Swiss Payment Monitor 2018 - Wie bezahlt die Schweiz? swisspaymentmonitor.ch - ZHAW Zürcher Hochschule für ...
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Swiss Payment Monitor 2018 Wie bezahlt die Schweiz? swisspaymentmonitor.ch Bettina Gehring Sandro Graf Dr. Tobias Trütsch
Vorwort Wie bezahlt die Schweiz? Es handelt sich dabei um die erste jährlich durchgeführte Bezahlen ist – vereinfacht ausgedrückt – Gewohnheits- Schweizer Zahlungsstudie, welche Konsumentenperspek- sache. Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer tive und makroökonomische Sicht miteinander verbindet. bezahlt so, wie sie immer bezahlt haben; gewagte Experi- Der vorliegende Bericht basiert auf der Erhebung aus dem mente sind insbesondere bei der Zahlungsmittelwahl nicht Jahr 2017 und ist die erste Ausgabe einer auf mehrere gefragt. Diese Gewohnheiten waren in der Vergangenheit Jahre ausgelegten Studienreihe. Insgesamt wurden über relativ stabil, gerade aber in jüngerer Zeit kam – nicht 1 000 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren aus zuletzt auch aufgrund zahlreicher neuer Anbieter – Be- allen drei Landesteilen der Schweiz befragt. Die Studie wird wegung in den Markt und es sind erste Anzeichen eines finanziell unterstützt durch die Swiss Payment Association Wandels zu beobachten. Wohin die Reise gehen wird, ist (SPA) sowie die Industriepartner Concardis und SIX Pay- zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Es wird aber auf jeden ment Services. Fall spannend, die aktuelle Entwicklung der Schweizer Zahlungslandschaft mitzuverfolgen. Das Swiss Payment Research Center (SPRC) der ZHAW Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre! Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften so- wie die Executive School of Management, Technology and Law (ES-HSG) der Universität St. Gallen beschäftigen sich seit mehreren Jahren unabhängig voneinander und aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Fragestellungen rund Bettina Gehring, Sandro Graf, Dr. Tobias Trütsch um das Thema «Bezahlen». Die zunehmende Dynamik im Markt haben die ZHAW und die Universität St. Gallen nun zum Anlass genommen, im Rahmen eines grossangeleg- ten, gemeinsamen Forschungsprojektes repräsentativ das Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung und die zugrundeliegenden Motive sowie deren Entwicklung im Zeitverlauf zu untersuchen. S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 2
Inhaltsverzeichnis I. D I E WI CH TI G STEN ERKEN N TN IS S E 4 AUS D EM PAYM EN T MO N I TO R 2 0 18 I I. ST U D I EN D E SI GN 6 I I I. BEK A N N TH EI T U N D IMAGE VO N Z A H LU N G SM I T TEL N 8 I V. BL I CK I NS P O RTEMO N NA I E 10 V. KRI TERI EN FÜ R D I E Z A H LU N G SM I T TELWA H L 12 V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN 14 V I I. BL I CK I N D I E ZU KU N F T 28 V I I I. GLOS S A R 33 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 3
I. D ie wichtigsten Erkenntnisse aus dem Payment Monitor 2018 Debitkarte schlägt Bargeld DEN Zahler gibt es nicht Die Debitkarte ist das beliebteste Zahlungsmittel der Zahlungsmittelpräferenzen variieren stark von Person zu Schweizerinnen und Schweizer. So wird diese nicht nur Person. Entsprechend werden Zahlungsmittelentscheide sympathischer, praktischer und vertrauenswürdiger als sehr individuell getroffen, was bedeutet: Den typischen andere Zahlungsmittel wahrgenommen, sondern liegt mit Zahler gibt es nicht. Zudem sind die meisten Personen in einem Anteil von 25 % an den Gesamtausgaben auch an der Regel Mischzahler und bevorzugen je nach Zahlungs- erster Stelle. Speziell beim jüngeren Publikum punktet die situation und Betragshöhe unterschiedliche Zahlungsmittel. Debitkarte. Ebenfalls einen hohen Stellenwert in puncto Der sog. Mono-Zahler, der nur auf ein einziges Zahlungs- Beliebtheit und Umsatzanteile besitzen Online-Überwei- mittel setzt, ist in der Unterzahl. sungen. Nichtsdestotrotz: Vollumfänglich auf Bargeld ver- zichten möchten die wenigsten. So ist Bargeld gemessen Sicherheit als wichtigstes Kriterium an der Transaktionsanzahl nach wie vor das am häufigsten bei der Zahlungsmittelwahl genutzte Zahlungsinstrument in der Schweiz und die meis- Welche Faktoren begünstigen die Nutzung eines Zah- ten Personen geben an, zumindest noch etwas «Münz» im lungsmittels? Gemäss Befragung stehen die Kriterien «Si- Portemonnaie oder in ihrer Hosentasche zu haben. cherheit» und «keine zusätzlichen Gebühren» an oberster Stelle, dicht gefolgt von der Zuverlässigkeit des Zahlungs- Zahlungsmittelentscheide sind situationsabhängig mittels. Die situations- und personenübergreifend hohe Betragshöhe, Zahlungsort und Zahlungssituation (stationä- Relevanz dieser Faktoren legt nahe, dass die Berücksich- rer Handel oder Einkauf im Internet) spielen eine wesent- tigung der betreffenden Kriterien zentral für die Akzeptanz liche Rolle bei der Wahl des Zahlungsmittels. So werden eines Zahlungsmittels ist und Zahlungsmittel-spezifische Kleinbeträge bis 20 Fr. nach wie vor überwiegend bar be- Vorteile erst dann zum Tragen kommen, wenn die dies- glichen, Kartenzahlungen kommen in der Regel erst bei bezüglichen Anforderungen erfüllt sind. Beträgen oberhalb dieses Werts zum Zug. Mit Blick auf den Zahlungsort dominieren im umsatzstar- Hohe Bekanntheit neuer Bezahlformen ken Einzelhandel Kartenzahlungen. Bargeld wird gegen- Nicht nur traditionelle Zahlungsmittel sind in der Schweiz über anderen Zahlungsmitteln deutlich häufiger in Restau- sehr bekannt, auch neuere Bezahlverfahren wie das Kon- rants und in Bäckereien, an Aussenverkaufsstellen (Kiosk, taktlose Bezahlen oder auch mobile Bezahlformen sind in Take-away) sowie an Automaten eingesetzt. Die klassische den Köpfen der Schweizer Bevölkerung sehr präsent. In Kreditkarte dagegen gelangt vermehrt im Einzelhandel für diesem Zusammenhang speziell hervorzuheben sind die längerfristige Anschaffungen, an Tankstellen, in Restaurants hohen Bekanntheitswerte von Twint und PayPal im Rah- sowie unterwegs auf Reisen zum Einsatz. men der ungestützten Abfrage. S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 4
I. D I E WI CH TI G STEN ERKEN N TN IS SE AUS D EM PAYM EN T MO N I TO R 2 0 18 Mobile Payment ist nicht gleich Mobile Payment loses oder Mobiles Bezahlen in der Öffentlichkeit deutet Entgegen der beachtlichen Bekanntheit in der Öffentlich- weiter darauf hin, dass bestehende Lösungen entweder keit besteht derzeit noch kein einheitliches Verständnis von die Bedürfnisse der Bezahler noch nicht hinreichend ab- Mobile Payment. Am stärksten assoziiert wird der Begriff decken bzw. noch zu wenige Mehrwerte bieten oder diese mit Zahlungen in einer App mit integrierter Bezahlfunktion teilweise noch nicht erkannt werden. (sog. In-App-Zahlungen) und Bezahlen mit dem Mobiltele- fon vor Ort in einem Ladengeschäft, gefolgt von Bezahlen Kontaktlose und mobile Bezahlverfahren besitzen mit dem Mobiltelefon im Internet. Steigerungspotenzial Entgegen der hohen Bekanntheit werden neuere Bezahl- Neue Bezahlformen konnten verfahren insgesamt noch sehr verhalten genutzt. Zwar sich noch nicht durchsetzen sagt ein nicht unbedeutender Teil der Befragten aus, ent- In Bezug auf neuere Bezahlmethoden wie Kontaktloses sprechende Zahlungsmittel allgemein zu nutzen, die effek- oder Mobiles Bezahlen zeigt sich ein gemischtes Bild. tiven Nutzungszahlen bewegen sich aber noch auf sehr Trotz der beachtlichen Anzahl Nutzer von kontaktlosen tiefem Niveau. So liegt der Umsatzanteil von Kontaktlosem Bezahlverfahren (jede zweite Person nutzt gemäss Selbst- Bezahlen gemäss Tagebucherhebung erst bei knapp 7 %, einschätzung die Kontaktlosfunktion der Kreditkarte, jede derjenige von Mobilem Bezahlen sogar unter 2 %, was auf dritte diejenige der Debitkarte) stehen viele dieser neuen einen sehr unregelmässigen Einsatz solcher Bezahlver- Bezahlform nach wie vor skeptisch gegenüber. Bemängelt fahren hinweist. wird insbesondere die – aus Sicht der Befragten – unzu- Trotzdem haben neue Bezahlverfahren das Potenzial, reichende Sicherheit sowie die mangelnde Kontrolle über vermehrt zum Einsatz zu kommen, insbesondere unter den Bezahlprozess und die Ausgaben. den Nutzern dieser Verfahren: Über 70 % der Personen, Demgegenüber verzeichnet Mobiles Bezahlen noch ver- die angeben, neuere Bezahlformen zu nutzen, könnten sich gleichsweise wenige Nutzer, wobei hier deutliche Unter- vorstellen, dies inskünftig noch häufiger zu tun – vorausge- schiede zwischen den Einsatzvarianten festzustellen sind. setzt, die entsprechenden Grundanforderungen sind erfüllt. So sind In-App-Zahlungen mit einem Nutzungsanteil von 60 % bereits relativ verbreitet und auch Mobiles Bezahlen im Internet gewinnt allmählich an Fahrt. Die Nutzungs- zahlen der übrigen Bezahlformen mit dem Smartphone bewegen sich aber noch auf sehr tiefem Niveau. Die im Vergleich zu den klassischen Zahlungsmitteln negativere Einschätzung neuer Bezahlformen wie Kontakt- S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 5
II. Studiendesign Ziel des Swiss Payment Monitors ist es, die Schweizer 1. Onlinebefragung 2. Tagebucherhebung 3. Analyse der SNB-Daten Zahlungslandschaft umfassend aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Durch die Kombination ver- Die Probanden beantworten online Die Probanden dokumentieren Erfasst, aktualisiert und interpretiert schiedener Untersuchungsmethoden bietet die Studie Fragen zu folgenden Themen: ihr Bezahlverhalten in Form eines das öffentlich zugängliche Daten eine integrierte Sicht auf den Zahlungsmittelmarkt und •• Zahlungsmittelbesitz Zahlungstagebuchs über einen material zum elektronischen Zeitraum von 7 Tagen. Zahlungsverkehr der Schweizeri- ermöglicht über eine regelmässig stattfindende jährliche (inkl. Bargeldbestand) schen Nationalbank. Datenerhebung die Erfassung neuer Entwicklungen und •• Bekanntheit versch. (gängiger •• Nutzung und Nutzungsfrequenz und neuer) Zahlungsmittel/ von Zahlungsmitteln •• Zahlungsmittelbestand die Identifikation relevanter Treiber im Zeitverlauf. Bezahlformen •• Zeitpunkt der Transaktion •• Transaktionshäufigkeit und Die Untersuchung umfasst zwei Teile: die Mikroperspek- •• Image bzw. Einstellung (Wochentag, Tageszeit) -umsatz tive bestehend aus einer standardisierten Onlinebefragung zu versch. Zahlungsmitteln/ •• Betragshöhe •• Inlands- und Inländerprinzip Bezahlverfahren •• Zahlungsort (online/POS etc.) •• Präsenz- und Distanzgeschäft mit Fragen zum Zahlungsverhalten generell und einem von •• Kriterien bei der und Einsatzgebiet •• Entwicklung der letzten Jahre den Befragten auszufüllenden Zahlungstagebuch sowie Zahlungsmittelwahl •• Zahlungszweck/Ausgabenkatego- die Makroperspektive basierend auf der Analyse des öf- •• Wahrgenommene Vor- und rien (z. B. Lebensmittel, Beklei- fentlich zugänglichen Datenmaterials zum elektronischen Nachteile versch. Bezahlformen dung, Kosten für Mobilität etc.) •• Zukünftige Nutzungsintention •• Begründung der Zahlungsverkehr der Schweizerischen Nationalbank (SNB) •• Herleitung einer Nutzer- Zahlungsmittelwahl (vgl. Abb. 1). Typologie auf Basis soziodemo- •• Bargeldbezug grafischer und psychografischer •• Wiederkehrende Ausgaben Angaben Mikroperspektive (z. B. Miete, Steuern etc.) Die Mikroperspektive widerspiegelt die Konsumentensicht und erfasst die Zahlungsgewohnheiten sowie die Wahrneh- mung und Einstellungen der Schweizerinnen und Schwei- Einstellungen, Nutzungsdaten Gesamtsicht zer gegenüber verschiedenen Zahlungsmitteln. Nutzungsmotive und -treiber Im Rahmen der Mikroperspektive wurden insgesamt Mikroperspektive Makroperspektive 1 018 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren aus der deutschen, französischen und italienischen Schweiz befragt. Die Befragung dauerte circa 25 Minuten und wurde in Abb. 1 ONLINEBEFRAGUNG der zweiten Hälfte des Monats Oktober 2017 gestaffelt In einem ersten Schritt wurden die Teilnehmer gebeten, durchgeführt. online Fragen rund um das Thema «Bezahlen» zu beant- worten. Im Vordergrund standen hier in erster Linie die ZAHLUNGSTAGEBUCH Selbstwahrnehmung und die Einschätzung der Befragten Im Anschluss an die Onlinebefragung dokumentierten die bezüglich verschiedener Aspekte ihres Bezahlverhaltens. Teilnehmer ihr Bezahlverhalten in Form eines Zahlungs- S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 6
I I. ST U D I EN D E SI GN tagebuchs über einen Zeitraum von 7 Tagen (vgl. Tabelle 1). S T I C H P R O B E O N L I N E B E F R A G U N G U N D TA G E B U C H Dementsprechend wurden die Teilnehmer gebeten, sämt- 49% m DE 72% liche, im Tagesverlauf anfallenden Zahlungen – mit Aus- GESCHLECHT nahme der wiederkehrenden Ausgaben – zu erfassen und SPRACHREGION 51% w gemäss vordefinierten Merkmalen zu klassifizieren. Im FR 24% IT 4% Vergleich zur Onlinebefragung interessierte hier in erster Linie das tatsächliche Zahlungsverhalten der Personen und darauf basierend die Abweichungen gegenüber den tief 5% 18-29 J. 22% expliziten Aussagen im ersten Teil. Das Zahlungstagebuch ALTER 30-44 J. 32% BILDUNGS- hoch 38% NIVEAU konnte entweder online oder via mobile App geführt wer- 45-59 J. 35% mittel 57% 60-65 J. 11% den, was die zeitnahe Erfassung der Transaktionen nach dem Einkauf ermöglichte. Die Studienteilnehmer wurden über das intervista Online 50% Bewahrer Access Panel rekrutiert. Um die Repräsentativität der Stich- HAUSHALTS 10% Toleranter 35% PERSÖN- 8% Hedonist probe sicherzustellen, erfolgte die Auswahl der Teilnehmer EIN- KOMMEN 30% LICHKEITS- 8% Abenteurer TYPEN * nach dem Quotaverfahren auf Basis der vorgängig fest- IN CHF 35% 17% Performer gelegten Kriterien (Sprach-)Region, Geschlecht, Alter und 7% Bildungsniveau. Im Anschluss an die Erhebung wurden die Daten bereinigt und gemäss den Strukturmerkmalen der Abb. 2 Grundgesamtheit der Schweizer Bevölkerung gewichtet * basierend auf Limbic® Types Übersicht zum Zahlungstagebuch (vgl. Abb. 2). Dauer der Tagebucherhebung 7 TAGE Makroperspektive Die Makroperspektive bezieht sich auf die gesamtwirt- Anzahl der ausgefüllten Tagebücher 814 schaftlichen Grössen und erfasst die Zahlungstransaktio- nen auf aggregierter Ebene basierend auf dem öffentlich Umsatzvolumen CHF 492 694 zugänglichen Datenmaterial der Schweizerischen National- bank (SNB) bis Ende 2017. Sie gibt ein unverfälschtes Bild Transaktionsvolumen 8 339 über den bargeldlosen Zahlungsverkehr in der Schweiz Durchschnittliche Transaktionszahl und mit Schweizer Zahlungskarten im Ausland ab, dies 10,2 pro Person in der Woche sowohl hinsichtlich Anzahl und Umsatz von bargeldlosen Durchschnittliche Transaktionszahl 1,5 Zahlungsmitteln. Zusätzlich liefert sie Informationen über pro Person am Tag den effektiven Bargeldbezug mit Zahlungskarten. Durchschnittsbetrag pro Transaktion CHF 59.08 Tabelle 1 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 7
III. Bekanntheit und Image von Zahlungsmitteln H E R KÖ M M L I C H E Z A H L U N G S I N S T R U M E N T E Bekanntheit von Zahlungsmitteln Nicht nur traditionelle Zahlungsmittel sind in der Schweiz Bargeld 100 % sehr bekannt, auch neuere Bezahlformen wie das Kontakt- Debitkarte 100 % Kreditkarte 99 % lose Bezahlen («Contactless Payment») geniessen hohe Prepaidkarte 92 % Bekanntheitswerte (vgl. Abb. 3). So geben 90 % der Be- Händlerkarte 96 % fragten an, Kontaktloses Bezahlen mit der Debitkarte zu Papier-Rechnung/Einzahlungsschein 100 % kennen; beim Kontaktlosen Bezahlen mit der Kreditkarte Online-Überweisung 99 % sind es sogar 95 %. Vorauskasse 94 % Mobiles Bezahlen («Mobile Payment») im stationären Nachnahme 90 % Handel («Proximity Mobile Payment») ist mit einem Be- LSV 91 % kanntheitsgrad von 94 % bereits sehr präsent, im Internet 0% 25 % 50 % 75 % 100 % («Remote Mobile Payment») etwas weniger (88 %). Zahlun- gen innerhalb mobiler Anwendungen (sog. «In-App»-Zah- NEUERE Z AHLUNGSINSTRUMENTE lungen) kennen 91 % der Befragten. Zahlungen per Mobil- Kontaktloses Bezahlen Debitkarte 90 % telefon zwischen Personen im Inland («Peer-to-Peer» bzw. Kontaktloses Bezahlen Kreditkarte 95 % «P2P») sind bekannter (73 %) als solche über die Landes- grenze (60 %). In diesem Zusammenhang funktioniert die Mobiles Bezahlen POS 94 % Wiedererkennung weniger über die Bezeichnung der Be- Mobiles Bezahlen Internet 88 % zahlformen, sondern häufig über die einzelnen Zahlungs- P2P Inland 73 % anbieter oder deren Brands (z. B. PayPal, Twint). P2P Ausland 60 % In-App-Zahlung 91 % Internetbezahlverfahren 89 % Virtuelle Währungen/Kryptowährung 76 % Zahlung mit Wearable 40 % 0% 25 % 50 % 75 % 100 % n=1 018 Abb. 3 Frage: Bitte geben Sie an, welche der aufgeführten Zahlungsmittel/Bezahlarten Sie kennen. Basis: Alle Befragten S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 8
I I I. BEK A N N TH E I T U N D IMAGE VO N Z A H LU N G SM I T TEL N Einstellung zu Zahlungsmitteln umständlich praktisch Die Debitkarte (Maestro-Karte, PostFinance Card/Postkar- unsympathisch sympathisch te, V PAY) ist das beliebteste Zahlungsmittel der Schweizer Bevölkerung (vgl. Abb. 4). Die Debitkarte wird als sympa- unnötig unverzichtbar thischer, praktischer und vertrauenswürdiger beurteilt als unzuverlässig zuverlässig andere Zahlungsmittel und gilt für viele als unverzichtbar. Bargeld hingegen – lange Zeit starker Sympathieträger passt nicht zu meinem Stil passt zu meinem Stil der Schweizerinnen und Schweizer – hat (insbesondere unattraktiv attraktiv gegenüber der Debitkarte) deutlich an Attraktivität eingebüsst. suspekt vertrauenswürdig Die Kreditkarte wird nach wie vor sehr stark mit dem langsam schnell Bezahlen im Ausland, mit dem Bezahlen von grossen Be- geringes Gefühl starkes Gefühl trägen und mit Spontankäufen assoziiert. der Kontrolle der Kontrolle Die neueren Bezahlmethoden wie Kontaktloses oder geringe Ausgabenübersicht gute Ausgabenübersicht Mobiles Bezahlen werden in der Tendenz negativer wahr- erfordert viel erfordert wenig genommen als die traditionellen Zahlungsmittel Bargeld, Ausgabendisziplin Ausgabendisziplin Debitkarte und Kreditkarte. Dies deutet darauf hin, dass teuer kostengünstig bestehende Lösungen solcher neuartigen Verfahren tiefe Akzeptanz an hohe Akzeptanz an den entweder die Bedürfnisse der Bezahler noch nicht hin- den Verkaufsstellen Verkaufsstellen reichend abdecken bzw. noch zu wenige Mehrwerte traditionell zukunftsweisend bieten oder diese teilweise noch nicht erkannt werden. Zu beachten gilt, dass die Bewertung dieser Zahlungs- im Inland im Ausland mittel bei Nichtnutzern wesentlich schlechter ausfällt als für kleine Beträge für grosse Beträge bei Nutzern. Obschon die Nutzung von Kontaktlosem Bezahlen zu- für Spontankäufe für geplante Käufe -2 -1 0 1 2 nimmt, wird das Kontaktlose Bezahlen als deutlich unsym- pathischer, unzuverlässiger und weniger vertrauenswürdig Bargeld Debitkarte Kreditkarte Kontaktloses Mobiles Bezahlen Mobiles Bezahlen n=344 n=367 n=307 Bezahlen n=985 POS n=585 online n=435 als die herkömmlichen Zahlungsmittel eingestuft. Zudem verbinden die Befragten das Kontaktlose Bezahlen mit weniger Kontrolle beim Bezahlen, höheren Anforderun- Abb. 4 gen an die Ausgabendisziplin (Schuldenfalle) und tieferer Frage: Inwieweit treffen die Basis: Personen, die das Akzeptanz an den Verkaufsstellen. (z. B. Apple Pay, Samsung Pay, Twint) wenig Zuspruch fin- aufgeführten Beschreibun- Zahlungsmittel kennen; gen/Eigenschaften Ihrer Zufallsauswahl für Bargeld, Was Mobiles Bezahlen betrifft, gehen die Meinungen det, wird Mobiles Bezahlen im Internet/Onlineshop (z. B. Ansicht nach auf «Zahlungs- Debitkarte und Kreditkarte auseinander: Während Mobiles Bezahlen vor Ort/am POS PayPal, Twint) gesamthaft deutlich positiver beurteilt. mittel» zu? S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 9
IV. Blick ins Portemonnaie Bargeldbezug und Bargeldbestand DER DURCHSCHNITTLICHE SCHWEIZER… Bargeld gilt für die meisten Schweizerinnen und Schweizer nach wie vor als unverzichtbar. Dies zeigt auch ein Blick ins Portemonnaie von Herrn und Frau Schweizer (vgl. Abb. 5): besitzt mehrere So haben die meisten Personen zumindest noch etwas Bezahlkarten Kleingeld im Portemonnaie oder in der Hosentasche; im Durchschnitt sind es zwischen 20 und 120 Fr. Lediglich 2 % geben an, kein Bargeld mit sich zu führen. Bezüglich Bargeldbesitz sind soziodemografische Unter- hat bewahrt schiede zu beobachten: So tragen Männer deutlich höhere Fr. 65.– in seinem bis zu Fr. 100.– Portemonnaie zu Hause auf Geldbeträge (zwischen 20 und 150 Fr.) mit sich als Frauen (zwischen 20 und 100 Fr.); gleichzeitig geben Männer aber auch wesentlich häufiger an, überhaupt kein Bargeld im Portemonnaie oder in der Hosentasche mitzuführen. Ebenfalls hängen insbesondere ältere Personen noch stark am Bargeld, was sich mitunter auch darin äussert, dass Personen ab 45 Jahren erheblich mehr Bargeld be- sitzen als jüngere. bezieht bezieht Bargeld im Wert mehrmals pro von Fr. 130.– Monat Bargeld n=814 Abb. 5 Hinweis: Die Durchschnitts- werte beziehen sich auf den Median. S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 10
I V. BL I CK I NS P O RTEMO N NA I E Neben Bargeld besitzen die meisten Schweizer mehrere Z AHLUNGSMIT TELBESITZ Zahlungskarten (vgl. Abb. 6). So verfügen 94 % der befrag- ten Personen über eine Debitkarte, 90 % über eine Kredit- karte und 40 % über eine Händlerkarte mit Bezahlfunktion PostFinance Card 1.2 Ø Debitkartenbestand n=455 pro Besitzer: (Globus-Karte, MyOne-Karte etc.). Auf einen Besitzer der 1.6 entsprechenden Zahlungskarte entfallen somit 1,6 Debit- V PAY karten, 1,5 Kreditkarten sowie 1,8 Händlerkarten. Männer n=153 1.1 n=956 sowie Personen mit höherem Einkommen besitzen dabei für gewöhnlich mehr Kreditkarten als Frauen und Personen Maestro-Karte (EC-Karte) 1.2 mit tieferem Einkommen. n=675 Ein Blick in die digitale Geldbörse ergibt zudem, dass 64 % der Befragten gemäss eigener Aussage eine App Händlerkarten/Kundenkarten 1.8 mit Bezahlfunktion n=410 mit integrierter Bezahlfunktion auf ihrem Handy installiert haben (z. B. iTunes, PayPal, SBB Mobile App), wobei unter Prepaidkarte Ø Kreditkartenbestand 45-Jährige deutlich mehr solcher Apps besitzen. Des Wei- n=174 1.1 pro Besitzer: teren gibt knapp jeder dritte Befragte (32 %) an, eine oder 1.5 mehrere Bezahl-Apps (z. B. Apple Pay, PayPal, Twint) auf Kreditkarte 1.5 n=914 seinem Smartphone zu besitzen, wobei die Personen im n=831 Schnitt 1,2 solcher Apps installiert haben. Bezahl-App 1.2 n=328 Mittelwerte Abb. 6 Frage: Welche der aufgeführ- ten herkömmlichen Zahlungs- mittel besitzen Sie persönlich? Bitte geben Sie die jeweilige Anzahl an. Basis: Zahlungsmittel, die der Befragte kennt; nur Besitzer des entsprechenden Zahlungsmittels S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 11
V. Kriterien für die Zahlungsmittelwahl So einfach der Entscheid für ein Zahlungsmittel auch Top 3: Anteil «am wichtigsten» scheint, jede Zahlungsmittelwahl ist das Ergebnis eines PRÄSENZGESCHÄF T mehr oder weniger extensiven Entscheidungsprozesses. Je nach Situation und Person spielen dabei unterschiedliche Dass keine zusätzlichen Kosten/ 16 % Faktoren eine Rolle, die diese Wahl beeinflussen und den Gebühren anfallen. Entscheid für ein bestimmtes Zahlungsmittel begünstigen Dass das Bezahlverfahren sicher ist. 15 % oder hemmen. Da dieser Prozess vielfach unbewusst und automatisiert Dass das Zahlungsmittel 14 % abläuft, ist es für die Personen meist schwierig zu erkennen, zuverlässig funktioniert. was ihnen bei der Wahl eines Zahlungsmittels wichtig ist Dass das Zahlungsmittel praktisch 11 % bzw. sie empfinden häufig alle oder fast alle Kriterien als bzw. einfach zu handhaben ist. wichtig. Aus diesem Grund sind direkte Fragen nach der Dass der Bezahlvorgang schnell geht. 10 % Relevanz einzelner Kriterien in der Regel wenig zielführend, weil die daraus resultierenden Ergebnisse keine differen- Dass der Anbieter des Zahlungsmittels 8% zierte Beurteilung zulassen. vertrauenswürdig/seriös ist. Um Aufschluss über die realen Präferenzen der Befrag- Dass ich Kontrolle über 7% meine Transaktionen habe. ten zu erhalten, kam im Rahmen der vorliegenden Studie deshalb ein spezielles Verfahren zur Präferenzmessung Dass das Zahlungsmittel an 5% mein Bankkonto gekoppelt ist. (sog. MaxDiff-Analyse) zur Anwendung, welches die Ab- leitung der relativen Wichtigkeiten aus der Beurteilung Dass ich eine gute Übersicht 5% über die Ausgaben habe. verschiedener, auf der Basis experimentell zusammenge- stellter Kriterien-Sets ermöglicht. Dass nur ein Zahlungsmittel 4% verwendet werden muss. Dass ich beim Bezahlen 3% Bonuspunkte sammeln kann. Dass der Betrag erst später/zeitverzögert Abb. 7 1% fällig wird bzw. bezahlt werden kann. Welches der aufgeführten Kriterien ist für Sie bei der Dass ich mit der Nutzung des 1% Zahlungsmittelwahl am Zahlungsmittels am Puls der Zeit bin. wichtigsten und welches am Dass meine Freunde bzw. Bekannte das unwichtigsten? 0.5 % Zahlungsmittel ebenfalls nutzen. n=513 Basis: Alle Befragten S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 12
V. KRI TERI EN FÜ R D I E Z A H LU N G SM I T TELWA H L Wie aus der Analyse hervorgeht, ist das wichtigste Kri- Top 3: Anteil «am wichtigsten» terium bei der Wahl eines Zahlungsmittels im stationären D I S TA N Z G E S C H Ä F T Handel (Präsenzgeschäft), dass keine zusätzlichen Gebüh- ren anfallen, dicht gefolgt von Sicherheit und Zuverlässig- Dass das Bezahlverfahren sicher ist. 22 % keit (vgl. Abb. 7). Auch beim Bezahlen im Internet (Distanzgeschäft) zäh- Dass keine zusätzlichen Kosten/ 15 % len diese drei Kriterien zu den wichtigsten Treibern für die Gebühren anfallen. Zahlungsmittelwahl, im Gegensatz zum Präsenzgeschäft Dass das Zahlungsmittel 14 % stellt die Sicherheit hier aber mit Abstand das wichtigste zuverlässig funktioniert. Kriterium dar. An zweiter Stelle steht, dass keine zusätz- Dass der Anbieter des Zahlungsmittels 13 % lichen Kosten anfallen, gefolgt von der Zuverlässigkeit des vertrauenswürdig/seriös ist. Zahlungsmittels (vgl. Abb. 8). Dass das Zahlungsmittel praktisch 8% Als wenig relevant angesehen wird, dass Freunde und bzw. einfach zu handhaben ist. Bekannte das Zahlungsmittel ebenfalls nutzen und dass Dass ich Kontrolle über 7% meine Transaktionen habe. man mit der Nutzung des Zahlungsmittels am Puls der Zeit ist. Daraus lässt sich schliessen, dass die Zahlungs- Dass der Bezahlvorgang schnell geht. 6% mittelwahl in der Regel wenig über soziale Normierung funktioniert. Vergleichsweise weniger relevant sind auch Dass ich eine gute Übersicht 4% über die Ausgaben habe. Bonusprogramme, integrierte Bezahllösungen und zeitver- zögertes Bezahlen. Dass das Zahlungsmittel an 3% mein Bankkonto gekoppelt ist. Dass nur ein Zahlungsmittel 3% verwendet werden muss. Dass der Betrag erst später/zeitverzögert 3% fällig wird bzw. bezahlt werden kann. Dass ich beim Bezahlen Abb. 8 2% Bonuspunkte sammeln kann. Welches der aufgeführten Kriterien ist für Sie bei der Dass ich mit der Nutzung des 0.8 % Zahlungsmittelwahl am Zahlungsmittels am Puls der Zeit bin. wichtigsten und welches am Dass meine Freunde bzw. Bekannte das unwichtigsten? 0.2 % Zahlungsmittel ebenfalls nutzen. n=505 Basis: Alle Befragten S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 13
VI. Zahlungsverhalten Verschiedene Zahlungstypen Der Zahlungsmarkt ist sehr heterogen. Es gibt viele unter- schiedliche Bezahlverfahren und -anbieter, zugleich aber auch ein breites Spektrum verschiedener Nutzerpräferen- DEBITKARTEN KREDITKARTEN BARZAHLER MISCHZAHLER zen. Dabei sind reine Bar- und Kreditkartenzahler generell ZAHLER ZAHLER eher die Ausnahme; ein grosser Teil der Personen sind Mischzahler und bevorzugt je nach Zahlungssituation und Betragshöhe unterschiedliche Zahlungsmittel (vgl. Abb. 9). Der typische Barzahler ist in der Regel weiblich, über 45 Jahre alt, sicherheitsliebend und traditionsbewusst. Er ist Neuerungen (z. B. neue Bezahlformen) gegenüber skep- tisch eingestellt und nutzt neue Technologien erst, wenn 21 % 20 % 15 % 44 % sich diese bewährt haben. zahlen in über zahlen in über zahlen in über zahlen situations- bedingt mit Debitkartenzahler sind generell ebenfalls vermehrt weib- 75 % der Fälle 75 % der Fälle mit 75 % der Fälle mit unterschiedlichen bar Debitkarte Kreditkarte liche Personen. Sie sind eher risikoavers und schätzen das Zahlungsmitteln Vertraute, stehen Neuem aber aufgeschlossener gegen- über als Barzahler. Der klassische Kreditkartenzahler ist männlich, über n=832 Abb. 9 30 Jahre alt, verfügt über ein gutes Bildungsniveau und ein höheres Einkommen. Er ist stark leistungsorientiert, risiko- freudig und probiert gerne Neues aus. Insbesondere Bar- und Kreditkartenzahler sind über- zeugte Verfechter ihres bevorzugt genutzten Zahlungsmit- tels. Sie beurteilen dieses deutlich positiver als die anderen Zahlungstypen. Bei Debitkartenzahlern ist keine derart aus- geprägte Präferenz feststellbar. S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 14
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Nutzung verschiedener Zahlungsmittel H E R KÖ M M L I C H E Z A H L U N G S I N S T R U M E N T E Aus der Untersuchung geht hervor, dass Bargeld mit einem Bargeld 99 % Anteil von 49 % an den Gesamttransaktionen zwar nach Debitkarte 91 % wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsinstrument Kreditkarte 83 % (insbesondere in der Altersgruppe der über 45-Jährigen) Prepaidkarte 18 % darstellt, bezogen auf den Umsatz liegen Bartransaktionen Händlerkarte 35 % (20 %) jedoch hinter Online-Überweisungen (29 %) und Papier-Rechnung/Einzahlungsschein 84 % Online-Überweisung 94 % Debitkartenzahlungen (25 %) zurück (vgl. Tabelle 2). Vorauskasse 55 % Neben Bargeld mit Abstand das am häufigsten ge- Nachnahme 19 % nutzte Zahlungsmittel gemäss Selbsteinschätzung ist die LSV 49 % Online-Überweisung. 94 % der Befragten geben an, diese 0% 25 % 50 % 75 % 100 % Bezahlform zu nutzen (vgl. Abb. 10). Dabei machen On- line-Überweisungen in der Westschweiz verglichen mit der NEUERE Z AHLUNGSINSTRUMENTE deutsch- und italienischsprachigen Schweiz einen deutlich grösseren Umsatzanteil aus. Kontaktloses Bezahlen Debitkarte 34 % Ebenfalls weit verbreitet sind Kartenzahlungen. 91 % der Kontaktloses Bezahlen Kreditkarte 50 % Befragten nutzen eine Debitkarte, 83 % eine Kreditkarte. Mobiles Bezahlen POS 20 % Mobiles Bezahlen Internet 27 % Händlerkarten werden von 35 % aller Befragten einge- P2P Inland 18 % setzt. In der französischen und italienischen Schweiz wird P2P Ausland 3% wesentlich öfter als in der Deutschschweiz mit Debitkarte In-App-Zahlung 60 % auf herkömmliche Weise (d.h. nicht kontaktlos) bezahlt, der Internetbezahlverfahren 50 % wertmässige Transaktionsanteil ist in der Deutschschweiz Virtuelle Währungen/Kryptowährung 2% aber vergleichsweise höher. Zahlung mit Wearable 1% Gleichzeitig ist die (anzahl- und wertmässige) Nutzung 0% 25 % 50 % 75 % 100 % der Debitkarte auf herkömmliche Weise bei den weiblichen Personen deutlich verbreiteter als bei männlichen, umge- n=1 018 Abb. 10 Zahlungsmittel/Bezahlarten kehrt liegt der Umsatzanteil von Kreditkartenzahlungen bei Frage: Bitte geben Sie an, Sie nutzen. Männern höher als bei Frauen. welche der aufgeführten Basis: Alle Befragten Mit Blick auf neuere Bezahlmethoden zeigt sich ein durch zogenes Bild: Durch die kontinuierlich wachsende Bedeutung In der Zwischenzeit ebenfalls verbreitet sind kon- Verbreitung kontaktlosfähiger Debitkarten (Ende 2017 des E-Commerce haben spezialisierte Internetbezahlverfah- taktlose Bezahlverfahren. Kontaktloses Bezahlen mit waren 51 % aller sich im Umlauf befindenden Debitkarten ren wie PayPal, Sofortüberweisung oder Twint in den letzten Kreditkarte wird bereits von der Hälfte der Befragten mit Kontaktlosfunktion ausgestattet) hinkt dieses Bezahl- Jahren an Relevanz gewonnen. Gut 50 % der Befragten geben eingesetzt. Auch auf dem Vormarsch ist das Kontaktlose verfahren mit 34 % Nutzungsanteil aber noch hinterher an, zumindest gelegentlich solche Bezahlverfahren zu nutzen. Bezahlen mit Debitkarte, aufgrund der noch geringeren (vgl. Abb. 10). S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 15
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Ausgehend von der aktuellen Datenlage und der bis- Z A H L U N G S M I T T E L N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L herigen Entwicklung ist jedoch zu erwarten, dass bei zu- gemäss Tagebuch im Inland nehmendem Kontaktlos-Kartenbestand der Nutzungsanteil von Kontaktlosem Bezahlen mit Debitkarte denjenigen mit Zahlungsmittel Verteilung nach Verteilung nach Mittlerer Kreditkarte innerhalb von 1-2 Jahren überholen wird. Umsatz Transaktionszahl Transaktionsbetrag Aktuell noch nicht etablieren konnten sich hingegen Umsatz Umsatz Anzahl Trans- Median mobile Bezahlverfahren. Zwar sind drei von fünf Personen in CHF anteil in % Trans aktions (60%) mit Zahlungen innerhalb mobiler Anwendungen aktionen anteil in % («In-App»-Zahlungen) vertraut, andere Formen von Mobi- lem Bezahlen werden aber noch vergleichsweise verhalten Bargeld 90 716.42 20,1 3 827 48,8 10,20 genutzt (vgl. Abb. 9). Nur jeder fünfte Befragte (20 %) nutzt Mobiles Bezahlen vor Ort in einem Ladengeschäft (z. B. Debitkarte herkömmlich 102 360.06 22,7 1 359 17,3 29,70 Apple Pay, Samsung Pay, Twint); beim Mobilem Bezahlen im Internet (z. B. PayPal, Twint) sind es mit 27 % etwas mehr. Kontaktloszahlen mit Debitkarte 12 090.86 2,7 408 5,2 15,28 «Peer-to-Peer»-Lösungen wie z. B. PayPal oder Twint zum Verschicken und Empfangen von Geld nutzen derzeit 18 %. Als Gründe für die Nichtnutzung wurden in erster Linie die Kreditkarte herkömmlich 52 476.33 11,6 655 8,3 44,01 – in der Wahrnehmung der Befragten – unzureichende Sicherheit sowie fehlende Mehrwerte im Vergleich zu her- Kontaktloszahlen mit Kreditkarte 17 833.94 4,0 497 6,3 16,28 kömmlichen Zahlungsmitteln genannt. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die Prepaidkarte 1 000.28 0,2 56 0,7 7,59 generellen Angaben zur Zahlungsmittelnutzung gemäss Onlinebefragung im Fall der neueren Bezahlformen nicht Händlerkarten/Kundenkarten 6 821.65 1,5 163 2,1 18,02 Auf Rechnung 11 383.76 2,5 65 0,8 104,04 Online-Überweisung (E-Banking) 132 657.53 29,4 332 4,2 135,56 Vorauskasse 2 740.02 0,6 29 0,4 6,66 Tabelle 2 → S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 16
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN mit den effektiven Nutzungszahlen auf Basis der Tage- Z A H L U N G S M I T T E L N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L bucherhebung übereinstimmen. Grund dafür ist, dass die gemäss Tagebuch im Inland Onlineerhebung im Wesentlichen die einmalige Nutzung gemäss Selbsteinschätzung der Befragten misst, die Ta- Zahlungsmittel Verteilung nach Verteilung nach Mittlerer gebucherhebung jedoch auch die Einsatzhäufigkeit der Umsatz Transaktionszahl Transaktionsbetrag Zahlungsmittel mit berücksichtigt. Da insbesondere neu- Umsatz Umsatz Anzahl Trans- Median ere Zahlungsmittel häufig unregelmässig genutzt werden, in CHF anteil in % Trans aktions resultieren daraus tiefere Transaktions- und Umsatzanteile. aktionen anteil in % So liegt der Umsatzanteil von Kontaktlosem Bezahlen ge- mäss Tagebucherhebung erst bei knapp 7 %, derjenige von Einzahlung Postschalter 6 059.53 1,3 5 0,1 53,87 Mobilem Bezahlen bei 1,4 %. Daraus lässt sich folgern, dass neue Verfahren wie Kontaktloses oder Mobiles Bezahlen Lastschriftverfahren (LSV) 2 320.33 0,5 16 0,2 40,81 bezogen auf das gesamte Marktvolumen zum aktuellen Zeitpunkt noch keine wesentliche Rolle spielen. Mobiles Bezahlen am POS 2 908.06 0,6 110 1,4 14,14 Im Alltagsgebrauch noch wenig relevant sind innovative Zahlungsmitteltechnologien wie «Wearables» oder virtuel- le Währungen. Trotz der hohen Medienpräsenz handelt es Mobiles Bezahlen im Internet 1 271.27 0,3 18 0,2 31,58 sich hierbei zum aktuellen Zeitpunkt um Nischenprodukte, die bislang noch keinen Eingang in das alltägliche Zah- Mobiles Bezahlen P2P 396.95 0,1 10 0,1 12,63 lungsverhalten gefunden haben. Männer sowie Personen unter 30 Jahren sind generell In-App-Zahlung 1 879.9 0,4 132 1,7 8,94 technikaffiner und nutzen neuere Bezahlformen wie Kon- taktloses oder Mobiles Bezahlen deutlich häufiger. Internetbezahlverfahren 4 183.00 0,9 38 0,5 75,44 Andere 2 285.78 0,5 131 1,7 9,91 Summe 451 385.67 100,0 7 851 100,0 Tabelle 2 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 17
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Debitkarte ENT WICKLUNG TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT INL ÄNDISCHER DEBITKARTEN Abb. 11 Die Beliebtheit der Debitkarte zeigt sich zusätzlich in der Analyse SNB-Daten – in Mio. im Vergleich zur Kreditkarte mehr als doppelten Einsatz- 900 inländische Debitkarten- häufigkeit. Mit inländischen Debitkarten wurden in 2017 transaktionen im Inland knapp 820 Mio. Transaktionen abgewickelt – davon 95 % 800 im In- und 5 % im Ausland (vgl. Abb. 11). Von 2005 bis 2017 700 inländische Debitkarten- transaktionen im Ausland sind die inländischen Debitkartentransaktionen um das 600 Dreifache gestiegen. Kontaktlose Debitkartenzahlungen Total inländische machten 2017 12 % der Präsenzzahlungen im Inland aus 500 Debitkartentransaktionen (vgl. Abb. 12). 400 Mit Schweizer Debitkarten wurden in 2017 rund 48 Mia. 300 Fr. umgesetzt – davon rund 45 Mia. Fr. (ca. 93 %) im In- und rund 3 Mia. Fr. (ca. 7 %) im Ausland (vgl. Abb. 13). Der Um- 200 satz hat sich seit 2005 verdoppelt. 5 % des inländischen 100 Debitkartenumsatzes in der Schweiz am stationären Ver- 0 kaufspunkt wurden 2017 kontaktlos generiert (vgl. Abb. 14). 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Im Durchschnitt machte eine erwachsene Person in der Schweiz in 2017 117 Debitkartentransaktionen – davon 112 (95 %) im In- und 5 (5 %) im Ausland (vgl. Abb. 15). Von 2005 bis 2017 hat sich der Debitkarteneinsatz pro Kopf fast TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT INL ÄNDISCHER Abb. 12 verdreifacht. KO N TA K T L O S E R D E B I T K A R T E N I M J A H R 2 0 1 7 I M I N L A N D Der Jahresumsatz der Debitkarte pro Kopf einer erwach- Analyse SNB-Daten – in Mio. senen Person belief sich in 2017 auf 6 849 Fr. (vgl. Abb. 16). 12 % kontaktlos Seit 2005 haben sich die Ausgaben pro Kopf beinahe verdoppelt. 89 738 88 % 1% herkömmlich 8 592 99 % 681 742 771 480 Distanzgeschäft Präsenzgeschäft S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 18
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN E N T W I C K L U N G U M S AT Z I N L Ä N D I S C H E R D E B I T K A R T E N Abb. 13 U M S AT Z I N L Ä N D I S C H E R KO N TA K T L O S E R D E B I T K A R T E N Abb. 14 Analyse SNB-Daten – in Mia. CHF IM JAHR 2017 IM INL AND Analyse SNB-Daten- in Mio. CHF 50 5% kontaktlos 40 2 176 30 95 % 1% herkömmlich 491 20 99 % 41 830 44 006 10 0 Distanzgeschäft Präsenzgeschäft 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 A N Z A H L D E B I T K A R T E N T R A N S A K T I O N E N P R O KO P F Abb. 15 J A H R E S U M S AT Z D E R D E B I T K A R T E P R O KO P F Abb. 16 D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G Analyse SNB-Daten Analyse SNB-Daten – in CHF 120 inländische Debitkarten- 7000 transaktionen im Inland 100 6000 inländische Debitkarten- transaktionen im Ausland 5000 80 Total inländische 4000 60 Debitkartentransaktionen 3000 40 2000 20 1000 0 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 19
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Kreditkarte ENT WICKLUNG TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT INL ÄNDISCHER KREDITKARTEN Abb. 17 Mit inländischen Kreditkarten wurden in 2017 rund 400 Analyse SNB-Daten – in Mio. Mio. Transaktionen abgewickelt – davon 60 % im In- und 500 inländische Kreditkarten- 40 % im Ausland (vgl. Abb. 17). Dies entspricht rund der transaktionen im Inland Hälfte der Transaktionen mit Debitkarten. Ein Drittel der Präsenzzahlungen im Inland waren dabei Kontaktloszah- 400 inländische Kreditkarten- transaktionen im Ausland lungen (vgl. Abb. 18). Von 2005 bis 2017 sind die inländischen Kreditkarten- 300 Total inländische transaktionen um 270 % gewachsen. Kreditkartentransaktionen Mit Schweizer Kreditkarten wurden in 2017 rund 200 40 Mia. Fr. umgesetzt – davon rund 21 Mia. Fr. (ca. 53 %) im In- und rund 19 Mia. Fr. (ca. 47 %) im Ausland (vgl. Abb. 19). 100 Der Umsatz hat sich seit 2005 fast verdoppelt. 14 % des inländischen Kreditkartenumsatzes in der Schweiz am 0 stationären Verkaufspunkt wurden im Jahr 2017 kontaktlos 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 generiert (vgl. Abb. 20). Im Durchschnitt machte eine erwachsene Person in der Schweiz in 2017 57 Kreditkartentransaktionen – davon 35 (60 %) im In- und 23 (40 %) im Ausland (vgl. Abb. 21). Die inländische Kreditkarte wurde somit in 2017 pro Kopf TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT INL ÄNDISCHER Abb. 18 knapp halb so viel mal verwendet wie die Debitkarte. Von KO N TA K T L O S E R K R E D I T K A R T E N I M J A H R 2 0 1 7 I M I N L A N D 2005 bis 2017 hat sich der Kreditkarteneinsatz pro Kopf Analyse SNB-Daten – in Mio. mehr als verdreifacht. Der Jahresumsatz der Kreditkarte pro Kopf einer erwach- senen Person belief sich in 2017 auf 5 766 Fr. (vgl. Abb. 22). 67 % 26 % herkömmlich 62 952 33 % 74 % 119 766 kontaktlos 178 542 58 777 Distanzgeschäft Präsenzgeschäft S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 20
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN E N T W I C K L U N G U M S AT Z I N L Ä N D I S C H E R K R E D I T K A R T E N Abb. 19 U M S AT Z I N L Ä N D I S C H E R KO N TA K T L O S E R K R E D I T K A R T E N Abb. 20 Analyse SNB-Daten – in Mia. CHF IM JAHR 2017 IM INL AND Analyse SNB-Daten – in Mio. CHF 40 35 30 25 86 % 20 30 % herkömmlich 6 411 15 14 % 70 % 12 930 15 026 10 kontaktlos 5 2 095 0 Distanzgeschäft Präsenzgeschäft 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 A N Z A H L K R E D I T K A R T E N T R A N S A K T I O N E N P R O KO P F Abb. 21 J A H R E S U M S AT Z D E R K R E D I T K A R T E P R O KO P F Abb. 22 D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G Analyse SNB-Daten Analyse SNB-Daten – in CHF 60 inländische Kreditkarten- 6000 transaktionen im Inland 50 5000 inländische Kreditkarten- transaktionen im Ausland 40 4000 Total inländische 30 Kreditkartentransaktionen 3000 20 2000 10 1000 0 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 21
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Zahlungsverhalten in Abhängigkeit Z AHLUNGSMIT TEL NACH BETRAGSBEREICH: PRÄSENZGESCHÄF T IM INL AND Abb. 23 Transaktionsanteile in %, gemäss Tagebuch Basis: 6 788 des Zahlbetrages Wie die Analyse des Zahlungstagebuchs zeigt, hat die 100 Höhe des Zahlbetrages einen massgeblichen Einfluss auf 90 die Wahl des Zahlungsmittels, dies sowohl im Präsenz- wie 80 auch im Distanzgeschäft (vgl. Abb. 23 bis 26). Demnach ist Bargeld im stationären Handel für Zahlungen bis 50 Fr. 70 nach wie vor das mit Abstand am häufigsten verwendete 60 Zahlungsinstrument. Ein Grossteil der Bartransaktionen 50 (71 %) entfällt auf Kleinbeträge bis 20 Fr., davon ein knap- per Drittel (27 %) auf Kleinstbeträge bis 5 Fr. (vgl. Abb. 23 40 und 24). 30 Kartenzahlungen werden am POS grundsätzlich ab 20 Beträgen über 5 Fr. relevant. Während die herkömmliche 10 Debitkarte allerdings bereits im Betragsbereich zwischen 6 und 20 Fr. vermehrt eingesetzt wird, gelangt die Kredit- 0 bis 5 CHF 6 bis 20 CHF 21 bis 50 CHF 51 bis 100 CHF 101 bis 500 CHF über 500 CHF karte in der Regel erst ab 20 Fr. zum Einsatz. Demgegen- über hat beim Kontaktlosen Bezahlen die Höhe des Betrags keinen merklichen Einfluss auf die Wahl des entsprechen- Umsatzanteile in %, gemäss Tagebuch Abb. 24 den Zahlungsmittels (Debit- oder Kreditkarte). Basis: 252 746 CHF 100 90 80 70 Andere Zahlungsmittel 60 Kontaktloszahlen mit Kreditkarte 50 Kreditkarte herkömmlich 40 30 Kontaktloszahlen mit Debitkarte 20 Debitkarte herkömmlich 10 Barzahlung 0 bis 5 CHF 6 bis 20 CHF 21 bis 50 CHF 51 bis 100 CHF 101 bis 500 CHF über 500 CHF S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 22
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Die Übergangsschwelle von Bar- zu Kartentransaktio- Z A H L U N G S M I T T E L N A C H B E T R A G S B E R E I C H : D I S TA N Z G E S C H Ä F T I M I N L A N D Abb. 25 Transaktionsanteile in %, gemäss Tagebuch Basis: 751 nen – also derjenige Punkt, wo der Anteil Kartentransak- tionen denjenigen der Bartransaktionen überwiegt – liegt 100 im Bereich zwischen 20 und 50 Fr., wobei der Anteil der 90 Kartenzahlungen mit steigender Betragshöhe bis zu 500 Fr. 80 zunimmt. Bei Beträgen oberhalb dieses Werts gewinnt Bar- geld jedoch wieder verstärkt an Relevanz. 70 Im Distanzgeschäft sind bei Kleinbetragstransaktionen 60 bis 20 Fr. «In-App»-Zahlungen vorherrschend (vgl. Abb. 25 50 und 26). Beträge oberhalb dieser Schwelle werden über- 40 wiegend durch Online-Überweisung beglichen. Bei stei- gender Betragshöhe gewinnen zudem auch die Kreditkarte 30 sowie die Papierrechnung an Bedeutung, basierend auf der 20 subjektiven Einschätzung der Befragten dürfte aber insbe- 10 sondere in Bezug auf die Papierrechnung in Zukunft eine 0 eher rückläufige Entwicklung zu erwarten sein. bis 5 CHF 6 bis 20 CHF 21 bis 50 CHF 51 bis 100 CHF 101 bis 500 CHF über 500 CHF Umsatzanteile in %, gemäss Tagebuch Abb. 26 Basis: 181 658 CHF Andere Zahlungsmittel 100 90 Internetbezahlverfahren 80 In-App-Zahlung 70 Mobiles Bezahlen Online 60 LSV 50 Vorauskasse 40 30 Online-Überweisung 20 Rechnung 10 Kreditkarte 0 bis 5 CHF 6 bis 20 CHF 21 bis 50 CHF 51 bis 100 CHF 101 bis 500 CHF über 500 CHF S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 23
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Zahlungsverhalten in Abhängigkeit 10% der Bezahlsituation Die Zahlungsmittelwahl ist auch abhängig von der Bezahl- situation und dem Zahlungsort bzw. Zahlungszweck. Rein mengenmässig konzentriert sich der Grossteil 42% Transaktionsanteile Umsatzanteile (90 %) der Transaktionen (im Inland) auf das Präsenzge- Basis: 7 539 Basis: 434 403 CHF schäft, das Distanzgeschäft macht lediglich 10 % aller ge- Präsenzgeschäft 58% tätigten Transaktionen aus. Gemessen am Umsatz fallen Distanzgeschäft die Unterschiede aber deutlich kleiner aus: Aufgrund der 90% verhältnismässig hohen Transaktionsbeträge erreicht das Abb. 27 Distanzgeschäft einen beachtlichen Anteil von 42 % am gesamten Umsatzvolumen (vgl. Abb. 27). Im stationären Handel entfällt mit 37 % der grösste An- Präsenzgeschäft teil der Umsätze auf Debitkartentransaktionen, dicht gefolgt Z A H L U N G S M I T T E L N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L von Bartransaktionen mit 36 % (vgl. Tabelle 3). Dies ver- gemäss Tagebuch im Inland deutlicht den weiterhin hohen Stellenwert von Bargeld im Präsenzgeschäft. Zahlungsmittel Verteilung nach Verteilung nach Mittlerer Umsatz Transaktionszahl Transaktionsbetrag Umsatz Umsatz Anzahl Trans- Median in CHF anteil in % Trans aktions aktionen anteil in % Bargeld 90 716.42 35,9 3 827 56,4 10,20 Debitkarte herkömmlich 82 629.26 32,7 1 291 19,0 29,86 Kontaktloszahlen mit Debitkarte 11 596.15 4,6 389 5,7 15,45 Kreditkarte herkömmlich 40 933.36 16,2 524 7,7 45,63 Kontaktloszahlen mit Kreditkarte 16 844.21 6,7 458 6,7 16,02 Prepaidkarte 896.37 0,4 51 0,8 7,86 Händlerkarten/Kundenkarten 6 377.76 2,5 146 2,1 19,21 Mobiles Bezahlen am POS 2 752.11 1,1 102 1,5 14,07 Summe 252 745.64 100,0 6 788 100,0 Tabelle 3 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 24
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Distanzgeschäfte werden überwiegend per Online-Über- Distanzgeschäft weisung beglichen (vgl. Tabelle 4). 44 % der getätigten Zah- Z A H L U N G S M I T T E L N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L lungen erfolgen via Online-Überweisung oder E-Banking, gemäss Tagebuch im Inland was einen umsatzmässigen Anteil von 73 % ausmacht. Für 11 % der getätigten Zahlungen wird die Kreditkarte einge- Zahlungsmittel Verteilung nach Verteilung nach Mittlerer setzt (Umsatzanteil von 6 %), weitere knapp 9 % werden Umsatz Transaktionszahl Transaktionsbetrag per Rechnung beglichen (Umsatzanteil von 6 %). Umsatz Umsatz Anzahl Trans- Median in CHF anteil in % Trans aktions aktionen anteil in % Debitkarte 8 339.00 4,6 21 2,7 13,51 Kreditkarte 10 154.73 5,5 81 10,9 69,38 Prepaidkarte 73.15 0,0 1 0,1 8,32 Händlerkarten/Kundenkarten 198.64 0,1 3 0,3 71,75 Auf Rechnung 11 383.76 6,3 65 8,6 104,04 Online-Überweisung (E-Banking) 132 657.53 73,0 332 44,3 135,56 Vorauskasse 2 740.02 1,5 29 3,8 6,66 Einzahlung Postschalter 6 059.53 3,3 5 0,7 53,87 Lastschriftverfahren (LSV) 2 320.33 1,3 16 2,1 40,81 Mobiles Bezahlen im Internet 1 271.27 0,7 18 2,4 31,58 Mobiles Bezahlen P2P 396.95 0,2 10 1,4 12,63 In-App-Zahlung 1 879.90 1,0 132 17,6 8,94 Internetbezahlverfahren 4 183.00 2,3 38 5,1 75,44 Summe 181 657.81 100,0 751 100,0 Tabelle 4 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 25
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Zahlungsort Z A H L U N G S O R T N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L Tabelle 5 gibt einen Überblick über die Verteilung gemäss Tagebuch im Inland der Umsätze und Transaktionen in Abhängigkeit des Zahlungsortes bzw. Verwendungszwecks. Mit Blick auf Zahlungsort Verteilung nach Verteilung nach Mittlerer den Zahlungsmitteleinsatz dominieren im umsatzstarken Umsatz Transaktionszahl Transaktionsbetrag Einzelhandel Kartenzahlungen. Bargeld wird gegenüber Umsatz Umsatz Anzahl Trans- Median anderen Zahlungsmitteln deutlich häufiger in Restaurants in CHF anteil in % Trans aktionsanteil und in Bäckereien, an Aussenverkaufsstellen (Kiosk, Take- aktionen in % away) sowie an Automaten eingesetzt. Die klassische Kreditkarte wird überwiegend im Einzelhandel für länger- Einzelhandel für den täglichen Bedarf 119 053.13 26,4 2 979 37,9 17,92 fristige Anschaffungen, an Tankstellen, in Restaurants sowie auf Reisen eingesetzt. Im Versandhandel, bei Ausgaben an Persönliche Bekleidung 15 051.76 3,3 164 2,1 51,98 Privatpersonen wie auch bei Spenden und Zahlungen an öffentliche Ämter ist die Überweisung sehr verbreitet. Die Apotheke/Medikamente 6 222.27 1,4 106 1,3 24,79 Rechnung besitzt mit einem Umsatzanteil von 20 % ins- besondere im Versandhandel einen vergleichsweise hohen Einzelhandel für längerfristige Stellenwert. «In-App»-Zahlungen sind hauptsächlich im 34 432.21 7,6 262 3,3 44,12 Anschaffungen Bereich des öffentlichen Verkehrs und im Mobilitätssektor relevant. Tankstelle/Benzin 12 191.00 2,7 284 3,6 16,31 Kiosk, Bäckerei 5 024.85 1,1 485 6,2 7,29 Restaurant 31 604.37 7,0 897 11,4 17,77 Café, Kneipe, Imbiss, Schnellrestau- rant, Take-away, Lieferdienste, Bar, 11 764.68 2,6 920 11,7 8,33 Club Freizeitaktivitäten/Unterhaltung 20 349.67 4,5 302 3,9 27,51 Dienstleistungsbetrieb (z. B. Coiffeur) 23 336.76 5,2 171 2,2 51,77 Hotel, Pension 4 861.38 1,1 19 0,2 131,00 Tabelle 5 → S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 26
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Z A H L U N G S O R T N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L Exkurs: Wiederkehrende Zahlungen gemäss Tagebuch im Inland In jedem Haushalt fallen wiederkehrende Zahlungen beispielsweise für die Begleichung von Miete bzw. Zahlungsort Verteilung nach Verteilung nach Mittlerer Hypothekarzinsen, Nebenkosten, Kosten für Telefonie/ Umsatz Transaktionszahl Transaktionsbetrag TV/Internet, Versicherungsprämien oder Steuern an. Umsatz Umsatz Anzahl Trans- Median Ein Grossteil dieser Forderungen wird gegenwärtig in CHF anteil in % Trans aktionsanteil per Online-Überweisung beglichen, gefolgt von der aktionen in % E-Rechnung an zweiter Stelle. Das Lastschriftverfah- ren (LSV) spielt insbesondere bei der Bezahlung von Mobilität, Reisen, Parking, Transport 14 538.46 3,2 452 5,8 7,80 Ausgaben für Telefonie/TV/Internet, Krankenversiche- rungsprämien sowie von Miet- und Hypothekarzins- Automaten (z. B. Zigaretten, Selecta) 441.39 0,1 132 1,7 1,91 abrechnungen eine bedeutende Rolle. Der Dauerauf- trag hat im Allgemeinen einen eher untergeordneten Bestellungen beim Versandhan- del ohne Internet (z. B. Kataloge, 4 088.77 0,9 39 0,5 47,88 Stellenwert und ist hauptsächlich im Zusammenhang Teleshopping) mit Miet- und Hypothekarzinszahlungen relevant. Ausgaben an Privatpersonen (z. B. 16 280.12 3,6 59 0,8 46,97 Auch wenn die Nutzungsanteile im Vergleich zu Babysitting, Nachhilfe) den restlichen Zahlungsmethoden gering sind, so Private Begleichungen (z. B. wird immer noch ein nicht unbedeutender Teil der Taschengeld) 14 700.24 3,3 79 1,0 45,10 Zahlungen für wiederkehrende Ausgaben am Post- Ausgaben/Spenden an wohltätige schalter getätigt. 4 394.91 1,0 74 0,9 30,15 Organisationen Zahlungen an Ämter/öffentliche Ver- 55 639.69 12,3 84 1,1 75,77 waltungen (z. B. Bussen)* Andere 57 411.55 12,7 343 4,4 35,40 Summe 451 387.21 100,0 7 851 100,0 Tabelle 5 * Der Ausgabenanteil für gehen, dass Befragte – trotz Zahlungen an Ämter und Hinweis in den Instruktionen öffentliche Verwaltungen – wiederholt wiederkehrende liegt über dem erwarteten Zahlungen als Transaktionen Wert. Es ist davon auszu- erfasst haben S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 27
VII. Blick in die Zukunft A S S O Z I AT I O N E N M O B I L E PAY M E N T Neue Bezahlformen Gestützte Abfrage Unter die neueren Zahlungsmittelformen fallen das Kon- taktlose Bezahlen mit Kredit- und Debitkarte («Contact- less Payment») sowie mobile Bezahlverfahren («Mobile Zahlung in einer App mit integrierter Bezahl funktion (hinterlegtes Zahlungsmittel) Payment»). Die Kontaktlosfunktion der Kreditkarte wurde ab 2007 schrittweise eingeführt, diejenige der Debitkarte Bezahlen mit dem Mobiltelefon- flächendeckend ab 2015. Gegenwärtig sind bereits 94 % vor Ort in einem Ladengeschäft der Kreditkarten und 51 % der Debitkarten, welche in der Schweiz ausgestellt werden, mit der Kontaktlosfunktion Bezahlen mit dem Mobiltelefon im Internet / in einem Onlineshop ausgestattet. Von den 91 % der Befragten, die eine Debitkarte nutzen, Überweisung mit dem Mobiltelefon nutzen 37 % die Funktion zum Kontaktlosen Bezahlen. an Privatpersonen im Inland Noch beliebter ist das Kontaktlose Bezahlen mittels Kre- ditkarte: Von den 83 % der Befragten, die eine Kreditkarte Überweisung mit dem Mobiltelefon nutzen, setzen 60 % die Kontaktlosfunktion ihrer Karte an Privatpersonen im Ausland Total n=991 ein. Berücksichtigt man die Verbreitung der Kredit- und Debitkarten mit Kontaktlosfunktion (Penetration) gemäss Zahlung mit einem Wearable Nichtnutzer SNB-Daten, nutzen rund zwei Drittel der Kredit- oder De- n=312 bitkartennutzer die Kontaktlosfunktion, d.h. zwei von drei Keine der genannten Nutzer Karteninhabern nutzen die kontaktlose Bezahlmöglichkeit, n=679 wenn ihre Kredit- oder Debitkarten mit der entsprechenden Funktion ausgestattet sind. Kann ich nicht beurteilen Mehrfachantworten Verständnis von Mobile Payment 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % Unter den Befragten gibt es noch kein einheitliches Ver- ständnis von «Mobile Payment» (vgl. Abb. 28). Am stärksten assoziiert wird der Begriff mit Zahlungen in einer App mit integrierter Bezahlfunktion und Bezahlen mit dem Mobil- «Peer-to-Peer»-Zahlungen im Inland. Ein vergleichsweise Abb. 28 telefon vor Ort in einem Ladengeschäft (je 59 %) sowie kleiner Anteil (12 %) bringt Mobiles Bezahlen mit Überwei- Frage: Welche der auf- Basis: Befragte, die angegeben geführten Bezahlsituationen haben, Mobiles Bezahlen zu Bezahlen mit dem Mobiltelefon im Internet/in einem On- sungen an Privatpersonen im Ausland und rund 10 % mit bringen Sie im Allgemeinen kennen lineshop (44 %). 31 % verstehen unter «Mobile Payment» «Wearables» in Verbindung. mit Mobilem Bezahlen in Verbindung? S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8 | 28
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