Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG

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Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG
Strategie Globale Märkte
                                                      2. Quartal 2015

                                                  EZB vs. Fed: Wer dominiert Märkte?

                                                      Unterschiedliche Geldpolitik lastet auf EUR/USD

                                                      Notenbanken befeuern Aktienmärkte

                                                      Unternehmensanleihen profitieren von EZB

                                                      EM bleiben weiterhin Underperformer

www.raiffeisenresearch.at

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                                                                                  Dok
                                                                                   okum
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Inhalt

         Strategie Globale Märkte

         Thema: Mehr Klarheit bei EZB denn bei der Fed                                                                                                 3

         Prognosen                                                                                                                                      4

         Anlagestrategie                                                                                                                                6

         Konjunktur Eurozone                                                                                                                           10

         Konjunktur USA                                                                                                                                11

         Geldmarkt                                                                                                                                     13

         Staatsanleihen                                                                                                                                14

         Währungstrends                                                                                                                                15

         Spezial: Griechischer Verhandlungspoker zieht sich in die Länge                                                                               16

         Corporate Bonds: Financials                                                                                                                   17

         Corporate Bonds: Non-Financials                                                                                                               18

         Öl                                                                                                                                            20

         Gold                                                                                                                                          21

         Aktienmärkte – USA                                                                                                                            22

         Aktienmärkte – Europa                                                                                                                         24

         Aktienmärkte – Nicht-Euro-Länder                                                                                                              25

         Aktienmärkte – Japan                                                                                                                          26

         Spezial: EZB-Geldpolitik spricht für weiteres Aufholen europäischer Aktien                                                                    27

         Globale Branchen                                                                                                                              28

         China                                                                                                                                         31

         Indien                                                                                                                                        32

         Brasilien                                                                                                                                     33

         Technische Finanzmarktanalyse                                                                                                                 34

         Risikohinweise und Aufklärungen                                                                                                               36

         Offenlegung                                                                                                                                   36

         Disclaimer                                                                                                                                    38

         Impressum                                                                                                                                     39

         Erklärung:                                                CEE ... Mittel- und osteuropäische Länder   SK … Slowakei
         e ... Schätzung                                           EM … Emerging Markets                       US ... Vereinigte Staaten von Amerika
         f ... Prognose                                            AT … Österreich
         n.v. ... nicht verfügbar                                  BE … Belgien
         ABS ... Asset backed securities                           BG … Bulgarien
         BM ... Benchmark                                          CY … Zypern
         CB ... Covered Bonds                                      CZ … Tschechien
         ETF ... Exchange Traded Funds                             DE … Deutschland
         WTI ... West Texas Intermediate                           EA … Eurozone
         AI … Alternative Investments (Hedge Funds & Immobilien)   EE … Estland
         IL ... Inflation Linked Bonds                             ES … Spanien
         EB ... Eurobonds                                          FI … Finnland
         Unt.Anl. ... Unternehmensanleihen = Corporate Bonds       FR … Frankreich
         IG ... Investment Grade (= gute Bonität)                  GB ... Großbritannien
         HY ... High-Yield (= schlechte Bonität)                   GR … Griechenland
         BP ... Basispunkte                                        HU … Ungarn
         PP ... Prozentpunkte                                      IE … Irland
         ASW ... Asset Swap Spread                                 IT … Italien
         VPI ... Verbraucherpreisindex                             LV … Lettland
         HVPI ... Harmonisierter Verbraucherpreisindex             PL … Polen
         MSCI ... Morgan Stanley Composite Index                   PT … Portugal
         OAS ... Option Adjusted Spread                            RO … Rumänien
         QE ... Quantitative Easing                                SI … Slowenien

  2                     Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG
Thema

Mehr Klarheit bei EZB denn bei der Fed

 Differenzierte Konjunkturerholung in Eurozone
 Quantitative Easing (QE) der EZB treibt die Finanzmärkte
 Amerikanische Fed mit gemischten Signalen

Seit dem 9.März 2015 kauft die Europäische Zentralbank (EZB) im großen Stil         EZB erhöht Bilanzsumme
                                                                                    3.500
Staatsanleihen. Und die Finanzmärkte sind beeindruckt. Immer mehr Emissionen
sehr guter Bonität können bei Laufzeiten bis zu 5 Jahren eine negative Rendite      3.000
erzielen. Die EZB begründet ihre massive Liquiditätsausweitung mit der Bekämp-
                                                                                    2.500
fung von Deflations- und Wachstumsängsten.
Zum ersteren ist zu sagen, dass das Abtauchen der Verbraucherpreise in den          2.000

negativen Bereich im Wesentlichen durch den Absturz der Energiepreise zurück-       1.500
zuführen ist. Mit einer leichten Erholung der Rohölpreise im zweiten Halbjahr
dürften die Verbraucherpreise ihren Tiefpunkt bereits hinter sich haben und im      1.000
                                                                                            09 10 11 12 13 14 15 16
4.Quartal über die 1 Prozentmarke springen.
                                                                                                 Bilanzsumme EZB (in EUR Mrd.)
Zum zweiten wirken die niedrigen Rohstoffpreise im Vergleich zum Vorjahr wie        Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
ein kräftiges Konjunkturbelebungsprogramm finanziert von den ölexportierenden
                                                                                    Wachstum & Inflation sollten anziehen
Staaten. Die Ersparnis bei Privaten Haushalten und Unternehmungen erreicht
                                                                                    4,0                                             4,0
eine Größenordnung von 0,75 bis 1,2 % des BIP. In Verbindung mit dem schwa-

                                                                                                                         Prognose
                                                                                    3,0                                             3,0
chen Euro daher kein Wunder, dass die Vorlaufindikatoren der meisten Euro-
                                                                                    2,0                                             2,0
Länder seit dem 4.Quartal wieder mehr Konjunkturzuversicht repräsentieren.
                                                                                    1,0                                             1,0
Konjunkturlokomotive bleibt Deutschland aufgrund starker inländischer Nach-
frage, aber auch die Reformländer wie Spanien ernten ihre Früchte. Frankreich       0,0                                             0,0

und Italien bilden die Wachstumsschlusslichter.                                     -1,0                                            -1,0

Somit entwickeln sich Teuerungs- und Wachstumsrate autonom von QE in die von        -2,0                                            -2,0
                                                                                        2010       2012       2014       2016
der EZB angestrebte Richtung.
                                                                                                     EA BIP real (% p.a.)
Die US-Notenbank Fed lässt sich dagegen kaum in die Karten schauen. Trotzdem
                                                                                                     EA Inflationsrate (% p.a.)
gehen wir wegen des extrem starken Arbeitsmarkts von Zinsanhebungen ab dem          Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
Sommer aus. Allerdings dürfte das Ausmaß etwas moderater ausfallen. Die BIP-
                                                                                     Empfehlungen*
Schätzung 2015 haben wir bei rund 3 % belassen, wenngleich die Daten aus
                                                                                     Aktienmärkte:
dem ersten Quartal etwas unter den Erwartungen blieben. Die Teuerungsrate
                                                                                                  Euro STOXX 50, DAX, Nasdaq
                                                                                     Kauf
wird im zweiten Halbjahr wieder nach oben tendieren und 2016 durch die                            Comp., SENSEX, SMI, Nikkei 225
anziehenden Löhne rasch die 2 %-Zielmarke der Fed erreichen und übertreffen.         Halten
                                                                                                  FTSE 100, Dow Jones Industr., S&P
                                                                                                  500, HSCEI
Auswirkung auf die Devisenmärkte
                                                                                     Verkauf      SENSEX, Bovespa
Zweifellos sind die unterschiedlichen Zinstrends in den USA und der Eurozone
                                                                                     Sektoren:
maßgeblich für die anhaltende US-Dollarstärke. Es ist wohl nur eine Frage der
                                                                                     Über-     Energie, Zykl. Konsum, Industrie,
Zeit, bis die Parität erreicht wird. Allerdings ist schon viel an negativen Nach-    gewichten Grundstoffe, IT, Finanz
richten eskomptiert, weshalb in 2016 eine Trendwende ebenso kräftig ausfallen        Unter-    Def. Konsum, Versorger, Gesund-
kann. Der CHF sucht nach seiner Freigabe zum EUR sein Gleichgewicht mit              gewichten heit, Telekommunikation,
Unterstützung von Notenbankkäufen zwischen 1,05 und 1,13.                            Staatsanleihen:
Auswirkungen auf die Kapitalmärkte                                                   Halten       DE10J, DE5J

Für die nächsten Monate zeichnet sich eine Dominanz der EZB mit ihrer lockeren       Verkauf      DE2J, US2J, US10J
                                                                                     Spread:
Geldpolitik auf den Finanzmärkten ab. Die Renditen bei Staats- und Unterneh-
                                                                                                  AT-DE10J, FR-DE10J, IT-DE10J,
mensanleihen werden tief unter ihr faires Niveau gedrückt. Selbst der US-Rendi-      Kauf
                                                                                                  ES-DE10J, PT-DE10J, IE-DE10J
teanstieg ist unterproportional.                                                     Unternehmensanleihen:
Die Aktienmärkte profitieren weiter von Umschichtungseffekten. Anhaltende EUR-       Kauf         Non-Financials, Financials
Schwäche und hohe Liquiditätsversorgung stärken primär die europäischen Bör-         Devisenmärkte:
sen im Vergleich zu den USA. Für den weiteren Jahresverlauf ist eine Zunahme         Kauf         USD/JPY
                                                                                     Verkauf      EUR/USD
der Gewinndynamik wichtig, da die Bewertungen schon stark angestiegen sind.
                                                                                    * Horizont: Ende 2. Quartal 2015
Die Emerging Market Börsen sind im aktuellen Umfeld nicht begünstigt.               Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                       Finanzanalyst: Peter Brezinschek, RBI Wien

           Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                    3
Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG
Prognosen

      BIP real (% p.a.)                                         Verbraucherpreise (% p.a.)                              Leistungsbilanzsaldo (% des BIP)
      Länder           2013       2014      2015e    2016f      Länder            2013       2014    2015e 2016f        Länder            2013       2014    2015e 2016f
      Österreich         0,2        0,3       0,7      1,8      Österreich            2,1      1,5     0,9      2,1     Österreich          1,0        0,6         0,8           0,7
      Deutschland        0,2        1,6       1,6      2,2      Deutschland           1,6      0,9     0,0      2,6     Deutschland         6,7        6,9         7,0           6,5
      Frankreich         0,4        0,4       0,7      1,5      Frankreich            1,0      0,6     0,2      1,3     Frankreich          -1,4      -1,1        -0,9          -0,8
      Belgien            0,3        1,0       1,4      2,1      Belgien               1,2      0,5     0,0      1,5     Belgien             0,2        0,5         0,8           0,8
      Niederlande       -0,7        0,8       1,5      2,2      Niederlande           2,6      0,3     -0,2     1,3     Niederlande        10,3      10,3      10,0             10,0
      Finnland          -1,3        -0,1      0,5      1,8      Finnland              2,2      1,2     -0,1     1,0     Finnland            -1,8      -1,9        -1,6          -1,4
      Irland             0,2        4,8       3,9      3,5      Irland                0,5      0,3     -0,2     1,9     Irland              4,4        6,2         7,0           6,8
      Italien           -1,9        -0,4      0,4      1,2      Italien               1,3      0,2     0,0      1,1     Italien             1,0        1,8         2,2           2,1
      Spanien           -1,2        1,4       2,0      2,2      Spanien               1,5     -0,2     -0,3     1,9     Spanien             1,4        0,1         0,0          -0,1
      Portugal          -1,4        0,9       1,7      2,0      Portugal              0,4     -0,2     -0,3     1,7     Portugal            1,4        0,6         0,6           0,3
      Griechenland      -4,0        0,7      2,52     3,62      Griechenland        -0,9      -1,4    0,32      0,72    Griechenland2       -2,3      -2,0        -1,5          -0,9
      Eurozone          -0,4        0,9       1,2      1,9      Eurozone              1,4      0,4     0,1       1,4    Eurozone             2,2       2,3         2,4           2,2
      GB                 1,7        2,6       2,8      2,4      GB                    2,6      1,5     0,7      1,8     GB                  -4,5      -5,0        -5,4          -4,9
      Schweiz            1,9        2,0       0,9      1,7      Schweiz             -0,2       0,0     -0,4     0,0     Schweiz            10,7        8,9         7,4           7,5
      USA                2,2        2,4       3,2      3,2      USA                   1,5      1,7     0,0       3,0    USA                 -2,4      -2,4        -2,9          -3,4
      Japan              1,5        0,3       0,7      1,3      Japan                 0,4      2,7     0,3      1,5     Japan               0,7        0,6         1,2           1,5
      China              7,7        7,4       7,0      6,8      China                 2,6      2,0     1,9      3,0     China               2,0        2,1         2,4           1,9
      Indien1            5,0        5,6       7,4      7,8      Indien1               9,5      7,8     6,5      5,8     Indien*             -2,0      -2,1        -1,3          -1,1
      Brasilien1         2,5        0,3      -0,1      1,5      Brasilien1            6,2      6,3     7,0      5,8     Brasilien*          -3,6      -3,6        -3,8          -3,5
      Quelle: 1) IWF, 2) EU-Kommission, Thomson Reuters,        Quelle: 1) IWF, 2) EU-Kommission, Thomson Reuters,      Quelle: 1) IWF, 2) EU-Kommission, Thomson Reuters,
      RBI/Raiffeisen RESEARCH                                   RBI/Raiffeisen RESEARCH                                 RBI/Raiffeisen RESEARCH

      Budgetsaldo (% des BIP)                                   Staatsverschuldung (% des BIP)                          Ratings
      Länder           2013        2014     2015e 2016f         Länder            2013       2014    2015e    2016f                       Moody's        S&P               Fitch
      Österreich         -1,5        -2,6     -2,2     -2,1     Österreich         81,2      86,8     86,5     85,1     Österreich         Aaa (s)      AA+ (s)          AA+ (s)
      Deutschland         0,0        0,2       0,0     0,2      Deutschland        78,4      74,5     72,4     69,6     Deutschland        Aaa (s)     AAA (s)        AAA (s)
      Frankreich         -4,1        -4,3     -4,1     -4,1     Frankreich         92,2      95,3     97,1     98,2     Frankreich        Aa1 (n)       AA (n)           AA (s)
      Belgien            -2,9        -3,2     -2,6     -2,4     Belgien           104,5 106,4 106,8 106,6               Belgien            Aa3 (s)      AA (s)           AA (n)
      Niederlande        -2,3        -2,8     -2,2     -1,8     Niederlande        68,6      69,5     70,5     70,5     Niederlande        Aaa (s)      AA+ (s)       AAA (s)
      Finnland           -2,4        -2,7     -2,5     -2,2     Finnland           56,0      58,9     61,2     62,6     Finnland           Aaa (s)      AA+ (s)      AAA (n)
      Irland             -5,7        -3,9     -2,7     -2,0     Irland            123,3 109,8 108,6 104,0               Irland            Baa1 (s)       A (s)            A- (s)
      Italien            -2,8        -3,0     -2,6     -2,0     Italien           127,9 131,9 133,0 131,9               Italien           Baa2 (s)      BBB- (s)     BBB+ (s)
      Spanien            -6,8        -5,6     -4,3     -3,4     Spanien            92,1      97,7 101,0 101,9           Spanien           Baa2 (p)      BBB (s)      BBB+ (s)
      Portugal           -4,9        -4,7     -2,9     -2,4     Portugal          128,0 129,2 124,5 122,4               Portugal           Ba1 (s)      BB (p)           BB+ (p)
      Griechenland      -12,2        -2,5      1,1     1,6      Griechenland 174,9 176,3 170,2 159,2                    Griechenland Caa1 (n)            B- (n)            B (n)
      Eurozone           -2,9        -2,6     -2,2     -1,9     Eurozone           90,9       91,9    92,0      90,9    GB                 Aa1 (s)     AAA (s)           AA+ (s)
      GB                 -5,8        -5,5     -4,5     -4,0     GB                 87,2      89,0     89,6     90,0     Schweiz            Aaa (s)     AAA (s)        AAA (s)
      Schweiz             0,1        0,5       0,5     0,3      Schweiz            43,3      42,6     42,0     41,7     USA                Aaa (s)      AA+ (s)       AAA (s)
      USA                 -4,1       -2,8     -2,7     -2,4     USA               100,5      103,1   102,6     101,6    Japan              A1 (s)       AA- (n)          A+ (n)
      Japan              -9,0        -8,3     -7,3     -6,0     Japan             224,6 229,6 231,8 234,0               China              Aa3 (s)      AA- (s)          A+ (s)
      China              -1,9        -2,0     -2,2     -2,3     China              15,3      15,5     16,0     16,2     Indien            Baa3 (s)      BBB- (s)         BBB- (s)
      Indien*            -7,2        -7,2     -6,7     -3,9     Indien*            61,5      60,5     59,5     58,5     Brasilien         Baa2 (n)      BBB- (s)         BBB (s)
      Brasilien*         -3,3        -3,9     -4,6     -3,9     Brasilien*         66,2      65,8     65,6     65,6     Ausblick: p = positiv, n = negativ, s = stabil
      Quelle: Thomson Reuters, EU-Kommission, Nationale         Quelle: Thomson Reuters, EU-Kommission, Nationale       Quelle: Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH
      Regierungen, *IWF, OECD, RBI/Raiffeisen RESEARCH          Regierungen, *IWF, OECD, RBI/Raiffeisen RESEARCH

      Währungen: FX pro EUR                                                                                            EUR/USD
                                 aktuell                                   Prognose                                    1,5
      Länder                19.03.20151                Jun.15            Sep.15             Dez.15            Mär.16
                                                                                                                                                                     Prognose

      Großbritannien                  0,72               0,72             0,71               0,70              0,70    1,4

      Schweiz                         1,05               1,08             1,08               1,10              1,10
                                                                                                                       1,3
      Japan                           129                129               128                124               124
      Schweden2                       9,25               9,39             9,29               9,20              9,10    1,2
      Norwegen2                       8,60               8,71             8,63               8,54              8,46
                                                                                                                       1,1
      USA                             1,06               1,03             1,00               0,95              0,95
      China                           6,58               6,30             5,94               5,58              5,58    1,0
      Indien2                         66,4               64,7             63,0               60,1              60,3
                                                                                                                       0,9
      Brasilien2                      3,50               3,07             2,96               2,85              3,04
                                                                                                                         Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16
      1
        18:00 MEZ
                                                                                                                       5J-Hoch: 1,489 , 5J-Tief: 1,052
      2
        Konsensusschätzung
                                                                                                                       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

  4                 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG
Prognosen

Geldmarktzins 3M (%)                                                                                                     Euribor 3M (%)
                                 aktuell                                       Prognose                                  1,0
Länder                        19.03.20151                Jun.15            Sep.15            Dez.15         Mär.16
                                                                                                                                                                 Prognose
Eurozone                               0,02               0,05              0,05              0,05              0,05     0,8
Großbritannien                         0,57               0,60              0,60              0,60              0,80
                                                                                                                         0,6
Schweiz                                -0,79             -1,00              -1,00             -1,00             -0,75
Japan                                  0,10               0,10              0,10              0,10              0,10     0,4
USA                                    0,26               0,70              0,95              1,20              1,70
1
  18:00 MEZ                                                                                                              0,2
Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                                         0,0
                                                                                                                           Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16
Staatsanleiherendite 2J (%)                                       Staatsanleiherendite 5J (%)                                     Historie         Prognose                  FRA*
             aktuell             Prognose                                   aktuell              Prognose                * Forward rate agreement = Zinsterminkontrakt
Länder     19.03.1 Jun.15 Sep.15 Dez.15 Mär.16                    Länder    19.03.1 Jun.15 Sep.15 Dez.15 Mär.16          5J-Hoch: 1,615 , 5J-Tief: 0,025
                                                                                                                         Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
DE           -0,23     -0,2     -0,2       -0,2   -0,2            DE         -0,10      0,0        0,0   0,0      0,0
Schweiz      -0,72     -0,8     -0,7       -0,7   -0,6            Schweiz    -0,36     -0,6       -0,5   -0,4     -0,4
Japan         0,01     0,0       0,0       0,0    0,0             Japan       0,08      0,1        0,1   0,1      0,2
                                                                                                                         Renditestruktur 10J - 2J (%)
USA           0,62     0,9       1,2       1,6    1,9             USA         1,47      1,7        1,9   2,1      2,3
18:00 MEZ
1
                                                                  18:00 MEZ
                                                                  1
                                                                                                                         3,5
Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH                  Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                                                                                 Prognose

                                                                                                                         2,5

Staatsanleiherendite 10J (%)
                                  aktuell                                         Prognose                               1,5
Länder                          19.03.20151          Jun.15               Sep.15          Dez.15         Mär.16
Österreich                                 0,32             0,5                0,5              0,5              0,5
Deutschland                                0,19             0,4                0,4              0,4              0,4     0,5
                                                                                                                           Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16
Frankreich                                 0,46             0,6                0,5              0,5              0,5
                                                                                                                                      DE           USA
Italien                                    1,27             1,2                1,1              1,0              0,9
                                                                                                                         DE: 5J-Hoch: 2,440 , 5J-Tief: 1,430
Spanien                                    1,29             1,3                1,2              1,1              0,9     USA: 5J-Hoch: 2,889, 5J-Tief: 1,180
Großbritannien                             1,53             1,9                2,0              2,2              2,4     Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

Schweiz                                 -0,06              -0,1                0,0              0,0              0,0
Japan                                      0,32             0,4                0,4              0,4              0,5
USA                                        1,98             2,4                2,5              2,6              2,8     Spreadverlauf IG und HY-Anleihen (BP)
18:00 MEZ
1
                                                                                                                         400                                                 2.400
Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                                         350                                                 2.100

                                                                                                                                                                 Prognose
                                                                                                                         300                                                 1.800
Credit-Märkte*                                                                                                           250                                                 1.500
                                  aktuell                                     Prognosen                                  200                                                 1.200
                                    19.03.1          Jun. 15              Sep. 15            Dez. 15        Mär. 16      150                                                 900
IG Non-Fin                                 96              80                 70                 60               55     100                                                 600

High-Yield                              420               380                360                340              330       50                                                300
                                                                                                                            0                                                0
Financials Senior                          78              65                 55                 50               45
                                                                                                                             2009      2011      2013      2015
Financials Subord.                      182               165                155                145              140
                                                                                                                                  ML EUR IG Non-Fin. Spreadindex
1
 23:59 MEZ Schlusskurse;
* Option Adjusted Spread (OAS) in Basispunkten                                                                                    ML EUR HY Non-Fin. Spreadindex (r. S.)
Quelle: Bloomberg, BofA Merrill Lynch, RBI/Raiffeisen RESEARCH                                                           Quelle: Bloomberg,     BofA   Merrill      Lynch,       RBI/
                                                                                                                         Raiffeisen RESEARCH

Aktienmärkte
                                 aktuell                                     Prognosen
                                                                                                                         Dow Jones Industrials und DAX
                              19.03.20151           Jun.15                Sep.15          Dez.15            Mär.16       19.000                                             14.000
Euro STOXX 50                     3.671            3.880                  3.780           4.000             3.930
                                                                                                                         18.000                                             13.000
DAX 30                          11.899            12.800                12.400          13.100           12.900
FTSE 100                          6.962            7.150                  7.000           7.400             7.250        17.000                                             12.000
SMI                               9.328            9.700                  9.600         10.000              9.800        16.000                                             11.000
DJIA                            17.959            18.000                17.800          18.000           18.300                                        Prognose
                                                                                                                         15.000                                             10.000
S&P 500                           2.089            2.120                  2.080           2.130             2.140
Nasdaq Comp.                      4.992            5.200                  5.000           5.250             5.220        14.000                                             9.000
Nikkei 225                      19.477            20.600                20.300          21.500           21.000          13.000                                   8.000
Hang Seng CE                    12.122            12.200                11.700          12.500           12.700               Okt.13     Okt.14         Okt.15
Bovespa                         50.954            46.500                47.500          48.500           49.300                     DJIA                 DAX (r. Skala)
Sensex                          28.470            28.400                29.000          30.000           30.750          DJIA: 5J-Hoch: 18.289, 5J-Tief: 9.686
                                                                                                                         DAX: 5J-Hoch: 12.168 , 5J-Tief: 5.072
23:59 MEZ Schlusskurse an der jeweiligen Hauptbörse
1
                                                                                                                         Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

                Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                                            5
Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG
Anlagestrategie - Gesamtportfolio

      Aktien weiterhin die attraktivere Veranlagungsform

       Ölpreisrückgang verschiebt Kaufkraft Richtung entwickelter Märkte
       Geldpolitik bleibt unterstützend
       Politische Risiken und Rätselraten über US-Zinspolitik sorgen für Volatilität

      Portfolio-Gewichtung Übersicht                                                       Der Großteil der wirtschaftlichen und politischen Entwick-
                                                                                           lungen seit Jahresanfang spricht für einen positiven Trend
                                          Alternative                                      der Aktienmärkte im Jahr 2015.
                                       Investments: 5%                                     So bewirkt der Rückgang des Ölpreises für die meisten ent-
                                             (0 PP)
                                                                                           wickelten Volkswirtschaften eine Kostenentlastung, die Mit-
                                                                      Anleihen und
                                                                    Geldmarkt: 40%
                                                                                           tel für höheren privaten Konsum und damit höhere Inlands-
                                                                         (0 PP)            nachfrage freimacht. Dadurch haben sich gerade für die
                                                                                           Rohstoffimporteure Eurozone und Japan die Konjunktur-
                                                                                           aussichten verbessert. Deutschlands stark exportorientierte
                                                                                           Industrie profitiert zusätzlich von der Schwäche des Euro
                                                                                           Außenwertes und dürfte die Wachstumserwartungen von
                                                                                           Jahresanfang übertreffen. Gleichzeitig lassen sich für die
           Aktien : 55% (0 PP)
                                                                                           meisten peripheren Länder der Eurozone erste Anzeichen
                                                                                           für eine selbstragende Wirtschaftsbelebung ausmachen.
      (+/-) Veränderung zur letzten Publikation                                            Europas Konjunktur war zur Jahreswende noch Sorgen-
      Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                                           kind, nun zeichnet sich ein zyklischer Aufwärtstrend ab.
      Performance Anlagestrategie*                                   Als weiteres unterstützendes Argument für Aktieninvestitionen kann die neuer-
       140
                                                                   liche Ausweitung der im Markt verfügbaren Liquidität durch die Anleihekäufe
                                                                   der Eurozone Notenbanken gelten, bei gleichzeitig unverändert expansiver
       130                                                         Geldpolitik in Japan und weiteren Lockerungen in mehreren anderen Volkswirt-
       120
                                                                   schaften z.B. China. Auch die Gefahr zügiger und damit schmerzhafter Zinser-
                                                                   höhungen in den USA erscheint nach den letzten Aussagen der Federal Reserve
       110                                                         geringer. Man bleibt vorsichtig und versucht die Stimmung nicht einzutrüben.
       100
                                                                   Wichtigstes Argument für Aktien bleibt aber die Bewertung. Auch wenn einige
                                                                   Aktienmärkte neue Höchststände erreicht haben, spricht allein der Vergleich zu
         90                                                        den auf breiter Front überbewerteten Anleihen weiterhin für eine Übergewich-
          Dez.12              Dez.13              Dez.14
                                                                   tung von Aktien, die wir weiterhin mit 5 % ansetzen.
      * Performanceberechnung seit 1.1.2013
      Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH                              Risiken für unser Szenario für dieses Quartal liegen einerseits in einer neuerlichen
                                                                   Eskalation in der Ukraine oder einem unfallsartigen Austritt Griechenlands aus
       RBI-Anlagestrategieportfolio
                                                                   der Eurozone. Andererseits könnten auch überraschend negative konjunkturelle
                       2012       2013      2014      2015*
                                                                   Entwicklungen in rohstoffexportierenden Emerging Markets oder auch in China
      Performance 10,5%          8,1%      11,0% 13,6%
      * von 01.01.2015 bis 19.03.2015
                                                                   die Stimmung belasten.
      Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH                                                                    Finanzanalystin: Veronika Lammer, RBI Wien
      Portfolio-Gewichtung im Detail
                  Anleihen und Geldmarkt                                                   Aktien                                    Alternative Investments

       Eurozone - Anleihen                        20,0%             Europa                                    33,6%       Immobilien                         100,0%
       USA                                        35,0%             USA                                       25,5%       Hedge Funds                          0,0%
       Resteuropa                                  0,0%             Asien                                     15,5%    
       Osteuropa                                  15,0%             Osteuropa                                  7,3%    
       Eurobonds                                   5,0%             Emerging Markets                          18,2%    
       Euro-Unternehmensanleihen                  10,0%       
       Asien                                       0,0%       
       Geldmarkt                                  15,0%       
       Summe                                      100,0%             Summe                                     100,0%       Summe                              100,0%
      * im Vergleich zur letzten Publikation; : Gewicht erhöht, : Gewicht gesenkt,  : Gewicht unverändert
      Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH

  6                   Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG
Anlagestrategie – Anleihen

Wie investieren, wenn die Renditen immer mehr schwinden?

 Weiterer Anstieg des USD erwartet
 Renditeaufschläge sollten sich noch weiter zurückbilden können
 CE Anleihen bieten vergleichsweise attraktive Renditen

Wir setzen im Musterportfolio zwei Wetten: einerseits gehen wir von einem wei-                       Historische Performance
teren Anstieg des USD gegenüber dem Euro aus, andererseits erwarten wir, dass                                von 01.01. bis 19.03.15 5 Jahre p.a.*
sich der Trend zu geringeren Renditeaufschlägen generell fortsetzt.                                 Eurozone                      5,3%            6,4%
Wie auch schon in den letzten Quartalen versprechen wir uns Währungsge-                             US-Staatsanl.                19,1%            9,2%
winne aus Investitionen in USD Anleihen, die wir mit etwa einem Drittel des Port-                   Japan                        16,4%            1,7%

folios gewichten. Da die erste Zinserhöhung der Fed nicht mehr weit entfernt sein                   CEE-Staatsanl.                3,8%            3,3%
                                                                                                    EB-CEE USD                   16,6%           10,8%
dürfte, sollten vor allem kurzfristige Veranlagungen gewählt werden. Etwa halb
                                                                                                    EB-CEE EUR                    2,7%            7,3%
so groß ist die Positionierung von osteuropäischen Anleihen. Wir erwarten für
                                                                                                    IG Non-Fin                    2,1%            5,9%
das CE Segment vereinzelt noch Zinssenkungen, sodass auf Sicht der nächsten                         IG Fin                        1,4%            5,6%
drei Monate Renditeanstiege wenig wahrscheinlich erscheinen. In Summe halten                        HY Non-Fin                    2,0%            9,5%
wir somit 50 % des Portfolios in Fremdwährung.                                                    * durchschnittliche, jährliche Wertentwicklung über die
                                                                                                  letzten 5 Jahre in EUR
Der andere Veranlagungsschwerpunkt sind Anleihen in Euro die einen Renditeauf-                    Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
schlag gegenüber deutschen Staatsanleihen aufweisen.
Die sind einerseits Unternehmensanleihen, für die wir im      Anleihenportfolio Q2 2015
Durchschnitt einen weiteren Rückgang der ohnehin nur
                                                                                      Geldmarkt: 15,0% ( ↓ )
noch spärlichen Renditeaufschläge prognostizieren. Eine                                                                         Eurozone - Anleihen:
zweite Kategorie sind Staatsanleihen der Schwellenländer                                                                             20,0% ( ↑ )

die in Hartwährung notieren. Auch diese sollten im Umfeld                  Euro-
extremer Niedrigzinsen für „sichere Anleihen“ weitere Zu-       Unternehmensanleihen:
                                                                         10% ( ↑ )
flüsse verbuchen können.
Etwa 20 % investieren wir in Euro-Staatsanleihen, wobei
                                                                            Eurobonds:
wir Anleihen Italiens, Spaniens und Portugals vorziehen.                    5,0% ( ↔ )
Auch diese werden von den jeweiligen Notenbanken der
Eurozone im Rahmen von QE gekauft werden und von                                    Osteuropa:
Seiten der Investoren wird die Suche nach zumindest po-                             15,0% ( ↓ )                                       USA: 35,0%
                                                                                                                                            (↑)
sitiver Rendite weitere Zuflüsse in diese Märkte bewirken.
Schließlich halten wir noch 15 % am EUR-Geldmarkt.
                                                              im Vergleich zur letzten Publikation; : Gewicht erhöht, : Gewicht gesenkt, : Gewicht un-
              Finanzanalystin: Veronika Lammer, RBI Wien      verändert; Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH

 Korrelationen*
                                                     DE Staats-     Euro Unternehmens-         Euro Unterneh-    Euro Unterneh-        US-Staats-             CEE-Staats-
                                                     anleihen         anl. IG Non-Fin          mensanl. IG Fin    mensanl. HY          anleihen                anleihen
 DE Staatsanleihen                                        1,00                     0,86                 0,72            -0,06                  0,61                  0,22
 Euro Unternehmensanleihen IG Non-Fin                                              1,00                 0,94             0,21                   0,49                 0,35
 Euro Unternehmensanleihen IG Fin                                                                       1,00             0,44                   0,39                 0,39
 Euro Unternehmensanleihen HY                                                                                            1,00                  -0,12                 0,34
 US-Staatsanleihen                                                                                                                              1,00                 0,21
 CEE-Staatsanleihen                                                                                                                                                  1,00
* historisch, vergangene 12 Monate; IG … Investment Grade, HY … High-Yield; Gesamtertrag, alle Laufzeiten
Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

 Erwartete Anleihenperformance (%)*
                                                                                  3M                        6M                    9M                          12M
                                                                           EUR           LW          EUR          LW       EUR           LW            EUR           LW
 DE Staatsanleihen 10J                                                     -2,0         -2,0         -1,9        -1,9      -1,8         -1,8           -1,7         -1,7
 Euro Unternehmensanleihen IG Non-Fin                                      0,5          0,5          1,0         1,0       1,6          1,6            1,9          1,9
 Euro Unternehmensanleihen IG Fin                                          0,3          0,3          0,7         0,7       1,0          1,0            1,2          1,2
 Euro Unternehmensanleihen HY                                              2,2          2,2          3,0         3,0       3,8          3,8            4,2          4,2
 US-Staatsanleihen 10J                                                     -0,2         -3,6          2,5        -3,9      7,5          -4,2           6,4          -5,2
 * nicht annualisiert
 Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH

                Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                                7
Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG
Anlagestrategie - Aktien

      Europas Aktienmärkte übernehmen Führung von USA

       Europas Aktienmärkte haben nun Gelegenheit nachzuholen
       Investitionen in US-Aktien mit Schwerpunkt NASDAQ
       Emerging Markets Aktien zeigen noch keine klare Trendwende nach oben

      Risiko-/Ertragsvergleich (in EUR)                                                         Innerhalb des Aktienportfolios bevorzugen wir europäische Aktien, die gegen-
                                   10                                                           über ihren US-amerikanischen Pendants sowohl niedrigere Bewertungen als auch
      Erwarteter Ertrag (%, 3 Monate)

                                        8                DAX Euro                               bessere Aussichten auf steigende Gewinne aufweisen. Dazu tragen einerseits
                                        6
                                                ATX         STOXX                               geringere Kosten aufgrund des Ölpreisverfalls und der extrem niedrigen Zinsbe-
                                             S&P
                                                        Nikkei50                                lastung bei. Andererseits erleichtert der schwache Euro die Absatzmöglichkeiten
                                        4    500
                                             FTSE        225
                                        2    100        WIG 30                                  im Ausland und bietet auch inlandsorientierten Unternehmen einen Preisvorteil
                                        0         SMI                                           gegenüber Importwaren. In diesem Umfeld sollten die Gewinnmargen der Unter-
                                                          BUX                  MICEX
                                        -2                                                      nehmen über längere Zeit ansteigen können. Wir empfehlen daher ein Drittel des
                                        -4                                                      Aktienportfolios in Titel der Eurozone zu investieren, ein Anteil der weit über der
                                             9    14 19 24 29 34 39 44 49                       relativen Marktkapitalisierung liegt.
                                                 Historische Volatilität (%, 3 Monate)
                                                                                                US-Aktientitel liegen dagegen mit einem Gewicht von etwa 25 % in unserem
      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                Musterportfolio deutlich unter ihrem Anteil an der globalen Marktkapitalisierung.
                                                                                                Das durchschnittliche Gewinnwachstum dürfte vorerst durch die Stärke des USD
      Korrelationen                                                                             belastet bleiben, wobei einige Branchen – wie die wachstumsstarken Titel des
                                                            S&P       Euro   Nikkei             NASDAQ – unvermindert attraktiv erscheinen. Außerdem erwarten wir einen
                                                            500     STOXX 50 225
                                                                                                weiteren Anstieg des USD gegenüber dem Euro, sodass die Performance für den
         ATX                                                0,66       0,79       0,33
                                                                                                Euroinvestor verbessert werden sollte.
         DAX                                                0,67       0,94       0,41
         FTSE 100                                           0,64       0,85       0,43
                                                                                                Japanische Aktien gewichten wir mit 15,5 % relativ hoch, da das Land als Ölim-
         Nikkei 225                                         0,45       0,38       1,00          porteuer und bei zuletzt wenig verändertem Wechselkurs zum USD noch stärker
         Euro STOXX 50                                      0,73       1,00       0,38          vom Rückgang des Ölpreises profitiert als die Eurozone. Außerdem sollte der
         S&P 500                                            1,00       0,73       0,45          erwartete weitere Anstieg des USD die Performance dieser Position verbessern.
         SMI                                                0,61       0,74       0,53          Emerging Marktes (EM) ex CEE gewichten wir mit etwa 18 % relativ gering. Die
         MICEX                                              0,39       0,31       0,18          schwächelnde Konjunktur in China und der damit in Zusammenhang stehende
         WIG 30                                             0,41       0,57       0,19
                                                                                                Rückgang der Metallpreise sowie der Verfall des Ölpreises belasten die rohstoffer-
         BUX                                                0,36       0,45       0,07
                                                                                                zeugenden Emerging Markets – strukturelle Probleme werden offensichtlich. Da die
         Emerging Markets                                   0,46       0,59       0,42
      Korrelation (= wechselseitige Abhängigkeit) auf Basis der
                                                                                                meisten EM Börsen bereits heftig reagiert haben und auf relativ tiefen Niveaus in
      wöchentlichen Performance des letzten Jahres, in EUR                                      Seitwärtsbewegungen eingeschwenkt sind, erwarten wir keine massiven Kursrück-
      Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                gänge mehr, gehen aber auch nicht von schnellen Erholungen aus. Vergleichsweise
                                                                                                attraktiv erscheinen die CEE Märkte, die mit 7 % zur Aktiengewichtung beitragen.
                                                                                                                                     Finanzanalystin: Veronika Lammer, RBI Wien
           Erwartete Aktienmarktperformance (%)*
                                                                               3M                              6M                         9M                        12M
                                                                      EUR                LW             EUR          LW           EUR           LW           EUR          LW
       Euro STOXX 50                                                 5,7%                5,7%          3,0%          3,0%         9,0%         9,0%         7,1%          7,1%
       DAX                                                           7,6%                7,6%          4,2%          4,2%        10,1%         10,1%        8,4%          8,4%
       FTSE 100                                                      2,9%                2,7%          2,1%          0,5%         9,5%         6,3%         7,3%          4,1%
       SMI                                                           1,5%                4,0%          0,4%          2,9%         2,7%         7,2%         0,7%          5,1%
       Nikkei 225                                                    5,3%                5,8%          4,6%          4,2%        14,4%         10,4%        11,7%         7,8%
       S&P 500                                                       4,7%                1,5%          5,8%         -0,4%        14,0%         1,9%         14,5%         2,4%
       PX                                                            2,9%                4,2%          1,7%          2,3%         5,6%         6,2%         7,3%          7,1%
       BUX                                                           0,7%                4,5%          -1,9%         1,8%         1,6%         7,1%         3,2%          8,8%
       WIG 30                                                        2,4%                4,3%          2,9%          3,5%         6,8%         7,5%         7,6%          8,3%
       MICEX                                                         -1,8%               4,4%          0,9%          5,7%         -3,4%        6,3%         -0,3%         7,5%
       HSCE                                                          2,1%                0,6%          1,7%         -3,5%        15,2%         3,1%         17,1%         4,8%
      LW…lokale Währung
      * nicht annualisiert
      Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH

  8                                                 Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG
Anlagestrategie – Branchen

Zyklische Ausrichtung weiterhin favorisiert

 Zyklische Ausrichtung auch in Q2 2015
 Die Sektoren Industrie, Finanz, Energie, Grundstoffe, zyklischer Konsum und IT werden übergewichtet
 Versorger, defensiver Konsum, Telekommunikation und Gesundheit im Gegenzug untergewichtet

Das RBI-Branchenportfolio verzeichnete in der Periode seit dem 09. Dezember                                    Risiko-/Ertragsvergleich
2014 eine Outperformance von 26 Basispunkten (BP) gegenüber der Bench-                                                                             6

                                                                                                                Erwarteter Ertrag (%, 3 Monate)
mark. Dafür verantwortlich war in erster Linie die Untergewichtung des Versorger-                                                                  5                        Industrie
                                                                                                                                                                            Finanz
(+19,9 BP) und Energiesektors (+2,2 BP) und die Übergewichtung der Sektoren                                                                        4
                                                                                                                                                               Zykl.           Grundstoffe
                                                                                                                                                   3
zyklischer Konsum (+6,6 BP) und Industrie (+1,4 BP). Auch die Übergewichtung                                                                                  Konsum            IT             Energie
                                                                                                                                                   2
                                                                                                                                                             Gesundheit
des Grundstoffsektors (+0,8 BP) und die Untergewichtung des defensiven Kon-                                                                        1
sums (+0,3 BP) lieferten positive Beiträge. Dagegen lieferten die Übergewichtung                                                                   0                        Telekom
                                                                                                                                                              Def.
                                                                                                                                                  -1
des IT-Sektors (-2,1 BP) und der Finanztitel (-1,8 BP), sowie die Untergewichtung                                                                            Konsum
                                                                                                                                                  -2
des Gesundheits- (-1,1 BP) und Telekomsektors (-0,2 BP) negative Beiträge.                                                                        -3
                                                                                                                                                                               Versorger

Über-/Untergewichtung                                                                                                                                  0               10               20          30
Auch im zweiten Quartal 2015 bleibt das Portfolio zyklisch ausgerichtet, wo-                                                                               Historische Volatilität (%, 3 Monate)
                                                                                                               Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
bei die absoluten Abweichungen insgesamt 1.300 BP betragen. Unser stärkstes
Übergewicht stellt mit 220 BP der Industriesektor dar. Die kontinuierlich robuste                              Über-/Untergewichtung Sektoren*
Konjunktur in den USA und die konjunkturelle Beschleunigung in der Eurozone
                                                                                                                                                  Versorger
sollten weiterhin eine Outperformance begünstigen. Dasselbe sollte für die Sek-
                                                                                                                                                   Telekom
toren Finanz und zyklischer Konsum gelten, wobei die Übergewichtung hier mit                                                                                 IT
140 BP bzw. 70 BP deutlich geringer ausfällt. Besonders Titel des zyklischen                                                                           Finanz
Konsums sind schon gut gelaufen und weisen teilweise schon teure Bewertun-                                                          Gesundheit
                                                                                                                      Def. Konsum
gen auf. Die Sektoren Energie und Grundstoffe gewichten wir jeweils mit 80 BP
                                                                                                                Zykl. Konsum
über. Für den IT-Sektor sehen wir weiterhin eine positive Entwicklung, wobei sich
                                                                                                                                                   Industrie
im Mobilsegment eine zunehmende Marktsättigung in den etablierten Märkten                                                       Grundstoffe
abzeichnet. Daher fällt das Übergewicht mit 60 BP geringer aus. Das stärkste Un-                                                                   Energie
tergewicht legen wir mit 280 BP weiterhin in den Versorgersektor, der aufgrund                                                                                -400     -200      0       200     400
des anhaltenden Abbaus von Überkapazitäten wenig Potenzial aufweist. Den                                       * in Basispunkten
                                                                                                               Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH
defensiven Konsum gewichten wir mit 220 BP unter, da er schon teuer bewertet
scheint. Zusätzlich dürften der starke Wettbewerbsdruck in der Branche und eine                                RBI-Branchenportfolio
schwache Konjunktur in den Emerging Markets die Gewinne schmälern. Im Tele-                                    108                                                                                 40
kommunikationssektor, der mit 140 BP untergewichtet wird, besteht weiterhin ein                                106                                                                                 30
erhöhter Wettbewerbsdruck und in Europa ist das weitere regulatorische Vorge-                                  104                                                                                 20
                                                                                                               102                                                                                 10
hen hinsichtlich der Abschaffung der Roaminggebühren aufgeschoben worden.
                                                                                                               100                                                                                 0
Gesundheit gewichten wir aufgrund des bestehenden Preisdrucks im Pharmabe-                                      98                                                                                 -10
reich und unserer zyklischen Ausrichtung mit 10 BP unter.                                                       96                                                                                 -20
                                          Finanzanalystin: Judith Galter, RBI Wien                              94                                                                                 -30
                                                                                                                92                                                                                 -40
 Top 10 Branchenperformance                                                                                      Dez.14                                            Jän.15            Feb.15

                                                                          Q1 bis 19.03.2015   5 Jahre p.a.*                                                  RBI Branchenportfolio
                                                                                                                                                             Relative Performance (r. Skala)*
    1        Automobile                                                            13,4%          18,7%
                                                                                                               * in Basispunkten
    2        Einzelhandel                                                          12,5%          20,0%        Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
    3        Lebensmitteleinzelhandel                                              12,0%          13,6%
    4        Gesundheitswesen                                                      10,8%          17,8%
                                                                                                                     RBI-Branchenportfolio
    5        Gewerbliche Dienstleistungen                                          10,8%          11,7%
    6        Pharma & Biotech                                                       9,3%          20,0%                                                           2012      2013        2014     seit*
    7        Medien                                                                 9,2%          23,0%        Benchmark                                          16,3% 29,6% 10,4% 6,0%
    8        Transport                                                              8,8%          16,5%        Portfolio                                          15,6% 29,9% 9,7%              6,2%
    9        Dauerhafte Konsumgüter                                                 8,2%          12,7%        Relative
                                                                                                                                                                  -79 BP    27 BP -69 BP 26 BP
                                                                                                               Performance
   10        Verbraucherdienstleistungen                                            7,6%          16,5%
                                                                                                                 * seit 9. Dezember 2014 bis 19. März 2015
* durchschnittliche, jährliche Wertentwicklung über die letzten 5 Jahre                                          Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

                Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                                                             9
Strategie Globale Märkte - Raiffeisen Bank International AG
Konjunktur Eurozone

       Sehr gute Voraussetzungen für anhaltenden Aufschwung

        Stimmung hat sich aufgehellt
        Energiepreisrückgang wirkt wie Steuersenkung
        Investitionsbelebung wesentlich für nachhaltigen Aufschwung

       Stimmung hat sich aufgehellt                               In den vergangenen Monaten hat sich die Stimmung von Verbrauchern und Un-
       59                                                  3,0    ternehmen deutlich verbessert. Derartige Umfragen sind aussagekräftige Früh-
                                         Prognose
                                                                  indikatoren für die unmittelbare Konjunkturentwicklung. In den ersten Monaten
       56                                                  2,0
                                                                  dieses Jahr dürfte somit die Wirtschaftsaktivität an Fahrt zulegen. Für unsere po-
       53                                                  1,0    sitive Einschätzung der Konjunktur in der ersten Jahreshälfte 2015 spricht auch
       50                                                  0,0    der deutliche Ölpreisrückgang, der wie eine starke Steuersenkung wirkt. Bis Mitte
                                                                  des Jahres erwarten wir den durchschnittlichen Ölpreis in Euro um rund 35 %
       47                                                  -1,0
                                                                  tiefer als im Vorjahr und die Energiepreise um rund 7 %. Dies entlastet die Haus-
       44                                                  -2,0
                                                                  haltsbudgets im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2014 um rund 0,7 %. Bei voller
         2010        2012       2014        2016
                       BIP real (% p.a., r. Skala)
                                                                  Ausschöpfung dieses Vorteils durch Mehrkonsum ergibt sich ein positiver Effekt
                       PMI gesamt                                 auf das BIP von rund 0,4 %. Auch Unternehmen profitieren von den reduzierten
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH           Energiekosten, was über niedrigere Produktpreise oder höhere Gewinne wieder
                                                                  Konsumenten zu Gute kommt und Rückenwind für Investitionen bedeutet.
                                                                  Doch auch die Voraussetzungen für einen anhaltenden Aufschwung sind sehr
                                                                  gut. Die von uns prognostizierte anhaltende Abwertung des Euro gegenüber den
       Haushalte in Kauflaune                                     meisten Währungen der Handelspartner bietet der Exportwirtschaft und somit
       4,0                                                 0      der Konjunktur insgesamt Rückenwind. Wesentlich für die Exportchancen ist zu-
       3,0                                                 -4     dem der Wirtschaftsausblick in den Abnehmerländern. In den größten Absatz-
       2,0                                                 -8     märkten der Eurozone, den USA und Großbritannien, rechnen wir mit anhaltend
       1,0                                                 -12
                                                                  robuster Konjunkturlage.
       0,0                                                 -16
       -1,0                                                -20
                                                                  Für die Investitionsnachfrage sind Kosten und Absatzchancen entscheidend. Der
       -2,0                                                -24    angeführte positive Effekt aus dem Energiepreisrückgang wird unseren Schätzun-
       -3,0                              -28                      gen zu Folge zwar ab Herbst auslaufen, mittelfristig ist jedoch in den meisten Län-
           2010 2011 2012 2013 2014 2015
                                                                  dern der Eurozone mit niedrigem Lohndruck zu rechnen. Vor allem aber bieten
                    Privater Konsum (real, % p.a.)
                                                                  die niedrigen Zinsen und Risikoprämien historisch günstige Finanzierungskosten
                    Einzelhandelsumsatz (% p.a.)*
                    Konsumentenvertrauen (r .Skala)               für die Privatwirtschaft und öffentliche Hand. Aus unserer Sicht hat sich in den
       * 3-Monats gleitender Durchschnitt                         letzten Jahren aufgrund innen- und geopolitischer Unsicherheiten in vielen Län-
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH           dern Investitionsbedarf aufgestaut. Da wir wie ausgeführt von einer Steigerung
                                                                  der Ausgaben der in- und ausländischen Endverbraucher ausgehen, sprechen
                                                                  viele Einflussfaktoren für eine Belebung der Investitionsnachfrage dieses und
                                                                  kommendes Jahr.
                                                                  Auf Länderebene erwarten wir das stärkste Konjunkturmoment im Jahr 2015 in
                                                                  Deutschland, Irland, Spanien und Portugal. Dagegen dürften in Italien und Frank-
       Ölpreis dominiert Inflationsverlauf                        reich strukturelle Schwächen den Aufschwung dämpfen. Zu den Nachzüglern
       75                                                  4,0    sind wohl auch Finnland und Österreich zu zählen.
                                                                  Die Inflationsentwicklung bleibt unserer Meinung nach geprägt vom Ölpreisver-
       50                                                  3,0
                                                                  lauf. Im Februar lag die Inflationsrate bei -0,3 % p.a., und basierend auf unseren
       25                                                  2,0
                                                                  Wechselkurs- und Ölpreisprognosen rechnen wir bis zur Jahresmitte mit rückläufi-
        0                                                  1,0    gen Konsumentenpreisen im Vergleich zum Vorjahr. Da wir jedoch ab Herbst den
                                                Prognose

                                                                  preisdämpfenden Effekt aus der Ölpreisentwicklung auslaufen sehen, erwarten
       -25                                                 0,0
                                                                  wir die Teuerungsrate zu Jahresende über der Marke von 1 % p.a. Klammert
       -50                                                 -1,0   man die Komponenten Energie und Lebensmittel aus, so ergibt sich dagegen ein
         Jän.09    Jän.11    Jän.13    Jän.15
                                                                  weitaus weniger volatiles Bild. Von einer Steigerungsrate im Februar von 0,7 %
                      Ölpreis (in EUR, % p.a.)
                      Inflationsrate (% p.a.; r. S.)              p.a. dürfte der Auftrieb bis Jahresende ein wenig zurückgleiten, sodass wir den
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH           Jahresschnitt bei 0,6 % erwarten.
                                                                                                          Finanzanalyst: Gottfried Steindl, RBI Wien

  10                  Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Konjunktur USA

Nach schwachem Jahresauftakt dürfte Konjunktur spürbar anziehen

 Konjunktur zu Jahresbeginn durch Sonderfaktoren gebremst
 Aussichten für weiteren Jahresverlauf dank äußerst günstiger Rahmenbedingungen sehr gut
 Arbeitslosigkeit sinkt rapide; Lohndruck dürfte in zweiter Jahreshälfte zunehmen

Im vierten Quartal 2014 ist das reale Bruttoinlandsprodukt laut zweiter Schät-     Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP)
zung des Bureau of Economic Analysis annualisiert um 2,2 % p.q. gewachsen.           6,0
Das ist zwar deutlich weniger als im Schnitt des zweiten und dritten Quartals,       4,0
                                                                                     2,0
entspricht aber noch immer dem Potenzialwachstum. Für das erste Quartal 2015         0,0
rechnen wir mit einem nochmals schwächeren Anstieg. Negativ auf die Konjunk-        -2,0
                                                                                    -4,0

                                                                                                                                  Prognose
turdynamik dürften sich unserer Meinung nach sowohl der Jahrhundert-Winter
                                                                                    -6,0
im Osten der USA als auch der Hafenarbeiterstreit an der Westküste ausgewirkt       -8,0
haben. Ähnlich wie 2014 rechnen wir dafür im zweiten Quartal mit einer starken     10,0

                                                                                           08
                                                                                           09
                                                                                           09
                                                                                           10
                                                                                           10
                                                                                           11
                                                                                           11
                                                                                           12
                                                                                           12
                                                                                           13
                                                                                           13
                                                                                           14
                                                                                           14
                                                                                           15
                                                                                           15
Gegenbewegung – zum einen dürften dann witterungsbedingte Ausfälle nachge-

                                                                                           Q4
                                                                                           Q2
                                                                                           Q4
                                                                                           Q2
                                                                                           Q4
                                                                                           Q2
                                                                                           Q4
                                                                                           Q2
                                                                                           Q4
                                                                                           Q2
                                                                                           Q4
                                                                                           Q2
                                                                                           Q4
                                                                                           Q2
                                                                                           Q4
holt werden und zum anderen wurde der Hafenarbeiterstreit Ende Februar bei-
                                                                                                BIP (in %, p.q., annualisiert)
gelegt. Für die zweite Jahreshälfte bleiben die Aussichten unserer Meinung nach                 BIP (in % p.a.)
sehr gut. Der starke Beschäftigungsanstieg und real steigende Löhne dürften den    * real, % p.q., annualisiert
                                                                                   Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
privaten Konsum ankurbeln. Die Wohnungsbauinvestitionen dürften angesichts
des sich allmählich abzeichnenden Mangels an Wohnraum ebenfalls anziehen.
Positive Impulse erwarten wir uns außerdem von den Ausrüstungsinvestitionen
und dem Staatskonsum. In Summe sollte das mehr als genug sein, um die dämp-
fenden Effekte des erstarkten Dollar auf die Exporte wett zu machen. An unserer
                                                                                   Kräftiger Beschäftigungsaufbau
Prognose einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 3,2 % im laufenden Jahr
                                                                                   144
halten wir daher auch bei einem schwachen Zuwachs der Wirtschaftsleistung im
                                                                                   142
Auftaktquartal fest.
                                                                                   140
Gegen eine dauerhaft schwächere konjunkturelle Dynamik spricht auch die Ent-       138
wicklung am Arbeitsmarkt. So steigt die Beschäftigung nach wie vor rasant. Im      136
Februar wurden mit 295 Tsd. den 13. Monat in Folge mehr als 200 Tsd. neue          134
Stellen geschaffen. Eine solche Serie gab es zuletzt Mitte der 1990er Jahre. Die   132
Arbeitslosenquote ging um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5 % zurück. Die Beschäfti-       130
gung befindet sich seit Anfang 2011 auf einem äußerst stabilen Aufwärtstrend:        Jän.11 Jän.12 Jän.13 Jän.14 Jän.15
                                                                                              Beschäftigung*
Zwischen Januar 2011 und Dezember 2013 wurden monatlich im Schnitt 187                        Trend seit Jan. 2014
Tsd. neue Stellen geschaffen. Seit Anfang 2014 hat sich dieser Schnitt spürbar                Trend Jan. 2011 bis Dez. 2013
                                                                                   * außerhalb der Landwirtschaft (Mio.)
auf 261 Tsd. erhöht. Inzwischen kann man davon ausgehen, dass dieser neue,         Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

steilere Trend dauerhaft ist und es sich nicht bloß um eine Abweichung nach
oben vom alten Trend handelt. 2015 dürften damit wie schon 2014 gut 3 Mil-
lionen neue Jobs entstehen. Nachdem die Bevölkerung aber nur um rund 1 %
wachsen dürfte, wird die Arbeitslosenquote weiter deutlich sinken. Das Vollbe-
schäftigungsziel der US Notenbank von 5,25 % dürfte im zweiten Quartal 2015        Inflation mittelfristig steigend
erreicht werden, bis Ende 2015 erwarten wir die Quote bei nur noch 4,5%. Das         6,0
entspräche dann dem letzten zyklischen Tief aus den Jahren 2006/07.
                                                                                     4,0
Die Inflationsrate lag im Februar wohl wie schon im Januar bei -0,1 % p.a. Der
                                                                                     2,0
starke Ölpreisrückgang im zweiten Halbjahr dürfte die Teuerungsrate noch bis
ins dritte Quartal unter der Nulllinie halten. Ab dem vierten Quartal wird die
                                                                                                                                     Prognose

                                                                                     0,0
Inflationsrate dann aber kräftig steigen und bis Jahresmitte 2016 knapp unter       -2,0
3 % p.a. liegen. Der starke Rückgang der Arbeitslosenquote dürfte sich in der
                                                                                    -4,0
zweiten Jahreshälfte in steigendem Lohndruck und in der Folge in einem Anstieg             07 08 09 10 11 12 13 14 15 16
der Kerninflationsrate widerspiegeln.                                                                 VPI* (% p.a.)
                                                                                                      VPI-Kernrate (% p.a.)
                                           Finanzanalyst: Jörg Angelé, RBI Wien
                                                                                   * Verbraucherpreisindex
                                                                                   Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH

           Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                         11
Geldmarkt

       Geldpolitik in Europa und USA auf unterschiedlichen Wegen

        Eurozone: Maximale Inflations- und Konjunktursteuerung postuliert
        USA: Fed bereit zur Normalisierung des Zinsniveaus
        USA: Leitzinsspanne Ende 2015 bei 0,75 % bis 1,00 % erwartet

       Geldmarktzins 3M (%)                                             Die Europäische Zentralbank beschloss wie erwartet auf ihrer Sitzung Ende
        2,0                                                             Jänner ihr Anleihekaufprogramm auszudehnen. Seit März 2015 bis zumindest
                                                                        September 2016 will die Notenbank ein Anleihevolumen von EUR 60 Mrd.
                                                                        pro Monat erwerben, wobei unserer Schätzung zufolge rund EUR 42 Mrd. auf
                                                Prognose

        1,5
                                                                        Staatsanleihen entfallen wird. Die aktive Einflussnahme auch auf langfristige
        1,0                                                             Zinssätze dürfte diese auf Jahressicht tief halten oder noch weiter zurückgleiten
                                                                        lassen. Zudem könnten die Geldmarktsätze vom aktuellen Niveau noch ein paar
        0,5
                                                                        Basispunkte nach unten gleiten, für kurze Laufzeiten sind als anhaltend negative
                                                                        Euribor-Sätze nicht auszuschließen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Deflationsrisi-
        0,0
                                                                        ken vorzubeugen und die Konjunktur anzuregen. Die entscheidenden Transmissi-
          Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16
                           EUR                  USD                     onskanäle der niedrigen Zinsen sind dabei der Wechselkurs und die Kreditver-
       EUR: 5J-Hoch: 1,615, 5J-Tief: 0,025                              gabe. Die Euro Schwäche dämpft den Rückgang der Inflationsrate und stützt die
       USD: 5J-Hoch: 0,583, 5J-Tief: 0,223
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH                 Konjunktur. Über die Kreditvergabe wird aus Notenbankliquidität Geld für die
       Geldmarktzins 3M (%)                                             Realwirtschaft, was ebenfalls Teuerung und Konjunktur antreibt. Bis Jahresende
       0,5                                                              dürfte einerseits der Euro weiter abwerten und die Kreditvergabe zunehmen bzw.
                                                                        andererseits die Inflationsrate über die 1 % Marke ansteigen und die Konjunk-
       0,0                                                              turerholung an Schwung gewinnen. Aus unserer Sicht wird daher die Phantasie
                                                    Prognose

                                                                        für zusätzliche geldpolitische Maßnahmen wie eine Absenkung des Einlagesat-
       -0,5                                                             zes oder eine Ausdehnung des Anleihekaufprogramms abnehmen. Im Gegenteil,
                                                                        im Laufe des Jahres 2016 müssen sich wohl die Finanzmarktteilnehmer auf ein
       -1,0                                                             Auslaufen der geldpolitischen Impulse einstellen.
                                                                        Die US Notenbank ist mit der Sitzung vom 18. März von Autopilot auf manuelle
       -1,5
                                                                        Steuerung umgestiegen. Fed Präsidentin Yellen sagte, eine Zinsanhebung sei le-
          Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16
                     CHF           JPY                                  diglich noch auf der Sitzung im April äußerst unwahrscheinlich. Danach könnte
       CHF: 5J-Hoch: 0,307, 5J-Tief: 0,003                              eine solche je nach Datenlage aber auf jeder Sitzung erfolgen. Wir gehen weiter-
       JPY: 5J-Hoch: 0,359, 5J-Tief: 0,118
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH                 hin davon aus, dass die erste Zinsanhebung im Juni vorgenommen werden wird.
                                                                        Zugegebenermaßen hat das Risiko für eine spätere Anhebung mit dem Ausgang
       Leitzinssatz (%)                                                 der jüngsten Zinssitzung aber zugenommen. Schlagend würde dieses Risiko un-
                       aktuell             Prognose                     serer Meinung nach dann, wenn sich der Arbeitsmarkt im Frühling nicht so gut
                                                                        entwickelt wie von uns unterstellt. Sollte die Arbeitslosenquote aber weiterhin so
                            1
        Länder         19.03     Jun.15    Sep.15              Mär.16
        Eurozone         0,05      0,05      0,05                0,05
                                                                        stark sinken wie im Schnitt der letzten zwölf Monate – -0,08 Prozentpunkte pro
        GB               0,50      0,50      0,50                0,75
                                                                        Monat – und die Beschäftigung monatlich um mehr als 200 Tsd. zunehmen, dürfte
        Schweiz          -0,79     -1,00     -1,00              -0,75
                                                                        auch eine äußerst niedrige Inflationsrate die Fed nicht von einer Zinserhöhung
        Japan            0,10      0,10      0,10                0,10
        USA              0,25      0,50      0,75                1,50   abhalten. Wie auch die Notenbanker inzwischen mehrfach klargestellt haben ist
        18:00 MEZ
        1                                                               die niedrige Inflationsrate temporären Phänomenen geschuldet und nicht konjunk-
        Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                        turell bedingt. Wir gehen daher davon aus, dass die Fed den Leitzins in diesem
        Geldmarktzins 3M (%)                                            Jahr noch dreimal anheben wird: im Juni, im September und im Dezember. Am
                akt.      Jun.15      Sep.15               Mär.16
                                                                        Jahresende ergäbe sich somit ein Leitzinsband von 0,75 % bis 1,00 %. Im nächs-
              19.03.1 Prog Fwd2 Prog Fwd2 Prog Fwd2
       EUR 0,02 0,05 0,01 0,05 0,01 0,05 -0,01                          ten Jahr dürften die Währungshüter dann deutlich stärker an der Zinsschraube
       CHF -0,79 -1,00 -0,81 -1,00 -0,80 -0,75 -0,72                    drehen als sie dies aktuell selbst erwarten. Zum einen gehen wir davon aus, dass
       USD 0,26 0,70 0,35 1,20 0,55 1,90 0,93                           die Arbeitslosenquote viel schneller sinken wird als von den Mitgliedern des geld-
       GBP 0,57 0,60 0,57 0,60 0,58 0,80 0,77                           politischen Rates erwartet. Zum zweiten dürfte die Inflationsrate ab Herbst kräftig
       JPY    0,10 0,10 0,09 0,10 0,10 0,10 0,11                        steigen und den größten Teil des Jahres 2016 über 2 % p.a. liegen.
        1
         18:00 MEZ; 2 Forwardsätze
        Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                Finanzanalysten: Gottfried Steindl, Jörg Angelé, RBI Wien

  12                     Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Staatsanleihen

Euro Staatsanleihemarkt entkoppelt sich von US Vorgaben

 Eurozone: Staatsanleihekäufe steigern Überschussliquidität
 Eurozone: Negativer Einlagesatz führt zu Veranlagungsdruck
 USA: Sich abzeichnende Leitzinsanhebungen sprechen für fallende Staatsanleihekurse

Das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) hat unserer Mei-
                                                                                                 Einflussfaktoren für Staatsanleihen
nung nach eine anhaltend dominante Wirkung auf den Staatsanleihemarkt. In
                                                                                                 Märkte                     DE               US             JP
den kommenden Quartalen dürften die Anleihekäufe die Überschussliquidität im                     BIP-Wachstum 3 (2)      3   (4)                      1            (2)
Finanzsystem deutlich erhöhen. Da überschüssige Liquidität im Finanzsystem mit                   Inflation     1 (1)     1   (2)                      1            (2)
einem Strafzins von 0,2 % belegt wird, besteht ein hoher Veranlagungsdruck. So-                  Budget        1 (1)     3   (3)                      4            (4)
                                                                                                 Währung       4 (4)     1   (1)                      3            (3)
mit sollten die EZB Beschlüsse die Rendite für deutsche Staatsanleihen auf Jahres-
                                                                                                 Politik       1 (1)     2   (2)                      2            (2)
sicht tief halten. Für zweijährige Anleihen wird aus unserer Sicht der Einlagesatz               Geldmarkt     1 (1)     4   (4)                      1            (1)
von -0,2 % der maßgebliche Orientierungspunkt sein, da die EZB keine Anleihen                    Technik       3 (2)     3   (4)                      2            (2)
mit einer Verzinsung unter diesem erwerben wird. Mittlere Laufzeiten erwarten                    Durchschnitt 2,0 (1,7) 2,4 (2,9)                    2,0          (2,3)
                                                                                                Erklärung: Die Bedeutungsskala reicht von 1 bis 4. Die
wir um die 0 % Marke. Die Rendite von zehnjährigen Anleihen dürfte in einer                     Note 1 (4) bedeutet einen deutlich pos. (neg) Einfluss auf
                                                                                                den jeweiligen Markt. Alle Faktoren sind gleichgewichtet.
Bandbreite von 0,1 % bis 0,5 % verharren. Auch die Spreads der Staatsanleihen                   Der Horizont für die Einschätzung beträgt drei Monate. In
vieler Euroländer gegenüber den deutschen Benchmarkanleihen sollten sich weiter                 Klammer die Note vom Vorquartal.
                                                                                                Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH
reduzieren. In unseren vorliegenden Prognosen ist unsere Erwartung zu Politik und
Wirtschaftsdaten nur mehr ein nachrangiger Einflussfaktor für Staatsanleihen. Die               Rendite 10J (%)
aktuelle bzw. von uns erwartete Preissetzung am Staatsanleihemarkt stellt also im
                                                                                                 3,3
Vergleich zu historischen Mustern und Zusammenhängen eine Übertreibung dar.
                                                                                                 2,8
Am Markt wurde die FOMC Zinssitzung vom 18. März sehr „taubenhaft“ ausge-
legt, die Rendite von US Staatsanleihen gab deutlich nach. Wir interpretieren die                2,3

Äußerungen von Fed Präsidentin Yellen dagegen deutlich weniger „taubenhaft“                      1,8

                                                                                                                                                       Prognose
als der Markt: Notwendige Bedingung für eine Zinsanhebung ist eine weitere Ver-                  1,3
besserung am Arbeitsmarkt, abzulesen in erster Linie an einer weiter sinkenden
                                                                                                 0,8
Arbeitslosenquote und einem soliden Beschäftigungszuwachs. Als hinreichende
                                                                                                 0,3
Bedingung ist es ausreichend, wenn Kerninflation und Löhne zumindest auf dem                       Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16
aktuellen Niveau verharren bzw. mit dem gegenwärtigen Tempo steigen. Unserer                                           DE                     USA
Meinung nach werden diese Voraussetzungen auf der übernächsten Zinssitzung                      DE: 5J-Hoch: 3,492, 5J-Tief: 0,202
                                                                                                USA: 5J-Hoch: 3,989, 5J-Tief: 1,404
im Juni erfüllt sein. Wir sind insbesondere der Meinung, dass die Währungshüter                 Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

zum wiederholten Male die Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt unterschätzen.
Die Arbeitslosenquote dürfte bereits im Sommer das Niveau erreichen, das das                     Bandbreite Rendite 10J (%)
FOMC für Ende 2015 erwartet. Wir gehen daher davon aus, dass die Fed den                         Länder          Jun.15           Sep.15             Mär.16
                                                                                                 DE          0,1   -   0,5       0,1    -   0,5      0,1    -     0,5
Leitzins in diesem Jahr noch dreimal anheben wird. Wir halten daher an unserer                   USA         1,7   -   2,7       1,5    -   3,0      2,0    -     3,5
Prognose einer bis zum Jahresende per saldo steigenden Rendite 10-jähriger US                    GB          1,4   -   2,2       1,7    -   2,5      1,8    -     2,6
Staatsanleihen fest.                                                                             Japan       0,2   -   0,7       0,1    -   0,7      0,2    -     0,9
                                                                                                 Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH
                        Finanzanalysten: Gottfried Steindl, Jörg Angelé, RBI Wien
Rendite 10J (%)
                     19.03.2015                 Jun.15                  Sep.15                  Dez.15                                      Mär.16
Länder                                   Prog            Cons*   Prog            Cons*   Prog            Cons*                   Prog                Cons*
Österreich              0,32              0,5             n.v.   0,5              n.v.   0,5              n.v.                   0,5                  n.v.
Deutschland             0,19              0,4             0,4    0,4              0,5    0,4              0,6                    0,4                  0,7
Frankreich              0,46              0,6             0,6    0,5              0,6    0,5              0,7                    0,5                  0,8
Italien                 1,27              1,2             1,2    1,1              1,3    1,0              1,3                    0,9                  1,4
Spanien                 1,29              1,3             1,2    1,2              1,3    1,1              1,4                    0,9                  1,5
Großbritannien          1,53              1,9             1,8    2,0              2,0    2,2              2,2                    2,4                  2,2
Schweiz                -0,06             -0,1             0,0    0,0              0,1    0,0              0,1                    0,0                  0,1
Japan                   0,32              0,4             0,4    0,4              0,4    0,4              0,5                    0,5                  0,5
USA                     1,98              2,4             2,2    2,5              2,4    2,6              2,6                    2,8                  2,8
18:00 MEZ * Cons... Konsensusschätzung
1

Quelle: Thomson Reuters, Bloomberg, RBI/Raiffeisen RESEARCH

              Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                                13
Währungstrends

       EUR/USD: Dollar profitiert von guter US Konjunktur und Fed-Politik

        Zunehmend divergierende Geldpolitik von Fed und EZB belastet Euro
        Euro bis Ende 2015 unter 1,00 EUR/USD erwartet
        GBP wertet weiter auf

       EUR/USD                                                        Mit Beginn des Anleihekaufprogramms durch die EZB sowie in Folge einer Reihe
       1,50                                                           starker US Arbeitsmarktberichte hat der Euro seine Talfahrt zum Dollar im ersten
                                                                      Quartal fortgesetzt. Der Euro notiert derzeit bei 1,08 EUR/USD und damit nur
       1,40
                                                                      noch knapp über unserem bisherigen Kursziel für das Jahresende. Wir gehen
                                                  Prognose

       1,30                                                           aber davon aus, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange ist und die
       1,20                                                           Gemeinschaftswährung in den nächsten Monaten unter Abwertungsdruck blei-
                                                                      ben wird. Die US Notenbank hat auf ihrer Sitzung am 18. März klargestellt,
       1,10
                                                                      dass sie aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr damit beginnen wird, den
       1,00                                                           Leitzins anzuheben. Wir halten nach wie vor den Juni für einen wahrscheinlichen
       0,90
                                                                      Starttermin zur Zinsnormalisierung. Im Endeffekt ist es aber unerheblich, ob die
          Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16                          Zinsen ab Juni oder erst ab September steigen. Die Renditedifferenz zwischen
       5J-Hoch: 1,489, 5J-Tief: 1,052
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                      deutschen und amerikanischen Staatsanleihen dürfte sich so oder so ausweiten.
                                                                      Dies sollte den Euro ebenso unter Druck halten wie die Tatsache, dass es der ex-
                                                                      plizite Wunsch der EZB ist, einen schwachen Euro zu sehen. Wir rechnen daher
                                                                      damit, dass EUR/USD im Sommer die Parität erreichen wird und Ende des Jahres
                                                                      unter 1 notieren wird.

       EUR/GBP                                                        Parallel zum EUR/USD Kurs hat auch das britische Pfund seit Jahresanfang zum
       0,90                                                           EUR massiv zugelegt und den höchsten Stand seit 2008 erreicht. Dass Großbri-
                                                                      tannien gegenüber der Eurozone einmal mehr konjunkturell punkten kann, ist für
       0,85                                                           diese Bewegung nur ein Randthema. Vielmehr sind die Euroschwäche und die
                                               Prognose

                                                                      sich ausweitenden Renditedifferenzen zwischen Großbritannien und der Euro-
       0,80
                                                                      zone die Auslöser. Die geringe Steigerungsrate des VPI (im Jänner 0,3 % p.a.)
       0,75                                                           bringt das geldpolitische Komitee (MPC) der BoE (Bank of England) in Erklä-
                                                                      rungsnotstand. Wir rechnen im laufenden Jahr mit keiner Zinserhöhung seitens
       0,70
                                                                      der britischen Notenbank mehr. Die massive Aufwertung wirkt auf die Konjunktur
                                                                      bereits restriktiv. Das Pfund dürfte von den erreichten Jahreshöchstständen zum
       0,65
          Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16                          EUR aufgrund von Unsicherheiten rund um die Parlamentswahlen im Mai zwar in
       5J-Hoch: 0,906, 5J-Tief: 0,708                                 den nächsten Monaten wieder sukzessive zurückweichen. Auf Jahressicht erwar-
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
                                                                      ten wir das Pfund aber weiter auf der starken Seite.

                                                                                                  Finanzanalysten: Jörg Angelé, Lydia Kranner, RBI Wien

           Währungen: FX pro EUR
                            19.03.20151                      Jun.15                      Sep.15                     Dez.15                 Mär.16
           Länder                                   Prog              Fwd2        Prog            Fwd2       Prog            Fwd2   Prog            Fwd2
           USA                  1,06              1,03                1,06       1,00             1,07      0,95             1,07   0,95            1,07
           Schweiz              1,05              1,08                1,05       1,08             1,05      1,10             1,05   1,10            1,04
           Japan                129                 129               129         128             129        124             128    124             129
           GB                   0,72              0,72                0,72       0,71             0,72      0,70             0,73   0,70            0,73
           Norwegen3            8,60              8,71                8,63       8,63             8,66      8,54             8,68   8,46            8,70
           Schweden3            9,25              9,39                9,24       9,29             9,24      9,20             9,24   9,10            9,24
       1
        18:00 MEZ 2 Fwd ... Forwardsätze 3 Konsensusschätzung
       Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

  14                   Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments
Währungstrends

CHF und JPY: Von Notenbanken dominiert

  CHF zum EUR leicht schwächer
  3-Monatslibor weiter negativ
  JPY Abwertung zum USD nicht zu Ende

Nach der unerwarteten Aufgabe der Interventionsgrenze von 1,20 im Jänner,                                                EUR/CHF*
dürfte der Schweizer Franken zum EUR ein neues Band zwischen 1,05 und 1,10                                               1,05
ausbilden. Das heißt nicht, dass die SNB einen neuen Interventionskorridor aus-
gerufen hat. Die Schweizerische Nationalbank dürfte aber mit Interventionen                                              1,10
mitgeholfen haben, den Franken über 1,0 zum EUR zu stabilisieren. Laut den
Sichteinlagen, die von den Geschäftsbanken bei der Notenbank gehalten wer-                                               1,15
den, sind die Interventionen in den letzten Wochen wieder zurückgefahren wor-

                                                                                                                                                                  Prognose
den. Je schwächer sich die Konjunktur entwickeln wird, desto mehr könnte die                                             1,20
SNB wieder Einfluss auf den Wechselkurs nehmen. Die Schweizer Konjunktur-
indikatoren signalisieren bereits einen starken wirtschaftlichen Rückgang. Laut                                          1,25
einer KOF Studie dürfte ein unmittelbarer Einfluss der Wechselkursaufwertung                                                Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16

auf die Wirtschaft des Landes bereits nach einem Monat erfolgen, der stärkste                                            * invertierte Skala
                                                                                                                         5J-Hoch: 1,452, 5J-Tief: 0,981
Einfluss sei zwischen 6-9 Monaten spürbar. Bei der letzten Zinssitzung ließ die                                          Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

Schweizerische Nationalbank den Zinskorridor des 3M-Libors zwischen -0,25
und -1,25 % und den Einlagezins bei -0,75 % unverändert. Laut Aussagen des
Notenbankgouverneurs Jordan will sie daran auch nichts ändern. Der 3-Monats-
libor dürfte sich im Jahresverlauf im unteren Bereich des Zinskorridors bewegen
und eine Stütze für einen schwächeren Frankenkurs bleiben. In unserer Prognose
gehen wir auf Jahressicht von einem Wechselkurs von 1,10 Franken je EUR aus.                                             USD/JPY*
                                                                                                                           70
Pendelte die japanische Währung zum USD seit Jahresanfang in einem Band zwi-
                                                                                                                           80
schen ca. 116 und 120, wurde dieses jüngst wieder überschritten, der Yen wer-
                                                                                                                           90
tete zum USD auf den tiefsten Stand seit acht Jahren ab. In der letzten Sitzung der

                                                                                                                                                                  Prognose
                                                                                                                         100
BoJ (Bank of Japan) wurde die Umsetzung des massiven Anleihekaufprogramms
mit JPY 80 Bio pro Jahr weiter bestätigt. Dass die Notenbank konkret Stellung                                            110

zu den niedrigen Inflationsraten nahm ließ den Markt auf eine Ausweitung die-                                            120

ses Programms spekulieren. Die Wahrscheinlichkeit dafür in unmittelbarer Zukunft                                         130
halten wir aber für gering. Ein schwächerer Yen wird derzeit vor allem von den                                           140
Zinserhöhungsspekulationen in den USA und dem USD-Auftrieb verursacht. Wir                                                 Mär.12 Mär.13 Mär.14 Mär.15 Mär.16
bleiben bei unseren schon seit längerem getätigten Aussagen eines zum USD wei-                                           * invertierte Skala
                                                                                                                         5J-Hoch: 121,5, 5J-Tief: 75,76
ter abschwächenden Yen auf Jahressicht auf bis zu 130 USD/JPY. Zum EUR ergibt                                            Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH

sich aufgrund der geänderten EUR/USD Prognosen sogar eine JPY Aufwertung.
                                       Finanzanalystin: Lydia Kranner, RBI Wien

Einflussfaktoren für FX versus EUR
Märkte                         USD                      CHF                     GBP                     JPY
BIP-Wachstum               1          (1)          4           (2)         1           (1)          4          (4)        Histor. Volatilität d. Wechselkurse*
Geldmarktzinsen            1          (1)          4           (4)         2           (2)          4          (4)        Länder                    90 Tage       180 Tage
Renditen                   1          (1)          4           (4)         1           (2)          3          (4)        USA                         9,99%              8,14%
Glaubwürdigk.              3          (1)          2           (1)         2           (2)          3          (3)        GB                          7,82%              7,05%
Kaufkraftparität           4          (3)          3           (3)         3           (1)          1          (1)        Schweiz                   25,58%          18,14%
Leistungsbilanz            2          (2)          1           (1)         4           (3)          3          (3)        Japan                       9,79%              8,63%
Technik                    2          (1)          1           (3)         4           (2)          3          (3)        Norwegen                  13,49%          10,75%
Durchschnitt             2,0         (1,4)        2,7         (2,6)       1,9         (1,9)       3,0         (3,1)       Schweden                    8,22%              6,84%
Erklärung: Die Benotungsskala reicht von 1 bis 4. Die Note 1 (4) bedeutet einen deutlich Aufwertungs- (Abwertungs-)       * annualisierte Standardabweichung der Tagesverän-
Einfluss auf die jeweilige Währung. Alle Faktoren sind gleichgewichtet. Der Horizont für die Einschätzung beträgt drei    derungen FX versus EUR
Monate. In Klammer die Note vom Vorquartal.                                                                               Quelle: Thomson Reuters, RBI/Raiffeisen RESEARCH
Quelle: RBI/Raiffeisen RESEARCH

                Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Aufklärungen am Ende des Dokuments                                                                                     15
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