Der Ebola-Ausbruch im Vergleich: Liberia und Côte d'Ivoire

 
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Nummer 9

                                                                                               2014

                                                                                               ISSN 1862-3603

Der Ebola-Ausbruch im Vergleich:
Liberia und Côte d’Ivoire
Katharina Heitz Tokpa, Andrea Kaufmann und Franzisca Zanker

Laut aktuellen Angaben der WHO gibt es über 13.000 bestätigte Fälle von Ebola, haupt-
sächlich in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Etwa die Hälfte der Todesfälle (2.413 von
insgesamt 4.951) wird aus Liberia gemeldet (Stand: 31. Oktober 2014). Weshalb hat sich
die Epidemie in Liberia so viel stärker verbreitet als in den Nachbarländern? Warum
gibt es im Nachbarland Côte d’Ivoire bis Ende Oktober keinen offiziellen Fall, trotz ge-
meinsamer Landesgrenzen mit Liberia und Guinea sowie vieler sozialer, geographi-
scher und kultureller Ähnlichkeiten?

Analyse
Dass Maßnahmen gegen die Verbreitung von Ebola in bestimmten Ländern nur schwer
greifen, hat viele Gründe. Der wichtigste ist die Schwäche der staatlichen Einrich-
tungen. Ein weiterer Grund liegt im mangelnden Vertrauen der Bevölkerung in staat-
liche Maßnahmen. In den Staaten, in denen sich Ebola rasant ausbreitet, ist die Infra-
struktur weitaus schlechter ausgebaut als in Ländern, in denen die Krankheit einge-
dämmt werden konnte, wie Nigeria und Senegal, oder die sich trotz poröser Staatsgren-
zen bis Ende Oktober vor Ebola schützen konnten, wie die Côte d’Ivoire.
„„ In Liberia sorgt eine hohe Anzahl internationaler Organisationen für oftmals un-
    koordinierte Wiederaufbauhilfe. Im Vordergrund stand bislang der Sicherheitssek-
    tor – zum Nachteil anderer Sektoren wie etwa des Gesundheitssystems.
„„ Langjährige negative Erfahrungen mit dem liberianischen Staat sowie zwei Bür-
    gerkriege haben das Misstrauen zwischen Bürgern und Staatsangestellten vertieft.
„„ Die Côte d’Ivoire hat eine vergleichsweise solide Infrastruktur mit einer besser aus-
    gestatteten Gesundheitsversorgung. Trotz des noch nicht lange zurückliegenden Ge-
    waltkonflikts gibt es hier ein größeres Vertrauen in staatliche Einrichtungen und Ak-
    teure als in Liberia. Die Voraussetzungen, mit Ebola umzugehen, sind relativ gut.
„„ Nicht zuletzt schützt eine erprobte Kommunikationsstruktur in der Côte d’Ivoire,
    die während der Krisenjahre noch ausgebaut wurde, vor der Verbreitung von Ebola.

Schlagwörter: Westafrika, Côte d’Ivoire, Liberia, Ebola, soziale Infrastruktur, medizinische
              Versorgung, Verhältnis Bürger-Staat

www.giga-hamburg.de/giga-focus
Die komplexe Ausgangslage im                            diese Ungleichheit zusätzlich; die Infrastruktur in
Postkonfliktstaat Liberia                               den Kriegszonen wurde praktisch zerstört. Mehr
                                                        als 200.000 Menschen starben in diesen Kriegen.
Noch Ende 2002 wurde Liberia im Economist als               Nach Beendigung der Bürgerkriege wurde im
„schrecklichster Ort der Welt“ bezeichnet. Seit An­     Jahr 2005 Ellen Johnson Sirleaf, eine Entwicklungs-
fang der 1990er Jahre war Liberia international         ökonomin mit internationalen Verbindungen, zur
bekannt für Kindersoldaten, zahlreiche Binnen-          Präsidentin gewählt. Die ersten Jahre ihrer Regie-
flüchtlinge und die Verwicklung in den Kampf um         rung verliefen positiv, strukturelle Reformen wur-
„Blutdiamanten“ im Nachbarland Sierra Leone.            den auf allen Regierungsebenen geplant, die Hoff-
Heute erinnern die Bilder aus dem von Ebola ge-         nung auf eine nachhaltige Änderung war groß.
prägten Liberia an kriegsähnliche Zustände: über-       Doch die Umsetzung der Maßnahmen verlief nur
füllte Krankenhäuser, eine in Panik geratene Be-        schleppend, teilweise gelang sie gar nicht. Das En-
völkerung und geschlossene Schulen. Viele Arbeit-       gagement verschiedener internationaler Organisa­
geber raten ihren Mitarbeitern, zu Hause zu blei-       tionen, wie Weltbank und Internationaler Wäh-
ben, und internationale Organisationen und Unter-       rungsfonds, und zahlreicher privater wie staat-
nehmen haben ihr Personal aus Liberia abgezogen;        licher Entwicklungsorganisationen führte zu ei-
weil Betriebe und Organisationen nicht mehr arbei-      ner oftmals unkoordinierten und unstrukturierten
ten, entfällt oft die Entlohnung für die lokalen An-    Aufbauarbeit. Diese ausländischen ­Organisatio­nen
gestellten.                                             beraten, kritisieren und tragen wesentlich zur Ka-
    Die Maßnahmen zur Bekämpfung von ­Ebola er-         pazitätenbildung in verschiedenen Ministerien
scheinen planlos. Wie ist diese Krise in Liberia, de-   bei. Dies hat allerdings zu verminderter Eigenver-
ren Ausmaß – gemessen an Ansteckung und Sterb-          antwortung geführt und die nachhaltige Entwick-
lichkeit – viel größer ist als in den umliegenden       lung der neuen Institutionen beeinträchtigt. Da-
Ländern, zu erklären? Ein differenzier­terer Blick      zu kommen erhebliche Koordinationsmängel, was
auf die Region Westafrika trägt zu einem besse-         sich besonders im Gesundheitssystem bemerkbar
ren Verständnis der Verbreitung des Ebola-Virus         macht.
bei (Moran und Hoffman 2014). Besonders ein Ver-            In Liberia gab es nie ein ausgebautes Gesund-
gleich der Nachbarländer Liberia und Côte d‘Ivoire      heitssystem. Im Jahr 1985, also vor dem Krieg,
ist aussagekräftig, denn in der Côte d’Ivoire wurde     hatten nur 35 Prozent der Bevölkerung Zugang zu
bis Ende Oktober 2014 noch kein einziger Krank-         medizinischer Versorgung; das ganze Land ver-
heitsfall registriert. Auch bei einer Ausbreitung des   fügte nur über ein einziges öffentliches Kranken-
Ebola-Virus in diesem Land, die sehr wahrschein-        haus, und zwar in Monrovia. Die Strukturen zur
lich ist, wären die Voraussetzungen für eine Bewäl-     Krankenversorgung waren schon damals auf die
tigung relativ gut.                                     urbanen Regionen Liberias konzentriert; nur we-
    Für die Lage in Liberia sind viele, ineinander      nige Einrichtungen – oft privat (zum Beispiel von
verzahnte Elemente verantwortlich. Liberias Ge-         den Bomi-Hills-Minen) oder kirchlich geführte
schichte ist geprägt von vielen Jahrzehnten extre-      Kliniken – befanden sich im Hinterland. Im Jahr
mer Ungleichheit zwischen einer bessergestellten        2008 war Liberia das Schlusslicht internationaler
Gesellschaftsschicht, die über Macht, Wirtschafts-      Statistiken zum Verhältnis von Ärzten zu Einwoh-
kraft und Beziehungen zum Ausland verfügt und           nern. Ärzte waren vor allem in den Krankenhäu-
ihre Interessen oftmals mit Gewalt durchgesetzt         sern Monrovias sowie in einigen Krankenhäusern
hat, und der marginalisierten Mehrheit der Be-          regionaler Hauptstädte tätig. Als vertrauenswür-
völkerung. Seit Gründung Liberias durch ehe-            dig gelten im Land vor allem Kliniken, die von in-
malige Sklaven aus den USA im Jahr 1847 gab es          ternationalen Organisationen geführt werden; das
hier nie einen starken Staat; landesweit funktio-       gilt für die Mehrheit der Kliniken. Dazu kommt,
nierende staatliche Einrichtungen fehlten immer         dass viele Hochschulabsolventen, darunter viele
und die Infrastruktur war immer unzureichend.           Ärzte, während des Krieges ausgewandert sind.
Die starke Zentralisierung aller staatlichen Funk-      Eine medizinische Grundversorgung auf nied-
tionen führte dazu, dass öffentliche Güter wie Ge-      rigem Niveau wurde nach dem Krieg durch inter-
sundheitsversorgung und Bildungseinrichtungen           nationale Organisationen sichergestellt (Mbembe
nur für Eliten und nur in den wichtigsten Städten       2014). Selbst heute noch sind die Warteräume in
– vor allem in Monrovia – zur Verfügung standen.        den Kliniken in der Regel überfüllt und das Perso-
Die Bürgerkriege der 1990er Jahre verschärften          nal ist überlastet. Im ganzen Land mit vier Milli-

GIGA Focus Afrika 9/2014                                                                              -2-
onen Einwohnern gab es im Jahr 2008 weniger als              lichkeiten im Gesundheits- und Bildungssektor.
60 Ärzte (siehe Tabelle 1).                                  Die strukturellen Probleme Liberias sind beson-
    Im Februar 2014 streikte das Pflegepersonal in           ders augenfällig im Vergleich zum Nachbarland
einigen öffentlichen Gesundheitsinstitutionen. Die           Côte d’Ivoire.
Beschäftigten machten auf ihre prekäre Arbeitssi-
tuation und geringe Entlohnung aufmerksam und
wehrten sich gegen Kürzungen der Lohnzuschüs-                Infrastruktur und Gesundheits­system in der
se. Gesundheitsminister Walter Gwenigale drohte              Côte d‘Ivoire
daraufhin mit der Streichung der Gehälter für Fe-
bruar und mit Entlassungen. Dies führte zu har-                 Die längste gemeinsame Grenze teilt Liberia mit
scher Kritik durch die National Health Workers                  seinem östlichen Nachbarn, der Côte d’Ivoire. Auch
Association of Liberia (NAHWAL) und die Auf-                    dieser westafrikanische Staat erholt sich eben erst
kündigung der Zusammenarbeit mit dem Ge-                        von einem politischen Gewaltkonflikt (2002-2011).
sundheitsminister; die Streiks wurden im März                   Fast zehn Jahre lang war die Nordhälfte des Landes
2014 fortgesetzt. Gleichzeitig zirkulierten Medien­             von Rebellen besetzt. Zuvor galt der größte Kakao-
berichte über erste Ebolafälle, die zunächst bestä-             produzent der Welt als ein wirtschaftlich äußerst er-
                                                                              folgreicher und politisch stabiler Aus-
Tabelle 1: Gesundheitsversorgung in Liberia und der                           nahmefall in Westafrika. Doch mit
              Côte d’Ivoire im Vergleich zu Deutschland                       den sinkenden Rohstoffpreisen und
                                                                              Staatseinnahmen in den 1980er Jah-
                             Ärzte              Krankenpflegekräfte
                    pro 100.000 Einwohner      pro 100.000 Einwohner
                                                                              ren wurden die Untiefen im politi-
                                                                              schen System des Staatspräsidenten
  Liberia                     1,4                         27,4
                                                                              Félix ­Houphouët-Boigny erkennbar.
  Côte d’Ivoire               14,4                        48,3
                                                                              Der Kampf um seine Nach­folge mün-
  Deutschland                380,6                      1.148,9               dete in einen Gewaltkonflikt, in dem
Quelle: WHO, Global Health Observatory Data Repository, online:  (14. Oktober 2014);          schen und im Jahr 2011 weitere 3.000
          die Zahlen zu Liberia und der Côte d’Ivoire sind von 2008, die      Menschen starben. Der Konflikt ver­
          zu Deutschland von 2011.                                            lief allerdings insgesamt weit weni-
                                                                              ger zerstörerisch als der in Liberia.
tigt, dann von der liberianischen Regierung je-                 Daher kann die Côte d‘Ivoire auf einer vergleichs-
doch dementiert wurden.                                         weise soliden Infrastruktur aus der Vorkriegszeit
    Eigentlich steckte das Gesundheitssystem Li-                aufbauen.
berias also schon seit langer Zeit in einer tiefen                 Die hohen Rohstoffpreise der 1960er und 1970er
Krise. Doch erst durch die Ebola-Epidemie wur-                  Jahre hatten dem jungen Staat zwei goldene De-
de diese Krise auch international wahrgenom-                    kaden beschert, die das kollektive Gedächtnis bis
men. Andere Themen hatten Vorrang, vor allem                    heute prägen. Der Export landwirtschaftlicher Gü-
der Aufbau des Sicherheitssektors. Mit anfangs                  ter trug damals durchschnittlich zu etwa einem
15.000 Blauhelmsoldaten (United Nations ­Mission                Drittel zum öffentlichen Budget bei. Houphouët-
in Liberia, UNMIL) spielten die Vereinten Natio-                Boigny verfolgte eine liberale, an Frankreich ori-
nen (VN) eine wichtige Rolle im Nachkriegslibe-                 entierte Politik und zog damit ausländisches Ka-
ria. Der Fokus lag vorerst auf der Demobilisie-                 pital ins Land. Anders als in Liberia entstand so
rung und Reintegration von Kämpfern. Danach                     eine kaufkräftige Mittelschicht. In dieser Zeit wirt-
hatte die Reform des Sicherheitssektors höchste                 schaftlichen Erfolgs und politischer Stabilität wur-
Priorität, vor allem der Wiederaufbau der Poli-                 den große Infrastrukturprojekte, auch im Gesund-
zei unter Verantwortung der VN sowie der libe-                  heitswesen, realisiert. In die Armee investierte die
rianischen Armee durch eine private Sicherheits-                Regierung eher wenig, denn Frankreichs Militär-
firma im Auftrag der USA. Die zugrundliegende                   basis in Abidjan galt – zumindest bis zum Putsch
und durchaus nachvollziehbare Planung sah –                     Ende des Jahres 1999 – als Schutzschild der Elite
wie in vielen Postkonfliktsituationen – zunächst                vor gewaltsamen Anfeindungen.
einmal die Stabilisierung des Landes vor. Doch                     Das staatliche Gesundheitssystem, mit Wur-
der Fokus auf Sicherheit lenkte von anderen Pro-                zeln in der Kolonialzeit, privilegierte lange den
blembereichen ab – vor allem von den Unzuläng-                  plantagenreichen Süden. Gleichzeitig wurde der

GIGA Focus Afrika 9/2014                                                                                        -3-
Norden stukturell benachteiligt. Die ivorische Eli-   lichen Institutionen und staatlichen Akteuren hin.
te förderte lieber städtische Zentren im Süden als    Die Teilnehmenden wurden gefragt, ob die lo-
die landesweite Gesundheitsversorgung. Statt in       kalen Regierungsbeamten ihre Aufgaben erfül-
zwölf Regionalkrankenhäuser investierte die Re-       len. Aus Sicht der Befragten erfüllten nur knapp
gierung Houphouëts in ein modernes Universi-          40 Prozent der ihnen bekannten Regierungsbe-
tätskrankenhaus in einem der besten Wohnviertel       amten ihre Funktionen. Bei den Fokusgruppen
Abidjans. Damit teilt das Land die strukturellen      mit Jugendlichen war die Einschätzung noch ne-
Probleme anderer Länder in der Region (Graber         gativer: Danach machten nur 21 Prozent der Be-
und Patel 2013). Die krisenhaften 1990er Jahre und    amten das, was sie eigentlich machen sollten.1 Er-
erst recht der gewaltsame Konflikt haben der In-      gänzend zu den Antworten wurde erläutert, dass
frastruktur des Landes stark zugesetzt. Dennoch       für jegliche Dienstleistung bezahlt werden müsse
steht die Côte d’Ivoire im regionalen Vergleich re-   und dass nur die Eliten profitierten. Der Mangel
lativ gut da. Auch wohlhabendere Bevölkerungs-        an öffentlich zugänglichen staatlichen Dienstleis­
schichten lassen sich mehrheitlich in öffentlichen    tungen führt – kombiniert mit den immer noch
und nicht in privaten Gesundheitszentren behan-       vorhandenen Ängsten in einer Postkonfliktgesell-
deln. Dies spricht für ein gewisses Vertrauen in      schaft – zu Misstrauen und fördert die Verbrei-
das ivorische Gesundheitssystem. Diese deutlich       tung von Gerüchten.
besseren Startbedingungen für den Umgang mit              Daher vertrauen viele Liberianer lieber persön-
dem Ebola-Ausbruch spiegeln sich in der Reak­         lichen Kontakten als Institutionen, nicht zuletzt im
tion der Bevölkerung wider.                           medizinischen Bereich. Auch dies wird mit Erfah-
                                                      rungen begründet, dass Patienten in staatlichen
                                                      Krankenhäusern und Kliniken falsch behandelt
Misstrauen und Armut: Zündstoff in Liberia            wurden oder Personal bestochen werden muss-
                                                      te. Seit Kriegsende kursieren zudem vielerlei Ge-
Der zögerliche Wiederaufbau der letzten zehn Jah-     rüchte um Missbräuche in Krankenhäusern, etwa
re in Liberia ist angesichts des historischen Kon-    dass man Kriegsversehrten die Hilfe verweigert
textes nicht allzu überraschend. Seit 2012 gibt es    habe oder dass medizinische Versuche an Men-
eine Kommission für Verfassungsänderungsvor­          schen durchgeführt worden seien. Diese Gerüch-
schläge, die umfangreiche Konsultationen mit Ver-     te entspringen oft Unkenntnis und mangelnder
tretern verschiedener Interessengruppen durch-        Information und werden dadurch ver­stärkt, dass
führte. Die Ergebnisse dieser Konsultationen wer-     schwer erträgliche Erfahrungen gemacht wur-
den – wie auch andere Reformprozesse – derzeit        den. Abgesehen von den Folgen der Kriegsgräuel
wegen des Ausnahmezustands im Land nicht wei-         gibt es in Liberia eine große Zahl tödlicher Krank-
ter aufgearbeitet. Auch die für Oktober 2014 ge-      heiten wie Malaria, Tuberkulose oder HIV; ver-
planten Senatswahlen wurden angesichts der            meintlich gesunde Menschen können buchstäblich
­Ebola-Epidemie verschoben.                           über Nacht krank werden und sterben. Aus Sicht
    Bislang sind die Vertreter des Staates den Be-    vieler Liberianer sind zudem die Behandlungs-
 dürfnissen und Wünschen der Bürger nach Ar-          kosten trotz subventionierter Gesundheitsversor-
 beitsplätzen sowie einem guten Gesundheits-, Bil-    gung zu hoch. Viele der anfallenden Kosten, zum
 dungs- und Transportsystem kaum nachgekom-           Beispiel für Mahlzeiten, Transport oder Medika-
 men. Das erklärt, weshalb viele Menschen dem         mente, werden auf die Angehörigen der Kranken
 Staat nicht vertrauen. Vertrauen basiert auf Ver-    abgewälzt. Daher werden Patienten häufig erst ins
 trauenswürdigkeit und gerade daran mangelt es        Krankenhaus gebracht, wenn es schon zu spät ist.
 (Hardin 2002). Wie Informationen aufgenommen         Das große Misstrauen zeigt sich auch daran, dass
 werden, ist auch davon abhängig, wie glaub-          die Elite des Landes sich in Krankenhäusern in
 haft oder vertrauenswürdig die Quelle eingestuft     Ghana, Südafrika, Europa oder den USA behan-
 wird. Wenn tiefes Misstrauen verbreitet ist, set-    deln lässt; die lokale Bevölkerung muss mit den
 zen entweder Zweifel ein oder die Informationen      prekären lokalen Einrichtungen vorlieb nehmen.
 werden von vornherein für falsch oder irrelevant
 erklärt. Fokusgruppendiskussionen von Anfang         1 Siehe Zanker (2014). Fokusgruppeninterviews wurden in
 2014 mit liberianischen Marktfrauen, Lehrern und       Monrovia (Montserrado County), Gbarnga (Bong County)
                                                        und Ganta (Nimba County) zwischen Januar und Februar
 Jugendlichen deuteten auf großes Misstrauen ge-        2014 im Rahmen des DFG-geförderten Projekts „Local Arenas
 genüber den mangelhaft funktionierenden öffent-        of Power-Sharing” durchgeführt.

GIGA Focus Afrika 9/2014                                                                                   -4-
Die ersten Jahre des Aufbaus waren von Hoff-                bensmitteln und medizinischer Versorgung war
nungen geprägt, doch was von internationalen                    nicht mehr gewährleistet.
Medien erst seit Kurzem berichtet wird, war vie-                   Der Mangel an Vertrauen in den Staat ist auch
len Liberianern schon lange klar: Die ineffizient               eine mögliche Erklärung dafür, dass viele Liberi-
arbeitende und korrupte Regierung steht der Ent-                aner dem Ausbruch von Ebola zunächst kaum Be-
wicklung des eigenes Landes im Weg. Die Regie-                  achtung schenkten, bis Anfang August 2014 der
rung hat die Notlage der Bevölkerung nicht regis-               nationale Notstand ausgerufen wurde, viele in-
triert, was an den Ereignissen im Stadtteil West                ternationale Organisationen abzogen und die Le-
Point in Monrovia besonders deutlich wird.                      bensmittelversorgung prekär wurde, weil Schiffe
    West Point ist eine mit Monrovia verbundene                 an der Einfahrt gehindert wurden. Angesichts der
Halbinsel. Trotz seiner zentralen Lage – ganz                   vielen anderen Probleme im Land konnten viele
in der Nähe der reichsten Bezirke des Landes –                  Liberianer die internationale Berichterstattung
wurde West Point von den Regierungen Liberias                   und Hysterie um Ebola nicht nachvollziehen. Zu-
schon immer vernachlässigt. West Point hat den                  dem war es schwierig, verlässliche Informationen
Ruf, ein Zentrum der Kriminalität zu sein. Gewalt               zu bekommen, und entsprechend kursierten zahl-
ist verbreitet, seit dem Ende des Krieges vor allem             reiche Gerüchte. Die Regierung verbreitete an-
geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und                  fangs widersprüchliche Aussagen. Viele Befragte
Mädchen. In dem äußerst dicht bewohnten Stadt-                  äußerten, dass auch während des Krieges viele
viertel mit 50.000 bis 70.000 Einwohnern gibt es                Gerüchte gestreut worden seien und dass es ih-
bis heute kaum staatliche Infrastrukturen, keine                nen jetzt schwer falle, der Regierung und staatli-
Frischwasserversorgung und kaum sanitäre An-                    chen Institutionen zu trauen.
lagen. Das Wasser wird von jungen Männern auf
Karren aus anderen Stadtvierteln herbeigebracht.
Die einzige Klinik wird von der katholischen Kir-               Maßnahmen zur Vorbeugung in der
che geführt. Eine Frauenorganisation kämpft seit                Côte d’Ivoire
zehn Jahren für eine dringend benötigte Ambu-
lanz. Die Mehrheit der Westpointer bestreitet ih-               Bis Mitte Oktober 2014 war in der Côte d’Ivoire
ren Lebensunterhalt durch Kleinhandel und Fi-                   ­offiziell kein Fall von Ebola registriert. Das er-
scherei.2                                                        staunt, teilt das Land doch seine gesamte West-
    West-Point-Bewohner erklärten, dass der Staat                grenze mit relativ stark von Ebola betroffenen Ge-
im August 2014 in ihrem Stadtteil eine Ebola-Qua-                bieten in Liberia und Guinea. Die Gründe dafür
rantänestation aufgebaut und 17 ­Verdachtsfälle                  sind vielfältig und lassen sich nicht bis ins Letz-
aus Monrovia hierher gebracht habe; daraufhin                    te bestimmen. Der politische Gewaltkonflikt mag
habe sich Widerstand formiert: Die Quarantäne-                   paradoxerweise die Côte d’Ivoire auf den Um-
station wurde gestürmt und die 17 Patienten ver-                 gang mit dem ­Ebola-Ausbruch vorbereitet haben:
schwanden. In der Folge ließ die Regierung am                    einerseits durch die Praxis häufiger Informations-
20. August 2014 den Zugang zur Halbinsel West                    kampagnen während des Friedensprozesses zur
Point durch Polizei und Militär sperren. Das gan-                Vorbereitung der Wahlen von 2010 und anderer-
ze Stadtviertel wurde unter Quarantäne gestellt. In              seits wegen der intensivierten Grenzpatrouillen
den darauffolgenden Auseinandersetzungen fie-                    aus Angst vor Anschlägen ivorischer Exilanten
len Schüsse, die einen 16-jährigen Jungen trafen;                aus dem benachbarten Liberia.
er starb aufgrund fehlender medizinischer Versor-                    In erster Linie hatte die Côte d’Ivoire aber ein-
gung. Wegen der Abriegelung hatten die Bewoh-                    fach nur Glück. Denn als der Ausbruch von Ebola
ner von West Point keine Möglichkeit mehr, ih-                   im März 2014 in Guinea offiziell bekannt gewor-
ren gewohnten Tätigkeiten zur Sicherung ihrer Le-                den war, hatte sich der Virus noch nicht bis in die
bensgrundlagen nachzugehen; sogar das Fischen                    Côte d’Ivoire verbreitet. In Liberia hingegen gab
wurde ihnen verboten. Der Zugang zu Wasser, Le-                  es zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten Betrof-
                                                                 fenen. Auch die ivorische Regierung befürchtete
                                                                 damals, dass bereits infizierte Personen das Land
2 Siehe Kaufmann (2011a, b). Ethnographische Feldforschun-       betreten haben könnten, und reagierte sofort mit
  gen wurde in Monrovia in den jahren 2009 bis 2013 durch-       gezielten Sensibilisierungsmaßnahmen.
  geführt, gefördert durch das vom Schweizerischen National-
  fonds (SNF) geförderte Forschungsprojekt „The Work of State
                                                                     Gemischte Delegationen aus Präfekten, Beschäf-
  Imageries“ der Universität Basel.                             tigten im Gesundheitswesen und Militärs riefen im

GIGA Focus Afrika 9/2014                                                                                         -5-
westlichen Grenzgebiet Vertreter der Lokalbevöl-                Sicherung poröser Grenzen?
kerung zusammen und leisteten vor Ort Aufklä-
rungsarbeit. Seit März/April 2014 tourten mehr-                 Sowohl Liberia als auch die Côte d’Ivoire haben
fach Delegationen durch die grenznahen Dörfer                   im August die Schließung ihrer Grenzen angeord-
und hielten vor der versammelten Dorfbevölke-                   net. Angesichts der Tatsache, dass sich die porösen
rung Informationsveranstaltungen ab. Wie auch                   Grenzen Westafrikas gar nicht hermetisch schlie-
in anderen Gebieten dieser Region Westafrikas ist               ßen lassen, wurden diese Anordnungen in der Be-
praktisch jedes Dorf und Stadtviertel in der Côte               richterstattung vielfach kritisiert (Scheen 2014).
d‘Ivoire nach einem einfachen, aber effektiven                      De facto bedeutet die Schließung der Grenzen
Prinzip organisiert, das den Informationsfluss er-              wohl eher ein engmaschigeres Kontrollieren. In der
leichtert: Um den Dorfchef gruppiert sich ein Ko-               Côte d’Ivoire wird die Grenze zu Liberia bereits seit
mitee, das sich aus Vertretern aller wichtigen so-              drei Jahren vom Militär stark kontrolliert. Seit der
zialen Gruppen zusammensetzt, religiösen Ge-                    Amtsübernahme des neuen Präsidenten, Alassane
meinschaften, Frauen, Jugendlichen sowie Vertre-                Ouattara, wurden wiederholt grenznahe Armee-
tern zugezogener Bevölkerungsgruppen und ein-                   posten Cote d’Ivoires angegriffen. Nach dem Tod
zelner Berufsgruppen. Gerade die Friedensmis-                   von sieben aus dem Niger stammenden Blauhelm-
sionen der vergangenen Jahre haben auf diesen                   soldaten im Juni 2012 fand die prekäre Sicherheits-
Strukturen aufgebaut und sie weiter institutiona-               lage entlang der ivorisch-liberianischen Grenze in-
lisiert. Der Staat, lokale und internationale Nicht-            ternationale Aufmerksamkeit. Aufgrund der Un-
regierungsorganisationen sowie die Chefs selbst                 sicherheit kann davon ausgegangen werden, dass
machen rege von diesen Kanälen Gebrauch. Ge-                    unkontrollierte Grenzübertritte an dieser Grenze in
lingt es, die Vertreter der einzelnen sozialen Grup-            letzter Zeit eher selten waren. Seit dem Ausbruch
pen zu überzeugen und ihr Vertrauen zu gewin-                   von Ebola sind zudem auf der ivorischen Seite des
nen, ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass              Grenzflusses viele Pirogen von Soldaten entweder
die Informationen in den Gruppen weitergegeben                  angekettet oder zerstört worden.
werden, und zwar in verständlicher Sprache. Ver-                    Die wöchentlichen Markttage entlang der Gren-
traute Personen und bewährte Strukturen schaf-                  zen sind wegen der Bedrohung durch Ebola vor-
fen eine vertrauensvolle Kommunikationsbasis,                   erst untersagt worden. Personenkontrollen an Bus-
was die Aufnahme und Umsetzung von Präven­                      bahnhöfen haben zugenommen. Wer einen liberia-
tionsmaßnahmen erleichtert. Im Rahmen des Frie-                 nischen Pass hat, muss sich Fragen über Einreise-
densprozesses ist diese Form des Informations-                  daten gefallen lassen. In den Grenzregionen zu Li-
austauschs in letzter Zeit besonders oft gefragt                beria werden die Gesundheitsvorschriften strenger
und gefordert gewesen.3                                         angewandt als in Abidjan, wo man sich zur Begrü-
    Die Sensibilisierungskampagnen wurden in                    ßung weiterhin die Hand gibt. Lokale Restaurants,
den Monaten August/September 2014 wiederholt,                   in denen Wild (das plötzlich offiziell zum Ebola-
als sich Ebola-Infektionen in den Nachbarländern                Überträger erklärt wurde) zubereitet wird, wurden
massiv ausgebreitet hatten. Seit Anfang September               geschlossen; wer sich nicht daran hält, muss mit
2014 gibt es außerdem spezielle Beobachtungsko-                 zum Teil drakonischen Strafen rechnen.
mitees unter der Leitung der Unterpräfekten, die                    Was jedoch wirksamer erscheint als die staatli-
die Situation vor Ort überwachen. Unter der Lei-                chen Sanktionen sind soziale Kontrollen. Mit mög-
tung des Premierministers (und unter Beteiligung                lichen Ebola-Infizierten wollen die meisten Men-
von ausländischen Diplomaten und Vertretern in-                 schen nichts zu tun haben. Wer von jenseits der
ternationaler Institutionen) tagt wöchentlich ein               Grenze kommt, muss mit Ächtung und Überstel-
nationales Konsortium, das Entscheidungsbefug-                  lung an die Behörden rechnen. Den Erklärungs-
nisse hat.                                                      modellen westlicher Medizin wird je nach Bil-
                                                                dungshintergrund mehr oder weniger geglaubt.
                                                                Auf Nachfrage bei einem Beamten, ob es stimme,
                                                                dass es in Toulépleu einen ersten Fall von Ebola
                                                                gegeben habe, bekamen die Autorinnen die nüch-
                                                                terne Antwort, nur wenn es die WHO bestätigt ha-
3 Siehe Heitz Tokpa (2013). Die Forschungen wurden im Rah-      be. Auch in der Côte d‘Ivoire macht allerdings die
  men des Forschungsprojekts „Regaining Trust in Post-Con-
  flict Societies“, unterstützt vom Schweizerischen National-
                                                                eine oder andere Verschwörungstheorie die Run-
  fonds, durchgeführt (Universität Basel).                      de: Guinea habe die Krankheit von den Weißen

GIGA Focus Afrika 9/2014                                                                                        -6-
bekommen, weil deren Regierung nicht mit den           Literatur
westlichen Firmen zusammenarbeiten wolle. In
der Côte d’Ivoire wähnt man sich in Anbetracht         Graber, Sabrina, und Preeti Patel (2013), Tra-
dieses Erklärungsmodells derzeit mit Präsident           cing Health System Challenges in Post-Conflict
Ouattara auf der sicheren Seite.                         Côte d’Ivoire from 1893 to 2013, in: Global Public
                                                         Health: An International Journal for Research, Poli-
                                                         cy and Practice, 8, 6, 698-712.
Mehr Vertrauen durch Militarisierung?                  Hardin, Russell (2002), Trust and Trustworthiness,
                                                         New York: Russell Sage Foundation.
Der Ebola-Ausbruch trifft in Liberia mit einem         Heitz Tokpa, Katharina (2013), Trust and Distrust
maroden Gesundheitssystem zusammen und auf               in Rebel-Held Côte d’Ivoire, Dissertation, Univer-
eine Bevölkerung, die sich in der Vergangenheit          sität Basel.
nur in Ausnahmefällen auf den Staat und dessen         Kaufmann, Andrea (2011a), Mobilizing for Impro-
Akteure verlassen konnte. Die Erfahrung jahr-            vement: An Empirical Study of a Women’s Mo-
zehntelanger Diskriminierung und Ausgrenzung             vement in West Point, Liberia, in: Stichproben.
und von 14 Jahren Unruhe und Bürgerkrieg hat             Wiener Zeitschrift für kritische Afrikastudien, 20,
bei vielen Liberianern den Eindruck hinterlassen,        163-188.
dass sie selbst für den Staat keine Priorität haben.   Kaufmann, Andrea (2011b), “But things are coming
    Auch die Bürger der Côte d’Ivoire waren von          small small, that’s how we’re seeing it”: Agency of a
der politischen Elite in den letzten beiden Jahr-        Liberian Women’s Organisation in a Context of Inse-
zehnten tief enttäuscht. Dennoch ist es gelungen,        curity, Scarcity, and Uncertainty, Basel Papers on
einen gewissen Dienstleistungsstandard aufrecht-         Political Transformations, 2, Universität Basel.
zuerhalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Land      Mbembe, Achille (2014), Interview: Ebola ist wie
ganz von der Viruserkrankung verschont bleibt,           wir: mobil, in: Die Zeit, 43, 16. Oktober.
ist wohl eher gering, nicht nur wegen der Wie-         Moran, Mary, und Danny Hoffman (2014), Intro-
deraufnahme des Luftverkehrs aus Solidarität mit         duction: Ebola in Perspective, in: Cultural An-
den von Ebola betroffenen Ländern in der zweiten         thropology Online, online: 
probe des Gesundheitssystems wird dann kom-              (14. Oktober 2014).
men, wenn die ersten Ebolafälle auftreten.             Scheen, Thomas (2014), Der Tod kennt keine Gren-
    Mit den ersten Erkrankungen in Spanien und in        zen, in: Frankfurter Allgemeine, 6. August, online:
den Vereinigten Staaten ist die internationale Auf-       (26. Oktober 2014).
Der Vergleich von Liberia und der Côte d’Ivoire        The Economist (2002), The World in 2003: The
zeigt, dass Finanzhilfen aus dem Ausland allein          World‘s Worst: Liberia, November.
nicht die Lösung für die Eindämmung von Ebola          Zanker, Franzisca (2014), Monrovia is not Liberia:
und den Aufbau von Gesundheitssystemen sind.             A Rocky Path towards Decentralisation, in: Con-
Deutschland schickt militärische und zivile Frei-        flict Trends, 2014, 3, 10-16.
willige (Bundeswehr und Deutsches Rotes Kreuz)
in die Region, US-Soldaten sind schon da, britische
Soldaten kommen demnächst. Sicherlich sind So-
fortmaßnahmen – wie der Aufbau von Feldlaza-
retten, die Verbesserung der Koordination und
die Ergänzung des medizinischen Personals vor
Ort – wichtig. Längerfristig wird eine weitere Mi-
litarisierung der Region durch ausländische Trup-
pen allerdings weder zu mehr Vertrauen in den ei-
genen Staat noch zu einer nachhaltigen Verbesse-
rung des Gesundheitswesens führen. Nur der Auf-
bau einer verlässlichen Gesundheitsversorgung
kann einen grundsätzlichen Abbau des Misstrau-
ens in der Bevölkerung bewirken.

GIGA Focus Afrika 9/2014                                                                                 -7-
„„ Die Autorinnen
Katharina Heitz Tokpa, Dr. des., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg und arbeitet derzeit im DFG-geförderten Projekt „Creativity and Constraint on African State
Boundaries“ (SPP 1448). Sie hat an der Universität Basel in Sozialanthropologie promoviert.
E-Mail: , Webseite: 
Andrea Kaufmann, Dr. des., arbeitet derzeit als „Associate Expert Gender“ beim United Nations Research
Institute for Social Development (UNRISD). Sie hat an der Universität Basel in Sozialanthropologie pro-
moviert.
E-Mail: , Webseite: 
Franzisca Zanker, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am GIGA Institut für Afrika-Studien und ar-
beitet derzeit im DFG-geförderten Projekt „Local Arenas of Power Sharing“ (SPP 1448). Sie promoviert
an der Universität Tübingen.
E-Mail: , Webseite: 

„„ GIGA-Forschung zum Thema
Das unter dem Schwerpunktprogramm 1448 von der DFG geförderte Projekt „Local Arenas of Power-
Sharing“, geleitet von Andreas Mehler (GIGA) und Denis Tull (SWP), untersucht die Dynamik von Macht-
teilung und Friedenskonsolidierung in Postkonfliktländern, unter anderem auch in Liberia. Giulia Picco-
lino, eine von der Alexander von Humboldt-Stiftung geförderte Gastwissenschaftlerin am GIGA, arbeitet
unter anderem zur Konflikttransformation in der Côte d’Ivoire.

„„ GIGA-Publikationen zum Thema
Heitz, Kathrin (2009), Power-Sharing in the Local Arena: Man – a Rebel-Held Town in Western Côte
  d’Ivoire, in: Africa Spectrum, 44, 3, 109-131, online: .
Simons, Claudia, und Franzisca Zanker (2013), Die Polizeireform in den Postkonfliktstaaten Burundi und Li-
  beria, GIGA Focus Afrika, 5, online: .
Zanker, Franzisca (2011), Liberia: Gescheiterte Verfassungsänderung – erfolgreiche Wahlen?, GIGA Focus Afrika,
  5, online: .

                    Der GIGA Focus ist eine Open-Access-Publikation. Sie kann kostenfrei im Netz gelesen und
                    heruntergeladen werden unter  und darf gemäß den Be­
                    dingungen der Creative-Commons-Lizenz Attribution-No Derivative Works 3.0  frei vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zu­
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Redaktion: Robert Kappel; Gesamtverantwortlicher der Reihe: Hanspeter Mattes; Lektorat: Ellen Baumann;
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