TFZWISSEN - Richtig Heizen Der Betrieb von Kaminöfen - Bayern.de
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18 Inhalt Warum diese Broschüre?.....................................................4 Was ist ein Kaminofen?........................................................6 Energiegehalt.......................................................................7 In Kaminöfen erlaubte Brennstoffe.....................................8 Geeignete Brennholzqualität...............................................9 Geeignete Brikettqualität...................................................11 Anzündmaterial..................................................................13 Holztrocknung und Lagerung............................................14 Aufbau und Funktion..........................................................16 Den richtigen Ofen wählen.................................................18 Aufstellen des Ofens..........................................................21 Nachrüstkomponenten und Zubehör.................................22 Das Anzünden.....................................................................23 Der Heizbetrieb..................................................................25 Ascheentsorgung und Wartung..........................................28 Fehlerbehebung.................................................................29 Impressum: Autoren: Dr. Hans Hartmann, Claudia Schön Herausgeber: Technologie- und Förderzentrum (TFZ) Leiter: Dr. Bernhard Widmann Schulgasse 18 94315 Straubing Layout: Uli Eidenschink, TFZ Fotos: TFZ; Fotolia (Grzegorz Polak, S. 4; digitalstock, S. 6) Illustrationen: Leonhard Büttner, München (S. 16, 19, 20) Erscheinungsjahr: 2019 (2. überarbeitete Auflage) Erscheinungsort: Straubing Verlag: Eigenverlag © Alle Rechte vorbehalten Förderung und Mitwirkung Diese Broschüre wurde vom TFZ im Rahmen des Europäischen ERA-NET- Bioenergy Programms “Clean Biomass Combustion” erstellt und vom Bayeri- schen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) gefördert. Nützliche Informationsquellen Holzenergie Schweiz (2007): Broschüre „Richtig Anfeuern – Holzfeuerungen mit oberem Abbrand“. Energie Schweiz, Zürich, Publikation 315, www.holzenergie.ch 23 Hartmann, H. (Hrsg.) (2013): Handbuch Bioenergie-Kleinanlagen (3., vollstän- dig überarbeitete Auflage). Sonderpublikation der Fachagentur Nachwach- sende Rohstoffe (FNR), Gülzow, 192 S., Download: http://www.tfz.bayern.de/ festbrennstoffe/publikationen/index.php Novellierung der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen. Neue Regelungen für Kaminöfen und Holzheizkessel. Broschüre, herausgege- ben vom Umweltbundesamt (2010), www.umweltbundesamt.de „Optimierungspotenziale bei Kaminöfen“, Berichte aus dem TFZ 57, Robert Mack (2018); „Nutzereinflüsse auf die Emissionen aus Kaminöfen“, Berichte aus dem TFZ 61, Robert Mack (2019); Download: http://www.tfz.bayern.de/festbrennstoffe/publikationen/index.php Unter Verwendung mineralölfreier (Mineralölanteil < 1 %) Druckfarben gedruckt auf chlorfreiem Papier aus nachhaltiger, zertifizierter Waldbewirtschaftung.
Warum diese Broschüre? Die Ofenheiztechnik hat Fortschritte gemacht. staubemissionen werden immer wieder ange- Das betrifft nicht nur die eingesetzte Techno- führt. Hierfür sind schlechte Öfen oder eine fal- logie. Auch das Wissen über das „richtige Hei- sche Betriebsweise oft die Ursache. Das führt zen“, d. h. den effizienten und emissionsarmen auch dazu, dass das Brennholz nicht immer Ofenbetrieb, nimmt zu. Der Benutzer entschei- effizient genutzt wird. det zu einem großen Teil selbst, wie sauber Diese Broschüre möchte dabei mithelfen, sein Ofen brennt und ob er einen großen Teil dass Kaminöfen zukünftig besser und effizien- der Wärme verschenkt. Er kann die Einbindung ter betrieben werden, stellen sie doch die häu- seines Ofens in sein häusliches Heizkonzept figste Ofenbauart in Deutschland dar. Kamino- verbessern. Dafür kann er bei der Ofenauswahl fenbetreiber sollen nützliches Wissen erhalten, heute auf eine große Anzahl deutlich verbes- damit sie Fehler bei der Ofenbedienung zukünf- serter Geräte zugreifen. tig vermeiden können. Solche Fehler können Aber gerade auch bei schon existierenden schon bei der Wahl des Ofens, aber auch beim Öfen besteht Handlungsbedarf. Häusliche Holz- Aufstellen, Anzünden, Nachlegen, Bedienen öfen werden für einen gewissen Teil der Luft- und Warten entstehen. verschmutzung mitverantwortlich gemacht. Insbesondere Geruchsbelästigungen und Fein- Vermeidbare Emissionen 4 TFZWISSEN #1 5/2019
Bundes-Immissionsschutzverordnung Seit März 2010 dürfen neue Kaminöfen in Deutschland nur noch verkauft werden, wenn sie in einer Typenprüfung nachgewiesen haben, dass sie die neuen Grenzwerte der 1. Bundes- Immissionsschutzverordnung für Staub und Kohlenmonoxid einhalten. Auch Kaminöfen, die vor 2010 errichtet wurden, müssen Grenz- werte einhalten, allerdings sind diese weniger streng. Können sie das nicht, hängt es vom Alter ab (d. h. vom Datum auf dem Typenschild), bis wann sie noch verwendet werden dürfen: Austausch oder Datum auf Nachrüstung dem Typenschild bei Nichteinhal- tung vor dem 01.01.1975 bis 31.12.2014 01.01.1975 – 31.12.1984 bis 31.12.2017 01.01.1985 – 31.12.1994 bis 31.12.2020 Dieser Ofen darf laut Typenschild nur noch bis 31.12.2024 be- trieben werden, sofern er eine mögliche Nachprüfung durch den Schornsteinfeger nicht besteht (09 ist Hinweis auf Baujahr 2009). 01.01.1995 – 31.12.2010 bis 31.12.2024 Für bestimmte Typen von Einzelraumfeuerun- Der Nachweis der Einhaltung der Grenzwerte gen wie Kochherde, Grundöfen, offene Kamine, kann durch Vorlage einer Prüfbescheinigung Öfen, die vor 1950 gebaut wurden oder Öfen, die des Herstellers oder durch eine einmalige die alleinige Wärmeversorgung in Wohnungen Messung des Schornsteinfegers vor Ort erfol- übernehmen, gelten Ausnahmeregelungen. gen. Alternativ könnte der Ofen auch mit einem Staubabscheider nachgerüstet werden, um der Stilllegung zu entgehen. Empfehlungen für ei- nen solchen Abscheider können aber derzeit noch nicht ausgesprochen werden. TFZWISSEN #1 5/2019 5
Was ist ein Kaminofen? An diesen Merkmalen erkennen Sie einen Kaminofen (Bild): • Frei stehender Raumheizer, nicht einge- mauert, meist mit einer Sichtscheibe. • Geringe Wärmespeicherung wegen der geringen Ofenmasse (Gewicht). • Der Brennstoff (d. h. die Holzscheite) wird meist nur einlagig auf die Glut aufgelegt (Kaminöfen sind Flachfeuerungen). • Wiederholtes Nachlegen ist erforderlich. • Die Wärme wird bei hoher Oberflächen- temperatur durch Abstrahlung von der Oberfläche und durch die Sichtscheibe sowie über Luftströmung (über Kanäle und Schlitze) an den Raum übertragen. • Die Heizleistung kann meist nicht geregelt werden. Beispiel für einen Kaminofen 6 TFZWISSEN #1 5/2019
Holz als Brennstoff Energiegehalt Um einen Liter Heizöl (d. h. 10 kWh Brennstoff- energie) zu ersetzen, benötigt man ungefähr 2,3 kg lufttrockenes Holz oder 2,1 kg Holzbri- ketts (rechts). Hier gilt: • Über den Energiewert von trockenem Holz entscheidet das Gewicht und nicht das Vo- lumen. • Der Heizwert von 1 kg trockenem Holz ist bei allen Holzarten fast einheitlich (± 3 %). • Der tatsächliche Heizwert hängt vor allem vom Wassergehalt ab. • Junges (dünnes) Holz hat einen leicht hö- Brennstoffmengen mit einheitli- heren Aschegehalt als älteres (dickes), chem Energiegehalt von 10 kWh (36 MJ): denn der Rindenanteil ist höher. Oben links: Weichholz 2,3 kg Oben rechts: Hartholz 2,4 kg Während der Trocknung von Holz nimmt dessen Mitte links: Holzbrikett 2,1 kg Heizwert zu. Gleichzeitig steigt auch der Ener- Mitte rechts: Braunkohle- Brikett 1,7 kg giegehalt bei gegebenem Volumen, z. B. hat ein Unten rechts: Heizöl 1 Liter Raummeter mit geschichteten 33 cm langen Buchenholzscheiten bei 15 % Wassergehalt den Energieinhalt von 190 Litern Heizöl (Diagramm). Der Wassergehalt beeinflusst den Energiegehalt eines Holzstapels (Unterhalb von 25 % Wassergehalt beginnt die Schrumpfung) TFZWISSEN #1 5/2019 7
In Kaminöfen erlaubte Brennstoffe Die vom Ofenhersteller zugelassenen Brenn- stoffe werden in der Bedienungsanleitung auf- Nicht zulässig für Kaminöfen sind: gelistet. Neuere Öfen nennen die geeigneten • Stroh, Papier, Karton und ähnliche Stof- Brennstoffe auch auf dem Typenschild. Gene- fe in brikettierter und loser Form, rell sind in Deutschland für Kaminöfen zuläs- • Rindenbriketts, sig: • gestrichenes, beschichtetes, verleim- • natürliches unbehandeltes Holz, entwe- tes oder mit Holzschutzmitteln behan- der als Rundholz oder gespalten zu Schei- deltes Holz (z. B. Gebrauchtholz aus ten, mit oder ohne anhaftende Rinde, dem Außenbereich oder aus Bau- und • unbehandeltes gesägtes Holz wie Kant- Abbruchmaßnahmen, Einwegpaletten hölzer oder Bretter, mit oder ohne Rinde, oder Obstkisten, bei denen eine Im- • Holzbriketts aus naturbelassenem Holz prägnierung oder Verunreinigung nicht (nach DIN EN ISO 17225-3), zweifelsfrei ausgeschlossen werden • Anzündholz (nur in kleinen Mengen): kann), Grobhackgut, Reisig, Holzstäbe, Holzsplit- • sonstige Abfälle. ter, • Anzündhilfen (nur in kleinen Mengen): wachsgetränkte Holzfaser- oder Holzwol- leblöcke, Anzünder aus Mineralöl, Papier. Braun- und Steinkohlebriketts sowie stückige Kohle dürfen nur verwendet werden, wenn der Kaminofen auch für Kohlebrennstoffe zugelas- sen und geprüft ist (Bedienungsanleitung prü- fen!). 8 TFZWISSEN #1 5/2019
Geeignete Brennholzqualität Ein Umfang von ca. 20 cm (links) entspricht etwa einem Durchmesser von 9 cm (rechts). Für Kaminöfen gelten folgende Empfehlungen: • Kein nasses Holz verwenden. Der Wasser- • Scheite sollten möglichst eine einheitliche gehalt soll weniger als 20 % betragen (be- mittlere Dicke von ca. 6 bis 12 cm aufwei- zogen auf die feuchte Gesamtmasse). sen, d. h. ca. 20 bis 30 cm Umfang (siehe • Wenn Schimmelbefall sichtbar ist, deutet Bilder). das auf einen evtl. zu hohen Wassergehalt • Gespaltene Scheite sind gegenüber unge- hin. spaltenen Rundlingen zu bevorzugen (ab • Übertrocknetes Holz meiden. Der Wasser- 8 cm Durchmesser sollten sie gespalten gehalt soll nicht niedriger als 10 % sein. sein). Holz aus einer längeren Lagerung in über- • Dünn gespaltene Holzstäbe oder Holzsplit- heizten Räumen kann übertrocknet sein. ter sollten für den Anzündvorgang ausge- Das gilt auch für Holz, das aus einer tech- sondert werden. nischen Warmlufttrocknung stammt. Nach • Kleine Scheite sind gut für das Anheizen einer mehrwöchigen Zwischenlagerung geeignet, sie sollten aber nicht zum nor- unter Außenluftbedingungen ist das Holz malen Nachlegen verwendet werden. für Kaminöfen wieder geeignet. • Die optimale Scheitgröße wird normaler- • Scheite sollten kürzer als die Breite weise auch vom Ofenhersteller genannt. des Feuerraums sein, um den Kontakt Prüfen Sie die Bedienungsanleitung! zum Glutbett zu gewährleisten. • Verwenden Sie bevorzugt Hartholz anstelle von Weichholz, falls möglich. • Vermeiden Sie Scheite, die durch anhaf- tenden Erdboden oder Staub verschmutzt sind. TFZWISSEN #1 5/2019 9
Brennholznorm Die internationale Norm für Brennholz (DIN EN weniger als 15 cm Durchmesser (D10 und D15) ISO 17225-5) legt einige wichtige Anforderun- und mit einem Wassergehalt bis 20 % (M20) gen fest. Holzhändler oder Ofenhersteller kön- verwendet wird (Tabelle 1). Die Durchmesser- nen sich daran orientieren. Aber die Einhaltung klasse D2 und D5 wird für Kochherde und als dieser Norm ist bislang nicht verpflichtend. Anzündholz empfohlen. Für Öfen wird empfohlen, dass Brennholz mit Tabelle 1: Wichtigste Anforderungen für gehandeltes Scheitholz nach der internationalen Norm DIN EN ISO 17225-5 (übliche Anforderungen für Kaminöfen sind markiert). Eigenschaft Einheit Klassen A1 A2 B Herkunft und Quelle 1.1.3 Stammholz 1.1.1 Vollbäume 1.1.1 Vollbäume 1.2.1 Chemisch ohne Wurzeln ohne Wur- unbehan- 1.1.3 Stammholz zeln delte Holz- 1.1.4 Waldrestholz 1.1.3 Stammholz rückstände 1.2.1 Chemisch 1.1.4 Waldrest- unbehandelte holz Holzrück- 1.2.1 Chemisch stände unbehan- delte Holz- rückstände Holzarta ist anzugeben ist anzugeben D Durchmesser, Db cm D2 ≤2 D15 5 ≤ D ≤ 15 D L D5 2≤D≤ 5 D15+ ≥ 15 (tat- D15 5 ≤ D ≤ 15 sächlicher L D15+ > 15 (tatsächlicher Wert ist anzu- Wert ist D geben) anzugeben) L D Länge, Lc L20 ≤ 20 (± 2 cm) L30 ≤ 30 (± 2 cm) L D L25 ≤ 25 (± 2 cm) L33 ≤ 33 (± 2 cm) D L30 ≤ 30 (± 2 cm) L40 ≤ 40 (± 2 cm) D L33 ≤ 33 (± 2 cm) L50 ≤ 50 (± 4 cm) L D L40 ≤ 40 (± 2 cm) L100 ≤ 100 (± 5 cm) L L50 ≤ 50 (± 4 cm) L100 ≤ 100 (± 5 cm) Wassergehaltd % der Masse ≤ 20 ≤ 20 (im Anlieferungs- inkl. Wasser ≤ 25 ≤ 25 zustand) ≤ 35 Volumen oder Masse m3 Raum- oder Beim Verkauf im Einzelhandel ist anzugeben, welche Einheit Schüttvolumen Anwendung findet (m3 Raumvolumen oder m3 Schüttvolumen oder kg bzw. die Masse). a Wenn das Stückholz aus verschiedenen Holzarten besteht, sollte die hauptsächlich vorliegende Holzart als Erste angegeben werden. b 85 % des Stückholzes sollten innerhalb einer festgelegten Durchmesserklasse liegen. Für Öfen wird empfohlen, Stückholz mit einem Durchmesser von weniger als 15 cm zu verwenden. D2 und D5 werden für Herde als Kleinholz (Anzündholz) empfohlen. c Es ist zulässig, dass 15 % des Stückholzes kürzer sind als die, einschließlich des Grenzwertes, geforderte Länge. d Der Wassergehalt sollte mindestens 12 % betragen. 10 TFZWISSEN #1 5/2019
Geeignete Brikettqualität Am Markt wird eine große Auswahl verschiede- ISO 17225-3 erklärt (vgl. Tabelle 2). Es be- ner Brikett-Typen mit unterschiedlichen For- steht allerdings keine Verpflichtung zum men und Abmessungen angeboten (siehe Bild). Bezug auf diese Norm. Normbriketts ha- ben aber normalerweise einen geringen Aschegehalt und enthalten nur wenige Stör- und Schadstoffe (d. h. geringe Ge- halte an Chlor, Stickstoff, Schwefel oder Schwermetallen). • Verwenden Sie keine Briketts aus 100 % Rinde. Solche Briketts sind in Deutsch- land für den Kaminofenbetrieb generell nicht zulässig. Sie bewirken häufig einen Schwelbrand mit sehr hoher Schadstoff- freisetzung. • Briketts sollten sehr viel kürzer sein als die Breite des Feuerraums. Das liegt da- Verschiedene Holzbriketts ran, dass sie im Brennraum meist stark Wenn Holzbriketts im Kaminofen verwendet anschwellen (siehe unten). Wenn sie sich werden sollen, um z. B. das Glutbett über einen nicht genügend ausdehnen können, wer- längeren Zeitraum zündfähig zu erhalten, gel- den sie zwischen den Seitenwänden ein- ten folgende Empfehlungen: geklemmt und können dabei den Kontakt • Prüfen Sie, ob der Anbieter Übereinstim- zum Glutbett verlieren. Vor der Benutzung mung mit einer Anforderungsklasse der sollten längere Briketts daher gebrochen neuen europäischen Brikettnorm DIN EN werden. Ausdehnung von Holzbriketts im Feuerraum: Die Briketts werden eingeklemmt und können den Kontakt zum Glutbett verlieren (Hohl- brand!). Daher müssen sie vorher auf eine passende Länge gebrochen werden. TFZWISSEN #1 5/2019 11
Tabelle 2: Wichtigste Anforderungen an gehandelte Holzbriketts nach der internationalen Norm DIN EN ISO 17225-3 (für Kaminöfen ist nur die Klasse A1 geeignet, Briketts aus Rohstoffen der Ziffern 1.2.1, 1.2 und 1.3 sind in Deutschland nicht zulässig). Eigenschaft Einheit Klassen A1 A2 B Herkunft und Quelle 1.1.3 Stammholz 1.1.1 Vollbäume 1.1 Wald- und 1.2.1 Chemisch ohne Wurzeln Plantagen- unbehandelte 1.1.3 Stammholz holz sowie Holzrück- 1.1.4 Waldrestholz anderes na- stände 1.2.1 Chemisch turbelassenes unbehandelte Holz Holzrück- 1.2 Industrie-Rest - stände holz 1.3 Chemisch un- behandeltes Gebrauchtholz Wassergehalt % der Masse ≤ 12 ≤ 15 ≤ 15 (im Anlieferungs- inkl. Wasser zustand) Aschegehalt % ≤ 1,0 ≤ 1,5 ≤ 3,0 Rohdichte g/cm3 ≥ 1,0 ≥ 0,9 ≥ 0,9 Additivea % ≤ 2 Art und Menge sind anzugeben Heizwert MJ/kg oder ≥ 15,5 oder ≥ 15,3 oder ≥ 14,9 oder kWh/kg ≥ 4,3 ≥ 4,25 ≥ 4,15 Stickstoff, N % ≤ 0,3 ≤ 0,5 ≤ 1,0 Schwefel, S % ≤ 0,04 ≤ 0,04 ≤ 0,05 Chlor, Cl % ≤ 0,02 ≤ 0,02 ≤ 0,03 a Art: z. B. Stärke, Maismehl, Kartoffelmehl, pflanzliches Öl 12 TFZWISSEN #1 5/2019
Anzündmaterial Anzündholz. Wählen Sie für die erste Brenn- Anzündhilfe. Verwenden Sie professionelle stoffauflage einige eher kleine bis maximal Ofenanzünder wie z. B.: normal große Scheite sowie für den Zündstapel • wachsgetränkte Holzwolle oder einige Holzstäbe oder -splitter (siehe unten). • Holzfaserstäbe und -blöcke mit Paraffin. Geeignet ist Reisigmaterial oder grobes Holz- hackgut. Hierbei ist stets Nadelholz zu bevor- zugen, weil es rascher zündet. Kleines Material für den Zündstapel: feine Holzstäbe oder grobes Hackgut aus Nadelholz Nicht geeignet sind: • Papier oder Karton sowie • flüssige oder gelartige Anzündhilfen, wie sie z. B. für Grills verwendet werden. Zeitungspapier ist ungeeignet, weil die zu- rückbleibende Asche seine blättrige Struktur zunächst behält, und dadurch die Luftzufüh- rung in dieser kritischen Phase des Anbren- nens behindert. Außerdem brennt Papier nur sehr kurz und zu ungleichmäßig, um ein sicheres und rasches Zünden zuverlässig zu gewährleisten. Rechte Spalte: Anzünder – wachsgetränkte Holz- wolle, Paraffin-Holzfaserstäbe oder -blöcke TFZWISSEN #1 5/2019 13
Holztrocknung und Lagerung Für eine natürliche Trocknung und qualitätser- haltende Lagerung gilt: • Wählen Sie einen möglichst gut belüfteten Lagerplatz. • Schützen Sie das Holz gegen Niederschlag (eine obere Abdeckung genügt). • Verhindern Sie den Zutritt von Oberflä- chenwasser (z. B. durch Aufstapeln auf querliegende Rundhölzer). • Halten Sie Abstand von Wänden oder Nachbarstapeln (mindestens 0,1 m). Oben: Richtige Lagerung eines abgedeckten Außenstapels von Scheitholz • Meiden Sie das Lagern von frischem Holz Unten: Richtige Brennholz-Lagerung im überdachten Außenstapel in Kellerräumen oder Garagen. • Kurzes gespaltenes Holz trocknet rascher Vordach oder als langes ungespaltenes Meterholz. Dachüberstand Lager und Trocknungsdauer. Frisches Holz hat zur Ernte im Winter einen Wassergehalt von Stützen etwa 45 bis 60 %. In Mitteleuropa genügt die La- Stapelung ohne Stützen gerdauer eines ganzen Sommers unter günsti- (am Rand) gen Lagerbedingungen, um auf Wassergehal- te von weniger als 20 % abzutrocknen (siehe Diagramm). Scheitholz kann auch unter Dach eingelagert werden, aber der Raum sollte nicht geheizt, sondern gut durchlüftet sein. Rundholz- querlager ca. 10 cm ca. 10 cm ca. 50 cm rtmann Stapelung von Scheitholz an Gebäudewand rehler (ab ca. 0,5 m Scheitlänge) Eism/Nie 011 164 14 TFZWISSEN #1 5/2019
Wenn der Brennstoff von einem Anbieter stammt, der eine Warmlufttrocknung mit Ge- bläse betreibt, kann das Holz für eine soforti- ge Verwendung auch zu trocken sein (z. B. bei einem Wassergehalt von weniger als 10 %). In solchen Fällen führt eine Lagerung unter den beschriebenen Außenluftbedingungen aber in- nerhalb weniger Wochen wieder zu einer aus- reichenden Feuchtigkeitsaufnahme aus der Beispiel für den Trocknungsverlauf von Scheitholz (gestapeltes, gespaltenes Meterholz, abgedeckt im Freien) Umgebungsluft. Gut geschütztes Außenlager für Scheitholz TFZWISSEN #1 5/2019 15
Ofentechnik Aufbau und Funktion Im Folgenden werden der typische Aufbau und dem gebildeten Holzgas (Pyrolysegas) eine Ver- die Funktionsweise eines modernen Kamin- brennung mit sichtbarer Flamme ermöglicht. ofens beschrieben. Zum besseren Verständnis Die untere Grafik veranschaulicht die Gas- sind zunächst die folgenden Begriffe zu erläu- strömungen in einem Kaminofen. Bei luft- tern. dichten Gebäuden ist es erforderlich, dass die Primärluft. Sie enthält den Sauerstoff, der gesamte Verbrennungsluft über einen Luftan- für die Vergasung des Holzes und für den Ab- saugkanal (z. B. Rohr unter dem Fußboden) brand der im Glutbett zurückbleibenden Kohle zum Kaminofen geleitet wird. Dieser muss dazu benötigt wird. Primärluft wird dorthin geleitet, über einen zentralen Luftansaugstutzen (1) wo die Pyrolyse des festen Brennstoffs stattfin- verfügen. Solch ein Ansaugstutzen würde auch det (Glutbereich). die Nachrüstung einer elektronischen Verbren- Sekundärluft. Sie strömt in die Haupt-Brenn- nungsluftregelung mithilfe einer motorbetrie- kammer, wo der vorhandene Sauerstoff mit benen Klappe im Ansaugweg ermöglichen. Rauchrohranschluss (8) Nachbrennkammer (7) Umlenkplatte (6) Hauptbrennkammer (5) Scheibenspülluft (3) Sekundärluft (4) zentraler Luftansaugstutzen (1) Aufbau und Funktion ei- nes Kaminofens (hier mit Abgas Primärluft (2) zentralem Luftansaug- stutzen und Primärluftzu- Verbrennungsluft führung durch den Rost) 16 TFZWISSEN #1 5/2019
In weniger luftdichten Gebäuden oder wenn die Die im Brennraum (5) erzeugte Wärme Verbrennungsluft problemlos auch aus dem wird teilweise in der hitzebeständigen minerali- (großen) Aufstellraum entnommen werden schen Feuerraumauskleidung gespeichert. Sie kann, werden kein Zuluftkanal und somit auch bewirkt, dass im Brennraum möglichst hohe kein zentraler Luftansaugstutzen benötigt. Temperaturen für den raschen und vollständi- Der Verbrennungsluftstrom in den Kamin- gen Ablauf aller thermischen Prozesse vorlie- ofen ist aufgeteilt in: gen. Die im Betrieb von diesen Auskleidungen • Primärluftstrom (2), der hier durch den nach innen abgegebene Wärmestrahlung be- Rost geführt wird. wirkt, dass im Brennraum gebildete Brenngase • Scheibenspülluft (3), die hinter dem sich über die Zündtemperatur aufheizen. Brennraum zur Fensteroberseite und von In der Nachbrennkammer (7) wird die dort entlang der Scheibe abwärts strömt. Verbrennung abgeschlossen, auch hier wird Dadurch wird die Scheibe gespült und Ab- daher die Temperatur durch eine Schamot- lagerungen von Ruß- und Aschepartikeln teauskleidung noch möglichst hoch gehalten werden verhindert. Diese Luft dient aber und vergleichmäßigt. Durch die vorgeschaltete auch als Verbrennungsluft. Ein Teil die- Umlenkplatte (6) und die Verjüngung im Ab- ser Luft erreicht normalerweise auch das gasweg wird außerdem die Turbulenz und damit Glutbett und kann zur Primärluftversor- die Durchmischung der Abgase an dieser Stelle gung des Brennstoffs beitragen. Das gilt erhöht und somit der Ausbrand verbessert. Das vor allem, wenn die Rostluft über eine Luft- Abgas wird nun am Rauchrohranschluss (8) klappe abgesperrt wurde oder wenn der über das Verbindungsstück dem Schornstein Rost geschlossen wurde (z. B. über eine zugeführt. verschließbare Rosette) – und natürlich Die heißen Abgase, die die Nachbrennkam- bei Öfen, bei denen gar kein Rost vorhan- mer verlassen, erhitzen die gusseisernen Form- den ist. Ein weiterer Teil der Scheibenspül- teile, Stahlplatten oder mineralischen Plat- luft gelangt oberhalb des Glutbetts in die ten im oberen Ofenbereich, wobei relativ hohe Brennkammer, um dort den Sauerstoff für Oberflächentemperaturen bis 200 °C erreicht den Flammenausbrand zu liefern. Somit werden. Solche Temperaturen werden auch au- dient diese Teilströmung als Sekundärluft. ßen an der Scheibenoberfläche erreicht. Beides • Separate Sekundärluft (4). Nur einige führt zu einer intensiven Wärmeabstrahlung in Öfen verfügen über eine zusätzliche sepa- den Raum hinein. Zudem wird die Wärmeabga- rate Sekundärlufteinströmung. Hierzu be- be durch Konvektion unterstützt, d. h., die an finden sich mehrere Zuluftdüsen oder ein den Oberflächen erwärmte Raumluft strömt Luftschlitz in der schamottierten hinteren aufwärts und verteilt so die Wärme im Raum. oder seitlichen Brennraumwand. Ein sol- Dieser Effekt kann auch durch Strömungskanä- cher Lufteinlass verbessert die turbulente le unterstützt werden. Mischung der Luft mit den aufsteigenden Pyrolysegasen. Dieser Sekundärluftanteil ist normalerweise kleiner als die Schei- benspülluft. Er wird oft auch als „Tertiär- luft“ bezeichnet. TFZWISSEN #1 5/2019 17
Den richtigen Ofen wählen Wärmeleistung. Bevor ein Ofen ausgewählt Ofenauswahl: Beim Kauf eines Kaminofens in wird, sollte die benötigte Wärmeleistung abge- der geeigneten Leistungsklasse sollten die fol- schätzt werden. Sie hängt ab von: genden Kriterien beachtet werden: • der beheizten Fläche (d. h. alle Räume, die Luftstufung. Der Ofen sollte über eine ge- im Luftverbund direkt mit dem Aufstell- trennte Primär- und Sekundärluftführung raum verbunden sind) und verfügen. Diese Funktion ist aber nicht leicht • dem Dämmstandard des Gebäudes. erkennbar, obgleich sie meistens vorliegt. Se- Tabelle 3 bietet eine Hilfe bei der Abschätzung parate Regler für die Luftführung oder sichtba- der nutzbaren Ofenleistung. re Lufteinströmdüsen im Feuerraum sind ein Tabelle 3: Vom Ofen beheizte Mindestwohnflächen für verschiedene Ofenleistungen und Gebäudetypen Spezifischer Wärmebedarf des Gebäudes Ofenbeheizte Mindestwohnfläche bei Nennwärmeleistung des Ofens 5 kW 7 kW 9 kW 70 kWh/(m2 × Jahr) > 100 m2 > 100 m2 > 100 m2 (d. h. modernes Gebäude mit neuestem Dämmstandard) 160 kWh/(m2 × Jahr) 50 m2 70 m2 90 m2 (d. h. mittlerer Dämmstandard) 300 kWh/(m2 × Jahr) 30 m2 40 m2 50 m2 (d. h. älteres Gebäude mit niedrigem Dämm- standard) Beispiel: In einem älteren Gebäude mit niedri- Indikator. Besonders hochwertige Öfen können gem Dämmstandard liegt der jährliche Wärme- die Luftverteilung aber auch automatisch ein- bedarf bei etwa 300 kWh/m². Für ein solches stellen, dann sind keine Luftregler vorhanden. Gebäude wäre für eine beheizte Fläche von Sehen Sie in der Bedienungsanleitung oder in 40 m² ein Kaminofen mit einer Leistung von den technischen Unterlagen nach. 7 kW ausreichend (Tabelle 3) und ein Überhei- Feuerraumauskleidung. Der Feuerraum zen des Wohnraums kann vermieden werden. sollte über eine dicke Feuerraumauskleidung Eine Drosselung der Leistung sollte nur vor- verfügen, damit der Stahl oder das Gusseisen genommen werden, wenn der Ofenhersteller des Ofens vor hohen Temperaturen geschützt hierfür ausdrücklich Bedienungshinweise gibt. ist und Wärmeverluste aus dem Brennraum Ansonsten ist ein gedrosselter Betrieb nicht verringert werden. Die Feuerraumauskleidung vorgesehen, d. h., der Ofen wird immer mit verbessert auch die Wärmespeicherung und Nennleistung betrieben. wirkt als Puffer zum Ausgleich für die ansons- 18 TFZWISSEN #1 5/2019
ten stärker schwankenden Brennraumtempe- raturen. Brennraumgeometrie. Eine hohe und schlanke Brennraumgeometrie ist meist vor- teilhafter als ein breiter und flacher Feuerraum. Die hohe und schlanke Bauform verbessert die Flammenausbreitung und führt zu gleichmäßi- geren Gasverweilzeiten aller Gas-Strähnen im heißen Brennraum (d. h. die Gefahr von Tot-Zo- nen oder Kurzschlussströmungen in Richtung des Abgasrohrs sinkt). Eine schlanke und hohe Bauform bedingt allerdings auch, dass mögli- cherweise nur noch kürzere Scheite am Feuer- raumboden Platz finden. Konstruktion. Achten Sie auf eine robus- te Ausführung ohne wackelige Teile, auf gute Schweißnähte und auf einen soliden und festen Eine hohe und schlanke B re n n r a u m g e o m e t r i e Sitz des Schließmechanismus für die Feuer- (Bild links) ist meist vor- raumtür. teilhafter als ein breiter und flacher Feuerraum Luftdichtigkeit. Eine robuste Konstruktion (Bild rechts oben). mindert meist auch die Gefahr einer Falschluft- zufuhr. Solche unkontrollierte Zuluft kann die eigentlich vorgesehenen Verbrennungsluftströ- me unterbrechen oder abschwächen, wodurch eine ausgeprägt gestufte Verbrennung (d.h. getrennte Primär- und Sekundärführung) be- hindert wird. Besondere Schwachstellen für die Dichtigkeit stellen meist die Scharniere und der Schließmechanismus der Tür dar. Falschluft kann aber auch durch eine nicht abdichtende Ascheschublade eindringen. Sichtscheibe. Kleinere Sichtscheiben ver- mindern den Wärmeverlust aus dem Brenn- raum, sie sollten daher bevorzugt werden. Durch den Einsatz einer doppelten Verglasung wird der Wärmeverlust durch die Scheibe zu- sätzlich vermindert. Manche Scheiben verhin- dern eine übermäßige Wärmedurchstrahlung durch ein spezielles Reflexionsvermögen. Sol- che Scheiben neigen auch weniger zu Ablage- rungen von Ruß und Asche auf ihrer Innenseite. TFZWISSEN #1 5/2019 19
Bedienungsanleitung. Die Anleitung für den Ofennutzer und die technischen Unterlagen sollten informativ und leicht verständlich sein. Die Unterlagen sollten nicht allgemeingültig sein, sondern sich konkret auf den vorliegen- den Ofentyp beziehen. Verbindung zum Schornstein. Ein mög- lichst langes Verbindungsstück ist oft von Vor- teil, sofern der Schornstein einen ausreichen- den Zug liefern kann. In den meisten Fällen wird dieses Verbindungsstück daher bevorzugt an dem vertikalen Abgasstutzen eines Ofens Kleine Sichtscheiben (links) vermindern den Wärmeverlust aus angebracht, es verläuft dann über einen Bo- dem Brennraum und sollten daher bevorzugt werden. gen oberhalb des Ofens zum Schornstein. Ein längeres Rohrstück kann zusätzliche Wärme- Zentraler Luftansaugstutzen. Ein zentra- abstrahlung im Wohnraum nutzbar machen ler Ansaugstutzen für die Verbrennungsluft ist (höherer Wirkungsgrad!). Verglichen mit dem von Vorteil. Solche Öfen können universeller Anschluss an den oft ebenfalls vorhandenen eingesetzt werden. In luftdichten oder zentral horizontalen Rauchrohrabgang hat der obere belüfteten Gebäuden ist der zentrale Ansaug- Rauchrohranschluss Vorteile: Der letzte Ver- stutzen sogar zwingend erforderlich, damit die brennungsabschnitt des Ofens (Ausbrand- und Verbrennungsluft nicht aus dem Aufstellraum, Wärmetauscherbereich) wird dabei oft gleich- sondern über einen Zuluftkanal von außen oder mäßiger durchströmt. Dadurch steigt der Wir- aus einem separaten Keller- oder Nebenraum kungsgrad nochmals und die Schadstoffemis- herangeführt werden kann (z. B. über einen sionen sinken. doppelwandigen Schornstein oder über eine Zu- Automatische Steuerung. Einige (wenige) luftleitung im Fußboden). Ein zentraler Luftan- Kaminöfen sind mit automatischer Verbren- saugstutzen würde auch die Nachrüstung einer nungsluftsteuerung ausgestattet. Hierbei han- Verbrennungsluftregelung mit elektronisch ge- delt es sich entweder um eine elektronische regelter Luftklappenverstellung ermöglichen. Steuerung (d. h. mit Temperatursensor und Diese Klappe hätte zudem den Vorteil, dass ein Stellmotor für die Luftklappen) oder um eine komplettes Verschließen des Ansaugstutzens thermomechanische Steuerung (d. h. Kapil- möglich wird und dadurch Wärmeverluste aus larleitungen und/oder Bimetallfedern, die das dem Aufstellraum verhindert würden. Sie redu- Öffnen oder Schließen einer Zuluftöffnung ziert die natürliche Schornsteinströmung, die selbsttätig bewirken). Solche Funktionen kön- auch bei einem kalten Kaminofen noch gering- nen die Verbrennung verbessern und dabei hel- fügig erhalten bleibt. Diese unerwünschte Strö- fen, Fehlbedienungen zu vermeiden (z. B. wenn mung bewirkt eine ständige Abfuhr warmer vergessen wird, die Rostluftzuführung nach der Raumluft über den Schornstein und verursacht Anheizphase zu schließen). so Wärmeverluste. 20 TFZWISSEN #1 5/2019
Gütesiegel. Achten Sie auf evtl. vorhande- ne Gütesiegel oder -zertifikate für den Ofen. In Deutschland ist diesbezüglich das DINPlus- Gütesiegel zu nennen. Ein „Blauer Engel“ für Kaminöfen ist in Vorbereitung Aufstellen des Ofens Vor dem Aufstellen ist die Zustimmung des zuständigen Bezirksschornsteinfegers ein- zuholen. Neben der von ihm festzustellenden generellen Eignung des Schornsteins und der Verbrennungsluftzuführung sind auch be- stimmte Abstände zu Wänden oder anderen Objekten einzuhalten, wenn es sich um brenn- bare Materialien, wie z. B. einen Holzfußboden, handelt (Bild). Sicherheitsabstände bei der Aufstellung von Kaminöfen im Wohnraum mit brennbaren Wän- den und brennbaren Fußböden Funkenschutz-Boden bei brennbaren Bodenbelägen (z. B. Glas, Blech, Beton, Fliesen) TFZWISSEN #1 5/2019 21
Nachrüstkomponenten und Zubehör Für einen verbesserten Betrieb kann der Elektronische Verbrennungsluftsteue- Kaminofen mit verschiedenen Zubehörkompo- rung. Sie kann nachgerüstet werden, wenn der nenten nachgerüstet werden. Kaminofen mit einem zentralen Luftansaug- Abgasthermometer. Die Anzeige der Ab- stutzen ausgestattet ist. Hierbei ist aber darauf gastemperatur kann dabei helfen, den richtigen zu achten, dass der Ofenhersteller das hierfür Nachlegezeitpunkt zu bestimmen. Für den Ein- gewählte Steuerungsmodul auch freigegeben bau ist lediglich ein kleines Loch in das Verbin- hat. Elektronische Verbrennungsluftregelungen dungsstück zum Schornstein zu bohren. Es gibt sind immer dann besonders wirksam, wenn es aber auch Thermometer, die magnetisch am sich um eine vorinstallierte Ausstattungsvari- Verbindungsstück anhaften. ante des Ofenherstellers handelt. Denn dann Nebenluftklappe. Bei Öfen ohne Außen- wird meist nicht nur die Gesamtluftmenge am luftanschluss wird sie normalerweise an der Ansaugstutzen gesteuert, sondern es werden Schornsteinsohle eingebaut (z. B. im Keller) und die Primär- und Sekundärluftströme automa- verhindert einen übermäßigen Schornsteinzug. tisch über eigene Zuluftklappen kontinuierlich Für Öfen mit externer Verbrennungsluftzufuhr über den kompletten Abbrand separat ange- gibt es integrierbare Bypasslösungen. Lassen passt. Zusätzlich ist es möglich, dass die Klap- Sie sich vom zuständigen Schornsteinfeger be- pen am Ende des Heizens komplett schließen, raten. um Stillstandsverluste zu vermeiden. Ein nach- Unterdruckwächter. Ein Unterdruckwäch- träglicher Einbau solcher integrierten Steue- ter ist ein Sensor, der sich im Aufstellraum des rungen ist nicht mehr möglich. Kaminofens befindet. Er ist mit eventuell vor- handenen Wohnraumlüftungsgeräten oder mit einer Dunstabzugshaube verbunden. Sobald der Unterdruck im Raum ein bestimmtes Ni- veau übersteigt (z. B. 4 Pascal), wird der Lüfter automatisch abgeschaltet, damit die Verbren- nung nicht gestört oder gar Abgas rückwärts aus dem Ofen in den Wohnraum gesaugt wird. 22 TFZWISSEN #1 5/2019
Der Betrieb des Ofens Das Anzünden Beim Anzünden kommt es darauf an, dass am Ort der Verbrennung die notwendigen hohen Temperaturen möglichst rasch erreicht wer- den. Anzünden von oben. Diese Methode erzielt normalerweise die besten Ergebnisse: • Zwei oder drei Holzscheite werden neben- einander auf den Feuerraumboden gelegt. • Stellen Sie sicher, dass alle Luftklappen vollständig offen sind, auch die Klappe im Abgasverbindungsstück, falls vorhanden. • Der Anzünder wird nun entzündet. • Nach dem kompletten ersten Abbrand wird die Primärluft (Rostluft oder Primärluft- klappen, falls vorhanden) geschlossen. Je nach Vorgabe des Ofenherstellers kann es zusätzlich notwenig sein, die Sekundär- • Ein Anzünder wird oben auf die Scheite ge- luftzuführung leicht zu verringern, falls legt. hierfür ein Schieber vorhanden ist. Beach- ten Sie hierzu unbedingt die Bedienungs- anleitung! • Wenn beim oben beschriebenen Ofenstart die erzeugte Wärme für ein rasches Ent- zünden der darunter liegenden Scheite nicht ausreicht, sollte beim nächsten Ofen- start die Holzmenge über dem Anzünder etwas erhöht werden (z. B. kleines Scheit oben auflegen). Ein ansonsten notwendiges Nachlegen in den erst halbwarmen Ofen • Die Anzündhölzchen (etwa 4 bis 6 Holz- führt beim Öffnen der Ofentür oft zum Aus- stäbchen) werden kreuzweise darüberge- tritt von Verbrennungsgasen. stapelt. TFZWISSEN #1 5/2019 23
Anheizphase eines Kaminofens Ein Anzünderblock brennt für die Dauer von stoff in der Anzündphase zur Entzündung. Die etwa 5 bis 7 Minuten und sorgt für konstante große Menge an gebildeten Pyrolysegasen kann Zündhitze. Weil er sehr kompakt ist, kann Ver- in dem noch kalten Brennraum nur träge re- brennungsluft ungehindert zu den gebildeten agieren. Wärme, die eigentlich im Bereich der Flammen gelangen. Mit Papier als Anzünder Flammenausbreitung für die Verbrennungsre- würde die Luftzuführung dagegen nach kurzer aktionen benötigt wird, geht nach unten zum Zeit behindert, weil sich die blättchenförmigen Rost hin durch Abstrahlung verloren. Abgase Ascheflocken teilweise auf dem Brennstoff ab- erreichen den Schornstein, bevor sie einiger- lagern oder die Primärluftzufuhr über den Rost maßen ausgebrannt sind und dadurch gelangen behindern. Außerdem brennt Papier nicht aus- sie als Schadstoffe ins Freie und der Wirkungs- reichend lange. grad sinkt. Das Anzünden des Kaminofens sollte vor- Im Zweifel über die richtige Anzünd- zugsweise „von oben“ erfolgen. Das hat den methode sollte man der jeweiligen Bedie- Vorteil, dass der anfangs verwendete obere nungsanleitung folgen, insbesondere wenn Teil des Feuerraums kleiner ist und sich damit es sich um einen neueren Ofen handelt. schneller aufheizt, während zugleich die Wär- meabstrahlung nach unten (d.h. Verluste) durch die liegenden Scheite vermindert ist. Außerdem befindet sich weniger Brennstoff aktiv in der Anzündphase, weshalb anfangs weniger Pyro- „Die traditionelle Anzündme- lysegas gebildet wird. Die Verweilzeit der Gase im Brennraum ist somit etwas länger, und die thode ‚von unten‘, kann heute anfangs noch trägen Verbrennungsreaktionen in vielen Fällen nicht mehr erhalten etwas mehr Zeit. empfohlen werden.“ Die traditionelle Anzündmethode „von un- ten“ erweist sich meist als nachteilhaft. Bei dieser Methode wird der gesamte Brennstoff (einschließlich der Scheite) über dem Anzünd- bereich aufgebaut. Dabei gelangt zu viel Brenn- 24 TFZWISSEN #1 5/2019
Der Heizbetrieb Niedrige Schadstoffemissionen und eine hohe Brennstoffausnutzung lassen sich erreichen, wenn die nachstehenden Empfehlungen be- achtet werden. Das Nachlegen • Anders als schwere gemauerte Öfen, die die Wärme langsam abgeben, ist der leich- tere Kaminofen auf ein häufiges Nachlegen kleiner Holzmengen angewiesen. • Die maximale Masse (in kg), die bei einer Jetzt nachlegen! Auflage verwendet werden darf, ist ofenab- Die hell leuchtenden Flammen sind beinahe erloschen. hängig. Sie wird üblicherweise in der Be- dienungsanleitung genannt. Eventuell sollten Sie dabei einen Wärme- • Das Nachlegen erfolgt am besten, wenn schutzhandschuh tragen. die hell leuchtenden gelben Flammen ge- • Nicht den Brennstoff in den Feuerraum rade kurz vor dem Erlöschen sind und der hineinwerfen! Das könnte die keramische Feuerboden immer noch mit Glut bedeckt Feuerraumauskleidung beschädigen und ist (Bild rechts). Wenn das Nachlegen spä- Glutstücke herausschleudern. ter erfolgt, sinkt die Temperatur im Feuer- • Vermeiden Sie das Nachlegen von nur ei- raum rasch ab (siehe Diagramm auf Seite nem einzelnen Scheit. Sonst kühlt der Ofen 26) und die Schadstofffreisetzung steigt. zu stark ab. Ausnahmen sind nur sinnvoll, • Öffnen Sie die Ofentür beim Nachlegen wenn es sich um einen Ofen handelt, der langsam. Der Grund ist: Wenn plötzlich ausdrücklich nur für Einzelscheite kons- Sauerstoff eintritt, kann es zu einer Ver- truiert wurde (z. B. Ofen mit nach hinten puffung (d. h. einer leichten Explosion) geneigtem Rost). kommen, falls sich heiße Brenngase (d. h. • Beim Nachlegen sollten zwei bis vier Rauch) im Feuerraum angesammelt ha- Scheite verwendet werden, je nach Scheit- ben. Verletzungen durch eine Stichflamme und Ofengröße. sind möglich, vor allem wenn unverbrann- • Falls möglich: Lassen Sie einen kleinen tes Holz im Brennraum bei Luftmangel Abstand zwischen den Scheiten, die Sie ohne Flamme schwelt. auf die Glut legen. Auch sollte zwischen • Ebnen Sie, falls nötig, das Glutbett vorsich- den Scheiten und den Wandungen des tig etwas ein, bevor Sie neue Scheite nach- Ofens ein kleiner Abstand bestehen, da- legen. Dazu verwenden Sie einen Asche- mit die Luftzuführung nicht behindert ist. schieber oder das Nachlegescheit selbst. Diese Empfehlung lässt sich mit gesägten TFZWISSEN #1 5/2019 25
! ! l s ch l s ch Fa Fa Falsches Nachlegen bei einem Kaminofen Nicht überladen! Keine zu langen Scheite! Brettern nicht leicht einhalten, daher ist eventuell vorhandene Sekundärluftdüsen solcher Brennstoff für Kaminöfen weniger oder -schlitze (z. B. in der Feuerraumrück- geeignet. wand) nicht blockiert werden. • Nicht überladen! Füllen Sie niemals den • Falls Sie ein Abgasthermometer im Rohr gesamten Feuerraum mit Scheiten. Min- zum Schornstein eingebaut haben: Der destens die Hälfte der Feuerraumhöhe richtige Nachlegezeitpunkt ist gegeben, muss immer frei bleiben für die Ausbrei- wenn die Temperatur stärker absinkt, d. h. tung der Flammen. Mit Hartholz kann kurz vor dem Erlöschen der leuchtend diese Forderung aufgrund der höheren gelben Flammen (siehe folgendes Dia- Energiedichte leichter eingehalten wer- gramm). Ein Abgasthermometer kann kos- den. Solches Holz ist daher der bevorzugte tengünstig beschafft und leicht eingebaut Brennstoff für Kaminöfen. Falls der Ofen werden. über zusätzliche Sekundärluftdüsen in der Feuerraumauskleidung verfügt, markieren diese auch die maximale Beladungshöhe. • Füllen Sie möglichst nur eine einzelne Lage Scheite ein, sodass das gesamte Holz Kontakt zum Glutbett erhält. • Das Holz sollte in den hinteren Bereich des Feuerraums eingelegt werden. Die Schei- te sollten nicht zu nah an der Sichtscheibe liegen, hier sind die Temperaturen niedri- ger. Empfohlener Nachlegezeitpunkt beim Erlöschen der • Achten Sie darauf, dass beim Nachlegen langen gelben Flammen (bei „Flammen aus“), d. h. sobald die Abgastemperatur rasch abzusinken beginnt. 26 TFZWISSEN #1 5/2019
! ! l s ch l s ch Fa Fa Falsches Nachlegen bei einem Kaminofen Kein Nachlegen nur eines Scheits! Keine zu großen Abstände! • Beim (rechtzeitigen) Nachlegen sollten bei kalter Witterung immer erhalten). sehr kleine Scheite vermieden werden. • Säubern Sie den Feuerraum und entlee- Wegen der übermäßigen Gasbildung ren Sie die evtl. vorhandene Ascheschub- kommt es hierbei häufig zu Sauerstoff- lade regelmäßig. Andernfalls kann beim mangel und Rußbildung. Die sehr kleinen Anheizen die Luftzuführung durch den Scheite sollten für den nächsten Ofenstart Rost behindert sein. oder für ein (zu) spätes Anheizen aufbe- • Beachten Sie die Vorgaben zum Heizbe- wahrt werden. Passende Scheite haben trieb in der Bedienungsanleitung. einen Durchmesser von ca. 6 bis 12 cm (siehe Seite 9). Die Lufteinstellung • Zum Anheizen: Öffnen Sie alle Luftschie- ber. • Beim Nachlegen: Halten Sie die Luftzu- führung durch den Rost geschlossen (falls ein Rost vorhanden ist). • Bei Ofenstillstand: Schließen Sie alle Zu- luftöffnungen, sobald der Ofen kalt ist und kalt bleiben soll. Dadurch werden Wärme- verluste aus dem Wohnraum durch den Schornstein deutlich reduziert (ein gewis- Beim Anheizen sollten alle Luftschieber geöffnet sein. ser Schornsteinzug bleibt insbesondere TFZWISSEN #1 5/2019 27
Ascheentsorgung und Wartung Ruß- und Aschehandhabung Ofenwartung • Entfernen Sie die Verbrennungsrückstän- • Bei Wartungsarbeiten muss der Ofen voll- de regelmäßig und folgen Sie dabei der ständig ausgekühlt sein. Bedienungsanleitung des Ofenherstellers. • Kontrollieren Sie das Rauchrohr (Verbin- • Vermeiden Sie das Einatmen von Stäu- dungsstück) ein- bis zweimal pro Jahr und ben, die bei der Reinigung aufgewirbelt führen Sie eine Reinigung mit einer Rohr- werden. Vermeiden Sie Hautkontakt mit bürste durch (oder beauftragen Sie den dem schwarzen Ofenruß. Dazu kann eine Schornsteinfeger mit diesen Arbeiten). Schutzausrüstung nötig sein (Handschuhe, • Prüfen Sie Ihren Ofen auf defekte Türdich- Grobstaubmaske). Teer- und rußhaltige tungen und ob die Ofentür noch fest an- Asche ist giftig. liegt und dicht abschließt. Eventuell ist der • Die Asche sollte nicht zum Düngen ver- Schließmechanismus nachzustellen oder wendet, sondern mit dem Hausmüll ent- die Dichtungen sind zu erneuern. sorgt werden. Das gilt insbesondere für • Stellen Sie fest, ob Feuerraumauskleidun- ruß- und teerhaltige Aschen aus der Ofen- gen gebrochen sind und ob der Rost ver- oder Schornsteinreinigung. schlissen ist. Gegebenenfalls sind defekte • Heiße Asche ist in feuerfesten Gefäßen Teile auszutauschen (Kundendienst). zwischenzulagern. • Ofenspezifische Wartungshinweise finden Sie in der Bedienungsanleitung des Her- stellers. Schornsteinfegerdienste Der Schornstein muss vom Schornsteinfeger regelmäßig gereinigt werden. Die notwendi- gen Reinigungsintervalle werden vom Bezirks- schornsteinfegermeister bei der Feuerstätten- schau (alle drei bis vier Jahre) festgestellt. Sie liegen je nach Benutzungshäufigkeit zwischen einmal und viermal pro Jahr. Asche sollte in feuerfesten Gefäßen zwischengelagert wer- den. 28 TFZWISSEN #1 5/2019
Fehlerbehebung Auftretende Fehler und Störungen können zum erzeugen einen Unterdruck im Gebäu- Teil selbst erkannt und behoben werden. de, der stärker ist, als der Unterdruck im Schornstein. Dadurch kann Abgas rück- Häufiger Rauchaustritt in den Wohnraum. wärts aus dem Ofen in den Raum gesaugt Mögliche Ursachen sind: werden. Schalten Sie die Lüftung aus und • Die Luftschieber oder die Kaminzugklappe öffnen Sie die Fenster. Als permanente Ab- im Verbindungsstück (falls vorhanden) ist hilfemaßnahme können Sie einen Druck- geschlossen. Folgen Sie der Bedienungs- wächter einbauen (vgl. S. 22, Nachrüst- anleitung für den Ofen. komponenten und Zubehör). • Es werden zu große oder zu feuchte Holz- • Der Schornstein kann verstopft sein (z. B. scheite verwendet. Nehmen Sie geeigne- durch lose Ziegel oder durch einen toten ten Brennstoff. Vogel). Untersuchen Sie den Schornstein. • Schornsteinprobleme: Bei einem zu kur- zen Schornstein, einem ungeeigneten Ka- Schmutzablagerungen auf der Sichtschei- minquerschnitt oder einem zu langen Ver- be. Öfen mit großer Sichtscheibe oder mit bindungsstück kann der Schornsteinzug unwirksamer Scheibenspülluft, aber auch un- zu gering sein. Setzen Sie sich mit Ihrem dichte Öfen neigen zu Asche- oder Rußablage- Schornsteinfeger in Verbindung. rungen auf der Innenseite des Fensters. Diese • Bei stärkerem Wind kann der Kaminzug Ablagerungen sind geringer, wenn trockenes behindert sein, je nach Schornsteinlän- Holz in geringen Nachlegemengen verwendet ge, -position und Windrichtung oder wenn wird, wenn es sich dabei um weniger große bauliche Windbarrieren vorliegen. Setzen Scheite handelt und wenn die Scheitablage im Sie sich mit Ihrem Schornsteinfeger in Ver- hinteren Bereich des Feuerraumbodens erfolgt. bindung. • Die Ofentür wurde evtl. kurz nach dem Ungewöhnlicher Geruch bei Betrieb nach Ofenstart geöffnet, als der Schornsteinzug längerem Ofenstillstand. noch zu schwach ausgebildet war. Nach längeren Stillstandsperioden (z. B. im Herbst) können unangenehme Gerüche (nicht Plötzlicher Rauchaustritt in den Wohn- Rauch) freigesetzt werden. Hierbei handelt es raum. sich meist um Hausstaubablagerungen, die nun Mögliche Ursachen sind: einmalig abbrennen. Heizen Sie den Ofen dazu • Die Rauchgasabfuhr wird durch eventuel- stark auf (z. B. mit kleinen trockenen Holz- le Raumluftgebläse (z. B. im Badezimmer) scheiten) und lüften Sie den Raum. oder durch ein Dunstabzugsgebläse (z. B. in der Küche) behindert. Solche Gebläse TFZWISSEN #1 5/2019 29
Wissenswertes Typische Umrechnungsfaktoren verschiedener Raummaße für Scheitholz Nachfolgende Tabelle zeigt typische Umrechnungsfaktoren für Raummaße, mit denen unter- schiedlichen Brennholzlagersortimente von Buchen- und Fichtenholz (mit Rinde) grob ineinander umgerechnet werden können. Im Einzelfall können die Zahlen je nach Aufbereitungs- und Wuchs- form stark abweichen. Beispiel: 1 Raummeter (Rm) Buchenscheitholz mit 1 m Scheitlänge geschichtet entspricht etwa 1,2 Schütt- raummeter (SRm) losem Buchenscheitholz. gespalten Scheite Scheite Rundlinge Festmeter 1 m, 33 cm, 33 cm, Holzart geschichtet in Fm geschichtet geschichtet lose geschüttet in Rm in Rm in Rm in Srm bezogen auf einen Festmeter (Fm) (mit Rinde) Buche 1,00 1,70 1,98 1,61 2,38 Fichte 1,00 1,55 1,80 1,55 2,52 bezogen auf einen Raummeter (Rm) Rundlinge Buche 0,59 1,00 1,17 0,95 1,40 Fichte 0,65 1,00 1,16 1,00 1,63 bezogen auf einen Raummeter (Rm) gespaltener Meterscheite Buche 0,50 0,86 1,00 0,81 1,20 Fichte 0,56 0,86 1,00 0,86 1,40 bezogen auf einen Raummeter (Rm) gestapelter 33 cm-Scheite (gespalten) Buche 0,62 1,05 1,23 1,00 1,48 Fichte 0,64 1,00 1,16 1,00 1,62 bezogen auf einen Schüttraummeter (SRm) 33 cm-Scheite (gespalten) Buche 0,42 0,71 0,83 0,68 1,00 Fichte 0,40 0,62 0,72 0,62 1,00 Fm Festmeter, Rm Raummeter, SRm Schüttraummeter Quelle: TFZ-Bericht Nr. 11: http://www.tfz.bayern.de/mam/cms08/festbrennstoffe/dateien/11_bericht.pdf 30 TFZWISSEN #1 5/2019
Weitere Informationen: Die TFZ-Berichte stehen Ihnen kostenlos unter www.tfz.bayern.de/publikationen zur Verfügung. Technologie- und Förderzentrum 8 im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe Berichte aus dem TFZ 8 Berichte aus dem TFZ Wärmegewinnung aus Biomasse Begleitmaterialien zur Informationsveranstaltung 2. Auflage Wärmegewinnung aus Biomasse, 2. Auflage ISSN 1614-1008 TFZ TFZ-Bericht 8: TFZ-Bericht 11: TFZ-Bericht 16: TFZ-Bericht 36: Wärmegewinnung aus Rationelle Scheitholzbereit- Schnellbestimmung des Nutzer- und Brennstoff- Biomasse stellungsverfahren Wassergehaltes im Holz- einflüsse auf Feinstaub- scheit emissionen aus Kleinfeue- rungsanlagen 57 61 Berichte aus dem TFZ Berichte aus dem TFZ Optimierungspotenziale Nutzereinflüsse auf die bei Kaminöfen Emissionen aus Kaminöfen Emissionen, Wirkungsgrad und Wärmeverluste TFZ-Bericht 57: TFZ-Bericht 61: Handbuch Bioenergie-Klein- Optimierungspotenziale bei Nutzereinflüsse auf die anlagen, www.fnr.de Kaminöfen Emissionen von Kaminöfen TFZWISSEN #1 5/2019 31
www.tfz.bayern.de
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