Stadt der Frauen Ein Jahr Magistratsleitung Almwirtinnen vor den Vorhang - Innsbruck Informiert

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Stadt der Frauen Ein Jahr Magistratsleitung Almwirtinnen vor den Vorhang - Innsbruck Informiert
AUSGABE MÄRZ 2022 | WWW.IBKINFO.AT
ÖSTERREICHISCHE POST AG | 6020 INNSBRUCK | RM 00A020002 K | RETOUREN AN: POSTFACH 555 1008 WIEN

                                                                                                                         Stadt der Frauen
                                                                                                                         Lebensraum          Lebensraum        Lebensraum
                                                                                                                         Ein Jahr            Almwirtinnen      Kompetenz in der
                                                                                                                         Magistratsleitung   vor den Vorhang   Koordination
                                                                                                                         Seite 6             Seite 12          Seite 14
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Stadt der Frauen Ein Jahr Magistratsleitung Almwirtinnen vor den Vorhang - Innsbruck Informiert
Liebe Innsbruckerinnen und Innsbrucker,
unsere Stadt teilen sich rund 82.000 Frauen mit 78.000 Männern. Ein ziemlich guter Durchschnitt,
wenn wir es global betrachten. Ebenso global betrachtet, leisten Frauen zwei Drittel der Arbeit,
verfügen über zehn Prozent des Einkommens und ein Prozent des Vermögens. Um dies zu veran-
schaulichen und ins Bewusstsein zu bringen, begehen wir jährlich zahlreiche Gedenktage, hissen
Fahnen und veröffentlichen Statistiken. Es ist genug!
Die Politik muss endlich handeln! Die biologische Geschlechterungleichheit muss ausgeglichen
werden! Politik und Wirtschaft müssen dabei ineinandergreifen und in Eigennutz und Fürsorge
keinen Widerspruch sehen!

Unsere Bundesministerin für Frauen plakatiert aktuell: „Kinder sind kein Hindernis für beruflichen
Einstieg oder Erfolg!“ Im Grunde gebe ich ihr Recht, doch wenn ich mich bereits in der Schwanger-
schaft um einen Betreuungsplatz ab 14 Monate kümmern muss, sprich zwei Jahre vorher, weil ich
sonst nicht wieder in meinen Beruf einsteigen kann, stellt das sehr wohl einen Hinderungsgrund
dar. Ob ich mir die Betreuung leisten kann, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Aber wieso sollen Politik und Wirtschaft etwas ändern? Es funktioniert doch alles. Frauendominier-

                                                                                                                                                                                                                                                    © PRIVAT
te Berufe werden seit Jahrzehnten schlecht bezahlt, siehe Pflege, Handel etc. Aber es geht weiter.
Wir sind unzufrieden, aber wir machen weiter, unter anderem mit Millionen unbezahlter Versor-
gungsstunden, nicht sozial abgesichert und unsichtbar.

Es ist das weibliche Prinzip, das unsere Gesellschaft zusammenhält.
Wir können nicht tausende von Jahren Menschheitsgeschichte in vierzig Jahren umkehren.
Es ist ein Prozess, den wir kontinuierlich vorantreiben müssen. Wir müssen
das konservative Bild der Geschlechterrollen aus unse-                                                                                                                                                                 Das Titelfoto
ren Köpfen bringen.                                                                                                                                                                                                    Frauen setzen Zeichen. Vor allem künstlerische In-
                                                                                                                                                                                                                      terventionen von Frauen sind im Innsbrucker Stadt-
Wir müssen dabei laut sein und unbequem. Wir müs-                                                                                                                                                                    bild in den vergangenen Jahren immer wieder zu
sen stark sein und manchmal hart – zu uns selbst                                                                                                                                                                     sehen. Isa Genzken ist seit 2002 im Stadtraum prä-
wie zu unserem Umfeld.                                                                                                                                                                                              sent. Ihre überdimensionale Fotografie eines Ohres
                                                                                                                                                                                                                    an einer Fassadenwand gegenüber des Innsbrucker
Am Ende wird es sich für uns und für unsere                                                                                                                                                                        Rathauses ist Sinnbild für die BürgerInnennähe der
Kinder lohnen, egal welchen Geschlechts.                                                                                                                                                                           Stadtverwaltung.
                                                                                                                       NDA

Ihre Monika Erharter
                                                                                                              © R. KUBA

(Gleichbehandlungsbeauftragte der Stadt Innsbruck)

                                                                                                                                                                                                                         Rathausmitteilungen
                                                                                                    Politik & Stadtverwaltung                                                                                            ISD-Stadtteilarbeit.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                 47
                                                                                                    Themen aus dem Stadtsenat . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 22                                              Hochzeitsjubilare .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                  48
                                                                                                    Standpunkte & Fraktionen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 24                                        Geburten .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   49
Lebensraum Innsbruck                                                                                                                                                                                                     Eheschließungen/Verpartnerungen . .  .  .  .  .  .  .  .                                                     51
Themen des Monats . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4           Stadtleben                                                                                                           Sterbefälle . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .    52
Ein Jahr Magistratsdirektorin .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6                      Veranstaltungs- und Ausstellungskalender . .  .                                                               29     Bebauungspläne .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                  53
Aktuelles zu Covid-19 .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 8            Tiroler Landestheater.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                            32     Baustellenüberblick .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                      55
Der Blick über den Tellerrand .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10                        Wettbewerb der musikbegeisterten Jugend.  .  .                                                                33
Chefinnen auf der Nordkette .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 12                          Neue Initiative: Offenes Singen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                         34     Stadtgeschichte
Lösungsorientiert im Baustellendschungel .  .  . 14                                                 Motiviert an Kulturstrategie arbeiten.  .  .  .  .  .  .  .                                                   36     Frauen im öffentlichen Raum . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 58
Frauenvernetzung großgeschrieben. .  .  .  .  .  .  .  . 16                                         Fleißige Insekten .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                40     Innsbruck vor 100 Jahren .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 60
Selbst ist die Frau. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 18   Internationaler Frauentag . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                   42
Gegen das tradierte Frauenbild .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 20                             Blitzlichter .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   44     Not- & Wochenenddienst .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 62

                                                                                                                                                                                                                                                                             INNSBRUCK INFORMIERT                                          3
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Lebensraum Innsbruck

                                                                           Schönheitskonkurrenz …
                                                                           Der traditionelle jährliche Blumenschmuckwettbewerb
                                                                           findet auch heuer statt. Das Amt für Grünanlagen sucht
                                                                           dazu im gesamten Stadtgebiet bunt bepflanzte Gärten,
                                                                           Klein- bzw. Schrebergärten sowie blumig gestaltete Balko-
                                                                           ne. Die schönsten Objekte werden prämiert, ausgezeich-
                                                                           nete HobbygärtnerInnen erhalten neben einer Urkunde
                                                                           und einem Blumentopf auch ein Fachbuch mit Tipps für
                                                                           die Gartengestaltung. Mitmachen lohnt sich in jedem Fall!
                                                                           Anmeldungen sind telefonisch unter +43 512 5360 7152
                                                                           oder per E-Mail an post.stadtgartenverwaltung@inns-

                                                                     OTH
                                                                   /PRIN
                                                                           bruck.gv.at möglich. WG
                                                                  UCK
                                                             SBR
                                                            INN
                                                            ADT
                                                        © ST

                             Infoveranstaltung …

                                                                                                                         … des
                             Am Dienstag, 29. März, um 19.30 Uhr, können sich Interessierte im
                             Gasthaus Planötzenhof (Planötzenhofstraße 30) bei einer öffentlichen
                             Veranstaltung zum Thema „Innsbrucks Wald“ informieren. Im Rahmen
                             der Forsttagsatzung stellt das Amt „Wald und Natur“ unter anderem
                             einen Tätigkeitsbericht über den aktuellen Zustand des Waldes vor.
                             Darüber hinaus werden aktuelle Projekte sowie die Bewirtschaftungs-
                             schwerpunkte vorgestellt. KR
                             Hinweis: Ansuchen betreffend den Bezug von Forstprodukten sind spätestens am Tag vor
                             der Forsttagsatzung, Anmeldungen bezüglich der Kleinviehweide spätestens eine Woche
                             vor der Forsttagsatzung beim Stadtmagistrat Innsbruck, Abteilung III- Amt für Wald und
                             Natur, Trientlgasse 13, 6020 Innsbruck, durch Eintragung in die hierfür aufliegenden Ver-
                             zeichnisse einzubringen.

Fahrradspaß …
Am 20. März fällt der Startschuss zum zwölften
                                                                                                                                         © W. GIULIANI

Tiroler Fahrradwettbewerb. Das „Klimabünd-
nis Tirol“ lädt wieder alle Radbegeisterten, und
jene, die es noch werden wollen, dazu ein,
kräftig in die Pedale zu treten. Wer sich bis                                        Frühlingsgefühle …
30. September als TeilnehmerIn registriert und
                                                                                     Praktische Ratschläge und frühlingshafte Ideen erwar-
mindestens hundert Kilometer mit dem Fahr-
                                                                                    ten alle HobbygärtnerInnen beim Stadtteiltreff in Wilten
rad zurücklegt, hat die Chance, attraktive Preise
                                                                                   (Leopold­straße 33a), am Freitag, 25. März 2022. Von 16.00
zu gewinnen. Zusätzlich verlost die Stadt
                                                                                   bis 18.00 Uhr beantworten Garten-ExpertInnen auch Fragen
Innsbruck monatlich weitere tolle Gewinne,
                                                                                  zur Aktion „Garteln vor der Haustüre“, also der Bepflanzung
wie Fahrradhelme, -taschen oder -schlösser.
                                                                                  und Pflege von Baumscheiben im eigenen Stadtteil. Um An-
Informationen und Details zur Anmeldung sind
                                                                                 meldung bis 23. März unter +43 664 80093 7661 oder per Mail
unter tirol.radelt.at abrufbar. AD
                                                                                 an info@stadtteiltreff-wilten.at wird gebeten. Es gelten die ak-
                                                                                tuellen Corona-Auflagen.
4     INNSBRUCK INFORMIERT
Stadt der Frauen Ein Jahr Magistratsleitung Almwirtinnen vor den Vorhang - Innsbruck Informiert
Aktionstag …
Alle, die ihre Heimat besser kennenlernen oder einen interessan-
ten und abwechslungsreichen Tag erleben möchten, sollten sich
den Samstag, 5. März – den Welttag der FremdenführerInnen –

                                                                                                © INNSBRUCK TOURISMUS
vormerken. Die Interessensgemeinschaft Tiroler Fremdenfüh-
rer (ITF) veranstaltet an diesem Tag rund 50 kostenlose
Führungen und Besichtigungen zwischen 9.00 bis
19.00 Uhr. Die zwischen 60 und 90 Minuten dauernden
Führungen starten in Innsbruck beim ITF-Informations-
stand vor dem Stadtturm. Spendeneinnahmen gehen an
„Licht ins Dunkel – Soforthilfe Tirol“. Programme sind
                                                                                       Köpfe ...
in der Innsbruck-Information, in vielen Tourismusver-
bänden sowie unter www.itf-tirol-guides.at zu fin-                                                                      Sarah-Lena Obholzer
den. Coronabedingt ist eine Anmeldung unter der                                                     Seit Februar ist Sarah-Lena Obholzer Teil
E-Mail kontakt@itf-tirol-guides.at notwendig. AD                                                    des Zweierteams der städtischen Fuß- und
                                                                                                    Radkoordination. Als Technikerin kümmert
                                                                                                  sie sich vor allem um die Umsetzung der
                                                                                                 im Masterplan Radverkehr 2030 beschlos-
                                                                                                senen Maßnahmen. Schwerpunkt ist derzeit
                                                                                               die Planung von Radabstellanlagen in allen

Monats
                                                                                              Facetten sowie die Mitwirkung am Masterplan
                                                                                             Gehen. Privat ist die Tiroler Unterländerin häufig
                                                                 NDA

                                                                                            in den Bergen zu finden – sowohl zu Fuß als auch
                                                              © R. KUBA

                                                                                           auf dem Rad. AD

                                                                                           Mag.a Irene Girkinger, MAS
                                                                                           Mit der Spielzeit 2023/24 erhält das Tiroler Lan-
                                                                                           destheater eine neue Intendantin. Irene Girkinger
                                                                                          studierte Romanistik und Kulturmanagement und
                                                                                         ist derzeit Intendantin der Vereinigten Bühnen Bo-
                                                                                        zen. Die gebürtige Linzerin war zuvor unter anderem
                                                                                      am Volkstheater Wien, am Theater Phönix Linz sowie
                                                                                     bei den Salzburger Festspielen tätig und freut sich auf
                                                                                    ihre neue Aufgabe in Innsbruck: „Das Theater lebt von
Signal …                                                                           Vielseitigkeit, Begegnung und Austausch – und bleibt
                                                                                  dadurch in kreativer Bewegung.“ AD
                                                   © F. OSS

Tausende Sehenswürdigkeiten, Einrich-
tungen, Schulen, Haushalte und Organi-
sationen schalten am Samstag, 26. März,
zwischen 20.30 und 21.30 Uhr die Lich-
ter aus – mit einem Ziel: Lichtabdrehen                                           Daumen hoch
als Signal an die Klimapolitik. Auch die                                           Es ist nicht zu überhören: Seit 20 Jahren sendet das
Stadt Innsbruck macht bei der WWF-                                                 Freie Radio Innsbruck FREIRAD in Tirol. Aus diesem
Earth-Hour mit und hüllt das Golde-                                               Anlass tourt das lokale Mitmach-Radio im Juni und
ne Dachl und den Stadtturm in dieser                                             Juli 20 Tage durch Innsbruck. Viele Aktionen, eine
                                                                                Diskussion und ein Fest werden das Jubiläumsjahr
Zeit ins Dunkle. AD
                                                                               2022 begleiten. Der Radiosender, der sein Programm mit
                                                                              400 ehrenamtlichen RadiomacherInnen in 16 Sprachen
                                                                             gestaltet, erhielt 2017 den Preis der Vielfalt der Stadt
                                                                            Innsbruck und sendet neben der monatlichen „Aktuellen
                                           M
                                       RSTOCK.CO

                                                                           Stunde“ aus dem Gemeinderat auch regelmäßig Neues aus
                                     © SHUTTE

                                                                          dem Innsbrucker Stadtarchiv/Stadtmuseum. AS

                                                                                                                                 INNSBRUCK INFORMIERT   5
Stadt der Frauen Ein Jahr Magistratsleitung Almwirtinnen vor den Vorhang - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

Gestaltungswille
mit Menschlichkeit
            Neben Visionen für die bürgerInnenfreundliche
            Weiterentwicklung der Stadtverwaltung sind Empathie
            und Lösungsorientierung wesentlich für die Frau an
            der Spitze des Magistrates.

I
  n Innsbruck ist mit Mag.a Gabriele Her-       für Frauen noch zu hoch – an kompetenten       tion und nachhaltige Lösungen. Hier gibt es
  litschka, MSc seit Februar 2021 erstmals      Kandidatinnen mangelt es nicht.                noch einiges zu tun, nicht nur was die För-
  eine Frau mit dieser Position betraut. Die    Sie haben immer betont, dass Sie zwar          derung von Frauen anbelangt. Ich werde al-
Aufgabe der Magistratsdirektorin ist es,        die erste Frau in dieser Position in der       les tun, damit das Bewusstsein für dieses
den Bürgermeister in der Eigenschaft als        Landeshauptstadt sind, Sie sich aber           Thema immer stärker wird.
Vorstand des Magistrats zu vertreten. Da-       keinesfalls als Quotenfrau sehen.
mit ist sie die Vorgesetzte aller Bedienste-    Wie sieht Ihr Frauenbild aus?                  Ein Jahr ist seit Ihrem offiziellen
ten im Magistrat. In einer Landeshauptstadt     MAGISTRATSDIREKTORIN GABRIELE HER-             Dienstantritt 2021 vergangen. Sind Sie
sind in dieser Funktion in Österreich der-      LITSCHKA: Das Thema Gleichstellung wird        in Ihrer neuen Rolle angekommen?
zeit mit Mag.a Gerda Torök (Eisenstadt) und     in Österreich sicher noch nicht umfassend      Was ist Ihre Antriebsfeder?
Mag.a Ulrike Huemer (Linz) insgesamt drei       gelebt. Es gibt strukturelle Probleme mit      HERLITSCHKA: In dieser Management-Auf-
Frauen tätig.                                   noch immer sehr traditionellen Rollenbil-      gabe muss man mit dem ersten Tag ankom-
Im Folgenden zieht die Magistratsdirektorin     dern in Österreich. In Innsbruck sind wir da   men. Eine solche Funktion ist mit forma-
gemeinsam mit Bürgermeister Georg Willi         auf einem guten Weg. Das erkennt man am        ler Macht verbunden und das Wort kommt
Bilanz über ihr erstes Jahr als Chefin von      besten an den vielen kompetenten Frau-         von „machen“. Meine Antriebsfedern sind
rund 1.700 MitarbeiterInnen und nimmt           en, die in und für diese Stadt arbeiten und    immer die Gestaltbarkeit und Sinnhaftig-
zum Thema Frauen in Führungspositio-            Verantwortung tragen. Und in diesem Sinn       keit meines Tuns für ein größeres Ganzes.
nen Stellung.                                   habe ich im beruflichen Kontext kein „Frau-    Insofern begegne ich meiner Aufgabe mit
                                                enbild“ genauso wenig wie ein „Männerbild“,    Demut und Freude, auch wenn sie gerade
Wie viele Frauen in Führungspositi-             sondern ich sehe Menschen, die mit Kompe-      in dieser Zeit eine wirklich große Heraus-
onen sind derzeit im Magistrat tätig?           tenz und Herz für diese Stadt arbeiten. Dar-   forderung ist.
Wie sehen Sie das Thema Karriere­               auf kommt es mir an.
chance für Frauen?                                                                             Wie würden Sie Ihren eigenen
BÜRGERMEISTER GEORG WILLI: Im Stadtma-          Stichwort Frauenquote, wie wichtig ist         Führungsstil beschreiben?
gistrat sind aktuell 996 Frauen beschäftigt.    Ihnen dieses Thema?                            HERLITSCHKA: Der Magistrat ist sehr groß,
Die Stadt Innsbruck bekennt sich zu einer       WILLI: Quoten sind wichtig, um Gleichstel-     es geht um vielfältige Fachfragen, die für
aktiven Frauenförderung, in Ausschreibun-       lung dort herzustellen, wo sie (noch) nicht    die BürgerInnen der Stadt durch unsere
gen werden Frauen explizit angesprochen         gegeben ist. Der Stadtmagistrat hat hier als   ExpertInnen sehr professionell bearbeitet
und aufgefordert, sich zu bewerben. Ich ste-    Arbeitgeber der öffentlichen Hand eine be-     werden. Meine Aufgabe ist klassisches Ma-
he zu 100 Prozent hinter dieser Vorgehens-      sondere Vorbildwirkung. Diversität ist Vor-    nagement: Ich leite das Gesamtteam, kläre
weise, in vielen Bereichen sind die Barrieren   aussetzung für eine gerechte Repräsenta-       und übernehme Verantwortung, entwickle

6     INNSBRUCK INFORMIERT
Stadt der Frauen Ein Jahr Magistratsleitung Almwirtinnen vor den Vorhang - Innsbruck Informiert
Zur Person
                                                                                                                         Magistratsdirektorin
                                                                                                                        Mag.a Gabriele Herlitschka, MSc:
                                                                                                                        Die Juristin, Sozialarbeiterin und
                                                                                                                       Organisationsentwicklerin ist seit
                                                                                                                       2000 im Stadtmagistrat beschäftigt
                                     Bürgermeister Georg Willi und Magistratsdirektorin Gabriele Herlitschka
© K. RUDIG                                                                                                            und seit 1. Februar 2021 an der Spitze
                                     sind seit einem Jahr ein Team in der Innsbrucker Stadtverwaltung.
                                                                                                                      der Innsbrucker Stadtverwaltung.

             Ideen für die Zukunft unserer bürgerorien-            Männer am Tisch sitzen, sollte es im Jahr   budgetäre Rahmen ist grundsätzlich fest-
             tierten Stadtverwaltung und bin täglich im            2022 eigentlich nicht geben.                gelegt. Und all das während der Pandemie,
             Austausch mit den Beteiligten. Wenn Rah-                                                          die ständig rasch wirksame Maßnahmen er-
             menbedingungen schwierig sind, gehe ich               Welches gemeinsame Resümee ziehen fordert. Ein Beispiel war die Umsetzung des
             pragmatisch vor: Was ist besonders dringend           Sie nach einem Jahr? Was waren die          Impfzentrums, das von großen Teilen der
             und wichtig – für BürgerInnen und Mitarbei-           größten Herausforderungen? Welche           Bevölkerung sehr geschätzt wurde. Das ist
             terInnen, was davon ist auf welche Weise              Schwerpunkte konnten umgesetzt              für mich gelebte Bürgernähe: wirksam sein
             umsetzbar und wodurch. Offene und breite              werden?                                     durch die Kombination von Können, Wollen
             Kommunikation ist essentiell, um Entschei-            HERLITSCHKA: Als Magistratsdirektorin lei- und echtem Tun.
             dungen nachvollziehbar zu machen.                     te ich den gesamten Stadtmagistrat und WILLI: Mit der Covid-19-Pandemie war und
                                                                   bin das Bindeglied zur Politik. Das Ende ist auch der Stadtmagistrat im Krisenmo-
             Wie ist Ihr Eindruck? Hat sich durch                  der Koalition im Frühjahr 2021 brachte be- dus. Es galt viele unvorhersehbare Proble-
             eine Frau an der Spitze des Magistrats                sondere Herausforderungen mit sich, z. B. me zu meistern: Vom Aufbau des Corona-
             in der täglichen Arbeit etwas geändert?               beim Beschluss des Budgets, bei Bestel- Center-Innsbruck über die Abwicklung der
             WILLI: Ich arbeite mit Magistratsdirektorin           lungen von Führungskräften oder bei städ- ersten Impfungen bis hin zu internen He-
             Gabriela Herlitschka sehr gut zusammen                teplanerischen Großprojekten. Dies er- rausforderungen wie die Umstellung auf
             und schätze sie vor allem für ihre fachliche          fordert viel Aufmerksamkeit und Zeit von Homeoffice und das Bereitstellen von zahl-
             Kompetenzen und dafür, dass sie stets das             meiner Seite, und es ist wichtig, nach in- reichen, technischen Lösungen. Hier haben
             Wohl der MitarbeiterInnen im Auge hat. In             nen den MitarbeiterInnen Stabilität zu ver- unsere MitarbeiterInnen wirklich Großarti-
             der täglichen Arbeit ist es an uns allen, da-         mitteln. Gleichzeitig ist vieles gelungen,­ ges geleistet!
             für zu sorgen, dass Frauen Teil von Entschei-         z. B. konnten bestens qualifizierte Füh-
             dungen sind – eine Besprechung, in der nur            rungskräfte gewonnen werden und der Das Interview führte Katharina Rudig

                                                                                                                                 INNSBRUCK INFORMIERT   7
Stadt der Frauen Ein Jahr Magistratsleitung Almwirtinnen vor den Vorhang - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

Es gibt Hoffnung,
Impfung weiterhin wichtig
            Mit 5. März fallen die meisten Maßnahmen und Beschränkungen im Zusammenhang mit
            Corona. Maskenpflicht gilt nur mehr im lebensnotwendigen Handel (Supermarkt, Post,
            Banken, Apotheken etc.) und in öffentlichen Verkehrsmitteln. An allen anderen Orten
            besteht in geschlossenen Räumen weiterhin eine Empfehlung zum Tragen einer FFP2-
            Maske. In SeniorInnen- und Pflegeheimen sowie Krankenanstalten gelten strengere
            Regeln und es heißt weiterhin, vorsichtig zu sein. In Zusammenhang mit der von der
            Bundesregierung beschlossenen COVID-19-Impfpflicht haben alle Personen ab 18 Jahren,
            bei denen aktuell die Corona-Schutzimpfung ausständig ist, noch bis 15. März Zeit, sich
            immunisieren zu lassen. Danach wird kontrolliert. KR

                                                                   Genesungszertifikate
      Testangebot                                                  Genesungszertifikate sind im Regelfall sieben bis zehn Tage nach
                                                                   erfolgter Genesung abrufbar. Gerade wenn es um das Genesungs-
      Neben den herkömmlichen Antigentests und                     zertifikat geht, das über www.gesundheit.gv.at erhältlich ist, ist die
      PCR-Testangeboten stehen bis auf Weiteres                    Handy-Signatur ein wichtiges Hilfsmittel. BürgerInnen, die noch nicht
      PCR-Gurgeltests zur Verfügung. Für diese kann                über eine digitale Bürgerkarte verfügen, wickeln dies am einfachsten
      man sich www.tiroltestet.at anmelden. Darü-                  über FinanzOnline oder www.handy-signatur.at ab. Die Aktivierung
      ber hinaus können Personen mit österreichi-                  der Handy-Signatur ist auch im Bürgerservice in den RathausGale-
      scher Sozialversicherung bei ÄrztInnen sowie                 rien, Maria-Theresien-Straße 18 (Erdgeschoß), möglich. Zudem sind
      zahlreichen Apotheken einen Test durchfüh-                   Genesungszertifikate bei Bedarf in der Colingasse 5a (Innenhof) je-
      ren lassen. Die Anmeldung erfolgt direkt über                weils montags bis mittwochs von 8.00 bis 17.00 Uhr und donnerstags
      die jeweilige Ordination bzw. unter apotheken.               von 8.00 bis 20.00 Uhr erhältlich (freitags geschlossen!).
      oesterreich@testet.at und in den Apotheken.

                                                                               Impfbefreiung: Wann und wo?
            Beratungen für Schwangere                                          Wie im Impfpflichtgesetz vorgesehen, haben BürgerIn-
                                                                               nen unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit,
            und Stillende                                                      einen Befreiungsgrund von der Covid-Impfpflicht geltend
                                                                               zu machen (z. B. bei chronischer Krankheit, Allergie
            Für Schwangere und stillende Mütter werden wei-
                                                                               gegen Inhaltsstoffe der Corona-Impfung oder Schwan-
            terhin immer donnerstags von 16.00 bis 18.00 Uhr
                                                                               gerschaft). Dafür steht unter www.tirol.gv.at/impfpflicht
            eigene Impf- und Beratungstermine von Fachärzt­
                                                                               ein Onlineformular zur Verfügung. Dort können die erfor-
            Innen für Gynäkologie und Geburtshilfe im Impf-
                                                                               derlichen Unterlagen und Atteste hochgeladen werden.
            zentrum Innsbruck angeboten. Dieser Service rich-
                                                                               Neben der Onlineeinreichung besteht in Ausnahmen-
            tet sich auch an Frauen mit Kinderwunsch, die vor
                                                                               fällen die Möglichkeit, den Antrag postalisch einzubrin-
            der Impfung noch eine vertiefende Fachberatung
                                                                               gen. PatientInnen, die aktuell in einer Krankenanstalt
            wünschen. Der Österreichische Integrationsfonds
                                                                               betreut werden (z. B. TransplantationspatientInnen,
            (Lieberstraße 3) bietet am Mittwoch, 23. März, von
                                                                               Krebspatient­Innen), stehen für die Ausstellung der Impf-
            9.00 bis 16.00 Uhr ein Impf- und Beratungsangebot
                                                                               befreiung die jeweiligen Krankenanstalten zur Verfügung.
            in arabischer, russischer und türkischer Sprache an.

8   INNSBRUCK INFORMIERT
Stadt der Frauen Ein Jahr Magistratsleitung Almwirtinnen vor den Vorhang - Innsbruck Informiert
Faktencheck und Aufklärung                                  Impfungen weiter verfügbar
        Das Land Tirol bietet unter www.tirol.gv.at/coronafakten    In Innsbruck stehen mehrere Impfstationen des Landes
        online verfügbar Informationen und Fakten zu Co-            Tirol zur Verfügung. Die leistungsstärkste Möglichkeit
        vid-19. Weiters findet man auch unter www.ibkinfo.at/       befindet sich in der Messe Innsbruck. Diese ist Mittwoch,
        aufklaerung-corona-impfung FAQs mit Antworten auf die       Donnerstag, Freitag und Sonntag von 9 00 bis 18 00 Uhr
        gängigsten Fragen zur Impfung. Zudem kann man sich          geöffnet Zudem stehen im Kaufhaus Tyrol (Montag bis
        unter www.impfen.gv.at informieren, dort steht auch ein     Samstag, 12.00 bis 18. 00 Uhr) und im Sillpark (Montag,
        Impfrechner zur Verfügung.                                  Dienstag, Mittwoch, 12.00 bis 18.00 Uhr) Impfstellen
                                                                    zur Verfügung. Auch niedergelassene ÄrztInnen bieten
                                                                    weiterhin Covid-Impfungen an. Aufgrund des laufend an-
                                                                    gepassten Angebotes ist es sinnvoll, sich tagesaktuell auf
                                                                    www.tirol.gv.at/tirolimpft-standorte zu informieren.
                                                                    Erst-, Zweit- bzw. Drittimpfungen sind an allen Impfstati-
                                                                    onen möglich. Kinder unter zwölf Jahren werden in Inns-
                                                                    bruck im Impfzentrum Messe immunisiert (Anmeldung
                                                                    erforderlich). Das Nationale Impfgremium (NIG) emp-
Fragen und Informationen                                            fiehlt sechs Monate nach der zweiten Impfung auch für
                                                                    Kinder von zwölf bis 17 Jahren eine dritte Immunisierung
Für Fragen und Informationen zu den Impf-Zertifikaten,
                                                                    mit BioNTech/Pfizer. Kinder unter 14 Jahren benötigen
dem Grünen Pass oder zur Sicherheit von Impfstoffen
                                                                    bei einer Impfung das Einverständnis eines Erziehungs-
und etwaigen Impfbefreiungen steht die Hotline der
                                                                    berechtigten und müssen von diesem oder einer voll-
AGES unter 0800 555 621 kostenlos und rund um die
                                                                    jährigen Person aus dem gemeinsamen Haushalt zum
Uhr zur Verfügung. Für Informationen zu den aktuell
                                                                    Impftermin begleitet werden. Das Impfzentrum Inns-
gültigen Sicherheitsmaßnahmen bietet sich ein Blick
                                                                    bruck bietet freitags von 15.00 bis 18.00 Uhr Beratungs-
auf die Website des Sozialministeriums unter
                                                                    nachmittage zum Thema Kinderimpfung an. Weiterhin
www.sozialministerium.at an. Bei weiteren Fragen –
                                                                    sind Impfungen von Kindern ab fünf Jahren neben den
beispielsweise zur Impfung in Tirol – kann man sich
                                                                    Impfzentren auch bei niedergelassenen KinderärztInnen
an die Landeshotline unter 0800 80 80 30 wenden
                                                                    möglich. Für Erwachsene ist nach zweifacher Impfung
(täglich von 8.00 bis 21.00 Uhr). Wurde ein fehlerhaftes
                                                                    mit BioNTech/Pfizer oder Moderna die dritte Impfung
Zertifikat ausgestellt, kann über das Service-Formular
                                                                    nach vier Monaten möglich. Flexible Terminbuchungen
der AGES (www.ages.at/service/service-gruenerpass) die
                                                                    können weiterhin unter www.tirolimpft.at vorgenommen
Berichtigung und Neuausstellung des Zertifikates bean-
                                                                    werden (selbstständige Auswahl von Impftag, -zeit und
tragt werden. Auf www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/
                                                                    -stoff). Termine bei niedergelassenen ÄrztInnen sind
infekt/coronavirus/tirolimpft/leitfaden-nachtragung-
                                                                    ebenfalls über www.tirolimpft.at möglich, dort wird man
covid-impfung-in-e-impfpass/ findet man einen Leitfa-
                                                                    zum Anmeldeportal der Ärztekammer weitergeleitet.
den zum Nachtragen von Impfungen.

       Infos zu Covid-19
       in deiner Stadt                                                             Zu jeder Impfung
       Auf www.ibkinfo.at und www.ibkinfo.at/dossier-covid-19,
       der Onlineausgabe von Innsbruck informiert, bleibt man am                   mitzubringen sind:
       Laufenden, was die Stadt bewegt. Noch unmittelbarer infor-                  • ein Ausweis
       miert werden Sie über die städtischen Social-MediaKanäle.                   • die E-Card (bzw. österreichische
       Zu finden ist die Stadt Innsbruck auf Facebook, Instagram                      Sozialversicherungsnummer)
       und Twitter. Aktuell kann zudem unter www.innsbruck.gv.at/                  • der gelbe Impfpass (falls vorhanden)
       covid oder www.innsbruck.gv.at/geohub die Corona-Situation                  • ausgefüllter Aufklärungs- und Dokumen-
       beobachtet werden.                                                             tationsbogen (Formular liegt vor Ort auf
                                                                                      bzw. ist unter www.sozialministerium.at/
           facebook.com/ibkinfo                                                       Corona-Schutzimpfung online verfügbar)
            instagram.com/stadt_innsbruck
            twitter.com/stadt_innsbruck
                                                                                                Informationen Stand 24. Februar 2022

                                                                                                      INNSBRUCK INFORMIERT        9
Stadt der Frauen Ein Jahr Magistratsleitung Almwirtinnen vor den Vorhang - Innsbruck Informiert
SEEGER
                                                                                                                              EIBURG/PATRICK
                                                                                                                   © STADT FR

                                                                              Netze knüpfen schafft Bewusstsein: Dank der hervor-
                                                                              ragenden Vernetzung zwischen den Partnerstädten
                                                                              Innsbruck und Freiburg konnte die Künstlerin Katha-
                                                                              rina Cibulka mit ihrer Kunstaktion SOLANGE auch in
                                                                              Deutschland überzeugen.

     Bestens vernetzt
               Vernetzen, sich austauschen, voneinander lernen, gute Ideen auf
               die Reise schicken und Menschen zusammenbringen – das alles
               fällt in das Aufgabengebiet des Referats für Außenbeziehungen.

K
      lein, aber fein sei man und nicht ab-   miteinander feiern und Freundschaften              Lernphase Corona
      sichtlich reine Frauensache, erläu-     schließen und so Städtepartnerschaften             Die pandemiebedingt notwendigen Restrik-
      tert die für das Referat zuständige     mit Leben erfüllen.                                tionen stellten in den letzten Jahren eine He-
Amtsvorständin Mag.a Miriam Kröll, MA:                                                           rausforderung dar. Veranstaltungen mussten
„Bei unserer Arbeit geht es darum stabi-      Europäisches Bewusstsein                           abgesagt, Treffen verschoben werden. Der
le Brücken zu bauen, keine Einbahnstra-       schaffen                                           Transport eines von Innsbruck gestifteten
ßen, es ist immer ein Geben und Nehmen.“      Ein besonderer Fokus liegt auf der Jugend.         Rettungsfahrzeugs nach Sarajevo gestaltete
Diese Kommunikationswege dienen dem           Sie hat beispielsweise die Möglichkeit, sich       sich abenteuerlich. Das Netzwerken verlegte
fachlichen Austausch zwischen Gemein-         bei den Aalborger Jugendspielen sportlich          sich zunehmend in den virtuellen Raum. „Wir
den im Rahmen bestehender Städtepart-         zu messen, beim Musikfestival in Grenob-           haben unter Corona die Möglichkeiten eines
nerschaften oder innerhalb von Instituti-     le zu musizieren oder sich als Studieren-          digitalen Austauschs kennen und schätzen
onen wie dem Rat der Gemeinden und Re-        de bei den Treffen des europäischen Netz-          gelernt“, so die Expertin für Außenbeziehun-
gionen Europas. Sie geben den Kommunen        werks EUniverCities gegenseitig zu beflü-          gen, Mag.a Katrin Heiss: „Plötzlich waren bei-
eine Chance sich international zu präsen-     geln. Menschen, altersunabhängig, sollen           spielsweise große Konferenzen, dolmetsch-
tieren. Sie sollen aber vor allem BürgerIn-   sich als europäische BürgerInnen erleben           begleitet auch digital möglich. Das ist eine
nen den Weg zueinander bahnen. Ziel ist       und so eine gemeinsame Identität entwi-            wichtige Lernerfahrung, diese werden wir
nicht nur der reine Erfahrungs- und Wis-      ckeln. Der Rat der Gemeinden und Regio-            auch in die Zeit nach Corona mitnehmen. Die
sensaustausch von Verwaltungen, son-          nen (RGRE) stand Pate für die Städtepart-          persönliche Begegnung kann dies allerdings
dern ein reger Kunst- und Kulturaustausch:    nerschaften. Die europäische Zusammen-             nicht ersetzen. Jetzt, wo wieder etwas mehr
Auch außerhalb der Gemeindestuben soll        arbeit auf kommunaler Ebene war und ist            möglich scheint, ist daher eine Aufbruchs-
man sich begegnen und kennenlernen,           Inspiration für den Kaiser Maximilian Preis.       stimmung spürbar.“ UI

10    INNSBRUCK INFORMIERT
www.ibkinfo.at:
   Schauen Sie vorbei!
                                                  Suche:
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              die Neuigkeiten des                 Informationen abrufen können.
              Stadtmagistrats am                                                                 Projekte:
              Laufenden.                                                                         Hier werden städtische Projekte
                                                                                                 präsentiert. Zahlen, Fakten,
                                                                                                 Bilder und Zeitabläufe sind
   Stadtsenat:                                                                                   dort zu finden.
   Die Entscheidungen des
   Stadtsenates werden hier
   laufend veröffentlicht.                                                                           Freizeit:
   Zahlen, Daten, Fakten sind                                                                        Hier finden Sie den Veran-
   die Eckpunkte.                                                                                    staltungskalender über die
                                                                                                     Eventsuche. Einzelne aktu-
                                                                                                     elle Veranstaltungen werden
Service:                                                                                             eigens vorgestellt.
In diesem Bereich finden Sie
unseren gewohnten Bürger­
service von A bis Z, die Not-                                                                        Innsbrucker Vereinsportal:
dienste, das Vereinsportal, Sie                                                                      Insgesamt mehr als 370 Vereine
können Ihre Anliegen über                                                                            sind zurzeit im Vereinsportal zu
­„Bürgermeldungen“ weiter­                                                                           finden. Seit 2014 können sich
 geben und finden auch regel-                                                                        dort Initiativen selbst registrieren,
 mäßig Alltagstipps.                                                                                 Fotos hochladen sowie Infos und
                                                                                                     Links zu den eigenen Websites
                                                                                                     veröffentlichen.
   Blitzlicht:
   Das Stadtgeschehen in                                                                        Damals & Heute:
   Bildern: Feierlichkeiten,                                                                    Der aktuelle Artikel „Innsbruck
   Versammlungen, Antritts­                                                                     vor 100 Jahren“, Stadtgeschichtliches
   besuche u. v. m. finden                                                                      spannt den Bogen zwischen
   Sie in dieser Kategorie.                                                                     Damals & Heute.

                        Heftarchiv:                                        Innsbruck gratuliert:
                        Im Heftarchiv sind alle Ausgaben von
                                                                           Hochzeitsjubiläen, 100. Geburts-
                        Innsbruck informiert seit Ersterscheinen
                                                                           tage oder sportliche Erfolge:
                        im Dezember 1934 auch zum Herunter-
                                                                           Ehre, wem Ehre gebührt.
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 Wissenswertes, Unterhaltsames, Informatives,         Kompakt, aussagekräftig und             So bunt wie die Tiroler Landeshaupt-
 Überraschendes und Sehenswertes aus und              schnell – so sind die Inhalte,          stadt ist auch der offizielle Instagram-
 rund um das Innsbrucker Rathaus wird auf             Aussagen und Statements auf             Auftritt von „Stadt_Innsbruck“. Wir
 der offiziellen Facebook-Seite des amtlichen         Twitter. Innsbruck informiert stellt    fangen die Alpenstadt in Bildern ein
 Mitteilungsblattes gesammelt. Besuchen, mit          auf der Social-Media-Plattform die      und freuen uns über Ihre Unterstüt-
 „Gefällt mir“ markieren und regelmäßig über          neuesten Nachrichten in Echtzeit        zung. Kommentare, Bewertungen und
 die Tiroler Landeshauptstadt staunen ist             zur Verfügung. Folgen Sie uns unter     Fotos sind gerne willkommen:
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                                                                                                              INNSBRUCK INFORMIERT    11
EBEN
                                                                                                                                                 © B. GUTL

                                                                                Die Hüttenwirtinnen Ruth Scherb, Christina Meilinger und
                                                                                Sonja Schütz (v. l.) beim Stelldichein auf der Umbrüggler Alm.

Die Alm-Managerinnen
           Warum Frauen auf der Hütte das Zepter schwingen und
           wie es ihnen gelingt, im rustikalen Almleben Frau zu bleiben:
           Ein Gespräch mit Innsbrucks Hütten-Chefinnen.

D
       ie Stadt Innsbruck besitzt insge-      Wie schaut ein typischer Arbeits-                Welche Fähigkeiten braucht es,
       samt sechs Almen: die Arzler, Höt-     tag auf der Alm aus?                             um eine Alm zu führen?
       tinger, Umbrüggler und die Boden-      RUTH SCHERB: Mein Tag startet um sechs           MEILINGER: Man sollte die Arbeit nicht
steinalm im Gebiet der Nordkette, die         Uhr in der Früh. Als Erstes wird einge-          scheuen, Stressresistenz ist wichtig und
Froneben Alm im Stubaital und die Mösl­       kauft, fast alles bei lokalen Produzentin-       die Kommunikation mit Mitarbeiterinnen,
alm im Naturpark Karwendel. Der Betrieb       nen und Produzenten, weil uns Qualität           Mitarbeitern und Gästen.
wird jeweils an Privatpersonen verpach-       wichtig ist. Dann geht’s hinauf zur Alm          SCHERB: Ich sag immer: Mit ein bisschen
tet. Eine verpflichtende Frauenquote gibt     und den ganzen Tag durch, bis Sonnen-            Hausverstand kann man alles packen. Und
es nicht, aber – wie der Zufall will – mo-    untergang und länger.                            man sollte Menschen mögen.
mentan steht es auf Innsbrucks Almen          CHRISTINA MEILINGER: Von acht bis elf
50:50 zwischen Pächterinnen und Päch-         Uhr ist Vorbereitung in der Küche, und           Ist es ein Vorteil, eine Frau zu sein?
tern. Mit zwei von ihnen hat die Innsbruck-   ab Mittag den ganzen Tag Vollbetrieb,            SCHERB: Von der Trennung Mann und Frau
Informiert-Redaktion über das Leben als       weil wir ja durchgehend warme Küche              halte ich nicht so viel. Ich bin als Frau im-
Almwirtinnen gesprochen.                      anbieten.                                        mer korrekt behandelt worden.

12    INNSBRUCK INFORMIERT
„Als ehemaliger Pächter der Arzler
                                         Alm kenne ich die Herausforde-
                                        rungen, die der Almbetrieb mit sich
                                       bringt, genau. Es freut mich, dass wir                                     Frau Chefin auf der Alm
                                      Halbe-halbe auf unseren Almen leben.“                                       Ruth Scherb war Lohnbuchhalte-
                                     Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc                       rin, bis sie auf Umwegen zur Gas-
                HER
             © C. FORC

                                                                                                                tronomie kam. Die Mutter von vier
                                                                                                               (erwachsenen) Kindern ist seit 2018
                                                                                                               gemeinsam mit ihrem Mann, Päch-
                                                                                                              terin der „Bodensteiner“. Innsbrucks
                                                                                                             höchstgelegene Alm ist für ihre Haus-
MEILINGER: Man wird als Frau manch-            Alm ja vor allem den persönlichen, freund-                    mannskost und Aussicht bekannt. Sie
mal unterschätzt. Wenn ich etwa in Ver-        schaftlichen Umgang mit allen.                               fasst bis zu 150 Gäste.
handlungen gehe, und da wird nach dem          MEILINGER: Man ist alles zugleich: Partnerin,
                                                                                                           Christina Meilinger führt gemeinsam
Chef verlangt bzw. dem Mann. Da muss           Geschäftspartnerin, Chefin. Wichtig ist mir,
                                                                                                           mit ihrem Partner Alexander Hulak seit
man sich schon sehr behaupten, um auch         dass ich auch mit meinen Mitarbeiterinnen
                                                                                                          Juli 2020 die Arzler Alm, die vor allem
wahrgenommen zu werden, als Frau und           und Mitarbeitern auf Augenhöhe bin.
                                                                                                          von Familien wegen ihrer Erreichbar-
als Chefin. Das passiert vor allem im Um-
                                                                                                         keit und geringen Gehzeit geschätzt wird.
gang mit Geschäftspartnern, im Betrieb         Was tun Sie zum Ausgleich?
                                                                                                         Die Alm mit der größten Terrasse (für
selber ist das kein Problem.                   SCHERB: Für mich ist die Alm an sich schon
                                                                                                        250 Personen) ist auch ein Treffpunkt für
                                               ein Ausgleich (lacht). Im Ernst: Als Hütten-
                                                                                                        MountainbikerInnen.
Wie wird man von Gästen ange-                  wirtin gehe ich voll auf, auch die Bezie-
sprochen, die einen nicht kennen?              hung zu meinem Mann und meiner Fami-                     Sonja Schütz bekam als erfahrene Wir-
Mit Fräulein?                                  lie tut mir gut.                                        tin den Zuschlag für die neuerrichtete Um-
SCHERB: Da mich sehr viele kennen, pas-        MEILINGER: Das kenne ich. Ich stehe am                 brüggler Alm, die sie seit ihrer Eröffnung im
siert das nicht oft, aber Fräulein kommt       Abend oft in der Küche, da kann ich in                 November 2015 gemeinsam mit ihrem Le-
vor (lacht).                                   Ruhe ich sein. Ich gehe aber auch gerne in            bensgefährten führt. Die Alm oberhalb der
MEILINGER: Da ich hauptsächlich in der         die Natur oder treffe mich, so gut es geht,           Hungerburg ist ein beliebtes Wanderziel und
Küche arbeite, stellt sich das Problem für     mit meinen Freundinnen. WG                           ganzjährig geöffnet. Sie bietet Platz für insge-
mich nicht.                                                                                         samt 180 Gäste.
                                               Das Gespräch führte Wilhelm Giuliani.
Sind Beruf und Privatleben auf der
Alm vereinbar?
MEILINGER: Da wir die Alm zu zweit führen,
müssen wir schauen, als Paar noch Zeit zu
haben, das ist schon eine große Heraus-
forderung. Soziale Kontakte finden vor al-
lem in der Winterpause statt bzw. werden
da so gut wie möglich nachgeholt.
SCHERB: Meine Kinder sind zum Glück
schon erwachsen. Ich habe auch eini-
ge Jahre als Alleinerzieherin mit kleinen
Kindern in der Gastronomie geschafft, da
geht’s mir jetzt vergleichsweise gut.

In welcher Rolle fühlen Sie sich
                                                                                     www.schuelerhilfe.at
am wohlsten?
SCHERB: Also das Chefin-Sein mag ich am                                               Die Nachhilfe / 7x in Tirol
wenigsten. Ich mag und schätze an der

                                                                                                                      INNSBRUCK INFORMIERT   13
Lebensraum Innsbruck

                                                                                                                                                      HOFER
                                                                                                                                            © M. FREIN

                                                                              Für einen möglichst reibungslosen Baustellenverlauf
                                                                              ist eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten wichtig.
                                                                              Baustellenkoordinatorin Martina Gura (3. v. r.) bespricht
                                                                              mit Polizei, Baufirma, IKB, Verkehrsbehörde und IVB die
                                                                              Verkehrsführung an der Baustelle Fürstenweg.

Hinter den Kulissen
            Die städtische Infrastruktur unterliegt stetigen Erneuerungen.
            Als Baustellenkoordinatorin behält Martina Gura den nötigen Überblick.

A
         uch heuer werden notwendige          nierten Arbeitsumgebung geht, erzählt sie           trächtigungen möglichst gering zu halten.
         Schritte gesetzt, um eine sichere    im Interview.                                       Zudem ist die rechtzeitige Information
         und funktionierende Infrastruktur                                                        über diese Bauvorhaben an Betroffene ein
für alle am Versorgungsnetz beteiligten       Für die Stadt Innsbruck sind Sie                    weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit. In al-
Personen im Stadtgebiet zu gewährleis-        im Tiefbau tätig. Was sind Ihre                     len Bereichen gilt es, viele Gespräche und
ten. „Die zentrale Aufgabe der Baustel-       Hauptaufgaben?                                      Verhandlungen zu führen.
lenkoordination ist eine reibungslose Zu-     Meine Arbeit gliedert sich im Grunde in
sammenarbeit aller Beteiligten zu fördern.    zwei Bereiche. Als verkehrstechnische               Wie lange dauert es von der Pla-
Ziel ist es, die Auswirkungen der Baumaß-     Sachverständige ist es meine Aufgabe, bei           nungsphase bis zur Finalisierung
nahmen auf den Alltag und die Mobilität       Verkehrsverhandlungen zu Baumaßnah-                 eines Bauvorhabens?
der Bevölkerung sowie der Wirtschafts-        men im öffentlichen Straßenraum Lösun-              Hier gibt es große zeitliche Unterschiede.
betriebe so gering wie möglich zu halten.     gen für eine sichere Verkehrsabwicklung             Viele Bauvorhaben im Tiefbau haben eine
Dazu sind Koordination und Kommuni-           zu finden. Dabei gilt es, die Interessen al-        Vorlaufzeit von zwei bis fünf Jahren. Dabei
kation der Schlüssel zum Erfolg“, betont      ler VerkehrsteilnehmerInnen, die zu Fuß,            gibt zum Beispiel die IKB bekannt, dass in
Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl.              mit dem Rad, dem öffentlichen Verkehrs-             den nächsten Jahren die Erneuerung von
Seit März 2019 ist Dipl.-Ing. Martina Gura,   mittel oder dem Auto unterwegs sind,                alten Wasserleitungen in einem bestimm-
BEd als Baustellenkoordinatorin und ver-      ausgewogen zu berücksichtigen. In mei-              ten Straßenzug nötig sein wird. Durch die-
kehrstechnische Sachverständige der           ner Funktion als Baustellenkoordinatorin            se frühe Kommunikation kann die Bud-
Stadt Innsbruck tätig. Wo ihre Aufgaben-      geht es nicht um die bauliche Abwicklung            getplanung, aber auch die Absprache mit
gebiete liegen, wie die Koordination von      der einzelnen Baustelle, sondern um das             anderen Leistungsanbietern und Organi-
Baustellen vonstattengeht, aber auch wie      Zusammenwirken der Baustellengesche-                sationen rechtzeitig erfolgen. Ziel ist eine
es ihr als Frau in einer von Männern domi-    hen untereinander, um die Verkehrsbeein-            gemeinsame Bauabwicklung anstelle von

14    INNSBRUCK INFORMIERT
„Abgeschlossene Bau- und Sanierungsmaß-
                                                          nahmen sorgen für verbesserte Lebensqualität
                                                         bei Innsbrucks Bürgerinnen und Bürgern. Dazu
                                                        gehören auch vorübergehende Einschränkungen,
                                   HER

                                                       die stets so gering wie möglich gehalten werden.“
                                © C. FORC

                                                      Mobilitätsstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl

   vielen kleinen Baustellen, die sich über       Zusammenarbeit und Kommunikation in             einträchtigung des Verkehrs im Straßen-
   mehrere Jahre ziehen.                          der Regel einwandfrei und wertschätzend.        raum durchzuführen, ist leider unmöglich,
                                                  Teilweise bin ich bei Besprechungen die         denn der Platz, den die Baustelle braucht,
   Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf?             einzige Frau im Raum und meistens fällt         muss den VerkehrsteilnehmerInnen vorü-
   Ich arbeite sehr eigenständig und doch im      mir dies erst im Nachhinein auf. Aus mei-       bergehend „weggenommen“ werden. Wie
   Team und bin im stetigen Austausch mit         ner persönlichen Erfahrung hat sich die         man sieht, gibt es viele unterschiedliche
   vielen unterschiedlichen Unternehmen           Gesprächskultur in den letzten Jahrzehn-        Interessen, die aufeinanderstoßen, sich
   und Institutionen. Durch meine tägliche        ten sehr zum Positiven verändert.               widersprechen und trotzdem alle ihre Be-
   Arbeit kann ich unsere Stadt aktiv mitge-                                                      rechtigung haben. Daher ist es ein stän-
   stalten. Das alles sind Teile meiner Arbeit,   Worin liegen die Schwierigkeiten                diges Bemühen, unter Einbindung vieler
   die mir große Freude bereiten.                 in Ihrem Beruf als Koordinatorin?               verschiedener Stellen, ein Gleichgewicht
                                                  FußgängerInnen und AnrainerInnen wol-           zu finden und die Interessen aller so gut
   Die Baubranche wird von Männern                len und müssen trotz Baustelle durch-           es geht zu berücksichtigen.
   dominiert. Welche Erfahrungen                  kommen beziehungsweise zu- und ab-
   machen Sie als Frau vor allem in               fahren, die Baufirma könnte aber viel           Das Interview führte Barbara Gutleben.
   der Zusammenarbeit?                            schneller arbeiten, wenn die Straße ganz
   Gerade zu Beginn meines Dienstverhält-         gesperrt wäre. Jeder möchte das schnelle,       Welche Projekte zurzeit in Innsbruck anste-
   nisses hatte ich die Befürchtung, als Frau     neue Internet und intakte Leitungssyste-        hen und mit welchen Einschränkungen zu
   in dieser Branche mit Vorurteilen konfron-     me, aber keine Baustelle vor der Haustür.       rechnen ist, lesen Sie auf den Seiten 56 und
   tiert zu sein. Tatsächlich funktioniert die    Und schließlich – eine Baustelle ohne Be-       57 im Baustellenüberblick.

Profitipps für das altersgerechte Bad
                                                                                                                           „Wanne
                                                                                                                           raus,
                                                                  Wir machen Ihr Bad
                                                                  seniorenfit:                                             Dusche
                                                                  • alles aus einer Hand                                   rein!“
                                                                  • inkl. Förderberatung
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                                                                  • bis zu 35 % + 25 % Förderung für SeniorInnen
Wanne                          Dusche                             • Schauraum nur nach Terminvereinbarung
 raus                           rein
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Lebensraum Innsbruck

Frauen* stehen
für Frauen* ein
          Seit 2014 gibt es in Tirol ein unabhängiges feministisches Netzwerk.
          Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinary- und Transpersonen mit
          unterschiedlichen Hintergründen treffen sich dort regelmäßig, um
          sich auszutauschen, sich gemeinsam für ihre Anliegen einzusetzen
          und eine Öffentlichkeit zu schaffen – unter anderem auch am
          8. März, dem internationalen Frauen*kampftag.

A
        lles begann mit einer Gesprächs-     Gemeinsam verschieden                              fung dieser Diversität entsteht Solidarität
        runde für Frauen* im Dezember vor    Die Stärke der Vernetzungsgruppe liegt da-         untereinander und Sichtbarkeit füreinan-
        acht Jahren. Der Einladung des Ar-   rin, dass erstmals in dieser Breite Frauen*        der. Ziel der Plattform ist es, die verschie-
beitskreises Emanzipation und Partner-       mit verschiedenen Hintergründen zusam-             denen Interessen zu bündeln und gemein-
schaft (AEP) gemeinsam mit der Initiati-     mentreffen, um sich auszutauschen und              same Aktionen zu initiieren. So organisiert
ve Minderheiten Tirol unter dem Motto        zu organisieren. Dieser Informationsaus-           die Frauen*vernetzung unter anderem am
„Begegnung – Austausch – Vernetzung“         tausch ist auch deshalb so wichtig, da er          internationalen Frauen*kampftag, der
folgten etwa 30 Aktivistinnen aus un-        für die inhaltlichen Schwerpunkte der un-          jährlich am 8. März begangen wird, auch
terschiedlichen Bereichen. In der daraus     terschiedlichen Vereine, Organisationen            heuer wieder einen Aktionstag mit Kund-
entstandenen unabhängigen Plattform          und Gruppierungen sensibilisiert. Denn je          gebung vor der Annasäule in der Maria-
Frauen*Vernetzung für Begegnung und          nach Klasse, Herkunft, rassistischen Zu-           Theresien-Straße und anschließender De-
Austausch engagieren sich heute mehr         schreibungen, Alter, Sexualität, Körper,           monstration.
als 150 Einzelpersonen, die rund 30 un-      religiöser Zugehörigkeit oder Gesundheit
terschiedliche Organisationen und Ini-       sowie weiterer sozialer und gesellschaftli-        Städtische Unterstützung
tiativen vertreten. „In einer überschau-     cher Positionierungen können die vielfälti-        „Die Frauen*vernetzung setzt in en-
baren Stadt wie Innsbruck mit 130.000        gen Lebensbedingungen und Erfahrungen              ger Kooperation mit dem städtischen
Einwohnerinnen und Einwohnern haben          von Frauen* variieren. Durch die Verknüp-          Referat für Frauen und Generationen
immer wieder einmal diverse Aktivitä-
ten feministischer Initiativen voneinander
isoliert und gegenseitig unbemerkt statt-                                     „Der internationale Frauen*kampftag muss genutzt
gefunden. Genau dieses Nicht-voneinan-                                        werden, um die vielen Formen der Benachteiligung
der-Wissen und die damit einhergehende                                       von Frauen* sichtbar zu machen und gegen sie –
Unverbundenheit waren zentrale Beweg-                                       Schulter an Schulter – zu kämpfen. Für dieses gemein-
gründe für die Gründung und den Aufbau                                     same Ziel ist das Engagement der Frauen*vernetzung
                                                       NDA

der Frauen*Vernetzung“, erklärt Dr.in Lisa                                mittlerweile unverzichtbar.“
                                                    © R. KUBA

Gensluckner, Initiatorin der Vernetzung.                                 Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr

16   INNSBRUCK INFORMIERT
Der erste Internationale Frauentag fand
                                                                                                 am 19. März 1911 in Dänemark, Deutsch-
                                                                                                land, der Schweiz, in den USA und in Ös-
                                                                                                terreich statt. Im Jahr 1921 wurde der In-
                                                                                       UNG
                                                                                               ternationale Frauentag auf den 8. März
                                                                               *VERNETZ
                                                                       © FRAUEN
                                                                                              festgelegt, an dem seither weltweit mit
                                                                                              Veranstaltungen und Aktionen auf die
                        Begegnung und Austausch stehen bei der                               Anliegen von Frauen aufmerksam ge-
                        Frauen*vernetzung im Mittelpunkt.
                                                                                             macht wird.

                                                                                                               Welche Aktionen und Aktivi-
frauen*politische Schwerpunkte in Inns-            Hier schmieden wir Pläne, informieren                       täten (nicht nur) rund um den
bruck“, weiß Stadträtin Mag.ª Elisabeth            über aktuelle Themen, knüpfen Kontakte                     Weltfrauentag in Innsbruck
Mayr und führt aus: „Speziell die zahlrei-         und tauschen uns in entspanntem Rah-                       stattfinden, ist auf den Sei-
chen Aktivitäten rund um internationa-             men aus. Wer zumindest einmal an einem                    ten 42 und 43 sowie online auf
le Tage der Frauenbewegung, wie es etwa            Treffen teilnimmt und sich in die Vertei-                www.frauenvernetzung.tirol
der 8. März als Frauen*kampftag und der            lerliste einträgt, erhält fortan die Proto-              nachzulesen.
25. November als Tag gegen Gewalt an               kolle. Damit ist es auch Frauen* möglich,
Frauen* und Mädchen* sind, sprechen für            die – aus welchen Gründen auch immer –
den Erfolg der Plattform.“ Die vielen dies-        nicht an den Treffen teilnehmen können,
jährigen Aktionen zum 8. März hat die              informiert und Teil der Vernetzung zu blei-           Hinweis: Das Sternchen hinter „Frau-
Frauen*vernetzung auch heuer wieder                ben“, erklärt Gabl. Wer über aktuelle Termi-         en" (*) soll verdeutlichen, dass es sich
in einem Programmheft gebündelt. „Die              ne, Aktionen und Gesprächsrunden infor-             auf alle Personen bezieht, die sich
Broschüre unterstreicht die Vielfalt des           miert bleiben möchte, sich einbringen will         unter der Bezeichnung „Frau" defi-
feministischen Engagements, die wir in             oder im Verteiler aufgenommen werden              nieren, definiert werden und/oder
Innsbruck vorfinden. Heuer sind trotz Co-          mag, kann sich per E-Mail an mail@frau-           sich sichtbar gemacht sehen.
rona mehr als 20 Veranstaltungen am und            envernetzung.tirol wenden. AD
rund um den Tag vorgesehen, zusätzlich
wurden über 20 Statements gesammelt“,
betont Nora Gabl aus dem Koordinati-
onsteam der Frauen*vernetzung.

Interesse?
Wer sich bei der Frauen*vernetzung ein-
bringen möchte, ob als Privatperson oder
repräsentativ für eine Organisation oder
Initiative, ist herzlich eingeladen, an ei-
ner Gesprächsrunde teilzunehmen. Diese
finden im Durchschnitt alle vier Wochen
statt. „Die Gesprächsrunden bilden gewis-
sermaßen das Herzstück der Vernetzung.

                                                                                                                    INNSBRUCK INFORMIERT   17
Fast die Hälfte aller
   Erwerbstätigen in Innsbruck
   sind Frauen. Für viele ist die
   Vereinbarkeit von Beruf und
  Familie aber noch immer ein
                   Balanceakt.

                                                                                                                     RSTOCK
                                                                                                             © SHUTTE

Karriere, Kind
und Kegel
                 In Wirtschaftsbetrieben sind Frauen gefragter denn je. Auch Unternehmen
                 sind zunehmend in Frauenhand: Die Spitze von Innsbrucker Unternehmen
                 ist zu 36 Prozent weiblich besetzt. Die Herausforderungen, denen sich
                 berufstätige Frauen stellen, sind aber nach wie vor groß.

E
      s ist gut zu wissen, dass man al-      vorn und sind in der Technik sowie in di-      Frau in der Wirtschaft als eine der bes-
      les machen kann. Man muss nur          gitalen Lehrberufen auf dem Vormarsch.         ten Unternehmerinnen Österreichs aus-
      damit anfangen“, sagte Julie Dea-      In „traditionell weiblichen“ Sparten wie       gezeichnet. Gleichzeitig betont sie, dass
ne einmal in einem Interview. Die Britin     Handel (54 Prozent), Erziehung und Un-         es nicht gelte, die Gegensätze zwischen
muss es wissen, hat sie doch 2007 zu-        terricht (60 Prozent) sowie Gesundheits-       Frauen und Männern aufzuzeigen: „Statt-
hause am Küchentisch mit dem Designen        und Sozialwesen (68 Prozent) sind aber         dessen sollten wir überlegen, wie wir da-
von Schultaschen begonnen. Inzwischen        nach wie vor großteils Frauen beschäf-         von profitieren können, wenn wir das
hat Deane es mit der Gründung ihres Ta-      tigt. Die Branchen Bau (90 Prozent), Ver-      gemeinsam machen würden.“ Ihr Co-
schen-Labels The Cambridge Satchel           kehr (81 Prozent) und Information und          Gründer und Co-CEO Wolfgang Lechner
Company zur erfolgreichen Unternehme-        Kommunikation (69 Prozent) sind dage-          und sie würden nur als Team auftreten
rin und zur Millionärin geschafft.           gen überwiegend in Männerhand.                 und das Unternehmen gemeinsam leiten.
                                                                                            „Wir versuchen diesen Ansatz auch in un-
Frauensachen, Männersachen                   Unternehmerin an der Spitze                    serem Team weiterzuführen und hier so
Solche Erfolgsgeschichten sind zweifels-     Nichtsdestotrotz feiern Frauen auch in ty-     viel Diversität wie möglich zu vereinen“,
frei nicht alltäglich. Tatsache ist aber,    pisch männlich besetzten Branchen Erfol-       hebt Hauser die Synergien eines gemein-
dass Frauen einen großen Beitrag für die     ge. Die Unternehmerin Magdalena Hauser         samen Ansatzes hervor.
heimische Wirtschaft leisten. Konkret        zum Beispiel gründete Anfang 2020 in Inns-
bedeutet das, dass Frauen in Innsbruck       bruck die Parity QC GmbH, ein Unternehmen      Trotz Erfolgen noch Aufholbedarf
fast die Hälfte der Erwerbstätigen stellen   für Quantenarchitektur, in dem mittlerwei-     Wie die Erfolgsgeschichte von Magdalena
und bestens qualifiziert sind. Mädchen       le 15 MitarbeiterInnen beschäftigt sind. Die   Hauser zeigt, finden sich Frauen in heimi-
haben bei Maturaabschlüssen die Nase         Wissenschaftlerin wurde im Vorjahr von         schen Unternehmen immer öfter an der

18     INNSBRUCK INFORMIERT
„Der Beitrag, den Frauen in der
                                    heimischen Wirtschaft leisten, ist
                                   enorm. Deshalb ist es umso wichtiger,                      WK Tirol tätig ist. Gleichwohl glaubt sie,
                                  dass entsprechende gesellschaftliche                        dass es im „Bereich Unternehmertum“
                                 Rahmenbedingungen für berufstätige                           weniger um Gleichberechtigung zwi-
            HER

                                Frauen geschaffen werden.“
         © C. FORC

                                                                                              schen den Geschlechtern gehe.
                               Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer

                                                                                              Gleiche Rahmenbedingungen
                                                                                              In der Wirtschaftskammer kennt man
Spitze. Laut Mitgliederstatistik der Wirt-        Unternehmen gebe es hingegen noch ei-       die konkreten Probleme, mit denen hei-
schaftskammer (WK) Tirol gab es im Jahr           niges an Aufholbedarf.                      mische Unternehmerinnen konfrontiert
2021 insgesamt 2.122 Unternehmerin-               Dass beinahe die Hälfte aller Unterneh-     sind, nur zu gut. Neben dem aktuellen
nen in Innsbruck, das bedeutet 36 Pro-            mensgründungen durch Frauen erfolge,        MitarbeiterInnen- und Fachkräftemangel
zent aller Innsbrucker Unternehmen wa-            zeige klar, „dass Frauen sich selbstver-    komme bei Frauen das Thema Kinder-
ren in Frauenhand.                                ständlich und mit viel Mut und Selbst-      betreuung hinzu, „deswegen fordern wir
Österreichweit sind es sogar fast 50 Pro-         bewusstsein den Herausforderungen der       von Frau in der Wirtschaft eine qualitäts-
zent der Unternehmen, die von Frau-               Selbstständigkeit stellen“, betont Rebec-   volle, flexible, flächendeckende, ganztä-
en gegründet wurden. Man könnte fast              ca Kirchbaumer, Bezirksvorsitzende von      gige und ganzjährige Kinderbetreuung“,
glauben, die unternehmerische Gleich-             Frau in der Wirtschaft, Innsbruck Stadt &   streicht Kirchbaumer hervor: „Genauso
berechtigung sei damit geglückt. „Diese           Land. „Diese Zahl freut mich als langjäh-   wichtig ist es aber auch, dass ein Para-
Zahl bezieht auch sämtliche Ein-Perso-            rige Unternehmerin natürlich sehr“, er-     digmenwechsel stattfindet. Denn Kin-
nen-Unternehmen mit ein“, gibt Magda-             läutert Kirchbaumer, die auch als Spar-     derbetreuung muss zum Familienthema
lena Hauser zu Bedenken. Bei größeren             tenobfrau Transport und Verkehr in der      werden.“ MD

     Jahre
Geiger+ Platter
Wir danken unseren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern
                                                                                                                                            © Andreas Friedle

Geiger + Platter Ges.m.b.H. & Co KG        Öffnungszeiten:
Köldererstraße 5                           Montag – Donnerstag
6020 Innsbruck                             7.30 – 12 Uhr | 13 – 17 Uhr
office@geiger-platter.at                   Freitag
www.geiger-platter.at                      7.30 – 12 Uhr                                                        INNSBRUCK INFORMIERT   19
Lebensraum Innsbruck

Frauenfokus
an Hochschulen
        In vielen Bereichen sind Klischees und traditionelle Geschlechterrollen immer noch
        gang und gäbe. Um speziell das Frauenbild in der Gesellschaft zu modernisieren,
        zeigen Innsbrucker Fach- und Hochschulen wichtige Ansätze auf. BG

                                                                                                                       Auch Bilder in
                                                                                                                       Lehrbüchern ha-
                                                                                                                       ben Einfluss auf
                                                                                                                       gesellschaftliche
                                                                                                                       Vorstellungen
                                                                                                                       von Geschlech-
       Frauenrollen in Lehrwerken                                                                                      terrollen.

       Wie sich gesellschaftliche Vorstellungen unter anderem von Geschlech-
      terrollen in Lehrbüchern verändern, untersucht derzeit Grit Alter,
     Hochschulprofessorin für Fachdidaktik Englisch an der Pädagogischen

                                                                                                                  © PEXELS
     Hochschule Tirol. Dabei wurden über 700 Bilder in Englisch-Lehrbü-
    chern für SchülerInnen der Sekundarstufe 1 genauer unter die Lupe
   genommen und geprüft. Immer noch dominant zeigen sich traditio-
   nelle Rollenbilder sowie Zuschreibungen auf aktive und passive Rol-
  len. Frauen haben in den untersuchten Werken etwa wesentlich we-
 niger Handlungsspielraum und Sprechanteile. Stereotype Zuschrei-
 bungen werden zwar zunehmend gebrochen und auch Ansätze von                           Ab in die Selbstständigkeit
Differenzierungen zeigen sich bereits in Lehrwerken, aber sie blei-
                                                                                         Mit 22 Jahren ist Anna Theresa Greil, BA nach
ben die Ausnahme, zeigt die aktuelle Forschungsarbeit.
                                                                                        dem Abschluss ihres Bachelorstudiums in Busi-
                                                                                        ness und Management direkt in die Selbststän-
                                                                                       digkeit gestartet. Bereits im Praktikumssemester
                                                                                      am Management Center Innsbruck (MCI) steckte
                                                                                      sie viel Energie in die Entwicklung der Idee ihres
                                                                                     Studienkollegen Bruno Huber: Das Impact Start-up
                                                                                    Uptraded. Das inzwischen fünfköpfige Team steht
                                                                                    nun kurz vor der Unternehmensgründung und dem
      Umfrage:                                                                     Launch der Applikation im Frühjahr 2022. Uptraded
      Ansprüche an die Elektromobilität                                           ist eine digitale Plattform für den privaten Kleider-
       Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen steigt lang-                         tausch. NutzerInnen können nach dem bewährten
      sam, aber stetig an. Um diesen Trend zu fördern,                           Swipe & Match-Prinzip von Dating Apps, wie Tinder &
     braucht es Anpassungen der Infrastruktur und der                           Co, ihre Kleidungsstücke untereinander austauschen.
     Anschaffungssubventionen. Die Universität Inns-                            Für den Start in die Wirtschaftswelt spielt für Ge-
    bruck versucht mit Projektpartnerin Innsbrucker                            schäftsführerin Anna Theresa Greil das Alter oder Ge-
    Kommunalbetriebe AG (IKB) das Verhalten und                                schlecht keine Rolle. „Es kommt nur auf die eigene Leis-
   die Einstellung (potenzieller) BenutzerInnen von                           tung an, ob das Ziel erreicht werden kann oder nicht. Un-
  Elektrofahrzeugen zu erforschen. Sie können die                            ser jüngster Programmierer war 16 Jahre alt, als er bei uns
  Forschung unterstützen, indem Sie an der Um-                               angefangen hat. Er macht seine Arbeit perfekt und ich bin
 frage teilnehmen, welche unter dem Link ikb.                               eher introvertiert und keine Business-Diva, wie es häu-
 sawtoothsoftware.com oder durch Scannen des                               fig von einem CEO erwartet wird. Man muss den Leuten die
20 INNSBRUCK INFORMIERT                                                    Chance geben, sich zu beweisen,“ ist Greil überzeugt.
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