Sales und Vertriebsmanagement - Dozent Mag. Raimund Hütter CSE - mba-studium.at

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Sales und
Vertriebsmanagement
Dozent
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Dozent
Mag. Raimund Hütter CSE
Raimund Hütter ist         studierter    Betriebswirt   und     langjähriger   Spezialist   für
Vertriebsmanagement.

In seiner Karriere war er in unterschiedlichen Unternehmen Geschäftsführer oder
Vertriebsmanager und brachte sein Know-how in verschiedenen Branchen zur Anwendung.

Zusätzlich hat er durch seine berufliche Karriere große Erfahrung in der Entwicklung und
Schulung von Sales und Vertriebsmanagement Themen.

Raimund Hütter hat sein Studium der Betriebswirtschaft an der Karl-Franzens-Universität in
Graz absolviert und hat zusätzlich viele Ausbildungen wie zertifizierter Aufsichtsrat Certified
Supervisory Expert (CSE), Diplom als Trainer in der Erwachsenenbildung und viele
Weiterbildungsseminare für Management und Vertrieb besucht bzw. selber abgehalten.

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Für den Lehrgang Sales und Vertriebsmanagement wurden teilweise Ansätze aus
diesen Büchern als Grundlage verwendet:

• Homburg, C.; Schäfer, H.; Schneider, J.; (2016). Sales Excellence -
  Vertriebsmanagement mit System. 8. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler.

• Kotler, Ph.; Keller, K. L.; Opresnik, (2015). Marketing-Management: Konzepte –
  Instrumente - Unternehmensfallstudien. 14. Auflage. München: Pearson Studium.

• Maas, M.; (2012). Praxiswissen Vertrieb: Berufseinstieg, Tagesgeschäft und
  Erfolgsstrategien. 4. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler

• Milz, M.; (2017). Praxisbuch Vertrieb – Die Strategie für maximale
  Vertriebseffizienz. Frankfurt/New York.: Campus

  Zur Vereinfachung erfolgt die Zitierung aus diesen Büchern mit dem Namen des
                            Autors und der Seitenangabe
                                                                                 3
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Modul 2 Vertriebsorganisation

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Modul 2 Vertriebsorganisation
                              Strukturen und Prozesse

                              Schnittstellen im Vertrieb

                               Planung und Kontrolle

                Personalmanagement und Führungsverhalten im Vertrieb

                                   Vertriebskultur

                                                                       5
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Vertriebsorganisation
                                       Vertriebsorganisation
                                         Fasst folgendes zusammen

   Regelungen                   Entscheidungen                    Prozesse                    Maßnahmen

                                     Die in Verbindung zum Vertrieb stehen

                                                 Vertrieb
• Der Vertrieb ist der Teil des Unternehmens, der die Produkte oder Dienstleistungen vermarktet und verkauft und
  damit die Umsätze des Unternehmens generiert
• Voraussetzung hierfür sind aber eine durchdachte Vertriebsplanung, ein geeignetes Konzept, die zielorientierte
  Durchführung der Strategie sowie eine kontinuierliche Kontrolle der Vertriebsaktivitäten, der Ziele und der
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  Ergebnisse
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Strukturen und Prozesse
Bei der Umsetzung der Vertriebsorganisation ist entscheidend:

• Ziele, Bedingungen und die Vorgehensweisen, wie die Ziele erreicht
  werden sollen sind jedem Vertriebsmitarbeiter klar und akzeptiert
• notwendige Änderungen werden verständlich und nachvollziehbar
  kommuniziert
• ein Austausch und Information über fehlende Regelungen und
  Sonderfälle erfolgt
• die Kommunikations- und Informationswege sind klar definiert und
  werden entsprechend eingehalten und genutzt

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Strukturen und Prozesse

  Vertriebsorganisationen leiden oft unter lähmender Bürokratie, die die
  Umsetzung einer flexiblen, marktorientierten Vertriebsstrategie
  verhindert
  Ausrichtung einer Vertriebsorganisation erfolgt nach
             Produkten                                       Absatzkanälen

              Regionen                                       Kunden

Praxis werden mehrere Strukturierungskriterien mit unterschiedlicher Gewichtung angewendet
                                                                                              8
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Strukturen und Prozesse
Beispiel einer geographisch orientierte Vertriebsorganisation

                                                                9
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Strukturen und Prozesse
Gliederungskriterium zur Zusammenfassung von Aufgaben im Vertrieb

produktorientierter Struktur       Produkte/Leistungen des UN
regionenorientierte Struktur       Kontinente/Länder/Regionen
kundenorientierter Struktur         verschiedene Kundengruppen z.B.
                                   Firmen und Privatkunden, nach
                                   Branchen oder Bedeutung für das
                                   Unternehmen
absatzkanalorientierte Struktur    Wege wie Kunde angesprochen wird
                                   (Außen-, Innendienst = Telefonverkauf,
                                   E-Commerce)
                                                           aus Homburg Seite 111 ff   10
Strukturen und Prozesse
                  Vor- und Nachteile dieser Organisationsformen im Überblick
Differenzierung nach                             Vorteile                               Nachteile

                                  • hohes produktspezifisches Know-how    • mangelnde Kundenorientierung
                                  • Einfachere Koordination mit anderen   • Geringe Ausschöpfung von Cross-
    Produkten                       produktorientierten Unternehmens-       Selling-Potenzialen
                                    einheiten                             • Diffuser Auftritt gegenüber Kunden

                                                                          • „Regionalfürstentum“
                                  • Berücksichtigung regionaler           • Problematische Koordination zwischen
     Regionen                       Marktbesonderheiten                     Regionen
                                  • Physische Nähe zum Kunden             • Erschwerte Bearbeitung internationaler
                                                                            Kunden
                                                                          • Fehlende Gesamtbetrachtung des
                                                                            Kundenkontaktes
   Absatzkanäle                   • vertriebswegspezifische Kenntnisse    • Geringere produktspezifische
                                                                            Kenntnisse
                                                                          • Geringere kundenspezifische Kenntnisse

                                  • ganzheitliche Sicht des Kunden        • geringere produktspezifische
     Kunden                       • Engere Beziehung zum Kunden             Kenntnisse
                                  • Unterstützung des Cross-Selling       • Notwendige Anpassung der
                                                                            Informations- und Controlling-Systeme
                                                                                                             11
Strukturen und Prozesse
„Hunter & Farmer-Modelle“ = spezielle Ausprägung der kundenorientierten
Vertriebsorganisation
➢ Spezialvertriebe, die sich auf die Akquisition von Neukunden bzw. auf die
    Bindung von Bestandskunden spezialisieren
➢ Interessentengewinnung und Neukundenakquisition durch spezialisierte
    „Hunter“
➢ Nachgelagerte Betreuung durch andere Abteilungen/Mitarbeiter
    „Farmer“
      o   Vorteil: bessere Ausnutzen individueller Stärken der Verkaufsmitarbeiter und
          gewährleistet, dass auch die Bindung von Bestandskunden funktioniert
      o   Nachteil: die Übergabe der Kunden ist oft problematisch……..

                                                                                  12
Strukturen und Prozesse
Wichtig!!!!
 Organisationsentscheidungen hängen immer von den Besonderheiten des
                     jeweiligen Unternehmens ab!!!!!!

Aussage: Die kundenorientierte Vertriebsorganisation ist in vielen UN zu
         schwach gewichtet (meist eine historisch gewachsene produkt- oder
         regionenorientierte Struktur)

  Man kann davon ausgehen, dass durch anspruchsvollere Kunden in vielen
    Branchen und Unternehmen eine stärkere Kundenorientierung der
              Vertriebsorganisationen gefordert sein wird.

                                                                      13
Schnittstellen im Vertrieb

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Schnittstellen im Vertrieb
Die 3 wichtigsten Schnittstellen innerhalb des Vertriebes
➢ Zentral- und Regionalvertrieb
➢ Vertriebsbereiche, die für unterschiedliche Produkte verantwortlich sind
➢ Vertriebsbereiche, die unterschiedliche Kontaktwege zum Kunden nutzen
      o Beispiel Außen- (persönlicher Kontakt) und Innendienst (Telefon,
         Fax, mail)
      o Problemfeld Preishoheit

❖ Mit anderen Funktionsbereichen wie Produktion, Controlling, Produkt-
  entwicklung/Anwendungstechnik
❖ Oft unterschätzt ist die Schnittstelle mit dem Marketingbereich
                         aus Vertriebszeitung , Schnittstelle Innen- und Außendienst: Missklänge vorprogrammiert, 10.8.2012 Friedrich Heselschwerdt
                                                                                                                                                      15
Schnittstellen im Vertrieb
Schnittstelle Innen- und Außendienst   Missklänge vorprogrammiert
Gründe für Differenzen

➢    der Außendienst fühlt sich vom Innendienst
      o    überwacht, kontrolliert und gegängelt

➢    Der Innendienst fühlt sich vom Außendienst
      o    als Sachbearbeiter missbraucht
      o    der nur die Aufträge abzuarbeiten hat
      o    Unzulänglichkeiten ausbügeln muss
      o    unrealistische Termine durchboxen soll
      o    sich darüber hinaus dann noch vom Außendienst arrogant
           behandelt fühlt                                          16
Schnittstellen im Vertrieb
Sehr oft die Aussage: Der Außendienst streicht den Erfolg ein, das Problem erledigt
der Innendienst – führt zu Verstimmungen zwischen den Abteilungen

     ➢      Es kostet Zeit
     ➢      belastet die Mitarbeiter emotional
     ➢      demotiviert
     ➢      führt in vielen Fällen zur Resignation
     ➢      vernichtet Effizienz
     Achtung!!!!
     Wird das Kunden-Verhältnis belastet, stehen die Warnsignale endgültig
     auf „reagieren und eine Änderung ist unabdingbar“.
                                                                            17
Schnittstellen im Vertrieb
Lösung dieses Problems

      Veränderungsprozesses   • Gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung der jeweils
                                geleisteten Arbeit
                              • Gut vorbereitete Aufarbeitung der Probleme und Themen gibt
           Start eines

                                die Möglichkeit, Arbeitsabläufe, Inhalte und Vorgehensweisen zu
                                überdenken
                              • Mitarbeiter bekommen Chance sich einzubringen, Ihre Meinung
                                und Erfahrung ist gefragt, dann Bereitschaft neue Wege zu
                                gehen
                              • Zusammenarbeit, Teamarbeit bedeutet Verständnis für den
                                anderen und Wertschätzung seiner Arbeit
                              • Schnittstellen so bearbeiten, damit der Nachfolgende etwas
                                anfangen kann
Gute Zusammenarbeit zwischen Innen- und Außendienst wird belohnt durch Wertschätzung, Harmonie18und
                               Stolz auf den gemeinsamen Erfolg!!!!!
Schnittstellen im Vertrieb
Lösung dieses Problems – Start eines Veränderungsprozesses
            • die Differenzen und Missverständnisse offen ansprechen
Nachhaltige • Auswirkungen auf das Arbeitsklima anzeigen
Veränderung • Betroffenheit der Mitarbeiter ernst nehmen

              • Was ist passiert?        • Wie verhalte ich mich richtig?
     Die
              • Warum passiert es?       • Bin ich bereit mich zu ändern?
  richtigen
              • Wer ist davon betroffen? • Wie können wir es verbessern?
   Fragen
              • Welche Folgen entstehen? • Welche Schritte führen zum Ziel?

Systemisches Coaching, wo mit professionellen Methoden die richtigen
Fragen gestellt werden, sollte das Dilemma an seinen Wurzeln angreifen
                                                                         19
Schnittstellen im Vertrieb
Schnittstelle Marketing und Vertrieb
 Viele Marketingverantwortliche verstehen den Vertrieb als ausführendes
 Organ, das allenfalls informiert werden muss (Informationsdefizit)
 Vertriebsmanager bezeichnen Marketingmitarbeiter als marktferne
 Theoretiker, die eher stören als unterstützen
                                  Warum?

 Die Marketingkultur ist eher                 Die Vertriebskultur ist sehr
 analytisch-konzeptionell                     stark handlungsorientiert
 orientiert (=DENKEN)                         (=MACHERN)
                                                             aus Homburg Seite 120ff   20
Schnittstellen im Vertrieb
Schnittstelle Marketing und Vertrieb
            Marketing als                      Vertrieb und Marketing in            Vertrieb als Erfüllungsgehilfe
  Serviceabteilung des Vertriebes         gleichgewichteter Arbeitsteilung                des Marketing
• Vertrieb strategische und operative   • Vertrieb für Preise und Verkaufs-   • Vertrieb primär Kundenbetreuungs-
  Führung                                 aktivitäten zuständig                 aufgaben
• Marketing Serviceaufgaben in          • Marketing für Produktmanagement     • Marketing strategische und
  Bereichen Werbung und Markt-            und Werbung                           operative Führungsrolle
  forschung                             • Relativ paritätische Aufgaben-
                                          verteilung zwischen Vertrieb und    Sehr oft in der chemischen Industrie,
Sehr oft in technisch orientierten        Marketing                           bei Herstellern von in großen Mengen
Branchen wie Automobilzulieferer                                              gehandelten Produkten, die leicht
und Maschinenbau, Finanz- u.            Sehr oft in der Konsumgüterbranche    zentral zu vermarkten sind.
Versicherungsdienstleistungsbereich                                           Finanzdienstleistungsgeschäft mit
                                                                              starkem Endkundengeschäft und
                                                                              standardisierten Produktportfolio

                Aufgaben und Kompetenzverteilung Vertrieb und Marketing
                                                                                                           21
Planung und Kontrolle
                                          handelt von einem ganzheitlich strukturierten Prozess

                                              der unterschiedliche Erkenntnisse mit einbezieht

Die Planung ist eine elementare
Aufgabe: sie ist im Vertrieb, für das
Generieren        von       Umsätzen
verantwortlich – wie ein Motor des      um dann auf dieser Basis einen Handlungsplan zu erarbeiten
Unternehmens

eine gewissenhafte Vertriebsplanung
wofür?                                                          mit dem Ziel
Sicherstellung der Abgrenzung von
anderen Wettbewerbern
längerfristig zur Verfügung stellen
eines attraktiven Angebotes                     definierte Unternehmensziele zu erreichen
                                                                                                     22
Planung und Kontrolle
  Strategische Vertriebsplanung            Operative Vertriebsplanung

 • konzentriert sich auf konkrete      • stehen Kenngrößen im Vordergrund
   Maßnahmen, zur Erreichung der       • es geht bei der Planung um
   definierten Ziele u. Kenngrößen
                                              Umsätze
 • strategischen Pläne kommen
   jedoch häufig zu kurz und erfolgt          Absatzzahlen
   eine Konzentration auf die                 Kosten
   operative Maßnahmenplanung                 andere messbare Werte und
                                              Ergebnisse

                                                                        23
Planung und Kontrolle
               Zuerst Erarbeitung der Vertriebsstrategie und
                      dann UMSETZUNG der Strategie

Wichtig dazu ist die operative Vertriebsplanung                ACHTUNG!!!!

           ❖     jährlich stattfinden                          Falls das nicht
           ❖     Mittelpunkt ist die Absatzplanung             gemacht wird ,
                                                               gibt es einen
Enge Verbindung der Vertriebsplanung zur
                                                               „Blindflug“
           ❖     operativen Vertriebskontrolle
           ❖     monatlich/quartalsweise/halbjährlich          durch den Markt
                                                                             24
Planung und Kontrolle
                                    1           Festlegen der Planungsgrundlagen

Schema eines Planungs- und                    Top-down-Vorgabe von Vertriebszielen
                                    2
Kontrollprozesses nach Homburg
                                     Dezentrale Vertriebsplanung und Bottom-up-Aggregation
          Planungsphase             3

                                    4      Konsolidierung und Verabschiedung des Plans

                                         Detaillierte Maßnahmenplanung und Budgetierung
                                     5

                                    6                    Soll-Ist Vergleich
     Umsetzungsphase mit                        Analyse der Abweichungsursachen
                                    7
     begleitender Kontrolle
                                 8 Einleitung von Gegenmaßnahmen 9 Planaktualisierung/Forecast               25
                                                                                   aus Homburg Seite 135ff
Planung und Kontrolle
1. Festlegen der Planungsgrundlagen
     marktbezogene Prämissen
     Entwicklung der Konjunktur (Wirtschaftswachstum, Einkommensentwicklung etc.)
     Entwicklung im rechtlichen Umfeld (Umweltauflagen etc.)
     Entwicklung am Absatzmarkt (Marktwachstum, -stagnation etc.)
     unternehmensbezogene Prämissen
     z.B. Kapazitätssituation
2. Vorgabe von Vertriebszielen im Top-down
     aggregierte Aussagen über Marktanteile, Absatzmengen, Umsätze, Profitabilität
     Kundenzufriedenheit
         WICHTIG!!! Das mittelfristige Zahlenwerk aus der Vertriebsstrategie ist zu berücksichtigen
                                                                                                      26
Planung und Kontrolle
3. Dezentrale Vertriebsplanung ist Aufgabe der dezentralen Vertriebs-
   organisationen:

      Länder, Regionen, Divisionen etc.

      detailliertere Aussagen über die Zielerreichung (z.B. Zusammensetzung des Absatzes
      nach Produkten) als in der Top-down-Vorgabe !!!!!!

      Definition von Maßnahmen (z.B. Verkaufsförderung) und Ressourcen (z.B. Personal
      und Sachmittel) zur Zielerreichung

      Ergebnisse der dezentralen Planung (=Teilpläne) werden Bottom-up
      zusammengefasst

                                                                                  27
Planung und Kontrolle
  4. Konsolidierungsphase und Verabschiedung des Plans
Gegenüberstellung von Top-down und Bottom-up Planung ergibt natürlich
Abweichungen und hier ist die Konsolidierungsphase extrem wichtig!!!

Häufige Fehler:      autoritärer Top-down-Mechanismus korrigiert Zahlenvorschläge der
                     dezentralen Einheiten nach oben ohne Manager einzubinden
                     verantwortliche Manager stehen dadurch nicht mehr hinter den Plänen
                     extremer Zeitdruck in der Konsolidierungsphase beeinträchtigt die
                     Qualität des Planes

Hilfreich:    in der Konsolidierungsphase genug Zeit für Abklärungsgespräche einplanen!!!

              erst dann Verabschiedung des Plans
                                                                                   28
Planung und Kontrolle
5. Detaillierte Maßnahmenplanung und Budgetierung
                  Wichtig!!! In der Umsetzungsphase Systematische Kontrolle zur Früherkennung
                                             von Fehlentwicklungen
Percentage of Sales-Methode                                 All You Can Afford-/Restwertmethode
• Berechnung der Höhe des Budgets einer Vertriebseinheit als   • Budget wird als Residualgröße der Gewinnplanung
  Prozentsatz des geplanten Umsatzes (oder letztjährig           ermittelt
  erreichtem)                                                  • Budget jener Betrag, der nicht anderweitig genutzt werden
• Prozentsatz orientiert sich oft am Vergangenheitswert oder    soll (z.B. Verbleibender Gewinn)
 einem branchenüblichen Satz                                   • Benötige dazu eine detaillierte Umsatz- und Kosten-
• Vorteil: einfache Ermittlung und Anpassungen                  rechnung, weiters einen Gewinnverwendungsplan
• Nachteil: Willkür bei Festlegung Prozentsatz                 • Nachteil: schlechtes Jahr – Senkung Budget, Schätzwerte

Competitive Parity - Methode                                   Ziel-Maßnahmen-Methode
• Festlegung Budget paritätisch zur Höhe der geschätzten       • Zuerst festlegen der Vertriebsziele und der notwendigen
  Ausgaben des Hauptmitbewerbers                                 Maßnahmen
• Brauche Kenntnisse über die Budgets der Konkurrenz           • Budget so hoch angesetzt, dass Maßnahmen finanziert
• Nur anzuwenden, wenn der Markt von vergleichbaren und          sind
  annähernd gleich großen Unternehmen bearbeitet wird          • Vorteil: korrekte Abbildung des Ursache-Wirkung
• Aus Ressourcenperspektive weder Wettbewerbsvorteil noch        Zusammenhangs zwischen Budget und Zielen
  –nachteil gegenüber Konkurrenz                               • Nachteil: Anspruchsinflation = zuviele Maßnahmen zur 29
                                                                 Zielerreichung
Planung und Kontrolle
6. Soll-Ist Vergleich
                  Systematischer Soll-Ist Vergleich findet statt für
                             ➢ Ziele
                             ➢ Maßnahmen
                             ➢ Ressourcen

     ➢ Vergleich auf detailliertere Planungsobjekte herunter brechen
     ➢ Querkompensationen werden nur dann akzeptiert, wenn wirkliche
       Wechselwirkungen vorliegen (z.B. Ressourcenverlagerung von einem
       Segment ins andere etc.)

                                                                       30
Planung und Kontrolle
 7. Analyse der Abweichungsursachen
 Analyse der Vertriebskennzahlen führt zum Aufspüren und Identifizieren
 konkreter Abweichungsursachen
 Achtung!!! Informationsgehalt vieler Kennzahlen ist bei isolierter Betrachtung
 gering      daher Aussagekraft nur durch geeignete Vergleiche (z.B. mit
 anderen Unternehmen oder anderen Einheiten im eigenen Unternehmen)
 Einteilung erfolgt in die Kategorien
                            Wirtschaftliche Kennzahlen
                            Kundenbezogene Kennzahlen
                            Akquisitionsbezogene Kennzahlen
Wichtig!!!! Beschränkung auf eine geringe Zahl an aussagekräftigen Kennzahlen ansonsten
unübersichtlicher Zahlenfriedhof – z.B. Verdichtung auf vier bis acht Indikatoren – keine
pauschale Empfehlung dazu möglich                                                         31
Planung und Kontrolle
7. Analyse der Abweichungsursachen
                       • Veränderung im Kaufverhalten der Kunden
Unternehmens-          • unvorhersehbare Maßnahmen von Wettbewerbern wie Neuprodukteinführungen
externe Ursachen       • Fehler bei externen Vertriebspartnern

                       • Unrealistische Planungsprämissen
Planungsdefizite       • Inkonsistenzen zwischen Zielen und Ressourcen

Probleme in anderen    • z.B. Verlust von Aufträgen durch einen längeren Ausfall einer Produktionsanlage
Unternehmens-
bereichen

                       • Falsche Personalauswahl
Fehler im Vertriebs-   • Falsche Personalentwicklung
management             • Fehler bei der Ressourcenallokation
                                                                                                           32
Planung und Kontrolle
7. Analyse der Abweichungsursachen

           Wirtschaftliche                            Kundenbezogene                     Akquisitionsbezogene
            Kennzahlen                                  Kennzahlen                           Kennzahlen
  Umsatz/DB bezogen auf                      Anzahl                                  Anzahl
  • Produkt/-gruppen                         • Neukunden versus Stammkunden          • Anfragen
  • Kunden/-gruppen                          • Verlorene Kunden                      • Kundenbesuche

  • Weitere Absatzsegmente                   • Rückgewonnene Kunden                  • Zugriffe auf Website
                                                                                     • Aufträge (Eingang/Bestand)
  • Mitarbeiter                              • Beschwerden
                                                                                     • Anfragen pro Auftrag
  • Vertriebsorgane/-kanäle
                                                                                     • Kundenbesuche pro Auftrag
  • Kundenbesuche
                                                                                     • Angebote pro Auftrag (Trefferquote)
  Auftrag/-größenklassen
                                                                                     • Aufträge pro Absatzsegment
                                             o Kundenzufriedenheit (allgemein, pro
                                               Segment)
  o Realisierte Verkaufspreise (Abweichung                                           o Verweildauer auf der Website
    vom Listenpreis                          o Kundenbindung (allgemein, pro
                                               Segment)                              o Durchschnittliche Auftragshöhe
  o Lagerbestände
                                                                                                                             33
                                                                                                     aus Homburg Seite 140
Planung und Kontrolle
8. Konsequenz Einleitung von Gegenmaßnahmen zu
   Soll-Ist-Abweichungen

➢ Beeinflussung des Verhaltens von im gesamten Vertriebsprozess
  eingebundenen Personen/Unternehmen
    o   Spezielle Verkaufsförderungsaktionen
    o   Spezielle absatzmittlergerichtete Maßnahmen
    o   Mitarbeiterorientierte Maßnahmen (Personalentwicklungsmaßnahmen)

➢ Anpassung der Rahmenbedingungen des Vertriebssystems
    o   z. B. kurzfristige Aufstockung der Kapazitäten

                                                                           34
Planung und Kontrolle
9. Aktualisierung Plandaten beim Forecasting

  ➢ Aktualisierung der Plandaten durch regelmäßiges Forecasting

  ➢ Aktualisierung erfolgt, falls klar ist, dass mit entsprechenden
    Gegenmaßnahmen die vollständige Planerreichung nicht garantiert
    werden kann

  ➢ Kostenkontrolle wird im Vertrieb an Bedeutung gewinnen

                                                                      35
Planung und Kontrolle
Die wichtigsten Punkte der Vertriebsplanung und -kontrolle
    Ableitung der Inhalte Vertriebsplanung aus          Zeitliches herunterbrechen der Vertriebsziele und
        Zielvorgaben der Vertriebsstrategie                       Maßnahmen zur Zielerreichung

    Konsistenz der strategischen und operativen        Abweichungen sorgfältig analysieren – Achtung vor
            Vertriebspläne zueinander                            Ausrede externe Ursachen

   ausgewogener Mix an harten (Umsatz….) und              Verbindlichkeit des Vertriebsplans gehört für
  weichen (Kundenbindung…..) Vertriebszielen im            einzelnen Vertriebsmanager sichergestellt
              Rahmen der Planung
                                                               Keine Machtspiele im Rahmen der
Vertriebsplanung nach Produkten, Marktsegmenten                      Vertriebsplanung!!!!!!
      (vielleicht sogar nach einzelnem Kunden)
                                                       Wichtig!!! Einfluss von Marketing und Vertrieb auf
    Anreize für möglichst realitätsnahe Planung                          die Planung!!!!!
     (Achtung vor falschen Leistungsanreizen)

Genug Zeit für die Phase der Konsolidierung bei Top-
          down- und Bottom-up Planung

                                                                                     aus Homburg Seite 140f.   36
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb

                                37
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb
Professionelles Personalmanagement ist für Führungskräfte notwendig, da
dadurch die Fähigkeiten der Mitarbeiter gezielt weiterentwickelt werden
können – ein positiver Einfluss auf ihre Leistung genommen wird und auch
der Vertriebserfolg sich positiver entwickelt

Vertriebsmitarbeiter sind das zentrale Bindeglied zwischen einem Anbieter
und seinen Kunden – sie müssen daher Interessenskonflikte zwischen
Kunden und Unternehmen für beide Seiten passend lösen

                                                                       38
Personalmanagement im Vertrieb
Motive für Vertriebseinsteiger
• Im Vergleich zu anderen Funktionen kann im Vertrieb mit gleicher
  Qualifikation ein deutlich höheres Einkommen erzielt werden
• Kann selbst die Höhe des Einkommens durch Provisionen beeinflussen
• Die Tagesarbeit verschafft den Vertriebsmitarbeitern viele Freiheiten in der
  Abwicklung und Ausgestaltung der täglichen Arbeit bzw. Aufgabe
• Der Umgang mit Menschen ist ein reizvolles Motiv und man kommt raus zu
  seinen Kunden und hat Kundenkontakt
• Berufseinsteiger wollen Erfahrungen sammeln und gehen in den
  Direktvertrieb
• Der Einsteiger möchte persönliche Erfolge erzielen, die auf seine Fähigkeiten
  und seine Persönlichkeit zurückzuführen sind
                                                                 aus Maas, Seite 23f   39
Personalmanagement im Vertrieb
Problemfelder im Personalmanagement
➢ Führungskraft kennt Einflussfaktoren der Mitarbeiterleistung nicht
➢ unprofessionelle Mitarbeiterauswahl (Personalgewinnung)
➢ hohe Personalfluktuation (verursacht immense Kosten –
  Versicherungsbranche)
➢ große Defizite im Führungsstil der Manager
➢ fehlender systematischer Einsatz von Führungsinstrumenten
                     o z.B. Zielvereinbarung
                     o leistungsorientierte Vergütungssysteme

Anforderungen an Mitarbeiter ist gestiegen wie z.B. die Leistungszange („Doing more with
less“), anspruchsvollere Kunden mit dem Wunsch nach umfassender Beratungs- und
Lösungskompetenz, komplexere Leistungsbündel, steigender Produktivitätsdruck
                                                                                  40
Personalmanagement im Vertrieb
Einflussfaktoren auf die Leistung eines Mitarbeiters
Optimale Ausschöpfung des Leistungspotential eines Mitarbeiters funktioniert
nur, wenn Einflussfaktoren, die auf die Leistung eines Mitarbeiters wirken,
bekannt sind             sollte eine Führungskraft kennen!!!
         Einflussgrößen:
         1. Persönlichkeitsmerkmale (Einfühlungsvermögen, Optimismus etc.)
         2. Sozialkompetenz (Kommunikations- und Wahrnehmungsfähigkeiten etc.)
         3. Fachkompetenz (produkt- und kundenbezogene Kenntnisse etc.)
         4. Motivation
         5. Ziel- und Rollenklarheit (Kenntnis der Ziele und die Erwartungen an sich selbst)

               Diese 5 Faktoren können gezielt durch die Führungsinstrumente
                            a.     Personalauswahl und –entwicklung
                            b.     den Führungsstil                                              Beeinflusst
                            c.     die Zielplanung und –vereinbarung                              werden
                            d.     Leistungsbewertung und Anreizsysteme
                                                                                     aus Homburg Seite 143ff   41
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb
Einflussfaktoren auf die Leistung eines Mitarbeiters
Führungsinstrumente              Einflussgrößen         Zielgröße

 Personalauswahl
                                  Persönlichkeits-
                                    merkmale
    Personal-
   entwicklung                      Wissen und
                                    Fähigkeiten
   Führungs-                                           LEISTUNG
   verhalten
                                    Motivation
  Zielplanung/-
  vereinbarung
                                     Ziel- und
    Leistungs-                     Rollenklarheit
  bewertung &
  Anreizsysteme                                                     42
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb
Personalauswahl als erstes Führungsinstrument
 Hier geht es darum Mitarbeiter mit den gewünschten Merkmalen zu finden:

                       ✓ Persönlichkeitsmerkmale
                       ✓ Sozialkompetenz
                       ✓ Fachkompetenz
Zusätzlich kann auch auf besonders motivierte Bewerber geachtet werden

Fehlentscheidungen                                          hohe Folgekosten (entgangene
                                                            Aufträge und verlorene Kunden)
Nicht zu unterschätzen sind die Investitionskosten in die Ausbildung – daher bei der Auswahl Professionalität
                                                                                                     43
Personalmanagement im Vertrieb
Personalauswahl
Prozess der Personalauswahl in drei Phasen:

                    Entwicklung der Anforderungsprofile      Phase 1

                  Ansprache und Begeisterung potenzieller    Phase 2
                               Mitarbeiter

                  Auswahlverfahren zukünftiger Mitarbeiter   Phase 3

                                                                 44
Personalmanagement im Vertrieb
Personalauswahl
Das Anforderungsprofil: beschreibt Merkmale und Fähigkeiten, die ein
Bewerber für eine bestimmte Stelle im Vertrieb mitbringen MUSS
 Erster Schritt ist die Aufgabenanalyse und die Ableitung diverser Anforderungen

                                • Kernaufgaben der zu besetzende Stelle
                                • Verantwortungsbereich der Stelle
                                • mögliche weitere Aufgaben
Aufgabenanalyse                 • mit wem muss Stelleninhaber zur Aufgabenerfüllung kommunizieren
                                • besondere Belastungen mit dieser Stelle (Reisetätigkeiten?)
                                • natürliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten aus dieser Stelle

                                • persönliche und fachliche Anforderungen formuliert und zusammengefasst
Daraus Ableitung                • Kundenerwartungen an einen Vertriebsmitarbeiter berücksichtigen
fachlicher und                  •Beispiel für fachliche Kompetenzen (logisches u. analytisches Denken,
                                 berufsspezifisches Wissen und Können, Arbeitstempo, Kostenbewusstsein,
persönlicher                     verkaufstechnisches Know-how, Entscheidungskompetenz etc.)
                                • soziale Fähigkeiten (Selbstbewusstsein, -motivation, Empathie, Engagement,
Anforderungen                    Motivationsfähigkeit aktiv und passiv, Konfliktfähigkeit, verkäuferisches Verhalten 45
                                                                                                                     etc.)
Personalmanagement im Vertrieb
Personalauswahl
Ansprache und Begeisterung potenzieller Mitarbeiter
a. Ermittlung der Erwartungen an den Arbeitgeber und der Tätigkeit

      Beispiele:        Übertragung eigener Verantwortung
                        Abwechslungsreichtum
                        Weiterentwicklungsmöglichkeiten

b. Bestimmung der Attraktivitätsmerkmale der zu besetzenden Stelle
      Beispiele:        Aufenthalt bei ausländischer Vertriebsgesellschaft
                        frühe Verantwortung über ein bestimmtes Umsatzvolumen
                        Verantwortung für eine Kundengruppe
                        Entwicklungsmöglichkeiten im Vertrieb = Karrierepfade 46
Personalmanagement im Vertrieb
Personalauswahl
Ansprache und Begeisterung potenzieller Mitarbeiter
Die Attraktivitätsmerkmale sind die Basis für ein Kommunikationskonzept zur
Präsentation als interessantes Unternehmen für potenzielle Mitarbeiter
                    Planung über welche Medien
                    mit welchem Inhalt
                    die relevante Zielgruppe angesprochen wird

(kein „Schrottflintenansatz“=planloses Schalten in Medien - besser gezielt als
planlos vorzugehen)
Hochschulkontakte sind zur Personalansprache sinnvoll zu nützen
                                                                          47
Personalmanagement im Vertrieb
Personalauswahl

 Zur Personalauswahl stehen unterschiedliche Instrumente zur Verfügung

                        • Durchsicht der Bewerbungsunterlagen Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Praktika-
                          Nachweise, Zertifikate und Arbeitszeugnisse
      Personalauswahl
      Instrumente zur

                        • Vorstellungsgespräch – gute Vorbereitung für beide Seiten essentiell
                        • Eignungs- und Einstellungstests: Eignungstests prüfen die Eignung der Kandidaten für
                          einen bestimmten Berufszweig oder Studium und sind die Einstellungstests auf ein
                          bestimmtes Anforderungsprofil im Unternehmen zugeschnitten
                        • Potenzialanalyse: Bei der Stärken- Schwächen Analyse geht es meist um ein Selbstbild des
                          Bewerbers bezogen auf seine Kompetenzen, seine Wünsche und Ziele. Wird im Gespräch
                          genauer beleuchtet.
                        • Assessment Center: Arbeitssituationen werden simuliert und das Verhalten der Bewerber
                          durch ein Komitee bewertet. Sehr zeitaufwändiges aber effektives Werkzeug
                        • Referenzen: Eher zeitaufwändig und nur bei Bewerbern mit Berufserfahrung möglich
                        • Graphologische Gutachten: Analyse der Handschrift des Bewerbers – fast ausgestorben
                        • Eignungstests – gibt es viele unterschiedliche
                                                                                                        48
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung als zweites Führungsinstrument

Personalentwicklung wirkt sich auf die Mitarbeiter und deren Leistung
durch die Beeinflussung über die
                 ➢ Sozialkompetenz
                 ➢ Fachkompetenz
                 ➢ Motivation aus

Definition von Stock-Homburg:
„Personalentwicklung sind Maßnahmen zur Vermittlung von Qualifikationen, welche die
aktuellen und zukünftigen Leistungen von Führungskräften und Mitarbeitern steigern
(Bildung), sowie Maßnahmen, welche die berufliche Entwicklung von Führungskräften
und Mitarbeitern unterstützen (Förderung)“
                                                                               49
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung
Ziele der Personalentwicklung im Vertrieb:
• Sicherung des notwendigen vertrieblichen Fach- und Führungskräfte-
  bestandes und Deckung des zusätzlichen Bedarfs
• Entwicklung geeigneter Rekrutierungsinstrumente und Karriereangebote im Vertrieb
• Erkennen und Vorbereiten von vertrieblichen Nachwuchsführungskräften und Spezialisten
• Anpassung an Erfordernisse des Marktes
• Als Ziel - mehr Unabhängigkeit von externen Arbeitsmärkten
• Verbesserung der fachlichen und persönlichen vertrieblichen Qualifikationen
• Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit durch Personalentwicklungsmaßnahmen
• Verbesserung der Leistungsmotivation durch Karriereperspektiven
• Aufdecken von Fehlbesetzungen und Defiziten im Vertrieb - Kostenfaktor
• Vermittlung von vertrieblichen Schlüsselqualifikationen
• Erhöhung der Bereitschaft, Änderungen zu erarbeiten und zu akzeptieren
• Senkung der Fluktuation der Vertriebsmitarbeiter - Kostenersparnis
• Verbesserung der innerbetrieblichen Kooperation und Kommunikation der Abteilungen       50
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung
Ziele aus Mitarbeitersicht
•   Verbesserung der persönlichen und fachlichen Qualifikationen
•   Finden und Aktivierung bisher ungenutzter Potenziale und Fähigkeiten
•   Übertragung neuer bzw. erweiterter Aufgaben und Verantwortungen
•   verbesserte Karriere- und Laufbahnmöglichkeiten
•   Minderung des Risikos des Arbeitsplatzverlustes durch bessere Ausbildung on the job
•   Verbesserung der Selbstverwirklichungschancen und Entfaltung der Persönlichkeit
•   Erhöhung des persönlichen Prestiges im Vertrieb
•   Ermöglichung einer eignungs- und neigungsgerechten Aufgabenzuweisung im Vertrieb
•   Einkommensverbesserung durch gezielte Ausbildung und Karriereentwicklung

                                                                               51
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung
Mit Personalentwicklungsmaßnahmen werden Fähigkeiten der Mitarbeiter
geweckt und trainiert           führt zur
                 Steigerung der Produktivität des Unternehmens
Beherrschung von Verkaufstechniken, Verhandlungsführung, Zeitmanagement
bringt mehr Produktivität als bei Defiziten in diesen Bereichen!!!
Für Mitarbeiter ist Weiterbildung sehr oft
               ➢ eine Chance
               ➢ eine Belohnung                 Diese Anerkennung wirkt motivierend

               ➢ eine Wertschätzung
durch den Vorgesetzten und das Unternehmen

                                                                              52
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung
Personalentwicklung im Vertrieb dient

         Der Kommunikation der Vertriebsziele und daraus ergeben sich die
                       Aufgaben für Vertriebsmitarbeiter

         Erhöht die Bindung im Außendienst an das Unternehmen – fördert
            Commitment der Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen

       Sicherung eines entsprechenden Ausbildungsniveaus – garantiert damit
                           bestimmten Qualitätsstandard
                                                                              53
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung

Beispiel: es durchläuft ein neuer Mitarbeiter ein klar definiertes
                         6-monatiges Traineeprogramm
lernt alles über den Vertrieb, Produkte, Marketing, Firmenphilosophie und die
Firmenkultur des Unternehmens.
In einem 6-wöchigen Rhythmus wechseln sich Außendienst und Schulungen ab.
Es gibt einen Mentor, der ihn unterstützt und für Fragen zur Verfügung steht.

Überprüfung des Erfolges in 4 Stufen:   Nach Leach/Liu 2003

   1. Zufriedenheit des Mitarbeiters        3. Erfolg der Wissensanwendung im Job

    2. Wissenstest mit Mitarbeiter              4. Beitrag zum Unternehmenserfolg
                                                                                    54
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung als Prozess
                                                                a.    Unternehmensebene
                                        1   Analyse des Weiterbildungsbedarfs – der sich aus der Vertriebsstrategie ergibt

                                        2          Analyse des individuellen Weiterbildungsbedarfs
            b. Individuelle Ebene des

                                        3          Festlegung der individuellen Weiterbildungsziele
                    Mitarbeiters

                                        4         Bewertung verschiedener Alternativen & Auswahl

                                        5           Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen

                                        6                  Kontrolle des Weiterbildungserfolgs

                                        7                Absicherung des Weiterbildungserfolgs
                                                                                                                             aus Homburg Seite 149f   55
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung als Prozess
1. Auf Unternehmensebene Ermittlung des Weiterbildungsbedarf aus der Vertriebsstrategie
2. Daraus abgeleitet Analyse des individuellen Weiterbildungsbedarfs des Mitarbeiters
                    ➢    Ermittlung aktuelle Qualifikation des Mitarbeiters (Ist-Zustand)
                    ➢    Ableitung der notwendigen Qualifikation durch Analyse der zukünftigen Aufgaben des
                         Mitarbeiters
                             •    Inwieweit erfüllt der Mitarbeiter das Anforderungsprofil seiner Stelle?
                             •    Was erwarten Kunden von den Vertriebsmitarbeitern?
                             •    In welchen Bereichen ist das Vertriebspersonal des Wettbewerbs besser?
                             •    Warum ist das Vertriebspersonal des Wettbewerbs besser?
                             •    Welche Weiterbildung hat der Wettbewerber mit dem besten Vertrieb?

    Produkt und Verkaufsschulungen finden überall regelmäßig statt – was fehlt sind aber oft Schulungen für
    die Fähigkeiten zur Vermarktung von komplexen Problemlösungen (Vertriebsmitarbeiter braucht
    detailliertes Verständnis des Geschäftsmodells und der Tätigkeit der Kunden – Wissen darüber, wie Kunde
    Kosten reduzieren und die Produktivität steigern kann) oder (muss vertragliche Vereinbarungen erstellen –
    oft Problem, dass Service gratis dazukommt!!!) oder (braucht Fähigkeiten um Ergebnisse zu verkaufen und
    nicht die Produkteigenschaften)
                                                                                                            56
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung
3. Festlegung der individuellen Weiterbildungsziele (zu empfehlen wäre die Festlegung im
   Rahmen der jährlichen Zielvereinbarungsgespräche – gemeinsame Festlegung mit
   Mitarbeiter, welche Schulung er mit welchem Ergebnis abschließen soll)
4. alternativen Maßnahmen zur Zielerreichung werden bewertet und ausgewählt

         Into the job                        On the job
                                        z.B. aufgabenbezogene                                           Out of the job
       z.B. Traineeprogramm                                                                                 z.B.
            Einarbeitung               Seminare, Aufgaben zur
                                       Qualifikationssteigerung,                                  Ruhestandsvorbereitung,
              Mentoring                                                                            gleitender Ruhestand
                                            Karriereplanung

               Near/off the job z.B. Qualitätszirkel, nicht direkt aufgabenbezogene Seminare
                                                                         Abbildung 32: Möglichkeiten für Personalentwicklungsmaßnahmen
                                                   (Quelle: Homburg, Christian; Schäfer Heiko; Schneider Janna: Vertriebsmanagement mit System. - 6. Aufl. Wiesbaden:
                                                                                                 Gabler, 2010 Seite 142)

5.   Wer führt die Weiterbildung durch? Wie viel Zeit wird aufgewendet?
                                                                                                                                                                        57
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung
6. Kontrolle des Weiterbildungserfolges zur Absicherung des Trainingserfolges
              ➢ Messung der Mitarbeiterzufriedenheit mit der Weiterbildung
              ➢ Test zur Überprüfung des erlernten Wissens und der Fähigkeiten
              ➢ Vergleich Leistungen vor und nach der Weiterbildung
              ➢ Vergleich Vertriebserfolg vor und nach der Weiterbildung
   Erfolgsgrößen an denen Personalentwicklungsprogramm gemessen werden, gehören schon im Vorfeld
   festgelegt!!!!
7. Absicherung des Weiterbildungserfolgs
              ➢ Einmalige Weiterbildung macht wenig Sinn
              ➢ Weiterbildungserfolg muss langfristig durch kontinuierliche Weiterbildungsmaßnahmen
                gesichert werden
              ➢ Mitarbeiter müssen zu einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Kenntnisse motiviert
                werden             lernende Organisation                lernen zu lernen
                                                                                               58
Personalmanagement im Vertrieb
Personalentwicklung
Wichtig ist bei der Personalentwicklung die Nachhaltigkeit der Maßnahmen und
wird beispielhaft gemessen durch:
                        ➢ Fluktationsquote (=Arbeitnehmerveranlasste Austritte/durchschnittlicher
                           Mitarbeiterbestand)
                        ➢ Commitment der Mitarbeiter zum Unternehmen
                          (gemessen durch jährliche Mitarbeiterbefragung)
                        ➢ Loyalität der Mitarbeiter zum Unternehmen (empfehlen
                          sie das Unternehmen als Arbeitgeber weiter)
                        ➢ die „Back-Up Quote“ im Hinblick auf die Nachfolgeplanung
                          im Unternehmen (für welche Schlüsselpositionen wurden
                          bereits Nachfolger identifiziert?)
                        ➢ die „Verbleibs-Quote“ von Potenzialträgern im
                          Unternehmen
                        ➢ die „On-Board-Quote“ misst den Verbleib von Neuzugängen
                                                                               59
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb
Führungsverhalten als drittes Führungsinstrument
 Der Führungsstil beeinflusst
                   ➢ die Motivation der Mitarbeiter und
                   ➢ die Ziel- und Rollenklarheit
 4 grundsätzliche Führungsstile
                   ➢ autoritär
                   ➢ kooperativ
                   ➢ bürokratisch
                   ➢ patriarchalisch
Mitarbeiterorientierung                                  Leistungsorientierung
• Offenes zwischenmenschliches Verhältnis Vorgesetzter   • starke Ausrichtung des Führungsstils auf Leistungsziele
  Mitarbeiter                                            • anspruchsvolle, realistische Ziele für Mitarbeiter
• Zusammenarbeit mit Respekt und Vertrauen               • regelmäßige Überprüfung der Zielerreichung
• Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse eingebunden und
  bringen eigene Ideen ein                                                                                    60
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb
Führungsverhalten
       Der eindimensionale Ansatz des Führungsstils (-verhaltens) nach Tannenbaum/Schmidt

                                                                                            61
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb                                         bürokratisch: geringe Leistungs- und
                             Vier grundlegende Führungsstile          Mitarbeiterorientierung, Einhaltung von
                                                                      Regeln im Vordergrund, Anweisungen
     Leistungsorientierung

                                    autoritär      kooperativ         autoritär: hohe Leistungs- und geringe
                                                                      Mitarbeiterorientierung, Ziele eher diktiert,
                                                                      großer Wert auf Nutzung der Arbeitskraft

                                                                      patriarchalisch: geringe Leistung und hohe
                                                  patriarchalisch     Mitarbeiterorientierung, Wohlergehen der
                                   bürokratisch
                                                    fürsorglich       Mitarbeiter wichtiger als Leistungsziele

                                                                      kooperativ: hohe Leistungs- und hohe
                                                                      Mitarbeiterorientierung, Wohlergehen der
                                                                      Mitarbeiter aber auch gemeinsam
                      Mitarbeiterorientierung                         anspruchsvolle, realistische Ziele gemeinsam
                                                                      vereinbart
 Je nach Ausprägung der Dimension gibt es unterschiedliche Führungsstile
                                                                               Quelle: Homburg, Ch., Schäfer, H., Schneider, J. (2016), Sales
                                                                                     Excellence - Vertriebsmanagement mit System,62 8.
                                                                                                 Aufl., Wiesbaden, S. 153.
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb
Der zweidimensionale Ansatz des Führungsstils(-verhaltens) nach Blake/Mouton/McCanse
(Verhaltensgitter/Managerial Grid)

               Glacehandschuhe                                               Partizipation

                                                                 Balance

       Überleben = Laissez faire                                               Autoritär = Befehl

                                                                                                    63
Personalmanagement und Führungsverhalten im
Vertrieb
        9,1                        1,9                       9+9                       1,1                       5,5                        9,9
Der Autoritäre:           Der People Pleaser:        Der Patriarch:            Der Unbeteiligte:         Damit kann ich leben:     Einer für alle, alle für
Motiv: Wunsch nach        Motiv: Wunsch zu           Vorgesetzte, den           Motiv: Wunsch sich       Motiv: Wunsch dazu zu-    einen:
Macht,                    gefallen, Angst vor        Mitarbeiter glühend       nicht zu engagieren       gehören/Angst vor         Motiv: Wunsch nach
Herrschaft/Angst vor      Ablehnung                  vereehren                 /Angst vor Kündigung      Erniedrigung              Erfüllung durch
Versagen                  • nimmt Konflikte                                    • bleibt bei Konflikten   • verlässt sich auf       Mitwirkung/Angst vor
                                                     Motiv: Wunsch nach
•Akzeptiert keine         persönlich                                           neutral                   Traditionen und           Selbstsucht
                                                     Verehrung/Angst vor
                          • zur                                                                          bewährte Verfahren        • offener Umgang
Gegenargumente                                       Zurückweisung             • macht Dienst nach
                          Konfliktvermeidung                                                             • so machen wir es hier   miteinander
• Initiativen von                                    • arbeitet mit Lob und    Vorschrift
                          freundliche Atmosphäre                                                         • nur durch               • wenige Konflikte
Mitarbeitern nicht        • Konflikte zwischen MA    Komplimenten              • Apathie – versucht      Kompromisse kann man      • will mit neuen
erwünscht                 versucht er die Parteien   • übernimmt die           Probleme jemanden         einen Mittelweg finden    Aktivitäten die
• Chef sagt, wo es lang   wieder zu versöhnen        Initiative stets selbst   anderem                   • neue Lösungen sind zu   Produktivität und
geht                      • legt Wert auf            • alles muss in seinem    zuzuschieben              radikal                   Kreativität anregen
• Erteilung von           Hilfsbereitschaft          Sinn verlaufen            • je weniger ich weiß,    • alles läuft in          • setzt Prioritäten
Anweisungen an            • Kann schwer Nein         • vertritt festen         desto besser ist es       bekannten Schienen        • ergreift die Initiative
Mitarbeiter               sagen                      Standpunkt mit            • bleibt unverbindlich    • bedient sich            • Fragen und geht in die
• legt Wert darauf        • hat feste                moralischem               • ich treffe keine        informeller Kanäle wie    Tiefe
seine Entscheidungen      Überzeugungen – greift     Unterton                  Entscheidungen – ich      Klatsch und Tratsch       • hört sich alle
selbst zu treffen         aber nicht gerne in                                  arbeite nur hier          • geht nach               Meinungen an und
                                                     • entscheidet alleine
• kritisiert nur um       Diskussionen ein                                     • kein konstruktives      Präzedenzfällen vor       entscheidet dann
                                                     • führen mit
                          • Entscheidungen mit                                                           • Lob und Motivation      • Kritik nicht wertend
Schuld zuzuweisen                                    Zuckerbrot und            Feedback
                          der Gruppe abgestimmt                                                          für akzeptable Leistung   oder bewertend erteilt
• ist selber nicht                                   Peitsche
                          • Will durch Kritik                                                                                      sondern beschreibend
kritikfähig               niemanden verletzen

                                                                                                                                                64
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb
Gerade im Vertrieb ist noch eine dritte              Kunden-             Führungskraft lebt den Mitarbeitern
Dimension im Führungsverhalten                     orientierung          Kundenorientierung vor und legt Wert auf
wichtig: die Kundenorientierung                                          kontinuierliche Verbesserung der
                                                                         kundenbezogenen Prozesse.

                                   Leistungs-                      Mitarbeiter-
                                  orientierung                     orientierung

 Aussage: entscheidend ist nicht welchen Führungsstil ein Manager zu praktizieren
 glaubt – relevant ist wie die Mitarbeiter den Führungsstil wahrnehmen              Quelle: Homburg, Ch., Schäfer, H., Schneider, J. (2016), Sales
 Systematische Bewertung des Führungsstils durch Mitarbeiterbefragungen!!!                Excellence - Vertriebsmanagement mit System, 8.
                                                                                                      Aufl., Wiesbaden, S. 155.
                                                                                                                                   65
Personalmanagement und Führungsverhalten im
Vertrieb
                                                      Typische Profile des Führungsstils

     Der autoritäre Kundenorientierte                                                                                    Der Softie
                                                                                                                            Kunden-
                          Kunden-                                                                                         orientierung
                        orientierung

                                                             Der kundenorientierte
                                                                   Manager
                                                                            Kunden-
                                                                          orientierung

          Leistungs-                   Mitarbeiter-                                                        Leistungs-                    Mitarbeiter-
         orientierung                  orientierung                                                       orientierung                   orientierung

        Der interne Optimierer                                                                                           Der Treter
                          Kunden-                                                                                           Kunden-
                        orientierung                                                                                      orientierung
                                                            Leistungs-                   Mitarbeiter-
                                                           orientierung                  orientierung

         Leistungs-                      Mitarbeiter-                                                    Leistungs-                      Mitarbeiter-
        orientierung                     orientierung                                                   orientierung                     orientierung

                                                                                                           Quelle: Homburg, Ch., Schäfer, H., Schneider, J. (2016), Sales
                                                                                                                 Excellence - Vertriebsmanagement mit System, 8.
                                                                                                                             Aufl., Wiesbaden, S. 157.
                                                                                                                                                                            66
Personalmanagement und
Führungsverhalten im Vertrieb
         Ansatzpunkte und Instrumente zum Abbau von Defiziten im Führungsstil

                                                      Defizite in der
  Defizite in der Leistungsorientierung      Mitarbeiterorientierung = Abbau         Defizite in der Kundenorientierung =
              = Abbau durch                               durch                                   Abbau durch
  • Delegation von Aufgaben und            • Einnehmen der Mitarbeiterperspektive,   • Die Schaffung von Möglichkeiten für
    Verantwortung an den Mitarbeiter         um seine Einstellungen und sein           Kundenkontakte
                                             Verhalten besser zu verstehen
  • Verwendung von leistungsorientierten                                             • Verankerung der Kundenorientierung in
    Vergütungssystem                       • Mitarbeitergespräche zur allgemeinen      den eigenen Zielen und in den Zielen
                                             Zufriedenheit mit dem Unternehmen         der Mitarbeiter
  • Formulierung von Leistungszielen         sowie zu den persönlichen
                                             Perspektiven im Unternehmen             • Verwendung eines kundenorientierten
                                                                                       Vergütungssystems
                                           • Aktivierung des informellen
                                             Informationsaustausches mit dem
                                             Mitarbeiter

               Dadurch kann man aktiv auf eine Verbesserung hinarbeiten                                              67
Personalmanagement im Vertrieb
Zielvereinbarungen als viertes Führungsinstrument

                                                    68
Personalmanagement im Vertrieb
    Was melden wir denn dieses Jahr als Ziel??????

                                                     69
Personalmanagement im Vertrieb

Der Begriff Zielvereinbarung bezeichnet eine Führungstechnik bei der sich eine
Führungskraft und ihre Mitarbeiter auf die Realisierung von Zielen der Organisation
                                      einigen.                                70
Personalmanagement im Vertrieb
                            Qualitätskriterien für gute Ziele
                             Ist das Ziel hinreichend präzise und nachvollziehbar formuliert?
  S   Spezifisch -konkret    Was ist der Nutzen der Zielerreichung für den eigenen Verantwortungsbereich?

  M   Messbar                Kann ich erkennen, wann ich mein Ziel erreicht habe (quantitativ, qualitiv)?

  A   Anspruchsvoll          Stellt das Ziel eine besondere Herausforderung dar? Worin besteht Sie?

                             Ist das Ziel anspruchsvoll, aber auch realistisch?
                             Habe ich genügend Fachkenntnisse und Erfahrung für die Maßnahmen zur Zielerreichung?
  R   Realistisch            Welche externen Einflüsse sind bekannt? Sind diese beeinflussbar?
                             Ist klar was passiert, wenn sich Rahmenbedingungen verändern?

                             Sind klare Termine festgelegt?
  T   Terminiert             Haben wir Zwischenschritte und Teilziele vereinbart? („Milestones“)
                                                                                                                   71
                                                                                                            aus Maas Seite 89ff
Personalmanagement im Vertrieb
Zielvereinbarungen
Hier geht es um die operative Mitarbeitersteuerung durch Zielvereinbarungen
Erfolgsfaktoren für die Arbeit mit Zielvereinbarungen:
1.   Leichte Ziele: weniger Engagement und unrealistische Demotivation
2.   Zielakzeptanz: Mitarbeiter steht hinter Ziel und hat es daher verstanden und akzeptiert
3.   Exaktheit der Zielbestimmung: präzise Zielformulierungen (Steigerung den Umsatz mit dem Kunden xy
     um 5%......)
4.   Rahmenbedingungen: Überprüfung, ob die Rahmenbedingungen die Zielerreichung ermöglichen –
     ansonsten Anpassung der Ziele (meine Erfahrungen haben gezeigt, dass dies leider oft nicht passiert….)
5.   Kontrolle und Feedback: regelmäßige Überprüfung der Zielerreichung und Feedback (gibt Branchen, da
     passiert das automatisiert und wöchentlich, andere monatlich oder zum Quartal) – zur Steuerung
     empfiehlt sich zumindest monatliches Feedback an den Vertrieb und Maßnahmen ableiten……
6.   Belohnung der Zielerreichung: eine Zielerreichung muss sich für den Mitarbeiter lohnen (Anreize
     materiell aber auch immateriell durch Lob und Anerkennung)
 Der Begriff Zielvereinbarung bezeichnet eine Führungstechnik bei der sich eine Führungskraft und ihre Mitarbeiter auf die
                                    Realisierung von Zielen der Organisation einigen.                               72
                                                                                                      aus Homburg Seite 159
Personalmanagement im Vertrieb
Zielvereinbarungen

1. Während des Zielgespräches überlegen, ob die notwendigen Ressourcen zur
   Zielerreichung vorhanden sind (falls nein, Maßnahmen zur Ressourcen-
   bereitstellung für die Zielerreichung ableiten)
2. Bestimmte Zeitabstände erfolgt Kontrolle der Zielerreichung und daraus
   eine Abweichungsanalyse
   o   Wurden die Ziele erreicht?
   o   Ist die Erreichung im vorgegebenen Zeitraum realistisch und wahrscheinlich?
   o   Gründe für ein eventuelles Nicht-Erreichen der Ziele?
3. Aufgrund dieser Ergebnisse erfolgt die Aktualisierung der Zielvereinbarung
   bzw. die Zielvereinbarung der kommenden Periode

                                                                                     73
Personalmanagement im Vertrieb
Zielvereinbarungen
                                   Inhalte von Zielvereinbarungen

                          Ergebnisziele                           Verhaltensziele

        Wirtschaftliche                      Weiche
         Ergebnisziele                    Ergebnisziele

Verhaltensziele
• pos. Effekte sind nicht unmittelbar greifbar bzw. langfristig
•   Führungskraft motivieren die Mitarbeiter auf regelmäßige Schulungen zu schicken
•   eine offene Informationspolitik zu allen Abteilungen und Mitarbeitern zu pflegen
•   Bezug auf operative Arbeitsverhalten von Mitarbeitern – z.B. Verteilung persönliches Zeitbudget auf Kunden
•   (Beschleunigung zur Umsetzung einer strategischen Neuausrichtung im Vertrieb oder bei der Steuerung noch
    unerfahrener Nachwuchskräfte)                                                                         74
Personalmanagement im Vertrieb
Zielvereinbarungen
In der Praxis ist es oft so, dass die jungen Nachwuchskräfte zu viel Zeit in
potenzialschwache B- und C- Kunden und zu wenig Zeit in A-Kunden investieren
Lösung: in der Zielvereinbarung grobe Vorgaben über die Verteilung des Zeitbudgets
                 Verhaltensziel ab sofort Terminplanung je Auftrag,

Weiche Ergebnisziele:
Maßzahl ist z.B. die Kundenzufriedenheit, Kundenbindung
Traditionell sind Zielvereinbarungen im Vertrieb stark umsatzorientiert oder an wirtschaftlichen Ergebnisgrößen
ausgerichtet.
Warum? Sie sind zahlenmäßig leicht erfassbar
Nachteile: Umsatzvorgaben führen zu einer kurzfristigen Orientierung (nur Betreuung der umsatzstarken Kunden oder
             Produkte….., potenzialstarke aber noch umsatzschwache Kunden werden vernachlässigt), es geht nur um
             Produkte in den Markt zu drücken, wenig Rücksichtnahme auf wirklichen Kundenbedürfnisse), bei
             Umsatzeinbußen geraten Mitarbeiter unter Druck (Folge: langfristig falsche Lösungen wie höhere
             Preisnachlässe und Verkäufe an Kunden, die die Leistung eigentlich nicht benötigen…..)

                                                                                                             75
Personalmanagement im Vertrieb
Zielvereinbarungen
Problem in Vertriebsorganisationen:
Mitarbeitern fehlt es an Motivation Neukunden zu akquirieren und zu
gewinnen
                Ist eine unbequeme und schwierige Aufgabe
                     (will nicht aus seiner Komfortzone…)
Besucht gerne Bestandskunden, die er kennt und auch weiß, was es an
Potential gibt

 Lösung:
 Zielvorgaben getrennt nach Bestands- und Neukunden!!! (verbindlich in der für das
 Unternehmen passenden Gewichtung) als Zielgröße vorgeben

                                                                                     76
Personalmanagement im Vertrieb
Zielvereinbarungen
Balanced Scorecard:
Balance von Zielgrößen, die zur Umsetzung der Vertriebsstrategie und zur
langfristigen Entwicklung des Unternehmens beitragen…..
                  ➢ wirtschaftliche Dimension
                     o   Direkter Beitrag des einzelnen Mitarbeiters (Umsatz, Deckungsbeitrag…..)
                 ➢   kundenbezogene Dimension
                     o   Ziele eines Mitarbeiters für die Betreuung seiner Kunden und Marktsegmente
                         (Kundenzufriedenheit etc.)
                 ➢   interne Prozessdimension
                     o   Ziele für Verhaltensweisen, die zur Erfüllung der wirtschaftlichen und
                         kundenbezogenen Ziele dienen (Dauer der Auftragsbearbeitung, Bearbeitung von
                         Kundenbeschwerden ……)
                 ➢   Lern und Entwicklungsdimension
                     o   Langfristigen Mitarbeiter- und Unternehmensentwicklung (Qualifizierung und Motivierung
                         von Mitarbeitern, Pflege und Ausbau Informationssystem….)
                                                                                                         77
Personalmanagement im Vertrieb
Zielvereinbarungen
 Beispiel einer Balanced
        Scorecard

                             Quelle: Homburg, Ch., Schäfer, H.,
                           Schneider, J. (2016), Sales Excellence -
                            Vertriebsmanagement mit System, 8.
                                                      78
                                  Aufl., Wiesbaden, S. 165.
Personalmanagement im Vertrieb
Anreizsysteme als fünftes Führungsinstrument

                                               79
Personalmanagement im Vertrieb
Anreizsysteme als fünftes Führungsinstrument

                                         Leistungsorientierte Anreize

                      monetär                                             nicht monetär

    • Alters- und Berufsunfähigkeitvorsorge                             • Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten
    • Unfallversicherung                                                • Übertragung interessanter Projekte
    • Prämien                                                           • Zugang zu Netzwerken
    • Bonus                                                             • interessante Karrieremöglichkeiten
    • Gewinnbeteiligung                                                 • Arbeitszeit
    • Dienstwagen                                                       • Betriebsklima
    • Incentives                                                        • Führungskultur
    • Notebook, Diensthandy                                             • Gesundheitsvorsorge
    • Betriebskindergarten                                              • kulturelle Angebote
    • Dienstwohnung                                                     • Betriebsfeiern
    • Kantine etc.                                                      • Betriebssport

                                                                                                                   80
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