Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau - Nr. 2/17 - www.bundesheer.at

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Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau - Nr. 2/17 - www.bundesheer.at
Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau - Nr. 2/17

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Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau - Nr. 2/17 - www.bundesheer.at
INHALTSVERZEICHNIS UND REDAKTION
       2
                    Aus dem Inhalt
 1		 Titelseite
                 Foto: Olt Arno Unterlerchner,
                 Vzlt Franz Flaschberger

 2		             Die Redaktion                                             Soldaten des
                                                                           Hochgebirgs-Jägerbataillon 26,
 3 - 4		         Der Bataillonskommandant                                  geschätzte Leser unseres
 		Ausbildung                                                              „Gebirgsschützen“!
 5 - 10 Heeresbergführerlehrgang
 		Winterteil
 		                                                                                                                     Major Jürgen Mayer
 11 - 12         Kaderpräsenzkompanie
                                                                            Das erste Halbjahr des Jahres 2017 ist fast vorüber und bei den
 13 - 14         Kaderanwärterausbildung 2                                 Spittaler Hochgebirgsjägern hat sich wieder einiges getan!
 15 - 16         Ausbildungszug
                                                                              Die Vorbereitung für die Ausbildungswaffenübung des Jägerba-
 17		            Transport beim JgB26(HGeb)                                taillons Kärnten ist abgeschlossen und diese „Milizübung“ findet

                                                                           vom 22. Juni bis 1. Juli mit Masse am Truppenübungsplatz See-
 		Miliz                                                                   taler Alpe statt. Insgesamt – mit dem Kaderpersonal des Hoch-
 18 - 19 Jägerbataillon Kärnten im                                         gebirgs-Jägerbataillons 26 – werden ca. 800 Soldaten am Trup-
 		      Jahr 2017                                                         penübungsplatz stationiert sein. Das Schwergewicht der Ausbil-
 20 - 23         Miliz in der LV 21.1                                      dungswaffenübung wird es sein, unsere Kameraden der Miliz in
                                                                           der Einsatzart Schutz auszubilden und Scharfschießen mit den
 		Veranstaltungen                                                         Waffen des Jägerbataillons durchzuführen. Bereits bei der vorge-
 24		 Preiswatten 2017                                                     staffelten Ausbildung und Planung dieser Verlegung wurde vom
                                                                           Schlüsselpersonal des Jägerbataillons Kärnten hohe Motivation
 25		            Kärntnerstockturnier
                                                                           und hohes Engagement an den Tag gelegt und so manche logis-
 26		            Sozialzweck                                               tische Herausforderung gemeistert. Jetzt gilt es, das geplante in
                                                                           die Praxis umzusetzen!
 		Sport
 27 - 29 Orientierungslauf                                                   Nach der Ausbildungswaffenübung unserer Kameraden wartet
                                                                           das nächste Highlight auf die Spittaler Hochgebirgsjäger – ab Mit-
 30 - 31         Porcialauf 2017
                                                                           te August sind wir für die Ausbildung des Kontingentes für den
                 Personelles/Gratulationen                                 Einsatz im Kosovo verantwortlich. Hiezu werden zwei Kompanien
 32              Vzlt Albin Edlinger                                       und das nationale Führungselement in Spittal und die Stabskom-
                                                                           panie in Klagenfurt einberufen und ausgebildet. Vor der Rotation
 33              KPE Werbung
                                                                           Anfang Oktober findet noch eine gemeinsame Abschlussübung
 34              Wir gratulieren!                                          im Raum Oberkärnten statt.
 35              Werbung                                                     Ich darf Sie darauf hinweisen, dass wir für unser Einsatzkontin-
 36              Termine
                                                                           gent im Kosovo noch zahlreiches Personal (Offiziere, Unteroffi-
                                                                           ziere und Chargen) benötigen.
Impressum:
Amtliche Publikation der Republik Österreich
Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
                                                                             Zusätzlich informiere ich Sie, dass wir für unsere Kaderpräsenz-
Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller:                                 einheit (KPE) Nachwuchs benötigen. Wenn Sie auf der Suche
Republik Österreich/Bundesminister für Landesverteidigung und Sport,
BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 Wien
                                                                           nach einer Herausforderung, einem Abenteuer, einer sehr guten
Redaktion:                                                                 Ausbildung, Kameradschaft und sehr guter Verdienstmöglichkeit
BMLVS/Jägerbataillon 26, Türkkaserne, 9800 Spittal/Drau,
Tel. 050201 72-31502, E-Mail: jgb26.oea@bmlvs.gv.at                        sind, so nehmen Sie mit uns Kontakt auf - wir informieren Sie
Chefredakteur: Major Jürgen Mayer                                          gerne über Ihre Möglichkeiten Dienst bei den Spittaler Hochge-
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben ausschließlich die persönliche
Meinung des Verfassers wieder.                                             birgssoldaten zu versehen!
Gestaltung: Major Jürgen Mayer, Oberstabswachtmeister Erwin Weiler
Layout: Oberstabswachtmeister Erwin Weiler
Fotos: siehe Fotos oder Jägerbataillon 26
                                                                                       Spittaler Hochgebirgsjäger allzeit voran!
Druck: BMLVS/Heeresdruckzentrum; 17-01651

         Gedruckt nach der Richtlinie „Druck-
         erzeugnisse“ des Österreichischen
         Umweltzeichens, UW-Nr. 943

Erscheinungsjahr: 2017
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz:
„Der Gebirgsschütze“ ist eine unabhängige Informationszeitschrift des
Jägerbataillons 26 und erscheint vierteljährlich.
Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau - Nr. 2/17 - www.bundesheer.at
DER BATAILLONSKOMMANDANT
                                                                                                           3
              Grußworte
          des Kommandanten
Soldaten des
Hochgebirgs-Jägerbataillon 26,
liebe Freunde der
Hochgebirgsjäger!
                                                                               Oberst Rudolf Kury MSD

  Die erste Jahreshälfte ver-       zum Jägergruppenkomman-             aber insofern vor Probleme,
ging wie im Flug - neben dem        danten aus. Diese Ausbildung        da wir sowohl in der Kaderan-
sicherheitspolizeilichen Assis-     ist aus meiner Sicht sehr gut       wärterausbildung 1 als auch
tenzeinsatz und der geplanten       angelaufen und zeichnet sich        hier in den einzelnen Ausbil-
Aufträge der Kompanien be-          vor allem durch das große           dungszielen im Wesentlichen
schäftigte sich der Bataillons-     Engagement unseres Ausbil-          nicht über die Anlernstufe hin-
stab mit den Planungen der          dungspersonals aus.                 auskommen. Dies kommt vor
Waffenübung des Jägerbatail-                                            allem im Bereich des Führens
lons Kärnten, der Aufstellung         Die Steuerung der Ausbil-         zum Tragen; hier müssen wir
und Vorbereitung für den Ein-       dung ist nicht einfach, da ver-     feststellen, dass viele überfor-
satz im Kosovo (KFOR AUT-           schiedenste     Personengrup-       dert sind, das bisher Erlernte
CON 37), der Übungsreihe des        pen mit unterschiedlichsten         anzuwenden und miteinander
Kommandos Gebirgskampfes            Voraussetzungen auszubilden         zu verknüpfen.
im Jahr 2018 (CAPRICORN             sind; so streut das Spektrum
2018) sowie der Zukunft des                                               Man wird sehen, ob es die
                                    vom Mann von der Straße, also       Unteroffiziersanwärter bis zum
Jägerbataillons 26 im Rahmen        jene Personen, die im Septem-
der neuen Struktur (LV 21.1.).                                          Kursende schaffen werden, die
                                    ber 2016 als Grundwehrdiener        Anlernstufe doch so zu festi-
                                    eingerückt sind bis hin zum         gen, dass sie in weiterer Folge
  Unsere 1. Jägerkompanie
                                    Kaderpräsenzsoldaten (KPE),         in der Lage sind, als Wacht-
verblieb nach der Entlassung
                                    welcher seit sechs Jahren als       meister diese Ziele im Rahmen
des Vollkontingentes bis Ende
                                    solcher bei uns Dienst ver-         der täglichen Ausbildung anzu-
März mit einem Zug aus Ka-
                                    sieht und schon etliche Einsät-     wenden und zu vermitteln.
dereingreifkräften      unseres
                                    ze hinter sich hat sowie vom
Bataillons sowie zwei Zügen
                                    Dienstgrad Korporal bis zum           Die Zeiträume für eine even-
bestehend aus Kader- sowie
                                    Wachtmeister. Ein weiterer          tuell notwendige Nachausbil-
Milizsoldaten aus Kärnten im
                                    Aspekt sind die Ausbildungs-        dung sind derzeit auf Grund
sicherheitspolizeilichen Assis-
                                    abschnitte und die Vorkennt-        der Jahrespläne der Bataillo-
tenzeinsatz im Kärntner Unter-
                                    nisse; dass ein KPE-Soldat          ne, die wenig Freiräume zulas-
land.
                                    nach zwei bis sechs Jahren          sen, kaum vorhanden.
  Ich darf mich hier an dieser      Dienstzeit hoffentlich die Waf-
Stelle nochmals für das hohe        fen des Jägerzuges wie Pis-            Beim eigenen Kadernach-
Engagement, die Disziplin und       tole, Sturmgewehr, Maschi-          wuchs sind wir sehr bemüht,
die gute Arbeit bei der 1. Jäger-   nengewehr,        überschweres      mit dem Ausbildungszug die
kompanie unter der Führung          Maschinengewehr und Pan-            besten Voraussetzungen für
von Hauptmann Arthur Kauf-          zerabwehrrohr 66 beherrscht,        den Einstieg in die Unterof-
mann und seinem Stellvertre-        nehmen wir als gegeben an.          fizierslaufbahn zu schaffen.
ter Hauptmann Manfred Trodt         Für jene, die im September          Nach Möglichkeit durchläuft
bedanken.                           eingerückt sind, ist die Waffen-,   jeder Kaderanwärter die Ba-
                                    Geräte- und Fachausbildung          sisausbildung zwei bzw. drei
 Seit Februar bilden wir nun        sicherlich eine Herausforde-        beim Ausbildungszug, um das
53 Unteroffiziersanwärter bis       rung. Die Ausbildung Führen         militärische Handwerk und
Ende August im Rahmen der           und Aufgaben im Einsatz/Or-         auch unsere Erwartungshal-
Kaderanwärterausbildung zwei        ganisationselement stellt uns       tung an den jungen Wacht-
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DER BATAILLONSKOMMANDANT
4

    meister zu vermitteln. Dabei ist   ganisierte der Heeressportver-     Die Planungen für beide Vor-
    uns die Leistungsbereitschaft,     ein bei guten Witterungsbedin-    haben sind soweit abgeschlos-
    die körperliche Leistungsfä-       gungen wieder tolle Rennen        sen.
    higkeit, Selbständigkeit sowie     für alle Altersklassen – das
    Selbstverantwortung beson-         Spektrum streute vom 4-jähri-       Natürlich verfügt ein Militär-
    ders wichtig.                      gen bis zum 85-jährigen. Dar-     kommando im Vergleich zu
                                       über hinaus wurde gemeinsam       einer Brigade bei weitem nicht
      Derzeit haben wir neun Un-       mit einer Informationsschau       über das notwendige Personal
    teroffiziersanwärter in der lau-   unseres Bataillons mit aktiven    und Material, um solche Vor-
    fenden Kaderanwärterausbil-        Waffenstationen sowie mit der     haben zu unterstützen. Trotz-
    dung Im September steigen          Alpenvereinsjugend für alle       dem werden wir seitens des
    weitere 15 Unteroffiziersan-       Besucher ein tolles Rahmen-       Militärkommandos       Kärnten
    wärter in die Ausbildung ein       programm, welches großen          nach ihren Möglichkeiten bes-
    und nach dem Auslandseinsatz       Anklang gefunden hat, gebo-       tens unterstützt, sodass wir für
    KFOR 37 sind bereits sechs         ten.                              die Durchführung relativ gute
    weitere Einsteiger im Frühjahr                                       Voraussetzungen       vorfinden
    2018 geplant. Dies ist für unser     Hauptmann Arthur Kauf-          werden.
    Bataillon eine sehr erfreuliche    mann, Hauptmann Manfred
    Personalentwicklung, welche        Trodt    sowie    Vizeleutnant      Es sind für uns zwei interes-
    auf die sehr gute Arbeit unse-     Christian Gotthardt zeichneten    sante Vorhaben, die von uns
    rer Kadersoldaten zurückzu-        für die sehr gute Organisation    alles abverlangen und uns
    führen ist.                        und einen perfekten Ablauf        gemeinsam mit der Kaderan-
                                       verantwortlich.                   wärterausbildung 2 personell
     Im Jänner 2018 erhalten                                             und materiell an unsere Leis-
    wir ein Vollkontingent mit 200      Mit dieser Veranstaltung         tungsgrenzen führen werden;
    Grundwehrdienern; aus die-         konnten wir uns wieder ge-        trotzdem freuen wir uns auf die
    sem Kontingent erwarte ich mir     meinsam mit dem Heeres-           Durchführungsphase.
    zusätzlichen     Personalnach-     sportverein im Rahmen der
    wuchs für unsere KPE und           Öffentlichkeit gut präsentieren     Mit der Leistungsbereit-
    noch einige UO-Anwärter.           und für unser Bataillon werben.   schaft, dem Leistungsvermö-
                                                                         gen und der Motivation unse-
     Somit kehren wir, trotz der          Im Bereich der Infrastruk-     rer Kadersoldaten werden wir
    Abgabe unserer 3. Tamswe-          tur geht die Sanierung der        in guter alter 26er Manier an
    ger-Kompanie an das Militär-       Kampfunterstützungskompa-         die beiden Großvorhaben her-
    kommando Salzburg, wieder          nie dem Ende zu, sodass wir       an gehen und unsere Aufträge
    zu alter Kaderstärke zurück        die komplette Unterkunft ab       bestmöglich bewältigen.
    und können die Abgänge durch       Mitte Juli wieder zur Verfügung
    Ruhestandsversetzungen     in      haben und das Kosovokon-            So wünsche ich uns allen ei-
    den nächsten Jahren ersetzen.      tingent ohne Schwierigkeiten      nerseits einen schönen Som-
                                       unterbringen können. Hier darf    mer, andererseits aber viel
      Im Mai hat unsere 1. Kompa-      ich mich an dieser Stelle bei     Kraft, eine unfallfreie Durch-
    nie ein Fremdkontingent in der     Oberst Mag. Gritzner vom Mi-      führung sowie Erfolg für unse-
    Stärke von 60 Rekruten aus-        litärkommando Kärnten sowie       re Vorhaben.
    gebildet. Höhepunkt für die-       bei unserer örtlichen Heeres-
    ses Kontingent war sicherlich                                             „26er allzeit voran!“
                                       gebäudeaufsicht für die Arbeit
    die Angelobung am 24. Mai          bedanken.                                      Euer
    in Weitensfeld, bei der unsere
    jungen Rekruten exzellent in         In den nächsten Wochen und
    Erscheinung traten.                Monaten stehen unsere bei-
                                       den Großvorhaben, die Waf-
      Am 7. Mai wurde heuer be-        fenübung des Jägerbataillons
    reits zum achten Male der Por-     Kärnten sowie die Einsatzvor-
    cialauf im Herzen von Spittal      bereitung von AUTCON-KFOR
    durchgeführt. Gemeinsam mit        37 ins Haus.
    der Stadtgemeinde Spittal or-
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AUSBILDUNG
                                                                                                     5
               Heeresbergführerlehrgang DEU/AUT -
                           Winterteil

  In der Ausgabe „Der Gebirgs-
schütze“ Nr. 4/16 wurde der
binationale Heeresbergführer-
lehrgang der Deutschen Bun-
deswehr (DBW) und des Ös-
terreichischen Bundesheeres
(ÖBH) vorgestellt und im Spe-
ziellen auf den Sommerteil ein-
gegangen.

   Nach 30 Ausbildungswochen
haben 21 Lehrgangsteilneh-
mer (LGTln) den Heeresberg-
führerlehrgang (HBFLG) posi-
tiv abgeschlossen und wurden
am 19. April 2017 zum Hee-
resbergführer und Flugretter
ernannt. Oberleutnant Peter
Lamprecht,     stellvertretender
Kommandant der Kampfunter-         empfangen sogleich ihre ge-      Standort, durchgeführt. Wäh-
stützungskompanie in Spittal       samte Ausrüstung und bezo-       rend der deutsche Anteil die
an der Drau und Jungbergfüh-       gen die Basis in der Wallner-    Ausbildung zum DSV-Schi-
rer, gibt einen Einblick in den    kaserne in Saalfelden. Die       Instructor (Deutscher Skiver-
Winterteil.                        frischen Schneefälle sorgten     band) in der Dauer von 6 Wo-
                                   für beste Bedingungen für die    chen absolvierte, wurden die
    Schiausbildung und             bevorstehende Ausbildung.        österreichischen LGTln zum
        Eisklettern                                                 Heeresschiausbilder    (HSA)
  Nach zweimonatiger Unter-          Trotz der laufenden Koo-       ausgebildet. Das Schigebiet
brechung zur Regeneration          peration ist es bis dato nicht   Saalbach Hinterglemm - Leo-
und speziellen Vorbereitung        gelungen, die Schiausbildung     gang - Fieberbrunn bot dazu
begann der Winterteil am 9. Ja-    beider Länder zusammenzu-        uneingeschränkte     Möglich-
nuar 2017. Die verbleibenden       führen. Deshalb wurde diese      keiten. Nach drei Wochen ver-
24 LGTln (von anfänglich 30)       getrennt, jedoch am selben       legte der gesamte Lehrgang
                                                                    an die Gebirgs- und Winter-
                                                                    kampfschule in Mittenwald,
                                                                    um die Schiausbildung auch in
                                                                    anderen Gebieten (Zugspitze,
                                                                    Seefeld, Kühtai und Arlberg)
                                                                    durchzuführen.

                                                                      Ziel des HSA-Lehrganges
                                                                    war, die militärische Schibe-
                                                                    weglichkeit bis zum Abschluss
                                                                    der Stufe „Lernen“ zu vermit-
                                                                    teln, Bewegungen auf Skiern
                                                                    zu planen, Kommandanten
                                                                    (Kdt) zu beraten, Steilflanken
                                                                    mit Gepäck sicher aufzustei-
                                                                    gen und mit parallelem Schi-
                                                                    steuern abzufahren.
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AUSBILDUNG
6
      Trotz der verschiedenen
    Lehrwege gab es in dieser
    Phase auch gemeinsame Aus-
    bildungstage, welche der Schu-
    lung im Rettungsgerätebau, in
    Schnee- und Lawinenkunde
    sowie im Eisklettern dienten.
    Um die Grundkenntnisse im
    Eisklettern vermitteln zu kön-
    nen, führte der Lehrgang eine
    zweitägige Schulung im Raum
    Kolm-Saigurn im Raurisertal
    durch. Dabei soll der LGTln
    dazu befähigt werden, sich an
    gefrorenen Wasserfällen bzw.
    in Eisrinnen sicher zu bewe-         Führen im winterlichen       Soldaten im extremen, winter-
    gen und eine Seilschaft führen            Hochgebirge             lichen Hochgebirge.
    zu können.                          Nahtlos an die Schiausbil-
                                     dung schloss die Schitouren-     Selbst- und Kameradenhilfe
                                     ausbildung an. Die Bedin-            & organisierte Rettung
                                     gungen waren für Mitte Februar      Als begleitende Ausbildung
                                     eher bescheiden. Der Schnee-     fanden zahlreiche Unterrichte
                                     mangel des heurigen Winters      statt, welche durch eine Ärz-
                                     ließ im Raum Mittenwald nur      tin der DBW gehalten wurden.
                                     begrenzt entsprechende Tou-      Dabei erlernten die LGTln inte-
                                     ren zu. Deshalb wurden wei-      ressante Grundlagen für eine
                                     tere Fahrten in Kauf genom-      optimale Selbst- und Kame-
                                     men, um beispielsweise in die    radenhilfe speziell bei winter-
                                     Stubaier Alpen auszuweichen.     lichen Verhältnissen. Die er-
                                     Auch ein späterer Wechsel        fahrenen Ausbilder, teilweise
                                     nach Hochfilzen (Kitzbühler      selbst Bergretter, präsentierten
                                     Alpen, Inneralpine Grasberge)    verschiedene Rettungsgeräte,
                                     brachte nur bedingt eine Ver-    die bei einer behelfsmäßigen
                                     besserung. Dennoch konnte        oder planmäßigen Bergung
                                     das Ausbildungsziel erreicht     zum Einsatz kommen. Wei-
                                     werden. Dies umfasste das        ters wurde der Ablauf einer
                                     Errichten von Fixpunkten und     organisierten Bergrettung am
                                     Standplätzen im Eis, Firn und    Beispiel eines Lawinenun-
                                     Schnee sowie das Führen von      falles geschult. Dazu führte der

      Während das Eisklettern
    lediglich zum Kennenlernen
    diente, musste die Schiaus-
    bildung mit einer Prüfung ab-
    geschlossen werden. Nach
    einem verletzungsbedingten
    Ausfall und einigen Nachprü-
    fungen konnten 23 HBF-Aspi-
    ranten die Schiausbildung po-
    sitiv abschließen.
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                                                                                                      7
HBFLG sowohl auf der Zug-         Zusammenarbeit mit der Pi-       winterlichen Hochgebirge. Zu
spitze als auch am Truppenü-      oniertruppenschule angebo-       den Aufgaben des HBF ge-
bungsplatz Hochfilzen (TÜH)       ten und fanden zwischen dem      hören das gebirgstechnische
eine     Lawineneinsatzübung      Sommer- und dem Winterteil,      Führen von Infanterieteilen im
durch. Die LGTln mussten die      im Dezember 2016, statt.         Rahmen eines militärischen
Spezialfunktionen im Rahmen                                        Einsatzes, das Beurteilen und
eines     solchen    Einsatzes       Nach den theoretischen        Aufbereiten von Gelände, das
wahrnehmen            können.     Grundlagen und Sicherheits-      Errichten von Sicherungsan-
Unterstützt wurden wir dabei      bestimmungen erlernten die       lagen, das Verbringen von
von einem Lawinensuchhund         Teilnehmer das Anfertigen        Spezialisten (z.B. Beobach-
der Bayrischen Bergrettung        der verschiedenen Spreng-        ter), das Durchführen von Ret-
und       Sondertransportmittel   ladungen. In den darauf fol-     tungsmaßnahmen, das Bera-
(HÄGGLUNDS) der DBW. Die          genden Tagen sprengten die       ten von Kommandanten bei
Lebenddarsteller konnten auf      HBF-Anwärter Lawinen hän-        der Planung, Vorbereitung und
diese Weise rasch gefunden,       disch und aus Hubschraubern,     Durchführung von Einsätzen
erstversorgt und schließlich      um Bewegungen im winter-         im Gebirge im Winter und das
schonend        abtransportiert   lichen Hochgebirge sicherstel-   Mitwirken im Führungsverfah-
werden.                           len zu können. Bei Auftreten     ren. Zusätzlich wurde gelehrt,
                                  von Blindgängern wurde der       wie in einer Gebirgszelle des
Lawinenauslösesprengen            Sprengbefugte mit der Seil-      Bataillons und beim Erstellen
     aus Hubschraubern            winde des Hubschraubers          eines militärischen Lawinenla-
   Anfang März fand am TÜH        abgelassen und brachte eine      geberichtes (LLB) mitgewirkt
die Ausbildung zum künst-         Zerstörerladung an, welche       wird.
lichen Auslösen von Lawinen       den Sprengsatz vernichtet. Es
mittels Sprengstoff (Nitropen-    konnten so einige Lawinen im       Zur Ermittlung der mittle-
ta, Emulex AV) statt. Als Vo-     Bereich des Marchenthorn er-     ren      Schneedeckenstabilität
raussetzung mussten einige        folgreich abgesprengt werden.    (MISTA) wurden in allen Han-
LGTln vorgestaffelt die Aus-                                       gausrichtungen (Expositionen)
bildung zum Sprenggehilfen               Gebirgskampf              entsprechende Blocktests ge-
absolvieren und die Truppen-        Hochfilzen war auch Aus-       graben und die gesammelten
sprengbefugnis erlangen. Die-     bildungsort für den Gebirgs-     Daten ausgewertet. Daraus
se beiden Lehrgänge wurden        kampf. Dabei ging es um das      wurde ein militärischer LLB er-
in Saalfelden vom Gebirgs-        Erlangen einer Überlebens-       stellt. Dies war beispielsweise
kampfzentrum (GebKpfZ) in         und Durchhaltefähigkeit im       in Auslandsmissionen erfor-
                                                                      derlich, bei denen es kei-
                                                                      nen zivilen LLB gibt. In Er-
                                                                      probung ist derzeit auch ein
                                                                      neu entwickeltes Programm
                                                                      namens LOLA (Lokale La-
                                                                      winenbeurteilung), welches
                                                                      die Erstellung eines LLB hin-
                                                                      künftig vereinfachen soll.

                                                                       Höhepunkte der Gebirgs-
                                                                     kampfausbildung      waren
                                                                     ein Gefechtsschießen mit
                                                                     Schi und Schneeschuhen,
                                                                     die Verbringung mit Über-
                                                                     schneefahrzeugen     sowie
                                                                     das Biwakieren in verschie-
                                                                     densten Schneeunterkünf-
                                                                     ten.
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AUSBILDUNG
8
    Abschluss der Heeresflug-        bestens untergebracht. Ziel      beherrschen. Zuguterletzt hat-
          retterausbildung           dieses Aufenthaltes war es,      te sich der HBF-Anwärter als
      Diese hätte bereits im Som-    die LGTln im Rahmen der Füh-     Gebirgsausbilder zu beweisen,
    merteil abgeschlossen wer-       rungstouren zu prüfen und so     einen Lehrauftritt zu halten,
    den sollen, war aber aufgrund    die Eignung zum HBF festzu-      indem er die Inhalte der Trup-
    technischer und witterungsbe-    stellen. Beurteilt wurden die    pengebirgsausbildung (TGe-
                                                                      bA) sowie der Heereshochge-
                                                                      birgsspezialisten-Ausbildung
                                                                      (HHGS) Winter vermittelte.

                                                                        Das Tourenangebot in Ander-
                                                                      matt ist vielfältig, wenn auch
                                                                      in der Schweiz heuer sehr un-
                                                                      günstige Verhältnisse herrsch-
                                                                      ten. Ein von den niedrigen
                                                                      Frühwintertemperaturen ent-
                                                                      standenes Altschneeproblem
                                                                      in der Schneedecke verschärf-
                                                                      te die Lawinengefahr enorm.
                                                                      Hinzu kam eine beträchtliche
                                                                      Neuschneemenge in der zwei-
                                                                      ten Ausbildungswoche. Diese
    dingter Einschränkungen nicht    Planung, Durchführung und die    Umstände führten dazu, dass
    möglich. So fand parallel zur    Nachbereitung von Marsch-        sowohl die LGTln als auch die
    Gebirgskampfausbildung die       bewegungen im winterlichen       verantwortlichen Ausbilder bei
    Fortsetzung und schließlich      Hochgebirge, das Anwenden        der Tourenplanung stets ge-
    auch die Abschlussprüfung        der entsprechenden führungs-     fordert waren. Dennoch konn-
    in Hochfilzen statt. Die LGTln   taktischen und führungstech-     ten schöne und anspruchs-
    wurden als Heeresflugretter      nischen Maßnahmen sowie          volle Gipfel bestiegen werden,
    (HFRt) mit dem Hubschrauber      lawinenbewusstes Verhalten       wie z.B. das Finsteraarhorn
    zum Einsatzort geflogen und      im Auf- und Abstieg. Dem Ori-    (4274m) in den Berner Alpen,
    mit der Seilwinde abgelassen.    entieren sowie der Anwendung     der Alphubel (4206m) und das
    Nach der Sicherung des Ver-      von GPS und digitalen Karten     Alaninhorn (4027m) in den
    letzten vor einem weiteren Ab-   am PC kam eine große Be-         Walliser Alpen, der Gallenstock
    sturz, der Erstversorgung des    deutung zu. Der LGTln musste     (3586m) in den Urnen Alpen
    Patienten und der Herstellung    das Führen bis zum Schwierig-    oder das Marchhorn (2962m)
    seiner Transportfähigkeit mit-   keitsgrad UIAA III+ im winter-   in den Tessiner Alpen.
    tels Bergesack, nahm der HS      lichen Felsgelände mit Schi-
    den HFRt mit dem Patienten       tourenschuhen und Steigeisen
    wieder auf. Schlussendlich
    konnten alle HBF-Anwärter
    diesen Teil der Ausbildung po-
    sitiv zum Abschluss bringen.

        Prüfungsaufenthalt in
         Andermatt (Schweiz)
     Ende März verlegte der HB-
    FLG für zwei Wochen nach
    Andermatt im Kanton Uri in der
    Schweiz, am Fuße des Ober-
    alppasses. Der Lehrgang wur-
    de am Gebirgsausbildungs-
    stützpunkt   der   Schweizer
    Armee in der Kaserne Altkirch
Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau - Nr. 2/17 - www.bundesheer.at
AUSBILDUNG
                                                                                                                              9
 Die Prüfungen in Schnee- und
Lawinenkunde, Selbst- und Ka-
meradenhilfe sowie der Suche
von drei Verschütteten mit dem
Lawinenverschüttetensuchge-
rät (LVS) auf Zeit beendeten
den Aufenthalt in der Schweiz.

      Durchquerung der
       Stubaier Alpen
  Ohne Pause ging es zum
letzten Höhepunkt des HB-
FLG. Die abschließende Hürde
am langen Weg zum HBF war
die Durchquerung der Stubai-
                                                                   spitze (3474m) erklommen und
                                                                   steile Rinnen befahren werden.

                                                                     Endpunkt der Durchquerung
                                                                   war für alle Teile am Donners-
                                                                   tag, dem 6. April 2017, der
                                                                   Gasthof Lüsens. Zum letzten
                                                                   Mal trat die Prüfungskommissi-
                                                                   on zusammen, um über die No-
                                                                   ten zu beraten. Wenn auch das
                                                                   Ergebnis noch nicht bekanntge-
                                                                   geben wurde, so konnte auf die
                                                                   gezeigte Leistung angestoßen
                                                                   und gefeiert werden. Die Ausbil-
                                                                   dung war somit abgeschlossen.
                                                                   Nach der Reorganisation wurde
er Alpen. Aufgrund der hohen       noch konnten Gipfel wie der     der Lehrgang in den wohlver-
Anzahl wurde der HBFLG in          Gleirschfernerkogel (3194m),    dienten Osterurlaub entlassen,
7 Gruppen zu je 3 LGTn und         der    Lüsener    Fernerkogel   um sich von den Strapazen
einem Ausbilder aufgeteilt. Be-    (3298m), das Wilde Hinterber-   des Winterteils zu erholen und
reits in der Schweiz wurden        gl (3288m) und die Ruderhof-    Überstunden abzubauen.
die Touren ausgearbeitet und
mussten jetzt nur noch an das
Wetter angepasst werden. Der
Schnee fehlte noch immer an
allen Ecken und Enden - aber
die Durchquerung war durch-
führbar. So stiegen am Mon-
tag, den 3. April 2017, die Tou-
rengruppen auf verschiedene
Hütten in den Stubaier Alpen
auf. In den kommenden Tagen
                                                                                                 Fotos: Olt Peter Lamprecht

überschritten die Tourengrup-
pen am Weg zu den nächsten
Hütten so viele Gipfel als mög-
lich. Eingeschränkte Sicht und
die heikle Lawinensituation for-
derte die eingeteilten Touren-
führer bis aufs Äußerste, den-
Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau - Nr. 2/17 - www.bundesheer.at
AUSBILDUNG
10
            Ernennung zum                                                                 sich die jungen
             HBF und HFRt                                                                 Bergführer von-
       Nach Ostern kam der HB-                                                            einander.     Sie
     FLG noch einmal am GebK-                                                             werden durch
     pfZ in Saalfelden zusammen.                                                          das        starke
     Sämtliches Gerät wurde auf                                                           Band der Ka-
     Beschädigungen und Voll-                                                             meradschaft für
     zähligkeit überprüft, bevor es                                                       immer verbun-
     beim Gebirgsgeräteverwalter                                                          den      bleiben.
     abgegeben wurde. Bald wa-                                                            Jeder kehrte zu
     ren auch alle administrativen                                                        seinem Heimat-
     Tätigkeiten abgeschlossen und      gehörige der LGTln begrüßen.      verband zurück, ob in Deutsch-
     alle konnten sich auf die bevor-   Er nutzte die Gelegenheit, sich   land, Österreich, Schweden
     stehende Ernennung freuen.         bei all jenen Verbänden des       oder Großbritannien. Sie alle
                                        ÖBH zu bedanken, welche mit       werden als neue Heeresberg-
       Ein intensives Jahr mit vie-     ihrer personellen Verstärkung     führer mit ihrer Expertise in der
     len Herausforderungen, Prü-        die Ausbildung maßgeblich         Ausbildung und im Einsatz zur
     fungen und Erlebnissen neigte      unterstützt haben. Das JgB26      Verfügung stehen.
     sich dem Ende zu. Dies sollte      (HGeb) hatte ebenfalls zwei
     im kameradschaftlichen Sinne       erfahrene HBF zum Lehrgang                  Danksagung
     würdig gefeiert werden. Zu die-    entsandt.                           Ich möchte mich bei all jenen
     sem Zwecke organisierten die                                         herzlich bedanken, die mich in
     LGTln in Eigeninitiative eine         Nach den Festreden und         der Zeit der Vorbereitung und
     Abschlussfeier in einer urigen     einem beeindruckenden Kurz-       am HBFLG unterstützt und
     Almhütte nahe Leogang. Zu          video vom HBFLG fand am           begleitet haben, besonders
     Musik, Speis und Trank waren       Marktplatz der Gemeinde           bei Herrn Stabswachtmeister
     alle Ausbilder, die am HBFLG       Saalfelden der Festakt zur Er-    Christof Wastl (HBF) und bei
     mitgewirkt haben, eingeladen.      nennung der neuen HBF un-         Herrn Vizeleutnant Mario Bür-
     Wir feierten bis spät in die       ter Beisein zahlreicher Gäste     ger (HBF) vom JgB26(HGeb)
     Nacht.                             statt. Der Schneefall und die     in Spittal an der Drau.
     Frisch gestriegelt stand der       vorherrschende Kälte sorgten
     HBFLG am 19. April 2017 zum        für eine „bergführerwürdige“        Im Namen aller LGTln des
     offiziellen Empfang aller Ehren-   Stimmung. Mit Stolz erhielten     HBFLG 2016/17 darf ich mich
     gäste im Festsaal der Wallner-     schlussendlich 19 LGTln das       bei unserem Lehrgangskom-
     Kaserne bereit. Oberst Jörg        begehrte Abzeichen. Die Rest-     mandanten, Major Philipp Ege-
     Rodewald, Kommandant des           lichen bekommen beim näch-        le vom GebKpfZ in Saalfelden
                                                         sten HBFLG       und seinem Stellvertreter,
                                                         noch einmal      Hauptmann Georg Klauser von
                                                         die Gelegen-     der GebWiKpfS in Mittenwald
                                                         heit, die aus-   und dem gesamten Team aus
                                                         ständigen        Deutschland und Österreich
                                                         Prüfungen        bedanken. Sie alle haben mit
                                                         nachzu-          außerordentlicher   fachlicher
                                                         holen.     Der   und menschlicher Kompetenz
                                                         Große öster-     das aus uns gemacht, was wir
                                                         reichische       heute sind - Heeresbergführer
                                                         Z a p f e n -    mit Leib und Seele!
                                                         streich    der
                                                         Militärmusik                 DANKE!
                                                         Salzburg
     Gebirgskampfzentrums Saal-         schloss die würdige Ernen-                   Berg Heil!
     felden und Gastgeber, konn-        nungszeremonie ab.
     te zahlreiche Kommandanten                                                             Oberleutnant
     und Abordnungen aus Öster-          Mit dem Abzeichen auf der                       Peter Lamprecht
     reich, Deutschland, Schweden       Brust und den Erfahrungen in                    Heeresbergführer
     und Großbritannien sowie An-       den Knochen verabschiedeten
AUSBILDUNG
                                                             11
                           Ausbildung in der
                          Kaderpräsenzeinheit
  Zur Sicherstellung der Ein-
satzbereitschaft trainieren wir
unsere Soldaten permanent
in den verschiedensten Berei-
chen der militärischen Ausbil-
dung. Im Herbst wird die Kom-
panie in einen sechsmonatigen
Auslandseinsatz in den Kosovo
entsandt. Die Vorbereitungen
hierzu laufen bereits jetzt und
stellen uns, aufgrund der Viel-
zahl an Ausbildungsthemen,
vor machbaren Herausforde-
rungen.

  Unser Schwergewicht im
Training liegt im Moment auf
Schutzthemen, die wir für die
Auftragserfüllung bei KFOR
benötigen werden. Jedoch
müssen wir auch unsere Kom-
petenz im Gebirgskampf er-
halten. Unterstützung erhalten
wir beispielsweise durch die
Schießausbilder des Batail-
lons, die gemeinsam mit uns
im April eine sehr fordernde
Schießausbildung am Trup-
penübungsplatz Seetaler Alpe
durchgeführt haben.
AUSBILDUNG
12
                                                    Zur Erhaltung und Festigung
                                                  unserer      Gebirgskompetenz
                                                  führten wir, ebenfalls im April,
                                                  eine Biwaktour durch. Grundla-
                                                  ge der Übung war ein Schutz-
                                                  szenario, in dem die Kompanie
                                                  den Auftrag erhielt, Übergänge
                                                  im Gebirge zu Überwachen.
                                                  Schwergewicht der Übung, die
                                                  wir im Großraum Obertauern
                                                  durchführten, war das Über-
                                                  leben, die Durchhaltefähigkeit
                                                  und die Auftragserfüllung im
                                                  Gebirge zu üben. Trotz der ma-
                                                  geren Niederschläge über den
                                                  Winter, konnte die Kompanie
                                                  in Schneehöhlen die Kampf-
                                                  kraft erhalten.

                                                    Die Neustrukturierung des
                                                  Bundesheeres hinterlässt in
                                                  der Kaderpräsenzeinheit ihre
                                                  Spuren. Seit wenigen Wochen
                                                  befindet sich die Kompanie in
                                                  einer neuen Gliederung. Wir
                                                  mussten uns vom Panzerab-
                                                  wehrlenkwaffenzug      verab-
                                                  schieden und haben seit April
                                                  einen Kampfunterstützungs-
                                                  zug. Im Mai wurde durch die
                                                  Panzerabwehrlenkwaffen-
                                                  schützen, das letzte Scharf-
                                                  schießen der Kompanie mit
                                                  der     Panzerabwehrlenkwaffe
                                                  am Truppenübungsplatz Hoch-
                                                  filzen durchgeführt.

                                                   Die nächsten Ausbildungs-
                                                  themen werden Kampf im ur-
                                                  banen Umfeld und Szenarien
                                                  auf Zugsebene sein, mit denen
                                                  wir uns auf die Kompanieaus-
                                                  bildung in unserer unmittelba-
                                                  ren Einsatzvorbereitung für
                                                  KFOR vorbereiten.

                                                       KPE – allzeit voran!

                                                                    Hauptmann
                  Fotos: Olt Arno Unterlerchner

                                                               Christoph Seirer
                                                            Kaderpräsenzeinheit
AUSBILDUNG
                                                                                                              13
        „Steig ich den Berg hinan ...“ -
Gebirgsausbildung bei der Kaderanwärterausbildung 2
                    In der 13. Kalender-
                 woche verlegten 52
                 Kaderanwärter auf den
                 Truppenübungsplatz
                 Seetaler Alpe um sich
                 der Allgemeinen Trup-
                 pengebirgsausbildung
                 zu unterziehen. Ge-
                 plant und durchgeführt
                 wurde dieser Ausbil-
                 dungsschritt federfüh-
                 rend von Oberstabs-
                 wachtmeister      Mark
                 Penker. Als Ausbilder
                 und Mitplaner standen
                 ihm Stabswachtmeis-

                                                                                   Fotos: OStWm Mark Penker
                 ter Stefan Golobic,
                 Oberwachtmeister Pe-
                 ter Stotter, Oberwacht-
                 meister       Christoph
                 Witrich,     Wachtmeis-
                 ter Armin Zwick und
                 Wachtmeister Maximi-
                 lian Steppan zur Seite.
                 Für die Versorgungs-
                 durchführung und den
                 Dienstbetrieb war eine vermin-     ten von einem Biwak, Marsch
                 derte Kommando- und Versor-        im Gebirge, Führen im Gebirge
                 gungsgruppe der Kampfunter-        und Überleben im Gebirge ver-
                 stützungskompanie des Hoch-        mittelt und überprüft wurden.
                 gebirgs-Jägerbataillons 26 ein-    Den Abschluss der Übung bil-
                 gesetzt.                           dete ein fordernder Marsch im
                   Am Montag erfolgte eine so-      Gebirge, welchen alle Kader-
                 wohl fordernde als auch lehrrei-   anwärter absolvieren konnten.
                 che Stationsausbildung mit den       Zusammenfassend          wurde
                 Inhalten Überwinden schwie-        ein breites Spektrum an Alpin-
                 riger Geländeteile (Seilgelän-     wissen an die Kaderanwärter
                 der, Abseilen), Lawinenver-        vermittelt, die körperliche Leis-
                 schüttetensuche (Sondieren,        tungsfähigkeit gefordert und
                 Bergung von Verschütteten),        verbessert und die technische
                 Knotenkunde, Anseilarten, Ge-      Grundlage für die Gebirgs-
                 hen mit Schneeschuhen und          kampfausbildung geschaffen.
                 der Aufbau vom Truppzelt Al-
                 pin. Fortgesetzt wurde die Aus-
                 bildung am Dienstag mit einem
                 Marsch im Gebirge, wo die
                 Ausbildungsinhalte des Vorta-
                 ges unter der Aufsicht der Aus-                     Hauptmann
                 bilder angewendet wurden.                           Manuel Juri
                                                            Kompaniekommandant
                  Den Abschluss und Höhe-
                 punkt bildete eine Übung von
                 Mittwoch auf Donnerstag, wo
                 Ausbildungsinhalte wie Errich-
AUSBILDUNG
14
            Zusammenarbeit mit Hubschraubern -
                            Kaderanwärterausbildung 2
       In der 17. Kalenderwoche
     absolvierten 45 Kaderanwärter
     die    Transporthubschrauber-
     ausbildung im Raum Spittal,
     Truppenübungsplatz Marwie-
     sen und Windische Höhe. Ge-
     plant und durchgeführt wurde
     dieser Ausbildungsschritt fe-
     derführend durch Oberstabs-
     wachtmeister Christian Laber.
     Die materielle Sicherstellung
     „Hubschrauber“ bildete ein S70
     „Black Hawk“.

                                                                                                   Der Dienstag war geprägt
                                                                                                 durch das Anlanden an sieben
                                                                                                 verschiedenen    Landezonen
                                                                                                 (LZ) mit dementsprechenden
                                                                                                 Folgeaufträgen im Gruppen-
                                                                                                 rahmen. Das Anlanden in den
                                                                                                 LZ Marwiesen, Windische
                                                                                                 Höhe und Unteres Drautal war
                                                                                                 sowohl für Hubschrauberbe-
                                                                                                 satzung als auch für die Ka-
                                                                                                 deranwärter sehr intensiv und
                                                                                                 fordernd.

                                                                                                   Den Abschluss und Höhe-
                                                                                                 punkt bildete der Angriff auf
                                                                                                 das „AZ MARWIESEN NW“
                                                                                                 unter Einsatz der S70 zur vor-
                                                                                                 gestaffelten Anlandung in der
                                                                                                 LZ 1a, dem Bereitstellungs-
                                                                                                 raum des Zuges.

                                                                                                   Zusammenfassend        wurde
                                                                                                 versucht, die Ausbildung des
                                                                 Fotos: OStv Stefan Noisternig

                                                                                                 Hubschraubertransportes mit
                                                                                                 einem konkreten Folgeauftrag
                                                                                                 an die Gruppe zu verbinden.
                                                                                                 Dadurch wurde sichergestellt,
                                                                                                 dass auch die Hubschrauber-
                                                                                                 besatzung im „Dauerflug“ war
                                                                                                 und die Kaderanwärter dem-
                                                                                                 entsprechend in ihrer Füh-
                                                                                                 rungstätigkeit geschult wurden.

       Am Montag erfolgte eine De-    cherheitseinweisung und dem
     tailplanung mit dem Piloten      Heli-Boarding für alle Kader-                                              Hauptmann
     hinsichtlich der Machbarkeit     anwärter. Den Abschluss des                                                Manuel Juri
     (Beurteilung der Umfeldbedin-    ersten Tages bildete das erste                                    Kompaniekommandant
     gungen) der vorgesehenen         Absetzen in der Landezone 1
     Ausbildung. Fortgesetzt wur-     (Marwiesen).
     de am Nachmittag mit der Si-
AUSBILDUNG
                                                                                                                               15
                            Gebirgsausbildung
                              beim Ausbildungszug
 Die Soldaten vom Ausbil-           Am zweiten Tag ging es vom                                  In der Folgewoche wurde am
dungszug des Hochgebirgs-Jä-      gleichen Standort (1340m) aus                               Truppenübungsplatz Seetaler
gerbataillon 26 Spittal/Drau      über die Aigneralm (1640m)                                  Alpe am ersten Tag ein Schütt-
begannen Anfang März mit          auf die Aignerhöhe (2104m).                                 biwak sowie eine Schneehöhle
der Gebirgsausbildung. Die                                                                    errichtet. Danach führten wir
Abschlussübung fand auf der        Am Donnerstag verlegten                                    die Essenszubereitung mittels
Seetaler Alpe statt.              wir in den Raum Innerkrems,                                 Combat Ration durch. Danach
                                  der Startpunkt war auf 1480m.                               trafen wir alle Maßnahmen für
  Die Ausbilder Oberstabs-        Wir gingen über die Bärengru-                               das Leben im Gebirge.
wachtmeister Carsten Kanzi-       benalm (1800m) auf den Bär-
an mit Offiziersstellvertreter    naunock (2292m). Dort kam                                     Am nächsten Morgen begann
Stefan Noisternig und Wacht-      dann die mitgetragene UT2000                                der Tag mit Gefechtsdienst,
meister Matthias Szöke führten    zum Einsatz, mit der wir einen                              wo die Anschlagsarten mit Ski
uns sicher und gut ausgebildet    verletzten Kameraden ins Tal                                und Stöcke geübt wurden. Im
auf die Gipfel, dabei wurde       beförderten.                                                Anschluss haben wir im gesi-
auch das Sondieren sowie das                                                                  cherten Fußmarsch einen Beo-
Suchen Verschütteter mittels      In der zweiten Woche starte-                                bachtungsposten      bezogen.
LVS-Gerät ausgebildet. Auch       ten wir im Bärental von der                                 Danach führten wir eine Tour
der Abtransport eines Verletz-    Stohütte (960m) über die Malt-                              auf den Kreiskogel (2306m)
ten mittels UT 2000 (Universal-   schacher Alm (1628m) auf den                                durch. Nach der Abfahrt zum
trage 2000) wurde mehrmals        Kosiak (2024m). Die letzten                                 Biwak stand die Essenszu-
geübt.                            Höhenmeter wurden aufgrund                                  bereitung am Plan. Nachdem
                                  von mangelnden Schneever-                                   jeder satt war wurden Schnee-
  Die erste Woche begannen        hältnissen zu Fuß bewältigt.                                stellungen gebaut und bezo-
wir im Raum Lungau/ Zeder-                                                                    gen. Um 17 Uhr endete der
haus. Wir starteten im Wald        Danach ging es wieder in den                               Tag mit Kampfkrafterhaltung.
(1340m) Richtung Schöpfling       Raum Lungau um zur Felskar-                                 Zwei Kameraden wurden über
mit unserer ersten Tour zum       spitze (2506m) aufzusteigen.                                die Nacht als Sicherung einge-
Gewöhnen ans Gerät. Wir gin-                                                                  setzt.
gen auf 1900m und errichteten      Am Freitag wurde im Kaser-
einen Platz für die Ausbildung,   nengelände Rettungsgeräte-                                    Am dritten Tag wurde der
wo wir anschließend mit dem       bau, Knotenkunde, Anseilarten                               Raum Ochsenboden verlas-
organisierten Lawineneinsatz      sowie Materialkunde durchge-                                sen und in den Raum Erlboden
begannen.                         führt.                                                      marschiert, wo am Vormittag
                                                                                              das     Truppgefechtsschießen
                                                                                              stattfand. Anschließend wurde
                                                                                              in die Unterkunft am Truppen-
                                                                                              übungsplatz verlegt, um das
                                                                                              Mittagessen einzunehmen. Im
                                                                                              Anschluss wurde das Zugsge-
                                                                                              rät nachbereitet.

                                                                                               Am Freitag verlegten wir wie-
                                                                                              der in die Türkkaserne, wo wir
                                                                                              das persönliche Gerät nachbe-
                                                                                              reitet und versorgt haben.
                                                              Foto: Gfr Michelle Buchholzer

                                                                                                                   Gefreite
                                                                                                        Michelle Buchholzer
                                                                                                            Ausbildungszug
AUSBILDUNG
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                                     Ausbildungszug -
                            Hochgebirgs-Jägerbataillon 26
       Das Ziel des Ausbildungszu-       des      sicherheitspolizeilichen                              spiegelte sich in der Ausbil-
     ges ist es, Soldaten, welche        Assistenzeinsatzes.         Wäh-                               dung an den unterschiedlichen
     den Grundwehrdienst bereits         rend dieser Zeit wurden im ur-                                 Infanteriewaffen sowie im Ge-
     abgeleistet haben, in der Basis-    sprünglichen Ausbildungszug                                    fechtsdienst wider. Das Ein-
     ausbildung 2 und 3 auszubil-        die Soldaten der 1.Jägerkom-                                   zelschützenverhalten       sowie
     den und sie für eine Verwen-        panie/Jägerbataillon 26(HGeb)                                  die Zusammenarbeit im Trupp-
     dung im Rahmen einer Kader-         (1.JgKp/JgB26(HGeb)) für den                                   und Gruppenrahmen werden
     präsenzeinheit in Mannschafts-      Abschlussmarsch, der im Zuge                                   hier trainiert. Um sicherzustel-
     funktion oder für den Einstieg in   der       Abschlussüberprüfung                                 len, dass die täglichen Her-
     die Kaderanwärterausbildung         durchgeführt              wurde,                               ausforderungen eines Solda-
     1 vorzubereiten. Hierbei wird       trainiert. Somit konnte die                                    ten ohne Probleme gemeistert
     ein großer Fokus auf Disziplin,     Zielüberprüfung             durch                              werden können, wird mit Sport
     Ordnung und eigenständiges          alle     Soldaten    erfolgreich                               die körperliche Fitness erhöht
     Handeln gelegt.                     abgeschlossen werden.                                          und für die Meisten von uns
                                                                                                        um ein Vielfaches gesteigert.
                                                                              Währenddessen be-         Hierbei wird zwischen Aus-
                                                                            fand sich die restliche     dauertraining, Krafttraining und
                                                                            Kompanie im sicher-         Kraftausdauertraining gewech-
                                                                            heitspolizeilichen Assis-   selt, um die bestmögliche Leis-
                                                                            tenzeinsatz Migration/      tung zu erzielen.
                                                                            hsF an der Kärntner
                                                                            Grenze zu Slowenien.          Durch Fußmärsche, welche
                                                                            Nach dem Assistenzein-      mit schwerem Gepäck und in
                                                                            satz wurde ein Großteil     schwierigem Gelände absol-
                                                                            der Soldaten des ET         viert werden, wird die Gewöh-
                                                                            09/16 in den Ausbil-        nung an allgemeine Belastun-
                                                                            dungszug       aufgenom-    gen im Gefecht erreicht. Somit
                                                                            men, was für uns junge      braucht man sich während
                                                                            Soldaten natürlich nicht    der Auftragserfüllung nicht mit
                                                                            einfach war.                Schmerzen auseinander set-
                                                                                                        zen, weil man diese bereits
                                                 Der mäßigen körper-                                    kennt oder durch Training nicht
                                              lichen Beanspruchung                                      mehr hat. Die Ausbildung Ori-
                                              im       Assistenzeinsatz                                 entieren im Gelände hilft uns,
                                              musste entgegengewirkt                                    einen befohlenen Marschweg
                                              werden! Wir hatten den                                    einzuhalten und uns nicht zu
                                              Eindruck, dass hier mit                                   verirren, was zum Scheitern
                                              schweren Geschützen                                       eines Auftrages führen würde.
                                              aufgefahren wurde, um                                     Hierzu wurden ein 27 Kilome-
                                              einerseits Faulheit und                                   ter langer Orientierungsmarsch
                                              andererseits Gewohn-
                                            Foto: Vzlt Franz Flaschberger

                                                                                                        von der Marwiese nach Spittal
                                              heiten entgegen zu wir-                                   an der Drau, sowie mehrere
                                              ken. Bereits am ersten                                    Orientierungsläufe absolviert.
                                              Ausbildungstag wurde
                                              ein 18 Kilometer langer                                     Die Ausbildung im Ausbil-
                                              Eingewöhnungsmarsch                                       dungszug ist fordernd, jedoch
                                              durchgeführt um den Ist-                                  eine gute Vorbereitung für un-
                                              stand der körperlichen                                    sere zukünftige Verwendung
                                              Verfassung zu erheben.                                    im Bundesheer oder als Miliz-
                                              Die befohlene Adjustie-                                   soldaten.
                                              rung war der Kampfan-
      Mit dem Einrückungstermin          zug 03/3 – also ein schweres                                                         Gefreiter
     September 2016 (ET 09/16)           Gewicht zu tragen.                                                              Felix Wiegele
     kamen einige Zusatzaufträge                                                                                       Ausbildungszug
     auf die Soldaten zu, unter an-        Ein weiteres Schwergewicht
     derem der Einsatz im Rahmen         ist die Schießausbildung. Dies
AUSBILDUNG
                                                                                                         17
                     Neues Transportfahrzeug
                    bei den Hochgebirgsjägern
  Das Österreichische Bundes-
heer hat im Jahr 2016 insgesamt
36 Stück „Quad“ POLARIS
Sportsman Touring XP 1000
beschafft. Diese Fahrzeuge fin-
den für Versorgungsaufgaben
bzw. für Trupps (Scharfschüt-
zentrupp, Versorgungstrupp,
Beobachtertrupp, Aufklärungs-
trupp, usw.) und für Sonderein-
satzkräfte für Aufgaben im alpi-
nen bzw. gebirgigem Gelände
Verwendung. Dem Hochge-
birgs-Jägerbataillon 26 wur-
den drei Stück zugewiesen
und drei weitere Quads sollen
noch im Laufe des Jahres 2017
zulaufen.

  Der   Einsatzbereich     des     sind für jedes Quad Raupen (für   Christian Kobald, Vizeleutnant
Quads liegt vor allem dort, wo     Fahrten im Schnee), Transport-    Christian Pirker, Offiziersstell-
man mit anderen Heereskraft-       koffer, Waffenhalterung und ein   vertreter Helmut Burgstal-
fahrzeugen wegen deren Brei-       Sitz für Fahrzeugkommandant/      ler und Offiziersstellvertreter
te, Gewicht und Höhe nicht         Beifahrer beschafft worden.       Christian Rieger) an die Hee-
mehr fahren kann.                  Um die Transportkapazität er-     reslogistikschule/Lehrabtei-
                                   höhen zu können, ist noch die     lung Kraftfahrwesen (HLogS/
  Technisch gesehen hat das        Anschaffung von Anhängern         LAbtKfW) nach Zwölfaxing,
Quad eine Eigenmasse von ca.       geplant.                          um in der ersten Phase die
400 kg und es können insge-                                          Heereslenkberechtigung und
samt maximal zwei Personen           Mit Änderung der Heeres-        in zweiter Phase die Ausbil-
transportiert bzw. bis zu 260 kg   lenkberechtigungsverordnung       dung zum Heeresfahrlehrer
zugeladen werden. Den Antrieb      wurde unter anderem auch          für die Fahrzeugklasse „M4-
stellt ein Zweizylinder-Reihen-    die militärische Fahrzeugklas-    Quad“ zu erlangen. Somit kön-
motor mit Benzineinspritzung       se „M4-Quad“ eingeführt. Um       nen wir die Ausbildung für die
und einer Leistung von 65 KW       für die Zukunft im Bereich des    künftigen Quad-Fahrer selbst
(90PS) sicher. Die Kraftüber-      Kraftfahrfachpersonals     ge-    organisieren.
tragung besteht aus einer Va-      rüstet zu sein, entsandte das
riomatik und einem zweistufi-      Hochgebirgs-Jägerbataillon 26       An der HLogS/LAbtKfW
gem Schaltgetriebe für Straße      im März 2017 vier Fahrschul-      wurde eine anspruchsvolle,
und Gelände. Des Weiteren          lehrer bzw. Fahrlehrer (Major     praxisbezogene Geräte- und
                                                                     Fahrausbildung     (Langsam-
                                                                     fahrbereich, Fahren im öffentli-
                                                                     chen Verkehr, Geländefahren)
                                                                     durchgeführt. Diese ist auf-
                                                                     grund der Leistungsfähigkeit
                                                                     und der besonderen Fahrei-
                                                                     genschaft dieses Quads auch
                                                                     unbedingt notwendig, um
                                                                     Unfälle (Fehlbedienung bzw.
                                                                     Fahrfehler) zu vermeiden.

                                                                                              Major
                                                                                   Christian Kobald
                                                                                             TO/KO
MILIZ
18
                      Die Miliz und das JgB Kärnten
                               im Jahr 2017
     Geschätzte Angehörige des          ein Bundesheer mit einer ent-
     Jägerbataillons KÄRNTEN!           sprechenden        Personalstär-
                                        ke benötigt und diese erfor-
       Die Miliz und damit auch un-     derliche Größenordnung in
     ser Jägerbataillon KÄRNTEN         unterschiedlichen Bereitstel-
     (JgBK) hat an Bedeutung ge-        lungsstufen – sinnvollerweise
     wonnen, erkennbar auch an          und kostengünstig – nur mit
     vielen Werbemaßnahmen, wie         Kaderpräsenz-, Kaderrahmen-
     dem „Tag der Miliz“, dem „Miliz-   und strukturierten Milizkräften
     gütesiegel“, dem „Miliz-Award“     erreicht werden kann. Es wur-
     usw. Das war bis vor Kurzem        de auch erkannt, dass für die
     noch anders, vor allem die Jah-    Abschaffung eines Milizbatail-
     re von 2004 – 2014 werden si-      lons ein paar Unterschriften,                            Oberstleutnant der Miliz
     cher nicht als das „Jahrzehnt      für den Aufbau eines Milizba-                                Mario Mikosch
     der Miliz“ in die Geschichte des   taillons jedoch einige Jahre be-
     Österreichischen Bundeshee-        nötigt werden.                                         Ich erinnere an das immer
     res eingehen.                                                                           noch bestehende System der
                                          Seit dem Jahr 2016 wird sei-                       Umfassenden Landesverteidi-
       Während im Zeitraum von          tens des Bundesheeres eine                           gung, das auch den wichtigen
     1989 bis in das Jahr 2004 die      aufwendige Bewerbung der                             Teilbereich der Geistigen Lan-
     Miliz auf ca. 10 % der Perso-      Miliz durchgeführt. Wir dürfen                       desverteidigung enthält. Wenn
     nalstärke von 1986 zurückge-       jedoch nicht erwarten, dass                          demokratische Staaten in der
     fahren wurde, begann im Jahr       diese Werbung sofort den Um-                         heutigen Zeit von fast unbe-
     2004 mit der Aussetzung der        schwung und viele freiwillige                        grenzten Informationsmöglich-
     Milizübungspflicht die versuch-    Meldungen zur Miliz bringen                          keiten, nicht mehr in der Lage
     te Zerstörung des in der Bun-      wird. Die Miliz wurde über 30                        sind, ihren Bürger/innen Werte
     desverfassung      verankerten     Jahre anders als jetzt darge-                        wie FREIHEIT, SICHERHEIT
     Milizsystems. Im Zusammen-         stellt, wie glaubwürdig kann                         und DEMOKRATIE als wichti-
     wirken vieler Kameraden, dem       eine Wende um 180 Grad bei                           ge Grundlagen des Staates zu
     Bundesheer      nahestehender      der Bevölkerung ankommen?                            vermitteln, befürchte ich, dass
     Vereine und eines Großteils        Der Wiederaufbau der Miliz in                        Werte wie eine „WEHRHAFTE
     der österreichischen Bevölke-      die benötigte Stärke wird lange                      DEMOKRATIE“ noch weniger
     rung, konnte im Jahr 2013 die      brauchen. Die Werbung hat –                          verstanden werden.
     Abschaffung der Wehrpflicht        hoffentlich – zumindest einen
     und damit auch des österreichi-    kurzfristigen Erfolg, auf lange                         ABER es gibt derzeit eine
     schen Milizsystems verhindert      Sicht wird ein Umdenken in der                       positive Entwicklung in die ge-
     werden.                            Bevölkerung und vorgestaffelt,                       wünschte Richtung. Es wird
                                        innerhalb der politischen Ver-                       seit einem Jahr – endlich –
      Im Jahr 2015 wurde – wie-         antwortungsträger notwendig                          über den MEHRWERT der Mi-
     der – erkannt, dass Österreich     sein.                                                liz und den gegenseitigen Nut-
                                                                                             zen des Milizsystems für das
                                                                                             Bundesheer, für die Wirtschaft
                                                                                             und auch für den Milizsoldaten
                                                                                             gesprochen.

                                                                                               Dieser Nutzen ist mit Bei-
                                                                                             spielen einfach zu erklären.
                                                                                             Im Rahmen der Ausbildungs-
                                                                                             waffenübung „ZIRBENLAND
                                                                                             2017“ werden unsere Sanitä-
                                                                     Foto: Vzlt Arno Pusca

                                                                                             ter eine „Rezertifizierung“ ab-
                                                                                             solvieren, die in regelmäßigen
                                                                                             Abständen       vorgeschrieben
                                                                                             ist. Die Kameraden des Sani-
                                                                                             tätszuges werden eine mehr-
                                                                                             tägige, gemeinsam mit Ka-
MILIZ
                                                                                                                                           19
meraden des Roten Kreuzes
durchgeführte Ausbildung in
ihrem Tätigkeitsbereich erhal-
ten. Ein Teil unserer Sanitäter
ist im Zivilberuf im Pflegebe-
reich oder als Mitarbeiter ei-
ner Rettungsorganisation tätig.

                                                                                                            Foto: OStv Christian Debelak
Die Rezertifizierung im Rah-
men ihrer Milizausbildung ist
für diese Gruppe gleichzeitig
eine ausgezeichnete Fort- und
Weiterbildung für ihren Zivilbe-
ruf. Vor zwei Jahren konnten
wir diese „MILIZ-PROFIS“ für
die Ausbildung aller Angehöri-
gen des JgBK in „Selbst- und
Kameradenhilfe“         einsetzen.
Ein Ausbildungsschwerpunkt           einer freiwilligen Feuerwehr        ten wir noch lange fortsetzen.
der Übung im Jahr 2015 war           angesehen werden.
                                                                            Die Schulung der Komman-
eine mehrstündige Erste-Hil-
                                        Ein weiteres Beispiel: Im        danten aller Ebenen in der
fe-Ausbildung mit einem ent-
                                     Rahmen der Ausbildung wird          Praxis wird selbstverständ-
sprechenden – zivil nutzbaren
                                     jedem Kaderanwärter im Bun-         lich auch ein wichtiges Ziel
– Zertifikat für alle Angehörigen
                                     desheer eine umfangreiche           der Ausbildungswaffenübung
unseres Bataillons. Dass der
                                     Führungsausbildung ermög-           „ZIRBENLAND 2017“ sein. Es
Gefreite der Miliz, der bei den
                                     licht. Die Kaderanwärteraus-        wird eine geistig und körperlich
uns überprüfenden Stellen,
                                     bildung wird im ersten Jahr für     fordernde, aber sicher für den
aufgrund der Qualität seines
                                     Miliz- und angehende Berufs-        Großteil der Angehörigen des
Vortrages großes Erstaunen
                                     soldaten gemeinsam durchge-         JgBK sehr interessante Übung
verursachte,         in    seinem
                                     führt. Das erlernte militärische    werden. Die allgemeine Zufrie-
Zivilberuf als Ausbildner beim
                                     Führungsverfahren ist dem zi-       denheit mit der letzten Übung
Roten Kreuz tätig ist, kann
                                     vilen Führungsverfahren sehr        „NIESWURZ 2015“ war am
als perfektes Beispiel für
                                     ähnlich, es werden nur ande-        Feedback, vor allem aber an
den MEHRWERT der Miliz
                                     re – militärische - Begriffe ver-   der großen Zahl an Weiterver-
aufgezeigt werden.
                                     wendet. Ein/e Kaderanwärter/        pflichtungen zu erkennen. Ich
  Ein Tipp an alle personalver-      in lernt einen Auftrag in we-       darf darauf hinweisen, dass
antwortlichen Personen ziviler       nigen Worten zu formulieren         weitere 15 Tage verpflichten-
Firmen aber auch der öffentli-       und gleichzeitig verpflichtend      de Milizübungen seit Kurzem
chen Verwaltung: Fragen sie,         auch das Ziel dieses Auftra-        auch mit einer Geldprämie ver-
ob es in ihrer Firma Sanitäter       ges zu beschreiben und - im         bunden sind. Das Geld sollte
in Milizverwendung gibt und          Rahmen der Befehlsgebung            aber nicht ausschlaggebend
nutzen sie diese Personen als        - auch den Zweck dieses Auf-        sein, um weiterhin Teil unserer
„Ersthelfer“, sie ersparen sich      trages zu erklären und die          Gemeinschaft bleiben zu wol-
viel Geld für die vorgeschrie-       Absicht der zwei darüber lie-       len.
benen Ausbildungen und re-           genden Führungsebenen zu
                                     übermitteln. Wo beginnt ein           Ich hoffe, dass den Angehöri-
gelmäßigen Fort- und Weiter-
                                     Führungsverfahren mit dem           gen unseres Bataillons, Werte
bildungen.
                                     „Erfassen des Auftrages“?           wie FREIHEIT, SICHERHEIT
  Ein anderes Beispiel: Alle         Wo wird eine Zeitleiste für die     und eine WEHRHAFTE DE-
Kraftfahrer der Klasse C wer-        Durchführung des Auftrages          MOKRATIE wichtig sind und
den sofort nach dem Einrücken        erstellt und zur Sicherstellung     aus diesem Grund auch in Zu-
einer umfangreichen ärztlichen       der rechtzeitigen Erledigung        kunft der Republik Österreich
Untersuchung       unterzogen,       eine          Rückwärtsplanung      zur Verfügung stehen möch-
die auch für zivile Kraftfah-        durchgeführt? Wo … überall          ten. Ich wünsche uns eine inte-
rer der Klasse C regelmäßig          wo Soldaten in einer Komman-        ressante und vor allem unfall-
vorgeschrieben ist. Während          dantenfunktion ab der Füh-          freie Übung.
der Übung erhalten unsere            rungsebene Gruppenkomman-
                                     dant arbeiten … Schade ist,            Mit kameradschaftlichen
Kraftfahrer eine Aufschulung
                                     dass diese beim Bundesheer                    Grüßen
auf neu im Bundesheer einge-
führte LKW, auch diese Auf-          erlernten Fähigkeiten im Zivil-
                                                                               Oberstleutnant der Miliz
schulung kann als Fort- und          beruf – zumindest in Österreich
                                                                                        Mario Mikosch
Weiterbildung für Berufskraft-       – nur sehr selten Anerkennung
                                                                             Kommandant JgB Kärnten
fahrer oder auch Angehörige          finden! Diese Beispiele könn-
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                                  Miliz in der LV 21.1
       Durch die von Bundesminister Doskozil angestoßene Reform „Landesverteidigung 21.1“ (LV 21.1)
     soll das Bundesheer wieder eine positive Entwicklung erfahren und die Kürzungen der letzten Jahre
     gestoppt werden. Auch die Miliz ist von der Strukturreform betroffen. Neben der Beschaffung von
     neuem Gerät und der Modernisierung bestehender Ausrüstung, wird auch die Personalgewinnung
     forciert, weil neben neuen aktiven Bataillonen auch mehrere neue, reine Miliz-Einheiten aufgestellt
     werden. Damit wird auch dem im Bundes-Verfassungsgesetz verankerten Prinzip des Milizsystems
     als Grundlage des Bundesheeres Rechnung getragen.

                                           Stets bereit, die Miliz!

       Miliz ist ein breiter Begriff und wird heute wohl am ehesten mit den selbstständig strukturierten
     Jägerbataillonen (JgB) und Pionierkompanien in den Bundesländern assoziiert. Neben diesen Tei-
     len gibt es jedoch auch noch die Milizanteile der präsenten Verbände. Diese reichen von einzelnen
     Soldaten über Trupps bis hin zu geschlossenen Kompanien. So existiert in vielen präsenten JgB die
     3. Jägerkompanie als Milizeinheit. Neben der selbstständig strukturierten Miliz und den Milizanteilen
     gibt es noch die Experten. Sie sind Milizsoldaten aller Dienstgrade, denen auf Grund ihrer zivilen
     Ausbildungen und Berufserfahrungen vom BMLVS in klar definierten Aufgabenfeldern ein Experten-
     status zuerkannt wurde. Die Experten sind vor allem bei den Militärkommanden (MilKdo) oder in der
     Zentralstelle beordert.

                                                                                       Grafik: BMLVS

        Die Miliz trägt grundsätzlich zur Erfüllung aller Einsatzaufgaben bei. Der konkrete Einsatz hängt
     aber immer von der Intensität, der Vorwarnzeit und auch der erforderlichen Durchhaltefähigkeit ab.
     Gemäß den Beurteilungen durch die Zentralstelle ergeben sich verschiedene Einsatzwahrschein-
     lichkeiten. Die Miliz spielt dabei immer eine wichtige Rolle, wenngleich eine Mobilmachung für einen
     Einsatz weiterhin das am wenigsten wahrscheinliche Szenario darstellt.

       Gerade um die Durchhaltefähigkeit des Bundesheeres bei Einsätzen im In- und Ausland sicherzu-
     stellen braucht es die Miliz. Die krisenhaften Entwicklungen im Herbst 2015 und der laufende AssE/
     hsF haben auch zur „Sichtbarkeit“ der Miliz beigetragen. Im Sommer 2016 wurden durch das MilKdo
     Steiermark im Zeitraum Juli bis September zwei, aus Milizsoldaten bestehende Assistenzkompani-
     en, an der Grenze eingesetzt. Ebenso ist die Absicht, eine weitgehend aus Milizkader bestehende
     Kompanie für AUTCON37/KFOR aufzustellen, ein klares Zeichen der Anerkennung.

       Zur Erfüllung von hochkomplexen Inlandsaufgaben, wie z.B. im Bereich der Cyber-Operationen,
     ist ebenfalls die Expertise aus der Miliz gefragt. Daneben sind Milizsoldaten auch eine Unterstüt-
     zung für das Bundesheer im „alltäglichen“ Dienstbetrieb (z.B. als Ausbildungspersonal, Urlaubsver-
     tretungen, uvm).
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                                                                  Grafik: Olt Christoph Bilban/JgBK

                                 Schwergewicht und klares Ziel

  Aus den erwartbaren Einsatzszenarien für einen Einsatz der Miliz ergibt sich auch eine Aufga-
benmatrix für alle Milizelemente im ÖBH. Jedem Milizverband und jeder Milizeinheit ist eine Haupt-
aufgabe zugeordnet. Sie ist somit die Grundlage für die Einsatzvorbereitung und den Einsatz, soll
aber auch den Regionalbezug und die Verankerung der Miliz in Wirtschaft und Gesellschaft stär-
ken. Zusatz- und sonstige Aufgaben sollen eine höhere Flexibilität gewährleisten. Im speziellen Fall
der selbstständig strukturierten Jägerbataillone – also auch dem JgB K – ist die Hauptaufgabe der
Schutz von Objekten (in einem vordefinierten Raum) und als Zweitaufgabe der Schutz von anderen
Objekten und Räumen. Folglich ergibt sich für das JgB K auch das Schwergewichtsthema bei Waf-
fenübungen „Schutz von Objekten zum Zwecke der militärischen Landesverteidigung oder in Form
des sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes“ und „Szenarien zu Terrorvorbeugung/-abwehr“.
Das bedeutet jedoch nicht, dass gerade auf der Ebene Gefechtstechnik – also vom Schützen bis
zur Kompanie – auf Ausbildung in den Einsatzarten Angriff, Verteidigung, Verzögerung verzichtet
werden kann. Das soldatische Grundhandwerk zu beherrschen heißt, dass die Miliz die vielseitige
Reserve des ÖBH bleibt!

  Leider hat sich auch mit der Reform LV 21.1 die Systematik der Milizübungen noch nicht geändert.
Weiterhin sind BWÜs der selbstständig strukturierten Miliz nur alle zwei Jahre geplant. Die Milizan-
teile üben grundsätzlich im Rahmen der Ausbildungsplanung ihres eigenen Verbandes.

                              Angepasste Strukturen und Abläufe

  Die Strukturen der Jägerbataillone der selbstständig strukturierten Miliz wurden auch an die neuen
Aufgaben angepasst. Die Granatwerfer- und Panzerabwehrlenkwaffenzüge wurden aufgelöst, der
Aufklärungszug wurde im Ausgleich dazu verstärkt. Die Jägerkompanien bestehen nun alle aus vier
Jägerzügen, einer Scharfschützengruppe, sowie einer Kommando- und Versorgungsgruppe und
dem Kompaniekommando. In Summe wurde das JgB/Miliz personell verstärkt, was zu mehr „boots
on the ground“ führt. Die selbstständig strukturierten Jägerkompanien (JgKp) der Militärkommanden
sind analog zu den Kompanien der JgB strukturiert, erhalten aber zusätzlich noch einen fünften
Jägerzug.

Trotz der Abschaffung der schweren Waffensysteme in der Miliz sollen die Fähigkeiten mit unter-
stellten Steilfeuerelementen oder Panzerabwehrlenkwaffen entsprechend der Einsatzgrundsätze zu
arbeiten auf der Kommandantenebene erhalten bleiben (z.B. durch Übungen am Führungssimula-
tor, Unterstellungen, etc.).

Etwaige Ausbildungsdefizite der Wehrpflichtigen des Milizstandes, insbesondere in den Einsatzar-
ten abseits der zugeordneten Hauptaufgabe, können, ob der meistens zu erwartenden Vorwarnzeit
und der Möglichkeit einer Einsatzvorbereitung, in Kauf genommen werden. Grundsätzlich hat jeder
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