SCHULBLATT Dezember 2017 Nr. 241 - Kanton Uri

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SCHULBLATT Dezember 2017 Nr. 241 - Kanton Uri
Dezember 2017
Nr. 241

                SCHULBLATT
SCHULBLATT Dezember 2017 Nr. 241 - Kanton Uri
Publikationsorgan der Bildungs- und
Kulturdirektion des Kantons Uri                 In dieser Nummer                  Seite

Erscheint jährlich viermal
                                                Hoch hinaus!                         3
Redaktion                                       Kantonales Integrationsprogramm      4
Christian Mattli
                                                Integratives Brückenangebot          6
Bildungs- und Kulturdirektion, 6460 Altdorf
Telefon 041 875 20 50, christian.mattli@ur.ch   Aus dem Erziehungsrat                7
                                                Medien und Informatik                8
Administration
Inserate, Adressänderungen, Abonnemente,        Bilinguale Maturität                 8
Einzelnummern:
                                                Urner Berufsinformationstage        11
Bildungs- und Kulturdirektion/Schulblatt,
6460 Altdorf                                    Geschichte einer Schulkarriere      12
Telefon 041 875 20 91, edith.gisler@ur.ch
                                                Sport/Gesundheitsförderung13
Erscheinungsmonate                              Musikschule Uri                     15
März, Juni, September, Dezember
                                                Pädagogische Hochschulen            16
Einsendeschluss                                 Bund und EDK                        18
Nr. 242 16. Februar 2018
                                                Weitere Informationen               20
Nr. 243 18. Mai 2018
Nr. 244 17. August 2018                         Personen26
Nr. 245 16. November 2018

Satz und Druck
Gisler Druck, Gisler 1843 AG
Gitschenstrasse 9
6460 Altdorf
Telefon 041 874 1843
info@gisler1843.ch

    Zum Titelbild
    In der ersten Herbstferienwoche 2017 haben rund 300 Kinder den Sportpass genutzt.
    Zur Verfügung standen insgesamt 37 verschiedene Sportaktivitäten. Dazu gehörte auch
    Bouldern in der Granit-Indoor-Halle.
    Foto: BKD

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Hoch hinaus!
Die Bildung ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg jeder Gesellschaft. Entsprechend hohe
Ziele muss jede Gesellschaft im Bereich der Bildung setzen. So hatte die Bildungs- und
                        Kulturdirektion – in Ergänzung zu den übrigen Aufgaben des Alltags
                        – auch für die Arbeit im laufenden Jahr wieder anspruchsvolle
                        Ziele angepeilt. Jetzt, kurz vor Ende Jahr, darf ich sagen, dass wir
                        erfolgreich gearbeitet haben. Um nur drei Beispiele zu nennen: Die
                        von der BKD erarbeitete Vorlage zur Weiterführung des Betriebs-
                        beitrags für das Theater(uri) 2018 bis 2021 wurde in der Maisession
                        vom Landrat genehmigt; ebenfalls vom Landrat gutgeheissen, und
                        zwar in der Oktobersession, wurde die Beteiligung des Kantons an
                        den Kosten für die Umrüstung von Naturrasenfussballfeldern auf
                        Kunstrasenfelder in Altdorf, Erstfeld und Schattdorf; und erfolg-
                        reich erarbeitet und vom Regierungsrat genehmigt wurde schliess-
                        lich das zweite Kantonale Integrationsprogramm 2018–2021.
Mit dem zweiten Kantonalen Integrationsprogramm wird Uri in den kommenden Jahren
zum einen die bewährte Arbeit bei der Integration von Migrantinnen und Migranten konse-
quent weiterführen und zum anderen erkannte Lücken schliessen. Denn in einer sich zu-
nehmend globalisierenden Welt gewinnt die Fähigkeit zur Integration laufend an Bedeutung.
Nur wenn sich das Potenzial der Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – zu
uns kommen und Teil unserer Gesellschaft werden möchten, richtig entfaltet, können wir
als Individuen und als Gemeinschaft hoch hinaus.
Wer aber hoch hinaus will, braucht nicht nur hohe Ziele, sondern vor allem Kraft, Geschick-
lichkeit und Mut. Was das konkret bedeutet, illustriert die Titelseite dieser Schulblattaus-
gabe: Kinder üben sich im Rahmen des diesjährigen Sportpasses im Bouldern. Und genau
wie die ersten Versuche im Bouldern zeigen, liegen Scheitern und Gelingen manchmal nur
einen kurzen Schritt oder einen winzigen Handgriff auseinander. Zum Mut, hohe Ziele an-
zupeilen, gehört also auch das Risiko des Scheiterns. So hat auch die BKD im zu Ende
gehenden Jahr längst nicht alle Ziele erreicht. Keinen Erfolg hatte sie beispielsweise mit
dem Projekt zur Erarbeitung eines neuen Werks zur Geschichte unseres Kantons. Anders
als erhofft, lehnte der Landrat den beantragten Kredit in der Maisession ab. Aber wie sagt
man so schön: Wer alle seine Ziele erreicht, hat sie sich zu tief gesetzt.
Auch im nächsten Jahr wollen wir uns also hohe Ziele setzen, auch im nächsten Jahr wol-
len wir wieder hoch hinaus. Wir wollen und können das aber nicht allein tun. Erfolg haben
wir nur im Verbund mit all jenen, die sich im Bildungswesen engagieren und Verantwortung
tragen. So danke ich Ihnen allen herzlich für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr, und
auch im neuen Jahr baue ich weiterhin auf Ihre tatkräftige Unterstützung. In diesem Sinn
wünsche ich Ihnen möglichst viele erholsame Weihnachtstage und einen guten Rutsch in
ein glückliches neues Jahr!
Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri

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Uri führt die Integration konsequent weiter
Mit dem Kantonalen Integrationsprogramm 2018–2021 wird Uri in den kommenden Jahren
die bisher erfolgreiche Arbeit bei der Integration von Migrantinnen und Migranten weiter-
führen. Ein Schwerpunkt liegt bei der Arbeitsmarktintegration. Diesem Thema widmete
sich auch der 3. Urner Integrationstag vom 14. November 2017.

Die Fähigkeit, Menschen aus anderen Kultur- und Sprachkreisen in die Gesellschaft inte-
grieren zu können, ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Gemeinwesens. In
einer sich zunehmend globalisierenden Welt gewinnt diese Fähigkeit laufend stärker an
Bedeutung. Aus diesem Grund legt auch der Kanton Uri viel Wert auf eine erfolgreiche
Integration von Migrantinnen und Migranten. Mit dem Kantonalen Integrationsprogramm
2014–2017 wurde in den vergangenen vier Jahren bereits in vielen Bereichen wichtige Auf-
bauarbeit geleistet. In der bevorstehenden zweiten Programmphase – mit dem Kantonalen
Integrationsprogramm 2018–2021 – gilt es, die erarbeiteten Massnahmen weiterzuführen,
zu optimieren und weitere Massnahmen zu initiieren.

Schwerpunkte des neuen Programms
Erarbeitet wurde das Kantonale Integrationsprogramm 2018–2021 unter Leitung der Fach-
kommission Integration und unter Einbezug einer Projektgruppe aus Vertreterinnen und
Vertretern des Kantons, der Gemeinden, der Migrationsbevölkerung, der Fachstelle Prä-
vention und Gesundheitsförderung sowie des Schweizerischen Roten Kreuzes. Die Mass-
nahmen des neuen Programms richten sich an Migrantinnen und Migranten aus EU-/
EFTA- und Drittstaaten sowie an vorläufig Aufgenommene und anerkannte Flüchtlinge (VA/
FL). Die wichtigsten Vorhaben sind:
Erstinformation und Integrationsförderbedarf: In ganz Uri werden Erstbegrüssungsgesprä-
che mit aus dem Ausland zuziehenden Migrantinnen und Migranten geführt. Ein Fokus liegt
insbesondere bei den Integrationsempfehlungen.
Arbeitsmarktfähigkeit: Bereits im vergangenen Jahr hat der Urner Regierungsrat das Grob-
konzept Arbeitsmarktintegration genehmigt. Der Fokus in der Detailkonzipierung und Um-
setzung liegt beim Case Management Arbeitsmarktintegration, das Migrantinnen und
Migranten sowie Arbeitgeber eng begleitet.
Schutz vor Diskriminierung: Das Kompetenzzentrum für interkulturelle Konflikte (TikK) über-
nimmt weiterhin im Auftrag des Kantons die Beratung von Diskriminierungsopfern und
-zeugen. Es werden verschiedene Sensibilisierungsanlässe zum Thema Diskriminierung
durchgeführt.
Sprache und Bildung: Im August 2017 startete das Integrative Brückenangebot (IBA) für
spät zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene; dazu gehört auch ein halbjähriger
Sprachvorkurs, der im Januar 2018 starten wird. Das IBA und den Sprachvorkurs bietet
das Berufs- und Weiterbildungszentrum Uri (bwz uri) an. Im Auftrag des Kantons führt das
bwz uri ab 2018 zudem Deutschkurse für fremdsprachige Erwachsene.
Frühe Kindheit: Das Pilotprojekt «Ansprechstelle Familienfragen und frühe Kindheit 2018–
2020» wurde vom Urner Regierungsrat bewilligt und wird mit Mitteln des Kantonalen Inte-
grationsprogramm teilfinanziert. Ziel ist, dass benachteiligte Bevölkerungsgruppen einen
niederschwelligen Zugang zu den Angeboten im Frühförderbereich erhalten.

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Beratung: Die Einzelfallberatungsstelle beim Sozialdienst Uri Nord wird weitergeführt.
Damit die Migrantinnen und Migranten Ansprechpersonen aus dem eigenen Kulturkreis
haben, soll ein Netzwerk von Schlüsselpersonen aufgebaut werden.
Zusammenleben: Im Rahmen des Kantonalen Integrationsprogramms schloss der Kanton
Uri eine Leistungsvereinbarung mit dem Hilfswerk der Kirchen Uri über die Begleitung und
Durchführung von Begegnungsprojekten. Projektanbietende sollen besser vernetzt und
kompetent unterstützt werden bei der Planung und Durchführung ihrer Vorhaben.

Wertvolle Investition in die Zukunft
Die Kosten für die Massnahmen des Kantonalen Integrationsprogramms 2018–2021 be-
laufen sich auf jährlich rund 715'000 Franken. Die Finanzierung erfolgt durch Kantonsbei-
träge, durch Bundesbeiträge aus dem Integrationsförderkredit und durch die Integrations-
pauschale des Bundes. «Wir sind überzeugt, dass diese Mittel eine wertvolle Investition in
unsere Zukunft sind», sagt Landammann Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor des
Kantons Uri. «Integration ist ein gegenseitiger Prozess, und die Vielfalt ist eine Stärke der
Gesellschaft. Eine gelingende und früh ansetzende Integration ist daher unabdingbar für
Uri.»

 Seitenblick nach Graubünden
 Eine Arbeitsstelle zu haben, ist in einer modernen Gesellschaft ein wesentlicher Aspekt
 der Integration. Umso negativer fällt ins Gewicht, dass im Kanton Uri die Gruppe der
 Migrantinnen und Migranten noch immer in höherem Mass von Arbeitslosigkeit betrof-
 fen ist, als es Menschen ohne Migrationshintergrund sind. Darum sollen Migrantinnen
 und Migranten künftig noch enger als bisher auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt be-
 gleitet werden. Wie diese Begleitung konkret ausgestaltet sein soll: Diese Frage wurde
 am 3. Urner Integrationstag vom 14. November 2017 vertieft diskutiert.
 Um die Diskussion unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu befeuern, gab Chris-
 toph Buschor, Jobcoach im Kanton Graubünden, einen spannenden Einblick in seine
 Tätigkeit, zumal Graubünden weithin als Musterbeispiel für die berufliche Integration
 von vorläufig aufgenommenen Personen und anerkannten Flüchtlingen gilt. Als wesent-
 liche Faktoren für den Erfolg erwähnte Christoph Buschor: geregelte finanzielle Verhält-
 nisse sowie Gesundheit und Motivation bei den Stellensuchenden, eine individualisier-
 te Begleitung der Stellensuchenden durch die Jobcoaches sowie die Bereitschaft der
 Arbeitgeber, den Menschen mit Migrationshintergrund eine Chance zu geben. Christoph
 Buschor zeigte in seinem Referat zudem auf, wie der berufliche Integrationsprozess,
 der sich in Graubünden auf fast zweieinhalb Jahre erstreckt, gestaltet ist und wie die
 Maxime «qualifizieren vor beschäftigen» konkret gelebt wird.
 In der nachfolgenden Diskussion erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des
 Integrationstags gruppenweise verschiedene Fragen zur künftigen Ausgestaltung der
 Arbeitsmarktintegration in Uri. Die Ergebnisse fliessen nun ein in die laufende Erarbei-
 tung des kantonalen Detailkonzepts zur Arbeitsmarktintegration. Das Grobkonzept
 hatte der Urner Regierungsrat bereits im vergangenen Jahr genehmigt.

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Landammann besucht
Integratives Brückenangebot
Seit diesem Schuljahr führt das Berufs- und Weiterbildungszentrum Uri (bwz uri) ein Inte-
gratives Brückenangebot. Der Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri, Beat Jörg, ist
mit dem Start sehr zufrieden.
Die Zuwanderung von Personen in die Schweiz und damit auch in den Kanton Uri erfolgt
heute über drei unterschiedliche Wege: Asylbereich, Drittstaaten und Freizügigkeitsabkom-
men EU/EFTA. Ein grosser Teil der zugewanderten Personen ist im Alter zwischen 16 und
25 Jahren. Diese Gruppe kann in der Schweiz aufgrund des Alters nicht in den Unterricht
auf Volksschulstufe einsteigen. Da jedoch davon auszugehen ist, dass diese Personen
länger, allenfalls sogar während ihres ganzen restlichen Lebens, in der Schweiz bleiben,
ist es sinnvoll, dass sie einen Abschluss auf Sekundarstufe II machen können. Ein solcher
Abschluss, zum Beispiel in Form eines erfolgreichen Lehrabschlusses, erfordert gewisse
Voraussetzungen, vor allem bei den Kompetenzen in Deutsch und Mathematik sowie in der
Informations- und Kommunikationstechnologie. Eine entsprechende Vorbereitung auf den
Einstieg in die berufliche Grundbildung ist deshalb unumgänglich. Damit Jugendliche und
junge Erwachsene in Uri eine solche Vorbereitung absolvieren können, hat das Berufs- und
Weiterbildungszentrum Uri (bwz uri) ein neues Angebot konzipiert: das sogenannte Integ-
rative Brückenangebot (IBA).

Bedeutende Lücke geschlossen
Das Integrative Brückenangebot ist mit Beginn des Schuljahrs 2017/2018 erstmals gestar-
tet worden. Auf Anhieb fanden sich 16 Jugendliche und junge Erwachsene bereit, ein Jahr
lang die Schulbank beim bwz uri in Altdorf zu drücken. Um sich persönlich ein Bild vom
erfolgreichen Start des IBA zu machen, besuchte der Urner Bildungs- und Kulturdirektor
Beat Jörg am 25. Oktober 2017 das bwz uri. «Die hohe Motivation der Schülerinnen und
Schüler hat mich beeindruckt», sagt Beat Jörg. «Mit dem Integrativen Brückenangebot ist
es uns gelungen, eine bedeutende Lücke zu schliessen bei der erfolgreichen Integration

Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg, Katja Uhlig, Präsidentin der Schulkommission des
bwz uri, Yvonne Slongo, Vorsteherin des Amts für Berufsbildung, und Rektor David Schuler
(stehend von rechts) folgen mit grossem Interesse dem IBA-Unterricht von Lehrerin Ursula
Dittli (links).

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von Migrantinnen und Migranten in die Berufsbildung und damit in den Arbeitsmarkt.» Dass
ein finanziell selbstständiges und unabhängiges Leben mit einem Lehrabschluss eher ge-
linge als ohne, werde durch die Statistik belegt, so Beat Jörg. «Darum liegt es im Interesse
der öffentlichen Hand, alles daranzusetzen, dass wir auch spät zugewanderten Jugendli-
chen und jungen Erwachsenen den Weg zu einem solchen Abschluss ebnen.» Diese In-
vestition in die Bildung zahle sich alleweil aus.
Weitere Informationen zum Integrativen Brückenangebot sind verfügbar im Internet: www.
bwzuri.ch/brueckenangebote/integratives-brueckenangebot.

 Nathalie Bissigs Fotokunst gewinnt den Kunst-am-Bau-Wettbewerb im bwz uri
 Nathalie Bissig hat den Auftrag erhalten, im Innenraum des modern gestalteten Neubaus
 des Berufs- und Weiterbildungszentrums Uri (bwz uri) eine künstlerische Fotoarbeit zu
 gestalten. Sie überzeugte die Fachjury mit ihrer Fotoserie, die Bezug nimmt zur moder-
 nen Architektur, zur Umgebung und zur Urner Erzähltradition. Die Künstlerin ist in Flüe-
 len und Altdorf aufgewachsen und lebt heute in Zürich. Sie wurde früher schon von der
 Kunst- und Kulturstiftung Uri ausgezeichnet.

                                                         Aus dem Erziehungsrat
Anpassungen im                                   Freiheit beziehungsweise eine höhere Ver-
                                                 antwortung in der Auswahl ihrer Lehrmittel
Lehrmittelverzeichnis                            haben sollen. Künftig sollen weniger Obliga-
Gemäss Artikel 30 Absatz 1 des Schulgeset-       torien und dafür mehr Alternativ-Obligatorien
zes bestimmt der Erziehungsrat, welche           definiert werden. In diesem Sinn hat das Amt
Lehrmittel im Unterricht der Volksschule zu      für Volksschulen unter Einbezug der Fachbe-
verwenden sind. Der Erziehungsrat be-            ratungen, in Absprache mit den anderen
schliesst jährlich die obligatorischen und       BKZ-Kantonen, und mittels eigener fachli-
alternativ-obligatorischen Lehrmittel. Die       cher Einschätzung die Arbeit am Lehrmittel-
obligatorischen Lehrmittel sind der Schüler-     verzeichnis weitergeführt und dem Erzie-
schaft unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.   hungsrat entsprechende Anträge unterbreitet.
Mit der Einführung des Lehrplans 21 (LP21)       Anfang November 2017 hat der Erziehungsrat
und dem zugrundeliegenden neuen Unter-           nun erste konkrete Beschlüsse gefasst, und
richtsverständnis ergeben sich nun auch          zwar wie folgt:
Fragen rund um die Lehrmittel. Laufend er-
                                                 •	Die Lehrmittel «Wörterkiste», «Bildöff-
scheinen in den verschiedenen Fachberei-
                                                    ner», «Bildnerisches Gestalten» und
chen neue oder überarbeitete Lehrmittel, die
                                                    «Heimatkunde Uri» werden im Lehrmit-
zu weiten Teilen oder vollständig dem LP21
                                                    telverzeichnis nicht mehr als «obligato-
entsprechen. Für einige Fächer stehen be-
                                                    risch», sondern als «freiwillig» geführt.
reits jetzt oder in absehbarer Zeit mehrere
                                                 •	Das Lehrmittel «Zeitreise» (Klett und Bal-
qualitativ gute und LP21-kompatible Lehr-
                                                    mer, Schweizer Ausgabe 2016) gilt für
mittel zur Verfügung. Gleichzeitig sind aber
                                                    das Fach RZG (Geschichte und politi-
auch weiterhin Lehrmittel auf dem Markt, die
                                                    sche Bildung) ab Schuljahr 2018/2019 als
der Umsetzung des neuen Lehrplans nicht
                                                    alternativ-obligatorisch. Es soll gestaffelt
gerecht werden.
                                                    eingeführt werden, beginnend mit Band
Im Januar 2017 hat der Erziehungsrat be-            1 im Schuljahr 2018/2019 bis Band 3 im
schlossen, dass die Schulen künftig mehr            Schuljahr 2020/2021.

                                                                                              7
Amt für Volksschulen

                                                nen insgesamt weniger Wochenlektionen
Vernehmlassung zu                               besuchen, ist der Erziehungsrat des Kan-
Medien und Informatik                           tons Uri nun zur Überzeugung gelangt,
                                                dass es auch in Uri bereits ab der 5. Klas-
Der Erziehungsrat möchte das Thema «Me-
                                                se ein Zeitgefäss für die Umsetzung des
dien und Informatik» künftig eigens in einem
                                                Modullehrplans Medien und Informatik
Fach unterrichten lassen. Zu diesem Zweck
                                                braucht. Zu diesem Zweck soll die Stun-
soll die Stundentafel in der 5. und 6. Klasse
                                                dentafel in der 5. und 6. Klasse von 29 auf
erhöht werden, und zwar von 29 auf 30
                                                30 Wochenlektionen erhöht werden, und
Lektionen pro Woche. Die Vernehmlassung
                                                zwar ab dem Schuljahr 2019/2020.
zu diesem Vorhaben hat die Bildungs- und
Kulturdirektion im Auftrag des Erziehungs-      Die Vernehmlassung zu diesem Vorhaben
rats Anfang Oktober 2017 gestartet.             hat die Bildungs- und Kulturdirektion
                                                (BKD) im Auftrag des Erziehungsrats An-
Digitale Hilfsmittel sind in unserem Alltag
                                                fang Oktober 2017 gestartet. Die Ver-
nicht mehr wegzudenken. Die Volksschule
                                                nehmlassungsfrist dauerte bis am 17. No-
hat somit den Auftrag, die Schülerinnen
                                                vember 2017. Zurzeit wertet die BKD die
und Schüler auch auf diesen Lebensbe-
                                                Stellungnahmen aus, damit der Erzie-
reich vorzubereiten und einen zweckmäs-
                                                hungsrat anschliessend über die Einfüh-
sigen und verantwortungsvollen Umgang
                                                rung des Fachs Medien und Informatik
mit den neuen Medien aufzuzeigen. Nach-
                                                beschliessen kann.
dem Medien und Informatik in den meisten
Kantonen heute schon ab der 5. Klasse als       Hinweis: Der Vernehmlassungsbericht zu
eigenes Fach unterrichtet wird und da die       Medien und Informatik ist auf der Website
Schülerinnen und Schüler im Kanton Uri          des Kantons Uri verfügbar: www.ur.ch >
im Vergleich zu den umliegenden Kanto-          Aktuelles > Vernehmlassungen.

                                                   Kantonale Mittelschule Uri

                                                lage für die eidgenössische Anerkennung
Kollegi goes bilingual –                        einer bilingualen Maturität ist das revidierte
Bilinguale Maturität                            Reglement vom März 2012. Es sieht ver-
                                                schiedene Immersionsmodelle vor: das Mo-
Im Schuljahr 2017/2018 hat an der Kantona-
                                                dell A, bei dem der Immersionsunterricht
len Mittelschule Uri in Altdorf bereits zum
                                                ganz an der Heimschule stattfindet, das
zweiten Mal eine Klasse mit dem bilingualen
                                                Modell B, das ein Gastjahr bei einer anders-
Maturalehrgang begonnen.
                                                sprachigen Gastschule beinhaltet, und als
Seit gut 20 Jahren haben die Schweizer          Mischform das Modell A+. Das Reglement
Gymnasien die Möglichkeit, eine bilinguale      schreibt vor, dass mindestens drei mit Ma-
(zweisprachige) Maturität anzubieten. Eine      turitätsnoten versehene Sachfächer in der
Mehrheit der Schweizer Gymnasien tut dies       gewählten Immersionssprache unterrichtet
unterdessen auch, und in den meisten Fäl-       werden und dass mindestens eines davon
len ist die Zweitsprache Englisch. Grund-       im letzten Jahr des gymnasialen Ausbil-
8
dungsgangs abgeschlossen wird. Mindes-        schliesslich stimmte der Landrat des Kan-
tens eines der Sachfächer muss dem Be-        tons Uri einem Verpflichtungskredit zur
reich der Geistes- und Sozialwissenschaften   Einführung der bilingualen Maturität zu.
angehören. Die Mindestzahl der immersiv       Damit standen alle Ampeln auf Grün.
unterrichteten Lektionen muss 800 betra-
gen, ohne Einrechnung des Sprachunter-        Massgeschneidertes Kollegimodell
richts. Das Niveau sowohl der Ziele und       Leistungsstarke und leistungsmotivierte
Inhalte als auch der für das Sachfach rele-   Schülerinnen und Schüler aller Schwer-
vanten Beurteilungskriterien muss dem der     punktfächer sollten die Möglichkeit erhal-
regulären – in unserem Fall: deutschspra-     ten, im 4. bis 6. Jahr des Gymnasiums den
chigen – Klassen entsprechen. Das Fehlen      bilingualen Unterricht zu besuchen und
von weitergehenden Regulierungen erlaubt      damit auf eine deutliche höhere Anzahl
den Kantonen und den einzelnen Schulen        Englischstunden zu kommen als die Schü-
einen für schweizerische Verhältnisse gros-   lerinnen und Schüler der deutschsprachi-
sen Gestaltungsspielraum, was denn auch       gen Klassen. Wie etwa Schwyz und Luzern
einer der Schlüsselfaktoren für den Erfolg    plante auch die Kantonale Mittelschule Uri
der bilingualen Maturität sein dürfte.        ursprünglich, das Fach Mathematik als
                                              Grundstein in den bilingualen Fächerka-
Qualitativer Ausbau                           non einzubauen. Im Lauf der konkreten
des Urner Bildungswesens                      Planung zeigte sich aber, dass dieses Mo-
Angestossen wurde die Idee einer bilin-       dell aus organisatorischen und personel-
gualen Maturität am Kollegi im Jahr 2011      len Gründen kaum zu verwirklichen ge-
durch eine landrätliche Motion. Der Regie-    wesen wäre. Der Fächerkanon wurde
rungsrat befürwortete in seiner Antwort die   nochmals umgestellt und sieht jetzt fol-
Einführung einer bilingualen Maturität und    gendermassen aus: Im 4. Jahr werden
sah darin die Chance, das Urner Bildungs-     Physik, Chemie, Biologie, Geografie und
angebot qualitativ auszubauen und die         Geschichte in Englisch unterrichtet, im 5.
Standortattraktivität des Kantons zu er-      Jahr sind es Chemie, Biologie, Geografie
höhen. Eine schulinterne Projektgruppe        und Geschichte und im 6. Jahr schliesslich
erhielt im Herbst 2012 den Auftrag, die       noch Geschichte. Um die vorgegebenen
Einführung einer bilingualen Maturität ver-   800 Lektionen bilingualen Fachunterricht
tieft zu prüfen. Sie konnte dabei von den     zu erreichen, steht für die bilinguale Klas-
Erfahrungen profitieren, die die Kantons-     se im 6. Jahr die Fokuswoche im Zeichen
schule Schwyz und die Kantonsschule           der bilingualen Maturität. Die Auswahl der
Alpenquai Luzern mit ihren Modellen ge-       Schülerinnen und Schüler für die bilingua-
macht hatten. Umfragen bei Schülerinnen       le Klasse findet im 3. Jahr statt. Aus-
und Schülern sowie bei Lehrpersonen ver-      schlaggebend sind der Leistungsstand in
suchten zu klären, ob schülerseits genü-      den Promotionsfächern am Ende des ers-
gend Interesse an einer bilingualen Maturi-   ten Semesters sowie ein persönliches Mo-
tät und lehrerseits genügend Bereitschaft     tivationsschreiben der Schülerinnen und
für die Herausforderung, in einer Fremd-      Schüler. Aufgrund dieser Unterlagen ent-
sprache zu unterrichten, vorhanden wäre.      scheidet die Schulleitung über die Auf-
Die Resultate der Umfragen gaben der          nahme. Die Lehrpersonen mussten sich
Projektgruppe die nötige Legitimation,        sowohl in sprachlicher als auch in metho-
konkrete Parameter für Planung und Um-        disch-didaktischer Hinsicht für ihren bi-
setzung einer bilingualen Maturität zu for-   lingualen Job qualifizieren und werden von
mulieren. Der Schlussbericht der Projekt-     Projektleiter Dr. Gustav Arnold, Prorektor
gruppe wurde im Herbst 2013 vom               Marcel Huwyler und Mitgliedern der Fach-
Mittelschulrat verabschiedet und an den       schaft Englisch im neuen Schulalltag
Regierungsrat überwiesen. Im März 2014        unterstützt.
                                                                                        9
Aktive Schulentwicklung
                                                    Immersiv und bilingual:
Im August 2016 – genau 100 Jahre nachdem
                                                    Begriffsklärung
am Kollegium Karl Borromäus in Altdorf zum
                                                    Immersion = Eintauchen, Sprachbad.
ersten Mal neun Maturanden eine kantonal
                                                    Von Immersion kann man sprechen,
und eidgenössisch anerkannte Matura er-
                                                    wenn Schülerinnen und Schüler im Rah-
langten – startete die erste Klasse auf ihrem
                                                    men eines Auslandjahres 24 Stunden pro
bilingualen Maturalehrgang, im August 2017
                                                    Tag in die Zielsprache eintauchen. Der
bereits die zweite. Im Sommer 2019 werden
                                                    bilinguale Unterricht in bestimmten
die ersten Maturae und Maturi am Kollegi
                                                    Sachfächern (so wie er auch an der Kan-
ein bilinguales Maturitätszeugnis in Empfang
                                                    tonalen Mittelschule Uri umgesetzt wird)
nehmen dürfen. Die Rückmeldungen von
                                                    ist eher ein «sprachliches Fussbad», wie
Schülerinnen und Schülern und von Lehr-
                                                    es Dr. Anton Näf, profunder Kenner der
personen am Ende des Schuljahres
                                                    bilingualen Szene in der Schweiz, ein
2016/2017 waren durchwegs positiv: Beide
                                                    wenig maliziös nennt.
Seiten attestierten einander hohe Motivation
und grossen Einsatz. Die Lehrpersonen be-           Bilingual = zweisprachig. Missverständ-
tonten, sie hätten auf fachlicher Ebene effek-      liche Bezeichnung für das Unterrichten
tiv keine Abstriche machen müssen. Ge-              bestimmter Sachfächer in einer Fremd-
spannt sein darf man, welche Auswirkungen           sprache. Unterrichtet wird nicht zwei-
der bilinguale Unterricht auf die Didaktik und      sprachig, sondern einsprachig fremd-
Methodik im Deutsch unterrichteten Fach-            sprachig. Auch über alle unterrichteten
unterricht haben wird. In diesem Sinn ist die       Fächer hinweg ist der Unterricht am
bilinguale Maturität an der Kantonalen Mittel-      Gymnasium nicht bi- sondern mindes-
schule Uri nicht nur ein Gleichziehen mit der       tens trilingual (man denke ans Franzö-
Mehrzahl der Schweizer Gymnasien, son-              sisch, Italienisch und Spanisch). Fragt
dern sie ist auch aktive Schulentwicklung           man die Schülerinnen und Schüler, dann
und ein wichtiger Schritt in die Zukunft.           kommen ihnen gewisse Lerninhalte zu-
                                                    sätzlich noch chinesisch vor.
Echo aus der Schülerschaft…
I haven’t realized any major changes coming
                                                   …und aus dem Lehrkörper
with the bilingual class. I was actually quite
                                                   Unsere bilingualen Schülerinnen und Schü-
surprised, for the only difficulty I experienced
                                                   ler, die gemeinsam mit mir die ersten Hür-
up to now was based upon the respective
                                                   den im bilingualen Biologieunterricht meis-
subjects and not the actual language they
                                                   tern, erlebe ich als sehr kompetent. Als
were taught in. If I was asked by somebody
                                                   Lehrperson empfinde ich es als überaus
what it is like, I would probably answer: «Ac-
                                                   motivierend, mit solch einer aufgestellten
tually, the same as before. Just in English.»
                                                   Truppe komplexe Inhalte wie Evolution, Ge-
Leandro Bisatz                                     netik, Stoffwechsel oder Neurobiologie im
                                                   4. und 5. Gymnasium anzupacken. Für bei-
After the first few weeks of bilingual class, I    de Seiten braucht es am Anfang jedoch
sort of don’t even notice anymore that we          Zeit, bis die Scheu überwunden wird, sich
are being taught in another language. You          in der Fremdsprache über Sachthemen zu
get used to it really fast. But at the same        verständigen. Man übt die Sprache nun in
time, it’s still very exciting and new, and we     einem anderen Kontext als in reinem
are all – students, but teachers, too, I think     Sprachunterricht.
– eager to find out what this project will be
                                                   Ab und an hört man im Biolabor lustige
like. I can absolutely recommend it to ever-
                                                   Phrasen wie: But what about the fledermou-
yone who likes English and new challenges.
                                                   se and the maulwurf? Oder: I understand
Jasmin Herger                                      just train station. Als Lehrperson muss man

10
ständig fokussiert sein. Wenn nicht, kommt         grund. Bilinguales Lernen macht den Schü-
man selbst ins Stocken und lässt unüber-           lerinnen und Schülern gewiss mehr Arbeit,
legte Sprüche los, etwa: Hear up with the          aber es wird sich auszahlen. Diese Erfah-
aroundeggery. Für mich steht das Verständ-         rung ist eine wertvolle Zusatzqualifikation
nis der Fachinhalte im Unterricht an erster        für den Arbeitsmarkt.
Stelle. Daher treten anfangs Grammatik und
sprachliche Korrektheit eher in den Hinter-        Casparina Aschwanden (Biologie)

                                Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Urner Berufsinformationstage                       zufahren. Auch Rückmeldungen der Jugend-
                                                   lichen zeigen die Bedeutung der Urner
vom 9. bis 20. Oktober 2017                        Berufsinformationstage. Bei der Schulend-
Die Urner Berufsinformationstage vermitteln        befragung im Juni 2017 gaben 50 Prozent
den Jugendlichen einen ersten Einblick in die      der Schülerinnen und Schüler der 3. Ober-
Berufs- und Arbeitswelt. Das Angebot, das          stufen an, die Berufsinformationstage seien
die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung         für ihre Entscheidung wichtig oder sehr
in enger Zusammenarbeit mit Lehrfirmen             wichtig gewesen. Nur die Schnupperlehren
und Verbänden organisiert, wurde auch die-         werden als noch wichtiger bezeichnet.
ses Jahr intensiv genutzt. Fast 95 Prozent
                                                   Auch die Lehrfirmen und Verbände sehen
aller Schülerinnen und Schüler der 2. Ober-
                                                   in den Berufsinformationstagen eine gros-
stufenklassen des Kantons Uri meldeten sich
                                                   se Chance. Aufgrund der demografischen
an und besuchten im Durchschnitt vier Ver-
                                                   Entwicklung gibt es im Kanton Uri bedeu-
anstaltungen.
                                                   tend weniger Schulabgängerinnen und
Die hohe Teilnahmequote ist sehr erfreulich,       Schulabgänger als noch vor wenigen Jah-
zumal das Angebot freiwillig ist und während       ren. Umso wichtiger ist es für Lehrstellen-
der Schulferien stattfindet. Viele Familien        anbietende, dass sie jungen Menschen
verzichten wegen der Berufsinformations-           ihren Beruf beziehungsweise ihren Betrieb
tage sogar darauf, in den Herbstferien weg-        vorstellen können.

Die Urner Berufsinformationstage 2017 in Zahlen
Anzahl Schüler/-innen in der 2. Oberstufe (inkl. 2. Untergymnasium)                      362
Anzahl Teilnehmende an den Berufsinformationstagen                                       293
Teilnahmequote 2. Oberstufe (inkl. Untergymnasium)                                    80.1 %
Teilnahmequote 2. Oberstufe (ohne Untergymnasium)                                     94.7 %
Teilnahmequote 2. Klassen Untergymnasium (20)                                         26.3 %
Anzahl durchgeführte Veranstaltungen (davon 10 Ersatzveranstaltungen
wegen grosser Nachfrage)                                                                  97
Anzahl abgesagte Veranstaltungen (zu wenige oder keine Anmeldungen)                        5
Anzahl berücksichtigte Anmeldungen                                                      1186
Anzahl Absagen (zu viele Anmeldungen, eine Ersatzveranstaltung war nicht möglich)         29
Durchschnittlich pro Teilnehmer/-in besuchte Veranstaltungen                             4.05

                                                                                           11
Staatsarchiv

Vom Kindergarten bis zur Matura:
Die Schulkarriere von Carlo Gaetano Zampieri
Zu den Kernaufgaben des Staatsarchivs gehört das Sammeln der amtlichen Überlieferun-
gen. Daneben ergänzen unter anderem die Privatarchive die Bestände massgeblich. Dazu
gehören Vereins- oder Firmenarchive und Archivbestände von privaten Personen. Ein
gutes Beispiel dafür ist das Privatarchiv von Carlo Gaetano Zampieri.

Im Jahr 2012 hat Carlo Gaetano Zampieri          melden. […] 11. Das tägliche Znüni soll kei-
dem Staatsarchiv seine gesammelten               ne Schleckereien enthalten.»
Schulunterlagen im Umfang von rund 4
Laufmetern geschenkt. Dieser Bestand             Drucken mit Alkohol
umfasst die Zeitspanne von 1979 bis 1993         Zahlreiche Schulhefte zu den Themen Le-
und trägt nun die Signatur P-229/355. Er         sen, Rechnen, Geometrie, Schrift, Religion
dokumentiert eine Urner Schulkarriere vom        und Ringordner mit Prüfungen von der 1. bis
Kindergarten in der Volksschule Seedorf          6. Klasse dokumentieren die Laufbahn des
bis zur Matura an der Kantonalen Mittel-         Primarschülers Carlo Gaetano Zampieri.
schule Uri, das damals noch Kollegium Karl       Lernfortschritte werden sichtbar. Dabei fällt
Borromäus hiess.                                 auf, dass die Arbeitsblätter damals noch
                                                 nicht fotokopiert wurden, sonders mittels
Läuseplage anno 1979                             Alkohol-Umdruckverfahren vervielfältigt
Die Schulkarriere von Carlo Gaetano Zam-         wurden, was bei den Abzügen eine blaue
pieri begann 1979 mit dem Eintritt in den        Druckfarbe erzeugte. Dabei musste die
Kindergarten. Aus jener Zeit stammen die         Lehrperson mit der Schreibmaschine so-
ersten Unterlagen des Privatarchivs. Hier        genannte Matrizen erstellen. Wenn diese
findet man schon die erste bemerkenswer-         von den vielen Druckdurchgängen abge-
te Trouvaille; eine Kindergartenlehrerin         nutzt waren, wurden die Abzüge unscharf
schreibt in einem Brief an die Eltern: «Leider   und waren manchmal nur noch knapp les-
muss ich Ihnen mitteilen, dass die Läuse-        bar. Die Schulbücher von Carlo Gaetano
plage im Kindergarten noch kein Ende ge-         Zampieri sind übrigens sehr sorgfältig ein-
nommen hat. Die Kindergartenkommission
und der Schulrat haben deshalb verordnet,
dass ich am ersten Schultag nach den Os-
terferien eine Kontrolle bei Ihren Kindern
vornehmen muss. Sollte ich bei einem Kind
wiederum Läuse finden, müsste es vom
Kindergarten fernbleiben, bis es von den
Läusen befreit ist. Ich bitte Sie, während
den Ferien Ihre Kinder zu kontrollieren und
dementsprechend zu behandeln.»
Höchst interessant tönt auch ein Auszug
aus der Schulordnung für den Kindergarten:
«[…] 9. Im Kindergarten werden täglich           Die Interessen eines Schülers wandeln sich,
Fluor­tabletten abgegeben. Eltern, die dies      ablesbar am Einfasspapier der Schulhefte:
für ihr Kind nicht wünschen, können sich         erst Hunde, dann Fussball.

12
gebunden. In den frühen Jahren zieren Hun-
de das Einfasspapier, später dann – gegen
Ende der Primarschule – schmückt ein
Fussballmotiv die Bücher.
Deutlich umfangreicher sind die Schul-
unterlagen aus der Zeit im Kollegium Karl
Borromäus. Nun gehören auch Fremdspra-
chen zum Inhalt des Schulstoffs: Latein (als
Hauptfach), Französisch und Englisch. Zu-
sätzliche Unterlagen wie die Maturazeitung,
Klassenlisten, Stundenpläne und Prüfungen
geben Hinweise, wie sich das Leben im          Zeugen des Lernens und Lehrens am Kol-
Kollegium abspielte. Ebenfalls vorhanden       legium Karl Borromäus: alte Lehrmittel.
ist die komplette Korrespondenz der Lehr-
personen an die Eltern. In den Briefen geht    tete? Woraus bestand der Schulstoff? Wel-
es beispielsweise um die Schulreisen, um       che Bücher standen im Einsatz? Welche
Elternabende oder um die einwöchige            Methoden wendeten die Lehrerinnen und
Schulverlegung in die Westschweiz.             Lehrer beim Korrigieren der Prüfungen an?
                                               Solche und weitere Fragen lassen sich an-
Wertvoll für die Geschichte                    hand des Archivs beantworten. Der Bestand
des Schulwesens                                der Schulunterlagen von Carlo Gaetano
Die überlieferten Unterlagen beleuchten ver-   Zampieri ist in seiner Vollständigkeit einmalig
schiedene Aspekte des Schulbetriebs. Wer       und gerade darum für die Geschichte des
besuchte damals die Schule? Wer unterrich-     Urner Schulwesens sehr wertvoll.

                                         Sport und Gesundheitsförderung
Urner Schulsportmeisterschaften
Vom Januar bis April 2018 finden folgende Disziplinen der Schulsportmeisterschaften statt:

7. Februar 2018           Langlaufrennen		                      Loipe Unterschächen
10. Februar 2018          Ski-Alpin-Rennen		                    Skigebiet Gitschenen
25. Februar 2018          Badmintonturnier		                    Feldli, Altdorf
17. März 2018             Handballturnier		                     Feldli, Altdorf
24. März 2018             Tischtennismeisterschaft 		           Kollegi, Altdorf
15. April 2018            Volleyballturnier		                   Sporthalle, Bürglen
22. April 2018            Unihockey: Rivella Games		            Feldli, Altdorf
25. April 2018            Orientierungslauf: sChool-Cup         Feldli, Altdorf

Wie üblich werden die Unterlagen den Lehrpersonen zugestellt. Genauere Informationen
erteilt die Abteilung Sport: Marie-Andrea Egli, Telefon 041 875 20 64, E-Mail marieandrea.
egli@ur.ch

                                                                                           13
Beim Bogenschiessen sind höchste Kon-         Gegenseitiges Kräftemessen im Schwing-
zentration und Präzision gefragt.             keller in Attinghausen.

Sportpass Uri 2017 mit neuem Konzept erfolgreich
Dieses Jahr hat die 11. Auflage des Sport-    sprechenden Vereinen und Organisationen,
passes Uri stattgefunden. Der Verein Sport-   zum Ausprobieren zur Verfügung.
pass Uri hatte nach der Absage im Jahr        Der Verein Sportpass kann auf drei erfolg-
2015 das Konzept leicht überarbeitet, wo-     reiche Tage zurückblicken. Mit Ausnahme
durch der Sportpass nicht mehr fünf, son-     des Skateboard-Angebots, das aufgrund des
dern nur noch drei Tage dauerte.              Wetters und der Bedingungen abgesagt wer-
Vom Montag bis Mittwoch in der ersten         den musste, konnten alle Aktivitäten wie ge-
                                              plant und ohne Zwischenfälle durchgeführt
Herbstferienwoche machten rund 300 Kin-
                                              werden. Für die Kinder und Jugendlichen
der vom Sportpass und dem vielseitigen
                                              konnte somit während der Herbstferien eine
Sportangebot Gebrauch. Die Palette der
                                              sinnvolle Freizeitbeschäftigung geboten wer-
Schnupperlektionen reichte von Indoor-Ak-
                                              den, ausserdem konnten die Sportvereine die
tivitäten wie Volleyball, Bouldern, Zumba,
                                              Plattform nutzen, um sich zu präsentieren.
Rollhockey oder verschiedenen Kampf-
sportarten bis zu Outdoor-Sportarten wie      Der Verein Sportpass Uri dankt allen Perso-
Biathlon, Kanu, Leichtathletik, Mountain-     nen, Vereinen und Organisationen, die sich
bike oder Golf. Insgesamt standen den Kin-    beim Sportpass Uri 2017 engagiert und so-
dern und Jugendlichen 37 verschiedene         mit diese abwechslungsreichen Sporttage
Sportaktivitäten, durchgeführt von den ent-   ermöglicht haben.

 Wertvolle Unterstützung vom Armin Lusser Fonds
 Für die Durchführung des Sportpasses kann der Verein Sportpass Uri immer wieder auf
 die namhafte finanzielle Unterstützung des Armin Lusser Fonds der Pro Juventute zäh-
 len. Laut Fondsreglement dienen die Fördergelder dazu, die Aufgaben von Pro Juven-
 tute im Kanton Uri ganz allgemein auf dem Gebiet der Jugend- und Familienhilfe zu fi-
 nanzieren. Dabei ist der ursprüngliche Zweck des Fonds, die Gewährung von
 Ausbildungsbeihilfen, eingeschlossen. Aktuelle Schwerpunktthemen des Fonds sind
 Freizeit und Chancengerechtigkeit. Die Bearbeitung der Gesuche wird seit Juli 2015 von
 der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Uri wahrgenommen. Sie kann über Bei-
 träge von bis zu 5000 Franken entscheiden. Über höhere Beiträge entscheidet die
 Fondskommission, bestehend aus einem Mitglied der Familie Lusser und einem Ver-
 treter von Pro Juventute. Unterstützungsgesuche an den Armin Lusser Fonds sind zu
 richten an: Bildungs- und Kulturdirektion, Armin Lusser Fonds - Pro Juventute, Klausen-
 strasse 4, 6460 Altdorf, oder per Mail an ds.bkd@ur.ch.

14
Musikschule Uri

Veranstaltungskalender Schuljahr 2017/2018
Vortragsübungen und Konzerte

Januar 2018
Mo 22.           Altdorf, Aula Hagen                                           18.00 Uhr*
Di 23.           Erstfeld, Ref. Kirchgemeindehaus                              18.00 Uhr*
Mi 24.           Altdorf, Aula Hagen, Streicherkonzert                         18.45 Uhr
Do 25.           Flüelen, Aula Schulhaus Matte                                 19.00 Uhr
Sa 27.           Altdorf, Winkel, Fasnachtskonzert                             15.00 Uhr
Mi 31.           Altdorf, Kollegi-Kapelle, Blockflötenkonzert                  19.00 Uhr

Februar 2018
Di 06.           Altdorf, Theater(uri), TRAFO Solisten                         20.00 Uhr
Di 27.           Altdorf, Theater(uri), TRAFO «Rund ums Holz»                  19.00 Uhr
Di 27.           Altdorf, Aula Hagen, Basskonzert                              18.00 Uhr

März 2018
Di 13.           Unterschächen, Rest. Alpina, Kant. Volksmusikkonzert          19.00 Uhr
Di 20.           Schattdorf, Aula Gräwimatt                                    18.00 Uhr*
Do 22.           Bürglen, Aula                                                 18.00 Uhr*
Mo 26.           Gurtnellen, Turnhalle KSOR                                    19.00 Uhr
Di 27.           Altdorf, Aula Hagen                                           18.00 Uhr*

* evtl. 2-teilig: 1. Teil Beginn 18.00 Uhr / 2. Teil Beginn 19.00 Uhr
  falls 1-teilig: Beginn 19.00 Uhr

Anmeldeschluss: 4 Wochen vor Aufführung

Weitere Anlässe

Gschpändli-Woche          Mo–Fr, 19.–23.02.2018

Instrumentenparcours      Sa, 17.03.2018, 9.00–12.00 Uhr	Aula Hagen und Schulhaus
                                                          Bernarda

Woche der offenen Tür Di–Fr, Mo–Mi, 20.–28.03.2018

Allfällige Änderungen bleiben vorbehalten! Bitte Homepage beachten!

                                                                                           15
Pädagogische Hochschulen

                                                 Forschung. Der CAS Schulleitung ist ge-
PH Schwyz                                        samtschweizerisch anerkannt (EDK), um-
                                                 fasst 18 ECTS-Punkte und wird bei weite-
Einblicke ins Studium
                                                 ren MAS-Lehrgängen im Themenbereich
Im Rahmen verschiedener Informationsver-
                                                 angerechnet. Er startet im Sommer 2018
anstaltungen stellt die PH Schwyz in den
                                                 zum dritten Mal.
kommenden Monaten Studieninteressier-
ten ihr Ausbildungsangebot vor. Die Teil-        Detaillierte Informationen: www.phsz.ch/
nehmenden erhalten einen vertieften Ein-         cas-schulleitung
blick in den Studienbetrieb. Das Angebot
richtet sich an Maturandinnen und Maturan-       Referatezyklus: Belastungen
den, Absolventinnen und Absolventen der          und Stress im Lehrberuf
Fachmatura sowie an Quereinsteigende.            Die Gesundheit von Lehrpersonen ist immer
Folgende Veranstaltungen finden statt:           wieder Thema in der öffentlichen Diskus-
                                                 sion. Das Urteil der Medien scheint recht
• 17. Januar 2018, 19.00–20.15 Uhr: Infover-
                                                 klar: Lehrerinnen und Lehrer sind überfor-
   anstaltung
                                                 dert, ausgebrannt und emotional erschöpft.
• 8. März 2018, 8.15–13.00 Uhr: Einblicke ins   Andere wissenschaftliche Studien belegen,
   Studium                                       dass über 80 Prozent der Lehrpersonen mit
                                                 ihrem Beruf zufrieden sind und diesen posi-
Weitere Informationen: www.phsz.ch/infor-
                                                 tiver erleben als andere Berufsgruppen.
mationsveranstaltungen
                                                 Was im Lehrberuf besonders fordert, was
                                                 die Bewältigung dieser Belastungen unter-
CAS Schulleitung und Angebot «In
                                                 stützt und wieso viele Lehrpersonen hoch
Steuergruppen arbeiten / Unterrichts-
                                                 beansprucht und trotzdem zufrieden sind
teams, Stufen oder Projekte leiten»
                                                 – damit beschäftigen sich die nachfolgend
Die PH Schwyz unterstützt Lehrpersonen in
                                                 aufgeführten Referate des Referatezyklus
unterschiedlichsten Leitungsfunktionen: als
                                                 2017/2018 der PH Schwyz:
Steuergruppenmitglied, als Unterrichts-
team- oder Projektleitung wie auch als zu-       «Kollektive Ressourcen und
künftige Schulleiterin oder Schulleiter. Die     ihre Bedeutung für die Bewältigung
drei Module sind auf verschiedene Stufen         von Anforderungen»
von Leitungsfunktionen abgestimmt und
                                                 Referat von Prof. Dr. Manuela Keller-Schnei-
bilden als Ganzes den CAS Schulleitung.
                                                 der, PHZH
Das Angebot «In Steuergruppen arbeiten /
Unterrichtsteams, Stufen oder Projekte lei-      Donnerstag, 8. März 2018, 17.30–19.00 Uhr,
ten» ist ein niederschwelliger Einstieg für      PHSZ Goldau
Lehrpersonen ohne weitere Verpflichtung,
                                                 «Positive und negative Beanspruchung
aber mit späterer Anrechnungsmöglichkeit
                                                 im Lehrberuf»
an den CAS Schulleitung.
                                                 Kurzreferat von Dr. Anita Sandmeier, PHSZ,
Das Angebot ermöglicht flexibles und
                                                 anschliessende Podiumsdiskussion mit
selbstorganisiertes Arbeiten in attraktiven
                                                 Jürg Brühlmann (LCH), Silvio Herzog (Rek-
Lerngefässen. Die Module zeichnen sich
                                                 tor PHSZ), einer Lehrperson und einer Stu-
aus durch Präsenzanteile weitgehend in den
                                                 dentin/einem Studenten der PHSZ
Schulferien, Arbeit in kleinen Gruppen
sowie Ausrichtung auf praxisrelevante An-        Donnerstag, 24. Mai 2018, 17.30–19.00 Uhr,
forderungen, abgestützt auf die aktuelle         PHSZ Goldau

16
Die Referate schliessen eine Diskussion
und einen Apéro ein.                                      Studienbeginn
                                                          September 2018
Medienzentrum – m+i@mz.phsz =
gelungene Herbstausstellung
Im Lehrplan 21 erhält der Bereich Medien
und Informatik erstmals einen offiziellen                 Bis 15. Januar anmelden
Platz. Zu diesem Thema lief vom 6. bis 24.                und schon bald loslegen!
November 2017 die Herbstausstellung des
Medienzentrums im Foyer der PH Schwyz                     Masterstudiengang Sonderpädagogik
in Goldau. Zahlreiche Besucherinnen und                   mit den Vertiefungsrichtungen:
                                                          — Schulische Heilpädagogik
Besucher – allen voran Lehrpersonen, die
                                                          — Heilpädagogische Früherziehung
im Rahmen von Lehrplankursen vor Ort wa-
ren – nutzten diese Gelegenheit, um die                   Bachelorstudiengänge
ausgestellten Medien und Publikationen an-                — Logopädie
                                                          — Psychomotoriktherapie
zuschauen, die bereitgestellten Materialien
                                                          — Gebärdensprachdolmetschen
ansatzweise zu erproben und die sie be-
sonders faszinierenden Ideen mitzuneh-                    Für weitere Informationen:
men. «So viele Lehrpersonen, die fotogra-                 www.hfh.ch/studium, info@hfh.ch
                                                          oder per Telefon 044 317 11 11
fiert und ein positives Feedback gegeben
haben, hatten wir an Ausstellungen noch
nie», halten die Mitarbeitenden des Medien-
zentrums hocherfreut fest. Die verschiede-
nen Medien sind nun bereit, um im Berufs-
feld zum Einsatz zu gelangen.

                                                2017 konnten sie im Volkshaus das erfolg-
                                          HfH-Ins_SchulblattUR_AnmeldeschlJan17_82x134.indd 1
                                                                                      16.11.17 13:40
                                                reiche Ende des Studiums feiern. Im Stu-
                                                diengang Schulische Heilpädagogik erhiel-
                                                ten 90 Studierende ihre Diplomurkunden. An
                                                der HfH hatten sie die Möglichkeit, aus fünf
                                                verschiedenen Schwerpunkten zu wählen:
                                                Pädagogik für Menschen mit geistiger Be-
                                                hinderung, Pädagogik für Körper- und Mehr-
                                                fachbehinderte, Pädagogik für Schwerhörige
                                                und Gehörlose, Pädagogik für Sehbehinder-
Im Medienzentrum der PH Schwyz liegen           te und Blinde sowie Pädagogik bei Schul-
verschiedene Medien bereit, um im Berufs-       schwierigkeiten. Den Masterstudiengang
feld zum Einsatz zu gelangen.                   Heilpädagogische Früherziehung schlossen
                                                zwei Studierende ab.
HfH                                             In ihrer Begrüssungsrede betonte Rektorin
                                                Prof. Dr. Barbara Fäh, dass die Absolventin-
Master-Diplome für mehr als                     nen und Absolventen ein äusserst an-
90 Absolventen und Absolventinnen               spruchsvolles Masterstudium durchlaufen
An der Interkantonalen Hochschule für Heil-     haben. Dabei hat der grösste Teil berufs-
pädagogik (HfH) haben 92 Studierende ihr        begleitend studiert: «Sehr anspruchsvoll,
Masterstudium erfolgreich abgeschlossen         aber auch die ideale Form der kontinuierli-
und erhielten ihr Diplom. Am 25. Oktober        chen Verbindung von Theorie und prakti-

                                                                                                17
schem Handeln – von Hochschule und Pra-           Gallen (10), Thurgau (9), Aargau (8), Grau-
xis.» Weiter hob Barbara Fäh die Bandbreite       bünden (7), Solothurn (6), Schwyz (4),
der Masterarbeiten hervor: «Es wurden The-        Schaffhausen (3), Appenzell Ausserrhoden
men auf verschiedenen Ebenen bearbeitet           (3), Uri (1), Bern (1) und aus dem Fürstentum
– die Sicht des Kindes eingenommen, syste-        Liechtenstein (1). Die Abschlüsse der HfH
mische Fragestellungen angegangen, die            sind eidgenössisch akkreditiert und damit
Professionalisierung näher beleuchtet oder        national und international anerkannt. Ins-
der Fokus auf theoretische Konzepte gelegt,       gesamt haben an der HfH in diesem Jahr
die für die Praxis wichtig und hilfreich sind.»   261 Studierende ihre Master- beziehungs-
Die anschliessende Festrede wurde von Dr.         weise Bachelor-Ausbildung abgeschlos-
Beat Glogger gehalten.                            sen. Jährlich finden drei feierliche Diplom-
                                                  übergaben statt. Weiterhin führt die HfH
Die 76 Absolventinnen und 16 Absolventen          Studiengruppen in Graubünden und in St.
stammen aus den Kantonen Zürich (39), St.         Gallen.

                                                                       Bund und EDK

Jahresversammlung der EDK                         formatik-Obligatoriums am Gymnasium
vom 26./27. Oktober 2017                          ausgesprochen. Der Entscheid fiel zuguns-
                                                  ten eines obligatorischen Faches und gegen
Informatik-Obligatorium                           ein Grundlagenfach aus. Ein obligatorisches
                                                  Fach gibt es heute bereits im Fall von Wirt-
am Gymnasium                                      schaft und Recht.
Die EDK spricht sich für die Einführung
                                                  Damit dies eine schweizweite Vorgabe wird,
eines Informatik-Obligatoriums am Gymna-
                                                  braucht es eine Revision der gesetzlichen
sium aus und will eine entsprechende Revi-
                                                  Grundlagen von Bund und Kantonen. Das
sion der gesetzlichen Grundlagen in die
                                                  sind das Maturitätsanerkennungsreglement
Wege leiten. Sie hat an ihrer Jahresver-
                                                  (MAR) der EDK und die gleichlautende Ma-
sammlung zudem einen neuen Rahmen-
                                                  turitätsanerkennungsverordnung (MAV) des
lehrplan Informatik für die gymnasialen Ma-
                                                  Bundes. Eine entsprechende Revision soll
turitätsschulen verabschiedet.
                                                  zusammen mit dem Bund aufgegleist wer-
Von Januar bis Mai dieses Jahres hat die          den. Im MAR/MAV figuriert Informatik heute
EDK im Einvernehmen mit dem Vorsteher             als (nicht-obligatorisches) Ergänzungsfach.
des Eidgenössischen Departements für              Die grundlegenden Ziele für das Fach sind
Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)           im neuen EDK-Rahmenlehrplan Informatik
eine Anhörung zur Einführung eines Infor-         für die gymnasialen Maturitätsschulen fest-
matik-Obligatoriums am Gymnasium durch-           gehalten. Die EDK hat diesen Rahmenlehr-
geführt. Der Vorschlag stiess auf eine sehr       plan ebenfalls an ihrer Jahresversammlung
positive Aufnahme. Der Rahmenlehrplan             verabschiedet. Zu einer informatischen
Informatik, der ebenfalls Gegenstand der          Grundbildung gehören gemäss Rahmen-
Anhörung war, fand ebenfalls eine hohe Zu-        lehrplan folgende Punkte: die Einführung in
stimmung. Vor diesem Hintergrund haben            verschiedene Konzepte (Grundzüge von
sich die kantonalen Erziehungsdirektorin-         Programmiersprachen, wichtige technische
nen und Erziehungsdirektoren an ihrer Jah-        Hintergründe von Computernetzwerken,
resversammlung vom 26. und 27. Oktober            Sicherheitsaspekte der digitalen Kommuni-
2017 in Zürich für die Einführung eines In-       kation etc.) und die Entwicklung eines fun-

18
dierten Verständnisses für die Hintergründe     dungsraumes Schweiz beitragen, zur Er-
einer Informationsgesellschaft.                 haltung der Wettbewerbs- und Innovations-
                                                fähigkeit der Schweiz und zur Einbindung
Den revidierten gesetzlichen Grundlagen
                                                unseres Landes in den europäischen und
(MAR und MAV) müssen sowohl die EDK
                                                globalen Kontext. Aus diesen Gründen
als auch der Bundesrat zustimmen. Die
                                                unterstützen Bund und Kantone Austausch
EDK möchte diesen Entscheid spätestens
                                                und Mobilität auf allen Bildungsstufen, in der
Mitte 2018 treffen. Wird bei der Revision der
                                                Arbeitswelt und im ausserschulischen Be-
Vorschlag für eine Übergangsfrist von vier
                                                reich, sei dies im Inland oder im Ausland
Jahren angenommen, dann würde der
                                                über die europäischen Bildungsprogramme.
Unterricht von Informatik im Rahmen eines
obligatorischen Faches spätestens ab dem        Die Strategie ist von Bund und Kantonen
Schuljahr 2022/2023 verbindlich sein, kann      gemeinsam entwickelt und im Oktober 2017
aber von den Kantonen auch früher um-           durch die zuständigen Vorsteher des Eid-
gesetzt werden. Der Rahmenlehrplan wird         genössischen Departements des Innern
zusammen mit der Einführung des obliga-         (EDI) und des Eidgenössischen Departe-
torischen Faches in Kraft gesetzt. Ein Rah-     ments für Wirtschaft, Bildung und For-
menlehrplan dient den Kantonen als Grund-       schung (WBF) und die Schweizerische Kon-
lage für die Erarbeitung der kantonalen         ferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren
Lehrpläne.                                      EDK verabschiedet worden. Sie fügt sich
                                                ein in die übergeordneten Ziele der Bil-
                                                dungs-, Kultur- und Jugendpolitik des Bun-
Austausch und Mobilität
                                                des und der Kantone. Mit der Strategie wird
                                                eine verstärkte Anerkennung und Förde-
Bund und Kantone                                rung von Austausch und Mobilität ange-
genehmigen Strategie                            strebt, mit dem Ziel, höhere Beteiligungs-
                                                zahlen zu erreichen. Dazu sollen die
Die Strategie Austausch und Mobilität soll
                                                bestehenden Angebote ausgebaut und
dazu beitragen, dass Austausch und Mobi-
                                                weiterentwickelt werden, und es soll ein
lität selbstverständliche Teile von Bildungs-
                                                einfacher Zugang zu Information und An-
und Arbeitsbiografien sowie von ausser-
                                                geboten gewährleistet sein. Schliesslich
schulischen Aktivitäten werden. Ziel ist eine
                                                schafft die Strategie die Voraussetzung für
qualitative und quantitative Stärkung von
                                                eine effektive Kooperation und Koordination
Austausch und Mobilität.
                                                zwischen Bund und Kantonen sowie den
Bund und Kantone sprechen sich dafür aus,       weiteren Akteuren im Bereich von Aus-
dass junge Menschen im Verlauf ihrer Aus-       tausch und Mobilität.
bildung oder im Übergang ins Arbeitsleben
                                                Die Strategie Austausch und Mobilität ist
vermehrt an Austausch- und Mobilitätsakti-
                                                auf eine lange Sicht angelegt. Bund und
vitäten teilnehmen sollen. Die jungen Men-
                                                Kantone setzen sich für eine schrittweise
schen verbessern so ihre Sprachkenntnisse,
                                                Umsetzung der Strategie ein. Auf operativer
ihre sozialen und fachlichen Kompetenzen
                                                Ebene liegt die Verantwortung weitgehend
und damit auch ihre Perspektiven auf dem
                                                bei der Agentur Movetia, die von Bund und
Arbeitsmarkt. Sie lernen zudem die sprach-
                                                Kantonen für die Förderung von Austausch
liche und kulturelle Vielfalt der Schweiz und
                                                und Mobilität gegründet wurde.
anderer Länder kennen.
Auf gesellschaftlicher Ebene leisten Aus-
tausch und Mobilität einen wichtigen Bei-
trag zur Verständigung zwischen Kultur-
und Sprachgemeinschaften, sie können zur
Qualität und Weiterentwicklung des Bil-

                                                                                           19
Weitere Informationen

Stiftung Pusch                                  Die Gewinnerklassen werden für ihr Enga-
                                                gement mit Reka-Checks im Wert von je
Leitfaden für                                   500 Franken belohnt. In die Verlosung kom-
                                                men alle Umweltprojekte, die mindestens
ökologisches Einkaufen                          drei von fünf Qualitätskriterien erfüllen. Die
Vom Kopierpapier über den Pausenapfel bis       Kriterien und weitere Infos finden sich unter
hin zur Beleuchtung im Schulzimmer – für        folgendem Link: www.pusch.ch/kriterien.
den Schulalltag braucht es verschiedenste
Produkte. Wie man beim Kauf dieser Pro-
dukte auch ökologische und soziale Aspek-       Austauschprogramm für Chöre
te berücksichtigt, zeigt ein neuer Leitfaden
der Stiftung Pusch. Der Leitfaden macht         Chormusik überwindet
Schulleitungen, Lehrpersonen und Be-
schaffungsbeauftragten den Nutzen eines
                                                Sprachbarrieren
nachhaltigen Einkaufs deutlich und zeigt        Das Austauschprogramm EchangeChœurs
gleichzeitig die Wirkung auf, die davon aus-    bringt Schweizer Kinder- und Jugendchöre
geht. So erfährt man zum Beispiel, dass         über Sprachgrenzen hinweg zusammen. Es
sich die nachhaltige Beschaffung von            wird gemeinsam lanciert von der Sophie
Papier nicht nur positiv auf die Finanzen       und Karl Binding Stiftung, Movetia, der na-
auswirkt, sondern dass sich damit auch 60       tionalen Agentur für Austausch und Mobili-
Prozent Energie und 70 Prozent Wasser ein-      tät und dem Verein Schweizer Kinder- und
sparen lassen. Ob IT- oder Schulmaterial,       Jugendchorförderung (SKJF). Echange
Textilien, Büromöbel oder Beleuchtung,          Chœurs ermöglicht Kinder- und Jugend-
Reinigungsmittel oder Ernährung, der Leit-      chören beispielsweise aus der Romandie
faden von Pusch bietet Schulen und Kitas        und der Deutschschweiz, einen Partnerchor
eine Fülle von praktischen Tipps, verant-       in einer anderen Sprachregion zu finden.
wortungsbewusst sowie umwelt- und res-          Ebenso gefördert werden Austauschprojek-
sourcenschonend einzukaufen.                    te mit Chören aus der italienisch- oder rä-
www.pusch.ch/beschaffungsleitfaden

Stiftung Pusch

500 Franken
für Klassen­projekte
Einen Naturgarten anlegen, im Schulhaus
Recycling fördern, Energiespartipps von
Kindern an Eltern oder Food Waste im
Schulhaus reduzieren – die Stiftung Pusch
belohnt engagierte Klassen und deren Um-
weltprojekte. Sie ruft Lehrpersonen auf, ihre
geplanten oder laufenden Klassenprojekte        Mehrere Jugendchöre, unter anderem der
zu Umwelthemen bis Ende März 2018 ein-          Boys Choir Lucerne, singen gemeinsam am
zureichen. Im April 2018 prämiert Pusch         Schweizer Kinder- und Jugendchorfestival
sodann zwölf der eingereichten Projekte.        2017 in Lugano. (Foto: Lorena Daulte)

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