Prophylaxe von bakteriellen Infektionen mit Cranberrysaft - Wirkprinzip und Evidenz

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Prophylaxe von bakteriellen Infektionen mit Cranberrysaft - Wirkprinzip und Evidenz
Fachtext                   OM & Ernährung 2007/Nr. 118

Prophylaxe von bakteriellen Infektionen mit Cranberrysaft
– Wirkprinzip und Evidenz
                                         gen durch Vakzination in der ersten       Harnwegsinfektionen, wird maßgeb-
                                         Hälfte des 20. Jahrhunderts sistierte     lich über die Fimbrien der Bakterien
                                         die weitere Entwicklung. Besonders        bestimmt, mit denen sie sich fest im
                                         dramatische Folgen dieses Stillstands     Gewebe verankern. Die Adhärenz am
                                         sind sicher das Wiedererstarken der       Zielgewebe wird über Lektine an der
                                         Tuberkulose und die völlig ungelös-       Oberfläche der Fimbrien vermittelt,
                                         te Problematik der Malaria als parasi-    die an komplementäre gewebeständi-
                                         tärer Erkrankung. Interessanterwei-       ge Kohlenhydrate andocken [2,3].
                                         se kam der wichtigste therapeutische         Nach der Kolonisierung des Ge-
                                         Impuls bei der Malaria durch das Stu-     webes durch pathogene Bakterien,
                                         dium traditioneller Heilpflanzen Chi-     die allein noch keine Infektion be-
                                         nas zustande. Dabei erwies sich das       deutet, ist die fimbriale Adhärenz das
                                         Artemisinin aus Qing hao (Artemisia       Schlüsselereignis einer gewebeinvasi-
                                         annua) als hocheffizient gegen Mala-      ven In­fektion. Die Ausschaltung der
                                         ria-Plasmodien. Quing hao hat eine        bakteriellen Adhärenz könnte ein wir-
                                         jahrtausendalte Tradition in der The-     kungsvolles Vorgehen gegen bakte-
                                         rapie von Fiebererkrankungen. Harn-       rielle Erkrankungen darstellen.
Dr. med. Rainer Nowack                   wegsinfektionen (HWI) enden zwar             Alle E. coli Stämme sind in der Lage,
                                         weniger häufig fatal als die beiden       mit sogenannten Typ-1 Fimbrien im
Key-words: Cranberry, Proanthocya-       vorgenannten Erkrankun­gen, sie ge-       Gewebe anzudocken. Dieser Vorgang
nidine,Harnwegsinfekte, Escherichia      hören aber weltweit zu den häufigs-       wird allerdings durch Fruktose be-
coli,                                    ten bakteriellen Erkrankungen, und        hindert, und kann im Laborversuch
                                         ihre Behandlung verschlingt Riesen-       durch dieses Monosaccarid völlig aus-
Zusammenfassung: Forschungsergeb­        summen. Grundsätzlich unter­schei­        geschaltet werden. Typ-1-Fimbrien
nisse zur Wirksamkeit von Cranber-       det man zwischen unteren und obe-         werden daher als Mannose-sensibel
ry als Prophylaktikum bei rezidivie-     ren     Harnwegsinfektion.     Solange    bezeichnet [2,3]. Die urovirulenten
renden Harnwegsinfekten werden           bakterielle Harn­wegsinfekte auf die      E. coli Stämme, die Pyelonephritiden
vor­gestellt. Proanthocyanidine der      unteren Harn­wege, also die Harnröh-      und rezidivierende HWI auslösen, ha-
Cran­­berries hemmen die bakteriel-      re und die Blase, begrenzt sind, sind     ben eine zusätzliche Ausstattung mit
le Andockung an Gewebe „in vitro“,       sie relativ harmlos und durch eine an-    p-Fimbrien [3], die an der Obefläche
und nach oraler Aufnahme und Aus-        tibiotische Kurzzeittherapie von we-      das alpha-Gal [1-4] beta-Gal fehlen-
scheidung in den Urin bei Proban-        nigen Tagen zu beseitigen. Wenn die       de spezifische Lektin exprimieren.
den. Durch randomisierte klinische       Bakterien entlang des Harnleiters auf-    Die Bindung von E. coli über p-Fim-
Studien ist die Prophylaxe von Harn-     steigend das Nierengewebe erreichen,      brien an Glycosphingolipide der Li-
wegsinfekten durch Cranberrysaft bei     entstehen Gewebeschäden, und die          pid-Doppel­membran von Nierenzel-
Frauen evidenzbasiert. Die hohe anti-    Erkrankung verläuft schwerer, unbe-       len leitet die Invasion der Bakterien in
oxidative Kapazität von Cranberry-       handelt eventuell auch tödlich.           das Gewebe ein. Mit p-Fimbrien aus-
Produkten ist zusätzlich eindrucksvoll      Jede zweite Frau erleidet mindes-      gestattete E. coli überwinden die im-
belegt.                                  tens einmal im Leben einen HWI,           munologischen Barrieren der Nieren,
                                         während Männer durch den längeren         indem sie die Synthese und Sekreti-
Bakterielle Infektionen bleiben trotz    Harnröhrenverlauf gegenüber der           on des schüt­zenden Immunglobulin
Antibiotika ein Problem                  bakteriellen Invasion von außen ver-      A über eine Hemmung des Ig-Rezep-
   Vor wenigen Jahren, vor allem un-     gleichsweise gut geschützt sind. Bei      tors der renalen Epithels einschrän-
ter dem Eindruck der AIDS-Epidemie,      Frauen nach der Menopause haben           ken [4]. Die Adhärenz über p-Fim-
erkannten viele Mediziner, dass In-      etwa 25 % Probleme mit rezidivieren-      brien kann nicht durch Fruktose oder
fektionserkrankungen trotz moder-        den HWI.                                  andere niedermolekulare Zucker be-
ner Therapeutika eine Herausforde-          Wichtigster Erreger von Harnwegs-      einflusst werden. P-Fimbrien werden
rung geblieben sind, und dass neue       infekten ist das Bakterium Escherichia    daher als Mannose-resistent bezeich-
Konzepte zur Behandlung und Pro-         coli (E. coli). Bei komplizierten, auf-   net.
phylaxe entwickelt werden müssen.        steigenden HWI dominieren E. coli            Manifeste HWI werden antibiotisch
Nach den Erfolgen der Antibiotika bei    Stäm­me mit spezifischer uro-pathoge-     therapiert – daran hat sich bis heute
bakteriellen Erkrankungen and der        ner Virulenz [1]. Die Urovirolenz, also   nichts geändert – allerdings hat sich
Prophylaxe vieler Viruserkrankun-        die Befähigung der zur Auslösung von      in den vergangenen Jahren die Zahl

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Prophylaxe von bakteriellen Infektionen mit Cranberrysaft - Wirkprinzip und Evidenz
OM & Ernährung 2007/Nr. 118                     Fachtext

    der Antibiotikaresistenzen bei uro-          me [10,11]. In dieser für die Betroffe-       Im Laborversuch können Cran-
    pathogenen HWI erhöht. Bei rezidi-           nen unbefriedigenden Ausgangslage         berry-PAC sogar die Ausbildung von
    vierenden HWI bleibt häufig nur eine         sind die Forschungsergebnisse zur         p-Fimbrien der E. coli völlig verhin-
    Antibiotikaprophylaxe mit Langzeit-          Rolle von Cranberries in der Prophy-      dern, wenn sie dem Kulturmedium
    einnahme eines niedrig dosierten An-         laxe von HWI hochwillkommen.              zugesetzt werden [24]. Kürzlich wur-
    tibiotikums, allerdings um den Preis            Die amerikanische Cranberry (Vac­      den Veränderungen der molekularen
    von Nebenwirkungen wie gestörter             cinium macrocarpon) ist ein ursprüng­     Oberflächenkonformation der p-Fim­
    mikrobieller Darm-, oder Vaginalflora.       lich indianisches Volksheilmittel, das    bri­en durch Cranberrysaft nachgewie-
    Nebenwirkungen der Antibiotika wie           einen überaus erfolgreichen Weg bis       sen, die entscheidend für den Verlust
    diese führen zu ihrer geringen Akzep-        hinein in die Ära der evidenzbasier-      der Adhärenzfähigkeit ist [25].
    tanz, v.a. bei kritischen Patienten, die     ten Medizin zurückgelegt hat [12,13].         Eine Reihe von Versuchen an Tie-
    sich einen sanfteren und natürliche-         Ihr Erfolg beruht auf dem einzigarti-     ren und Probanden hat gezeigt, dass
    ren Schutz wünschen.                         gen Wirkprinzip ihrer Inhaltsstoffe       die Cranberry-PAC auch in vivo wirk-
          Alternative Strategien mit akzep-      bei bakteriellen Infektionen, die sich    sam sind, wenn sie nach oraler Aufnah-
    tabler Evidenz sind die Ansäuerung           gegen die fimbriale Adhärenz richtet.     me im Urin ausgeschieden werden.
    des Urins, z. B. durch tägliche Ein-         Auf diese Weise werden nicht nur          Ein mehrere Stunden zurückliegen-
    nahme der Aminosäure L-Methionin             HWI verhindert, sondern auch andere       der Cranberrysaftkonsum konnte bei
    [5], oder die Verdrängung der periu-         bakteriell verursachte Erkrankungen       Probanden den Urin im direkten Ver-
    rethralen/perivaginalen Besiedlung           wie Karies, Parodontose und Helico-       gleich mit Placebo mit adhäherenzver-
    mit uropathogenen Bakterien durch            bacter-assoziierte Gastritis und Magen­   hindernden Eigenschaften ausstat­ten,
    Kolonisation mit probiotischen Lakto­        schleimhautgeschwüre.                     und zwar dosisabhängig, und unab­
    bacillen. Letzteres funktioniert gut                                                   hängig vom Fimbrienbesatz und ei-
    bei Frauen vor der Menopause mit ei-         Cranberry-Proanthocyanidine               ner vorliegenden Antibiotikaresistenz
    nem vaginalen pH von >5, bei denen           hemmen die Adhärenz von E.coli an         der geprüften E. coli Stämme [26].
    die vaginale Applikation von Lactoba-        Uroepithelien                             Die anti-Adhärenz Wirkung lässt sich
    cillus casei HWI um 80 % reduzieren             Die entscheidenden phytochemi­         erstmals etwa 2h nach Cranberrysaft-
    konnte [6]. Bei postmenopausalen             schen Inhaltstoffe der Cranberries        einnahme nachweisen, und sie hält
    Frauen kann auch die vaginale Appli-         sind Proanthocyanidine (PAC), und         etwa 12 h lang an [27].
    kation von Östrogenen hilfreich sein         weniger die ebenfalls reichlich vor-          Klinische Studien haben inzwi-
    [7]. Die Vakzination mit hitze-inakti-       handenen organischen Säuren. Letz-        schen die prophylaktische Wirkung
    vierten Uropathogenen zur Prophyl-           tere führen nicht zu einer relevan-       von Cranberrysaft und -extrakt bezüg-
    xe rezidivierender HWI hat ebenfalls         ten Ansäuerung des Urins, wie man         lich des Wiederauftretens von Harn-
    ihre Anhänger, v.a. unter Fachärzten         früher vermutete, weder im Tierver-       wegsinfekten bei älteren Frauen nach
    für Urologie. Wissenschaftliche Unter-       such, noch beim Menschen [14]. Die        der Menopause [28], und bei jünge-
    suchungen liegen hierzu aber nur be-         Cranberry- PAC hemmen im Laborver-        ren Frauen [29] eindrucksvoll belegt.
    grenzt vor. In einer multizentrischen        such nicht nur die Adhärenz der mit       Damit wurden die am meisten betrof-
    Studie, in der mit einem lyophylisier-       Typ-1 Fimbrien ausgestatteten E. coli,    fenen Patientengruppen untersucht.
    ten Extrakt aus 18 uropathogenen             sondern ebenso die besonders uro-         In einer soeben publizierten Arbeit
    E. coli Stämmen (OM-89) geimpft              pathogenen Stämme mit p-Fimbrien          wurde – allerdings ohne Placebokon­
    wurde, konnte die Inzidenz der HWI           [15-20].                                  trol­le- durch tägliche Einnahme von
    um 34 % gesenkt werden [8]. Dieses              Die PAC gehören unter den sekun-       Cranberry-Kapseln bei 12 Frauen
    Ergebnis ist einer Antibiotika-Prophy-       dären Pflanzeninhaltsstoffen zu den       über 2 Jahre das völlige Ausbleiben
    laxe allerdings weiterhin unterlegen.        polyphenolischen Flavanolen; Cran-        von Harnwegsinfekten erreicht, die
          Hohe Erwartungen haben Patien­         berry-PAC sind meist Oligomere des        zuvor bis zu 6 x im Jahr erkrankt wa-
    ten vor allem an die Phytotherapie.          Catechins und Epicatechins, die auch      ren [30].
    Pflanzen aus der mitteleuropäischen          als kondensierte Tannine bezeichnet           Sowohl Cranberrysaft, als auch
    Heilpflanzentradition bieten für rezi­       werden. Die anti-Adhäsionswirkung         Kap­seln mit dem Trockenextrakt sind
    di­­­vierende HWI allerdings keine über­     dieser oligomeren PAC ist an ein spe-     gegen die Infekte prophylaktisch
    zeugende Lösungen, auch wenn sie             zielles biochemisches A-Typ Muster        wirksam, möglicherweise wird der
    hierfür immer wieder beworben wer-           der Inter-Flavan Verbindung gekop-        Nutzen bei Kapseln mit einer etwas
    den [9]. So können die viel eingesetz-       pelt, die nach jetzigem Kenntnisstand     günstigeren Kosten/Nutzen Relation
    ten Blätter der Bärentraube (Arc­to­sta­     auf Cranberries und ihre engsten Ver-     erreicht [31]. Die derzeitige Studien-
    phylos uva-ursi) nicht als Lang­zeit­pro­    wandten beschränkt ist [19,21-23]. So-    lage für eine Cranberryprophylaxe
    phylaktikum empfohlen werden, zum            genannte B-Typ PAC in Grüntee oder        von Harn­wegs­infekten bei Frauen
    einen aufgrund unzureichend doku-            Schokolade weisen die anti-Adhärenz       ist ungewöhnlich gut für ein nicht-
    mentierter Effizienz, besonders aber         Aktivität nicht auf [22].                 pharmazeutisches Heilmittel. Die
    aufgrund ungelöster Toxizitätsproble-                                                  Cochrane-Institution erkennt auf die­-

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Prophylaxe von bakteriellen Infektionen mit Cranberrysaft - Wirkprinzip und Evidenz
ser Grundlage die Prophylaxe als evi-     von Hydrastis canadensis in Nord-
denzbasiert an [32].                      amerika bei Infektionserkrankungen
    Bisher wurde noch nicht unter-        beruht aufgrund heutiger Erkennt-
sucht, ob Cranberrysaft auch in der       nisse auf ihrem Gehalt des Alkaloids
akuten Infektion hilfreich ist, und       Berberin, das ähnlich wie Cranberry-
eventuell den Krankheitsverlauf ver-      PAC die Adhärenz uropathogener E.
kürzt. Die niederländische NAPRUTI-       coli an Epithelien behindert [38]. Ein
Studie untersucht aber derzeit zwei       weite­res interessantes Beispiel kommt
alternative Prophylaxen von HWI, da­
runter Cranberry-Extrakt, bei betrof-
                                          aus der Veterinärmedizin. Die einge-
                                          schränkten Zuchterfolge bei Mähren
                                                                                   Dr. Nowack’s
fenen Patientinnen im direkten Ver-
gleich zum Standardvorgehen einer
                                          mit bakteriell infizierter Gebärmutter
                                          konnten durch Spülung mit Mannose-
                                                                                   Cranberry®-Familie
Antibiotikaprophylxe mit täglich 480      Lösungen verbessert werden. Das Oli-     Doppelt gut,
mg Trimethoprim-Sulfamethoxazol
[33].
                                          gosaccharid bindet an die Fimbrien
                                          der Bakterien und verhindert eine
                                                                                   doppelt wertvoll.
    Von besonderer Dringlichkeit          Ge­webeinvasion. Die durch Manno-
wäre eine wirksame HWI-Prophylaxe         se-Bindung unschädlich gemachten
bei Patienten mit neurogener Blasen-      Bakterien werden aus dem Uterus he-
funktionsstörung oder eingeschränk-       rausgespült [39].
ter Immunkompetenz.                          Cranberry-PAC konnten auch ein
    Diese Patienten sind von beson-       technisches Problem lösen. Die hart-
ders hartnäckigen Infekten, meist mit     näckige mikrobielle Kontamination
mulitresistenten Bakterien betroffen.     von Objektträgern für die Mikrosko-
Der entlang von Harnblasenkathetern       pie wird durch Cranberrysaft besei-
entstehende Biofilm stellt ein bakte-     tigt, während gleichzeitig untersuch-
rielles Reservoir dar und ist Ausgangs-   ter Trauben-, Orangen-, oder Apfelsaft
punkt bakterieller Reinfektionen. In      die bakterielle Adhärenz nicht verhin-
zwei Pilotstudien konnte eine Biofilm­    dern kann [40].
reduktion durch Cranberrysaft bei
Patienten mit neuropathischer Blase       Karies und Parodontose
nachgewiesen werden [34,35], aber            In der Pathogenese von Karies
randomisierte Placebo-kontrollierte       und Parodontose spielen Adhärenz-
Studien konnten bisher keinen Bene-       prozesse pathogener Bakterien der        Dr. Nowack’s Cranberry®-Sirup
fit in dieser Patientenpopulation be-     Mundhöhle, darunter vor allem Bakte-     Seine sorgsam entwickelte Rezeptur ergibt im
stätigen [36,37].                         rien der Streptococcus mutans Grup-      Mischungsverhältnis 1:4 mit Wasser oder
                                          pe eine Schlüsselrolle. Über Adhärenz    Mineralwasser ein leckeres, erfrischendes
Die Anti-Adhärenzwirkung der              aggregieren diese Bakterien mitein­      Saftgetränk. Täglich konsumiert ist unser
Cranberry-PAC kann auch bei               ander oder sie co-aggregieren mit an-    Cranberry-Konzentrat aufgrund seines hohen
anderen Erkrankungen genutzt              deren Bakterienspezies und bilden        Gehalts an sekundären Pflanzenstoffen und
                                                                                   Vitamin C ein wohlschmeckender und wertvoller
werden                                    mit einer Matrix aus Speichelprotei-
                                                                                   Trink-Sirup.
   Das Wirkprinzip der anti- Adhärenz     nen einen Biofilm auf der Zahnober-
durch Cranberry-PAC kann potentiell       fläche. Bakteriell freigesetzte Enzy-    Art.-Nr. 60231   PZN 4352380
in der Prophylaxe sämtlicher bakteriell   me wie die Glucosyltransferase (GTF)     Dr. Nowack’s Cranberry®-Kapseln
verursachter Erkrankungen genutzt         und Fructosyltransferase (FTF)) syn-     Unsere Cranberry-Kapseln vereinen die vielen
werden. Denkbar ist außerdem eine         thetisieren Fructane und Glucane, die    positiven Eigenschaften der Cranberry für die
Synergie mit der Antibiotikatherapie      die Adhärenz weiterer Bakterien be-      Gesundheit in konzentrierter Form. Da die
im akuten Infekt. Derzeit wird speku-     günstigen. Die Zucker werden letzt-      Kapseln einfach und schnell eingenommen
liert, dass sich keine Resistenz gegen    endlich zu organischen Säuren umge-      werden können, eignen sie sich nicht nur für
diesen Mechanismus entwickelt wird,       setzt, die die Zähne demineralisieren.   Zuhause, sondern sind auch praktisch für
weil innerhalb der Baktereinstäm-         Der Biofilm ist gegenüber mechani­       unterwegs.
me kein entsprechender Selektions-        scher Reinigung äußerst resistent.       Art.-Nr. 60259   PZN 4877510
druck wie bei einer bakteriziden Wir-     Hoch­molekulare Cranberry-Inhalts­
kung entsteht. In der Volksheilkunde      stof­­fe können die bakterielle Co-ag-   Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit
wird das anti-Adhärenzprinzip schon       gregation im Biofilm reduzieren und      unter: www.toepfer-shop.de
längst genutzt, allerdings unbewusst.     sogar auflösen [41] und sie reduzie-
                                                                                   Töpfer GmbH
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von Berberis aristata in China und        GTF und FTF innerhalb des Biofilm        87463 Dietmannsried
                                                                                   Tel. (08374) 934-0
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                                                           F21
Prophylaxe von bakteriellen Infektionen mit Cranberrysaft - Wirkprinzip und Evidenz
OM & Ernährung 2007/Nr. 118                   Fachtext

    und damit die schädliche Entstehung        Qualitätskriterien für                    [61]. Mögliche Interaktio­nen mit syn-
    von organischen Säuren [42]. Dentale       Cranberry-Produkte                        thetischen Medikamenten begründen
    Plaques können mit Cranberry-Inhalt-          Die Forschung weist den Cranber-       auch die Zurückhaltung von Trans-
    stoffen sogar aufgelöst werden und         ry-PAC eine besondere Rolle für die       plantationsmedizinern bei der Emp-
    Streptococcus sobrinus aus dem Bio-        Wirkung bei bakteriellen Infekten         fehlung von Cranberrysaft an ihre
    film herausgelöst werden [43]. Diese       zu. Daher wird gezielt nach dem PAC-      Patienten, obwohl gerade diese von
    in vitro-Daten fanden eine vorläufige      Gehalt von Cranberry-Produkten ge-        einer alternativen Prophylaxe von
    Bestätigung in einer klinische Studie      fragt werden. In klinischen Studien       Harnwegsinfekten profitieren wür-
    an 30 Probanden, die durch tägliche        wur­den allerdings keine PAC-standar-     den. Klinische Fallberichte fehlen
    Benutzung einer Cranberry-haltigen         disierten Produkte eingesetzt.            hierzu bisher. An Probanden hatte
    Mundspülung über 6 Wochen im Ver-             Es erscheint auch verfrüht, sich       Cranberrysaft keinen Einfluss auf die
    gleich zu Placebo eine Reduktion der       ausschließlich auf diese Inhaltsstoffe    Pharmakokinetik des in der Trans-
    Speichelbakterien, besonders aus der       zu fokussieren, da sie ihre spezifische   plantationsmedizin bedeutsamen Im-
    Streptococcus mutans Gruppe erzie­         Wirkung möglicherweise besonders          munsuppressivums Cyclosporin [62].
    lte [44]. Auch parodontale Entzündun­      gut im Gesamtkontext der Cranberry-           Schließlich wurde aufgrund des
    gen werden durch Cranberry-Makro-          Inhaltsstoffe entfalten [54].             nachweisbaren Oxalsäuregehalts der
    moleküle günstig beeinflusst, z. B. die       Ein Monitoring des PAC–Gehalts         Cranberries diskutiert, ob dies die
    bakterielle Produktion von entzün-         von Cranberrysäften ist derzeit rou-      Bildung von Nierensteinen begüns-
    dungsfördernden Cytokinen und pro-         tinemäßig unüblich und zu teuer, zu-      tigt [63]. Die klinischen Studien hier-
    teolytischen Enzymen [45,46].              mal keine validierte Standardmetho-       zu konnten dieses Risiko nicht be­
        Die günstigen Einflüsse auf die        de existiert.                             stätigen [64]. Eine südafrikanische
    Zahn­gesundheit beruhen wie die Pro­­         Ein indirektes Qualitätskriterium      Studie hat sogar im Gegenteil anti-
    phylaxewirkung bei Harnwegsinfek-          eines Cranberry-Produktes und des         lithogene Eigenschaften der Cranber-
    ten in erster Linie auf den Cranberry-     PAC-Gehalts ist die anti-oxidative Ka-    rysafts nach­weisen können [65].
    PAC, darunter hauptsächlich auf Typ        pazität [55]. Cranberries gehören zu
    A Oligomeren des Epicatechins [47,         den Früchten mit dem höchsten Ge-         Preiselbeeren sind keine Cranberries
    48].                                       halt an Antioxidanzien [56], und die          Die Datenfülle und die Qualität
                                               Produkte können zum Beispiel einer        der Grundlagenforschung und der
    Helicobacter pylori Infektion              LDL-Cholesterin Oxidation wirksam         klinischen Studien zu Cranberries ist
       Gastritiden und Magenschleim-           vorbeugen [57]. Die anti-oxidative Ka­    eindrucksvoll. Kaum ein nicht-phar-
    hautgeschwüre sind häufig mit einer        pazität ist eng an den Gehalt an Cate-    mazeutisches      Phytotherapeutikum
    bakteriellen Besiedlung durch Helico-      chinen und PAC gekoppelt [58].            ist derart umfassend untersucht wor-
    bacter pylori (Hp) assoziiert. Mit die-                                              den. Diese Ergebnisse können nicht
    ser Erkenntnis wandelte sich das thera-    Sicherheit von Cranberry-Produkten        ohne weiteres auf andere Früchte ver-
    peutische Konzept, indem Antibiotika          Der Konsum von Cranberrysaft           allgemeinert werden, auch wenn eine
    zur Eradikation der Hp-Kolonisierung       und Kapseln mit Trockenextrakt kann       botanische Verwandtschaft vorliegt.
    eine bedeutende Rolle erlangten. In-       als sicher gelten, auch wenn er täglich       Natürliche Vorkommen von Cran-
    zwischen sind viele Hp-Stämme an-          erfolgt. Bisher wurde nur ganz verein-    berries gibt es nur in Nordamerika.
    tibiotikaresistent. Ergebnisse aus der     zelt Nebenwirkungen beschrieben,          In Europa ist die Moosbeere (Vacci-
    jüngsten Cranberry-Forschung spre-         die Cranberryprodukten eindeutig          nium oxycoccus) besonders nah ver-
    chen dafür, dass ein anti-Adhärenz-        zuzuordnen waren. Sie traten in der       wandt, und wird deshalb englisch
    mechanismus auch gegen die Hp-In-          Regel bei exzessivem Cranberrykon-        auch als European cranberry bezeich-
    fektion aussichtsreich ist.                sum auf [59]. Es wurde diskutiert, ob     net. Moosbeeren sind mit ihren klei-
       In Laborversuchen hemmen Cran-          Cranberry Saft zu einer erhöhten Bio-     nen, schwer zu erntenden Beeren re-
    berry-Inhaltsstoffe die Adhärenz von       verfügbarkeit des Antikoagulanz War-      lativ ertragsarm.
    Hp an Magenschleimhautzellen [49,          farins führt und damit Blutungskom-           Die Preiselbeere (V. vitis-idaea) ge-
    50]. Diese Wirkung wurde auch für          plikationen bei Patienten begünstigt.     hört zur gleichen Gattung und sie wird
    Hp mit bereits vorhandener Antibio-        Über einen Einfluss auf den Medika-       häufig mit den wesentlich großfrüch-
    tikaresistenz bestätigt, und Cranberry     mentenstoffwechsel der Cytochrom          tigeren Cranberries verwechselt. Prei-
    könnte sich als eine sinnvolle Ergän-      P 450 Enzyme wäre eine derartige In-      selbeeren haben in Europa ebenfalls
    zung der antibiotischen Therapie von       teraktion durchaus vorstellbar. Eine      eine gewisse Bedeutung als Volksheil-
    Hp-Infektionen, z. B. mit Clarithro-       zu dieser Fragestellung durchgeführ-      mittel bei HWI, und sie enthalten eine
    mycin erweisen [51,52]. Inzwischen         te randomisierte Studie konnte Ver-       Reihe der Inhaltstoffe der Cranber-
    konnte auch klinisch eine Reduktion        änderungen der Prothrombinzeit bei        ries. Relevante Forschungsergebnisse
    der Hp-Besiedlung in einer Region          mit Warfarin antikoagulierten Män-        zu den Preiselbeerinhaltsstoffen feh-
    mit hoher endemischer Hp-Prävalenz         nern durch täglichen Konsum von           len. Allerdings wurde Preiselbeersaft
    in China nachgewiesen werden [53].         250 ml Cranberrysaft nicht bestätigen

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Prophylaxe von bakteriellen Infektionen mit Cranberrysaft - Wirkprinzip und Evidenz
Fachtext      OM & Ernährung 2007/Nr. 118

in Kombination mit Moosbeerensaft                          and environmental exposure. Clin Rev
in einer erfolgreichen klinischen Stu-                     Toxicol 29: 283-330.
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 Priv. Doz. Dr. med. Rainer Nowack                         uva-ursi. Am J Ophthalmol 2004; 137(6):
 Dialysezentrum Lindau                                     1135-7.
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OM & Ernährung 2007/Nr. 118       Fachtext

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4RAUBENKERN +APSELN MIT HÚCHST
                                            Escherichia coli adherence to uroepithelial             rogenic bladder secondary to spinal cord
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