Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH

Die Seite wird erstellt Klaus-Peter Kunze
 
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Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
Fokus Schule
Ausgabe 1 2017 / 2018

Schulleitung

Digitaler Aufbruch dank Lehrplan 21
Der Präsident der SekZH hat sich schon angemeldet

VSGYM Tagung 15.11.2017
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Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
Impressum
Erscheint 4 mal pro Jahr, jeweils September / Dezember / März / Juni.
Nächster Redaktionsschluss: Freitag, 17. November 2017
Auflage: 2000 Exemplare
Druck und Versand: Mattenbach AG, Winterthur
Redaktion FOKUS SCHULE: Anna Durmaz, Florastrasse 2, 8400 Winterthur,
redaktion@sekzh.ch, Anna Durmaz, Natalie Thomma
Layout: Markus Lüthi, www.luethidesign.ch
Brunnacker: Nico Sieber
Cartoon: Christof Stückelberger, christof@stueckelberger.ch
Illustration Titelblatt: Ursina Lanz

Adressen SekZH
Sekretariat: SekZH, Hagenwies 32, 8308 Illnau, Telefon 044 202 03 04
Präsident: Dani Kachel, dkachel@sekzh.ch, Telefon 052 535 81 82, Mobile 076 382 47 55
Gewerkschaftliches: Pierre Bonhôte, pbonhote@sekzh.ch
Beratungsdienst: Sylvia Donzé, Mobile 079 405 23 27, sdonze@sekzh.ch
Thomas Derrer, 079 503 73 21, tderrer@sekzh.ch
Jürg Freudiger, Mobile 079 479 67 01, jfreudiger@sekzh.ch

Dienstleistungen SekZH
Berufsrechtsschutz-Versicherung:
Für Ordentliche Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen (ohne Basismitglieder).
Zusätzliche Familien-, Privat- und Verkehrs-Rechtschutzversicherung: Jahresbeitrag Fr. 210.–
Verlag SekZH: Martin Tischhauser, Tösstalstrasse 52, 8483 Kollbrunn,
Telefon 044 713 04 70, Fax 044 713 21 61, mtischhauser@sekzh.ch
Unsere Website: www.sekzh.ch
Mitgliederkontrolle: SekZH, Hagenwies 32, 8308 Illnau,
Telefon 044 202 03 04, info@sekzh.ch
Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
Inhalt
    Liebe Kollegin und lieber Kollege
    Über den eigenen Schatten springen
                                     Es gibt ein Geschäft für Heimwerker in meiner Stadt, da gehe ich nur im
                                     äussersten Notfall hin, denn dort wurde ich einmal sehr schlecht beraten.
                                     Das ist nun 25 Jahre her, aber ich bin nachtragend, ich nehme lieber
                                     einen Umweg, um in einem anderen Geschäft einzukaufen. Da bin ich
                                     nun mal stur. Ist doch mein Recht! Auch die Werbung, des unbeliebten
    Ladens, mit dem super tollen Angebot für den neuen Schwingschleifer, den ich doch eigentlich ideal im
    Werken einsetzen könnte, lässt mich beinahe kalt. Weniger als hundert Franken für eine Maschine mit
    zwei Jahren Garantie. Ich schlafe schlecht und träume von rauhen Holzleisten, die doch so einfach zu
    schleifen wären. Die Zeit drängt, denn die Bretter müssen bearbeitet werden. Welch ein Dilemma!
    Aber ich springe über meinen Schatten. Nun bin ich Besitzerin eines Schwingschleifers, auch dank der kom­
    petenten Beratung durch den Verkäufer, der, wie erfreulich für mich, ein ehemaliger Schüler von mir ist.
    Schulleitungen «schleifen» ein unverkennbares, individuelles Profil in die Schule. Doch auch sie können
    Fehler machen, die ihnen vielleicht jahrelang nicht verziehen werden. Trotzdem leisten sie an den aller­
    meisten Orten sehr gute Arbeit, die von den Lehrpersonen geschätzt wird. Nur zusammen machen Lehr­
    personen und Schulleitungen eine wirklich gute Schule. Das Redaktionsteam musste nicht über seinen
    Schatten springen, um das Thema dieser Ausgabe zu bearbeiten.
    Schulleitungen und Lehrpersonen sind an die Tagung des VSGYM am 15. November eingeladen. Der Dia­
    log zwischen der Sekundarschule und der Mittelschule wird weitergeführt. Spring über deinen Schatten
    und melde dich an: Ein Schritt zur Verbesserung der Übertrittsbedingungen der Lernenden.
    Eine weitere wirkungsvolle und attraktive Unterstützung der Lernenden, auch auf dem Weg ins Gymna­
    sium, bietet die Lernplattform der Sek ZH. Lust auf eine neue Erfahrung? In dieser Ausgabe erfährst du
    exemplarisch, wie du die Lernplattform in deinem Unterricht anwenden kannst.
    Und zu guter Letzt: Die Redaktion hat Verstärkung bekommen. Natalie Thomma schreibt und gestaltet
    ab dieser Ausgabe den Fokus mit. Herzlich willkommen!

    Viel Spass beim Lesen wünscht das Redaktionsteam

 4 Schulleitung
    Die Erwartungen der Lehrpersonen sind hoch. Schulleitungen beherrschen die Quadratur des Zirkels.

12 Die Schule im digitalen Wandel
    Die neue Ausbildung befähigt die Lehrpersonen zum Unterrichten des Faches Medien und Informatik.
    Doch auch die Infrastruktur muss bereit stehen.

15 VSGYM Tagung
    15. November 14.00 –17.30 Uhr an der Kantonsschule Stadelhofen.
    Gib deinem Schulhaus eine Stimme und melde dich an!

    Rubriken
    13   Didatipp
    15   Aufgeschnappt
    15   Fundgrueb                                                             Quicklink
    16   Die Expertin                                                          www.sekzh.ch
    17   Standpunkt                                                            Dieses Symbol signalisiert, dass
    17   Kulturattaché                                                         auf unserer Website ergänzende
    18   Brunnacker                                                            Informationen zu finden sind.

                                                             Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018              3
Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
Was Schulleitungen richtig machen sollten
Natalie Thomma, Redaktion Fokus

                  Die Strukturen von Schu­len ähneln denjenigen von Spitälern. Beide Institutionen sind Experten-
                  organisationen, beide sind mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Dabei ist nicht jeder für die Schulleitung
                  geboren und nicht jede Schulleitung passt in jede Schule.

Der Beruf ist gefürchtet. Oder er war es       Was eine gute Schulleitung richtig
zumindest: «Schulleiter im Schleudersitz»      macht                                                                 «Eine          gute
titelte der «Beob­achter» im Jahr 2009         Gute Schulleiter haben auch Glück: Sie                                S chul­­l e i tun g
einen Bericht, der auf die Schattenseiten      passen in ihr Team und sie passen in das                              setzt sich für
des Berufs hinweist – Laiengremien,            System Schule. Ein Merkmal ihres Jobs ist                             eine hohe Qua­
unwillige Kollegen, aufreibende Büro­          die breite Führungsspanne, nach Breit­                                lität des Unter­
kratie. Ob die Risiken weniger geworden        schaft bestehend aus fünf Aufgaben­                                   richts und der
sind, ist schwer zu sagen. Immerhin hat­       bereichen, die von Schulleitungen ver­                                Schulhauskul­
ten Beraterinnen und Berater in den ver­       schiedene Rollen abverlangen: Gute                                    tur ein. Dazu
gangenen Jahren Gelegenheit, sich mit          Schulleitungen sind dem Team organisa­           ge­­hört ein echtes Interesse an den
wie­derkehrenden Szenarien zu befassen         torisch und administrativ einen Schritt          Anliegen der Lehrpersonen sowie
und diese zu analysieren.                      voraus. Sie haben politisches Bewusst­           der Eltern und der Schülerinnen
                                               sein. Sie sind menschlich. Sie haben ein         und Schülern. Dabei stellt sie hohe
Die Herausforderungen                          Gespür für die Führungskultur und -sym­          Ansprüche an die Arbeit der Lehr­
Schulleiterinnen und Schulleiter haben         bolik. Und sie sind gute Pädagogen, die          personen, fördert den Austausch
die unangenehmen Aufgabe, sich stän­           ihrem Umfeld Neuerungen nahebringen              im Team und investiert in die Wei­
dig mit Problemen zu befassen, die sich        müssen. Breitschaft: «Lehrpersonen müs­          terbildung. Sie ist eine Füh­rungs­
nicht von selbst lösen. Dieses Problem         sen Veränderungen als machbar erleben,           persönlichkeit, das heisst, sie fällt
haben aber nicht nur Schulleiter, son­         deren Wichtigkeit und Sinn anerkennen,           Entscheide, kommuniziert diese
dern Führungskräfte generell. Johannes         damit sie diese annehmen.» Auch Fach­            transparent und proaktiv. Sie be­
Breitschaft, Lehrgangsleiter und Dozent        kompetenz ist wichtig. Lehrpersonen, die         handelt ihre Angestellten fair und
für Management und Leadership an der           bereits erfolgreich an der Schule unter­         mit gesundem Menschenver­stand.»
Pädagogischen Hochschule Zürich und            richtet haben, sind als Führungspersön­
                                                                                                Natalie Lussi, 30, A/B-Sekundarlehrerin,
seine Kollegin, Dozentin und Beraterin         lichkeiten von Beginn weg glaubwürdi­
                                                                                                seit sechs Jahren berufstätig
Kathrin Rutz, sind sich einig: «Führung        ger als unbekannte Greenhorns.
ist überall herausfordernd.»                   Die breite Führungsspanne, so Breit­
Was den Führungsort Schule auszeich­           schaft, bringt mit sich, dass oft eine ein­    Gefährliche Widerstände?
net, sind die verschiedenen Anspruchs­         zige Person die Gesamtheit der Aufgaben        Flache Hierarchien – das Duzen ist ein Bei­
gruppen wie Behörden, Kanton, Eltern           nicht abzudecken vermag. Und so wird           spiel – ist ein Merkmal der breiten
und Lehrpersonen. Beim Ausbalancieren          die Schule ein Ort mit Steuergruppen,          Führungsspanne. Lehrpersonen tragen
der Bedürfnisse müssen Schulleiterinnen        Unterrichtsteams, Kustoden, Kopier- und        mit grösseren oder kleineren Ver­
und Schulleiter gleichzeitig gestalterisch     Kaffeechefs. Deren Aufgaben vollum­            antwortungsbereichen dazu bei, dass die
und operativ tätig sein. Oder, wie es Breit­   fänglich zu kontrollieren zu wollen, ist die   Schule ihren Auftrag überhaupt erfüllen
schaft formuliert: «Schulleitungen sind        totale Überforderung. «Deshalb ist das         kann. Dazu kommt, dass die Schulkultur
Architekten und Handwerker zugleich.»          Führen einer Schule unter anderem die          anders als ein Unternehmen traditioneller­
Dabei sind Lehrpersonen und Therapeu­          Kunst, Signale aus dem Umfeld zu lesen,        weise von Partizipation geprägt wird. Das
tinnen zudem manchmal anspruchs­               richtig einzuordnen und erfolgreich            Mitspracherecht ist ein Gewohnheits­
volles Personal, weil sie selbstgesteuert      damit umzugehen.» Dabei, betont Rutz,          recht und wird von Lehrpersonen oft als
und eigenverantwortlich arbeiten und           ist die Beziehung zu den verschiedenen         selbstverständlich an­  gesehen. Dabei
sich nicht immer gerne führen lassen. Die      Ansprechpersonen ausschlag­gebend. Ak­         geht vergessen, dass in manchen Fällen
Rolle der Lehrperson wird gerne mit der­       tive Beziehungsgestaltung ermöglicht           Behörden oder politische Gremien Ent­
jenigen von Ärzten in Spitälern ver­           eine vertrauensvolle Zusam­menarbeit.          scheidungsträger sind und nicht das
glichen. Geniale Chirurgen sind ebenso                                                        Team. Die Erkenntnis, dass das eigene
wenig immer gute Teamplayer wie Lehr­                                                         Wirkungsfeld beschränkt ist, löst Wider­
personen, obwohl bei beiden dieses                                                            stände in Situationen aus, die von Arbeit­
Talent fälschlicherweise oft als gegeben                                                      nehmern in Unternehmen möglicher­
vorausgesetzt wird.                                                                           weise diskussionslos akzeptiert würden.

  4         Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018           Fokusthema
Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
können Widerstände von Experten Indi­          In vielen Momenten beherrschen sie die
                       «Eine Schullei­      katoren für Ängste sein. Sie können aber       organisatorischen Anforderungen, statt
                       tung ist gut,        auch Hinweise sein, dass eine Mass­            sich von ihnen beherrschen zu lassen. Sie
                       wenn sie mit         nahme Mängel aufweist oder nicht fer­          finden es wohl auch – meistens – ver­
                       den Lehrper­so­      tig durchdacht ist. Breitschaft fügt an:       gnüglich, in Rollenspielen verschiedene
                       nen die Schu­le      «Auf Widerstände gibt es im Voraus nie         Hüte zu tragen. Zudem wissen sie nach
                       gestaltet, lenkt     eine richtige Reaktion. Jede Reaktion auf      einer gelungenen Einarbeitungsphase
                       und entwickelt.      Widerstand ist eine Hypothese für den          ein Expertenteam in ihrem Rücken – was
                       Gestal­ten heisst,   nächsten sinnvollen Schritt.»                  auch in der Arbeitswelt der Privatwirt­
  es besteht eine Vorstellung, wie die      Nicht jeder ist zur Schulleiterin oder zum     schaft definitiv ein Privileg ist.
  Schule funktionieren soll. Welche         Schulleiter geboren. Widerstände auszu­
  Lehr- und Lernformen werden im            halten und zu analysieren ist nichts für
  Unterricht eingesetzt? Welche             dünnhäutige Menschen. Ein allzu gros­
  Teams gibt es? Welche Regeln gel­         ses Harmoniebedürfnis ist für Schul­
  ten? Welche Anlässe und Projekte          leitungen eher hinderlich. Auch das
  werden durchge­führt, um die Kom­         spontane Bedürfnis, sich in schwierigen
  petenzen der Schülerinnen und             Zeiten im Büro zu verschanzen, richtet
  Schüler zu entwickeln und zu för­         eher Schaden an statt Ruhe zu bringen.
  dern. Lenken heisst, dass die Schul­      Dies steht nur in gewissem Widerspruch
  leitung die notwendigen Ent­              zur Erkenntnis, dass Veränderungen Zeit
  scheide trifft, damit die Schule ‹auf     brauchen. Einem Schulleiter oder einer
  Kurs bleibt›. Eine Schule entwickelt      Schulleiterin muss das Talent oder das
  sich weiter. Unterrichtsformen än­        Know-how gegeben sein, die Ver­
  dern sich, die Erwartun­gen von El­       bindung zum Team auch in schwierigen
  tern und Schülerinnen und Schü­           Zeiten aufrechtzuerhalten und Ver­
  lern ändern sich, die Gesellschaft        änderungen Zeit zu geben.
  verändert sich, Technologien ver­         Schwierige Zeiten? Nebst der hohen
  ändern sich. Entwickeln heisst, die       Kunst des Führens erhalten Schulen lau­
  Schulleitung unterstützt und för­         fend neue Aufgaben, zu dem sich ihr Per­                    Im nächsten Leben werde ich eierlegende
                                                                                                        Wollmilchsau. Das ist sicher einfacher als
  dert Veränderungen und passt die          sonal nicht unbedingt berufen fühlt. Frü­
                                                                                                        mein aktueller Job in der Schulleitung.
  ‹Gestalt› der Schule immer wieder         her standen Wahlurnen in den Schulen.
  neuen Bedürfnissen an. »                  Heute sind es Mittagstische und Horte.
                                            Auch wenn sich alle Mitwirkenden einig
  Ueli Epprecht, 57, A/B-Sekundarlehrer
                                            sind, dass Schulen sinnvolle Ein­
  und diplomierter Ingenieur ETH, seit 25
                                            richtungen sind, scheiden sich auch die
  Jahren berufstätig, davon vier als
                                            Geister im Lehrerzimmer, wenn es darum
  Lehrer
                                            geht, deren Aufgaben festzulegen. Ein
                                            weiteres Berufsrisiko mit unvorher­
Rutz und Breitschaft sind sich einig:       sehbaren Nebenwirkungen? Oder eine
«Widerstände sind normal. Dabei ist eine    weitere spannende Herausforderung?
Schule mit einem einfachen Produktions­     Ja, denn es gibt sie, die glücklichen Schul­
betrieb nicht vergleichbar. Eine Schule     leitungen, die sich von den Themen, die
ist eine Expertenorganisation.» Dies hat    im Lehrerzimmer diskutiert werden, nicht
zur Folge, dass Diskussionen fundiert       aus der Ruhe bringen lassen müssen.
und mit hohem Sachverständnis geführt       Erfolgreiche Schulleitungen können die
werden. Eine gute Schulleitung schaut       innere Gelassenheit aufbringen, zu dele­
bei Widerständen genau hin. Natürlich       gieren ohne den Überblick zu verlieren.

                                                                  Fokusthema Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018                   5
Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
Schulleitungen geben den Schulen ein individuelles Profil
Sarah Knüsel, Schulleiterin und Präsidentin des VSLZH (Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Zürich)

Schulleiterinnen und Schulleiter bilden auf der operativen Führungsebene die Verbindung zwischen der Schulpflege und
vielen Mitarbeitenden der Schule. Sie vertreten wirksam die Interessen der Schulpflege und der Lehrpersonen nach innen
und aussen und sind verantwortlich für die Qualität an Schulen.

                                             Die Anforderungen an eine Schulleitung         Der VSLZH unterstützt die Schul­
                                             sind vielfältig. Sie sollte in verschiedenen   leitungen in diversen Bereichen. Wir bie­
                                             Bereichen als Vorbild agieren, da sie die      ten Beratungen an und vernetzen unter­
                                             Schule ja nach aussen vertritt. Ihre Hal­      einander, wir vertreten die Anliegen der
                                             tung sollte idealerweise deckungsgleich        Schulleitungen in vielen Arbeitsgruppen
                                             mit der des Teams sein und sie sollte ihre     mit anderen Verbänden und dem Kan­
                                             Mitarbeitenden motivieren und nicht            ton. Wir bemühen uns zum Beispiel für
                                             belasten. Eine gute, zum Team passen­          eine gute Einführung des neuen Berufs­
                                             de Schulleitung, kann Unterrichtsent­          auftrages. Eigentlich sollte jede Schul­
                                             wicklung und persönliche Entwicklung           leiterin und jeder Schulleiter Mitglied des
                                             des Einzelnen möglich machen und soll­         VSLZH sein. Sie profitieren von ver­
                                             te für alle Anspruchsgruppen (Schüler          schiedenen Vorteilen und machen es
                                             und Schülerinnen, Lehrpersonen, Eltern,        möglich, dass wir im Gremium der
                                             Schulpflege und Öffentlichkeit) den            Geschäftsleitung an vielen Orten unse­
                                             Lebensbereich Schule lebenswert und            re Interessen nachhaltig vertreten kön­
                                             attraktiv machen. Vieles ist möglich, nur      nen.
                                             wenig unmöglich!
                                                                                            Zum Schluss möchte ich noch einige
                                                                                            persönlichen Gedanken zum neu defi­
                                             Der Beruf als Schulleitung hat für mich
                                                                                            nierten Berufsauftrag anfügen. Es macht
                                             viele schöne Seiten. Mein persönlicher
                                                                                            mir Sorgen, wenn ich höre, wie der nBA
                                             Hauptmotivator ist die Möglichkeit, mit
                                                                                            an einigen Orten umgesetzt wird. Er soll­
                                             meinen Mitarbeitenden eine gute und
                                                                                            te weder zu einer Exelführungstabelle,
Heute braucht es Schulleitungen, weil        passende Schule zu gestalten und sie in
                                                                                            noch zu einem Demotivationsinstrument
die Ansprüche der Gesellschaft an die        der Elternarbeit zu stärken und zu ent­
                                                                                            missbraucht werden. Wir müssen ihn
Schulen gestiegen sind. Müssten Lehr­        lasten. Als Schulleitung hat man sowohl
                                                                                            umsetzen an den Schulen, aber es gibt
personen diese zusätzlichen Anfor­           mit den Kindern, wie auch mit
                                                                                            viele Möglichkeiten dazu. Man sollte das
derungen neben ihrem Kerngeschäft            Erwachsenen zu tun. Der Beruf ist ext­
                                                                                            Team einbinden bei der Einführung und
Unterricht auch noch erledigen, wäre das     rem vielseitig und abwechslungsreich
                                                                                            gegenseitiges Vertrauen dabei spielt
nicht möglich. Eine gute Schulleitung        und nur beschränkt planbar. Unvorher­
                                                                                            eine grosse Rolle: Sich einfach mal dar­
kann Lehrpersonen entlasten und ihnen        gesehenes macht unseren Alltag heraus­
                                                                                            auf einlassen, Erfahrungen sammeln
den Rücken stärken, das ist extrem wich­     fordernd und spannend, es gibt keinen
                                                                                            damit und dann lokale, gemeinsame
tig. Sie ist - neben der Lehrperson selbst   fixen Stundenplan. Natürlich muss ich an
                                                                                            Anpassungen vornehmen.
– auch verantwortlich für die Gesundheit     dieser Stelle auch die Nachteile er­
am Arbeitsplatz.                             wähnen. Man muss Situationen aus­
                                             halten, wo man die Rolle eines «Buhman­
Das Berufsbild der Schulleiterin oder des    nes» einnehmen muss. Es kann sein, dass
Schulleiters hat sich in den letzten 10      man besten Wissens und Gewissens
Jahren geändert. Aus den ersten Ver­         etwas tut und dann merkt, dass es doch
suchsschulen mit ehemaligen Lehr­            nicht gut war. Dann erfordert es die Stär­
personen in den Schulleitungen ist eine      ke, auch eigenes Fehlverhalten einzu­
neue Generation von Schulleitungen           gestehen. Es gibt Situationen, die keine
entstanden: Sie haben mehr Kompeten­         «gute» Lösung bieten und trotzdem
zen und sollten sie auch nutzen. Eine        muss man sich für etwas entscheiden.
Schulleitung kann viel zu einer guten        Wir fördern nicht nur, wir müssen auch
Schule beitragen, nicht nur im Büro sit­     fordern und manchmal gibt es sehr lange
zen und Listen ausfüllen…                    Tage mit vielen Sitzungen am Abend.

  6         Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018         Fokusthema
Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
Im Gespräch: «Ich höre auf» und «ich fange an»
   Anna Durmaz, Redaktion Fokus

                  Mit der Annahme des Volksschulgesetzes 2005 wurden Schulleitungen definitiv eingeführt. Auch wenn
                  sich einige Schulen zu Beginn mit der Einsetzung der Schulleitungen schwer taten, sind diese aus der
                  Volksschule inzwischen nicht mehr wegzudenken. Seit diesem Schuljahr haben Schulleitungen, dank der
                  Einführung des neu definierten Berufsauftrags, mehr Spielraum bei der Gestaltung der Arbeiten bekommen.
                  Doch sind sie vor allem auf ein gut funktionierendes Team angewiesen.
   Wie arbeiten Schulleitungen heute? Im Gespräch mit einer pensionierten Schulleiterin und einem neuen Schulleiter kom-
   men verschiedene Facetten dieser Profession zur Sprache.

     «Ein Chamäleon mit Stacheln»                                      «Im Moment werde ich kritisch beäugt»

     Irene Spörri war 15 Jahre lang bis zur Pensionierung Schul­       Florian Ingold hat im August seine erste Stelle als Schulleiter
     leiterin in Winterthur.                                           in Pfungen angetreten.

     Was machte dir am meisten Freude an der Arbeit als                Worauf freust du dich am meisten in deinem neuen Job?
     Schulleiterin?

     Ich konnte den Lehrpersonen viele Arbeiten abnehmen und           In erster Linie freue ich mich auf die Menschen und darauf
     diese entlasten. Je länger die Schulleitungen eingesetzt          nicht monetär gewinnorientiert arbeiten zu müssen. Der
     waren, umso grösser wurden die Ansprüche neue Konzep­             Gewinn in der Schule ist nicht mit Geld messbar, darauf freue
     te zu erstellen und Abläufe zu ordnen. Wenn mir ein Konzept       ich mich sehr. Eine ganzheitliche Aufgabe wartet auf mich.
     gut gelang, dann hat mich das sehr gefreut. Wenn ich es           Ich bin Schulleiter der Kindergärten und der Sekundarstufe.
     schaffte einen Stundenplan zu erstellen, der den Lehr­            Meine Ausbildung zum Sekundarlehrer erleichtert mir den
     personen Freude machte, dann war das eine grosse                  Einstieg auf der Sekundarstufe. Die Anliegen der Kinder­
     Befriedigung. Wenn ich für eine Lehrperson einspringen            gartenstufe verstehe ich noch nicht so intuitiv, eher noch mit
     musste, war das kein Problem. Auch der Umgang mit schwie­         der Brille des Vaters.
     rigen Lernenden war für mich immer möglich.

     Welche Herausforderungen hast du in deinem Job ange­              Welche Herausforderungen werden wohl auf dich
     troffen?                                                          zukom­men?

     In einer Schule gibt es immer wieder Gräben zwischen Sek
                                                                       Einige Eltern haben mir bereits Mails geschrieben. Ich denke,
     A und Sek B/C, Vollzeit- und Teilzeitangestellten und auch
                                                                       die Eltern haben heute hohe Ansprüche an die Schule, was
     Fachlehrpersonen. Bei Problemen ist die Schulleitung stark
                                                                       eine klare Kommunikation vonseiten der Schulleitung ver­
     gefordert. Es gilt aber auch die individuellen Fähigkeiten der
                                                                       langt. Allgemein nehme ich wahr, dass viele Menschen heute
     Lehrpersonen zu fördern und dennoch die Balance im Team
                                                                       weniger Respekt vor Autoritäten haben. Als Schulleiter muss
     aufrecht zu erhalten. Die Möglichkeiten Lehrpersonen zu ent­
                                                                       ich versuchen, die Professionalität der Schule allen Eltern klar
     lassen, hat die Schulleitung nur durch die erweiterte Mit­
                                                                       zu kommunizieren.
     arbeiterbeurteilung (MAB).

                                                                                                        Ständig Zwietracht säen und gleichzeitig
«Gut» gibt’s den neuen Berufsauftrag.                                                                  kein Harmoniebedürfnis haben dürfen. Mir
Dann hat Sonja wenigstens keine Zeit mehr für                                                          scheint im Jobbeschrieb der Schullei­tungen
andere «Reförmchen».                                                                                   sind die Konflikte vorprogram­miert…

                                                                      Fokusthema Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018                  7
Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
Welche Sachen bereiteten dir Mühe?                              Welche Befürchtungen hast du?

Als Schulleiterin habe ich mit meinen früheren Lehrer­          Die Angst, dass man keine Schnittmenge findet mit den Lehr­
kollegen keinen persönlichen Kontakt über Mittag mehr           personen. Dass man von ganz anderem spricht.
haben können, denn das hätte man mir als Bevorzugung            Ich hoffe, dass ich nicht in die Situation kommen werde, dass
auslegen können. Einige Lehrpersonen haben auch versucht,       die Lehrpersonen mit meinem Führungsstil und meiner Art
an meiner Position zu zweifeln. Sie haben an meinem Stuhl       der Motivation schlecht umgehen können. Hierarchien pas­
gesägt. Diese Sachen haben mir manche schlaflose Nacht          sen nicht so gut in die Schule. Wenn man als neuer Schul­
beschert, das war sehr schwierig.                               leiter kommt und alles über den Haufen werfen will, dann
                                                                schiesst man sich selber ins Bein. Nur als Team werden Ver­
                                                                änderungen möglich sein.

Was bedeutete es für dich Schulleiterin zu sein?                Was bedeutet es für dich Schulleiter zu sein?

Es war wichtig in verschiedenen Situationen die richtige Ent­   Ich verstehe mich nicht als Chef sondern als Leiter, der vom
scheidung zu finden. Doch die Rolle als Chefin war mir aller­   Team die Autorität zugesprochen bekommen hat. Bei mei­
dings suspekt. Macht ist nicht so mein Ding. Ich glaube, dass   ner Anstellung waren Vertreter der Lehrpersonen anwesend,
ich als Schulleiterin manchmal zu lange gezögert habe,          so denke ich, dass mich – nebst der Schulpflege – auch die
meine «Macht» auszuüben.                                        Lehrpersonen ausgewählt haben.
                                                                Auch als Schulleiter bin ich auf ein Feedback angewiesen
                                                                und muss es wohl auch einfordern. Die Balance zu finden ist
                                                                wohl eine grosse Herausforderung. Ein guter Schulleiter ist
                                                                wandelbar und vielfältig.

Auf welche Unterstützung konntest du zählen?                    Welche Unterstützung hast du?

In Winterthur hat der Austausch unter den Schulleitenden        Ich arbeite in einem Schulleiterteam, das passt mir sehr gut.
im Schulkreis sehr gut geklappt. Dies war für mich eine gros­   Zudem ist die Schulverwaltung sehr nahe und kompetent.
se Ressource. An den regelmässigen Treffen besprachen wir       Ich habe zwei persönliche Kontakte, die ich angefragt habe,
gemeinsame Vorgehensweisen und unterstützten uns                ob sie mich coachen können. Auch auf die Unterstützung
persönlich.                                                     meiner Familie kann ich zählen.

Was zeichnet eine gute Schulleitung aus?                        Was zeichnet eine gute Schulleitung aus?

Das ist sicher von Schule zu Schule verschieden. Nicht jede     Eine gute Schulleitung muss viele Rollen erfüllen können.
Schulleitung passt in jede Schule oder in jedes Team. Wenn      Vom Psychologen bis zum Diktator muss alles ausgehalten
die Leitung es schafft, eine gute Atmosphäre zu schaffen,       werden. Sie sollte hinstehen können und führen. Dabei
dann hat sie gewonnen. Der Laden muss laufen!                   muss sie gleichzeitig die Stimmung spüren um teamwirk­
Eine gute Schulleitung ist wie ein Chamäleon, das sich der      sam zu sein, das zeichnet eine gute Schulleitung aus. Ein
Situation anpasst. In Uganda gibt es Chamäleons mit Sta­        Team zusammen zu schmieden ist eine der wichtigsten Auf­
cheln, das wäre eine gute Analogie für Schulleitungen.          gaben.

Was dachten wohl die Lehrpersonen über deine Arbeit?            Was werden wohl die Lehrpersonen von deiner Arbeit
                                                                denken?

Diese Frage ist für mich schwierig zu beantworten.              Da habe ich noch keine Ahnung. Ich glaube im Moment
Ich habe von den Lehrpersonen viele persönliche Rück­           werde ich sehr kritisch beäugt.
meldungen bei meinem Abschied bekommen. Das hat mich
sehr gefreut und mir auch gezeigt, dass ich vieles gut
gemacht habe.

8        Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018         Fokusthema
Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
Mit Tempo 320 Richtung Dijon
Werner Thöny, Gremium Bildungsreise der Sek ZH

Ist vielleicht etwas übertrieben, 320 km pro Stunde war wohl die Höchstgeschwindigkeit, welche der TGV von Zürich nach
Dijon erreichte. Was aber wahr ist, der TGV Lyria brauchte lediglich 145 Minuten für die Strecke von Zürich nach Dijon und
war pünktlich!

Wusstest du, dass die Crème de Cassis
ihren Ursprung in Dijon hat, ebenso die
Moutarde de Bourgogne oder der Kir, die
Nonnettes oder der Pain d’épice oder …
Dijon ist eine Reise wert. Am Morgen des
2. Septembers machten sich 23 Sek ZH-
Mitglieder auf nach der Eulenstadt Dijon,
der Hauptstadt von Bourgogne-Fran­
che-Comté.
Ein spannender Stadtrundgang öffnete
uns Augen und Ohren. Dijon, eine Stadt
mit 150 000 Einwohnern, wurde von den
Römern als Diviodunum gegründet auf
der Achse Lyon – Trier. Und auch von da
kamen die Burgunder mit Karl dem Küh­
nen.
Heute berühmt ist Dijon aber wegen des
                                            Die SekZH unterwegs.
«Moutarde de Dijon». Wir lernten aber,
dass der Originalsenf mit einheimischen     ces» kommt von hier, allerdings auch hier   Leben aus früheren Zeiten dargestellt.
Senfkörnern «Moutarde de Bourgogne»         eine Nuance, das einheimische Produkt       Die Werktätigen kehrten kurz nach 14
heisst. Auch der bekannte «Pain d’épi­      heisst «Pain d’épice» ohne s am Schluss,    Uhr mit dem TGV nach Zürich zurück, die
                                            weil in Dijon nur ein Gewürz, nämlich       Unentwegten (sprich Pensionierten) hiel­
                                            Anis beigegeben wird. Anis war übrigens     ten es noch bis 20 Uhr aus. Da konnte
                                            im Jahr 2014 Heilpflanze Deutschlands.      man noch etwa den berühmten Canal de
                                            Unsere Führerin wusste viel zu erzählen,    Bourgogne besuchen, der Ouche entlang
                                            aber reise doch selber hin nach Dijon.      spazieren, den Lac Kir besichtigen oder
                                            Just zum Apéro besuchten wir einen          sich einem Drink hingeben, z. B. dem Kir
                                            imposanten alten Keller und konnten ein     (Crème de Cassis mit weissem Burgunder­
                                            paar einheimische Weine, natürlich Char­    wein), dazu eine Nonnette, einem Gebäck
                                            donnay und Pinot Noir, degustieren. Die     mit Honig und natürlich Pain d’épice».
                                            besten Provenienzen mussten wir aller­      Warum eigentlich Eulenstadt? Die Eule
                                            dings aufs Nachtessen und danach ver­       das Symbol der Stadt, ist überall zu fin­
                                            schieben.                                   den. Wer aber die Eule an der Fassade
                                            Das Abendessen war sehr gediegen im         der Notre-Dame Kirche mit der linken
                                            ehrwürdigen «Maison Millière» aus dem       Hand berührt, dem geht der Legende
                                            15. Jahrhundert. Das Haus hat nicht nur     nach ein Wunsch in Erfüllung. Da berührt
                                            die Sek ZH beherbergt, sondern war auch     doch jedermann la Chouette. Wer noch
                                            Schauplatz diverser Filme, so etwa «Cyra­   neugierig ist, soll doch mal im Internet
                                            no de Bergerac».                            auf «www.destinationdijon.com» gucken.
                                            Das ruhige Hotel Océania – Le Jura, wo      Für den unermüdlichen Einsatz gebührt
                                            wir die kurze Nacht verbrachten, in         Anna Durmaz und Viviane Kachel ein
                                            unmittelbarer Nähe des Bahnhofs, ist        grosser Dank – einfach grossartig!!!
                                            sehr empfehlenswert.                        Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer
                                            Am anderen Morgen durften wir das ein­      freuen sich schon auf die nächste Sek ZH-
                                            drucksvolle «Musée de la Vie Bourguig­      Reise, wohin und zu welchen Kostbar­
Wer die Eule an der Wand mit der linken     nonne» besuchen, allein eine Reise wert,    keiten wird diese wohl führen? Qui vivra
Hand berührt, wird Glück haben.             in vielen kleinen Sälen ist das tägliche    verra!

                                                                      SekZH Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018                9
Fokus Schule Schulleitung - Ausgabe 1 2017 / 2018 - SekZH
«Schulleitung wollte Lehrperson zur Unterschrift zwingen»
Anna Durmaz, Redaktion Fokus

Jürg Freudiger vom Beratungsdienst hat sich intensiv mit dem neu definierten Berufsauftrag (nBA) auseinandergesetzt.
In diversen Gesprächen versuchte er zwischen der Schulleitung und den Lehrpersonen zu vermitteln.

Welche Personen suchen beim Bera­            tung von Matthias Weisenhorn organi­         Und nun etwas Unerfreuliches!
tungsdienst Hilfe?                           siert. An den bisher drei Gesprächen ging    In einem konkreten Fall sah die Schul­
Von den 10 Ratsuchenden waren 5 Klas­        es vor allem darum, Schwierigkeiten bei      leitung den nBA als Machtinstrument. Sie
senlehrpersonen, 4 Fachlehrper­so­nen        der Umsetzung des nBAs aufzuzeigen           war nicht bereit, auf die Vorschläge der
und 1 Schulleitung. Ich gehe davon aus,      und Auskünfte einander anzugleichen.         Lehrperson einzugehen, wollte die Zeit­
dass sich die Anfragen auch in Zukunft       Die Gespräche werden im November,            erfassung nicht erlauben und plante, den
im gleichen Rahmen bewegen.                  wenn erste konkrete Erfahrungen vor­         Flexteil für ausserschulische Anlässe zu
                                             liegen, wieder fortgesetzt.                  gebrauchen. Dann wollte sie die Lehr­
Wie ist die Situation bei älteren Lehr­                                                   person gleich nach dem Gespräch, wel­
personen?                                    Wo kann der Beratungsdienst hilfreich        che sie auf 06:30 Uhr angesetzt hatte, zur
Anstelle der bisherigen Altersentlastung     sein?                                        Unterschrift zwingen. Dank unserer Be­
sind im nBA ab Alter 50 eine bzw. ab Alter   Mit dem nBA sollen die Lehrpersonen vor      ratung verlangte die Lehrperson von der
60 zwei zusätzliche Ferienwochen vor­        Überbelastung geschützt werden. Der          Schulleitung, die Vereinbarung zu über­
gesehen. Es ist grundsätzlich möglich,       Beschäftigungsgrad einer Lehrperson          arbeiten und mit ihr nochmals zu be­
den zusätzlichen Ferienanspruch in einer     muss im Detail mit der Schulleitung aus­     sprechen.
Reduktion von Lektionen oder als Ent­        gehandelt werden. Bei Uneinigkeiten ist
lastung von einem Hausamt umzu­              eine Anfrage an den Beratungsdienst          Gibt es noch einen wichtigen Aspekt zu
setzen. In diesem Punkt erwarten wir,        sinnvoll.                                    diesem Thema?
dass die SL flexibel auf die Bedürfnisse                                                  Die Umsetzung des nBAs ist eine nicht
der älteren LP eingehen.                     Beschreibe etwas Erfreuliches!               ganz einfache Aufgabe für die Schul­
                                             Wir konnten Ratsuchende darauf hin­          leitungen. Sie sind gut beraten, mit ihren
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit        weisen, dass der Zusatzaufwand für           Teams die Erfahrungen auszutauschen
mit dem Volksschulamt (VSA)?                 Klassenlager sowie aufwändige Kusto­         und wenn nötig Korrekturen vorzu­
Das VSA hat mit den Verbandsberatenden       den teilweise kommunal entschädigt           nehmen.
«Round-Table»-Gespräche unter der Lei­       werden können.

Der neu definierte Berufsauftrag ist ein Dauerthema
Dani Kachel, Präsident SekZH

Installation im Alltag bereitet nicht nur Freuden. Schützt er aber Lehrpersonen wirklich vor Überbelastung?

                Eben ist das Projekt nBA     tung zu gleichem Lohn oder Mehrarbeit        Die Hauptursache für viele dieser kon­
                auf dem Volksschulamt        durch nicht gewährten Ausgleich beim         fliktträchtigen Situationen ist mangeln­
                nach acht Sitzungen          Übergang ins neue System der Altersent­      de, zu späte oder gar fehlende Kommu­
                innerhalb zweier Jahre       lastung. Letzteres hat bereits mehrere       nikation. Hier besteht enormer Nachhol­
                abgeschlossen worden.        KollegInnen zur Frühpensionierung be­        bedarf in den Schulen auf dem ganzen
Wie diverse Mitgliederanfragen beim          wogen. Fantasiereiche Ausgestaltungen        Kantonsgebiet. Zudem hat das Volks­
Sek ZH-Beratungsdienst zeigen, sind et­      auf kommunaler Ebene sind die Folgen.        schulamt auf technischer Seite noch
liche Schulgemeinden mit der Um­             Etliche Fragen sind in den Gemeinden         Korrekturbedarf geortet: Die Übertra­
setzung stark gefordert. Es werden be­       aber noch offen oder werden jetzt in den     gung der Anstellungsprozente sind teils
reits Stimmen laut, die fordern, den nBA     ersten Schulwochen überhaupt sichtbar:       mit alten Werten hin­terlegt und deshalb
so schnell wie möglich wieder zu be­         Wie wird ein Klassenlager abgerechnet?       falsch übertragen wor­den. Hier lohnt
erdigen. Folgende Situationen stehen         Soll die ganze Arbeitszeit notiert werden,   sich ein genauer Blick auf die August-
hauptsächlich im Brennpunkt: Starke          also auch die Bereiche Unterricht und        Lohnabrechnung, damit überprüft wer­
Herabsetzung des Anstellungsgrades bei       Klassenlehrperson, die ja bekanntlich        den kann, ob die mit der SL vereinbarten
gleichbleibender Unterrichtsverpflich­       pauschal berechnet werden? Wie wer­          Anstellungsprozente nun kor­     rekt auf
tung (ohne termingerechte Änderungs­         den krankheitsbedingte Abwesenheiten         dem Lohnzettel erscheinen und dement­
kündigung), erhöhte Lektionenverpflich­      im Arbeitszeit-Tool notiert?                 sprechend ausbezahlt werden.

 10         Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018         SekZH
Nebst den vielen offenen Fragen gibt es     den auf dem Rücken der Lehrpersonen         aber die Luft vielerorts dünner ge­
auch durch den nBA entlastete Lehr­         mit der Einführung des nBA Geld gespart     worden: Mehrarbeit – oder eben Kürzun­
personen. Doch diese sind sehr, sehr sel­   haben. Denn es steht fest, dass die Klas­   gen auf ihrem Lohnzettel sind nicht sel­
ten anzutreffen und klar in der Minder­     senlehrpersonen generell nicht entlastet    ten die schmerzlichen Folgen. Wir blei­
heit. Die Frage bleibt, wie viele Gemein­   worden sind. Für Fachlehrpersonen ist       ben dran.

Delegiertenversammlung IV, bzw. Mitliederversammlung
der SekZH vom 21.6.2017
Pierre Bonhôte, Protokollführer und Vorstandsmitglied SekZH

                  Schwerpunkte der heu­
                  tigen Versammlung sind
                  Informationen aus dem
                  Bildungsrat, die wich­
                  tigsten Punkte des LP21
sowie die Präsentation der Umfrage­
ergebnisse zum nBA.
Der Präsident der Sek ZH, Dani Kachel,
begrüsst alle Anwesenden zur IV. Dele­
giertenversammlung im Schuljahr 2016/
2017, welche gleichzeitig die ordentliche   Interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer.
Mitgliederversammlung ist.
Das Protokoll der Delegiertenversamm­       Versammlungsdaten für das neue Ge­
lung vom 15. März 2017 wird einstimmig      schäftsjahr auf.
abgenommen.                                 Martin Lampert erwähnt, dass im Mo­
Dani Kachel teilt mit, dass es nach dem     ment der Fokus auf der Schaffung neuer
Schiffbruch der Fremdspracheninitiative     Lehrmittel liege sowie auf dem neu defi­
gilt, die berechtigten Forderungen nach     nierten Begutachtungskonzept, welches
einem effizienten Fremdsprachenunter­       neu einen Drei-Jahresrhythmus vorsieht.
richt genauestens zu beobachten.            Roland Fischer vom VSA präsentiert mit
Kaspar Vogel erläutert die gegenseitigen    einer übersichtlichen Powerpoint-Präsen­
Anpassungen, welche den Anschluss der       tation die wichtigsten Punkte des LP21,
Volksschule an das Gymnasium gewähr­        welcher im Jahre 2021 auf allen Stufen
leisten sollen.                             eingeführt sein wird.                       Christian Hugi der neue Präsident des ZLV
Kaspar Vogel erläutert, dass er an der      Ein Hauptaugenmerk richtet er auf die
LKV-Delegiertenversammlung die Frak­        neue Stundentafel, welche auch die          Schulhauslizenzen. Auch erwähnt Martin
tion der Sek ZH mit 20 der 90 Delegier­     Sekundarstufe tangiert. Das Zeugnis         Tischhauser, dass die Sek ZH die Digitali­
ten begleiten werde.                        bleibe wie bisher, doch würden G, Gg ge­    sierung weiter verfolgen werde und an
Anna Durmaz informiert die Anwe­            trennt und NaTech und Infomatik je mit      entsprechenden Lerninhalten arbeite.
senden über die BVK-Stiftungsratswahl       einer Note berücksichtigt. Der Volks­       Fokus Sek B/C: Corinne Arman und Dani
und zeigt sich erfreut über die Wieder­     initiative «Lehrplan vors Volk» gibt er     Kachel stellen die Überlegungen dar,
wahl von Lilo Lätzsch. Sie erwähnt, dass    keine Chance.                               welche aus der Umfrage unter den De­
neu auch drei vom VPOD portierte im         Corinne Arman und Dani Kachel präsen­       legierten hervorgegangen sind: Ge­
Stiftungsrat Einsitz nehmen werden.         tieren im Dialog die Umfrageergebnisse      eignete Lehrmittel schaffen, Hilfen bei
Dani Kachel zählt die vier wichtigsten      zum nBA. Sie haben festgestellt, dass der   der Integration, Beachten der Klassen­
                                            nBA eine grosse Unsicherheit und tiefe      grössen und Begleitung in der Schnitt­
                                            Emotionen in der Lehrerschaft generie­      stelle Volksschule-Berufsschule.
                                            re. Dani Kachel als Präsident der Sek ZH    Dani Kachel stellt am Schluss der Sitzung
                                            betont eindringlich die Haltung der         Silvia Donzé und Thomas Derrer vor, wel­
                                            Sek ZH, dass Arbeit, welche die Lehrer­     che neu für unseren Beratungsdienst
                                            schaft verrichtet, bezahlt werden muss.     verantwortlich sein werden.
                                            Martin Tischhauser stellt das Projekt der   Das vollständige Protokoll der ordent­
                                            E-Plattform der Sek ZH vor. Nach dem        lichen Delegiertenversammlung IV, bzw.
                                            Testmodus, welcher bis Ende Juli laufe,     Mitgliederversammlung der Sek ZH vom
                                            müssten Lizenzen gekauft werden. Sie        Juni 2017 kann auf der Homepage ein­
Anliegen an die B/C Stufe                   sind abgestuft in Einzel-, Klassen- oder    gesehen werden.

                                                                        SekZH Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018                11
Die Schule im digitalen Wandel
Thomas Staub, PHZH und Sek Andelfingen

                  Der Lehrplan 21 defi­      Der dritte Bereich von «Medien und In­        fällige Ängste und Vorbehalte können
                  niert im Bereich «Me­      formatik», die Anwendungskompeten­            über praxistaugliche Erfahrungen und
                  dien und Informatik»       zen, wird aber weiterhin integriert in den    ein individuelles Arbeitstempo abge­
                  für alle Zyklen verbind­   verschiedenen Fächern unterrichtet, was       baut werden. Entscheidend ist, dass das
                  liche Kompetenzen. Für     von allen Lehrpersonen eine umfassende        Gelernte anschliessend verbindlich in die
die Teilbereiche «Medien» und «Informa­      Medienkompetenz verlangt: Wie können          Praxis umgesetzt wird und die Er­
tik» wird auf der Sekundarstufe ein          digitale Medien den Lernprozess unter­        fahrungen zu einem späteren Zeitpunkt
eigenständiges Fach mit je einer Jahres­     stützen? Wie lässt sich der Unterricht mit    im Team ausgetauscht werden.
lektion in der ersten und dritten Klasse     digitalen Mitteln individualisieren? Wie      Ebenso wichtig wie die Weiterbildung ist
geschaffen. Zwar wird in diesem Fach         lässt sich übers Netz optimal zusammen­       ein kompetenter pädagogischer Support.
auch programmiert, aber es werden            arbeiten und kommunizieren? Welche            Dieser unterstützt die Lehrperson in der
keine künftigen Informatiker/innen aus­      rechtlichen Aspekte gilt es dabei zu be­      Nutzung und Thematisierung von digita­
gebildet. Viel mehr steht Bildung im         achten?                                       len Medien im Unterricht, sei es über die
Vordergrund: Über die Steuerung eines        Damit eine Schule für diesen Wandel ge­       Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien,
Roboters mit einer einfachen Program­        rüstet ist, braucht es eine gut funktionie­   die gemeinsame Vorbereitung oder auch
miersprache soll beispielsweise das al­      rende, an den pädagogischen Bedürf­           über einen Einsatz in der Klasse.
gorithmische Denken trainiert und ein        nissen ausgerichtete Infrastruktur. Her­      Natürlich stellt sich dieser Wandel nicht
Grundverständnis für Automatisierungs­       kömmliche Computerräume und kom­              von heute auf morgen ein. Ein ICT-Kon­
prozesse geschaffen werden. Oder durch       plexe Serversysteme sind für eine             zept kann helfen, ausgehend von einer
die Auseinandersetzung mit medialen          zeit­gemässe Nutzung mittlerweile meist       Bestandesaufnahme eine Vision zu ent­
Phänomenen reflektieren die Schülerin­       zu schwerfällig, die Tendenz geht in Rich­    wickeln und daraus verbindliche Mass­
nen und Schüler ihr eigenes Verhalten        tung persönliche (mobile) Geräte ver­         nahmen für eine nachhaltige und für alle
und erkennen deren gesellschaftliche         bunden mit einer Cloud-Lösung.                Beteiligten verkraftbare Umsetzung ab­
Auswirkungen.                                Aber die beste Infrastruktur nützt nichts,    zuleiten.
Die Unterrichtsbefähigung für das neue       wenn die Lehrpersonen diese nicht nut­
Fach kann ab Sommer 2018 über einen          zen – sei es mangels Interesse oder weil
Lehrgang der PHZH erlangt werden – die       sie sich das nicht zutrauen. An vielen
Vorbereitungen dafür laufen bereits auf      Schulen ist der Weiterbildungsbedarf in                Quicklink
Hochtouren.                                  Bezug auf digitale Medien hoch. All­                   www.medienbildung.ch

Die Fokus-Redaktion erhält Unterstützung
                                             «Mein Berufsleben ist wie eine Katze. Es      Luzern wieder. Am meisten vermisste ich
                                             hat verdächtig viele Leben. Nach dem          im ersten Semester unser Sekretariat.
                                             ersten Studium verliess ich mein Zürich       Trotzdem wurde Anfang 2017 aus mir ein
                                             und absolvierte in einem Bieler Presse­       «Master of Secondary Education». Dass
                                             büro eine Ausbildung zur Journalistin.        ich seither Deutsch, Geschichte, Englisch
                                             Nach einem weiteren Jahr als Redakteu­        und Hauswirtschaft in einer C-Klasse in
                                             rin zogen mein Mann und ich für zwei          Schlieren unterrichte, findet mein Be­
                                             Jahre nach Summerville, in den Süden          kanntenkreis einigermassen exotisch.
                                             der USA. Mit unseren zwei kleinen Töch­       Nur mein knapp 90-jähriger Vater ist der
                                             tern wohnten wir danach zuerst in der         Meinung, dass ich jetzt endlich etwas
                                             Nähe des Emmentals und kurz darauf in         Rechtes kann. Im vergangenen Frühling
                                             Oberwil-Lieli. Dort leben wir seit 13 Jah­    bin ich auf einen Sek ZH-Flyer gestossen.
Natalie Thomma, Redaktion Fokus              ren. Im Jahr 2006 kamen zuerst Aufträge       Der Bewerbung als Mitglied und der Griff
                                             und danach eine Festanstellung als Copy       in die Tasten für die Fokus-Redaktion fan­
Frohe Botschaft! Die Fokus-Belegschaft       Writerin in einer Werbeagentur. Eine fröh­    den ziemlich gleichzeitig statt. Nun freue
hat sich verdoppelt. Genauer gesagt: Aus     liche Zeit mit viel Papier, das zugunsten     ich mich auf einen Wiedereinstieg in eine
einem Ein-Frau- wird ein Zwei-Frau-Be­       von Bits & Bytes immer weniger wurde.         Redaktion mit spannenden Begeg­nun­
trieb. Natalie Thomma über Einstiege,        Im reifen Alter von 47 Jahren fand ich        gen und einen genauen Einblick in die
Ausstiege, Quereinstiege und Wieder­         mich 2012 als viertälteste Studentin im       Aktivitäten des Sek ZH.»
einstiege in ihrem Leben.                    zweiten Quereinsteiger-Jahrgang der PH

 12         Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018         SekZH
Verlag SekZH – Lernplattform
Martin Spaltenstein, Verlag Sek ZH

Seit Ende August steht die Lernplattform im Schuleinsatz.
Wir möchten dir in einer Artikelreihe die Inhalte und ihre Einsatzmöglichkeiten näherbringen.

                 mathMate 1–3                                    Trainingseinheiten
                 In drei Programmsammlungen für die drei         Mit diesen Programmen können die Schülerinnen und
                 Sekundarschuljahre findest du zusätzliche An­   Schüler direkt am Computer trainieren. Die Anzahl gelöster
                 wendungen, die passgenau zum offiziellen        und korrekt gelöster Aufgaben wird angezeigt. Bei vielen
                 Mathematik-Lehrmittel im Kanton Zürich ent­     dieser Module lassen sich Arbeitsblätter mit einer zufälligen
wickelt wurden. Mit der thematischen Inhaltsübersicht findest    Auswahl von Aufgaben ausdrucken. Bei manchen kannst
du schnell die Programme zum entsprechenden Kapitel. Das         du selber Aufgaben auswählen und zu einem Arbeitsblatt
vielfältige Angebot bietet verschiedenste Anwendungsmöglich­     mit Lösungen zusammenstellen.
keiten, von denen im Folgenden vier vorgestellt werden.

Simulationen
Diese Einheiten helfen gerade schwächeren Schülern, dyna­        den. Mit einem Schieberegler lässt sich dann der Ablauf der
mische Prozesse nachzuvollziehen und zu verstehen. Meist         Simulation steuern.
können verschiedene Aufgabenstellungen ausgewählt wer­

                                                                     SekZH Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018                 13
Tutorials
Schritt für Schritt zeigen diese Programme das Vorgehen bei   gehen verfolgen. Aber auch du als Lehrperson kannst die
geometrischen Konstruktionen, Berechnungen oder Beweisen.     einzelnen Schritte mit dem Beamer oder der interaktiven Tafel
So können Schülerinnen und Schüler selbstständig das Vor­     zeigen.

Geometrisches Forschen
Die Schülerinnen und Schüler untersuchen Eigenschaften von    geometrische Elemente wie Inkreis, Winkelhalbierende, Mittel­
geometrischen Figuren, indem sie Eckpunkte verschieben und    senkrechten etc. ein- oder ausblenden.

mathMate bietet noch vieles mehr für einen modernen           aus auf die Programme zugreifen. Die Lizenz für die gesamte
Mathematikunterricht. Mit einer Klassen- oder Schullizenz     Lehrplattform bestellst du direkt in unserem Webshop unter
können deine Schülerinnen und Schüler auch von zu Hause       www.shop-sekzh.ch.

   Ich hoffe, meine Schüler/innen können                                             Die aktuellen Preise für 2017/18
  nach der Arbeit mit der Lernplattform                                              (gerechnet wird pro Schuljahr)
  endlich einen simplen Punkt auf einem
  Brett einzeichnen. Das hat bis jetzt noch
  kein Lehrmittel geschafft.                                                         Schulhauslizenz         Fr. 300.–
                                                                                     Klassenlizenz           Fr. 80.–
                                                                                     Einzellizenz Lehrperson Fr. 50.–

                                                                                             Quicklink
                                                                                             SekZH Lernplattform

 14         Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018    SekZH
Einladung zur VSGYM-Tagung
An die Lehrerinnen und Lehrer der Sekundar- und Mittelschulen des Kantons Zürich

                  Liebe Kolleginnen           tonsschulen stattfand, Rückmeldungen         Bitte melde dich bis am 31. Oktober 2017
                  und Kollegen                zu den Ergebnissen der Fachgruppen ein­      unter dem nachfolgenden Quicklink an.
                  Eine Gruppe von Lehr­       geholt. Der nun vorliegende Fachbericht
                  personen, Schulleiter­      ist daher breit abgestützt.
                  innen, Schulleitern, Ver­   Am 15. November 2017 findet eine Tagung
tretungen von Verbänden und Ämtern            statt, an der die Publikation mit den
beider Schulstufen widmeten sich in den       Ergebnissen vorgestellt wird. Wir laden
vergangenen zwei Jahren der Frage, wie        dich herzlich ein, mit uns über die wei­
der Übergang zwischen Volksschule und         teren Schritte zu diskutieren. Uns inter­
Gymnasium zugunsten eines fairen Über­        essiert, wie wir gemeinsam den Über­
tritts für die Schülerinnen und Schüler       gang verbessern, von der jeweiligen
verbessert werden kann. Der Weg führ­         Stufe lernen und das gegenseitige Ver­
te über einen intensiven Dialog: In sie­      trauen stärken können.
ben Fachbereichen setzten sich Lehr­
                                              Wir freuen uns auf einen spannenden                     Quicklink
personen aus Sekundarschulen und
                                              Austausch! Für das Projekt VSGYM*                       VSGYM-Tagung
Gymnasien mit Brennpunkten ausein­
                                              Christoph Wittmer        Kaspar Vogel
ander, verglichen Lehrpläne und Lehr­
                                              SLK                            Sek ZH
mittel, tauschten sich zum Unterricht aus
und erarbeiteten Vorschläge für Mass­         *Projekt VSGYM                               Kurt Willi (ZLV), Marcel Meyer (LKMZH),
nahmen zur Optimierung des Übergangs          Beat Schaller (LMVZ), Brigitte Mühle­        Markus Huber (LKMZH), Martin Zimmer­
auf beiden Seiten der Schnittstelle.          mann (VSA), Christoph Barandun (SEKZH),      mann (SLK), Nico Sieber (SEKZH), Reto
Im Frühjahr 2017 wurden in einem Regio­       Christoph Wittmer (SLK), Denise Sorba        Givel (MBA), Sabine Ziegler (VSLZH), Sil­
naldialog, der an sieben Orten mit Ver­       (LKB), Fritz Schellenbaum (ZLV), Jana        vio Stucki (MVZ), Sonja Rüegg (IMPULS
tretungen von Sekundarschulen und Kan­        Gürth (LKVZH), Kaspar Vogel (SEKZH),         Mittelschule), Uwe Betz-Moser (VZS)

                                                                                                                               Ge-
                                                                                                                           Auf
                                                                                                                                Sch
Neues Profil am Gymi Unterstrass                                                                                                        nap
                                                                                                                                           pt
Ab dem Schuljahr 2018/2019 bietet das         musischem Profil, das mit einer Hausma­      die erste Klasse erfolgt mit einer bestan­
Gymnasium Unterstrass ein neues Profil        tur abschliesst. Der neue Bildungsgang       denen Aufnahmeprüfung ab der 2. oder
an. Das Gymnasium Unterstrass in Zürich       soll neu mathe­matisch-natur­wis­sen­        3. Sekundarklasse. Interessierte können
ist eine gemeinnützige Schule mit priva­      schaft­­
                                                    liche Themen mit Fragen des            sich auf der homepage informieren.
ter Trägerschaft. Die Schule führt bereits    Um­ welt­schutzes und der weltweiten
ein staatlich anerkanntes Gymnasium mit       Gerech­tigkeit verbinden. Der Eintritt in

Kulturama Zürich Sonderausstellung
Wie viel Urzeit steckt in dir?
Was verbindet die Höhlenzeichnung mit         Leben heute beeinflusst. Sie lässt uns die
dem Smartphone? Auf welchen Innova­           Gegenwart mit anderen Augen sehen
tionen beruht unsere tägliche Kaffee­         und wirft Fragen über die Zukunft auf.
pause? Welche Spuren der Urzeit finden        Eine interdisziplinäre und interaktive
wir im eigenen Körper? Was hat der            Spurensuche für alle Generationen.
Mensch mit der Banane gemeinsam?*
Die Sonderausstellung «Wie viel Urzeit        *Die menschliche DNA stimmt zu 50 %
steckt in dir?» wirft einen weiten Blick      mit der von Bananen überein, zu 75 %
zurück, und zeigt, wie die Urzeit unser       mit Hühnern und zu 80 % mit Mäusen.                     Quicklink
                                                                                                      Kulturama

                                                                                  Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018               15
hat das Wort:
Klassenlager ja oder nein?
Margrith Heutschi, Beraterin für Schul- und Rechtsfragen

Fall/Anfrage                                Weiteres Geschehen                                         Kurzporträt Margrith Heutschi
Seit Januar ist ein neuer Schüler in mei­   Die Eltern weigern sich und drohen
                                                                                                                            Seit 1993 bin ich
ner Klasse, der vorher schon mehrmals       weiterhin mit einem Anwalt. Die Schul­
                                                                                                                            als Beraterin im
versetzt wurde. Er zeigt sich mit einem     leitung stützt den Entscheid der Lehr­
                                                                                                                            Schulbereich
auffälligen Verhalten und bringt auch       personen. Darum wird der Fall als Trak­
                                                                                                                            tätig, zunächst
Unruhe in die Klasse. Mehrmalige            tandum in der Schulpflege auf­
                                                                                                                            waren im Bera­
Gespräche mit den Eltern waren schwie­      genommen. Diese beschliesst, dass der
                                                                                                                            tungsdienst des
rig und der Schüler änderte an seinem       Schüler nicht ins Klassenlager darf. Die
                                                                                                       Zürcher Lehrerinnen- und Lehrer­
Verhalten nichts. Nun steht das Klassen­    Risiken seien zu gross. Daraufhin machen
                                                                                                       verbandes (ZLV), seit 2007 als freie
lager bevor. Dem Schüler und den Eltern     die Eltern Rekurs an den Bezirksrat. Auch
                                                                                                       Mitarbeiterin im Verein der
wird mitgeteilt, dass er nicht mitkommen    dieser unterstützt den Entscheid der
                                                                                                       Sekundarlehrkräfte (Sek ZH) und
könne. Die Verantwortung für das Ver­       Lehrerschaft und der Schulpflege. Der
                                                                                                       unterdessen auch in meiner eige­
halten mit dessen Folgen kann nicht         Schüler muss zu Hause bleiben.
                                                                                                       nen Beratungspraxis seac (support,
übernommen werden. Die Mitleiter des
                                                                                                       education and consulting). Die vie­
Klassenlagers und die Schulleitung ste­     Persönliche Gedanken
                                                                                                       len Jahre als Lehrerin, sieben Jahre
hen hinter dem Entscheid. Die Eltern sind   Diese Situation zu meistern war sehr
                                                                                                       als Mitleiterin in der Weiterbildung
nicht einverstanden und drohen mit          schwierig. Es brauchte Energie, Zeit und
                                                                                                       für Lehrpersonen und zum Ende
einem Anwalt.                               grossen Einsatz von mehreren Personen
                                                                                                       meiner Berufszeit als Schulleiterin
Was kann getan werden? Darf ich das         an der Schule. Dieser Fall zeigt aber auch
                                                                                                       bringen viele Erfahrungen und
Klassenlager absagen?                       auf, dass Entscheide für Handlungen in
                                                                                                       Kenntnisse aus dem Zürcher Schul­
                                            der Schule nicht von den Eltern bestimmt
                                                                                                       leben mit. Ich bin verheiratet. Wir
Beratung                                    werden dürfen. Es freut mich, dass die
                                                                                                       wohnen im schönen Zürcher Ober­
Von einer Absage des Klassenlagers rate     Lehrerschaft unterstützt wurde. Darum
                                                                                                       land in Auslikon mit Blick über Pfäf­
ich ab. Es werden die unbeteiligten Schü­   rufe ich auf, bei ähnlichen Problemen die
                                                                                                       fikersee und zur Alpenkette.
ler und Schülerinnen bestraft und der       Schulpflege mit in die Verantwortung zu
                                                                                                       Gedanken aus den Beobachtungen
Ruf des Lehrers wird angeknackt. Die        nehmen. Es ist wichtig, Botschaften an
                                                                                                       der vielen Natur- und Wetter­
öffentliche Beurteilung schert sich nicht   die Öffentlichkeit zu geben. Die pädago­
                                                                                                       erscheinungen bringen mir Ener­
um die wirklichen Gründe.                   gische und soziale Verantwortung für
                                                                                                       gie und Kraft für Gespräche im
Ich empfehle als weiteren Schritt, dass     alle Schüler und Schülerinnen während
                                                                                                       Umgang mit Problemen.
die Angelegenheit mit Unterstützung         der täglichen Unterrichtszeit wird von
der Schulleitung an die Schulpflege         der Lehrerschaft, der Schulleitung und
getragen wird. Diesen Beschluss müss­       der Schulpflege übernommen. Dies führt
ten die Eltern annehmen.                    dann zu direktiven Massnahmen. Wenn
Falls aber erzwungen wird, den Schüler      diese wie im vorliegenden Fall unter­                          Schwierigkeiten tauchen auf?
mitzunehmen, können noch folgende           stützt werden, gibt es die nötige Rücken­
Möglichkeiten angegangen werden.            deckung für Lehrpersonen.                                      Ein möglichst früher Kontakt
Eine zusätzliche Betreuungsperson mit                                                                      macht vieles einfacher!
Kostenfolgen könnte die Lagerleitung
entlasten. Meines Erachtens wäre ein
                                                                                                   .      Es gibt keine dummen Fragen,
Papier gut, auf dem die Haftung für Schä­
                                                                     s  d ie n s t is t für Sie da
                                                             tun   g                                      höchstens dumme Antworten
den, die der Schüler durch eigenes Ver­
                                                Unser Bera                                 bleme?
halten verursacht, abgelehnt wird. Dies
                                                       A n fr a g e n , grössere Pro                      – wir geben unser Bestes!
                                                Kleine                                     auf!
könnten Schäden an seiner Person,
                                                        n S  ie m   it  u ns Kontakt
                                                 Nehme                                      nst.
                                                                           t auf den Die
andern Personen oder an Dingen sein.
                                                        be n  A  n re  c h
Auch müsste der Schüler beim ersten              Sie ha
Regelverstoss von seinen Eltern abgeholt
                                                                                3 27
werden. Dieses Papier muss die Unter­
                                                                 é: 079 405 2
                                                   Sylvia Donz                       21
                                                                        : 079 503 73
schriften vom Lehrer und von der Schul­
                                                         a s D e r re r
leitung tragen.                                    Thom                             7 01
                                                         F re u d ig e r: 079 479 6
                                                    Jürg

 16        Fokus Schule Ausgabe 1 2017/2018
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