Swiss Payment Monitor 2018 - Wie bezahlt die Schweiz? swisspaymentmonitor.ch - ZHAW Zürcher Hochschule für ...

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Swiss
                     Payment
                     Monitor
                     2018
                     Wie bezahlt die Schweiz?

                     swisspaymentmonitor.ch 

Bettina Gehring
Sandro Graf
Dr. Tobias Trütsch
Vorwort

          Wie bezahlt die Schweiz?                                    Es handelt sich dabei um die erste jährlich durchgeführte
          Bezahlen ist – vereinfacht ausgedrückt – Gewohnheits-       Schweizer Zahlungsstudie, welche Konsumentenperspek-
          sache. Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer        tive und makroökonomische Sicht miteinander verbindet.
          bezahlt so, wie sie immer bezahlt haben; gewagte Experi-    Der vorliegende Bericht basiert auf der Erhebung aus dem
          mente sind insbesondere bei der Zahlungsmittelwahl nicht    Jahr 2017 und ist die erste Ausgabe einer auf mehrere
          gefragt. Diese Gewohnheiten waren in der Vergangenheit      Jahre ausgelegten Studienreihe. Insgesamt wurden über
          relativ stabil, gerade aber in jüngerer Zeit kam – nicht    1 000 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren aus
          zuletzt auch aufgrund zahlreicher neuer Anbieter – Be-      allen drei Landesteilen der Schweiz befragt. Die Studie wird
          wegung in den Markt und es sind erste Anzeichen eines       finanziell unterstützt durch die Swiss Payment Association
          Wandels zu beobachten. Wohin die Reise gehen wird, ist      (SPA) sowie die Industriepartner Concardis und SIX Pay-
          zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Es wird aber auf jeden   ment Services.
          Fall spannend, die aktuelle Entwicklung der Schweizer
          Zahlungslandschaft mitzuverfolgen.
             Das Swiss Payment Research Center (SPRC) der ZHAW        Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
          Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften so-
          wie die Executive School of Management, Technology and
          Law (ES-HSG) der Universität St. Gallen beschäftigen sich
          seit mehreren Jahren unabhängig voneinander und aus
          unterschiedlichen Blickwinkeln mit Fragestellungen rund     Bettina Gehring, Sandro Graf, Dr. Tobias Trütsch
          um das Thema «Bezahlen». Die zunehmende Dynamik im
          Markt haben die ZHAW und die Universität St. Gallen nun
          zum Anlass genommen, im Rahmen eines grossangeleg-
          ten, gemeinsamen Forschungsprojektes repräsentativ das
          Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung und die
          zugrundeliegenden Motive sowie deren Entwicklung im
          Zeitverlauf zu untersuchen.

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Inhaltsverzeichnis

                          I.	D I E WI CH TI G STEN ERKEN N TN IS S E                                        4
                               AUS D EM PAYM EN T MO N I TO R 2 0 18

                         I I.   ST U D I EN D E SI GN                                                         6

                       I I I.   BEK A N N TH EI T U N D IMAGE VO N Z A H LU N G SM I T TEL N                 8

                        I V.    BL I CK I NS P O RTEMO N NA I E                                             10

                         V.     KRI TERI EN FÜ R D I E Z A H LU N G SM I T TELWA H L                        12

                        V I.    Z A H LU N G SV ERHA LTEN                                                   14

                      V I I.    BL I CK I N D I E ZU KU N F T                                              28

                     V I I I.   GLOS S A R                                                                 33

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I. D
    ie wichtigsten Erkenntnisse aus dem Payment Monitor 2018

                       Debitkarte schlägt Bargeld                                     DEN Zahler gibt es nicht
                       Die Debitkarte ist das beliebteste Zahlungsmittel der          Zahlungsmittelpräferenzen variieren stark von Person zu
                       Schweizerinnen und Schweizer. So wird diese nicht nur          Person. Entsprechend werden Zahlungsmittelentscheide
                       sympathischer, praktischer und vertrauenswürdiger als          sehr individuell getroffen, was bedeutet: Den typischen
                       andere Zahlungsmittel wahrgenommen, sondern liegt mit          Zahler gibt es nicht. Zudem sind die meisten Personen in
                       einem Anteil von 25 % an den Gesamtausgaben auch an            der Regel Mischzahler und bevorzugen je nach Zahlungs-
                       erster Stelle. Speziell beim jüngeren Publikum punktet die     situation und Betragshöhe unterschiedliche Zahlungsmittel.
                       Debitkarte. Ebenfalls einen hohen Stellenwert in puncto        Der sog. Mono-Zahler, der nur auf ein einziges Zahlungs-
                       Beliebtheit und Umsatzanteile besitzen Online-Überwei-         mittel setzt, ist in der Unterzahl.
                       sungen. Nichtsdestotrotz: Vollumfänglich auf Bargeld ver-
                       zichten möchten die wenigsten. So ist Bargeld gemessen         Sicherheit als wichtigstes Kriterium
                       an der Transaktionsanzahl nach wie vor das am häufigsten       bei der Zahlungs­mittelwahl
                       genutzte Zahlungsinstrument in der Schweiz und die meis-       Welche Faktoren begünstigen die Nutzung eines Zah-
                       ten Personen geben an, zumindest noch etwas «Münz» im          lungsmittels? Gemäss Befragung stehen die Kriterien «Si-
                       Portemonnaie oder in ihrer Hosentasche zu haben.               cherheit» und «keine zusätzlichen Gebühren» an oberster
                                                                                      Stelle, dicht gefolgt von der Zuverlässigkeit des Zahlungs-
                       Zahlungsmittelentscheide sind situationsabhängig               mittels. Die situations- und personenübergreifend hohe
                       Betragshöhe, Zahlungsort und Zahlungssituation (stationä-      Relevanz dieser Faktoren legt nahe, dass die Berücksich-
                       rer Handel oder Einkauf im Internet) spielen eine wesent-      tigung der betreffenden Kriterien zentral für die Akzeptanz
                       liche Rolle bei der Wahl des Zahlungsmittels. So werden        eines Zahlungsmittels ist und Zahlungsmittel-spezifische
                       Kleinbeträge bis 20 Fr. nach wie vor überwiegend bar be-       Vorteile erst dann zum Tragen kommen, wenn die dies-
                       glichen, Kartenzahlungen kommen in der Regel erst bei          bezüglichen Anforderungen erfüllt sind.
                       Beträgen oberhalb dieses Werts zum Zug.
                          Mit Blick auf den Zahlungsort dominieren im umsatzstar-     Hohe Bekanntheit neuer Bezahlformen
                       ken Einzelhandel Kartenzahlungen. Bargeld wird gegen-          Nicht nur traditionelle Zahlungsmittel sind in der Schweiz
                       über anderen Zahlungsmitteln deutlich häufiger in Restau-      sehr bekannt, auch neuere Bezahlverfahren wie das Kon-
                       rants und in Bäckereien, an Aussenverkaufsstellen (Kiosk,      taktlose Bezahlen oder auch mobile Bezahlformen sind in
                       Take-away) sowie an Automaten eingesetzt. Die klassische       den Köpfen der Schweizer Bevölkerung sehr präsent. In
                       Kreditkarte dagegen gelangt vermehrt im Einzelhandel für       diesem Zusammenhang speziell hervorzuheben sind die
                       längerfristige Anschaffungen, an Tankstellen, in Restaurants   hohen Bekanntheitswerte von Twint und PayPal im Rah-
                       sowie unterwegs auf Reisen zum Einsatz.                        men der ungestützten Abfrage.

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I. D I E WI CH TI G STEN ERKEN N TN IS SE AUS D EM PAYM EN T MO N I TO R 2 0 18

                                                     Mobile Payment ist nicht gleich Mobile Payment                 loses oder Mobiles Bezahlen in der Öffentlichkeit deutet
                                                     Entgegen der beachtlichen Bekanntheit in der Öffentlich-       weiter darauf hin, dass bestehende Lösungen entweder
                                                     keit besteht derzeit noch kein einheitliches Verständnis von   die Bedürfnisse der Bezahler noch nicht hinreichend ab-
                                                     Mobile Payment. Am stärksten assoziiert wird der Begriff       decken bzw. noch zu wenige Mehrwerte bieten oder diese
                                                     mit Zahlungen in einer App mit integrierter Bezahlfunktion     teilweise noch nicht erkannt werden.
                                                     (sog. In-App-Zahlungen) und Bezahlen mit dem Mobiltele-
                                                     fon vor Ort in einem Ladengeschäft, gefolgt von Bezahlen       Kontaktlose und mobile Bezahlverfahren besitzen
                                                     mit dem Mobiltelefon im Internet.                              Steigerungspotenzial
                                                                                                                    Entgegen der hohen Bekanntheit werden neuere Bezahl-
                                                     Neue Bezahlformen konnten                                      verfahren insgesamt noch sehr verhalten genutzt. Zwar
                                                     sich noch nicht durchsetzen                                    sagt ein nicht unbedeutender Teil der Befragten aus, ent-
                                                     In Bezug auf neuere Bezahlmethoden wie Kontaktloses            sprechende Zahlungsmittel allgemein zu nutzen, die effek-
                                                     oder Mobiles Bezahlen zeigt sich ein gemischtes Bild.          tiven Nutzungszahlen bewegen sich aber noch auf sehr
                                                     Trotz der beachtlichen Anzahl Nutzer von kontaktlosen          tiefem Niveau. So liegt der Umsatzanteil von Kontaktlosem
                                                     Bezahlverfahren (jede zweite Person nutzt gemäss Selbst-       Bezahlen gemäss Tagebucherhebung erst bei knapp 7 %,
                                                     einschätzung die Kontaktlosfunktion der Kreditkarte, jede      derjenige von Mobilem Bezahlen sogar unter 2 %, was auf
                                                     dritte diejenige der Debitkarte) stehen viele dieser neuen     einen sehr unregelmässigen Einsatz solcher Bezahlver-
                                                     Bezahlform nach wie vor skeptisch gegenüber. Bemängelt         fahren hinweist.
                                                     wird insbesondere die – aus Sicht der Befragten – unzu-           Trotzdem haben neue Bezahlverfahren das Potenzial,
                                                     reichende Sicherheit sowie die mangelnde Kontrolle über        vermehrt zum Einsatz zu kommen, insbesondere unter
                                                     den Bezahlprozess und die Ausgaben.                            den Nutzern dieser Verfahren: Über 70 % der Personen,
                                                        Demgegenüber verzeichnet Mobiles Bezahlen noch ver-         die angeben, neuere Bezahlformen zu nutzen, könnten sich
                                                     gleichsweise wenige Nutzer, wobei hier deutliche Unter-        vorstellen, dies inskünftig noch häufiger zu tun – vorausge-
                                                     schiede zwischen den Einsatzvarianten festzustellen sind.      setzt, die entsprechenden Grundanforderungen sind erfüllt.
                                                     So sind In-App-Zahlungen mit einem Nutzungsanteil von
                                                     60 % bereits relativ verbreitet und auch Mobiles Bezahlen
                                                     im Internet gewinnt allmählich an Fahrt. Die Nutzungs-
                                                     zahlen der übrigen Bezahlformen mit dem Smartphone
                                                     bewegen sich aber noch auf sehr tiefem Niveau.
                                                        Die im Vergleich zu den klassischen Zahlungsmitteln
                                                     negativere Einschätzung neuer Bezahlformen wie Kontakt-

                                                                                                                                      S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |   5
II. Studiendesign

Ziel des Swiss Payment Monitors ist es, die Schweizer
                                                                                  1. Onlinebefragung                           2. Tagebucherhebung                         3. Analyse der SNB-Daten
Zahlungslandschaft umfassend aus unterschiedlichen
Blickwinkeln zu beleuchten. Durch die Kombination ver-
                                                                          Die Probanden beantworten online             Die Probanden dokumentieren                   Erfasst, aktualisiert und interpretiert
schiedener Untersuchungsmethoden bietet die Studie                        Fragen zu folgenden Themen:                  ihr Bezahlverhalten in Form eines             das öffentlich zugängliche Daten­
eine integrierte Sicht auf den Zahlungsmittelmarkt und                     •• Zahlungsmittelbesitz
                                                                                                                       Zahlungs­tagebuchs über einen                 material zum elektronischen
                                                                                                                       Zeitraum von 7 Tagen.                         Zahlungs­verkehr der Schweizeri-
ermöglicht über eine regelmässig stattfindende jährliche                      (inkl. Bargeldbestand)                                                                 schen Nationalbank.
Datenerhebung die Erfassung neuer Entwicklungen und                        •• Bekanntheit versch. (gängiger             •• Nutzung und Nutzungsfrequenz
                                                                              und neuer) Zahlungsmittel/                   von Zahlungsmitteln                        •• Zahlungsmittelbestand
die Identifikation relevanter Treiber im Zeitverlauf.                         Bezahlformen                              •• Zeitpunkt der Transaktion                  •• Transaktionshäufigkeit und
   Die Untersuchung umfasst zwei Teile: die Mikroperspek-                  •• Image bzw. Einstellung                       (Wochentag, Tageszeit)                        -umsatz
tive bestehend aus einer standardisierten Onlinebefragung                     zu versch. Zahlungsmitteln/               •• Betragshöhe                                •• Inlands- und Inländerprinzip
                                                                              Bezahlverfahren                           •• Zahlungsort (online/POS etc.)              •• Präsenz- und Distanzgeschäft
mit Fragen zum Zahlungsverhalten generell und einem von
                                                                           •• Kriterien bei der                            und Einsatzgebiet                          •• Entwicklung der letzten Jahre
den Befragten auszufüllenden Zahlungstagebuch sowie                           Zahlungsmittelwahl                        •• Zahlungszweck/Ausgabenkatego-
die Makroperspektive basierend auf der Analyse des öf-                     •• Wahrgenommene Vor- und                       rien (z. B. Lebensmittel, Beklei-
fentlich zugänglichen Datenmaterials zum elektronischen                       Nachteile versch. Bezahlformen               dung, Kosten für Mobilität etc.)
                                                                           •• Zukünftige Nutzungsintention              •• Begründung der
Zahlungsverkehr der Schweizerischen Nationalbank (SNB)
                                                                           •• Herleitung einer Nutzer-                     Zahlungsmittelwahl
(vgl. Abb. 1).                                                                Typologie auf Basis soziodemo-            •• Bargeldbezug
                                                                              grafischer und psychografischer           •• Wiederkehrende Ausgaben
                                                                              Angaben
Mikroperspektive                                                                                                           (z. B. Miete, Steuern etc.)
Die Mikroperspektive widerspiegelt die Konsumentensicht
und erfasst die Zahlungsgewohnheiten sowie die Wahrneh-
mung und Einstellungen der Schweizerinnen und Schwei-                               Einstellungen,
                                                                                                                                  Nutzungsdaten                                   Gesamtsicht
zer gegenüber verschiedenen Zahlungsmitteln.                                  Nutzungsmotive und -treiber
   Im Rahmen der Mikroperspektive wurden insgesamt
                                                                                                            Mikroperspektive                                                    Makroperspektive
1 018 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren aus der
deutschen, französischen und italienischen Schweiz befragt.
                                                              Die Befragung dauerte circa 25 Minuten und wurde in                                                                                        Abb. 1
ONLINEBEFRAGUNG                                               der zweiten Hälfte des Monats Oktober 2017 gestaffelt
In einem ersten Schritt wurden die Teilnehmer gebeten,        durchgeführt.
online Fragen rund um das Thema «Bezahlen» zu beant-
worten. Im Vordergrund standen hier in erster Linie die       ZAHLUNGSTAGEBUCH
Selbstwahrnehmung und die Einschätzung der Befragten          Im Anschluss an die Onlinebefragung dokumentierten die
bezüglich verschiedener Aspekte ihres Bezahlverhaltens.       Teilnehmer ihr Bezahlverhalten in Form eines Zahlungs-

                                                                                                                                                           S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |     6
I I. ST U D I EN D E SI GN

tagebuchs über einen Zeitraum von 7 Tagen (vgl. Tabelle 1).    S T I C H P R O B E O N L I N E B E F R A G U N G U N D TA G E B U C H

Dementsprechend wurden die Teilnehmer gebeten, sämt-
                                                                                             49% m                                                                                         DE 72%
liche, im Tagesverlauf anfallenden Zahlungen – mit Aus-
                                                                          GESCHLECHT
nahme der wiederkehrenden Ausgaben – zu erfassen und                                                                                                SPRACHREGION
                                                                                                               51% w
gemäss vordefinierten Merkmalen zu klassifizieren. Im                                                                                                                FR 24%            IT 4%
Vergleich zur Onlinebefragung interessierte hier in erster
Linie das tatsächliche Zahlungsverhalten der Personen
und darauf basierend die Abweichungen gegenüber den                                                                                                                                  tief 5%
                                                                                                            18-29 J. 22%
expliziten Aussagen im ersten Teil. Das Zahlungstagebuch                  ALTER                            30-44 J. 32%                             BILDUNGS-      hoch 38%
                                                                                                                                                    NIVEAU
konnte entweder online oder via mobile App geführt wer-                                                    45-59 J. 35%
                                                                                                                                                                                           mittel 57%
                                                                                                           60-65 J. 11%
den, was die zeitnahe Erfassung der Transaktionen nach
dem Einkauf ermöglichte.
   Die Studienteilnehmer wurden über das intervista Online                                                                                                                           50%   Bewahrer
Access Panel rekrutiert. Um die Repräsentativität der Stich-              HAUSHALTS
                                                                                                                                                                                     10%   Toleranter
                                                                                                                               35%                  PERSÖN-                          8%    Hedonist
probe sicherzustellen, erfolgte die Auswahl der Teilnehmer                EIN-
                                                                          KOMMEN                                               30%                  LICHKEITS-                       8%    Abenteurer
                                                                                                                                                    TYPEN *
nach dem Quotaverfahren auf Basis der vorgängig fest-                     IN CHF                                               35%                                                   17%   Performer
gelegten Kriterien (Sprach-)Region, Geschlecht, Alter und                                                                                                                            7%
Bildungsniveau. Im Anschluss an die Erhebung wurden die
Daten bereinigt und gemäss den Strukturmerkmalen der                                                                                                                                              Abb. 2
Grundgesamtheit der Schweizer Bevölkerung gewichtet                                                                                                                      * basierend auf Limbic® Types
                                                                  Übersicht zum Zahlungstagebuch
(vgl. Abb. 2).

                                                                  Dauer der Tagebucherhebung                            7 TAGE
Makroperspektive
Die Makroperspektive bezieht sich auf die gesamtwirt-             Anzahl der ausgefüllten Tagebücher                        814
schaftlichen Grössen und erfasst die Zahlungstransaktio-
nen auf aggregierter Ebene basierend auf dem öffentlich           Umsatzvolumen                                  CHF 492 694
zugänglichen Datenmaterial der Schweizerischen National-
bank (SNB) bis Ende 2017. Sie gibt ein unverfälschtes Bild        Transaktionsvolumen                                    8 339
über den bargeldlosen Zahlungsverkehr in der Schweiz
                                                                  Durchschnittliche Transaktionszahl
und mit Schweizer Zahlungskarten im Ausland ab, dies                                                                       10,2
                                                                  pro Person in der Woche
sowohl hinsichtlich Anzahl und Umsatz von bargeldlosen            Durchschnittliche Transaktionszahl
                                                                                                                             1,5
Zahlungsmitteln. Zusätzlich liefert sie Informationen über        pro Person am Tag
den effektiven Bargeldbezug mit Zahlungskarten.
                                                                  Durchschnittsbetrag pro Transaktion               CHF 59.08
                                                                                                                                        Tabelle 1

                                                                                                                                                    S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |     7
III. Bekanntheit und Image von Zahlungsmitteln

                                                                                                    H E R KÖ M M L I C H E Z A H L U N G S I N S T R U M E N T E
Bekanntheit von Zahlungsmitteln
Nicht nur traditionelle Zahlungsmittel sind in der Schweiz                              Bargeld                                                                                                             100 %
sehr bekannt, auch neuere Bezahlformen wie das Kontakt-                              Debitkarte                                                                                                             100 %
                                                                                     Kreditkarte                                                                                                            99 %
lose Bezahlen («Contactless Payment») geniessen hohe
                                                                                   Prepaidkarte                                                                                                             92 %
Bekanntheitswerte (vgl. Abb. 3). So geben 90 % der Be-
                                                                                   Händlerkarte                                                                                                             96 %
fragten an, Kontaktloses Bezahlen mit der Debitkarte zu
                                                             Papier-Rechnung/Einzahlungsschein                                                                                                              100 %
kennen; beim Kontaktlosen Bezahlen mit der Kreditkarte
                                                                            Online-Überweisung                                                                                                              99 %
sind es sogar 95 %.
                                                                                   Vorauskasse                                                                                                              94 %
   Mobiles Bezahlen («Mobile Payment») im stationären                               Nachnahme                                                                                                               90 %
Handel («Proximity Mobile Payment») ist mit einem Be-                                       LSV                                                                                                              91 %
kanntheitsgrad von 94 % bereits sehr präsent, im Internet                                          0%                     25 %                    50 %                     75 %                    100 %
(«Remote Mobile Payment») etwas weniger (88 %). Zahlun-
gen innerhalb mobiler Anwendungen (sog. «In-App»-Zah-                                               NEUERE Z AHLUNGSINSTRUMENTE
lungen) kennen 91 % der Befragten. Zahlungen per Mobil-
                                                               Kontaktloses Bezahlen Debitkarte                                                                                                             90 %
telefon zwischen Personen im Inland («Peer-to-Peer» bzw.
                                                               Kontaktloses Bezahlen Kreditkarte                                                                                                            95 %
«P2P») sind bekannter (73 %) als solche über die Landes-
grenze (60 %). In diesem Zusammenhang funktioniert die
                                                                          Mobiles Bezahlen POS                                                                                                              94 %
Wiedererkennung weniger über die Bezeichnung der Be-                   Mobiles Bezahlen Internet                                                                                                            88 %
zahlformen, sondern häufig über die einzelnen Zahlungs-                              P2P Inland                                                                                                             73 %
anbieter oder deren Brands (z. B. PayPal, Twint).                                  P2P Ausland                                                                                                               60 %
                                                                                In-App-Zahlung                                                                                                               91 %

                                                                         Internetbezahlverfahren                                                                                                            89 %
                                                             Virtuelle Währungen/Kryptowährung                                                                                                               76 %
                                                                          Zahlung mit Wearable                                                                                                               40 %
                                                                                                   0%                     25 %                    50 %                     75 %                    100 %

                                                                                                   n=1 018                                                                    Abb. 3
                                                                                                                                                                              Frage: Bitte geben Sie an,
                                                                                                                                                                              welche der aufgeführten
                                                                                                                                                                              Zahlungsmittel/Bezahlarten
                                                                                                                                                                              Sie kennen.
                                                                                                                                                                              Basis: Alle Befragten

                                                                                                                                                          S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |     8
I I I. BEK A N N TH E I T U N D IMAGE VO N Z A H LU N G SM I T TEL N

Einstellung zu Zahlungsmitteln                                                   umständlich                                                                                 praktisch
Die Debitkarte (Maestro-Karte, PostFinance Card/Postkar-                      unsympathisch                                                                                  sympathisch
te, V PAY) ist das beliebteste Zahlungsmittel der Schweizer
Bevölkerung (vgl. Abb. 4). Die Debitkarte wird als sympa-                               unnötig                                                                              unverzichtbar
thischer, praktischer und vertrauenswürdiger beurteilt als                      unzuverlässig                                                                                zuverlässig
andere Zahlungsmittel und gilt für viele als unverzichtbar.
Bargeld hingegen – lange Zeit starker Sympathieträger               passt nicht zu meinem Stil                                                                               passt zu meinem Stil
der Schweizerinnen und Schweizer – hat (insbesondere­                                unattraktiv                                                                             attraktiv
gegenüber der Debitkarte) deutlich an Attraktivität
eingebüsst.                                                                             suspekt                                                                              vertrauenswürdig
   Die Kreditkarte wird nach wie vor sehr stark mit dem                                langsam                                                                               schnell
Bezahlen im Ausland, mit dem Bezahlen von grossen Be-
                                                                              geringes Gefühl                                                                                starkes Gefühl
trägen und mit Spontankäufen assoziiert.                                         der Kontrolle                                                                               der Kontrolle
   Die neueren Bezahlmethoden wie Kontaktloses oder                geringe Ausgabenübersicht                                                                                 gute Ausgabenübersicht
Mobiles Bezahlen werden in der Tendenz negativer wahr-
                                                                               erfordert viel                                                                                erfordert wenig
genommen als die traditionellen Zahlungsmittel Bargeld,                    Ausgabendisziplin                                                                                 Ausgabendisziplin
Debitkarte und Kreditkarte. Dies deutet darauf hin, dass
                                                                                           teuer                                                                             kostengünstig
bestehende Lösungen solcher neuartigen Verfahren
                                                                           tiefe Akzeptanz an                                                                                hohe Akzeptanz an den
entweder die Bedürfnisse der Bezahler noch nicht hin-                     den Verkaufsstellen                                                                                Verkaufsstellen
reichend abdecken bzw. noch zu wenige Mehrwerte
                                                                                     traditionell                                                                            zukunftsweisend
bieten oder diese teilweise noch nicht erkannt werden.
Zu beachten gilt, dass die Bewertung dieser Zahlungs-                                 im Inland                                                                              im Ausland
mittel bei Nichtnutzern wesentlich schlechter ausfällt als
                                                                            für kleine Beträge                                                                               für grosse Beträge
bei Nutzern.
   Obschon die Nutzung von Kontaktlosem Bezahlen zu-                         für Spontankäufe                                                                                für geplante Käufe
                                                                                                     -2           -1           0                  1                      2
nimmt, wird das Kontaktlose Bezahlen als deutlich unsym-
pathischer, unzuverlässiger und weniger vertrauenswürdig                   Bargeld                  Debitkarte   Kreditkarte   Kontaktloses           Mobiles Bezahlen                   Mobiles Bezahlen
                                                                           n=344                    n=367        n=307         Bezahlen n=985         POS n=585                          online n=435
als die herkömmlichen Zahlungsmittel eingestuft. Zudem
verbinden die Befragten das Kontaktlose Bezahlen mit
weniger Kontrolle beim Bezahlen, höheren Anforderun-                                                                                Abb. 4
gen an die Ausgabendisziplin (Schuldenfalle) und tieferer                                                                           Frage: Inwieweit treffen die      Basis: Personen, die das
Akzeptanz an den Verkaufsstellen.                             (z. B. Apple Pay, Samsung Pay, Twint) wenig Zuspruch fin-             aufgeführten Beschreibun-         Zahlungsmittel kennen;
                                                                                                                                    gen/Eigenschaften Ihrer           Zufallsauswahl für Bargeld,
   Was Mobiles Bezahlen betrifft, gehen die Meinungen         det, wird Mobiles Bezahlen im Internet/Onlineshop (z. B.              Ansicht nach auf «Zahlungs-       Debitkarte und Kreditkarte
auseinander: Während Mobiles Bezahlen vor Ort/am POS          PayPal, Twint) gesamthaft deutlich positiver beurteilt.               mittel» zu?

                                                                                                                                                  S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8      |   9
IV. Blick ins Portemonnaie

Bargeldbezug und Bargeldbestand                                 DER DURCHSCHNITTLICHE SCHWEIZER…

Bargeld gilt für die meisten Schweizerinnen und Schweizer
nach wie vor als unverzichtbar. Dies zeigt auch ein Blick ins
Portemonnaie von Herrn und Frau Schweizer (vgl. Abb. 5):                                                   besitzt
                                                                                                          mehrere
So haben die meisten Personen zumindest noch etwas
                                                                                                        Bezahlkarten
Kleingeld im Portemonnaie oder in der Hosentasche; im
Durchschnitt sind es zwischen 20 und 120 Fr. Lediglich 2 %
geben an, kein Bargeld mit sich zu führen.
   Bezüglich Bargeldbesitz sind soziodemografische Unter-                         hat                                                    bewahrt
schiede zu beobachten: So tragen Männer deutlich höhere                   Fr. 65.– in seinem                                          bis zu Fr. 100.–
                                                                           Portemonnaie                                                zu Hause auf
Geldbeträge (zwischen 20 und 150 Fr.) mit sich als Frauen
(zwischen 20 und 100 Fr.); gleichzeitig geben Männer aber
auch wesentlich häufiger an, überhaupt kein Bargeld im
Portemonnaie oder in der Hosentasche mitzuführen.
   Ebenfalls hängen insbesondere ältere Personen noch
stark am Bargeld, was sich mitunter auch darin äussert,
dass Personen ab 45 Jahren erheblich mehr Bargeld be-
sitzen als jüngere.
                                                                                          bezieht                           bezieht
                                                                                      Bargeld im Wert                     mehrmals pro
                                                                                        von Fr. 130.–                     Monat Bargeld

                                                                                                                           n=814           Abb. 5
                                                                                                                                           Hinweis: Die Durchschnitts-
                                                                                                                                           werte beziehen sich auf den
                                                                                                                                           Median.

                                                                                                                       S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |   10
I V. BL I CK I NS P O RTEMO N NA I E

   Neben Bargeld besitzen die meisten Schweizer mehrere                                     Z AHLUNGSMIT TELBESITZ

Zahlungskarten (vgl. Abb. 6). So verfügen 94 % der befrag-
ten Personen über eine Debitkarte, 90 % über eine Kredit-
karte und 40 % über eine Händlerkarte mit Bezahlfunktion                PostFinance Card
                                                                                                                              1.2
                                                                                                                                                                    Ø Debitkartenbestand
                                                                                  n=455                                                                                 pro Besitzer:
(Globus-Karte, MyOne-Karte etc.). Auf einen Besitzer der
                                                                                                                                                                             1.6
entsprechenden Zahlungskarte entfallen somit 1,6 Debit-
                                                                                   V PAY
karten, 1,5 Kreditkarten sowie 1,8 Händlerkarten. Männer                           n=153
                                                                                                                        1.1                                                n=956
sowie Personen mit höherem Einkommen besitzen dabei
für gewöhnlich mehr Kreditkarten als Frauen und Personen         Maestro-Karte (EC-Karte)
                                                                                                                              1.2
mit tieferem Einkommen.                                                            n=675
   Ein Blick in die digitale Geldbörse ergibt zudem, dass
64 % der Befragten gemäss eigener Aussage eine App            Händlerkarten/Kundenkarten
                                                                                                                                                     1.8
                                                              mit Bezahlfunktion  n=410
mit integrierter Bezahlfunktion auf ihrem Handy installiert
haben (z. B. iTunes, PayPal, SBB Mobile App), wobei unter
                                                                             Prepaidkarte                                                                           Ø Kreditkartenbestand
45-Jährige deutlich mehr solcher Apps besitzen. Des Wei-                           n=174
                                                                                                                        1.1                                             pro Besitzer:
teren gibt knapp jeder dritte Befragte (32 %) an, eine oder                                                                                                                  1.5
mehrere Bezahl-Apps (z. B. Apple Pay, PayPal, Twint) auf                      Kreditkarte
                                                                                                                                        1.5                                n=914
seinem Smartphone zu besitzen, wobei die Personen im                              n=831
Schnitt 1,2 solcher Apps installiert haben.
                                                                              Bezahl-App
                                                                                                                              1.2
                                                                                  n=328

                                                                                                                     Mittelwerte

                                                                                                                                                           Abb. 6
                                                                                                                                                           Frage: Welche der aufgeführ-
                                                                                                                                                           ten herkömmlichen Zahlungs-
                                                                                                                                                           mittel besitzen Sie persönlich?
                                                                                                                                                           Bitte geben Sie die jeweilige
                                                                                                                                                           Anzahl an.
                                                                                                                                                           Basis: Zahlungsmittel, die
                                                                                                                                                           der Befragte kennt; nur
                                                                                                                                                           Besitzer des entsprechenden
                                                                                                                                                           Zahlungsmittels

                                                                                                                                    S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8     |   11
V. Kriterien für die Zahlungsmittelwahl

   So einfach der Entscheid für ein Zahlungsmittel auch                                                     Top 3: Anteil «am wichtigsten»
scheint, jede Zahlungsmittelwahl ist das Ergebnis eines                                                     PRÄSENZGESCHÄF T
mehr oder weniger extensiven Entscheidungsprozesses. Je
nach Situation und Person spielen dabei unterschiedliche               Dass keine zusätzlichen Kosten/
                                                                                                                                                                       16 %
Faktoren eine Rolle, die diese Wahl beeinflussen und den                            Gebühren anfallen.
Entscheid für ein bestimmtes Zahlungsmittel begünstigen
                                                                    Dass das Bezahlverfahren sicher ist.                                                       15 %
oder hemmen.
   Da dieser Prozess vielfach unbewusst und automatisiert                      Dass das Zahlungsmittel
                                                                                                                                                             14 %
abläuft, ist es für die Personen meist schwierig zu erkennen,                   zuverlässig funktioniert.
was ihnen bei der Wahl eines Zahlungsmittels wichtig ist             Dass das Zahlungsmittel praktisch
                                                                                                                                                11 %
bzw. sie empfinden häufig alle oder fast alle Kriterien als             bzw. einfach zu handhaben ist.

wichtig. Aus diesem Grund sind direkte Fragen nach der
                                                                   Dass der Bezahlvorgang schnell geht.                                  10 %
Relevanz einzelner Kriterien in der Regel wenig zielführend,
weil die daraus resultierenden Ergebnisse keine differen-        Dass der Anbieter des Zahlungsmittels
                                                                                                                                    8%
zierte Beurteilung zulassen.                                               vertrauenswürdig/seriös ist.

   Um Aufschluss über die realen Präferenzen der Befrag-                        Dass ich Kontrolle über
                                                                                                                               7%
                                                                             meine Transaktionen habe.
ten zu erhalten, kam im Rahmen der vorliegenden Studie
deshalb ein spezielles Verfahren zur Präferenzmessung                      Dass das Zahlungsmittel an
                                                                                                                          5%
                                                                          mein Bankkonto gekoppelt ist.
(sog. MaxDiff-Analyse) zur Anwendung, welches die Ab-
leitung der relativen Wichtigkeiten aus der Beurteilung                    Dass ich eine gute Übersicht
                                                                                                                          5%
                                                                              über die Ausgaben habe.
verschiedener, auf der Basis experimentell zusammenge-
stellter Kriterien-Sets ermöglicht.                                         Dass nur ein Zahlungsmittel
                                                                                                                     4%
                                                                              verwendet werden muss.

                                                                               Dass ich beim Bezahlen
                                                                                                                 3%
                                                                           Bonuspunkte sammeln kann.

                                                                Dass der Betrag erst später/zeitverzögert                                                             Abb. 7
                                                                                                                1%
                                                                   fällig wird bzw. bezahlt werden kann.                                                              Welches der aufgeführten
                                                                                                                                                                      Kriterien ist für Sie bei der
                                                                         Dass ich mit der Nutzung des
                                                                                                                1%                                                    Zahlungsmittelwahl am
                                                                   Zahlungsmittels am Puls der Zeit bin.
                                                                                                                                                                      wichtigsten und welches am
                                                                Dass meine Freunde bzw. Bekannte das                                                                  unwichtigsten?
                                                                                                                0.5 %
                                                                      Zahlungsmittel ebenfalls nutzen.                                              n=513             Basis: Alle Befragten

                                                                                                                                                S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8    |   12
V. KRI TERI EN FÜ R D I E Z A H LU N G SM I T TELWA H L

   Wie aus der Analyse hervorgeht, ist das wichtigste Kri-                                                 Top 3: Anteil «am wichtigsten»
terium bei der Wahl eines Zahlungsmittels im stationären                                                   D I S TA N Z G E S C H Ä F T
Handel (Präsenzgeschäft), dass keine zusätzlichen Gebüh-
ren anfallen, dicht gefolgt von Sicherheit und Zuverlässig-
                                                                   Dass das Bezahlverfahren sicher ist.                                                                       22 %
keit (vgl. Abb. 7).
   Auch beim Bezahlen im Internet (Distanzgeschäft) zäh-              Dass keine zusätzlichen Kosten/
                                                                                                                                                      15 %
len diese drei Kriterien zu den wichtigsten Treibern für die                       Gebühren anfallen.
Zahlungsmittelwahl, im Gegensatz zum Präsenzgeschäft                          Dass das Zahlungsmittel
                                                                                                                                             14 %
stellt die Sicherheit hier aber mit Abstand das wichtigste                     zuverlässig funktioniert.
Kriterium dar. An zweiter Stelle steht, dass keine zusätz-      Dass der Anbieter des Zahlungsmittels
                                                                                                                                          13 %
lichen Kosten anfallen, gefolgt von der Zuverlässigkeit des               vertrauenswürdig/seriös ist.

Zahlungsmittels (vgl. Abb. 8).                                      Dass das Zahlungsmittel praktisch
                                                                                                                                   8%
   Als wenig relevant angesehen wird, dass Freunde und                 bzw. einfach zu handhaben ist.

Bekannte das Zahlungsmittel ebenfalls nutzen und dass                          Dass ich Kontrolle über
                                                                                                                               7%
                                                                            meine Transaktionen habe.
man mit der Nutzung des Zahlungsmittels am Puls der
Zeit ist. Daraus lässt sich schliessen, dass die Zahlungs-       Dass der Bezahlvorgang schnell geht.                    6%
mittelwahl in der Regel wenig über soziale Normierung
funktioniert. Vergleichsweise weniger relevant sind auch                  Dass ich eine gute Übersicht
                                                                                                                   4%
                                                                             über die Ausgaben habe.
Bonusprogramme, integrierte Bezahllösungen und zeitver-
zögertes Bezahlen.                                                        Dass das Zahlungsmittel an
                                                                                                               3%
                                                                         mein Bankkonto gekoppelt ist.

                                                                           Dass nur ein Zahlungsmittel
                                                                                                              3%
                                                                             verwendet werden muss.

                                                               Dass der Betrag erst später/zeitverzögert
                                                                                                              3%
                                                                  fällig wird bzw. bezahlt werden kann.

                                                                              Dass ich beim Bezahlen                                                                 Abb. 8
                                                                                                              2%
                                                                          Bonuspunkte sammeln kann.                                                                  Welches der aufgeführten
                                                                                                                                                                     Kriterien ist für Sie bei der
                                                                        Dass ich mit der Nutzung des
                                                                                                                0.8 %                                                Zahlungsmittelwahl am
                                                                  Zahlungsmittels am Puls der Zeit bin.
                                                                                                                                                                     wichtigsten und welches am
                                                               Dass meine Freunde bzw. Bekannte das                                                                  unwichtigsten?
                                                                                                                0.2 %
                                                                     Zahlungsmittel ebenfalls nutzen.                                                n=505           Basis: Alle Befragten

                                                                                                                                                 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |   13
VI. Zahlungsverhalten

Verschiedene Zahlungstypen
Der Zahlungsmarkt ist sehr heterogen. Es gibt viele unter-
schiedliche Bezahlverfahren und -anbieter, zugleich aber
auch ein breites Spektrum verschiedener Nutzerpräferen-                            DEBITKARTEN         KREDITKARTEN
                                                                 BARZAHLER                                                                MISCHZAHLER
zen. Dabei sind reine Bar- und Kreditkartenzahler generell                           ZAHLER               ZAHLER

eher die Ausnahme; ein grosser Teil der Personen sind
Mischzahler und bevorzugt je nach Zahlungssituation und
Betragshöhe unterschiedliche Zahlungsmittel (vgl. Abb. 9).
   Der typische Barzahler ist in der Regel weiblich, über
45 Jahre alt, sicherheitsliebend und traditionsbewusst. Er
ist Neuerungen (z. B. neue Bezahlformen) gegenüber skep-
tisch eingestellt und nutzt neue Technologien erst, wenn
                                                                  21 %              20 %                  15 %                              44 %
sich diese bewährt haben.                                        zahlen in über     zahlen in über       zahlen in über
                                                                                                                                         zahlen situations-
                                                                                                                                            bedingt mit
   Debitkartenzahler sind generell ebenfalls vermehrt weib-      75 % der Fälle   75 % der Fälle mit   75 % der Fälle mit
                                                                                                                                         unterschiedlichen
                                                                      bar             Debitkarte          Kreditkarte
liche Personen. Sie sind eher risikoavers und schätzen das                                                                                Zahlungsmitteln
Vertraute, stehen Neuem aber aufgeschlossener gegen-
über als Barzahler.
   Der klassische Kreditkartenzahler ist männlich, über                                                                             n=832                  Abb. 9
30 Jahre alt, verfügt über ein gutes Bildungsniveau und ein
höheres Einkommen. Er ist stark leistungsorientiert, risiko-
freudig und probiert gerne Neues aus.
   Insbesondere Bar- und Kreditkartenzahler sind über-
zeugte Verfechter ihres bevorzugt genutzten Zahlungsmit-
tels. Sie beurteilen dieses deutlich positiver als die anderen
Zahlungstypen. Bei Debitkartenzahlern ist keine derart aus-
geprägte Präferenz feststellbar.

                                                                                                             S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |   14
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

Nutzung verschiedener Zahlungsmittel                                                                       H E R KÖ M M L I C H E Z A H L U N G S I N S T R U M E N T E

Aus der Untersuchung geht hervor, dass Bargeld mit einem                                       Bargeld                                                                                                             99 %
Anteil von 49 % an den Gesamttransaktionen zwar nach                                         Debitkarte                                                                                                            91 %
wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsinstrument                                       Kreditkarte                                                                                                            83 %
(insbesondere in der Altersgruppe der über 45-Jährigen)                                   Prepaidkarte                                                                                                             18 %
darstellt, bezogen auf den Umsatz liegen Bartransaktionen                                 Händlerkarte                                                                                                             35 %

(20 %) jedoch hinter Online-Überweisungen (29 %) und                Papier-Rechnung/Einzahlungsschein                                                                                                              84 %
                                                                                   Online-Überweisung                                                                                                              94 %
Debitkartenzahlungen (25 %) zurück (vgl. Tabelle 2).
                                                                                           Vorauskasse                                                                                                             55 %
   Neben Bargeld mit Abstand das am häufigsten ge-
                                                                                           Nachnahme                                                                                                               19 %
nutzte Zahlungsmittel gemäss Selbsteinschätzung ist die
                                                                                                   LSV                                                                                                             49 %
Online-Überweisung. 94 % der Befragten geben an, diese
                                                                                                          0%                     25 %                    50 %                     75 %                    100 %
Bezahlform zu nutzen (vgl. Abb. 10). Dabei machen On-
line-Überweisungen in der Westschweiz verglichen mit der
                                                                                                           NEUERE Z AHLUNGSINSTRUMENTE
deutsch- und italienischsprachigen Schweiz einen deutlich
grösseren Umsatzanteil aus.                                            Kontaktloses Bezahlen Debitkarte                                                                                                            34 %
   Ebenfalls weit verbreitet sind Kartenzahlungen. 91 % der           Kontaktloses Bezahlen Kreditkarte                                                                                                            50 %

Befragten nutzen eine Debitkarte, 83 % eine Kreditkarte.                         Mobiles Bezahlen POS                                                                                                              20 %
                                                                              Mobiles Bezahlen Internet                                                                                                            27 %
Händlerkarten werden von 35 % aller Befragten einge-
                                                                                            P2P Inland                                                                                                             18 %
setzt. In der französischen und italienischen Schweiz wird
                                                                                           P2P Ausland                                                                                                              3%
wesentlich öfter als in der Deutschschweiz mit Debitkarte
                                                                                        In-App-Zahlung                                                                                                             60 %
auf herkömmliche Weise (d.h. nicht kontaktlos) bezahlt, der
                                                                                Internetbezahlverfahren                                                                                                            50 %
wertmässige Transaktionsanteil ist in der Deutschschweiz            Virtuelle Währungen/Kryptowährung                                                                                                               2%
aber vergleichsweise höher.                                                       Zahlung mit Wearable                                                                                                              1%
   Gleichzeitig ist die (anzahl- und wertmässige) Nutzung                                                 0%                     25 %                    50 %                     75 %                    100 %
der Debitkarte auf herkömmliche Weise bei den weiblichen
Personen deutlich verbreiteter als bei männlichen, umge-                                                  n=1 018                                         Abb. 10                        Zahlungsmittel/Bezahlarten
kehrt liegt der Umsatzanteil von Kreditkartenzahlungen bei                                                                                                Frage: Bitte geben Sie an,     Sie nutzen.
Männern höher als bei Frauen.                                                                                                                             welche der aufgeführten        Basis: Alle Befragten

   Mit Blick auf neuere Bezahlmethoden zeigt sich ein durch­
zogenes Bild: Durch die kontinuierlich wachsende Bedeutung       In der Zwischenzeit ebenfalls verbreitet sind kon-                      Verbreitung kontaktlosfähiger Debitkarten (Ende 2017
des E-Commerce haben spezialisierte Internetbezahlverfah-      taktlose Bezahlverfahren. Kontaktloses Bezahlen mit                       waren 51 % aller sich im Umlauf befindenden Debitkarten
ren wie PayPal, Sofortüberweisung oder Twint in den letzten    Kreditkarte wird bereits von der Hälfte der Befragten                     mit Kontaktlosfunktion ausgestattet) hinkt dieses Bezahl-
Jahren an Relevanz gewonnen. Gut 50 % der Befragten geben      eingesetzt. Auch auf dem Vormarsch ist das Kontaktlose                    verfahren mit 34 % Nutz­ungsanteil aber noch hinterher
an, zumindest gelegentlich solche Bezahlverfahren zu nutzen.   Bezahlen mit Debitkarte, aufgrund der noch geringeren                     (vgl. Abb. 10).

                                                                                                                                                                 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |    15
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

   Ausgehend von der aktuellen Datenlage und der bis-            Z A H L U N G S M I T T E L N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L

herigen Entwicklung ist jedoch zu erwarten, dass bei zu-         gemäss Tagebuch im Inland

nehmendem Kontaktlos-Kartenbestand der Nutzungsanteil
von Kontaktlosem Bezahlen mit Debitkarte denjenigen mit             Zahlungsmittel                                Verteilung nach                Verteilung nach                  Mittlerer
Kreditkarte innerhalb von 1-2 Jahren überholen wird.                                                              Umsatz                         Transaktionszahl                 Transaktionsbetrag
   Aktuell noch nicht etablieren konnten sich hingegen
                                                                                                                 Umsatz         Umsatz­          Anzahl         Trans-            Median
mobile Bezahlverfahren. Zwar sind drei von fünf Personen                                                         in CHF         anteil in %      Trans­         aktions­
(60%) mit Zahlungen innerhalb mobiler Anwendungen                                                                                                aktionen       anteil in %
(«In-App»-Zahlungen) vertraut, andere Formen von Mobi-
lem Bezahlen werden aber noch vergleichsweise verhalten             Bargeld                                       90  716.42            20,1            3 827           48,8                             10,20
genutzt (vgl. Abb. 9). Nur jeder fünfte Befragte (20 %) nutzt
Mobiles Bezahlen vor Ort in einem Ladengeschäft (z. B.              Debitkarte herkömmlich                       102 360.06             22,7            1 359            17,3                           29,70
Apple Pay, Samsung Pay, Twint); beim Mobilem Bezahlen
im Internet (z. B. PayPal, Twint) sind es mit 27 % etwas mehr.
                                                                    Kontaktloszahlen mit Debitkarte               12 090.86              2,7             408             5,2                             15,28
«Peer-to-Peer»-Lösungen wie z. B. PayPal oder Twint zum
Verschicken und Empfangen von Geld nutzen derzeit 18 %.
Als Gründe für die Nichtnutzung wurden in erster Linie die          Kreditkarte herkömmlich                       52 476.33              11,6            655             8,3                             44,01

– in der Wahrnehmung der Befragten – unzureichende
Sicherheit sowie fehlende Mehrwerte im Vergleich zu her-            Kontaktloszahlen mit Kreditkarte              17 833.94              4,0             497             6,3                             16,28
kömmlichen Zahlungsmitteln genannt.
   In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die                  Prepaidkarte                                   1 000.28              0,2              56             0,7                              7,59
generellen Angaben zur Zahlungsmittelnutzung gemäss
Onlinebefragung im Fall der neueren Bezahlformen nicht              Händlerkarten/Kundenkarten                      6 821.65              1,5            163              2,1                            18,02

                                                                    Auf Rechnung                                   11 383.76             2,5              65             0,8                            104,04

                                                                    Online-Überweisung (E-Banking)               132 657.53             29,4             332             4,2                            135,56

                                                                    Vorauskasse                                    2 740.02              0,6              29             0,4                             6,66

                                                                 Tabelle 2                                                                                                                                   →

                                                                                                                                                          S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8    |   16
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mit den effektiven Nutzungszahlen auf Basis der Tage-         Z A H L U N G S M I T T E L N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L

bucherhebung übereinstimmen. Grund dafür ist, dass die        gemäss Tagebuch im Inland

Onlineerhebung im Wesentlichen die einmalige Nutzung
gemäss Selbsteinschätzung der Befragten misst, die Ta-           Zahlungsmittel                                Verteilung nach                Verteilung nach                  Mittlerer
gebucherhebung jedoch auch die Einsatzhäufigkeit der                                                           Umsatz                         Transaktionszahl                 Transaktionsbetrag
Zahlungsmittel mit berücksichtigt. Da insbesondere neu-
                                                                                                              Umsatz         Umsatz­          Anzahl         Trans-            Median
ere Zahlungsmittel häufig unregelmässig genutzt werden,                                                       in CHF         anteil in %      Trans­         aktions­
resultieren daraus tiefere Transaktions- und Umsatzanteile.                                                                                   aktionen       anteil in %
So liegt der Umsatzanteil von Kontaktlosem Bezahlen ge-
mäss Tagebucherhebung erst bei knapp 7 %, derjenige von          Einzahlung Postschalter                        6 059.53               1,3               5             0,1                           53,87
Mobilem Bezahlen bei 1,4 %. Daraus lässt sich folgern, dass
neue Verfahren wie Kontaktloses oder Mobiles Bezahlen            Lastschriftverfahren (LSV)                     2 320.33              0,5              16             0,2                            40,81
bezogen auf das gesamte Marktvolumen zum aktuellen
Zeitpunkt noch keine wesentliche Rolle spielen.
                                                                 Mobiles Bezahlen am POS                        2 908.06              0,6              110             1,4                           14,14
   Im Alltagsgebrauch noch wenig relevant sind innovative
Zahlungsmitteltechnologien wie «Wearables» oder virtuel-
le Währungen. Trotz der hohen Medienpräsenz handelt es           Mobiles Bezahlen im Internet                    1 271.27             0,3              18             0,2                            31,58

sich hierbei zum aktuellen Zeitpunkt um Nischenprodukte,
die bislang noch keinen Eingang in das alltägliche Zah-          Mobiles Bezahlen P2P                             396.95               0,1             10              0,1                           12,63
lungsverhalten gefunden haben.
   Männer sowie Personen unter 30 Jahren sind generell           In-App-Zahlung                                   1 879.9             0,4             132              1,7                            8,94
technikaffiner und nutzen neuere Bezahlformen wie Kon-
taktloses oder Mobiles Bezahlen deutlich häufiger.               Internetbezahlverfahren                         4 183.00             0,9              38             0,5                            75,44

                                                                 Andere                                         2 285.78              0,5              131             1,7                               9,91

                                                                 Summe                                       451 385.67            100,0             7 851          100,0

                                                              Tabelle 2

                                                                                                                                                       S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |     17
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Debitkarte                                                       ENT WICKLUNG TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT INL ÄNDISCHER DEBITKARTEN                                                                     Abb. 11
Die Beliebtheit der Debitkarte zeigt sich zusätzlich in der      Analyse SNB-Daten – in Mio.

im Vergleich zur Kreditkarte mehr als doppelten Einsatz-
                                                                 900                                                                                                             inländische Debitkarten-
häufigkeit. Mit inländischen Debitkarten wurden in 2017
                                                                                                                                                                                 transaktionen im Inland
knapp 820 Mio. Transaktionen abgewickelt – davon 95 %            800
im In- und 5 % im Ausland (vgl. Abb. 11). Von 2005 bis 2017      700
                                                                                                                                                                                 inländische Debitkarten-
                                                                                                                                                                                 transaktionen im Ausland
sind die inländischen Debitkartentransaktionen um das
                                                                 600
Dreifache gestiegen. Kontaktlose Debitkartenzahlungen                                                                                                                            Total inländische
machten 2017 12 % der Präsenzzahlungen im Inland aus             500                                                                                                             Debitkartentransaktionen

(vgl. Abb. 12).                                                  400
   Mit Schweizer Debitkarten wurden in 2017 rund 48 Mia.
                                                                 300
Fr. umgesetzt – davon rund 45 Mia. Fr. (ca. 93 %) im In- und
rund 3 Mia. Fr. (ca. 7 %) im Ausland (vgl. Abb. 13). Der Um-     200
satz hat sich seit 2005 verdoppelt. 5 % des inländischen         100
Debitkartenumsatzes in der Schweiz am stationären Ver-
                                                                   0
kaufspunkt wurden 2017 kontaktlos generiert (vgl. Abb. 14).            2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
   Im Durchschnitt machte eine erwachsene Person in der
Schweiz in 2017 117 Debitkartentransaktionen – davon 112
(95 %) im In- und 5 (5 %) im Ausland (vgl. Abb. 15). Von
2005 bis 2017 hat sich der Debitkarteneinsatz pro Kopf fast                                    TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT INL ÄNDISCHER                                                                Abb. 12
verdreifacht.                                                                                  KO N TA K T L O S E R D E B I T K A R T E N I M J A H R 2 0 1 7 I M I N L A N D
   Der Jahresumsatz der Debitkarte pro Kopf einer erwach-                                      Analyse SNB-Daten – in Mio.

senen Person belief sich in 2017 auf 6 849 Fr. (vgl. Abb. 16).                                                                            12 %
                                                                                                                                        kontaktlos
Seit 2005 haben sich die Ausgaben pro Kopf beinahe
verdoppelt.                                                                                                                               89 738

                                                                                                                                                         88 %
                                                                                                                   1%                                herkömmlich
                                                                                                                  8 592
                                                                                                                  99 %                                 681 742
                                                                                                                 771 480

                                                                                                                                                   Distanzgeschäft               Präsenzgeschäft

                                                                                                                                                        S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |      18
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E N T W I C K L U N G U M S AT Z I N L Ä N D I S C H E R D E B I T K A R T E N   Abb. 13                              U M S AT Z I N L Ä N D I S C H E R KO N TA K T L O S E R D E B I T K A R T E N            Abb. 14
Analyse SNB-Daten – in Mia. CHF                                                                                       IM JAHR 2017 IM INL AND
                                                                                                                      Analyse SNB-Daten- in Mio. CHF
50                                                                                                                                                              5%
                                                                                                                                                             kontaktlos

40                                                                                                                                                              2 176

30                                                                                                                                                                             95 %
                                                                                                                                          1%                               herkömmlich
                                                                                                                                          491
20
                                                                                                                                         99 %                                 41 830
                                                                                                                                        44 006
10

 0                                                                                                                                                                        Distanzgeschäft              Präsenzgeschäft
      2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

A N Z A H L D E B I T K A R T E N T R A N S A K T I O N E N P R O KO P F         Abb. 15                              J A H R E S U M S AT Z D E R D E B I T K A R T E P R O KO P F                             Abb. 16
D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G                                                                      D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G
Analyse SNB-Daten                                                                                                     Analyse SNB-Daten – in CHF

120                                                                                        inländische Debitkarten-   7000
                                                                                           transaktionen im Inland
100                                                                                                                   6000
                                                                                           inländische Debitkarten-
                                                                                           transaktionen im Ausland   5000
80
                                                                                           Total inländische          4000
60                                                                                         Debitkartentransaktionen
                                                                                                                      3000
40
                                                                                                                      2000

20
                                                                                                                      1000

  0                                                                                                                       0
       2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017                                                        2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

                                                                                                                                                                  S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |   19
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

Kreditkarte                                                      ENT WICKLUNG TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT INL ÄNDISCHER KREDITKARTEN                                                                  Abb. 17
Mit inländischen Kreditkarten wurden in 2017 rund 400            Analyse SNB-Daten – in Mio.

Mio. Transaktionen abgewickelt – davon 60 % im In- und
                                                                 500                                                                                                           inländische Kreditkarten-
40 % im Ausland (vgl. Abb. 17). Dies entspricht rund der
                                                                                                                                                                               transaktionen im Inland
Hälfte der Transaktionen mit Debitkarten. Ein Drittel der
Präsenzzahlungen im Inland waren dabei Kontaktloszah-            400                                                                                                           inländische Kreditkarten-
                                                                                                                                                                               transaktionen im Ausland
lungen (vgl. Abb. 18).
   Von 2005 bis 2017 sind die inländischen Kreditkarten-         300                                                                                                           Total inländische
transaktionen um 270 % gewachsen.                                                                                                                                              Kreditkartentransaktionen
   Mit Schweizer Kreditkarten wurden in 2017 rund                200
40 Mia. Fr. umgesetzt – davon rund 21 Mia. Fr. (ca. 53 %) im
In- und rund 19 Mia. Fr. (ca. 47 %) im Ausland (vgl. Abb. 19).   100
Der Umsatz hat sich seit 2005 fast verdoppelt. 14 % des
inländischen Kreditkartenumsatzes in der Schweiz am                0
stationären Verkaufspunkt wurden im Jahr 2017 kontaktlos                2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
generiert (vgl. Abb. 20).
   Im Durchschnitt machte eine erwachsene Person in
der Schweiz in 2017 57 Kreditkartentransaktionen – davon
35 (60 %) im In- und 23 (40 %) im Ausland (vgl. Abb. 21).
Die inländische Kreditkarte wurde somit in 2017 pro Kopf                                       TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT INL ÄNDISCHER                                                              Abb. 18
knapp halb so viel mal verwendet wie die Debitkarte. Von                                       KO N TA K T L O S E R K R E D I T K A R T E N I M J A H R 2 0 1 7 I M I N L A N D
2005 bis 2017 hat sich der Kreditkarteneinsatz pro Kopf                                        Analyse SNB-Daten – in Mio.

mehr als verdreifacht.
   Der Jahresumsatz der Kreditkarte pro Kopf einer erwach-
senen Person belief sich in 2017 auf 5 766 Fr. (vgl. Abb. 22).

                                                                                                                                                        67 %
                                                                                                                   26 %                             herkömmlich
                                                                                                                  62 952
                                                                               33 %
                                                                                                                   74 %                                119 766
                                                                             kontaktlos                           178 542
                                                                              58 777

                                                                                                                                                  Distanzgeschäft              Präsenzgeschäft

                                                                                                                                                        S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |    20
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

E N T W I C K L U N G U M S AT Z I N L Ä N D I S C H E R K R E D I T K A R T E N   Abb. 19                         U M S AT Z I N L Ä N D I S C H E R KO N TA K T L O S E R K R E D I T K A R T E N                     Abb. 20
Analyse SNB-Daten – in Mia. CHF                                                                                    IM JAHR 2017 IM INL AND
                                                                                                                   Analyse SNB-Daten – in Mio. CHF
40

35

30

25
                                                                                                                                                                            86 %
20                                                                                                                                     30 %                             herkömmlich
                                                                                                                                       6 411
15                                                                                                  14 %                                70 %                               12 930
                                                                                                                                       15 026
10                                                                                                kontaktlos

 5                                                                                                  2 095

 0                                                                                                                                                                    Distanzgeschäft                 Präsenzgeschäft
       2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

A N Z A H L K R E D I T K A R T E N T R A N S A K T I O N E N P R O KO P F          Abb. 21                                    J A H R E S U M S AT Z D E R K R E D I T K A R T E P R O KO P F                            Abb. 22
D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G                                                                               D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G
Analyse SNB-Daten                                                                                                              Analyse SNB-Daten – in CHF

60                                                                                            inländische Kreditkarten-        6000
                                                                                              transaktionen im Inland
50                                                                                                                             5000
                                                                                              inländische Kreditkarten-
                                                                                              transaktionen im Ausland
40                                                                                                                             4000
                                                                                              Total inländische
30                                                                                            Kreditkartentransaktionen        3000

20                                                                                                                             2000

10                                                                                                                             1000

 0                                                                                                                                 0
      2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017                                                                   2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

                                                                                                                                                                           S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8      |     21
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

Zahlungsverhalten in Abhängigkeit                                   Z AHLUNGSMIT TEL NACH BETRAGSBEREICH: PRÄSENZGESCHÄF T IM INL AND                                                  Abb. 23
                                                                    Transaktionsanteile in %, gemäss Tagebuch                                                                      Basis: 6 788
des Zahlbetrages
Wie die Analyse des Zahlungstagebuchs zeigt, hat die                100
Höhe des Zahlbetrages einen massgeblichen Einfluss auf
                                                                    90
die Wahl des Zahlungsmittels, dies sowohl im Präsenz- wie
                                                                    80
auch im Distanzgeschäft (vgl. Abb. 23 bis 26). Demnach
ist Bargeld im stationären Handel für Zahlungen bis 50 Fr.          70
nach wie vor das mit Abstand am häufigsten verwendete               60
Zahlungsinstrument. Ein Grossteil der Bartransaktionen
                                                                    50
(71 %) entfällt auf Kleinbeträge bis 20 Fr., davon ein knap-
per Drittel (27 %) auf Kleinstbeträge bis 5 Fr. (vgl. Abb. 23       40

und 24).                                                            30
   Kartenzahlungen werden am POS grundsätzlich ab                   20
Beträgen über 5 Fr. relevant. Während die herkömmliche
                                                                     10
Debitkarte allerdings bereits im Betragsbereich zwischen
6 und 20 Fr. vermehrt eingesetzt wird, gelangt die Kredit-           0
                                                                           bis 5 CHF           6 bis 20 CHF     21 bis 50 CHF   51 bis 100 CHF       101 bis 500 CHF         über 500 CHF
karte in der Regel erst ab 20 Fr. zum Einsatz. Demgegen-
über hat beim Kontaktlosen Bezahlen die Höhe des Betrags
keinen merklichen Einfluss auf die Wahl des entsprechen-            Umsatzanteile in %, gemäss Tagebuch                                                                                Abb. 24
den Zahlungs­mittels (Debit- oder Kreditkarte).                                                                                                                            Basis: 252 746 CHF
                                                                    100

                                                                    90

                                                                    80

                                                                    70
                                 Andere Zahlungsmittel
                                                                    60

                                 Kontaktloszahlen mit Kreditkarte   50

                                 Kreditkarte herkömmlich            40

                                                                    30
                                 Kontaktloszahlen mit Debitkarte
                                                                    20
                                 Debitkarte herkömmlich
                                                                     10
                                 Barzahlung                          0
                                                                           bis 5 CHF           6 bis 20 CHF     21 bis 50 CHF   51 bis 100 CHF       101 bis 500 CHF         über 500 CHF

                                                                                                                                           S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |   22
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

   Die Übergangsschwelle von Bar- zu Kartentransaktio-         Z A H L U N G S M I T T E L N A C H B E T R A G S B E R E I C H : D I S TA N Z G E S C H Ä F T I M I N L A N D                         Abb. 25
                                                               Transaktionsanteile in %, gemäss Tagebuch                                                                                             Basis: 751
nen – also derjenige Punkt, wo der Anteil Kartentransak-
tionen denjenigen der Bartransaktionen überwiegt – liegt       100
im Bereich zwischen 20 und 50 Fr., wobei der Anteil der
                                                                90
Kartenzahlungen mit steigender Betragshöhe bis zu 500 Fr.
                                                                80
zunimmt. Bei Beträgen oberhalb dieses Werts gewinnt Bar-
geld jedoch wieder verstärkt an Relevanz.                       70
   Im Distanzgeschäft sind bei Kleinbetragstransaktionen       60
bis 20 Fr. «In-App»-Zahlungen vorherrschend (vgl. Abb. 25      50
und 26). Beträge oberhalb dieser Schwelle werden über-
                                                                40
wiegend durch Online-Überweisung beglichen. Bei stei-
gender Betragshöhe gewinnen zudem auch die Kreditkarte          30

sowie die Papierrechnung an Bedeutung, basierend auf der        20
subjektiven Einschätzung der Befragten dürfte aber insbe-       10
sondere in Bezug auf die Papierrechnung in Zukunft eine
                                                                 0
eher rückläufige Entwicklung zu erwarten sein.                          bis 5 CHF             6 bis 20 CHF            21 bis 50 CHF           51 bis 100 CHF          101 bis 500 CHF         über 500 CHF

                                                               Umsatzanteile in %, gemäss Tagebuch                                                                                                      Abb. 26
                                                                                                                                                                                            Basis: 181 658 CHF
                                     Andere Zahlungsmittel     100

                                                                90
                                     Internetbezahlverfahren
                                                                80
                                     In-App-Zahlung
                                                                70
                                     Mobiles Bezahlen Online   60

                                     LSV                       50

                                     Vorauskasse                40

                                                                30
                                     Online-Überweisung
                                                                20
                                     Rechnung
                                                                10
                                     Kreditkarte                 0
                                                                        bis 5 CHF             6 bis 20 CHF            21 bis 50 CHF           51 bis 100 CHF          101 bis 500 CHF         über 500 CHF

                                                                                                                                                           S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |   23
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

Zahlungsverhalten in Abhängigkeit
                                                                                                                                            10%
der Bezahlsituation
Die Zahlungsmittelwahl ist auch abhängig von der Bezahl-
situation und dem Zahlungsort bzw. Zahlungszweck.
   Rein mengenmässig konzentriert sich der Grossteil                                                                                                                                                          42%
                                                                                                                               Transaktionsanteile                                     Umsatzanteile
(90 %) der Transaktionen (im Inland) auf das Präsenzge-                                                                            Basis: 7 539                                      Basis: 434 403 CHF
schäft, das Distanzgeschäft macht lediglich 10 % aller ge-                                 Präsenzgeschäft                                                                 58%
tätigten Transaktionen aus. Gemessen am Umsatz fallen
                                                                                           Distanzgeschäft
die Unterschiede aber deutlich kleiner aus: Aufgrund der
                                                                                                                                 90%
verhältnismässig hohen Transaktionsbeträge erreicht das
                                                                                                                                                                                                            Abb. 27
Distanzgeschäft einen beachtlichen Anteil von 42 % am
gesamten Umsatzvolumen (vgl. Abb. 27).
   Im stationären Handel entfällt mit 37 % der grösste An-                 Präsenzgeschäft
teil der Umsätze auf Debitkartentransaktionen, dicht gefolgt               Z A H L U N G S M I T T E L N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L
von Bartransaktionen mit 36 % (vgl. Tabelle 3). Dies ver-                  gemäss Tagebuch im Inland
deutlicht den weiterhin hohen Stellenwert von Bargeld im
Präsenzgeschäft.
                                                                              Zahlungsmittel                                Verteilung nach                 Verteilung nach                 Mittlerer
                                                                                                                            Umsatz                          Transaktionszahl                Transaktionsbetrag

                                                                                                                           Umsatz         Umsatz­           Anzahl         Trans-           Median
                                                                                                                           in CHF         anteil in %       Trans­         aktions­
                                                                                                                                                            aktionen       anteil in %

                                                                              Bargeld                                       90 716.42             35,9            3 827            56,4                           10,20

                                                                              Debitkarte herkömmlich                        82 629.26             32,7             1 291           19,0                           29,86

                                                                              Kontaktloszahlen mit Debitkarte                11 596.15               4,6           389              5,7                           15,45

                                                                              Kreditkarte herkömmlich                       40 933.36             16,2             524               7,7                          45,63

                                                                              Kontaktloszahlen mit Kreditkarte               16 844.21               6,7           458              6,7                           16,02

                                                                              Prepaidkarte                                     896.37                0,4             51             0,8                            7,86

                                                                              Händlerkarten/Kundenkarten                      6 377.76               2,5            146              2,1                          19,21

                                                                              Mobiles Bezahlen am POS                          2 752.11               1,1           102              1,5                          14,07

                                                                              Summe                                       252 745.64            100,0             6 788          100,0
                                                               Tabelle 3

                                                                                                                                                                    S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |   24
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

   Distanzgeschäfte werden überwiegend per Online-Über-        Distanzgeschäft
weisung beglichen (vgl. Tabelle 4). 44 % der getätigten Zah-   Z A H L U N G S M I T T E L N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L
lungen erfolgen via Online-Überweisung oder E-Banking,         gemäss Tagebuch im Inland
was einen umsatzmässigen Anteil von 73 % ausmacht. Für
11 % der getätigten Zahlungen wird die Kreditkarte einge-         Zahlungsmittel                                Verteilung nach                Verteilung nach                Mittlerer
setzt (Umsatzanteil von 6 %), weitere knapp 9 % werden                                                          Umsatz                         Transaktionszahl               Transaktionsbetrag
per Rechnung beglichen (Umsatzanteil von 6 %).
                                                                                                               Umsatz         Umsatz­          Anzahl         Trans-          Median
                                                                                                               in CHF         anteil in %      Trans­         aktions­
                                                                                                                                               aktionen       anteil in %

                                                                  Debitkarte                                     8 339.00              4,6             21              2,7                           13,51

                                                                  Kreditkarte                                    10 154.73             5,5             81             10,9                          69,38

                                                                  Prepaidkarte                                       73.15             0,0                1             0,1                           8,32

                                                                  Händlerkarten/Kundenkarten                       198.64               0,1               3            0,3                           71,75

                                                                  Auf Rechnung                                   11 383.76             6,3            65               8,6                          104,04

                                                                  Online-Überweisung (E-Banking)               132 657.53             73,0            332             44,3                          135,56

                                                                  Vorauskasse                                    2 740.02               1,5            29              3,8                           6,66

                                                                  Einzahlung Postschalter                        6 059.53              3,3                5            0,7                          53,87

                                                                  Lastschriftverfahren (LSV)                     2 320.33               1,3            16               2,1                          40,81

                                                                  Mobiles Bezahlen im Internet                    1 271.27             0,7             18              2,4                           31,58

                                                                  Mobiles Bezahlen P2P                             396.95              0,2             10               1,4                          12,63

                                                                  In-App-Zahlung                                  1 879.90              1,0           132              17,6                           8,94

                                                                  Internetbezahlverfahren                         4 183.00             2,3            38                5,1                         75,44

                                                                  Summe                                         181 657.81          100,0             751           100,0

                                                               Tabelle 4

                                                                                                                                                      S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8    |   25
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

Zahlungsort                                                    Z A H L U N G S O R T N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L

Tabelle 5 gibt einen Überblick über die Verteilung             gemäss Tagebuch im Inland

der Umsätze und Transaktionen in Abhängigkeit des
Zahlungs­ortes bzw. Verwendungszwecks. Mit Blick auf              Zahlungsort                                  Verteilung nach                  Verteilung nach               Mittlerer
den Zahlungsmitteleinsatz dominieren im umsatzstarken                                                          Umsatz                           Transaktionszahl              Transaktionsbetrag
Einzelhandel Kartenzahlungen. Bargeld wird gegenüber
                                                                                                              Umsatz         Umsatz­            Anzahl       Trans-           Median
anderen Zahlungs­mitteln deutlich häufiger in Restaurants                                                     in CHF         anteil in %        Trans­       aktions­anteil
und in Bäckereien, an Aussenverkaufsstellen (Kiosk, Take-                                                                                       aktionen     in %
away) sowie an Automaten eingesetzt. Die klassische
Kreditkarte wird überwiegend im Einzelhandel für länger-        Einzelhandel für den täglichen Bedarf           119 053.13           26,4           2 979             37,9                           17,92
fristige Anschaffungen, an Tankstellen, in Restaurants sowie
auf Reisen eingesetzt. Im Versandhandel, bei Ausgaben an        Persönliche Bekleidung                          15 051.76             3,3             164              2,1                          51,98
Privatpersonen wie auch bei Spenden und Zahlungen an
öffentliche Ämter ist die Überweisung sehr verbreitet. Die
                                                                Apotheke/Medikamente                             6 222.27              1,4            106              1,3                          24,79
Rechnung besitzt mit einem Umsatzanteil von 20 % ins-
besondere im Versandhandel einen vergleichsweise hohen          Einzelhandel für längerfristige
Stellenwert. «In-App»-Zahlungen sind hauptsächlich im                                                           34 432.21             7,6             262              3,3                          44,12
                                                                Anschaffungen
Bereich des öffentlichen Verkehrs und im Mobilitätssektor
relevant.                                                       Tankstelle/Benzin                                12 191.00            2,7             284              3,6                           16,31

                                                                Kiosk, Bäckerei                                 5 024.85               1,1           485               6,2                               7,29

                                                                Restaurant                                      31 604.37             7,0             897             11,4                           17,77

                                                                Café, Kneipe, Imbiss, Schnellrestau-
                                                                rant, Take-away, Lieferdienste, Bar,            11 764.68             2,6            920              11,7                           8,33
                                                                Club

                                                                Freizeitaktivitäten/Unterhaltung               20 349.67              4,5             302              3,9                           27,51

                                                                Dienstleistungsbetrieb (z. B. Coiffeur)        23 336.76              5,2              171             2,2                           51,77

                                                                Hotel, Pension                                   4 861.38              1,1             19             0,2                           131,00

                                                               Tabelle 5                                                                                                                                        →

                                                                                                                                                      S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8    |      26
V I. Z A H LU N G SV ERHA LTEN

                                                         Z A H L U N G S O R T N A C H U M S AT Z U N D T R A N S A K T I O N S Z A H L 
  Exkurs: Wiederkehrende Zahlungen                       gemäss Tagebuch im Inland

  In jedem Haushalt fallen wiederkehrende Zahlungen
  beispielsweise für die Begleichung von Miete bzw.         Zahlungsort                                  Verteilung nach                    Verteilung nach                 Mittlerer
  Hypothekarzinsen, Nebenkosten, Kosten für Telefonie/                                                   Umsatz                             Transaktionszahl                Transaktionsbetrag
  TV/Internet, Versicherungsprämien oder Steuern an.
                                                                                                         Umsatz        Umsatz­              Anzahl      Trans-              Median
  Ein Grossteil dieser Forderungen wird gegenwärtig                                                      in CHF        anteil in %          Trans­      aktions­anteil
  per Online-Überweisung beglichen, gefolgt von der                                                                                         aktionen    in %
  E-Rechnung an zweiter Stelle. Das Lastschriftverfah-
  ren (LSV) spielt insbesondere bei der Bezahlung von     Mobilität, Reisen, Parking, Transport           14 538.46              3,2              452            5,8                             7,80
  Ausgaben für Telefonie/TV/Internet, Krankenversiche-
  rungsprämien sowie von Miet- und Hypothekarzins-        Automaten (z. B. Zigaretten, Selecta)              441.39              0,1              132             1,7                               1,91
  abrechnungen eine bedeutende Rolle. Der Dauerauf-
  trag hat im Allgemeinen einen eher untergeordneten      Bestellungen beim Versandhan-
                                                          del ohne Internet (z. B. Kataloge,               4 088.77              0,9               39            0,5                            47,88
  Stellenwert und ist hauptsächlich im Zusammenhang       Teleshopping)
  mit Miet- und Hypothekarzinszahlungen relevant.         Ausgaben an Privatpersonen (z. B.
                                                                                                           16 280.12             3,6               59            0,8                            46,97
     Auch wenn die Nutzungsanteile im Vergleich zu        Babysitting, Nachhilfe)
  den restlichen Zahlungsmethoden gering sind, so
                                                          Private Begleichungen (z. B.
  wird immer noch ein nicht unbedeutender Teil der        Taschengeld)
                                                                                                          14 700.24              3,3               79             1,0                           45,10
  Zahlungen für wiederkehrende Ausgaben am Post-
                                                          Ausgaben/Spenden an wohltätige
  schalter getätigt.                                                                                        4 394.91             1,0               74            0,9                            30,15
                                                          Organisationen

                                                          Zahlungen an Ämter/öffentliche Ver-
                                                                                                          55 639.69             12,3               84              1,1                          75,77
                                                          waltungen (z. B. Bussen)*

                                                          Andere                                           57 411.55            12,7             343              4,4                           35,40

                                                          Summe                                          451 387.21           100,0             7 851          100,0

                                                         Tabelle 5                                                               * Der Ausgabenanteil für               gehen, dass Befragte – trotz
                                                                                                                                    Zahlungen an Ämter und               Hinweis in den Instruktionen
                                                                                                                                    öffentliche Verwaltungen             – wiederholt wiederkehrende
                                                                                                                                    liegt über dem erwarteten            Zahlungen als Transaktionen
                                                                                                                                    Wert. Es ist davon auszu-            erfasst haben

                                                                                                                                                  S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |     27
VII. Blick in die Zukunft

                                                                                                                       A S S O Z I AT I O N E N M O B I L E PAY M E N T
Neue Bezahlformen                                                                                                      Gestützte Abfrage
Unter die neueren Zahlungsmittelformen fallen das Kon-
taktlose Bezahlen mit Kredit- und Debitkarte («Contact-
less Payment») sowie mobile Bezahlverfahren («Mobile                    Zahlung in einer App mit integrierter Bezahl
                                                                              funktion (hinterlegtes Zahlungsmittel)
Payment»). Die Kontaktlosfunktion der Kreditkarte wurde
ab 2007 schrittweise eingeführt, diejenige der Debitkarte
                                                                                    Bezahlen mit dem Mobiltelefon-
flächendeckend ab 2015. Gegenwärtig sind bereits 94 %                               vor Ort in einem Ladengeschäft
der Kreditkarten und 51 % der Debitkarten, welche in der
Schweiz ausgestellt werden, mit der Kontaktlosfunktion                               Bezahlen mit dem Mobiltelefon
                                                                                   im Internet / in einem Onlineshop
ausgestattet.
   Von den 91 % der Befragten, die eine Debitkarte nutzen,
                                                                                 Überweisung mit dem Mobiltelefon
nutzen 37 % die Funktion zum Kontaktlosen Bezahlen.                                   an Privatpersonen im Inland
Noch beliebter ist das Kontaktlose Bezahlen mittels Kre-
ditkarte: Von den 83 % der Befragten, die eine Kreditkarte                       Überweisung mit dem Mobiltelefon
nutzen, setzen 60 % die Kontaktlosfunktion ihrer Karte                               an Privatpersonen im Ausland                                                                                Total
                                                                                                                                                                                                 n=991
ein. Berücksichtigt man die Verbreitung der Kredit- und
Debitkarten mit Kontaktlosfunktion (Penetration) gemäss                                Zahlung mit einem Wearable
                                                                                                                                                                                                Nichtnutzer
SNB-Daten, nutzen rund zwei Drittel der Kredit- oder De-                                                                                                                                        n=312
bitkartennutzer die Kontaktlosfunktion, d.h. zwei von drei
                                                                                               Keine der genannten                                                                              Nutzer
Karteninhabern nutzen die kontaktlose Bezahlmöglichkeit,                                                                                                                                        n=679
wenn ihre Kredit- oder Debitkarten mit der entsprechenden
Funktion ausgestattet sind.                                                                Kann ich nicht beurteilen                                                                        Mehrfachantworten

Verständnis von Mobile Payment                                                                                         0%         10 %        20 %        30 %            40 %    50 %         60 %        70 %
Unter den Befragten gibt es noch kein einheitliches Ver-
ständnis von «Mobile Payment» (vgl. Abb. 28). Am stärksten
assoziiert wird der Begriff mit Zahlungen in einer App mit
integrierter Bezahlfunktion und Bezahlen mit dem Mobil-      «Peer-to-Peer»-Zahlungen im Inland. Ein vergleichsweise                          Abb. 28
telefon vor Ort in einem Ladengeschäft (je 59 %) sowie       kleiner Anteil (12 %) bringt Mobiles Bezahlen mit Überwei-                       Frage: Welche der auf-             Basis: Befragte, die angegeben
                                                                                                                                              geführten Bezahlsituationen        haben, Mobiles Bezahlen zu
Bezahlen mit dem Mobiltelefon im Internet/in einem On-       sungen an Privatpersonen im Ausland und rund 10 % mit                            bringen Sie im Allgemeinen         kennen
lineshop (44 %). 31 % verstehen unter «Mobile Payment»       «Wearables» in Verbindung.                                                       mit Mobilem Bezahlen in
                                                                                                                                              Verbindung?

                                                                                                                                                             S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 1 8   |   28
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