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haus technik .ch Juni 2019 Guisanplatz Bern: Platz für 2500 Mitarbeitende Seite 16 Die Zukunft ist solar: David Stickelberger im Interview Seite 12 Pont-Rouge: Genfs neuer Stadtteil Seite 19
4 10 Über uns Produktneuheiten 4 Die Zukunft 12 Fokus startet in Bulle 24 16 Referenzen 24 Lüftungshygiene 27 Lieferanten-News 32 Aus der Branche Alles klar im 34 Gut zu wissen Kühlturm 36 Meier Tobler Kunden 12 Konsumenten werden zu Produzenten 16 Zuverlässige Wärme und Kälte Inhalt 2
Geschätzte Leserinnen und Leser 7 Es war für mich und mein ganzes Team Gemeinsame Systeme entstehen eine grosse Freude, viele von Ihnen an einem der vier «expo plus»-Anlässe zu treffen. Damit haben wir gemein- sam auch gezeigt, mit welcher Stärke wir in unserer Branche unterwegs sind. Lassen Sie uns zusammen diesen Schwung über den sonnigen Sommer hinaus in die zweite Hälfte des Jahres tragen und mit viel Erfolg krönen. Eine neue Sonne ging in Bulle FR auf: Hier eröffneten wir den 47. Marché – mit einem neuen, zukunftsträchtigen Konzept, über das Sie ab Seite 4 mehr erfahren. Die Sonne steht aber auch ganz oben auf unserer Priori tätenliste: Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie sich unsere erfolgreiche Zusam menarbeit mit Agrola weiterentwickelt und wie David Stickelberger, Ge- schäftsleiter der Swissolar, die Zukunft der Gewinnung von Sonnenenergie 19 beurteilt. Genfs neuer Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Stadtteil Sommer, einen schattigen Leseplatz und viel Vergnügen beim Lesen. Martin Kaufmann, CEO Editorial 3
Die Zukunft startet in Bulle Vom Plan in die Realität: Heinz Bösiger erklärt, wie der neue Marché in Bulle aussehen wird. (Bild: rl) Die Marchés von Meier Tobler sind haustechnik.ch: Herr Bösiger, Ende Mai wurde in Bulle der 47. Marché von Meier Tobler eröffnet. Gleichzeitig beliebt und erfolgreich. Mit der Er ist es der erste seiner Art. Was ist neu? öffnung des 47. Ladens in Bulle FR Heinz Bösiger: Wir haben in Bulle ein ganz neues Konzept umgesetzt, das wir in diesem Marché als Pilotprojekt testen wird ein neues Selbstbedienungs- wollen. Unsere Kunden profitieren hier von einer schnellen konzept umgesetzt und getestet, und effizienten Selbstbedienung, indem sie die gewünsch- ten Waren selbst aus dem Regal herausnehmen und mit ei- um den Kundenbedürfnissen noch nem entsprechenden Gerät einscannen. Gleichzeitig steht mehr zu entsprechen und die ihnen mitten im Marché eine neuartige Beratungsinsel zur Marchés erfolgreich in die Zukunft Verfügung, wo sie noch gezielter Informationen zu Pro dukten und Dienstleistungen erhalten. Zudem verbinden zu führen. Heinz Bösiger, Leiter wir hier die Offline- mit der Online-Welt, indem wir im Marché Schweiz bei Meier Tobler, Marché auch einen Terminal mit Zugriff auf den e-Shop von Meier Tobler anbieten. gibt Auskunft. Wie genau unterscheidet sich der neue von den bisherigen Marchés? Es ist die komplette Umkehrung des bisherigen Konzepts: Neu nimmt der Laden 92 Prozent der Marché-Fläche ein und das Lager nur noch 8 Prozent. Über uns 4
Warum wird er mit diesem neuen Konzept für die Kunden noch attraktiver? «Dank des neuen Kun- Die Selbstbedienung macht den Einkauf bei uns im Marché noch einfacher. Dank des neuen Kunden-Leitsystems im den-Leitsystems im Laden sind sämtliche Produktgruppen schnell zu finden. Wer weiss, was er braucht, spart Zeit und gewinnt an Unab- Laden sind sämtliche hängigkeit. Wer Beratung benötigt, erhält diese noch ge zielter. Zudem ist es für unsere Kunden nun auf einen Blick Produktgruppen schnell ersichtlich, wie gross und breit unser vor Ort verfügbares Sortiment von rund 4500 Artikeln ist. zu finden. Wer weiss, Was führte Meier Tobler dazu, das Konzept der Marchés was er braucht, spart anzupassen? Weil der Kunde immer im Mittelpunkt unseres Handelns Zeit und gewinnt an Un- steht, wollen wir uns stetig verbessern und unsere Dienst- leistungen noch attraktiver gestalten. Entsprechend unse- abhängigkeit. Wer Be rem Claim «Einfach Haustechnik» wollen wir es unseren Kunden auch im Marché spürbar einfach machen. Und da- ratung benötigt, erhält für eignet sich die Selbstbedienung bestens. diese noch gezielter.» Wird dieses Konzept auch von den anderen Marchés übernommen? Der Marché in Bulle ist für uns erst einmal ein Testladen, um Erfahrungen zu sammeln. Deshalb wird dies momentan unser einziger Marché mit diesem Konzept sein. Es ist aber möglich, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt auch weite- re Marchés mit diesem Konzept ausstatten. Beratung ist ein wichtiger Teil der Dienstleistung in den Marchés, gerade auch weil die Systeme immer komplexer werden. Werden die Kunden mit der Selbst- bedienung nicht überfordert? Nein, das denke ich nicht. Und wer Auskunft braucht, be- und nicht zuletzt vermutlich auch die überall verfügbaren kommt sie dank dem neuen Konzept an der Beratungsinsel Kaffeemaschinen. sogar noch besser. Wir können uns so mehr Zeit für unsere Kunden nehmen. Wie wird sich das Sortiment in den Marchés entwickeln? Wie vorhin angesprochen ist dies für uns ein sehr wichtiger Innovationen sind nicht nur punkto Marché-Konzept Faktor. Darum werden wir es laufend ausbauen und opti- gefragt, Meier Tobler hat auch einen neuen Kurierdienst mieren. Entscheidend ist für uns auch die Regionalität. eingeführt. Können Sie mehr dazu sagen? Nicht alle Marchés haben das exakt gleiche Sortiment, son- Ab 1. Februar dieses Jahres haben wir in den Marchés Ba- dern orientieren sich an den Wünschen der Kunden respek- sel-Dreispitz, Zürich-Hard, Carouge und Lamone einen Feld- tive an den Besonderheiten der Region. test für eine ganz neue Dienstleistung durchgeführt. Damit können die Kunden Waren direkt aus dem Marché bestellen Immer wieder heisst es, dass zunehmend online gekauft und per Kurier innerhalb von drei Stunden zu sich ins Ge- wird – auch Meier Tobler verfügt über einen erfolg schäft oder auf die Baustelle liefern lassen. Dank tiefen Kos- reichen e-Shop. Wieso können sich die Marchés so gut ten – zwischen 19 und 49 Franken – kommt dies für viele gegen Online-Angebote behaupten? Installateure günstiger, als wenn sie selbst in den Marché Bei uns ergänzen sich Marchés und e-Shop perfekt. Online fahren würden. sieht der Kunde zum Beispiel, welcher Artikel in welchem Marché an Lager ist. Er kann sich diesen reservieren, ihn Und wie waren die Erfahrungen? selbst abholen oder über den Kurier liefern lassen. Unsere Wir hatten tolles Feedback, die Installateure schätzen diese Kunden erhalten zudem im Marché eine ausführliche Bera- Dienstleistung sehr. Deshalb haben wir uns entschlossen, tung und können den Artikel schliesslich über den e-Shop den Kurierdienst auf weitere 20 Marchés auszudehnen und bestellen – und ins Geschäft, auf die Baustelle oder in den die Lieferzeiten auf zwei Stunden zu verkürzen. Neu sind ab gewünschten Marché liefern lassen. 1. Juli die folgenden Marchés ebenfalls dabei: Aarburg, Bachenbülach, Bern, Brügg, Chur, Crissier, Dübendorf, Lau- Wie sieht ein Marché im Jahr 2029 aus? sanne, Littau, Kriens, Liebefeld, Steinhausen, Neuenburg, Das ist sehr schwierig zu sagen, auch weil sich vieles sehr Pratteln, Rüschlikon, Schaffhausen, St. Gallen, Winterthur, schnell weiterentwickelt und verändert. Ich bin aber über- Zürich-Binz und Urdorf. zeugt, dass 2029 die Beratung einen ebenso hohen Stellen- wert einnehmen wird und sich die Palette an Dienstleistun- Die Marchés sind erfolgreich. 2018 hat Meier Tobler gen noch weiter vergrössert. Das grosse Mitnahmesortiment mit ihnen einen Umsatz von rund 100 Millionen Franken wird wichtig bleiben, genauso wie die hohe Warenverfüg- erwirtschaftet. Was ist das Erfolgsgeheimnis? barkeit. (el) Es ist sicher die Kombination aus mehreren Faktoren: die kompetente Beratung, das Mitnahmesortiment von min- Bilder vom neuen Marché in Bulle sind hier zu finden: destens 3500 Artikeln, die hohe Warenverfügbarkeit, eine genügende Anzahl an Parkplätzen, das dichte Filialnetz meiertobler.ch/bulle Über uns 5
Tausendmal richtig verbunden Die Handgriffe sitzen, die Prozedere sind bestens einge- spielt. Für José Pellaton, Servicetechniker von Meier Tobler, gehört die Inbetriebnahme einer Wärmepumpe zum Alltag. «Und doch braucht es bei jedem Mal die nötige Aufmerk- samkeit und Genauigkeit, damit die neue Wärmepumpe in Zukunft richtig funktioniert.» Anders als noch vor ein paar Jahren sieht er selbst die Geräte immer weniger – und dies hat einen Grund: «Seit viele unserer Wärmepumpen mit der Fernüberwachung ‹smart-guard› ausgerüstet sind, braucht es viel weniger Interventionen von uns Servicetechnikern – und wenn doch, dann nur noch in bereits vorher abgeklär- ten Notfällen.» Immer im Blick Es ist hier schon die tausendste Anlage von Meier Tobler, bei der «smart-guard» die Wärmepumpe mit einer der zwei Fernüberwachungszentralen in Schwerzenbach und Saint- Légier verbindet. Von da aus wird sie konstant im Auge be- halten. Wird eine Störung angezeigt, greift der Ferndiagnos- tiker ein und klärt, ob er diese selbst von der Zentrale aus beheben kann oder einen Servicetechniker aufbieten muss. Über die Fernüberwachung werden laufend auch verschie- dene Parameter kontrolliert und bei Bedarf angepasst. Da- mit werden nicht nur Störungen vermieden, sondern wird auch die Funktionalität verbessert, der Wirkungsgrad er- höht und die Lebensdauer der Wärmepumpe verlängert. Auf Empfang Vor Ort in Illnau arbeitet Servicetechniker José Pellaton ei- Servicetechniker José Pellaton bei der nerseits mit dem vom Kunden ausgewählten Installateur Inbetriebnahme der Wärmepumpe. (Bild: ts) sowie dem von diesem aufgebotenen Elektriker zusammen: «Die grosse Herausforderung ist meistens die Platzierung der Antenne, welche das ‹smart-guard›-Signal via Handy- netz zur Zentrale übermittelt.» Immer wieder mangle es im Mit «smart-guard» bietet Meier Tobler Heizkeller am nötigen Empfang, «dann muss die Antenne eines der modernsten Fernüber über bestehende Öffnungen und Kanäle ins Freie gezogen wachungssysteme für Wärmepum- werden». So auch hier. Kaum ist die Verbindung da, folgt mit dem Start von «smart-guard» der letzte Schritt der Inbe- pen an. Nun wurde im zürcheri- triebnahme der Wärmepumpe: «Ich nehme mit unserem schen Illnau die tausendste Verbin- Diagnoseinformatiker in Schwerzenbach Kontakt auf, der mir das korrekte Funktionieren der Verbindung bestätigt.» dung zwischen einer Anlage und Und dies jetzt insgesamt bereits zum tausendsten Mal. (el) der Fernüberwachungszentrale in meiertobler.ch/smart-guard Schwerzenbach hergestellt. Über uns 6
Für jede Ausgangslage das geeignete System Heinrich Kriesi (links) und Dominik Müller im Gespräch auf dem Campus Horw der Hochschule Luzern. (Bilder: rl) Seit letztem Herbst arbeiten haustechnik.ch: Herr Müller, Herr Kriesi, die ersten ge- meinsamen Anlagen sind installiert. Wie sind die ersten Meier Tobler und Agrola intensiv gemeinsamen Projekte über die Bühne gegangen? zusammen und bieten neu Heinrich Kriesi: Sehr gut, wir sind zufrieden. Neben dem Projekt in Illnau ZH, über das in der letzten Ausgabe von ganze Systeme aus Wärmepumpen «haustechnik.ch» zu lesen war, haben wir bereits weitere und Photovoltaik-Anlagen an. Anlagen umgesetzt. Über erste Erfahrungen und nächs- Welche Erkenntnisse konnten Sie daraus gewinnen? te Schritte berichten Dominik Dominik Müller: Es hat sich erneut gezeigt, dass es fast keine Standardlösungen gibt, weil jedes Objekt wieder an- Müller, Leiter Technik und Innova ders ist und jeder Kunde seine individuellen Bedürfnisse hat. tion Solar bei Agrola AG / Solvatec, Heinrich Kriesi: Das ist richtig. Für uns ist das auch eine und Heinrich Kriesi, Produkt Herausforderung. Ziel unserer Zusammenarbeit ist es, un- ser Angebot massentauglich zu machen und es zu einem manager Systeme bei Meier Tobler. attraktiven Preis anzubieten. Dafür ist es nötig, verschiede- ne Grundsysteme zu definieren, die wir im jeweiligen Fall den Wünschen der Eigentümerschaft anpassen können. Welches sind die grössten Herausforderungen, um Wär- mepumpen und Photovoltaik (PV) zusammenzubringen? Dominik Müller: Zentral ist die Sicherstellung der Schnitt- stellen. Darüber haben wir in unserer bisherigen Zusam- menarbeit und in den ersten Projekten sehr viel gelernt. Wie gesagt: Wir brauchen einen Grundbaukasten, den wir universell zur Anwendung bringen können. Über uns 7
«Wichtig ist, dass der voneinander bezogen und installiert wurden. Das war oft sehr problematisch, weil die Schnittstellen nicht funktio- selbstproduzierte nierten. Dank der Zusammenarbeit von Meier Tobler und Agrola stellen wir nun für den anbietenden Installateur und Strom nicht nur ge- damit auch den Endkunden sicher, dass beide Elemente bestens aufeinander abgestimmt sind und tatsächlich auch speichert, sondern funktionieren. Heinrich Kriesi: Wie gesagt wollen wir die Kombination von möglichst auch direkt Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen so populär ma- chen, dass möglichst immer dieselben Grundsysteme zum verwendet werden Einsatz kommen. Das hat für die Eigentümer zwei entschei- dende Vorteile: Sie können sich auf bewährte Systeme verlas- kann.» Dominik Müller sen und erhalten diese zu günstigeren Preisen. Es muss für alle Beteiligten einfach und attraktiv sein – das gilt auch für unsere Partnerinstallateure, die unsere Systeme anbieten, verkaufen und auf Seite der Wärmepumpe auch installieren. Kann eine bestehende Wärmepumpe mit einer PV-Anlage ergänzt werden? Heinrich Kriesi: Im Prinzip bringen wir jede Wärmepumpe Heinrich Kriesi: Grundsätzlich lässt sich jede Wärmepum- mit Strom aus einer PV-Anlage zum Laufen. Das Problem pe mit Strom aus einer PV-Anlage betreiben. Die grösste liegt aber an einem ganz anderen Ort. Meist verfügt das bis- Herausforderung bleibt jedoch die Speicherung des war- herige System nicht über die nötige Speicherkapazität und men Wassers. Ohne genügend Speichervolumen ist das das entsprechende Hydrauliksystem. Auch ist die Effizienz nicht möglich. der Stromnutzung je nach Aufgabenstellung und eingesetz- ten Produkten sehr unterschiedlich. Wie lässt sich das Speicherproblem lösen? Dominik Müller: Für den Zeitbereich von bis zu zwei Tagen Wer ist für den Hausbesitzer bei einem solchen Projekt haben wir die Speicherung durch den intelligenten Einsatz der Ansprechpartner? von Warmwasserboilern, technischen Speichern und auch Heinrich Kriesi: Wichtig für uns ist es, dass der Eigentü- Batteriespeichern gelöst. Herausfordernd bleibt eine Spei- mer einen einzigen Ansprechpartner hat, obwohl die Wär- cherung über längere Zeitabschnitte bis hin zur saisonalen mepumpe von Meier Tobler und die Photovoltaik-Anlage Speicherung. Genau zur Erforschung solcher Technologien von Agrola stammt. Und der Installateur wiederum hat sei- und damit zusammenhängender Gesamtsysteme wurden tens Meier Tobler eine Ansprechperson, welche die Koordi- wir von einem Team der Hochschule Luzern (HSLU), Be- nation mit Agrola übernimmt. reich Technik und Architektur, für die Mitentwicklung eines Latentpufferspeichersystems angefragt. Bereits früher ha- Was bedeutet diese Zusammenarbeit für die Installateure? ben wir an anderen Projekten der HSLU mitgearbeitet. Dominik Müller: Für sie ist das ein grosser Gewinn. Sie Heinrich Kriesi: Hier geht es vor allem darum, die Spei- kommen so dem Bedürfnis der Endkunden entgegen und cherkapazitäten zu erhöhen. Einfach gesagt soll das bishe- haben mit unserem gemeinsamen System eine attraktive rige Speichermedium Wasser durch ein effizienteres abge- Lösung, die sie anbieten können. Zudem haben sie von uns löst werden. Zum Beispiel, indem man das Wasser mit Sal- die bestmögliche Unterstützung beim Verkauf, bei der Pla- zen anreichert oder Paraffine verwendet. So könnte eine bis nung und bei der Umsetzung. zu sechsmal höhere Kapazität erreicht werden – zudem wäre es möglich, die Speicher zu verkleinern. Welche baulichen Voraussetzungen braucht es, damit eine PV-Anlage installiert werden kann? Wie weit sind Sie da? Dominik Müller: Im Normalfall braucht es nur ein Dach – Heinrich Kriesi: Wir sind bereits weit fortgeschritten und im Neubau ist das kein Problem, bei bestehenden Bauten rechnen damit, in den nächsten zwei Jahren einen Prototyp muss dies geprüft werden. Besonders bei Flachdächern ist testen zu können. Ob sich dann ein solcher Speicher kom- jedoch abzuklären, ob eine Dachsanierung nötig ist. Die in merziell nutzen lässt, ist zurzeit noch offen und hängt von der Vergangenheit aus Kostengründen wichtige Himmels einer Vielzahl Faktoren ab. ausrichtung spielt heute keine Rolle mehr. Im Gegenteil, zu- Dominik Müller: Wichtig scheint mir auch, dass der selbst- nehmend werden sogar Ost-West-Varianten bevorzugt, weil produzierte Strom nicht nur gespeichert, sondern mög- so die Morgen- und die Nachmittagssonne besser genutzt lichst auch direkt verwendet werden kann. Ich denke dabei werden kann. Immer mehr lassen sich auch PV-Elemente an unter anderem an die Kombination mit einer Kühlung im der Fassade anbringen, was ebenfalls für eine ausgeglichene Sommer. Stromproduktion sorgt. Mittlerweile erreichen wir so an ei- nem sonnigen Dezembertag denselben Tagesertrag wie an Was genau kann von Agrola und Meier Tobler an einem sonnigen Junitag. Systemen heute bereits bezogen werden? Heinrich Kriesi: Wir können alles umsetzen, technisch Welche Objekte eignen sich besonders gut für eine sind wir bereit. Wir haben für jede Ausgangslage das geeig- kombinierte Photovoltaik-Wärmepumpen-Anlage? nete System zur Verfügung. Heinrich Kriesi: Im Prinzip gibt es keine Einschränkungen, sondern wir passen unser System den jeweiligen Gegeben- Welche Vorteile haben Eigentümer, wenn sie eine kom- heiten an. plette Anlage von Meier Tobler und Agrola erwerben? Dominik Müller: In der Vergangenheit war es generell meist so, dass Wärmepumpen und PV-Anlagen unabhängig Über uns 8
Was sind für Sie bzw. Meier Tobler und Agrola die nächsten Schritte? Heinrich Kriesi: Zuerst geht es nun darum, unsere Ver- kaufsmitarbeitenden mit den nötigen Informationen und Werkzeugen auszustatten, damit sie den Installateuren und damit auch den Endkunden die Vorteile unserer Zusam- menarbeit näherbringen können. Dazu erstellen wir eine grosse Palette an Unterlagen, wie etwa Hydraulik- oder Elek- trikschemas. Dominik Müller: Auch für uns geht es in erster Linie dar- um, unsere gemeinsamen Systeme bekannter zu machen. Technisch gesehen sind wir zudem daran, unsere Regel- schränke zu standardisieren. Mit welchen technischen Innovationen rechnen Sie für solche Anlagen in den nächsten Jahren? Dominik Müller: In den letzten dreissig Jahren hat sich die Photovoltaik-Technologie stetig weiterentwickelt. Auch wenn es keine grossen Sprünge gab, hat sich die Systemeffizienz in dieser Zeit etwa verdreifacht, von weniger als 70 Kilowatt stunden Energieertrag pro Quadratmeter auf über 200 Kilo- wattstunden bei Hochleistungssystemen. Ausserdem wur- de sie rund 20-mal günstiger als noch zu Beginn, was sie nun für die breite Anwendung ebenfalls attraktiver macht. So liegen heute die Gestehungskosten für Solarstrom oft deutlich unter 10 Rappen pro Kilowattstunde! «Wir müssen Gebäude in Zukunft noch mehr als Gesamtpaket anschauen.» Heinrich Kriesi Heinrich Kriesi: Noch mehr als bis anhin werden ganze Systeme gefragt sein. Wir werden in Zukunft Gebäude noch stärker als Gesamtpaket anschauen müssen – und das ist genau unsere Kernkompetenz. Die Haustechnik hört damit nicht mehr bei der Kellerdecke auf, sondern erst unter dem Hausdach. Dominik Müller: Ich glaube, dass die Energiewende nur mit der sogenannten Sektorkopplung zu schaffen ist. Das Oben: bedeutet, dass alle Sektoren in einem Gebäude gemeinsam Heinrich Kriesi: «Wir können betrachtet werden müssen: Stromproduktion, Heizen, Küh- alles umsetzen, technisch sind len, Warmwasserproduktion und so weiter. In Zukunft soll wir bereit.» in immer mehr Gebäuden selbst Strom produziert werden, Unten: der sich bedarfsgerecht nutzen lässt. Das Gebäude der Zu- Dominik Müller: «Unsere Zusam- kunft wird selbst zu einem intelligenten Kraftwerk, das sei- menarbeit ist für die Installateure ne Leistung sowohl gebäudeintern und für die Elektromobi- ein grosser Gewinn.» lität nutzt als sie auch dem Stromnetz abgibt und auch wie- der aufnimmt. Somit werden Gebäude in Zukunft auch einen Beitrag für die Netzstabilität leisten können. (el) meiertobler.ch/agrola Über uns 9
Produktneuheiten Noch kompakter in die Zukunft Die perfekte Ergänzung Die Oertli SI-GEO Wärmepumpen-Serie Das Stulz Micro DC stellt eine kosteneffiziente wurde überarbeitet und erhielt dabei einige Lösung für skalierbare und bedarfsorien wichtige Verbesserungen. Besonders tierte IT-Ressourcen bereit. Damit lässt sich attraktiv ist der Umstand, dass zwei Modelle eine bestehende Infrastruktur bestens kleiner geworden sind und nun besser in erweitern. enge Räume passen. Ab sofort gibt es eine ideale Möglichkeit, um eine vorhan- Gerade bei Sanierungen sind die Platzverhältnisse oft be- dene, kritische IT-Infrastruktur genau für den benötigten schränkt. Ohne grosse bauliche Anpassungen gibt es meist Bedarf zu ergänzen oder am Rande eines bestehenden keine Möglichkeit, eine leistungsstarke Wärmepumpe zu Netzwerks zusätzliche Rechen- und Speicherleistung zu in- platzieren. Nach der Überarbeitung der Oertli SI-GEO Wär- stallieren, Stichwort: Edge Computing. mepumpen-Serie ist genau dies nun möglich. Bei den Mo- dellen 12-40 und 15-70 wurden die Gehäuse weiter verklei- Stulz Mikro-Rechenzentren werden schnell geliefert und nert. Damit passt eine 70 Kilowatt starke Wärmepumpe nun können dank dem «Drop-in»-System bequem ergänzt wer- neu durch eine 80 Zentimeter breite Tür. den – dies gilt auch für IT-Umgebungen, bei denen es sich nicht um Rechenzentren handelt. Sie zeichnen sich mit ihren modularen Kühlkonfigurationen durch eine unver- Leiser und auf flexiblen Füssen gleichbare Skalierbarkeit aus und sind dank einer führen- Verbessert wurden bei allen Modellen auch die Laufgeräu- den Flüssigkeits-Chip-Kühlung für hohe Wärmelasten be- sche. Dank der Optimierung des Gehäuses und der besse- sonders geeignet. ren Gehäusedämmung lässt sich ein niedrigerer Schallpe- gel erreichen. Alle Oertli SI-GEO Wärmepumpen stehen ab Das System wächst mit August zudem im neuen Design zur Verfügung. Die ganze Wärmepumpen-Serie ist zusätzlich um ein kleines, aber Während bei herkömmlichen Rechenzentren und Server- entscheidendes Detail verbessert worden: Alle Modelle räumen oft um Jahre vorausgeplant werden muss, wächst sind mit versenkbaren Stellfüssen ausgerüstet. Bei unebe das Stulz Micro DC dank der Skalierbarkeit mit den jeweils nen Böden kann so ohne grossen Aufwand die Nivellierung anfallenden Anforderungen. Je nach Bedarf kann es von ei- vorgenommen werden. ner Ein-Rack-Konfiguration mit 3 Kilowatt zu einer Multi- Rack-Konfiguration mit bis zu 80 Kilowatt Wärmelast pro Dank der Inverter-Technologie sind Oertli SI-GEO Wärme- Rack wachsen. Damit lassen sich Investitionen in die pumpen noch effizienter als vergleichbare Systeme: Sie IT-Infrastruktur drastisch senken. Die Mikro-Rechenzentren zeichnen sich insbesondere durch einen aussergewöhnlich von Stulz eignen sich besonders für den Einzelhandel und sparsamen Energieverbrauch und eine erhöhte Lebensdau- Niederlassungen, den Bereich Finanzen, für Hochleistungs- er des Verdichters aus. Die Verdichterleistung passt sich rechner, die High-Density-Kühlung, die Serverraum-Optimie stufenlos und exakt an den tatsächlich benötigten Wärme- rung und -Konsolidierung, die Industrie 4.0, für traditionelle bedarf an. Kurzzeitige und unnötige Verdichterlaufzeiten Rechenzentren mit erhöhter IT-Sicherheit sowie für das werden so auf ein Minimum reduziert. Alle Modelle sind Edge Computing. auch in reversibler Ausführung erhältlich und können zu- sätzlich mit Free Cooling ausgestattet werden. Das Stulz Micro DC ist ein 19-Zoll-Standard-Rack, das in drei unterschiedlichen Höhen (40, 45 und 48 HE) und zwei ver- Dank ihrer grossen Vielseitigkeit weisen die neuen Oertli SI- schiedenen Tiefen (1250 mm und 1450 mm) erhältlich ist. GEO Wärmepumpen ein besonders breites Einsatzspek Über den Online-Konfigurator kann für die gewünschten trum auf – im Neubau genauso wie bei Sanierungen. Die Anforderungen genau das richtige System ermittelt wer- überarbeiteten Modelle sind ab August 2019 erhältlich. (el) den. (el) meiertobler.ch/si-geo meiertobler.ch/microdc Produktneuheiten 10
Noch besser dank Inverter-Technologie Elegante Lüftungslösung Das Oertli System M gibt es ab Herbst dieses Die Einzelentlüftungssysteme der neuen Jahres mit Inverter-Technologie, was die Produktreihe ER EC von Maico eignen sich Einsatzmöglichkeiten weiter ausdehnt – zum bestens für mehrgeschossige Wohnungen, Beispiel in der Sanierung. Das grosse Plus: Bürogebäude oder Hotels. In Bädern und Über die Inverter-Regelung wird die Wärme- Toiletten transportieren sie zuverlässig ver- pumpenleistung dem tatsächlichen Heiz- brauchte und feuchte Luft nach draussen. respektive Warmwasserbedarf angepasst. Die Kleinraumventilatoren der neuen Produktreihe ER EC Das Split-Wärmepumpensystem Oertli System M lässt sich von Maico sind in verschiedenen Technikvarianten erhält- dank modularem Aufbau ganz einfach den individuellen Be- lich und eignen sich entsprechend für die unterschiedlichs- dürfnissen anpassen – bei der Konfigurierung genauso wie ten Anwendungen in Wohn-, Büro- oder Hotelgebäuden. bei der Installation. Es benötigt nur wenig Platz, es ist höchst energieeffizient, besonders leise und intuitiv zu bedienen. Zahlreiche Varianten möglich Die flache Abdeckung im eleganten Design passt sich jeder Clevere Inverter-Regelung Anwendung an, ist um 5 Grad drehbar und lässt sich somit Ab Herbst 2019 gibt es die Konfigurationen Compact Plus, optimal ausrichten. Die Steuerungseinheit ist dabei direkt Comfort Plus sowie Comfort Plus Cooling mit Inverter- in die Abdeckung integriert. Das ermöglicht einen grossen Regelung. Auch sie bestehen je aus einer innen aufgestellten Spielraum für verschiedenste Varianten. Zudem kann das Hydraulikeinheit und einem besonders kompakten Aussen- Abdeckungselement einfach ausgetauscht werden, so dass modul, die über eine Last-, Kommunikations- und als Son- sich bei Bedarf nachträglich problemlos eine andere Steue- derzubehör mit einer Kältemittelleitung verbunden sind. rung installieren lässt – zum Beispiel, wenn später eine Ent- Beim Modell Compact Plus enthält die Hydraulikeinheit lüftungsvariante mit Bewegungssensor gewünscht wird. zusätzlich einen komplett vormontierten 180-Liter-Wasser Bei den Typen ER-AK, ER-AH und ER-AB ist neben der Steu- erwärmer. Die Regelung passt die Wärmepumpenleistung erung auch das Touch-Bedienelement bereits integriert. über den Inverter dem tatsächlichen Heiz- respektive Warmwasserbedarf an. Die neuen Modelle sind mit einer Die ER-EC-Ausführungen laufen im Grundlastbetrieb mit Leistung von 4 bis 6 Kilowatt und von 9 bis 16 Kilowatt ver- 30 Kubikmetern pro Stunde. Über einen Licht- respektive fügbar. Sie eignen sich nicht nur für den Neubau, sondern einen separaten Schalter kann in den Volllastbetrieb mit sind dank der Inverter-Technologie besonders für den Ein- 60 Kubikmetern pro Stunde gewechselt werden. Die Kom- satz in Sanierungsobjekten konzipiert. fortausführung ER-AK und die Ausführung mit Feuchte- res- pektive Bewegungssensor (ER-AH und ER-AB) verfügen über weitere Lüftungsstufen. Das Ein- und Ausschalten der Zahlreiche Optionen Grundlast ist ebenfalls über einen Schalter möglich. Das Oertli System M wächst nicht nur technisch weiter, ge- rade wurden auch zwei zusätzliche Designs für die Aussen Robust, effizient und ruhig einheit eingeführt. Damit können Hausbesitzer dank modu- larem Aufbau neu aus sechs Standardausführungen und Die Ventilatoren mit den robusten, energieeffizienten EC- zahlreichen, individuellen Gestaltungsvarianten auswäh- Motoren laufen dank niedriger Drehzahl äusserst ruhig. len. Die Bedienung der Wärmepumpe erfolgt einfach und Aufgrund der flexiblen Ausblasrichtung können Lüftungs- intuitiv – entweder über das integrierte Touch-Display oder leitungen durch die Drehung des Gehäuses um 90 Grad via die Smart-Heating-App, die es für alle Smart Devices nach rechts oder links gemäss DN 75/DN 80 einfach verbun- gibt. Standardmässig sind die Modelle des Oertli System M den werden. Ein Zweitanschluss für einen WC-Sitz ist eben- zudem an das Fernüberwachungssystem «smart-guard» an- falls möglich, das Absaugen erfolgt über ein Spülrohr. (el) gebunden, womit das Heizsystem jederzeit ruhig den Ex- perten von Meier Tobler überlassen werden kann. (el) meiertobler.ch/system-m meiertobler.ch/maico Produktneuheiten 11
«Konsumenten werden in Zukunft zu Stromproduzenten» Die Zukunft gehört der Sonne: David Stickelberger am Platzspitz in Zürich. (Bilder: rl) Fokus 12
Wer von den MuKEn 2014, der Ener- Trotzdem gibt es in Europa und in der Schweiz Hersteller. Die einheimische Produktion hat sich dabei vor allem auf giestrategie 2050 oder vom Pariser den Bereich Gebäudeintegration spezialisiert. Klimaabkommen spricht, kommt Auf der anderen Seite scheint die Energiestrategie 2050 nicht um Alternativen in der Ener- der Solarbranche neuen und vielleicht sogar gieproduktion herum. Im Zentrum den entscheidenden Auftrieb zu geben. Wo steht die Branche heute? steht dabei die Sonne, deren Poten- Die Energiestrategie 2050 hat letztes Jahr noch nicht zum zial genutzt werden kann und erhofften Auftrieb geführt. Auch wenn die definitiven Zah- len noch nicht vorliegen, rechnen wir mit einem ähnlichen muss. David Stickelberger, Ge- Marktvolumen wie 2017. Dieses Jahr sollte es verstärkt vor- schäftsleiter von Swissolar, erklärt wärtsgehen – allerdings, wenn ich an den notwendigen Er- im Interview, wo die Schweizer satz von atomarer und fossiler Energie bis Mitte des Jahr- hunderts denke, nicht in dem Ausmass, wie es notwendig Branche heute diesbezüglich steht. wäre. Die Branche wäre bereit, sehr viel mehr umzusetzen, noch fehlt es am politischen Willen. Ich hoffe jedoch, dass die Totalrevision des CO2-Gesetzes wichtige Impulse gibt. Sie haben es bereits angedeutet, während vor zehn Jahren die Solarthermie mehr im Vordergrund stand, haustechnik.ch: Herr Stickelberger, Meier Tobler und scheint es heute mehr die Photovoltaik zu sein. Agrola spannen zusammen, um Wärmepumpen und Welches sind die Gründe? Photovoltaik-Anlagen (PV) zu Systemen zu verbinden Es ist wirklich dramatisch, was in der Solarthermie passier- und diese ihren Kunden anzubieten. Abgesehen von te. Von 2010 bis 2016 sind die Verkäufe in der Schweiz um den wirtschaftlichen Interessen zweier Unternehmen – rund 60 Prozent zurückgegangen. Allerdings beobachten was bedeutet ein solches Zusammengehen für die wir auch in Deutschland und Österreich ähnliche Entwick- Schweizer Branche und damit auch für den Markt? lungen. Inzwischen scheint sich die Solarthermie wieder zu David Stickelberger: Wärmepumpen und Photovoltaik-Anla- stabilisieren. Der Erfolg der Photovoltaik beruht auf ver- gen ergänzen sich optimal. Zusätzlich ist der Zeitpunkt für schiedenen Faktoren: Sie wird einerseits stark gefördert, ein solches Zusammengehen genau richtig. Wärmepumpen andererseits sind die PV-Module ein internationales Pro- werden in Zukunft einen bedeutenden Teil der Wärmeversor- dukt, das günstig auf dem Markt zu haben ist. Zusätzlich ist gung übernehmen. Dies führt aber auch zu einem steigenden der Solarstrom heute um 80 Prozent billiger als noch vor Strombedarf. Dieser kann zum Teil über eine eigene PV-Anla- zehn Jahren. Dazu steht die Photovoltaik im Rampenlicht ge selbst hergestellt werden. Gleichzeitig hilft eine entspre- und verfügt über mehr «Sex-Appeal». chend eingestellte Wärmepumpe, den Eigenverbrauch des Solarstroms zu erhöhen. Das ist eine wichtige Voraussetzung Wo hat dann die Solarthermie noch ihre Berechtigung? für den wirtschaftlichen Betrieb von PV-Anlagen. Auch sie kann einen wesentlichen Beitrag zur einer zu- kunftstauglichen Energieversorgung leisten. Allerdings hat Wo sehen Sie die Herausforderungen dieses Zusammen- sie im Einfamilienhaus-Markt einen schweren Stand. Als kommens von bisher getrennten Branchen? wichtiger erachte ich ihren Einsatz bei der Sanierung von Agrola und Meier Tobler zeigen, dass es jetzt die sogenann- Mehrfamilienhäusern mit fossilen Heizungen, in Kombina te Schnittstellenkompetenz braucht, um die beiden Berei- tion mit Wärmenetzen oder für industrielle Prozesse. Nicht che miteinander zu vereinen. Das hat bis anhin klar gefehlt. zu unterschätzen ist ein vermutlich immer wichtiger wer- Beide Seiten wussten bis jetzt nicht viel voneinander, dar- dender Einsatz bei der Regenerierung von Erdwärmesonden. um funktionierte die Verbindung von Solarstrom und Wär- me oft nicht optimal. Ich bin überzeugt, dass dieses Zusam- Die Photovoltaik als «Star der Stunde» – wo sehen Sie mengehen sowohl dem Markt als auch der Sache dient. Die die Chancen, wo aber auch die Grenzen? beiden Unternehmen geben einen starken Impuls und mi- Die Photovoltaik wird in Zukunft aus unserer Sicht neben schen mit ihrem gemeinsamen Angebot den Markt auch der Wasserkraft zum wichtigsten Energieträger der Schweiz. etwas auf. Alleine unsere Gebäude könnten mehr Strom produzieren, als wir heute brauchen. Die Elektrifizierung der Mobilität Welche Bedeutung hat eine solche Entwicklung für und der Gebäudeklimatisierung sowie die Digitalisierung Ihren Verband? werden diese Entwicklung weiter vorantreiben. PV verfügt Auch wir vom Verband müssen uns verstärkt mit diesen also über enorme Chancen. Ein grosses Thema bleibt die Schnittstellen beschäftigen – etwa in der Weiterbildung Speicherung der Energie. Während der Tag-Nacht-Aus- oder im regulatorischen Bereich. Auch das Tätigkeitsspek gleich in der Schweiz dank Wasserkraft und Batteriespei- trum unserer Verbandsmitglieder wird entsprechend brei- chern kein grosses Problem darstellt, braucht es saisonal ter. Auf der anderen Seite sehe ich durch diese Entwicklung noch weitere Entwicklungsschritte. Ich erachte den raschen die Schwächung unseres zweiten Standbeins, der Solar Ausbau der Photovoltaik als absolut entscheidend, um in thermie. Früher waren Firmen wie Meier Tobler vor allem in der Schweiz die Verpflichtungen gemäss dem Pariser Kli- diesem Bereich aktiv. maprotokoll umzusetzen. Immer wieder gibt es in der Schweizer Wirtschaft auch Heinrich Kriesi von Meier Tobler und Dominik Müller negative Nachrichten zum Thema «solar», etwa wenn es von Agrola sehen in Zukunft das Gebäude selbst als um Produzenten von Solarpanels geht. Wie sehen Sie das? Kraftwerk – das im Optimalfall den benötigten Strom Es ist eine Tatsache, dass sich die Produktion von Solar selbst herstellt und speichert (siehe Seite 8). Wie panels zu einem grossen Teil nach Asien verschoben hat. beurteilen Sie das? Fokus 13
«Die Photovoltaik wird firmen weiterhin eine entscheidende Rolle spielen. In der Schweiz wird es eher einen Mix aus kleineren Anlagen von in Zukunft aus unserer Gebäudebesitzern und grösseren Anlagen im Besitz von klassischen Energieversorgern sowie spezialisierten Con Sicht neben der Was- tracting-Firmen, die Dachflächen auf Häusern mieten, geben. serkraft zum wichtigs- Solar-, Wind- und Wasserkraft, drei Beispiele für die saubere Energiegewinnung. Bilden diese das ten Energieträger der Dream-Team der Zukunft? Ja, das ist so, auch wenn man das genau anschauen muss. Schweiz.» Bei der Wasserkraft gilt es zum Beispiel primär für Stauseen – Pumpspeicherkraftwerke können preislich mit Batterie- speichern kaum mehr mithalten, und Laufwasserkraftwerke haben einen ähnlichen Jahresproduktionsverlauf wie Solar- anlagen. Windkraft hingegen hat ihre Produktionsspitze im Winter und wäre eine ideale Ergänzung zur Solarenergie. Ich bedaure die grossen, meist nicht gerechtfertigten Wider Völlig einverstanden. Unsere Gebäude werden von Ener- stände gegen solche Projekte. gieschleudern zu Kraftwerken. Sie werden nicht nur den bisherigen Energiebedarf ersetzen, sondern auch zusätzli- In der Vergangenheit waren Solarprojekte oft auch an chen Strom produzieren. Die Vielfalt der Module fördert staatliche Unterstützungsmodelle gebunden. Wo stehen dies weiter. Gleichzeitig braucht es verstärkt Anstrengun- wir da heute – und wie wird sich dies weiterentwickeln? gen bei der Gebäudesanierung. Allerdings sehe ich die Zu- So, wie die Strommärkte heute reguliert sind – und dies kunft nicht unbedingt in autarken Gebäudekraftwerken, selbst in liberalisierten Märkten –, bieten sie zu wenig Inves- sondern im Verbund mehrerer Gebäude. Interessant ist titionssicherheit für jede Art von neuem Kraftwerk, egal, ob zum Beispiel die Kombination von Wohn- und Industriege- mit Uran, Gas oder Sonne betrieben. Momentan ist nicht bäuden. absehbar, wie eine andere Regulierung aussehen könnte. Entsprechend wird es in nächster Zeit Fördermassnahmen Wird es die bisherigen Energieproduzenten in Zukunft brauchen. Mit der Einmalvergütung, die noch bis 2030 für überhaupt noch geben? Photovoltaik-Anlagen bezahlt wird, haben wir eine sehr kos- Nur wer sich wandelt, wird überleben. Während wir in der tengünstige Förderung. Sie deckt rund 25 Prozent der Inves- Vergangenheit einen Top-down-Ansatz hatten, bei dem die titionskosten und ermöglicht den wirtschaftlichen Betrieb Konsumenten den Strom vom Produzenten bezogen haben, einer Anlage, sofern ein Teil des Stroms am Ort der Produk- wird es in Zukunft viel vernetzter ablaufen. Konsumenten tion verbraucht wird. Wenn dieser Eigenverbrauch zu ge- werden auch zu Produzenten und Verkäufern von Strom, ring ist oder fehlt, etwa bei landwirtschaftlichen Gebäuden man kann sagen, sie werden zu «Prosumenten». Neue Infor- oder Lagerhallen, dann genügt diese Förderung nicht. Hier mationstechnologien fördern diese Entwicklung, wie etwa brauchte es Ausschreibungen mit garantierten Einspeise ein Stromhandelsprojekt mit Blockchain in einem Quartier tarifen, wie sie in vielen Ländern bereits üblich, aber bei uns von Walenstadt SG zeigt. Ich kann mir gut vorstellen, dass gesetzlich noch nicht vorgesehen sind. Wichtige Weichen- wir in der Energiebranche eine ähnlich revolutionäre Ent- stellungen stehen bei der bevorstehenden Revision des wicklung erleben wie in der Kommunikation. Stromversorgungsgesetzes an, zum Beispiel bei der Frage, wie Stromtarife festgelegt werden dürfen. Mit Flatrates, wie Aus Sonnenenergie Strom herzustellen, scheint einfach sie einige wünschen, würde jeder Anreiz zum Energiespa- zu sein, die ungleichmässige Sonneneinstrahlung und ren und zum Bau von Solaranlagen wegfallen. das Problem der Speicherung sind aber offenbar immer noch schwierige Herausforderungen. Wie lässt sich das Sind heute Probleme rund um Baubewilligungen für in Zukunft meistern? Solaranlagen noch ein Thema? Beim Thema Speicherung sind unsere Mitglieder sehr aktiv. Es ist definitiv einfacher geworden, auch dank der Revision Wir haben zudem vor zwei Jahren eine eigene Arbeitsgrup- des Raumplanungsgesetzes. Schwierigkeiten gibt es noch pe dazu ins Leben gerufen. Die Nachfrage nach Speicher bei geschützten Bauten oder in Kernzonen, aber das betrifft kapazität ist sehr gross – diese hat sich von 2016 auf 2017 nur etwa 5 Prozent aller Gebäude. Dank neuen PV-Modulen, verdreifacht. Ich bin nicht sicher, ob die Batteriespeiche- die sich noch besser in das bisherige Erscheinungsbild ei- rung in einzelnen Gebäuden der Weisheit letzter Schluss nes Gebäudes integrieren lassen, wird diese Problematik ist. Tendenziell sehe ich eher die richtige Vernetzung als sicher weiter entschärft. optimalen Weg, zum Beispiel die Quartierspeicherung oder eben Blockchain-Lösungen. Es braucht meiner Meinung In der Schweiz stehen ganz viele Häuser mit einer nach aber in erster Linie eine intelligente Kombination mit grossen Dachfläche – welche Gebäude eignen sich für anderen erneuerbaren Energien. In der Schweiz sind wir die Gewinnung von Solarenergie, welche nicht? diesbezüglich mit den Stauseen und deren Speicherkapazi- Grundsätzlich eignen sich alle Gebäude, die keine starke tät von 9 Terawattstunden privilegiert. Aber auch der weite- Beschattung aufweisen und über eine grössere zusammen- re Ausbau der Windenergie wäre hilfreich. Und natürlich hängende Dach- oder Fassadenfläche verfügen. Wie ich be- sind neue Technologien gefragt, wie etwa «Power-to-Gas». reits erwähnte, sind jedoch die Fördermassnahmen heute so ausgelegt, dass ein wirtschaftlicher Betrieb von Solaran- Wird die Gewinnung von Solarenergie in Zukunft eher lagen nur in Kombination mit einem massgeblichen Eigen- von Gebäudebesitzern übernommen – oder eher von verbrauch möglich ist. Dadurch können viele grosse Dach- grossen Konzernen oder gar vom Staat? flächen nicht genutzt werden. Ich hoffe aber, dass dies in Je nach Land oder Region ist das unterschiedlich. In Län- Zukunft einfacher wird. Ich bin zuversichtlich, dass wir dern mit grossen Solarparks werden die grossen Energie künftig mehr der erwähnten «Prosumenten» haben werden, Fokus 14
Die Solartechnologie ist gemäss David Stickelberger der Schlüsselfaktor, um die Energiewende zu schaffen. die selbst Strom produzieren und diesen nicht nur für den Eigenbedarf nutzen, sondern auch in lokalen Netzwerken «Ich kann mir gut vor- verkaufen. stellen, dass wir in der Wie verändert der zunehmende PV-Einsatz die Arbeit der klassischen Installateure in der Heizungsbranche? Energiebranche eine Es besteht sicher ein grosser Weiterbildungsbedarf – unser Verband bietet mit dem Projekt «Solarbildung Schweiz» ein ähnliche revolutionäre entsprechendes Angebot für Firmen, Schulen und Verbände an. Zudem braucht es seitens der Installateure auch die Entwicklung erleben Offenheit, sich gegenüber den anderen Gewerben zu öffnen und mit deren Vertretern enger zusammenzuarbeiten, etwa wie in der Kommuni- mit Elektroinstallateuren oder Dachdeckern. Das Modell, wie es nun Meier Tobler und Agrola anbieten, hilft den Instal kation.» lateuren ebenfalls, da sie so nur einen Ansprechpartner haben, der sich um das gesamte System kümmert. Wie werden sich die Solartechnologien in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Wir befinden uns in einer spannenden Zeit, in der sich die Technologien sowohl bei Solaranlagen als auch bei Wärme- pumpen laufend weiterentwickeln. Ich denke an die weitere Verbesserung der Wirkungsgrade, die wiederum die Kosten senken wird. Bei den PV-Modulen werden wir eine grössere Vielfalt punkto Grössen, Texturen und Farben haben, was sich positiv auf die Gebäudeintegration auswirkt. Die Solar- technologie ist sicherlich ein Schlüsselfaktor, um die Ener- giewende zu schaffen und damit auch die Klimaziele zu er- reichen. (el) swissolar.ch Fokus 15
Zuverlässige Wärme und Kälte Der Erdspeicher wird mit zwei Geoclima Grosswärmepumpen bewirtschaftet. (Bilder: rl) Referenzen 16
Dieses Jahr ist es so weit: 2500 Mitarbeitende beziehen nach und nach ihre Büros in den drei Gebäuden des neuen Verwaltungszentrums Guisan- platz im Berner Wankdorf- Quartier. Für die richtige Wärme und Kälte sorgt eine Vielzahl an Produkten von Meier Tobler. Seit 2014 entsteht auf dem ehemaligen Zeughausareal ne- ben dem Stade de Suisse das Verwaltungszentrum Guisan- platz. Es umfasst drei Gebäude, benannt sind sie nach sieg- reichen Schlachten der Eidgenossenschaft. Mehr als 450 Firmen sind an diesem Bauprojekt beteiligt, für das 2012 ein Kredit von 420 Millionen Franken gesprochen wurde. «Trotz der sehr langen Planungs- und Bauzeit werden Kosten- Erfolg dank Teamarbeit (v. l. n. r.): Ueli Grossenbacher, Rudolf Koradi, rahmen und Termine eingehalten. Auch die Sicherung der Patrick Müller, Felix Pürro, Philipp Felder, Qualität und Nachhaltigkeit ist sehr anspruchsvoll», sagt Rudenz Flühmann, Urs Blaser, Bauherrenvertreter Rudenz Flühmann. Er ist Projektleiter Rachid Bourouaieh und Marc Bolli. beim Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL). In den Untergeschossen des Hauptbaus «Morgarten» sind unter anderem die Heiz- und Kältezentrale untergebracht. Von der installierten Gebäudetechnik würden «der aktuelle «Bei diesem Projekt Stand der Technik sowie ein langfristig verlässlicher Be- trieb» erwartet, sagt Rudenz Flühmann. Die Installationsfir- war das Zusammen- ma Adolf Krebs AG habe gute Arbeit geleistet. Deren Projekt- leiter Urs Blaser verweist auf die enge und gute Zusammen- spiel der Beteiligten arbeit mit Meier Tobler: «Mit zwei Grosswärmepumpen, zwei Kältemaschinen, fünf grossen Speichern sowie drei- top. Wir haben zehn Rückkühlern ist dieser Auftrag für uns sehr gross. Wir müssen uns auf die gelieferte Technik verlassen können.» alle Hand in Hand Mehrstufiges Heizkonzept gearbeitet.» Für die Heizung der drei Gebäude wird in erster Priorität vorhandene Abwärme genutzt. Sie stammt aus diversen Quellen wie etwa Server- und Traforäumen sowie den Kühl- zellen des Mitarbeiterrestaurants. Die Abwärme kann in zwei grossen Speichern (16’000 Liter) eingelagert und für die Wärmeerzeugung genutzt werden. In zweiter Priorität kann eingelagerte Wärme aus dem Erdspeicher bezogen werden. Dieser wird mit einem Netz von 83 Erdsonden so- wie 500 Energiepfählen bewirtschaftet. Projektbeteiligte Für den Bezug respektive die Einlagerung von Wärme im Bei der Planung und Umsetzung der Gebäudetechnik für Erdspeicher dienen zwei Geoclima Grosswärmepumpen das Verwaltungszentrum Guisanplatz waren folgende vom Typ Turbocor TMH 2Z 700-ZE. Die Heizleistung beträgt Akteure involviert: Rudenz Flühmann (Projektleitung/Bau 640 Kilowatt pro Maschine. Bei der Ausschreibung wurde herrschaft, BBL), Rudolf Koradi (Leitung HLKS- und MSRL-Planung, Aebi & Vincent AG), Felix Pürro (Ober- ein COP von mehr als 6,5 verlangt. «Die Wärmepumpen er- bauleitung der Generalplanung, Aebi & Vincent AG), füllen diese Anforderung. Als Folge sind allerdings die Vor- Urs Blaser (Projektleiter, Adolf Krebs AG), Patrick Müller und Rücklauftemperaturen sehr niedrig, nämlich 30 respek- (Leiter Verkauf, EHS Switzerland AG). Zuständig bei tive 27 Grad Celsius», sagt Rudolf Koradi, Leiter HLK-Pla- Meier Tobler waren Ueli Grossenbacher (Leiter KAM und Grossobjekte), Rachid Bourouaieh (Projektleiter Klima) nung bei der Aebi & Vincent AG. Ergänzt werden die beiden sowie Marc Bolli (Servicetechniker). Maschinen durch eine massgefertigte AxAir PICO Wärme- pumpe für die Heizung des denkmalgeschützten Altbaus. meiertobler.ch/guisanplatz Referenzen 17
Bis Ende Jahr werden bis Neben den Wärmepumpen respektive Kältemaschinen steht je ein grosser THDi-Filter. «Die frequenzgesteuerten zu 2500 Mitarbeitende der Kompressoren der Maschinen können Oberschwingungen im Stromkreis erzeugen», erläutert Ueli Grossenbacher, Bundesverwaltung im Ver- Leiter Key Account Management bei Meier Tobler. «Solche Schwingungen können bei IT-Systemen, elektronischen Ge- waltungszentrum tätig sein. räten und Installationen zu ernsthaften Störungen oder Beschädigungen führen. Durch die Filtertechnik der EHS Switzerland AG können wir dieses Risiko praktisch aus- schliessen.» Effiziente Kühlung Bald geht es los Für die Kühlung des Verwaltungszentrums kommen zwei Bis Ende Jahr werden bis zu 2500 Mitarbeitende der Bun- Kreisläufe zum Einsatz: die Prozess- sowie die Klimakälte. desverwaltung im Verwaltungszentrum tätig sein, der Be- Die Prozesskälte kühlt wichtige Systeme rund ums Jahr, so zug der Gebäude beginnt im Sommer. Dann wird Marc Bolli, etwa Server- oder Elektroräume. Die Klimakälte dient im Servicetechniker bei Meier Tobler, die letzten Abnahme- Sommerhalbjahr der Kühlung der Büroräume sowie der tests begleiten. Und das durchaus auch mit ein wenig Weh- Lüftung. Auch bei der Kälteerzeugung wird zuerst die Ab- mut: «Bei diesem Projekt war das Zusammenspiel der Betei- wärme genutzt, etwa diejenige aus den beiden Wärmepum- ligten top. Wir haben alle Hand in Hand gearbeitet.» Diese pen. Als zweite Priorität stehen zwei dachmontierte Refrion Einschätzung bestätigt Felix Pürro, Leiter Generalplanung Rückkühler vom Typ EK4C bereit. An dritter Stelle folgt bei der Aebi & Vincent AG: «Die Zusammenarbeit bei diesem schliesslich der Erdspeicher. Erst ganz zum Schluss kom- Projekt war aussergewöhnlich. Und die von Meier Tobler ge- men die zwei Geoclima Kältemaschinen des Typs Turbocor lieferten Produkte sind hervorragend, genauso wie auch TMH 2Z 700-ZE zum Einsatz. die Qualität der Arbeit.» (ms) Auf dem Dach des Hauptgebäudes sind die Refrion Rückkühler montiert (links). Die letzten Umgebungs- arbeiten sind im Gang (unten links). Die installierten Kälte- maschinen gehören zu den leistungsstärksten Produkten (unten). Referenzen 18
Die Zukunft mitgestalten Pont-Rouge: Die ersten Gebäude sind umgesetzt. (Bilder: og) Referenzen 19
«Pont-Rouge» heisst nicht nur ein Auf dem Vorplatz sind fünf grosse Jacir Kühltürme aufge- stellt, durch die im Sommer die Wärme aus den Wärme- gigantisches Immobilienprojekt pumpen für die zentrale Kälteproduktion abgeleitet wird; der SBB, sondern auch ein neues zwei mit einer Leistung von 1335 Kilowatt, drei je à 1100 Ki- lowatt. Die zwei weiteren, kleineren Jacir Kühltürme Quartier in Genf. Büros, Gewerbe (280 Kilowatt und 500 Kilowatt) sorgen für die Wärmeab- und Wohnungen entstehen hier, leitung aus dem Kondensationskreis im Gebäude B1. Sie alle haben neben den Gebäuden einen vorübergehenden um in der Westschweizer Metropole Platz gefunden, bis sie auf dem noch zu erstellenden, neu- viel neuen Platz zu ermöglichen. en Areal definitiv aufgestellt werden. Auch Meier Tobler ist dabei – mit Viel Power aus dem Untergrund bewährten Partnern. Die beiden Gebäude der Bauphase B1 verfügen im weit läufigen und mehrstöckigen Untergrund über eine Ener- giezentrale und zwei Unterstationen. Hier werden unter anderem das Warmwasser sowie die Wärme und Kälte für die Büro- und Dienstleistungsräume produziert. Auf dem Adret-Baufeld verfügen die Wohngebäude über eine zwei- te, ergänzende Energiezentrale. Im Gesamtprojekt werden zum Beispiel 16 Carrier 61WG Wärmepumpen mit einer Leistung von je zwischen 20 und 90 Kilowatt eingesetzt. Ein Hauch von amerikanischer Grossstadt weht durch die Gassen. Wie in New York oder in Chicago ist der Blick nach In den beiden Energiezentralen stehen zudem insgesamt oben gerichtet – dabei ist vom Projekt «Pont-Rouge» in Genf fünf Carrier Wärmepumpen 30XWHV im Einsatz, von de- erst ein Anfang gemacht, aber bereits dieser ist eindrück- nen die ersten drei für die Heizwärme und die Kälte sor- lich. Die SBB Immobilien und der Kanton Genf bauen in der gen. Diese weisen eine Nennheizleistung von je 880 res- ehemaligen Industriezone in Lancy einen neuen Stadtteil, pektive 1150 Kilowatt auf. Dank den drehzahlgeregelten und ähnlich wie bei der Europaallee in Zürich sind auch hier Schraubenverdichtern sind sie äusserst energieeffizient, die Dimensionen gigantisch. vielseitig und gleichzeitig auch kompakt. Während die erste Etappe abgeschlossen ist, fokussiert Kühlbalken – sichtbar oder integriert sich das Team aus Meier Tobler, Bouygues und Alvazzi Auf dem Baufeld B1 ist innerhalb der ersten von vier Pha- gemäss Rémy Pittet bereits auf die nächsten Bauschritte: sen ein Gewerbe- und Bürohaus entstanden, in dem unter «Wir wollen auf jeden Fall in den nächsten Bauphasen anderem auch die Migros-Klubschule untergebracht ist. In auch wieder dabei sein – und dies gemeinsam mit unseren einem ihrer Schulräume ist auch das erste Element zu bewährten Partnern.» (el) sehen, das auf eine Mitarbeit von Meier Tobler an diesem Projekt hinweist. Romain Marguerat, Projektleiter HLK, er- klärt: «Wir haben für diesen Teil des Gebäudes 138 Halton Kühlbalken Typ Rex Exposed geliefert. Auch hier hat man sich für diesen Typ entschieden, um die Räume einfach und effizient zu kühlen.» Eingebaut wurden die Kühlbalken von einem Team rund um Ilir Pajaziti von der Firma Alvazzi SA in Genf. Dieses war zuständig für die Umsetzung der gesam- ten Wärme- und Kälteverteilung. Wie Ilir Pajaziti bestätigt, ist Meier Tobler schon seit vielen Jahren ein bestens be- währter Partner des Installationsunternehmens. Laut ihm kommen in den Büros im selben Gebäudekomplex eben- falls Kühlbalken zum Einsatz, «allerdings haben wir aktive Halton Kühlbalken des Typs Rex 600 verwendet, die sich optisch bestens in die Decken integrieren.» Im Weiteren hat Langjährige Partner die Alvazzi Genève SA auch von Meier Tobler gelieferte Bouygues Energies & Services InTec Suisse SA – Marc Isler, Leiter Energieeffizienz Stulz Klimaschränke installiert: im Gebäude B1 zwei Stulz – Jean-Marc Losada, Leiter Region Genf MiniSpace, drei Stulz MiniSpace bei der Crédit Agricole so- – Vincent Blatrier, Leiter Technik wie drei Stulz CyberAir 3 für die Swisscom. Alvazzi Genève SA – Ilir Pajaziti, Manager Kühltürme neben Bürotürmen – Ardian Pajaziti, Projektleiter Der zweite Partner im Projekt «Pont-Rouge», die Bouygues Meier Tobler Energies & Services InTec Suisse SA, verfügt zwar über einen – Rémy Pittet, Verkaufsleiter Projektgeschäft Romandie relativ neuen Namen, ist aber unter der früheren Firmenbe- – Romain Marguerat, technischer zeichnung Alpiq InTec ebenfalls schon lange an der Seite Verkaufsberater Projektgeschäft HLK von Rémy Pittets Team in der Romandie anzutreffen. Vin- – Pierre Carrue, Berater Verkaufsinnendienst cent Blatrier und sein Team sind im Projekt verantwortlich – Françoise Viegas Vermorel, Leiterin Verkaufsverwaltung Projektgeschäft für die Wärme- und Kälteproduktion. Das zeigt sich auf dem – Frédéric Fournier, Leiter Ausführung Platz neben den ersten beiden Gebäuden wie auch im Un- – Aline Bodmer, Sachbearbeiterin Verkaufs tergrund auf eindrückliche Art und Weise. innendienst Referenzen 20
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