beitritt zum Schülern, wird gemäss unserer Erhe- Mit der Pensionierung ändert sich auch Verein pensionierter Lehrkräfte (VAPL) * bung im Durchschnitt bereits rund der Mitgliederstatus im alv. Als pensio- sehr ans Herz legen. Dieser organisiert 100 Prozent der zur Verfügung stehen- niertes Mitglied bezahlen Sie keine Mit- periodisch interessante Anlässe und Ex- den Jahresarbeitszeit aufgewendet (vgl. gliederbeiträge mehr. Sie und Ihre Ange- kursionen und bietet damit Gelegenhei- Grafik). Die Mehrbelastung ist für Teil- hörigen können jedoch weiterhin von ten, ehemalige Kolleginnen und Kollegen zeitarbeitende überproportional höher. einigen alv-Dienstleistungen profitieren zu treffen. Damit wir Ihren Mitgliedersta- Die Erhebung ergab ausserdem keiner- (Prämienrabatte bei Kollektivversicherun- tus entsprechend mutieren können, bitten lei Hinweise auf eine Abhängigkeit der gen, Hypothekenvergünstigungen). Wenn wir Sie, den untenstehenden Talon auszu- effektiv geleisteten Arbeitszeit vom Al- Sie auch künftig auf dem Laufenden blei- füllen und an den alv zu senden. ter, vom Fach oder vom Schulstandort. ben und das SCHULBLATT lesen möchten, Trotz der «Ressourcenvernichtung Einladung Pensenerhöhung» leisten die Gymna- Der alv wird alle neu pensionierten Mit- sien gute Arbeit. Den Preis dafür zah- glieder im Anschluss an die Delegierten- len die Lehrpersonen mit ihrem enga- versammlung vom 31. Oktober verab- gierten Einsatz und infolge der unbe- schieden. Bitte reservieren Sie sich dieses zahlten Mehrarbeit langfristig mit ih- Datum schon jetzt. Eine persönliche Ein- rer Gesundheit. ladung folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Wir wünschen Ihnen einen guten Abschluss Und jetzt? Ihrer beruflichen Tätigkeit und einen ebenso Nach der Pensenerhöhung braucht es guten Einstieg in die neue Lebensphase. eine Pensenreduktion, respektive um Geschäftsleitung alv im Jargon zu bleiben: eine Pensenein- Pensioniert? Viele Möglichkeiten für Interessen sparung, und – in Anbetracht der fi- und Aktivitäten sind da. Foto: Fotolia. * www.pensioniertelehrkraefteaargau.ch nanzpolitischen Grosswetterlage wohl eine realistischere Forderung – eine stufengerechte Neugewichtung der Be- rufsfelder, ohne dabei die frei ansetz- baren Arbeitszeitanteile zu gefährden. Meldetalon neu Pensionierte Dass immer mehr Lehrpersonen aus gesundheitlichen Gründen ihre Pensen Name: reduzieren, ist auf jeden Fall keine Vorname: Lösung. Schon gar nicht in einem Kan- ton, in welchem die Löhne nicht gerade Adresse: konkurrenzfähig sind. Hier geht es PLZ/Wohnort: nicht nur um monetäre Einbussen, son- Telefon: dern auch um fehlende Wertschätzung. Und ja, genau, die Aargauer Mittel- E-Mail: schullehrpersonen beklagen sich. Dies- Bisherige Schulart: mal aber datengestützt! Michael Bouvard, Co-Präsident AMV Bisheriger Schulort: Schulblatt AG/SO · 11/2018 Datum der Pensionierung: Die ganze Studie (inklusive der dazugehöri- gen Pressemitteilung) finden Sie auf der ■ Ich abonniere ab 1. August das SCHULBLATT (Fr. 56.– pro Jahr). Verbandswebsite www.a-m-v.ch im Bereich ■ Gerne erhalte ich unverbindlich die Einladung zum Jahrestreffen des Vereins Publikationen unter DOWNLOADS. pensionierter Lehrkräfte (VAPL) Datum: Unterschrift: Einsenden an: Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrer-Verband alv, Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau. Der neue Mitgliederausweis wird nach der Delegiertenversammlung verschickt. 17
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