Streiflichter auf die Eawag Eclairages sur l'Eawag Eawag: past, present and future
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Editorial Von gestern lernen, heute aktiv sein, für morgen planen Editorial Tirer la leçon du passé, agir au présent et préparer l’avenir Editorial Learn from the past, act in the present, plan for the future Es ist für mich Ehre zen bewältigen lassen. Darum för- Eawag zu einer starken und gefrag- herein gesichert ist. Die eigenen und Privileg, in die Fussstapfen so derte er die inter- und transdisziplinä- ten Partnerin für andere Institutio- Kapazitäten und unser Expertenwis- renommierter Direktoren zu treten re Forschung. Ueli Bundi schliesslich nen in der Schweiz und im Ausland. sen ergänzen wir dabei mit strate- und eine Institution zu leiten wie führte diese Linie fort und stellte gischen Partnerschaften. Vielleicht die Eawag mit ihrer langen Reihe an ganzheitliche Aspekte ins Zentrum. Den Ansprüchen der Gesellschaft am wichtigsten von allem ist jedoch, Leistungen für Wissenschaft und ans Wasser gerecht werden und dass wir die Herausforderungen Gesellschaft. Denn getreu ihrem Im Verlauf der Eawag-Geschichte gleichzeitig die aquatische Umwelt zusammen mit unseren Partnern mit gesetzlichen Auftrag in Forschung, hat sich vieles drastisch verändert: so schützen, dass entscheidende positivem Engagement annehmen, Lehre und Beratung hat die Eawag Gewässerverschmutzungen, welche Ökosystemdienstleistungen erhalten als Wertschätzung für die Unter- Büro- und Laborgebäude sowie das Forum Chriesbach (rechts) in Dübendorf. seit ihrer Gründung Lösungen die Flüsse schäumen liessen, sind bleiben, das ist eine der grössten stützung durch die öffentliche Hand, Bâtiments de bureaux et laboratoires et Forum Chriesbach (à droite) à Dübendorf. gesucht für Wasserprobleme, die in der Schweiz beseitigt. Doch neue Herausforderungen unserer Zeit. zugunsten des Gemeinwohls und Office and laboratory buildings and Forum Chriesbach (right) in Dübendorf. sich der Bevölkerung stellen – in Fragen sind aufgetaucht, zum Bei- In der Auseinandersetzung mit ihr der Umwelt. der Schweiz und weltweit. spiel die Auswirkungen von Mikro- muss die Eawag eine bedeutende Prof. Dr. Janet Hering verunreinigungen und Nanopartikeln Rolle spielen. Wir müssen Wege C’est pour moi un honneur la pollution et à la protection des inter- et pluridisciplinaires. Enfin, «Was 1936 auf Initiative Direktorin Anfänglich vor allem um Gesundheit oder der Verlust an Biodiversität entwickeln, welche die Wohlfahrt et un privilège de diriger une insti- eaux et des écosystèmes aqua- Ueli Bundi a assuré la continuité der Fischereiverbände als ‹Bera- Directrice und Hygiene bemüht, wurden die und der Klimawandel. Und in Ent- mit weniger Ressourcenverbrauch tution telle que l’Eawag, porteuse tiques. Par une forte volonté de de ces orientations en mettant tungsstelle der ETH für Abwas- Director Aktivitäten schon bald erweitert wicklungs- und Schwellenländern und Umweltbelastung sichern. Dazu d’un passé prestigieux au service communication et d’intervention l’accent sur les approches globales. serreinigung und Trinkwasserver- auf den Schutz der Wasser- und sind die früheren Probleme der müssen wir verstehen, wie Öko- sorgung› begann, ist längst zum de la science et de la société, et de dans le débat public et politique, Gewässerqualität sowie der aqua- Industrieländer weiterhin eine riesi- systeme auf den vom Menschen nationalen Kompetenzzentrum für mettre mes pas dans ceux de ses Otto Jaag a renforcé le rôle de Il est indéniable que beaucoup de tischen Ökosysteme. Mit grossem ge Aufgabe. Die Eawag ist sehr gut verursachten Druck reagieren. Nur das Wasser mit internationaler Aus- illustres anciens directeurs. Car fidèle l’Eawag dans l’élaboration de solu- choses ont changé au cours de Engagement in Öffentlichkeit und positioniert, um zur Lösung dieser so können wir unwiederbringliche strahlung geworden. Erfolgreich à sa mission première de recherche, tions ciblées et pratiques. Dans l’histoire de l’Eawag. La pollution Politik hat Otto Jaag die Eawag als Probleme beizutragen. Verluste vermeiden und die effizien- verbindet die Eawag Spitzenfor- d’enseignement et d’expertise, un souci permanent d’excellence, massive des eaux et ses écumes Lieferantin von praktischen Rezep- testen Massnahmen ergreifen. schung, Lehre, Weiterbildung, l’Eawag a toujours cherché à appor- Werner Stumm a à son tour veillé malodorantes ont pratiquement dis- ten vorangetrieben. Werner Stumm Heute ist die Eawag eine weltweit Beratung und Öffentlichkeitsarbeit ter des solutions aux problèmes liés à asseoir l’expertise de l’Eawag paru de Suisse. Mais de nouvelles setzte sich dafür ein, dass sie zu führende Institution für Wasser- Um diese Ziele zu erreichen, braucht und zeigt damit, dass Inter- und à l’eau qui se posent aux sociétés sur une base solide de recherche questions ont émergé: micropol- einem führenden Forschungsinstitut forschung und -technologie. Hoch es ein Gleichgewicht zwischen Fle- Transdisziplinarität nicht Worthülsen humaines aussi bien en Suisse que appliquée et fondamentale et a ainsi luants organiques, nanoparticules, wurde – nur mit einer ausgezeich- motiviertes und qualifiziertes xibilität und Stabilität. Flexibilität, um bleiben müssen, sondern Relevanz dans le monde entier. œuvré à en faire un institut de pointe érosion de la biodiversité, change- neten Forschung im Rücken können Personal mit viel eigener Initiative rasch auf neue Fragen reagieren zu entwickeln – für Forschung und dans le domaine aquatique. Son ments climatiques... Parallèlement Wasserexpertinnen und -experten sowie Weltklasseanlagen schaffen können; Stabilität, um Langzeitper- Lehre und ebenso für die Praxis.» Si les premières activités de successeur, Alexander Zehnder, a à cette nouvelle donne occidentale, ausgebildet und beraten werden. ein sehr produktives Klima. Zudem spektiven nicht zu vernachlässigen Dr. Dr. h. c. Barbara Haering, l’Eawag portaient surtout sur des reconnu l’importance de dépasser le les pays émergents et en dévelop- Alexander Zehnder sah, dass sich profitieren wir von einer stabilen und auch dann in ein ganzheitliches Mitglied des ETH-Rats und des questions d’hygiène et de santé cadre uni-disciplinaire pour résoudre pement sont toujours confrontés die komplexen Probleme im Alltag Finanzierung durch die öffentliche Vorgehen investieren zu können, Europäischen Forschungsrats publique, l’institut a peu à peu les problèmes complexes du monde aux anciennes préoccupations des nicht allein mit disziplinären Ansät- Hand. Diese Kombination macht die wenn der Erfolg nicht von vorn- étendu son horizon à la lutte contre réel et a développé les approches pays industrialisés. L’Eawag est 2 3
Editorial Prof. Janet Hering (*1958) ist seit 2007 Direktorin der Eawag, Professorin für Editorial Umwelt-Biogeochemie an der ETH Zürich und seit 2010 für Umweltchemie an Editorial der ETH Lausanne. Bis 2010 war sie Mit- glied im ETH-Rat. 1988 bis 1991 hat die Amerikanerin ein erstes Mal an der Eawag particulièrement bien placé pour en ressources et nos impacts en- It is an honor and privilege moted inter- and transdisciplinary advantages, Eawag is a strong and ships and identify and recruit new geforscht, zuletzt war sie Professorin für contribuer à la résolution de ces vironnementaux. En même temps, «Ce qui a commencé to lead an institution with Eawag’s research. All of these aspects were sought-after partner for academic partners. But perhaps most import- Umwelttechnologie am California Institute en 1936 comme un simple of Technology. Hering ist Spezialistin für problèmes. nous devons comprendre comment illustrious history of contributions to fostered by Ueli Bundi through institutions in Switzerland and antly, we must promote an attitude ‹Service de conseil des EPF Methoden zur Trinkwasseraufbereitung les écosystèmes réagissent aux science and society and to follow in his emphasis on an integrated abroad. of positive engagement in taking up pour l’épuration des eaux et und für das biogeochemische Verhalten L’Eawag est aujourd’hui un institut pressions anthropiques afin d’éviter the footsteps of its past, renowned approach to solving water-related this challenge, of appreciation for l’approvisionnement en eau von Spurenmetallen. de recherche de renommée inter- toutes pertes ou destructions irré- directors. From its inception, Eawag problems. For the future, Eawag has a major the public support that we receive, potable› créé à l’initiative des nationale dans le domaine des sci- versibles et de mieux cibler nos has had a clear focus on solving role to play in addressing one of the and of joint effort and partnership milieux de la pêche, est devenu Prof. Janet Hering (*1958) est directrice de ences et technologies aquatiques. interventions. water-related problems faced by It is obvious that the times have great challenges of our time – to in contributing to the welfare of un centre de compétence national l’Eawag depuis 2007. Elle est professeure Il possède une forte tradition society in Switzerland and worldwi- changed dramatically over Eawag’s meet human needs for water while human society and the preservation à rayonnement international dans de biogéochimie environnementale à l’EPF d’initiative et de productivité portée Pour atteindre ces objectifs, nous de, corresponding to its legal man- history. In Switzerland, the gross preserving the capacity of the water of our environment. le domaine de l’eau. L’Eawag de Zurich et, depuis 2010, de chimie de par un personnel hautement quali- devons maintenir un équilibre dyna- date to conduct research, education pollution typified by foaming rivers environment to provide essential allie avec brio recherche de l’environnement à l’EPF de Lausanne. Elle fié et particulièrement motivé et mique entre trois propriétés fonda- and expert consulting in water sci- has been eliminated. New con- ecosystem services. To do this, pointe, formation, expertise et a été membre du Conseil des EPF jusqu’en par des équipements à la pointe de mentales: la flexibilité pour ne négli- ence and technology. cerns, such as the occurrence and we must find and develop ways to “What began in 1936 – communication et montre ainsi 2010. La chercheuse américaine a effectué la technique. D’autre part, l’Eawag ger aucune piste, la stabilité pour effects of micropollutants and nano- decrease the resource intensity and on the initiative of the Fishing que l’interdisciplinarité n’est pas un premier séjour à l’Eawag de 1988 à 1991. bénéficie grandement d’un finance- assurer la recherche à long terme Eawag’s earliest activities reflec- particles, the loss of biodiversity environmental impacts of providing Association – as the ‘ETH un mot creux mais peut être un Avant d’en prendre la direction, elle était pro- ment stable de la part des pouvoirs et la solidité pour oser prendre des ted a practical emphasis on public and climate change, have emerged. for human well-being. At the same Advisory Centre for Wastewater atout décisif – pour la recherche, fesseure de technologie de l’environnement publics. Tous ces atouts font de risques et investir dans des projets health and hygiene, which was In developing and emerging coun- time, we must understand how Treatment and Drinking Water l’enseignement mais aussi la au California Institute of Technology. Janet l’Eawag un partenaire de recherche intégratifs sans garantie de succès. later expanded to incorporate water tries, however, the past concerns ecosystems respond to human Supply’ has long since become pratique.» Hering est une spécialiste des méthodes de très demandé en Suisse comme Pour compléter nos propres capa- pollution control and the protec- of industrialized countries are still a impacts in order to prevent irrevers- a national centre of excellence Dr Dr h. c. Barbara Haering, potabilisation des eaux et du comportement à l’étranger. cités et notre expertise, nous nous tion of water quality and aquatic challenge. Eawag is uniquely suited ible losses and target interventions in water, with an international membre du Conseil des EPF et du biogéochimique des métaux traces. appuyons sur de nombreux parte- ecosystems. To promote Eawag’s to make major contributions to solv- most effectively. reputation. By successfully com- Conseil européen de la recherche A l’avenir, l’Eawag aura un rôle nariats stratégiques qui doivent être role in problem-solving, Otto Jaag ing these problems. bining cutting-edge research, majeur à jouer face à l’un des plus entretenus et développés. Mais supported a strong engagement in To fulfill these goals, Eawag must Professor Janet Hering (*1958) has been teaching, training, consulting and grands défis de l’humanité: assurer le plus important sera sans doute public discourse and the political Today, Eawag is a world-leading maintain a dynamic balance that Director of Eawag and Professor of Envir- public education, Eawag demon- l’approvisionnement en eau potable que, conscients de notre responsa- process. To support Eawag’s expert institution in the field of aquatic combines the flexibility to follow onmental Biogeochemistry at the ETH strates that inter- and transdis- d’une population grandissante tout bilité face au soutien des pouvoirs consulting with a strong base of science and technology. It has a new opportunities with the stabil- Zurich since 2007, and Professor of Envir- ciplinarity need not be empty préservant l’environnement aqua- publics, nous nous engagions applied and fundamental research, strong and productive culture of ity needed to conduct long-term onmental Chemistry at the EPF Lausanne phrases but can be relevant for tique pour qu’il reste en mesure de avec nos partenaires dans un état Werner Stumm worked to ensure investigator-driven research, sup- research and the security that since 2010. Until 2010, she was a member research and teaching, as well fournir les services écosystémiques d’esprit positif et constructif pour that Eawag would be a forefront ported by its highly motivated and allows risk-taking and investment of the ETH Board. US-born Hering first as professional practice.” essentiels. Nous devons dégager relever les nouveaux défis pour le research institution. To address skilled workforce and world-class in integration and synthesis. To carried out research at Eawag from 1988 to Dr Dr h. c. Barbara Haering, de nouvelles voies pour maintenir bien des sociétés humaines et de complex, real-world problems that facilities. We also benefit greatly complement its own capacities and 1991, and she previously held the post of member of the ETH Board and the notre niveau de confort et de bien- l’environnement. are not amenable to disciplinary from a stable base of public expertise, Eawag must maintain Professor of Environmental Science & Engi- European Research Area Board être tout en réduisant nos besoins approaches, Alexander Zehnder pro- financial support. With these and strengthen its strategic partner- neering at the California Institute of Tech- nology. She has specialized in techniques for making contaminated water drinkable and in the biogeochemical behaviour of 4 5 trace metals.
Sie prägten die Eawag Aus der Beratungsstelle wird ein Forschungsinstitut Ils ont marqué l’Eawag Du service de conseil à l’institut de renommée mondiale The men who shaped Eawag From advisory centre to international research institute Viele Schweizer Städte existierten nicht in der Schweiz. Beaucoup de villes ment des eaux usées, la Suisse ne logue engagé Dr Ulrich A. Corti, qui erneuerten Ende des 19. Jahrhun- Am 1. Januar 1936 gründete der Pionier mit Herz suisses renouvelèrent totalement disposant pas alors de personnes occupa ces fonctions jusqu’en 1952. derts ihre Wasserversorgungen Bundesrat die «Beratungsstelle 1880 geboren, studierte Wilhelm leur système d’adduction d’eau à compétentes pour la conception komplett. Die Fassung von Quell- der ETH für Abwasserreinigung von Gonzenbach in Zürich und la fin du XIXe siècle. Le captage et la construction de stations wasser, erste Aufbereitungsschritte und Trinkwasserversorgung». Das München Medizin. Dass er wäh- des sources, la filtration sur sable d’épuration. Le 1er janvier 1936, le Un pionnier au mit Sandfiltern und ab 1910 auch Hygiene-Institut mit Prof. Willy von rend des Studiums an Kinderläh- et la désinfection au chlore à partir Conseil fédéral créa le Service de grand cœur mit Chlordesinfektion verhinderten Gonzenbach und die Versuchsan- mung erkrankte, mag dazu beige- de 1910 enrayèrent alors les épi- conseil des EPF pour l’épuration Né en 1880, Wilhelm von Gonzen- das Auftreten von Epidemien. Doch stalt für Wasserbau unter Leitung tragen haben, dass er sich zeitle- démies. Mais l’eau courante dans des eaux et l’approvisionnement en bach fit des études de médecine die Leitungen in jeden Haushalt und von Prof. Eugen Meyer-Peter bens für Gesundheit und Hygiene tous les ménages et les nouveaux eau potable. L’Institut d’hygiène du à Zurich et à Munich. C’est peut- 1936–1946 neue sanitäre Einrichtungen wie die waren die Träger der neuen Instituti- eingesetzt hat. Sein Engagement 1946–1952 équipements sanitaires comme les Prof. Willy von Gonzenbach et le être parce qu’il contracta alors la Badewanne führten zu einem star- on, die mit einem Chemiker, einem in vielen Gremien, unter anderem baignoires firent exploser la con- Laboratoire d’hydraulique (VAW) diri- poliomyélite qu’il se battit toute ken Anstieg des Wasserverbrauchs. Ingenieur und einem Biologen als als Präsident der Tuberkulose- sommation d’eau. Les problèmes gé par le Prof. Eugen Meyer-Peter sa vie pour la santé et l’hygiène Prof. Willy von Gonzenbach (links) Dr. Ulrich Arnold Corti war Damit wuchs das Problem der Mitarbeitenden startete. Im Zent- Kommission, ging dabei weit über d’évacuation prirent de l’ampleur. assuraient la tutelle de la nouvelle publique. Son engagement dans vom Hygiene-Institut der ETH Zürich von 1946 bis 1952 Direktor Entsorgung. Ab etwa 1920 wurde rum standen nebst der Beratung die die Professur an der ETH Zürich A partir de 1920, la collecte sépa- structure qui entama ses travaux de nombreux comités, notam- und Prof. Eugen Meyer-Peter, der Eawag. daher die separate Sammlung von Forschung und Ausbildung auf dem hinaus. Von 1922 bis 1947 war er rée des matières fécales dans les avec un chimiste, un ingénieur et ment à la tête de la commission Direktor der Versuchsanstalt für Fäkalabfällen in Kübeln abgelöst Gebiet der Abwassertechnik sowie Mitglied im Grossen Stadtrat und Le Dr Ulrich Arnold Corti tinettes fut remplacée par le tout- un biologiste pour tout personnel. sur la tuberculose, dépassa large- Wasserbau, VAW. durch Schwemmkanalisationen. die Überwachung der Gewässer- im Kantonsrat von Zürich. Früh fut directeur de l’Eawag à-l’égout. Les problèmes d’hygiène Outre le conseil, ses missions ment le cadre de son mandat de Das hat das Hygieneproblem in den qualität als Kontrolle für die Funktion erkannte er in der Verunreinigung de 1946 à 1952. publique dans les villes furent ainsi étaient la recherche et la formation professeur de l’EPFZ. De 1922 Le Prof. Willy von Gonzenbach Städten auf bequeme Art gelöst, die der Anlagen. Am 1. Januar 1946 der Seen und Fliessgewässer résolus de façon confortable mais dans le domaine des technologies à 1947, il fut membre du Grand (à gauche) de l’Institut d’hygiène de Dr Ulrich Arnold Corti was sicht- und spürbare Gewässerver- wurde aus der unterdessen auf eine Bedrohung für Natur und la pollution bien visible des milieux d’épuration ainsi que la surveillance Conseil de Ville, du Conseil com- l’EPF de Zurich et le Prof. Eugen the Director of Eawag from schmutzung aber rasant verschärft. 24 Mitarbeitende gewachsenen Mensch. Auch andere Entwick- aquatiques augmenta en flèche. de la qualité de l’eau en contrôle de munal et du Conseil cantonal de Meyer-Peter, directeur du Laboratoire 1946 to 1952. Denn die Abwässer wurden unge- Beratungsstelle ein mit der ETH lungen sah er voraus, die erst viel En effet, les eaux usées étaient l’efficacité des stations. Le 1er jan- Zurich. Il reconnut très tôt le dan- d’hydraulique de l’EPF de Zurich (VAW). reinigt, später im besten Fall mecha- Zürich verbundenes Institut, die später zum Thema wurden, etwa rejetées sans traitement ou pres- vier 1946, le Service de conseil déjà ger que représentait la pollution nisch geklärt, in die Bäche geleitet. Eidgenössische Anstalt für Wasser- die Luftverschmutzung oder die que dans les rivières. Les pêcheurs fort de 24 personnes changea de des lacs et rivières pour la nature Professor Willy von Gonzenbach Vor allem Fischer, aber auch Geolo- versorgung, Abwasserreinigung und Veränderung der Alterspyramide. furent les premiers à protester con- statut pour devenir un institut asso- et l’homme. Mais, visionnaire, (left), Director of the Hygiene Institute gen und Hygienefachleute began- Gewässerschutz (Eawag). Nebst Er forderte eine obligatorische tre la dégradation des cours d’eau cié à l’EPF de Zurich, l’Institut fédé- il avait également pressenti des at the ETH Zurich, and Professor nen, sich gegen die üblen Zustände der Biologie- und der Chemieabtei- Krankenversicherung und eine bientôt suivis des géologues et des ral pour l’aménagement, l’épuration problèmes qui ne s’imposeraient Eugen Meyer-Peter, Director of zu wehren. Sie forderten 1933 lung entstanden die Abteilungen Mutterschaftsversicherung. spécialistes des questions sani- et la protection des eaux (Eawag). que plus tard comme la pollution the Hydrological Engineering Test Facility VAW. vom Bund Massnahmen gegen die für Grundwassergeologie und für taires. Ils demandèrent en 1933 à la Des départements d’hydrogéologie de l’air ou l’inversement de la zunehmende Wasserverschmutzung Bautechnik. Erster Direktor war bis Confédération d’engager des mesu- et de génie civil vinrent alors comp- pyramide des âges. Il milita pour und eine Beratungsstelle für Abwas- 1952 der Chemiker und engagierte res contre la pollution croissante des léter les départements de chimie et l’assurance maladie obligatoire et serreinigung. Denn Fachleute für Ornithologe Dr. Ulrich A. Corti. eaux et de créer un service de con- de biologie. Le premier directeur de l’assurance-maternité. Planung und Bau von Kläranlagen seil et de consultation pour le traite- l’Eawag fut le chimiste et ornitho- 6 7
Sie prägten die Eawag Die Eawag macht auch Politik Ils ont marqué l’Eawag L’Eawag s’engage en politique The men who shaped Eawag Eawag ventures into politics At the end of the 19th cen- fessional planners and engineers for Neben spezieller Botanik für dessen Revision – insbesondere Ausbau und moderne Ausstattung tury, new water supply systems wastewater treatment plants. On A philanthropic unterrichtete Prof. Otto Jaag an für eine aktivere Subventionspolitik. dieser Station. were established in many Swiss 1 January 1936, the Federal Coun- pioneer der ETH Zürich auch Hydrobiologie Diese folgte 1962 mit einem neuen towns. The occurrence of epidemics cil established the “ETH Advisory Born in 1880, Wilhelm von Gon- und Limnologie. Er übernahm 1952 Subventionsartikel und 1971 mit was prevented by measures such Centre for Wastewater Treatment zenbach studied medicine in die Spitze der Eawag. Mit grossem dem neuen Gesetz, das dem Kana- Zwischen Wissen- as the tapping of spring water and and Drinking Water Supply”. The Zurich and Munich. The fact that persönlichem Einsatz hatte sich Jaag lisations- und Kläranlagenbau zum schaft und Praxis the introduction of treatment steps Hygiene Institute, led by Professor he contracted polio as a student als Vorsitzender einer ausserparla- Durchbruch verhalf. Otto Jaag hat viel investiert, um involving sand filtration and, from Willy von Gonzenbach, and the may have influenced his lifelong mentarischen Kommission zuvor An der Eawag baute Jaag eine sich mit der Praxis auf gemein- 1910, also chlorine disinfection. Hydrological Engineering Test Faci- commitment to public health um einen Ausgleich der Interessen Abteilung für Limnologie auf und same Ziele zu einigen. Trotz sei- But main water supplies and new lity, headed by Professor Eugen and hygiene. His committee 1952–1970 bemüht, als es um die Einführung stärkte parallel die Beratungstätig- nes Enthusiasmus für das reine sanitary installations such as the Meyer-Peter, formed the basis of work, e.g. as Chair of the Tuber- eines Gewässerschutzartikels in der keit sowie die Lehre, vor allem für Wasser hat er dessen zahlreiche bathtub led to a sharp increase in the new institute, which initially culosis Commission, extended Prof. Otto Jaag hat die Eawag Verfassung ging. Das Volk nahm die Bauingenieure. 1955 erweiterte Verschmutzer nie heftig angegrif- water consumption. The problem employed one chemist, one engin- well beyond his responsibilities von 1952 bis 1970 geleitet diesen Artikel dann am 6. Dezember er das Institut mit der Abteilung für fen. Mit kritischen Bemerkungen of disposal thus became more eer and one biologist. As well as as a professor at the ETH in und den Gewässerschutz in 1953 mit einer denkwürdigen Mehr- Müllforschung; die Zusammenhänge hielt er jedoch nicht zurück – acute. From around 1920, therefore, providing advisory services, it fo- Zurich. From 1922 to 1947, he der Schweiz geprägt. heit von 81,4 % an; 1957 trat das zwischen der Abfallentsorgung und auch nicht gegenüber anderen separate collection of faecal waste cused on research and education in was a member of the Zurich zugehörige Gesetz zum Schutze der der Verschmutzung von Gewässern Forschern wie folgendes Zitat in buckets was replaced by water- the field of wastewater systems and City Council and the Cantonal Le Prof. Otto Jaag a dirigé l'Eawag Gewässer gegen Verunreinigungen waren offensichtlich. Ab den 1960er beweist: «Wissenschafter sind borne sewage systems. While this on monitoring water quality so as Government. He was one of the de 1952 à 1970 et a fortement in Kraft. Mit seiner Aufklärungsarbeit Jahren besann sich die Eawag Individualisten. Sie sehen ihre provided a convenient solution to to gauge the effectiveness of these first to recognize the health and marqué le domaine de la protection hat Otto Jaag massgeblich zu die- vermehrt auf ihren Auftrag als For- wissenschaftliche Aufgabe und the hygiene problem in urban areas, systems. On 1 January 1946, the environmental risks posed by the des eaux en Suisse. sem Bekenntnis des Schweizervolks schungsstelle. Es entstanden nehmen dabei im Allgemeinen it also dramatically intensified visible Advisory Centre – now employing pollution of lakes and rivers. He zum Gewässerschutz beigetragen. grundlegende Arbeiten zur Über- wenig Rücksicht, weder aufeinan- Professor Otto Jaag, Director water pollution. Wastewater was 24 people – became a fully fledged also foresaw other issues which Sein vehementes Eintreten und sein düngung der Seen, zur Selbstrei- der noch auf die Auffassung der of Eawag from 1952 to 1970, discharged into rivers untreated or, institute of the ETH Zurich known only came to prominence much publizistisches Engagement waren nigung von Gewässern oder zur Praktiker. Hierin liegt die Zuverläs- helped to shape water protection later, at best after mechanical treat- as Eawag (literally translated as the later, such as air pollution or the nötig. Denn der steigende Konsum Bemessung biologischer Kläranla- sigkeit und unbestechliche Objek- in Switzerland. ment. Fishermen, in particular, but Federal Institute of Water Supply, changing population pyramid. von Energie und Ressourcen nach gen. Die naturwissenschaftlichen tivität ihrer Arbeit begründet. also geologists and hygiene experts Wastewater Treatment and Water He advocated mandatory health dem Zweiten Weltkrieg blieb nicht Bereiche wurden 1960 gestärkt, Niemandem wird es einfallen, von began to protest against these Pollution Control). Alongside the insurance and a maternity in- ohne Folgen für die Gewässer. als die Eawag von der Naturfor- den Wissenschaftern zu fordern, offensive conditions. In 1933, they Biology and Chemistry departments, surance scheme. Umweltschutzämter gab es noch schenden Gesellschaft Luzern das dass sie ihre Auffassung durch called on the federal authorities to Groundwater Geology and Engineer- nicht. Kaum zehn Prozent der Bevöl- Hydrobiologische Laboratorium in praktische Rücksichten abbiegen take action against growing water ing departments were established. kerung waren 1960 einer zentralen Kastanienbaum am Vierwaldstätter- lassen. Damit aber kommen sie pollution and to set up an advisory The first director, serving until 1952, Kläranlage angeschlossen. Jaag sah, see übernehmen konnte. Direktor leicht untereinander und mit der centre for wastewater treatment. At was the chemist and active ornithol- dass das Gewässerschutzgesetz Jaag fand dank seines Netzwerks Praxis in Konflikt.» that time, Switzerland lacked pro- ogist Dr Ulrich A. Corti. zahnlos geblieben war, und focht die nötigen Finanzen für Renovation, 8 9
Sie prägten die Eawag Ils ont marqué l’Eawag The men who shaped Eawag En plus de la botanique, le pas suivie d’effets et se battit pour la Société des sciences naturelles de In 1952, Professor Otto Jaag, on subsidies) was passed in 1962, research activities. Pioneering professeur Otto Jaag enseignait qu’elle soit révisée, notamment Lucerne. Grâce à son réseau de rela- who lectured in hydrobiology and and a new Act in 1971 paved the studies were carried out on eu- l’hydrobiologie et la limnologie à en faveur d’un meilleur système tions, le directeur Otto Jaag trouva limnology as well as cryptogamic way for expansion of the sewer net- trophication of lakes, the self-clean- l’EPF de Zurich. Il prit la tête de de subventions. Un nouvel article les fonds nécessaires à la rénovation botany at the ETH Zurich, was work and treatment infrastructure. sing capacity of surface waters, l’Eawag en 1952. En tant que prési- sur les subventions fut adopté en et à la modernisation du laboratoire. appointed as Director of Eawag. Today, around 97 % of all waste- or the dimensioning of biological dent d’une commission extraparle- 1962, suivi en 1971 de la nouvelle As Chair of the Extraparliamentary water in Switzerland is treated at treatment plants. Scientific activi- mentaire, il s’était personnellement loi qui devait enfin provoquer l’essor Commission responsible for the modern plants. ties were further strengthened in engagé pour une prise en compte attendu dans la construction des ré- Entre recherche et elaboration of a constitutional article At Eawag, Jaag set up a Limnology 1960, when Eawag took over the équitable des intérêts dans le projet seaux d’assainissement et stations pratique on water pollution control, he had department and also expanded the Hydrobiological Laboratory at Kasta- d’introduction d’un article sur la pro- d’épuration. Otto Jaag a beaucoup investi pour already shown a deep commitment institute’s consulting and teaching nienbaum (Lake Lucerne) from the tection des eaux dans la Consti- A l’Eawag, Otto Jaag mit en place convenir de buts communs avec la to the balancing of interests. The activities, especially for civil engin- Lucerne Scientific Society. Jaag’s tution. Le peuple adopta cet article le département de limnologie, pratique. Malgré son engagement constitutional article was approved in eers. In 1955, he established a new extensive network enabled him avec une majorité mémorable de intensifia les activités de conseil et pour la pureté de l’eau, il n’a jamais a popular vote on 6 December 1953, Waste Research department; the to secure the funding required to 81,4 % le 6 décembre 1953; en développa l’enseignement, notam- attaqué de front ses nombreux with no less than 81.4 % in favour, connections between waste dispo- renovate, expand and upgrade this 1961 organisierte Otto Jaag, unter ande- 1957, la loi correspondante sur ment dans les filières de génie rural. pollueurs. Il ne se privait pourtant and the associated Water Pollution sal and water pollution were all too facility, which from 1969 was also rem zusammen mit Ciba-Chef Robert la protection des eaux contre la En 1955, il compléta l’Institut d’un pas de critiques parfois acerbes Control Act came into effect in 1957. apparent. From the 1960s onwards, home to the new Fishery Sciences Käppeli, in Luzern die Kundgebung «Der pollution entrait en vigueur. C’est département de recherche sur les même vis-à-vis de ses confrères: The high level of public support for Eawag focused increasingly on department. Gewässerschutz als Aufgabe unserer en grande partie au travail de sensi- déchets, un rapport ayant été établi «Les scientifiques sont des indi- water protection was largely due to Generation». Hans Erni gestaltete dieses bilisation d’Otto Jaag que l’on doit entre l’élimination des déchets et vidualistes. Ils ne voient que leur Otto Jaag’s promotion of the cause. Plakat dazu. cet intérêt du peuple suisse pour la la pollution des eaux. A partir des mission de recherche et n’ont His passionate advocacy was not protection des eaux. Mais cet en- années 1960, l’Eawag se consacra en général d’égards ni pour leurs misplaced, as growing consumption Science and practice – a balancing act En 1961, Otto Jaag organisa notamment gagement était loin d’être superflu. de plus en plus à sa mission de collègues ni pour l’opinion des of energy and resources after the Otto Jaag took great pains to reach agreement with stakeholders on avec le chef de Ciba Robert Käppeli En effet, la consommation croissante recherche. Des études fondamen- gens de terrain. C’est là la base Second World War had left its mark shared goals. In spite of his enthusiasm for pristine waters, he never à Lucerne une manifestation intitulée d’énergie et de ressources qui suivit tales sur l’eutrophisation des lacs, de la fiabilité et de l’incorruptible on natural waters. Environmental attacked the numerous polluters. But he was not afraid to make critical «La protection des eaux, le défi de notre la Deuxième Guerre mondiale ne fut le pouvoir autoépurateur des cours objectivité de leur travail. Il ne protection agencies did not yet exist. remarks – even on the subject of other researchers, as the following génération». Hans Erni en dessina l’affiche. pas sans conséquence pour le milieu d’eau et le dimensionnement des viendrait à l’idée de personne In 1960, barely 10 % of the popula- quote illustrates: “Scientists are individualists. They see their scientific aquatique. Les offices de protection stations d’épuration biologiques d’exiger des scientifiques qu’ils tion had a connection to a centra- task, and in pursuing it they generally show little consideration either In 1961, Otto Jaag, Ciba Chairman Robert de l’environnement n’existaient virent alors le jour. Les disciplines modifient leur point de vue en fonc- lized wastewater treatment plant. for each other or for the view of practitioners. This is what underpins Käppeli and other partners organized pas encore. En 1960, à peine dix scientifiques se virent renforcées tion de contingences pratiques. Jaag saw that the Water Polluti- the reliability and incorruptible objectivity of their work. Nobody would a meeting in Lucerne entitled “Water pour cent de la population étaient lorsqu’en 1960, l’Eawag reprit le Cette attitude leur vaut pourtant on Control Act lacked teeth and ever expect scientists to allow their own view to be deflected by prac- protection: a challenge for our generation”. raccordés à une station d’épuration. Laboratoire d’hydrobiologie de de nombreux conflits – entre eux pressed for a revision – in particular, tical considerations. But this means they are likely to come into conflict The poster for the event was designed Otto Jaag constata bientôt que la Kastanienbaum, au bord du lac des et avec la pratique.» for a more active policy on subsi- with each other and with practitioners.” by Hans Erni. loi sur la protection des eaux n’était Quatre-Cantons, auparavant géré par dies. A revision (with a new article 10 11
Sie prägten die Eawag Grundlagenforschung und internationales Renommee 2005 Ils ont marqué l’Eawag Recherche fondamentale et renommée internationale The men who shaped Eawag Basic research and international renown Chemiker Werner Stumm die Grundlagen dafür geliefert, und logiques des phénomènes et leur Having graduated as war nach Abschluss seines Studi- gleichzeitig war die Verordnung ein étude à tous les niveaux, partant a chemist, Werner Stumm was 1992 ums bis 1956 selbst Mitarbeiter der Auftrag, an messbaren und ökoto- de l’échelle microscopique jusqu’au himself an Eawag employee until Eawag. Danach wirkte er an der xikologisch abgestützten Kriterien niveau biogéochimique global. Il se 1956. He then worked at Harvard Harvard Universität in Boston. Ab weiterzuforschen. Dem Vorwurf, demanda bientôt si les milieux aqua- University in Boston (US). From 1970, als neuer Direktor, räumte man vernachlässige die Beratung, tiques pouvaient être assainis par la 1970, as the new Director of er der Grundlagenforschung noch begegnete Stumm mit einer Stär- seule construction ou amélioration Eawag, he placed even greater grösseres Gewicht ein als sein kung der Aus- und Weiterbildung des stations d’épuration. Il incita emphasis on basic research than his Vorgänger Jaag. Zwar war ihm die samt der Einführung eines Nach- alors les chercheurs à la surveillance predecessor, Otto Jaag. Although 1985 1970–1992 Erklärung von Abläufen auf der diplomstudiums für Siedlungswas- et l’étude des multiples substances he was particularly interested in molekularen Ebene besonders serbau und Gewässerschutz und sans cesse produites par l’industrie the explanation of processes at the Unter Prof. Werner Stumm wurde wichtig, doch er erkannte früh, dass der Mitbegründung eines Studien- et intensifia la recherche de tech- molecular level, he recognized early aus der Eawag ein international die Umweltwissenschaften multidis- gangs für Umweltwissenschaften. niques analytiques appropriées. En on that environmental sciences anerkanntes Umweltinstitut. ziplinär betrieben werden müssen. 1975 parut, sur la base de travaux have to be pursued in an interdiscip- Stumm forderte darum, nicht nur de l’Eawag, la nouvelle Ordonnance linary fashion. He therefore called Sous le Prof. Werner Stumm die chemischen, sondern auch die Le chimiste Werner Stumm sur le déversement des eaux usées for the consideration of geological, 1981 l’Eawag acquit une renommée geologischen, biologischen und travailla lui-même à l’Eawag de la qui fixait pour la première fois des biological and ecological as well as internationale dans le domaine de la ökologischen Gesichtspunkte einzu- fin de ses études jusqu’en 1956. objectifs quantifiables pour la qualité chemical aspects, extending the recherche environnementale. beziehen, und spannte den Bogen Il en prit la direction en 1970 après des eaux. L’ordonnance exigeait scope of research from microscopic vom mikroskopischen Bereich bis avoir passé plusieurs années à en même temps la poursuite des phenomena to global cycles. He Under Professor Werner Stumm zu globalen Kreisläufen. Zu Recht l’Université de Harvard à Boston. recherches dans la définition de rightly called into question whether Eawag became an internationally stellte er in Frage, ob die Gewässer Plus encore que son prédécesseur normes de rejet mesurables basées the construction and expansion of renowned environmental institute. Ausbau am Standort Kastanienbaum, oben 1961, unten 2009. allein mit dem Bau und Ausbau von Otto Jaag, il renforça le poids de sur des données écotoxicologiques. treatment plants was sufficient to Expansion du site de Kastanienbaum, en haut en 1961, en bas en 2009. 1973 Kläranlagen saniert werden könnten. la recherche fondamentale. Bien Reproché de négliger les activités restore natural waters. Expansion of the Kastanienbaum facilities, top 1961, bottom 2009. Er motivierte die Forschenden, die que la compréhension des proces- de conseil, Werner Stumm réagit He encouraged researchers to zunehmende Zahl industriell herge- sus à l’échelle moléculaire lui tînt en renforçant l’enseignement et la keep a critical eye on the growing stellter Stoffe im Auge zu behalten, particulièrement à cœur, il comprit formation continue, notamment par number of industrially manufactured foundations for these regulations, bilities, Stumm expanded teaching und suchte Verbesserungen in rapidement toute l’importance de la l’introduction d’un cursus post-grade substances and sought improve- but the Ordinance was also a and training activities – including the den analytischen Möglichkeiten. pluridisciplinarité pour les sciences sur les constructions hydrauliques ments in analytical methods. In mandate for further research on introduction of a postgraduate course 1975 setzte die neue Verordnung de l’environnement. Werner Stumm en milieu urbain et la protection 1975, the new Ordinance on Waste- measurable criteria based on eco- in Urban Water Management and 1950 über Abwassereinleitungen erst- encouragea donc la prise en compte des eaux et la participation à la water Discharges set clear water toxicological findings. In response Water Protection and the develop- mals klare Qualitätsziele für den des aspects chimiques mais aussi création d’une filière de sciences de quality targets for the first time. to concerns that the institute was ment (together with the ETH) of an Gewässerschutz. Die Eawag hatte géologiques, biologiques et éco- l’environnement. Eawag had provided the scientific neglecting its educational responsi- Environmental Sciences course. 12 13
Sie prägten die Eawag Über die Grenzen der Disziplinen Ils ont marqué l’Eawag Dépasser le cadre purement disciplinaire The men who shaped Eawag Cutting across disciplines und die eigene Forschung wollte C’est une période agitée qui When Professor Alexander Zehnder auch als Direktor nicht auf- attendait le biochimiste Prof. Alexander Zehnder, a biochemist, became geben. Mit seinem wissenschaft- Zehnder lorsqu’il prit la tête de l’Eawag Director of Eawag in 1992, major lichen Engagement, seiner Bot- en 1992: La loi sur les EPF venait changes were afoot. Eawag became schaftertätigkeit und weltweiten d’être modifiée et l’Eawag devait de- independent, like ETH Zurich, EPF Kontakten zu angesehenen Instituten venir indépendant en 1993 tout comme Lausanne and the other research Es war für mich eine Entdeckung, wie motivierte er viele Mitarbeitende, les EPF de Zurich et de Lausanne institutes Empa, WSL and PSI. In vielseitig Wasser ist: gleichzeitig sanft sich mit eigenständigen, innovativen et les autres instituts du domaine, addition, a parliamentary decision to und kräftig, bestimmend für das Leben, Forschungsarbeiten zu profilieren. l’Empa, le WSL et le PSI. D’autre part, reduce costs had to be implemented. aber auch zerstörerisch – etwas, das bil- 1992–2004 Unter seiner Leitung begann sich Alexander Zehnder dut se débattre Zehnder’s scientific commitment and lig ist und immer da zu sein scheint und die Eawag mit der Verfügbarkeit des avec des restrictions budgétaires. Par contacts with respected institutes doch immer mehr Wert bekommt, da es Prof. Alexander J. B. Zehnder Wassers zu befassen, insbesondere son engagement scientifique et ses around the world encouraged resear- verletzlich und nicht unendlich ist. führte die Eawag von 1992 bis für die Nahrungsmittelproduktion. contacts internationaux, il encouragea chers to make their mark with inno- Maria Alp, Doktorandin (Estland) 2004. Starke Zeichen hat er in den Berei- ses collaborateurs à se distinguer vative studies of their own. Eawag chen Schadstoffabbau, Biofilme par l’originalité et l’innovation dans la began to take an interest in the Le Prof. Alexander J. B. Zehnder und Korrosionsschutz gesetzt. In recherche. Sous sa direction, l’Eawag availability of water resources, Je ne savais pas que l’eau avait autant dirigea l’Eawag de 1992 à 2004. der Ökotoxikologie forderte er den commença à s’intéresser à la disponi- especially for food production. de facettes différentes: à la fois douce Professor Alexander J. B. Zehnder Wechsel zum Prozessverständnis, bilité de la ressource en eau, notam- Significant advances were made in et forte, vitale mais aussi destructrice – was the Director of Eawag from statt nur Effekte zu beschreiben. ment dans un contexte alimentaire. the fields of pollutant degradation, une ressource bon marché qui semble 1992 to 2004. Noch deutlicher als Stumm förderte Il posa des jalons dans le domaine de biofilms and corrosion protection. toujours disponible mais dont la valeur Zehnder die Zusammenarbeit über l’élimination des polluants, des bio- In ecotoxicology, he promoted a augmente sans cesse, car elle est fragile alle Disziplinen hinweg sowie den films et de lutte anticorrosion. Dans le shift towards the understanding et loin d’être illimitée. Eine intensive Zeit stand Einbezug von Vollzug und Praxis, domaine de l’écotoxicologie, il poussa of processes rather than mere des- Maria Alp, doctorante (Estonie) Biochemiker Prof. Alexander Zehnder zum Beispiel in Initiativen wie Fisch- les chercheurs à s’intéresser de plus cription of effects. Zehnder pro- bevor, als er 1992 die Führung der netz (Fischrückgang in der Schweiz) près aux processus eux-mêmes plutôt moted interdisciplinary cooperation Eawag übernahm: Das ETH-Gesetz oder Greenhydro (umweltgerechte que de se limiter à leurs effets. Il and engagement with enforcement I’ve now discovered there are so many war geändert worden, und 1993 wurde Wasserkraftnutzung). Als Zehnder im encouragea l’interdisciplinarité et la authorities and professionals. When different sides to water: gentle and die Eawag zur selbstständigen Ins- Sommer 2004 zum Präsidenten des prise en compte des préoccupations Zehnder was appointed President powerful, crucial for life, but also titution, wie die beiden ETH Zürich ETH-Rats gewählt wurde, übernahm de la pratique. Lorsqu’il fut nommé of the ETH Board in the summer destructive – something which is cheap und Lausanne sowie die anderen drei sein Stellvertreter, Kulturingenieur président du Conseil des EPF 2004, of 2004, his deputy, Ueli Bundi and always seems to be available and Forschungsanstalten Empa, WSL und Ueli Bundi, interimistisch die Leitung la direction de l’Eawag fut assumée (a rural engineer), became Director ad yet is becoming increasingly valuable, PSI. Zudem mussten Sparbeschlüsse der Eawag bis 2007 Prof. Janet de façon intérimaire par son directeur interim, until Professor Janet Hering as it’s a fragile and finite resource. des Parlaments umgesetzt werden, Hering ihr Amt antrat. adjoint, Ueli Bundi. took up her appointment in 2007. Maria Alp, doctoral student (Estonia) 14
1936 Abwasser An die Wurzeln des Übels Assainissement S’attaquer aux racines du mal Wastewater Tackling the root causes Bis weit ins 20. Jahrhundert samkeit konventioneller Klärung Beginn weg verhindert, dass die hinein wurden die Abwässer aus und bestimmte den Metallgehalt Lösung eines Problems eine neue Siedlungen, Gewerbe und Industrie im Klärschlamm. Erforscht wurden Gefahrenquelle verursachte. ungeklärt in nahe Bäche, Flüsse und auch betriebliche Verbesserungen, Seen geleitet. Noch 1943 beschrieb zum Beispiel für das Vermeiden des der Zürcher Kantonschemiker den lästigen «Schwimmschlamms», der Weltpolitik bodigt Pfäffikersee als «stagnierendes viele Kläranlagen in den Herbst- Fachtagung Faulschlammgewässer, auf dessen monaten vor Schwierigkeiten stellte. Die am Gewässerschutz interessierten Für den September 1968 hatte Oberfläche Ölschlieren, Schaum- Kreise wenden sich an den Bundesrat mit die Eawag mit Partnern in blasen und Schwärme toter Fische Bis zum Phosphatverbot dem Gesuch, eine Fachstelle einzurichten. St. Moritz den 4. Internationa- treiben». In den 1970er Jahren nahm in vielen Der Bundesrat entspricht dem Antrag. len Kongress für Wasser- und Schweizer Seen die Phosphorkon- Mit einem Chemiker, einem Ingenieur und Abwasserforschung geplant. Aus dem Labor in die zentration dramatische Ausmasse einem Biologen nimmt am 1. Januar 1936 Doch die Tagung mit 500 Gästen Versuchskläranlage an. Grüne Algenteppiche breiteten die «Beratungsstelle der ETH für Abwas- musste abgesagt werden. Das Zwar wurden schon zu Beginn sich an der Wasseroberfläche aus, serreinigung und Trinkwasserversorgung» Tagungshotel weigerte sich, des letzten Jahrhunderts in der und in der Tiefe fehlte der Sauer- ihren Betrieb auf. Vertreter jener Staaten aufzu- Schweiz erste Kläranlagen errichtet. stoff. Chemikerinnen, Biologen nehmen, deren Armeen einen Erst mit der Gründung der Eawag und Physiker der Eawag klärten Les milieux soucieux de la protection Monat zuvor an der Invasion in erhielten Planung und Bau von Klär- die Mechanismen dieser Eutro- des eaux demandent au Conseil fédéral de der Tschechoslowakei beteiligt anlagen aber eine wissenschaftlich phierung und wiesen nach, welche créer un service spécialisé. La demande waren. Ausserdem fürchtete solide Grundlage. Die Verfahren Rolle die in Textilwaschmitteln est acceptée. Composé d’un chimiste, d’un man Demonstrationen gegen der mechanischen Vorreinigung, verwendeten Phosphate spielten. ingénieur et d’un biologiste, le «Service de Delegationen aus der Sowjet- der biologischen Stufe und der Mit ihrer Forschung, Gesprächen conseil de l’EPF de Zurich pour l’épuration union und ihrer Verbündeten, Schlammbehandlung wurden lau- mit Waschmittelherstellern und der des eaux et l’approvisionnement en eau denn der Anlass wäre zum fend optimiert. Ingenieure und Teilnahme am öffentlichen Diskurs potable» entre en fonction le 1er janvier 1936. grössten Teil mit Bundesgeldern Bauunternehmer profitierten vom war die Eawag hauptverantwortlich finanziert worden. wachsenden Know-how, das unter dafür, dass 1985 schliesslich die Groups concerned about water anderem in den Versuchsanlagen im Verwendung von Phosphaten in pollution call for the establishment of a Zürcher Werdhölzli und ab 1952 in Textilwaschmitteln verboten wurde. water protection body. The proposal is der Tüffenwies erarbeitet wurde. Gleichzeitig untersuchte die Eawag approved by the Federal Council. On In Zusammenhang mit der Zunahme die Ersatzstoffe EDTA und NTA auf 1 January 1936, the “ETH Advisory von Schwermetallen in Gewässern ihre Abbaubarkeit und ihr Verhalten Centre for Wastewater Treatment and Besichtigung der Versuchskläranlage in der Tüffenwies um 1953. Visite de la station d’épuration expérimentale de la Tüffenwies vers 1953. untersuchte die Eawag die Wirk- in Kläranlagen. Damit wurde von Drinking Water Supply” commences Guided tour of the Tüffenwies test facility around 1953. operations with three employees – a chemist, an engineer and a biologist. 17
1938 Abwasser Assainissement Wastewater Jusqu’en plein XXe siècle, l’Eawag s’est penché sur l’efficacité tion. Par cette anticipation, il a évité Until well into the 20th were operational improvements – les eaux souillées des ménages, d’élimination des traitements clas- de prime abord que la solution au century, untreated wastewater from e.g. to prevent the formation of Conference torpedoed des ateliers et des industries étaient siques et sur la concentration des problème des phosphates ne soit households, trade and industry was floating sludge, which caused by international déversées sans traitement dans métaux dans les boues d’épuration. porteuse de nouveaux dangers. discharged into nearby streams, problems at many plants during politics les lacs et cours d’eau voisins. Sur un autre plan, d’autres études rivers and lakes. As recently as the autumn months. The 4th International Conference En 1943, le chimiste du canton étaient menées pour améliorer le 1943, the Zurich Cantonal Chemist on Water Pollution Research, de Zurich parlait encore du lac de fonctionnement des stations afin, Un congrès described Lake Pfäffikon as “a stag- Ban on phosphates organized by Eawag and other Pfäffikon comme d’une «étendue notamment, de lutter contre la for- capote pour cause nant, sludge-filled waterbody, with In the 1970s, the issue of phos- Bereits in ihrem zweiten Betriebsjahr partners, was due to be held at d’eau putride sur laquelle dérivaient mation des «boues flottantes» très oil slicks, foam and shoals of dead phorous concentrations in many richtet die Beratungsstelle auf dem Areal des trainées huileuses, des amas gênantes à l’automne. de politique fish floating on the surface”. Swiss lakes assumed dramatic pro- St Moritz in September 1968. der stadtzürcherischen Kläranlage Werd- But the event, for 500 dele- de mousse et des bancs entiers de internationale portions. Algal blooms spread across hölzli eine technische Versuchsanlage ein. gates, had to be cancelled, as poissons morts». L’interdiction des phosphates Avec divers partenaires, l’Eawag From laboratory to test facility the surface, and oxygen levels were 1950 wird sie auf die benachbarte Tüffen- the conference hotel refused to Dans les années 1970, les te- avait prévu d’organiser en sep- Switzerland’s first wastewater treat- depleted in deeper waters. Eawag wies verlegt. accommodate representatives of Du labo à la station d’épuration neurs en phosphates atteignirent tembre 1968 le 4ème Congrès ment plants had in fact been built chemists, biologists and physicists any countries whose armies had expérimentale des niveaux alarmants dans de international de recherche sur at the beginning of the last century, studied the mechanisms of eu- Dès sa deuxième année d’activité, le been involved in the invasion of Même si les premières stations nombreux lacs suisses. Des tapis l’eau et l’assainissement à but it was only with the establish- trophication and demonstrated the nouveau service met en place une station Czechoslovakia a month earlier. d’épuration ont été construites d’algues vertes s’étendaient à leur St. Moritz. Mais le colloque qui ment of Eawag that the planning role played in this process by phos- expérimentale sur le site de la station There were also concerns about en Suisse dès le début du siècle surface tandis que les fonds étaient devait rassembler 500 personnes and construction of such plants phates used in laundry detergents. d’épuration zurichoise de Werdhölzli. Elle possible demonstrations against dernier, il a fallu attendre la création privés d’oxygène. Les chimistes, dut être annulé. L’hôtel qui devait was placed on a sound scientific Through its research, discussions sera transférée sur la Tüffenwies voisine delegations from the Soviet Union de l’Eawag pour que leur conception biologistes et physiciens de l’Eawag l’accueillir refusa en effet de re- basis. The processes of mechanical with manufacturers and involvement en 1950. and its allies, since the confer- se fasse sur des bases scientifiques élucidèrent les mécanismes de cette cevoir les représentants des pays pretreatment, biological treatment in public debate, Eawag was largely ence would have been largely solides. Ainsi, une optimisation eutrophisation et démontrèrent le ayant participé un mois aupara- and sludge treatment were con- responsible for the use of phos- Only two years later, the Advisory Centre financed by federal funds. permanente des procédés de pré- rôle prédominant des phosphates vant à l’invasion de la Tchécoslo- tinuously optimized. Plant designers phates in detergents finally being establishes a test facility on the site of the traitement, d’épuration biologique contenus dans les lessives. Par ses vaquie. On craignait d’autre part and engineers benefited from the banned in 1985. At the same time, Zurich municipal wastewater treatment et de traitement par boues activées recherches, son dialogue avec les la tenue de manifestations contre know-how generated, for example, Eawag researchers also studied plant at Werdhölzli. In 1950, it is relocated a été assurée. Et les ingénieurs et lessiviers et sa participation au débat les délégations de l’Union sovié- at the test facilities at the Zurich the behaviour and degradability of to the nearby Tüffenwies site. constructeurs ont profité du savoir- public, l’Eawag a été l’acteur princi- tique et de ses alliés, la rencontre Werdhölzli plant and, from 1952, the the phosphate substitutes EDTA faire grandissant que l’Eawag ac- pal de l’interdiction des phosphates étant en grande partie financée Tüffenwies site. and NTA in wastewater treatment quérait notamment dans les stations dans les lessives finalement pronon- sur des fonds publics. As levels of heavy metals in surface plants. This helped to ensure from expérimentales de Werdhölzli et, à cée en 1985. En parallèle, l’institut waters increased, Eawag studied the outset that the solution of compter de 1952, de la Tüffenwies. étudiait aussi la biodégradabilité et le the effectiveness of conventional one problem did not give rise to Face à l’accumulation des métaux comportement lors de l’épuration du treatment and determined the metal new hazards. lourds dans le milieu aquatique, EDTA et du NTA utilisés en substitu- content of sludge. Also investigated 18 19
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