Quarterly - POLEPOSITION - DAS MAGAZIN DER AUTOMOBILBRANCHE - Automobil-Cluster
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DAS MAGAZIN DER AUTOMOBILBRANCHE Ausgabe 1 - Mai 2021 quarterly POLEPOSITION Oberösterreichs Zulieferer agieren lokal, global und nachhaltig Seite 4 Bild: Voltlabor www.automobil-cluster.at
BRANCHENNEWS EDITORIAL Mensch und Roboter im Team Das ZKW COBOT-Programm ist im Echt- Teamarbeit mit dem smarten Roboter betrieb angekommen. Der kollaborieren- erleichtert den Mitarbeitern am Band die de Roboter arbeitet dabei gemeinsam kräfteraubende manuelle Arbeit, beschleu- Fundament statt Luftschloss INHALT mit dem Personal am Fertigungsband. nigt den Montageprozess um rund 20 Während Industrieroboter abgeschirmt Prozent und sorgt für eine konstant hohe „Green Mobility“ – ein oft strapazierter Begriff in den vergangenen Wochen und Monaten. Darun- hinter Schutzverbauten bzw. Sicherheits- Fertigungsqualität. „Beim Projekt COBOT ter lässt sich Vieles subsumieren. Auch „Nachhaltigkeit“ klingt für manche nach einer leeren Wor- EDITORIAL, IMPRESSUM 3 türen in einer eigenen Zelle eingesetzt stehen Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und thülse ohne Inhalt. Klar ist: Wir müssen in unserem Mobilitätsverhalten smarter, nachhaltiger, werden, steht der ZKW COBOT frei und Qualität im Fokus. Der kollaborierende umweltfreundlicher werden. Gleichzeitig muss Mobilität leistbar bleiben. Dafür braucht es die FUTURE MOBILITY interagiert mit dem Bediener. Derzeit wird Roboter soll gezielt unsere Mitarbeiter in entsprechenden (Brücken-)Technologien. Der Verbrennungsmotor allein kann nicht die Zukunft die intelligente Maschine zur Montage von der Fertigung unterstützen“, sagt Oliver sein. Statt reden und diskutieren braucht es dazu Anstrengungen in Forschung und Entwicklung, Coverstory: Global, lokal, nachhaltig 4 Mensch-Roboter-Kollaboration bei der ZKW Group Scheinwerfer-Lichtleisten eingesetzt. Die Schubert, CEO der ZKW Group. Bild: ZKW Group das Eröffnen neuer Märkte und intensive Kooperation von Forschung und Wirtschaft einerseits Interview mit Voltlabor 8 sowie andererseits Unternehmen untereinander. AWARD: Autonomer Güterverkehr 10 Während die einen noch Luftschlösser bauen, sind wir schon längst aktiv und haben die Trans- Saubere Städte mit smarter Mobilität 11 formation zum Green Mobility Cluster vollzogen. Auch, wenn wir immer noch Automobil-Cluster Neue Projekte 12 heißen. Dass unsere oberösterreichischen Unternehmen bei den Antrieben der Zukunft, bei E- AI for Mobility 13 Mobility-Technologien und Nachhaltigkeit in der Poleposition stehen, lesen Sie in der Coverstory dieser Ausgabe. FANUC erweitert in OÖ Intelligenter Verkehr Ethisches Unternehmen INTERNATIONALISIERUNG Weiters beweisen wir mit Berichten über autonomes Fahren, automatisierten Gütertransport Angekündigte Batterie-Gigafactories 14 und Future Mobility unseren oberösterreichischen Drive in Richtung Zukunft. Das Know-how in Netzwerken in der Luxusklasse 16 Sachen Künstlicher Intelligenz, IT, Maschinenbau, Energieeffizienz, Batterietechnologie und An- triebstechnik sowie Leichtbau und was es sonst noch alles für die smarte, nachhaltige Mobilität der Zukunft braucht, ist in unserem Bundesland in Hülle und Fülle vorhanden. Das Fundament CONNECTED DRIVING ist längst gelegt. Teststrecke wird erweitert 17 Das liegt u.a. an den hervorragenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Oberösterreich. Neues Kraftfahrgesetz 18 Informieren Sie sich auch darüber und über unser umfangreiches Qualifizierungsprogramm in dieser Ausgabe. Es warten auch wieder interessante Veranstaltungen auf Sie. Beispielsweise un- Shinichi Tanzawa, europäischer Vorstandsvorsitzender von C-ITS bringt mehr Verkehrssicherheit durch vernetzte Rockwell Automation wurde zum 13. Mal als eines der AC INSIDE FANUC, mit Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner beim Kommunikation zwischen Autos und Straße. ethischsten Unternehmen weltweit ausgezeichnet. sere Netzwerkevents, bei denen Sie OEMs und Tier-1-Herstellern Ihre Produkte, Dienstleistungen Spatenstich. Bild: Land OÖ/Lisa Schaffner Bild: ASFINAG Bild: Ethisphere Institute und Lösungen präsentieren können. A2LT Positionspapier 19 Der japanische Weltmarktführer für Roboter C-ITS steht für „Co-operative Intelligent Rockwell Automation, Inc., weltweit führen- Volle Fahrt voraus mit Weiterbildung 20 In diesem Sinne rufe ich Ihnen zu: Keep on running! FANUC errichtet in Vorchdorf eine neue Ver- Transport Systems“ und beschreibt den Aus- des Unternehmen für industrielle Automati- Studium für Fahrzeugindustrie 21 triebs- und Serviceniederlassung für ganz tausch von Informationen zwischen Fahrzeu- sierung und digitale Transformation, wurde Mit besten Grüßen, Partnernews 22 Österreich. Die 5-Millionen-Euro-Investition gen und der Straße über Funk. Durch C-ITS vom Ethisphere Institute zum 13. Mal als ei- Florian Danmayr, M.A. Veranstaltungen 24 schafft langfristig 20 neue Arbeitsplätze. wird die Fahrt sicherer. Die ASFINAG testet nes der ethischsten Unternehmen der Welt Die Fertigstellung des Projektes mit ökolo- derzeit C-ITS bei Wien und Graz. Demnächst ausgezeichnet. Ethisphere definiert und för- gischem und energieneutralem Hallenkon- sollen die A1, die A2 um Graz und ausge- dert weltweite Standards hinsichtlich ethi- zept ist bis Sommer 2022 geplant. wählte Grenzbereiche versorgt werden. scher Geschäftsmethoden. IMPRESSUM & OFFENLEGUNG GEM. § 25 MEDIENGESETZ Folgen Sie uns auf LinkedIn! Blattlinie: Informationen über Aktivitäten des Automobil-Clusters und seiner Partnerunternehmen sowie News aus der Auto- mobil- und Zulieferindustrie. Der Automobil-Cluster ist eine Initiative des Landes Oberösterreich. Träger des Automobil-Clusters Sie sind mit einem Profil auf LinkedIn vertreten? Dann laden wir Sie dazu ein, unserer ist die oö. Standortagentur Business Upper Austria. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ LinkedIn Fokus-Seite zu folgen und Teil unserer Automobil-Cluster-Community zu werden. Wirtschaftsagentur GmbH Redaktionsadresse: Hafenstraße 47-51, 4040 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5084, E-Mail: auto- mobil-cluster@biz-up.at, www.automobil-cluster.at Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH) Werner Pamminger, MBA Redaktion: Jetzt Follower werden Florian Danmayr, MA, Mag.a Petra Danhofer, Katharina Freidl, MA, Mag.a Tamara Gruber-Pumberger, Mag. Markus Käferböck, Ullrich Kapl Grafik/Layout: Generative III GmbH, Christian Buhl Umsetzung: Business Upper Austria Bildmaterial: Alle Bilder, www.linkedin.com/showcase/automobil-cluster/ wenn nicht anders angegeben: Business Upper Austria/Automobil-Cluster Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Beigelegte Unterlagen stellen ent- geltliche Informationsarbeit des AC für die Partner dar. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr, eine Haftung ist ausgeschlossen. Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Aus Gründen der besseren Leserlichkeit verzichten wir teil- weise auf geschlechtsspezifische Formulierungen. Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen beziehen sich auf alle Ge- 2 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 schlechter in gleicher Weise. AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 3
COVERSTORY COVERSTORY bringt. „Deshalb haben wir ein Prototypen- Kontrolle von elektrischer Energie. Dabei ist stände von der Miba Power Electronics zentrum zur Fertigung von Batteriewannen ein Schwerpunkt, diese möglichst effizient Group“, erläutert Geschäftsführer Stefan für die Automobilindustrie aufgebaut“, sagt einzusetzen“, erklärt Bruckner. Gaigg. Die Produktionsanlagen kommen Jürgen Bruckner, Leiter des globalen Key- von Nordfels aus Bad Leonfelden. Wollen Account-Managements Automotive in der Energieeffiziente Produktion wir die Klimaziele erreichen und den Ver- Business Unit Perfect Welding. „Auf 930 m² Großes Augenmerk legt der Familienbetrieb kehr umweltfreundlicher gestalten, sind können wir mit verschiedenen Fügetechni- auch auf die nachhaltige Standortentwick- auch neue Werkstoffe gefragt. Einerseits ken und unter Berücksichtigung der Anfor- lung. „Unsere Standorte werden alle unter geht es um leichte Komponenten für den derungen der Automobilindustrie komplette dem Einsatz von alternativen Energie-, Heiz- Fahrzeugbau. Denn weniger Gewicht senkt Batteriewannen herstellen. Dabei achten und Kühlsystemen gebaut. So haben wir den Treibstoff- bzw. Stromverbrauch und wir auf nachhaltige Produktion.“ z. B. in Sattledt am Dach eine Photovolta- steigert die Reichweiten. Andererseits ist ikanlage mit mehr als 1.000 kWp installiert. auch das Thema Recycling relevant. Kleiner ökologischer Fußabdruck Der dort produzierte Strom wird für unsere Genau diese nachhaltige Produktion bzw. Produktion genutzt. Unser Standort in Thal- Globaler Technologieführer der ökologische Fußabdruck wird bei den heim gewinnt die gesamte Energie aus er- Hier hat sich die voestalpine zum Exper- Herstellern zunehmend zum Vergabekri- neuerbaren Quellen. Fronius ist sicherlich ten für automobilen Leichtbau entwickelt. terium. Ökologisch und sozial nachhaltige einer der Frontrunner, was Nachhaltigkeit Bei der Produktion von höchstfesten, kor- Lieferketten für neue Fahrzeugkonzepte, betrifft“, ist Jürgen Bruckner überzeugt. rosionsbeständigen und immer leichteren Leichtbaulösungen und Anlagenbau als He- Karosserieteilen mithilfe der Zukunfts- bel für nachhaltige Lösungen – etwa durch Neue Werkstoffe technologie „phs“ zählt die voestalpine zu Materialeffizienz oder Energieeinsparung Auch Voltlabor hat für sein Produktportfo- den globalen Technologieführern. Mit phs- – sind die Handlungsfelder. Fronius war lio ein nachhaltiges, gesamtheitliches Öko- Anlagen in China, den USA und in Deutsch- schon sehr früh darauf bedacht, den öko- system aufgestellt. „Dafür setzen wir stark land ist der Konzern in wichtigen Märkten logischen Fußabdruck in der Produktion auf die Kompetenzen unserer Gesellschaf- bestens aufgestellt. voestalpine Automoti- Bei Voltlabor in Bad Leonfelden werden Lithium-Ionen-Batterien für die Elektromobilität produziert. Bild: VOLTLABOR so gering wie möglich zu gestalten. „Die ter und Partner: So liefert zum Beispiel die ve Components in Linz ist darüber hinaus Kernkompetenz von Fronius liegt in allen Miba einen Leichtbau-Batteriekühlkörper der weltweit größte Produktionsstandort drei Business Units in der Umwandlung und aus dem Standort Vorchdorf und Wider- bei der Herstellung von lasergeschweißten Lokal, global, nachhaltig Nachhaltigkeit, alternative Antriebe, neue Materialien und Produktionsverfahren. Das sind nur einige Trends, auf die sich Oberös- terreichs Automobilindustrie einstellen muss. Die Branche hat das Steuer aber schon längst in der Hand und agiert lokal, global und nachhaltig in Richtung Zukunft. Die Automotive-Industrie in Oberösterreich Erfreulich ist, dass Oberösterreichs Auto- te globale Player wie BMW oder Tesla, aber ist ein Wohlstandsmotor für den Standort. mobilbranche sich den Herausforderungen auch Voltlabor aus Bad Leonfelden. (siehe 280 heimische Unternehmen sind dem schon vor Jahren gestellt hat und diese Interview S. 8). Sektor zuzurechnen. Laut einer Modell- auch meistert. Wenn es beispielsweise rechnung des Industriewissenschaftlichen um die Elektrifizierung der Fahrzeuge oder Komponenten vom Leitbetrieb Instituts (IWI) für das Jahr 2019 stehen sie autonomes Fahren mit KI am Steuer geht, Auch einer unserer Leitbetriebe versteht für 7,9 Milliarden Euro Wertschöpfung und stehen wir in der ersten Startreihe. sich als Innovationstreiber der Elektromobi- sichern die Arbeitsplätze von 86.000 Be- lität: die voestalpine. Sie liefert anspruchs- schäftigten. Etwa 80 Prozent der Betriebe Vorne mit dabei volle Elektrobänder für Elektromotoren, sind im Export tätig. 60 Prozent des Um- Effiziente, innovative Batterietechnologi- Generatoren und Transformatoren jeglicher satzes erwirtschaften sie in fünf Bereichen: en, neuartiges Thermomanagement und Art. Auch im Bereich der Batteriegehäuse Maschinen und Anlagen, Antrieb, Exterieur, Ladeinfrastruktur sind für unsere Unterneh- liefert der Konzern besonders leichte und Karosserie und Interieur. men nicht nur Trends, sondern sie mischen sichere Komponenten. Mit der Produktion aktiv in Forschungs- und Entwicklungsar- von höchstfesten automobilen Leichtbau- Zahlreiche Herausforderungen beit mit. Und das nicht nur lokal oder regi- komponenten trägt der Konzern zudem zur Klar ist aber auch: Die Branche erlebt mo- onal, sondern international. Vor wenigen Reichweitensteigerung von E-Autos bei. mentan einen Wandel wie keine andere. IT Wochen erst hat die EU-Kommission 2,9 und Künstliche Intelligenz (KI) gewinnen an Milliarden Euro Fördergeld für den Aufbau Prototypenzentrum in Wels Bedeutung. Unternehmen sind gefordert, einer europäischen Batterie-Wertschöp- Fronius hat sich früh darüber Gedanken ge- sich zum Systemanbieter zu entwickeln. fungskette genehmigt. Unter den 42 Unter- macht, welchen Beitrag das Unternehmen Alle Welt versucht sich an neuen, alternati- nehmen im Projektkonsortium von EuBatIn zur E-Mobilität leisten kann, der Fronius ven Antrieben und am autonomen Fahren. (European Battery Innovation) sind namhaf- selbst, aber auch dem Standort Vorteile Die voestalpine erzeugt Komponenten für die Fahrzeugindustrie, u.a. Leichtbau-Karosserieteile. Bild: voestalpine 4 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 5
COVERSTORY COVERSTORY Fronius International Das Unternehmen wurde 1945 in Pet- tenbach gegründet. Es befindet sich High-Tech-Platinen für die Automobilindus- ders sichere und verlässliche Batterietech- für eine saubere Mobilität zu leisten zum in der 3. Generation in Familienbesitz. trie. Die Platinen werden mehrheitlich zu nologie notwendig wird. Daher haben wir all Wohl unseres Planeten.“ Fronius gliedert sich in die drei Busi- gewichtssparenden Gesamtkomponenten unsere Aktivitäten auf ‚safe.reliable.clean‘ ness Units Solar Energy, Perfect Char- wie Längs- und Querträgern, A-, B-, C-Säulen ausgerichtet und können ein besonders ro- Appell an Eigenverantwortung ging und Perfect Welding beschäftigen oder Türinnen- und Bodenkomponenten bustes Batteriesystem anbieten.“ Jürgen Bruckner ist fest davon überzeugt, 6.000 Mitarbeiter weltweit in 36 Toch- weiterverarbeitet. dass es für eine nachhaltige Mobilität viele terunternehmen. Jürgen Bruckner star- Global gut aufgestellt interessante Ansätze und Ideen gibt. Die tete 2001 bei Fronius als Projektleiter Weltweite Forschung Auch Diversifizierung und Internationalisie- Frage sei, welche sich durchsetzen werden. in der Business Unit Perfect Welding. Ein Zukunftsbereich für die Herstellung rung werden für die heimischen Zulieferer Und er appelliert an die Verantwortung je- 2007 wechselte er in die Großkunden- komplexer und leichter Bauteile für die immer wichtiger. Fronius hat schon sehr des Einzelnen: „Ich sehe Green Mobility betreuung für die Automobilindustrie. Dieser Achsschenkel für ein Gokart wurde im 3D- Fronius versorgt seine Produktionsstätten mit erneuer- Automobilindustrie in Kleinserienfertigung früh mit der Internationalisierung begon- Druckverfahren von der voestalpine hergestellt. baren Energien. Hier die PV-Anlage auf dem Dach des Dort leitet er seit 2017 als Head of ist die Additive Fertigung (3D-Druck) mit nen und ist mit 36 Tochtergesellschaften Bild: voestalpine Standortes Wels. Bild: Fronius Global Key Account Management Au- VOLTLABOR GmbH Metallpulver. Die konzernweiten Aktivitäten weltweit sehr gut aufgestellt. „In den Märk- als sehr übergeordneten Begriff, der viele Background, dass Oberösterreich ein Green tomotive ein weltweites neunköpfiges VOLTLABOR ist der Pionier der Lithium- dazu sind in den derzeit fünf Forschungs- ten, wo wir nicht mit einem eigenen Toch- Punkte beinhaltet. Leider wird er sehr stark Mobility-Vorzeigestandort sein wird bzw. Team. Mit der Schweißprozessvari- Ionen-Batterietechnologie in Öster- zentren in Deutschland, Kanada, Taiwan, terunternehmen vertreten sind, haben wir auf gewisse Technologien wie E-Mobilität schon ist“, sagt Bruckner. ante CMT hat Fronius den weltweiten reich, basierend auf der Rundzelle und Singapur und den USA gebündelt. So wur- zertifizierte Partner, damit wir auch dort reduziert. Das kann aber nicht die alleinige Schweißmarkt revolutioniert – spezi- der Lasertechnologie mit Fokus auf de beispielsweise ein additiv hergestelltes einen qualitativ hochwertigen Support leis- Lösung sein. Wohin die Reise geht, traue ich Fit für die Zukunft ell im Segment Automotive. Zudem Serienproduktion. Das Unternehmen Motorhauben-Scharnier entwickelt, das ten können“, sagt Vertriebsleiter Bruckner. mir nicht zu sagen, ich bin aber davon über- Stefan Gaigg ergänzt: „Oberösterreich ist ein gilt das weltweit erste voll-digitale wurde 2019 in Bad Leonfelden als Spin- Leichtbau und erhöhte Sicherheit in einer Durch die Beteiligung der Miba kann Voltla- zeugt, dass Green Mobility bei jedem selber guter Standort mit allen Kompetenzen und Schweißgerät TPS/i von Fronius als off der Nordfels GmbH gegründet und Konstruktion vereint. bor die Vorteile einer weltweit mit Produkti- anfangen muss.“ viel Know-how. Speziell im Mobilitätsbereich Hightech-Schweißcomputer für me- beschäftigt 40 Mitarbeiter. Seit 2019 ist onsstandorten vertretenen Unternehmens- kann Oberösterreich von der Ladeinfrastruk- chanisiertes Schweißen. Miba zu 25,1 Prozent beteiligt. In den Faktor Langlebigkeit gruppe nutzen. „Somit können wir schon Vorzeigestandort OÖ tur über die Batterie und den Elektromotor USA, in Indien und China bestehen Ver- Einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit heute aktiv in Märkten wie den USA, Indien Dass Oberösterreich absolut das Zeug dazu bis hin zu (Nischen-)Gesamtfahrzeugen triebsbüros. leistet Fronius nach eigener Überzeugung oder China auftreten und unsere Kunden „Green Mobility“ zu verstehen ist, können hat, zu einem Green Mobility-Vorzeigestand- alles bieten.“ Und die drei Schlagworte aus dadurch, dass die Produkte durch den ho- vor Ort unterstützen“, erklärt der Geschäfts- auch die hier von uns befragten Unterneh- ort zu werden, darin sind sich alle einig. der Headline kennzeichnen seiner Meinung Stefan Gaigg arbeitete von 1999 bis hen Qualitätslevel besonders langlebig führer. men (noch) nicht genau sagen. „Oberösterreich war immer ein Standort, nach Oberösterreichs Automobilbranche 2016 beim Automatisierungsspezialis- sind. Von der Beschaffung der Rohstoffe der mit allen Herausforderungen sehr gut sehr treffend: „Damit kann ich mich sehr gut ten STIWA. Er baute das Automotive- bis zur Verarbeitung wird auf Nachhaltig- Kein Premium-Auto ohne voestalpine Bunte Mobilitätswelt zurechtgekommen ist und gerade in der Au- identifizieren.“ Diese Werte sieht Bruckner Produktionswerk in Gampern auf. Seit keit geachtet. „Wenn überhaupt notwendig, Noch deutlicher sind Diversifizierung und Für Stefan Gaigg steht allerdings fest: Die tomobilzulieferindustrie viele hervorragende auch stellvertretend für Fronius: „Lokal – in 2016 leitet er die Business Unit Battery können unsere Produkte immer wieder re- Internationalisierung natürlich bei der vo- Entscheidung in Richtung Elektromobilität Unternehmen hervorgebracht hat. Ein we- Oberösterreich sind wir zuhause. Global – Components bei der Miba eMobility pariert werden. Das ist für uns ein zentra- estalpine. Weltweit verfügt der Stahl- und ist getroffen und nicht mehr umkehrbar. sentlicher Punkt dabei sind die Menschen, wir sind weltweit vernetzt und persönlich GmbH und ist seit 2019 Geschäftsfüh- ler Ansatzpunkt“, betont Bruckner. Ähnlich Technologiekonzern über rund 30 Automo- „Abhängig von der Anwendung wird es aber die diese Unternehmen führen und dort ar- verfügbar. Nachhaltig – für Fronius ist das rer bei Voltlabor. sieht es auch Stefan Gaigg bei Voltlabor: tive-Standorte. Von der kleinsten Feder bis unterschiedliche Ausprägungen geben. Das beiten. Ihre Ideen und Motivation bilden den gelebte, alltägliche Philosophie.“ „Unser Fokus liegt auf Batteriesystemen für zur kompletten Baugruppe – im Reifen, im batterieelektrische Fahrzeug in der Stadt, den elektrischen Antrieb. Automatisiertes Antrieb, bei Struktur- und Sicherheitsteilen, der wasserstoffbetriebene Lkw auf der Fahren zeichnet sich oft durch eine erhöhte beim Formen und Fügen – voestalpine-Pro- Langstrecke, das Schiff oder Flugzeug mit Nutzungsdauer aus, wodurch eine beson- dukte sind in fast allen Premium-Automobi- E-Fuels,… Die Welt wird sehr bunt sein.“ Sein len eingebaut. Wo die Reise hingeht, ob und Unternehmen hat sich einer Mission ver- voestalpine AG unter welchen Bedingungen wir künftig alle schrieben: „Technologies for a Cleaner Pla- Die voestalpine ist ein weltweit führen- elektrisch fahren und was eigentlich unter net“. „Wir verstehen darunter, einen Beitrag der Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbei- tungskompetenz. Die Unternehmens- gruppe verfügt über rund 500 Konzern- gesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Bör- se. Im Geschäftsjahr 2019/20 beschäf- tigte sie weltweit 49.000 Mitarbeiter. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und arbeitet an Technologien zur Dekarbonisierung und Reduktion ihrer CO2-Emissionen. Der Konzern erzielt rund 50 Prozent sei- nes Konzernumsatzes von 12,7 Mrd. Euro im Mobilitätsbereich (Automotive, Bahnsysteme, Luftfahrt). Batteriesystemfertigung bei Voltlabor in Bad Leonfelden. Bild: VOLTLABOR Die Business Unit Perfect Welding entwickelt effiziente Geräte für metallurgisches Schweißen in der Automobilindustrie. Bild: Fronius 6 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 7
FUTURE MOBILITY FUTURE MOBILITY VOLTLABOR GmbH Stefan Gaigg ist seit 2019 Geschäfts- führer der VOLTLABOR GmbH und seit 2016 Leiter der Business Unit Battery Components der Miba eMobility GmbH. Zuvor war er bei STIWA Entwicklungs- leiter und baute das Automotive-Pro- duktionswerk in Gampern auf. Schon Ende 2008 begann ein engagiertes Team der Nordfels GmbH (damals noch Hammerschmid Maschinen- bau) mit ersten Entwicklungsarbeiten im Bereich Elektromobilität. Die erste Batterieproduktionslinie gelang dem zunächst noch als Start-up agieren- Stefan Gaigg, Geschäftsführer VOLTLABOR GmbH Bild: Voltlabor den Unternehmen VOLTLABOR im Jahr 2017. 2019 wird schließlich die uns gleichzeitig auch an. Das Projekt hat Für ein „kleines“ Start-up wie Voltlabor ist VOLTLABOR GmbH offiziell gegründet. Auswirkung auf alle Bereiche des Unter- ein Projekt in dieser Dimension sicher eine Aus der langjährigen Zusammenarbeit Automatisierte Produktion bei VOLTLABOR Bild: Voltlabor nehmens. Was wir schon wissen: Der enorme Herausforderung. Wie gelingt es mit der Miba ergibt sich schließlich noch aktuelle Standort wird mittelfristig nicht Ihnen, das zu stemmen? im selben Jahr die Beteiligung der Miba ausreichen. Daher evaluieren wir gerade Diese Frage ist einfach – durch unsere Mit- mit 25,1 Prozent an VOLTLABOR. Mittler- alle Möglichkeiten, wo wir die VOLTfacto- arbeiter – mit viel Passion und dem einzig- „Geht nicht, gibt’s nicht“ weile ist das Mühlviertler Unternehmen ry® nachhaltig aufbauen. Durch unsere artigen VOLTLABOR-Spirit. ein globaler Player für Batterielösungen führende Batterietechnologie konnten wir nach automotiven Standards. Die 40 im vergangenen Jahr mehrere Aufträge Auf welchen Zeitraum ist das Projekt an- Mitarbeiter entwickeln richtungsweisen- gewinnen und auch eine neue Batterie- gelegt und wie viel Geld gibt es von der EU? So lautet das Motto des enthusiastischen Teams der VOLTLABOR GmbH in Bad Leonfelden. Das Jungunternehmen mischt nun de Technologien für ressourceneffizi- plattform (TERRA) vorstellen. Wir haben Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt. im milliardenschweren EU-Projekt „European Battery Innovation“ (EuBatIn) mit. Geschäftsführer Stefan Gaigg verrät im Interview ente Produkte und Dienstleistungen im dadurch die Anzahl unserer Mitarbeiter Geld spielt nicht die Hauptrolle – es ist mit AC-quarterly, worum es genau geht. Bereich Elektromobilität. mehr als verdoppelt und wir suchen auch einfach sinnvoll, einen Beitrag gemäß der www.voltlabor.com weiterhin Mitarbeiter quer über alle Unter- Miba-Mission zu leisten: „Technologies for www.miba.com Sie haben heuer einen Erfolg gefeiert, weil Was war Ihre Motivation, am Projekt mit- sonders effizient kühlen sowie zu 100 % auf nehmensbereiche. a Cleaner Planet“. die EU das Projekt EuBatIn finanzieren wird. zuwirken? Gap Filler verzichten. Der FLEXcooler® ist Worum geht es dabei? Was sind die Ziele? Es war nicht schwierig, sich für das Projekt auch um mehr als 80 % leichter als andere Das Projekt verfolgt das Ziel, eine wettbe- werbsfähige, innovative und nachhaltige europäische Batterie-Wertschöpfungskette zu motivieren, da es einfach sinnvoll ist, die europäische Wettbewerbsfähigkeit im Bat- teriesektor zu stärken. Kühlkörper. Das wirkt sich positiv auf die Ei- genschaften der Voltlabor-Batterie aus. Testen, testen, testen aufzubauen. Der Fokus liegt hier auf der Woran arbeitet VOLTLABOR konkret bei Die stark steigende Nachfrage in der Umweltsimulation veranlasst das Testinstitut TIZ Grieskirchen, sein Dienstleistungsange- Förderung von hochinnovativen Entwick- Wer sind die Projektpartner? EuBatIn? bot im Bereich der Umweltsimulation zu erweitern. lungen entlang der gesamten Wertschöp- Partner in diesem Projekt sind führende Un- Wir werden unsere Batterieplattform weiter fungskette – vom nachhaltigen Abbau von ternehmen im Bereich der Elektromobilität entwickeln und auch die Produktionspro- Seit mehr als 15 Jahren wird im TIZ Gries- Tests in Einbaulage möglich wird hier ein bewährter Weg konsequent Rohstoffen über die Batteriezellenprodukti- – 42 Unternehmen aus der Europäischen zesse optimieren. Als weltweit erstes Unter- kirchen Prüftechnik auf höchstem Niveau Neben Anregungsarten wie Sinus, Schock fortgesetzt. on und -integration bis hin zum Recycling. Union. So sind zum Beispiel große OEMs nehmen, das mit dem Laser Rundzellen an betrieben. Neben den servohydraulischen und Rauschen, können die Prüfungen zu- Testen, testen, testen ist also nicht nur das Diese Projekte sollen dazu beitragen, die wie BMW, Fiat oder Tesla dabei und auch beiden Polen kontaktiert hat, bauen wir da- Prüfanlagen wurde der Bereich der Umwelt- sätzlich mit Temperaturen, wie beispiels- österreichische Motto im Kampf gegen das Wettbewerbsfähigkeit und Kompetenz Eu- Northvolt, die ein Joint Venture mit dem durch unsere führende Stellung weiter aus. simulation in letzter Zeit stetig ausgebaut. weise in der LV124 gefordert, überlagert Coronavirus, sondern auch der individuelle ropas als Industrie-, Forschungs- und Ent- VW-Konzern haben. Hauptsächlich treiben wir aber den Aufbau Seit kurzem steht den erfahrenen Testinge- werden. „Wir sind nun endlich in der Lage, Beitrag des TIZ Grieskirchen, um Ihr Pro- wicklungsstandort im Batteriesektor weiter der VOLTfactory® voran. VOLTfactory® ist nieuren nun eine neue elektrodynamische unsere Anforderungen auch für Tests in dukt zu qualifizieren und fit für den Einsatz, zu stärken. Wer übernimmt welchen Part im Projekt? unser Batteriemontage-Pilotwerk. Schwingprüfanlage zur Verfügung, mit der Einbaulage zu erfüllen“, erklärt Prüftechni- selbst unter widrigsten Bedingungen, zu Es sind sechs Unternehmen aus Österreich auf die Vorgaben und Wünsche der Kunden ker Andreas Mayr vom TIZ. Dies ermöglicht machen. Wie kam es dazu, dass Sie bei EuBatIn mit- dabei. Neben VOLTLABOR sind AVL, Bore- Wie weit sind Sie schon? noch besser eingegangen werden kann. der hydrostatisch gelagerte Gleittisch. Das arbeiten? alis, Rosendahl Nextrom und Varta Micro Im schönen Bad Leonfelden im Mühlviertel Angebot richtet sich nun zusätzlich zu den www.tiz-grieskirchen.at Als Mitglied der Europäischen Batterie- Innovation an Bord. Auch die Miba eMobi- ist eine Montageanlage mit einer Kapazität Kunden aus der Elektronik- und Mechatro- Allianz und Pionier der österreichischen lity GmbH ist Teil des Projektes und bringt von 500 MWh pro Jahr installiert. nik-Branche verstärkt an die Automobilin- Lithium-Ionen-Batterietechnologie hat uns ihre Innovationskraft im Bereich Thermo- dustrie mit Fokus Elektromobilität. das Bundesministerium für Klimaschutz, management ein. Im Projekt wird der Miba Welche Auswirkungen hat dieses Projekt Bezahlte Anzeige Bild: TIZ Grieskirchen Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und FLEXcooler®, ein einzigartiger Kühlkörper, nun auf Ihre Firma? Erweitern Sie den Stand- Made in Europe Technologie eingeladen. In einem fast zwei- der unerreichte Vorteile für Batteriesystem- ort, stellen Sie zusätzliche Mitarbeiter ein? Das TIZ Grieskirchen setzt bei den neuen jährigen Evaluierungsprozess wurde unsere hersteller bietet, weiter forciert. So setzt Das EuBatIn-Projekt ist für uns neben der Prüfanlagen auf Qualität „Made in Europe“. Innovationskraft dabei auf Herz und Nieren zum Beispiel die VOLTLABOR diesen Bat- Miba-Beteiligung eine Art „Power Char- Gerade in Zeiten von komplizierten Einrei- geprüft. teriekühlkörper ein und kann dadurch be- ger“. Beides ist für uns eine Ehre und treibt sebestimmungen und langen Lieferzeiten 8 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 9
FUTURE MOBILITY FUTURE MOBILITY Sensoren autonomer, fahrerloser Lkw müssen auch bei widrigen Wetterverhältnissen funktionieren. Bild: Markus Spiske/Unsplash Zustell- und Lieferdienste sollen im Rahmen des EU-Projekts RECIPROCITY künftig in Städten nachhaltig unterwegs sein. Bild: GLEAM technologies Güter bei jedem Wetter Smarte Städte durch nachhaltige autonom und sicher transportieren Mobilität und grünen Verkehr Das HORIZON 2020-Projekt RECIPROCITY will europäische Städte in klimaresiliente, vernetzte, multimodale Verkehrsknoten Automatisiertes Fahren muss auch bei österreichischen Wetterbedingungen funktionieren. Daran forscht die Testregion für smarte und nachhaltige Mobilität transformieren. Die in den Pilotprojekten realisierten Lösungen sollen andere Städte zum Digitrans gemeinsam mit den beiden Unternehmen BRP-Rotax und DB Schenker Österreich in den kommenden drei Jahren. Nachahmen animieren. Selbstfahrende Busse, Fahrgemeinschaf- teuren und Bürgern identifizieren können. mobility”) wird vom E-Mobilitätscluster „Die Testregion Digitrans hat 2,85 Mio. Euro KG und DB Schenker Österreich geforscht fen- und Hafenbetreiber. Oberösterreich ten, Elektro-Lastenräder – es gibt viele Mög- Der Automobil-Cluster leitet das Arbeitspa- Regensburg aus Deutschland koordiniert Fördergelder der Europäischen Union nach und entwickelt. zeigt damit als Testregion für automatisier- lichkeiten, den Verkehr smarter, nachhal- ket „Identify“, um passende Stakeholder für und aus dem Forschungs- und Innovati- Österreich geholt, um die zukunftsträchtige ten Güterverkehr auf. Namhafte Hersteller tiger, grüner zu gestalten. Manche Städte das Projekt zu finden. onsprogramm „Horizon 2020“ der EU mit Technologie schlechtwettertauglich zu ma- Test bei widrigen Verhältnissen und Zulieferer wie Continental werden die und Regionen zeigen das bereits vor. RECI- 1,5 Mio. Euro finanziert. Mit an Bord sind chen“, freut sich Eva Tatschl-Unterberger, Konkret geht es um eine Strecke von etwa Teststrecke in St. Valentin nutzen und vom PROCITY sucht 20 Städte und Gemeinden Zahlen und Fakten zehn Partner aus Österreich, Deutschland, Geschäftsführerin der DigiTrans GmbH. 600 Metern zwischen dem Logistikzent- heimischen Know-how profitieren. in der gesamten EU, die Vorbilder bzw. Mo- RECIPROCITY („Replication of innovative Frankreich, Belgien, Tschechien, Finnland, Denn Sensoren, die beispielsweise unter rum von DB Schenker Österreich und dem dellregionen in Richtung Smart City werden. concepts for peri-urban, rural or inner-city der Türkei, Ungarn und Spanien. Ergebnisse kalifornischer Sonne einwandfrei funktio- Unternehmen BRP-Rotax in Gunskirchen. Einziger österreichischer Partner ist der sind im September 2023 zu erwarten. nieren, müssen auch bei Regen, Nebel und Wo heute noch mehrmals täglich ein her- Automobil-Cluster. Projektmanager Wolf- Schneematsch zuverlässig sein. Daran wird kömmlicher Lkw verkehrt, soll bis 2023 ein Mehr Information: gang Kurz: „Wenn sich Städte und Regionen in den kommenden drei Jahren anhand ei- fahrerloser Elektro-Transporter mit Test- mit smarten Verkehrslösungen weiterentwi- nes Praxisbeispiels gemeinsam mit den bei- zulassung seine Runden drehen – egal, ob ckeln, entstehen auch neue Chancen für die den Unternehmen BRP-Rotax GmbH & Co es regnet, schneit, sonnig oder nebelig ist. AWARD – All Weather Autono- heimischen Zulieferer, hier als Lösungsan- Projektpartner: „Durch den Einsatz eines fahrerlosen Elek- mous Real logistics operations and bieter aufzutreten.“ R-Tech, E-Mobility Cluster Regensburg tro-Lkw erzielen wir langfristig eine Reduk- Demonstrations Testregion Digitrans (Deutschland) Master Mobility Workshop tion unserer CO2-Emissionen und erhöhen 29 Partner aus zwölf Ländern arbeiten Die DigiTrans GmbH baut eine Testre- Unterschiedliche Herausforderungen European Regions Research and Inno- 10. Juni 2021 die Flexibilität in unserem Produktionspro- unter der Konsortiumsleitung von easy- gion für automatisierten Güterverkehr RECIPROCITY will die europäischen Städte vation Network (Belgien) Tools, Wissen und Kontakte sind für zess“, betont Wolfgang Rapberger, General mile im Projekt AWARD zusammen, um und den Einsatz von automatisiert fah- in klimaresiliente, vernetzte, multimodale Greenovate! Europe (Belgien) Regionen besonders wichtig, um den Manager BRP-Rotax. autonome Transportfahrzeuge für Lo- renden Nutz- und Sonderfahrzeugen Verkehrsknoten für smarte und nachhal- NextMove (Frankreich) Entwicklungsprozess innovativer Mo- gistikanwendungen allwettertauglich tige Mobilität transformieren. Die in den auf, die für automotive Unternehmen ZONE Klaszter (Ungarn) bilitätslösungen zu beschleunigen. Da- Herausforderung öffentliche Straße und damit breiter nutzbar zu machen. als Reallabor zum Testen ihrer Ent- Pilotprojekten realisierten Lösungen und Istanbul Okan University (Türkei) her werden in den nächsten Monaten Eine große Herausforderung im Projekt liegt Dafür werden Anwendungsbeispiele wicklungen gedacht ist. Sie wurde im Erfahrungen sollen es anderen Städten er- Business Upper Austria - OO Wirt- mehrere Veranstaltungen organisiert. nicht nur in den automatisierten Ein- und auf dem Flughafen Oslo, im Hafen Rot- März 2018 gegründet und setzt das leichtern, Verkehrslösungen rascher umzu- schaftsagentur GmbH (Österreich) Beim Kick-off-Workshop am 10. Juni Ausfahrtsprozeduren an den Geländetoren, terdam, innerhalb des Linde-Werks im FFG-Projekt „Testregion Digitrans“, in setzen. Dabei sind einige Herausforderun- Regionalni rozvojova agentura Plzens- treffen sich Vertreter von Städten, sondern auch am Eintritt in den öffentlichen deutschen Aschaffenburg sowie bei dem es um automatisiertes Fahren gen zu meistern. Zum einen sind die Städte keho kraje, o.p.s. (Tschechien) Kommunen sowie Technologie- und Verkehrsraum. „Rund um die Testregion BRP-Rotax/DB Schenker in Österreich im Logistikbereich sowie automati- vom Klimawandel und der zunehmenden INSTITUTO ARAGONES DE FOMENTO Infrastrukturanbietern aus zehn euro- Digitrans ist es zudem gelungen, mit dem umgesetzt. siert fahrende Nutz- und Sonderfahr- Digitalisierung betroffen. In Größe, Lage, (Spanien) päischen Ländern. Sie werden gemein- LCM – Linz Center of Mechatronics, der zeuge geht, operativ um. Der von der Urbanisierungsgrad und Mobilitätsbedarf Helsinki-Uusimaa Regional Council sam Anforderungen an und Lösungen Fachhochschule OÖ, AustriaTech, AIT – oö. Standortagentur Business Upper unterscheiden sie sich jedoch. Vorzeigepro- (Uudenmaan liitto - Nylands Förbund) für smarte Mobilität in Städten erarbei- dem Austrian Institute of Technology und Austria gegründete Verein DigiTrans jekte können also nicht 1:1 kopiert, sondern (Finnland) ten. der oö. Standortagentur Business Upper ist aktuell an der DigiTrans GmbH mit müssen adaptiert werden. RECIPROCITY Austria weitere österreichische Partner ins zehn Prozent beteiligt. soll einen Leitfaden von der Idee bis zur Fördergeber: EU Horizon 2020 Infos und Anmeldung: Boot zu holen. „So können wir rund 14 Pro- Umsetzung liefern. Mit diesem sollen Städ- Projektvolumen: 1,5 Mio. Euro www.connected-mobility.at/veranstal- zent des Projektvolumens von 20 Mio. Euro te und Gemeinden die richtigen Mobilitäts- Laufzeit: 02/2021 - 09/2023 tungen Wir brauchen Ihre Expertise für die Weiterentwicklung von automati- Das Projekt AWARD erhebt lösungen mit allen relevanten Mobilitätsak- sierter Güterlogistik nach Österreich holen“, die Voraussetzungen für auto- nome Logistikprozesse. Neh- sagt Tatschl-Unterberger. Eingebunden sind Projektfortschritt verfolgen: Dieses Projekt wird aus Mitteln des Dieses Projekt wurde durch das Forschungs- und Forschungs- und Innovationspro- men Sie sich bitte 15 Minuten auch Lkw-Hersteller, Zulieferer, Endanwen- Innovationsprogramm Horizon 2020 der Euro- gramms „Horizon 2020“ der Euro- Zeit für unsere Umfrage! päischen Union unter der Grant Agreement No. päischen Union finanziert. der, Transport- und Logistikanbieter, Indus- 101006817 gefördert. trieunternehmen, Logistiker sowie Flugha- 10 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 11
FUTURE MOBILITY FUTURE MOBILITY Unsere neuen Projekte Neben den auf den vorigen Seiten vorgestellten Projekten AWARD und RECIPROCITY hat der Automobil-Cluster weitere For- schungs- und Bildungsprojekte initiiert, die teilweise einen Förderzuschlag erhalten haben. Damit kommen wir der Zukunft mit grüner und smarter Mobilität wieder einen Schritt näher. Trauen Sie der KI am Steuer? Die Grüne Gießerei Bild: iStock/metamorworks Bild: AIT LKR Bild: iStock/Just_Super In lebenskritischen Einsatzumgebungen wie dem motorisierten Stra- Im Projekt envIoTcast wird die Grüne Gieße- ßenverkehr lässt sich KI nicht so rasch anwenden wie erhofft. Grund rei der Zukunft entwickelt. Unterschiedliche dafür ist die bisher weltweit fehlende Kompetenz, die Vertrauenswür- digkeit von Künstlicher Intelligenz zu beurteilen. Im Sondierungsprojekt „AI Trustworthiness & automatisiertes Fahren“ wird eine F&E-Roadmap Energieeffizienzmaßnahmen reduzieren den Energiebedarf um bis zu 50 %. Der verbleibende Anteil wird durch er- neuerbare Energieträger gedeckt. Dadurch kann eine vollständige De- Gunskirchen ist nicht Sunny California für Oberösterreich entwickelt. Auftraggeber ist der Automobil-Cluster, karbonisierung erreicht werden. Am AIT-Leichtmetallkompetenzzent- Es ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig, bis autonomes Fahren zur sicheren Wirklichkeit wird und wir der Projektpartner sind die RISC Software GmbH, das Software Compe- rum Ranshofen wird eine Demo-Factory für den Aluminiumdruckguss Künstlichen Intelligenz im Straßenverkehr vertrauen können. So lautete der Tenor der Referenten in der Session „AI for Mobility“ tence Center Hagenberg und die DigiTrans GmbH. Schafft es Oberös- errichtet, um ausgewählte Technologien zu demonstrieren: flexible und beim OÖ Zukunftsforum 2021 am 23. März. terreich rechtzeitig, ein Kompetenzzentrum für diese Beurteilung zu robuste Hochtemperaturisolierung, verbesserte Werkzeugkühlung, La- werden, können heimische Unternehmen die neue Technologie früher tentwärmespeicher, Hochtemperaturwärmepumpen sowie effiziente 115 Interessierte waren der Einladung des Au- und am Proving Ground in St. Valentin nach- Komplexe Gesetze und umfassender nutzen, Behörden exzellente Entscheidungen treffen Vorwärm- und Wärmebehandlungsöfen. Ein zentrales Wärmeverteil- tomobil-Clusters, des Landes OÖ, der WKOÖ zustellen oder in Simulationen zu replizieren. Andreas Lauringer von der Kontrol GmbH und Wissenschaftler internationales Renommée aufbauen. system erlaubt eine effiziente Wärmeverteilung und Abwärmenutzung. und der IV OÖ gefolgt. Die Geschäftsführerin machte dem Publikum bewusst, wie selbst- Alle Anlagen werden durch ein zentrales Prozessleitsystem basierend der DigiTrans GmbH, Eva Tatschl-Unterber- www.digitrans.expert verständlich wir Verkehrsregeln befolgen Qualifizierung mit System auf Augmented Reality mit Gesten und Sprache gesteuert. Die Demo- ger, sprach von einem Paradigmen-Shift, der und wie komplex die Straßenverkehrsord- Factory steht der gesamten metallverarbeitenden Branche als Show- eintritt, wenn KI die Steuerung im Fahrzeug Testen mit Deepfake nung eigentlich ist. Er entwickelt mit seiner case und Test-Bed für eigene Entwicklungen zur Verfügung. übernimmt. Diese Aufgabe muss dann das Rudolf Ramler präsentierte, wie die Software Firma eine Software, die der KI am Steuer Das Projekt wird im Rahmen von NEFI – New Energy for Industry gefördert. NEFI ist Teil der Vorzeigeregion Energie des Klima- und Energiefonds. automatisierte Fahrzeug übernehmen. Competence Center Hagenberg GmbH die ermöglichen soll, sich straßenverkehrsord- Verlässlichkeit von KI testet und analysiert nungskonform zu verhalten. Auf Autobah- E-Mobility auf dem Holzweg Große Herausforderung und vor welchen Herausforderungen die For- nen sind nur 95 Prozent des Regulariums Die DigiTrans GmbH baut dazu mit dem scher dabei stehen. Derzeit kann KI rote und maschinenlesbar. Für den Rest ist mensch- Projekt „Testfeld Nord“ im Linzer Zentral- grüne Ampeln mit einer Genauigkeit von 95 % liche Kompetenz gefragt. raum die nötige Testinfrastruktur auf. Das unterscheiden. Die Frage ist, ob das in der Re- „Testfeld Nord“ soll mit Unterstützung der alität genug ist. Das SCCH hat in Robustheits- Autonomer Güterverkehr ASFINAG, dem Logistikum der FHOÖ Steyr tests die Fehleranfälligkeit deutlich reduziert. Marc Grosse und Armin Humer von DB Bild: LCM und der ANDATA Entwicklungstechnologie Heute können die Forscher zum Datensam- Schenker präsentierten das Projekt AWARD, GmbH dabei helfen, Verkehrssysteme und meln auf Videos zurückgreifen und mit der in dem das Transport- und Logistikunter- Wir erleben eine rasante Entwicklung automatisierte Fahrzeuge sowie deren Ab- Deepfake-Technologie die unterschiedlichen nehmen gemeinsam mit BRP-Rotax und von Produktionsverfahren, die eine sichten besser zu verstehen. Im „Testfeld Straßenzustandsszenarien simulieren. der DigiTrans GmbH den autonomen Güter- Integration von leichter, dünner, flexi- Nord“ wird man Kommunikationsmittel für transport allwettertauglich machen will. Als bler und robuster Elektronik ermög- SymSysSE wird im Rahmen des Pro- Bild: TU Graz vernetztes und automatisiertes Fahren tes- Vertrauen in KI herstellen Teststrecke fungiert eine 600 Meter lange lichen. Das Qualifizierungsnetzwerk grammes „Forschungskompetenzen ten können. Karin Bruckmüller von der JKU Linz und Ni- Straße zwischen den beiden Unternehmen für die Wirtschaft“ vom Bundesminis- Was haben Parkettboden, Stahl und Elektro- SymSySE (Symbiotische Systeme für terium für Digitalisierung und Wirt- kolaus Hofer von der RISC Software GmbH in Gunskirchen. Auch für DB Schenker ist schaftsstandort gefördert. mobilität gemeinsam? Auf den ersten Blick Strukturelle Elektronik) bringt bran- ZWISCHENTITEL veranschaulichten in ihrem Vortrag, wie KI die rechtliche Situation ein wichtiger As- gar nichts. Aber dass das trotzdem der Fall chen- und bundesländerübergreifend Mitarbeiter von 26 Unternehmen Vor allem soll aber die Grundlage zur Über- vertrauenswürdig gestaltet werden kann. KI pekt. Noch wichtiger ist die Verlässlich- ist, wird in den kommenden drei Jahren das Projekt Bio!LIB (Biobased auf den neuesten Wissensstand. Die cross-sektoralen Lehrinhalte des prüfung der Vertrauenswürdigkeit auto- sollte dem Recht und ethischen Grundsät- keit, denn die Produktion bei BRP-Rotax Multifunctional Laminates in Batteryhousings) zeigen. Kern des Projekts praxisnahen Curriculums umfassen Mikroelektronik, Mechatronik, IT, matiesierter Fahrzeugtechnologien mit zen folgen. KI muss also fair sein und darf muss bei jedem Wetter beliefert werden. ist die Entwicklung einer leichten Batteriewanne aus Stahl-Holzlaminat- Sensorik, Produktentwicklung und Verfahrenstechnik, speziell für die KI-Unterstützung geschaffen werden. Aus niemanden diskriminieren. Und drittens soll Diese Voraussetzungen inspirierten Flo- Verbund. Das Holz soll die Eigenschaften von Stahl komplementieren. massentaugliche Implementierung in Bauteile aus Kunststoff. unterschiedlichsten Realdaten wird dazu ein KI robust sein. Und schlussendlich muss sie rian Danmayr zu seinen Schlussworten: Die Vorteile liegen in der Festigkeit und im Brandschutz, im Crashver- halten sowie bei Umweltbilanz und Recycling. Projektpartner sind FILL, 360-Grad-Blick auf unser Verkehrsgesche- transparent sein. Ethik und Recht müssten „Gunskirchen ist nicht Sunny California.“ SymSysSE und Bio!LIB werden von der Österreichischen nolax, Weitzer, TU Graz, Boku, W.E.I.Z. und der Automobil-Cluster. hen generiert. Die Daten werden dabei helfen, daher schon bei der Planung und Konzeption Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Klimaschutz im Rahmen von „Mobilität der Zukunft“ gefördert. kritische Verkehrsszenarien zu identifizieren von KI-basierten Systemen integriert werden. www.zukunfts-forum.at 12 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 13
INTERNATIONALISIERUNG INTERNATIONALISIERUNG 700 GWh jährliche Produktionskapazität von Batteriezellen für Europa angekündigt Norwegen, 202X: Mo i Rana, Norwegen, 2023: Panasonic, Kapazität wird noch bekanntgegeben FREYR Battery Norway, bis zu 40 GWh Arendal, Norwegen, 2024: Skelleftea, Schweden, 2021: Morrow Batteries, 8 GWh, später 32 GWh Northvolt, 32 GWh, später 40 GWh Angekündigte Thurso, Schottland, 2023: Salzgitter, Deutschland, 2024: Gigafabriken AMTE Power, bis zu 5 GWh Volkswagen, 16 GWh, später 40 GWh in Europa Blyth, England, 2023: Britishvolt, 10 GWh, später 35 GWh Brandenburg, Deutschland, 2021: Microvast, bis zu 8-12 GWh Anfang Mai 2021 waren 24 Gigafabriken für Europa angekündigt. „Gigafabriken“ sind Zellfabriken für Li- thium-Ionen-Batterien mit jährlichen Produktionska- Sunderland, England, 2010: Grünheide, Deutschland, 2021: pazitäten von mehreren Gigawattstunden. Noch vor Envision AESC, 2,5 GWh Tesla, bis zu 100 GWh zwei Jahren war erst ein Viertel davon, also sechs Gigafabrikprojekte, angekündigt. Dies zeigt die enor- Douvrin, Frankreich, und me Dynamik und das enorme Wachstum der Elektro- Wroclaw, Polen, 2018: auto- und ihrer Zulieferindustrie. Kaiserslautern, Deutschland, 2023: LG Chem, 15 GWh, später 65 GWh Automotive Cells Company – ACC, je 8 GWh, später 64 GWh Gemeinsam werden die angekündigten Projekte jähr- lich mehr als 700 GWh an Batteriezellen produzieren. Das ist genug, um zehn bis zwölf Millionen vollelek- Überherrn, Deutschland, 2023: Bitterfeld, Deutschland, 2024: trische Fahrzeuge zu versorgen. Diese Produktions- SVOLT, bis zu 24 GWh Farasis, 16 GWh kapazität wird in den nächsten Jahren kontinuierlich aufgebaut und sollte im Lauf der zweiten Hälfte die- ser Dekade vollständig zur Verfügung stehen. Ro- Südfrankreich, 2023: Miskolc, Ungarn, 202X: land Zenn, Manager Purchasing Battery Materials bei Verkor, 16 GWh, später 50 GWh GS Yuasa, Kapazität wird noch bekanntgegeben der Farasis Energy Europe GmbH, rechnet mit noch mehr: „Ich rechne fest mit weiteren Ankündigungen! So könnte die jetzt geschätzte Kapazität gegen Ende der Dekade noch deutlich übertroffen werden.“ Willstätt, Deutschland, 2020: Göd, Ungarn, 2018: Leclanché, 1 GWh Samsung, 30 GWh, später 40 GWh Erfurt, Deutschland, 2022: Komárom und Budapest, Ungarn, 2020: CATL, 14 GWh, später 24 GWh SK innovation, bis zu 54 GWh Unterstützt von Bing © Roland Zenn, Mai 2021 © GeoNames, HERE, MSFT, Microsoft, Wikipedia Teverola, Italien, 2021: Bratislava, Slowakei, 2024: FAAM, bis zu 2,5 GWh InoBat, 10 GWh Europa, 202X: Europa, 202X: BYD, Kapazität wird noch bekanntgegeben CALB, Kapazität wird noch bekanntgegeben 14 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 15
INTERNATIONALISIERUNG CONNECTED DRIVING Netzwerken in der Luxusklasse Ausbau der Digitrans- An internationalen Kontakten und Kooperationen führt in der Automobilbranche kein Weg vorbei. Weil sich der grenzüberschrei- tende Austausch auch nach einem Jahr Pandemie noch äußerst schwierig gestaltet, hat der Automobil-Cluster bereits dreimal Teststrecke in den Startlöchern die eigens entwickelte virtuelle Plattform #click&meet aktiviert. Regen, Nebel, nasse Fahrbahnen oder schlechte Lichtverhältnisse. Damit haben nicht nur Menschen, sondern auch moderne Potenzial solcher Events. Wir haben uns Sensoren und Kameras in automatisierten Fahrzeugen noch zu kämpfen. Digitrans testet die neuen Technologien und baut dazu eine klare und einfach zu bedienende Platt- die Teststrecke in St. Valentin weiter aus. form erhofft und wurden definitiv nicht ent- täuscht. Die Vorbereitung des Events war Auf dem Areal der bestehenden Testre- schlagsmengen und Tropfen- top, die Funktionen der Plattform wurden cke des Magna Powertrain Engineering größen erzeugen. Sie zählt zu von Beginn an klar und verständlich kom- Centers Steyr in St. Valentin wird eifrig den künftigen Highlights. War- muniziert und selbst auf Sonderwünsche gebaut. Die Erweiterung der Teststrecke um ist es eigentlich so wichtig, wurde sehr entgegenkommend eingegan- soll dazu beitragen in Österreich sicheres, bei unterschiedlichen Wetter- gen. In Summe wurden unsere Erwartungen vernetztes und autonomes Fahren entwi- und Straßenverhältnissen zu an den #click&meet-Event mit FAW Jiefang ckeln, testen und verifizieren zu können. testen? „Weil die Transportin- vollends erfüllt.“ Die Tests sollen die Entwicklung auto- dustrie automatisiertes Fahren matisierter Fahrzeugtechnologien be- erst dann nutzen kann, wenn Weitere Gastgeber fixiert schleunigen und sicherstellen, dass diese die Technologie mit jeder Wet- Nach dem erfolgreichen Event mit FAW Jie- Technologien auch bei schlechtem Wetter tersituation zu jeder Jahreszeit Mitte Mai fand das Netzwerktreffen mit Sinotruk aus China statt. Bild: Sinotruk fang stehen bereits die nächsten Gastgeber einwandfrei funktionieren. umgehen gelernt hat und abso- 18 heimische Unternehmen folgten der froh, dass der Automobil-Cluster so viele he- in den Startlöchern. Am 12. Mai 2021 fand lut sicher funktioniert“, erklärt Einladung und vernetzten sich Anfang April rausragende Unternehmen eingeladen hat. ein weiteres #click&meet mit Sinotruk statt, Erweiterung bis 2022 Eva Tatschl-Unterberger, Ge- Europas erste Outdoor-Regenanlage wird auf dem Testgelände in St. Valentin gebaut. Bild: Pexels/Kim Jinhong mit dem chinesischen OEM-Riesen FAW Jie- Durch Kooperationen zwischen Europa und einem führenden Produzenten schwerer Auf dem Testgelände stehen bereits jetzt schäftsführerin der DigiTrans fang. Mehr als 120 Mitarbeiter aus zwölf ver- China ergeben sich Chancen, von denen alle Lkw in China. Im Oktober folgt #click&meet klassische Testelemente wie Asphaltstre- GmbH. In unseren Breiten kann schiedenen Abteilungen von FAW Jiefang Teilnehmer profitieren werden“, betonte Li Ford UK. Am 29. Juni findet ein Netzwerk- cken mit unterschiedlichen Bodenmarkie- es plötzlich zu regnen beginnen oder sich eingeschränkt werden. Auf der Teststrecke nutzten die Möglichkeit, Innovationen „Made Hongguang. FAW Jiefang plant in Steyr sein Event mit der GAZ Group statt, dem größten rungen, Fahrdynamikflächen, Schlecht- die Regenintensität abrupt ändern. Dadurch der Digitrans kann die Reaktion der Senso- in Europe“ kennenzulernen. „Glücklich, stolz erstes Entwicklungszentrum in Europa. russischen Automobilerzeuger. Gemeinsam wegstrecken, Verwindungsbahnen, ändern sich auch die Lichtverhältnisse. Das ren und Kameras auf solche Störeinflüsse und geehrt, dass wir es so weit gebracht mit Agoria Belgium lädt der Automobil-Clus- Off-Road-Gelände, unterschiedlichen Stei- macht den Sensoren noch Probleme. überprüft werden. haben“, fühlte sich Cluster-Manager Florian Exzellentes B2B-Matchmaking ter am 10. Juni zum Netzwerkevent mit Lear gungen und Kreisverkehre zur Verfügung. Danmayr bereits zu Beginn, denn die Vorbe- Die heimischen Unternehmen präsentierten Innovation Ventures. Der Tier-1-Zulieferer Bis 2022 wird die existierende Teststrecke Fahrbahnzustand ausschlaggebend Zonen für reale Szenarien reitungen für den Event waren umfangreich. sich in dreiminütigen Pitches – zum Großteil aus den USA sucht nach Innovationen aus in St. Valentin um weitere Straßenelemente Ähnlich verhält es sich mit dem Zustand Ein weiteres Highlight der Teststrecke wird Immerhin ist die Kernaufgabe des Automo- sogar auf Chinesisch. Danach verteilten sich Industrie 4.0, Leichtbau, Nachhaltigkeit so- wie Auobahnauf- und -abfahrten, Handling- der Fahrbahnoberfläche. Schlaglöcher oder die City-Zone. Hier können künftig sowohl bil-Clusters, die innovativen Technologien die Teilnehmer auf B2B-Meetings. Zeitgleich wie vernetze und elektrifizierte Mobilität. Die fläche, Kreisverkehr und eine mehrspurige Bodenschwellen können zu einer starken Situationen aus dem städtischen Umfeld der Partnerunternehmen in die Welt zu tra- fanden zwei Parallelsessions der DigiTrans Anmeldung ist bis 24. Mai möglich. Kreuzung sowie die notwendige digitale In- Erschütterung der Fahrzeugkarosserie als auch Szenarien an einer Kreuzung mit gen. Fünf Schwerpunkte wurden vorab fest- GmbH und der Business Upper Austria statt. frastruktur erweitert. führen. Die Stöße übertragen sich auf die intelligenter Ampelsteuerung nachgestellt gelegt: Batteriesysteme, vernetzte Mobilität, Wolfgang Scherleitner, Leiter des Prototy- frederic.hadjari@biz-up.at Sensoren und Kameras und können die Ob- werden. Zum Testen von Hub-to-Hub-Sze- Nachhaltigkeit, Fahrzeug-Elektrifizierung ping Centers/Welding Automation der Froni- Highlight Regenanlage jekterkennung negativ beeinflussen. Auch narien von automatisierten Logistik-Tätig- sowie emissionsfreie und elektrische An- us International GmbH, erzählte: „Nachdem Europas erste intelligente Outdoor-Bereg- bei Straßenabschnitten mit starkem Gefälle keiten wird eine Hub-Zone integriert. Auf triebsstränge. FAW Jiefang ein neues R&D-Zentrum in nungsanlage soll unterschiedliche Nieder- kann das Sichtfeld der Sensoren kurzfristig Be- und Entladezonen können verschiede- Steyr eröffnet, hoffen wir auf eine Zusam- ne automatisierte Andockmanöver mit Lkw Chancen durch Kooperation menarbeit. Wir hatten lange Gespräche mit und Lieferwagen – wie beispielsweise auf Organisiert wurde #click&meet von Key- vier Vertretern des Prototyping Centers und Flughäfen oder in Industriehäfen – erprobt Account-Manager Frederic Hadjari. Seitens haben somit genau die Schlüsselpersonen und getestet werden. FAW Jiefang stand ihm Li Hongguang, CEO erreicht, die wir uns erhofft haben. Qualität der FAW Austria Automobile R&D GmbH, als der Kontakte geht hier vor Quantität. Das Hochdigitalisierte Infrastruktur Ansprechpartner zur Seite. „Wir sind sehr Interesse an Follow-up-Gesprächen ist auf Neu wird auch das 5G/C-ITS Testfield sein: jeden Fall groß.“ Alexander Luger, Key-Account-Manager Magna Pow- Das Testfeld erhält eine hochdigitalisierte ertrain Bild: Magna Infrastruktur zum integrierten Testen von Erwartungen erfüllt automatisierten und vernetzten Fahrzeug- Auch Alexander Luger, Key-Account-Mana- technologien. Insgesamt werden bis 2022 ger bei Magna Powertrain, war begeistert: sieben Zonen für die Erprobung autonomer „Aufgrund der aktuellen Situation ist es als Fahrzeuge zur Verfügung stehen. 2,5 Milli- Unternehmen sehr schwierig, direkten Kon- onen Euro investiert die DigiTrans GmbH in takt zu seinen Kunden zu pflegen. Wenn der den Ausbau des Testgeländes. Fördergeld Kunde dann wie hier im asiatischen Raum kommt aus dem europäischen Fonds für ansässig ist, kann man nicht einfach nach regionale Entwicklung EFRE sowie vom Asien reisen und sich über die neuesten Land Niederösterreich. Wolfgang Scherleitner, Leiter des Prototyping Centers/ Innovationen austauschen. Gerade hier Welding Automation der Fronius International GmbH Li Hongguang, CEO FAW Austria Automobile R&D GmbH Bild: Fronius zeigt sich meiner Meinung nach das große Bild: FAW Jiefang Übersicht der bestehenden Teststrecke und der einzelnen Erweiterungen. Bild: Digitrans www.digitrans.expert 16 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 AC-quarterly | Ausgabe 1 - Mai 2021 17
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