Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau - Nr. 2/17 - www.bundesheer.at
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INHALTSVERZEICHNIS UND REDAKTION 2 Aus dem Inhalt 1 Titelseite Foto: Olt Arno Unterlerchner, Vzlt Franz Flaschberger 2 Die Redaktion Soldaten des Hochgebirgs-Jägerbataillon 26, 3 - 4 Der Bataillonskommandant geschätzte Leser unseres Ausbildung „Gebirgsschützen“! 5 - 10 Heeresbergführerlehrgang Winterteil Major Jürgen Mayer 11 - 12 Kaderpräsenzkompanie Das erste Halbjahr des Jahres 2017 ist fast vorüber und bei den 13 - 14 Kaderanwärterausbildung 2 Spittaler Hochgebirgsjägern hat sich wieder einiges getan! 15 - 16 Ausbildungszug Die Vorbereitung für die Ausbildungswaffenübung des Jägerba- 17 Transport beim JgB26(HGeb) taillons Kärnten ist abgeschlossen und diese „Milizübung“ findet vom 22. Juni bis 1. Juli mit Masse am Truppenübungsplatz See- Miliz taler Alpe statt. Insgesamt – mit dem Kaderpersonal des Hoch- 18 - 19 Jägerbataillon Kärnten im gebirgs-Jägerbataillons 26 – werden ca. 800 Soldaten am Trup- Jahr 2017 penübungsplatz stationiert sein. Das Schwergewicht der Ausbil- 20 - 23 Miliz in der LV 21.1 dungswaffenübung wird es sein, unsere Kameraden der Miliz in der Einsatzart Schutz auszubilden und Scharfschießen mit den Veranstaltungen Waffen des Jägerbataillons durchzuführen. Bereits bei der vorge- 24 Preiswatten 2017 staffelten Ausbildung und Planung dieser Verlegung wurde vom Schlüsselpersonal des Jägerbataillons Kärnten hohe Motivation 25 Kärntnerstockturnier und hohes Engagement an den Tag gelegt und so manche logis- 26 Sozialzweck tische Herausforderung gemeistert. Jetzt gilt es, das geplante in die Praxis umzusetzen! Sport 27 - 29 Orientierungslauf Nach der Ausbildungswaffenübung unserer Kameraden wartet das nächste Highlight auf die Spittaler Hochgebirgsjäger – ab Mit- 30 - 31 Porcialauf 2017 te August sind wir für die Ausbildung des Kontingentes für den Personelles/Gratulationen Einsatz im Kosovo verantwortlich. Hiezu werden zwei Kompanien 32 Vzlt Albin Edlinger und das nationale Führungselement in Spittal und die Stabskom- panie in Klagenfurt einberufen und ausgebildet. Vor der Rotation 33 KPE Werbung Anfang Oktober findet noch eine gemeinsame Abschlussübung 34 Wir gratulieren! im Raum Oberkärnten statt. 35 Werbung Ich darf Sie darauf hinweisen, dass wir für unser Einsatzkontin- 36 Termine gent im Kosovo noch zahlreiches Personal (Offiziere, Unteroffi- ziere und Chargen) benötigen. Impressum: Amtliche Publikation der Republik Österreich Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Zusätzlich informiere ich Sie, dass wir für unsere Kaderpräsenz- Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: einheit (KPE) Nachwuchs benötigen. Wenn Sie auf der Suche Republik Österreich/Bundesminister für Landesverteidigung und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 Wien nach einer Herausforderung, einem Abenteuer, einer sehr guten Redaktion: Ausbildung, Kameradschaft und sehr guter Verdienstmöglichkeit BMLVS/Jägerbataillon 26, Türkkaserne, 9800 Spittal/Drau, Tel. 050201 72-31502, E-Mail: jgb26.oea@bmlvs.gv.at sind, so nehmen Sie mit uns Kontakt auf - wir informieren Sie Chefredakteur: Major Jürgen Mayer gerne über Ihre Möglichkeiten Dienst bei den Spittaler Hochge- Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wieder. birgssoldaten zu versehen! Gestaltung: Major Jürgen Mayer, Oberstabswachtmeister Erwin Weiler Layout: Oberstabswachtmeister Erwin Weiler Fotos: siehe Fotos oder Jägerbataillon 26 Spittaler Hochgebirgsjäger allzeit voran! Druck: BMLVS/Heeresdruckzentrum; 17-01651 Gedruckt nach der Richtlinie „Druck- erzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, UW-Nr. 943 Erscheinungsjahr: 2017 Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: „Der Gebirgsschütze“ ist eine unabhängige Informationszeitschrift des Jägerbataillons 26 und erscheint vierteljährlich.
DER BATAILLONSKOMMANDANT 3 Grußworte des Kommandanten Soldaten des Hochgebirgs-Jägerbataillon 26, liebe Freunde der Hochgebirgsjäger! Oberst Rudolf Kury MSD Die erste Jahreshälfte ver- zum Jägergruppenkomman- aber insofern vor Probleme, ging wie im Flug - neben dem danten aus. Diese Ausbildung da wir sowohl in der Kaderan- sicherheitspolizeilichen Assis- ist aus meiner Sicht sehr gut wärterausbildung 1 als auch tenzeinsatz und der geplanten angelaufen und zeichnet sich hier in den einzelnen Ausbil- Aufträge der Kompanien be- vor allem durch das große dungszielen im Wesentlichen schäftigte sich der Bataillons- Engagement unseres Ausbil- nicht über die Anlernstufe hin- stab mit den Planungen der dungspersonals aus. auskommen. Dies kommt vor Waffenübung des Jägerbatail- allem im Bereich des Führens lons Kärnten, der Aufstellung Die Steuerung der Ausbil- zum Tragen; hier müssen wir und Vorbereitung für den Ein- dung ist nicht einfach, da ver- feststellen, dass viele überfor- satz im Kosovo (KFOR AUT- schiedenste Personengrup- dert sind, das bisher Erlernte CON 37), der Übungsreihe des pen mit unterschiedlichsten anzuwenden und miteinander Kommandos Gebirgskampfes Voraussetzungen auszubilden zu verknüpfen. im Jahr 2018 (CAPRICORN sind; so streut das Spektrum 2018) sowie der Zukunft des Man wird sehen, ob es die vom Mann von der Straße, also Unteroffiziersanwärter bis zum Jägerbataillons 26 im Rahmen jene Personen, die im Septem- der neuen Struktur (LV 21.1.). Kursende schaffen werden, die ber 2016 als Grundwehrdiener Anlernstufe doch so zu festi- eingerückt sind bis hin zum gen, dass sie in weiterer Folge Unsere 1. Jägerkompanie Kaderpräsenzsoldaten (KPE), in der Lage sind, als Wacht- verblieb nach der Entlassung welcher seit sechs Jahren als meister diese Ziele im Rahmen des Vollkontingentes bis Ende solcher bei uns Dienst ver- der täglichen Ausbildung anzu- März mit einem Zug aus Ka- sieht und schon etliche Einsät- wenden und zu vermitteln. dereingreifkräften unseres ze hinter sich hat sowie vom Bataillons sowie zwei Zügen Dienstgrad Korporal bis zum Die Zeiträume für eine even- bestehend aus Kader- sowie Wachtmeister. Ein weiterer tuell notwendige Nachausbil- Milizsoldaten aus Kärnten im Aspekt sind die Ausbildungs- dung sind derzeit auf Grund sicherheitspolizeilichen Assis- abschnitte und die Vorkennt- der Jahrespläne der Bataillo- tenzeinsatz im Kärntner Unter- nisse; dass ein KPE-Soldat ne, die wenig Freiräume zulas- land. nach zwei bis sechs Jahren sen, kaum vorhanden. Ich darf mich hier an dieser Dienstzeit hoffentlich die Waf- Stelle nochmals für das hohe fen des Jägerzuges wie Pis- Beim eigenen Kadernach- Engagement, die Disziplin und tole, Sturmgewehr, Maschi- wuchs sind wir sehr bemüht, die gute Arbeit bei der 1. Jäger- nengewehr, überschweres mit dem Ausbildungszug die kompanie unter der Führung Maschinengewehr und Pan- besten Voraussetzungen für von Hauptmann Arthur Kauf- zerabwehrrohr 66 beherrscht, den Einstieg in die Unterof- mann und seinem Stellvertre- nehmen wir als gegeben an. fizierslaufbahn zu schaffen. ter Hauptmann Manfred Trodt Für jene, die im September Nach Möglichkeit durchläuft bedanken. eingerückt sind, ist die Waffen-, jeder Kaderanwärter die Ba- Geräte- und Fachausbildung sisausbildung zwei bzw. drei Seit Februar bilden wir nun sicherlich eine Herausforde- beim Ausbildungszug, um das 53 Unteroffiziersanwärter bis rung. Die Ausbildung Führen militärische Handwerk und Ende August im Rahmen der und Aufgaben im Einsatz/Or- auch unsere Erwartungshal- Kaderanwärterausbildung zwei ganisationselement stellt uns tung an den jungen Wacht-
DER BATAILLONSKOMMANDANT 4 meister zu vermitteln. Dabei ist ganisierte der Heeressportver- Die Planungen für beide Vor- uns die Leistungsbereitschaft, ein bei guten Witterungsbedin- haben sind soweit abgeschlos- die körperliche Leistungsfä- gungen wieder tolle Rennen sen. higkeit, Selbständigkeit sowie für alle Altersklassen – das Selbstverantwortung beson- Spektrum streute vom 4-jähri- Natürlich verfügt ein Militär- ders wichtig. gen bis zum 85-jährigen. Dar- kommando im Vergleich zu über hinaus wurde gemeinsam einer Brigade bei weitem nicht Derzeit haben wir neun Un- mit einer Informationsschau über das notwendige Personal teroffiziersanwärter in der lau- unseres Bataillons mit aktiven und Material, um solche Vor- fenden Kaderanwärterausbil- Waffenstationen sowie mit der haben zu unterstützen. Trotz- dung Im September steigen Alpenvereinsjugend für alle dem werden wir seitens des weitere 15 Unteroffiziersan- Besucher ein tolles Rahmen- Militärkommandos Kärnten wärter in die Ausbildung ein programm, welches großen nach ihren Möglichkeiten bes- und nach dem Auslandseinsatz Anklang gefunden hat, gebo- tens unterstützt, sodass wir für KFOR 37 sind bereits sechs ten. die Durchführung relativ gute weitere Einsteiger im Frühjahr Voraussetzungen vorfinden 2018 geplant. Dies ist für unser Hauptmann Arthur Kauf- werden. Bataillon eine sehr erfreuliche mann, Hauptmann Manfred Personalentwicklung, welche Trodt sowie Vizeleutnant Es sind für uns zwei interes- auf die sehr gute Arbeit unse- Christian Gotthardt zeichneten sante Vorhaben, die von uns rer Kadersoldaten zurückzu- für die sehr gute Organisation alles abverlangen und uns führen ist. und einen perfekten Ablauf gemeinsam mit der Kaderan- verantwortlich. wärterausbildung 2 personell Im Jänner 2018 erhalten und materiell an unsere Leis- wir ein Vollkontingent mit 200 Mit dieser Veranstaltung tungsgrenzen führen werden; Grundwehrdienern; aus die- konnten wir uns wieder ge- trotzdem freuen wir uns auf die sem Kontingent erwarte ich mir meinsam mit dem Heeres- Durchführungsphase. zusätzlichen Personalnach- sportverein im Rahmen der wuchs für unsere KPE und Öffentlichkeit gut präsentieren Mit der Leistungsbereit- noch einige UO-Anwärter. und für unser Bataillon werben. schaft, dem Leistungsvermö- gen und der Motivation unse- Somit kehren wir, trotz der Im Bereich der Infrastruk- rer Kadersoldaten werden wir Abgabe unserer 3. Tamswe- tur geht die Sanierung der in guter alter 26er Manier an ger-Kompanie an das Militär- Kampfunterstützungskompa- die beiden Großvorhaben her- kommando Salzburg, wieder nie dem Ende zu, sodass wir an gehen und unsere Aufträge zu alter Kaderstärke zurück die komplette Unterkunft ab bestmöglich bewältigen. und können die Abgänge durch Mitte Juli wieder zur Verfügung Ruhestandsversetzungen in haben und das Kosovokon- So wünsche ich uns allen ei- den nächsten Jahren ersetzen. tingent ohne Schwierigkeiten nerseits einen schönen Som- unterbringen können. Hier darf mer, andererseits aber viel Im Mai hat unsere 1. Kompa- ich mich an dieser Stelle bei Kraft, eine unfallfreie Durch- nie ein Fremdkontingent in der Oberst Mag. Gritzner vom Mi- führung sowie Erfolg für unse- Stärke von 60 Rekruten aus- litärkommando Kärnten sowie re Vorhaben. gebildet. Höhepunkt für die- bei unserer örtlichen Heeres- ses Kontingent war sicherlich „26er allzeit voran!“ gebäudeaufsicht für die Arbeit die Angelobung am 24. Mai bedanken. Euer in Weitensfeld, bei der unsere jungen Rekruten exzellent in In den nächsten Wochen und Erscheinung traten. Monaten stehen unsere bei- den Großvorhaben, die Waf- Am 7. Mai wurde heuer be- fenübung des Jägerbataillons reits zum achten Male der Por- Kärnten sowie die Einsatzvor- cialauf im Herzen von Spittal bereitung von AUTCON-KFOR durchgeführt. Gemeinsam mit 37 ins Haus. der Stadtgemeinde Spittal or-
AUSBILDUNG 5 Heeresbergführerlehrgang DEU/AUT - Winterteil In der Ausgabe „Der Gebirgs- schütze“ Nr. 4/16 wurde der binationale Heeresbergführer- lehrgang der Deutschen Bun- deswehr (DBW) und des Ös- terreichischen Bundesheeres (ÖBH) vorgestellt und im Spe- ziellen auf den Sommerteil ein- gegangen. Nach 30 Ausbildungswochen haben 21 Lehrgangsteilneh- mer (LGTln) den Heeresberg- führerlehrgang (HBFLG) posi- tiv abgeschlossen und wurden am 19. April 2017 zum Hee- resbergführer und Flugretter ernannt. Oberleutnant Peter Lamprecht, stellvertretender Kommandant der Kampfunter- empfangen sogleich ihre ge- Standort, durchgeführt. Wäh- stützungskompanie in Spittal samte Ausrüstung und bezo- rend der deutsche Anteil die an der Drau und Jungbergfüh- gen die Basis in der Wallner- Ausbildung zum DSV-Schi- rer, gibt einen Einblick in den kaserne in Saalfelden. Die Instructor (Deutscher Skiver- Winterteil. frischen Schneefälle sorgten band) in der Dauer von 6 Wo- für beste Bedingungen für die chen absolvierte, wurden die Schiausbildung und bevorstehende Ausbildung. österreichischen LGTln zum Eisklettern Heeresschiausbilder (HSA) Nach zweimonatiger Unter- Trotz der laufenden Koo- ausgebildet. Das Schigebiet brechung zur Regeneration peration ist es bis dato nicht Saalbach Hinterglemm - Leo- und speziellen Vorbereitung gelungen, die Schiausbildung gang - Fieberbrunn bot dazu begann der Winterteil am 9. Ja- beider Länder zusammenzu- uneingeschränkte Möglich- nuar 2017. Die verbleibenden führen. Deshalb wurde diese keiten. Nach drei Wochen ver- 24 LGTln (von anfänglich 30) getrennt, jedoch am selben legte der gesamte Lehrgang an die Gebirgs- und Winter- kampfschule in Mittenwald, um die Schiausbildung auch in anderen Gebieten (Zugspitze, Seefeld, Kühtai und Arlberg) durchzuführen. Ziel des HSA-Lehrganges war, die militärische Schibe- weglichkeit bis zum Abschluss der Stufe „Lernen“ zu vermit- teln, Bewegungen auf Skiern zu planen, Kommandanten (Kdt) zu beraten, Steilflanken mit Gepäck sicher aufzustei- gen und mit parallelem Schi- steuern abzufahren.
AUSBILDUNG 6 Trotz der verschiedenen Lehrwege gab es in dieser Phase auch gemeinsame Aus- bildungstage, welche der Schu- lung im Rettungsgerätebau, in Schnee- und Lawinenkunde sowie im Eisklettern dienten. Um die Grundkenntnisse im Eisklettern vermitteln zu kön- nen, führte der Lehrgang eine zweitägige Schulung im Raum Kolm-Saigurn im Raurisertal durch. Dabei soll der LGTln dazu befähigt werden, sich an gefrorenen Wasserfällen bzw. in Eisrinnen sicher zu bewe- Führen im winterlichen Soldaten im extremen, winter- gen und eine Seilschaft führen Hochgebirge lichen Hochgebirge. zu können. Nahtlos an die Schiausbil- dung schloss die Schitouren- Selbst- und Kameradenhilfe ausbildung an. Die Bedin- & organisierte Rettung gungen waren für Mitte Februar Als begleitende Ausbildung eher bescheiden. Der Schnee- fanden zahlreiche Unterrichte mangel des heurigen Winters statt, welche durch eine Ärz- ließ im Raum Mittenwald nur tin der DBW gehalten wurden. begrenzt entsprechende Tou- Dabei erlernten die LGTln inte- ren zu. Deshalb wurden wei- ressante Grundlagen für eine tere Fahrten in Kauf genom- optimale Selbst- und Kame- men, um beispielsweise in die radenhilfe speziell bei winter- Stubaier Alpen auszuweichen. lichen Verhältnissen. Die er- Auch ein späterer Wechsel fahrenen Ausbilder, teilweise nach Hochfilzen (Kitzbühler selbst Bergretter, präsentierten Alpen, Inneralpine Grasberge) verschiedene Rettungsgeräte, brachte nur bedingt eine Ver- die bei einer behelfsmäßigen besserung. Dennoch konnte oder planmäßigen Bergung das Ausbildungsziel erreicht zum Einsatz kommen. Wei- werden. Dies umfasste das ters wurde der Ablauf einer Errichten von Fixpunkten und organisierten Bergrettung am Standplätzen im Eis, Firn und Beispiel eines Lawinenun- Schnee sowie das Führen von falles geschult. Dazu führte der Während das Eisklettern lediglich zum Kennenlernen diente, musste die Schiaus- bildung mit einer Prüfung ab- geschlossen werden. Nach einem verletzungsbedingten Ausfall und einigen Nachprü- fungen konnten 23 HBF-Aspi- ranten die Schiausbildung po- sitiv abschließen.
AUSBILDUNG 7 HBFLG sowohl auf der Zug- Zusammenarbeit mit der Pi- winterlichen Hochgebirge. Zu spitze als auch am Truppenü- oniertruppenschule angebo- den Aufgaben des HBF ge- bungsplatz Hochfilzen (TÜH) ten und fanden zwischen dem hören das gebirgstechnische eine Lawineneinsatzübung Sommer- und dem Winterteil, Führen von Infanterieteilen im durch. Die LGTln mussten die im Dezember 2016, statt. Rahmen eines militärischen Spezialfunktionen im Rahmen Einsatzes, das Beurteilen und eines solchen Einsatzes Nach den theoretischen Aufbereiten von Gelände, das wahrnehmen können. Grundlagen und Sicherheits- Errichten von Sicherungsan- Unterstützt wurden wir dabei bestimmungen erlernten die lagen, das Verbringen von von einem Lawinensuchhund Teilnehmer das Anfertigen Spezialisten (z.B. Beobach- der Bayrischen Bergrettung der verschiedenen Spreng- ter), das Durchführen von Ret- und Sondertransportmittel ladungen. In den darauf fol- tungsmaßnahmen, das Bera- (HÄGGLUNDS) der DBW. Die genden Tagen sprengten die ten von Kommandanten bei Lebenddarsteller konnten auf HBF-Anwärter Lawinen hän- der Planung, Vorbereitung und diese Weise rasch gefunden, disch und aus Hubschraubern, Durchführung von Einsätzen erstversorgt und schließlich um Bewegungen im winter- im Gebirge im Winter und das schonend abtransportiert lichen Hochgebirge sicherstel- Mitwirken im Führungsverfah- werden. len zu können. Bei Auftreten ren. Zusätzlich wurde gelehrt, von Blindgängern wurde der wie in einer Gebirgszelle des Lawinenauslösesprengen Sprengbefugte mit der Seil- Bataillons und beim Erstellen aus Hubschraubern winde des Hubschraubers eines militärischen Lawinenla- Anfang März fand am TÜH abgelassen und brachte eine geberichtes (LLB) mitgewirkt die Ausbildung zum künst- Zerstörerladung an, welche wird. lichen Auslösen von Lawinen den Sprengsatz vernichtet. Es mittels Sprengstoff (Nitropen- konnten so einige Lawinen im Zur Ermittlung der mittle- ta, Emulex AV) statt. Als Vo- Bereich des Marchenthorn er- ren Schneedeckenstabilität raussetzung mussten einige folgreich abgesprengt werden. (MISTA) wurden in allen Han- LGTln vorgestaffelt die Aus- gausrichtungen (Expositionen) bildung zum Sprenggehilfen Gebirgskampf entsprechende Blocktests ge- absolvieren und die Truppen- Hochfilzen war auch Aus- graben und die gesammelten sprengbefugnis erlangen. Die- bildungsort für den Gebirgs- Daten ausgewertet. Daraus se beiden Lehrgänge wurden kampf. Dabei ging es um das wurde ein militärischer LLB er- in Saalfelden vom Gebirgs- Erlangen einer Überlebens- stellt. Dies war beispielsweise kampfzentrum (GebKpfZ) in und Durchhaltefähigkeit im in Auslandsmissionen erfor- derlich, bei denen es kei- nen zivilen LLB gibt. In Er- probung ist derzeit auch ein neu entwickeltes Programm namens LOLA (Lokale La- winenbeurteilung), welches die Erstellung eines LLB hin- künftig vereinfachen soll. Höhepunkte der Gebirgs- kampfausbildung waren ein Gefechtsschießen mit Schi und Schneeschuhen, die Verbringung mit Über- schneefahrzeugen sowie das Biwakieren in verschie- densten Schneeunterkünf- ten.
AUSBILDUNG 8 Abschluss der Heeresflug- bestens untergebracht. Ziel beherrschen. Zuguterletzt hat- retterausbildung dieses Aufenthaltes war es, te sich der HBF-Anwärter als Diese hätte bereits im Som- die LGTln im Rahmen der Füh- Gebirgsausbilder zu beweisen, merteil abgeschlossen wer- rungstouren zu prüfen und so einen Lehrauftritt zu halten, den sollen, war aber aufgrund die Eignung zum HBF festzu- indem er die Inhalte der Trup- technischer und witterungsbe- stellen. Beurteilt wurden die pengebirgsausbildung (TGe- bA) sowie der Heereshochge- birgsspezialisten-Ausbildung (HHGS) Winter vermittelte. Das Tourenangebot in Ander- matt ist vielfältig, wenn auch in der Schweiz heuer sehr un- günstige Verhältnisse herrsch- ten. Ein von den niedrigen Frühwintertemperaturen ent- standenes Altschneeproblem in der Schneedecke verschärf- te die Lawinengefahr enorm. Hinzu kam eine beträchtliche Neuschneemenge in der zwei- ten Ausbildungswoche. Diese dingter Einschränkungen nicht Planung, Durchführung und die Umstände führten dazu, dass möglich. So fand parallel zur Nachbereitung von Marsch- sowohl die LGTln als auch die Gebirgskampfausbildung die bewegungen im winterlichen verantwortlichen Ausbilder bei Fortsetzung und schließlich Hochgebirge, das Anwenden der Tourenplanung stets ge- auch die Abschlussprüfung der entsprechenden führungs- fordert waren. Dennoch konn- in Hochfilzen statt. Die LGTln taktischen und führungstech- ten schöne und anspruchs- wurden als Heeresflugretter nischen Maßnahmen sowie volle Gipfel bestiegen werden, (HFRt) mit dem Hubschrauber lawinenbewusstes Verhalten wie z.B. das Finsteraarhorn zum Einsatzort geflogen und im Auf- und Abstieg. Dem Ori- (4274m) in den Berner Alpen, mit der Seilwinde abgelassen. entieren sowie der Anwendung der Alphubel (4206m) und das Nach der Sicherung des Ver- von GPS und digitalen Karten Alaninhorn (4027m) in den letzten vor einem weiteren Ab- am PC kam eine große Be- Walliser Alpen, der Gallenstock sturz, der Erstversorgung des deutung zu. Der LGTln musste (3586m) in den Urnen Alpen Patienten und der Herstellung das Führen bis zum Schwierig- oder das Marchhorn (2962m) seiner Transportfähigkeit mit- keitsgrad UIAA III+ im winter- in den Tessiner Alpen. tels Bergesack, nahm der HS lichen Felsgelände mit Schi- den HFRt mit dem Patienten tourenschuhen und Steigeisen wieder auf. Schlussendlich konnten alle HBF-Anwärter diesen Teil der Ausbildung po- sitiv zum Abschluss bringen. Prüfungsaufenthalt in Andermatt (Schweiz) Ende März verlegte der HB- FLG für zwei Wochen nach Andermatt im Kanton Uri in der Schweiz, am Fuße des Ober- alppasses. Der Lehrgang wur- de am Gebirgsausbildungs- stützpunkt der Schweizer Armee in der Kaserne Altkirch
AUSBILDUNG 9 Die Prüfungen in Schnee- und Lawinenkunde, Selbst- und Ka- meradenhilfe sowie der Suche von drei Verschütteten mit dem Lawinenverschüttetensuchge- rät (LVS) auf Zeit beendeten den Aufenthalt in der Schweiz. Durchquerung der Stubaier Alpen Ohne Pause ging es zum letzten Höhepunkt des HB- FLG. Die abschließende Hürde am langen Weg zum HBF war die Durchquerung der Stubai- spitze (3474m) erklommen und steile Rinnen befahren werden. Endpunkt der Durchquerung war für alle Teile am Donners- tag, dem 6. April 2017, der Gasthof Lüsens. Zum letzten Mal trat die Prüfungskommissi- on zusammen, um über die No- ten zu beraten. Wenn auch das Ergebnis noch nicht bekanntge- geben wurde, so konnte auf die gezeigte Leistung angestoßen und gefeiert werden. Die Ausbil- dung war somit abgeschlossen. Nach der Reorganisation wurde er Alpen. Aufgrund der hohen noch konnten Gipfel wie der der Lehrgang in den wohlver- Anzahl wurde der HBFLG in Gleirschfernerkogel (3194m), dienten Osterurlaub entlassen, 7 Gruppen zu je 3 LGTn und der Lüsener Fernerkogel um sich von den Strapazen einem Ausbilder aufgeteilt. Be- (3298m), das Wilde Hinterber- des Winterteils zu erholen und reits in der Schweiz wurden gl (3288m) und die Ruderhof- Überstunden abzubauen. die Touren ausgearbeitet und mussten jetzt nur noch an das Wetter angepasst werden. Der Schnee fehlte noch immer an allen Ecken und Enden - aber die Durchquerung war durch- führbar. So stiegen am Mon- tag, den 3. April 2017, die Tou- rengruppen auf verschiedene Hütten in den Stubaier Alpen auf. In den kommenden Tagen Fotos: Olt Peter Lamprecht überschritten die Tourengrup- pen am Weg zu den nächsten Hütten so viele Gipfel als mög- lich. Eingeschränkte Sicht und die heikle Lawinensituation for- derte die eingeteilten Touren- führer bis aufs Äußerste, den-
AUSBILDUNG 10 Ernennung zum sich die jungen HBF und HFRt Bergführer von- Nach Ostern kam der HB- einander. Sie FLG noch einmal am GebK- werden durch pfZ in Saalfelden zusammen. das starke Sämtliches Gerät wurde auf Band der Ka- Beschädigungen und Voll- meradschaft für zähligkeit überprüft, bevor es immer verbun- beim Gebirgsgeräteverwalter den bleiben. abgegeben wurde. Bald wa- Jeder kehrte zu ren auch alle administrativen seinem Heimat- Tätigkeiten abgeschlossen und gehörige der LGTln begrüßen. verband zurück, ob in Deutsch- alle konnten sich auf die bevor- Er nutzte die Gelegenheit, sich land, Österreich, Schweden stehende Ernennung freuen. bei all jenen Verbänden des oder Großbritannien. Sie alle ÖBH zu bedanken, welche mit werden als neue Heeresberg- Ein intensives Jahr mit vie- ihrer personellen Verstärkung führer mit ihrer Expertise in der len Herausforderungen, Prü- die Ausbildung maßgeblich Ausbildung und im Einsatz zur fungen und Erlebnissen neigte unterstützt haben. Das JgB26 Verfügung stehen. sich dem Ende zu. Dies sollte (HGeb) hatte ebenfalls zwei im kameradschaftlichen Sinne erfahrene HBF zum Lehrgang Danksagung würdig gefeiert werden. Zu die- entsandt. Ich möchte mich bei all jenen sem Zwecke organisierten die herzlich bedanken, die mich in LGTln in Eigeninitiative eine Nach den Festreden und der Zeit der Vorbereitung und Abschlussfeier in einer urigen einem beeindruckenden Kurz- am HBFLG unterstützt und Almhütte nahe Leogang. Zu video vom HBFLG fand am begleitet haben, besonders Musik, Speis und Trank waren Marktplatz der Gemeinde bei Herrn Stabswachtmeister alle Ausbilder, die am HBFLG Saalfelden der Festakt zur Er- Christof Wastl (HBF) und bei mitgewirkt haben, eingeladen. nennung der neuen HBF un- Herrn Vizeleutnant Mario Bür- Wir feierten bis spät in die ter Beisein zahlreicher Gäste ger (HBF) vom JgB26(HGeb) Nacht. statt. Der Schneefall und die in Spittal an der Drau. Frisch gestriegelt stand der vorherrschende Kälte sorgten HBFLG am 19. April 2017 zum für eine „bergführerwürdige“ Im Namen aller LGTln des offiziellen Empfang aller Ehren- Stimmung. Mit Stolz erhielten HBFLG 2016/17 darf ich mich gäste im Festsaal der Wallner- schlussendlich 19 LGTln das bei unserem Lehrgangskom- Kaserne bereit. Oberst Jörg begehrte Abzeichen. Die Rest- mandanten, Major Philipp Ege- Rodewald, Kommandant des lichen bekommen beim näch- le vom GebKpfZ in Saalfelden sten HBFLG und seinem Stellvertreter, noch einmal Hauptmann Georg Klauser von die Gelegen- der GebWiKpfS in Mittenwald heit, die aus- und dem gesamten Team aus ständigen Deutschland und Österreich Prüfungen bedanken. Sie alle haben mit nachzu- außerordentlicher fachlicher holen. Der und menschlicher Kompetenz Große öster- das aus uns gemacht, was wir reichische heute sind - Heeresbergführer Z a p f e n - mit Leib und Seele! streich der Militärmusik DANKE! Salzburg Gebirgskampfzentrums Saal- schloss die würdige Ernen- Berg Heil! felden und Gastgeber, konn- nungszeremonie ab. te zahlreiche Kommandanten Oberleutnant und Abordnungen aus Öster- Mit dem Abzeichen auf der Peter Lamprecht reich, Deutschland, Schweden Brust und den Erfahrungen in Heeresbergführer und Großbritannien sowie An- den Knochen verabschiedeten
AUSBILDUNG 11 Ausbildung in der Kaderpräsenzeinheit Zur Sicherstellung der Ein- satzbereitschaft trainieren wir unsere Soldaten permanent in den verschiedensten Berei- chen der militärischen Ausbil- dung. Im Herbst wird die Kom- panie in einen sechsmonatigen Auslandseinsatz in den Kosovo entsandt. Die Vorbereitungen hierzu laufen bereits jetzt und stellen uns, aufgrund der Viel- zahl an Ausbildungsthemen, vor machbaren Herausforde- rungen. Unser Schwergewicht im Training liegt im Moment auf Schutzthemen, die wir für die Auftragserfüllung bei KFOR benötigen werden. Jedoch müssen wir auch unsere Kom- petenz im Gebirgskampf er- halten. Unterstützung erhalten wir beispielsweise durch die Schießausbilder des Batail- lons, die gemeinsam mit uns im April eine sehr fordernde Schießausbildung am Trup- penübungsplatz Seetaler Alpe durchgeführt haben.
AUSBILDUNG 12 Zur Erhaltung und Festigung unserer Gebirgskompetenz führten wir, ebenfalls im April, eine Biwaktour durch. Grundla- ge der Übung war ein Schutz- szenario, in dem die Kompanie den Auftrag erhielt, Übergänge im Gebirge zu Überwachen. Schwergewicht der Übung, die wir im Großraum Obertauern durchführten, war das Über- leben, die Durchhaltefähigkeit und die Auftragserfüllung im Gebirge zu üben. Trotz der ma- geren Niederschläge über den Winter, konnte die Kompanie in Schneehöhlen die Kampf- kraft erhalten. Die Neustrukturierung des Bundesheeres hinterlässt in der Kaderpräsenzeinheit ihre Spuren. Seit wenigen Wochen befindet sich die Kompanie in einer neuen Gliederung. Wir mussten uns vom Panzerab- wehrlenkwaffenzug verab- schieden und haben seit April einen Kampfunterstützungs- zug. Im Mai wurde durch die Panzerabwehrlenkwaffen- schützen, das letzte Scharf- schießen der Kompanie mit der Panzerabwehrlenkwaffe am Truppenübungsplatz Hoch- filzen durchgeführt. Die nächsten Ausbildungs- themen werden Kampf im ur- banen Umfeld und Szenarien auf Zugsebene sein, mit denen wir uns auf die Kompanieaus- bildung in unserer unmittelba- ren Einsatzvorbereitung für KFOR vorbereiten. KPE – allzeit voran! Hauptmann Fotos: Olt Arno Unterlerchner Christoph Seirer Kaderpräsenzeinheit
AUSBILDUNG 13 „Steig ich den Berg hinan ...“ - Gebirgsausbildung bei der Kaderanwärterausbildung 2 In der 13. Kalender- woche verlegten 52 Kaderanwärter auf den Truppenübungsplatz Seetaler Alpe um sich der Allgemeinen Trup- pengebirgsausbildung zu unterziehen. Ge- plant und durchgeführt wurde dieser Ausbil- dungsschritt federfüh- rend von Oberstabs- wachtmeister Mark Penker. Als Ausbilder und Mitplaner standen ihm Stabswachtmeis- Fotos: OStWm Mark Penker ter Stefan Golobic, Oberwachtmeister Pe- ter Stotter, Oberwacht- meister Christoph Witrich, Wachtmeis- ter Armin Zwick und Wachtmeister Maximi- lian Steppan zur Seite. Für die Versorgungs- durchführung und den Dienstbetrieb war eine vermin- ten von einem Biwak, Marsch derte Kommando- und Versor- im Gebirge, Führen im Gebirge gungsgruppe der Kampfunter- und Überleben im Gebirge ver- stützungskompanie des Hoch- mittelt und überprüft wurden. gebirgs-Jägerbataillons 26 ein- Den Abschluss der Übung bil- gesetzt. dete ein fordernder Marsch im Am Montag erfolgte eine so- Gebirge, welchen alle Kader- wohl fordernde als auch lehrrei- anwärter absolvieren konnten. che Stationsausbildung mit den Zusammenfassend wurde Inhalten Überwinden schwie- ein breites Spektrum an Alpin- riger Geländeteile (Seilgelän- wissen an die Kaderanwärter der, Abseilen), Lawinenver- vermittelt, die körperliche Leis- schüttetensuche (Sondieren, tungsfähigkeit gefordert und Bergung von Verschütteten), verbessert und die technische Knotenkunde, Anseilarten, Ge- Grundlage für die Gebirgs- hen mit Schneeschuhen und kampfausbildung geschaffen. der Aufbau vom Truppzelt Al- pin. Fortgesetzt wurde die Aus- bildung am Dienstag mit einem Marsch im Gebirge, wo die Ausbildungsinhalte des Vorta- ges unter der Aufsicht der Aus- Hauptmann bilder angewendet wurden. Manuel Juri Kompaniekommandant Den Abschluss und Höhe- punkt bildete eine Übung von Mittwoch auf Donnerstag, wo Ausbildungsinhalte wie Errich-
AUSBILDUNG 14 Zusammenarbeit mit Hubschraubern - Kaderanwärterausbildung 2 In der 17. Kalenderwoche absolvierten 45 Kaderanwärter die Transporthubschrauber- ausbildung im Raum Spittal, Truppenübungsplatz Marwie- sen und Windische Höhe. Ge- plant und durchgeführt wurde dieser Ausbildungsschritt fe- derführend durch Oberstabs- wachtmeister Christian Laber. Die materielle Sicherstellung „Hubschrauber“ bildete ein S70 „Black Hawk“. Der Dienstag war geprägt durch das Anlanden an sieben verschiedenen Landezonen (LZ) mit dementsprechenden Folgeaufträgen im Gruppen- rahmen. Das Anlanden in den LZ Marwiesen, Windische Höhe und Unteres Drautal war sowohl für Hubschrauberbe- satzung als auch für die Ka- deranwärter sehr intensiv und fordernd. Den Abschluss und Höhe- punkt bildete der Angriff auf das „AZ MARWIESEN NW“ unter Einsatz der S70 zur vor- gestaffelten Anlandung in der LZ 1a, dem Bereitstellungs- raum des Zuges. Zusammenfassend wurde versucht, die Ausbildung des Fotos: OStv Stefan Noisternig Hubschraubertransportes mit einem konkreten Folgeauftrag an die Gruppe zu verbinden. Dadurch wurde sichergestellt, dass auch die Hubschrauber- besatzung im „Dauerflug“ war und die Kaderanwärter dem- entsprechend in ihrer Füh- rungstätigkeit geschult wurden. Am Montag erfolgte eine De- cherheitseinweisung und dem tailplanung mit dem Piloten Heli-Boarding für alle Kader- Hauptmann hinsichtlich der Machbarkeit anwärter. Den Abschluss des Manuel Juri (Beurteilung der Umfeldbedin- ersten Tages bildete das erste Kompaniekommandant gungen) der vorgesehenen Absetzen in der Landezone 1 Ausbildung. Fortgesetzt wur- (Marwiesen). de am Nachmittag mit der Si-
AUSBILDUNG 15 Gebirgsausbildung beim Ausbildungszug Die Soldaten vom Ausbil- Am zweiten Tag ging es vom In der Folgewoche wurde am dungszug des Hochgebirgs-Jä- gleichen Standort (1340m) aus Truppenübungsplatz Seetaler gerbataillon 26 Spittal/Drau über die Aigneralm (1640m) Alpe am ersten Tag ein Schütt- begannen Anfang März mit auf die Aignerhöhe (2104m). biwak sowie eine Schneehöhle der Gebirgsausbildung. Die errichtet. Danach führten wir Abschlussübung fand auf der Am Donnerstag verlegten die Essenszubereitung mittels Seetaler Alpe statt. wir in den Raum Innerkrems, Combat Ration durch. Danach der Startpunkt war auf 1480m. trafen wir alle Maßnahmen für Die Ausbilder Oberstabs- Wir gingen über die Bärengru- das Leben im Gebirge. wachtmeister Carsten Kanzi- benalm (1800m) auf den Bär- an mit Offiziersstellvertreter naunock (2292m). Dort kam Am nächsten Morgen begann Stefan Noisternig und Wacht- dann die mitgetragene UT2000 der Tag mit Gefechtsdienst, meister Matthias Szöke führten zum Einsatz, mit der wir einen wo die Anschlagsarten mit Ski uns sicher und gut ausgebildet verletzten Kameraden ins Tal und Stöcke geübt wurden. Im auf die Gipfel, dabei wurde beförderten. Anschluss haben wir im gesi- auch das Sondieren sowie das cherten Fußmarsch einen Beo- Suchen Verschütteter mittels In der zweiten Woche starte- bachtungsposten bezogen. LVS-Gerät ausgebildet. Auch ten wir im Bärental von der Danach führten wir eine Tour der Abtransport eines Verletz- Stohütte (960m) über die Malt- auf den Kreiskogel (2306m) ten mittels UT 2000 (Universal- schacher Alm (1628m) auf den durch. Nach der Abfahrt zum trage 2000) wurde mehrmals Kosiak (2024m). Die letzten Biwak stand die Essenszu- geübt. Höhenmeter wurden aufgrund bereitung am Plan. Nachdem von mangelnden Schneever- jeder satt war wurden Schnee- Die erste Woche begannen hältnissen zu Fuß bewältigt. stellungen gebaut und bezo- wir im Raum Lungau/ Zeder- gen. Um 17 Uhr endete der haus. Wir starteten im Wald Danach ging es wieder in den Tag mit Kampfkrafterhaltung. (1340m) Richtung Schöpfling Raum Lungau um zur Felskar- Zwei Kameraden wurden über mit unserer ersten Tour zum spitze (2506m) aufzusteigen. die Nacht als Sicherung einge- Gewöhnen ans Gerät. Wir gin- setzt. gen auf 1900m und errichteten Am Freitag wurde im Kaser- einen Platz für die Ausbildung, nengelände Rettungsgeräte- Am dritten Tag wurde der wo wir anschließend mit dem bau, Knotenkunde, Anseilarten Raum Ochsenboden verlas- organisierten Lawineneinsatz sowie Materialkunde durchge- sen und in den Raum Erlboden begannen. führt. marschiert, wo am Vormittag das Truppgefechtsschießen stattfand. Anschließend wurde in die Unterkunft am Truppen- übungsplatz verlegt, um das Mittagessen einzunehmen. Im Anschluss wurde das Zugsge- rät nachbereitet. Am Freitag verlegten wir wie- der in die Türkkaserne, wo wir das persönliche Gerät nachbe- reitet und versorgt haben. Foto: Gfr Michelle Buchholzer Gefreite Michelle Buchholzer Ausbildungszug
AUSBILDUNG 16 Ausbildungszug - Hochgebirgs-Jägerbataillon 26 Das Ziel des Ausbildungszu- des sicherheitspolizeilichen spiegelte sich in der Ausbil- ges ist es, Soldaten, welche Assistenzeinsatzes. Wäh- dung an den unterschiedlichen den Grundwehrdienst bereits rend dieser Zeit wurden im ur- Infanteriewaffen sowie im Ge- abgeleistet haben, in der Basis- sprünglichen Ausbildungszug fechtsdienst wider. Das Ein- ausbildung 2 und 3 auszubil- die Soldaten der 1.Jägerkom- zelschützenverhalten sowie den und sie für eine Verwen- panie/Jägerbataillon 26(HGeb) die Zusammenarbeit im Trupp- dung im Rahmen einer Kader- (1.JgKp/JgB26(HGeb)) für den und Gruppenrahmen werden präsenzeinheit in Mannschafts- Abschlussmarsch, der im Zuge hier trainiert. Um sicherzustel- funktion oder für den Einstieg in der Abschlussüberprüfung len, dass die täglichen Her- die Kaderanwärterausbildung durchgeführt wurde, ausforderungen eines Solda- 1 vorzubereiten. Hierbei wird trainiert. Somit konnte die ten ohne Probleme gemeistert ein großer Fokus auf Disziplin, Zielüberprüfung durch werden können, wird mit Sport Ordnung und eigenständiges alle Soldaten erfolgreich die körperliche Fitness erhöht Handeln gelegt. abgeschlossen werden. und für die Meisten von uns um ein Vielfaches gesteigert. Währenddessen be- Hierbei wird zwischen Aus- fand sich die restliche dauertraining, Krafttraining und Kompanie im sicher- Kraftausdauertraining gewech- heitspolizeilichen Assis- selt, um die bestmögliche Leis- tenzeinsatz Migration/ tung zu erzielen. hsF an der Kärntner Grenze zu Slowenien. Durch Fußmärsche, welche Nach dem Assistenzein- mit schwerem Gepäck und in satz wurde ein Großteil schwierigem Gelände absol- der Soldaten des ET viert werden, wird die Gewöh- 09/16 in den Ausbil- nung an allgemeine Belastun- dungszug aufgenom- gen im Gefecht erreicht. Somit men, was für uns junge braucht man sich während Soldaten natürlich nicht der Auftragserfüllung nicht mit einfach war. Schmerzen auseinander set- zen, weil man diese bereits Der mäßigen körper- kennt oder durch Training nicht lichen Beanspruchung mehr hat. Die Ausbildung Ori- im Assistenzeinsatz entieren im Gelände hilft uns, musste entgegengewirkt einen befohlenen Marschweg werden! Wir hatten den einzuhalten und uns nicht zu Eindruck, dass hier mit verirren, was zum Scheitern schweren Geschützen eines Auftrages führen würde. aufgefahren wurde, um Hierzu wurden ein 27 Kilome- einerseits Faulheit und ter langer Orientierungsmarsch andererseits Gewohn- Foto: Vzlt Franz Flaschberger von der Marwiese nach Spittal heiten entgegen zu wir- an der Drau, sowie mehrere ken. Bereits am ersten Orientierungsläufe absolviert. Ausbildungstag wurde ein 18 Kilometer langer Die Ausbildung im Ausbil- Eingewöhnungsmarsch dungszug ist fordernd, jedoch durchgeführt um den Ist- eine gute Vorbereitung für un- stand der körperlichen sere zukünftige Verwendung Verfassung zu erheben. im Bundesheer oder als Miliz- Die befohlene Adjustie- soldaten. rung war der Kampfan- Mit dem Einrückungstermin zug 03/3 – also ein schweres Gefreiter September 2016 (ET 09/16) Gewicht zu tragen. Felix Wiegele kamen einige Zusatzaufträge Ausbildungszug auf die Soldaten zu, unter an- Ein weiteres Schwergewicht derem der Einsatz im Rahmen ist die Schießausbildung. Dies
AUSBILDUNG 17 Neues Transportfahrzeug bei den Hochgebirgsjägern Das Österreichische Bundes- heer hat im Jahr 2016 insgesamt 36 Stück „Quad“ POLARIS Sportsman Touring XP 1000 beschafft. Diese Fahrzeuge fin- den für Versorgungsaufgaben bzw. für Trupps (Scharfschüt- zentrupp, Versorgungstrupp, Beobachtertrupp, Aufklärungs- trupp, usw.) und für Sonderein- satzkräfte für Aufgaben im alpi- nen bzw. gebirgigem Gelände Verwendung. Dem Hochge- birgs-Jägerbataillon 26 wur- den drei Stück zugewiesen und drei weitere Quads sollen noch im Laufe des Jahres 2017 zulaufen. Der Einsatzbereich des sind für jedes Quad Raupen (für Christian Kobald, Vizeleutnant Quads liegt vor allem dort, wo Fahrten im Schnee), Transport- Christian Pirker, Offiziersstell- man mit anderen Heereskraft- koffer, Waffenhalterung und ein vertreter Helmut Burgstal- fahrzeugen wegen deren Brei- Sitz für Fahrzeugkommandant/ ler und Offiziersstellvertreter te, Gewicht und Höhe nicht Beifahrer beschafft worden. Christian Rieger) an die Hee- mehr fahren kann. Um die Transportkapazität er- reslogistikschule/Lehrabtei- höhen zu können, ist noch die lung Kraftfahrwesen (HLogS/ Technisch gesehen hat das Anschaffung von Anhängern LAbtKfW) nach Zwölfaxing, Quad eine Eigenmasse von ca. geplant. um in der ersten Phase die 400 kg und es können insge- Heereslenkberechtigung und samt maximal zwei Personen Mit Änderung der Heeres- in zweiter Phase die Ausbil- transportiert bzw. bis zu 260 kg lenkberechtigungsverordnung dung zum Heeresfahrlehrer zugeladen werden. Den Antrieb wurde unter anderem auch für die Fahrzeugklasse „M4- stellt ein Zweizylinder-Reihen- die militärische Fahrzeugklas- Quad“ zu erlangen. Somit kön- motor mit Benzineinspritzung se „M4-Quad“ eingeführt. Um nen wir die Ausbildung für die und einer Leistung von 65 KW für die Zukunft im Bereich des künftigen Quad-Fahrer selbst (90PS) sicher. Die Kraftüber- Kraftfahrfachpersonals ge- organisieren. tragung besteht aus einer Va- rüstet zu sein, entsandte das riomatik und einem zweistufi- Hochgebirgs-Jägerbataillon 26 An der HLogS/LAbtKfW gem Schaltgetriebe für Straße im März 2017 vier Fahrschul- wurde eine anspruchsvolle, und Gelände. Des Weiteren lehrer bzw. Fahrlehrer (Major praxisbezogene Geräte- und Fahrausbildung (Langsam- fahrbereich, Fahren im öffentli- chen Verkehr, Geländefahren) durchgeführt. Diese ist auf- grund der Leistungsfähigkeit und der besonderen Fahrei- genschaft dieses Quads auch unbedingt notwendig, um Unfälle (Fehlbedienung bzw. Fahrfehler) zu vermeiden. Major Christian Kobald TO/KO
MILIZ 18 Die Miliz und das JgB Kärnten im Jahr 2017 Geschätzte Angehörige des ein Bundesheer mit einer ent- Jägerbataillons KÄRNTEN! sprechenden Personalstär- ke benötigt und diese erfor- Die Miliz und damit auch un- derliche Größenordnung in ser Jägerbataillon KÄRNTEN unterschiedlichen Bereitstel- (JgBK) hat an Bedeutung ge- lungsstufen – sinnvollerweise wonnen, erkennbar auch an und kostengünstig – nur mit vielen Werbemaßnahmen, wie Kaderpräsenz-, Kaderrahmen- dem „Tag der Miliz“, dem „Miliz- und strukturierten Milizkräften gütesiegel“, dem „Miliz-Award“ erreicht werden kann. Es wur- usw. Das war bis vor Kurzem de auch erkannt, dass für die noch anders, vor allem die Jah- Abschaffung eines Milizbatail- re von 2004 – 2014 werden si- lons ein paar Unterschriften, Oberstleutnant der Miliz cher nicht als das „Jahrzehnt für den Aufbau eines Milizba- Mario Mikosch der Miliz“ in die Geschichte des taillons jedoch einige Jahre be- Österreichischen Bundeshee- nötigt werden. Ich erinnere an das immer res eingehen. noch bestehende System der Seit dem Jahr 2016 wird sei- Umfassenden Landesverteidi- Während im Zeitraum von tens des Bundesheeres eine gung, das auch den wichtigen 1989 bis in das Jahr 2004 die aufwendige Bewerbung der Teilbereich der Geistigen Lan- Miliz auf ca. 10 % der Perso- Miliz durchgeführt. Wir dürfen desverteidigung enthält. Wenn nalstärke von 1986 zurückge- jedoch nicht erwarten, dass demokratische Staaten in der fahren wurde, begann im Jahr diese Werbung sofort den Um- heutigen Zeit von fast unbe- 2004 mit der Aussetzung der schwung und viele freiwillige grenzten Informationsmöglich- Milizübungspflicht die versuch- Meldungen zur Miliz bringen keiten, nicht mehr in der Lage te Zerstörung des in der Bun- wird. Die Miliz wurde über 30 sind, ihren Bürger/innen Werte desverfassung verankerten Jahre anders als jetzt darge- wie FREIHEIT, SICHERHEIT Milizsystems. Im Zusammen- stellt, wie glaubwürdig kann und DEMOKRATIE als wichti- wirken vieler Kameraden, dem eine Wende um 180 Grad bei ge Grundlagen des Staates zu Bundesheer nahestehender der Bevölkerung ankommen? vermitteln, befürchte ich, dass Vereine und eines Großteils Der Wiederaufbau der Miliz in Werte wie eine „WEHRHAFTE der österreichischen Bevölke- die benötigte Stärke wird lange DEMOKRATIE“ noch weniger rung, konnte im Jahr 2013 die brauchen. Die Werbung hat – verstanden werden. Abschaffung der Wehrpflicht hoffentlich – zumindest einen und damit auch des österreichi- kurzfristigen Erfolg, auf lange ABER es gibt derzeit eine schen Milizsystems verhindert Sicht wird ein Umdenken in der positive Entwicklung in die ge- werden. Bevölkerung und vorgestaffelt, wünschte Richtung. Es wird innerhalb der politischen Ver- seit einem Jahr – endlich – Im Jahr 2015 wurde – wie- antwortungsträger notwendig über den MEHRWERT der Mi- der – erkannt, dass Österreich sein. liz und den gegenseitigen Nut- zen des Milizsystems für das Bundesheer, für die Wirtschaft und auch für den Milizsoldaten gesprochen. Dieser Nutzen ist mit Bei- spielen einfach zu erklären. Im Rahmen der Ausbildungs- waffenübung „ZIRBENLAND 2017“ werden unsere Sanitä- Foto: Vzlt Arno Pusca ter eine „Rezertifizierung“ ab- solvieren, die in regelmäßigen Abständen vorgeschrieben ist. Die Kameraden des Sani- tätszuges werden eine mehr- tägige, gemeinsam mit Ka-
MILIZ 19 meraden des Roten Kreuzes durchgeführte Ausbildung in ihrem Tätigkeitsbereich erhal- ten. Ein Teil unserer Sanitäter ist im Zivilberuf im Pflegebe- reich oder als Mitarbeiter ei- ner Rettungsorganisation tätig. Foto: OStv Christian Debelak Die Rezertifizierung im Rah- men ihrer Milizausbildung ist für diese Gruppe gleichzeitig eine ausgezeichnete Fort- und Weiterbildung für ihren Zivilbe- ruf. Vor zwei Jahren konnten wir diese „MILIZ-PROFIS“ für die Ausbildung aller Angehöri- gen des JgBK in „Selbst- und Kameradenhilfe“ einsetzen. Ein Ausbildungsschwerpunkt einer freiwilligen Feuerwehr ten wir noch lange fortsetzen. der Übung im Jahr 2015 war angesehen werden. Die Schulung der Komman- eine mehrstündige Erste-Hil- Ein weiteres Beispiel: Im danten aller Ebenen in der fe-Ausbildung mit einem ent- Rahmen der Ausbildung wird Praxis wird selbstverständ- sprechenden – zivil nutzbaren jedem Kaderanwärter im Bun- lich auch ein wichtiges Ziel – Zertifikat für alle Angehörigen desheer eine umfangreiche der Ausbildungswaffenübung unseres Bataillons. Dass der Führungsausbildung ermög- „ZIRBENLAND 2017“ sein. Es Gefreite der Miliz, der bei den licht. Die Kaderanwärteraus- wird eine geistig und körperlich uns überprüfenden Stellen, bildung wird im ersten Jahr für fordernde, aber sicher für den aufgrund der Qualität seines Miliz- und angehende Berufs- Großteil der Angehörigen des Vortrages großes Erstaunen soldaten gemeinsam durchge- JgBK sehr interessante Übung verursachte, in seinem führt. Das erlernte militärische werden. Die allgemeine Zufrie- Zivilberuf als Ausbildner beim Führungsverfahren ist dem zi- denheit mit der letzten Übung Roten Kreuz tätig ist, kann vilen Führungsverfahren sehr „NIESWURZ 2015“ war am als perfektes Beispiel für ähnlich, es werden nur ande- Feedback, vor allem aber an den MEHRWERT der Miliz re – militärische - Begriffe ver- der großen Zahl an Weiterver- aufgezeigt werden. wendet. Ein/e Kaderanwärter/ pflichtungen zu erkennen. Ich Ein Tipp an alle personalver- in lernt einen Auftrag in we- darf darauf hinweisen, dass antwortlichen Personen ziviler nigen Worten zu formulieren weitere 15 Tage verpflichten- Firmen aber auch der öffentli- und gleichzeitig verpflichtend de Milizübungen seit Kurzem chen Verwaltung: Fragen sie, auch das Ziel dieses Auftra- auch mit einer Geldprämie ver- ob es in ihrer Firma Sanitäter ges zu beschreiben und - im bunden sind. Das Geld sollte in Milizverwendung gibt und Rahmen der Befehlsgebung aber nicht ausschlaggebend nutzen sie diese Personen als - auch den Zweck dieses Auf- sein, um weiterhin Teil unserer „Ersthelfer“, sie ersparen sich trages zu erklären und die Gemeinschaft bleiben zu wol- viel Geld für die vorgeschrie- Absicht der zwei darüber lie- len. benen Ausbildungen und re- genden Führungsebenen zu übermitteln. Wo beginnt ein Ich hoffe, dass den Angehöri- gelmäßigen Fort- und Weiter- Führungsverfahren mit dem gen unseres Bataillons, Werte bildungen. „Erfassen des Auftrages“? wie FREIHEIT, SICHERHEIT Ein anderes Beispiel: Alle Wo wird eine Zeitleiste für die und eine WEHRHAFTE DE- Kraftfahrer der Klasse C wer- Durchführung des Auftrages MOKRATIE wichtig sind und den sofort nach dem Einrücken erstellt und zur Sicherstellung aus diesem Grund auch in Zu- einer umfangreichen ärztlichen der rechtzeitigen Erledigung kunft der Republik Österreich Untersuchung unterzogen, eine Rückwärtsplanung zur Verfügung stehen möch- die auch für zivile Kraftfah- durchgeführt? Wo … überall ten. Ich wünsche uns eine inte- rer der Klasse C regelmäßig wo Soldaten in einer Komman- ressante und vor allem unfall- vorgeschrieben ist. Während dantenfunktion ab der Füh- freie Übung. der Übung erhalten unsere rungsebene Gruppenkomman- dant arbeiten … Schade ist, Mit kameradschaftlichen Kraftfahrer eine Aufschulung dass diese beim Bundesheer Grüßen auf neu im Bundesheer einge- führte LKW, auch diese Auf- erlernten Fähigkeiten im Zivil- Oberstleutnant der Miliz schulung kann als Fort- und beruf – zumindest in Österreich Mario Mikosch Weiterbildung für Berufskraft- – nur sehr selten Anerkennung Kommandant JgB Kärnten fahrer oder auch Angehörige finden! Diese Beispiele könn-
MILIZ 20 Miliz in der LV 21.1 Durch die von Bundesminister Doskozil angestoßene Reform „Landesverteidigung 21.1“ (LV 21.1) soll das Bundesheer wieder eine positive Entwicklung erfahren und die Kürzungen der letzten Jahre gestoppt werden. Auch die Miliz ist von der Strukturreform betroffen. Neben der Beschaffung von neuem Gerät und der Modernisierung bestehender Ausrüstung, wird auch die Personalgewinnung forciert, weil neben neuen aktiven Bataillonen auch mehrere neue, reine Miliz-Einheiten aufgestellt werden. Damit wird auch dem im Bundes-Verfassungsgesetz verankerten Prinzip des Milizsystems als Grundlage des Bundesheeres Rechnung getragen. Stets bereit, die Miliz! Miliz ist ein breiter Begriff und wird heute wohl am ehesten mit den selbstständig strukturierten Jägerbataillonen (JgB) und Pionierkompanien in den Bundesländern assoziiert. Neben diesen Tei- len gibt es jedoch auch noch die Milizanteile der präsenten Verbände. Diese reichen von einzelnen Soldaten über Trupps bis hin zu geschlossenen Kompanien. So existiert in vielen präsenten JgB die 3. Jägerkompanie als Milizeinheit. Neben der selbstständig strukturierten Miliz und den Milizanteilen gibt es noch die Experten. Sie sind Milizsoldaten aller Dienstgrade, denen auf Grund ihrer zivilen Ausbildungen und Berufserfahrungen vom BMLVS in klar definierten Aufgabenfeldern ein Experten- status zuerkannt wurde. Die Experten sind vor allem bei den Militärkommanden (MilKdo) oder in der Zentralstelle beordert. Grafik: BMLVS Die Miliz trägt grundsätzlich zur Erfüllung aller Einsatzaufgaben bei. Der konkrete Einsatz hängt aber immer von der Intensität, der Vorwarnzeit und auch der erforderlichen Durchhaltefähigkeit ab. Gemäß den Beurteilungen durch die Zentralstelle ergeben sich verschiedene Einsatzwahrschein- lichkeiten. Die Miliz spielt dabei immer eine wichtige Rolle, wenngleich eine Mobilmachung für einen Einsatz weiterhin das am wenigsten wahrscheinliche Szenario darstellt. Gerade um die Durchhaltefähigkeit des Bundesheeres bei Einsätzen im In- und Ausland sicherzu- stellen braucht es die Miliz. Die krisenhaften Entwicklungen im Herbst 2015 und der laufende AssE/ hsF haben auch zur „Sichtbarkeit“ der Miliz beigetragen. Im Sommer 2016 wurden durch das MilKdo Steiermark im Zeitraum Juli bis September zwei, aus Milizsoldaten bestehende Assistenzkompani- en, an der Grenze eingesetzt. Ebenso ist die Absicht, eine weitgehend aus Milizkader bestehende Kompanie für AUTCON37/KFOR aufzustellen, ein klares Zeichen der Anerkennung. Zur Erfüllung von hochkomplexen Inlandsaufgaben, wie z.B. im Bereich der Cyber-Operationen, ist ebenfalls die Expertise aus der Miliz gefragt. Daneben sind Milizsoldaten auch eine Unterstüt- zung für das Bundesheer im „alltäglichen“ Dienstbetrieb (z.B. als Ausbildungspersonal, Urlaubsver- tretungen, uvm).
MILIZ 21 Grafik: Olt Christoph Bilban/JgBK Schwergewicht und klares Ziel Aus den erwartbaren Einsatzszenarien für einen Einsatz der Miliz ergibt sich auch eine Aufga- benmatrix für alle Milizelemente im ÖBH. Jedem Milizverband und jeder Milizeinheit ist eine Haupt- aufgabe zugeordnet. Sie ist somit die Grundlage für die Einsatzvorbereitung und den Einsatz, soll aber auch den Regionalbezug und die Verankerung der Miliz in Wirtschaft und Gesellschaft stär- ken. Zusatz- und sonstige Aufgaben sollen eine höhere Flexibilität gewährleisten. Im speziellen Fall der selbstständig strukturierten Jägerbataillone – also auch dem JgB K – ist die Hauptaufgabe der Schutz von Objekten (in einem vordefinierten Raum) und als Zweitaufgabe der Schutz von anderen Objekten und Räumen. Folglich ergibt sich für das JgB K auch das Schwergewichtsthema bei Waf- fenübungen „Schutz von Objekten zum Zwecke der militärischen Landesverteidigung oder in Form des sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes“ und „Szenarien zu Terrorvorbeugung/-abwehr“. Das bedeutet jedoch nicht, dass gerade auf der Ebene Gefechtstechnik – also vom Schützen bis zur Kompanie – auf Ausbildung in den Einsatzarten Angriff, Verteidigung, Verzögerung verzichtet werden kann. Das soldatische Grundhandwerk zu beherrschen heißt, dass die Miliz die vielseitige Reserve des ÖBH bleibt! Leider hat sich auch mit der Reform LV 21.1 die Systematik der Milizübungen noch nicht geändert. Weiterhin sind BWÜs der selbstständig strukturierten Miliz nur alle zwei Jahre geplant. Die Milizan- teile üben grundsätzlich im Rahmen der Ausbildungsplanung ihres eigenen Verbandes. Angepasste Strukturen und Abläufe Die Strukturen der Jägerbataillone der selbstständig strukturierten Miliz wurden auch an die neuen Aufgaben angepasst. Die Granatwerfer- und Panzerabwehrlenkwaffenzüge wurden aufgelöst, der Aufklärungszug wurde im Ausgleich dazu verstärkt. Die Jägerkompanien bestehen nun alle aus vier Jägerzügen, einer Scharfschützengruppe, sowie einer Kommando- und Versorgungsgruppe und dem Kompaniekommando. In Summe wurde das JgB/Miliz personell verstärkt, was zu mehr „boots on the ground“ führt. Die selbstständig strukturierten Jägerkompanien (JgKp) der Militärkommanden sind analog zu den Kompanien der JgB strukturiert, erhalten aber zusätzlich noch einen fünften Jägerzug. Trotz der Abschaffung der schweren Waffensysteme in der Miliz sollen die Fähigkeiten mit unter- stellten Steilfeuerelementen oder Panzerabwehrlenkwaffen entsprechend der Einsatzgrundsätze zu arbeiten auf der Kommandantenebene erhalten bleiben (z.B. durch Übungen am Führungssimula- tor, Unterstellungen, etc.). Etwaige Ausbildungsdefizite der Wehrpflichtigen des Milizstandes, insbesondere in den Einsatzar- ten abseits der zugeordneten Hauptaufgabe, können, ob der meistens zu erwartenden Vorwarnzeit und der Möglichkeit einer Einsatzvorbereitung, in Kauf genommen werden. Grundsätzlich hat jeder
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