www.ooe.lko.at - Tätigkeitsbericht 2016 Landwirtschaftskammer Oberösterreich
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Inhalt Vorwort ...................................................................................................................................................... 3 Agrarpolitik: Bauernjahr 2016 .................................................................................................................... 4 Vollversammlungen – Das Bauernparlament 2016 .................................................................................... 9 Interessenvertretung ............................................................................................................................... 10 Ausgleichszahlungen und Förderungen 2016 .......................................................................................... 14 Qualitätsmanagement in der Beratung .................................................................................................... 16 Betriebs- und Unternehmensberatung, Arbeitskreise ............................................................................. 17 Bauberatung .............................................................................................................................................19 Ernährung und Direktvermarktung .......................................................................................................... 20 Urlaub am Bauernhof............................................................................................................................... 22 Biologischer Landbau .............................................................................................................................. 23 Landjugend und Bäuerinnen .................................................................................................................... 24 Rechts- und Sozialberatung ..................................................................................................................... 25 Rinderhaltung .......................................................................................................................................... 28 Fütterungsberatung ................................................................................................................................. 28 Milchleistungsprüfung ..............................................................................................................................31 Schweinehaltung ..................................................................................................................................... 32 Schaf-/Ziegenhaltung ............................................................................................................................... 33 Geflügelwirtschaft ................................................................................................................................... 33 Pferdezucht und Pferdewirtschaft ........................................................................................................... 34 Teichwirtschaft ........................................................................................................................................ 34 Wildhaltung.............................................................................................................................................. 34 Pflanzenproduktion .................................................................................................................................. 35 Forst und Bioenergie ............................................................................................................................... 40 LFI – Ländliches Fortbildungsinstitut ....................................................................................................... 48 Lehrlings- und Fachausbildungsstelle ...................................................................................................... 51 Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................................................................ 52 Aus dem Land – Initiativen und Projekte ................................................................................................. 55 Leistungsbilanz zur Kammerarbeit ........................................................................................................... 60 Kundenservice, Personal, Finanzen ......................................................................................................... 61 Oranisation und IT ................................................................................................................................... 62 Aufbau und Organisation – Bundes- | Landes- | Bezirks- und Gemeindeebene ....................................... 63 Mitglieder der Vollversammlung.............................................................................................................. 64 LK-Bezirksbauernkammern | Beratungsstellen für Tierproduktion .......................................................... 65 Impressum ...............................................................................................................................................66
Vorwort LK-Strukturreform sichert Leistungsangebot Die rückläufige Zahl an bäuerlichen Betrieben, posten keinesfalls mehr als sinnvoll erscheinen die rückläufige öffentliche Finanzierung und die lässt. sich daraus ergebenden Personalreduktionen, steigende Anforderungen an die Spezialisierung Zielsetzungen der Reform der Beratung und neue Methoden bei der Erbrin- Angesichts der immer knapper werdenden Kam- gung von Beratungsleistungen machen eine Re- merfinanzierung kann nur durch strukturelle Än- form der Dienststellenstruktur erforderlich. Die derungen eine Aufrechterhaltung des bewährten bisher 15 Dienststellen im Bereich der Bezirks- und umfangreichen Leistungsangebotes sicher- bauernkammern werden ab heuer schrittweise gestellt werden. Ohne Gegenmaßnahmen müss- auf acht Dienststellen zusammengeführt. Die te die Landwirtschaftskammer nach einer Vor- im Landwirtschaftskammergesetz vorgesehene schaurechnung einen bis zum Jahr 2020 auf ca. Eigenständigkeit der Bezirksbauernkammern auf 2 Millionen Euro ansteigenden Haushaltsabgang ÖR Ing. Franz Reisecker der Funktionärsebene mit der Struktur der Orts- hinnehmen. Präsident bauernschaften bleibt jedoch in der bisherigen Daher muss nun rasch und konsequent gegenge- Form erhalten, um auch auf Ebene des politi- steuert werden. Mit größeren Dienststellen sind schen Bezirks gegenüber Ämtern und Behörden durch eine bessere Spezialisierungsmöglichkeit eine wirksame Vertretung bäuerlicher Interes- weitere Effizienzsteigerungen in der Leistungser- sen sicherzustellen. Das bedeutet in den meis- bringung und damit Personaleinsparungen mög- ten Fällen, dass zwei Bezirksbauernkammern lich. Vom Bundesrechnungshof wurde bereits im künftig eine gemeinsame Dienststelle mit einem Zuge einer Gebarungsprüfung im Jahr 2005 die Dienststellenleiter zur Aufgabenerledigung in Zusammenlegung einzelner Dienststellen ange- den Geschäftsfeldern der Interessenvertretung, regt. Das nunmehrige Reformprojekt geht über Beratung, Bildung und INVEKOS-Service zur Ver- die damaligen Empfehlungen deutlich hinaus. fügung steht. Mit dieser Reform wollen wir das Letztendlich kann den steigenden Kundenanfor- bewährte Leistungsangebot für die Mitgliedsbe- derungen in der Arbeit der Landwirtschaftskam- triebe aufrecht erhalten und konsequent auf die mer sowie dem Wunsch nach Bereitstellung eines künftigen Anforderungen der bäuerlichen Unter- weiterhin umfassenden Leistungsangebotes in nehmer ausrichten. Damit können wir auch in Zu- den Regionen nur mit entsprechenden Mindest- kunft ein hohes Qualitätsniveau in der Leistungs- größen bei den Dienststellen entsprochen wer- erbringung für die Kammermitglieder erhalten den. Mag. Friedrich Pernkopf und bei einer stabilen öffentlichen Finanzierung Kammerdirektor auch die LK-Finanzierung mittelfristig sicherstel- Herzlichen Dank len. Im Mittelpunkt steht der sorgsame Umgang Nur durch die intensive Zusammenarbeit von mit den uns von den Mitgliedsbetrieben und der Funktionären und Mitarbeitern im Rahmen der öffentlichen Hand anvertrauten Mitteln. Selbstverwaltung konnte eine umfassende Kam- merreform auf den Weg gebracht werden. Viel an Neue Dienststellenstruktur detaillierter Umsetzungsarbeit liegt aber noch vor Die Neustrukturierung der Dienststellen orien- uns. Ihnen allen dürfen wir unsere Anerkennung tiert sich vor allem an der gegebenen räumlichen für die bisherige konstruktive Mitarbeit zum Aus- Verteilung der Mitgliedsbetriebe sowie auch an druck bringen. der vorhandenen Gebäudesubstanz der Land- Unser ganz besonderer Dank gilt unseren öffent- wirtschaftskammer. Unter Berücksichtigung der lichen Geldgebern, dem Land Oberösterreich und Empfehlungen des Rechnungshofes und der im dem Ministerium für ein Lebenswertes Öster- Landwirtschaftskammergesetz verankerten Kri- reich. Nur mit deren Unterstützung konnten den terien der Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Mitgliedern auch 2016 professionelle Dienstleis- Effizienz der Mittelverwendung hat die LK-Voll- tungen in den Bereichen Interessenvertretung, versammlung die Strukturreform im Juni 2016 Beratung, Bildung und Ausgleichszahlungen an- einstimmig beschlossen. geboten werden. Unser abschließender Dank gilt Die bisherigen Reformmaßnahmen wurden unseren Kammermitgliedern, den Bäuerinnen und schwerpunktmäßig im Bereich der Abteilungen Bauern sowie den Grundeigentümern. Es sind ab- am Hauptsitz der Landwirtschaftskammer in Linz solut unverzichtbare Leistungen, die diese für un- umgesetzt. So wurde die Zahl der Abteilungen ser Land und die gesamte Gesellschaft erbringen. seit Beginn der 90er Jahre von 11 auf 7 reduziert und damit auch schon bisher mehrere Spitzen- dienstposten eingespart. Weitere Personalein- Landwirtschaftskammer Oberösterreich sparungen sind in den letzten Jahren quer über die Dienststellen hinweg durch die Reduktion von einzelnen Dienstposten erfolgt. Bei mehreren Dienststellen im Bereich der Bezirksbauernkam- mern ist man nun aber an eine kritische Größe Mag. Friedrich Pernkopf ÖR Ing. Franz Reisecker gelangt, die eine weitere Reduktion der Dienst- Kammerdirektor Präsident |3
Agrarpolitik Bauernjahr 2016 mit äußerst durchwachsener Bilanz Das Bauernjahr 2016 weist eine sehr durchwach- Schwere Marktverwerfungen auf dem sene Bilanz auf. Die schwierige Agrarmarktsituati- europäischen Milchmarkt on war vor allem auf das russische Importembargo, Auf die Abschaffung der EU-Milchquoten folgte niedrige Energiepreise und Produktionsüberhänge 2015 und im ersten Teil des Jahres 2016 eine in der Milch- und Schweinebranche zurückzufüh- starke Erhöhung der Produktion. So begann das ren. Verschärft wurde die Situation durch massive Jahr 2016 mit einem Plus von fünf Prozent an Spätfrostschäden bei Obst und Gemüse im Früh- produzierter Milch im Vergleich zu Anfang 2015. Bäuerliche Einkommen jahr. Auf der politischen Ebene wurden verbes- Trotz der ausgeweiteten Interventionsmenge für 2016 stark unter Druck. serte Förderbedingungen für Berg- und Grünland- Magermilchpulver fiel der Milchpreis in Öster- bauern und eine SVB-Beitragsgutschrift erreicht, reich auf knapp über 27 Cent Auszahlungspreis. andere politische Fragen fordern weiterhin den Der Kieler Rohstoffpreis erreichte im März sogar massiven Einsatz der bäuerlichen Interessensver- einen historischen Tiefstwert von 19,80 Cent. tretung. Erfreulich hoch blieben hingegen die Preise in den Spezialsparten Biomilch und Heumilch. Marktgeschehen Appelle der Verarbeiter, die zusätzliche Milch beispielsweise in der Kälberaufzucht zu ver- Schweinemarkt findet in die richtige Spur wenden, alternative Verrechnungsmodelle ein- Das erste Halbjahr 2016 bot für die Schweine- zelner Molkereien und die im Juli beschlossene produzenten ein äußerst schwieriges Umfeld und Milchmengenreduktion erreichten schließlich eine schwache Preise. Einerseits belasteten die für den Trendumkehr und sorgten dafür, dass die Pro- russischen Markt eingeplanten 300.000 Tonnen duktion im September 2016 erstmals wieder un- Schweinefleisch aufgrund des Embargos die hei- ter den Vergleichswert von 2015 fiel. mischen Märkte, andererseits stieg die Produk- tion vor allen in Norddeutschland und Spanien. In den letzten Monaten konnten daher moderate Dies führte auch für die Ferkelerzeuger zu gerin- Preissteigerungen erreicht werden. Mit 30 Cent geren Einkünften. Auszahlungspreis zu Jahresende ist aber immer Trotz kurzfristiger Preisstabilisierungen durch die noch Aufholbedarf nach oben gegeben. Förderung der privaten Lagerhaltung konnte erst Die Entwicklungen auf dem Milch- und Schwei- das starke Anziehen der Exporte Richtung Asien nemarkt zeigten drastisch auf, dass die EU nur und dabei vor allem China die Märkte entschei- über sehr eingeschränkte Marktordnungsinstru- dend entlasten. Mit dem Export von 2,73 Milli- mente verfügt und das Preisniveau nicht direkt onen Tonnen Schweinefleisch wurde 2016 ein bestimmen kann. Die europäischen Märkte sind neuer Rekord aufgestellt, mehr als zehn Prozent mittlerweile fest in die Weltmärkte integriert. der EU-weiten Produktion gingen in den Export. Ab Mitte des Jahres konnten daher konstante Preise von rund 1,50 Euro je Kilogramm erreicht Frostschäden in Oberösterreich vor allem werden und auch die Ferkelpreise entsprechend beim Obst stabilisiert werden. Drei Frostnächte in der letzten Aprilwoche rich- teten auch in Oberösterreich erhebliche Schä- den bei Steinobstkulturen, im Weinbau sowie in Apfelanlagen und bei Erdbeeren an. Am 18. Mai wurde im Parlament eine Anpassung des Katastrophenschutzgesetzes beschlossen und noch im Jahr 2016 knapp eine Million Euro an 65 landwirtschaftliche Betriebe in Oberösterreich ausbezahlt. Für die Zukunft haben sich Bund und Länder geeinigt, dass für versicherbare Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen keine Katast- rophenfondsmittel mehr zur Verfügung gestellt werden. Stattdessen werden künftig die Prämien für Versicherungen gegen Frost und Hochwasser zu 50 Prozent aus dem Katastrophenfonds ge- fördert, so wie dies bereits bei der Prämie für Hagelschäden üblich ist. 4|
Agrarpolitik Nationale Politik und Landespolitik den, ist für die Landwirtschaft und die gesamte Wertschöpfungskette wirtschaftlich kontrapro- Einkommensrückgang erfordert duktiv. Dadurch wird bei den Konsumenten ein Entlastungsmaßnahmen völlig falsches Preisgefühl erzeugt und der mit 11,6 Von 2012 bis 2015 sanken die bäuerlichen Ein- Prozent ohnehin schon sehr geringe Anteil der Le- kommen vier Jahre hintereinander. Um diesen bensmittelkosten am Haushaltseinkommen weiter Trend 2016 aufzuhalten, forderte die Bauern- gesenkt. Es wird daher ein weiterer Ausbau der Her- vertretung vehement politische Maßnahmen zur kunftskennzeichnung für Lebensmittel angestrebt. Stützung der bäuerlichen Betriebe. Vor allem die Benachteiligung der österreichischen Tierwohl rückt stärker ins öffentliche Bauern gegenüber ihren europäischen Mitbe- Interesse werbern beim Agrardiesel ist nicht mehr länger Ein zentrales Thema der politischen Diskussion tragbar. Dementsprechend wurde in den Vollver- waren 2016 zusätzliche Tierwohlmaßnahmen. sammlungen die Wiedereinführung eines steuer- Vor allem von Tierschutz-NGOs aber auch in lich begünstigten Agrardiesels gefordert. Auch der Gesellschaft werden die Bedingungen in der im Jahr 2017 wird dieses Anliegen weiter aktiv Tierhaltung verstärkt thematisiert und Verbesse- vertreten werden. rungen gefordert. Daher wurde im Rahmen der Tierwohl und die bäu- Bei einem anderen zentralen Anliegen der Bau- Ländlichen Entwicklung eine neue Tierwohlmaß- erliche Tierhaltung ernvertretung konnte zumindest ein Teilerfolg er- nahme für die Gruppenhaltung auf eingestreuten stehen im Blickpunkt reicht werden. Nach anhaltenden Diskussionen Liegeflächen mit erhöhtem Platzangebot für die der Gesellschaft. über den Erlass einer Quartalszahlung einigten Rinder- und Schweinemast bzw. die Sauenhaltung sich die Koalitionsparteien auf eine Reduktion aufgenommen. der im Jänner 2017 fälligen SVB-Quartalszah- Heftige Diskussionen verursachen auch chirurgi- lung um 53 Prozent. Damit verbleiben fast 90 sche Eingriffe bei Nutztieren wie die Enthornung Millionen Euro zusätzlich auf den heimischen Hö- von Kälbern und Milchziegen, die Kastration und fen. Der daran gebundene jährliche Entfall von das Schwanzkupieren beim Ferkel. Unter Feder- 30 Millionen Euro aus der Tabaksteuer ist aus führung des Gesundheitsministeriums wird der- Sicht der Interessenvertretung inakzeptabel. zeit mit Vertretern aller Anspruchsgruppen eine Um auch kleineren Betrieben die Möglichkeit zu rechtliche Neuregelung dieses Themenbereiches geben, ihre SVB-Beiträge auf Basis der realen erarbeitet. Besonders bei der Ferkelkastration Einkommenssituation zu bezahlen, wurde in der drohen große wirtschaftliche Einbußen, da keine letzten Vollversammlung ein Antrag auf Absen- wirtschaftlichen und gesellschaftlich akzeptab- kung der Mindestbeitragsgrundlage in der Opti- len Alternativen zur Verfügung stehen. on eingebracht. Grundsätzlich werden umfassendere Tierwohl- maßnahmen von den Landwirten und der Land- Der Wert heimischer Lebensmittel im Fokus wirtschaftskammer begrüßt. Der dabei anfallen- Mit vielfältigen Maßnahmen in der Öffentlichkeits- de Zusatzaufwand muss aber entweder durch arbeit, der Novelle des Bundesvergabegesetzes Ausgleichszahlungen oder höhere Preise langfris- und einem Ausbau der Herkunftskennzeichnung tig abgedeckt sein. Es ist den Konsumenten noch standen 2016 die Qualität und der Mehrwert ös- stärker zu kommunizieren, dass mehr Tierwohl terreichischer Lebensmittel im Fokus der Land- auch entsprechend höhere Preise beim Endpro- wirtschaftskammer. dukt bedeutet. Die Landwirtschaftskammer lehnt Bei der öffentlichen Ausschreibung einer Viel- neue Vorschriften klar ab, wenn diese nur eine zahl von Produkten gilt künftig ab 100.000 Euro Mehrbelastung der Bauern zur Folge haben. das Bestbieter-Prinzip. Als Qualitätskriterien kön- nen damit neben dem Preis auch Gütesiegel und definierte Produktionsbedingungen heran gezo- gen werden. Während Regionalität und Qualitätsbewusstsein bei den Konsumenten im Einzelhandel bereits gut verankert sind, fehlt in der außer Haus Verpfle- gung meist jeder Hinweis auf die Herkunft der verwendeten Lebensmittel. Dieser wachsende Bereich mit fast drei Millionen Essen täglich wird nun durch die von den Landwirtschaftskammern gestartete Initiative „Gut zu wissen“ erfasst. Verlangt wird eine verpflichtende Herkunfts- kennzeichnung für Fleisch und Eier. Als wichtigster Absatzkanal wurde auch der Le- bensmitteleinzelhandel aufgefordert, den österrei- chischen Lebensmitteln mehr Wertschätzung ent- gegen zu bringen. Vor allem die weit verbreitete Praxis, Lebensmittel als Lockangebote zu verwen- |5
Agrarpolitik Kammerreform sichert Leistungsangebot in Grünland-Programm und Landes Top-Up für den Regionen Bergbauernförderung Eine zentrale Herausforderung im vergangenen Als einziges Bundesland wird Oberösterreich im Jahr 2016 als auch in den kommenden Jahren Jahr 2017 den maximal möglichen Top-Up Be- wird die in der Vollversammlung einstimmig be- trag bei der Bergbauernförderung auszahlen. schlossene Reform der Dienststellenstruktur in Ergänzend dazu wird ein Landes Grünland Pro- Einstimmiger Be- der Landwirtschaftskammer sein. Die rückläufi- gramm aufgelegt und damit vor allem die von schluss in der Vollver- ge Zahl an bäuerlichen Betrieben, die rückläufi- der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik haupt- sammlung für notwen- ge öffentliche Finanzierung und die steigenden betroffenen Milchvieh- und Rinderhalter gezielt dige Kammerreform. Anforderungen an die Spezialisierung der Bera- unterstützt. tung erfordern eine Konzentration der verfügbaren Ressourcen auf zukünftig acht anstatt der aktuell Registrierkassenpflicht 15 Dienststellen. Damit kann auch in Zukunft Auch aufgrund des erfolgreichen Einsatzes der ein hohes Qualitätsniveau in der Leistungserbrin- Landwirtschaftskammer erfolgten Anfang Au- gung erhalten und bei einer stabilen öffentlichen gust Erleichterungen bei der Registrierkassen- Finanzierung die LK-Finanzierung mittelfristig si- pflicht für Unternehmen, Landwirtschaft und chergestellt werden. Vereine. Die vorgeschlagene Neustrukturierung der Dienst- stellen orientiert sich vor allem an der gegebenen Für Umsätze im Freien, bei Buschenschank und räumlichen Verteilung der Mitgliedsbetriebe so- auf Hütten kann mit Einschränkungen die verein- wie an den vorhandenen Gebäuden. Die Umset- fachte Losungsermittlung angewendet werden. zung der neuen Dienststellenstruktur soll nach Es besteht in diesen Fällen weder Registrierkas- Maßgabe der organisatorisch technischen sowie sen- noch Belegerteilungspflicht. räumlichen Möglichkeiten schrittweise bis spä- testens Anfang 2019 erfolgen. Änderung des OÖ Jagdgesetzes bei Wildschadensverfahren Neue Einheitswerte treten in Kraft Die Ende 2016 beschlossene Änderung des Aufgrund der Verzögerungen bei der Aussendung Jagdgesetzes bringt neben anderen Neuerun- der neuen Einheitswertbescheide forderte die gen insbesondere auch Änderungen im Wild- Vollversammlung wiederholt eine Verschiebung schadensverfahren. Nach länger andauernden, der Wirksamkeit der neuen Einheitswerte für die intensiven Verhandlungen zwischen der Land- Einheitswert-Neube- SVB-Beitragsberechnung. Eine entsprechende wirtschaftskammer OÖ, dem OÖ Landesjagd- rechnung sichert Pau- Resolution wurde auch in der letzten Vollver- verband und dem Land OÖ wurde ein für alle schalierungssystem. sammlung im Dezember 2016 einstimmig be- Seiten akzeptables Ergebnis erzielt. schlossen. Die Leistungen der SVB und deren Finanzierung In Zukunft werden Grundbesitzer im Falle über- bildeten 2016 auch über die Einheitswerterhö- zogener Wildschadens-Forderungen an den Ge- hung hinaus ein bestimmendes Thema in der richtkosten beteiligt. Ergänzend dazu stehen Vollversammlung und in den Ausschüssen. auf der Landwirtschaftskammer künftig eigene Berater für die Wildschadensbewertung zur Ver- Änderungen im Programm ländliche fügung. Entwicklung Mit dem vereinbarten Gesamtpaket wird die Wild- Aufgrund der erheblichen Unterausschöpfung der schadensproblematik weiter versachlicht und ein ÖPUL-Mittel im Jahr 2015 (400 statt 455 Millio- gutes Miteinander zwischen Jägern und Grundbe- nen Euro) hat das Ministerium für ein lebenswer- sitzer gestärkt. tes Österreich in Abstimmung mit der Landwirt- schaftskammer eine Änderung des Programmes Ablehnung der generellen Öffnung von Ländliche Entwicklung erarbeitet. Forststraßen Verlängerter ÖPUL- Die im Mai von der EU angenommene Programmän- Die im Forstgesetz geregelte Nutzung des Wal- Einstieg und neues OÖ. derung verlängerte die Möglichkeit zum ÖPUL-Ein- des zu Erholungszwecken ist aufgrund der viel- Grünlandprogramm. stieg bis zum Herbstantrag 2016 (Antragsjahr fältigen Funktionen des Waldes auf das reine Be- 2017 mit fünfjähriger Programmlaufzeit bis 2021). treten beschränkt. Die Landwirtschaftskammer Wesentliche Änderungen betreffen auch den Be- setzt sich daher aktiv gegen das Bestreben von reich der Investitionsförderung sowie die neue Mountainbike-Organisationen und Alpinvereinen Kombinierbarkeit des Bio-Zuschlages in der In- ein, die Forststraßen generell für Fahrräder zu vestitionsförderung mit dem Junglandwirtezu- öffnen. schlag bzw. dem Zuschlag für die BHK-Gruppen 3 und 4. Das Schaffen zusätzlicher Mountainbike-Stre- Mit der LE-Programmänderung erfolgte auch cken auf Basis vertraglicher Regelungen zwi- die Genehmigung für die Umsetzung des neu- schen Eigentümern und Nutzergruppen stellt en OÖ. Grünlandprogrammes, das nunmehr aus Sicht der LK den einzig gangbaren Weg für als „Grundwasserschutzprogramm“ umgesetzt den geforderten Ausbau des Streckennetzes wird. dar. 6|
Agrarpolitik Einsatz für Neuregelung der Besteuerung von te es einer Summe von ca. 55 Millionen Euro Leitungsrechten aufgeteilt auf fünf Jahre. Die Landwirtschafts- Starkes Engagement der Landwirtschaftskammer kammer Oberösterreich fordert eine rasche und Oberösterreich erforderte auch die steuerliche ausreichende Nachfolgeregelung für Biomasse- Beurteilung von Entschädigungen für die Einräu- kraftwerke und Biogasanlagen, um den Betrieb mung von Leitungsrechten. Die von Finanzminis- weiterhin garantieren zu können. terium vorgeschlagene Besteuerung war für die Landwirtschaftskammer nicht akzeptabel. Europäische Politik Die Zustimmung zum vorgeschlagenen „Abge- ltungsmodell“ wäre nur mit einem geringeren Diskussionen um die Gestaltung der Steuersatz vorstellbar. Die Verhandlungen über europäischen Handelsbeziehungen ein für beide Seiten akzeptables Modell dauern Agrar- und Lebensmittelexporte sind sowohl auf über den Jahreswechsel hinaus an. österreichischer als auch auf EU-Ebene von zen- traler Bedeutung. Mit Exporten im Volumen von VfGH-Entscheidung zur Veröffentlichung von 130 Milliarden Euro und Importen von 112 Milli- Direktzahlungen arden Euro ist die EU weltweit mit Abstand der Handel ist zentral für Die Landwirtschaftskammer hat Ende Mai 2015 größte Exporteur von Agrargütern und Lebens- die europäische Land- die Veröffentlichung der Agrarzahlungen bei der mitteln. Die EU verhandelt daher mit einer stei- wirtschaft. Datenschutzbehörde und anschließend vor dem genden Zahl an Staaten bilaterale Handelsver- Verfassungsgerichtshof (VfGH) bekämpft. An- träge. Die Landwirtschaftskammer achtet dabei fang 2016 hat der VfGH die Beschwerde abge- genau auf die zu erwartenden Vor- und Nachtei- lehnt und den Gang zum Europäischen Gerichts- le für die oberösterreichischen Bauern, möchte hof verwehrt. aber auch Exportpotentiale für die österreichi- Damit ist der Instanzenzug in Österreich er- schen Qualitätsprodukte nutzen. schöpft und die Veröffentlichung der Zahlungen kann rechtlich nicht mehr angefochten werden. Beim Ende Oktober unterzeichneten Handels- und Diese Scheintransparenz wird von der Landwirt- Wirtschaftsabkommen CETA zwischen der EU schaftskammer weiterhin scharf kritisiert, da und Kanada wurden agrarische Interessen um- andere öffentliche Transferleistungen nicht ver- fassend integriert. Sowohl die hohen Lebensmit- öffentlicht werden. telstandards in der EU als auch das Herkunfts- system sind darin ausdrücklich anerkannt. Für Verfassungsgerichtshof bestätigt sensible Sparten sieht das Abkommen Schutz- Anerbengesetz mechanismen vor. Mit einer Entscheidung vom Dezember 2015 be- stätigt der Verfassungsgerichtshof die Verfas- sungskonformität des Anerbengesetzes, welches die bäuerliche Erbteilung regelt. Die Landwirt- schaftskammer Österreich freut sich über die er- folgreiche Verteidigung dieser für die Land- und Forstwirtschaft wichtigen gesetzlichen Regelung. Es ist damit sichergestellt, dass die bäuerliche Hofübernahme auch in Zukunft unter wirtschaft- lich vertretbaren Bedingungen erfolgen kann und eine Zersplitterung von landwirtschaftlichen Be- trieben verhindert wird. Ökostromanlagen brauchen dringend Nachfolgeregelung Mit der Einführung des Ökostromgesetzes 2002 wurden erstmals österreichweit einheitliche Be- dingungen für die Förderung von Ökostroman- lagen geschaffen. Die Verträge der daraufhin gebauten Biomasse- und Biogaskraftwerke be- ginnen nun auszulaufen und die Anlagen müss- ten ohne Nachfolgeregelung stillgelegt werden. Damit würden zusätzliche 265.000 Festmeter Waldhackgut den Markt belasten und eine sinn- volle Klimaschutzmaßnahme verschwinden. Die in der Koalition diskutierten Finanzmittel rei- chen bei weitem nicht für einen gesicherten Wei- terbetrieb der Anlagen aus. Insgesamt bedürf- |7
Agrarpolitik Bezüglich des aktuell verhandelten Abkommens Grieskirchen, Schärding, Braunau, Ried und Vöcklab- TTIP mit den USA forderte die Vollversammlung ruck wesentlich betroffen. Die Landwirtschaftskam- einstimmig den Abbruch der Verhandlungen ein. mer OÖ unterstützt die Bemühungen des BMLFUW, Zu groß sind die Unterschiede zwischen den Ver- die Neuabgrenzung des Sonstigen Benachteiligten handlungspartnern und damit auch die Risiken Gebietes zumindest auf den Beginn der kommenden für die europäische Landwirtschaft. Programmperiode im Jahr 2021 zu verschieben. Nach einer längeren Pause seit dem Jahr 2004 wurden zuletzt auch wieder die Freihandels- Verpflichtende Reduktion von gespräche zwischen der EU und den Merco- Ammoniak-Emissionen sur-Ländern Brasilien, Argentinien, Uruguay und Das Europäische Parlament und der EU-Umwelt- Paraguay aktiviert. Ein zentrales Element dieser ministerrat haben im Juli 2016 eine Einigung über Verhandlungen bildet die Landwirtschaft, in der die künftige Reduktion von Luftschadstoffen die südamerikanischen Staaten offensive Expor- erzielt. In der Anfang Dezember beschlossenen tinteressen haben. Die Landwirtschaftskammer NEC-Richtlinie wird auch die Reduktion von Am- stellt sich hier klar gegen Importkontingente bei moniak, der vor allem in der Landwirtschaft ent- Agrarprodukten als Verhandlungsmasse im Tausch steht, vorgeschrieben. Auf Drängen der Bauern- gegen Exportmöglichkeiten im Industriebereich. vertretung ist es in den Verhandlungen gelungen, das österreichische Minderungsziel für Ammoniak Verbot von Pflanzenschutzmitteln von den ursprünglich von der Europäischen Kom- auf Öko-Vorrangflächen mission vorgeschlagenen 19 Prozent im Zeitraum Ein EU-Vorschlag zur „Verwaltungsvereinfachung“ von 2020 bis 2030 auf 12 Prozent zu reduzieren. im Rahmen der GAP sieht auf Drängen von Dafür sind effizienzsteigernde Maßnahmen wie EU-Mitgliedstaaten Umwelt-NGOs vor, den Einsatz von Unkrautbe- stickstoffreduzierte Fütterung, die optimierte Aus- finden keine Mehr- kämpfungsmitteln (Herbiziden) auf Öko-Vorrang- bringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern und heit gegen Herbizid- flächen zu verbieten. Die Landwirtschaftskam- die Abdeckung von Güllegruben notwendig. Da- verbot auf Öko-Vor- mer setzt sich gegen diesen EU-Vorschlag ent- mit wird auch der betriebswirtschaftlich nach- rangflächen. schieden zur Wehr, um den wertvollen Anbau teilige Stickstoffverlust (ca. 45 kg pro Hektar GVO-freier Eiweißfuttermittel zu erhalten. landwirtschaftlicher Nutzfläche) eingedämmt. Leider zeichnet sich innerhalb der EU-Mitglied- staaten keine ausreichende Mehrheit gegen den Brexit – Folgen für die Landwirtschaft Kommissions-Vorschlag ab, wodurch ab 2018 mit Die aus europäischer Sicht folgenreichste poli- dem Verbot zu rechnen ist. tische Entscheidung des Jahres – der Austritt Großbritanniens aus der EU – hat auch Auswir- Glyphosat Zulassung kungen auf die europäische Landwirtschaft. Ein zentrales Thema des Jahres 2016 auf EU-Ebe- Mit einer Eigenversorgung von nur etwa 60 Prozent ne stellte die Wiederzulassung des Pflanzenschutz- ist Großbritannien ein wichtiger Netto-Importeur wirkstoffes Glyphosat dar. Österreich hat in den von EU-Agrarprodukten und Lebensmitteln. Die letzten Jahren aufgezeigt, wie ein verantwortungs- österreichischen Agrar- und Lebensmittelexporte voller Umgang mit glyphosathältigen Produkten nach Großbritannien lagen zuletzt bei etwa 200 funktionieren kann und bemüht sich auch auf Millionen Euro. Mit dem Verlust des Nettozahlers EU-Ebene um eine faktengeleitete Diskussion. Da Großbritanniens steht auch eine proportionale sich die Mitgliedsstaaten nicht auf eine einheitliche Kürzung des Agrarbudgets um etwa drei Milliar- Position einigen konnten, verlängerte die EU-Kom- den Euro im Raum. Die tatsächlichen Auswirkun- mission die Zulassung im Juni 2016 bis längstens gen für die EU-Landwirtschaft sind vor allem von Ende 2017. der künftigen Gestaltung der Handelsbeziehungen Heuer soll auf der Basis einer Gefahreneinstufung abhängig. Großbritannien wird sich als Anhänger durch die EU-Chemikalienagentur ECHA eine end- des Freihandels um einen möglichst umfassenden gültige Entscheidung über die Zulassung des Wirk- Zugang zum EU-Binnenmarkt bemühen. stoffes fallen. Hautknotenkrankheit – eine neue Bedrohung Neuabgrenzung des Sonstigen Eine hierzulande bisher unbekannte Rinderseuche Benachteiligten Gebietes in Diskussion breitet sich über den Balkan nach Norden aus. Aufgrund der EU-Beschlüsse zur Reform der Ge- Die Rinderseuche Lumpy Skin Disease (LSD, zu meinsamen Agrarpolitik im Jahr 2013 muss die Deutsch Hautknotenkrankheit der Wiederkäuer) Neuabgrenzung des Sonstigen Benachteiligten wird hauptsächlich durch Stechinsekten übertra- Gebietes auf Basis der neuen biophysikalischen gen und ist zwar nicht tödlich, verursacht in Rin- Kriterien spätestens im Jahr 2018 angewendet derherden aber schwere wirtschaftliche Schäden, werden. Durch die grobmaschigen Vorgaben weshalb sie als anzeigepflichtige Tierseuche ein- zur Neuabgrenzung des derzeitigen Sonstigen gestuft ist. Benachteiligten Gebietes laufen auch in Ober- Die EU hat über die betroffenen Regionen bereits österreich viele Betriebe bzw. Regionen mit tat- Sperrmaßnahmen verhängt. Das Risiko der Aus- sächlich vorhandenen naturbedingten Nachteilen breitung über illegale Transporte von Lebendrin- Gefahr, aus der bisherigen Gebietskulisse her- dern sowie Fleisch- und Milchprodukten und Tier- auszufallen. Davon wären die Bezirke Eferding, häuten ist aber weiterhin gegeben. 8|
Vollversammlungen Das Bauernparlament 2016 Bei der ersten Vollversammlung am 16. März 2016 schaftsminister aufheben standen Maßnahmen gegen die Preiskrise und ß Rückläufige Bauerneinkommen erfordern betriebswirtschaftliche Herausforderungen in der wirksame Entlastungsschritte Landwirtschaft im Zentrum der Diskussion. ß Eiweißpflanzenbau auf Öko-Vorrangflächen Ebenso wurde über Möglichkeiten, den Verzehr hei- unverzichtbar mischer Lebensmittel zu steigern, beraten. Die ß Beschluss der Ökostromnovelle für bäuerli- Vollversammlung hat darüber hinaus den Land- che Familienbetriebe wirtschaftskammer-Rechnungsabschluss 2015 diskutiert und mehrheitlich angenommen. In der Vollversammlung am 16. Dezember 2016 Unter anderem wurden folgende Resolutionen be- wurden die finanziellen Planungen der Landwirt- schlossen: schaftskammer für das Jahr 2017 diskutiert und ß Lockangebote bei Lebensmitteln schaden Kon- angenommen. sumenten, Erzeugern und der Umwelt ß Beste statt billigste Lebensmittel auch für Im Mittelpunkt der politischen Diskussion stan- öffentliche Küchen den Fragen rund um die Einheitswerterhöhung ß Effektives Bibermanagement erfordert wirk- und den erreichten Rabatt bei den SVB-Beiträ- same Gefahren- und Schadensregulierung gen als auch die Herausforderungen des kom- ß Finanzielle Abgeltung von Schäden durch menden Jahres 2017. Russlandsanktionen ß Wirksamkeit neuer Einheitswerte für SVB-Bei- Die Mitglieder der Vollversammlung haben unter tragsverrechnung verschieben anderem folgende Resolutionen beschlossen: ß Dringender Anpassungsbedarf bei SVB-Bei- tragsgrundlagenoption Am 15. Juni 2016 diskutierte die Vollversammlung ß Abgrenzung des Sonstigen Benachteiligten im Besonderen die Reform der Dienststellen-Struk- Gebietes im bisherigen Umfang erhalten tur der Landwirtschaftskammer. Präsident ÖR Ing. ß Ausreichende Finanzierung der Gemeinsamen Franz Reisecker bedankte sich abschließend für die Agrarpolitik nach 2020+ einstimmige Annahme der umfassendenReform. ß Schlachtungen außerhalb von Schlachthö- fen ermöglichen Im Zentrum der Debatte standen auch der gerin- ß Kein Freihandel mit Mercosur-Staaten ge Milchpreis und mögliche politische Antwor- ten auf das Preistief. Intensiv diskutiert wurden auch die laufenden Freihandelsverhandlungen auf europäischer Ebene. Eine Auswahl der beschlossenen Resolutionen: ß Bekämpfung unlauterer Handelspraktiken ß Marktstabilisierung durch Mengensteuerung ß Abschaffung der Kastrationspflicht von Katzen ß Entschädigungssätze bei Straßenabtretungen an Baulandpreise anpassen ß Bestimmungen im Forstgesetz über Benützung von Forststraßen sollen aufrecht bleiben In der Vollversammlung vom 28. September 2016 wurde die vorangegangene Arbeitstagung inten- siv diskutiert. Im Zentrum stand dabei die Frage, wie sich der landwirtschaftliche Sektor aufgrund wachsender Bevölkerungszahlen und abnehmen- der Agrarflächen entwickeln wird. Debattiert wurde darüber hinaus über den zu- künftigen Umgang mit Pflanzenschutzmittel und Lebensmittel als Lockangebote im Lebensmit- teleinzelhandel. Unter anderem wurden folgende Resolutionen beschlossen: ß Für Abbruch der TTIP-Verhandlungen einsetzen ß EU-Einreiseverbot für russischen Landwirt- |9
Interessenvertretung Engagierte Vertretung der bäuerlichen Interessen rensrechts bei der Geltendmachung von Jagd- und Wildschäden diskutiert. Auslöser dafür war das Drängen des OÖ Jagdverbandes, angesichts der hohen Verfahrenskosten dieser Gerichtsver- fahren eine Neuregelung umzusetzen, die das Kos- tenrisiko für die Jägerschaft begrenzt. Letztlich wurden Vorschläge erarbeitet und dann auch umgesetzt, wonach bei Forderungen eines Ge- schädigten, die mehr als das Doppelte des ge- richtlich festgestellten Entschädigungsbetrags ausmachen, eine Kostenteilung nach Maßgabe des Obsiegens vorgenommen wird. Begutachtungsverfahren bei Bundesgesetzen Einen besonderen Einsatz im Jahr 2016 erfor- derten der Entwurf eines Verwaltungsreform- gesetzes des BMLFUW und der Entwurf einer Gewerberechtsnovelle. Teilweise war es dabei Gemäß den Zielbestimmungen des Oö. LK-Ge- auch erforderlich, diese Themen auf Wiener Ebe- setzes ist die „Wahrnehmung, Vertretung und ne intensiv zu diskutieren, damit im Vorfeld der Förderung der Interessen der Land- und Forst- Entscheidungen des Gesetzgebers die Interessen wirtschaft sowie der wirtschaftlichen, beruf- der Land- und Forstwirtschaft in diesen wichtigen lichen, sozialen und kulturellen Interessen der Bereichen möglichst gut gewahrt bleiben. Land- und Forstwirte unter besonderer Bedacht- Interessenvertretung nahme auf die bäuerlichen Familienbetriebe in Kollektivvertrag Maschinenringe sichert den Einfluss Oberösterreich“ die erste und vornehmste Auf- Für alle Angestellten der OÖ Maschinenringe so- der Landwirtschaft auf gabe der Landwirtschaftskammer für Oberster- wie MR-Service wurde ein Kollektivvertrag zwi- politische Entschei- reich. schen dem in der Landwirtschaftskammer ange- dungsprozesse. Gerade für eine zahlenmäßig kleiner werdende siedelten OÖ Arbeitgeberverband und dem OÖ. Berufsgruppe, die sich mit ganz unterschiedli- Land- und Forstarbeiterbund abgeschlossen. Für chen Erwartungen und Forderungen der Gesell- die Arbeiter im MR-Service gab es bereits einen schaft konfrontiert sieht und die zur Erfüllung Kollektivvertrag, der sich sehr bewährt hat. ihrer gesellschaftlichen Aufgaben auch auf einen Der Angestellten-Kollektivvertrag für die Maschi- entsprechenden finanziellen Ausgleich angewie- nenringe wird ab 2017 eingeführt und zeichnet sen ist, ist Interessenvertretung und Lobbying sich durch ein leistungsgerechtes Gehaltssche- von ganz entscheidender Bedeutung. Interes- ma (ohne Bienniensystem mit Senioritätsprinzip) senvertretung ist eine Aufgabe, die Funktionäre und ein flexibles Arbeitszeitmodell aus. Einem und Mitarbeiter in gleicher Weise, wenn auch auf modernen Dienstleistungsbetrieb mit Winterdienst unterschiedlichen Ebenen, fordert. und Ernteeinsatz kann damit entsprochen wer- den. Dieser Kollektivvertrag ist auch ein Beweis Rechtspolitik dafür, dass die Sozialpartnerschaft innerhalb der Stellungnahmen zu jeweils aktuellen Gesetzes- Land- und Forstwirtschaft gut funktioniert. und Verordnungsentwürfen führen zwar kaum Insgesamt ist die Landwirtschaftskammer mit dazu, dass große politische Entscheidungen um- dem Arbeitgeberverband in die Verhandlungen gestoßen werden, es gelingt aber dabei immer über elf verschiedene Kollektivverträge einge- wieder, in Detailfragen Änderungen und Verbes- bunden, zum Beispiel in die Verträge für Land-, serungen durchzusetzen oder auf vorher nicht Forst-, oder Gutsarbeiter, Gutsangestellte, OÖ bedachte negative Auswirkungen von geplanten Saatbau und Mahl- und Mischgenossenschaften. Gesetzesänderungen hinzuweisen. Insgesamt waren auf Bundesebene 205 Gesetzes- und Ver- Landesraumordnungsprogramm ordnungsentwürfe zu begutachten, auf Landes- Das Landesraumordnungsprogramm 1998 soll ebene 28. durch ein gänzlich neues Landesraumordnungs- programm ersetzt werden. Für die Landwirtschaft Jagdrecht waren die in der strategischen Umweltprüfung Die Landwirtschaftskammer war auch intensiv gemachten Vorschläge problematisch, da diese in die Verhandlungen über eine Novellierung des das Grünland primär als Erholungs- und Natur- OÖ Jagdgesetzes eingebunden. In Besprechun- raum sah. Durch eine umfassende kritische Stel- gen mit dem Amt der OÖ Landesregierung und lungnahme sowie Gespräche auf Mitarbeiterebe- dem Landesjagdverband wurden unterschiedli- ne und mit den zuständigen Landesrat konnte che Modelle für eine Neugestaltung des Verfah- erreicht werden, dass 10 |
Interessenvertretung ß das Raumordnungsprogramm sich auf die Auf Grundlage des umfangreichen Datenmate- Raumordnung beschränkt und sich der Voll- rials fanden Gespräche mit den Biberbeauftrag- zug nicht primär am Umweltbericht orientiert ten des Landes statt. In weiterer Folge konnten ß als Ziel in der Verordnung nicht eine natur- seitens der Naturschutzbeauftragten praktische nahe traditionelle Landwirtschaft verankert Lösungen angeboten werden. Die bisherigen wird Problemfälle konnten dadurch großteils gelöst ß in Grünzügen die Land- und Forstwirtschaft werden. nicht eingeschränkt wird und ß die Grundversorgung der Bevölkerung mit Stallbauverfahren Gütern und Dienstleistungen des täglichen Stallbauverfahren gehen in der Praxis immer Bedarfs in allen Gemeinden sicherzustellen häufiger mit großen Diskussionen in der engeren ist. und weiteren Nachbarschaft einher. Davon sind mittlerweile alle Tiergattungen und alle Stallgrö- Stallbau erfordert den Weiters war es wichtig, dass Grundrechte wie ßen betroffen. Immer öfter lassen Nachbarn ihre Dialog zwischen al- das Eigentum geschützt werden und eine Prü- Rechte durch Rechtsanwälte vertreten. Stallbau- len Beteiligten. fung der Erforderlichkeit und Verhältnismäßig- willige Landwirte und ihre Projektanten fühlen keit zu erfolgen hat. sich immer häufiger damit überfordert, eine gute Lösung zu erarbeiten. Biber In OÖ gibt es 470 Wassergenossenschaften zum Die Landwirtschaftskammer erläuterte die Pro- Zwecke der Entwässerung. Ihre Interessen wer- blematik auf fachlicher Ebene mit Vertretern den durch den OÖ WASSER Genossenschafts- des Amtes der OÖ. Landesregierung. Es fanden verband mit Sitz beim Amt der Oö. Landesregie- Gespräche mit Natur- und Landschaftsschutzbe- rung vertreten. Die Landwirtschaftskammer OÖ auftragten, Amtssachverständigen für Bautech- verfügt über einen ständigen Sitz im Vorstand nik, Lärm, Geruch und Agrartechnik statt. des Verbandes. Als fachlich sinnvoll wurde erachtet, bereits Im Jahr 2016 nahmen die Probleme mit dem Bi- im Vorfeld von möglicherweise problematischen ber stark zu. Es kam zum Einstau von Dräna- Stallbauvorhaben alle im Verfahren beteiligten Per- gesammlern und Kanälen, zur Vernässung von sonen an einen Tisch zu holen. Ziel soll sein, eine Flächen und zu Schäden an Ufern. Abstimmung zwischen den einzelnen Interessen Um sich einen Überblick zu verschaffen, initiierte zu erreichen. die LK OÖ eine Umfrage, die gemeinsam mit OÖ Landesrat Hiegelsberger unterstützte die Idee WASSER durchgeführt und ausgewertet wurde. einer rechtzeitigen Abstimmung auf politischer So konnte der Einfluss der Biber auf genossen- Ebene und verfasste diesbezüglich ein Schrei- schaftliche Anlagen genau dokumentiert wurden. ben, welches er im September 2016 an die Bür- 200 Wassergenossenschaften erstatteten eine germeister versandte. Erste Abstimmungsgesprä- Rückmeldung. 80 lieferten detaillierte Angaben. che fanden bereits statt. | 11
Interessenvertretung Vertretung von Grundeigentümerinteressen Land- und Forstwirtschaft fußt in hohem Maße auf der Nutzung und Nutzbarkeit von Grund und Boden sowie der natürlichen Ressourcen wie Wasser. Aufgabe in der Interessenvertretung ist es, die Grundeigentümer zu unterstützen, wenn die Nutzung und Nutzbarkeit eingeschränkt wer- den soll. Der Flächenverbrauch ist in Österreich in den letzten Jahren anhaltend hoch und im EU-Ver- gleich überdurchschnittlich. Täglich mehr als 20 Hektar werden der Landwirtschaft für Verkehr, Industrie, Wirtschaft, Wohnraum, Freizeitanlagen etc. entzogen. Daneben werden immer wieder Bewirtschaftungsbeschränkungen durch Natur- oder Wasserschutz- und -schongebiete festgelegt. Gemeinsames Ziel der Grundeigentümer, Bewirt- schafter und ihrer Vertretung Landwirtschaftskam- mer ist es, Einschränkungen und Flächenverluste möglichst gering zu halten. Zur Vermeidung von Nutzungskonflikten zwischen Landwirtschaft und anderen Widmungen hat die Landwirtschaftskam- mer wiederum in allen Bezirken zahlreiche Stellung- nahmen bei Änderungen von Flächenwidmungs- Strom- und Gasleitungsprojekte plänen eingebracht. Das bestehende Strom- und Gasnetz wird von Die Landwirtschaftskammer bündelt die Interes- den Netzbetreibern laufend saniert, erneuert und sen, prüft fachliche und rechtliche Grundlagen teilweise auch neu errichtet. Dabei wird zwangs- oder organisiert Diskussions- und Informations- läufig land- und forstwirtschaftlicher Grund und veranstaltungen. Auch die Verhandlung von Mus- Boden in Anspruch genommen. Durch entspre- ter- und Rahmenverträgen mit Organisationen und chende Information der Grundeigentümer, Ver- Unternehmen, deren Vorhaben land- und forstwirt- handlungen über die Textierung der jeweiligen schaftliche Flächen betreffen, zählt zu den Aktivitä- Dienstbarkeitsverträge, die Teilnahme an Ver- ten. Die Landwirtschaftskammer fordert faire und handlungen und das Ausarbeiten von Musterstel- akzeptable Regelungen für die Grundeigentümer lungnahmen soll hier die rechtliche Position der ein. In zahlreichen Informationsveranstaltungen, betroffenen Grundeigentümer gestärkt werden. Gesprächen und Verhandlungen mit den Infrastruk- Im Jahr 2016 gab es dazu Arbeitsschwerpunkte turunternehmen wurde versucht, die betroffenen bei den Hochspannungsleitungen 110-kV-Leitung Grundeigentümer bestmöglich zu beraten und zu Partenstein-Ranna, 110-kV-Leitung Ternberg, unterstützen. Inhaltlich ging es dabei um Projekte 220-kV-Leitung Ernsthofen-Weißenbach und 220- wie die Steyrer Westspange, die Umfahrung Fran- kV- Leitung Ernsthofen-St. Peter. kenmarkt, Stromleitungen, Geothermieprojekte im Bezirk Ried und zahlreiche Hochwasserschutzmaß- Fachausschüsse für Natura 2000 nahmen, zum Beispiel in den Bezirken Freistadt, Oberösterreich hat Ende 2014 16 Natura 2000 Steyr und Vöcklabruck. Die Grundeigentümer sa- Gebiete mit einer Fläche von über 6.000 Hektar hen sich bei Infrastrukturprojekten auch mit zahlrei- nachnominiert. Davon sind auch größere land- chen steuerrechtlichen Themen konfrontiert, die in und forstwirtschaftliche Flächen betroffen. Ent- einigen Bildungsveranstaltungen erörtert wurden. sprechend der Vorgaben des Naturschutzgeset- zes sind dort Fachausschüsse mit Vertretern der Bahn: Viergleisiger Ausbau der von Einschränkungen betroffenen Gruppen zur Westbahn Linz-Marchtrenk Vorbereitung der Verordnung einzurichten. Die für Der geplante viergleisige Ausbau der Westbahn ist dieses Gremium nominierten Grundeigentümer- ein Großprojekt. Sowohl durch eine Verbreiterung vertreter wurden im Berichtsjahr von der LK OÖ vor allem aber bei einer Umsetzung der von der unterstützt. Von den Grundeigentümern konnten Landwirtschaft massiv kritisierten Ausschwen- zum Beispiel Probekartierungen von wertvollen kung (Kurve statt Gerade im Bereich des Flugha- Flächen zur Überprüfung der Vorgangsweise bei fens Hörsching) werden Agrarflächen beansprucht der Kartierung durchgesetzt werden, um unsach- und verformt. Bei der Mitgliederversammlung der liche Einstufungen zu vermeiden. In weiterer Fol- Flurschutzgemeinschaft Linz-Marchtrenk am 26. ge wird mit der Naturschutzabteilung die Verord- Jänner 2016 wurde ein Vortrag zur Teilnahme an nung ausgearbeitet. Darin wird geregelt, was in Behördenverhandlungen im UVP-Verfahren und den einzelnen Gebieten genehmigungsfrei erlaubt den Grundzügen der Grundeinlöse gehalten. Es ist, welche Ziele das Gebietsmanagement bei der wurden Kontaktgespräche mit den Vertretern der Umsetzung verfolgt und wie diese mit möglichst ÖBB zur Verbesserung der Parameter für die Grund- wenig Einschränkungen für die Grundeigentümer einlöse geführt. erreicht werden können. 12 |
Interessenvertretung Landwirtschaftlicher Siedlungsfonds OÖ geschäfte in Anspruch genommen, wenn auch Im Jahr 2016 hat der Landwirtschaftliche Sied- im Nachhinein aus steuerlichen Gründen die Ab- lungsfonds für OÖ eine Gesamtfläche von 128,48 wicklung nicht über den Fonds, sondern direkt Hektar um einen Kaufpreis von 5.488.694,80 von den Parteien vorgenommen wird. Euro erworben. Der Ankauf erfolgte von 28 Die Bodenmobilität in Oberösterreich ist nach Grundbesitzern, die Flächen wurden vorwiegend wie vor sehr hoch, wenngleich das Niveau der Zug um Zug an Bauern zur Aufstockung und Ar- Grundpreise in sehr schlechten Lagen im Ver- rondierung weitergegeben. Die angekaufte Flä- hältnis zu den Flächen mit guten Bonitäten im- che setzt sich aus einer Waldfläche von 35,46 mer weiter auseinanderklafft. Hektar und Äcker und Wiesen mit einem Aus- maß von 93,02 Hektar zusammen. Anstieg der Grundpreise und Bodenverbrauch Die Abdeckung von finanziellen Verpflichtungen weiterhin ungebrochen ist nach wie vor sehr häufig Auslöser für den Die Nachfrage nach Grund und Boden ist nicht Abverkauf von land- und forstwirtschaftlichen nur aus dem landwirtschaftlichen Bereich, son- Grundstücken. dern auch von der nichtlandwirtschaftlichen Be- Der Landwirtschaftliche Siedlungsfonds für OÖ völkerung gegeben. Diese außergewöhnliche erwirbt auch Grundstücke als Ersatzflächen für Nachfrage wirkt sich entsprechend preiserhö- öffentliche Maßnahmen. Eine vorsorglich erwor- hend auf, sodass im Zentralraum für Böden mit bene Hofstelle und landwirtschaftliche Flächen guter oder sehr guter Bonität bis zu 15 Euro pro wurden für Tauschzwecke veräußert. Quadratmeter bezahlt werden. Insgesamt konnten 30 bäuerliche Kaufwerber im Das OÖ. Grundverkehrsgesetz hat zwar einen Jahr 2016 die Abwicklung dieser Grundkäufe effektiven Lenkungseffekt, aufgrund der au- über den Landwirtschaftlichen Siedlungsfonds ßergewöhnlichen Nachfrage bewegt sich die für OÖ in Anspruch nehmen. Speziell die Auftei- Preiskurve bei land- und forstwirtschaftlichen lung bei größeren Liegenschaften und damit ver- Grundstücken trotzdem weiterhin nach oben. bundene Tauschgeschäfte sind über den Fonds Eine Öffnung des Grundverkehrs, wenn auch nur rasch und unbürokratisch abzuwickeln. im Verwandtenbereich, würde diese Problematik Die Geschäftsstelle wird auch für viele Grund- zusätzlich verschärfen. | 13
Ausgleichszahlungen | Förderungen Ausgleichszahlungen und Förderungen 2016 Im Jahr 2016 wurden im Bereich der Förderungs- Beratung Agrarische Förderungen, und Ausgleichszahlungen folgende Antragsakti- mit Schwerpunkt LE Projektförderungen onen umgesetzt und abgewickelt: Neben den Direktzahlungen ÖPUL und AZ sind ß Mehrfachantrag Flächen (MFA) 2016 die Projektförderungen in der Ländlichen Entwick- ß Herbstantrag (HA) 2016 mit der Bekannt- lung ein zentrales Förderinstrument für unsere gabe der Begrünungsflächen für Teilnehmer Land- und Forstwirtschaft. Prioritäre Zielsetzun- an der Maßnahme Begrünung von Ackerflä- gen dabei sind: Verbesserung der Wettbewerbs- chen Zwischenfruchtanbau bzw. Neubean- fähigkeit der land- und forstwirtschaftlichen tragung von Maßnahmen ÖPUL 2016 Produktion, aber auch die Erschließung von Ein- kommensmöglichkeiten neben der klassischen MFA 2016 Urproduktion. Von den 24.157 im Jahr 2016 abgegeben Mehr- fachanträgen (das ist ein Minus von rund 1,5 Pro- Beispielhaft seien nur die Bildungsförderung, die Zahl der MFA-Antrag- zent im Vergleich zum Vorjahr) haben 1.896 (das Investitionsförderung, die Existenzgründungs- steller ist 2016 um 1,5 sind 7,9 Prozent) den Antrag online gestellt, der beihilfe oder die Diversifizierung hin zu nicht Prozent auf gut 24.000 Rest im Wege der Bezirksbauernkammer. landwirtschaftlichen Tätigkeiten angeführt. Ins- gesunken. 24.058 Antragsteller haben die Direktzahlungen gesamt umfasst die LE Projektförderung zehn (DIZA) inkl. gekoppelter Stützungen, 19.479 das Maßnahmen mit 47 verschiedenen Vorhabens- ÖPUL (das ist ein Plus von rund 2 Prozent im arten, also 47 verschiedene Förderungsmaßnah- Vergleich zur ÖPUL-Teilnahme im Jahr 2015) und men. Für OÖ stehen dafür in der laufenden Peri- 14.539 die Ausgleichszulage beantragt. ode jährlich rund 80 Mio. Euro an Fördermitteln > (Quelle: AMA, Stand 31.Jänner 2017) zur Verfügung. Herbstantrag 2016 – ÖPUL 2015 Eine umfassende Information der Bauern und Mit dem Herbstantrag 2016 mussten die Begrü- Bäuerinnen mit den verschiedensten uns zur nungsflächen für die Teilnahme an der ÖPUL-Maß- Verfügung stehenden Methoden und Medien nahme Begrünung von Ackerflächen – Zwischen- und die Schulung der Beraterinnen und Berater fruchtanbau angemeldet werden. Zusätzlich bestand ist eine wichtige Aufgabe im Referat Förderung. die Möglichkeit, in neue bzw. weitere Maßnah- men des Umweltprogrammes ÖPUL 2015 ein- zusteigen. Insgesamt haben 13.418 Betriebe einen Herbstantrag 2016 abgegeben. > (Stand: 31. Dezember 2016) MFA und HA – Anzahl der Anträge OÖ 2016 25.000 24.057 24.155 20.000 19.424 15.000 14.539 12.889 10.000 5.000 0 MFA DIZA ÖPUL AZ HA 14 |
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