Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
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Impressum Landesmusikrat Niedersachsen e.V. Redaktion Layout Arnswaldtstraße 28 Texte: Landesmusikrat Layout: Landesmusikrat 30159 Hannover Landesmusikakademie Titelfoto: „Rudi-Chor“ aus Königslutter TEL 0511-123 88 19 Redaktion: Hannes Piening (Leitung: Inken Reese, Mareike Cordes und FAX 0511-169 78 16 Lutz Hauswirth) beim Abschlussfest am info@lmr-nds.de 4. Juni 2016 im NDR Hannover. Foto: Helge Krückeberg 2 Vorgelegt am 6. Mai 2017 bei der 40. Mitgliederversammlung in Wolfenbüttel
Tätigkeitsbericht 2016 INHALTSVERZEICHNIS Editorial ................................................................................................................................ 4 Landesmusikrat 2016: kurz mitgeteilt .................................................................................. 6 Landesmusikrat 2016: Personalia ........................................................................................ 6 Aus der Arbeit des Präsidiums ............................................................................................. 7 Aktivitäten Musikalische Bildung ........................................................................................................... 12 Begabungsförderung ........................................................................................................... 18 Laienmusik .......................................................................................................................... 30 Aus- und Weiterbildung ...................................................................................................... 31 Aus den Mitgliedsorganisationen und Kontaktstellen ........................................................ 34 Landesmusikakademie ......................................................................................................... 42 Mitglieder ............................................................................................................................43 Haushaltsabschluss .............................................................................................................. 44 Angaben zu den Geschäftsstellen ........................................................................................ 46 3
Editorial Liebe Mitglieder und Freunde des Landesmusikrats, der Tätigkeitsbericht für das Jahr 2016 liegt nun vor. Das Arbeit unserer Kontaktstellen im Land und über die Aka- Jahr war ereignisreich, der Landesmusikrat hat gemäß demiesituation in einem Jahr ohne Jugendgästehaus. Sie seiner Satzung, seines Selbstverständnisses und seiner erfahren auch etwas über die Präsidiumsarbeit, die Aus- Aufgaben wieder eine Fülle von Beratungstätigkeiten er- schussarbeit in den Fachgremien und über den Kontakt bracht, musikkulturelle Impulse gegeben und großange- zu den anderen Landesmusikräten und dem Deutschen legte Projekte gestaltet. Musikrat in der Konferenz der Landesmusikräte. Sie lesen in diesem Tätigkeitsbericht unter anderem etwas Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr durch die über die vielfältigen Ereignisse in der Niedersächsischen Landeszuschüsse zu den Honoraren für musikalische Landesmedienanstalt und im Hörfunkrat des Deutsch- Übungsleiterinnen und –leiter die instrumentale und landradio, über die kompetenzzentralen Veranstaltungen vokale Laienmusik unterstützen konnten. In Zusammen- des Landesmusikrats wie das Klassenmusizieren in Nie- arbeit mit dem Kultusministerium gelang es, über das dersachsen (Landesfachtag) und die Laienmusiktagung, Programm HAUPTSACHE:MUSIK eine Reihe von sinnvollen über den hervorragend nachgefragten Bläserklassentag Projekten zu unterstützen, zu denen auch die seit Jahren in Verden, über die große und erfolgreiche Kinderchor- erfolgreich verlaufende Musikmentorenausbildung zählt. veranstaltung „Kleine Leute – Bunte Lieder“, über die Durch die niedersächsische Musikkommission konnten exzellente Arbeit (Arbeitsphasen und Konzerte) der Nie- traditionelle und neue musikalische Großveranstaltungen dersächsischen Landesjugendauswahlensembles, über die maßgeblich unterstützt werden. Die Laienmusiktagung in erfolgreiche Durchführung von Jugend musiziert ebenso Stade, in der diesmal der Nachbar-Landesmusikrat aus wie Jugend jazzt, über die absolute Spitzenförderung des Hamburg seine Laienmusikarbeit vorstellte, führte zu Im- Projekts Epoche f und den Kammermusikförderkurs, über- pulsen für das Verbandswesen. Wir freuen uns, dass über haupt über die aktuellen Bildungsangebote und Qualifika- die vom Landesmusikrat unterstützten aktiven Kontakt- tionskurse, von denen die Musikmentorenausbildung ein stellen Musik im ganzen Land viele regionale Musikver- besonders herausragendes Beispiel für die erfolgreiche anstaltungen und infrastrukturelle Maßnahmen durchge- Jugendarbeit des Landesmusikrats ist, über die vielfältige führt werden konnten. Der Präsident des Landesmusikrats Prof. Dr. Franz Riemer eröffnet das Abschlussfest „Kleine Leute - bunte Lieder“ im NDR am 4. Juni. # Foto: Helge Krückeberg 4
Unsere Geschäftsstellen in Landesmusikrat und Landes- Im operativen Geschäft von Landesmusikrat und Landes- musikakademie haben neue Situationen gemeistert: Die musikakademie geht mein Dank an die Referentinnen Referenten und Assistenten sind (wieder) beim Landes- und Referenten, die zusammen mit den Assistentinnen musikrat. Die Umstellung gelang reibungslos. Die Lan- und Assistenten der einzelnen Referate für vorzügliche desmusikakademie musste ohne Gästehaus auskommen. Projektarbeit gesorgt haben. Die Mitarbeiter und Mitar- Die negativen Folgen konnten die Mitarbeiter durch neue beiterinnen aus Verwaltung und Technik zeigten auch in Interims-Ideen glücklicherweise zu einem großen Anteil dem für die Akademie schwierigen Jahr Verlässlichkeit in auffangen. der täglichen Arbeit. Der Geschäftsführer hat die Fahne Mein Dank geht an die Unterstützer und Kooperations- der Landesmusikakademie über das „gästehauslose“ Jahr partner, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus hoch gehalten, dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Landesmusikrat und Akademie, an die Kolleginnen und Ebenso gebührt dem Generalsekretär, der dem Präsiden- Kollegen aus den Gremien und an unsere Mitglieder. ten, dem Präsidium, und allen weiteren Mitarbeitern und Den Mitgliedern, den Verbänden mit ihren Vereinen und Tätigen ein hundertprozentig verlässlicher Partner war, den Institutionen danke ich dafür, dass sie mit Konzerten, großer Dank für seinen unermüdlichen Einsatz von hoher Festivals, Fachtagen, Bildungs- und Qualifikationsmaß- Kompetenz. Dank seiner Umsicht konnte die Referatsar- nahmen und vielem anderen mehr auch 2016 wieder das beit nunmehr für den Landesmusikrat optimal erbracht niedersächsische Musikleben und die Kulturlandschaft werden. bereichert haben. Vieles davon wurde in ehrenamtlicher Schließlich danke ich meinen Kollegen aus dem Präsidium Arbeit erbracht. des Landesmusikrats für die engagierte Mitarbeit in allen Mein Dank geht an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Bereichen unseres Wirkens, dies gilt ebenso für die Ge- im Ministerium für Wissenschaft und Kultur und an die Mi- sellschafterversammlung. Dem Aufsichtsrat der Landes- nisterin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić für die institutionelle musikakademie danke ich für die fürsorgliche Begleitung Unterstützung von Verein und gGmbH und an das Kultus- der Akademiegeschäfte. ministerium und die Ministerin Frauke Heiligenstadt für Zuguterletzt in eigener Sache: Ich stelle mich in der Mit- die Fortführung bewährter Strukturen im musikalischen gliederversammlung 2017 nicht mehr zur Wiederwahl. Bildungsbereich. Ebenso danke ich den zuständigen Ab- Zwei Amtszeiten durfte ich im Sinne der Musik als Präsi- teilungen und Referaten beider Ministerien für die konst- dent des Landesmusikrats für Niedersachsen wirken. Es ruktive Zusammenarbeit. Mein Dank geht auch an unsere war eine erfüllende Zeit, denn ich konnte viele interes- Kooperationspartner aus den Stiftungen. Die Niedersäch- sante und ambitionierte Persönlichkeiten kennenlernen, sische Sparkassenstiftung und die Stiftung Niedersachsen mit ihnen gemeinsam an den jeweiligen Problemen ar- (um nur die größten zu nennen) haben uns auch in diesem beiten und – so hoffe und glaube ich – auch einiges für Jahr mit Rat und Tat unterstützt. Das gleiche gilt für den die niedersächsische Musikkultur einbringen. Ich danke NDR in Bezug auf unsere Jugendauswahlensembles. allen, mit denen ich den Weg in den letzten Jahren gehen Die Ausschüsse sind dem Landesmusikrat sehr wichtig. durfte und wünsche dem neu zu wählenden Präsidium Hier sitzen Experten aus den jeweiligen musikalischen viel innovative Kraft für die Weiterarbeit. Sparten und bringen ihre Kompetenz in die Diskussion über die einschlägigen musikalischen Belange ein. Den ehrenamtlich tätigen Ausschussmitgliedern danke ich für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und möchte sie ermun- tern, weiterhin ihre Empfehlungen an das Präsidium zu Prof. Dr. Franz Riemer richten, um den aktuellen Strömungen der Musikentwick- lung entsprechen zu können. 5
U S IK R AT 2 0 1 6 : kurz mitgeteilt LANDESM KLASSE mit MUSIK Nachdem der Landesmusikrat gemeinsam mit dem Kultusministerium 2015 über das Förderprogramm „KLASSE mit MU- SIK“ 10 Schulen bei der Gründung neuer Klassenmusiziermodelle mit finanzieller Unterstützung helfen konnte, wurde das Programm 2016 fortgeführt. Es konnten folgende Schulen erfolgreich gefördert werden: Grundschule Alter Markt (Hildesheim): Streicherklasse, Grund- und Oberschule Neuenkirchen (Neuenkirchen): Bandklasse, IGS Badenstedt: 1st Class Rock, Gymnasium Nordenham (Bläserklasse), Wilhelm Bracke Gesamtschule (Braunschweig): Musicalklasse, Grund- schule Elbe: Saxonettklasse, IGS Friesland Nord (Schortens): Bläserklasse Mehr Infos auf Seite 12 oder unter: www.hauptsache-musik.org Landesmusikakademie kann den Regelbetrieb wieder aufnehmen Das Jugendgästehaus der Stadt Wolfenbüttel wird der Landesmusikakademie Niedersachsen ab April 2017 wieder zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass die Landesmusikakademie ihren Regelbetrieb dann wieder vollumfänglich auf- nehmen kann. Zwar konnte das musikalische Leben in der Akademie durch Kurse, Workshops, Konzerte, Tonstudio-Produktionen und nicht zuletzt auch durch gemeinsame Aktionen mit Geflüchteten während der Zeit, da das Haus als Flüchtlingserst- aufnahmestelle genutzt wurde, aufrecht erhalten werden, dennoch hatte die Akademie große Herausforderungen zu meistern. Ab April steht die Landesmusikakademie Niedersachsen mit ihren Idealbedingungen für musikalische Proben- und Ar- beitsphasen wieder uneingeschränkt offen. Schon jetzt werden Buchungen für das kommende Jahr angenommen. Die Landesmusikakademie Niedersachsen hat sich in den 7 Jahren ihres Bestehens zu einem musikalischen Motor des Landes entwickelt. Rund zehntausend Besucher bringt die Akademie jährlich nach Wolfenbüttel, die dort musizieren, tagen, Tonaufnahmen machen oder sich musikalisch fortbilden. M U S IK R AT 2 0 1 6 : Personalia LANDES Am 1. März hat Hendrik Deutsch die Arbeit als Bildungsreferent für den Bereich Rock/Pop/Weltmusik aufgenommen. Am 1. Juni 2016 hat Lydia Bönisch die Stelle der Elternzeitvertretung von Jana-Kerstin Lipnicki im Vokal-Referat über- nommen. Seit dem 1. September 2016 hat Lennart Möller die Arbeit als Mitarbeiter im freiwilligen kulturellen Jahr aufgenommen. Das Präsidium und das Team in der Geschäftsstelle freut sich über die Neubesetzung der Stellen und wünscht den neuen Kolleg*Innen einen guten Arbeitsstart. 6
Aus der Arbeit des Präsidiums Das Präsidium des Landesmusikrats traf sich im Berichts- Einvernehmlich mit dem Ministerium für Wissenschaft zeitraum sechsmal zu seinen präsidialen Zusammenkünf- und Kultur haben wir eine externe Evaluation zur Landes- ten. Neben den Themen, die als wiederkehrende Tages- musikakademie durchgeführt. Hier sollte geprüft werden, ordnungspunkte eher Routinecharakter hatten wie die wie die Landesmusikakademie in der Vergangenheit gear- Berichte des Präsidenten, der Präsidiumsmitglieder und beitet hat und wie eine zukünftige Ausrichtung aussehen der Ausschussvorsitzenden, das Befinden über den Haus- könnte und umgesetzt werden kann. Zum Jahresende halt, die Informationen über Landesfachtage und die Pro- standen die Ergebnisse seitens der Evaluationsagentur jekte des Landesmusikrats, standen zwei Gesichtspunkte fest. So wurde der Akademie eine exzellente Infrastruk- immer wieder im Fokus des Präsidiums: die Umstruktu- tur ebenso bescheinigt wie eine erfolgreiche qualitative rierung und die Evaluation der Landesmusikakademie. Auslastung. Eine mögliche optimierende Ausrichtung wird Anfang 2016 wurden die Anstellungsverträge der Referen- 2017 diskutiert. den und Assistenten von der Akademie auf den Landes- Ebenso wie das Präsidium trat auch die Gesellschafter- musikrat übertragen. Die ständigen Personalberichte des versammlung und der Aufsichtsrat der Landesmusikaka- Generalsekretärs konnten zeigen, dass der Übergang rei- demie zu regelmäßigen Sitzungen zusammen, um Berich- bungslos erfolgen konnte und sich in seiner neuen Form te aus dem operativen Geschäft entgegen zu nehmen, konsolidiert hat. Herrn Piening wurde dafür gedankt, die sich ein Urteil zu bilden und ggf. Empfehlungen auszu- Umstrukturierung professionell begleitet und bewältigt sprechen. Der Genrealsekretär des Landesmusikrats und zu haben. der Geschäftsführer der Landesmusikakademie waren bei den Sitzungen zugegen und brachten ihre Expertise ein. Für die Akademie war im Berichtszeitraum die problema- tische Situation der Nichtnutzungsmöglichkeit des Gäste- hauses immer wieder Thema. Der Dank seitens der Gesellschafterversammlung und des Aufsichtsrats ging hier an die Mitarbeiter und insbesonde- re an den Geschäftsführer für das engagierte, umsichtige und erfolgreiche Verhalten in dieser schwierigen Situati- on. Unter anderem konnte durch spezielle Angebote der finanzielle Schaden für die Akademie relativ gering ge- halten werden. Durch frühzeitige Ankündigung des „Neu- starts“ für 2017 mit dem Versandt eines ansprechenden Akademieflyers wurde auch der Imageschaden minimiert. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt begrüßt die Schülerinnen und Schüler beim Festival 2Kleine Leute - bunte Lieder“. 2016 wude die Ministerin vom Präsidium des Landesmusikrats zu einer Vielzahl von Projekten eingeladen. # Foto: Helge Krückeberg Aus der Arbeit des Präsidiums 7
Jahresprogramm des Landesmusikrats Im Folgenden finden Sie einen Kurzaufstellung der Aktivitäten des Landesmusikrats, die stets von den Mitgliedern des Landesmusikrats, dem Präsidium, den Ausschüssen, der Gesellschafterversammlung und dem Aufsichtsrat der Landes- musikakademie begleitet wurden. Musikalische Bildung Aus- und Weiterbildung Die nachfolgend genannten Maßnahmen dienen direkt Die nachfolgend genannten Maßnahmen dienen direkt oder indirekt der Weiterentwicklung der Musikalischen oder indirekt der Qualifizierung der niedersächsischen Bildung. Musikszene 9. Niedersächsischer Bläserklassentags in Verden Bigband-Leiter-Fortbildung und Lehrer-Bigband 4. Niedersächsisches Kinderchor-Festival „Kleine Stufe C in der Chorleiterausbildung, Qualifizierung Leute - bunte Lieder“ und Fortbildung für die Leitung von Laienensembles Musikmentorenausbildung: Kompetenzvermittlung an Fachtag Klassenmusizieren in Hannover Jugendliche für Assistenzen in Musikvereinen; Motivation Fachseminare Vokal und Rock/Pop für die Berufswahl in musikpädagogischen Arbeitsfeldern Förderprogramm „Jazz in school“ Förderprogramm „KLASSE mit MUSIK“ Musik verbindet: Integration und Diversität Weiterführung und Unterstützung in den Maßnahmen Vorarbeiten zu Projekten der Integration von Migran- des Aktionsprogramms HAUPTSACHE:MUSIK ten durch Musikbildungsmaßnahmen. Der Gedanke der Integration wird bei den Kontaktstellen Musik zukünftig Begabungsförderung von besonderer Bedeutung sein. Die nachfolgend genannten Maßnahmen dienen direkt Teilnahme am Jour Fixe „Was können Kultureinrich- oder indirekt der jugendlichen Begabungsförderung. tungen für Flüchtlinge tun“ vom Ministerium für Landesjugendensembles Wissenschaft und Kultur Deutsch-Polnisches Jugendjazzorchester Landeswettbewerb Jugend musiziert Landesbegegnung Jugend jazzt Netzwerk Kammermusik-Förderkurs HAUPTSACHE:MUSIK: Brückenschlag zwischen Schule Singer-Songwriter-Werkstatt und außerschulischen Institutionen des Musiklebens, epoche f Introduktion in Musikkultur für Schülerinnen und Schüler, Jazz-Projekt Two Tribes.One Spirit Kooperation mit Mitgliedsverbänden Zusammenarbeit mit der LAG Jazz und der LAG Rock Zusammenarbeit mit den Landschaftsverbänden Laienmusik Mitarbeit im Arbeitskreis der Kulturverbände (AKKU) Finanzhilfen zur Förderung der „musikalischen Mitarbeit im Ausschuss Teilhabe/kulturelles Erbe des Übungsleitung“ in Ensembles der instrumentalen und Deutschen Musikrats vokalen Laienmusik Finanzhilfen zur Förderung der Kontaktstellen Musik in Niedersachsen. Beratung der Landesregierung/Landtags Weiterleitungsmittel für Maßnahmen des Niedersäch- Kontakte zum Ministerium für Wissenschaft und sischen Chorverbands (NC), des Chorverbands Nieder- Kultur sowie zum Kultusministerium sachsen/Bremen (CVNB) und der instrumentalen Mitglied und Mitarbeit in den Gremien der Staats- Laienmusikverbände. Die Weiterleitungsmittel für die kanzlei und des Ministeriums für Inneres zum Tag der Verbände sind in der Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachsen festgeschrieben. Mitarbeit in der Kommission HAUPTSACHE:MUSIK des Laienmusiktagung in Stade Kultusministeriums Weiterführung und Unterstützung in den Maßnahmen Mitarbeit in der Musikkommission des Ministeriums der Kontaktstellen Musik in Niedersachsen für Wissenschaft und Kultur Mitarbeit im Niedersachsen-Ring (Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration) Unterstützung des Kultusministeriums bei der Gestaltung der Rahmenvereinbarung zu Kooperationen im Ganztag 8 Aus der Arbeit des Präsidiums
Fachgremien des Landesmusikrats Niedersachsen 2016 arbeiteten die Gremien des Landesmusikrats ganz intensiv. Sie lieferten Impulse und Handlungsempfehlungen für das Präsidium. Mitgliederversammlung: 23. April 2016, Gifhorn Landesausschusses Schule, Begabtenförderung, Aus- und Weiterbildung (Vorsitz: Friedrich Kampe) Präsidiumssitzungen 13.06.2016 | 12.09.2016 | 07.11.2016 331. Sitzung am 1. Februar 2016 332. Sitzung am 22. April 2016 333. Sitzung am 20. Juni 2016 Landesausschuss Vokal 334. Sitzung am 16. August 2016 (Vorsitz: Wolfgang Schröfel) 335. Sitzung am 22. November 2016 16.02.2016 | 23.08.2016 336. Sitzung am 12. Dezember 2016 Landesausschuss Rock/Pop Landesausschuss Instrumental (Vorsitz: Kai Thomsen) (Vorsitz: Peter Harbaum) 06.04.2016 | 16.08.2016 | 28.09.2016 5.04.2016 | 10.08.2016 Fachkommission „Kleine Leute – bunte Lieder“ Landesausschuss Neue Musik (Vorsitz: Wolfgang Schröfel) (Vorsitz: Bernd-Christian Schulze) 03.05.2016 | 27.09.2016 01.03.2016 | 07.06.2016 | 20.09.2016 Fachkommission Niedersächsischer Chorwettbewerb Landesausschuss Jazz (Vorsitz: Wolfgang Schröfel) (Vorsitz: Prof. Dr. Franz Riemer) 23.08.2016 24.02.2016 | 08.06.2016 | 31.08.2016 Fachkommission Jugend jazzt Landesausschuss Musik und Interkultur (Vorsitz: Hannes Piening) (Vorsitz: Johannes Münter) 29.02.2016 | 26.09.2016 25.02.2016 | 16.06.2016 | 27.10.2016 Die Zusammensetzung der Landesausschüsse und Fachkommissionen sowie die Leitbilder der Landesausschüsse: www.lmr-nds.de Aus der Arbeit des Präsidiums 9
Niedersächsische Landesmedienanstalt Seit Mitte 2016 vertritt der Generalsekretär den Landesmusikrat in der Landesmedienanstalt. Satzungsgemäß kommt dem Musikrat in der Versammlung, in der möglichst breit die verschiedenen Gruppen der Zivilge- sellschaft abgebildet sein sollen, ein Sitz zu, um die Interessen vor allem der Laienmusik in Niedersachsen zu vertreten. Am 1. März 2016 wurde der § 39 „Zusammensetzung der Versammlung der LMN“ des Niedersächsichen Mediengesetzes zu Gunsten einer Erweiterung der in der Versammlung vertretenen Gruppierungen geändert. Sie besteht nun aus 38 Mitgliedern, die von den im Landtag vertretenen Parteien sowie gesellschaftlich relevanten Gruppen entsandt wurden. Die Versammlung der NLM hat sich dann am 21. September 2016 unter Vorsitz von Elisabeth Harries für eine Amtszeit von 6 Jahren neu konstituiert. Dem entsprechend waren die ersten Sitzungen vor allem durch Informationsvergabe bezüglich der Aufgaben und Aktivitäten der Anstalt geprägt. Darunter war auch ein gemeinsamer Besuch der Medientage in München Anfang Dezember 2016 unter anderem mit einem Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Wahlster vom Deutschen Forschungsinstitut für Künstlichen Intelligenz zur Auswirkung der Digitalisierung in der Mieden- welt sowie diversen Fachforen zum Jugendschutz. Konferenz der Landesmusikräte Turnusgemäß trafen sich die Generalsekretäre und Präsidenten der Landesmusikräte in Deutschland gemeinsam mit der Leitung des Deutschen Musikrats in der Konferenz der Landesmusikräte zu den Ländertreffen, die zweimal jährlich stattfinden. 2016 fanden die Sitzungen in Berlin (LMR Berlin) und in Magdeburg (LMR Sachsen-Anhalt) statt. Obligatorisch wird neben dem Bericht der Vorsitzenden, dem Bericht aus der Geschäftsführerrunde, der Europäischen Musikbörse, dem Tag der Musik, den Projekten des Deutschen Musikrats, den Ausschüssen und Beiräten, Generalsekretariat und Prä- sidium des Deutschen Musikrats auch über die musikalische Bildung in Deutschland gesprochen. Erstmals nahmen auch Musikreferent*Innen aus den Ministerien anderer Bundesländer an den Konferenzen teil. Dieser bundesweite Austausch soll weiter fortgeführt werden. Die nächste Konferenz wird in Niedersachsen in der Landesmusikakademie stattfinden. Hörfunkrat Deutschlandradio Innerhalb der öffentlich-rechtlichen Sender gab es 2016 eine Diskussion über die Zusammensetzung der Rundfunk- bzw. Hörfunkräte, weil ein Gerichtsurteil gegenüber dem ZDF zu viele politische Mandatsträger anmahnte. So stellte auch das Deutschlandradio Überlegungen an, wie man der juristischen Forderung gerecht werden kann. Eine Satzungsänderung, die 2017 in Kraft tritt, ist das Ergebnis. Ansonsten standen neben den Routineangelegenheiten, die über das Jahr (vier Sitzungstermine zu je zwei Tagen) die Arbeit im Hörfunkrat und im Programmausschuss prägten (Programmbeschwerden, Finanzfragen aus dem Wirtschafts- und Finanzausschuss wie Genehmigung des Jahresabschlusses, Tätigkeitsbericht des Intendanten, Darstellung diverser Sendungen und Sendeformate), einige innovative Aktivitäten auf der Tagesordnung. So wurden im Programmausschuss die Landeskorrespondenten des Deutschlandradio vorgestellt und im Hörfunkrat über die neue Markenarchitektur (ab Mitte 2017 heißen die drei Programme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova) gesprochen. Mit Stolz nimmt der Sender die jährlichen Media-Daten zur Kenntnis, nach denen Deutschlandradio auch 2016 in allen seinen Programmen, insbesondere aber in dem jungen (ausschließlich über das Netz verbreitete) Programm DRadio Wissen stetig steigende Hörerzahlen verzeichnen kann. 10 Aus der Arbeit des Präsidiums
10 THESEN zu Situation und Potential der populären Musik in Niedersachsen Der Ausschusss Rock/Pop legt eigenen Musikentwicklungsplan vor Unser Alltag ist in einem Umfang von Musik geprägt, wie Demgegenüber haben regionale Bands große Schwierig- es noch nie zuvor der Fall war. Musik spielt dabei viele keiten überhaupt Konzertorte und ihr Publikum zu finden. Rollen. Sie bringt die Tanzfläche zum Kochen, sie versüßt Kleinere, meist ehrenamtlich geführte, Clubs und Kon- Bahnfahrten, sie tröstet, begeistert und bewegt. Sie ist zertveranstalter haben organisatorische und finanzielle aber auch Ambiente in der Café-Bar, unterstützt Kaufan- Hürden zu meistern, bevor der erste Akkord erklingt. Er- reize in Geschäften und natürlich ist sie ein wichtiger folgreiche Bands, kurz vor dem Sprung ins Profigeschäft, Bestandteil im Fernsehen, im Film und bei Computer- erhalten in Niedersachen nur selten den nötigen Support spielen. Besonders aber ist sie Ausdruck von Emotionen, für den Schritt in die Spitze. Sie zieht es in die Metro- Beruf und Berufung für viele Künstlerinnen und Künstler. polen. Niedersachsen hat als Flächenland einen großen Die überwältigende Mehrheit dieser gehörten, gesende- strukturellen Nachteil gegenüber anderen Bundeslän- ten, gespielten und produzierten Musik ist populäre Mu- dern, vor allem den Stadtstaaten und Ballungszentren. sik, ob nun Pop oder Rock, elektronische Tanzmusik oder Punk, Hip Hop oder Heavy Metal. In Niedersachsen gibt Unter dem Dach des Landesmusikrats haben sich Szene- es eine lebendige und kreative Szene und einige ihrer kenner und Macherinnen, Organisationen und Initiativen Bereiche blühen. im Landesausschuss Rock/Pop unter der Leitung von Kai Große Konzerte namhafter Bands sind oft ausverkauft, Thomsen zusammengeschlossen, um die Szene zu ana- DJs legen in vollen Clubs auf und einige Musikwirtschafts- lysieren und Vorschläge zu machen, wie sie verbessert unternehmen profitieren von der aktiven Szene und den werden kann. Das Ergebnis sind 10 Thesen. neuen digitalen Entwicklungen. Download der 10 Thesen unter: www.lmr-nds.de/index.php/hintergrund-infos 10 Thesen zu Situation und Potential der populären Musik in Niedersachsen Aus der Arbeit des Präsidiums 11
KLASSENMUSIZIEREN in Niedersachsen Klassenmusizieren ist seit langem eines der Schwer- Wie erfolgreich der Klassenmusizierunterricht und wie punkt-Themen des Landesmusikrats. Seit Jahren gibt fruchtbar die Kooperation zwischen allgemein bilden- es zu diesem Bereich der musikalischen Bildung mit den Schulen und Musikschulen sein kann, zeigen die dem Niedersächsischen Kultusministerium eine inten- niedersächsischen Klassentage. Schon früh wurden in sive Zusammenarbeit über das vom Landesmusikrat Niedersachsen alle zwei Jahre Bläserklassentage vom entwickelte Aktionsprogramm HAUPTSACHE:MUSIK. Landesmusikrat veranstaltet. So konnte 2016 der 9. Nie- Die Initiative ist sowohl Dachmarke für alle Aktivitä- dersächsische Bläserklassentag in Verden mit 50 Bläser- ten, die die Zusammenarbeit zwischen der schulischen klassen aus 25 Schulen mit insgesamt 1.500 Schülerinnen Musikpädagogik und außerschulischen Institutionen der und Schülern aus ganz Niedersachsen durchgeführt wer- Musikkultur unterstützen, wie auch ein Projektförderpro- den. 2017 wird dann zum vierten Mal der Streicherklas- gramm mit einem Fördervolumen von über 200.000 Euro. sentag mit 300 Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Damit hat sich HAUPTSACHE:MUSIK zur pädagogischen Bei den Chorklassen hat sich diese Netzwerkarbeit zu Säule im Musikleben von Niedersachsen entwickelt. Schu- regionalen Chorklassenkonzerten entwickelt. Alle die- len werden angeregt mit Musikschulen sowie freien und se Veranstaltungen dienen dem Präsentieren, dem Aus- institutionellen Partnern aus der kulturellen Szene wie tausch und der Begegnung. Wichtige Partner sind dabei Opernhäusern, Theatern, Orchestern, Chören, Kirchen, natürlich die entsprechenden Mitgliedsverbände des Kulturbüros, Rundfunk und Fernsehen sowie freien Musik- Landesmusikrats: Der Bundesverband Musikunterricht gruppen und Vereinen zu kooperieren. LV Niedersachsen, der Verband Deutscher Schulmusiker Niedersachsen ist bundesweit eine Bläserklassen-Hoch- Niedersachsen und der Landesverband Niedersächsischer burg. Bläserklassen sind als musikpädagogisches Marken- Musikschulen. zeichen ein wichtiger Beitrag zur musikalischen Bildung in den Schulen Niedersachsens. Doch die Bläserklasse ist nicht das einzige Klassenmusizier-Modell. Weit verbreitet sind auch die Chor-, Streicher- und Bandklassen. Darüber hinaus gibt es Keyboard- und Percussionklassen. KLASSE mit MUSIK Folgende Zahlen belegen die Situation der Klassenmusi- 2015 wurde das Förderprogramm „KLASSE mit MUSIK“ ge- ziermodelle in Niedersachsen (Stand: Dezember 2015): meinsam mit dem Niedersächsischen Kultusministerium eingerichtet. Über das Förderprogramm können Schu- Modell Schulen Klassen len Finanzmittel für die Errichtung von instrumentalen Bläserklassen 71 120 Klassenmusiziermodellen beantragen. Für die Jahre 2016 Chorklassen (Primarstufe) 58 96 – 2018 stehen über 80.000 Euro für den Kauf von Instru- Chorklassen (Sek I) 22 55 menten und Zuschüssen zu Personalkosten zur Verfügung. Streicherklassen 23 50 Die Schulen aus dem Förderprogramm „KLASSE mit MU- (Quelle: ww.hauptsache-musik.org/index.php/klassen- SIK“ werden fachlich und inhaltlich begleitet. Dafür steht musizieren-in-niedersachsen) mittlerweile ein Landeskoordinator zur Verfügung. Um sich noch intensiver mit der Thematik zu beschäftigen, hat der Landesmusikrat in diesem Jahr einen Fachtag durchgeführt. Fachtag Klassenmusizieren Der „Fachtag Klassenmusizieren“ am 8. März 2016 in der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hanno- ver bot interessierten Lehrkräften, Referendarinnen und Referendaren sowie Studierenden des Faches Musik eine Orientierung bei der Auswahl von Klassenmusizier- konzeptionen. Darüber hinaus war er konzeptionell als Beratungstreffen, zur Informationsweitergabe sowie als Netzwerktreffen geplant. 12 Musikalische Bildung
Zielgruppen des Fachtags waren: Studierende des Fachs Schulmusik (alle niedersächsische Standorte) Referendarinnen und Referendare mit dem Fach Musik Musiklehrkräfte, die ein neues Klassenmusiziermodell etablieren bzw.in ein bestehendes Konzept neu einstei- gen wollen Lehrkräfte, die bereits ein Modell praktizieren, ihr Konzept weiterentwickeln oder sich über weitere Kon- zepte informieren wollen Instrumentallehrkräfte, die in Klassenmuszierkonzep- ten tätig sind oder einsteigen wollen Fortbildungseinrichtungen, Kooperationspartner (z. B. Musikalienhändler), Verlage, Verbände usw. Zahlen, Daten & Fakten des Fachtags 250 Teilnehmer: 95 Lehrkräfte 65 Studierende 49 Referendare/innen 21 Musikschul-Lehrkräfte 29 Einzelpersonen 17 Referentinnen und Referenten 130 Schülerinnen und Schüler aus 7 Schulen Daraus ergeben sich für die nahe Zukunft folgende Ar- beitsfelder: Ausblick und Weiterentwicklung 1. Erneute Ausrichtung eines Info-Fachtags mit dem Der große Zuspruch für den Fachtag hat gezeigt, dass das Schwerpunkt auf organisatorische Aspekte. Thema „Klassenmusizieren“ aktuell ist und dass gerade Im besten Fall entsteht daraus eine Handreichung für die angehende Lehrkräfte ein hohes Interesse an den Kon- praktische Arbeit vor Ort. zeptionen haben. Ebenso hat der Landesmusikrat festge- 2. Verstärktes Werben und Informieren bei den ange- stellt, dass es einen großen Bedarf an weiterführenden henden Lehrkräften für die Arbeit mit Klassenmusizier- Informationen und Hilfestellungen gibt. Dies betrifft ne- Modellen. ben den speziellen Fortbildungswünschen vor allem auch 3. Mehr Angebote zum fachlichen Austausch untereinan- den Wunsch nach organisatorischen Handreichungen. der anbieten. Die bestehenden Maßnahmen wie das För- Weiterhin haben die einzelnen Unterrichtshospitationen derprogramm „KLASSE mit MUSIK“, die Musiziertage und verdeutlicht, dass den Bläser-, Streicher- und Chorklas- die Fortbildungsmöglichkeiten in Niedersachsen und den sen sowie die Bandklassen und Keyboardklassen eine anderen Bundesgebieten müssen stärker verzahnt wer- grundlegenden Methodik zur Verfügung steht, während den. diese im Bereich der Percussionklassen noch ausbaufähig 4. Maßnahmen einleiten, um in Niedersachsen ein Kon- ist. zept für die Percussionklasse zu entwickeln. Die Chorklasse aus Wasbüttel unter der Leitung von Silke Zieske bei der Eröffnung des Fachtags in der Hochschule. # Foto: Michael Löwa 13
Landesmusikrat und Niedersächsisches Kultusministerium fördern Veranstaltungen rund um die musikalische Praxis in der Schule Mit dem Programm „KLASSE mit MUSIK“ unterstützen das Auch der gemeinsame Austausch in eigens eingerichteten Niedersächsische Kultusministerium und der Landesmusi- Netzwerktreffen in Hannover, welche vom Landesmusi- krat seit 2015 das instrumentale Musikzieren im regulä- krat und dem Kultusministerium organisiert werden, ist ren Musikunterricht. An niedersächsischen Schulen gibt an das Projekt geknüpft. Bei den Treffen im Februar und es verschiedene, bewährte Klassenmusizierkonzepte: November 2016 zeigte sich, wie vielschichtig und bunt Neben Bläser- und Streicherklassen werden zunehmend die Themen rund um die Einrichtung von neuen Musik- auch Keyboardklassen, Bandklassen oder andere musika- klassen sind und dass es viel Gesprächs- und Beratungs- lische Konzepte entwickelt und als fester Bestandteil in bedarf gibt: den Musikunterricht integriert. Die Themen reichten von der Anschaffung und Finanzie- Die Einrichtung solcher Modelle ist meistens sehr kost- rung des geeigneten Instrumentariums über vertragliche spielig. Jede niedersächsische Schule, die ein neues Klas- Aspekte und Projektmanagement bis hin zur Werbung für senmusizierprojekt fest etablieren will, kann sich beim die eigene Idee innerhalb und außerhalb der Schule Landesmusikrat um eine Startfinanzierung von 4.000 be- werben. Unterstützt werden die Lehrerinnen und Lehrer Der erste niedersachsenweite „Landesfachtag Klassen- durch den Landeskoordinator Klassenmusizieren. musizieren“, der am 8. März in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover Bisher konnten 16 Schulen unterschiedlicher Schulformen veranstaltet wurde, richtete sich an Musiklehrerinnen mit verschiedenen Modellen des Klassenmusizierens ge- und -lehrer, Referendare und Referendarinnen und Stu- fördert werden. In diesem Jahr geht das Förderprogramm dierende des Faches Musik. Die mehr als 250 Anwesenden in die dritte Runde. konnten in den Gebäuden der Hochschule in verschiede- Alle Schulen sind bisher erfolgreich gestartet und bauen nen Klassen hospitieren, neue Eindrücke gewinnen, in in den meisten Fällen bereits für die nachfolgenden Jahr- Fachvorträgen zu Themen rund um das Klassenmusizieren gänge ihre Modelle aus. ihr Wissen erweitern und neue Kontakte knüpfen. Zu den Förderkriterien gehören unter anderem instru- Text: Uwe Mäneke mentaler Gruppenunterricht in Zusammenarbeit mit ex- Landeskoorinator Klassenmusizieren ternen Kooperationspartnern (Musikschulen) sowie ent- sprechende Weiterbildungen der Lehrkräfte mit Bezug zum neu einzurichtenden Konzept. Prof. Dr. Riemer begrüßt die 250 Teilnehmenden zum Fachtag Klassenmusizieren am 8. März in der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. # Foto: Michael Löwa 14 Musikalische Bildung
I FEEL GOOD IN VERDEN Die Bläserklasse ist ein musikpädagogisches Konzept im Rahmen des niedersächsischen Aktionsprogramms HAUPTSACHE MUSIK. Verfolgt wird das Ziel musikali- scher Bildung und außerschulischer Kompetenzerwei- terung. Dabei erhalten ganze Klassenverbände eine spezielle Form des Musikunterrichts. Die Ergebnisse dieser engagierten Arbeit durften Schü- lerinnen und Schüler, Lehrende, Eltern, Zuhörer und Zuschauer, Urlauber, Helfer, Förderer und Unterstützer am 28. Mai 2016 in Verden sehen – und vor allem hören. Selbst die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Hei- ligenstadt war als Schirmherrin anwesend. Wieder war es gelungen, eine große Anzahl Lehrkräften anzusprechen und sie mit ihren Schulklassen zum Blä- Das XXL-Konzert vor dem Dom in Verden. serklassentag zu locken. Rund 1.500 junge Musikerinnen # Foto: Jörg Scheibe und Musiker machten sich im auf den Weg nach Verden, um beim 9. Niedersächsischen Bläserklassentag dabei zu sein. Der Bläserklassentag wurde unterstützt von: Niedersächsisches Kultusministerium Teilnehmende Schulen: Niedersächsische Sparkassenstiftung Gymnasium Bad Nenndorf Stiftung der Kreissparkasse Verden Wilhelm-Bracke-Gesamtschule, Braunschweig Yamaha Bläserklasse KGS Stuhr Brinkum Stadt Verden Hoffmann-von-Fallersleben Schule, Braunschweig Sinfonima Realschule Diepholz Getränke Alhers GmbH Gymnasium Großburgwedel Helbing Verlag Georg-Christoph-Lichtenberg Gesamtschule, Göttingen Käthe-Kollwitz-Schule Hannover Ein besonderer Dank geht an das Domgymnasium und das IGS List aus Hannover Gymnasium am Wall aus Verden, die mit zahlreichen Be- Schillerschule Hannover treuerinnen und Betreuern den Bläserklassentag unter- Bismarckschule Hannover stützen. Robert-Bosch-Gesamtschule Hildesheim Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete das traditionel- Michelsenschule Hildesheim le XXL-Konzert auf dem Domplatz. Bei diesem Konzert Gymnasium Marienschule Hildesheim präsentierten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam Oberschule Lachendorf unter der Leitung von Felix Meier und der Band soul con- Immanuel-Kant-Gymnasium Lachendorf trol Highlights aus der Bläserklassen-Literatur sowie zwei Albert-Einstein-Schule Laatzen Soul-Stücke (I feel good und Land of 1000 dances) im Ar- KGS Leeste rangement für Bläserklassen. Teletta-Groß-Gymnasium, Leer Die teilnehmenden Klassen entstammten durchweg allen Gymnasium Oedeme Schulformen, ein Großteil kam allerdings aus Gymnasien Gymnasium Soltau und Gesamtschulen. Ratsgymnasium Stadthagen Die Stadt Verden ist beispielhaft hervorzuheben für ihre Domgymnasium Verden Bereitschaft, sich auf dieses besondere Projekt einzulas- Gymnasium am Wall, Verden sen. Für die Unterstützung in allen Fragen, die bereit- Gymnasium Walsrode willige Kooperation und unkomplizierte Zusammenarbeit Theodor-Heuss-Gymnasiums Wolfenbüttel gilt den städtischen Mitarbeitern und dem Bürgermeister der größte Dank. Zahlen, Daten & Fakten Die Veranstaltung trug durch ihren Praxisbezug und die 50 Bläserklassen Vielzahl anwesender Multiplikatoren zu einer tieferen 25 Schulen Verankerung des vorhandenen Netzwerks von Bläserklas- 1.500 Schülerinnen und Schüler aus ganz Niedersachsen sen bei. Vor allem das XXL-Konzert, als Fortbildung für die Lehrkräfte gedacht, bot neue Ideen, Anregungen so- wie Motivation, um zu Hause die alltägliche musikalische Arbeit zu verbessern. Musikalische Bildung 15
KLEINE LEUTE - BUNTE LIEDER 4. Niedersächsisches Kinderchor-Festival - Impressionen vom Abschlussfest in Hannover 16 Fotos: Helge Krückeberg
4. Niedersächsisches Kinderchor-Festival Festivalorte 18.02.2016: Celle 16.04.2016: Uelzen Kleine Leute - bunte Lieder 2016 02.03.2016: Hannover 16.04.2016: Hildesheim 03.03.2016: Hannover 17.04.2016: Gifhorn 3762 Kinder 05.03.2016: Braunschweig 19.04.2016: Wolfenbüttel >1000 zurückgelegte Kilometer 05.03.2016: Rotenburg 20.04.2016: Wolfenbüttel 118 Chöre 06.03.2016: Laatzen 23.04.2016: Region Northeim 16 Festivaltage 12.03.2016: Cloppenburg 30.04.2016: Helmstedt 15 Berater/innen 16.04.2016: Goslar 21.05.2016: Isernhagen 14 Städte 5 Monate 3 Fortbildungen & unzählige Helferinnen und Helfer in ganz Niedersachsen = 5 Chöre Prozentzahl: Anteil der Kinder 25 Teilnahmen an den Fortbildungen 20 20 Themenwünsche für weitere Fortbildungen 17 - Stimmbildung/Sprecherziehung - Liedbegleitung in der Grundschule 15 12 - Klavierbegleitung Teilnehmende TN beim FesFval - Bewegung & Musik für Kinder 10 8 7 5 4 0 Wolfenbü1el, 27.2.2016 Hannover, 23.4.2016 Cloppenburg, 30.4.2016 Für das nächste Festival - Empfehlungen - Durchführung des Festivals alle 2 Jahre - Gemeinsames Singen muss noch mehr in den Vordergrund gerückt werden - Fortbildung unter dem Dach „Kleine Leute - bunte Lieder“ auch in „Nicht-Festivaljahren“ - Schwerpunktsetzung bei den Chorformaten und den Fortbildungen möglich - Auswahl der Regionalveranstaler durch Fachkommission „Kleine Leute - bunte Lieder“ - Erneute Durchführung des Regionalveranstalter-Tags - Sehr dichte Kommunikation mit Regionalveranstaltern - Internsive Ansprache aller Chöre im Land - Intensive Bewerbung der Fortbildungen 17
GRENZGÄNGER Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester arbeitet mit renommierten Künstlern tierte das NJO unter anderem das „Tubakonzert Nr. 1“ von Jörg Duda, welches eigens für Hofmeir komponiert wurde. Russell verlieh aber auch Dvořáks berühmter Sin- fonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“ ihre eigene Note, die begeistert von den jungen Musikerinnen und Musikern des Niedersächsischen Jugendsinfonieorchesters aufgenom- men und umgesetzt wurde. Einer der Höhepunkte dieser außergewöhnlichen Koope- ration war der Auftritt beim „Musikalischen Sommer Ost- friesland“ in Jever (2.7.), bei dem Dirigent, Solist und Orchester mit stehenden Ovationen bei ausverkauftem Haus gefeiert wurden. Der Herbst brachte gleich einen weiteren Höhepunkt in der Historie des erfolgreichen Jugendensembles: Der ja- panische Stardirigent Eiji Oue erklärte sich zum ersten Mal in seiner Karriere bereit, mit dem Niedersächsischen Jugendsinfonieorchester zu arbeiten. Trotz des hohen Anspruchs war das Orchester dadurch wie beflügelt. Auf dem Probenplan standen die anspruchsvolle 7. Sinfonie von Beethoven und die 1. Sinfonie von Brahms. Oue, ein Das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester (NJO) ehemaliger Schüler Leonard Bernsteins, zog die Jugendli- blickt auf ein spannendes, ereignisreiches und äußerst chen von der ersten Sekunde an in seinen Bann und ver- erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Mit ambitionierten mochte sie zu musikalischen Höchstleistungen zu bewe- Projekten und prominenten Gästen konnte das NJO gen. Volle Säle, begeisterte Zuhörer und ein euphorisches sein Renommee abermals vergrößern. Medienecho waren der Lohn für die disziplinierte Arbeit, die den Jugendlichen wohl ein Leben lang im Gedächtnis Dabei verließ sich das Orchester nicht auf die bekannten bleiben wird. Pfade, sondern wagte neugierig Experimente. So konnte für die Sommer-Arbeitsphase der bayrische Zu den Konzertstationen gehörten neben der Landes- Tuba-Professor, Kabarettist und ECHO Klassik-Preisträger musikakademie Niedersachsen (1.7.) u.a. auch Hannover Andreas Martin Hofmeir gewonnen werden. Zusammen (3.7. und 14.10.), Gifhorn (12.10) und Celle (13.10.). mit dem australischen Dirigenten Fabian Russell präsen- # Foto: Marek Kruszewski SOUNDS and BEATS Das Landesjugendensemble Neue Musik Niedersachsen 2016 Zum Auftakt des Projektjahres 2016 gab es erstmals Landesensembles bewerteten gemeinsam die Vorspiele. in der Geschichte der Auswahlensembles einen Die gemeinsame Veranstaltung war nicht nur gemeinsamen Vorspieltermin. Beteiligt waren die drei eine logistische Erleichterung - sie bescherte den Niedersächsischen Landesjugendensembles: Landesensembles auch eine größere Aufmerksamkeit. Jugendsinfonieorchester, Jugendblasorchester und 2016 stand für Landesjugendensemble Neue Musik Jugendensemble Neue Musik sowie das Projektensemble (LNM) unter dem Motto „SOUNDS and BEATS“. Neben „Two Tribes. One Spirit.“ dem Erwerb von Kenntnissen über die zeitgenössische An einem Wochenende (9.-10. Januar 2016) spielten über Musik und das Kennenlernen verschiedener Stile und 70 jugendliche Musiker*Innen in der Landesmusikakademie Spieltechniken, stand dabei die Improvisationstechnik im vor. Künstlerische Leiter*Innen und Dozenten*Innen der 4 Mittelpunkt. Sie war auch Teil der täglichen musikalischen 18 Begabungsförderung
Proben während der Sommer-Arbeitsphase. Insgesamt Stück „prélude II“ aus dem Zyklus „sérigraphies“ von nahmen 19 begabte, jugendliche Musiker*Innen aus Johannes Schöllhorn (Köln). Zudem gab es auch noch Niedersachsen an den diesjährigen Projektphasen des eine europäische Erstaufführung mit dem Werk „Third Landesjugendensembles in Weimar, Rheinsberg und in Ear Deaf IV“ des japanischen Komponisten Keiko Harada . Wolfenbüttel teil. Insgesamt 6 LNM-Mitglieder nahmen an den Projektphasen Auch 2016 gab es einen Austausch mit anderen des bundesweiten Jugendensembles in Weimar und Landesjugendensembles der Neuen Musik, sowie ein Rheinsberg teil. Carlotta Rabea Joachim, Giordano gemeinsames Projekt mit der Berliner Rockband „Nervous Bruno do Nascimento und Johannes K. Hildebrandt Germans“. komponierten die Werke. Im Frühjahr führte dieses Künstlerische Leiterin und Dozentin für Blasinstrumente „Ensemble der Länder“ 3 Kompositionen mit der Berliner des Landesjugendensembles Neue Musik ist Carin Levine. Rockband „Nervous Germans“ auf. Das „Ensemble der 2016 wurde sie bei der Sommer-Arbeitsphase zum Länder“ wurde in diesem Jahr mit der „Privilegierten zweiten Mal von Moritz Müllenbach, Dozent für Streicher, Partnerschaft“ des Deutschen Musikrats ausgezeichnet. sowie dem Schlagzeugdozenten Axel Fries unterstützt. Als Gastdirigent wurde Manuel Nawri engagiert. Er Konzerte 2016: arbeitete bereits mit Orchestern wie dem Deutschen 15.04.2016 Symphonie Orchester Berlin, dem Ensemble Modern, Weimarer Frühjahrstage zeitgenössischer Musik, Weimar dem Ensemble musikFabrik, dem ensemble mosaik, dem 15.05.2016 australischen ELISION Ensemble und der basel sinfonietta. Rheinsberger Pfingstwerkstatt Neue Musik, Rheinsberg Die Arbeitsphase fand vom 25. Juli bis 1. August 2016 in 31.07.2016 der Landesmusikakademie Niedersachsen in Wolfenbüttel Landesmusikakademie Niedersachsen, Wolfenbüttel statt. Das Repertoire reichte von niedersächsischen bis hin zu internationalen Kompositionen der zeitgenössischen Musik. Für das Landesjugendensemble schrieben die ehemaligen Studenten der Hochschulte für Musik, Theater und Medien Hannover Patrick Witte und Cheng- Wen Chen jeweils ein Werk, die am Ende der Arbeitsphase uraufgeführt wurden. Eine weitere Uraufführung war das Abschlusskonzert am 31.7.2016 in der Landesmusikakademie Niedersachsen. # Foto: Marek Kruszewski 19
ZERRISSENE LEIDENSCHAFTEN beim Landesjugendchor Niedersachsen „Was Liebe kann, wagt Liebe zu versuchen.“ Die Ge- schichte der einander glücklos Liebenden war 2016 Ins- piration für „Balkonszenen – Ein TanzChor-Projekt zu Ro- meo und Julia“. Die jungen Sängerinnen und Sänger des Landesjugendchores Niedersachsen, angeleitet von Jörg Straube als musikalischem Leiter und durch die Choreo- grafin und Regisseurin Louise Wagner, profitierten stark von dem interdisziplinären Musikprojekt. Hier wurden Choreografien zeitgenössischen Tanzes zusammen mit Chorgesang auf die Bühne gebracht. Der Landesjugendchor Niedersachsen studierte im Auf- trag der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ein an- spruchsvolles Repertoire für die Niedersächsischen Musik- tage ein. Von Rautavaaras Erster Elegie, über Madrigale von Monteverdi bis hin zu Dowlands „Come Again“ sowie „No longer mourn for me“ von Williams tauchte der Chor 2016 tief ein in das Shakespear’sche Drama zerrissener Leidenschaften. Zur Aufführung gebracht wurde das umfangreiche Pro- gramm zunächst noch ohne Tänzerin und Tänzer bei ei- nem Werkstattkonzert in Wolfenbüttel Ende Juli 2016. Als Programm mit allen Elementen (Tanz, Sprache, Ge- sang und Choreografien) war die Aufführungen dann bei den Niedersächsischen Musiktagen im September 2016 zu sehen. Zum einen vor der beeindruckenden Kulisse im Schaubergwerk Erzbergwerk Rammelsberg in Goslar und des Weiteren in der Orangerie in Hannover Herren- hausen. Die wenigen Plätze beim Werkstattkonzert in Wolfenbüttel waren ebenso restlos besetzt und wie die beiden Konzerte der Niedersächsischen Musiktage aus- verkauft waren. Weitere ca. 60 Schülerinnen und Schüler aus Hannover besuchten außerdem die Generalprobe in Hannover Herrenhausen im Rahmen des Musikvermitt- lungsprogramms „vivam“ der Niedersächsischen Musik- tage. Damit erlebten insgesamt 660 Besucher*Innen die „Balkonszenen“-Konzerte des Landesjugendchors 2016. # Foto: Helge Krückeberg AUF REISEN & JAHRESZEITEN Im Frühjahr 2016 machten sich 62 junge Musiker*Innen Tagen standen zunächst Satzproben auf dem Plan, die des Landesjugendblasorchesters Niedersachsen „auf von ausgewählten Fachdozenten aus Berufsorchestern, Reisen“ – so das gewählte Motto, das Werke wie Traveler Musikpädagogen und Spezialisten für Blasorchestermusik von David Maslanka, Die Moldau von Bedřich Smetana angeleitet wurden. Sie sorgen auf diese Weise für oder Auf Ferienreisen von Josef Strauss mit einem jeden einzelnen Teilnehmer auch für eine individuelle Augenzwinkern verband. Dabei war das Auswahlensemble Weiterbildung am eigenen Instrument. Daraufhin wurde auch selbst unterwegs: für acht Tage wurde die das große Orchester unter der Gesamtleitung von Wewelsburg Quartier des Ensembles. Hier wurde das Matthias Höfert in bewährter Weise auf die anstehenden anspruchsvolle Programm einstudiert. An den ersten drei Konzerte vorbereitet. Abschließend spielte das Orchester 20 Begabungsförderung
an den Osterfeiertagen in der Herschelschule Hannover Das Programm wurde auf engstem Raum in der und in der Landesmusikakademie Niedersachsen in Jugendherberge Horner Rennbahn in Hamburg erarbeitet. Wolfenbüttel vor insgesamt 400 begeisterten Zuhörern, Die übliche, ausführliche Detailarbeit in Kleinregistern deren langanhaltender Applaus zwei Zugaben forderte. wurde auf Grund der räumlichen Gegebenheiten durch Die 62 Musiker*Innen des Landesjugendblasorchesters verkürzte Proben in Holz, Blech, und Schlagwerk Niedersachsen spürten im Juli 2016 den Jahreszeiten nach. Großgruppen ersetzt. Dabei standen drei Fachdozenten zur Dabei standen nicht nur die verschiedenen Farblichkeiten Verfügung, denen die MusikerInnen wieder viel Erfahrung und Emotionen des Kalenderjahres im Blick, sondern abgewinnen konnten und die neben dem Dirigenten auch die Phasen und Jahreszeiten des menschlichen Matthias Höfert entscheidend zu ihrer musikalischen Lebens. Auf drei gut besuchten Konzerten in Hamburg, Entwicklung beitragen. Das Sommerprojekt wurde vom Elsfleth, und Cuxhaven präsentierte das Orchester viel zuständigen Bildungsreferenten geplant. Da dieser Originalliteratur: unter anderem die renommierten jedoch zum Sommer seine Tätigkeit beim Landesmusikrat Blasorchesterwerke Spring (Johan de Meij), Autumn Niedersachsen beendet hat, wurde das Projekt kurzfristig (Mark Camphouse), und Russian Christmas Music (Alfred von Henry Hope übernommen und durchgeführt. Reed). Diverse Bearbeitungen stellten zudem erneut die Die erfolgreiche Durchführung des Projekts wurde Vielseitigkeit des Ensembles unter Beweis: so begleiteten allerdings maßgeblich durch das Orchester selbst die MusikerInnen die junge Sängerin Sina-Mareike Schulte gewährleistet. Der Orchestervorstand, insbesondere das in George Gershwins Klassiker Summertime und in einer langjährige Orchestermitglied Matthias Kadereit, war Bearbeitung des Erfolgshits Let It Go aus dem Disney-Film eng in die Planung mit eingebunden und unterstützte Frozen. Als Zugaben warteten nochmal zwei besondere während der Arbeitsphase die Abläufe und sorgte für eine Highlights auf das Publikum. Nach 90 Minuten Musik produktive, gemeinschaftliche Arbeitsatmosphäre. Der nochmal eine derart leichte, musikalische Fledermaus- tatkräftigen, selbstständigen Mitarbeit des Orchesters ist Ouvertüre zu spielen, zeugt von der enormen Energie der an dieser Stelle herzlich zu danken. spielfreudigen jungen Talente — und zum Schluss griff auch der musikalische Leiter Matthias Höfert selbst zum Gesangsmikrophon, in Reinhard Meys nachdenklichem Chanson Die Jahreszeiten. Mitglieder des 60-köpfigen Landesjugendblasorchester mit dem künstlerischen Leiter Matthias Höfert. # Foto: LMA Begabungsförderung 21
Die Kultur des Klangs: Eleganz, Brillanz, Balance Jugendjazzorchester Niedersachsen „Wind Machine“ Niedersachsens Jugendjazzorchester „Wind Machine“ am 22. April in der Kulturetage in Oldenburg im Rahmen blieb auch 2016 im wahrsten Sinne des Wortes ein der Bundesarbeitstagung des Verbands deutscher klangvoller Name im Kulturleben des Bundeslandes. Musikschulen (VdM), die mit dem 40jährigen Jubiläum der Die 30 Ensemblemitglieder zwischen 15 und 25 Musikschule Oldenburg verknüpft wurde. Jahren wurden an anspruchsvollste Jazzorchester- Die Arbeitsphasen mussten aufgrund der Kompositionen herangeführt, die besondere dynamische, Flüchtlingssituation im Wolfenbütteler Jugendgästehaus klangliche und artikulatorische Feinheiten aufweisen. ausgelagert werden. „Wind Machine“ wurde fündig im Die Klangschönheit muss in einem Jazzorchester mit Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa am Harz vom rhythmischer und stilistischer Genauigkeit einher gehen. 27. März bis 3. April sowie in der Musikakademie Schloss Das Konzertpublikum genoss die sonoren Entdeckungen. Rheinsberg vom 17. bis 28. August. Der traditionelle zweitägige Auswahlworkshop lief Garanten für das gewohnt hohe Niveau des Orchesters am 6./7. Februar 2016 in der niedersächsischen waren diesmal neben dem künstlerischen Leiter Landesmusikakademie in Wolfenbüttel. Schon kurz Prof. Bernhard Mergner die Dozenten Michael Schuh darauf durfte „Wind Machine“ die Eröffnungsfeier zur (Trompeten), Marcus Bartelt und Prof. Martin Classen „Woche der Brüderlichkeit“ der Christlich-Jüdischen (Saxophone), Hansjörg Fink und Tobias Wember Zusammenarbeit am 6. März im hannoverschen Theater (Posaunen), Schlagzeuger Christian Schoenefeldt und am Aegi musikalisch umrahmen, im Beisein vieler Pianist Rolf Zielke (Rhythmusgruppe). kirchlicher und politischer Würdenträger einschließlich Bundespräsident Joachim Gauck. Unter der Conférence Konzerte 2016 der Moderatorin Gundula Gause hatte das Orchester 4.03.2016, Käthe-Kollwitz-Schule, Hannover fünf Auftritte. Das Zweite Deutsche Fernsehen strahlte 6.03.2016, Theater am Aegi, Hannover eine Aufzeichnung aus und behält den Mitschnitt in 1.04.2016, Forum Burgstraße, Celle der ZDF-Mediathek, Suchbegriff „Um-Gottes-Willen“. 2.04.2016, Kursaal, Bad Sachsa Für „Wind Machine“ wurde das Theater am Aegi zum 3.04.2016, Landesmusikakademie, Wolfenbüttel großen Fernsehstudio, die Arbeit mit den zuständigen 22.04.2016, Kulturetage, Oldenburg Redakteuren, Aufnahmeleitern und Kamerateams 24.08.2016, Musikakademie Schloss Rheinsberg war extrem erfahrungs- und aufschlussreich, da den 26..08.2016, River-Café Molchow, Neuruppin Mikrofonen und Kameras nichts entgeht. 27.08.2016, Sommerfest Ruppiner Kliniken, Neuruppin In einem weiteren gesonderten Konzerteinsatz war das 27.08.2016, Freizeitheim Lister Turm, Hannover Orchester abschließendes Highlight beim Konzertabend 28.08.2016, Landesmusikakademie, Wolfenbüttel Klangvolle Kompositionen des Jazz, hier dargeboten von der „Wind Machine“-Saxophonsection. # Foto:Landesmusikrat (Johannes Klose) 22
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