SCHWEIZ IMMOBILIA - " DATEN SIND DAS UNGESCHÜRFTE GOLD" 04 - SVIT Schweiz

 
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SCHWEIZ IMMOBILIA - " DATEN SIND DAS UNGESCHÜRFTE GOLD" 04 - SVIT Schweiz
# 01 — JANUAR 2019 — 86. Jahrgang / Erscheint monatlich / CHF 7.– / www.svit.ch

SC HW E IZ    IMMOBILIA

              « DATEN
                 SIND DAS
FOKUS
ANDREAS
KELLER ÜBER

                UNGESCHÜRFTE
DATEN­
MANAGEMENT

  04
                 GOLD»
SCHWEIZ IMMOBILIA - " DATEN SIND DAS UNGESCHÜRFTE GOLD" 04 - SVIT Schweiz
AUF EIN WORT
EDITORIAL— ANDREAS INGOLD

                                                             Software-Gesamtlösung
                                                             für das Immobilien-
                                                             management
                                                             Abacus Forum –
                                                             Arbeitszeiterfassung
KARTEN                                                       21.03.2019 in Wittenbach-SG
NEU VERTEILT                                                 11.04.2019 in Olten
                                                             Anmeldung abacus.ch/forum
   Mit dem Jahreswechsel sind die Karten in der Im-
mobilienpolitik neu verteilt worden. Guy Parmelin hat
im Volkswirtschaftsdepartement, Karin Keller-Sutter
im Justizdepartement und Simonetta Sommaruga im
Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kom-
munikation das Zepter übernommen. Der Wechsel in
allen drei politischen Schlüsselpositionen kommt zu ei-
nem Zeitpunkt, in dem für unseren Sektor wichtige
Entscheidungen anstehen. Um nur einige zu nennen:

  DIE NEUBESETZUNG
  DER DEPARTEMENTE
  WECKT GEMISCHTE
  GEFÜHLE.

  ANDREAS INGOLD

Das Parlament hat eine­Überarbeitung des Mietrechts
angestossen, im Bauwesen steht die Diskussion über die
Revision des Bauvertragsrechts an, und in der Energie-
und Umweltgesetzgebung werden die Weichen für viele
Jahre gestellt. Ausserdem werden Parmelin und Som-
maruga in zwei Volksabstimmungen – Zersiedelungsin-          • Verwaltung von Mietliegenschaften,
itiative und Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum          Stockwerkeigentümergemeinschaften
– die Meinung des Bundesrats vertreten.                        und Wohnbaugenossenschaften
   Von Simonetta Sommaruga wissen wir, was wir er-           • Prozessorientierte Programmassistenten
warten müssen – etwa in der ständerätlichen Debatte          • Individuell gestaltbare Masken
um das CO2-Gesetz vom Frühjahr. Es ist zu hoffen, dass
                                                             • Elektronische Ablage sämtlicher Dokumente
die Räte das Gesetz in trockene Tücher packen. Man
braucht nicht Hellseher zu sein, um zu prognostizieren,      • Mobile Wohnungsübergabe inkl. Abnahme-
dass Wohnen, Miete und eventuell auch Berufsbildung            protokoll auf iPad
in Guy Parmelins Agenda nicht oben stehen werden. In
diesen Bereichen wird er unter dem Einfluss seiner            www.abacus.ch
Staatssekretäre und Direktoren handeln. Hoffnungs­
trägerin ist Karin Keller-Sutter. Sie kehrt in ihr einsti-
ges Wirkungsfeld zurück, wo sie im Kanton St. Gallen
als Vorsteherin des Sicherheits- und Justizdeparte-
ments eine klare Linie bewiesen hat.
   Wir dürfen also auf neue Impulse für die
Immobilien­wirtschaft gespannt sein – oder müssen
umgekehrt mit Argusaugen darauf achten, dass sich die
Rahmenbedingungen nicht verschlechtern.
   Neu ist übrigens nicht nur die Zusammensetzung
unserer Regierung, sondern auch das Kleid der
Immobilia. Mit dieser Ausgabe passen wir es dem
                                                                                                                           Ecknauer+Schoch ASW

Auftritt des SVIT an.

  2                                                                                              IMMOBILIA / Januar 2019
SCHWEIZ IMMOBILIA - " DATEN SIND DAS UNGESCHÜRFTE GOLD" 04 - SVIT Schweiz
INHALT
IMMOBILIA —INHALT NR. 01 JANUAR 2019

                                                     FOKUS
                                                04	
                                                   «IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT LIEGEN DATEN BRACH»
                                                     Andreas Keller, CEO der Datahouse AG, spricht mit der Immobilia über
                                                     ungenutzte Daten, neue Geschäftsfelder und fehlende Fachkräfte.

       10                                            IMMOBILIENWIRTSCHAFT
                                                12 UMFASSENDE KOMMUNIKATION RECHNET SICH
                     IMMOBILIENPOLITIK
                                                    Je besser Mietzinserhöhungen nach wertvermehrenden Renovationen
                   ZURÜCK AUF                       kommuniziert werden, desto weniger Mieter fechten sie an.
                                                14 DEN FERNSEHER GIBT ES GESCHENKT
                    FELD EINS                       Steigende Leerstände setzen Investoren unter Druck. In der Presse
       DIE GROSSE KAMMER HAT DAS CO2-GESETZ         sorgen Geschenke wie Einkaufsgutscheine oder mietfreie Perioden für
           NACH INTENSIVER BERATUNG UND             Schlagzeilen. Doch professionelle Vermarkter melden Vorbehalte an.
           ZAHLREICHEN ANPASSUNGEN DER          16 TRENDWENDE BEI MFH-­RENDITEN?
       BUNDESRÄTLICHEN VORLAGE ABGELEHNT.           Die mittleren Bruttorenditen bei MFH-Transaktionen verzeichnen zum
                                                    ersten Mal seit 2001 einen Anstieg.
                                                18 TOP 10 DIGITAL REAL ESTATE
                                                    Die exklusive Auswertung «Top 10 Digital Real Estate» präsentiert die
                                         18     22	
                                                    besten Innovationen in der Schweizer Immobilienwirtschaft.
                                                    DER MONAT IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT

                                                     IMMOBILIENRECHT
                                                26	
                                                   LANDSICHERUNG FÜR PROJEKT­ENTWICKLUNG
                                                     Der Grundstückanbindung kommt in der Projektentwicklung entschei-
                                                     dende Bedeutung zu. Dafür stehen verschiedene Vertragsformen zur
                                                     Verfügung.

                                                     MANAGEMENT
                                                28	BESSERE CHANCEN KREIEREN
                                                     Auch im Immobiliensektor sind Innovationen wichtig, und die Digitali-
                                                     sierung ist ein unumgänglicher Schritt in diese Richtung.
              IMMOBILIENWIRTSCHAFT                   BAU & HAUS
               TOP 10 DIGITAL                      «GLASKUBUS ALS ANKUNFTSHALLE
                                                30	
                                                     Die neue Ankunftshalle des Bahnhofs St. Gallen beeindruckt mit einer
                REAL ESTATE                          filigranen Konstruktion aus Stahlschwertern und Glaselementen.
        DIE AUSWERTUNG «TOP 10 DIGITAL             SINNBILD DER FIRMENSTRUKTUR
                                                32	
      REAL ESTATE» PRÄSENTIERT DIE BESTEN            Der Neubau des Produktions­gebäudes der Hamilton Ems AG zeigt, wie
     INNOVATIONEN DER IMMOBILIENBRANCHE.             man Technologie und Transparenz aus Glas und Metall harmonisch
                                                     miteinander verbinden kann.
                                                   ZEITGEMÄSSE BAUTEN AUS STAHL
                                                34	
                                                     Ob Neubau oder Umbau, für grosse oder kleine Bauvorhaben: Stahl
                                                     ermöglicht ungeahnte Höhen, enorme Spannweiten, filigrane Dimen-
                                                     sionen und eine effiziente Bauweise.
                                                   «INTELLIGENTER WOHNEN
                                                36	
                                                     Mit Blick auf die Energiestrategie 2050 des Bundes und der Werterhal-
                                                     tung der Immobilie ist digitales Wohnen für Neubauten Pflicht.

  30                                                 IMMOBILIENBERUF                                                 38

                          BAU & HAUS                 VERBAND                                                         42

            GLASKUBUS ALS                            STANDARDS

            ANKUNFTSHALLE                       
                                                     STELLENMARKT 
                                                     MARKTPLATZ & PRODUKTE-NEWS 
                                                                                                                      49
                                                                                                                      44
      DIE NEUE ANKUNFTSHALLE DES BAHNHOFS            BEZUGSQUELLENREGISTER                                           50
  ST. GALLEN IST EINE TRANSPARENTE, KONSTRUK‑   	   ADRESSEN & TERMINE                                              53
       TION AUS STAHL- UND GLASELEMENTEN        	   ZUGUTERLETZT / IMPRESSUM                                        54

IMMOBILIA / Januar 2019                                                                                                     3
SCHWEIZ IMMOBILIA - " DATEN SIND DAS UNGESCHÜRFTE GOLD" 04 - SVIT Schweiz
«IN DER
  IMMOBILIEN-
  WIRTSCHAFT
  LIEGEN DATEN
  BRACH»
4                IMMOBILIA / Januar 2019
SCHWEIZ IMMOBILIA - " DATEN SIND DAS UNGESCHÜRFTE GOLD" 04 - SVIT Schweiz
FOCUS INTERVIEW
                          DATENMANAGEMENT

                                    Andreas Keller, CEO der
                                    Datahouse AG, spricht mit der
                                    Immobilia über ungenutzte
                                    Daten, neue Geschäftsfelder
                                    und fehlende Fachkräfte.
                                    INTERVIEW—DIETMAR KNOPF*

                          Welche Bedeutung haben Daten und Daten­
                          management für die verschiedenen Diszipli­
                          nen der Immobilienwirtschaft?
                            Andreas Keller: Die Bedeutung wächst stetig. Inzwi-
                            schen ist auch in der Immobilienwirtschaft ange-
                            kommen, dass man aus Daten einen Mehrwert gene-
                            rieren oder sogar neue Geschäftsfelder kreieren
                            kann. In allen Baudisziplinen, angefangen bei der
                            Planung bis hin zur Bewirtschaftung, ist die Bedeu-
                            tung des Datenmanagements rasant gestiegen.
                          Können Sie einige Beispiele nennen?
                            Ich denke zuerst an das «Building Information
                            ­Modeling», bei dem es ja darum geht, die relevanten
                             Gebäudedaten digital zu modellieren und dann alle
                             Projektbeteiligten daran arbeiten zu lassen. Ein wei-
                             teres Bespiel wären Immobilienmakler, deren Kun-
                             den Informationen problemlos überprüfen können,
                             dank der Datentransparenz im Internet.

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IMMOBILIA / Januar 2019                                                         5
SCHWEIZ IMMOBILIA - " DATEN SIND DAS UNGESCHÜRFTE GOLD" 04 - SVIT Schweiz
FOCUS INTERVIEW
  DATENMANAGEMENT

Während der Vorbereitung auf unser                                                  Welche neuen Technologien müsste man in
Gespräch las ich, dass viele Immobilien­                                            der Immobilienwirtschaft etablieren?
unternehmen mit der Struktur und Aufbe­                                               Meiner Meinung nach fehlt es in der Immobilien-
                                                          BIOGRAPHIE
reitung ihrer Daten unzufrieden sind.                     ANDREAS                     wirtschaft oft an übergeordneten Strukturen. Ein
Warum ist das so?                                         KELLER                      Beispiel: Der erste grössere Datenteil entsteht bis
  Ein wesentlicher Grund der Unzufriedenheit ist,         (*1972), CEO der            zur Bauvollendung. Darauf folgt die Bewirtschaf-
  dass viele Unternehmen mit der Datenaufbereitung        Datahouse AG, gehört        tungsphase, in der weitere Daten dazukommen.
  nicht auf einer grünen Wiese anfangen konnten. Oft      zur Commodore 64-           Dennoch bleiben beide Bereiche voneinander ge-
                                                          Generation und hat sich
  haben sie mit analogen Datenstrukturen begonnen,        sehr früh mit der Pro-      trennt, weil es kein gemeinsames Datenmanage-
  die sie nun an das digitale Zeitalter adaptieren müs-   grammierung und der         ment gibt. Ich könnte noch weiter gehen, bis zum
  sen. Diesen Wechsel, neben dem Tagesgeschäft, zu        Datenanalyse beschäf-       Verkauf von Liegenschaften. Auch dort greifen die
                                                          tigt. Nach dem Studium
  vollziehen, ist keine einfache Aufgabe. Der andere      in Architektur und ver-
                                                                                      Nutzer nicht auf frühere Datenbestände zurück.
  Aspekt betrifft die Daten selbst. Denn Daten zu ha-     schiedenen Weiterbil-       Wir brauchen dringend ein System, auf das alle Ge-
  ben, bedeutet nicht automatisch, das sie struktu-       dungen in Informatik        bäudenutzer Zugriff haben.
  riert und verfügbar sind. Genau an diesem Punkt         und Statistik gründete    Wäre dafür nicht auch das BIM-Modell
                                                          er 2005 das ETH-Spin-
  hapert es oft.                                          off-Unternehmen           geeignet?
Was sind die Gründe dafür, dass die Immo­                 Datahouse AG. Seit          Das denke ich nicht. Ich würde eher eine Block-
bilienwirtschaft punkto Datenmanagement                   2014 ist er Partner bei     chain sehen, bei dem jedes Unternehmen seine ei-
                                                          der Wüest Partner AG.
anderen Branchen hinterherhinkt?                                                      genen Datensätze bewirtschaftet, aber parallel
  Das liegt einerseits in der Natur der Sache, weil Ge-                               dazu­anderen Nutzern bestimmte Zugriffsrechte
  bäude eben in längeren Zeiträumen geplant wer-                                      gewährt. Wenn zum Beispiel ein Mieter seine Woh-
  den. Hinzu kommen immer vielfältigere Normen,                                       nung verlässt, könnte man über eine Blockchain di-
  Empfehlungen und Regelwerke, die selbst wiede­                                      rekt den Stromverbrauch ablesen und gleichzeitig
  rum zur Unübersichtlichkeit der Daten beitragen.                                    die Gemeinden über den Umzug informieren.

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SCHWEIZ IMMOBILIA - " DATEN SIND DAS UNGESCHÜRFTE GOLD" 04 - SVIT Schweiz
Zudem­wäre­damit das Problem der Gebäudedoku-           Welche Rolle spielen Persönlichkeitsrechte
                            mentation bei einem Eigentümerwechsel gelöst,           und der Datenschutz in Ihren Geschäfts­
                            weil sich mithilfe der Blockchain sämtliche Daten       feldern?
 DIE IMMOBILIEN­
                            unveränderbar speichern liessen.                          Datenschutz und Nutzungsrechte sind die beiden
 BRANCHE         Was genau muss ich mir unter einer                                   wichtigsten Punkte in unserem Business. Wir dür-
 BRAUCHT         Blockchain vorstellen? Eine Art Cloud?                               fen keinesfalls mit Kundendaten unsachgemäss ar-
 DRINGEND          Im Prinzip ja, allerdings gehören Clouds bestimm-                  beiten, denn sie bleiben Eigentum des Kunden. Zu-
 EINEN             ten Anbietern, die Daten in einer Blockchain ver-                  dem gibt es Datensätze, die wir einkaufen, wie zum
 GEMEINSAMEN       bleiben beim Eigentümer der Daten. Denkbar wäre                    Beispiel Geokoordinaten. Diese Daten können wir
 DATEN­            auch, dass sich in den nächsten Jahren daraus neue                 auch anderen Kunden zur Verfügung stellen. Offen
 STANDARD.         Geschäftsmodelle entwickeln, wenn beispielswei-                    bleiben zahlreiche Grenzbereiche bei Eigentums­
                            se nicht alle Daten für die Nutzer kostenlos wären.       fragen, beispielsweise bei Inseraten im Internet.
                            Der Architekt einer Liegenschaft könnte seine Plä-        Gehören sie demjenigen, der ein Inserat publiziert?
                            ne in eine Blockchain stellen. Falls dann Jahre spä-      Oder dem Portal, auf dem es aufgeschaltet ist? Hier
                            ter diese Liegenschaft umgebaut oder saniert wer-         gibt es grossen Klärungsbedarf.
                            den soll, müsste der zukünftige Architekt die Pläne     Wo und wie lagern Sie die Kundendaten?
                            nicht mehr neu erfassen, sondern könnte sie gegen         Wir lagern die Mehrheit in Schweizer Rechenzen-
                            Bezahlung aus der Blockchain beziehen.                    tren. Bei ganzen heiklen Daten, zum Beispiel von
                          Neben der Verwendung von externen                           Banken, nutzen wir von der Finma zertifizierte
                          Daten verfügen Immobilienunternehmen                        Speicher­orte. Letztlich entscheiden unsere Kun-
                          selber über sehr viel eigene Daten.                         den selbst darüber.
                          Welches Potenzial steckt darin, und wie                   Inwieweit werden künstliche Intelligenz und
                          könnte man sie nutzen?                                    lernende Systeme die Datenauswertung
                            Viele Unternehmen haben noch nicht erkannt, auf         unterstützen?
                            welchem Datenschatz sie sitzen. Ein erster Schritt        Diese Begriffe spiegeln den aktuellen Zeitgeist wi-
                            wäre zunächst, dafür ein Bewusstsein zu schaffen.         der. Ich habe in der Immobilienwirtschaft bisher
                            Ausserdem fehlt es vielerorts am nötigen Know-            noch keine dieser neuen Ansätze gesehen, die an die
                            how, um diese Daten aufzubereiten. Das heisst, man        Qualität der konventionellen Modelle herankom-
                            muss alle Daten in eine übersichtliche Struktur           men. Dennoch kann es sein, dass sich das eines Ta-
                            bringen, damit Nutzer überhaupt darauf zugreifen          ges ändert. Aus heutiger Sicht ist es erstmal noch
                            können. Und vor allem braucht es eine zündende            Zukunftsmusik.
                            Idee, wofür diese Daten oder Informationen dienen       Wie werden Unternehmen die anfallenden
                            sollen. Dann folgt der letzte Schritt, mit der Frage,   Datenströme in Zukunft managen?
                            wie man die gewonnenen Daten visualisieren                Das eigentliche Problem ist weniger die Daten­
                            möchte. All diese Aufgaben könnten Daten-Wis-             sicherung, sondern vielmehr die mangelnde Daten-
                            senschaftler übernehmen, ein Berufsfeld, das zu-          organisation in zahlreichen Unternehmen. Die
                            nehmend wichtiger wird.                                   grösser werdenden Datenmengen sehe ich weniger
                          Warum sollen Immobilienunternehmen in die                   kritisch, da in den letzten Jahren auch die Kapazi-
                          Datenanalysen investieren? Welcher Nutzen                   tät der Speicher und Festplatten gewachsen ist.
                          kann sich daraus ergeben?                                 Gibt es für die grösser werdenden
                            Einerseits könnten die Immobilienunternehmen            Datenströme genügend Arbeitskräfte?
                            ihre Kunden dann effizienter und kostengünstiger          Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Es gibt auf dem Ar-
                            beraten. Andererseits wäre es möglich, Daten über         beitsmarkt viel zu wenig Fachkräfte für das Daten-
                            generelle Wohnfragen zu generieren. Welche                management, insbesondere Software-Entwickler,
 OFT FEHLEN IN
                            Wohnformen sind heute gefragt? Welcher weniger?           Daten-Spezialisten und Daten-Wissenschaftler.
 UNTERNEHMEN                Eine andere Idee wäre, die Mängellisten bei Woh-          Das heisst, unsere Branche ist gefordert, denn was
 VERNETZTE                  nungsübergaben einmal systematisch zu erfassen            die Universitäten und Fachhochschulen heute an
 STRUKTUREN                 und sich zu fragen, wo die Knackpunkte sind.              Nachwuchs generieren, genügt bei Weitem nicht.
 FÜR DIE DATEN­           Wie kann man aus unstrukturierten Daten                     Ein Grund ist sicherlich, dass vor allem bei Daten-
 AUSWERTUNG.              jene herausfiltern, die sich beispielsweise                 Wissenschaftlern eine Kombination von mathema-
                          für Publikationen oder Benchmarks eignen?                   tischen Fähigkeiten, gepaart mit dem jeweiligen
                            Die üblichste Variante ist, dass man alle Daten erst      Fachwissen, gefragt ist.
                            einmal sortiert, analysiert und dabei die Ausreisser    Seit 2014 ist die von Ihnen gegründete
                            nach oben und unten herausfiltert. Wenn einem da-       Datahouse AG eine Tochtergesellschaft der
                            bei Ungereimtheiten auffallen, müssen Sie wieder        Wüest Partner AG. Was hat diese Übernah­
                            in den Ausgangsdatensatz zurückgehen und über-          me für eine Bedeutung für das Unterneh­
                            legen, wo das Problem liegt.                            men und Ihre Geschäftstätigkeit?

IMMOBILIA / Januar 2019                                                                                                                7
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 info@kalkmaster.ch                  Tel. 043 388 85 41       Tel. 032 628 28 00
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FOCUS INTERVIEW
    DATENMANAGEMENT

                                                                                                               BLOCKCHAIN
                                                                                                               IST WIE EIN
                                                                                                               BUCH IM
                                                                                                               INTERNET, DAS
                                                                                                               VON MEHREREN
                                                                                                               PARTEIEN
                                                                                                               IMMER WEITER
                                                                                                               GESCHRIEBEN
                                                                                                               WIRD.

    Das war eine strategische Entscheidung der Wüest      Anlageportal zusammengeführt, allein schon da-
    Partner AG im Zusammenhang mit der zunehmenden        durch konnten wir eine Homogenisierung der Da-
    Digitalisierung. Neben dem Immobilien-Kernge-         tenquellen erreichen.
    schäft im Research-Bereich konnte man sich mit      Mit dem von Ihnen entwickelten Stress-Tool
    der Übernahme der Datahouse AG neue Geschäfts-      können Sie den Stress in Unternehmen
    felder erschliessen. Dennoch ist die Datahouse AG   messen. Wie funktioniert das?
    weiterhin ein selbstständiges Unternehmen mit ei-     Das ist ein Befragungsinstrument für Unterneh-
    genen Mitarbeitern, das nun unter dem Dach der        men, das von der Universität Bern entwickelt wor-
    Wüest Partner AG agiert.                              den ist. Dabei notiert jeder Mitarbeiter in einem
Eine Entwicklung von Ihnen ist eine                       Online-Fragebogen, was ihn stresst. Dann werden
«Data Analytics Plattform», die von                       diese Daten auf der Managementebene anonym
mehreren Unternehmen in der Schweiz                       ausgewertet und die Geschäftsleitung bekommt
angewendet wird und den Anteil der                        Anhaltspunkte, in welchen Abteilungen es erhöhte
unstrukturierten Daten von 80% auf 20%                    Stresswerte gibt. Zudem gibt es einen Benchmark,
reduziert. Können Sie diese Anwendung                     damit man Unternehmen der gleichen Branche
näher beschreiben?                                        miteinander vergleichen kann.
    Die Ausgangslage waren Unternehmen, in die gros-    Zum Abschluss noch eine persönliche                    *DIETMAR
                                                                                                               KNOPF
    se Datenströme fliessen. Der erste Anwendungsfall   Frage. Was tun Sie in ihrer Freizeit?
    war eine Grossbank, bei der jeder Mitarbeiter für     In meiner Freizeit spiele ich Beachvolleyball oder   Der diplomierte
                                                                                                               Architekt ist
    seine Arbeit täglich unzählige Applikationen öff-     bin mit meiner Familie am liebsten in den Bergen     Chefredaktor der
    nen musste. Wir haben die Datenströme in einem        unterwegs.                                          Zeitschrift Immobilia.

IMMOBILIA / Januar 2019                                                                                                           9
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IMMOBILIENPOLITIK
   CO2-GESETZ

                                                                      Für Links-Grün war die Vorlage verwässert,

ZURÜCK AUF
                                                                      für Rechts war es eine Grundsatzfrage – in
                                                                      der letzten Woche der Wintersession hat
                                                                      die grosse Kammer das CO2-Gesetz nach

FELD EINS                                                             langer und intensiver Beratung sowie
                                                                      zahlreichen Anpassungen der bundesrätli-
                                                                      chen Vorlage abgelehnt. TEXT—IVO CATHOMEN

                                                           den nichterneuer­baren Energieträgern Heizöl und
                                                           Erdgas würden dann zum Hauptinstrument der CO2-
                                                           Reduktion im Gebäudebereich. Sollte dieses nicht grei-
                                                           fen und der angestrebte Absenkungspfad im Gebäude-
                                                           bereich verlassen werden, so könnte der Bundesrat
                                                           frühestens Anfang 2028 beim Parlament die Einfüh-
                                                           rung eines landesweiten Gebäudestandards beantra-
                                                           gen. Dieses könnte dann noch darüber befinden. Im
                                                           Entwurf des Bundesrats lag die Kompetenz einseitig
                                                           bei der Regierung.

                                                           ROLLE DER KANTONE
                                                              Die Kantone haben ein Interesse an der Verlänge-
                                                           rung des Gebäudeprogramms. Es verstärkt die Wir-
                                                           kung ihrer in den kantonalen Energiegesetzen fest-
                                                           gelegten Unterstützungsmassnahmen und finanziert
FDP-Nationalrat und Energieexperte Peter Schilliger        die Subventionsprogramme der Kantone zu gros-
(BILD: URS BIGLER)                                         sen Teilen. Zwar stehen die Eidgenössischen Räte
                                                           jetzt in der Kritik, die Kehrtwende in der Produktion
                                                           der Treibhausgase zu verzögern. Aber umweltpoliti-
   VOM WÜNSCHENSWERTEN                                     sche Musterschüler sind die Kantone ebenfalls nicht.
   UND MACHBAREN                                           Die Umsetzung der Mustervorschriften der Kantone          DIE KANTONE
    Wann ist ein Gesetzesvorlage verwässert? – Für         im Energiebereich 2014 (MuKEn 2014) schreitet zö-         MÜSSEN
«Fundamentalisten» dann, wenn ihre Maximalforde-           gerlich voran. Es regt sich Widerstand, nicht zuletzt     DIE HOHEIT
rungen nicht erfüllt werden. Im Fall der Totalrevision     aus Kreisen der Immobilieneigentümer, die sich an         ÜBER DEN
des CO2-Gesetzes bezeichnete Links-Grün die Vorla-         der hohen Kadenz der Verschärfungen stören. Denn          GEBÄUDESEK-
ge umgehend als verwässert, die Medien nahmen das          bei der Energiedirektorenkonferenz wird bereits über      TOR BEHALTEN.
Urteil willfähig auf. FDP-Nationalrat Peter ­Schilliger,   MuKEn 2025 mit noch strengeren Regeln nachgedacht.
Energieexperte und Mitglied des Politischen Beirats        Das wird der Akzeptanz von CO2-Gesetz und kantona-
des SVIT Schweiz, kann darob nur den Kopf schüt-           len Energiegesetzen sicher nicht helfen. Gleichzeitig     PETER SCHILLIGER

teln. Die grundsätzliche Ablehnung einer Revision          werden die Kantone einen landesweiten Gebäudestan-
durch die SVP mag ihm noch einleuchten. Aber die           dard zu verhindern versuchen, da sie damit die Souverä-
Verweigerung von Grünen und SP, auf einen mehr-            nität für den Gebäudesektor aus der Hand geben.
heitsfähigen Kompromiss einzugehen, hält er für rea-          Tatsache ist aber auch, dass im Gebäudebereich er-
litätsfremd. Die Maximallösung von Alt-Bundesrätin         hebliches Potenzial steckt und die Mehrheit der Ei-
Doris Leuthard würde in einer eventuellen Volksab-         gentümer stiefmütterlich mit dem Thema Energie
stimmung kolossalen Schiffbruch erleiden. Die Linke        und energetische Erneuerung umgeht. Die Gründe
wollte sogar noch darüber hinaus gehen. Aber über-         sind vielfältig: fehlendes Eigenkapital für Investiti-
höhte Treibstoffzuschläge, Abgaben auf Flugtickets         onen, das Vermieter-Mieter-Dilemma bei gleichzei-
und unverhältnismässig strenge Gebäudestandards            tig noch geringer Aufmerksamkeit der Mieter für die
sind beim Souverän nicht mehrheitsfähig.                   Energieeffizienz ihrer Wohnungen und überversorg-
    Nun beginnt die ständerätliche Kommission für          te lokale Mietwohnungsmärkte. Ähnlich sieht es bei
Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK-S) ihre              Wohneigentümern aus. Stockwerkeigentümern fehlt
Beratung auf Feld eins, auf der Grundlage des Entwurfs     das Kapital oder die Übereinstimmung der Interessen
des Bundesrats. Stimmt der Ständerat «seinem» CO2-         in der Gemeinschaft. Für Einfamilienhausbesitzer fällt
Gesetz schliesslich zu, bleibt die Differenzbereinigung    die Amortisationsrechnung häufig ungünstig aus: Die
und die Schlussabstimmung beider Räte. Die im Nati-        Investitionskosten pro Quadratmeter Nutzfläche sind
onalrat errungenen Kompromisse könnten ein für al-         ungleich grösser als bei Mehrfamilienhäusern. Für Pe-
lemal verloren sein, wenn der Ständerat diese nicht        ter Schilliger sind darum Investitionsanreize unver-
ebenfalls aufnimmt. Die UREK-S hat das Geschäft am         zichtbar: «Subventionen und Steuerabzüge sind für
10. Januar erstmals behandelt.                             private Eigentümer ein wichtiger Antrieb.» Deshalb
    Aber genau diese ausgehandelten Kompromis-             akzeptiert er entgegen seiner liberalen Grundhaltung
se wären nicht nur für FDP und CVP, sondern auch           die befristete Verlängerung des Gebäudeprogramms.
für die Immobilienwirtschaft durchaus tragbar: Das         Zusammen mit der Entwicklung in der Gebäudetech-          *IVO CATHOMEN
Gebäude­programm würde bis 2030 verlängert, bekä-          nik wird der Gebäudesektor nach seiner Einschätzung
                                                                                                                     Dr. oec. HSG, ist
me aber ein Ablaufdatum, was einer Forderung der           den Absenkungspfad einhalten, ohne dass ein nationa-      Herausgeber der
Bürgerlichen entspräche. Die Lenkungs­abgaben auf          ler Gebäudestandard eingeführt werden muss.              Zeitschrift Immobilia.

   10                                                                                                                      IMMOBILIA / Januar 2019
KURZMELDUNGEN

SCHWEIZ

NATIONALRAT
LEHNT VOLKS­
INITIATIVE AB
                                   ERHÖHUNG DER
                                   AUSSAGEKRAFT
                                      Bundesrätin Simonetta
                                   Sommaruga hat in der Frage-
                                   stunde eine Verbesserung der
                                                                           QD
   Der Nationalrat hat in der      Aussagekraft der Betreibungs-
Schlusswoche der Session           registerauszüge in Aussicht ge-
über die Volksinitiative «Mehr     stellt. Der Bundesrat will dem-
bezahlbare Wohnungen» bera-        nach die Motion «Missbrauch
ten und sie schliesslich mit 143   von Betreibungsregisteraus­
zu 54 Stimmen zur Ablehnung        zügen stoppen» von National-
empfohlen. Den vom Bundes-         rat Martin Candinas (CVP,
rat vorgeschlagenen Rahmen-        GR) unterstützen, die vor der
kredit von 250 Mio. CHF für        Ausstellung eines Registeraus-
den Fonds de Roulement nahm        zugs eine Wohnsitzüberprü-                              workflow
er dagegen mit 124 zu 73 Stim-     fung verlangt. Demnach sollen
men an. Die Mittel für den         die Personalien der Schuldner
Fonds werden allerdings nur        vor der Erstellung der Betrei-
dann aufgestockt, wenn die
Ini­tiative zurückgezogen oder
abgelehnt wird. Das Geschäft
                                   bungsauskunft mit den
                                   jeweiligen­ Einwohnerdaten
                                   abgeglichen­ werden.
                                                                     dms
geht nun in den Ständerat.
                                   BASEL-STADT
AKTIENRECHT

                                                                                  mobile
ZURÜCK AN                          TEILREVISION
KOMMISSION                         DES GESETZES
   Der Ständerat wies die          ÜBER DIE
Revision­des Aktienrechts zur      WOHNRAUM­
Überarbeitung an seine vor­        FÖRDERUNG

                                                                          web
beratende Kommission zurück.          Zur Umsetzung der vom
Er hat jedoch davon abgesehen,     Volk angenommenen Wohn-
das Revisionsvorhaben zu be-       schutzinitiative beantragt der
erdigen.                           Regierungsrat dem Grossen
                                   Rat eine Anpassung des Wohn-
REVISION DES                       raumfördergesetzes. Bei einem
BESCHAFFUNGS-                      Leerwohnungsbestand von
GESETZES                           1,5% oder weniger soll künftig

                                                                     QuorumDigital
   Der Ständerat hat in der        die Bewilligung zum Umbau,
Wintersession die Revision         zur Sanierung oder zum Ab-
des Beschaffungsgesetzes be-       bruch (Ersatzneubau) von
handelt. Grösster Diskussions-     preisgünstigen Mietwohnun-
punkt war das vom Nationalrat      gen (Mieten unter dem Medi-         SOFTWARE FÜR DIE PROFESSIONELLE
eingeführte Kriterium, dass        an) nur erteilt werden, wenn in
bei der Vergabe das Preisni-       der Folge die amtlich geprüf-
                                                                     BEWIRTSCHAFTUNG VON LIEGENSCHAFTEN
veau im Land berücksichtigt        ten Mietzinsaufschläge einge-
wird, in dem die Leistung er-      halten werden. Die Mietzinse            QUORUMSOFTWARE.CH
bracht wird, was allerdings ein    werden anschliessend wäh-
Ver­stoss gegen WTO-Regeln         rend 5 Jahren kontrolliert.
darstellen könnte. Neu sollen      Ausgenommen von der zusätz-
künftig auch Kriterien wie Le-     lichen Bewilligungspflicht mit
bensdauer oder Unterhalt bei       anschliessender Mietzinskon-
der Vergabe einbezogen wer-        trolle sind Liegenschaften mit
den. Konsequenterweise erhält      bis zu 5 Wohnungen. Bei bau-
künftig nicht das billigste An-    bewilligungspflichtigen Sanie-
gebot den Zuschlag, sondern        rungen muss den betroffenen
jenes mit dem besten Preis-        Mietparteien ein Rückkehr-
Leistungs-Verhältnis.              recht gewährt werden.

IMMOBILIA / JANUAR 2019                                                                                   11
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
  MIETERMARKT

UMFASSENDE
                                                                                                              Je besser Mietzinserhöhungen nach
                                                                                                              wertvermehrenden Renovationen
                                                                                                              kommuniziert werden, desto weniger
KOMMUNIKATION                                                                                                 Mieter fechten sie an. Es lohnt
                                                                                                              sich deshalb, in eine umfassende

RECHNET SICH                                                                                                  Information der Mieter zu investieren.
                                                                                                              TEXT – JILL SCHLAGETER*

  DURCHSCHNITTLICHE ANFECHTUNGSQUOTE                                                                            INFORMATIONS GEHALT DER
  PRO INFORMATIONSART                                                                                           MIETZINSERHÖHUNG
  Quelle: Diplomarbeit eidg. dipl. Immobilientreuhänder Jill Schlageter                                         Quelle: Diplomarbeit eidg. dipl. Immobilientreuhänder Jill Schlageter

                                                                                                                                  6%
  100 %

   80 %                    50 %
                                                                                                                                                              n Minimale Ausführung
   60 %
                                                         89,54 %                      97,47 %
   40 %
                                                                                                                      44%                                     n + Begleitschreiben
   20 %                    50 %
                                                                                                                                         50%
    0%                                                    10,46 %                      2,53 %                                                                 n + Begleitschreiben
                                                                                                                                                                + Berechnung
                    Minimale Ausführung               + Begleitschreiben    + Begleitschreiben + Berechnung

                                  n Anfechtung               n keine Anfechtung

  WIE SAGT MAN ES RICHTIG                                                                                     JE MEHR INFORMATIONEN, DESTO
   Die Versuchung ist heute gross, mit Mietern digi-                                                          WENIGER ANFECHTUNGEN
tal und möglichst knapp zu kommunizieren. Bei der                                                    Die Auswertung der drei Kategorien nach der je-
Kommunikation von Mietzinserhöhungen nach grös-                                                   weiligen Anfechtungsquote zeigte, dass der Informa-
seren wertvermehrenden Investitionen und Sanierun-                                                tionsgehalt einen wesentlichen Einfluss auf die Zahl
gen kann dies aber fatale Folgen haben, wie eine em-                                              der Anfechtungen in den spezifischen Fällen hatte. Bei
pirische Erhebung zeigt. Ziel der Untersuchung bei 18                                             der Minimalvariante fiel die Anfechtungsquote durch
Immobilienbewirtschaftungsunternehmen im Kanton                                                   die Mieter mit 50% sehr hoch aus. Mit der Beilage ei-
Zürich war, eine Best-Practice-Lösung für die Anzeige                                             nes Begleitschreibens fällt sie stark zurück auf rund
von Mietzinserhöhungsanfechtungen herauszufiltern                                                 10,5%. Nochmals deutlich weniger Anfechtungen re-
– und zwar so, dass möglichst wenige Mieteranfech-                                                sultieren, wenn zusätzlich die Berechnungsgrundla-
tungen eingehen. Die Untersuchung umfasste insge-                                 TRANSPARENTE gen mitgesendet werden: Nur noch 2,53% der Mieter
samt 622 Mietzinserhöhungen.                                                      MIETZINS­       ergriffen Massnahmen.
                                                                                  ERHÖHUNGEN         Die Ergebnisse der Umfrage belegen deutlich, dass
DREI WEGE WURDEN UNTERSUCHT                                                       WERDEN          ein grosser Anteil der Mieter durchaus bereit ist, Miet-
   Das Vorgehen der Bewirtschafter bei der Kommuni­                               ­ ENIGER OFT
                                                                                   W              zinserhöhungen zu akzeptieren – sofern sie nachvoll-
                                                                                   ­ NGEZWEIFELT.
                                                                                    A
kation von Mietzinserhöhungen nach wertvermehren-                                                 ziehbar und schlüssig begründet sind und durch die
den Investitionen lässt sich in drei Kategorien eintei-                                           Bewirtschafter richtig kommuniziert werden. Für Ei-
len: (1) Gesetzliche Minimalvariante: Begründung der                                              gentümer und Bewirtschafter ist dies eine wichtige
Mietzinserhöhung ausschliesslich im Mietzinserhö-                                                 Botschaft: Eine tiefere Anfechtungsrate bedeutet we-
hungsformular; keine Beilagen oder Zusatzinforma-                                                 niger Aufwand und eine höhere Rendite.
tionen. (2) Plus Begleitschreiben: Beim Versand des
Mietzinserhöhungsformulars wird zusätzlich ein Be-                                                            MIETER IMMER ERNST NEHMEN
gleitschreiben beigelegt; in diesem werden die Grün-                                                             Aus der Praxis der CSL Immobilien AG lassen sich
de für die Mietzinserhöhung und Details zur wertver-                                                          weitere Vorgehensweisen ergänzen, die zur Akzep-
mehrenden Investition/Sanierung dargelegt. (3) Plus                                                           tanz einer Mietzinserhöhung beitragen können. Be-
Berechnungsgrundlagen: Dem Mietzinserhöhungs-                                                                 reits vor der formellen Kommunikation der Miet-
formular und dem Begleitschreiben wird zusätzlich
ein Dokument mit den Berechnungsgrundlagen für die
Mietzinserhöhung beigelegt,­bzw. diese Information                                                             GESETZLICHE GRUNDLAGEN
wird in das Begleitschreiben integriert. Üblicherwei-                                                          Der Gesetzgeber ermöglicht dem Vermieter von Liegenschaf-
se werden im Rahmen der Berechnungsgrundlagen fol-                                                             ten einen Teil seiner Investitionskosten als sogenannte «wert-
gende Inhalte übermittelt: die Gesamtinvestitionssum-                                                          vermehrende Investitionen» auf die Mietzinse zu überwälzen
me, der Prozentsatz des wertvermehrenden Anteils, die                                                          (Art. 269a OR und Art. 14 VMWG). Die Mietzinsanzeige muss
Lebensdauer, der Verzinsungssatz, die Unterhaltskos-                                                           auf dem amtlich genehmigten Formular klar begründet und
                                                                                                               ohne gleichzeitige Androhung einer Kündigung erfolgen. Im
ten und der Verteilschlüssel auf die einzelnen Wohnun-
                                                                                                               Anfechtungsfall wird die Erhöhung vor der Schlichtungsstelle
gen. Von den 622 ausgewerteten Mietzinserhöhungen                                                              verhandelt. Sofern Nichteinigung festgestellt wird oder der
fielen nur 6% in die Kategorie Minimalvariante, 50%                                                            Vermieter mit dem Vorschlag nicht einverstanden ist, erhält
legten ein Begleitschreiben bei und 44% kommunizier-                                                           der Vermieter in jedem Fall die Klagebewilligung.
ten zusätzlich die Berechnungs­grundlagen.

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6

zinserhöhung sind folgende Punkte zu beachten. Die       persönlichen Gespräch zu empfehlen. Im Ausnahme-
Mieter sollten frühzeitig vor dem Sanierungsbeginn       fall kann auch eine aussergerichtliche Lösung ange-
über den Umfang der Sanierungsmassnahmen, den            strebt werden. Wenn es zu einer Verhandlung vor der
Zeitplan und die zu erwartenden Auswirkungen auf         Schlichtungsbehörde kommt, wird es dem Eigentü-
die Mietzinse informiert werden. Unter Umständen         mer oder dessen Vertreter positiv angerechnet, wenn
lohnt sich eine spezielle Informationsveranstaltung.     dieser umfassend über die Mietzinserhöhung infor-
Vor und während der Bauphase müssen die Mieter           mierte und sich offen für Gespräche zeigte.
und ihre Anliegen ernst genommen werden. Dies be-
trifft über die Bewirtschaftung hinaus auch die Bau-     AKZEPTANZ BEGINNT IM ALLTAG
leitung und die Handwerker vor Ort. Die Bewirt-             Diese Argumente aus der Praxis zeigen, dass die
schafter sollten darauf achten, dass nur Kosten auf      Akzeptanz von Mietzinserhöhungen bereits im Be-
die Mieter überwälzt werden, wenn dafür eine recht-      wirtschaftungsalltag beginnt, bevor eine Investition/           *JILL
liche Grundlage besteht.                                 Sanierung überhaupt auf der Traktandenliste steht.              SCHLAGETER
   Die umfassende Informationspolitik ist auch nach      Der Mieter ist nicht erst ab Beginn der Umbauarbei-             Die Autorin ist
der formellen Kommunikation der Mietzinserhöhung         ten Kunde des Eigentümers bzw. der Verwaltung. Der              Leiterin Bewirtschaf-
beizubehalten. Auf Nachfragen der Mieter sollte der      Erfolg steht und fällt dabei meist mit dem Bewirt-              tung und Mitglied
                                                                                                                         der erweiterten Ge-
Bewirtschafter detailliert Auskunft geben. Bei weiter-   schafter, der an der Front tätig ist und den Dialog mit         schäftsleitung bei der
bestehenden Unklarheiten ist die Einladung zu einem      den Mietern pflegt.                                            CSL Immobilien AG.

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                                                                                                    eXtenso IT-Services AG
                                                                                                    Schaffhauserstrasse 110, 8152 Glattbrugg
www.extenso.ch                                                                                      Tel. 044 808 71 11, info@extenso.ch
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
   BÜRO- UND WOHNUNGSMARKT
                                                                                     Die in bestimmten Regionen steigen-
DEN FERNSEHER                                                                        den Leerstände setzen Investoren
                                                                                     unter Druck. In der Presse sorgen

GIBT ES                                                                              Geschenke wie Einkaufsgutscheine
                                                                                     oder mietfreie Perioden für Schlag-

GESCHENKT
                                                                                     zeilen. Der Kreativität mit solchen
                                                                                     Goodies sind kaum Grenzen gesetzt.
                                                                                     Doch professionelle Vermarkter mel-
                                                                                     den Vorbehalte an. TEXT—JÜRG ZULLIGER*

                                                                                                                          Heute wird öfters
                                                                                                                          über Preise und
                                                                                                                          Ex­tras verhandelt
                                                                                                                          als früher.

                                                                                                                                                         BILD: FOTOLIA
   ZUGESTÄNDNISSE                                 ternehmen Wüest Partner kommen solche           Mieten nur als Ultima Ratio senken. Sind
   Bei den Büros sind solche sogenannten          Ansätze nicht ganz überraschend: «Wer ei-       in den Unterlagen tiefere Mieterträge aus-
«Incentives» – also spezielle Anreizoptio-        nen Mietvertrag für eine neue Wohnung un-       gewiesen, schlägt dies im Rahmen der Be-
nen für Mietinteressenten – schon länger          terzeichnet, bekommt unter Umständen ein        wertung des Objekts eins zu eins auf die
gang und gäbe. Das bestätigt Beny Ruhstal-        grosses TV- oder ein schönes Küchengerät        Buch- und Verkehrswerte durch. Längst
ler, Vermarktungsspezialist bei acasa im          geschenkt.» Teils bestimme der Mieter den       wissen die Bewerter und Schätzer, dass sie
Glattpark in Opfikon (ZH): «Früher steck-         Preis für die ersten 12 Monate gar selbst –     die Zusätze zu den Mietverträgen für ih-
ten sehr langfristige Mietverträge den Rah-       wenn er zum Beispiel im Gegenzug einen          re Beurteilung einsehen sollten. Je nach
men ab, und die Kosten des Innenausbaus           3-Jahres-Vertrag unterzeichnet.                 Hintergrund der Bauherrschaft und der
für Büros gingen vollumfänglich zulasten             «Die Investoren und Bauherrschaf-            Finanzierung ist daran zu erinnern, dass
des Mieters.» Heute sei die Bandbreite in         ten verfolgen bei einer grösseren Erstver-      möglicherweise Banken aufgrund der ur-
Sachen Incentives und Verhandlungsopti-           mietung natürlich das Ziel, auf den Be-         sprünglichen Preiskalkulation Kredite ge-
onen fast beliebig gross: Besonders häufig        zugstermin hin sämtliche Wohnungen zu           währt haben. Sobald im Rahmen der Ver-
finden Methoden Anwendung, die zu Be-             vermieten», sagt der Immobilien- und Ver-       marktung Anpassungen vorgenommen
ginn eine mietfreie Periode vorsehen und          marktungsexperte Michael Blaser von Bla-        werden müssen, hätte dies möglicherwei-
Zugeständnisse beim Innenausbau umfas-            ser Gränicher in Küsnacht­(ZH). Je enger die    se Folgen für die Finanzierung und für die
sen. Von selbst versteht sich, dass die Ver-      Zielgruppe in Relation zu den angebotenen       vereinbarten Konditionen.
tragslaufzeiten sukzessive gesunken sind.         Wohnungen, desto häufiger würden heutzu-           Laut Beny Ruhstaller muss das The-
Unter Umständen übernimmt der Vermie-             tage solche Mittel eingesetzt. Handle es sich   ma Incentives aus Sicht der Branche we-
ter zusätzlich die gesamten Kosten für die        zum Beispiel um mehrere grössere Überbau-       sentlich differenzierter betrachtet wer-
mieterseitige Einrichtung, den Innenaus-          ungen in einem früheren, jetzt umgenutzten      den: «Gewisse Einzelfälle sorgen vielleicht
bau und teils sogar für gewisse Zusatzopti-       Industrie­areal, seien solche Goodies in der    für Aufsehen», so der Vermarktungsspe-
onen (Pausen- und Küchenräume etc.). Da-          Vermarktung durchaus üblich geworden.           zialist, «aber nach meiner Einschätzung
bei loten nicht nur die grossen Mieter, die für   Nicht neu seien solche Vermarktungsme-          sind solche Methoden bei Wohnungen ge-
ein ganzes Unternehmen passende Flächen           thoden im Luxussegment. «Denn gerade bei        wiss nicht die Regel, sondern eher die Aus-
suchen, den Markt aus, sondern vermehrt           teuren und wirklich exklusiven Wohnungen        nahme.» Weiter sei auch noch genauer zu
auch KMU mit kleinerem Flächenbedarf.             sind sich die Mieter natürlich im Klaren dar-   erörtern, ob es sich bloss um geringfügi-
                                                  über, dass der Verhandlungsspielraum grös-      ge Anreize und Geschenke handle, die aus
IN NEUBAUGEBIETEN                                 ser ist», so Blaser.­Im weitesten Sinne werde   Marketingsicht rein der «Differenzierung»
   Finden nun solche Incentives auch auf          in diesem Segment auch eine sehr individu-      dienen würden. «Um das nötige Quorum
dem Wohnungsmarkt Anwendung? Immer-               elle Beratung vorausgesetzt.                    bei der Vermietung zu erreichen, sind In-
hin sind die Wohnungsleerstände gestiegen,                                                        centives nämlich oft gar nicht nötig», ist Be-
und überall dort, wo in kurzer Zeit relativ       MOTIVE AUS INVESTORENSICHT                      ny Ruhstaller überzeugt. Am anderen Ende
zahlreiche Neubauten hochgezogen wer-                Gewiss ist vor allem eines: Wer als In-      der Skala liegen diejenigen Fälle, wo es mit
den, gestaltet sich die Vermietung schwie-        vestor für eine ganze Überbauung die Prei-      der Vermarktung tatsächlich hapert. Dann
riger. Für Robert Weinert vom Beratungsun-        se bzw. die Mieten kalkuliert hat, wird die     müssen der Investor und der beauftrag-

  14                                                                                                                           IMMOBILIA / Januar 2019
Handelt es sich nicht um Mietobjekte,
                                                                                                                                                   1
                                                       sondern um den Verkauf von Stockwerk­
                                                       eigentum, gehören individuelle Verhand-
te Vermarkter tatsächlich über die Bücher              lungen zum Geschäft. Vielleicht mag es in
und verschiedene Optionen prüfen – unter               einem konkreten Fall sinnvoll sein, gewis-
Umständen sogar eine Preisreduktion. Laut              se Zusatzoptionen bei der Ausstattung kos-
Beny­Ruhstaller ist dies aber die ganz grosse          tenlos zu offerieren. In Relation zum Ge-
Ausnahme und kommt nur vor, wenn meh-                  samtpreis und im Gegenzug zu anderen            chen Angeboten in der Nachbarschaft wie-
rere ungünstige Faktoren zusammentref-                 Mehrkosten für individuelle Anpassun-           der ausziehen (wenn der Vermieter dort
fen (hohe Preise, zweitklassige Lage).                 gen sind manche Zugeständnisse durch-           noch grosszügigere Geschenke macht). In
                                                       aus sinnvoll. Sowohl im Verkauf als auch        der Vermarktung Zugeständnisse und Ge-
VORBEHALTE AUS                                         bei der Miete stellt sich aber die Frage nach   schenke zu machen, ist demnach nach Auf-
MARKETINGOPTIK                                         der kommunikativen Wirkung. Sobald Ge-          fassung des Experten «nicht nachhaltig»:
   Sprecher von grossen Bewirtschaf-                   rüchte von Goodies­die Runde machen,            «Denn es ist ja zugleich ein Eingeständnis
tungsfirmen wie Livit, Wincasa oder Pri-               öffnet dies weiteren Forderungen Tür und        dafür, dass das Produkt als solches im Markt
vera haben wiederholt kommuniziert, dass               Tor; dem Renommee und der Glaubwürdig-          zu wenig überzeugen vermag.» Es bedeu-
Incentives heute tatsächlich zu den ein-               keit ist es auch nicht förderlich, wenn nicht   tet zugleich, dass der Investor respektive
gesetzten Marketingmethoden gehören.                   alle Kunden die gleiche Behandlung erfah-       die Bauherrschaft bei der Entwicklung des
Mietinteressenten könnte es positiv beein-             ren und zu ungleichen Bedingungen einen         Produktes nicht das Optimum herausgeholt
flussen, etwa wenn diesen mehrere an sich              Vertrag unterzeichnen.                          hat. Im Nachhinein wäre es wohl klüger ge-
gleichwertige Optionen offenstehen. Wäh-                  Experten melden daher Vorbehalte an.         wesen, bereits in der Planung und Entwick-
rend die Goodies bei Erstvermietungen öf-              Dazu gehört auch Michael Blaser von Bla-        lungsphase das Knowhow eines erfahrenen
ters öffentlich bekannt werden, kommen                 ser Gränicher: «Entscheidend ist letzt-         Vermarkters miteinzubeziehen.
Incentives bei Wiedervermietungen im Be-               lich nicht die Vermarktungsphase, son-
stand eher verdeckt zum Einsatz. So wird               dern die längerfristige Nutzung.» Wenn                       *JÜRG ZULLIGER
sich heute jeder professionelle Vermark-               sich der Mietinteressent vor allem auf-
                                                                                                                    Der Autor, lic. phil. I, ist Fachjour-
ter gemeinsam mit seinem Auftraggeber                  grund von solchen Optionen und Goodies                       nalist und Buchautor mit dem
genauer damit befassen müssen, welche                  hat überzeugen lassen, wird derselbe Mie-                    Themenschwerpunkt Immobilien
Massnahmen wirklich Sinn machen.                       ter drei oder vier Jahre später bei ähnli-                   und Immobilienwirtschaft.

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                                                                                          New Work
                                                                                      Silver Society
                                                                                   Wissensgesellschaft
                                                                                Urbanisierung
                                                                             Individualisierung

         Die Zukunft kann kommen, wir sind bereit
         Real Estate Management – nächste Generation
                                                        Städte verdichten sich. Häuser werden intelligent. Dinge reden mit Dingen.
                                                        Die Menschen arbeiten, wo sie gerade sind. Eine neue Welt erwartet uns. Sie
                                                        verändert alles. Je mehr wir davon verstehen, desto lustvoller und erfolgreicher
                                                        können wir damit umgehen. Das gilt auch für das Real Estate Management.
                                                        Wir haben uns auf das vorbereitet, was morgen wirklich wird. Damit Immobilien
                                                        für Eigentümer profitabel und für Mieter attraktiv bleiben.

         Livit Real Estate Management
         Experten für Bewirtschaftung, Facility Management,
         Vermietungsmanagement, Baumanagement
         www.livit.ch

IMMOBILIA / Januar 2019                                                                                                                               15
IMMOBILIENWIRTSCHAFT

10
   TRANSAKTIONSMARKT

                                                                                               Die mittleren Bruttorenditen bei

TRENDWENDE BEI
                                                                                               MFH-Transaktionen verzeichneten
                                                                                               zum ersten Mal seit dem Jahr 2001
                                                                                               einen – wenn auch geringfügigen –
MFH-­RENDITEN?                                                                                 Anstieg. Dies deutet darauf hin, dass
                                                                                               der Markt kein Selbstläufer mehr ist.
                                                                                               TEXT—RAPHAEL ­S CHÖNBÄCHLER*

   AKTUELLE               7,5%
   BRUTTO­
   RENDITEN MFH           7,0%
   (NEUBAU)
   Quelle: HEV Schweiz
                         6,5%

                         6,0%

                         5,5%

                         5,0%

                         4,5%

                         4,0%

                         3,5%

                         3,0%
                                   2000             2002         2004            2006   2008     2010     2012       2014      2016          2018

                                 Mittlere Rendite            min./max. Rendite

   RENDITE-SPREAD                                          gibt es kaum Grund zur Euphorie, denn so      Lieber für eine Liegenschaft an einem zent-
   ÖFFNET SICH                                             überraschend der Wachstumsschub 2018          ralen Standort einen exorbitanten Preis für
    Die gute nationale und internationale                  eintraf, so schnell dürfte der Boom auch      einen nachhaltigen Ertrag bezahlen, als in
Konjunkturlage rückt die Frage nach dem                    schon wieder vorbei sein. So prognosti-       der Peripherie ein Cashflow-Risiko zu ei-
Zeitpunkt der Zinswende in den Mittel-                     ziert auch die OECD in ihrem Konjunktur-      nem vergleichsweise ebenfalls hohen Preis
punkt, und die in den letzten Jahren ge-                   ausblick eine Abschwächung des globalen       einkaufen.
stiegenen Risiken auf dem Mehrfamilien-                    Wirtschaftswachstums, was eine zeitna-
hausmarkt lassen die Auswirkungen einer                    he Zinserhöhung wenig(er) wahrschein-          REGULIERUNG DER
Zinserhöhung auf Renditeliegenschaften                     lich macht.                                   ­K REDITVERGABE WIRD
aktuell von grossem Interesse erscheinen.                     Mit dem regionalen Ungleichgewicht         ­W AHRSCHEINLICHER
Aber auch wenn die Zinsthematik momen-                     scheint sich der Rendite-Spread zwischen         Inzwischen haben sich aber die Risiken
tan in aller Munde ist, stellt sich die Frage,             den peripheren und den zentralen Standor-     nicht nur in der Peripherie erhöht, sondern
ob die wahren Risiken für den MFH-Markt                    ten damit wieder zu öffnen, nachdem er in     auf dem Markt generell. Die SNB warnt im
nicht in Wirklichkeit auf der Cashflow-Sei-                den letzten Jahren aufgrund der Verschie-     Fall einer Zinserhöhung vor «substanziel-
te zu suchen sind. Denn Auslöser für die ge-               bung der Akquisitionsnachfrage in die Pe-     len Preiskorrekturen». Gleichzeitig ortet
ringfügig gestiegenen Bruttorenditen ist                   ripherie tendenziell schrumpfte. Von Vor-     sie «steigende Tragbarkeitsrisiken», weil
die Ertragssituation in den peripheren Re-                 sicht der Investoren ist in den Zentren       sich bei privaten Eigentümern von Mehr-
gionen, wo steigende Leerstände und sin-                   und deren Agglomerationen auf den ers-        familienhäusern «der Anteil neuer Hypo-
kende Mieten offenbar zu einer gewissen                    ten Blick kaum etwas zu spüren. So lie-       thekarkredite, bei denen die kalkulatori-
Vorsicht bei den Investoren geführt haben.                 gen die minimalen Diskontierungssätze         schen Kosten bei einem Zinssatz von 5%
Und allen Zinswende-Diskussionen zum                       für eine Top-Liegenschaft in der Stadt Zü-    nicht mehr durch den Nettomietertrag ge-
Trotz ist – wenn überhaupt – mittelfris-                   rich gemäss einer Umfrage von FPRE net-       deckt wären, von 49% auf 54%» erhöhte. Bei
tig höchstens ein erster kleiner Zinsschritt               to zwischen 2,1 und 2,5%. Aber vielleicht     kommerziellen Eigentümern liegt dieser
der Schweizerischen Nationalbank (SNB)                     ist gerade dies auf die Vorsicht der Inves-   Wert bei 51%. Ein Zinsanstieg auf 5% wird
zu erwarten. Trotz des «Mini-Booms» 2018                   toren zurückzuführen, welche sich sagen:      allerdings mittelfristig als unwahrschein-
                                                                                                         lich erachtet.
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                                                                                                         Käufer von Mehrfamilienhäusern dazu, ih-
                                                                                                         re Eigenkapitalrendite durch den Einsatz

                    www.visualisierung.ch                                                                von Fremdkapital zu maximieren, und zwar
                                                                                                         in besorgniserregendem Ausmass. Der An-
                                                                                                         teil der neu vergebenen Hypotheken mit ei-
                                                                                                         nem Belehnungsgrad von über 75% liegt bei

  16                                                                                                                                  IMMOBILIA / Januar 2019
gebaut wurde. Beinahe 17% der leerstehen-
                                                                                                           den Mietwohnungen liegt in Gemeinden,
                                                                                                           welche zusammen gerade einmal 4,3% der
                                                                                                           Schweizer Bevölkerung aufweisen. In den
                                                                   Die vom HEV                             Zentren und grosszentralen Agglomerati-
                                                                   Schweiz und                             onen sieht die Situation ganz anders aus.
                                                                   FPRE befragten                          Hier wohnen rund 40% der Bevölkerung,
                                                                   Experten gehen
                                                                   auch im Jahr 2019                       aber «nur» 20% der leerstehenden MWG
                                                                   von steigenden                          liegen in diesen Räumen. Abgesehen von
                                                                   Marktwerten von                         vereinzelten Gemeinden kann hier also
                                                                   Mehrfamilien­                           nicht von einem generellen Überangebot
                                                                   häusern aus.
                                                                                                           gesprochen werden. Angesichts der Tatsa-
                                                                                                           che, dass die Zuwanderung bestenfalls ge-
                                                                                                           ringfügig steigen wird und gleichzeitig auf
                                                                                                           Seite der Bautätigkeit keine Entspannung
                                                                                                           zu erwarten ist, dürfte die kurz- und mit-
                                                                                                           telfristige Zukunft kaum eine Trendwen-
                                                                                                           de bringen. Nimmt man die Entwicklung
                                                                                         BILD: 123RF.COM
                                                                                                           der jüngeren Vergangenheit als Massstab,
                                                                                                           so ist mit einem weiteren Anstieg der Leer-
                                                                                                           standsquote im Bereich MWG von 2,5 auf
                                                                                                           2,8% zu rechnen.
                                                                                                               Vor diesem Hintergrund scheinen die
                                                                                                           Renditeerwartungen eher zu steigen, denn
   privaten Eigentümern bei 30%, bei kom-       Hypothekarkreditvergabe im Wohnrendi-                      welcher Investor ist schon bereit, für eine
   merziellen Schuldnern bei 40%. Insgesamt­    tesegment in Betracht ge­zogen werden.»                    Liegenschaft mit unsicheren Erträgen ei-
   braut sich hier ein gefährlicher Cocktail­   Eine Regulierung der Kreditvergab­e bei                    nen hohen Preis zu bezahlen. Vermutlich
   zusammen,­der bei einem schnellen und        Wohnrendite­liegenschaften wird immer                      ist es noch zu früh, um in diesen Regionen
   starken Zinsanstieg vielen Investoren den    wahrscheinlicher.­                                         auf eine Trendwende bei den Marktwerten
   Magen verderben könnte. Solange die Zin-                                                                zu schliessen. Erste Anzeichen sind aber
                                                RENDITEERWARTUNGEN                                         vorhanden.
                                                ­D ÜRFTEN IN DER PERIPHERIE                                    An zentralen Standorten sind die Leer-
                                                 STEIGEN                                                   stände nach wie vor tief, und die Mieten zei-
                                                   Die vom HEV Schweiz und FPRE be-                        gen keine Abwärtstendenz. Insofern könn-
                                                fragten Experten gehen auch im Jahr 2019                   ten hier die Diskontierungssätze durchaus
    ABSEITS DER ZENTRUMSNAHEN
    REGIONEN WIRD DIE ERTRAGSSI­
                                                von steigenden Marktwerten von Mehrfa-                     noch sinken, insbesondere wenn die Risi-
    TUATION SCHWIERIGER, WEIL DIE               milienhäusern aus. Gleichzeitig erwarten                   koaversion der Investoren angesichts der
    INVESTOREN VORSICHTIGER GE­                 sie sinkende Marktmieten, was in der Kom-                  Probleme in der Peripherie zunimmt. Die
    WORDEN SIND. DIES SIND ERSTE                bination letztlich nur möglich ist, wenn die               von der SNB angemahnten Risiken dürften
    ANZEICHEN EINER TRENDWENDE                  Diskontierungssätze erheblich stärker sin-                 sich damit zumindest in diesen Regionen
    BEI DEN MARKTWERTEN VON                     ken als die Erträge. Ob dies auf der nationa-              weiter akzentuieren.
    MEHRFAMILIENHÄUSERN IN DER                  len Ebene so eintreten wird, ist gegenwärtig
    PERIPHERIE.                                 schwer zu sagen. In den peripheren Regio-
                                                nen werden die Leerstände weiter steigen
                                                                                                                         *RAPHAEL
                                                und die Mieten tendenziell sinken.                                       ­SCHÖNBÄCHLER
   RAPHAEL SCHÖNBÄCHLER
                                                   Die nationale Leerstandsquote von 2,5%                                Der Autor ist Partner bei
                                                bei Mietwohnungen vermag wenig über die                                  ­Fahrländer Partner
                                                regional stark unterschiedlichen Marktla-                                 ­Raumentwicklung (FPRE).
                                                gen auszusagen. So weisen rund 200 Ge-                     ANZEIGE
                                                meinden in der Schweiz im Mietwohnungs-
   sen langsam steigen, haben die Eigentü-      bereich Leerstandsquoten von 10% und
   mer Zeit, sich an die neuen Gegebenheiten­   mehr auf. Das Problem ist dabei weniger
                                                                                                           Konflikte im StWE mediativ klären
   anzupassen. Bleiben die Zinsen dag­egen      die rückläufige Nachfrage, denn diese war                   ME-Versammlungen moderieren
   tief, könnten die Risiken noch weiter zu-    in den betroffenen Gemeinden schon im-                           Moderator / Mediator M.A.
   nehmen. Anscheinend geht die SNB vom         mer relativ moderat. Das Problem ist, dass                    empfiehlt sich. Tel. 044 251 08 41
   letztgenannten Szenario aus: «Diesbezüg-     an diesen Standorten trotz der schwachen                     www.kreuzplatz-mediation.ch
 en unserer
   lich sollten gezielte Massnahmen für die     Nachfrage eine Vielzahl von Wohnungen

hrigen                                                                                                                                               17
   IMMOBILIA / Januar 2019
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
   DIE SIEGER DES WETTBEWERBS

                                                                                          Die Bau- und Immobilienwirtschaft

TOP 10 DIGITAL
                                                                                          setzt sich intensiv mit dem digitalen
                                                                                          Wandel auseinander. Die exklusive
                                                                                          Auswertung «Top 10 Digital Real
REAL ESTATE                                                                               Estate» präsentiert die besten
                                                                                          Innovationen der Schweizer Branche.
                                                                                          TEXT—JÜRG ZULLIGER*

    Die Auszeichnung «Digital Top 10» zeigt,    Unternehmen­der Bau- und Immobilien-
welche neuen Tools die Schweizer Immo-          wirtschaft eigenes Knowhow und eigene
bilienwirtschaft voranbringen. Auffallend       Abteilungen aufgebaut. So erkannte Imple-
sind bei der diesjährigen Ausgabe die gros-     nia Schweiz AG eine wichtige Lücke in der
sen Fortschritte mit Virtual und Augmented      Analyse und Weiterentwicklung von Immo-
Reality. AR-Anwendungen liefern digitale        bilienportfolios: Unter dem Namen «Scree-
Zusatzinformationen in Echtzeit, etwa über      ning» hat der Schweizer Baukonzern in-
eine 3D-Brille oder auf dem Display eines       house ein eigenes Tool entwickelt, das vor
Smartphones. Beispiel dafür ist die von RAI     allem das baurechtliche Potenzial von Par-
Lab @ Raiffeisen entwickelte App «Luna».        zellen auslotet (maximale Ausnützungsflä-
Per Sprachbefehl sagt ein Kunde zum Bei-        che, Potenzial für Investitionen etc.).
spiel: «Luna, ich möchte ein Haus mit sechs
Zimmern, zwei Badzimmern und drei Stock-        DIE TREIBER DER INNOVATION
werken.» Weiter entscheidet sich der Kunde          Livit und der Technologiepartner Ar-
für bestimmte Eigenschaften in der Wohn-        chilyse überzeugten die Expertenjury von               SWISS LIFE:
umgebung und definiert seine Wunschregi-        «Top 10» mit einem neuartigen Tool, wel-
on. Auf spielerische und optisch höchst an-     ches die Marktpreise von Mietwohnun-                   MIETPREISSCHÄTZUNG
sprechende Art und Weise (mit 3D-Brille         gen schätzt. Interessant ist dabei vor allem,          WOHNUNGEN
im Beratungsgespräch) bekommt der Kun-          dass die ganz spezifischen Eigenschaften
de konkrete Eindrücke, wie sein Wunsch-         von Wohnungen in 3D (Geometrie, Licht,
objekt aussehen und was es kosten könnte.       Grundriss) in einem Detaillierungsgrad be-
Auch die SBB setzten auf Augmented Reali-       rücksichtigt werden, wie das bisher noch
ty (AR), etwa für die Informationen und Ori-    nicht möglich war. Auf grosse Resonanz in
entierung an Bahnhöfen. Die AR-App der          der Kategorie Portfoliomanagement sties-
SBB spielt den Bahnkunden am HB in Zü-          sen Wüest Partner mit ihrem digitalen
rich direkte Informationen auf das Display      Analysetool «Wüest Insights» sowie Win-
ihres Smartphones. Wann und wo fährt das        casa mit dem «Portfolioscreening». Die
nächste Tram? Wo hat es noch am meisten         Auszeichnung «Top 10» der Schweiz erhält
Platz im Zug? Der Nutzer muss lediglich die     weiter bonacasa, und zwar für die stetige              Das Modell kombiniert vollständige Objektda­
App laden und das Handy in eine bestimmte       Weiterentwicklung des ganzheitlichen An-               ten in 3D und das Geomodell Schweiz in 3D.
Richtung halten. Die dahinter liegenden Al-     satzes für modernes und sicheres Wohnen,
gorithmen erkennen die exakte Position und      für die Services und Vernetzung in Gebäu-                 Das neu entwickelte Mietpreismodell
liefern umgehend relevante Informationen.       den. Mit der «Smart Living Loft» bündelt               ermöglicht die exakte und marktgerech-
                                                bonacasa das Wissen von 18 Kooperations-               te Schätzung von Mieten; neu ist vor allem
DIGITALE VERMARKTUNG                            partnern aus Industrie und Wissenschaft.               der Einbezug der individuellen Charakte-
    Der Online-Büro-Konfigurator, den Cre-          Siemens Schweiz und Leicom überflügel-             ristika einer Wohnung. Vermieter haben
dit Suisse Asset Management für das Büro-       ten die Konkurrenz in der Sparte digitale Ge-          damit ein innovatives Tool zur Hand, um
haus New Leonardo entwickelt hat, schafft       bäudetechnik und moderne Leitsysteme. Die              proaktiv auf die anspruchsvoller werden-
völlig neue Möglichkeiten in der Vermark-       beiden ausgezeichneten Tools zeigen, dass              de Vermarktungssituation zu reagieren,
tung. Ursprünglich war der Car-Konfigura-       es Investoren und Bauherrschaften nicht                Leerstände zu vermeiden und der drohen-
tor der Auto­mobilindustrie das Vorbild der     mit digitalen Instrumenten für Entwurf und             den Renditekompression entgegenzuwir-
Applikation: Der Kunde stellt seinen neu-       Planung bewenden lassen sollten. Die durch-            ken. Herzstück und gleichzeitig Innovati-
en Wagen mit allen Optionen selbst zusam-       gängige Digitalisierung bis zu den Sensoren            on des Mechanismus ist der Einsatz eines
men. Mit dem Bürokonfigurator definiert         und der Steuerung von Anlagen eröffnet völ-            Machine Learning basierten Preismodells
der Miet­  interessent sämtliche Vorgaben       lig neue Perspektiven (präventive Wartung,             mit Hunderten wohnungsspezifischen Da-
wie etwa Anzahl Arbeitsplätze, gewünsch-        Energieoptimierung, Erkennung von Mus-                 tenpunkten, die bisher nicht quantifizier-
te Fläche, Zusatzoptionen, Arbeitsplatzkon-     tern in der Benutzung von Räumen und bes-              bar waren. Dazu gehören beispielsweise
zept etc. und bekommt von der Applikation       sere Steuerung etc.). Damit dokumentieren              Lichtverhältnisse, Ausblick, Lärmeinflüs-
eins zu eins und ohne Zeitverzögerung ein       die «Top 10», dass die Branche mit durchgän-           se oder Geometrien der Grundrisse. In
entsprechendes Angebot unterbreitet. Die        gigen Vernetzungen schon wesentlich weiter             Kombination mit einer Vielzahl von tages-
Software meistert dabei die Aufgabe, je nach    ist als noch vor zwei oder drei Jahren.               aktuellen Markt-, Standort- und Liegen-
Anfrage die noch verfügbaren Flächen im                                                                schaftsdaten kann die Marktmiete präzi-
Gebäude «intelligent» zusammenzufügen.                                                                 se evaluiert werden. Das neue Modell von
                                                              *JÜRG ZULLIGER
    Während ein Teil der diesjährigen «Top                                                             Swiss Life ist breiter abgestützt als bishe-
                                                              Der Autor, lic. phil. I, ist Fachjour-
10» von Start-ups initiiert wurden, also qua-                 nalist und Buchautor mit dem
                                                                                                       rige Schätzverfahren, die sich vor allem
si «out of the Box» und losgelöst vom Tages-                  Themenschwerpunkt Immobilien             auf den Standort und auf Daten des Immo-
geschäft, haben inzwischen viele grössere                     und Immobilienwirtschaft.                bilienmarktes abstützen.

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