Rösslimatt Luzern Baufeld B + C Eingeladener Projektwettbewerb - Rösslimatt Luzern
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Inhaltsverzeichnis Ausgangslage5 Beurteilungskriterien + Termine 6 Jurierung7 Vorprüfung8 Beurteilung9 Rangierung 10 Empfehlung11 Würdigung12 Genehmigung13 Rangierte Projekte 15 Weitere Projekte 59
Ausgangslage Einleitung und Aufgabenstellung Büroflächen liegt ein LOI (letter of intent) eines Single Te- 5 nant Mieters vor, der an dieser Stelle sein repräsentatives Das etwa 5 ha grosse Areal Rösslimatt an zentraler Lage Headquarter Europa mit ca. 1000 Mitarbeitenden bezie- etwa 400 m östlich des Bahnhofs Luzern unmittelbar am hen möchte. Das Erdgeschoss soll, ergänzend zu den Gleisfeld wird durch die Grundeigentümerin SBB und die repräsentativen Empfangsflächen und Nutzungen des Stadt Luzern als Gebiet mit überaus hohem Entwicklungs- Hauptmieters, Retail-, Gastro- und Kleingewerbeflächen potential eingestuft. Im Moment befinden sich dort Güter- sowie Ateliers aufnehmen. Insbesondere im Baufelds B schuppen, einige durch die SBB genutzte, sowie fremd- sind entlang der, dem offenen Platz – dem Gleisdreieck – genutzte Gebäude, Abstellgleise und eine Gleisverbindung zugewandten Arkaden, publikumsorientierte Nutzungen zum See. vorzusehen, die den neuen Stadtraum nachhaltig akti Auf dem Areal Rösslimatt soll zukünftig ein lebendiges, vieren. Die hierfür vorgeschlagenen Konzepte sollen wan dichtes, urbanes Quartier entstehen: ein neuer, identitäts- delbar und anpassungsfähig sein, sodass sie schnell auf stiftender Stadtbaustein als Auftakt in das südöstlich an- Trends und veränderte Nutzerbedürfnisse reagieren kön- schliessende Tribschenquartier. Voraussetzung dafür ist nen. eine ausgewogene Nutzungsmischung, qualitativ hoch- wertige Aussenräume, öffentliche Zugänglichkeit, qualitäts- Der Projektvorschlag soll städtebaulich überzeugend in volle Erschliessungsräume sowie ein angemessenes An- den Gestaltungsplan eingebettet werden und Raum für gebot an publikumsorientierten Nutzungen. eine Mischnutzung schaffen, die ein optimales und inno- Der im Jahr 2018 genehmigte Gestaltungsplan «G 360 vatives Angebot für die Zielgruppen zur Verfügung stellt Gestaltungsplan Rösslimatt I» sichert für den nördlichen und einen hohen Gebrauchswert besitzt. Die Architektur Teil des Areals das Ergebnis des Studienauftrags «Areal- soll den zeitgemässen, umfassenden Forderungen nach entwicklung Rösslimatt» aus dem Jahr 2013 und definiert ressourcenschonendem, nachhaltigem Bauen gerecht richtungsweisend die Grundstruktur für die langfristige werden und die zur Verfügung stehende Ausnützung effi- Entwicklung des Gebiets. zient ausschöpfen. Die Konstruktion muss anpassungs fähige Strukturen bereitstellen, die unterschiedliche Mie- Luftbild Areal Rösslimatt Für das Baufeld A1 liegt ein abgeschlossenes Vorprojekt terausbauten für die verschiedenen Nutzungsvarianten zu- vor. In einem oder mehreren weiteren Schritten wird lang- lassen und auch eine Unterteilung für eine Multi Tenant fristig das ganze Areal Rösslimatt inklusive des südlichen Vermietung ermöglichen. Arealteils vervollständigt. Hierfür ist das städtebauliche Konzept des Architekten Rolf Mühlethaler richtungswei- Die offenen und flexiblen Raumstrukturen sollen sich durch send. In der Folge der Stadtentwicklung Rösslimatt und optimale Raum-, Licht- und Klimaverhältnisse inkl. einer insbesondere des Parks «Rösslimatthain», werden die sehr guten natürlichen Belichtung auszeichnen, sodass östlichen Gewerbe- und Dienstleistungsgebiete nachzie- sehr gute Arbeitsbedingungen und ein attraktives Arbeits- hen und zu einer weiteren Verdichtung, Attraktivierung und umfeld geschaffen werden. Durchmischung des Ortes beitragen. Für die Entwicklung auf den Baufeldern B und C hat die Die Büroflächen sind als effiziente, aber innovative Gross- SBB AG acht Planungsteams zu einem einstufigen anony- raumflächen zu konzipieren, die offen und flexibel unter- men Projektwettbewerb eingeladen. teilbar sind und einen geringen Anteil an Erschliessungs- und Verkehrsflächen aufweisen. Die Organisation erfolgt im Desk-Sharing-System nach dem Activity-Based-Wor- Anforderungen king-Konzept. Dabei wird der Open Space Bereich durch attraktive Multifunktionsbereiche mit informellen Sitzungs- Auf den Baufeldern B und C soll ein zusammenhängender möglichkeiten, Sitzungsräumen, Collaborationsbereichen, oder ein in zwei separate Gebäudeteile gesplitteter Bau- Rückzugsorten und Supportflächen wie Garderoben, Lok- körper geplant werden, der eine qualitativ und quantitativ kerbereichen, Druckerzonen und Coffee Points ergänzt, maximierte Mietfläche von insgesamt rund 15'500 m² auf- die vielfältige Arbeitsmöglichkeiten zulassen und den infor- nimmt. Für die in den Obergeschossen zu realisierenden mellen Austausch fördern.
Beurteilungskriterien + Termine Jurierung 6 Beurteilungskriterien Wirtschaft Preisgericht 7 – Wirtschaftlichkeit mit Bezug zu Erstellungskosten Die eingereichten Projekte wurden gemäss den folgenden, und Ertragswerten Fachpreisrichter/innen gleichgewichteten Kriterien beurteilt: – Lebenszykluskosten (Berücksichtigung der Erstellungs-, Betriebs- und Unterhaltskosten) Katrin Jaggi Dipl. Architektin ETH SIA (Vorsitz designiert) Gesellschaft – Komplexitätsgrad versus Adaptierbarkeit für unter- Oliver Dufner Dipl. Architekt ETH BSA SIA (Vorsitz Ersatz) – Städtebauliche Qualität, Einordnung in den schiedliche Nutzungen, Anpassungsfähigkeit Gestaltungsplan und das städtebauliche Konzept der Gebäudetechnik und Konstruktionssysteme Nilufar Kahnemouyi Dipl. Architektin ETH SIA Rolf Mühlethalers – Schnelle Realisierbarkeit / optimierte Bauzeit Renate Walter Dipl. Architektin ETH – Architektonische Qualität – Identität, Ausstrahlung und Adressbildung – Umsetzung des vorgegebenen Nutzungskonzepts, Teilnehmer Ersatz Fachpreisrichter der geforderten Nutzungsflexibilität und Kundenorien- tierung (ermöglichen der verschiedenen Nutzungs Für die Teilnahme am Projektwettbewerb wurden acht Thomas Zenger Ressortleiter Städtebau Stadt Luzern anforderungen) Architekturbüros ausgewählt. Die Vervollständigung der – Funktionalität, innere Organisation / Erschliessung, Re- Generalplanerteams mit den weiteren notwendigen Fach- präsentativität sowie Zweckmässigkeit und Flexibilität planern erfolgte mit Start des Projektwettbewerbs. Sachpreisrichter/innen – Flächeneffizienz und Flexibilität innerhalb der einzelnen Armin Vonwil SBB Immobilien, Development Nutzungen – ARGE Demuth Hagenmüller & Lamprecht Architekten, – Grundrissgestaltung und Materialisierung Zürich / Alessandra Villa Architektur, Zürich Anja Krasselt SBB Immobilien, Development – Gestaltungsqualität der Innenräume – Annette Gigon / Mike Guyer Architekten, Zürich – Massnahmen für ein gesundes und angenehmes – Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten, Luzern Raumklima (Schutz vor Lärmimmissionen, thermischer – ARGE Käferstein & Meister Architekten, Zürich / Ersatz Sachpreisrichter Komfort, natürliche Belichtung etc.) Ekinci Architekten, Zürich Niklaus Wüthrich SBB Immobilien, Development – Büro Konstrukt, Luzern Umwelt – Lussi + Partner, Luzern – Soziale Nachhaltigkeit: – ro.ma. roeoesli & maeder Architekten, Luzern Verfahrensleitung und Wettbewerbsbegleitung – Gestaltung des Aussenraums und Bezug zu – spillmann echsle architekten, Zürich Erdgeschossnutzungen Angela Mizrahi hmb partners AG, Zürich – Funktionalität der Verkehrserschliessung und Uta Sütterlin hmb partners AG, Zürich öffentliche Zugänglichkeit Termine – Tageslichtnutzung – Behaglichkeit für die Nutzer des Gebäudes und Versand Wettbewerbsunterlagen 04.10.2019 Expertinnen und Experten ohne Stimmrecht des Quartiers: Besondere Berücksichtigung der sich verändernden klimatischen Bedingungen in der Ge- Fragerunde 25.10. – 11.11.2019 Ruedi Egli Kost + Partner AG, Sursee staltung, sowohl in Bezug auf die Nutzer des Gebäu- Abgabe Planunterlagen 31.01.2020 Clive Hildering CBRE, Mieteranforderungen Hauptmieter des, als auch in Bezug zur Umwelt z.B. Reduktion von Emissionen, die zur Überhitzung der Städte im Abgabe Modell 07.02.2020 Mimoza Morina SBB Immobilien BW/AO, Anforderungen Nutzung, Bewirtschaftung und Betrieb Sommer beitragen. 1. Jurytag 19.02.2020 Martin Wendel SBB Immobilien FM, Anforderungen Nutzung, Bewirtschaftung und Betrieb – Ressourcenarme und umweltschonende Erstellung, Betrieb und Rückbau: 2. Jurytag 26.02.2020 Bruno Wegmüller E’xact, Worb, Kostenplausibilisierung – Reduktion des Energiebedarfs (Heizwärme und Start Planung Q2 2020 Pierre Zardin RMB Engineering AG, Luzern, Gebäudetechnik und Nachhaltigkeit Graue Energie), Nutzung erneuerbarer Energien – Rückbaubarkeit und Trennbarkeit der ausgewählten Geplanter Baubeginn 2021 Baumaterialien Geplante Übergabe Grundausbau 2024
Vorprüfung Beurteilung 8 Generelle Vorprüfung Vertiefte Vorprüfung Das Preisgericht trat am 19. und 26. Februar 2020 zur Kontrollrundgang 9 Beurteilung der Projekte zusammen. Da die Vorsitzende Die generelle Vorprüfung erfolgte unter Leitung von hmb Zwischen dem ersten und dem zweiten Jurytag erfolgte des Preisgerichts, Frau Katrin Jaggi, am 19. Februar Sämtliche Projekte und die Ergebnisse der Rundgänge partners AG im Februar 2020. eine vertiefte Vorprüfung der vier in der engeren Wahl krankheitshalber abwesend war, übernahm Herr Oliver wurden überprüft und die Selektion folgender Projekte Die Eingaben wurden bezüglich der Anforderungen aus verbliebenen Projekte in Bezug auf Baurecht und Brand- Dufner den Vorsitz. Herr Thomas Zenger von der Stadt für die engere Wahl bestätigt: dem Wettbewerbsprogramm und der Fragenbeantwor- schutz, Landschaftsarchitektur/Bepflanzung innerhalb der Luzern wurde als Ersatzfachpreisrichter eingesetzt. Die – 03 Dom-Ino tung geprüft mit folgendem Ergebnis: Gebäude, Statik inkl. Fundation und Tiefbau, Gebäude- Jury war somit beschlussfähig. – 04 Barbarossa technik inkl. Nachhaltigkeit und Kosten inkl. Life Cycle Am 26. Februar war Frau Katrin Jaggi wieder anwesend. – 05 The Future Is Un / Written Formelle Anforderungen Costs. Die Ergebnisse wurden zu Beginn des zweiten Zur Wahrung der Kontinuität behielt Oliver Dufner den – 08 Bosco – Sämtliche Projekte (Pläne und Modelle) wurden Jurytages durch die Experten erläutert. Vorsitz auch am zweiten Jurytag bei. fristgerecht eingereicht. Den Fachpreisrichterinnen und -richtern wurden anschlies- – Die geforderten Unterlagen wurden vollständig Baurecht + Brandschutz Nach einer ersten Kenntnisnahme der Projekte wurde am send die Projekte zum Verfassen einer schriftlichen Pro- eingereicht. Die auskragende Fassade im Projekt 05 «The Future Is ersten Jurytag der generelle Vorprüfungsbericht präsen- jektbeurteilung zugeteilt. – Vier der acht abgegebenen Projekte zeigten beim Un / Written» ist auch entlang der Baulinie mit Anbau- tiert. Im Anschluss wurden alle Projekte nach denen im Überprüfen der elektronischen Daten Verstösse gegen pflicht zulässig. Die vorgeschlagenen offenen Atrien sind Programm aufgeführten Kriterien ganzheitlich beurteilt. die Wahrung der Anonymität. Die Hinweise auf die im Zuge der weiteren Bearbeitung bezüglich der notwen- Abschliessende Jurierung Verfasser wurden im Zuge der Vorprüfung durch eine digen Brandschutzmassnahmen detailliert abzuklären, vom Verfahren unabhängige Person vollständig ent- aber prinzipiell möglich. Erster Wertungsrundgang Am zweiten Jurytag wurden zunächst die Ergebnisse der fernt. vertieften Vorprüfung präsentiert. Im Folgenden verlasen Landschaftsarchitektur Folgende Projekte schieden aufgrund von wesentlichen die Fachpreisrichter die Projektbeschriebe der Projekte Inhaltliche Anforderungen Die grüne Lunge im Projekt 08 «Bosco» ist realisierbar, konzeptionellen Mängeln, u.a. hinsichtlich der städtebau- in der engeren Wahl im Entwurf. Die Experten Kosten, Bei der inhaltlichen Vorprüfung wurden folgende Aspekte im glasüberdachten Innenhof jedoch nicht wie vorge- lichen Einordnung, der architektonischen Qualität und/ Gebäudetechnik und Statik erläuterten ihre Erkenntnisse betrachtet: schlagen mit einheimischen Pflanzen möglich. Das Dach oder der Erfüllung der Nutzeranforderungen aus: aus der vertieften Vorprüfung detailliert. – Prüfung Kennwerte und Flächen muss mit speziellem Sicherheitsglas überdacht werden – 01 Gateway Lucerne – Anforderungen Hauptmieter und die Beschattung wäre zu hinterfragen, damit die – 06 Connected Im Anschluss erfolgte eine umfassende Diskussion und – SBB Nutzung, Bewirtschaftung und Betrieb Pflanzen ausreichend Tageslicht erhalten. Die angege – 07 twoinone Beurteilung der vier Projekte in der engeren Wahl. In – Gestaltungsplan benen Kosten wurden durch die Projektverfasser zu tief einem ersten Schritt wurde beschlossen, die beiden – Gebäudetechnik und Nachhaltigkeit geschätzt. Im Rahmen eines Wiedererwägungsantrags wurde das Projekte 04 «Barbarossa» und 08 «Bosco» nicht mehr – Projektabwicklung und Termine Die Baumbepflanzung auf dem Flachdach im Projekt 03 Projekt 06 Connected nochmals vertieft diskutiert und weiter zuverfolgen. Nach Abwägen aller Stärken und – Plausilibisierung Erstellungskosten und Einschätzung «Dom-Ino» ist machbar, wenn auch ebenfalls mit erhöh- entschieden, dieses in einem 2. Rundgang weiter zu be- Schwächen entschied sich das Preisgericht das Projekt Lebenszykluskosten ten Kosten zu rechnen ist. urteilen. Der Antrag wurde von allen stimmberechtigten 05 «The Future Is Un / Written» als Siegerprojekt vorzu- Preisrichtern gutgeheissen. Somit schieden folgende schlagen und vor dem Projekt 03 «Dom-Ino» zu rangieren. Der Vorprüfungsbericht wurde am ersten Jurytag dem Statik Projekte im ersten Rundgang aus: Preisgericht als Tischvorlage abgegeben und vorgestellt. Die Realisierung eines zweiten Untergeschosses ist nicht – 01 Gateway Lucerne Der Bericht wurde einstimmig genehmigt. nur wirtschaftlich schwierig, sondern birgt infolge des – 07 twoinone Kontrollrundgang sehr schlechten Baugrundes und der schwierigen Grund- Sämtliche Projekte wurden vom Preisgericht einstimmig wasserverhältnisse unkalkulierbare Risiken auf umlie- Vor der definitiven Rangierung der Projekte fand ein Kon- zur Beurteilung zugelassen. gende Bauten, sodass der Bauingenieur dringend davon Zweiter Wertungsrundgang trollrundgang statt. Die Entwürfe der Projektbeschriebe abrät. Bei der Wahl eines der Projekte mit zweitem UG, der weiteren vier Projekte wurden durch die Fachpreis- wird daher zwingend eine Überarbeitung notwendig. Die verbleibenden sechs Projekte wurden vertieft disku- richter vorgelesen und sämtliche Projekte nochmals dis- tiert. Die Ergebnisse aus der Vorprüfung flossen eben- kutiert. Es wurden keine Wiedererwägungen beantragt. Haustechnik falls in die Diskussion ein. Nach vertiefter Betrachtung Das Ergebnis der Jurierung wurde einstimmig bestätigt. Die grüne Lunge im Projekt 08 «Bosco» wird als sehr in- vermochten nicht alle sechs Projekte in allen Belangen zu teressanter Ansatz gewertet, die tatsächliche Wirksam- überzeugen. Folgende Projekte wurden im zweiten keit bezüglich Verbesserung des Innenraumklimas kann Rundgang ausgeschieden: aber nicht genau prognostiziert werden. – 02 Nympheas – 06 Connected
Rangierung Empfehlung 10 Entscheid Rangierung Empfehlung des Preisgerichts 11 Der Antrag, die Projekte wie folgt zu rangieren, wurde Das Preisgericht empfiehlt dem Veranstalter einstimmig – Die Ausbildung eines zweiten Untergeschosses ist von den Fach- und Sachpreisrichtern einstimmig ange- die Verfassenden des Projekts 05 «The Future Is Un / infolge Risiken und hohen Erstellungskosten unbedingt nommen: Written» mit der Weiterbearbeitung gemäss den Empfeh- zu vermeiden. Die Unterbringung der Technikflächen lungen aus dem Wettbewerbsverfahren zu beauftragen. könnte im ersten Untergeschoss in Zusammenhang 1. Rang: 05 The Future Is Un / Written Bei der Weiterbearbeitung des Projekts müssen aus Sicht mit der Optimierung Tiefgarage oder im Attikageschoss 2. Rang: 03 Dom-Ino des Preisgerichts neben den im Projektbeschrieb ent erfolgen. Technische Aufbauten auf dem Dach sind je- 3. Rang: 04 Barbarossa haltenen Ausführungen insbesondere folgende Aspekte doch nur bedingt möglich. 4. Rang: 08 Bosco überprüft, beziehungsweise überarbeitet werden: Zur Optimierung der Dimensionierung und Effizienz der Flächen im ersten UG ist eine Auskragung der Tief – Die Anordnung von zusätzlichen öffentlichen Nutzun- garage über die Fassadenlinie des Baukörpers – unter Entscheid Preiszuteilung gen im Erdgeschoss ist anzustreben. Hierbei sollte die Berücksichtigung der Sonderbauvorschriften des Ge- Öffnung des Baukörpers zur Gütergasse hin über- staltungsplans – denkbar. Auch eine Überhöhung der Für Entschädigungen, Preise und Ankäufe stand im Rah- prüft werden, um publikumsorientierte Nutzungen zu UG Höhe auf bis zu 4.00 m ist zu überprüfen. men des vorliegenden Projektwettbewerbs eine Sum - ermöglichen. – Der gewählte Stützenraster limitiert sowohl die Expan- me von insgesamt 230'000.00 CHF (exkl. MwSt.) zur – Die Anordnung der Räume im Erdgeschoss und im sion von Arbeitsplätzen im Regelgeschoss als auch die Verfügung. ersten Obergeschoss ist bezüglich Anlieferung Anfahrtssituation im Bereich der Anlieferung und ist zu und Logistik noch nicht optimal. Eine Entflechtung der optimieren. Das Preisgericht setzte die Preiszuteilung wie folgt fest: Verkehrsströme ist hier sicherzustellen. – Der architektonische Ausdruck der Fassade ist zu prä- – Der Eingangsbereich des Hauptmieters im Erdge- zisieren: Eine Reduktion des Glasanteils sollte im Sinne schoss ist grosszügig gestaltet, sollte aber noch multi- der Nachhaltigkeit angestrebt werden. Die Materialisie- Preissummen (exkl. MwSt.): funktionaler ausgebildet werden, stärker zur Bürgen- rung der Brüstungen in Aluminium wurde hinterfragt. 1. Rang / 1. Preis: 45'000.00 CHF strasse angebunden und mit dem ersten Oberge- Für die Sonnenschutzkonstruktion ist eine geringfügige schoss verknüpft werden, um z.B. Townhall Veranstal- Abweichung bis zu 50 cm von der Baulinie mit Anbau- 2. Rang / 2. Preis: 40’000.00 CHF tungen zu ermöglichen. pflicht gemäss Sonderbauvorschriften des Gestal 3. Rang / 3. Preis: 35'000.00 CHF – Die Konfiguration des Konferenzbereichs im 1.OG ist tungsplans denkbar. zu überarbeiten (Anordnung der mobilen Trennwände) – Betrieblich wird die Doppelfassade als unterhaltsinten- 4. Rang / 4. Preis: 30'000.00 CHF und die Fluchtwegsituation zu überprüfen. siv eingestuft. Bei der Weiterentwicklung der Fassa- – Die Raumhöhe im 1.OG ist nicht ausreichend für die denkonstruktion ist eine Minimierung des Unterhaltauf- Die vier nicht rangierten Projekte erhalten je 20'000.00 angestrebten Sondernutzungen. Die Erdgeschoss wands und der Lebenszykluskosten zu berücksichtigen, CHF als Entschädigung für ihre geleistete Arbeit. höhen im Bereich des Baufeld C können aufgrund des insbesondere in Bezug auf Konstruktion und Ausbil- Terrainverlaufes zugunsten des 1.OG optimiert werden, dung der Screens. Das Preisgericht stellte fest, dass alle Projekte mit sehr ohne die Fassade zu verändern (Oberkante Sockel – Die Tageslichtsituation im Atrium ist zu überprüfen und viel Engagement und Sorgfalt bearbeitet wurden. Die fassade wird zur niedrigen Brüstung). ggf. durch Anpassung der Dimensionierung und der Auftraggeberin dankte allen Verfasser/-innen für ihren – Die Gebäudehöhe ist mit Bezug zur rechtskräftigen Konstruktion der Oberlichter zu verbessern. grossen Einsatz. Referenzkote zu überprüfen. – Die Grundrisskonfiguration bildet eine gute Basis für – Die grosszügigen Dachterrassen an den Stirnseiten das Activity Based Working, die genaue Zonierung des Gebäudes haben eine hohe Qualität, sollten in muss jedoch in Zusammenarbeit mit dem zukünftigen ihrer Dimensionierung in Bezug auf die Optimierung Nutzer geschärft werden. der Haustechnik und den Entfall des zweiten Unter – Die visualisierte Stimmung und Materialisierung des geschosses nochmals überprüft werden, da auch auf Innenausbaus entspricht nicht den Vorstellungen des den einzelnen Etagen durch die Balkonschichten zu- Hauptmieters und wird im Zuge des Mieterausbaus sätzliche Aussenräume zur Verfügung stehen. Für die definiert. Der Bodenbelagswechsel zwischen Büro flexible Nutzung der Dachterrassen wäre eine gross flächen und Atrium ist im Sinne einer grösseren Flexi flächigere Überdachung wünschenswert. bilität zu hinterfragen.
Würdigung Genehmigung 12 Würdigung der Arbeiten Das Preisgericht hat den vorliegenden Bericht genehmigt. 13 Das Preisgericht dankt den Projektverfassenden im Na- Zürich, im März 2020 men der Veranstalterin SBB Immobilien für die geleistete Arbeit. Die unterschiedlichen Lösungsansätze der einge- reichten Projekte ermöglichten dem Preisgericht, die we- sentlichen Fragen zur Aufgabe breit zu diskutieren. Die städtebaulichen, architektonischen, betrieblichen, ökolo- gischen und ökonomischen Fragen konnten geklärt und eindeutige Empfehlungen an die Veranstalterin abgege- ben werden. Eine besondere Herausforderung der Bauaufgabe be- Katrin Jaggi (Vorsitz designiert) Oliver Dufner (Vorsitz Ersatz) stand in den engen Rahmenbedingungen des Gestal- tungsplans und der Überlagerung der Anforderungen der verschiedenen Nutzungen. Die Wettbewerbsergebnisse zeigen, dass die Ausbildung eines zusammenhängenden Baukörpers anstelle von zwei separaten Volumen in den Baufeldern B und C sowohl städtebaulich als auch in Be- zug zu den Nutzungsanforderungen die geeignetere Lö- sung ist und eine zulässige Interpretation des Gestaltungs plans von Rolf Mühlethaler darstellt. Armin Vonwil Renate Walter Das Siegerprojekt 05 «The Future Is Un / Written» bietet beste Voraussetzungen, um die gewünschte Qualität der publikumsorientierten Nutzungen und der repräsentativen Büroflächen des Hauptmieters umzusetzen und das neue Quartier Rösslimatt nachhaltig zu aktivieren. Nilufar Kahnemouyi Niklaus Wüthrich Anja Krasselt Thomas Zenger
Rangierte Projekte 14 15 1. Rang: 05 The Future Is Un / Written 2. Rang: 03 Dom-Ino Architektur Architektur ARGE Demuth Hagenmüller & Lamprecht Architekten Annette Gigon / Mike Guyer, Dipl. Architekten GmbH, Zürich / Alessandra Villa Architektur, Zürich ETH / BSA / SIA AG, Zürich Kostenplaner / Baumanagement Kostenplaner / Baumanagement Caretta Weidmann, Zürich Ghisleni Partner AG, Rapperswil Bauingenieur Bauingenieur WaltGalmarini AG, Zürich EBP Schweiz AG, Zürich 05 The Future Is Un / Written 03 Dom-Ino HLKKS-Ingenieur HLKKS-Ingenieur Aicher, De Martin, Zweng AG, Luzern 3-Plan Haustechnik AG, Winterthur Elektro-Ingenieur / Gebäudeautomation Elektro-Ingenieur Boess SYTEC AG, Binningen Meyer + Partner AG, Stäfa Gebäudeautomation Boxler Engineering AG, Rapperswil-Jona 04 Barbarossa 08 Bosco 3. Rang: 04 Barbarossa 4. Rang: 08 Bosco Architektur Architektur / Landschaftsarchitektur ro.ma. roeoesli & maeder GmbH, Luzern Büro Konstrukt AG, Architekten ETH SIA BSA, Luzern Kostenplaner / Baumanagement Kostenplaner / Baumanagement Blaser Schütz Baurealisation und Kostenplanung GmbH, Büro Konstrukt AG, Architekten ETH SIA BSA, Luzern Luzern Bauingenieur Bauingenieur BlessHess AG, Dipl. Bauingenieure ETH SIA USIC, Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Luzern Zürich HLKKS-Ingenieur HLKKS-Ingenieur Balzer Ingenieure AG, Baar eicher + pauli Luzern AG, Kriens Landschaftsarchitektur Landschaftsarchitektur Apert Zwahlen Partner AG aplantis AG, Bern Elektro-Ingenieur / Gebäudeautomation Elektro-Ingenieur / Gebäudeautomation IBG Engineering AG, Baar HKG Engineering AG, Rotkreuz
1. Rang / 1. Preis 05 «The Future Is Un / Written» ARGE Demuth Hagenmüller & 16 Lamprecht Architekten GmbH / Alessandra Villa Architektur
18 Die Verfassenden schlagen als Auftakt für das Quartier Die Coffee Points profitieren hier vom direkten Zugang zu Rösslimatt einen neuen Stadtbaustein vor, der die Bau- den grossen, teilweise überdachten Dachterrassen. felder B und C in einem differenzierten und vielschichtigen Das organisatorische Zentrum des Gebäudes bildet das Gebäude zusammenfasst. Ein steinerner Sockel bildet vom Erdgeschoss bis zur Attika durchgehende Atrium. die Basis des Gebäudes. Die darüber liegenden, trans- Es verbindet die Ebenen und bietet mit den umlaufenden parenten Bürogeschosse werden von einem Kleid aus Galerien und Ausweitungen Zonen für Erholung und in- Glas und Metall umhüllt und stellen so die Verbindung formelle Treffen. Durch Glaswände ist der Innenhof von zwischen innen und aussen her. An den Stirnseiten und den Arbeitsflächen akustisch getrennt. Ob die wenigen über der zweigeschossigen Passage springt die Glasfas- Öffnungen im Dach genügend natürliches Licht bis in die sade zurück und schafft grosszügige, vertikal begrünte unteren Geschosse zulassen und so die inneren Arbeits- Balkonzonen für die Mitarbeitenden. plätze ausreichend belichten ist zu prüfen. Die Townhall hat grosses Potential bezüglich Lage und Grösse. Das Zum Platz und zum Park werden Arkaden ausgebildet Weglassen der Freitreppe im Erdgeschoss würde die von denen die dort angesiedelten publikumsorientierte Nutzbarkeit erhöhen. Nutzungen wie Cafés und Verkaufsläden profitieren. An den Längsseiten sind weitere Gewerbeflächen für Einzel- Das Erdgeschoss mit Natursteinverkleidung erzeugt das mieter vorgesehen. Der Eingang zur Lobby des Haupt- Bild eines tragfähigen Sockels für die feingliedrigen, glä- mieters an der Bürgenstrasse bietet die Möglichkeit einer sernen Geschosse darüber. Mit der raumhohen Vergla- repräsentativen Adressbildung. Die Tiefgarage im ersten sung im ersten Obergeschoss werden die dahinterliegen Untergeschoss ist von der Bürgenstrasse erschlossen, den Funktionen nach aussen getragen. Da dort Arbeits- die Anlieferung erfolgt von der Gütergasse aus in der räume angeordnet sind, ist diese hohe Transparenz noch Gasse zwischen den Baufeldern B und C. Rund um das zu überprüfen. In den weiteren Geschossen stehen öffen Gebäude und im Durchgang befinden sich Veloabstell- bare Aluminiumfenster auf einer Brüstung, wodurch die möglichkeiten und eine Station für Velo-Sharing, entlang unterschiedliche Nutzung der Geschosse an der Hülle der Bürgenstrasse sind Besucherparkplätze und Stell- ablesbar wird. Die Aluminiumverkleidung der Brüstungen plätze für Car-Sharing angeordnet. Der zweigeschossige widerspricht jedoch dem Ausdruck des gläsernen Kör- Durchgang auf Stadtebene trennt den Baubereich B und pers. Als verbindendes Element wird der Glasfassade ein C. In den darüber liegenden Geschossen befinden sich grossmaschiges Gitter aus vertikalen und horizontalen in dieser Schicht Schaltzonen mit flexiblen Nutzungs- Aluminiumprofilen vorgehängt. Mit dem stufenweise ver- möglichkeiten, die je nach Flächenbedarf dem einen oder grösserten Abstand zur Fassade entsteht eine horizon- anderen Gebäudeteil zugeschlagen werden können. tale Betonung des Gebäudes. In der Weiterbearbeitung ist zu prüfen, ob die Anforderungen an ein 2'000-Watt- Im ersten Obergeschoss über der Lobby liegen die Son- Areal mit dieser Glasfassade eingehalten werden können. dernutzungen des Hauptmieters. Der nach Südosten ge- legene Konferenzbereich mit Bar, Restaurant und Küche Die statische Struktur aus vorfabrizierten Betonstützen lässt sich auch in kleinere Einheiten unterteilen und hat mit Sichtbetonflachdecken und drei aussteifenden Ker- einen direkten Zugang zur Balkonschicht Richtung Park. nen gewährleistet eine hohe Nutzungsflexibilität. Das Situation Die geplante Raumhöhe steht der angestrebten Flexibili- erste Untergeschoss mit Einstellhalle entspricht dem tät aber entgegen. In den weiteren Geschossen liegen die Fussabdruck des Gebäudes und ermöglicht eine effi Arbeitsflächen entlang der Aussenfassaden. Das Stützen ziente Lastabtragung. Das zweite Untergeschoss führt raster von 8.10 x 8.10 m lässt eine flexible Anordnung der aber in diesem Baugrund zu erheblichen Mehrkosten Das Projekt «The Future Is Un / Written» überzeugte die ner grossen Flächeneffizienz und Nutzungsflexibilität eine Arbeitsplätze in unterschiedlichen Gruppengrössen zu. und ist zudem nur mit sehr grossem Aufwand und Risiko Jury durch seine offene, klare und fein differenzierte Hal- identitätsstiftende, attraktive Arbeitswelt geschaffen, die Eingestreut werden unterschiedliche Rückzugsboxen zu erstellen. Es wird dringend empfohlen in der Weiterbe- tung zur Stadt, einerseits über den Ausdruck der Fas- durch klug angeordnete, die Arbeitsplätze nicht störende für Telefon-, Fokus- und kleinere Meetingarbeitsplätze. arbeitung auf das zweite Untergeschoss zu verzichten. sade und andererseits durch die Adressbildung und An- Kommunikationszonen bereichert wird. Die begrünten An den Stirnseiten des Gebäudes befindet sich auf je- Die Haustechnikerschliessung mit allen Medien erfolgt ordnung der Nutzungen. Das Bürogebäude bietet mit Balkonschichten sind nicht nur ein Mehrwert für die Mit- dem Geschoss eine Lounge oder Coffee Points. Diese über die drei Kerne zu Anschlusspunkten oder Ringlei- seiner Erdgeschosseinteilung gute Voraussetzungen für arbeitenden, sondern sind Teil des leichten Fassaden- Anordnung steigert den Nutzwert der Balkonschichten. tungen auf jedem Geschoss. Die Feinverteilung erfolgt publikumsorientierte Nutzungen und trägt dadurch zur ausdrucks, der in diesem städtischen Umfeld erfrischend Im Attikageschoss befinden sich ebenfalls Arbeitsplätze. mieterseitig nach Bedarf. Belebung des Stadtraums bei. Im Innern wird neben ei- wahrgenommen wird.
20 Grundriss Dachgeschoss Grundriss Regelgeschoss Situation Grundriss Erdgeschoss Grundriss 1. Obergeschoss
22 23 Option Grossmieter gesamtes Geschoss Option einzelne Büroeinheiten Möblierung Open Space Regelgeschoss
24 25 Ansicht Gleisdreieck Querschnitt Durchgang Ansicht Bürgenstrasse Längsschnitt Schnittperspektive
26 27 Fassadenansicht Fassadenschnitt
2. Rang / 2. Preis 03 «Dom-Ino» Team Gigon / Guyer 28
30 Das Projekt 03 «Dom-Ino» überformt die städtebauliche vertikalen Ausdehnung durchschritten werden, informelle Grundordnung indem der Baukörper nicht nur durch die Begegnungen tragen dabei zur vom Nutzer gewünschten vorgeschriebene Passage gegliedert wird, sondern auf Unternehmenskultur bei. Zum Zweiten die grosse Fassa- der Seite der Bürgenstrasse über alle Geschosse eine denabwicklung, die eine gute Belichtung der Büroflächen Einschnürung erfährt. Diese Logik aufnehmend, wird auf und eine Vielfalt unterschiedlicher Raumsituationen bie- der Gegenseite ebenfalls ein Einschnitt ausgebildet, wel- tet. Diese stützen die Idee unterschiedlicher Arbeits cher ab dem zweiten Obergeschoss einen zur Güter- bereiche, die durch die Platzierung von Fokus- und Sit- gasse hin offenen Hof bildet. zungsräumen weiter gegliedert werden. Die sich aus diesen beiden Massnahmen ergebende mä- Die in diesem Projekt entwickelte Bürokonzeption über- anderförmige Gesamtfigur zeichnet sich durch eine diffe- zeugt in vielerlei Hinsicht und lässt eine auch in Zukunft renzierte Massstäblichkeit aus und überführt die plane flexible Bespielung zu. Durch die Gebäudeform und die rischen Vorgaben in eine spezifische baukörperliche Ge- Setzung der Erschliessung ist es selbst in der Hauptmiet- stalt. Hervorzuheben ist die gute Sichtbarkeit des Gas- fläche möglich Bereiche bzw. Geschosse zu separieren. senraumes vom Fusspunkt der Fussgängerpassage zum Der Beitrag überzeugt durch eine vertiefte Beschäftigung Bahnhof aus. Zugleich ergeben sich aus der hohen Spe- mit den Anforderungen des «Activity Based Working». zifik des Körpers aber auch Fragen zur genauen Position Bedauerlich ist hingegen, dass die Attika ausschliesslich der Einschnitte und zur Adressierung, die bei einem neu- als Bürofläche ausgewiesen wird und der räumliche Be- traler strukturierten Körper weniger zu Tage treten wür- zug zu den anderen Geschossen fehlt. den. Der Bau ist strukturell auf einem ökonomischen Raster Das Potential, welches sich durch die baukörperliche von 8.10 x 8.10 m aufgebaut und wird in wesentlichen Plastizität ergibt, wird in der Adressbildung sichtbar. Teilen als vorfabrizierte Betonkonstruktion ausgeführt. Während der Zugang zur Fläche des Hauptmieters an Vorgespannte Unterzüge liegen auf je nach Einbausitua- der Bürgenstrasse zu liegen kommt, befindet sich der tion unterschiedlich geformten Stützen, darin eingesetzt Eingang zu den Mietflächen des Baufelds B in der stirn- werden Rippendecken. Diese Konstruktion verspricht seitigen Arkade. Durch diese Setzung bleibt die Passage nicht nur eine gute Realisierbarkeit, sondern prägt durch frei von Haupteingängen zu den Obergeschossen und den weitgehenden Verzicht auf Ausbauelemente auch kann durch kleinere erdgeschossige Publikumsnutzun- die Innenräume sehr direkt. Die Horizontalverteilung der gen (Gastronomie, Läden) aktiviert werden. Dieses Prin- Haustechnik erfolgt mit Ausnahme der Sprinkler konse- zip wird auch im restlichen Erdgeschoss konsequent um- quent über den Doppelboden und lässt die teilweise gesetzt und verspricht damit ein hohes Potential für einen Aktivierung der Betonuntersicht zu. Die Ausbildung eines attraktiven Austausch zwischen Innen- und Aussenraum. zweiten Untergeschosses ist hingegen aufwändig und schmälert die grundsätzlich gute Wirtschaftlichkeit des Die spezifische Form des Gebäudekörpers entfaltet vor Projektes. allem in den Obergeschossen ihre Kraft. Während im 1. Obergeschoss die beiden Baubereiche noch getrennt Die im Inneren stringent entwickelte Struktur prägt auch sind, entwickelt sich die mäandrierende Form ab dem die äussere Erscheinung. Dabei wird eine tektonische 2. Obergeschoss bis ins Attikageschoss. Prägend für die Gliederung vorgeschlagen, in der die Elemente des Inne- Situation räumliche Qualität sind dabei zwei Elemente: Zum Ersten ren sehr direkt nach aussen gespiegelt werden. Dies ge- die zentrale Halle, die mit Ausnahme der Attika sämtliche schieht mittels Faserbetonelementen, die in Kombination Geschosse verbindet. Sie ist Lichtgeber, Orientierungs- mit den Fensterbändern und Blechbrüstungen der Ober- punkt und kann im Erdgeschoss auch für Townhallmee- geschosse den Bau allseitig ummanteln. Diese bildhafte sieht auch das Potential einer sinnlich einprägsamen und gaben auf räumlich und funktional ansprechende Weise tings genutzt werden. Die von der Halle abgehende Tri- Übersetzung der Struktur wirkt brachial und schema- differenzierten Erscheinung des Baus bei Weitem nicht und stellt so einen wertvollen Beitrag zur Interpretation bünentreppe stützt diese funktionale Idee und verbindet tisch, insbesondere die «Knoten» am Schnittpunkt von erreicht. der Nutzung dar. Die Umsetzung in die architektonische auf einfache Weise das Erdgeschoss mit den Sondernut- Stützen und Trägern zeigen dies exemplarisch. Hier ver- Das Projekt «Dom-Ino» interpretiert die Aufgabe ausge- Sprache wird jedoch kritisiert. Die Plastizität in der Fas- zungen des 1. Obergeschosses. Durch die offen geführte misst die Jury nicht nur eine raffinierte Verfremdung der hend von einer ambitionierten baukörperlichen Figur in sadengliederung wirkt grob und schematisch und lässt zweiläufige Treppe kann der Raum in seiner gesamten inneren Logik hin zur äusseren Erscheinung, sondern vielen Aspekten sehr gekonnt, erfüllt die Programmvor- eine Eingliederung des Baus in den Kontext vermissen.
32 33 Grundriss Attikageschoss Grundriss 3. / 4. / 5. Obergeschoss Grundriss 1. Obergeschoss Situation Grundriss Erdgeschoss
34 35 Ansicht Gleisdreieck Möblierung Open Space Regelgeschoss Ansicht Gütergasse Querschnitt Querschnitt Atrium Längsschnitt
36 37 Fassadenansicht Fassadenschnitt
3. Rang / 3. Preis 04 «Barbarossa» Team ro.ma. 38 roeoesli & maeder GmbH 39
40 Das Projekt 04 »Barbarossa» reagiert ruhig und gelassen strukturellen Konzeption wirkt – nicht zuletzt durch die auf die Vorgaben des Gestaltungsplans. Der sechsge- Anreicherung des Luftraumes mit japanischen Kugelbäu- schossige Körper verzichtet mit Ausnahme der Arkade men – durchaus attraktiv. und der zweigeschossigen Passage auf volumetrische Einschnitte. Das Attikageschoss wird allseitig zurückge- Bei genauerer Betrachtung stellen sich aber Fragen hin- setzt und erfährt durch eine asymmetrisch gesetzte Hof- sichtlich der Gebrauchstauglichkeit und Nutzungsflexibi- stanzung eine räumliche Prägung. Erst bei genauerer Be- lität der Räume. So schränken die beiden Hallen eine Se- trachtung fällt eine leichte Differenz in der tektonischen paration einzelner Bereiche stark ein und haben eine Gliederung der Fassaden in den untersten beiden Ge- negative Auswirkung auf die Wirtschaftlichkeit des Pro- schossen auf. Dies führt in Kombination mit dem Galerie- jektes. Zudem liegt eine hohe Anzahl an Arbeitsplätzen geschoss zu einer Auszeichnung des bahnseitigen direkt an der Halle. Hier stellen sich akustische und kli- Kopfes. Auf der Gegenseite bildet eine Terrasse im 1. matische Komfortfragen, die nur durch den Einzug von Obergeschoss einen gut nutzbaren Aussenraum zum Glaswänden gelöst werden könnten. Aus Nutzersicht Park. Die überzeugend einfache, ohne Pathos entwi- weniger zu überzeugen vermag auch die aufgezeigte ckelte Figur bietet eine gute Basis für die Ausformulie- Raumgliederung. Man würde sich hier eine freiere Be- rung spezifischer Raum- und Funktionsansprüche. spielung wünschen, anstelle der seriellen Anordnungen von Sitzungsräumen und Arbeitsbereichen. Das Angebot Der zweigeschossige Passagenraum dient als Adresse an kollektiven Nutzungen und Aussenflächen im Attika- für die Haupt- und Nebennutzflächen, während die au- geschoss wird hingegen geschätzt. ssenliegenden Gastronomie- und Ladeneinheiten alle vom Strassenraum her erschlossen werden. Dies ist auf Es ist schade, dass es den Verfassern nicht vollumfäng- den ersten Blick überraschend, ermöglicht aber, die Pas- lich gelingt – ausgehend von der konzeptionellen Klarheit sage sinnfällig als öffentlichen Ort zu bespielen, die Figur – Innenräume zu entwickeln, die auch eine gewisse von innen zu erschliessen und den Passagenraum in sei- Wohnlichkeit und Geborgenheit ausstrahlen. Die auch im ner Bedeutung aufzuwerten. Der gedeckte Aussenraum Inneren sehr präsenten Ortbetonflächen, der gegossene verschmilzt so mit den beiden lateral gesetzten Foyers zu Boden und die Metallgeländer fordern einen weichen einer kraftvollen räumlichen Einheit. Diese erfährt auf bei- Kontrapunkt, der im Moment nicht ersichtlich ist. Auch in den Seiten durch eine kleine zweigeschossig ausgebil- der Umsetzung der Haustechnik bleibt der Vorschlag et- dete Halle eine Übersetzung ins erste Obergeschoss. was schematisch, die Aufbauhöhen des Bodens sind zu Hier liegen die Sondernutzungen (Sitzungsräume und knapp bemessen. Baulich gut umsetzbar ist das Unter- Personalrestaurant) des Hauptmieters, auf der Seite des geschoss, welches die Logik der Obergeschosse folge- Baufelds B weitere Gastronomieflächen. Die Koppelung richtig fortschreibt. der beiden Ebenen erscheint etwas verhalten, eine Aus- Die Ruhe der baukörperlichen Erscheinung prägt auch weitung und Differenzierung der beiden inneren Hallen- den architektonischen Ausdruck. Die Gliederung erfolgt räume würde deren Schematik aufbrechen. Kritisch be- geschossweise mit umlaufenden Bändern aus vorkra- urteilt wird zudem der geringe Anteil an öffentlichen genden Betondecken und zurückgesetzten Betonbrüs- Nutzflächen im mittleren Bereich des Erdgeschosses. tungen. In Kombination mit den vertikalen Stützen und deren plastisch artikulierten Stützenköpfen entsteht ein Die bereits im Eingangsgeschoss entwickelte geschoss- tektonisches Gefüge, welches in Sprache und Proportio- Situation übergreifende Schnittfigur wird in den oberen Geschos- nierung eine hohe Eleganz aufweist. Die präzise vorge- sen zu zwei länglichen Hallenräumen erweitert. Diese fertigte Betonfassade wird folgerichtig als Schwerlastfas- prägen im Wechsel mit den drei Kernbereichen die sade geschichtet und nur mit dem Rohbau rückverankert. Grundstruktur des Hauses. Dabei wird der Erdgeschoss- Grosszügige, leicht liegende Fensterformate und Knick- Gesamthaft zeichnet sich das Projekt »Barbarossa» auf zu einer etwas schematischen Haltung, welche vom Be- grundriss in eine sehr rigide Struktur überführt, welche armmarkisen verstärken den eleganten Eindruck und tra- vielen Ebenen durch eine klare, in Teilen auch radikale trachter ein hohes Mass an Interpretation hinsichtlich ei- den Rahmen für die Bespielung vorgibt. An den Stirnsei- gen zu einer, für den Ort und die Aufgabe äusserst stim- Haltung aus. Die Jury würdigt den in seiner städtebauli- ner funktionierenden Bespielung erfordert. Durch die ten der Höfe positionierte Treppen lassen den Nutzer die migen Erscheinung des Gebäudes bei. Die chen und architektonischen Erscheinung durch Gelas- zum Teil spröde Ausformulierung fehlt das Vertrauen des gesamte Dimension der inneren Raumfigur erleben. Fenstereinteilung müsste im Hinblick auf eine höhere Fle- senheit und elegante Rohheit überzeugenden Entwurf. Nutzers an eine, den spezifischen und wandelbaren Nut- Diese Nahbarkeit und Direktheit der räumlichen und xibilität der Raumeinteilung präzisiert werden. Vor allem in der inneren Logik tendiert das Projekt jedoch zerbedürfnissen anpassbare Architektur.
42 43 Grundriss Attikageschoss Grundriss Erdgeschoss Grundriss 3. – 5. Obergeschoss Grundriss 1. Obergeschoss
44 45 Nutzungsvariante Büro gross Nutzungsvariante Büro klein Möblierung Openspace-Büro Regelgeschoss Ansicht Gleisdreieck Ansicht Bürgenstrasse Querschnitt Längsschnitt
46 47 Fassadenansicht Fassadenschnitt
4. Rang / 4. Preis 08 «BOSCO» Team Büro Konstrukt AG 48 49
50 Mit seiner gleichseitigen Orientierung im Grundriss nimmt Die kontinuierlichen Raumflächen ermöglichen dem Gross- der Baukörper nicht nur Bezug zum Gleisdreieck und mieter maximale Flexibilität in der Ausgestaltung der zum Bahnhof, sondern auch stadtauswärts zum neu ent- Grundrissorganisation, was als Qualität angesehen wird. stehenden Rösslimatthain. Die Projektverfasser schlagen Zudem weist das Projekt eine sehr hohe Flächeneffizienz hierfür, zusätzlich zu den im Masterplan geforderten Ar- auf, welche sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit aus- kaden zur Güterstrasse auch Arkaden in Richtung Osten wirkt. Das Gebäude ist als offene Struktur gedacht, was vor. Der im Gestaltungsplan geforderten Gasse wird eine Anpassbarkeit zulässt und die Tragstruktur integral gestalterisch und funktional nur wenig Bedeutung bei denkt. Sämtliche Stützen sind durchgehend und weisen gemessen. Sie wird lediglich eingeschossig ausgebildet mit einem Achsraster von 12 m relativ grosse Spannwei- und es werden nur untergeordnete Nutzungen dort an- ten aus. Auf Grund dieser Spannweiten werden massive gesiedelt. Fast scheint es, als würden die Projektverfas- Rippendecken benötigt, was zu geringen Raumhöhen in ser diese Gasse lieber entfallen lassen. Mit seiner klaren den Bürogeschossen führt. städtebaulichen Haltung, der Zweiseitigkeit und seinem konsequenten Umgang mit der Gasse wurde der Beitrag Die Parkierung im Untergeschoss ist auf eine möglichst in der Jury intensiv diskutiert. Es stellt sich jedoch die aushubarme Konstruktion ausgelegt, was als sehr positiv Frage, ob diese Dualität für die Adressbildung des Gross- bewertet wird. Eine minimale Raumhöhe im Bereich der mieters von Vorteil ist. ersten Parkplatzreihe und eine grössere Raumhöhe im Bereich der zweiten Parkplatzreihe, in der im Deckenbe- Stirnseitig hinter den Arkaden werden grosszügige, dop- reich die Gebäudetechnik untergebracht ist, ermöglicht pelgeschossige Räume angeordnet, in denen sich die hier minimale Kosten im Untergrund. Aufgänge in die Bel Etage befinden. Dieses Geschoss ist die eigentliche Verteilebene im Gebäude. Ihr öffentlicher Auch das innovative Konzept der Gebäudetechnik wird Charakter wird durch das Restaurant, die Konferenz- von der Jury gewürdigt. Es zeigt sich jedoch, dass in den räume und den Open Work Space unterstrichen. Den klimatischen Verhältnissen des gedeckten Hofs mit In- identitätsstiftenden «grünen Lungen» begegnet man auf nenraumklima keine einheimischen Gehölze, sondern nur diesem Geschoss zum erstes Mal. Es werden zwei Höfe Tropenpflanzen wachsen können. Die Bepflanzung er- entworfen, die jeweils pro Geschoss unterschiedliche möglicht zwar eine Vorklimatisierung/Befeuchtung der Abwicklungen aufweisen und ein interessantes Spiel von Luft, welche dann auf die Geschosse geleitet wird, eine Sichtbezügen ermöglichen. In diesem vertikalen Raum signifikante akustische Verbesserung kann mit der Atri- über fünf Geschosse befinden sich zwischen Laub- und umbegrünung aber nicht erreicht werden. Nadelgehölz die repräsentativen Treppenaufgänge, wel- che die drei Fluchttreppenhauskerne ergänzen und die Die liegenden Fassadenöffnungen, die jeweils über die unterschiedlichen Mietflächen erschliessen. Die Bilder der Brüstungselemente aus Holz und die Fenstereinteilung Strukturmodelle versprechen die Möglichkeit von ver- eine feinere Gliederung erhalten, erzeugen einen indust- mietbaren Flächen über zwei Etagen, was sich aber lei- riellen architektonischen Ausdruck. Betonfertigelemente der in den Layouts der Grundrisse nicht bewahrheitet. als begrenzende Rahmen bilden eine ausgewogene Ras- terfassade. Der Ausdruck ist angemessen für den Ort Situation Die Ausarbeitung der Grundrisse ist sehr schematisch. und die vorgesehene Nutzung, wirkt aber etwas colla- Einzelne Linien dienen als Raumbegrenzungen. Um wel- genhaft. che Bauteile es sich hierbei handelt ist ungewiss. Die Leider lassen die vielen Bilder an gerenderten Struktur- Möblierung ist noch recht unspezifisch und lässt kein modellen vermuten, dass den Verfassern weitere The- Das Gebäude ist bestechend einfach und klar gedacht. versprechen auf zukünftige Nutzungen reagieren zu kön- vertieftes Möblierungskonzept erkennen. Ist den Projekt- men für das Gebäude womöglich ausgegangen sind. Zu- Der Entwurf lässt jedoch auf vielen Ebenen Interpreta nen. Es bleibt jedoch fraglich, ob das Gebäude auch verfassern die Zeit ausgegangen? Oder ist der Schema- dem weist die Gestaltung der Strassenfassade gegen- tionsspielraum und macht wenig konkrete Aussagen. Die ohne die «grünen Lungen» respektive diesen Teil der Ge- tismus Teil des Konzepts? Eine klare Vorstellung für das über der Hoffassade gestalterische Differenzen auf. Die saubere Tragstruktur, drei effiziente Kerne, flexibel be- bäudetechnik (Befeuchten/ Kühlen der Raumluft) funktio- Arbeiten in diesen Räumen wurde auf jeden Fall nicht Reliefierung der Fassaden zum Atrium zum Beispiel ist spielbare Geschossflächen und eine Fassade, die auch nieren würde, wenn sich diese in der Umsetzung und im definiert. nicht nachvollziehbar. kostengünstig umgesetzt werden kann, überzeugen und Unterhalt als nicht praktikabel erweisen.
52 53 Grundriss Erdgeschoss Grundriss 4. Obergeschoss Grundriss 3. Obergeschoss Möblierung Open Space Regelgeschoss Grundriss 1. Obergeschoss
54 55 Ansicht Gütergasse Ansicht Gleisdreieck Querschnitt Längsschnitt
56 57 Fassadenschnitt
Weitere Projekte 58 59 01 Gateway Lucerne 02 Nympheas Architektur Architektur ARGE Käferstein & Meister Architekten AG, Zürich / Lussi + Partner AG, Architekten ETH SIA BSA, Ekinci Architekten GmbH, Zürich Luzern Kostenplaner / Baumanagement Kostenplaner / Baumanagement JAEGER Baumanagement AG, Zürich TGS Bauökonomen AG, Luzern Bauingenieur Bauingenieur Büeler Fischli Bauingenieure GmbH, Schwyz + Zürich Dr. Lüchinger + Meyer, Luzern 01 Gateway Lucerne 02 Nympheas HLKKS-Ingenieur HLKKS-Ingenieur EBP Schweiz AG, Zürich Amstein + Walthert Luzern AG, Horw Landschaftsarchitektur Landschaftsarchitektur Chaves Biedermann GmbH, Frauenfeld Koepfli Partner GmbH, Luzern Elektro-Ingenieur / Gebäudeautomation Elektro-Ingenieur / Gebäudeautomation EBP Schweiz AG, Zürich Amstein + Walthert Luzern AG, Horw 06 Connected 07 twoinone 06 Connected 07 twoinone Architektur Architektur Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten spillmann echsle architekten ag, ETH / BSA / SIA GmbH, Luzern Zürich Kostenplaner / Baumanagement Kostenplaner / Baumanagement Büro für Bauökonomie AG, Luzern Takt Baumanagement AG, Zürich Bauingenieur Bauingenieur Dr. Schwartz Consulting AG, Zug Haller Ingenieure AG, Baar HLKKS-Ingenieur HLKKS-Ingenieur PB P. Berchtold Dipl. Ing. HTL / HLK, Sarnen Polke Ziege von Moos AG, Zürich Landschaftsarchitektur Landschaftsarchitektur Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, ETH / BSA / SIA GmbH, Luzern Zürich Elektro-Ingenieur / Gebäudeautomation Elektro-Ingenieur / Gebäudeautomation SCHERLER AG, Baar / Luzern Rebsamen Elektroplan AG, Horw (in Reihenfolge nach Eingang)
01 «Gateway Lucerne» ARGE Käferstein Meister & Ekinci Architekten 60 61 Die Verfasser bilden die Baufelder B und C als zwei Volu- chem die strassenseitig gut angeordneten Retailflächen keit einschränkt. Die im Zwischenbau angebotenen Kom- gegen Überhitzung im Sommer. Dem Kaltluftabfall an men aus, welche mit einem eigenständigen, beidseitig einladend und ablesbar wären. Das erdgeschossig an munikationsflächen liegen in Bezug zu den Arbeitsplätzen den Fenstern wird mit Konvektoren begegnet. System- stufenartig zurückversetzten Zwischengebäude über dem geordnete Personalrestaurant liegt gut besonnt im Süd- und der Erschliessung zu peripher. Die Geschosse wer- trennung und die Cobiax-Ortbetondecken helfen zur Re- Gassenraum verbunden werden. In diesem stark zeich- westen. Die Tiefgarageneinfahrt besetzt die attraktive den durch drei Kerne erschlossen, welche in der Er- duktion der grauen Energie. nenden «Torbogen» liegen die Adressen beider Bauten. Ecklage am Grüngürtel. Die dadurch gewonnene Flexibi- schliessung zwar sehr grosszügig sind, aber dadurch die Die Erstellungskosten sind am oberen Ende, vorwiegend Der Eingang des Single Tenant liegt zurückversetzt und lität im Inneren vermag diesen Nachteil kaum zu kompen- für Büroflächen nutzbare Schicht schmal an die Fenster- wegen einer sehr aufwendigen Gebäudetechnik. Die Flä- führt in eine wenig belichtete Lobby, welche den Reprä- sieren. front drängen. Dies ist positiv für den Tageslichteintrag cheneffizienz ist durch die Besetzung der Attika mit vor- sentationsansprüchen des Hauptmieters nicht gerecht Das Attikageschoss wird überwiegend für Technik und an den Arbeitsplätzen, erschwert aber das Konzept des wiegend Technik, einem schlecht nutzbaren Zwischen- wird. Die Fassaden mit vertikalen, sich nach oben verjün- drei kleine Pausenterrassen genutzt. Hierdurch geht «Aktivity Based Working», welches räumliche Tiefe für gebäude und zu grossen Kernen niedrig. genden Faserbeton-Lisenen und horizontalen, zurück- wertvolle attraktive Fläche verloren. Die Tiefgarage ist ra- übersichtliche Neighbourhoods fordert. Der Entscheid, das Gebäude in drei Teile zu teilen, ist aus versetzten Brüstungsbändern mit einer Verkleidung aus tional in einem einfachen und eingeschossigen Unterge- Die Büroflächen verfügen durchgehend über eine gute der Geschichte des Gestaltungsplans nachvollziehbar, Keramikplatten sind gut proportioniert und rhythmisiert. schoss untergebracht. Tageslichtnutzung. Rafflamellenstoren schaffen Blend- führt jedoch zu einer ambivalenten und nicht selbstver- Sie sind im Ausdruck hell und leicht gehalten. Allerdings Die Bürogeschosse werden durch das Zwischengebäu- schutz, Sonnenschutz und Aussicht gleichzeitig und wir- ständlichen städtebaulichen Form, welche sich auch auf fehlt die Ausbildung eines städtischen Sockels, in wel- de in zwei Teile getrennt, was eine flexible Zuschaltbar- ken zusammen mit der Speichermasse der Betondecke die innere Organisation negativ auswirkt.
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