PROTECTED AREAS IN-SIGHT - Parks im Rampenlicht. Unterstützt durch Menschen; Inspiriert von der Natur - EUROPARC Federation
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
PROTECTED AREAS IN-SIGHT DAS MAGAZINE DER FÖDERATION EUROPARC VOL. 13 Parks im Rampenlicht. Unterstützt durch Menschen; Inspiriert von der Natur
Impressum Vol. 13 – 2021 Verlag: EUROPARC Federation 2021, www.europarc.org Redaktion: EUROPARC Directorate, communications@europarc.org Waffnergasse 6, 93047 Regensburg, Germany Layout: Václav Hraba Druck: Printed in FSC certified paper by Contour Mediaservices, GmbH Von der Europäischen Kommission mitfinanziert Die Erstellung dieser Publikation wurde finanziell von der Europäischen Kommission (General-Direktorate für Umweltund Klimaschutzmaßnahmen) unterstützt, im Rahmen der LIFE- Förderung für europäische Umwelt-NGOs. Der Inhalt dieser Publikation spiegelt nicht die offizielle Meinung der Euro- päischen Union wider. Die Verantwortung für den Inhalt und die in der Veröffentlichung zum Ausdruck gebrachten Ansichten liegt ausschließlich bei den Autoren. Vielen Dank an alle, die an dieser Ausgabe mitgearbeitet haben. Titelbild: Am Umbalbach Osttirol © Nationalpark Hohe Tauern, Johannes Geyer Die Föderation EUROPARC repräsentiert Naturschutz- gebiete und Regierungsorganisationen in 40 Ländern, die die natürlichen Kleinode von Europas Landschaften, Gewässern, Gebirgen, Wäldern, Flüssen und kulturellen Erbstätten verwalten. Die Natur kennt keine Grenzen – darum unterstützt EUROPARC die internationale Zusammenarbeit in allen Aspekten der Verwaltung von Naturschutzge- bieten. Durch Networking, das Vorantreiben von Richtlinien und Verfahren, den Austausch von Best Practices und die Ausarbeitung neuer Lösungen für die Herausforderungen der Naturschutzgebietsver- waltung wollen wir eine „Nachhaltige, von den Menschen geschätzte Natur“ bewirken und dafür sorgen, dass der Wert von Naturschutzgebieten inmitten von Europa anerkannt wird. Weitere Informationen finden Sie auf: www.europarc.org 2 Protected Areas In-Sight
PROTECTED AREAS IN-SIGHT DAS MAGAZINE DER FÖDERATION EUROPARC Ruhlauber forest © Nationalpark Kellerwald-Edersee Protected Areas In-Sight 3
Inhalt Editorial ........................................................................................................................... 5 Brauchen wir wildere Parks in Europa? ....................................................................... 6 Naturschutzgebiete kämpfen gemeinsam gegen den Rückgang der Artenvielfalt und den Klimawandel ............................................ 9 Die Natur als wichtigstes Instrument bei der Anpassung an den Klimawandel ............................................................................. 12 Vergessen Sie nicht, junge Menschen zu fragen, was sie wollen! ........................ 15 Verbesserung des Besuchermanagements in Schutzgebieten - Lehren aus der Vergangenheit ............................................... 18 Parks im Rampenlicht ... oder jetzt vielleicht „im Scheinwerferlicht“! .................. 20 Kapazitäten aufbauen und Brücken schlagen – LIFEedu und LIFE ENABLE ........ 22 Die Natur ist zurück! Welche Rolle spielen unsere periurbanen Gebiete? ............ 24 „Healthy Parks, Healthy People“ im Rampenlicht.............................................................. 26 Partnerschaften für die Natur: das grenzüberschreitende Parks-Programm ........ 28 Das 20jährige Jubiläum der Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus .. 30 EUROPARC Conference 2022 .................................................................................................... 35 4 Protected Areas In-Sight
Editorial In dieser Ausgabe von EUROPARCs "Protected Areas In-Sight" werden verschiedene Ansätze für Parks untersucht, um das Rampenlicht zu managen, in dem sie stehen. A uch 2021 stand ganz im Zeichen der COVID-19-Pandemie, trotz der anhal- tenden und zunehmend spürbaren Auswir- Maßnahmen zu Rewilding, Anpassung an den Klimawandel, Begrünung unserer Städte, Bedeutung periurbaner Parks und Von Carol Ritchie Geschäftsführerin, kungen des Klimawandels und des zum Aufbau der Kompetenzen und Fähig- EUROPARC-Föderation Rückgangs der Artenvielfalt. Außerdem keiten, die wir brauchen, um besser und müssen wir in unseren menschlichen effizienter zu arbeiten. Auch die Ansichten Kapazitäten und in unserer natürlichen der Jugend werden wiedergegeben: Sie Welt ganz offensichtlich noch widerstands- liefern wertvolle Einblicke in verschiedene fähiger werden und eine positive, optimi- zentrale Themen, mit denen sich Natur- stische Einstellung bewahren. Gleichzeitig schutzgebietsverwalter befassen sollten, müssen wir jedoch in der Lage sein, uns damit die jungen Menschen in die auf Unsicherheiten und Veränderungen Entscheidungsfindung der Parks einge- einzustellen und uns anzupassen. Die bunden werden. Community der Parks und Naturschutzge- biete bekommt die derzeitigen wirtschaft- Albert Einstein sagte einst: lichen, ökologischen und gesellschaftlichen Schwierigkeiten deutlich zu spüren und „Das Maß der Intelligenz ist die Fähigkeit zur Veränderung.“ steht vor vielen großen Fragen. Im EUROPARC-Netzwerk mit seiner Man geht heute davon aus, dass es die in Die Gemeinschaft der Parks darf nicht in gemeinsamen Vision, gemeinsamen der folgenden Abbildung dargestellten die Falle tappen, auf die Greta Thunberg Zielen, und einem großen Fundus an multiplen Intelligenzen gibt, und die mit Blick auf die UN-Klimakonferenz in Erfahrungen und Innovationen treffen sie Menschen können in allen davon unter- Glasgow hingewiesen hat – sie darf nicht auf Gleichgesinnte. Das Netzwerk ist der schiedliche Fähigkeiten aufweisen. Wir als nur leere Versprechungen voller „Blah, ideale Ort, um die persönlichen Gemeinschaft der Parks müssen dafür blah, blah“ abgeben. Wir müssen Ressourcen zu erneuern, neue Einblicke zu sorgen, dass unsere „naturalistische Intel- Maßnahmen erarbeiten und umsetzen, die gewinnen und Lösungen zu finden für die ligenz“ ausgeprägt ist und wir sie dazu Veränderungen bewirken, die unsere Probleme, mit denen wir alle konfrontiert nutzen, andere zu informieren und inspi- Gemeinden und Parks und damit letzten werden. Wenn man über die alltäglichen rieren, Neuerungen vorzunehmen und die Endes die Natur, für die wir alle uns Aufgaben hinausschaut und sich mit nötigen Veränderungen zu beeinflussen. einsetzen und auf die wir angewiesen sind, anderen über diese Probleme austauscht, verbessern. gewinnt man einen ganz neuen Blickwinkel für neue Denk- und Arbeitsweisen. Es geht darum, „etwas“ zu tun, vor allem zusammen mit anderen. Es sind die Gardners Theorie der multiplen Intelligenzen gemeinsamen Bestrebungen, und seien sie noch so klein, die uns aus der Benom- https://bit.ly/3Hpp2SX menheit und Unsicherheit heraus in eine neue Zukunft führen. Diese Ausgabe von Protected Areas In- Sight beinhaltet einige der Erkenntnisse, die wir aus der Vernetzung der Teilnehmer bei der EUROPARC-Online-Konferenz gewinnen konnten. Außerdem beleuchtet sie neue Herangehensweisen und Editorial 5
North Velebit National Park, Croatia © Staffan WidstrandRewilding Europe Brauchen wir wildere Parks in Europa? Rewilding Europe arbeitet daran, die Wiederherstellung der Natur in ganz Europa zu beschleunigen. Eine solche Erholung innerhalb der europäischen Schutzgebiete zu ermöglichen, würde deren Wert für Mensch und Natur erhöhen. 6 Protected Areas In-Sight
Vom Schutz zur Wiederher- Die Dinge anders angehen stellung Das Interesse an Rewilding, das den Natur- schutzsektor aufgerüttelt hat, ist heute so S chutzgebiete sind das Rückgrat des europäischen Naturschutzes. Mit mehr als 120.000 ausgewiesenen Gebieten in 52 groß wie nie zuvor: Eine ständig wachsende Zahl von Initiativen zeigt in Ländern gibt es in Europa mehr solcher ganz Europa positive Auswirkungen. In Gebiete als in jedem anderen Teil der Welt. den letzten 10 Jahren hat Rewilding Ihre Größe variiert stark – von einem Europe mit seiner handlungsorientierten einzelnen Baum bis zu einem grönländi- „Showing by Doing (Überzeugen durch schen Nationalpark, der fast 1 Million Taten)“-Philosophie eine Vorreiterrolle in Quadratkilometer umfasst. Obwohl viele dieser Entwicklung gespielt, die zu einem Gebiete klein und isoliert sind, stellen sie europaweiten Netzwerk von hochkarä- doch einzigartige und oft beeindruckende tigen Einsatzgebieten geführt hat, das Reservoire der biologischen Vielfalt dar. durch das ständig wachsende Europäische Rewilding-Netzwerk ergänzt wird. Auch wenn die europäischen Schutzge- biete lebenswichtig sind, so reichen die Es wurde auch eine Reihe von Rewilding- „Schutzmaßnahmen“, die sie im Großen Grundsätzen aufgestellt, die dazu und Ganzen darstellen, allein nicht aus, um beitragen, das Besondere und den Unter- kritische Probleme wie den Rückgang der schied des Rewildings zu definieren. Diese biologischen Vielfalt und den Klimawandel Grundsätze sorgen für Kohärenz, Inspi- zu bewältigen. Schutz allein wird die ration und Transparenz und positionieren unzähligen Vorteile, die die europäische Rewilding im Vergleich zu anderen Natur- Natur den Europäern bietet, wie saubere schutzansätzen. Sie können insbesondere Luft, frisches Wasser, fruchtbare Böden dazu genutzt werden, naturbasierte und die Bindung von Kohlenstoff in der Lösungen zu entwickeln und die aktuellen Atmosphäre, nicht sichern. Notlagen in Bezug auf Klima und biolo- gische Vielfalt anzugehen. „Angesichts der laufenden UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosy- Michael Hošek, Präsident der EUROPARC stemen ist es dringend erforderlich, über Föderation, ist der Meinung, dass auf den Schutz hinauszugehen“, sagt Frans diesen Grundsätzen basierendes Rewilding Schepers, Geschäftsführer von Rewilding dazu beitragen kann, Europas Parks und Europe. Schutzgebiete auf die nächste Stufe der Wildnis zu bringen. „Wir müssen die europäische „Wenn man sich die europäischen Parks Natur und natürliche Prozesse und Schutzgebiete anschaut, ist es klar, maßstabgerecht wiederher- dass einige viel wilder sind als andere. stellen, sowohl innerhalb als Aber im Allgemeinen müssen wir mehr auch außerhalb der Schutzge- Raum für natürliche Prozesse schaffen, um biete des Kontinents. Landschaften umzugestalten, anstatt kostbare und oft schwindende Ressourcen Als unmittelbarer, pragmatischer und darauf zu verwenden, künstliche kosteneffizienter Ansatz für den Natur- Endpunkte zu erreichen und zu erhalten. schutz - ein Ansatz, der es sowohl den Auch in Zukunft wird ein Eingreifen in Menschen als auch der wilden Natur vielen Bereichen notwendig sein, aber ermöglicht, zu gedeihen - ist Rewilding der Rewilding ist eine Gelegenheit, unsere Ziele beste Weg, dieses Ziel zu erreichen.“ zu überdenken: eine Gelegenheit, auf eine Situation hinzuarbeiten, in der die Natur ihr eigenes Gleichgewicht in weitaus größerem Maße behält. Wolinski National Park, Oder Delta, Poland. © Staffan Widstrand Rewilding Europe Von Daniel Allen / Redakteur, Rewilding Europe Rewilding 7
Ein wegweisendes Vorbild Aktueller Status Die Gunst der Stunde nutzen Ein Beispiel dafür, was erreicht werden Die Frage, ob wir in Europa wildere Parks Wir bewegen uns nun auf ein Jahrzehnt zu, kann, wenn man natürlichen Prozessen brauchen oder nicht, wurde von Frans in dem sich Rewilding fest als neues und bei der Umgestaltung von Landschaften Schepers auf der EUROPARC-Konferenz inspirierendes Naturschutzkonzept in europäischen Schutzgebieten freien 2021, „Parks in the Spotlight (Parks im etablieren wird, da seine Praxis, seine Lauf lässt, zeigt sich bereits im Schwei- Rampenlicht)“, angesprochen. Als Haupt- Auswirkungen und sein Nutzen in ganz zerischen Nationalpark. Dieses redner befragte Herr Schepers die 150 Europa zunehmen werden. Vor dem Mitglied der EUROPARC Föderation war Teilnehmer, die am aktivsten in der Hintergrund der COP26, des EU Green auch eines der ersten Mitglieder des Parkverwaltung tätig sind, nach dem Deals und der Wiederherstellungsziele Europäischen Rewilding-Netzwerks Wildnisgrad ihres Schutzgebiets: Auf einer sowie des stark wachsenden Interesses des von Rewilding Europe. Skala von 1 bis 10 (10 steht für völlig wild) Finanzsektors, philanthropischer Institu- bewerteten die meisten ihr Gebiet mit 6 tionen und Unternehmen an Rewilding Der 1914 gegründete Schweizerische oder 7. könnte unsere Generation die erste in der Nationalpark ist möglicherweise die Geschichte der Menschheit sein, die die älteste Rewilding-Initiative in Europa. Anschließend gab Herr Schepers einen europäische Natur aufwertet und nicht Zahlreiche Schlüsselarten wie Steinböcke kurzen Überblick über die Wildnis der abwertet – wenn wir die Gelegenheit mit und Bartgeier wurden wieder Schutzgebiete in Europa auf der beiden Händen ergreifen. angesiedelt, und ikonische Pflanzen- Grundlage eines ökologischen Integri- fresser wie Gämsen, Rothirsche und tätsrankings. Dabei wurden alle Gebiete in Als Teil eines weitaus größeren, besser Steinböcke tragen durch ihre Beweidung den EU-Mitgliedstaaten berücksichtigt, die vernetzten und wilderen Netzwerks von zur Erhaltung halboffener, halbbewal- größer als 1000 Hektar sind und in die Naturgebieten und -korridoren könnten deter Gebiete bei. Im Laufe der Zeit sind IUCN-Schutzgebietskategorien I-VI fallen – die europäischen Schutzgebiete eine auch Wölfe, Luchse und Bären in Teile das entspricht mehr als 29 000 Gebieten entscheidende Rolle bei diesem Wandel der Schweiz zurückgekehrt und wurden mit einer Fläche von über 620.000 km2. spielen. Als sie vor etwas mehr als einem alle im Park gesichtet. Diese vorläufige Analyse ergab, dass die Jahrhundert eingerichtet wurden, haben Mehrheit der Schutzgebiete eine sehr die Nationalparks des Kontinents den „Vor über 100 Jahren beschloß die geringe ökologische Integrität aufweist Menschen die Bedeutung und die Wunder vorausdenkende Verwaltung des (siehe Karte 1). Während die Kategorie Ib der wilden Natur Europas vor Augen Schweizerischen Nationalparks, der (Wildnisgebiete) und die Kategorie II geführt. Mit Rewilding könnten sie diese Natur die Aufgabe zu überlassen, sich (Nationalparks), die das höchste Schutz- Rolle wieder übernehmen. selbst zu verwalten“, sagt Frans niveau genießen, in der Regel ein höheres Schepers. „Heute kann man die Vorteile Maß an ökologischer Integrität aufweisen, sehen - die wilde Natur blüht auf, und machen sie weniger als 4 % (etwas mehr das mit einem Minimum an Eingriffen.“ als 1000 Gebiete) der in die Analyse einbe- zogenen Gebiete mit einer Fläche von 128.575 km2 (etwas mehr als 20 % der Gesamtfläche) aus. „Dieser Schnellscan macht das enorme Potenzial zur Verbesserung der Wildnis in Weitere Informationen finden Sie unter: Schutzgebieten in der gesamten EU deutlich“, so Schepers. https://rewildingeurope.com/ 8 Protected Areas In-Sight
Naturschutzgebiete kämpfen gemeinsam gegen den Rückgang der Artenvielfalt und den Klimawandel Der Rückgang der Artenvielfalt und der Klimawandel sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Die Lösung für beide Probleme ist in der Natur zu finden. Ein Bündnis aus EUROPARC und weiteren Organisationen, die für einige der weltweit größten Schutzgebiete an Land und auf dem Meer zuständig sind, fordert die Staatsoberhäupter auf, die Naturschutzgebiete in ihrem Kampf an vorderster Front gegen den Klimawandel und den Rückgang der Artenvielfalt zu unterstützen. Unter anderem haben die Internationale Union für die Erhaltung der Natur (IUCN)/Weltkommission für Naturschutzgebiete (WCPA), NatureScot, Parks & Wildlife Finland und der USA National Parks Service die von National Parks UK arrangierte gemeinsame Erklärung für die UN-Klimakonferenz unterzeichnet. Catriona Manders shows her signature on the front page of the International Statment at COP26 Climate Change 9
Die Erklärung verdeutlicht, welche zentrale Rolle Naturschutzgebiete im Kampf gegen den Rückgang der Artenvielfalt und den Klimawandel spielen. James Stuart, Convener des Loch Lomond & The Trossachs Nationalparks und Verfasser der Erklärung, merkt an: „Wenn wir im Kampf gegen den Rückgang der Artenvielfalt und den Klimawandel versagen, sind wir verloren. Wir sind die Top-Spieler, lasst uns nicht auf der Ersatzbank warten.“ Wir fragten ihn auch Folgendes: Nachdem Sie die Gespräche um die COP26 verfolgt haben, glauben Sie, dass den Schutzgebieten angemessene Aufmerksamkeit geschenkt wurde? Leider glaube ich, dass die Rolle der Parks und allgemeiner der Schutzgebiete bei der Bewältigung des Klimawandels noch Auf der ganzen Welt stehen immer unterschätzt wird. Wir fliegen unter Naturschutzgebiete an dem Radar. Eigentlich sollten wir Gegen- vorderster Front, um die stand der Gespräche unserer Regierungen Klimaschutzziele der Staats- sein, aber es wird selten über uns diskutiert oberhäupter zu unterstützen und wir werden nur selten direkt und fortzuführen. angesprochen. Diese Erklärung hilft uns, die Aufmerksamkeit auf unsere Rolle zu Die meisten Menschen entdecken ihre lenken und weitere Diskussionen darüber Verbundenheit zur Natur in Parks und anzustoßen, wie wir unser latentes Naturschutzgebieten. Darauf müssen wir Potenzial freisetzen können. Wenn es uns aufbauen, um Lösungen für den Klima- gelingt, anderen das enorme Potenzial von wandel und Rückgang der Artenvielfalt zu Schutzgebieten zu vermitteln, würden wir finden, unter denen unser Planet leidet. wahrscheinlich viel mehr Unterstützung Wir müssen größere Naturflächen und Ressourcen erhalten, um unser ausweisen, schützen und renaturieren, latentes Potenzial zu erschließen. zusätzliche Investitionen einholen und Wie lautet Ihre Botschaft an alle, die in inklusive Entscheidungsfindungsprozesse Schutzgebieten arbeiten? entwickeln, die die Menschen einbeziehen. Wir können nicht einfach dasitzen und Catriona Manders, Mitglied des Youth abwarten oder so weiterarbeiten wie Committee und Junior Ranger im Loch bisher. Als Familie sind wir für einige der Lomond & The Trossachs Nationalpark hat wichtigsten Räume und Orte auf der Welt die Erklärung ebenfalls unterzeichnet. Ihr verantwortlich, wenn es um die Bewäl- ist bewusst, dass die nächste Generation tigung der Klima- und Naturkatastrophen die Auswirkungen zu spüren bekommt, geht. Wenn wir hier versagen, ist auch der wenn wir jetzt nicht aktiv werden. Der Park Rest der Welt höchstwahrscheinlich zum ist nur 30 Kilometer von den Veranstal- Scheitern verurteilt. Wir müssen daher tungsorten der UN-Klimakonferenz in effektiver zusammenarbeiten, um unsere Glasgow entfernt. Catriona hat die Fähigkeiten zu nutzen. Wir müssen die Erklärung im Namen zukünftiger Genera- Milliarden von Besuchern, die wir haben, tionen unterzeichnet, um Regierungen und dazu ermutigen, ihr Verhalten zu Naturschutzverbände zu einer engeren verbessern. Darüber hinaus müssen wir Zusammenarbeit zu verpflichten. den Entscheidungsträgern auf allen EUROPARC ist besonders stolz auf die Ebenen helfen, unser Potenzial zu Mitwirkung der jungen Leute an dieser erkennen, damit sie uns helfen können, es Erklärung. Durch unsere Junior Ranger und voll auszuschöpfen. Youth+ Programme und natürlich das EUROPARC Jugendmanifest wollen wir den jungen Menschen ein stärkeres Mitspra- cherecht in der Community der Natur- schutzgebiete verschaffen. Das Youth Committee im Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark hat sich vom EUROPARC Jugendmanifest inspirieren lassen und vertritt die Ansichten, Ideen und das Engagement der jungen Menschen, die im Park oder in der Umgebung leben. Wir haben Catriona einige Fragen gestellt, um sie besser kennenzulernen. Catriona Manders signs the International Statement on behalf of future generations during COP Youth Day James Stuart and Catriona Manders on the UK Pavillion at COP 26 10 Protected Areas In-Sight
„Die Parks und Naturschutzgebiete Europas wollen geschlossen gegen den Klimawandel und Rückgang der Artenvielfalt vorgehen. Die Lösung für die Probleme, die durch die Klima- und Artenvielfaltskrise entstehen, liegt in der Natur. Wir sind auf die Parks, ihre Mitarbeiter, die Gemeinden, Partner und Interessenvertreter, vor allem aber auf unsere „Armee“ aus Junior Rangern angewiesen, um auf Worte Taten folgen zu lassen. Wir appellieren an die Staatsoberhäupter, sich für die natürlichen Lösungen einzusetzen, die uns die Naturschutzgebiete liefern können. Nur so können neue Ideen, Denk- und Herangehensweisen entstehen, mit denen wir unsere Zukunftsaussichten verbessern können.“ EUROPARCs Geschäftsführerin Carol Ritchie Wir haben Catriona einige Fragen gestellt, um sie besser kennenzulernen. Warum wolltest du diese Erklärung unterzeichnen? Junge Menschen müssen unbedingt von Anfang bis Ende in den Entscheidungsfin- dungsprozess eingebunden werden und immer wieder diejenigen an der Macht auffordern, mehr für den Schutz unserer Umwelt zu tun. Was bedeutet das für die jungen Leute in den Naturschutzge- bieten? Wenn man in einem Naturschutzgebiet aufwächst, weiß man die Natur um sich herum sehr zu schätzen. Wenn einem so ein Ort am Herzen liegt, will man ihn auch beschützen. Und dabei ist es wichtig, zu wissen, dass diejenigen, die etwas zu sagen haben, uns auch zuhören und etwas unternehmen. Was willst du den derzeitigen politischen Entscheidungs- trägern unbedingt mitteilen? Die politischen Entscheidungsträger sind bei der UN-Klimakonferenz wichtige Verpflichtungen eingegangen, und ich bin mir sicher, dass da noch mehr kommt. Meine Botschaft an sie lautet, dass die jungen Leute auf der ganzen Welt sie ganz genau beobachten, erwarten, dass sie ihre Versprechen einlösen und mehr tun. Unterstützt uns, indem ihr euch mit #UniteForNature in den sozialen Medien für die Erklärung stark macht. Die Erklärung und alle weiteren Infos findet ihr hier. Climate Change 11
Die Natur als wichtigstes Instrument bei der Anpassung an den Klimawandel Klimawandel und Naturverlust gehen Hand in Hand – man muss beides zugleich in Angriff nehmen Das Klima verändert sich Die EUROPARC-Community ist Die Manager dieser beiden Stätten verwalten ein insgesamt 8.500 Hektar schon am Werk großes prioritäres Graudünengebiet. Diese O b Australien, China oder Wallonien – die Sommer 2021 und 2020 haben die dramatischen Folgen extremer Wetterer- Mehrere Naturmanagement- und Wieder- herstellungsprojekte unserer Mitglieder Aufgabe ist äußerst anspruchsvoll: Die Dünen dienen nicht nur dem Schutz der eignisse für Mensch und Umwelt unmiss- haben Lösungen aufgezeigt, die der Arten- Artenvielfalt, sondern auch dem Schutz der verständlich klargemacht: Es ist an der Zeit, vielfalt und der Anpassung an den Klima- Küsten und der Trinkwasserfiltration. zu handeln. Die EU hat im Rahmen des wandel zuträglich sein könnten. Außerdem sind sie ein beliebtes Ausflug- Green Deal ihre Strategie zur Anpassung sziel. an den Klimawandel und eine neue Biodi- Dynamisches Dünenmanagement und versitätsstrategie veröffentlicht. Wenn die Küstenschutz in den Niederlanden Durch ihre Topographie ist die niederlän- EU-Ziele tatsächlich erfüllt werden, stehen dische Küste besonders anfällig für bald 30 Prozent der Fläche Europas an Bei der EUROPARC-Konferenz 2021 steigende Meeresspiegel und die immer Land und auf See unter Naturschutz. präsentierte Myrthe Fonck, Ökologie- häufigeren und stärkeren Sturmfluten. Die Naturschutzgebietsverwalter tragen Beraterin bei Puur Water en Natuur (PWN) Behörden nehmen die Folgen des Klima- erheblich dazu bei, diese ehrgeizigen Ziele und Mitglied der Klimawandel-Arbeits- wandels durchaus ernst, schließlich stehen zu erfüllen: um Verwaltungsmaßnahmen gruppe von EUROPARC, das Beispiel die Unversehrtheit des Gebiets und die vor Ort in die Tat umzusetzen, müssen sie zweier niederländischer Natura 2000- Sicherheit der Bewohner auf dem Spiel. den Klimawandel in ihren Vorgehens- Stätten: den Nationaal Park Zuid-Kenne- weisen berücksichtigen, langfristig und im merland und das Noordhollands großen Maßstab denken. Die Natur muss Duinreservaat. dringend in den Mittelpunkt der Strategien zur lokalen Anpassung an den Klima- wandel gerückt werden. Grey Dune © Fred van den Bosch 12 Protected Areas In-Sight
Partnerschaft Cairngorm Connect will mit Unterstützung des Cairngorms National- parks eine 200jährige Vision zur Renatu- rierung der Wald-, Moor- und Feuchtgebiet-Ökosysteme in die Tat umsetzen. Das Projekt umfasst eine Fläche von 600 km² und erstreckt sich über mehr als 1.000 Höhenmeter. Es umfasst rund 20 Prozent des Wassereinzugsgebiets des Spey, dem zweitlängsten Fluss Schottlands. von Olivier de Sadeleer, Projektmanager, Zu den wichtigsten Managementmaß- Klimawandel, EUROPARC-Föderation nahmen von Cairngorm Connect gehören: n Aktive Wildbestandskontrolle zur Üblicherweise wurden Dünen bepflanzt, wodurch ein spezifischer Lebensraum Unterstützung von Wiederherstellungs- um sie stillzulegen, und größere Mengen geschaffen wurde, der zuvor verloren maßnahmen und Reduzierung des Sand aufgeschüttet, um der Erosion entge- gegangen war. Dieser Effekt ist sowohl für Druckes durch Überweidung. genzuwirken. Dieser Ansatz ist jedoch die Biodiversität als auch für den natür- n Umstrukturierung und Entwicklung der nicht mehr zweckmäßig. Infolge des LIFE- lichen Küstenschutz günstig. Waldbedeckung, um die Wälder bis an Projekts zur Wiederherstellung niederlän- ihre natürlichen Grenzen auszudehnen discher Dünen 2011 wurde ein Renaturierung und Hochwasserschutz und die Vielfalt der einheimischen Arten dynamisches Dünenmanagement im großen Stil in Schottland zu erhöhen. Dazu gehört die Anpflanzung erarbeitet und nach und nach im größeren bestimmter Arten, um einen lokalen Maßstab umgesetzt. Im Rahmen des Cairngorms Connect ist ein faszinierendes Saatgutbestand zu regenerieren; Restruk- Projektes wurden in der ersten Dünenlinie Beispiel. Der Manager des Programms turierung durch selektives Schneiden oder fünf Kerben nebeneinander gegraben. Jeremy Roberts erklärt, dass die Initiative Gürteln; die Bildung von Seneszenzta- Dadurch konnte frischer, kalkreicher Sand als gemeinsames Artenvielfaltprojekt von schen usw. in das Dünensystem eindringen. Infolge- vier Landverwaltern in den schottischen n Wiederherstellung von Flachmooren dessen regenerierte sich die Vegetation Highlands begann und inzwischen und bewaldeten Mooren, um den und es wurden große weiße Sanddünen zahlreiche Vorteile für die Anpassung an Wasserabfluss zu verlangsamen und die gebildet und landeinwärts verlagert, den Klimawandel mit sich bringt. Die Freisetzung von Kohlendioxid zu Naturschutzgebiete sind das „Sahnehäubchen“ – außergewöhnliche Orte, mit deren Hilfe wir stabile, robuste und widerstandsfähige Gebiete errichten und die Gemeinden bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen können. Climate Change 13
vermeiden. Gesunde Torfmoore binden Mehr Partnerschaften für die n Naturlösungen entscheidend sind, um und speichern langfristig Kohlenstoff. Natur die strukturelle Stabilität und ökolo- Die Maßnahmen zielen darauf ab, die gische Integrität so zu gewährleisten, Wasserrückhaltung durch den Bau Der Rückgang der Artenvielfalt und der dass Ökosystemdienstleistungen besser „natürlicher“ Dämme zu fördern. Klimawandel erfordern ein besser erbracht werden können; n Wiederherstellung von Flüssen und integriertes Landmanagement, gut veran- n Naturschutzgebiete als „lebendige Auen durch Renaturierung der Ufer, kerten Schutz und mehr Renaturierung, Labore“ Hinweisgeber für den Klima- Beseitigung künstlicher Hindernisse und um große funktionale Ökosysteme wieder wandel und Rückgang der Artenvielfalt Wiederherstellung langsamer Mäander herzustellen. Es ist unumgänglich, inklusive sind – ihre Managementmethoden und in den Ebenen, um Wasserflüsse zu Managementmethoden zu entwickeln und Erfahrungen sind unerlässlich, um die verlangsamen und so die Biodiversität anzuwenden, die ein breites Spektrum an Politik zu beeinflussen, auf die Heraus- und den Artenreichtum zu unterstützen. Interessenvertretern aktiv einbeziehen. forderungen aufmerksam zu machen und die Entwicklung praktischer Diese Beispiele aus den Niederlanden und Die hier präsentierten Beispiele zeigen, Managementlösungen zu ermöglichen; Schottland zeigen, dass das Management welche bedeutende Rolle Naturschutzge- n für die Anpassung an den Klimawandel oder die Wiederherstellung ökologischer biete in den lokalen und regionalen Experimente erforderlich sind. Dazu Funktionen vielfältige Vorteile für die Anpassungsplänen spielen müssen und gehören auch die Durchführung von Biodiversität und den Klimawandel bringt. welche Vorteile für Natur, Menschen und Risikobewertungen, Entwicklung von Dazu gehören: Gemeinden durch die Zusammenarbeit Managementplänen, Überwachung der erzielt werden können. Gleichzeitig zeigen Auswirkungen von Schutzmaßnahmen n Erhöhung der Anpassungsfähigkeit und die Beispiele, dass: und bei Bedarf deren Anpassung, um der ökologischen Widerstandsfähigkeit; adaptive Managementlösungen zu n Erhöhung der Kohlenstoffbindung und entwickeln. Verringerung der CO2-Emissionen; n Reduzierung der Überschwem- mungsgefahr. 2022 ist ein besonderes Jahr mit zwei EUROPARC-Konferenzen: Vom 4. – 7. Oktober kommen wir in Argelès-sur-Mer in Frankreich zusammen, um uns mit der Anpassung an den Klimawandel in Schutzgebieten zu befassen – also merken Sie sich diese Daten vor! LIFE NaturAdapt is a 5-year project developed with the enthu- siastic support of… © Cairngorms National Park, Scotland 14 Protected Areas In-Sight
Vergessen Sie nicht, junge Menschen zu fragen, was sie wollen! Marianne den Braven. © NLDelta Von Emma Moletto, EUROPARC's Communications Assistant Schutzgebiete stehen im Mittel- punkt des Interesses – auch bei U nter Berücksichtigung seiner natür- lichen und kulturellen Besonderheiten zielt NLDelta darauf ab, die Entwicklung Zusammen mit Marianne den Braven, Programmsekretärin bei NLDelta, stellte Sophie das NLDelta Youth Community jungen Menschen! Sophie van der von Natur, Wirtschaft und Lebensqualität Projekt im Workshop „Spotlight on Youth“ im Gebiet von Biesbosch und Haringvliet in [EM1] auf der EUROPARC Konferenz 2021 Schrier (22), Botschafterin der den Niederlanden einzubeziehen. vor. Jugendgemeinschaft von Besonders wichtig ist dabei die direkte Beteiligung der Bewohner des Gebiets. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Touris- NLDelta, teilt in einem kurzen musmanagement an der Fachhochschule Deshalb hat ein Kernteam von sechs Interview ihre Sichtweise zum jungen Menschen im Oktober 2020 die Breda absolviert Sophie einen Master- Thema Jugend und NLDelta Youth Community über soziale Studiengang in Tourismus, Gesellschaft Medien (Instagram und Facebook) und Umwelt an der Universität Schutzgebiete. gegründet, um die Lücke zwischen Wageningen. Bei NLDelta arbeitete sie im Jugendlichen und der Natur zu schließen, Social Media Team, bevor sie in die indem junge Menschen in die Entschei- Abteilung Stakeholder Management dungsprozesse einbezogen werden. Die wechselte. Nach der Konferenz nutzten wir Gemeinschaft hat zwei Mentoren, die die die Gelegenheit und baten sie, uns ihre Arbeit beaufsichtigen und sich monatlich Sichtweise über die Beziehungen zwischen treffen. jungen Menschen und Schutzgebieten mitzuteilen. Youth 15
sind in viele Dinge eingebunden, z.B. in die Schule, den Sport, das soziale Leben... Interview with Wie können Schutzgebiete Deiner Sophie van der Schrier Meinung nach dazu beitragen, Jugend- liche wieder zur Natur zu bringen? Botschafterin der Jugendgemeinschaft @ NLDelta Indem man sie in den Prozess der Entwicklung der Gebiete einbezieht und ihre Interessen berücksichtigt, so dass diese kombiniert werden können, um neue Lösungen zu schaffen. Wie bist Du zum Thema Schutzge- Warum ist es Deiner Meinung nach biete, Erhaltung und Schutz wichtig, junge Menschen in Parks einzu- Es ist eine Situation, die für beide Seiten gekommen? beziehen? vorteilhaft ist: Junge Menschen suchen oft In meiner Kindheit bin ich oft mit Ich denke, dass sowohl aus der Sicht nach Aktivitäten, die Spaß machen, und die meinen Eltern oder Großeltern in junger Menschen als auch aus der Sicht Schutzgebiete wünschen sich oft mehr Schutzgebieten gewandert – das hat der Schutzgebiete die Aufklärung sowie Besucher und/oder Menschen, die sich mich definitiv dazu gebracht, mich in die Erhaltung und der Schutz der Natur für engagieren. Da Aktivitäten im Freien für der Natur zu bewegen. Außerdem unsere Zukunft von Bedeutung ist. Jugendliche möglicherweise nicht attraktiv sind Breda und Wageningen beides genug sind, entsteht hier eine Lücke. Auch sehr grüne Städte, so dass ich leicht die Zugänglichkeit könnte ein Problem Zugang zur Natur hatte. Was sind Deiner Meinung nach die sein, da einige Schutzgebiete mit öffent- drängendsten Probleme lichen Verkehrsmitteln nur schwer Am liebsten gehe ich in die Natur, um Stress für junge Menschen im und/oder teuer zu erreichen sind. Die abzubauen und den Kopf frei zu bekommen. Bereich des Naturs- Schaffung von Programmen, die Jugend- chutzes? liche in spielerische Aktivitäten einbinden, Mit Schutzgebieten habe ich mich Es ist schwer, Informationen darüber zu und die Verbesserung der Zugänglichkeit schon während meines vorherigen finden, wie man sich engagieren kann. könnten daher gute Ansatzpunkte sein. Bachelor-Studiums beschäftigt. An Außerdem hat man als junger Mensch meiner Universität erfuhr ich von keine Erfahrung damit, wie man sich im NLDelta, ihrem Programm und der Was plant NLDelta für die Zukunft? Naturschutzsektor zurechtfindet. Wir wollen die Jugendgemeinschaft Stelle, die sie in der Jugendgemein- schaft hatten. Ich war von dem lebendig halten und immer mehr Jugend- Projekt begeistert – es schien mir Was hindert sie daran, sich stärker zu liche für die Natur begeistern, indem wir eine hervorragende Gelegenheit zu engagieren? Veranstaltungen und Aktivitäten mit ihnen bieten, meine Kenntnisse im Touris- Für junge Menschen ist es nicht leicht zu und speziell für sie organisieren. Bis Ende musmanagement in die Praxis erkennen, was sie tun können, um zu 2022 wollen wir mindestens 1.000 umzusetzen. helfen oder wie sie sich engagieren Teilnehmer haben. Langfristiges Ziel ist es, können. Außerdem haben sie in der Regel ein NLDelta-Jugendmanifest zu verfassen andere Interessen und Prioritäten – sie und einen Vertreter der Jugendlichen als Youth Community © Vera Willemsen, NLDelta 16 Protected Areas In-Sight
Vollmitglied in den NLDelta-Tisch [EM3] aufzunehmen. Der NLDelta-Tisch ist ein repräsentatives Gremium, in dem verschiedene Organisationen vertreten sind und das bei der Entwicklung des Gebiets hilft. Du hast am Workshop zum Thema Jugend teilgenommen, was waren Deine wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Sitzung? „Es ist wichtig, junge Menschen in den Prozess einzuschließen, um herauszu- finden, wie man sie einbeziehen kann, denn ihre Beiträge sind wichtig, um ihre Sichtweise zu verstehen. Es war großartig, durch die Teilnehmer zu sehen, dass die Parks und Schutzgebiete bereit sind, die Jugend in den Mittel- punkt zu stellen und an Lösungen zu arbeiten, die junge Menschen einbe- ziehen EUROPARC ist sich der wichtigen Rolle bewusst, die junge Menschen einnehmen, wenn es darum geht, unsere Naturschutzgebiete zu pflegen. Das EUROPARC Jugendmanifest, welches 2018 publiziert wurde, lenkt die Aufmerksamkeit von Naturschutzgebieten, Umweltorganisationen und ländlicher Gebiete auf die Herausforderungen der jungen Menschen. Es soll inspirieren, die Situation von Jüngeren zu verbessen und sie aktiv zu involvieren. https://bit.ly/3IsK4Rp Youth 17
Verbesserung des Besuchermanagements in Schutzgebieten - Lehren aus der Vergangenheit Von Marta Múgica und Diego García. FUNGOBE. EUROPARC-Spanien Schutzgebiete müssen mit den ständig wachsenden Ansprüchen an die Natur fertig werden, die von einer zunehmend in Großstädten konzentrierten Gesellschaft ausgehen. Die COVID-19-Krise hat die Schlüsselrolle, die die Schutzgebiete für die Gesundheit der Menschen spielen, deutlich gemacht. Gleichzeitig boten die Erfahrungen während der Pandemie die Gelegenheit, über die D ieses Thema wurde während des Workshops über Besuchermana- gement auf der EUROPARC-Konferenz wichtige Rolle der Schutzgebiete, ihre Verbindungen zu Besuchern und 2021 diskutiert. Veränderungen bei den Besucherzahlen und den Besucherprofilen lokalen Gemeinschaften sowie die Managementinstrumente und - sind zu beobachten, die sowohl positive ansätze, die wir haben oder haben sollten, nachzudenken. als auch negative Auswirkungen haben. Im Besuchermanagement lassen sich die neuen Trends wie folgt zusammenfassen: n Hoher Zustrom von einheimische Besuchern: Staus und Parkprobleme aufgrund der zunehmenden Nutzung von Privatfahrzeugen und Einschrän- kungen im öffentlichen Nahverkehr. Überfüllte Campingplätze, Toiletten, Wanderwege, Pfade und andere Einrich- tungen mit den entsprechenden Umweltauswirkungen. n Veränderung des Besucherprofils: mehr „Erstbesucher“ in den Schutzgebieten, von denen einige nur wenig über die besonderen Werte des Gebiets, die Vorschriften und „Verhaltenskodizes“ wissen. Gelegentlich Konflikte zwischen Besuchern und lokalen Gemeinschaften. Car invasion of travertine barrier at Lagunas de Ruidera Natural Park (Castilla-La Mancha, Spain). © Diego García 18 Protected Areas In-Sight
Crowding situation at Teno Rural Park (Canary Islands, Spain) © Irina Martín n Mehr junge Menschen, die die gende Managementpläne vorhanden sind, n Bessere Verkehrsinfrastruktur. Möglichkeiten eines Schutzgebiets gibt es relativ wenige praktische Instru- n Mehr Personal „vor Ort“ (Ranger, entdecken. mente zur Steuerung der öffentlichen Umweltpädagogen) und ein dafür Nutzung und zur Kontrolle der Besucher- passendes Budget. n Schlechte Zeiten für die lokale ströme. Einige der Bedürfnisse der Wirtschaft, insbesondere in Schutzge- Manager in dieser Hinsicht sind: n Neue Wege Informationen besser an die bieten, die hauptsächlich von Besucher zu vermitteln, einschließlich Ausländern besucht werden. n Spezifische Instrumente für das der Berücksichtigung der von den Besuchermanagement: Überwachungs- Menschen tatsächlich genutzten n Neue Möglichkeiten, neue Besucher Kommunikationskanäle. anzuziehen und sie für die Natur zu systeme (Zähler für Personen und begeistern: Für viele war es das erste Fahrzeuge), Tragfähigkeitsbewertungen, Die Europäische Charta für nachhaltigen Mal, dass sie Erfahrungen im Bereich Mobilitätspläne. Tourismus (ECST) bietet weiterhin einen der Umwelterziehung und -bildung n Unterschiedliche Managementmaß- guten Ausgangspunkt für die Behandlung machten. nahmen, die den verschiedenen dieser Fragen. Die partizipatorischen Besucherprofilen gerecht werden und Ansätze der Charta betonen die Notwen- Die Schutzgebiete müssen auf diese digkeit, den Tourismussektor in die neuen Veränderungen vorbereitet sein „Besucher“ nicht als eine einzige Einheit behandeln. Verwaltung von Schutzgebieten einzube- und Planungsinstrumente und Manage- ziehen, die Beziehungen zu den Managern mentmaßnahmen entwickeln, die den n Verkehrskontrolle und -regulierung: zu verbessern und sich am Besuchermana- neuen Zeiten entsprechen. Obwohl in Förderung öffentlicher Verkehrsdienste gement zu beteiligen. Gleichzeitig den meisten Schutzgebieten grundle- (wie Pendelbusse usw.). genießen die Unternehmen, die sich der ECST angeschlossen haben, durch ihre Verbindungen zu den Schutzgebieten privilegierte Werbemöglichkeiten und können die Qualität ihrer Dienstleistungen auf Basis der von den Managern bereitge- stellten Informationen und Inhalte konti- nuierlich verbessern. Visitor Management 19
D as SEE-Projekt - Sustainability and Environmental Education in Outdoor Sports - zielt darauf ab, die Ausbildung von Outdoor-Sportleitern, -Trainern, - Führern und -Lehrern in Bezug auf die natürliche Umwelt, die damit verbundenen Auswirkungen und Fragen der Nachhal- tigkeit zu verbessern. Das Projekt hat bereits zu einem besseren Verständnis der praktischen Herausforde- rungen und Probleme geführt, die Outdoor-Sportarten in Schutzgebieten mit sich bringen können: Eine Umfrage, die mit Mitgliedern der EUROPARC-Föderation durchgeführt wurde, hat eine Reihe wichtiger Informationen zur Unterstützung des Kapazitätsaufbaus und der Schulungs- prozesse zur Verbesserung der Manage- mentpraktiken hervorgebracht. Insgesamt gingen 94 Antworten auf die Umfrage ein: Die Befragten wurden gebeten, auf einer Skala von 0 (kein Problem) bis 6 (großes Problem) zu bewerten, welche Auswirkungen eine Beliebtheit Sportart in Bezug auf bestimmte Themen von Outdoor-Sport- hat. Die Mehrheit der Antworten lag arten während Covid. zwischen 1,5 und 2,5. Dies ermöglichte es den SEE-Partnern, Informationsblätter für 21 Sportarten und Aktivitäten zu entwickeln. 20 Protected Areas In-Sight
Parks im Rampenlicht ... oder jetzt vielleicht „im Scheinwerferlicht“! Von Mike McClure / Vorsitzender des European Network of Outdoor Sports Mehr Besucher bedeuten mehr Nachfrage nach Outdoor-Sportarten – wie können die Parks darauf angemessen reagieren? In der Umfrage wurde eine Reihe weiterer Im Rahmen einer Desktop-Übung und einer Auf der Grundlage dieses Austauschs und Fragen gestellt, darunter auch die Frage, weiteren Umfrage, die derzeit durchgeführt der Suche nach bewährten Praktiken wie sich die Nachfrage während der COVID- wird, soll untersucht werden, welchen werden die Partner weitere Schulungsme- 19-Pandemie verändert hat: Das Interesse Stellenwert bestimmte Sportverbände in ganz thoden entwickeln, um die festgestellten an Aktivitäten im Freien ist in Parks und Europa diesem Thema im Rahmen ihrer Lücken zu schließen, Herausforderungen Schutzgebieten in ganz Europa deutlich Ausbildungsprogramme für Leiter und zu überwinden und hochinnovative gestiegen. Dementsprechend stellten 55 % Ausbilder einräumen. SEE untersucht auch die Methoden anzubieten, um Outdoor- der Befragten fest, dass sie verstärkt mit Informationen, die die Verbände auf ihren Sportler zu einem verantwortungsvolleren unverantwortlichem Verhalten zu tun Websites zu Umweltfragen bereitstellen. Von und nachhaltigeren Verhalten zu haben, während 11 % angaben, dass sie 411 untersuchten Websites von Outdoor- motivieren. mehr verantwortungsbewusstes Verhalten Sportverbänden enthalten 285 (69 %) keine beobachten, während der Rest „keine „leicht zu findenden“ Umweltinforma- Es wird ein Toolkit entwickelt und einem Veränderung“ feststellte. tionen. Aus den Daten der Umfragen geht breiten Spektrum relevanter Interessenver- jedoch hervor, dass über 94 % dieser treter im europäischen Outdoor-Sport zur Die Umfrage befasste sich nicht nur mit den Verbände die Umwelterziehung ihrer Verfügung gestellt, um aufzuzeigen, wie Herausforderungen für das Management, Ausbilder für wichtig oder sehr wichtig halten, Nachhaltigkeit und Umwelterziehung in den sondern auch mit den Vorteilen, die aber nur 62 % irgendeine Form der Lehrplänen für Outdoor-Sportleiter, -führer Outdoor-Sportarten den Parks bieten, und Ausbildung zu diesem Thema anbieten. Auch und -ausbilder besser umgesetzt werden mit der Frage, ob die Manager Outdoor- diese Lücke soll mit dem Projekt geschlossen können. Ziel ist es, einen Kaskadeneffekt zu Sportarten positiv oder negativ sehen. werden. erzeugen, der die Nutzer von Schutzge- Erfreulicherweise gaben nur 17 % der bieten zu mehr Verantwortung befähigt. Befragten an, dass Outdoor-Sportarten Die Projektpartner sind derzeit auch an insgesamt einen negativen Einfluss auf das einem praktischen Austauschprogramm Letztlich zielt dieses Projekt darauf ab, das Gebiet haben: 45 % gaben an, sie seien beteiligt, um Wissen, Ideen und Methoden Bewusstsein für die Bedeutung von positiv, während 38 % sich neutral zur Weitergabe bewährter Umweltinforma- Nachhaltigkeit und Umwelterziehung zu äußerten. tionen auszutauschen - diese themenbezo- schärfen und ethische Verhaltensweisen und genen Austauschprogramme in fünf Verhaltenskodizes unter Sportlern zu Das Projekt wird darauf abzielen, verschiedenen Partnerländern sind: fördern. Dies kommt zur rechten Zeit Ressourcen bereitzustellen, die dazu n Serbien – Bergsport angesichts der Nachfrage nach Schutzge- beitragen können, dass die Zahl der Schutz- n Portugal – Wassersport bieten im Anschluss an COVID-19, aber auch gebiete, die Outdoor-Sportarten negativ n Schweden – Wintersport in Anbetracht der Tatsache, dass Europa oder sogar neutral sehen, verringert wird. n Frankreich – Wander- und Klettersport versucht, den Green Deal umzusetzen und n Irland – Eingliederungsfragen eine grünere Wirtschaft zu fördern. Outdoor Sports 21
Kapazitäten aufbauen und Brücken schlagen – LIFEedu und LIFE ENABLE Von Sandra Grego, LIFE ENABLE-Projektverantwortliche und Kommunikationsassistentin LIFE ENABLE Creating the European Nature Academy for applied Blended LEarning © Sandra Grego I m August ließen wir uns von den positiven Resultaten des LIFEe- Natura2000.edu-Projekts anregen und LIFE ENABLE soll die Verwalter von Natura 2000-Stätten und Naturschutz- gebieten ermutigen, ihr volles Potenzial es vorrangig darum, welche Kompetenzen vor allem die Verwalter benötigen, um wirksame und integrative Partnerschaften starteten ein neues LIFE-Vorbereitungs- auszuschöpfen und ihrer entscheidenden für die Natur einzugehen und zu pflegen. projekt namens LIFE ENABLE: Aufbau der Rolle beim Schutz der Natur und im European Nature Academy für Kampf gegen die Verschlechterung der angewandtes Blended LEarning. Dieses Ökosysteme gerecht zu werden. LIFE Was macht eine Partnerschaft spannende, noch größere und ehrgei- ENABLE richtet sich vor allem an die erfolgreich, was ist ihr abträglich? zigere Projekt zum Aufbau von Kapazi- Verwalter von Wald- und Meeresschutzge- täten läuft bis Juli 2024. bieten, steht aber allen Naturschutzge- Bei verschiedenen interaktiven Übungen bietsverwaltern offen. Das Projekt unter zum Mitmachen konnten die Teilnehmer In den letzten drei Jahren haben die der Leitung der EUROPARC-Föderation ihre Erfahrungen austauschen und darüber Projektpartner und Teilnehmer von wird von sieben Projektpartnern aus diskutieren, warum manche Partner- LIFEedu ihre erworbenen Kenntnisse und Deutschland, Österreich, Spanien, Finnland, schaften funktionieren und andere nicht. neuen Einblicke in das Naturmanagement Frankreich, Rumänien und Italien unter- Die Teilnehmer kamen zu dem Schluss, in eine umfangreiche Sammlung von stützt. dass ein effizientes Management Vielsei- reproduzierbaren und skalierbaren tigkeit und Flexibilität erfordert und dass Maßnahmen zum Aufbau von Kapazitäten Eingeläutet wurde das Projekt mit dem gute persönliche Kontakte und umgewandelt: 96 Prozent der Projektteil- LIFE ENABLE-Workshop „Natürliche (und Networking die entscheidenden Faktoren nehmer wenden ihre Erkenntnisse aus unnatürliche?) Partnerschaften“ während für funktionierende Partnerschaften sind. LIFEedu zugunsten ihrer Natura 2000- der EUROPARC-Konferenz 2021. Der Ein schwieriger Werdegang, Hinterge- Stätten, der Natur und inklusiver Manage- Workshop zeigte auf, was für Partner- danken, eine mangelnde Einsatzbereit- mentmethoden an. Die Erfahrungen der schaften mit wem eingegangen werden schaft und unzureichende Partner und Teilnehmer werden in LIFE können, um die bestmöglichen Ergebnisse Entscheidungsfindungskompetenz, ENABLE weiterhin sinnvoll genutzt. für die Natur zu erzielen. Außerdem ging Mutmaßungen und zu wenig Flexibilität 22 Protected Areas In-Sight
Participants of the workshop Natural and unnatural alliances sind entscheidend, damit das Die European Nature Academy wird die Naturmanagement durch individuellen, organisatorischen und natio- produktive und konstruktive nalen Kapazitäten für das Natura 2000- Partnerschaften verbessert Management stärken, indem sie werden kann. Schulungen für Trainer, Mentoren oder Vermittler der Projekt-Lernerfahrungen Damit die Verwalter von Natur- anbietet. schutzgebieten die ihnen anver- trauten Kostbarkeiten so gut wie Das Fortbildungszentrum wird auf einer möglich beschützen können, Massive Open Online Course (MOOC)- müssen wir diese wertvollen Plattform basieren und Schulungspro- Fähigkeiten anerkennen und sie gramme anbieten, in denen es vor allem weiter auf- und ausbauen. um Kernkompetenzen für alle Fachleute geht. Außerdem wird es spezielle Module European Nature für die Verwalter von Natura 2000-Stätten Academy in Wald- und Meeresschutzgebieten in ganz Europa beinhalten. Und hier kommt das LIFE ENABLE-Projekt ins Spiel. Im Damit sich die europäischen Naturschutz- Rahmen dieses Projekts zur gebietsverwalter miteinander verbinden, Wahrnehmung der Bedürf- vernetzen und voneinander lernen können, nisse der Verwalter von Natura wird die Smartphone-App eNatura, die im 2000-Stätten und anderen Rahmen des LIFE e-Natura2000.edu- Schutzgebieten wird die Projekts entwickelt wurde, in LIFE ENABLE European Nature Academy weiter entwickelt. Die App wird den gegründet. Dieses neue, Nutzern mit verschiedenen neuen innovative, individuelle Funktionen dabei helfen, berufliche Fortbildungszentrum hilft Netzwerke aufzubauen und ihre Karriere den Verwaltern, ihre Ziele voranzubringen. Außerdem dient sie als und zukünftigen Prioritäten Portal zum Fortbildungszentrum des zu verwirklichen. Die Projekts. Academy wird einem breiten Publikum zugängliche Die COVID-19-Pandemie hat uns die Schulungsangebote und Vorzüge digitaler Tools deutlich vor Augen Fortbildungsaktivitäten geführt. Über die MOOC können viele bieten. Die daraus gewon- Teilnehmer erreicht, Projekte miteinander nenen Erkenntnisse können verknüpft und eine umfangreiche inter- die Teilnehmer „vor Ort“ aktive Sammlung aus nützlichen anwenden, um optimale Materialien und Lernressourcen zusam- Ergebnisse für die Natur, mengestellt werden, die auch nach dem die Menschen und die Ende des Projekts weiter zur Verfügung örtlichen Gemeinden zu stehen wird. LIFE ENABLE soll Präsenzschu- erzielen. lungen und praktische Fortbildungen keinesfalls ersetzen, sondern vielmehr durch die Online-Lernangebote der sind hingegen die Hauptgründe, aus European Nature Academy ergänzen, die denen Partnerschaften scheitern. Damit die für die Naturschutzgebietsverwalter von Zusammenarbeit gut funktioniert, müssen überall aus zugänglich sind, wodurch Naturschutzgebietsverwalter die nötigen weniger Reisen nötig sind und die Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln, Umweltbelastung verringert wird. um effizienter zu sein und die Natur besser schützen zu können: eine gute Einbe- Mehr erfahren Sie auf: ziehung von Interessenvertretern, inklusive Governance-Prozesse, effiziente Kommuni- europarc.org/life-enable/ kation und empathische Arbeitsweisen Capacity building 23
Die Natur ist zurück! Welche Rolle spielen unsere periurbanen Gebiete? Von Esther Bossink / Kommunikationsbeauftragte von EUROPARC Während der EUROPARC-Konferenz betonte der Hauptredner Ladislav Miko, dass die „Grüne Agenda“ radikal neue Wege aufzeigt, um die Bedürfnisse der Natur zu erfüllen, selbst in traditionell „nicht-grünen“ Politikbereichen. Was bedeutet dies für die periurbanen Gebiete Europas? Die Bedeutung der Natur in Darüber hinaus bilden grüne Infrastrukturen n Mangel an Wissen und Erfahrung bei wie grüne Korridore, die Stadtzentren mit politischen Entscheidungsträgern und unseren Städten und um unsere anderen Grün- und Freiflächen verbinden, städtischen Bediensteten in Bezug auf Städte herum wichtige Verbindungen zur Förderung der die Umsetzung und Pflege grüner Infra- Artenvielfalt in städtischen Gebieten. strukturen Der Klimawandel setzt die Städte weiterhin unter Druck: Der so genannte n Schlechte Anbindung und Zugäng- LIFE UrbanGreeningPlans lichkeit periurbaner Grünflächen „Wärmeinsel-Effekt“, bei dem Gebäude und Straßen die Sonnenwärme viel stärker aufgrund des Wachstums der Städte Deshalb werden in der EU-Biodiversitäts- und des räumlichen Drucks sowie speichern und wieder abgeben als natür- strategie 2030 Städte mit mehr als 20.000 liche Gebiete, führt dazu, dass die Städte aufgrund der historisch schlechten Einwohnern dazu aufgerufen, „Urban Stadtplanung in periurbanen Gebieten gefährliche Temperaturen erreichen. Greening Plans“ (Stadtbegründungspläne) Außerdem stellen Überschwemmungen n Unzureichende Zusammenarbeit zu erstellen. Diese Pläne sollen die Natur zwischen den verschiedenen Sektoren aufgrund der zunehmenden Häufigkeit zurück in die Städte bringen, um die biolo- extremer Wetterphänomene ein großes innerhalb einer Gemeinde und/oder gische Vielfalt zu fördern und den Klima- zwischen verschiedenen Gemeinden. Risiko für städtische Gebiete dar. Der wandel abzuschwächen. Unsere Städte Klimawandel ist also eine ständige Diese Zusammenarbeit ist erforderlich, und insbesondere periurbane Parks stehen weil grüne Infrastrukturen auf mehreren Bedrohung für Menschen und Städte. im Rampenlicht und müssen ihre Aufgabe Ebenen und mit mehreren Funktionen erfüllen! angelegt sind Doch obwohl er sehr ernst ist, ist nicht alles düster: Wie so oft bietet die Natur n Mangel an innovativen und Das neue LIFE-Vorbereitungsprojekt „LIFE wirksamen Strategien zur Einbe- Lösungen. So hilft beispielsweise etwas UrbanGreeningPlans“ befasst sich mit einer relativ Einfaches wie das Pflanzen von ziehung der lokalen Unternehmen und Reihe praktischer Managementprobleme, der breiten Öffentlichkeit. Bäumen in Stadtzentren sowohl bei Entwäs- die bei der Begrünung städtischer Gebiete serungsproblemen als auch bei der auftreten. Das Projekt befasst sich mit 4 Bekämpfung des Wärmeinsel-Effekts. Sieben Projektpartner aus ganz Europa der ermittelten Hauptprobleme: werden eine Reihe innovativer 24 Protected Areas In-Sight
Sie können auch lesen