Smartes Mehrfamilienhaus - KNX ist in allen Wohnungen Teil der Grundausstat tung Mai 2019 | KNX Swiss
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Mai 2019 | KNX Swiss Smartes Mehrfamilienhaus KNX is t in allen Wohnungen Teil der Grundauss t at tung www.knx.ch | ET Elektrotechnik www.elektrotechnik.ch | HK-Gebäudetechnik www.hk-gebaeudetechnik.ch
KNX IP Secure Die sicherste KNX Lösung für die Schweiz. Durch die steigenden Sicherheitsanforderungen an KNX-Installationen in intelligenten Gebäuden ist eine gesicherte Kommunikation unerlässlich. Die neuen KNX IP Secure-Produkte schützen die KNX-Installation durch die sichere Übertragung verschlüsselter Telegramme zwischen KNX IP-Routern innerhalb eines IP Netzwerks. siemens.ch/knx 2 KNX Swiss
Matthias Russenberger Vorstand KNX Swiss Editorial Liebe Leserinnen und Leser G ibt es die Redewendung «positiv im Quadrat»? Falls nicht, haben wir sie hiermit erfunden. Denn die KNX Community in der Schweiz trend von KNX. Die KNX-Swiss-Projektrichtlinien und das Projekttool, das vor allem für Planer und Integratoren interessant ist, werden aktuell ist sehr gut unterwegs. Zum einen belegen dies die überarbeitet und neu gelayoutet. äusserst erfreulichen Umsatzzahlen von KNX in der Schweiz. Die Hersteller konnten ihren Umsatz um Neuland betritt KNX Swiss mit dem Merkblatt sechs Prozent steigern, in den Produktgruppen ETS-Projektdaten, das den Mitgliedern an der GV betrug der Zuwachs sogar 21 Prozent. Zum anderen am 22. März erstmals vorgestellt wurde. Es nimmt gibt es auch bezüglich Mitgliederzahl gute News sich der Frage an, wie mit den Projektdaten der zu vermelden. Seit Anfang Jahr sind bereits wieder Software umgegangen werden soll, und enthält fünf neue KNX Partner zum Verein gestossen. Tipps und Formulare für Planer, Integratoren und Bauherren. Das Merkblatt ist in allen drei Eine der Hauptaufgaben von KNX Swiss ist im Landesprachen verfügbar und wird sicher einiges Moment die Kommunikation für den Standard KNX, an Raunen in der Branche auslösen. Die Chancen und zwar nicht nur in den Printmedien. So wird 2019 für KNX stehen also sehr gut, KNX IoT und KNX eine deutlich verstärkte Präsenz auf LinkedIn Secure sind die nächsten anstehenden Schritte. angestrebt, um Interessierten mehr Informationen Einen Ausblick darauf gibt die vorliegende zu KNX und seinen Vorteilen zu liefern. Für die busNEWS. Wir wünschen viel Spass beim Lesen! Mitglieder besteht die geschlossene Gruppe «KNX Partner», innerhalb der sie sich austauschen Mehr zu den Aktivitäten von KNX Swiss erfahren können. Die überarbeitete KNX-Swiss-App für IoS Sie über die KNX-Swiss-App oder direkt auf der und Android fasst alle Vereinsnews und -termine Webseite www.knx.ch. zusammen und unterstützt mit ihrer neuen, frischen und leichten Aufmachung den Aufwärts- Matthias Russenberger, Vorstand KNX Swiss
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Die Kunst der Automation liegt in der Einfachheit 24 20 14 KNX im Genfer Luxushotel Ein alter Bündner Stall wird zum smarten Ferienhaus GV KNX Swiss4 Merkblatt für die Branche5 Produkte- News Der BIM-Ratgeber zum Anfassen8 26 KNX für Lernende12 Zukunft für einen alten Stall14 Weidepark in Visp: 14 Wohnungen mit KNX16 Ein Genfer Hotel wächst in die Höhe20 Flexibilität setzt auf KNX22 Smart Home ohne Spielereien24 Mitglieder KNX Swiss30 Inhaltsverzeichnis 3
Generalversammlung KNX Swiss 2019 Die Digitalisierung beschäftigte natürlich auch die mit über 100 Teilnehmern erneut sehr gut besuchte GV von KNX Swiss. Deshalb war das Rahmenprogramm ganz diesem grossen Thema gewidmet. D ie diesjährige GV fand im neuen Sie- mens Campus in Zug statt, der am 5. Dezember 2018, also kurz vor der Versamm- «Wie wird Google dein Freund?» Norman Irion von netpulse aus Winterthur gab in sei- nem Referat Tipps und Tricks zur Google-Präsenz. lung, eingeweiht worden war. Er ist internati- Wer es richtig macht, kann mit etwas – auch finanzi- onaler Hauptsitz der Siemens Division Smart ellem – Aufwand einiges dafür tun, dass er auf der Infrastructure und umfasst ein neues Büroge- bekannten Suchplattform besser gefunden wird. bäude mit 1’000 Arbeitsplätzen und ein neu erstelltes Produktionsgebäude. BIM Projekt Das GV-Rahmenprogramm startete bereits Nach den beiden «nicht technischen» Referaten war am Morgen und zeigte, dass die Digitalisie- es die Aufgabe von Christoph Leitgeb von Siemens rung auch vor der Kommunikation von KNX Schweiz AG, die KNX-Fans mit dem Referat «Neuer Swiss nicht Halt macht. Siemens Campus Zug – Showcase für Nachhaltigkeit und Digitalisierung» zurück in die Gebäudetechnik- Social Media Thematik zu beamen. Dank einem Baustellenrund- Jeannette Mutzner, Gründerin und Geschäfts- gang in Virtual Reality war dies für ihn kein Problem. führerin der JMutzner GmbH aus Thalwil, er- Er präsentierte so die Anforderungen der Bauherr- läuterte den Mitgliedern in ihrem Referat schaft ans Projekt und zeigte, wie mit BIM die Her- «Wie wichtig ist die (richtige) Präsenz auf Lin- ausforderungen der Gebäudetechnik gemeistert wur- kedIn?» in welcher Art sie diese Plattform nut- den. zen können und worauf sie achten müssen. Auch KNX Swiss setzt seit längerem auf Lin- GV KNX Swiss kedIn. Mit der Gruppe «KNX Swiss Mem- Die eigentliche Generalversammlung am frühen bers», die nur für KNX Swiss-Mitglieder zu- Nachmittag ging reibungslos über die Bühne. Schwer- gänglich ist, wurde eine Plattform für den punkte bildeten die abgeschlossenen Projekte wie Austausch geschaffen. Über die LinkedIn-Ver- Merkblatt Software (siehe Artikel rechts), BIM-Ratge- bandsseite «KNX Swiss» will KNX Swiss auf ber (siehe S. 9) sowie die zukünftigen Projekte wie öffentliche Veranstaltungen, Aktionen und Ak- Neugestaltung der Webseite, BIM-Ausbildungen und tivitäten rund um KNX aufmerksam machen. Aktualisierung der bestehenden Flyer. Änderungen Hier werden künftig auch Referenzobjekte im Vorstand gab es keine, und auch der Abschluss vorgestellt. 2018 wurde einstimmig abgenommen. 4 KNX Swiss
Merkblatt ETS- Konfigurationsdatei KNX Swiss hat in einem neuen Merkblatt zusammengefasst, wie eine ETS-Konfigurationsdatei an den Kunden abgegeben werden kann. Die diesbezügliche rechtliche Situation haben Studierende der ZHAW in einer Bachelor-Arbeit abgeklärt. D as Merkblatt dient Planern und System integratoren als Empfehlung. Es besagt, dass der Kunde jederzeit das Recht haben soll, lage und Ablauf der Garan- tie. Planer können die Klausel auch zusammen auf die Konfigurationsdatei zuzugreifen und sie mit den KNX-Swiss-Mus- ihm kostenlos zu übergeben ist. Vor Projekt terformularen in die Ausschreibung beginn sollen Systemintegrator und Kunde die übernehmen oder in der Ausschrei- Handhabung, Aufbewahrung und Übergabe der bung auf das Merkblatt verweisen. Datei in einer Vertragsklausel festlegen. Das Das Merkblatt steht auf Deutsch, Merkblatt enthält einen Vorschlag für eine solche Französisch und Italienisch unter Klausel und Varianten für den Umgang mit der knx.ch zum Download zur Verfügung. Konfigurationsdatei nach der Installation der An- Light and Building Tour 2020 – jetzt Plätze sichern! 30 Jahre KNX-Technologie und die Leitmesse für Installation und Gebäudetech- nik in Frankfurt in einem Atemzug: Das gibt es nur mit der KNX Swiss Light and Building Tour 2020 vom 9. bis 11. März 2020 an der Messe Frankfurt. Die «KNX Swiss VIP»-Tour bietet kompakte Informationen ohne Wartezeit. Programm Tag 1: Montag, 9. März 2020 – Tag 2: Dienstag, 10. März 2020 – Tag 3: Mittwoch, 11. März – Anreise, Messebesuch, KNX Swiss VIP Messebesuch KNX Swiss Night Light and Building Tour und Rückreisetag Preis für KNX-Swiss-Mitglieder im Einzelzimmer CHF 440.– / Person Nichtmitglieder nach Verfügbarkeit CHF 540.– / Person Für die verbindliche Registrierung verwenden Sie bitte folgenden Link: https://bit.ly/2RTVoiP oder direkt den nebenstehenden QR-Code: KNX Swiss 5
KNX ist und lebt die Vielfalt KNX profitiert von einer Langlebigkeit und Vielfalt, die kein anderes 4×4×4 System bieten kann. busNEWS stellt deshalb vier KNX-Persönlichkeiten vier Fragen und erhält darauf vier Antworten, die jeder Leser auch 4 Persönlichkeiten für seine Argumentation im Alltag nutzen kann. 4 Fragen 4 Antworten David Brouwer Verkaufsleiter Revox (Schweiz) AG www.revox.com Markus Züblin Projektleiter und Integrator züblin knx solution www.knx-solution.ch Was ist der Vorteil von KNX gegenüber anderen Systemen? Eine Langzeit-Garantie auf Funktion und Erweiter barkeit. Diese Nachhaltigkeit lässt sich sehr gut mit der Philosophie von Revox vereinbaren, denn auch Revox Multiroom-Systeme lassen sich nach Was ist der Vorteil von KNX vielen Jahren noch erweitern oder supporten. gegenüber anderen Systemen? Warum soll ein Kunde KNX ist nichts Neues und somit vielfach erprobt und eingesetzt. Es besteht eine grosse Auswahl an in seinem Projekt KNX einsetzen? Produkten von verschiedenen Herstellern, was ein Die Produkt- und Markenvielfalt ermöglicht wie kein Stück weit Unabhängigkeit bedeutet. anderes System eine extrem hohe Individualisierung. Es gibt einfach für nahezu jede Anforderung ein Warum soll ein Kunde passendes Produkt. Gerade in der Planungsphase sind viele Bauherren noch unentschlossen – mit KNX in seinem Projekt KNX einsetzen? gibt es immer eine Möglichkeit, einen neuen Wunsch Kauft man heute noch Autos ohne Klimaanlage und mit vertretbarem Aufwand noch einfliessen zu lassen. Servolenkung? Ein neues Gebäude verdient eine zukunftsorientierte Installation in jedem Bereich. Was bedeutet KNX Mit KNX sind die Besitzer auch in Zukunft in der Lage, das Gebäude zeitgemäss zu steuern. für Ihr Unternehmen? Revox Multiroom-Systeme haben schon seit über Was bedeutet KNX 30 Jahren die erfolgreiche Eintasten-Philosophie: einen Raum betreten, und mit nur einem Tastendruck für Ihr Unternehmen? an der Revox Wandbedienung spielt die richtige Immer wieder verschiedene Herausforderungen Musik. Es ist so einfach wie das Licht einschalten. in Lösungen umzusetzen. Das macht es für uns Mit dem Revox KNX-Gateway kann dieses spannend und interessant. Erfolgskonzept auch nachträglich mit jedem KNX- Taster übernommen werden. KNX ist … … für mich wie ein Abenteuer! Man entdeckt immer KNX ist … wieder etwas Neues. … Nachhaltig. Sympathisch. Zukunftssicher. 6 KNX Swiss
Stephan Baumgartner Geschäftsführer FEER AG www.feer.ch Thomas Haller Fachspezialist Gebäudeautomation StWZ Energie AG www.stwz.ch Was ist der Vorteil von KNX gegenüber anderen Systemen? Alles ist machbar, es ist ein universelles, jederzeit Was ist der Vorteil von KNX erweiterbares System, das fast keine Grenzen kennt. Wir können damit grosse und kleine Wohn- gegenüber anderen Systemen? und Zweckbau-Projekte realisieren. Zudem kommen KNX bietet sehr hochwertige Komponenten und immer wieder innovative neue Produkte auf Lösungen. KNX ist herstellerneutral, das ist wichtig den Markt, die auch bestehende Anlagen ergänzen für uns, genauso wie die Vielfalt der Möglichkeiten. können. Es gibt kaum etwas, das nicht realisierbar ist mit KNX. Warum soll ein Kunde Warum soll ein Kunde in seinem Projekt KNX einsetzen? in seinem Projekt KNX einsetzen? Wenn Nachhaltigkeit ein Thema ist, führt kein Weg Um Energie zu sparen und Komfort zu schaffen. an KNX vorbei, einerseits aufgrund der Wertigkeit, KNX ist ein Standard, weshalb ein sehr guter andererseits aufgrund der Vielfalt der kompatiblen Investitionsschutz für Anlagen und somit auch für Produkte. Kein anderes System biete so viele die Immobilie besteht. unterschiedliche Möglichkeiten und Produkte, die miteinander vernetzt werden können. Was bedeutet KNX für Ihr Unternehmen? Was bedeutet KNX Es ist für uns als Unternehmen eine wichtige für Ihr Unternehmen? Geschichte. Zum einen im Bereich Smart Home und KNX öffnet uns die Türen zur Zukunft und erschliesst zum anderen im Zweckbau. Wir haben sehr gute, das Internet der Dinge auch für herkömmliche langjährige Kunden, die Wert darauf legen, dass die Elektroinstallationen. Ein Installateur, der seinen Anlagen langfristig betreut und gewartet werden Kunden keine Automationsprojekte anbieten kann, können. Egal, ob grosse oder kleine Projekte, mit KNX wird es in naher Zukunft sehr schwierig haben. Wir können wir alles mit einem System lösen. Das ist bauen seit Jahren KNX-Anlagen und ich und unsere effizient für uns, auch betreffend Aus- und Weiter Kunden haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. bildung. KNX ist … KNX ist … … einfach ein tolles System! Wir freuen uns über … für mich Alltag, und ein Muss in jedem Gebäude! jedes Projekt, das wir realisieren dürfen. KNX Swiss 7
Der BIM-Ratgeber zum Anfassen KNX Swiss führte Mitte April mit erfahrenen Partnern die erste BIM-Ausbildung für Gebäudetechnik in der Schweiz durch. Die Teilnehmer waren mit dem Anlass sehr zufrieden. D ie BIM-Planungsmethode reduziert die Pla- nungs- und Baukomplexität bei Neubauten, weil sie die Zusammenarbeit aller ausführenden und pla- wurden bisher über den gesamten Bauprozess mit BIM umgesetzt. Um die Branche zu unterstützen und diese Lücke zu schliessen, hat KNX Swiss 2018 ihren nenden Firmen verbessert. Diese neue Transparenz BIM-Ratgeber veröffentlicht. Er stellt den ersten Mei- ermöglicht es, die Bau- und Planungsprozesse besser lenstein für die Vermittlung der BIM-Methodik dar. aufeinander abzustimmen und auch diejenigen jeder einzelnen Firma zu optimieren. Das Ziel ist es, die Pla- Ausbildung BIM in der Gebäudeautomation nungs- und Bauqualität zu verbessern, Planungsfehler Mit der BIM-Ausbildung geht KNX Swiss nun einen frühzeitig zu erkennen und gleichzeitig die aufgewen- wichtigen und entscheidenden Schritt weiter. Fachleu- dete Arbeitszeit zu reduzieren. te von Mensch und Maschine Schweiz AG und von Sie- mens Schweiz AG vermittelten am 11. April in Zusam- BIM klopft an die Türe menarbeit mit dem KNX-Swiss-Mitglied Hefti. Hess. Vor diesem Hintergrund sind natürlich auch die Elektro- Martignoni interessierten Planern und Systemintegra- und Gebäudeautomationsplaner gefordert, ihre ver- toren, was heute mit BIM im Bereich der Elektropla- netzten Gewerke mit BIM zu planen und auszuführen. nung möglich ist. Die Teilnehmer erhielten in dieser Leider hinkt die GA-Branche dem Schweizer BIM-Trend eintägigen Ausbildung einen Überblick und Einstieg in noch etwas hinterher, nur ganz wenige GA-Projekte BIM sowie alle seine Begriffe und Ausprägungen von Im der ersten BIM-Ausbildung für Gebäudetechniker vermittelt KNX Swiss Theorie im Schulzimmer … 8 KNX Swiss
… und in der Praxis auf einem virtuellen Rundgang durch die Baustelle. der Theorie bis zur Praxis. Durchgeführt wurde die Aus- bildung in der HHM Academy in Schönenwerd, dem Aus- bildungszentrum der HHM Gruppe in der Schweiz. Hochkarätige Referenten Mit Mark Baldwin, Autor des Fachbuchs «Der BIM Ma- nager» von Mensch und Maschine (MuM), stand KNX «Digitale Bauteile sind der Swiss ein bekannter und versierter BIM-Kenner zur Ver- Rohstoff für die Planung.» fügung, der für die Einleitung verantwortlich zeichnete. Wie ein Elektroplan mit BIM-Parametern erstellt und wie Matthias Liechti dessen Daten vollautomatisch in ein CAD-Schema über- führt werden, präsentierte Mischa Mangold von MuM. Daniel Wollenmann entführte die Teilnehmer unter dem Motto «Showcase BIM» mit Hilfe einer Virtual-Reality- Brille auf einen virtuellen Baustellenrundgang, auf dem ten strukturierter Daten. «Vom Planungsmodell zum As- anhand des BIM-Modells die Koordination der Haus- und built-Modell» war sein Thema. HHM spielt unter anderem Elektrotechnik geprüft werden konnte. Faszinierend, mit ihrem Building360 Portal eine Vorreiterrolle und stellt wenn das Trassee, seine Eigenschaften und die Installati- in dessen digitalem Bauteilkatalog relevante generische, on bereits vor dem Bau mit dem Architekturmodell ver- herstellerneutrale Daten für die Anwendung in BIM zur glichen werden können. Manuel Maurer von MuM zeigte Verfügung. Zum Abschluss zeigte Matthias Liechti, wie anhand des Solibri Modelchecker, wie Fehler in einem künftig mit «Cyber Physical Systems» Live-Gebäudeda- BIM-Projekt automatisch gesucht werden können und ten, zum Beispiel über Energieflüsse und Statuswerte, was das bringt. Per Software eine komplette Installation direkt mit dem digitalen Zwilling synchronisiert und mit einem Mausklick auf vordefinierte Parameter zu prü- schlussendlich zum digitalen Ecosystem weiterent fen: Das ist BIM. wickelt werden können, das über ein Building360 Cock- pit mit Live-Daten verfügt. Das Cockpit wird den Unter- Die Hersteller sind bereit halt und die Wartung eines Gebäudes auf Basis des Martin Süess von Siemens Schweiz erläuterte aus Sicht digitalen Zwillings unterstützen. des Herstellers, welche Anstrengungen ein Lieferant unternehmen muss, damit seine Produkte in BIM ein BIM anpacken gesetzt werden können, und welches der Mehrwert die- «Wie starte ich den BIM-Prozess in meinem Unterneh- ses Vorgehens ist. Er erklärte auch die VDI-3805-Schnitt- men?» Mark Baldwin, der schon die Einführung in den stelle, die für die Normung des Datenaustauschs Tag bestritten hatte, schloss ihn mit dem Thema BIM- zuständig ist, und ihren Nutzen. Dabei spielt auch der Businessplan ab. Er zeigte, welche Möglichkeiten Unter- «BIM Data CAD-Browser» von Siemens eine wichtige nehmen haben und welche Schritte sie gehen müssen, Rolle, der alle relevanten Attribute zum Produkt enthält um BIM einzuführen. Dabei stehen wohlgemerkt nicht und dem Planer und Integrator die Möglichkeit gibt, nur die technische Veränderung im Fokus, sondern auch durch den Produktekatalog zu navigieren. Im Ausblick die Weiterbildung der Mitarbeitenden, die für BIM neue präsentierte Martin Süess den building Smart Data Dic- Methoden und Tools erlernen müssen. Die drei Fragen, tionary (bSDD), der sich als internationaler Standard für die sich ein Unternehmen stellen muss, sind: die Bereitstellung von Produktedaten etablieren könnte • Warum (Analyse und Motivation) und damit auch in Konkurrenz zu einigen schweizspezifi- • Was (Definition von Ziel und Umfang) schen Standards steht. • Wie (Infrastruktur und Vorgehen) Die Teilnehmer, die vom enormen BIM-Know-how der BIM-Praxis Referenten profitierten, äusserten sich in der Schlussrun- Nach Theorie und «isolierten» Praxisbeispielen war es de sehr positiv. KNX Swiss wird deshalb den Workshop Zeit, BIM und seine Anwendung praxisnah zu vertiefen. im September 2019 erneut durchführen. Genaue Daten Matthias Liechti von Hefti. Hess. Martignoni, für den werden auf der Webseite von KNX Swiss publiziert. BIM in der Planung bereits Alltag ist, gab den sehr inter- essierten Teilnehmern einen Einblick in die Möglichkei- www.knx.ch/bim KNX Swiss 9
gebäude netzwerk initiative N A T I O N A L SWISS Hinkommen und schauen, was läuft! Die Gebäude Netzwerk Initiative bietet der Gebäudeautomations- branche eine wichtige Plattform für Austausch und Marketing. Mit dem Forum «What’s Next?» lanciert sie einen jährlichen Grossanlass. KNX Swiss ist Partnerin. A ngesichts der rasanten technischen Entwick- lung, der Digitalisierung, Big Data, IoT und BIM will die GNI ihre Plattformfunktion weiter ausbauen, tekten und Entscheider sollen sich mit Vertretern der Branche treffen und mit ihnen diskutieren können. Für die GA-Branche ist das Forum eine ideale Gele- damit sich die Mitglieder zu aktuellen Themen und Pro- genheit, um sich zu präsentieren und zu zeigen, dass blemen austauschen und das Potenzial der Gebäu- sie über interessantes, ja sogar spektakuläres und von deautomation besser bekanntmachen können. vielen Externen ungeahntes Know-how verfügt. Der Markt soll spüren, wie sich die Branche im Kontext der What’s Next? Digitalisierung entwickelt, und daran erinnert werden, Am 19. Juni führt die GNI in Partnerschaft mit KNX dass sie zu den Auslösern der Welle gehört. Swiss und weiteren Verbänden an der ETH Zürich des- halb ihr erstes Forum der Gebäudeautomation durch Hochkarätiges Programm mit klaren Botschaften unter dem kurzen und bündigen, etwas provokativen Eingeladen sind eine Reihe namhafter Referenten: Zu- Titel «What’s Next?». Es soll ein jährlicher Grossanlass kunftsforscher Georges T. Roos macht mit seinem Ein- werden und die GNI-Feierabendseminare teilweise er- führungsreferat den Anfang. Co-Friedensnobelpreisträ- setzen. Und es schliesst eine Lücke, indem es ein brei- ger Professor Andreas Fischlin erläutert die an der ETH tes Publikum anspricht: Bauherren, Investoren, Archi- Zürich entwickelten, sehr zuverlässigen mathemati- 10 KNX Swiss
LUXOMAT ® B.E.G. KNX-Präsenzmelder der Generation 6 schen Klimamodelle. Fachleute, die Neubauten erstel- len oder Altbauten renovieren, werden danach gewis- se Dinge anders sehen und neu motiviert sein, mit GA zu arbeiten. Wichtige Player der Wirtschaft und GNI- Mitgliederfirmen werden den Nagel weiter einschla- gen und aufzeigen, wo die Branche steht und wohin ihr Weg führt. Denn schliesslich leistet die Technik im Ge- bäude ganz erhebliche Dienste, oft auf smarte Weise. Die systematische Erhebung von Energieverbrauchs- daten hat schon mancherorts zu kostenrelevanten Be- triebsoptimierungen geführt. Durch das Forum führt Tobias Müller, Moderator der Wissenssendung «Einstein» des Schweizer Fernse- hens. Basierend auf den Referaten leitet er zudem die geplanten Podiumsdiskussionen. Die Teilnehmer ha- ben auch die Möglichkeit, ihre Fragen online zu stellen. Intensive Kommunikation Mit dem Engagement prominenter Personen verdeut- licht die GNI die Dynamik in der Branche und bei den Playern, die alle ihren Beitrag zur rasanten Digitalisie- rung leisten wollen und können. Im Vorfeld von «What’s Next?» kommunizieren die GNI und ihre Part- nerverbände intensiver als üblich um zu verdeutlichen, dass die Branche innovativ unterwegs ist. Es geht ih- Komplett überarbeitete Soft- und Hardware-Funktionen nen schlussendlich darum, eine Bewegung und einen bieten ausgeklügelte Lösungen für jeden Einsatz im Innen- kontinuierlichen Dialog zwischen den Playern der Bau- wie Aussenbereich. branche zu initiieren. Lückenloses Sortiment mit leistungsfähigen Sensoren in kompakten Bauformen für Wand- und Deckenmontage. Kurzpräsenz und Korridorfunktion What’s Next? – Das erste Forum Selbstanpassung der Nachlaufzeit der Gebäudeautomation Individuell ansteuerbare Sensoren 19. Juni 2019, ETH Zürich Das Forum liefert Fragen und Antworten zu: • Umwelt, Wirtschaft und Energie • Architektur und Digitalisierung PD2 S 360 UP * PD11 S 360 * PD2 S MAX * Pico PD9 S 360 * • IoT und Gebäudeautomation * 7 Farben verfügbar (weiss, hellgrau, beige, braun, dunkelgrau, schwarz, silber) • Future of Work Bezeichnung E-No Referenten: PD2 S 360 AP ST KNX/W, Präsenzmelder KNX, weiss 535 935 168 • Georges T. Roos, Zukunftsforscher PD2 S 360 UP ST KNX/W, Präsenzmelder KNX, weiss 535 935 128 • Prof. Dr. Andreas Fischlin, Leiter PD2 S 360 DE ST KNX/W, Präsenzmelder KNX, weiss 535 935 048 Terrestrische Systemökologie, Institut für PD11 S 360 ST KNX/W, Präsenzmelder KNX, weiss 535 976 048 PD2 S MAX AP ST KNX/W, Präsenzmelder KNX, weiss 535 935 169 Integrative Biologie (IBZ), Departement PD2 S MAX UP ST KNX/W, Präsenzmelder KNX, weiss 535 935 129 Umweltwissenschaften, ETH Zürich PD2 S MAX DE ST KNX/W, Präsenzmelder KNX, weiss 535 935 049 • Dr. Alexander Rathke, KOF Konjunktur Pico 360 DX KNX, Präsenzmelder KNX, weiss 535 935 308 PD9 S 360 DX KNX, Präsenzmelder KNX, weiss 535 975 138 forschungsstelle, ETH Zürich Anmeldung via www.g-n-i.ch, Rubrik Seminare Swisslux AG www.swisslux.ch Industriestrasse 8 CH-8618 Oetwil am See Tel: +41 43 844 80 80 Fax: +41 43 844 80 81 KNX Swiss 11 Technik-Hotline: +41 43 844 80 77
KNX für Lernende Die Grundlagen von KNX können Lernenden sehr einfach vermittelt werden. Dies illustriert ein schönes Beispiel aus dem überbetrieblichen Kurs des Berufsbildungs-Zentrums Elektro (BBZE) in Chur. L ernende spielerisch an KNX heranzu- führen, ist eine sehr gute Methode, um dem Nachwuchs die Bustechnologie näherzubringen. Ein sehr erfolgreiches und innovatives Beispiel für diese Lernmetho- de ist der KNX-üK-Arbeitsposten im Be- rufsbildungs-Zentrum Elektro (BBZE) in Chur. Den Jungen Neues bieten Andrea Eggenberger, Leiter der überbe- trieblichen Kurse (üK) des BBZE, setzt sich finden. Deshalb berichten wir nachfolgend über die seit Jahren engagiert mit dem Berufsbild Ausgangslage, die Ziele und den Nutzen des Projekts. des Elektroinstallateurs auseinander. Er Andrea Eggenberger war es wichtig, den jungen Be- will die Lernenden stets zu den neusten rufsleuten die Grundlagen von KNX möglichst einfach Technologien schulen und sie motivieren, zu vermitteln. Sie sollten am Posten nichts konfigurie- diese auch anzuwenden. Mit dem neuen, ren oder programmieren müssen, sondern ihr Wissen Ende 2018 eingeführten KNX-üK-Arbeits- selbstständig vertiefen, denn für die Konfiguration, die posten hat er ein nachahmenswertes Pro- an sich sehr spannend wäre und mit der ETS Inside jekt mit Vorbildcharakter geschaffen. Wir einfach realisiert werden kann, fehlt in einem üK-Kurs möchten andere Schulen auffordern, es die Zeit. Deshalb hat sich Andrea Eggenberger in die- ebenfalls zu nutzen, denn es macht ja kei- sem Projekt auf die Arbeitsschritte nach der Parame- nen Sinn, dass alle alles nochmals neu er- trierung konzentriert und so gleich für zwei Lehrjahre einen Posten geschaffen. Dieser wird in Chur im üK an einem Projekttag angewendet, an dem die Lernenden an verschiedenen Posten Aufgaben lösen müssen. «Mir ging es darum, den jungen Berufsleuten die KNX- KNX Posten 3. Lehrjahr Die Lernenden arbeiten in Zweierteams an den Pos- Bustechnologie auf einfache Art ten-Aufgaben, die als Übungen betrachtet werden, und Weise näherzubringen.» und haben für jeden Posten 40 Minuten Zeit. Die KNX- Anlage ist bereits programmiert, muss aber noch ver- Andrea Eggenberger, Leiter üK-Kurse BBZE vollständigt werden, indem die Bus- und Verbraucher- 12 KNX Swiss
bezüglich KNX. Das richtige Verdrahten der Kompo- nenten, die funktionierende Anlage, die dafür benötig- te Zeit sowie das Wissen und die Argumentation über KNX werden vom Ausbildner abschliessend bewertet und benotet. Projektgrundlagen Das Projekt nutzt die auf A4-Modulen basierende Hardware, die KNX Swiss den Schulen seit Jahren zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellt. Chur ist seit längerer Zeit im Besitz dieser Infrastruktur, die für diese Aufgaben mit den neuesten Komponenten nach- gerüstet wurde. Martin Conrad von der Elektro-Raetus AG hat die Aufgaben in Zusammenarbeit mit dem Kursleiter und KNX Swiss erstellt. Danach wurden die Komponenten programmiert. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die KNX-Aufgabenstellungen bei den Ler- leitungen richtig verbunden werden. Dafür stehen den nenden sehr gut ankommen und sie dadurch installa Lernenden ein Installationsplan, ein Schema und ein tionstechnisch ihr theoretisches Wissen über KNX in Funktionsbeschrieb zur Verfügung. Die Aufgaben sind die Praxis übertragen können. gemäss den Angaben Schritt für Schritt zu lösen. Im Anschluss bespricht der Ausbildner die Funktionen mit https://vgei.ch den Lernenden. Er zeigt ihnen die Vor- und Nachteile einer KNX-Installation, die Möglichkeiten und die In stallationsbedingungen auf. Schliesslich bewertet und benotet er das konstruktive Mitdenken, das technische Schulen, die mehr Informationen zu diesem Projekt Verständnis sowie die Erfüllung der Aufgaben. wünschen, wenden sich an Andrea Eggenberger des üK des Berufsbildungs-Zentrums Elektro (BBZE) in Chur. KNX Posten 4. Lehrjahr Im 4. Lehrjahr wird dann in einer Art Repetition deut- Erforderliches Material und Unterlagen: lich mehr gefordert. Auch hier arbeiten die Lernenden • KNX-A4-Module mit KNX-Sensoren und -Aktoren in Zweierteams, haben aber pro Posten lediglich noch (gem. Spezifikation KNX Swiss) 20 Minuten Zeit. Die Arbeit gilt zudem nicht als Übung, • «KNX-A4-Modul»-Speisung sondern als Prüfung und wird entsprechend benotet. • Verdrahtungsbrücken (Kabel 230 V, 4 mm und BUS 2 mm) Die Aufgabenstellung und Vorgehensweise sind im • Installationsplan Prinzip dieselben, aber es sind hier die Lernenden, die • Schema dem Ausbildner die Funktionen erklären müssen. Er • Aufgabenstellung befragt sie auch zu den Möglichkeiten und Installa • Dokumentation KNX-Gruppenadressen tionsbedingungen und erkennt so ihren Wissensstand KNX Swiss 13
Zukunft für einen alten Stall Ralph und Carmen Weber haben im Bündnerland ein Haus mit Stall aus dem 17. Jahrhundert mit viel Liebe zum Detail zu ihrem Ferien- und Wochenenddomizil umgebaut. Mit dem Automationssystem «Smarthome ready» ist es auch technisch auf dem neusten Stand. R alph und Carmen Weber konnten im Sommer 2016 in Savognin ein 350 Jahre altes Haus mit Stall erwerben. Weil sie Inha- ber von Die Bau Profis sind, sprudelten ihre Ideen nur so, wie sie daraus eine Wohlfühl oase für ihre Ferien und Wochenenden ma- chen könnten. Den Umbau von der Architektur über die Planung bis hin zur Ausführung über- nahmen Ralph und Carmen Weber aus Kirch- berg (SG) mit ihren Holzbau-, Planungs- und Plattenlegerfirmen und ihren Angestellten gleich selbst. Ihr Ziel war es, sich ein Schmuck- stück im Alpen-Chic-Stil mit viel Holz, Schie- ferstein und Glas zu formen. Überall wurde Massivholz verbaut und, wo möglich, zuvor ausgebautes und restauriertes Altholz. Flexibles System für dynamische Planung Mit der Elektroinstallation beauftragten sie die Electro Wettstein AG aus Bivio. Die Planung verlief sehr rollend, zuerst sollte das Objekt nur teilrenoviert bzw. saniert werden. Das eine führte jedoch zum anderen, sodass das Haus schliesslich fast komplett, inklusive tragender Wände, ausgehöhlt und neu gestaltet wurde. «Angesichts dieser Dynamik und den immer neuen Ideen schlug ich für die Elektroinstallati- on das Bussystem KNX vor, weil es sehr flexi- bel ist und sich problemlos erweitern lässt. Mit KNX lassen sich Heizung, Licht, Fenster und auch Multimedianlagen vernetzen und über eine Zentrale steuern. Dies erhöht den Komfort und spart Energie. Damit das Budget nicht zu arg strapaziert wurde, setzte ich auf «Smarthome ready», sagt Alex Wettstein, Ge- schäftsführer von Electro Wettstein. 14 Projekte
oben: Holz, Schiefer, Stein und Glas vereinen sich in den Wohnräumen zu einem wohligen Ambiente. unten: Treppentritte und Treppenwangen wurden aus Altholz-Eiche hergestellt, die «Geländer-Schei- eli», die mit Steinböcken und Hirschen verziert sind, aus Altholz-Fichte. Die Steigung ist mit Schiefer verkleidet. Insbesondere das grosszügige Bad wird mit zahlreichen LEDs beleuchtet. Die Be- leuchtung wird im ganzen Haus über DALI geregelt, dem mit KNX kompatiblen Proto- koll zur Lichtsteuerung. Es bestehen 14 Lichtgruppen mit rund 40 Leuchten, zum Beispiel dimmbaren LED-Strips oder extra flachen Einbau-Downlights. Auch das Trep- pengeländer kann beleuchtet werden. So «Mit KNX lassen sich Heizung, kommen die liebevollen Details, auf die Licht, Fenster und auch Ralph Weber grossen Wert legt, nämlich die ins Holz gelaserten Hirsche und Stein- Multimediaanlagen vernetzen böcke, bestens zur Geltung. und über eine Zentrale steuern. Dies erhöht den Komfort und Fit für die Zukunft Für einen allfälligen späteren Ausbau des spart Energie.» Stalls ist die Elektroanlage bereits vorberei- tet, das heisst, es bestehen Leerrohre für Alex Wettstein, Electro Wettstein Strom, KNX und LAN. Darin können Verka- belungen ganz einfach nachgezogen wer- den. Auch im übrigen Haus wurden die Die Räume im Erd-, Ober- und Dachge- Rohre für Kabel grosszügig ausgelegt, da- schoss wurden offen und grosszügig, mit mit Erweiterungen problemlos möglich viel indirektem und blendfreiem Licht ge- sind. Denkbar sind ein Synco Living Web- staltet. Als Herzstück des Hauses bezeich- server für die Fernbedienung und -überwa- net Ralph Weber die Sauna im Dachge- chung der Anlage oder ein Meteosensor schoss. Im Ruheraum darüber, der über für die Heizungssteuerung. Weitere Mög- eine Holzleiter zugänglich ist, wurden fünf lichkeiten sind die Steuerung des Lichts elektrische Dachfenster eingebaut, die für oder von Szenen über eine App oder die mehr Licht und gutes Raumklima sorgen. Integration des Soundsystems Sonos über ein Gateway. Heizung und Beleuchtung Das Bijou-Haus ist nach dem umfassen- bedarfsgerecht regeln den Umbau technisch auf dem Stand von Ebenfalls neu ist die Heizanlage. Sie wird 2018. Die anfängliche Überlegung, direkt über das Home Automation System Synco auf KNX und Synco Living zu setzen, stellte Living von Siemens per Funk gesteuert. sich im Nachhinein als absolut richtig her- Einzelraumregelungen ermöglichen es, je- aus, weil so die vielen sich auch ändernden den Raum individuell nach Bedarf zu hei- Wünsche berücksichtigt und elegant um- zen. Die in den MuKEn, den Mustervor- gesetzt werden konnten. Familie Weber schriften der Kantone, vorgeschriebene jedenfalls fühlt sich in ihrem Bijou rundum Heizungsfernsteuerung für Ferienhäuser wohl. Für sie ist es nicht nur ein Ferien- wäre ebenfalls über KNX oder einen Web- haus, sondern ein zweites Zuhause. server von Synco Living möglich, läuft in diesem Fall über das proprietäre System www.ewsa.ch Homematic. www.die-bau-profis.ch Projekte 15
16 Projekte Fotos: Jürg Zimmermann, Zimmermannfotografie.ch
Bedürfnisse schaffen In der Überbauung Weidepark in Visp wurden 14 Wohnungen mit KNX ausgerüstet. Der Investor setzt auf ein Modulkonzept und innovative Vermarktung. Projekte 17
E igentlich waren Jean-Pierre und Nathalie Müller- Imstepf in ihrer Eigentumswohnung unweit der Neuüberbauung Weidepark vollauf zufrieden, aber weil baulautsprecher in den einzelnen Zimmern und Nass- zellen. Das Mediumpaket ergänzt das Basispaket mit einer die Einladung zum Informationsabend und Verkaufs- zusätzlichen Steckdose pro Zimmer, alle Steckdosen in start noch interessant aussah, gingen sie hin. An die- den Zimmern sind schaltbar, einem UKV-Anschluss pro sem Abend tat sich für sie eine neue Welt auf. «Wir Zimmer, Videogegensprechanlage, Audio-Multiroom- hatten uns noch nie wirklich mit dem Thema Smart system für die Zonen Küche/Essen und Wohnzimmer Home befasst und waren überrascht von den Möglich- mit lokaler Bedienung inklusive Einbaulautsprecher keiten», sagt Jean-Pierre Müller. Nach einigen Abklärun- (Steuerung auch über Smartphone möglich). Alle Ein- gen kaufte das Paar schliesslich eine Attikawohnung bauleuchten in Küche, Essen und Wohnzimmer sind und erfüllte sich einen Traum. dimmbar, zusätzlich ist die Bedienung von zwei Szenen (Morgen–Nacht) im Elternzimmer möglich. Planen à la carte Im Highend-Paket sind dann alle möglichen Gadgets Bezüglich Raumgestaltung, Lichtdesign und Technik des Smart Homes zu haben wie zum Beispiel eine konnten sie zwischen drei Paketen mit unterschiedli- komplette Visualisierung der technischen Einrichtun- chen Beratungs- und Ausbauintensitäten wählen. Das gen für eine einfache Bedienung mit iPad oder PC Paket «Basic» war im Kaufpreis inbegriffen. Paket (Licht, Storen, Heizung, Musik, Wetterstation, Beschat- «Middle» und «High» konnten je nach Gusto zu einem tung), individuell einstellbare Szenensteuerungen und bereits zu Beginn festgesetzten Preis dazugenommen eine Wandeinbau-Dockingstation für das iPad sowie werden. Bezüglich Technik bot bereits das Basispaket ein zusätzliches Audio-Multiroomsystem für die Zonen mehr als gewöhnlich. Da waren zum Beispiel ein An- Elternzimmer, Zimmer und Nasszellen mit lokaler Be- beziehungsweise Abwesenheitsschalter beim Woh- dienung inklusive Aufbaulautsprecher. nungseingang, zwei dimmbare Anschlüsse für Leuch- ten über dem Esstisch und im Wohnzimmer, Individualisierbar Raumtemperaturregelung pro Raum via PC oder Jean-Pierre und Nathalie Müller-Imstepf hatte es vor Smartphone, vorbereitete Installationen für Deckenein- allem das Audio-Multiroomsystem angetan. «Das baulautsprecher in Küche und Wohnzimmer sowie Auf- wollten wir unbedingt haben», sagt Nathalie Müller- Imstepf, «darum haben wir uns für den mittleren Aus- baustandard entschieden». Man sieht ihr den Spass an «Smarte Gebäudetechnik muss den technischen Möglichkeiten so richtig an. Sie ist es denn auch, die die verschiedenen Szenerien program- nicht teuer sein und kann auch miert und auf die Bedürfnisse des Alltags abstimmt. ästhetisch gut integriert werden.» «Mit unserem Modulkonzept haben wir den Käufern das intelligente Wohnen schmackhaft gemacht», dop- Daniel Schmidt, Systemintegrator pelt Oliver Imboden, Investor und Bauherr, nach, 18 Projekte
Neumitglieder KNX Swiss Silverlight Ltd. 8406 Winterthur www.silverlight.ch Ospelt Elektro – Telekom AG 9490 Vaduz www.ospeltelektro.com Lüthi Energy Tech 3400 Burgdorf www.ernergy-tech.ch ACE Sarl 2056 Dombresson www.acelectricite.ch Elektro Biderbost AG 8917 Oberlunkhofen www.elektro-biderbost.ch Elektro Bernhardsgrütter AG 9300 Wittenbach www.eb-elektro.ch Net Design AG 6004 Luzern www.net-design.ch Luzerner Kantonsspital 6000 Luzern 16 www.luks.ch Pelco Sarl 1870 Monthey www.pelco.ch «selbstverständlich sind aber alle Funktionen und Aus- baustandards auch individualisierbar». PentaControl AG 8222 Beringen www.pentacontrol.com Verkaufsargument Als Investor ist es für ihn massgebend, eine möglichst Noch nicht Mitglied? Für mehr Infos wenden Sie sich doch zukunftsweisende Überbauung zu realisieren, die nicht direkt an die Geschäftsstelle von KNX Swiss. Es lohnt sich! bereits in ein paar Jahren technisch überholt sein wird: «Die Digitalisierung wird über kurz oder lang auch den Gebäudepark erreichen, wie sie viele andere Bereiche unseres Alltags bereits erreicht hat, und dann ist es doof, wenn man nicht à jour ist», erklärt er. Dieser Mei- hen ästhetischen Massstäben gerecht werden – wie nung ist auch Daniel Schmidt, der Systemintegrator etwa die im Weidepark eingesetzten Schalter von Ha- des Weideparks. «Mich stört es, dass sich lokale Archi- ger.» Noch haben die Schalter nicht ausgedient, aber tekten immer noch aus Budgetgründen gegen die die Piktogramme, die bei Müller-Imstepf für die ver- Smart-Home-Technik wehren, denn eigentlich hilft sie schiedenen Funktionen ausgewählt wurden, wird auch ihnen auch. Eine durchdachte Planung der verschiede- ein Gast verstehen. nen technischen Elemente kann die Architektur unter- stützen. Auch die Schalterbatterien werden nach und www.weidepark.ch nach verschwinden, und jene, die bleiben, werden ho- www.eibrom.ch Projekte 19
Ein Genfer Hotel wächst in die Höhe Das Fünfsternehotel Beau Rivage in Genf wurde um zwei Etagen aufgestockt mit dem Ziel, den Gästen ein noch intensiveres Erlebnis zu bieten. Die neu installierte Gebäudetechnik ergänzt die bestehende KNX-Anlage und ist vor und hinter den Kulissen sehr einfach zu bedienen. S obald Sie als Gast die Lobby betreten, verändert sich die Farbe an der Decke des Lichthofs um Nuancen, passend zur Jahreszeit und den Veranstaltungen des Tages. Die Raumgestaltung und das Mobiliar sind die Markenzeichen des Hauses. Egal, welches Zimmer oder welche Suite Sie ge- bucht haben, Sie wissen sofort, dass Sie im Beau Rivage sind. Die Reception ahnt Ihre Wünsche Für den optimalen Betrieb verfügt die Recep- tion über alle Informationen, die sie braucht, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen, be- vor diese sie geäussert haben. Weil sie zum Beispiel weiss, wie warm es in jedem Zim- mer ist, kann sie die Temperatur je nach Gast und seinen Vorlieben bereits vor seiner Ankunft einstellen. So ist sie ihm immer einen Schritt voraus. Die Zimmer können zu Suiten, erweiterten Suiten oder sogar über einer ganzen Etage zu- sammengelegt werden, wenn ein Gast dies wünscht. Die Änderung der Zimmereinteilung ist für das Personal klar ersichtlich, sobald die Reception die Reservation in der Software Fi- delio von Oracle eingetragen hat. Ist sie über den Server Eisbär von ABB synchronisiert, werden die nötigen Steuerbefehle an die KNX-Geräte der betreffenden Zone weiterge- leitet. Weil die Reception auch weiss, ob sich je- mand im Zimmer aufhält und ob vielleicht noch irgendwo ein Fenster offensteht, kann sie den Energieverbrauch und somit die Kosten für Kühlung und Heizung optimieren. 20 Projekte
Den Kunden gefällts Das luxuriöse Interieur des Hotels wird in den Zimmern der beiden neuen Etagen durch das optimale Raumkli- ma, für das die Gebäudeautomation sorgt, noch weiter aufgewertet. Die Anlage ist voll und ganz auf den Gast ausgerichtet, er muss nichts tun. Neben der optimalen Temperatur geniesst er von der ersten Sekunde an Tag und Nacht die besondere Stimmung, die mit Licht sowie visuellen und akustischen Reizen im Zimmer erzeugt wird. Er kann sich einfach zurücklehnen und geniessen. Natürlich gibt es im Zimmer die üblichen Schalter – links: Das Beau Rivage empfängt seine Gäste mit der Pracht und dem Glanz aus der Serie Edizio Prestige von Feller. Zusätzlich hat des 19. Jahrhunderts. der Gast die Möglichkeit, seine Suite über ein Tablet zu steuern. Es verschafft ihm auch Zugang zu allen Ser- oben: Baden wie die Hollywoodstars: im Executive Luxe Room Roger Moore. vices, die das Hotel bietet: Mit ein paar Klicks reser- viert er einen Tisch in einem Restaurant des Hotels unten: Das Fünfsternehotel Beau Rivage wurde 1865 von Jean-Jacques oder eine Pflegebehandlung, ruft den Zimmerservice Mayer gegründet und wird noch immer von derselben Familie geführt. usw. Auch Angaben zum lokalen Wetter wie Tempera- tur und Windstärke werden darauf angezeigt, sodass er sich für eine Sightseeing-Tour durch Genf passend anziehen kann. langfristig garantiert sind. Die eingesetzten Logikmodule ABA/S von ABB meistern alle diese Aufgaben perfekt. Die Technik arbeitet im Hintergrund Das Team von Défi Technique SA verfügt über alle Das Bussystem KNX ist das Herzstück des Gebäude- Zertifikate (KNX Partner, KNX Advanced und KNX Tutor), technik-Konzepts. Es bewährt sich seit fast 30 Jahren die es befähigen, komplexe Anlagen zu planen und zu und war deshalb die ideale und nachhaltige Wahl für programmieren. Die in den aufgestockten Etagen einge- eine Anlage, die zuverlässig funktionieren und flexibel setzten Technologien ergänzen die bereits vorhandene, sein muss. Im Hintergrund ermöglicht die von Défi von Savoy SA installierte KNX-Infrastruktur. Dazu gehört Technique SA designte und von Savoy SA gekonnt ins- zum Beispiel die Beleuchtung im mit einem Miche- tallierte Anlage die Steuerung aller Leuchten, Storen, lin-Stern ausgezeichneten Restaurant Chat Botté. Mit der Heizung, Klimaanlage und Lüftung sowohl in den verschiedenen Szenen kann der Maître d’hôtel einzigar- Suiten als auch in den Gemeinschaftsräumen. Die Um- tige Stimmungen herbeizaubern. setzung erforderte höchste Präzision, weil zahlreiche Parameter berücksichtigt werden mussten, damit die www.beau-rivage.ch Sicherheit der Hotelgäste und die Stabilität der Anlage www.defitechnique.com Projekte 21
Flexibilität setzt auf KNX An die Infrastruktur des neu gebauten Kompetenzzentrums für Translationale Medizin der sitem insel AG in Bern wird ein hoher Anspruch in puncto Flexibilität gestellt. Das gilt insbesondere für die Gewerke Licht und Storen. 22 Projekte
Das Zentrum für Translationale Medizin in Bern will den Übergang von der medizinischen und industriellen Forschung in die klinische Anwendung («Translation») fördern. KNX wird dort wegen seiner flexiblen Handhabe geschätzt. D as Zentrum für Translationale Medi- zin will den Übergang von der medi- zinischen und industriellen Forschung in schaltung gesperrt. Falls gewünscht, können die automatischen Umschaltungen sogar übersteuert werden. die klinische Anwendung («Translation») fördern. Sonnenschutz Mit der Wahl von KNX hat der Elektro- Die Steuerung der Storen ist dank des zer- planer ein gutes Fundament gelegt, mit tifizierten KNX-Standards äusserst flexibel dem sich die rund 2500 verbauten LED- und bedürfnisorientiert. Das Beschattungs- Leuchten individuell steuern lassen. Auch konzept sieht vor, dass die Storen automa- die Beschattung funktioniert via KNX, denn tisch gesteuert werden. In der Erstplanung präzise Wetterdaten und Sonnenstands- war die Automatisierung der Innenstoren Meldungen liefern Signale, die zentral ver- nicht vorgesehen, wurde aber zugunsten arbeitet, weitergeleitet und ausgeführt der gewünschten Flexibilität umgesetzt. werden. Dem Automatisierungssystem können je- derzeit zusätzliche Funktionen hinzugefügt Energieeffizientes Licht, individuell werden, ohne Eingriffe in die Elektroinstal- steuerbar lation vornehmen zu müssen. Eine Wetter- Für die Ansteuerung der energieeffizienten station liefert die meteorologischen Daten LED-Beleuchtung wurden über 100 KNX/ an eine Zentrale zur weiteren Verarbeitung. Dali Gateways dezentral verbaut. Damit Dadurch erhalten die fast 700 Aussen lassen sich verschiedene Parameter indivi- storen entsprechende Fahr-, Halte- oder duell einstellen. In den einzelnen Arbeits- Alarmbefehle. bereichen werden die geforderten Be- Neben dem Sonnenschutz für die Räu- leuchtungsstärken bereits mit einer me wurde auch die Reinigung der Fenster Lichtleistung von 90 % erreicht. Um der und Storen berücksichtigt. Hierfür kann der Energieoptimierung gerecht zu werden, Technische Dienst die Storen in einer von wurde die Einschalthelligkeit der einzelnen ihm definierten Position sperren. Leuchten festgelegt. Die Leuchten können zudem jederzeit über einen Taster indivi Jederzeit und überall alles im Griff duell bedient werden. Damit die Gebäudeautomation so flexibel In den Begegnungszonen und Korrido- wie möglich bleibt, wurde ihr bereits in der ren werden die Beleuchtungskörper über Planungsphase ein grosser Stellenwert bei- Präsenzmelder gesteuert, die auch den Ta- gemessen. Während anfangs fix montierte ges- und Nachtbetrieb und deren unter- Displays für die Visualisierung vorgesehen schiedliche Nachlaufzeiten miteinbeziehen. waren, kann jetzt über jedes mobile End Bei Events gibt es zusätzlich die Möglich- gerät darauf zugegriffen werden. In den keit, das Licht über eine Visualisierung am Technikräumen wurden Tablets mit Wand- Tablet manuell zu bedienen. Die Automa- halterungen montiert, die dem technischen tiksteuerung der Präsenzmelder wird da- Dienst zur Verfügung stehen. Dadurch kann durch bis zur nächsten Tag-Nacht-Um- die Automation jederzeit und von überall bedient und kontrolliert werden. Flexibilität auch für die Zukunft Dank KNX ist das Gebäude auch für die Zukunft gut gerüstet, denn die Installation ist flexibel und kann jederzeit und einfach neuen Kundenbedürfnissen angepasst werden. Ob Fernzugriff auf die Anlagen, Alarmmeldungen per E-Mail oder eine Betriebsstunden-Visualisierung der LED- Leuchten – mit dem KNX-Standard ist vie- les möglich. www.burkhalter-bern.ch Projekte 23
Keine Lust auf Die Kunst der sinnvollen Automation liegt nicht nur im Beherrschen des Systems selbst, sondern auch im Bereitstellen von tollen Funktionalitäten für die Bewohner. Und vor allem braucht die Raumautomation ein gutes, langlebiges Fundament. E in Smart Home ist bekanntlich nicht einfach nur eine Ansammlung von möglichst viel Technik und möglichst viel Vernetzung. Denn nicht zuletzt aus Kos- hält und die Alarmanlage nicht eingeschaltet werden darf. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass die Hausbewohner nach ein paar Monaten nicht mehr wuss- tengründen lohnt es sich, vor Projektbeginn genau abzu- ten, was alles passiert, wenn sie die Taste betätigen. klären, was die Nutzer möchten, was für sie ein ideales Dies hat nicht mehr viel mit Komfort zu tun, sondern fällt Smart Home ist und wie es bedient werden soll. Eben- eher unter das Thema Spielereien. Die Lösung für eine falls vor Projektbeginn zu klären ist, welchen Nutzen die komfortable und intuitive Bedienung ist, anstelle einer einzelnen Systeme für andere Systeme haben. Und ge- Taste mehrere Tasten einzusetzen, die verschiedene, nauso wichtig ist ein nachhaltiges Gebäudeautomations- differenzierte Funktionen steuern. Fundament für die Basisfunktionen wie Licht, Jalousie und Heizung. Fehlender Informationsaustausch Ein weiteres Problem von zu viel Technik im Haus zeigt Der Nutzer steht im Zentrum sich bei der Erfassung der Aussentemperatur. Immer Die Bedienung muss so einfach wie möglich sein, so- wieder kommt es vor, dass die Systeme mit unterschied- dass jederzeit nachvollziehbar ist, was warum und wie lichen Aussentemperaturen arbeiten. Das liegt daran, geschaltet wird. Versteckte Gadgets oder Ideen von «in- dass jedes System seine eigenen Fühler hat, die Fühler novativen» Programmierern mindern den Komfort erfah- an verschiedenen Standorten montiert sind und unter- rungsgemäss eher. Gewerkübergreifende Bedienungen schiedliche Fühlertypen verwendet werden. Die Aus sind ebenfalls mit Vorsicht zu geniessen. Denn werden sentemperatur und andere Temperaturangaben sind un- sie zu komplex, hat dies nachteilige Auswirkungen auf ter anderem wichtig für die Steuerung der Heizung, die Flexibilität und den Komfort der Anlage. Ein Beispiel Beschattung und Lüftung. Daher muss darauf geachtet einer zu komplexen Bedienung ist die Taste für die Feri- werden, dass der Aussentemperaturwert nur von einem enabwesenheit, die die Raumtemperatur absenkt, das System erfasst wird. Über einfache, handelsübliche Licht und die Musikanlage aus- und die Alarmanlage ein- Schnittstellen zwischen den Systemen können die DP schaltet. Die Idee ist eigentlich interessant, aber schluss- einfach ausgetauscht werden. Dies gilt natürlich nicht endlich kann die Taste nur ein paar Mal pro Jahr betätigt nur für Temperaturwerte, sondern auch für Zeit und Da- werden – wenn überhaupt. Sie hat bei kurzzeitiger Ab- tum, Sonnenstandsdaten und, vor allem in Zweckbau- wesenheit keinen Nutzen, weil die Absenkung der Hei- ten, für die Erfassung von Bewegung bzw. Anwesenhei- zung nicht erwünscht ist oder sich jemand im Haus auf- ten in Räumen und Büros. 24 Technik
Spielereien Eine einfache, bedarfsgerechte Automation macht ein schönes zu einem perfekten Objekt. Einfach ist oft mehr «Meiner Ansicht nach Die Komplexität der Funktionen soll möglichst tief gehal- ten werden. Viele von uns haben es schon erlebt, dass haben Spielereien in der Raum sich die Jalousien in einem Meetingraum wie von Geis- automation nichts verloren. terhand bewegen und hoch- und runterfahren. Oft hat Es sind die praktischen und dies seine Gründe, dennoch kann es störend wirken, wenn irgendwann irgendetwas passiert, das nicht sofort komfortablen Anwendungen, die nachvollziehbar ist. Zum Teil sind solche vernetzten Au- langfristig Freude bereiten.» tomatiken und Funktionen notwendig – es muss jedoch überlegt werden, wie und wann sie aktiv sein sollen. So Werner Roth, ProBus Technik AG ist es sicher sinnvoll, dass eine Beschattungssteuerung in einem Meetingraum nur dann automatisch läuft, wenn der Raum nicht belegt ist – und somit das Meeting nicht stören kann. Solche Ideen vorzuschlagen, ist die Aufga- be des Systemintegrators und des Planungsteams. und Einzelraumregulierung. In diesem Bereich kann KNX seine Trümpfe voll und ganz ausspielen. Der Standard KNX als stabile Basisinstallation hat sich über die letzten beinahe 30 Jahre in vielen Pro- In einem Gebäude gibt es verschiedenste Systeme für jekten bewährt und schon viele Sub- und proprietäre die Video-Gegensprechanlage, die Kameras und die Mu- Systeme überlebt. Dank KNX bleibt es vielen Anlage sik. Wir können diese Systeme als Subsysteme des Ba- besitzern erspart, bereits nach zehn Jahren eine grösse- sissystems KNX bezeichnen. Diese Subsysteme sind für re Investition für den Wechsel des Basissystems zu tä Smart Homes und andere Objekte zwar wichtig, aber tigen, nur damit die Beleuchtung, die Storen und die gehören nicht zur Lebensader eines Gebäudes. Subsys- Einzelraumregulierung wieder funktionieren. Um ein sol- teme können im Verlauf eines Gebäudelebens durch ches Schreckensszenario von Anfang an zu verhindern, neuere und komfortablere Techniken ersetzt werden, ist es enorm wichtig, für die Basisfunktionen nachhalti- und dies oft mit geringem Aufwand. Bei fix installierten ge Systeme wie z. B. KNX einzusetzen. Systemen für die Steuerung von Licht, Beschattung und Einzelraumregulierungen ist hingegen der Austausch Fazit: nicht problemlos möglich und oft mit hohen Kosten ver- 1. Systeme gewinnbringend vernetzen bunden. 2. Einfache Bedienungen realisieren Weil uns niemand sagen kann, wie lange ein System 3. Nachvollziehbare Funktionalitäten schaffen von Herstellern unterstützt wird, ist es wesentlich und 4. Auf gut abgestützte Systeme setzen, vor allem wichtig, standardisierte Systeme einzusetzen, die allen- und insbesondere für die Basisfunktionen falls von mehreren Herstellern unterstützt werden. Dies gilt vor allem für das Steuern der Beleuchtung, Jalousien www.probus.swiss Technik 25
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