RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich

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RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
GC
                                                                 BUSINESS-MAGAZIN

                                                                 AUSGABE N˚4
                                                                 JULI 2017
                                                                 SAISON 2016 / 17

11   Milan Vilotic
     Seine Rückkehr wurde zu
     einer Win-win-Situation.

                                 RÜCK- UND AUSBLICK
                                 CEO Manuel Huber zieht Bilanz und erklärt, wie der
20
     Sponsorenmatch              Weg in eine erfolgreiche Zukunft aussehen soll.
     Ein Saisonausklang
     mit Spiel und viel Spass.
RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
Anfeuern 2.0
                                                                                                                                                                                                   EDITORIAL                                                                                   GC INSIDE                  3

                                                                                                                                                                                   INHALT                                        HERZLICHEN DANK!
                                                                                                                                                                                   4 Manuel Huber
                                                                                                            Mit Teleclub Sport Live und der neusten Generation Swisscom TV 2.0          Der CEO blickt optimistisch
                                                                                                                                                                                        in die Zukunft.                          Liebe Hoppers!
                                                                                                            erleben Sie ausgewählte Spiele der Raiffeisen Super League in          11 Milan Vilotic
                                                                                                            brillanter UHD-Bildqualität.* swisscom.ch/fussball                          Der Rückkehrer hat die Defensive         Die kürzlich zu Ende gegangene Spielzeit     unter Berücksichtigung der aktuellen
                                                                                                                                                                                        gestärkt und hilft den Jungen.           2016/17 war für jeden Hopper sehr inten-     finanziellen Lage, ihr Bestes geben, um
                                                                                                                                                                                   14 Mathias Walther                            siv. Auf Highlights, wie die europäische     eine möglichst schlagkräftige Mannschaft
                                                                                                            Willkommen im Land der Möglichkeiten.                                       Der neue Sportchef mit der 		            Kampagne, folgten im Laufe der Saison        zusammen zu stellen.
                                                                                                                                                                                        langjährigen GC-Erfahrung.               schwankende Leistungen und weniger
                                                                                                                                                                                   16 Silvan Barbui                              rosige Zeiten. Insbesondere zum Rück-        Mit Cheftrainer Carlos Bernegger steht
                                                                                                                                                                                        Der langjährige Team Manager über        rundenstart führten nicht erwartungs­        ausserdem ein Mann an der Seitenlinie,
                                                                                                                                                                                        seine blau-weisse Zeit.                  gemässe Leistungen zu einer ungewöhn-        der die GC-Werte bestens verkörpert und
                                                                                                                                                                                                                                 lichen Situation für GC. Gerade zu diesem    diese den Spielern auf dem Rasen ver­
                                                                                                                                                                                   20 Sponsorenmatch
                                                                                                                                                                                        Der Saisonausklang der Partner.          Zeitpunkt kam der grosse Zusammenhalt        mittelt. Alles Faktoren, die für die Zukunft
                                                                                                                                                                                                                                 der GC-Familie zum Vorschein. Jeder          Positives erhoffen lassen. Dies mit der
                                                                                                                                                                                   24 Girolamo Giacone                           Grasshopper, sei es auf dem Rasen,           mittel- und langfristigen Zielsetzung, GC
                                                                                                                                                                                        Das Engagement von Cecchetto.
                                                                                                                                                                                                                                 im Büro oder auf der Tribüne, hat einen      wieder zu alter Grösse zurück zu führen.
                                                                                                                                                                                   28 Fredy Aeschlimann                          wichtigen Beitrag geleistet, um die eini-
                                                                                                                                                                                        Ernährungspartner VEROFIT.               germassen positive Wendung im letzten        Ich möchte mich an dieser Stelle noch-
  Internetgeschwindigkeit von mindestens 40 Mbit/s voraus (Verfügbarkeit prüfen auf swisscom.ch/checker).

                                                                                                                                                                                   33 Match People
* Der Empfang von UHD setzt ein UHD-fähiges TV-Gerät, eine Swisscom TV 2.0 Box (UHD-fähig) und eine

                                                                                                                                                                                                                                 Saisondrittel hinzukriegen. Hierfür möchte   mals herzlich für Ihre wertvolle Unterstüt-
                                                                                                                                                                                        Ein Abschied und eine                    ich mich herzlich bei jedem Einzelnen        zung bedanken und freue mich, gemein-
                                                                                                                                                                                        glückliche Gewinnerin.                   ­bedanken, der diesen Turnaround ermög-      sam mit Ihnen die neue Spielzeit 2017/18
                                                                                                                                                                                   38 Getroffen im Renaissance                    licht hat.                                  angehen zu dürfen.
                                                                                                                                                                                        Roland Ulmer
                                                                                                                                                                                   40 Nachwuchsteams                             Nun steht bereits die Saison 2017/18                  Hopp GC!
                                                                                                                                                                                        Positive Saisonbilanz.                   vor der Tür. Die 1. Mannschaft hat am
                                                                                                                                                                                   46 Kolumne Munas Dabbur                       23. Juni 2017 mit grosser Hingabe die
                                                                                                                                                                                        Ein wichtiges halbes Jahr.               Arbeit aufgenommen und freut sich, die
                                                                                                                                                                                                                                 nächste Saison in Angriff zu nehmen.

                                                                                                                                                                                   IMPRESSUM
                                                                                                                                                                                   Herausgeber:
                                                                                                                                                                                                                                 Die Strukturen der NGFAG wurden
                                                                                                                                                                                                                                 in der letzten Saison weiterent­
                                                                                                                                                                                   Neue Grashopper Fussball AG                   wickelt und gefestigt. Die sport­
                                                                                                                                                                                   Dielsdorferstrasse 165, Postfach 377          liche und operative Führung be-
                                                                                                                                                                                   8155 Niederhasli
                                                                                                                                                                                   Tel.: 044 447 46 46, info@gcz.ch
                                                                                                                                                                                                                                 steht aus kompetenten und
                                                                                                                                                                                   Verlagsleiter:                                erfahrenen Leuten, die
                                                                                                                                                                                   Giorgio Iacovazzo, giorgio.iacovazzo@gcz.ch
                                                                                                                                                                                   Produzent / Produktionsleitung:
                                                                                                                                                                Swisscom TV 2.0    IMS Sport AG, 3098 Köniz
                                                                                                                                                                                   Michel Bongard, michel.bongard@ims-sport.ch
                                                                                                                                                                                   Redaktion:
                                                                                                                                                                                   Andy Maschek, andy.maschek@ims-sport.ch
                                                                                                                                                                                   Giorgio Iacovazzo, giorgio.iacovazzo@gcz.ch
                                                                                                                                                                                   Fabienne Wildbolz, fabienne.wildbolz@gcz.ch
                                                                                                                                                                Neu mit Fussball   Layout:
                                                                                                                                                                                   Ralf Küffer, ralf.kueffer@ims-sport.ch
                                                                                                                                                                    in UHD.        Roger Depping, roger.depping@ims-sport.ch
                                                                                                                                                                                   Fotos:
                                                                                                                                                                                   KEYSTONE, Reto Fiechter, zVg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ihr Stephan Anliker,
                                                                                                                                                                                   Vermarktung:
                                                                                                                                                                                   José M. San José, jose.sanjose@gcz.ch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Präsident des Verwaltungs­-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  rates der NGFAG
                                                                                                                                                                                   Druck:
                                                                                                                                                                                   Mattenbach AG, 8411 Winterthur
                                                                                                                                                                                   www.mattenbach.ch, office@mattenbach.ch
                                                                                                                                                                                   Auflage:
                                                                                                                                                                                   Expl. 1900
RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
SAISONBILANZ MIT MANUEL HUBER                                                                                                                                                                                                       GC INSIDE              5

«EINE NEUE SAISON IST
IMMER EINE NEUE CHANCE»
                                               Der Grasshopper Club Zürich hat eine schwierige Saison                                   Spieler aus dem eigenen Nachwuchs
                                               hinter sich. CEO Manuel Huber lässt diese Spielzeit noch-                                kamen zu Einsätzen, gleichzeitig sind
                                                                                                                                        ­
                                                                                                                                        die neu verpflichteten Spieler wie Numa
                                               mals Revue passieren, spricht über die Auswirkungen und                                  Lavanchy, Lucas Andersen oder Charles
Text:
Fotos:
         Andy Maschek
         KEYSTONE / Christian Beutler,
                                               erklärt, wie der Weg in die Zukunft erfolgreicher gestaltet                              Pickel jung und kamen auf ihre Minuten.
         Walter Bieri                          werden soll.                                                                             Aber man muss sagen: Von den eigenen
                                                                                                                                        Jungen würden wir neben Jan Bamert
                                                                                                                                        in Zukunft gerne noch weitere auf dem
Manuel Huber, wie gross war die Erleich-       zurückfinden können. Als wir darauf        gewechselt, ja, das letzte Kapitel der ver-   Feld sehen. Dort gilt es, weiterhin unsere
terung, als der Klassenerhalt feststand?       keine Antwort mehr hatten, mussten wir     gangenen Meisterschaft ist unter diesem       ­Strategie zu verfolgen und im Nachwuchs
Als Carlos Bernegger die Mannschaft            handeln. Aber ich konnte zum Glück auch    Titel abzuhandeln. So konnten wir die          noch besser zu arbeiten, noch mehr aus
übernahm, bemerkte man den Auf-                in dieser Phase noch schlafen.             ­Inputs in die Mannschaft sowie die Quali-     ihnen rauszuholen, denn wir haben sehr
schwung im Team sehr schnell. Nach den                                                     tät und Substanz auf dem Platz erhöhen.       viele Talente im Club. Sie müssen aber
ersten paar Spielen war ich sicher, dass       Ihre Nierensteine waren keine Folge                                                       noch besser veredelt werden.
wir das ­packen werden.                        davon?                                     Was heisst Krisen-Modus?
                                               Nein, nein, ich habe wohl in den letzten   Wir haben im letzten Sommer gewusst,          Wie bitter ist es diesbezüglich, dass
Hatten Sie nie Zweifel oder schlaflose         paar Jahren zu wenig auf meinen Körper     dass es keine einfache Saison werden          die U21 in der 1. Liga und nicht in der
Nächte?                                        geachtet.                                  wird. Wir hatten gewichtige Abgänge, die      Promotion League spielt?
Ich habe viel rotiert und überlegt, was                                                   aber aus finanzieller Sicht notwendig         Die Liga wurde beauftragt zu analysieren,
man machen könnte. Wie in einer solchen        Entscheidend für den Turnaround            ­waren und die wir nicht adäquat ersetzen     wie das Format der Super League und der
Situation üblich kam via Medien irgend-        war wohl der Trainerwechsel im März,        konnten. Das ist meiner Meinung nach         Challenge League in Zukunft aussehen
wann die Trainerfrage auf und der erste        verbunden mit Aktivitäten auf dem
                                               ­                                           ­legitim, wenn man nicht dieselbe Summe      könnte. Ich bin der dezidierten Meinung,
Gedanke ist immer: Man will und muss           Transfermarkt...                             ausgeben kann, die man eingenommen          dass bei Grossclubs aus der Super
den Trainer stützen. Pierluigi Tami ist ein    Wir haben in der Winterpause, mit dem        hat. Wir machten, was wir konnten und       League wie wir es sind die zweite Mann-
guter Mensch und wir stellten uns die          Trainerwechsel und den Aktivitäten auf       dachten bei den eigenen Jungen, dass        schaft in der Challenge League Platz
­Frage, wie wir mit ihm auf die ­Erfolgsspur   dem Transfermarkt in den Krisen-Modus        der eine oder andere weiter ist, da­        ­haben muss, um die Jungen ans höchste
                                                                                            müssen wir genügend selbstkritisch sein.     Niveau heranführen zu können. Es wäre
                                                                                            In der Winterpause und nach den ersten       betreffend Ausbildungspyramide die logi-
                                                                                            Spielen der Rückrunde haben wir mit          sche Konsequenz, analog zur Situation im
                                                                                            Dabbur und Vilotic nachgelegt, weil wir      Eishockey. Momentan federn wir diesen
                                                                                            diese Pfeiler brauchten. Aber man muss       Unterschied mit Partnervereinen wie
                                                                                            auch die Umstände sehen, die dazu            Schaffhausen und dem in die Challenge
                                                                                            ­führten. Marko Basic fiel für lange Zeit    League aufgestiegenen Rapperswil-Jona
                                                                                             aus, zudem verliess uns Kim Källström –     – herzliche Gratulation! – ab. Sie sind für
                                                                                             so war unser Herz im Mittelfeld weg. Wir    uns so etwas wie die Weiterveredelungs-
                                                                                             entschieden uns, das an Leaders dünn        Maschinen für die Jungen, sie sollen dort
                                                                                             besetzte Kader nicht auf denselben Posi-    den nächsten Schritt machen können.
                                                                                             tionen, sondern in der Verteidigung und     Aber: Wir hätten sie auch gerne bei uns,      Für den Höhepunkt nehme ich ein gros-      ­ uropa League schafften. Das war eine
                                                                                                                                                                                                                                  E
                                                                                             im Angriff mit gestandenen, erfahrenen      denn die vollkommene Kontrolle über die       ses Bild: dass wir im Club weiter Struk­   interessante Phase, die jetzt oft verges-
                                                                                             Spielern zu verstärken.                     eigenen Jungen hat man nur im eigenen         turen schaffen konnten. Sportlich einen    sen geht. Der Tiefpunkt? Das war kurz vor
                                                                                                                                         Verein, auch wenn man mit den Partner-        ­Höhepunkt zu nennen wäre vermessen,       dem Lausanne-Spiel, als Vaduz bei YB in
                                                                                          Sie haben die Jungen angesprochen.             vereinen ein sehr gutes Verhältnis pflegt.     auch wenn man nicht vergessen darf,       der 90. Minute noch führte und wir in der
                                                                                          Nur Jan Bamert bekam viel Einsatzzeit.                                                        dass es gute Spiele und schöne Siege      Live-Tabelle auf dem letzten Platz lagen.
                                                                                          Hat der Rest stagniert?                       Was waren Ihre persönlichen Höhe- und           gab, wir lange europäisch dabei waren     Das zu sehen, hat weh getan, auch wenn
                                                                                          Das würde ich so nicht sagen. Junge           Tiefpunkte der vergangenen Saison?              und wir es bis in die Playoffs für die    es schnell korrigiert wurde.
RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
SAISONBILANZ MIT MANUEL HUBER                                                                                                                                                                                                            GC INSIDE               7

                                                                    «Ich bin überzeugt,
Wie erleichtert sind Sie, dass Sie mit                              dass GC weiterhin
Mathias Walther einen neuen Sport-
chef verpflichten konnten und nicht                                 eine starke Marke
                                                                     ist, die man über
mehr alle Last auf Ihren Schultern
liegt?

                                                                    die Landesgrenzen
Es war immer das Ziel, dass mein Doppel-
mandat befristet ist und mittlerweile bin ich
auch erleichtert, dass dies vorbei ist. Im
Verlauf dieses Doppelmandats kamen
­verschiedene Aufgaben und Projekte auf
                                                                      hinaus kennt.»
 mich zu, in die ich als CEO involviert­
 wurde. Da musste ich sagen: Es ist nicht
 mehr machbar, ich brauche einen Sport-
 chef. Für die Evaluation haben wir uns Zeit
 gelassen und mit Mathias Walther eine
 sehr, sehr gute Lösung gefunden.

Bleiben Sie in Zukunft im sportlichen
Bereich, bei Transfers involviert?
Mathias ist für den Bereich Sport verant-
wortlich, inklusive Nachwuchs, damit ein
weiterer Schritt gemacht werden kann. Er
ist prädestiniert für diesen Job, weil er
bei GC schon als Trainer in verschiede-
nen Kategorien, als Ausbildungschef und
als Sportchef tätig war, dazu kommen die
­Engagements in der Challenge League
 und in der Promotion League. Er hat viele
 Facetten gesehen. Am Schluss dieser
 Kette werde ich immer involviert sein und
 hätte das Vetorecht. Am Ende ist es
 ­jedoch die Arbeit eines Teams.
                                                mit welchen Rahmenbedingungen man            h­alten. Da bin ich sicher, dass unsere        wiederum hat im Normalfall zur Folge,       verkaufen, geht es in die andere Richtung     Was ist der Stand beim Stadion?
Sie standen in dieser Saison auch oft           ar­beiten muss. Es ist immer einfacher,       Strategie die richtige ist. Wir müssen        dass man mehr Sponsorenverträge ab-         – das müssen wir aufhalten respektive         Ich bin sehr froh, dass HRS als Bauherr
in der Kritik. Wie konnten Sie damit            etwas zu bewirken oder einen Fehler
                                                ­                                             weiterhin besser ausbilden, die Mann-
                                                                                              ­                                             schliessen kann und höhere TV- und          ­ändern. Ich glaube, dass wir da mit Mathi-   und Investor Gas gegeben hat und parallel
umgehen?                                        ­auszubaden, wenn man Geld in der ­Kasse      schaft so zusammenstellen, dass sie trotz     ­Marketinggelder fliessen. Am Ende der       as Walther den ­richtigen Mann haben, der    die Ausarbeitung der Baurechtsverträge
Der Umfang war für mich auch neu. Aber           hat, als wenn ein Fehler aus finanziellen    ­begrenzter Mittel erfolgreich spielen kann    Saison schliesslich hat man eine erfolg­    das Konzept weiterführen kann. Wir brau-     und den Gestaltungsplan angegangen ist.
ich musste schnell sagen: Wenn man das           Gründen nicht korrigierbar ist.               – das ist der Schlüssel. Der Kreislauf des    reiche und attraktive Mannschaft, die in    chen nun ­Leute, die an uns glauben, bis     Beides sollte aufliegen und baldmöglichst
mit dem normalen Menschenverstand                                                              Erfolgs im Sport oder im Fussball beginnt     Transfererfolge von einzelnen Spielern      wir in ­dieser Überbrückungsphase in das     abgenommen werden. Im November 2018
einordnet, merkt man, dass dies nicht           Das wird aber auch in der näheren              normalerweise mit Investitionen in die        mündet. Das so erwirtschaftete Geld kann    neue Stadion ziehen können. haben.           wird es eine Volksabstimmung geben. Da-
­alles so sein kann. Aber ich würde lügen,      ­Zukunft so sein.                              Spieler. Hat man eine schlagkräftige          nun neben den erwähnten Ertragspositio-     Aber auch in dieser Phase kann es nicht      nach folgt die Bauphase und 2021/22
 wenn ich sagen würde, dass mich alles           Das ist so. Solange wir kein eigenes          Mannschaft auf dem Platz, zieht dies          nen wieder investiert werden. Muss man      unsere Ambition sein, tabellarisch dort zu   sollten wir einziehen können, wenn alles
 kalt ­gelassen hat. Zudem muss man              ­Stadion als grossen Ertragsfaktor haben,     ­automatisch mehr Zuschauer in das Sta-       am Anfang dieses Kreislaufs jedoch          stehen, wo wir in der abgelau­      fenen­   nach Plan verläuft. Parallel dazu sind wir
 sehen, dass meist ausgeblendet wird,
 ­                                                müssen wir uns anders über Wasser             dion. Die attraktive Spielweise des Teams    ­desinvestieren und regelmässig Spieler     Saison waren.                                mit dem FC Zürich an der Gründung einer
RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
SAISONBILANZ MIT MANUEL HUBER                                                                  GC INSIDE              9

                                                                                                                                 Betriebsgesellschaft fürs Stadion. Es ist    steigern. Wenn wir in der Akquisition von      für Schritt in unserem Kader keinen Platz
                                                                                                                                 eine sehr spannende Phase.                   Spielern konsequent auf drei Säulen            mehr finden. Aber das braucht ein paar
                                                                                                                                                                              ­aufbauen – gestandene Spieler, die der        Transferperioden.
                                                                                                                                 Sie hatten in der abgelaufenen Saison         Mannschaft sofort helfen und das Quali-
                                                                                                                                 weniger Zuschauer als in der Vor­             tätsniveau massiv anheben, unterbewer-        Was macht Sie zuversichtlich, dass
                                                                                                                                 saison. Wie sehr schmerzt das?                tete Aktien wie Numa Lavanchy, die für        GC eine bessere Saison erlebt?
                                                                                                                                 Es tut einerseits als Fan und Hopper weh,     wenig Geld kamen und ­eigene Junioren         Eine neue Saison ist immer eine neue
                                                                                                                                 andererseits in der Kasse. Die Zuschauer      – kommt es gut. Aber die Spieler brau-        Chance. Ich bin optimistisch, dass wir
                                                                                                                                 sind ein grosser Ertragshebel und auch        chen ein klares Profil. Mittelmässige         mit unseren Mitteln und unserer sport­
                                                                                                                                 deshalb fiebern wir aufs neue Stadion hin.    ­Spieler ohne klares Profil sollten Schritt   lichen Führung auf gutem Weg sind.  l
                                                                                                                                 Aber klar, der grösste Treiber ist da der
                                                                                                                                 sportliche Erfolg. Parallell dazu gleisen
                                                                                                                                 wir mit unserem neuen Vermarktungs­
                                                                                                                                 leiter José M. San José die Vermarktung
                                                                                                                                 neu auf und wollen unser Bild in der
                                                                                                                                 Gesellschaft neu platzieren, so dass
                                                                                                                                 ­
                                                                                                                                 Erfolg und Misserfolg über die Marke
                                                                                                                                 ­
                                                                                                                                 ­hinweg besser geglättet werden können.
                                                                                                                                  Damit wir eine GC-Community haben, in
                                                                                                                                  der man gerne dabei ist. Die Fans sind
                                                                                                                                  unsere Basis, dann geht es über die
                                                                                                                                  Sponsoren bis zu möglichen ­Investoren,
                                                                                                                                  die alle sehen, dass der Weg, den wir
                                                                                                                                  ­gehen wollen, der richtige ist.

M A K E Y O U R S E L F U N S T O P PA B L E                                                                                     Wie steht es ums Sponsoring?
                                                                                                                                 Wir spüren in jedem Gespräch, dass wir
                                                                                                                                 eine harte Saison hinter uns haben. Fuss-
                                                                                                                                 ball bedeutet Emotionen und in den
                                                                                                                                 ­Gesprächen merken wir nun schnell, wer
                                                                                                                                  langfristig an uns glaubt. Generell haben
                                                                                                                                  wir sehr loyale Sponsoren. Wir sind auf
                                                                                                                                  einem guten Niveau, das jedoch aus­
                                                                                                                                  baufähig ist.

                                                                                                                                 Der Brand GC funktioniert immer
                                                                                                                                 noch?
                                                                                                                                 Ich bin überzeugt, dass GC weiterhin eine
                                                                                                                                 starke Marke ist, die man über die Lan-
                                                                                                                                 desgrenzen hinaus kennt. Den interna­
                                                                                                                                 tional hohen Stellenwert von GC habe ich
                                                                                                                                 als Sportchef immer wieder gespürt.

                                                                                                                                 Wenn es um die Kaderplanung geht,
                                                                                                                                 sind immer die Finanzen ein Thema.
                                                                                                                                 Ketzerisch gesagt sieht es aus, als ob
                                                                                                                                 das Tafelsilber verkauft sei.
                                                                                                                                 Das ist nicht ketzerisch, sondern eine
                                                                                                                                 ­logische Folge. Man kann nicht jährlich
                                                                                                                                  oder halbjährlich die Besten verkaufen
                                                                                                                                  und glauben, man habe ohne adäquate
                                                                                                                                  Ersetzungen gleich viel Substanz in der
                                                                                                                                  Mannschaft. Auch Dabbur und Ravet
Strellson Store | Limmatquai 58 | 8001 Zürich | Öffnungszeiten Mo-Di 10-19 Uhr | Mi-Fr 10-20 Uhr | Sa 9-18 Uhr | strellson.com    brauchten Zeit, um i­hren Marktwert zu
RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
STEIG JETZT AUF                                                                                           RÜCKKEHRER MILAN VILOTIC                                                                      GC INSIDE                11

    DAS SIEGERPODEST.
      Die neuen CLUB Mitgliedschaften sind da. Entscheide dich jetzt für
           eine Silber oder Gold Mitgliedschaft und profitiere sofort.                           «ICH SPÜRE EINE
                                                                         2 kostenlo
                                                                       Fussball-T
                                                                                    se
                                                                                  ickets
                                                                                                 NEUE ENERGIE»
                                                                            de r S a is o n
                                                                          2 017/2 018                                                          Rückkehrer Milan Vilotic (30) hat der Defensive in der
                                                                                        a ls
                                                                         G old M itg
                                                                                      li e d .                                                 zweiten Saisonhälfte Stabilität verliehen. Nach der Saison
                                                                                                 Text: Andy Maschek                            ist nun auch für ihn vor der Saison – da erhofft er sich mehr
                                                                                                 Fotos: KEYSTONE / Christian Beutler           Stabilität und einen weiteren Schritt nach vorne.

                                                                                                 Milan Vilotic und der Grasshopper Club        Möglichkeit hatte, zu schiessen und ihn     sind, um den Titel zu kämpfen. Aber ich
                                                                                                 Zürich – da kommen schöne Erinnerun­          auch verwandelte. Ich bin zwar nicht        bekam vom Club nicht das Gefühl, dass
                                                                                                 gen hoch. An seine erste Zeit in Zürich mit   ­super im Elfmeterschiessen, aber in die­   er das auch will. Und ich wollte das in
                                                                                                 dem zweiten Platz in der Saison 2012/          sem Moment habe ich getroffen», sagt er    meiner Karriere unbedingt erreichen»,
                                                                                                                                                                                           ­
                                                                                                 2013 und dem gewonnenen Cupfinal               lachend.                                   sagt er. Deshalb folgte er im Februar 2014
                                                                                                 2013. Da war er dank seinem entschei­          Diese Erfolge damals weckten natürlich     Uli Forte nach Bern, wo die Young Boys
                                                                                                 denden Penalty der gefeierte Held. «Es         den Hunger nach noch mehr. Vilotic hatte   ebenfalls davon träumten, den FC Basel
                                                                                                 war der schönste Moment meiner Karrie­         das Ziel, den Meistertitel zu gewinnen.    als Meister abzulösen. Nur, es gelang
                                                                                                 re. Es war ganz speziell, dass ich die         «Ich hatte das Gefühl, dass wir bereit     nicht. «Rückblickend muss ich sagen,
                                                                                                                                                                                           dass YB als Ganzes weiter von einem
                                                                                                                                                                                           ­Titelgewinn entfernt ist als GC. Es ist nicht
                                                                                                                                                                                            nur Pech, dass YB seit so langer Zeit auf
                                                                                                                                                                                            einen Titel wartet», erklärt Vilotic, der aber
                                                                                                                                                                                            nicht näher auf diese Thematik eingehen
                                                                                                                                                                                            will. Stattdessen sagt er: «Ich hatte eine
                                                                                                                                                                                            gute Zeit in Bern, aber klar, das Ende war
                            Deine Highlights auf einen Blick:                                                                                                                               nicht schön. Doch das passiert im heuti­
                                                                                                                                                                                            gen Fussball und ich akzeptiere das.»
      Die Gold Mitgliedschaft für CHF 125.-      Die Silber Mitgliedschaft für CHF 75.-
                                                                                                                                                                                            Neue Qualitäten entdeckt
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                                                                                                                                                                                           nung in den Nachwuchs im vergangenen
       - CLUB Karte mit Zahlungsfunktion         - CLUB Karte mit Zahlungsfunktion                                                                                                         Sommer. Vilotic blieb ruhig, nahm die
                      - Running-Workshop         - Running-Workshop                                                                                                                        ­Degradierung an und sieht in ihr rück­
  - Gutschein für zwei Fussball-Tickets der      = Leistungen im Wert von über CHF 400.-!                                                                                                   blickend auch Gutes. «Ich habe gelernt,
                          Saison 2017/2018                                                                                                                                                  dass das Leben unterschiedliche Situatio­
                                                                                                                                                                                            nen bringt. Und ich nehme dann die posi­
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                                                                                                                                                                                            tiven Dinge mit. Ich hatte viel mehr Zeit für
                                                                                                                                                                                            meine Familie», so Vilotic, dessen Tochter
                                                                                                                                                                                            jetzt zwei Jahre alt ist. Sie zwischen dem
                                                                                                                                                                                            ersten und dem zweiten Geburtstag so
                                                                                                                                                                                            nah miterleben zu können, sei sehr schön
                                                                                                                                                                                            gewesen. Gleichzeitig habe er eine wichti­
                                                                                                                                                                                            ge Entwicklung gemacht und eine neue
                                                                                                                                                                                            Qualität an sich entdeckt. Er sagt: «Ich bin
Jetzt anmelden oder Upgrade lösen.                                                                                                                                                          ein Spieler, der seinen Mitspielern viel
Weitere Informationen erhältst du in jeder Filiale.                                                                                                                                         ­helfen kann. Nach vier, fünf Trainings in
RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
RÜCKKEHRER MILAN VILOTIC                                                                         GC INSIDE               13

Immer in Ihrer Nähe
Wir sind für Sie da.                        der U21 von YB kam ein junger Spieler zu       Transferfensters klappte. «Für mich war        Fussballspieler mit oder ohne Selbstver­
                                            mir und sagte: ‹Ich habe extrem viel von       klar: Ich kenne GC, kenne die Philosophie      trauen – das sind zwei Welten.»
Ihre Volkswagen Partner in und um Zürich.   dir gelernt.› Zuerst war ich erstaunt, aber    des Clubs und ich wusste, dass ich helfen      Als Vilotic zu GC zurückkehrte, befand
                                            dann habe ich realisiert, dass ich so dem      kann. Ich wollte in diesem System ar­          sich der Klub in Abstiegsgefahr. Es folgten
                                            Team etwas geben, helfen kann. Zudem           beiten, mich weiterentwickeln», erklärt er.    die Trennung von Trainer Pierluigi Tami
                                            habe ich erkannt, wo ich in meiner Karrie­     «Ich wusste, dass es eine grosse Heraus­       und der Neuanfang unter Carlos Berneg­
                                            re bin und wie es weitergehen soll. Ich        forderung ist. Ich war aber frisch und         ger, der den Turnaround schaffte. «Das
                                            hatte einen freien Kopf und wusste,            nahm sie an. Ich spüre eine neue Energie,      Ziel war es, bis Ende Saison Stabilität zu
                                            ­welchen Weg ich gehen will.»                  eine neue Frische.»                            gewinnen und dann in die Zukunft zu
                                             Der Weg, den er unbedingt gehen wollte,                                                      schauen», erklärt Milan Vilotic. «Wir
                                             war jener zurück zum Grasshopper Club          Bergström wie Grichting                       gehen in eine positive Richtung, auch
                                                                                                                                          ­
                                             Zürich. Er hatte lukrative Angebote aus       Dieses allgemeine Wohlbefinden hat ihm         wenn wir noch nicht das Maximum aus
                                             China und Übersee – doch das wollte er        wohl auch dabei geholfen, nach Monaten         der Mannschaft rausholen. Dieses Team
                                             nicht. Sein Ziel war ein Club, bei dem er     ohne Spielpraxis in der Defensive sofort       verfügt über ein super Potenzial, auch
                                             helfen und etwas bewirken kann. «Ich          seine Leistungen abrufen zu können. Mit        menschlich. Es braucht noch ein paar
                                             wollte nicht wegen des Geldes gehen»,         seinem Innenverteidiger-Kollegen Emil          ­Anpassungen und etwas Zeit für die Aus­
                                             sagt er und will auch Folgendes klar­         Bergström haben die Chemie und das              bildung der jungen Spieler. Aber das wird
                                             stellen: «Die Medien zeichneten ein Bild      Verständnis sofort gestimmt, «es ist so,        kommen. Ich bin überzeugt, dass wir das
                                             von mir, das nicht stimmt. Dass ich wegen     wie es früher mit Stéphane Grichting            Potenzial haben, den Grasshopper Club
                                             des Geldes nach Bern gegangen bin, ist        war». Im ersten Moment sei er überrascht        zurück auf die Positionen zu bringen, wo
                                             falsch. Ich wollte Meister werden.» Die       gewesen, dass er den Rhythmus der               er hingehört.» Ein möglicher Plan könnte
                                             Möglichkeit zur Rückkehr sah er dann          ­Super League problemlos mitgehen konn­         für den Serben folgendermassen ausse­
                                  *          erstmals im Dezember, als er vom Inte­r­       te. Doch dies sei auch ein Verdienst der       hen: Nächste Saison Stabilität gewinnen
                                             esse der Hoppers hörte. Im Januar sagte        Mannschaft, die ihn sofort akzeptiert hat­     und in die Top 5 kommen, ein Jahr später
                                             er seinem Berater, dass er warte, bis er zu    te. «Für mich ist wichtig, dass ich im Kopf    die Top 3, «und dann wäre es logisch,
                                             GC zurückkönne, was am letzten Tag des         klar bin, denn dann folgt der Körper. Ein      dass in der Folge auch der Kampf um den
                                                                                                                                           Titel ein Thema wäre».

                                                                                                                                           Hilfe für die Jungen
                              *                                                                                                           Als Routinier bekleidet Vilotic im jungen
                                                                                                                                          Team der Hoppers auf diesem Weg in die
                                                                                                                                          Zukunft eine wichtige Rolle, die ihm viel
                                                                                                                                          Spass macht. Er sagt: «Fast jeder junge
                                                                                                                                          Spieler hat denselben Weg, und ich ken­
                                                                                                                                          ne ihn. Man unterschreibt den ersten
                                                                                                                                          ­Profivertrag, kauft sein erstes Auto, man
                                                                                                                                           geht in die Stadt und wird erkannt, es
                                                                                                                                           folgen Medien- und Sponsorentermine.
                                                                                                                                           ­
                                                                                                                                           Es ist eine neue Welt, mit sehr vielen
                                                                                                                                           ­positiven Dinge, die aber auch ins Nega­
                                                                                                                                            tive wechseln können. Es ist ein super
                                                                                                                                            Test für junge Spieler, wie sie diese
                                                                                                                                            Entwicklung akzeptieren und meistern.
                                                                                                                                            ­
                                                                                                                                            Da kann ich ihnen helfen.» Er vermittle
                                                                                                                                            ihnen auch immer wieder, dass es ent­
* Volkswagen Servicepartner                                                                                                                 scheidend sei, am Saisonende ein besse­
                                                                                                                                            rer Spieler als zu Saisonbeginn zu sein.
                                                                                                                                            Genau diese Entwicklung habe er bei den
                                                                                                                                            jungen GC-Spielern gesehen. Aber: «Das
                                                                                                                                            passiert zuerst im Training und kommt
                                                                                                                                            erst später auch im Spiel. Das ist Qualität.
                                                Milan Vilotic im Zweikampf
www.amag.ch                                     mit Basels Marc Janko.                                                                      Ich bin überzeugt, dass wir über viel
                                                                                                                                            ­Potenzial verfügen. Doch zwischen Talent
                                                                                                                                             und Qualität liegt ein langer Weg.»  l
RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
MATHIAS WALTHER, NEUER SPORTCHEF                                                                                                                                                                                                                GC INSIDE                  15

«MANUEL HUBER UND ICH
WERDEN ALS TANDEM
FUNKTIONIEREN»
                                                   Seit Mitte Mai amtet Mathias Walther als Sportchef des
                                                   Grasshopper Club Zürich. Aus vergangenen Tätigkeiten
                                                   bei GC kennt der Baselbieter den Club bereits und bringt
                                                   vertiefte Kenntnisse der Organisation mit. Mit dieser
Text: Fabienne Wildbolz
                                                   Ernennung ist die operative Führung unter der Leitung
Fotos: KEYSTONE / Gian Ehrenzeller, Walter Bieri   von CEO Manuel Huber nun komplett.

                                                                                                                                                                                                                                                             Sportchef Mathias Walther
Der ausgebildete Ökonom Mathias Wal-               «Wir konnten ohne Druck einen Sportchef      Bereits 1998 war Walther als Chef Préfor-                                                                                                                     und CEO Manuel Huber..
ther kennt den Grasshopper Club Zürich             finden, der sehr gute Qualifikationen mit-   mation erstmals bei den Grasshopper
bestens und wurde einstimmig vom Ver-              bringt und bereits vertiefte Kenntnisse      ­unter Vertrag. Danach folgten verschiede-
waltungsrat gewählt. GC-Präsident Ste-             ­unserer Organisation hat. Ich freue mich     ne Stationen bei GC als Ausbildungschef
phan Anliker zu der klaren Entscheidung:            auf die Zusammenarbeit mit ihm.»             (1999/2000), Sportchef (2000–2003) und      U21-Trainer/Ausbildungschef (2010–2012).        ten, indem gezielt und immer wieder Spieler    erster Linie darum, der Mannschaft eine
                                                                                                                                             Walther ist CEO Manuel Huber unterstellt,       aus dem GC-Nachwuchs ins Fanionteam            ­Basis zu geben, damit sie sich weiter ent­
                                                                                                                                             der seit der Entlassung von Axel Thoma          ­aufgenommen werden. «Ich freue mich auf        wickeln kann. Es wird aber wohl nicht ein-
                                                                                                                                             im Mai 2015 die Aufgaben des Sportchefs          diese grosse Herausforderung, bin mir aber     fach sein, gleich Tritt zu fassen. Ziel wird es
                                                                                                                                             wahrgenommen hat und nun wieder ent-             auch den Erwartungen bewusst, GC künftig       sein, eine gute Mannschaft zusammenzu-

                                                                                          «Ich freue mich
                                                                                                                                             lastet wird. Über seinen Chef sagt Walther:      wieder auf die Erfolgsspur zu führen.» Nach    stellen, die sich kontinuierlich steigern kann
                                                                                                                                             «Ich bin sicher, dass wir als Tandem funk-       einer intensiven Spielzeit 2016/17, die von    und den Zuschauern einen begeisternden

                                                                                         auf diese grosse
                                                                                                                                             tionieren werden.»                               Höhen und Tiefen geprägt war, geht es in       Fussball bietet.                            l

                                                                                                                                              Dreh- und Angelscheibe
                                                                                         Herausforderung,                                    Für Mathias Walther ist es eine Rückkehr
                                                                                                                                             zum Grasshopper Club Zürich. Nun trägt er
                                                                                                                                                                                              Nach der Saison ist vor der Saison, entsprechend
                                                                                                                                                                                              geht es darum, rasch das Kader anzupassen und
                                                                                         bin mir aber auch                                   wieder die Verantwortung für das unmittel-
                                                                                                                                             bare sportliche Geschehen der ersten
                                                                                                                                                                                              Transfers zu tätigen. Nachdem Cheftrainer Carlos
                                                                                                                                                                                              Bernegger mit dem Team den Ligaerhalt realisieren
                                                                                         den Erwartungen                                     Mannschaft. In seiner Funktion als «Chef-
                                                                                                                                             techniker» bringt er klare Vorstellungen mit
                                                                                                                                                                                              konnte, erhielt er einen Vertrag für die Saison
                                                                                                                                                                                              2017/18. Ebenfalls schnell wurde ein neuer Torhüter

                                                                                        bewusst, GC künftig                                  und sieht seine Aufgaben denn auch als
                                                                                                                                             überaus vielfältig. Neben dem offensicht-
                                                                                                                                                                                              verpflichtet, nachdem Joël Mall sein Glück neu in
                                                                                                                                                                                              Darmstadt versucht. Von Eintracht Frankfurt stösst

                                                                                           wieder auf die                                    lichsten Ziel für ausreichend Qualität des
                                                                                                                                             Teams besorgt zu sein, sieht sich Walther
                                                                                                                                                                                              der österreichische National-Goalie Heinz Lindner
                                                                                                                                                                                              (Foto) zu den Grasshoppers; der 26-Jährige unter-

                                                                                           Erfolgsspur zu
                                                                                                                                             als Dreh- und Angelscheibe zwischen der          schrieb einen Zweijahresvertrag mit Option auf ein
                                                                                                                                             1. Mannschaft und der Führung des Clubs.         weiteres Jahr. «Heinz Lindner war unser Wunsch-

                                                                                              führen.»
                                                                                                                                             Er wird alles daran setzen, die Club-Philoso-    kandidat. Mit seiner Verpflichtung konnten wir einen
                                                                                                                                             phie umzusetzen und ein gutes Verhältnis         wichtigen Teil beim Aufbau einer schlagkräftigen
                                                                                                                                             zur Mannschaft zu pflegen. Dabei wird sein       ersten Mannschaft vollziehen», so GC Sportchef
                                                                                                                                             Hauptaugenmerk auch der angegangenen             Mathias Walther.
                                                                                                                                             Strategie der Förderung junger Talente gel-
RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
SILVAN BARBUI, LANGJÄHRIGER TEAM MANAGER                                                                                                                                                                                                 GC INSIDE             17

«GC WIRD FÜR IMMER IN
MEINEM HERZEN BLEIBEN»
                                                       Über 15 Jahre begleitete Silvan Barbui als Team Manager das                             lich in Worten beschreiben. Es sind
                                                       Fanionteam an über 750 Spiele. Sein Amt beim Grasshopper                                ­Momente, die einen für immer prägen.
                                                       Club Zürich hat er im Jahr 2002 übernommen. Nun beendet                                 Mein GC-Herz
                                                       er seine langjährige Karriere bei den Hoppers. Mit Blau-                                Das ist seit eh und je sehr gross. Auch
                                                       Weiss konnte er unvergessliche Momente erleben, wie den                                 wenn ich meine Karriere bei GC nur
Text: Giorgio Iacovazzo / Fabienne Wildbolz
                                                       27. Meistertitel oder den Cupsieg im 2013, die ihm heute                                schweren Herzens beende, wird GC für
Fotos: KEYSTONE / Thomas Egli, Walter Bieri            noch in bester Erinnerung sind.                                                         immer in meinem Herzen bleiben. In den
                                                                                                                                               ausländischen Ligen gibt es auch Verei-
                                                                                                                                               ne, für die ich sympathisiere, aber das
Meine erste blau-weisse Erinnerung                     war das beste Stadion. Dieses Ambiente       waren phänomenal. Natürlich gehört auch    kann man nicht mit meiner blau-weissen
Ich bin seit Kindsbeinen ein Grasshopper.              kam bei Heimspielen immer zur Geltung.       der Cupsieg 2013 zu den Ereignissen, die   Leidenschaft vergleichen. GC hatte schon
Alte Fotos von Schulreisen zeigen mich                                                              unvergesslich sind. Ich erinnere mich,     immer einen einzigartigen Stellenwert.
bereits als «Knirps» im GC-Trikot. Später              Mein schönstes GC-Erlebnis                   dass die Spannung bereits Tage vor dem
dann auch als Fan im Hardturm, wo ich                  Eines der schönsten Ereignisse ist sicher-   Final enorm zu spüren war. Umso grösser    Mein schlimmstes GC-Erlebnis
Spieler wie Marcel Koller, Mats Gren und               lich der Meistertitel 2003. Die Emotionen    waren die Erleichterung und Freude nach    Ich empfinde jede Niederlage als äusserst
viele andere bewunderte. Die Stimmung                  nach dem Schlusspfiff in Bern und die        dem Schlusspfiff. Einfach unbeschreib-     negativ. Auch wenn Niederlagen zum
im Hardturm war immer fantastisch. Es                  ­Feier bis in die Morgenstunden in Zürich    lich! Man kann solche Momente unmög-       Sport gehören, konnte ich diese selbst
                                                                                                                                               nach 15 Jahren als Team Manager immer
                                                                                                                                               nur schwer verkraften. Vielleicht merkte
                                                                                                                                               man mir das jeweils nicht so an, aber mich
                                                                                                                                               beschäftigte jede Niederlage sehr, egal
                                                                                                                                               gegen welchen Gegner. Daneben kommt
                                                                                                                                               natürlich das letzte Spiel im Hardturm. Es
                                                                                                                                               war ein sehr trauriges Ereignis, das mir
                                                                                                                                               sehr nahe gegangen ist. Mit dem Abriss
                                                                                                                                               des Stadions ging ein Stück Geschichte
                                                                                                                                               zu Ende.

                                                                                                                                               Mein erster Tag bei GC
                                                                                                                                               Ich kann mich genau daran erinnern. Ich
                                                                                                                                               wurde von Marcel Koller empfangen und
                                                                                                                                               der Mannschaft vorgestellt. Das herzliche
                                                                                                                                               Ambiente hat mich von Tag 1 an beein-
                                                                                                                                               druckt. In Erinnerung ist mir auch eine
                                                                                                                                               Anekdote mit Cabanas geblieben. Nach-         eine einzigartige Stimmung. Das Zürcher     sätzlich ein schlechter Begleiter ist und
                                                                                                                                               dem ich vorgestellt wurde, kam er auf         Derby war auch immer sehr speziell, da      negative Auswirkungen hat. Was es auf
                                                                                                                                               mich zu und sagte: «Schön, bist du hier,      es um mehr als nur um drei Punkte ging.     jeden Fall immer braucht, ist der nötige
                                                                                                                                               wir werden dich unterstützen. Wenn du         Die Leidenschaft beider Fan-Gruppen hat     Respekt vor jedem Gegner. Statt Angst zu
                                                                                                                                               etwas brauchst, kannst du jederzeit auf       im Stadion immer für eine schöne und        haben, sollte man lieber den Stärken
                                                                                                                                               mich zukommen.»                               spannende Stimmung gesorgt.                 ­seiner Mannschaft vertrauen.

    Silvan Barbui hatte immer ein offenes Ohr für die Spieler –                                                                                Mein Lieblingsgegner                          Mein Angstgegner                            Mein Lieblingstrainer
    hier Rúnar Már Sigurjónsson und Lucas Andersen.                                                                                            Am liebsten hatte ich internationale Spiele   Einen Angstgegner hatte ich in diesem       In den letzten 15 Jahren hatte ich die
                                                                                                                                               in fremden Stadien. Es herrschte immer        Sinne nicht. Ich denke, dass Angst grund-   Möglichkeit, mit zahlreichen Trainern
RÜCK- UND AUSBLICK - Grasshopper Club Zürich
SILVAN BARBUI, LANGJÄHRIGER TEAM MANAGER                                                          GC INSIDE              19

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                                                                                                  ­bestimmten Lieblingstrainer zu nennen,
                                                                                                   würde ich nicht als korrekt empfinden. Es
                                                                                                   ist mir eher eine Mischung von vielen
                                                                                                                                                       «Im Zürcher Derby geht es um
                                                                                                   ­Faktoren in Erinnerung geblieben. Jeder
                                                                                                    der Trainer hatte eine spezielle Charakte-
                                                                                                                                                          mehr als nur drei Punkte.
                                                                                                    ristik, die ihn ausmachte. So zum Beispiel
                                                                                                    die Souveränität von Marcel Koller, die          Ein Derbysieg ist sehr emotional.»
                                                                                                    Leidenschaft von Carlos Bernegger, die
                                                                                                    Disziplin von Krassimir Balakov, die akribi-
                                                                                                    sche Arbeit von Uli Forte, die Erfahrung       ­ ihai Tararache, einer der für mich besten
                                                                                                                                                   M                                             zu vermitteln, das ist für das ganze
                                                                                                    von Michael Skibbe oder die Ruhe von           defensiven Mittelfeldspieler der letzten      Ambiente wichtig. Meiner Meinung nach
                                                                                                    Pierluigi Tami.                                20 Jahre im Schweizer Fussball und ein        sollte man immer dafür sorgen, dass
                                                                                                                                                   Spieler, der für GC Wichtiges geleistet       am Spieltag keine unnötige Hektik ent-
                                                                                                 Mein Lieblingsspieler                             hat. Seine Spielübersicht war überragend.     steht, die man eigentlich vermeiden
                                                                                                 Es ist schwierig, einen Lieblingsspieler          Das taktische Verständnis gepaart mit         könnte.
                                                                                                 zu nennen. Da gehen mir verschiedene              ­seinem Zweikampfverhalten machte ihn
                                                                                                 Namen durch den Kopf. Richard Núñez ist            zu einem der Schlüsselspieler in der         Mein Zukunftswunsch
                                                                                                 mit seinen unglaublich vielen Toren für            Meistersaison. Er wurde meiner Meinung       Mein Wunsch für GC ist Kontinuität und
                                                                                                 GC der vielleicht beste Spieler, der je in         nach zu wenig gewürdigt für das, was er      Stabilität auf allen Stufen. GC ist ein
                                                                                                 der Schweiz gespielt hat. Christoph Spy-           geleistet hat. Auch menschlich war er top.   hervorragender Brand, der es verdient
                                                                                                                                                                                                 ­
                                                                                                 cher und Andreas Gerber sind mir durch             Ich pflege heute noch persönlichen           hat, an der Spitze des Schweizer Fuss-
                                                                                                 ihre Professionalität in Erinnerung geblie-        ­Kontakt zu ihm.                             balls zu stehen. Weiter wünsche ich mir
                                                                                                 ben. Ricardo Cabanas hatte eine enorme                                                          endlich wieder ein Fussballstadion in
                                                                                                 Leidenschaft für GC. Antonio Barijho              Mein Ritual                                   ­Zürich und dass ich – auch wenn sich
                                                                                                 brachte unglaublich viel «Feuer» ins              Ich bin grundsätzlich kein abergläubischer     ­unsere Wege nun trennen – viele schöne
                                                                                                 Spiel. Aber auch viele wichtige Spieler wie       Mensch, daher habe ich keine beson-             und spannende Momente mit GC erleben
                                                                                                 Grichting, Bürki und Salatic möchte ich an        deren Rituale vor dem Spiel oder in an-         darf. Meine Arbeit hat mir auch nach über
                                                                                                 dieser Stelle erwähnen. Wenn ich einen            deren Situationen gepflegt. Ich habe je-        15 blau-weissen Jahren jeden Tag sehr
Kinnarps Suisse SA – Bernerstrasse Nord 202 – 8064 Zürich – www.kinnarps.ch – info@kinnarps.ch   konkreten Spieler nennen muss, ist es             weils versucht, am Spieltag immer Ruhe          viel Freude bereitet.                 l
SPONSORENMATCH VOM 2. JUNI                                                                                                                                                                                                                       GC INSIDE          21

REVANCHE GEGLÜCKT –                                                                                                                                                                                                  Roman Hangarter, Technischer Leiter GC
                                                                                                                                                                                                                     und Coach Team weiss.

VERSÖHNLICHER SAISONABSCHLUSS
DER PROFIS INKLUSIVE
                                               Am 2. Juni absolvierte der Grasshopper Club Zürich gegen
                                               den FC Sion sein letztes Spiel der Saison. Neben dem Feld                                      Boris Smiljanic, U21-Trainer GC
                                                                                                                                              und Coach Team blau.
                                               trafen sich an jenem Freitag bereits zum zweiten Mal Spon-
                                               soren und Partner des Clubs auf dem GC/ Campus zum ge-
                                               meinsamen Fussballspiel. Im Vordergrund standen ganz                                        grund. Wie schon im Jahr zuvor wurden           ­ ieder bezog er wie bei den «richtigen»
                                                                                                                                                                                           w                                               weit gefehlt: Unter der Führung von
                                                                                                                                           zwei Mannschaften gebildet, erneut mit          Hoppers bei seinen Durchsagen jeweils           Roman Hangarter kämpfte sich Team
                                                                                                                                                                                                                                           ­
                                               klar der Spass am Spiel und der gemeinsame Ausklang der                                     Boris Smiljanic (Team blau) und Roman           auch die Sponsoren als Presenter mit ein        weiss zurück und schaffte in der Nach­
Text: Fabienne Wildbolz
                                               Saison 2016/17 bei Bratwurst, Bürli, Salat und Bier. Auch                                   ­Hangarter (Team weiss) als Spielertrainer.     und konnte sich auch die eine oder ande­        spielzeit den Ausgleich. Wie schon vor
Fotos: KEYSTONE / Michael Buholzer             diesmal fiel die Entscheidung im Penaltyschiessen.                                           In beiden Garderoben ging es denn auch         re Bemerkung zu der Leistung der beiden         ­einem Jahr musste die Entscheidung im
                                                                                                                                            laut zu und her. Nach letzten Anpassun­        Torhüter nicht verkneifen, wenn diese mal        Elfmeterschiessen fallen. Hier liefen die
                                                                                                                                            gen bei der Ausrüstung gab es einige           ins Leere ­griffen...                            beiden Torhüter nun zu ihrer Höchstform
Wie schon vor einem Jahr trafen um 18 Uhr      «Fussballclubs sind auf Einnahmen und         ­ elegenheit biete, sich in einem informel­
                                                                                             G                                              ­taktische Anweisungen, gefolgt von einem                                                       auf und lieferten sich einen regelrechten
über zehn Vertreter der Sponsoren und          Unterstützung angewiesen. Gerade in           len Rahmen auszutauschen und auf dem            kurzen Warm-up am Spielfeldrand. Sehr          Wieder fällt die Entscheidung                   Penalty-Krimi, in dem sie ihre Teams mit
Partner auf dem GC/Campus in Nieder­           ­Zeiten, die von Höhen und Tiefen geprägt     GC/Campus Beziehungen zu pflegen.               schnell war klar: Das Team von Coach           im Penaltyschiessen                             Wahnsinnsparaden im Spiel behielten.
hasli ein, um sich sportlich mit- und gegen­    sind. Deshalb möchten wir uns sehr herz­                                                     Smiljanic war heiss auf die Revanche,         Nach der Pause kamen beide Teams in              Schliesslich gelang den «Blauen» die
einander zu messen. Begrüsst wurden             lich für die Treue bedanken», sagte er und    «Angriff pur»                                  verlor sein Team doch vor einem Jahr nur      der gleichen Formation, aber mit spürbar         über den gesamten Spielverlauf gesehen
die Sponsoren und Partner des Clubs vom         fügte an, dass ein solcher Anlass auch       Aber genug der netten Worte – der sport­        ganz knapp im Elfmeterschiessen. Der          neuen taktischen Anweisungen auf das             verdiente Revanche, und das Spiel ende­
Leiter Vermarktung, José M. San José.           immer wieder eine gute Plattform und
                                                ­                                            liche Wettbewerb stand nun im Vorder­           Matchplan von Team blau war denn auch         Spielfeld zurück. So kam es auf beiden           te 7:6 für das Team von Boris Smiljanic.
                                                                                                                                             klar: Angriff pur.                            Seiten immer wieder zu einigen, teilweise        Aber, darüber waren sich am Schluss alle
                                                                                                                                             Und so war es denn auch. Nach der             hochkarätigen Chancen, wobei die «Blau­          einig: Der olympische Gedanke zählte
                                                                                                                                             ­Vorstellung der beiden Mannschaften –        en» bis kurz vor Schluss das bessere             und so durfte sich auch Team weiss als
                                                                                                                                              hier wurde eigens der offizielle Speaker     Ende für sich zu behalten schienen. Aber         Sieger fühlen…
                                                                                                                                              der «richtigen» Hoppers für das Spiel
                                                                                                                                              ­aufgeboten – übernahmen die «Blauen»
                                                                                                                                               rasch das Zepter und so stand es bereits
                                                                                                                                               nach knapp zehn Minuten 3:0 für die
                                                                                                                                               Mannschaft von Boris Smiljanic. Doch so
                                                                                                                                               schnell gab sich das Team um Trainer
                                                                                                                                               Hangarter nicht geschlagen. Dank guter
                                                                                                                                               Ballkontrolle und gepflegtem Aufbau
                                                                                                                                               kamen auch die «Weissen» zu immer
                                                                                                                                               ­
                                                                                                                                               mehr und besseren Chancen. Schliess­
                                                                                                                                               lich wurde ihr Kampfgeist belohnt und bis
                                                                                                                                               zur Halbzeit des 60 Minuten dauernden
                                                                                                                                               Spiels stand es nur noch 3:1.
                                                                                                                                               Auch wenn die sportlichen Ambitionen auf
     José M. San José,                                                                                                                         beiden Seiten hoch waren, sorgte nicht
     Leiter Vermarktung GC.                                                                                                                    zuletzt der Einsatz des GC-Speakers
                                                                                                                                               ­immer wieder dafür, dass klar der Spass­     Goalie Remo Wiedmer, GC, und Timo Lenz, Kinnarps.
                                                                                                                                                faktor im Vordergrund stand. Immer
SP0NSORENMATCH VOM 2. JUNI                                                                           GC INSIDE               23

                                                                                  Beide Teams beim Jubeln.

                                                                                 Beherzte Leistung auch 		                         le für den unter Krämpfe leidenden Unpar­    ras endgültig zugunsten der Sittener ent­
                                                                                 vom Fanionteam                                    teiischen einspringen. So konnte das         schieden zu sein. GC jedoch zeigte eine
                                                                                Nach dieser hart umkämpften, aber äus­             Spiel erst nach einer Pause von 14 Minu­     enorme Moral und beendete wenige
                                                                                serst unterhaltsamen Partie liessen sich           ten wiederaufgenommen werden, was zu         ­Minuten später mit einem Weitschuss von
                                                                                alle Beteiligten im GC Corner mit Brat­            einer Nachspielzeit von 17 Minuten führte.    Lucas Andersen die Träume des FC Sion,
                                                                                wurst, Bürli, Salat und Bier verköstigen           Durch die Niederlage des FC Lugano            sich direkt für die Europa League qualifi­
                                                                                und schauten gemeinsam den letzten                 ­gegen den FC Luzern kam auf dem R ­ asen     zieren zu können.

    Unser Steilpass
                                                                                ­Auftritt der ersten Mannschaft im Tour­            nochmals Spannung auf. Der FC Sion
                                                                                 billon. Auch im Spiel des Fanionteams              versuchte mit allen Mitteln, den Sie­        Versöhnlicher Saisonabschluss
                                                                                 gegen den FC Sion bekamen die Gäste                gestreffer zu erzielen. Es waren aber die   Mit diesem unglaublichen Spiel in Sion
                                                                                 eine beherzte Leistung der Profis mit eini­        Hoppers, die durch Numa Lavanchy            neigte sich denn auch die zweite Ausgabe
                                                                                 gen turbulenten Szenen zu sehen: In der            beinahe in Führung gingen. Das Spiel
                                                                                                                                    ­                                           des Sponsorenanlasses auf dem GC/
                                                                                 66. Spielminute musste der vierte Offiziel­        schien dann durch den Treffer von Macei­    Campus langsam dem Ende zu. Das

    an Sie.
                                                                                                                                                                                ­Gläserklirren und der muntere Smalltalk
                                                                                                                                                                                 verstummten allmählich. Ein versöhn­
                                                                                                       Grillplausch nach der sportlichen Betätigung.                             licher Saisonabschluss sei dies, darüber
                                                                                                                                                                                 waren sich alle einig. Der vor allen Dingen
                                                                                                                                                                                 hoffen lässt auf eine von mehr Erfolg
                                                                                                                                                                                 ­gekrönten Spielzeit 2017/18.
                                                                                                                                                                                  Gegen Mitternacht verabschiedete sich
                                                                                                                                                                                  José M. San José von den letzten Gästen.
Die Sanierung der eigenen Heizanlage ist teuer und aufwändig.                                                                                                                     «Wir sind auch mit der zweiten Ausgabe
Planen Sie frühzeitig, wir helfen Ihnen dabei. Mit dem EKZ Energiecontracting                                                                                                     dieses Anlasses sehr zufrieden und h­ aben
profitieren Sie von einem Heizungsersatz ohne eigene Investitionen.                                                                                                               eine sehr gute Stimmung genossen»,
Wir beraten Sie gerne unter 058 359 53 53.                                                                                                                                        sagte er. «Jetzt hoffen wir, dass alle Betei­
                                                                                                                                                                                  ligten das verlängerte Pfingstwochenende
                                                                                                                                                                                  auch ohne körperliche Beschwerden
                                                                                                                                                                                  ­geniessen können und später keine Mag­
                                                                                                                                                                                   nesiumtabletten zum Einsatz kommen
                                                                                                                                                                                   werden.» Einer weiteren und damit dritten
ekz.ch/contracting                                                                                                                                                                 Ausgabe im Frühling 2018 steht demnach
                                                                                                                                                                                   nichts im Wege.                         l
GIROLAMO GIACONE, CECCHETTO                                                                                                                                                                                                                 GC INSIDE            25

«ICH SCHÄTZE DEN
                                                                                                                                        Seit wann besteht die Partnerschaft                Kunden spüre ich jeweils grosses Interes-      logischer Sicht. Nachhaltigkeit bedeutet
                                                                                                                                        zwischen Cecchetto und GC?                         se an dieser Partnerschaft. Viele von ih-      auch fairer Handel und hat nicht nur mit
                                                                                                                                        Oh, schon sehr, sehr lange. Da war Hans-           nen sind grosse Fussballfans und freuen        dem Kaffeeanbau zu tun, sondern auch

UNKOMPLIZIERTEN UND
                                                                                                                                        peter Latour noch Trainer, woran ich mich          sich über die Einladungen zu den Spielen.      mit dem persönlichen Umgang mit den
                                                                                                                                        noch gut und gerne erinnere. Ein über              Weiter nehme ich GC als Club wahr, der         Mitarbeitenden und unseren Lieferanten.
                                                                                                                                        zehnjähriges Engagement, das sich be-              sehr stark auf seinen Nachwuchs setzt          Eine langfristige oder eben nachhaltige
                                                                                                                                        währt hat, ich sehr schätze und immer              und somit – wie wir auch – das Thema           Beziehung erreicht man nur, wenn man
                                                                                                                                        noch gut passt. Zumal ich den Fussball-            Nachhaltigkeit gross schreibt.                 eine faire und transparente Kommuni­

KOLLEGIALEN UMGANG MIT GC»
                                                                                                                                        betrieb sehr gerne mit einer Firmenstruk-                                                         kation pflegt und um seinen Nachwuchs
                                                                                                                                        tur vergleiche.                                    Das heisst? Können Sie dazu noch               besorgt ist – wie der Grasshopper Club
                                                                                                                                                                                           ­etwas mehr sagen?                             Zürich.
                                                                                                                                        Das heisst, Sie sehen durchaus Paral-               Bei einem Naturprodukt wie Kaffee hat
                                                                                                                                        lelen zwischen der Fussballwelt und                 das Thema Nachhaltigkeit eine grosse          Und wie sorgen Sie sich konkret um
                                                                                                                                        der Kaffeebranche?                                  Bedeutung. Das fängt bei uns bei unseren      Ihren Nachwuchs?
                                           Der Kaffee gehört zu Italien wie der Fussball. Girolamo                                      Wissen Sie, ich sehe hier vielleicht weni-          ­Kaffeekapseln an: Bei Cecchetto haben        Wie es der Zufall will, hatte ich gerade
                                           Giacone, Managing Director von Kaffeeimporteur Cecchetto,                                    ger eine unmittelbare Parallele zwischen             wir uns bei unseren Kapseln für ein Mate-    heute Morgen den Arbeitsvertrag unserer
                                                                                                                                        Fussball und der Kaffeewelt, aber dafür              rial mit geringem Umwelteinfluss ent-        zukünftigen Praktikantin zur Unterschrift
                                           spricht über Nachhaltigkeit, darüber, was einen Fussballver-                                 vielmehr das, was unser KMU mit der                  schieden, das in Heizöl umgewandelt          auf dem Tisch. Sie wird in einem Jahr ein
Text: Fabienne Wildbolz
                                           ein für ihn so faszinierend macht, und verrät, dass er unter                                 Fussballbranche gemeinsam hat. Beim                  oder durch Verbrennung zur Energiege-        Studium in Medienwissenschaften begin-
Fotos: KEYSTONE / Alexandra Wey            seinen Mitarbeitenden als Fussballbanause gilt.                                              Fussball gefällt mir das Zusammenspiel               winnung genutzt werden kann. Aber ich        nen wollen und war auf der Suche nach
                                                                                                                                        aller Teammembers. Ich denke hier ­jedoch            verstehe Nachhaltigkeit nicht nur aus öko-   ersten beruflichen Erfahrungen in diesem
                                                                                                                                        nicht nur an die Akteure auf dem Feld,
                                                                                                                                        also den Teamgeist, das gute Verhältnis
                                                                                                                                        zwischen Trainer und Spieler. Ein Club
                                                                                                                                        wie GC lebt davon, dass alle Rädchen
                                                                                                                                        ­ineinandergreifen. Der beste Spieler oder
                                                                                                                                         Trainer ist nur so gut wie alle beteiligten
                                                                                                                                         Personen dahinter. Das fängt beim Mate-
                                                                                                                                         rialwart an und hört beim Masseur auf.
                                                                                                                                         Und da habe ich noch gar nicht von den
                                                                                                                                         weiteren Abteilungen des Vereins gespro-
                                                                                                                                         chen, wie dem HR oder dem Marketing.
                                                                                                                                         Das hat mich schon immer fasziniert und
                                                                                                                                         ist bei Cecchetto nicht anders. Unser
                                                                                                                                         ­Erfolg, unsere Qualität ist nur so gut, wie
                                                                                                                                          alle involvierten Personen – von mir als
                                                                                                                                          Managing Director bis zum Verkaufsper-
                                                                                                                                          sonal, das tagtäglich im direkten Kunden-
                                                                                                                                          kontakt ist und darum besorgt ist, die
                                                                                                                                          Wünsche und Anliegen der Konsumenten
                                                                                                                                          zu erfüllen. Was bei GC der Führungs­
                                                                                                                                          treffer in der letzten Minute ist, ist bei uns
                                                                                                                                          die Frage des Kaffeegeniessers nach
                                                                                                                                          der zweiten Tasse.

                                                                                                                                        Wie erleben Sie die Partnerschaft?
                                                                                                                                        Welche Ziele verfolgen Sie damit?
Herr Giacone, sind Sie ein Fussballfan?    ter blicke –, lachend oder betrübt – weiss   für mich eher die grossen Turniere – wie        Unsere Beziehung besteht wie erwähnt
Sie werden lachen, aber in unserem         ich sofort, welches Team gewonnen bzw.       Europa- oder Weltmeisterschaft – bei            schon sehr lange. Ich habe und hatte ein
­Unternehmen bin ich der Fussballbanau-    verloren hat. In meiner Jugend jedoch –      ­denen ich mitfiebere. Als gebürtiger Italie-   sehr gutes Verhältnis zum Club und schät-
 se. Meine Mitarbeitenden jedoch leben     da kann ich mich gut daran erinnern –         ner und verheiratet mit einer Engländerin      ze den unkomplizierten und kollegialen
 den Sport und das Fansein dafür umso      habe ich GC sehr wohl als den führenden       hingen bei uns an der Euro letztes Jahr        Umgang. GC ist eine Marke, die man
 mehr. Wenn ich nach einem Wochenen-       Verein wahrgenommen und war vom               drei Fahnen auf dem Balkon, alle drei          kennt und mit der man sich assoziieren
 de jeweils in die verschiedenen Gesich-   ­Rekordmeister fasziniert. Heute sind es      ­leider viel zu kurz.                          kann. In den Gesprächen mit meinen
GIROLAMO GIACONE, CECCHETTO                                                                      GC INSIDE               27

                                                                                                                                                              Bereich. Ganz klar eine Win-win-Situation:     realistisch plant. Auch aus der Sicht eines   ner Branche – wir leben in anderen Markt-
                                                                                                                                                              So wird sie uns in der kommenden Zeit in-      KMUs erachte ich dies als wichtigen           verhältnissen, mit anderen Budgets und
                                                                                                                                                              nerhalb des Marketingteams mit Social-         ­Faktor. Wissen Sie, wir sollten uns in der   anderen Möglichkeiten. Aber was ich mir
                                                                                                                                                              Media-Aktivitäten unterstützen. Als Digital     Schweiz schon immer wieder vor Augen         grundsätzlich wünsche – und zwar lieber
                                                                                                                                                              Immigrant setze ich stark auf die frischen      führen, dass wir uns in anderen Dimensi-     gestern als heute – ist wie so viele endlich
                                                                                                                                                              Ideen und unbefangenen Herangehens-             onen bewegen. Ich sehe dies auch in mei-     wieder ein eigenes Stadion.              l
                                                                                                                                                              weisen der Jungen. Neben ­solchen Prakti-
                                                                                                                                                              ka geben wir im Verkauf auch gerne
                                                                                                                                                              jungen Arbeitnehmern oder Quereinstei-
                                                          WELTWEIT:                                                                                           gern eine Einstiegschance. Man spürt sehr
                                                                                                                                                              schnell, ob sich jemand im Verkauf wohl
                                                         MÖBLIERTE                                                                                            fühlt und Spass dabei hat, auf Kunden zu-
                                                                                                                                                              zugehen. Und unsere ­Erfahrung zeigt: Es
                                                         WOHNUNGEN                                                                                            ist nicht nur toll, sondern zahlt sich auch
                                                                                                                                                              aus, jungen Talenten hier immer wieder
                                                         MIT SERVICE                                                                                          eine solche Möglichkeit zu bieten. Erfah-
                                                                                                                                                              rungen, die GC in sportlicher Hinsicht mit
                                                          UND STIL                                                                                            der Strategie der Förderung von Nach-
                                                                                                                                                              wuchsspielern auch macht.
                                                         – AUCH FÜR
                                                                                                                                                              Erinnern Sie sich an einen speziellen
                                                        GRASSHOPPER.                                                                                          Moment dieses Engagements?
                                                                                                                                                              Das ist einige Jahre her, aber den behalte
                                                                                                                                                              ich in sehr guter Erinnerung. Es war ein
                                                                                                                                                              Sponsorenanlass noch unter Trainer
                                                                                                                                                              ­Latour. Neben dem Coach waren auch
                                                                                                                                                               einige Spieler zugegen. Ich habe diesen
                                                                                                                                                               unverkrampften 1:1-Austausch mit Spie-
                                                                                                                                                               lern und Trainer sehr genossen und er­ ­­ -
                                                                                                                                                               lebte ihn als äusserst spannend und inspi-
                                                                                                                                                               rierend. Diese Spieler sind Vollblut­ ath­
                                                                                                                                                               leten, denen ich grossen Respekt und
                                                                                                                                                               Achtung zolle.

                                                                                                                                                              Was wünschen Sie sich für die neue
                                                                                                                                                              Saison?
                                                                                                                                                              Ich habe ein Gefühl, eine Überzeugung
                                                                                                                                                              und dann kommt auch noch ein Stück
                                                                                                                                                              Hoffnung dazu. Ich hoffe darauf und wün-
                                                                                                                                                              sche dem Grasshopper Club Zürich in
                                                                                                                                                              erster Linie einen richtig guten Start in
                                                                                                                                                              die neue Spielzeit. Der sportliche Erfolg
                                                                                                                                                              schlägt sich schliesslich auch wieder po­        Seit 1986 gilt CECCHETTO Import AG als der Spezi-                COFFEE EXCELLENCE

                                                                                                                                                              sitiv auf unser Sponsoring nieder. Dann          alist für italienische Kaffeebraukunst in der Schweiz.
                                                                                                                                                              bin ich davon überzeugt, dass der Verein         Dies hat das Traditionsunternehmen seinem System zu verdanken: der Idee
                                                                                                                                                              unter der Führung von Manuel Huber die           ­nämlich, den Händlern Cecchetto-Kaffeemaschinen kostenlos zur Verfügung zu
                                                                                                                                                              so wichtige Balance zwischen den finanzi-         stellen und deren Kunden damit den Kauf einer Maschine zu ersparen. Eine breite
                                                                                                                                                              ellen Möglichkeiten und dem sportlichen           Palette hochwertiger Cecchetto-Kaffeemischungen trifft den Geschmack eines
B E R L I N         F R A N K F U R T    G E N F           L A U S A N N E           W I E N          V E V E Y             W A R S C H A U     Z Ü R I C H
                                                                                                                                                              Geschehen langfristig findet. Diese halte         ­jeden ­Kaffeegeniessers. Nachdem sich Gründer Renato Cecchetto, anfangs noch
                                                                                                                                                              ich nämlich im wahrsten Sinne des ­Wortes          höchstpersönlich um die Reparatur von Kaffeemaschinen gekümmert hatte, zählt
                                          N E U E   S E R V I C E D   A P A R T M E N T   P A R T N E R   I N :                                               für matchentscheidend. Ich weiss jedoch            das Unternehmen heute auf über 70 langjährige Profis. Rund 320 000 Kunden in
                                                                                                                                                              als Unternehmer nur zu gut, wie schwierig          der Schweiz geniessen die einzigartige Qualität von Cecchetto-Kaffee zuhause, an
A M S T E R D A M          D U B A I    H A M B U R G          L O N D O N           M I L A N            N E W   Y O R K           P A R I S    T O K Y O    dies ist. Ich habe jedoch das Gefühl, dass         ­öffentlichen Orten oder am Arbeitsplatz.
                                                                                                                                                              der Verein hier auf gutem Wege ist und
FREDY AESCHLIMANN, VEROFIT                                                                                                                                                                                                              GC INSIDE            29

«DIE ERNÄHRUNG IST
WIRKLICH KEINE HEXEREI»
                                               Der Basler Fredy Aeschlimann ist mit seiner 1995 gegründe-
                                               ten Firma VEROFIT Local Partner des Grasshopper Club Zürich
                                               und sorgt für die richtige Sporternährung. Im Interview
Text: Andy Maschek
Fotos: KEYSTONE / Thomas Egli, Walter Bieri,
                                               erklärt er, um was es geht, welche Dinge zu beachten sind
       Reto Fiechter                           und sagt: «Das ist das Benzin der Sportler.»

Sie vertreiben Sport-Produkte und              ­ bnehmen eigentlich ein Mist ist – nichts
                                               A                                             es gibt in diesem Bereich ja viel Hokus­
Mahlzeiten-Produkte. Können Sie das            zu essen ist nie lustig – und dass es         pokus. Wenn wir zum Fussball kommen:
erklären?                                      ­Dis­ziplin braucht.                          Gerade die Jungen auf dem Weg an die
Wir führen zwei Linien. Einerseits die                                                       Spitze sind offen für alles – was teilweise
­grüne mit den Sportprodukten, anderer­        Sie haben also für ambitionierte Sport-       unvernünftig ist.
 seits die orange, bei der es ums Ab­          ler, Hobby-Sportler und auch Leute,
 nehmen geht. Es ist überall so: Man sucht     die abnehmen wollen, die passende             Produzieren Sie auch Produkte?
 Wundermittel, die schnell wirken, so dass     Antwort.                                      Wir machen Rezepturen und lassen die          mit Christof Mannhart und Dr. Paolo          wurde. Solche Produkte sind oft billig,       t­rainiert und meint, man sei am Anschlag,
 man quasi über Nacht Kilos verliert. Wir      Das ist so. Wichtig ist, dass man aufzeigt,   Produkte herstellen. Unsere Basis ist die     ­Colombani, die auf diesem Gebiet füh­       können aber verunreinigt sein, was in          bringt man am Sonntag die Leistung nicht.
 erklären, dass dies nicht so ist, dass        was es braucht und was es bringt, denn        ETH, die Swiss Sports Nutrition Society        rend sind. Denn wenn man den Leuten         ­Europa nicht passiert. Wir haben bei den      Man muss auch unter der Woche genü­
                                                                                                                                            etwas erzählt, muss es wissenschaftlich      Herstellern gewisse Garantien, sie kön­       gend Benzin im Tank haben, das macht
                                                                                                                                            fundiert sein.                               nen nicht Medikamente und Lebensmittel        man nicht nur mit Pülverchen. Das A und
                                                                                                                                                                                         auf derselben Maschine bearbeiten.            O ist, dass man immer vernünftig und
                                                                                                                                           Betreuung und Beratung sind also fast                                                       ausgewogen isst – das kann man dann
                                                                                                                                           wichtiger?                                   Ihr Slogan lautet «Sporternährung für          ergänzen, so dass es effektiv etwas
                                                                                                                                           Das ist so. Es gibt auch nicht sehr viele    Sieger!». Sind Training und Wettkampf          bringt.
                                                                                                                                           Produkte, von denen die Wirkung wissen­      gemeint?
                                                                                                                                           schaftlich erwiesen ist. Im Sport sind das   Training ist mindestens ebenso ­wichtig.      Ernährung ist Wissenschaft und Philo-
                                                                                                                                           Sportgetränke, Gels und Regenerations­       Für mich ist jeder ein Sieger, der sich mit   sophie?
                                                                                                                                           gels – der Rest geht unter «kann, muss       Ernährung und Energie auseinandersetzt.       Ja, und die Ernährung ist wirklich keine
                                                                                                                                           aber nicht». Wichtig ist gerade in Clubs,    Sporternährung hat nicht nur mit diesen       Hexerei. Man muss sich gesund und
                                                                                                                                           dass man zuerst die Ärzte fragt, bevor       Produkten zu tun, man spricht ja von          ­ausgewogen ernähren – was anhand der
                                                                                                                                           man etwas nimmt, weil jemand gesagt          Ergänzungsnahrung. Es geht um die
                                                                                                                                                                                        ­                                              Lebensmittelpyramide einfach ist – und im
                                                                                                                                           hat: «Du, ich habe da ein tolles Pulver.»    ­Ergänzung der Basis. Wenn diese nicht         Sport­bereich die Energie anpassen. Im
                                                                                                                                                                                         stimmt, nützen diese Produkte nicht viel.     Fussball braucht man zum Beispiel mehr
                                                                                                                                           Entscheidend ist wohl auch, dass man          Man kann etwas korrigieren, mehr nicht.       Kohlenhydrate und muss schauen, dass
                                                                                                                                           Nahrungsmittelzusätze nicht irgendwo                                                        man tagsüber so isst, dass die Energie­
                                                                                                                                           im Internet bestellt...                      Das heisst?                                    speicher voll sind und man genügend
                                                                                                                                           Antidoping Schweiz warnt ständig davor,      Es nützt nichts, wenn man nie ein Früh­        Flüssigkeit zu sich nimmt.
                                                                                                                                           solche Dinge übers Internet zu bestellen,    stück isst, an einem Spieltag aber schon.
                                                                                                                                           vor allem aus Übersee. Der Grund sind        Die Bedeutung der Ernährung sieht man         Sie bieten auch Vorträge über Sporter-
                                                                                                                                           die möglichen Verunreinigungen, so wie       daran, dass die erste Mannschaft gemein­      nährung an.
                                                                                                                                           es zuletzt beim Basketballspieler Marco      sam das Frühstück zu sich nimmt – so          Wenn wir einen Vortrag halten, geht es
                                                                                                                                           Völler, dem Sohn von Rudi Völler, der Fall   weiss man, dass dieses bei allen stimmt       nicht darum, von unseren Produkten zu
                                                                                                                                           war, der offenbar wegen verunreinigten       und alle über genügend Energie verfügen.      schwärmen, es ist ja klar, dass wir diese
                                                                                                                                           Nahrungsmittelzusätzen positiv getestet      Wenn man immer nur auf 80 Prozent             gut finden. Wir zeigen, wie man diese
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