Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag - Fachtagung am 23. und 24. Juni 2016 Kultur- und Kongresszentrum Franz Schubert-Platz 6 in Eisenstadt - Rosinak ...

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Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag - Fachtagung am 23. und 24. Juni 2016 Kultur- und Kongresszentrum Franz Schubert-Platz 6 in Eisenstadt - Rosinak ...
Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
                Fachtagung am 23. und 24. Juni 2016
                Kultur- und Kongresszentrum
                Franz Schubert-Platz 6 in Eisenstadt

                veranstaltet vom Land Burgenland und der Stadt Eisenstadt
                mit Unterstützung von klimaaktiv mobil / BMLFUW und BMVIT
                in Kooperation mit dem Österreichischen Städtebund und dem Österreichischen Gemeindebund

PartnerInnen:
Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag - Fachtagung am 23. und 24. Juni 2016 Kultur- und Kongresszentrum Franz Schubert-Platz 6 in Eisenstadt - Rosinak ...
© Mobilitätszentrale Burgenland
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inhaltsverzeichnis

       Radgipfel 2016.......................................................................................... 2

       Willkommen............................................................................................... 3

       Programm................................................................................................... 4

       Ballon-Session........................................................................................... 8

       Wein.Kult.Tour.........................................................................................12

       Exkursion..................................................................................................13

       BIKEline......................................................................................................14

       Themen und Vortragende..................................................................15

       Expo............................................................................................................42

       Radgipfel-Historie..................................................................................44

       Impressum................................................................................................45

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                                                                         Seite | 1
Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag - Fachtagung am 23. und 24. Juni 2016 Kultur- und Kongresszentrum Franz Schubert-Platz 6 in Eisenstadt - Rosinak ...
radgipfel 2016

Das Land Burgenland und die Landeshauptstadt Eisenstadt laden, mit Unterstützung von kli-
maaktiv mobil/BMLFUW, zum 9. Österreichischen Radgipfel ein. Dieser findet vom 23. bis 24.
Juni im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt statt. Kooperationspartner der Veranstaltung sind
der Österreichische Städtebund und der Österreichische Gemeindebund.

Bei Vorträgen und Workshops werden nationale und internationale Expertinnen und Exper-
ten, darunter Lukas Stadtherr aus der Schweiz, Frank Burmeister aus den Niederlanden und
Michael Cramer, Mitglied des Europäischen Parlaments, Erfahrungen aus Projekten und aus
der Forschung einbringen. Der Programmpunkt „Wissen schafft mehr Radverkehr“ wird ei-
nen Einblick in die laufende Arbeit an Universitäten und Forschungseinrichtungen zu Inno-
vationen im Radverkehr ermöglichen. In dem Modul „Auf dem Weg zur fahrradfreundlichen
Gemeinde“ werden Bürgermeister und Gemeindevertreter darüber berichten, wie eine Ge-
meinde fit für den Radverkehr wird. Wie das Radfahren in Freizeit und Alltag erfolgreich im
Bewusstsein verankert werden kann, diskutieren nationale und internationale Beiträge in dem
Modul „Radfahren erfolgreich vermarkten“.

Neben der Preisverleihung zum BIKEline-Wettbewerb oder der Aktion „Radelt zur Arbeit“
runden ein gemütliches Ambiente, verbunden mit der Möglichkeit interessante Kontakte zu
schließen, sowie eine Fachexkursion das Programm ab.

Der Radgipfel findet grenzüberschreitend statt und wir erwarten daher auch Gäste aus Un-
garn und anderen Nachbarländern. Die Eröffnung des Radgipfels 2016 findet am 23. Juni um
10 Uhr mit Bundesminister Andrä Rupprechter, Landeshauptmann Hans Niessl und dem Bür-
germeister von Eisenstadt, Thomas Steiner, statt.

Wir freuen uns auf einen erfolgreichen Radgipfel 2016!

Das Radgipfel-Team 2016

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Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag - Fachtagung am 23. und 24. Juni 2016 Kultur- und Kongresszentrum Franz Schubert-Platz 6 in Eisenstadt - Rosinak ...
willkommen

Radfahren ist Urlaub vom Alltag – so lautet das Motto des 9. Österreichischen Radgipfels 2016.
Das Burgenland ist seit langem für touristische Radausflüge und traumhafte Rad-Landschaf-
ten bekannt und verfügt über mehr als 2.500 km beschilderte Radwege und Radrouten. Im-
mer mehr Menschen legen aber nicht nur ihre Freizeitwege, sondern auch ihre alltäglichen
Wege umweltfreundlich zurück. Auch die Burgenländerinnen und Burgenländer sehen eine
steigende Bedeutung des Fahrrads, was sich in Befragungen zum Mobilitätsverhalten zeigt.
Vor allem Jugendliche geben an, gerne mit dem Rad zu fahren. Demensprechend ist der Rad-
verkehr neben dem Ausbau von Bahn und Bus sowie bedarfsorientierten Systemen des öf-
fentlichen Verkehrs eine zentrale Säule und integraler Bestandteil eines umweltfreundlichen
und nachhaltigen Mobilitätssystems. Konzepte in Gemeinden, Städten und Bundesländern
sind daher vielseitig und flexibel angelegt und gehen über reine Infrastrukturmaßnahmen
hinaus, so auch die Burgenländische Gesamtverkehrsstrategie aus dem Jahr 2014. Diese war
quasi der Start zur Umsetzung eines umfangreichen Maßnahmenkataloges zur Förderung des
Alltagsradverkehrs, welcher Ihnen im Rahmen des Radgipfels auch vorgestellt wird.

Die Förderung des Radverkehrs ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Schließlich ist der Verkehr
eine große Herausforderung für die Bewältigung des Klimawandels. Bei der Klimakonferenz
in Paris wurde dem fossilen Zeitalter ein Ende gesetzt – ein Paradigmenwechsel für unser
Energie- und Mobilitätssystem steht an. Auf Bundesebene setzt der Masterplan Radfahren
2015-2025 daher neue Impulse zum Radverkehr mit dem Ziel, den Radverkehrsanteil auf 13%
bis zum Jahr 2025 zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es neben Investitionen
in eine angemessene lokale und überregionale Radverkehrsinfrastruktur auch die Bewusst-
seinsbildung für das Radfahren im Alltag – noch mehr Menschen sollen das Rad am Weg zur
Schule, zum Ausbildungsplatz oder zur Arbeit verwenden. Kinder, Jugendliche und deren El-
tern spielen dabei eine zentrale Rolle. Der 9. Österreichische Radgipfel wird neue Impulse im
Bereich der Kinder- und Jugendmobilität setzen und Möglichkeiten zur Transformation des
Fahrrads vom Tourismusverkehr zum Alltagsverkehr aufzeigen. Nationale und internationale
Expertinnen und Experten bieten Einblicke in ihre Projekte und Forschungen. In diesem Sinne
wünschen wir Ihnen zwei erfahrungs-, diskurs- und fahrradreiche Tage!

             Andrä Rupprechter                Hans Niessl           Thomas Steiner
            Bundesminister für Land- und   Landeshauptmann des       Bürgermeister der
            Forstwirtschaft, Umwelt und        Burgenlandes      Landeshauptstadt Eisenstadt
                 Wasserwirtschaft

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                                            Seite | 3
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programm

Donnerstag, 23. Juni 2016

 09:00 	Eintreffen der TeilnehmerInnen und Registrierung

 10:00       Eröffnung und Begrüßung*                                                   Kleiner Saal
             Moderation: Dorottya Kelemen (ORF)

   Andrä Rupprechter – Bundesminister f. Land- u. Forstwirtschaft, Umwelt- u. Wasserwirtschaft
   Hans Niessl – Landeshauptmann des Burgenlandes
   Thomas Steiner – Bürgermeister von Eisenstadt, Vertreter des österreichischen
 			                 Gemeindebundes
   Karin Baier – Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Schwechat, Vertreterin des
 			            österreichischen Städtebundes

 10:30 	SchweizMobil – vom Veloland zu einem weltweiten USP*
        Synergien zwischen Freizeit- und Alltagsradverkehr

             Lukas Stadtherr, Stiftung SchweizMobil, Schweiz

 11:00 	Auszeichnung der klimaaktiv mobil ProjektpartnerInnen*

             durch Bundesminister Andrä Rupprechter

 12:00       Mittagsbuffet                                                                    Foyer

 13:00       Parallel-Module: Quo vadis Radverkehr?

             MODUL 1:                                                                   Kleiner Saal
             Radverkehrs-Initiativen*
             Moderation: Dorottya Kelemen (ORF)

             Zwei Räder sind mehr als vier: Die nationale Radverkehrsstrategie der Slowakei
             Kristína Marošová - Ministerium für Verkehr, Bau und Regionalentwicklung der
             Slowakischen Republik

             Die Radfahrstrategie des Burgenlandes
             Peter Zinggl – Amt der Burgenländischen Landesregierung

             Österreich unterwegs: Radverkehr in den Regionen – Modal Split als Indikator?
             Roman Kirnbauer – Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

* Vorträge im Kleinen Saal werden simultan übersetzt (Deutsch-Ungarisch)
*A plenáris előadások szinkrontolmács segítségével lesznek lefordítva
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programm

             MODUL 2:                                                                     Seminarraum
             Trends und Strategien zur Radförderung
             Moderation: Andrea Weninger (Rosinak & Partner)

             Das Transportrad, ein neuer Trend: Drei innovative Beispiele
             Eric Poscher – Fairvelo
             Alec Hager & Sonja Debenjak – Verein Lastenesel
             Elke Fitz – Radeln ohne Alter

   Bewertung von Radinfrastrukturmaßnahmen –
 	Vom Bauchgefühl zum standardisierten Vergleich
   Andreas Friedwagner – Verracon GmbH
   Martin Reis – Energieinstitut Vorarlberg

             Radfahren macht Schule
             Sabine Bauer – Bundesministerium für Bildung und Frauen

 14:30       Ballon-session                                                                       Foyer
             Gute Beispiele und Projekte persönlich erzählt

 15:30       Kaffeepause

 16:00       Radfahren erfolgreich vermarkten*                                              Kleiner Saal
             Moderation: Dorottya Kelemen (ORF)

             „Slow down“ – Raderlebnis Burgenland
             Ulrike Tschach-Sauerzopf – Burgenland Tourismus
             Fahrradboom im Autoland? Mit der RadSTRATEGIE zur RadKULTUR
             Arne Koerdt – Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg
   Radfahren im Alltag und in der Freizeit: Ergebnisse der VCÖ Radfahr-Umfrage und
 	Empfehlungen für UmsetzerInnen
   Markus Gansterer – VCÖ – Mobilität mit Zukunft
             Intermodale Schnittstellen
             Thomas Pipp (angefragt) – ÖBB Immo

 17:45       Ende

 18:30       Abendevent

             Wein.Kult.Tour
             Treffpunkt 18.30 Uhr vor der Pestsäule in Eisenstadt – Gemeinsamer weinkultureller Spazier-
             gang durch die Stadt mit zahlreichen Stationen und Geschichten
             Abendessen
             20.00 Uhr im Restaurant „Henrici“, Esterhazyplatz, Eisenstadt

* Vorträge im Kleinen Saal werden simultan übersetzt (Deutsch-Ungarisch)
*A plenáris előadások szinkrontolmács segítségével lesznek lefordítva
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programm

freitag, 24. Juni 2016

08:45        Die Politik setzt aufs Rad*                                               Kleiner Saal
             Moderation: Dorottya Kelemen (ORF)

             Iron Curtain Trail: Europäische Geschichte mit dem Rad „erfahren“
             Michael Cramer – Mitglied des Europäischen Parlaments

             Tirol – bald Radland Nummer eins?
             Ingrid Felipe – Landeshauptmann-Stellvertreterin Tirol

             Im Gespräch:
             Michael Cramer – Mitglied des Europäischen Parlaments
             Ingrid Felipe – Landeshauptmannstellvertreterin Tirol
             Astrid Eisenkopf – Landesrätin Land Burgenland

09:45        Preisverleihungen BIKEline & Burgenland Radelt zur Arbeit*

10:30        Wie bringe ich Autofahrerinnen und Autofahrer zum Umsteigen
             auf das Rad? Ein Bericht aus den Niederlanden
             Frank Burmeister – Ministerie van Infrastructuur en Milieu, Niederlande

11:00        Kaffeepause

11:30        Parallel-Module

             MODUL 1:                                                                  Kleiner Saal
             Kinder und Jugendliche unterwegs mit dem Rad*
             Moderation: Gerald Franz (Energie- und Umweltagentur Niederösterreich)

             Gesundheitsaspekte des Radfahrens bei Kindern und Jugendlichen
             Erwin Gollner – Fachhochschule Burgenland
             Die Zukunft beginnt jetzt: Wie Jugendliche begeisterte RadfahrerInnen werden!
             Cosima Pilz – Umwelt-Bildungszentrum Steiermark

             Ausbildung für RadfahrlehrerInnen
             Werner Madlencnik – Mobile Radfahrschule

* Vorträge im Kleinen Saal werden simultan übersetzt (Deutsch-Ungarisch)
*A plenáris előadások szinkrontolmács segítségével lesznek lefordítva
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programm

             MODUL 2:                                                                    Seminarraum
             Auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Gemeinde
             Moderation: Helmut Koch (komobile)

             Gute Beispiele aus den Bundesländern:
             Helmut Koch – komobile
             Johann Hutzinger – Bürgermeister Bergheim bei Salzburg
             N.N. – Stadt Eisenstadt
             Alfred Kindl – Gemeinderat Ebergassing

   MODUL 3:                                                                Landesgalerie im Erdgeschoss
   Wissen schafft Radverkehr – Ein Einblick in
 	praxisrelevante Forschungsprojekte
             Moderation: Herbert Bork (stadtland)

             activ!8: Aktive Mobilität effizient fördern
             Roland Hackl – tbw research
             BIKEALYZE: Bewertung der (Rad-)Infrastruktur durch Naturalistic Cycling Study
             Ulrike Brocza – PRISMA solutions
             Frauen in Fahrt
             Astrid Segert – Institut für Höhere Studien Wien
             Wieviele Stellplätze braucht Ihre Gemeinde?
             Paul Pfaffenbichler & Tadej Brezina – Technische Universität Wien
             Bikeability weiter denken: Radfahren mit Wohlfühlfaktor
             Fabian Dorner – Technische Universität Wien
             Warentransport per Rad – Eine Chance für lebenswerte Städte
             Susanne Wrighton – FGM
             flexiTrike – Erleichterter Wiedereinstieg in den Radverkehr
             Christian Rudloff – Austrian Institute of Technology
             Gefahrenstellen melden – Eine App des Kuratoriums für Verkehrssicherheit
             Ernestine Mayer – Kuratorium für Verkehrssicherheit

 13:00       Mittagsbuffet                                                                       Foyer

 14:00       Fahrrad-Exkursion nach Sopron
             Anmeldung und Reisepass erforderlich
             Treffpunkt: vor dem Kulturzentrum Eisenstadt

* Vorträge im Kleinen Saal werden simultan übersetzt (Deutsch-Ungarisch)
*A plenáris előadások szinkrontolmács segítségével lesznek lefordítva
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ballon-session

Die Ballon-Session findet am Donnerstag, 23. Juni um 14:30 Uhr im Foyer des Kultur- und Kon-
gresszentrums Eisenstadt statt.

Innerhalb von 60 Minuten haben Sie die Möglichkeit, herausragende Personen, Initiativen und
Projekte kennen zu lernen, die auf den unterschiedlichsten Ebenen die Transformation vom Frei-
zeit- hin zum Alltagsradverkehr unterstützen. Alle Vortragenden werden im persönlichen Ge-
spräch von ihren Arbeiten berichten und gerne mit Ihnen plaudern.

                   Unterwegs im Kindergarten
        1          Heide Studer, tilia

                   Was tun gegen Dooring-Unfälle?
        2          Ernestine Mayer, Kuratorium für Verkehrssicherheit

                   SWITCH: Mit aktiver Mobilität zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit
        3          Wiebke Unbehaun & Mailin Gaupp-Berghausen, Universität für Bodenkultur

                   Radfahren endet nicht an der Stadtgrenze
        4          Ursula Hemetsberger, Amt der Salzburger Landesregierung
                   Peter Weiss, Stadt Salzburg

                   Mit Lastenrädern das Gesicht der Stadt verändern
        5          Karl Reiter, FGM

                   Lichtsignalanlagen für den Radverkehr
        6          Bernd Hildebrandt, KFV Sicherheit-Service GmbH

                   Bike+Ride vom Bahnhof in die Gemeinden bringen
        7          Fabian Dorner, Technische Universität Wien

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Auswirkungen des E-Fahrrad-Marktes auf Radinfrastrukturen:
       8        Risiken, Konflikte, Unfälle
                Helmut Lemmerer, Technische Universität Wien

                Japan – Ein Land mit (leicht unterschiedlicher) Fahrradkultur
       9        Takeru Shibayama, Technische Universität Wien

                Bike-Bahn-Bike Paketzustellung
      10        Michael Damisch, Die Boten.at

                Fahrradverleih an der Zillertalbahn
      11        Daniel Erharter, Zillertaler Verkehrsbetriebe AG (angefragt)

                Der 5-Sterne Drauradweg
      12        Paco Wrolich, Kärnten Tourismus

                Radkompetenz Österreich: Unternehmerplattform für mehr Radverkehr
      13        Alec Hager, Radlobby Österreich

                Papa du sollst weiterfahren – Radfahren mit Kindern und Kleinkindern
      14        Christoph Burgstaller, Selbstständig

                Der AUVA Radworkshop: Standortbestimmung und Motoriktraining
      15        Joachim Rauch, AUVA

                Cycling with the neighbours: Hungarian Cycling Association
      16        Balázs Szőllőssy, Hungarian Cycling Association

                Von A nach B mit ITS Vienna Region
      17        Klaus Heimbuchner, ITS Vienna Region

                Praxisbeispiele aus der klimaaktiv mobil Radverkehrsförderung
      18        Martin Eder, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,
                Umwelt und Wasserwirtschaft

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                             Seite | 9
© Rosinak & Partner, Katapult

                                                                            © Fabian Dorner
© Colville Andersen_www.cyclelogistics.eu

© Christian Fürthner

                                            © tilia

                                            © Balázs Szőllőssy

                                                                            © Mobility System-Pierer
© Paco Wrolich

                                                                                                                   © Christoph Burgstaller

                                                                                             © Reinhard Jellinek

                         persönlich erzählt!
                 Gute Beispiele und Projekte
                                       Ballon-Session
© KfV                                                   © AUVA-Radworkshop, Florian Bitzan                         © KFV
wein.kult.tour

Am Donnerstag Abend sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des Radgipfels
zu einer Wein.Kult.Tour durch Eisenstadt und anschließendem Empfang im Restaurant HENRI-
CI (gegenüber Schloss Esterhazy) eingeladen.

Treffpunkt:         18:30 Uhr vor der Pestsäule in der Mitte der Hauptstraße
		                  und Fußgängerzone von Eisenstadt

Spazieren Sie mit uns durch den historischen Stadtkern mit seinen wunderschönen barocken
Bürgerhäusern. In Eisenstadt lebt und erlebt man den Glanz der Fürstenfamilie Esterházy und
spürt das Wirken des berühmten Komponisten Joseph Haydn. An drei Stationen haben Sie die
Möglichkeit, historisch Interessantes und Amüsantes über Eisenstadt zu hören.

Bei jeder der Stationen
  •• Pestsäule/Hauptstraße
  •• Dombastei
  •• Innenhof des Schlosses Esterhazy
können Sie die köstlichen Weine der Eisenstädter Winzer verkosten und direkt mit den Win-
zern fachsimpeln. Ab 20:00 Uhr lassen wir im Restaurant Henrici stilvoll aber heiter in histori-
schem Gewölbe der ehemaligen Stallungen des Schlosses Esterhazy den Abend gemeinsam
ausklingen – unter dem Motto „typisch burgenländisch“.

                                                                                            © Stadgemeinde Eisenstadt

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fahrrad-exkursion

                               © Mobilitätszentrale Burgenland
 ®NTG_steve.haider.com

Gemeinsam mit Michael Cramer, Initiator des Iron Curtain Trails (ICT), Miklós Berencsi, dem
Ungarischen Radkoordinator, und dem Radsportprofi René Haselbacher radeln wir durch das
wunderschöne Burgenland, entlang des Iron Curtain Trails in Richtung Sopron. Dort wird uns
András Vissi durch die Stadt führen. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Zug nach Eisenstadt oder
Wien um ca. 18 Uhr.

Treffpunkt:              Freitag, 24. Juni um 14 Uhr
		                       vor dem Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt
		Anmeldung, eigenes Fahrrad oder Leihrad sowie
		Reisepass sind erforderlich

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                             Seite | 13
bikeline

Come and join us! We bike the world!
Die BIKEline ist ein internetbasierter Fahrradwettbewerb. Mit dem Fahrrad zurückgelegte
Schulwege werden mittels Helm-Chip elektronisch erfasst und als virtuelle Reise um die Welt
dargestellt. Nach dem Zufallsprinzip können die SchülerInnen an bestimmten Orten dieser vir-
tuellen Reise in der Zeit vom 2. Mai bis 10. Juni 2016 tolle Überraschungspreise gewinnen. Die
fleißigsten RadlerInnen jeder Schule werden außerdem auf der „Street-of-Fame“ veröffentlicht
und gewinnen die begehrte „bikebird“-Trophäe.

Ausgehend von einer lokalen Initiative an der NMS in Kaindorf umfasst das Streckennetz der
BIKEline mittlerweile 81 Schulen in acht Bundesländern. In den nächsten Jahren sollen weitere
österreichische Schulen als auch Schulen in unseren Nachbarländern gewonnen werden, um
gemeinsam für eine gesündere, bewusstere und klimaschonendere Lebensweise zu radeln.

Die Preisverleihung zum BIKEline Fahrradwettbewerb 2016 findet im Rahmen des Radgipfels
am Freitag, 24. Juni um 10 Uhr im Kleinen Saal des Kultur- und Kongresszentrums Eisenstadt
statt. Informationen zur BIKEline finden Sie unter: www.bikebird.at

                                                                                           © BIKEline

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Synergien zwischen Freizeit- und Alltagsradverkehr

SchweizMobil – vom Veloland zu

                                                                                         © Lukas Stadtherr
einem weltweiten USP

Lukas Stadtherr studierte Geografie und Raumplanung und
absolvierte ein Executive MBA. Als Geschäftsführer war er meh-
rere Jahre in den Bereichen Raumplanung und Verkehrsplanung
tätig. Seit 2003 ist er Mitinhaber des Velobüros und Mitglied der
Projektleitung SchweizMobil. Lukas Stadtherr ist Mitgründer des
EuroVelo Council in Brüssel und Vorstandsmitglied der Velokon-
ferenz Schweiz. Seit 2008 ist er auch international beratend tätig   Lukas Stadtherr
und hält Keynotes in europäischen Ländern und Übersee.

SchweizMobil ist das nationale Netzwerk für den Langsamverkehr. SchweizMobil unterstützt
die Bevölkerung und Gäste mit vielen Dienstleistungen, um die Schweiz aktiv, mit eigener
Muskelkraft und auf attraktiven Routen zu erleben – im Wanderland, Veloland, Mountainbike-
land, Skatingland und Kanuland Schweiz.
Hervorgegangen aus dem Veloland Schweiz und 2008 eröffnet, entwickelte sich Schweiz-
Mobil rasch zu einer der wichtigsten Outdoor-Plattformen der Schweiz. Breit getragen vom
Bund, allen 26 Kantonen, dem Tourismus und zahlreichen privaten Organisationen erfreut sich
SchweizMobil einer großen und stets wachsenden Beliebtheit: So nutzten im Jahr 2013
750 000 VelofahrerInnen bewusst die Routen von Veloland Schweiz, im Mittel fünf Mal.
Die Synergien zwischen dem Freizeit- und Alltagsverkehr sind zahlreich. SchweizMobil nimmt
diese wo immer möglich wahr. Schnittstellen bestehen zum Beispiel im Bereich der Routen-
konzeption, der GIS-technischen Routenverwaltung, der Qualitätsförder- und Agglomerati-
onsprogramme, der Wegweisung, des Monitorings und der Velozählungen sowie der Kom-
munikation.
Die Schnittstellen zwischen dem Freizeit- und Alltagsverkehr werden auch institutionell ver-
stärkt wahrgenommen. Seit 2015 ist die Stiftung SchweizMobil Vorstandsmitglied der Velo-
konferenz Schweiz. Dies erlaubt eine verstärkte Kooperation, z.B. in den Bereichen Monitoring
und Wegweisung.

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                               Seite | 15
zwei räder sind mehr als vier

Die nationale Radverkehrsstrategie der Slowakei

                                                                                          © Kristína Marošová
Kristína Marošová hat Raumplanung an der Slowakischen
Technischen Universität und an der Technischen Universität
Wien studiert. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in der nachhaltigen
Verkehrs- und Freiraumplanung. Seit 2013 setzt sie sich im slo-
wakischen Ministerium für Verkehr, Bau und Regionalentwick-
lung für die Implementierung der nationalen Radverkehrsstrate-
gie ein. Kristína Marošová radelt das ganze Jahr über zur Arbeit.
                                                                    Kristína Marošová

In der Slowakei gelten keine anderen mathematischen Gesetze – trotzdem sind zwei mehr als
vier. Zwei Räder, die in diesem Kontext alternative Transportarten repräsentieren, haben mehr
Vorteile als die vier Räder des Autoverkehrs. Seit den 1990er Jahren leidet die Slowakei unter
dem steigenden Autoverkehr. Der Radverkehr kann dieser negativen Entwicklung unterstüt-
zend entgegen wirken.
Im Jahr 2013 wurde die slowakische Regierung erstmalig von aktiven Bürgerinnen und Bür-
gern auf die Notwendigkeit einer bislang fehlenden staatlichen Radverkehrsförderung auf-
merksam gemacht. Infolgedessen wurde die erste nationale Radverkehrsstrategie unter
der Schirmherrschaft des Ministeriums für Verkehr in enger Zusammenarbeit mit Regionen,
Städten, Forschungsinstitutionen und dem dritten Sektor erarbeitet und von der Regierung
beschlossen. Seitdem bildet diese die Grundlage für die nationale Radverkehrspolitik und de-
finiert die Rahmenbedingungen zur Stärkung des Fahrradverkehrs.
Bei der Umsetzung der Radverkehrsstrategie wurde ein Netzwerk von nationalen, regionalen
und lokalen Radkoordinatoren erstellt, die Prozesse zur Umsetzung folgender Maßnahmen
anstoßen sollen: Gesetzesänderungen, Entwicklung von Radverkehrsinfrastruktur, Sicherung
der Finanzierung (vor allem mit Hilfe von EU-Fördermitteln), Forschung und Ausbildung.
Der Radverkehrsanteil in der Slowakei liegt, laut der ersten nationalen Mobilitätserhebung im
Jahr 2015, bei 2%. Das Hauptziel der Radverkehrsstrategie, den Radverkehrsanteil bis 2020 auf
10% zu erhöhen, ist daher noch eine große Herausforderung. Nationale Kampagnen wie „Bike
to work“ und „Bike to school“ helfen dabei, dieses Ziel zu unterstützen.

Seite | 16                                                Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
Österreich unterwegs

Radverkehr in den Regionen – Modal Split

                                                                                        © Roman Kirnbauer
als Indikator?

Roman Kirnbauer hat ein individuelles Diplom-Studium („Ver-
kehrsplanung und Infrastrukturtechnik“) an der TU Wien absol-
viert. Seit 2005 ist er Sachbearbeiter im Bundesministerium für
Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) in der Abteilung
II/Infra 2 – Infrastrukturplanung. Sein Aufgabenbereich befasst
sich mit Grundlagen der Verkehrsplanung und Verkehrsstatis-
tiken. Derzeit ist er unter anderem Projektleiter von „Österreich   Roman Kirnbauer
unterwegs - Österreichweite Mobilitätserhebung 2013/2014“.

Die repräsentative, bundesweite Mobilitätserhebung „Österreich unterwegs“ bildet das Mo-
bilitätsverhalten der Österreicherinnen und Österreicher ab und stellt eine wesentliche Pla-
nungsgrundlage im Verkehrswesen dar. Zum Radverkehr wurde dabei, gegenüber früheren
Erhebungen, der Frageinhalt ausgeweitet. Beispielsweise wurde erstmals bundesweit neben
dem PKW-Besitz der Haushalte auch deren Fahrradbesitz (inkl. E-Bikes) abgefragt. Ebenso
wurde erstmals während des Zeitraums eines ganzen Jahres befragt, sowie neben Werktagen
auch Samstage, Sonn- und Feiertage getrennt erhoben und ausgewertet, sodass hier differen-
zierte Betrachtungen möglich sind.
Bei Detailbetrachtungen im regionalen Kontext sind beim Radverkehr allerdings deutliche
Grenzen erkennbar: Aufgrund des in vielen Regionen verhältnismäßig geringen Anteils an
Radwegen an der befragten Gesamtstichprobe sind statistisch signifikante Aussagen in der
Regel nur bis zur räumlichen Auflösung auf Ebene der vier Raumtypen der Bezirke (Wien,
Großstädte, zentrale Bezirke, periphere Bezirke) sowie für einige Bundesländer möglich.
Auswertungen für kleinere räumliche Bezugseinheiten wären hingegen verstärkt auf erweiter-
te Daten aus zusätzlichen Erhebungen angewiesen. Somit stehen die zuständigen Institutio-
nen im Bereich des Radverkehrs auf regionaler Ebene vor der Herausforderung, bei Bedarf die
Daten aus „Österreich unterwegs“ zielgerichtet zu ergänzen, um vorhandene Datenlücken zu
schließen. In diesem Zusammenhang bietet das ebenfalls im Zuge von „Österreich unterwegs“
entwickelte und veröffentlichte KOMOD-Methodenhandbuch Möglichkeiten, zukünftige regi-
onale Erhebungen besser untereinander bzw. mit den bundesweiten Daten vergleichbar zu
machen.

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                              Seite | 17
die radfahrstrategie des burgenlandes

                                                                                       ©Herbert Herdits
Peter Zinggl begann im Jahr 2002 seine Karriere im Amt der Bur-
genländischen Landesregierung. Seit 2012 ist er Leiter der Stabs-
stelle Raumordnung und Wohnbauförderung und Verkehrskoor-
dinator des Landes Burgenland. Als Vater zweier kleiner Söhne
sind die Themen Radanhänger für Kinder, Laufräder und Kinder-
sitze am Rad für ihn gelebter Alltag.

                                                                       Peter Zinggl

Das Burgenland ist weithin als Radland bekannt, für Freizeitradverkehre finden sich ideale
Möglichkeiten in der Region. Nun gilt es, diese Vielfalt an Möglichkeiten auch auf den All-
tagsradverkehr zu übertragen. In der Gesamtverkehrsstrategie Burgenland aus dem Jahr 2014
wurde der klimaschonenden Mobilität eine wichtige Rolle zugeordnet. Radfahren soll als ein
wesentlicher Bestandteil der Mobilitätskette gefördert werden.
Mit dem 9. Österreichischen Radgipfel 2016 startet das Burgenland eine Offensive zur Förde-
rung des Alltagsradverkehrs und beginnt dabei bei den Kleinsten. Kindergärten werden mit
Laufrädern ausgestattet, dazu wird ein Konzept zur Ausbildung durch Pädagoginnen und Pä-
dagogen erstellt. Burgenländische Gemeinden können im Rahmen von Schulungen zu „Mobi-
litätsbeauftragten“ Informationen zu klimaschonender Mobilität und besonders zum Thema
Radverkehr und zu Radverkehrsförderungen erfahren.
In einem nächsten Schritt gibt es auch die Möglichkeit, gemeinsam mit externen Expertinnen
und Experten Mobilitätskonzepte für ihre Gemeinden mit besonderem Augenmerk auf den
Radverkehr zu erarbeiten. ÖV-Hubs werden mit Radabstellanlagen ausgestattet. Als umfas-
sende Klammer wird der Masterplan Radverkehr adaptiert und um einen Aktionsplan erwei-
tert. Die Agenda ist geschrieben, jetzt geht es an die Umsetzung!

Seite | 18                                                Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
das transportrad, ein neuer trend Drei innovative Beispiele

fairvelo

                                                                                       © Eric Poscher
Eric Poscher ist Soziologe, Experte für nachhaltige Mobilität
und Transporträder. Inspiriert durch einen längeren Arbeitsauf-
enthalt in Kopenhagen gründete er 2012 ein Transportradfach-
geschäft in Leipzig. Mit dem Buchprojekt „Car Go Bike Boom“
dokumentiert er Entwicklung, Design, Technik und Nutzung von
Transporträdern. Im Rahmen eines Social Impact Start Stipen-
diums gründete er Fairvelo, das Sozialunternehmen für Cargo-
bikesharing in Nachbarschaften, Betrieben und Kommunen.
                                                                    Eric Poscher

Transporträder erleichtern den Alltag und sind im Mobilitätsmix eine ideale Ergänzung zum
eigenen Fahrrad, ÖV und Carsharing. Das Ziel von Fairvelo ist es, Mobilität nachhaltiger zu
gestalten und Transporträder zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung zu stellen – wo immer
sie benötigt werden. Dabei wird insbesondere auf eine nachhaltige Produktqualität geachtet
und entsprechend den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie gearbeitet.

Durch modernste Bordcomputer und Zugangsysteme können Transporträder in bestehende
Mobilitätsangebote integriert werden und so zum Beispiel mit Mobilitätskarten genutzt oder
in bestehende Carsharing-Angebote oder Unternehmensflotten eingebaut werden. Fairvelo
public ist ein automatisches Transportradverleihsystem, das in Kooperation mit Kommunen
an öffentlichen Orten zur spontanen Nutzung zur Verfügung gestellt wird. Fairvelo Commu-
nity bietet Transporträder für Familien, Betriebe und Nachbarschaften als Komplettpaket mit
Versicherung für einen jährlichen Beitrag an. Transport-Pedelecs ermöglichen Transporte
auch auf längeren Strecken oder über Steigungen hinweg. Die Fairvelo Angebote werden
stets weiterentwickelt, um den Nutzerinnen und Nutzern eine besonders einfache, positive
Erfahrung zu vermitteln.

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                             Seite | 19
Verein Lastenesel
Geförderte Lastenräder für alle!

Sonja Debenjak studierte Sportwissenschaft und arbeitet seit

                                                                                              © Radlobby Wien
2011 bei der Radlobby IG Fahrrad. Ob beruflich oder privat – die
Obfrau des Vereins „Lastenesel“ ist natürlich selbst begeisterte
Lastenradfahrerin.
Alec Hager ist Sprecher der Radlobby Österreich und seit zehn
Jahren hauptberuflich im Radverkehrsbereich tätig. Er ist Kam-         Sonja Debenjak
pagnenleiter von „Österreich radelt zur Arbeit“ und koordiniert         Alec Hager
die Unternehmensplattform „Radkompetenz Österreich“. Er hat
die Initiative „Lastenesel“ mitbegründet.

Bis Ende 2016 existiert die Ankaufförderung für Transporträder des Umweltministeriums
(BMLFUW) mit bis zu 500 Euro Fördersumme. Diese Förderung ist nur für Betriebe und Ver-
eine erhältlich, jedoch nicht direkt für private Käuferinnen und Käufer. Für diese hat nun der
Verein „Lastenesel“ Abhilfe geschaffen: Der Verein stellt jedem Vollmitglied ein gefördertes
Wunschrad im Rahmen einer Vierjahresmitgliedschaft zur dauerhaften, exklusiven Nutzung
zur Verfügung.

radeln ohne alter
Das Recht auf Wind in den Haaren

                                                                                                 © Radeln ohne Alter
Elke Fitz ist Mutter von zwei Buben und seit zwei Jahren begeis-
terte Lastenradlerin. Im Jahr 2014 hat sie gemeinsam mit ihrem
Mann die Pedal Piraten, ein kleines Lastenradtransportunter-
nehmen in Vorarlberg, gegründet und so das Thema Lastenrä-
der ins Ländle gebracht. Die Erfahrungen, die sie im Laufe ihres
Berufslebens, vorwiegend im Sales und Marketing, sammeln
durfte, waren sowohl bei der Firmen- als auch bei der Vereins-
gründung sehr hilfreich.                                                   Elke Fritz

Radfahren macht glücklich, Radfahren verlernt man nie. Nur leider spielt bei vielen irgend-
wann der Körper nicht mehr mit. Der Däne Ole Kassow mietete im Sommer 2012 ganz spontan
eine Rikscha, fuhr damit ins Altersheim und lud Seniorinnen und Senioren auf eine Ausfahrt
ein. Radeln ohne Alter („Cycling without age“) war geboren. Heute gibt es die gemeinnützige
Organisation weltweit in 24 Ländern. Mehr als 500 Rikschas und tausende ehrenamtliche Fah-
rerInnen sind für die gute Sache unterwegs; denn das Recht auf Wind in den Haaren sollte je-
dem Menschen zustehen, auch wenn man fast hundert Jahre alt ist. In Österreich feiert Radeln
ohne Alter im Juni den ersten Geburtstag. Mit vor Freude strahlenden, lachenden oder sogar
singenden SeniorInnen durch die Gegend zu radeln, baut Brücken zwischen Generationen,
macht glücklich – und manchmal sogar ein bisschen süchtig.

Seite | 20                                                Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
bewertung von radinfrastruktur-massnahmen

Vom Bauchgefühl zum standardisierten Vergleich

                                                                                          © Martin Reis
Martin Reis ist stellvertretender Geschäftsführer des Energie-
instituts Vorarlberg und leitet seit 2010 den Fachbereich Mobi-
lität. Er unterstützt Gemeinden und Betriebe, die nachhaltige
Personenmobilität und Koexistenz im Straßenverkehr fördern
möchten. Für das Land Vorarlberg koordiniert er Mobilitätskam-
pagnen und Beratungsangebote für Betriebe. Ebenfalls im Auf-
trag des Landes hat er maßgeblich an der Erarbeitung zentraler
Konzepte und Angebote zur Radverkehrsförderung in Vorarlberg           Martin Reis
mitgewirkt.
Andreas Friedwagner hat Geografie (Raumforschung und Raum-
ordnung) studiert und hat Projekte im Bereich Raum- und Ver-

                                                                                                          © Andreas Friedwagner
kehrsplanung für die IPE GmbH geleitet. Er ist seit 2009 Geschäfts-
führer der Verracon GmbH. Aktuelle Projekte sind zum Beispiel:
Mobilitätsmasterplan Kärnten, Qualitätsbewertung Alltagsrad-
verkehr Vorarlberg, Gesamtverkehrsstrategie Burgenland.

Je mehr Alltagswege schnell und sicher mit dem Fahrrad zurück-
gelegt werden können, desto attraktiver ist dessen Nutzung. Die
EntscheidungsträgerInnen in Ländern und Gemeinden stehen
dabei vor der Herausforderung, dass die dafür erforderlichen Rad-     Andreas Friedwagner
infrastrukturprojekte angesichts begrenzter personeller und bud-
getärer Mittel nur schrittweise umgesetzt werden können.

Um mit den vorhandenen Ressourcen eine möglichst hohe Wirkung erzielen zu können, ist
eine Prioritätenreihung auf Basis von möglichst objektiven Kriterien sinnvoll. Vor diesem Hin-
tergrund wurde vom Bundesland Vorarlberg die Erarbeitung eines Erreichbarkeitsmodells für
den Alltagsradverkehr ausgeschrieben. Es sollte zum einen die derzeitige Attraktivität des
Siedlungsraums für den Alltagsradverkehr analysiert und grafisch dargestellt werden. Zum
anderen sollten die Wirkungen einzelner Radinfrastrukturmaßnahmen simuliert und unterei-
nander verglichen werden können.

Im Erreichbarkeitsmodell „QUARAVO“ wurden auf Basis des bestehenden Radwegenetzes für
alle Vorarlberger Adresspunkte Fahrzeiten zu ausgewählten Versorgungseinrichtungen und
Arbeitsplätzen berechnet. Parameter wie die Radinfrastruktur, das Temporegime und die Ver-
kehrsbelastung wurden herangezogen, um das Thema Sicherheit bei der Routenwahl zu be-
rücksichtigen. Darüber hinaus kann ermittelt werden, wie viele Menschen durch eine spezifi-
sche Infrastrukturmaßnahme Alltagsziele schneller und sicherer als vorher erreichen können.
Dies ermöglicht den Wirkungsvergleich von Maßnahmen und unterstützt die Verwaltung und
die Politik bei der Erstellung und Begründung einer zeitlichen Prioritätenreihung bei der Um-
setzung großer Infrastrukturprojekte.

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                                Seite | 21
Radfahren und schule

                                                                                          © Sabine Bauer
Sabine Bauer ist seit 2002 im Bundesministerium für Bildung
und Frauen für den Bereich Verkehrs- und Mobilitätserziehung
zuständig. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte sind die Koordination
und Planung österreichweiter Programme, die Entwicklung und
Koordination der Erarbeitung neuer Unterrichtsmaterialien so-
wie der Kontakt und die Kooperation mit allen in Verkehrs- und
Sicherheitserziehung tätigen Institutionen und Behörden.
                                                                      Sabine Bauer

Im Rahmen einer verbindlichen Übung in der Volksschule werden mit den Schülerinnen und
Schülern verschiedene Mobilitätsformen thematisiert, unter anderem das Radfahren. Dieses
ist vor allem in der 4. Schulstufe mit der Vorbereitung auf die freiwillige Radfahrprüfung ein
wichtiges Thema. Ab der Sekundarstufe bieten Fächer wie Bewegung und Sport, Physik und
Werken Anknüpfungspunkte, das Radfahren zu thematisieren. Das Unterrichtsprinzip Ver-
kehrs- und Mobilitätserziehung regt zur Beschäftigung mit umweltfreundlicher Fortbewe-
gung auf allen Schulstufen und in allen Fächern an.

Der Beitrag von Sabine Bauer diskutiert anhand eines Aufsatzes von Max E. Singer (9 Jahre
alt), was an planerischen und technischen Maßnahmen, an legislativen und überwachenden
sowie an kommunikativen und pädagogischen Maßnahmen notwendig ist, damit Kinder mit
dem Fahrrad zur Schule kommen.

Seite | 22                                             Radfahren: Dein Urlaub vom Alltag
„slow down“ – raderlebnis burgenland

                                                                                        © Burgenland Tourismus
Ulrike Tschach-Sauerzopf studierte Tourismus & Marketing und
Kunstgeschichte in Wien und Graz. Nach vielfältigen Berufser-
fahrungen im Tourismus in Österreich und im Ausland ist sie seit
1989 bei Burgenland Tourismus tätig. Aktuelle Schwerpunkte
sind Strategie, Marktforschung, EU-Projekte und Angebots-
entwicklung, Konzepte und Umsetzungen unter anderem für
„Burgenland im Galopp“, „Pannonisch Wohnen“, RegioInfoPoint
Parndorf und die TOP Rad Routen im Burgenland.                     Ulrike Tschach-
                                                                     Sauerzopf

Das Burgenland war eines der ersten österreichischen Bundesländer, wo das Radfahren als
attraktives touristisches Angebot entwickelt wurde. Damit begann auch ein stetiger Ausbau
des landesweiten Radwegenetzes. Seit den 1980er Jahren wurden mehr als 2500 km Radwege
angelegt, wobei der Neusiedler See Radweg „B10“ national und international einen hohen Be-
kanntheitsgrad erreichen konnte. Bis heute ist dieser rund 130 km lange und grenzüberschrei-
tende Rundkurs der beliebteste Radweg im Burgenland. Der B10 wurde mehrmals vom ADFC
als bester Radweg Österreichs ausgezeichnet.

Radfahren zählt zu den beliebtesten Urlaubsaktivitäten der burgenländischen Gäste. Ge-
schwindigkeit und sportliche Herausforderung tritt mit dem Alter merklich in den Hinter-
grund und das intensive Erlebnis von Natur und Kultur wird verstärkt gesucht: „Öfter Ab-
steigen und Genießen“! E-Bikes erweitern nicht nur den Radius einer Tagesetappe, sondern
erleichtern auch das Radfahren für ältere oder weniger sportliche Personen. Burgenland hat
mit der Errichtung der Radwege „E-Bike Paradies“ im Südburgenland (2015 entstanden und
250 km lang) und dem „Festivalradweg“ in der Region Neusiedler See attraktive Angebote für
diese wachsende Zielgruppe entwickelt.

In der Werbung konzentriert sich Burgenland Tourismus auf seine TOP Radrouten. Mittels der
Erlebnistouren App können alle Touren leicht am Handy heruntergeladen werden. Anspre-
chende Filme im Internet und detaillierte Roadbooks zu den TOP Rad Routen laden zum Ab-
steigen vom Rad und zum Genießen des Burgenlandes ein!

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                              Seite | 23
fahrradboom im autoland?

Mit der RadSTRATEGIE zur RadKULTUR

                                                                                        © Arne Koerdt
Arne Koerdt leitet seit 2012 im Ministerium für Verkehr und Infra-
struktur Baden-Württemberg das neu gegründete Referat „Rad-
und Fußverkehr, Kommunale Verkehrskonzepte“. 2007-2012 hat
Arne Koerdt als Projektleiter im Deutschen Institut für Urbanistik
im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadt-
entwicklung die „Fahrradakademie Deutschland“ aufgebaut so-
wie den Nationalen Radverkehrsplan 2020 mit entwickelt.
Zuvor war er u.a. als GmbH-Geschäftsführer tätig.
                                                                        Arne Koerdt

Das Auto wurde vor über 120 Jahren in Baden-Württemberg erfunden – und es prägt den
Südwesten Deutschlands bis heute. Aber Baden-Württemberg ist nicht nur Mutterland des
Automobils sondern auch Geburtsregion des Fahrrades. Seit einigen Jahren macht sich das
Land mit Nachdruck auf den Weg, den Stellenwert des Fahrrades zu erhöhen. Wir wollen den
Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2020 auf 16 % verdoppeln. Der Fahrplan zur Erreichung dieses
Ziels liegt jetzt vor: Die RadSTRATEGIE Baden-Württemberg.

Mit der RadSTRATEGIE setzt Baden-Württemberg Maßstäbe bei der Radverkehrsförderung in
Deutschland. Sie benennt für acht Handlungsfelder Ziele und zeigt konkret auf, wie diese bis
zum Jahr 2025 durch systematische Förderung Schritt für Schritt erreicht werden können. Das
Fahrrad soll selbstverständliches Alltagsverkehrsmittel im ganzen Land werden. Dazu bedarf
es einer Kultur des Radfahrens in der Bevölkerung sowie einer Kultur der Radverkehrsförde-
rung in Politik und Verwaltung.

Der Weg zur Etablierung dieser neuen Radkultur führt über die Kommunen. Hier entschei-
det sich, ob die Radverkehrsförderung bei den Menschen ankommt. Das Land unterstützt die
Kommunen als Partner in allen Phasen der Radverkehrsförderung. 2017 feiert die in Baden-
Württemberg erfundene Laufmaschine, die Urform des heutigen Fahrrads, ihren 200. Ge-
burtstag. Das Fahrrad-Jubiläum 2017 nehmen wir zum Anlass, das Fahrrad mit zahlreichen
Partnerinnen und Partnern gebührend zu feiern.

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radfahren im alltag und in der freizeit

Ergebnisse der VCÖ Radfahr-Umfrage und

                                                                                            ©VCÖ
Empfehlungen für UmsetzerInnen

Markus Gansterer wurde 1983 geboren und hat in Wien Politik-
wissenschaft und Public Communication studiert. Seit dem Jahr
2012 ist er beim VCÖ – Mobilität mit Zukunft für die nationale
Verkehrspolitik sowie für die Themen Radfahren, öffentlicher
Verkehr, StVO, Ökonomie und Technologie verantwortlich.

                                                                    Markus Gansterer

In der alljährlichen Radfahr-Umfrage erhebt der VCÖ mittels einer repräsentativen Online-Be-
fragung, wie zufrieden Radfahrerinnen und Radfahrer in Österreich mit den Bedingungen für
das Fahrradfahren im Alltag sind und welche Verbesserungen sie sich wünschen. Mit der VCÖ
Radfahr-Umfrage 2016 werden erstmals auch Nicht-Radfahrende befragt.

Grundlegende Fragen wie etwa über die Nutzung des Fahrrades oder zum Verkehrsklima
können mit den Ergebnissen der Vorjahre verglichen werden. Die VCÖ-Radfahr-Umfrage 2016
setzt zusätzlich einen Schwerpunkt auf das Fahrrad als Verkehrsmittel in der Freizeit. Zur Frei-
zeitmobilität zählen sowohl kurze Fahrten ins Kino, zum Restaurant oder ins Einkaufszentrum
als auch längere Ausflüge.

Die Freizeit spielt in der Mobilität eine immer wichtigere Rolle, etwa aufgrund der wachsen-
den Zahl älterer Menschen oder einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung. Gleichzeitig stellen
die Variabilität der Wege in der Freizeit sowie der Bedarf an Flexibilität komplexe Herausfor-
derung für eine nachhaltige Mobilität dar. Können Wege zu Freizeitzielen im Ort, in die Nach-
bargemeinde oder zum Bahnhof mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, ermöglicht dies eine
selbständige, gesunde und flexible Mobilität.

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                                 Seite | 25
wie bringe ich autofahrer zum umsteigen auf das rad

Ein Bericht aus den Niederlanden

                                                                                         © Frank Burmeister
Frank Burmeister ist seit dem Jahr 2011 der stellvertretende Lei-
ter von „Beter Benutten“ (Besser benutzen), einer Initiative des
niederländischen Verkehrsministeriums. Dieses Programm hat
zum Ziel, in den Spitzenstunden des Straßen- und Schienenver-
kehrs, Engpässe zu beseitigen. Davor war Frank Burmeister im
Management-Team des Projekts zur Einführung einer Straßen-
maut des Ministeriums für Verkehr und Umwelt beschäftigt. Dort
war er für Testphasen und schlussendlich für die Umsetzung der
Maut-Strategie der Niederlande verantwortlich. Frank Burmeis-
                                                                      Frank Burmeister
ter hat an den Universitäten Tilburg und Köln Wirtschaft studiert.

Im Rahmen des Programms „Beter Benutten“ arbeitet die Niederländische Regierung mit Re-
gionen und Unternehmen zusammen, um die Qualitäten und Erreichbarkeiten im Schienen-,
Straßen- und Wasserstraßenverkehr zu verbessern. Als erstes Ziel setzte man sich bereits im
Jahr 2014, die Staus im Straßenverkehr um 20% zu reduzieren. Das Nachfolgeprogramm für
2017 sieht eine 10-prozentige Reduktion der Tür-zu-Tür-Reisezeiten, vor allem in den stark
belasteten Regionen, vor. Auch für den Radverkehr wurden zahlreiche Maßnahmen und be-
wusstseinsbildende Aktionen gesetzt.

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iron curtain trail

Europäische Geschichte mit dem Rad „erfahren“

                                                                                         © Michael Cramer
Michael Cramer wurde im Jahr 1949 in Gevelsberg/Westfalen in
Deutschland geboren. Seit 1979 ist er ohne Auto mobil. Von 1989
bis 2004 war er Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin. Seit
2004 ist er Mitglied des Europäischen Parlamentes. Nach zehn
Jahren als verkehrspolitischer Sprecher der Grünen wurde er
im Juli 2014 zum Vorsitzenden des Ausschusses für Verkehr und
Tourismus (TRAN) gewählt.
                                                                    Michael Cramer

Das Projekt
Für nahezu ein halbes Jahrhundert teilte der Eiserne Vorhang Europa gewaltsam in Ost und
West. Diese Teilung des Kontinents mit dem Fahrrad im wahrsten Sinne des Wortes „erfahr-
bar“ zu machen, ist das Ziel des europäischen Radwanderwegs Iron Curtain Trail. Entlang des
ehemaligen Grenzstreifens wird auf über 9.000 km ein Radweg geschaffen, der europäische
Kultur, Geschichte und nachhaltigen Tourismus verbindet und so einen Beitrag zum Zusam-
menwachsen Europas leistet. Bereits im Jahr 2005 hat auch das Europäische Parlament auf
Initiative des Berliner Europa-Abgeordneten Michael Cramer aufgerufen, den Iron Curtain Trail
als beispielhaftes europäisches Projekt für nachhaltigen Tourismus zu unterstützen.

Die Europäische Ebene
Seitdem gab es eine Reihe von Fachkonferenzen und transnationalen Workshops auf Länder-
ebene, die – von der EU kofinanziert – zu Kooperation und zum Ausbau des Rad- und Wan-
derweges beitrugen.

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                               Seite | 27
tirol – bald radland nummer eins?

                                                                                         © Aichner-Land Tirol
Ingrid Felipe ist seit dem Frühjahr 2013 Umwelt- und Mobilitäts-
landesrätin in Tirol. Nach ihrem BWL-Studium arbeitete sie in der
Gastronomie und im Sportmanagement, später als Bürochefin
eines Architekturbüros. 2005 stieg sie als Finanzreferentin bei
den Tiroler Grünen ein, 2012 wurde sie Landtagsabgeordne-
te. 2013 verhandelte sie mit Günther Platter eine Koalition aus,
die eine deutlich ökologische und moderne mobilitätspolitische
Handschrift trägt. Seit Februar 2016 ist Ingrid Felipe stv. Bundes-
sprecherin der österreichischen Grünen.                                  Ingrid Felipe

Während es in Dänemark Radhighways auf eigener Straßenführung bis in die Hauptstadt Ko-
penhagen gibt, war die Infrastrukturplanung für RadfahrerInnen in Österreich lange keine Pri-
orität. Inzwischen haben PolitikerInnen aller Couleur erkannt, dass gute Fahrradinfrastruktur
enormes Entlastungspotenzial hat, gerade in den Ballungsräumen. Und auch die TouristikerIn-
nen haben das Fahrradfahren in den gemütlichen und auch in den sehr sportlichen Varianten
längst als Gästemagneten erkannt.

In Tirol haben wir im letzten Jahr den Turbo beim Radwegausbau gezündet: Wir schließen Lü-
cken im Radwegenetz, sanieren den Inntalradweg und wir haben in Innsbruck als erste Stadt
nach Wien Leihräder an fast 30 Standorten über die gesamte Landeshauptstadt verteilt. Wir
setzen in Kooperation mit den ÖBB außerdem ganz stark auf überdachte Radabstellplätze bei
Park&Ride-Anlagen, weil wir die Schnittstellen zwischen verschiedenen ökologischen Fortbe-
wegungsformen verbessern wollen. Innsbruck ist bereits jetzt laut VCÖ Österreichs Radhaupt-
stadt. Tirolweit gibt es noch viel Potenzial, in das voll hineingestartet wird.

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gesundheit UND radfahren

Gesundheitsaspekte des Radfahrens bei Kindern

                                                                                           © Erwin Gollner
und Jugendlichen

Erwin Gollner leitet seit 2013 das Department Gesundheit der
Fachhochschule Burgenland, in dem er bereits seit 2002 als Stu-
diengangsleiter tätig ist. Neben einem Diplom- und Doktorats-
studium der Sportwissenschaften sowie einem Diplomstudium
der Psychologie absolvierte er das Masterstudium Public Health
und das Health Care Managementstudium. Zu seinen wesent-
lichen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem Syste-
                                                                      Erwin Gollner
misches Gesundheitsmanagement sowie Bewegungsförderung.

Bewegungsförderung ist vor allem im Kindesalter ein wichtiges Instrument, um auf der Indi-
vidualebene und der Ebene der Public Health an Gesundheit zu gewinnen. Vermehrte körper-
liche Aktivität liefert gemeinsam mit anderen Lebensstil-assoziierten Faktoren einen gesund-
heitsförderlichen Beitrag. Durch die gezielte Förderung eines aktiven Lebensstils im frühen
Kindes- und Jugendalter kann das Risiko für eine Reihe nicht-übertragbarer Krankheiten im
Erwachsenenalter gesenkt werden. Ebenso werden physiologische und verhaltensbezogene
Risikofaktoren vermieden, die zur Entstehung von beispielsweise Übergewicht und Bluthoch-
druck beitragen. Darüber hinaus kommt der körperlichen Aktivität im Rahmen der Entwick-
lung kognitiver, emotionaler, sozialer und kommunikativer Fähigkeiten eine bedeutende Rolle
zu.

Das Rad als Fortbewegungsmittel zu nutzen, trägt als eine Variante der Bewegung zur gesam-
ten Aktivität bei und kann so einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit von Kindern und Ju-
gendlichen leisten. Gleichzeitig weist diese Art von körperlicher Aktivität ein erhebliches Po-
tenzial zur Reduktion der Verkehrsbelastung und Entlastung der Umwelt auf. Dies verdeutlicht
einen bislang wenig berücksichtigten Zusammenhang zwischen Ökologie und Gesundheits-
förderung. Die Sorge um die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr ist sehr groß, allerdings
senkt jede gesparte Autofahrt das Unfallrisiko für Kinder auf der Straße.

9. Österreichischischer Radgipfel 2016 – Burgenland                                Seite | 29
die zukunft beginnt jetzt!

Wie Jugendliche begeisterte

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RadfahrerInnen werden!

Cosima Pilz ist Pädagogin und arbeitet beim Umwelt-Bildungs-
Zentrum Steiermark. Seit mehr als 25 Jahren ist sie für nationale
und internationale Projekte vorwiegend im Bereich „Kinder- und
Jugendmobilität“ verantwortlich. Sie koordiniert den Bereich „Ju-
gend“ im klimaaktiv mobil Förder- und Beratungsprogramm des
BMLFUW und ist für die Koordination der Jugendbeteiligung im
Rahmen der beiden WHO Umwelt- und Gesundheitsprozesse
CEHAPE und THE PEP verantwortlich.
                                                                       Cosima Pilz

Klimaschutz und eine gesunde Umwelt sind Zukunftsthemen und daher besonders wichtig
für junge Menschen. Bis zum Führerscheinalter legen Jugendliche ihre Wege mehrheitlich
klimafreundlich zurück. Sie haben damit ein für unsere Gesellschaft vorbildliches Mobilitäts-
verhalten. Damit die Erwachsenen von morgen auch weiterhin Vorbilder bleiben, hat das Bun-
desministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) das
klimaaktiv mobil Beratungsprogramm “Mobilitätsmanagement für Tourismus, Freizeit und Ju-
gend“ ins Leben gerufen. Der Programmteil Jugend wird seit 2010 vom Umwelt-Bildungs-Zen-
trum Steiermark geleitet und verfolgt das Ziel, klimafreundliche Jugendmobilität zu fördern.
Die Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit sind als Sprachrohr für die Bedürfnis-
se der jungen Menschen und als Vermittler für deren Interessen gegenüber der Gesellschaft
wichtige UmsetzungspartnerInnen. Ihre MitarbeiterInnen verfügen über hohe soziale und
pädagogische Kompetenzen, haben intensiven Kontakt zu vielen Jugendlichen und setzen
zahlreiche kreative Jugendmobilitätsprojekte gemeinsam um.

Das klimaaktiv mobil Programm unterstützt dabei mit folgenden Initiativen:
        •• Lehrgang zum Jugendmobil-Coach
        •• Klimaaktiv mobil Sonderfinanzierung für Jugendmobilitätsprojekte
           der außerschulischen Jugendarbeit
        •• Beratung zur Förderung von Maßnahmen für eine jugendgerechtes,
           klimafreundliches Verkehrs und Mobilitätsangebot

Im Beitrag beim Radgipfel 2016 wird die klimaaktiv mobil Jugendstrategie vorgestellt. Es wer-
den die vielen Erfahrungen geteilt, wie Jugendliche im Rahmen der von klimaaktiv mobil un-
terstützten Fahrradinitiativen für das Rad begeistert werden konnten.

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