Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag - Fachtagung am 23. und 24. Juni 2016 Kultur- und Kongresszentrum Franz Schubert-Platz 6 in Eisenstadt - Rosinak ...
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Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag Fachtagung am 23. und 24. Juni 2016 Kultur- und Kongresszentrum Franz Schubert-Platz 6 in Eisenstadt veranstaltet vom Land Burgenland und der Stadt Eisenstadt mit Unterstützung von klimaaktiv mobil / BMLFUW und BMVIT in Kooperation mit dem Österreichischen Städtebund und dem Österreichischen Gemeindebund PartnerInnen:
inhaltsverzeichnis Radgipfel 2016.......................................................................................... 2 Willkommen............................................................................................... 3 Programm................................................................................................... 4 Ballon-Session........................................................................................... 8 Wein.Kult.Tour.........................................................................................12 Exkursion..................................................................................................13 BIKEline......................................................................................................14 Themen und Vortragende..................................................................15 Expo............................................................................................................42 Radgipfel-Historie..................................................................................44 Impressum................................................................................................45 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 1
radgipfel 2016 Das Land Burgenland und die Landeshauptstadt Eisenstadt laden, mit Unterstützung von kli- maaktiv mobil/BMLFUW, zum 9. Österreichischen Radgipfel ein. Dieser findet vom 23. bis 24. Juni im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt statt. Kooperationspartner der Veranstaltung sind der Österreichische Städtebund und der Österreichische Gemeindebund. Bei Vorträgen und Workshops werden nationale und internationale Expertinnen und Exper- ten, darunter Lukas Stadtherr aus der Schweiz, Frank Burmeister aus den Niederlanden und Michael Cramer, Mitglied des Europäischen Parlaments, Erfahrungen aus Projekten und aus der Forschung einbringen. Der Programmpunkt „Wissen schafft mehr Radverkehr“ wird ei- nen Einblick in die laufende Arbeit an Universitäten und Forschungseinrichtungen zu Inno- vationen im Radverkehr ermöglichen. In dem Modul „Auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Gemeinde“ werden Bürgermeister und Gemeindevertreter darüber berichten, wie eine Ge- meinde fit für den Radverkehr wird. Wie das Radfahren in Freizeit und Alltag erfolgreich im Bewusstsein verankert werden kann, diskutieren nationale und internationale Beiträge in dem Modul „Radfahren erfolgreich vermarkten“. Neben der Preisverleihung zum BIKEline-Wettbewerb oder der Aktion „Radelt zur Arbeit“ runden ein gemütliches Ambiente, verbunden mit der Möglichkeit interessante Kontakte zu schließen, sowie eine Fachexkursion das Programm ab. Der Radgipfel findet grenzüberschreitend statt und wir erwarten daher auch Gäste aus Un- garn und anderen Nachbarländern. Die Eröffnung des Radgipfels 2016 findet am 23. Juni um 10 Uhr mit Bundesminister Andrä Rupprechter, Landeshauptmann Hans Niessl und dem Bür- germeister von Eisenstadt, Thomas Steiner, statt. Wir freuen uns auf einen erfolgreichen Radgipfel 2016! Das Radgipfel-Team 2016 Seite | 2 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
willkommen Radfahren ist Urlaub vom Alltag – so lautet das Motto des 9. Österreichischen Radgipfels 2016. Das Burgenland ist seit langem für touristische Radausflüge und traumhafte Rad-Landschaf- ten bekannt und verfügt über mehr als 2.500 km beschilderte Radwege und Radrouten. Im- mer mehr Menschen legen aber nicht nur ihre Freizeitwege, sondern auch ihre alltäglichen Wege umweltfreundlich zurück. Auch die Burgenländerinnen und Burgenländer sehen eine steigende Bedeutung des Fahrrads, was sich in Befragungen zum Mobilitätsverhalten zeigt. Vor allem Jugendliche geben an, gerne mit dem Rad zu fahren. Demensprechend ist der Rad- verkehr neben dem Ausbau von Bahn und Bus sowie bedarfsorientierten Systemen des öf- fentlichen Verkehrs eine zentrale Säule und integraler Bestandteil eines umweltfreundlichen und nachhaltigen Mobilitätssystems. Konzepte in Gemeinden, Städten und Bundesländern sind daher vielseitig und flexibel angelegt und gehen über reine Infrastrukturmaßnahmen hinaus, so auch die Burgenländische Gesamtverkehrsstrategie aus dem Jahr 2014. Diese war quasi der Start zur Umsetzung eines umfangreichen Maßnahmenkataloges zur Förderung des Alltagsradverkehrs, welcher Ihnen im Rahmen des Radgipfels auch vorgestellt wird. Die Förderung des Radverkehrs ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Schließlich ist der Verkehr eine große Herausforderung für die Bewältigung des Klimawandels. Bei der Klimakonferenz in Paris wurde dem fossilen Zeitalter ein Ende gesetzt – ein Paradigmenwechsel für unser Energie- und Mobilitätssystem steht an. Auf Bundesebene setzt der Masterplan Radfahren 2015-2025 daher neue Impulse zum Radverkehr mit dem Ziel, den Radverkehrsanteil auf 13% bis zum Jahr 2025 zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es neben Investitionen in eine angemessene lokale und überregionale Radverkehrsinfrastruktur auch die Bewusst- seinsbildung für das Radfahren im Alltag – noch mehr Menschen sollen das Rad am Weg zur Schule, zum Ausbildungsplatz oder zur Arbeit verwenden. Kinder, Jugendliche und deren El- tern spielen dabei eine zentrale Rolle. Der 9. Österreichische Radgipfel wird neue Impulse im Bereich der Kinder- und Jugendmobilität setzen und Möglichkeiten zur Transformation des Fahrrads vom Tourismusverkehr zum Alltagsverkehr aufzeigen. Nationale und internationale Expertinnen und Experten bieten Einblicke in ihre Projekte und Forschungen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen zwei erfahrungs-, diskurs- und fahrradreiche Tage! Andrä Rupprechter Hans Niessl Thomas Steiner Bundesminister für Land- und Landeshauptmann des Bürgermeister der Forstwirtschaft, Umwelt und Burgenlandes Landeshauptstadt Eisenstadt Wasserwirtschaft 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 3
programm Donnerstag, 23. Juni 2016 09:00 Eintreffen der TeilnehmerInnen und Registrierung 10:00 Eröffnung und Begrüßung* Kleiner Saal Moderation: Dorottya Kelemen (ORF) Andrä Rupprechter – Bundesminister f. Land- u. Forstwirtschaft, Umwelt- u. Wasserwirtschaft Hans Niessl – Landeshauptmann des Burgenlandes Thomas Steiner – Bürgermeister von Eisenstadt, Vertreter des österreichischen Gemeindebundes Karin Baier – Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Schwechat, Vertreterin des österreichischen Städtebundes 10:30 SchweizMobil – vom Veloland zu einem weltweiten USP* Synergien zwischen Freizeit- und Alltagsradverkehr Lukas Stadtherr, Stiftung SchweizMobil, Schweiz 11:00 Auszeichnung der klimaaktiv mobil ProjektpartnerInnen* durch Bundesminister Andrä Rupprechter 12:00 Mittagsbuffet Foyer 13:00 Parallel-Module: Quo vadis Radverkehr? MODUL 1: Kleiner Saal Radverkehrs-Initiativen* Moderation: Dorottya Kelemen (ORF) Zwei Räder sind mehr als vier: Die nationale Radverkehrsstrategie der Slowakei Kristína Marošová - Ministerium für Verkehr, Bau und Regionalentwicklung der Slowakischen Republik Die Radfahrstrategie des Burgenlandes Peter Zinggl – Amt der Burgenländischen Landesregierung Österreich unterwegs: Radverkehr in den Regionen – Modal Split als Indikator? Roman Kirnbauer – Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie * Vorträge im Kleinen Saal werden simultan übersetzt (Deutsch-Ungarisch) *A plenáris előadások szinkrontolmács segítségével lesznek lefordítva
programm MODUL 2: Seminarraum Trends und Strategien zur Radförderung Moderation: Andrea Weninger (Rosinak & Partner) Das Transportrad, ein neuer Trend: Drei innovative Beispiele Eric Poscher – Fairvelo Alec Hager & Sonja Debenjak – Verein Lastenesel Elke Fitz – Radeln ohne Alter Bewertung von Radinfrastrukturmaßnahmen – Vom Bauchgefühl zum standardisierten Vergleich Andreas Friedwagner – Verracon GmbH Martin Reis – Energieinstitut Vorarlberg Radfahren macht Schule Sabine Bauer – Bundesministerium für Bildung und Frauen 14:30 Ballon-session Foyer Gute Beispiele und Projekte persönlich erzählt 15:30 Kaffeepause 16:00 Radfahren erfolgreich vermarkten* Kleiner Saal Moderation: Dorottya Kelemen (ORF) „Slow down“ – Raderlebnis Burgenland Ulrike Tschach-Sauerzopf – Burgenland Tourismus Fahrradboom im Autoland? Mit der RadSTRATEGIE zur RadKULTUR Arne Koerdt – Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg Radfahren im Alltag und in der Freizeit: Ergebnisse der VCÖ Radfahr-Umfrage und Empfehlungen für UmsetzerInnen Markus Gansterer – VCÖ – Mobilität mit Zukunft Intermodale Schnittstellen Thomas Pipp (angefragt) – ÖBB Immo 17:45 Ende 18:30 Abendevent Wein.Kult.Tour Treffpunkt 18.30 Uhr vor der Pestsäule in Eisenstadt – Gemeinsamer weinkultureller Spazier- gang durch die Stadt mit zahlreichen Stationen und Geschichten Abendessen 20.00 Uhr im Restaurant „Henrici“, Esterhazyplatz, Eisenstadt * Vorträge im Kleinen Saal werden simultan übersetzt (Deutsch-Ungarisch) *A plenáris előadások szinkrontolmács segítségével lesznek lefordítva
programm freitag, 24. Juni 2016 08:45 Die Politik setzt aufs Rad* Kleiner Saal Moderation: Dorottya Kelemen (ORF) Iron Curtain Trail: Europäische Geschichte mit dem Rad „erfahren“ Michael Cramer – Mitglied des Europäischen Parlaments Tirol – bald Radland Nummer eins? Ingrid Felipe – Landeshauptmann-Stellvertreterin Tirol Im Gespräch: Michael Cramer – Mitglied des Europäischen Parlaments Ingrid Felipe – Landeshauptmannstellvertreterin Tirol Astrid Eisenkopf – Landesrätin Land Burgenland 09:45 Preisverleihungen BIKEline & Burgenland Radelt zur Arbeit* 10:30 Wie bringe ich Autofahrerinnen und Autofahrer zum Umsteigen auf das Rad? Ein Bericht aus den Niederlanden Frank Burmeister – Ministerie van Infrastructuur en Milieu, Niederlande 11:00 Kaffeepause 11:30 Parallel-Module MODUL 1: Kleiner Saal Kinder und Jugendliche unterwegs mit dem Rad* Moderation: Gerald Franz (Energie- und Umweltagentur Niederösterreich) Gesundheitsaspekte des Radfahrens bei Kindern und Jugendlichen Erwin Gollner – Fachhochschule Burgenland Die Zukunft beginnt jetzt: Wie Jugendliche begeisterte RadfahrerInnen werden! Cosima Pilz – Umwelt-Bildungszentrum Steiermark Ausbildung für RadfahrlehrerInnen Werner Madlencnik – Mobile Radfahrschule * Vorträge im Kleinen Saal werden simultan übersetzt (Deutsch-Ungarisch) *A plenáris előadások szinkrontolmács segítségével lesznek lefordítva
programm MODUL 2: Seminarraum Auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Gemeinde Moderation: Helmut Koch (komobile) Gute Beispiele aus den Bundesländern: Helmut Koch – komobile Johann Hutzinger – Bürgermeister Bergheim bei Salzburg N.N. – Stadt Eisenstadt Alfred Kindl – Gemeinderat Ebergassing MODUL 3: Landesgalerie im Erdgeschoss Wissen schafft Radverkehr – Ein Einblick in praxisrelevante Forschungsprojekte Moderation: Herbert Bork (stadtland) activ!8: Aktive Mobilität effizient fördern Roland Hackl – tbw research BIKEALYZE: Bewertung der (Rad-)Infrastruktur durch Naturalistic Cycling Study Ulrike Brocza – PRISMA solutions Frauen in Fahrt Astrid Segert – Institut für Höhere Studien Wien Wieviele Stellplätze braucht Ihre Gemeinde? Paul Pfaffenbichler & Tadej Brezina – Technische Universität Wien Bikeability weiter denken: Radfahren mit Wohlfühlfaktor Fabian Dorner – Technische Universität Wien Warentransport per Rad – Eine Chance für lebenswerte Städte Susanne Wrighton – FGM flexiTrike – Erleichterter Wiedereinstieg in den Radverkehr Christian Rudloff – Austrian Institute of Technology Gefahrenstellen melden – Eine App des Kuratoriums für Verkehrssicherheit Ernestine Mayer – Kuratorium für Verkehrssicherheit 13:00 Mittagsbuffet Foyer 14:00 Fahrrad-Exkursion nach Sopron Anmeldung und Reisepass erforderlich Treffpunkt: vor dem Kulturzentrum Eisenstadt * Vorträge im Kleinen Saal werden simultan übersetzt (Deutsch-Ungarisch) *A plenáris előadások szinkrontolmács segítségével lesznek lefordítva
ballon-session Die Ballon-Session findet am Donnerstag, 23. Juni um 14:30 Uhr im Foyer des Kultur- und Kon- gresszentrums Eisenstadt statt. Innerhalb von 60 Minuten haben Sie die Möglichkeit, herausragende Personen, Initiativen und Projekte kennen zu lernen, die auf den unterschiedlichsten Ebenen die Transformation vom Frei- zeit- hin zum Alltagsradverkehr unterstützen. Alle Vortragenden werden im persönlichen Ge- spräch von ihren Arbeiten berichten und gerne mit Ihnen plaudern. Unterwegs im Kindergarten 1 Heide Studer, tilia Was tun gegen Dooring-Unfälle? 2 Ernestine Mayer, Kuratorium für Verkehrssicherheit SWITCH: Mit aktiver Mobilität zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit 3 Wiebke Unbehaun & Mailin Gaupp-Berghausen, Universität für Bodenkultur Radfahren endet nicht an der Stadtgrenze 4 Ursula Hemetsberger, Amt der Salzburger Landesregierung Peter Weiss, Stadt Salzburg Mit Lastenrädern das Gesicht der Stadt verändern 5 Karl Reiter, FGM Lichtsignalanlagen für den Radverkehr 6 Bernd Hildebrandt, KFV Sicherheit-Service GmbH Bike+Ride vom Bahnhof in die Gemeinden bringen 7 Fabian Dorner, Technische Universität Wien Seite | 8 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
Auswirkungen des E-Fahrrad-Marktes auf Radinfrastrukturen: 8 Risiken, Konflikte, Unfälle Helmut Lemmerer, Technische Universität Wien Japan – Ein Land mit (leicht unterschiedlicher) Fahrradkultur 9 Takeru Shibayama, Technische Universität Wien Bike-Bahn-Bike Paketzustellung 10 Michael Damisch, Die Boten.at Fahrradverleih an der Zillertalbahn 11 Daniel Erharter, Zillertaler Verkehrsbetriebe AG (angefragt) Der 5-Sterne Drauradweg 12 Paco Wrolich, Kärnten Tourismus Radkompetenz Österreich: Unternehmerplattform für mehr Radverkehr 13 Alec Hager, Radlobby Österreich Papa du sollst weiterfahren – Radfahren mit Kindern und Kleinkindern 14 Christoph Burgstaller, Selbstständig Der AUVA Radworkshop: Standortbestimmung und Motoriktraining 15 Joachim Rauch, AUVA Cycling with the neighbours: Hungarian Cycling Association 16 Balázs Szőllőssy, Hungarian Cycling Association Von A nach B mit ITS Vienna Region 17 Klaus Heimbuchner, ITS Vienna Region Praxisbeispiele aus der klimaaktiv mobil Radverkehrsförderung 18 Martin Eder, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 9
© Rosinak & Partner, Katapult © Fabian Dorner © Colville Andersen_www.cyclelogistics.eu © Christian Fürthner © tilia © Balázs Szőllőssy © Mobility System-Pierer
© Paco Wrolich © Christoph Burgstaller © Reinhard Jellinek persönlich erzählt! Gute Beispiele und Projekte Ballon-Session © KfV © AUVA-Radworkshop, Florian Bitzan © KFV
wein.kult.tour Am Donnerstag Abend sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des Radgipfels zu einer Wein.Kult.Tour durch Eisenstadt und anschließendem Empfang im Restaurant HENRI- CI (gegenüber Schloss Esterhazy) eingeladen. Treffpunkt: 18:30 Uhr vor der Pestsäule in der Mitte der Hauptstraße und Fußgängerzone von Eisenstadt Spazieren Sie mit uns durch den historischen Stadtkern mit seinen wunderschönen barocken Bürgerhäusern. In Eisenstadt lebt und erlebt man den Glanz der Fürstenfamilie Esterházy und spürt das Wirken des berühmten Komponisten Joseph Haydn. An drei Stationen haben Sie die Möglichkeit, historisch Interessantes und Amüsantes über Eisenstadt zu hören. Bei jeder der Stationen •• Pestsäule/Hauptstraße •• Dombastei •• Innenhof des Schlosses Esterhazy können Sie die köstlichen Weine der Eisenstädter Winzer verkosten und direkt mit den Win- zern fachsimpeln. Ab 20:00 Uhr lassen wir im Restaurant Henrici stilvoll aber heiter in histori- schem Gewölbe der ehemaligen Stallungen des Schlosses Esterhazy den Abend gemeinsam ausklingen – unter dem Motto „typisch burgenländisch“. © Stadgemeinde Eisenstadt Seite | 12 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
fahrrad-exkursion © Mobilitätszentrale Burgenland ®NTG_steve.haider.com Gemeinsam mit Michael Cramer, Initiator des Iron Curtain Trails (ICT), Miklós Berencsi, dem Ungarischen Radkoordinator, und dem Radsportprofi René Haselbacher radeln wir durch das wunderschöne Burgenland, entlang des Iron Curtain Trails in Richtung Sopron. Dort wird uns András Vissi durch die Stadt führen. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Zug nach Eisenstadt oder Wien um ca. 18 Uhr. Treffpunkt: Freitag, 24. Juni um 14 Uhr vor dem Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt Anmeldung, eigenes Fahrrad oder Leihrad sowie Reisepass sind erforderlich 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 13
bikeline Come and join us! We bike the world! Die BIKEline ist ein internetbasierter Fahrradwettbewerb. Mit dem Fahrrad zurückgelegte Schulwege werden mittels Helm-Chip elektronisch erfasst und als virtuelle Reise um die Welt dargestellt. Nach dem Zufallsprinzip können die SchülerInnen an bestimmten Orten dieser vir- tuellen Reise in der Zeit vom 2. Mai bis 10. Juni 2016 tolle Überraschungspreise gewinnen. Die fleißigsten RadlerInnen jeder Schule werden außerdem auf der „Street-of-Fame“ veröffentlicht und gewinnen die begehrte „bikebird“-Trophäe. Ausgehend von einer lokalen Initiative an der NMS in Kaindorf umfasst das Streckennetz der BIKEline mittlerweile 81 Schulen in acht Bundesländern. In den nächsten Jahren sollen weitere österreichische Schulen als auch Schulen in unseren Nachbarländern gewonnen werden, um gemeinsam für eine gesündere, bewusstere und klimaschonendere Lebensweise zu radeln. Die Preisverleihung zum BIKEline Fahrradwettbewerb 2016 findet im Rahmen des Radgipfels am Freitag, 24. Juni um 10 Uhr im Kleinen Saal des Kultur- und Kongresszentrums Eisenstadt statt. Informationen zur BIKEline finden Sie unter: www.bikebird.at © BIKEline Seite | 14 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
Synergien zwischen Freizeit- und Alltagsradverkehr SchweizMobil – vom Veloland zu © Lukas Stadtherr einem weltweiten USP Lukas Stadtherr studierte Geografie und Raumplanung und absolvierte ein Executive MBA. Als Geschäftsführer war er meh- rere Jahre in den Bereichen Raumplanung und Verkehrsplanung tätig. Seit 2003 ist er Mitinhaber des Velobüros und Mitglied der Projektleitung SchweizMobil. Lukas Stadtherr ist Mitgründer des EuroVelo Council in Brüssel und Vorstandsmitglied der Velokon- ferenz Schweiz. Seit 2008 ist er auch international beratend tätig Lukas Stadtherr und hält Keynotes in europäischen Ländern und Übersee. SchweizMobil ist das nationale Netzwerk für den Langsamverkehr. SchweizMobil unterstützt die Bevölkerung und Gäste mit vielen Dienstleistungen, um die Schweiz aktiv, mit eigener Muskelkraft und auf attraktiven Routen zu erleben – im Wanderland, Veloland, Mountainbike- land, Skatingland und Kanuland Schweiz. Hervorgegangen aus dem Veloland Schweiz und 2008 eröffnet, entwickelte sich Schweiz- Mobil rasch zu einer der wichtigsten Outdoor-Plattformen der Schweiz. Breit getragen vom Bund, allen 26 Kantonen, dem Tourismus und zahlreichen privaten Organisationen erfreut sich SchweizMobil einer großen und stets wachsenden Beliebtheit: So nutzten im Jahr 2013 750 000 VelofahrerInnen bewusst die Routen von Veloland Schweiz, im Mittel fünf Mal. Die Synergien zwischen dem Freizeit- und Alltagsverkehr sind zahlreich. SchweizMobil nimmt diese wo immer möglich wahr. Schnittstellen bestehen zum Beispiel im Bereich der Routen- konzeption, der GIS-technischen Routenverwaltung, der Qualitätsförder- und Agglomerati- onsprogramme, der Wegweisung, des Monitorings und der Velozählungen sowie der Kom- munikation. Die Schnittstellen zwischen dem Freizeit- und Alltagsverkehr werden auch institutionell ver- stärkt wahrgenommen. Seit 2015 ist die Stiftung SchweizMobil Vorstandsmitglied der Velo- konferenz Schweiz. Dies erlaubt eine verstärkte Kooperation, z.B. in den Bereichen Monitoring und Wegweisung. 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 15
zwei räder sind mehr als vier Die nationale Radverkehrsstrategie der Slowakei © Kristína Marošová Kristína Marošová hat Raumplanung an der Slowakischen Technischen Universität und an der Technischen Universität Wien studiert. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in der nachhaltigen Verkehrs- und Freiraumplanung. Seit 2013 setzt sie sich im slo- wakischen Ministerium für Verkehr, Bau und Regionalentwick- lung für die Implementierung der nationalen Radverkehrsstrate- gie ein. Kristína Marošová radelt das ganze Jahr über zur Arbeit. Kristína Marošová In der Slowakei gelten keine anderen mathematischen Gesetze – trotzdem sind zwei mehr als vier. Zwei Räder, die in diesem Kontext alternative Transportarten repräsentieren, haben mehr Vorteile als die vier Räder des Autoverkehrs. Seit den 1990er Jahren leidet die Slowakei unter dem steigenden Autoverkehr. Der Radverkehr kann dieser negativen Entwicklung unterstüt- zend entgegen wirken. Im Jahr 2013 wurde die slowakische Regierung erstmalig von aktiven Bürgerinnen und Bür- gern auf die Notwendigkeit einer bislang fehlenden staatlichen Radverkehrsförderung auf- merksam gemacht. Infolgedessen wurde die erste nationale Radverkehrsstrategie unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Verkehr in enger Zusammenarbeit mit Regionen, Städten, Forschungsinstitutionen und dem dritten Sektor erarbeitet und von der Regierung beschlossen. Seitdem bildet diese die Grundlage für die nationale Radverkehrspolitik und de- finiert die Rahmenbedingungen zur Stärkung des Fahrradverkehrs. Bei der Umsetzung der Radverkehrsstrategie wurde ein Netzwerk von nationalen, regionalen und lokalen Radkoordinatoren erstellt, die Prozesse zur Umsetzung folgender Maßnahmen anstoßen sollen: Gesetzesänderungen, Entwicklung von Radverkehrsinfrastruktur, Sicherung der Finanzierung (vor allem mit Hilfe von EU-Fördermitteln), Forschung und Ausbildung. Der Radverkehrsanteil in der Slowakei liegt, laut der ersten nationalen Mobilitätserhebung im Jahr 2015, bei 2%. Das Hauptziel der Radverkehrsstrategie, den Radverkehrsanteil bis 2020 auf 10% zu erhöhen, ist daher noch eine große Herausforderung. Nationale Kampagnen wie „Bike to work“ und „Bike to school“ helfen dabei, dieses Ziel zu unterstützen. Seite | 16 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
Österreich unterwegs Radverkehr in den Regionen – Modal Split © Roman Kirnbauer als Indikator? Roman Kirnbauer hat ein individuelles Diplom-Studium („Ver- kehrsplanung und Infrastrukturtechnik“) an der TU Wien absol- viert. Seit 2005 ist er Sachbearbeiter im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) in der Abteilung II/Infra 2 – Infrastrukturplanung. Sein Aufgabenbereich befasst sich mit Grundlagen der Verkehrsplanung und Verkehrsstatis- tiken. Derzeit ist er unter anderem Projektleiter von „Österreich Roman Kirnbauer unterwegs - Österreichweite Mobilitätserhebung 2013/2014“. Die repräsentative, bundesweite Mobilitätserhebung „Österreich unterwegs“ bildet das Mo- bilitätsverhalten der Österreicherinnen und Österreicher ab und stellt eine wesentliche Pla- nungsgrundlage im Verkehrswesen dar. Zum Radverkehr wurde dabei, gegenüber früheren Erhebungen, der Frageinhalt ausgeweitet. Beispielsweise wurde erstmals bundesweit neben dem PKW-Besitz der Haushalte auch deren Fahrradbesitz (inkl. E-Bikes) abgefragt. Ebenso wurde erstmals während des Zeitraums eines ganzen Jahres befragt, sowie neben Werktagen auch Samstage, Sonn- und Feiertage getrennt erhoben und ausgewertet, sodass hier differen- zierte Betrachtungen möglich sind. Bei Detailbetrachtungen im regionalen Kontext sind beim Radverkehr allerdings deutliche Grenzen erkennbar: Aufgrund des in vielen Regionen verhältnismäßig geringen Anteils an Radwegen an der befragten Gesamtstichprobe sind statistisch signifikante Aussagen in der Regel nur bis zur räumlichen Auflösung auf Ebene der vier Raumtypen der Bezirke (Wien, Großstädte, zentrale Bezirke, periphere Bezirke) sowie für einige Bundesländer möglich. Auswertungen für kleinere räumliche Bezugseinheiten wären hingegen verstärkt auf erweiter- te Daten aus zusätzlichen Erhebungen angewiesen. Somit stehen die zuständigen Institutio- nen im Bereich des Radverkehrs auf regionaler Ebene vor der Herausforderung, bei Bedarf die Daten aus „Österreich unterwegs“ zielgerichtet zu ergänzen, um vorhandene Datenlücken zu schließen. In diesem Zusammenhang bietet das ebenfalls im Zuge von „Österreich unterwegs“ entwickelte und veröffentlichte KOMOD-Methodenhandbuch Möglichkeiten, zukünftige regi- onale Erhebungen besser untereinander bzw. mit den bundesweiten Daten vergleichbar zu machen. 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 17
die radfahrstrategie des burgenlandes ©Herbert Herdits Peter Zinggl begann im Jahr 2002 seine Karriere im Amt der Bur- genländischen Landesregierung. Seit 2012 ist er Leiter der Stabs- stelle Raumordnung und Wohnbauförderung und Verkehrskoor- dinator des Landes Burgenland. Als Vater zweier kleiner Söhne sind die Themen Radanhänger für Kinder, Laufräder und Kinder- sitze am Rad für ihn gelebter Alltag. Peter Zinggl Das Burgenland ist weithin als Radland bekannt, für Freizeitradverkehre finden sich ideale Möglichkeiten in der Region. Nun gilt es, diese Vielfalt an Möglichkeiten auch auf den All- tagsradverkehr zu übertragen. In der Gesamtverkehrsstrategie Burgenland aus dem Jahr 2014 wurde der klimaschonenden Mobilität eine wichtige Rolle zugeordnet. Radfahren soll als ein wesentlicher Bestandteil der Mobilitätskette gefördert werden. Mit dem 9. Österreichischen Radgipfel 2016 startet das Burgenland eine Offensive zur Förde- rung des Alltagsradverkehrs und beginnt dabei bei den Kleinsten. Kindergärten werden mit Laufrädern ausgestattet, dazu wird ein Konzept zur Ausbildung durch Pädagoginnen und Pä- dagogen erstellt. Burgenländische Gemeinden können im Rahmen von Schulungen zu „Mobi- litätsbeauftragten“ Informationen zu klimaschonender Mobilität und besonders zum Thema Radverkehr und zu Radverkehrsförderungen erfahren. In einem nächsten Schritt gibt es auch die Möglichkeit, gemeinsam mit externen Expertinnen und Experten Mobilitätskonzepte für ihre Gemeinden mit besonderem Augenmerk auf den Radverkehr zu erarbeiten. ÖV-Hubs werden mit Radabstellanlagen ausgestattet. Als umfas- sende Klammer wird der Masterplan Radverkehr adaptiert und um einen Aktionsplan erwei- tert. Die Agenda ist geschrieben, jetzt geht es an die Umsetzung! Seite | 18 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
das transportrad, ein neuer trend Drei innovative Beispiele fairvelo © Eric Poscher Eric Poscher ist Soziologe, Experte für nachhaltige Mobilität und Transporträder. Inspiriert durch einen längeren Arbeitsauf- enthalt in Kopenhagen gründete er 2012 ein Transportradfach- geschäft in Leipzig. Mit dem Buchprojekt „Car Go Bike Boom“ dokumentiert er Entwicklung, Design, Technik und Nutzung von Transporträdern. Im Rahmen eines Social Impact Start Stipen- diums gründete er Fairvelo, das Sozialunternehmen für Cargo- bikesharing in Nachbarschaften, Betrieben und Kommunen. Eric Poscher Transporträder erleichtern den Alltag und sind im Mobilitätsmix eine ideale Ergänzung zum eigenen Fahrrad, ÖV und Carsharing. Das Ziel von Fairvelo ist es, Mobilität nachhaltiger zu gestalten und Transporträder zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung zu stellen – wo immer sie benötigt werden. Dabei wird insbesondere auf eine nachhaltige Produktqualität geachtet und entsprechend den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie gearbeitet. Durch modernste Bordcomputer und Zugangsysteme können Transporträder in bestehende Mobilitätsangebote integriert werden und so zum Beispiel mit Mobilitätskarten genutzt oder in bestehende Carsharing-Angebote oder Unternehmensflotten eingebaut werden. Fairvelo public ist ein automatisches Transportradverleihsystem, das in Kooperation mit Kommunen an öffentlichen Orten zur spontanen Nutzung zur Verfügung gestellt wird. Fairvelo Commu- nity bietet Transporträder für Familien, Betriebe und Nachbarschaften als Komplettpaket mit Versicherung für einen jährlichen Beitrag an. Transport-Pedelecs ermöglichen Transporte auch auf längeren Strecken oder über Steigungen hinweg. Die Fairvelo Angebote werden stets weiterentwickelt, um den Nutzerinnen und Nutzern eine besonders einfache, positive Erfahrung zu vermitteln. 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 19
Verein Lastenesel Geförderte Lastenräder für alle! Sonja Debenjak studierte Sportwissenschaft und arbeitet seit © Radlobby Wien 2011 bei der Radlobby IG Fahrrad. Ob beruflich oder privat – die Obfrau des Vereins „Lastenesel“ ist natürlich selbst begeisterte Lastenradfahrerin. Alec Hager ist Sprecher der Radlobby Österreich und seit zehn Jahren hauptberuflich im Radverkehrsbereich tätig. Er ist Kam- Sonja Debenjak pagnenleiter von „Österreich radelt zur Arbeit“ und koordiniert Alec Hager die Unternehmensplattform „Radkompetenz Österreich“. Er hat die Initiative „Lastenesel“ mitbegründet. Bis Ende 2016 existiert die Ankaufförderung für Transporträder des Umweltministeriums (BMLFUW) mit bis zu 500 Euro Fördersumme. Diese Förderung ist nur für Betriebe und Ver- eine erhältlich, jedoch nicht direkt für private Käuferinnen und Käufer. Für diese hat nun der Verein „Lastenesel“ Abhilfe geschaffen: Der Verein stellt jedem Vollmitglied ein gefördertes Wunschrad im Rahmen einer Vierjahresmitgliedschaft zur dauerhaften, exklusiven Nutzung zur Verfügung. radeln ohne alter Das Recht auf Wind in den Haaren © Radeln ohne Alter Elke Fitz ist Mutter von zwei Buben und seit zwei Jahren begeis- terte Lastenradlerin. Im Jahr 2014 hat sie gemeinsam mit ihrem Mann die Pedal Piraten, ein kleines Lastenradtransportunter- nehmen in Vorarlberg, gegründet und so das Thema Lastenrä- der ins Ländle gebracht. Die Erfahrungen, die sie im Laufe ihres Berufslebens, vorwiegend im Sales und Marketing, sammeln durfte, waren sowohl bei der Firmen- als auch bei der Vereins- gründung sehr hilfreich. Elke Fritz Radfahren macht glücklich, Radfahren verlernt man nie. Nur leider spielt bei vielen irgend- wann der Körper nicht mehr mit. Der Däne Ole Kassow mietete im Sommer 2012 ganz spontan eine Rikscha, fuhr damit ins Altersheim und lud Seniorinnen und Senioren auf eine Ausfahrt ein. Radeln ohne Alter („Cycling without age“) war geboren. Heute gibt es die gemeinnützige Organisation weltweit in 24 Ländern. Mehr als 500 Rikschas und tausende ehrenamtliche Fah- rerInnen sind für die gute Sache unterwegs; denn das Recht auf Wind in den Haaren sollte je- dem Menschen zustehen, auch wenn man fast hundert Jahre alt ist. In Österreich feiert Radeln ohne Alter im Juni den ersten Geburtstag. Mit vor Freude strahlenden, lachenden oder sogar singenden SeniorInnen durch die Gegend zu radeln, baut Brücken zwischen Generationen, macht glücklich – und manchmal sogar ein bisschen süchtig. Seite | 20 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
bewertung von radinfrastruktur-massnahmen Vom Bauchgefühl zum standardisierten Vergleich © Martin Reis Martin Reis ist stellvertretender Geschäftsführer des Energie- instituts Vorarlberg und leitet seit 2010 den Fachbereich Mobi- lität. Er unterstützt Gemeinden und Betriebe, die nachhaltige Personenmobilität und Koexistenz im Straßenverkehr fördern möchten. Für das Land Vorarlberg koordiniert er Mobilitätskam- pagnen und Beratungsangebote für Betriebe. Ebenfalls im Auf- trag des Landes hat er maßgeblich an der Erarbeitung zentraler Konzepte und Angebote zur Radverkehrsförderung in Vorarlberg Martin Reis mitgewirkt. Andreas Friedwagner hat Geografie (Raumforschung und Raum- ordnung) studiert und hat Projekte im Bereich Raum- und Ver- © Andreas Friedwagner kehrsplanung für die IPE GmbH geleitet. Er ist seit 2009 Geschäfts- führer der Verracon GmbH. Aktuelle Projekte sind zum Beispiel: Mobilitätsmasterplan Kärnten, Qualitätsbewertung Alltagsrad- verkehr Vorarlberg, Gesamtverkehrsstrategie Burgenland. Je mehr Alltagswege schnell und sicher mit dem Fahrrad zurück- gelegt werden können, desto attraktiver ist dessen Nutzung. Die EntscheidungsträgerInnen in Ländern und Gemeinden stehen dabei vor der Herausforderung, dass die dafür erforderlichen Rad- Andreas Friedwagner infrastrukturprojekte angesichts begrenzter personeller und bud- getärer Mittel nur schrittweise umgesetzt werden können. Um mit den vorhandenen Ressourcen eine möglichst hohe Wirkung erzielen zu können, ist eine Prioritätenreihung auf Basis von möglichst objektiven Kriterien sinnvoll. Vor diesem Hin- tergrund wurde vom Bundesland Vorarlberg die Erarbeitung eines Erreichbarkeitsmodells für den Alltagsradverkehr ausgeschrieben. Es sollte zum einen die derzeitige Attraktivität des Siedlungsraums für den Alltagsradverkehr analysiert und grafisch dargestellt werden. Zum anderen sollten die Wirkungen einzelner Radinfrastrukturmaßnahmen simuliert und unterei- nander verglichen werden können. Im Erreichbarkeitsmodell „QUARAVO“ wurden auf Basis des bestehenden Radwegenetzes für alle Vorarlberger Adresspunkte Fahrzeiten zu ausgewählten Versorgungseinrichtungen und Arbeitsplätzen berechnet. Parameter wie die Radinfrastruktur, das Temporegime und die Ver- kehrsbelastung wurden herangezogen, um das Thema Sicherheit bei der Routenwahl zu be- rücksichtigen. Darüber hinaus kann ermittelt werden, wie viele Menschen durch eine spezifi- sche Infrastrukturmaßnahme Alltagsziele schneller und sicherer als vorher erreichen können. Dies ermöglicht den Wirkungsvergleich von Maßnahmen und unterstützt die Verwaltung und die Politik bei der Erstellung und Begründung einer zeitlichen Prioritätenreihung bei der Um- setzung großer Infrastrukturprojekte. 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 21
Radfahren und schule © Sabine Bauer Sabine Bauer ist seit 2002 im Bundesministerium für Bildung und Frauen für den Bereich Verkehrs- und Mobilitätserziehung zuständig. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte sind die Koordination und Planung österreichweiter Programme, die Entwicklung und Koordination der Erarbeitung neuer Unterrichtsmaterialien so- wie der Kontakt und die Kooperation mit allen in Verkehrs- und Sicherheitserziehung tätigen Institutionen und Behörden. Sabine Bauer Im Rahmen einer verbindlichen Übung in der Volksschule werden mit den Schülerinnen und Schülern verschiedene Mobilitätsformen thematisiert, unter anderem das Radfahren. Dieses ist vor allem in der 4. Schulstufe mit der Vorbereitung auf die freiwillige Radfahrprüfung ein wichtiges Thema. Ab der Sekundarstufe bieten Fächer wie Bewegung und Sport, Physik und Werken Anknüpfungspunkte, das Radfahren zu thematisieren. Das Unterrichtsprinzip Ver- kehrs- und Mobilitätserziehung regt zur Beschäftigung mit umweltfreundlicher Fortbewe- gung auf allen Schulstufen und in allen Fächern an. Der Beitrag von Sabine Bauer diskutiert anhand eines Aufsatzes von Max E. Singer (9 Jahre alt), was an planerischen und technischen Maßnahmen, an legislativen und überwachenden sowie an kommunikativen und pädagogischen Maßnahmen notwendig ist, damit Kinder mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Seite | 22 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
„slow down“ – raderlebnis burgenland © Burgenland Tourismus Ulrike Tschach-Sauerzopf studierte Tourismus & Marketing und Kunstgeschichte in Wien und Graz. Nach vielfältigen Berufser- fahrungen im Tourismus in Österreich und im Ausland ist sie seit 1989 bei Burgenland Tourismus tätig. Aktuelle Schwerpunkte sind Strategie, Marktforschung, EU-Projekte und Angebots- entwicklung, Konzepte und Umsetzungen unter anderem für „Burgenland im Galopp“, „Pannonisch Wohnen“, RegioInfoPoint Parndorf und die TOP Rad Routen im Burgenland. Ulrike Tschach- Sauerzopf Das Burgenland war eines der ersten österreichischen Bundesländer, wo das Radfahren als attraktives touristisches Angebot entwickelt wurde. Damit begann auch ein stetiger Ausbau des landesweiten Radwegenetzes. Seit den 1980er Jahren wurden mehr als 2500 km Radwege angelegt, wobei der Neusiedler See Radweg „B10“ national und international einen hohen Be- kanntheitsgrad erreichen konnte. Bis heute ist dieser rund 130 km lange und grenzüberschrei- tende Rundkurs der beliebteste Radweg im Burgenland. Der B10 wurde mehrmals vom ADFC als bester Radweg Österreichs ausgezeichnet. Radfahren zählt zu den beliebtesten Urlaubsaktivitäten der burgenländischen Gäste. Ge- schwindigkeit und sportliche Herausforderung tritt mit dem Alter merklich in den Hinter- grund und das intensive Erlebnis von Natur und Kultur wird verstärkt gesucht: „Öfter Ab- steigen und Genießen“! E-Bikes erweitern nicht nur den Radius einer Tagesetappe, sondern erleichtern auch das Radfahren für ältere oder weniger sportliche Personen. Burgenland hat mit der Errichtung der Radwege „E-Bike Paradies“ im Südburgenland (2015 entstanden und 250 km lang) und dem „Festivalradweg“ in der Region Neusiedler See attraktive Angebote für diese wachsende Zielgruppe entwickelt. In der Werbung konzentriert sich Burgenland Tourismus auf seine TOP Radrouten. Mittels der Erlebnistouren App können alle Touren leicht am Handy heruntergeladen werden. Anspre- chende Filme im Internet und detaillierte Roadbooks zu den TOP Rad Routen laden zum Ab- steigen vom Rad und zum Genießen des Burgenlandes ein! 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 23
fahrradboom im autoland? Mit der RadSTRATEGIE zur RadKULTUR © Arne Koerdt Arne Koerdt leitet seit 2012 im Ministerium für Verkehr und Infra- struktur Baden-Württemberg das neu gegründete Referat „Rad- und Fußverkehr, Kommunale Verkehrskonzepte“. 2007-2012 hat Arne Koerdt als Projektleiter im Deutschen Institut für Urbanistik im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadt- entwicklung die „Fahrradakademie Deutschland“ aufgebaut so- wie den Nationalen Radverkehrsplan 2020 mit entwickelt. Zuvor war er u.a. als GmbH-Geschäftsführer tätig. Arne Koerdt Das Auto wurde vor über 120 Jahren in Baden-Württemberg erfunden – und es prägt den Südwesten Deutschlands bis heute. Aber Baden-Württemberg ist nicht nur Mutterland des Automobils sondern auch Geburtsregion des Fahrrades. Seit einigen Jahren macht sich das Land mit Nachdruck auf den Weg, den Stellenwert des Fahrrades zu erhöhen. Wir wollen den Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2020 auf 16 % verdoppeln. Der Fahrplan zur Erreichung dieses Ziels liegt jetzt vor: Die RadSTRATEGIE Baden-Württemberg. Mit der RadSTRATEGIE setzt Baden-Württemberg Maßstäbe bei der Radverkehrsförderung in Deutschland. Sie benennt für acht Handlungsfelder Ziele und zeigt konkret auf, wie diese bis zum Jahr 2025 durch systematische Förderung Schritt für Schritt erreicht werden können. Das Fahrrad soll selbstverständliches Alltagsverkehrsmittel im ganzen Land werden. Dazu bedarf es einer Kultur des Radfahrens in der Bevölkerung sowie einer Kultur der Radverkehrsförde- rung in Politik und Verwaltung. Der Weg zur Etablierung dieser neuen Radkultur führt über die Kommunen. Hier entschei- det sich, ob die Radverkehrsförderung bei den Menschen ankommt. Das Land unterstützt die Kommunen als Partner in allen Phasen der Radverkehrsförderung. 2017 feiert die in Baden- Württemberg erfundene Laufmaschine, die Urform des heutigen Fahrrads, ihren 200. Ge- burtstag. Das Fahrrad-Jubiläum 2017 nehmen wir zum Anlass, das Fahrrad mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern gebührend zu feiern. Seite | 24 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
radfahren im alltag und in der freizeit Ergebnisse der VCÖ Radfahr-Umfrage und ©VCÖ Empfehlungen für UmsetzerInnen Markus Gansterer wurde 1983 geboren und hat in Wien Politik- wissenschaft und Public Communication studiert. Seit dem Jahr 2012 ist er beim VCÖ – Mobilität mit Zukunft für die nationale Verkehrspolitik sowie für die Themen Radfahren, öffentlicher Verkehr, StVO, Ökonomie und Technologie verantwortlich. Markus Gansterer In der alljährlichen Radfahr-Umfrage erhebt der VCÖ mittels einer repräsentativen Online-Be- fragung, wie zufrieden Radfahrerinnen und Radfahrer in Österreich mit den Bedingungen für das Fahrradfahren im Alltag sind und welche Verbesserungen sie sich wünschen. Mit der VCÖ Radfahr-Umfrage 2016 werden erstmals auch Nicht-Radfahrende befragt. Grundlegende Fragen wie etwa über die Nutzung des Fahrrades oder zum Verkehrsklima können mit den Ergebnissen der Vorjahre verglichen werden. Die VCÖ-Radfahr-Umfrage 2016 setzt zusätzlich einen Schwerpunkt auf das Fahrrad als Verkehrsmittel in der Freizeit. Zur Frei- zeitmobilität zählen sowohl kurze Fahrten ins Kino, zum Restaurant oder ins Einkaufszentrum als auch längere Ausflüge. Die Freizeit spielt in der Mobilität eine immer wichtigere Rolle, etwa aufgrund der wachsen- den Zahl älterer Menschen oder einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung. Gleichzeitig stellen die Variabilität der Wege in der Freizeit sowie der Bedarf an Flexibilität komplexe Herausfor- derung für eine nachhaltige Mobilität dar. Können Wege zu Freizeitzielen im Ort, in die Nach- bargemeinde oder zum Bahnhof mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, ermöglicht dies eine selbständige, gesunde und flexible Mobilität. 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 25
wie bringe ich autofahrer zum umsteigen auf das rad Ein Bericht aus den Niederlanden © Frank Burmeister Frank Burmeister ist seit dem Jahr 2011 der stellvertretende Lei- ter von „Beter Benutten“ (Besser benutzen), einer Initiative des niederländischen Verkehrsministeriums. Dieses Programm hat zum Ziel, in den Spitzenstunden des Straßen- und Schienenver- kehrs, Engpässe zu beseitigen. Davor war Frank Burmeister im Management-Team des Projekts zur Einführung einer Straßen- maut des Ministeriums für Verkehr und Umwelt beschäftigt. Dort war er für Testphasen und schlussendlich für die Umsetzung der Maut-Strategie der Niederlande verantwortlich. Frank Burmeis- Frank Burmeister ter hat an den Universitäten Tilburg und Köln Wirtschaft studiert. Im Rahmen des Programms „Beter Benutten“ arbeitet die Niederländische Regierung mit Re- gionen und Unternehmen zusammen, um die Qualitäten und Erreichbarkeiten im Schienen-, Straßen- und Wasserstraßenverkehr zu verbessern. Als erstes Ziel setzte man sich bereits im Jahr 2014, die Staus im Straßenverkehr um 20% zu reduzieren. Das Nachfolgeprogramm für 2017 sieht eine 10-prozentige Reduktion der Tür-zu-Tür-Reisezeiten, vor allem in den stark belasteten Regionen, vor. Auch für den Radverkehr wurden zahlreiche Maßnahmen und be- wusstseinsbildende Aktionen gesetzt. Seite | 26 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
iron curtain trail Europäische Geschichte mit dem Rad „erfahren“ © Michael Cramer Michael Cramer wurde im Jahr 1949 in Gevelsberg/Westfalen in Deutschland geboren. Seit 1979 ist er ohne Auto mobil. Von 1989 bis 2004 war er Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin. Seit 2004 ist er Mitglied des Europäischen Parlamentes. Nach zehn Jahren als verkehrspolitischer Sprecher der Grünen wurde er im Juli 2014 zum Vorsitzenden des Ausschusses für Verkehr und Tourismus (TRAN) gewählt. Michael Cramer Das Projekt Für nahezu ein halbes Jahrhundert teilte der Eiserne Vorhang Europa gewaltsam in Ost und West. Diese Teilung des Kontinents mit dem Fahrrad im wahrsten Sinne des Wortes „erfahr- bar“ zu machen, ist das Ziel des europäischen Radwanderwegs Iron Curtain Trail. Entlang des ehemaligen Grenzstreifens wird auf über 9.000 km ein Radweg geschaffen, der europäische Kultur, Geschichte und nachhaltigen Tourismus verbindet und so einen Beitrag zum Zusam- menwachsen Europas leistet. Bereits im Jahr 2005 hat auch das Europäische Parlament auf Initiative des Berliner Europa-Abgeordneten Michael Cramer aufgerufen, den Iron Curtain Trail als beispielhaftes europäisches Projekt für nachhaltigen Tourismus zu unterstützen. Die Europäische Ebene Seitdem gab es eine Reihe von Fachkonferenzen und transnationalen Workshops auf Länder- ebene, die – von der EU kofinanziert – zu Kooperation und zum Ausbau des Rad- und Wan- derweges beitrugen. 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 27
tirol – bald radland nummer eins? © Aichner-Land Tirol Ingrid Felipe ist seit dem Frühjahr 2013 Umwelt- und Mobilitäts- landesrätin in Tirol. Nach ihrem BWL-Studium arbeitete sie in der Gastronomie und im Sportmanagement, später als Bürochefin eines Architekturbüros. 2005 stieg sie als Finanzreferentin bei den Tiroler Grünen ein, 2012 wurde sie Landtagsabgeordne- te. 2013 verhandelte sie mit Günther Platter eine Koalition aus, die eine deutlich ökologische und moderne mobilitätspolitische Handschrift trägt. Seit Februar 2016 ist Ingrid Felipe stv. Bundes- sprecherin der österreichischen Grünen. Ingrid Felipe Während es in Dänemark Radhighways auf eigener Straßenführung bis in die Hauptstadt Ko- penhagen gibt, war die Infrastrukturplanung für RadfahrerInnen in Österreich lange keine Pri- orität. Inzwischen haben PolitikerInnen aller Couleur erkannt, dass gute Fahrradinfrastruktur enormes Entlastungspotenzial hat, gerade in den Ballungsräumen. Und auch die TouristikerIn- nen haben das Fahrradfahren in den gemütlichen und auch in den sehr sportlichen Varianten längst als Gästemagneten erkannt. In Tirol haben wir im letzten Jahr den Turbo beim Radwegausbau gezündet: Wir schließen Lü- cken im Radwegenetz, sanieren den Inntalradweg und wir haben in Innsbruck als erste Stadt nach Wien Leihräder an fast 30 Standorten über die gesamte Landeshauptstadt verteilt. Wir setzen in Kooperation mit den ÖBB außerdem ganz stark auf überdachte Radabstellplätze bei Park&Ride-Anlagen, weil wir die Schnittstellen zwischen verschiedenen ökologischen Fortbe- wegungsformen verbessern wollen. Innsbruck ist bereits jetzt laut VCÖ Österreichs Radhaupt- stadt. Tirolweit gibt es noch viel Potenzial, in das voll hineingestartet wird. Seite | 28 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
gesundheit UND radfahren Gesundheitsaspekte des Radfahrens bei Kindern © Erwin Gollner und Jugendlichen Erwin Gollner leitet seit 2013 das Department Gesundheit der Fachhochschule Burgenland, in dem er bereits seit 2002 als Stu- diengangsleiter tätig ist. Neben einem Diplom- und Doktorats- studium der Sportwissenschaften sowie einem Diplomstudium der Psychologie absolvierte er das Masterstudium Public Health und das Health Care Managementstudium. Zu seinen wesent- lichen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem Syste- Erwin Gollner misches Gesundheitsmanagement sowie Bewegungsförderung. Bewegungsförderung ist vor allem im Kindesalter ein wichtiges Instrument, um auf der Indi- vidualebene und der Ebene der Public Health an Gesundheit zu gewinnen. Vermehrte körper- liche Aktivität liefert gemeinsam mit anderen Lebensstil-assoziierten Faktoren einen gesund- heitsförderlichen Beitrag. Durch die gezielte Förderung eines aktiven Lebensstils im frühen Kindes- und Jugendalter kann das Risiko für eine Reihe nicht-übertragbarer Krankheiten im Erwachsenenalter gesenkt werden. Ebenso werden physiologische und verhaltensbezogene Risikofaktoren vermieden, die zur Entstehung von beispielsweise Übergewicht und Bluthoch- druck beitragen. Darüber hinaus kommt der körperlichen Aktivität im Rahmen der Entwick- lung kognitiver, emotionaler, sozialer und kommunikativer Fähigkeiten eine bedeutende Rolle zu. Das Rad als Fortbewegungsmittel zu nutzen, trägt als eine Variante der Bewegung zur gesam- ten Aktivität bei und kann so einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit von Kindern und Ju- gendlichen leisten. Gleichzeitig weist diese Art von körperlicher Aktivität ein erhebliches Po- tenzial zur Reduktion der Verkehrsbelastung und Entlastung der Umwelt auf. Dies verdeutlicht einen bislang wenig berücksichtigten Zusammenhang zwischen Ökologie und Gesundheits- förderung. Die Sorge um die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr ist sehr groß, allerdings senkt jede gesparte Autofahrt das Unfallrisiko für Kinder auf der Straße. 9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland Seite | 29
die zukunft beginnt jetzt! Wie Jugendliche begeisterte © UBZ Steiermark RadfahrerInnen werden! Cosima Pilz ist Pädagogin und arbeitet beim Umwelt-Bildungs- Zentrum Steiermark. Seit mehr als 25 Jahren ist sie für nationale und internationale Projekte vorwiegend im Bereich „Kinder- und Jugendmobilität“ verantwortlich. Sie koordiniert den Bereich „Ju- gend“ im klimaaktiv mobil Förder- und Beratungsprogramm des BMLFUW und ist für die Koordination der Jugendbeteiligung im Rahmen der beiden WHO Umwelt- und Gesundheitsprozesse CEHAPE und THE PEP verantwortlich. Cosima Pilz Klimaschutz und eine gesunde Umwelt sind Zukunftsthemen und daher besonders wichtig für junge Menschen. Bis zum Führerscheinalter legen Jugendliche ihre Wege mehrheitlich klimafreundlich zurück. Sie haben damit ein für unsere Gesellschaft vorbildliches Mobilitäts- verhalten. Damit die Erwachsenen von morgen auch weiterhin Vorbilder bleiben, hat das Bun- desministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) das klimaaktiv mobil Beratungsprogramm “Mobilitätsmanagement für Tourismus, Freizeit und Ju- gend“ ins Leben gerufen. Der Programmteil Jugend wird seit 2010 vom Umwelt-Bildungs-Zen- trum Steiermark geleitet und verfolgt das Ziel, klimafreundliche Jugendmobilität zu fördern. Die Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit sind als Sprachrohr für die Bedürfnis- se der jungen Menschen und als Vermittler für deren Interessen gegenüber der Gesellschaft wichtige UmsetzungspartnerInnen. Ihre MitarbeiterInnen verfügen über hohe soziale und pädagogische Kompetenzen, haben intensiven Kontakt zu vielen Jugendlichen und setzen zahlreiche kreative Jugendmobilitätsprojekte gemeinsam um. Das klimaaktiv mobil Programm unterstützt dabei mit folgenden Initiativen: •• Lehrgang zum Jugendmobil-Coach •• Klimaaktiv mobil Sonderfinanzierung für Jugendmobilitätsprojekte der außerschulischen Jugendarbeit •• Beratung zur Förderung von Maßnahmen für eine jugendgerechtes, klimafreundliches Verkehrs und Mobilitätsangebot Im Beitrag beim Radgipfel 2016 wird die klimaaktiv mobil Jugendstrategie vorgestellt. Es wer- den die vielen Erfahrungen geteilt, wie Jugendliche im Rahmen der von klimaaktiv mobil un- terstützten Fahrradinitiativen für das Rad begeistert werden konnten. Seite | 30 Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
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