Was ist dir heilig? cru Katholisches Leben in Meschede und Bestwig - DER DOM

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Was ist dir heilig? cru Katholisches Leben in Meschede und Bestwig - DER DOM
cru   :
Nr. 14 November 2018                Katholisches Leben in Meschede und Bestwig

                                    Was ist dir
                                    heilig?
Jubiläum                       4
50 Jahre Bergkloster Bestwig        Von Namenspatronen und anderen heiligen Dingen

St. Walburga                   18   Interview                                         10
Ein Blick in die Geschichte         Herausforderungen für Bergkloster Stiftung SMMP
Was ist dir heilig? cru Katholisches Leben in Meschede und Bestwig - DER DOM
AUSGEWÄHLTE HÖHEPUNKTE IM HERBST

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BONIFATIUSl0
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     2
Was ist dir heilig? cru Katholisches Leben in Meschede und Bestwig - DER DOM
I N H A LT

„Wir bleiben Suchende“
Die Schwestern der heiligen Magdalena Postel feiern das
                                                              4
                                                                         Was ist dir heilig?
50-Jährige Bestehen des Bergklosters Bestwig.

                                                                  Liebe Leserinnen und Leser,
Kontakte schaffen Vertrauen                                 10
Interview mit Christian Uhl und Heike Schmidt-Teige zum           Allerheiligen – mit diesem Feiertag beginnt
zehnjährigen Bestehen der Bergkloster Stiftung SMMP.              der November, der traditionelle Monat des
                                                                  Erinnerns, des Gedenkens und mitunter der
Ein letztes Glück                                          14     Trauer. Für das Team des Crux-Magazins
Zuhause Sterben: der abulante Hospizdienst der Caritas.           stellte sich für eine Ausgabe, die mitten in
                                                                  diesem Monat erscheint, eine Frage, die sehr
                                                                  direkt klingt und dennoch viel Raum für
Besonderer Tag
                                                                  Interpretationen lässt: Was ist dir heilig?
Das Caritas-Seniorenzentrum Haus Elisabeth gedenkt         15
seiner Namenspatronin.                                            An vielen Orten im Alltag begegnen uns die
                                                                  Namen von Heiligen – sie dienen als              FOTO: CEDRIC NOUGRIGAT

Außergewöhnliche Zeugnisse                                 18     Vornamen oder Ortsbezeichnungen.
Ein Rundgang mit Pfarrer Michael Schmitt durch die fast           Katholische Kirchen sind nach ihrem
1200-Jährige Geschichte der Kirche St. Walburga.                  Schutzpatron benannt, Kindergärten, Seniorenheime und
                                                                  andere Institutionen tragen Heilige in ihren Namen – wir
Impuls                                                     21     haben gefragt, ob und wie das im Alltag oder vor allem an
                                                                  den Gedenktagen der jeweiligen Namenspatrone eine
Abt Aloysius Althaus schreibt über das, was ihm und den
                                                                  besondere Bedeutung hat.
Benediktinern der Abtei Königsmünster heilig ist.

                                                                  Aber im allgemeinen Sprachgebrauch hat die Frage „Was ist
Taizé – ein heiliger Ort                                   22
                                                                  dir heilig?“ oft wenig mit Heiligen, wie sie die Kirche kennt,
Pauline Sophie Thiele berichtet über die Eindrücke einer          zu tun. Vielmehr geht es darum, was einem Menschen in
Gruppe aus Meschede in Taizé.                                     seinem Leben ganz besonders wichtig ist. Das kann ein
                                                                  Erinnerungsstück mit einem hohen ideellen Wert sein.
Menschen (XII): Ärzte im Hilfseinsatz                      24     Vielleicht aber auch ein wertvolles Schmuckstück, das zu
Dr. Detlef Drüppel und Dr. Werner Göddecke bauen mit              einem besonderen Anlass verschenkt wurde. Aber auch eine
                                                                  Aufgabe im Beruf oder im Ehrenamt kann etwas sein, was
Rotary Clubs Toiletten und Häuser.
                                                                  Menschen für sich ganz persönlich als wichtig und essentiell
                                                                  für ihr Leben empfinden. Wir erzählen also in dieser Ausgabe
Benannt nach einem Heiligen                                27
                                                                  in erster Linie Geschichten von Menschen, die etwas in
Mescheder erzählen, wie wichtig ihnen der Ursprung ihres          ihrem Leben gefunden haben, das ihnen wichtig ist – im
Namens und die Feier des Namenstages ist.                         Alltag genauso wie als Gegengewicht dazu.

Patronate in Kitas                                         29     Dennoch darf kirchliche Heiligkeit nicht fehlen – wer
Namenstage werden in den Kindertagesstätten nur noch              allerdings eine Interpretation der Heiligenfiguren von
selten gefeiert, aber die Patrone bleiben wichtig.                St. Walburga erwartet, wird überrascht sein, denn eine
                                                                  Kirche kann auch aus anderen Gründen ein ganz besonderer
                                                                  heiliger Ort sein. Überlegen Sie doch einfach einmal für sich
Termine                                                    30
                                                                  selbst, welche Menschen, Dinge, Taten oder Orte für Sie
Konzerte im Advent, Patienteninformation und
                                                                  heilig sind. Sie werden erstaunt sein, wie persönlich dieses
Kosmetikseminar.                                                  Thema jeden einzelnen angehen kann.

Wo wir sind                                                31
Das St. Walburga Krankenhaus stellt sich vor.
                                                                                     Redakteurin im Team Crux
Ausblick:
Die nächste Ausgabe des Crux-Magazins erscheint im Frühjahr
2019. Anregungen für Themen und Artikel nehmen wir gerne
entgegen. Das Redaktionsteam ist zu erreichen per E-Mail an
redaktion@katholische-kirche-meschede-bestwig.de.                                                                                  3
Was ist dir heilig? cru Katholisches Leben in Meschede und Bestwig - DER DOM
Begleitet von Generaloberin Sr. Maria Thoma Dikow (r.) und Noviziatsleiterin Sr. Lucia Maria
Schiefner zieht Schwester Judith – noch mit dem weißen Ordensschleier – mit ihrer Professkerze in
die Kirche ein.                                                               FOTO: SMMP/ULRICH BOCK
Was ist dir heilig? cru Katholisches Leben in Meschede und Bestwig - DER DOM
Was ist dir heilig? cru Katholisches Leben in Meschede und Bestwig - DER DOM
W
           ie lässt sich das Charisma einer   nem Samstag und einem Sonntag im Sep-       steht am Ende der Ordensausbildung, dem
           Heiligen bis in die heutige Zeit   tember.                                     sogenannten Noviziat. Für die 26-Jährige
           bewahren? Wie gibt man den            In deren Rahmen gab es auch eine Po-     war die Ordensgründerin ein entscheiden-
Auftrag einer Ordensgründerin an eigene       diumsdiskussion, bei der die Fragen nach    des Argument für den Eintritt in die Ge-
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter?      der Zukunft der Ordensgemeinschaft und      meinschaft: „Maria Magdalena Postel hat
Mit dieser Frage beschäftigte sich zwei       der Weitergabe des Gründungsauftrages       uns aufgetragen, uns um die Nöte anderer
Jahre lang eine Arbeitsgruppe der Schwes-     an weltliche Mitarbeiter im Mittelpunkt     Menschen zu kümmern. Das sehe ich als
tern der heiligen Maria Magdalena Postel      standen. „Denn die Ordensgemeinschaft       großes Geschenk. Denn ihr Auftrag lässt
im Bergkloster Bestwig. Eine von vielen       wird kleiner – auch wenn wir nach wie vor   es zu, sich immer wieder neuen Nöten zu
Ideen, die im Laufe dieses Prozesses auf-     Ordenseintritte haben“, wie die Provinz-    widmen.“
kamen, war die Einladung zu zwei großen       oberin der Schwestern der heiligen Maria       Konkret will sich Schwester Judith bei-
Mitarbeitertagen anlässlich des 50-jähri-     Magdalena Postel, Schwester Johanna Gut-    spielsweise um Gehörlose kümmern. „Sie
gen Bestehens des Bergklosters in diesem      hoff, betont.                               in unsere Gesellschaft einzubeziehen, be-
Jahr. Die haben jetzt im Rahmen einer Ver-                                                deutet viel Anstrengung. Andere Länder
anstaltungsreihe zum Jubiläum statt-             Schwester Judith engagiert               sind da schon viel weiter als wir“, weiß
gefunden.                                            sich für Gehörlose                   Schwester Judith. Sie selbst ist hörgeschä-
   Die Ordensgemeinschaft ist Trägerin                                                    digt, kann sich dank moderner Hörgeräte
von fast 40 Einrichtungen und Diensten.       Erst Anfang Oktober hat Schwester Judith    aber sprachlich gut verständigen. Nach-
Dazu gehören unter anderem vier Berufs-       Beule im Bergkloster Bestwig ihre erste     holbedarf sieht sie auch bei der Integration
kollegs, zwei Gymnasien und ein Kinder-       zeitliche Profess abgelegt. Diese Profess   von Gehörlosen in das Gemeindeleben der
garten, ambulante, teilstationäre und sta-                                                Kirchen. Das hatte sie beim Katholikentag
tionäre Einrichtungen der Seniorenhilfe,                                                  in Münster gespürt, als sich schnell he-
ergotherapeutische Praxen und das Fach-                                                   rumsprach, dass am Stand der Schwestern
seminar für Altenpflege in Geseke. Außer-                                                 der heiligen Maria Magdalena Postel je-
dem ist die Ordensgemeinschaft Mitgesell-                                                 mand Gebärdensprache spricht.
schafterin von Einrichtungen wie der                                                         Diese Sprache und die Gehörlosenkul-
Bildungsakademie für Therapieberufe in                                                    tur will sie jetzt in dem Studiengang Deaf-
Velmede. Insgesamt arbeiten an den ver-                                                   Studies an der Humboldt-Universität in
schiedenen Standorten über 2000 Mit-                                                      Berlin weiter vertiefen. Und damit sieht
arbeiterinnen und Mitarbeiter. 450 davon                                                  sie sich ganz im Geist der Ordensgründe-
kamen zu den beiden Mitarbeitertagen, ei-                                                 rin. Wie das Charisma auch an die Mit-

                                                                   Dr. Hadwig Müller
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Was ist dir heilig? cru Katholisches Leben in Meschede und Bestwig - DER DOM
arbeiterinnen und Mitarbeiter – oder die
Schülerinnen und Schüler – weitergegeben
werden kann, berichtete der Schulleiter des
Engelsburg-Gymnasiums in Kassel, Thors-
ten Prinz, bei der Podiumsdiskussion.
Seine Schule hat anlässlich ihres 125-jähri-
gen Bestehens im Herbst 2017 fünf Tage
lang die Gründungsorte der Ordens-
gemeinschaft in der Normandie besucht:
„Zehn charismatische Schwestern aus Best-
wig und Heiligenstadt empfingen uns
dort. Mit ihrer Überzeugungskraft und Lei-
denschaft haben sie uns alle beeindruckt.
Das wirkt noch lange nach, auch in unse-                                   Moderator Jörg Fröhling befragt Schwester Judith Beule, warum sie in
ren Schulalltag hinein.“                                                   die Ordensgemeinschaft eingetreten ist.         FOTO: SMMP/ULRICH BOCK

    Stets im Geist der heiligen
     Maria Magdalena Postel                     war“, erinnert sich Schwester Gratia Feld-           „Jede Begegnung mit einem anderen
                                                mann, die als junge Schwester 1968 nach           Menschen – ob Christ oder nicht – wird zu
Solche Begegnungen und Erfahrungen sind         Bestwig kam. Sie weiß noch genau: „Die            einer Quelle von Lebendigkeit, die beide
es, die den Austausch untereinander stär-       Würzburger Synode setzte die Ergebnisse           Seiten verändert.“ Beide seien Suchende,
ken. „Es ist nicht nur so, dass wir als Or-     des Konzils in Deutschland um und fragte,         beide Empfangende. Das müsse das neue
densschwestern unseren Mitarbeiterinnen         wie man die Aufbrüche in die Gemeinden            Verständnis von Kirche sein, so Hadwig
und Mitarbeitern etwas mitgeben können.         und in die Gesellschaft hineintragen              Müller – „einer Kirche, die viele Kundschaf-
Sie bereichern uns ebenso als Ordens-           kann.“                                            ter hat, die wir noch gar nicht kennen.“
gemeinschaft“, betonte Schwester Johanna           Solche Aufbrüche sind es, die die                 Schwester Johanna sieht auch das Berg-
anlässlich der offiziellen Feier des Kloster-   Schwestern bis heute immer wieder anre-           kloster mit seinem Gästebereich in dieser
jubiläums am 7. Oktober. Daher sei sie          gen. So auch bei dem Forum Weltkirche,            Tradition. Die Frage von Moderator Jörg
dankbar für den Leitfaden, den die Arbeits-     das ebenfalls Anfang Oktober stattfand.           Fröhling, wie sie sich das Bergkloster in
gruppe aus Schwestern und Mitarbeitern          Dort sagte die Pastoraltheologin Dr. Had-         zehn Jahren vorstelle, beantwortete sie bei
unter der Moderation von Pater Guido aus        wig Müller aus Freiburg voller Respekt vor        dem Podiumsgespräch der beiden Mit-
der Abtei Königsmünster entwickelt hat.         der Ordensgründerin: „Schon Maria Mag-            arbeitertage voller Zuversicht: „Wir werden
Der enthält beispielsweise Ideen für die Ge-    dalena Postel ist auf Menschen zugegan-           wahrscheinlich mehr automatische Türen
staltung von Einführungstagen für neue          gen, die Unterstützung brauchten. Etwa            haben, aber es wird immer noch eine Kir-
Mitarbeiter im Bergkloster, für gemein-         die jungen Frauen, die keine Bildungsmög-         che geben. Wir öffnen uns für die Men-
same Tagungen von Ordensschwestern und          lichkeiten hatten.“ In diesem Geist sei die       schen, die zu uns kommen. Und wir blei-
Leitungskräften oder Begegnungen, die in        Ordensgemeinschaft bis heute tätig: ob in         ben Suchende und gehen dabei immer
den Einrichtungen ermöglicht werden.            der Obdachlosenpastoral in Münster oder           wieder neue Wege“ – ganz im Geist der hei-
    In Bestwig, wo täglich 80 Schwestern,       im Julie-Postel-Haus am Bergkloster, einer        ligen Maria Magdalena Postel.
200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so-        Einrichtung für junge Eltern mit Kind.                                             : Ulrich Bock
wie über 600 Schülerinnen und Schüler
im Bereich des Klosters miteinander in Be-
rührung kommen, sei das Zusammen-
leben und -wirken verschiedener Gruppen
besonders zu spüren, so Schwester Jo-
hanna. Offenheit hat das Kloster von An-
fang an geprägt. „Es entstand noch im
Geist des 1965 zu Ende gegangenen Zwei-
ten Vatikanischen Konzils. Die Kirche öff-
nete sich. Uns wurde bewusst, dass wir hier
etwas gestalten können“, blickte die frü-
here Generaloberin und jetzige Leiterin
der Missionszentrale im Bergkloster Best-
wig, Schwester Aloisia Höing, bei der Dis-
kussionsrunde zurück. Vor dem Hinter-
grund dieser Entwicklungen sei das Kloster
schon baulich ein offener Komplex ohne
Mauern. „Endlich konnten wir unser Pro-
visorium in Geseke verlassen, wohin das
Generalat aufgrund der innerdeutschen            Die beiden brasilianischen Missionare auf Zeit Juninho und Felipe vermitteln im Tanzwork-
Teilung von Heiligenstadt umgezogen
                                                 shop bei den Mitarbeitertagen im Bergkloster brasilianische Rhythmen. FOTO: SMMP/ULRICH BOCK

                                                                                                                                                7
Was ist dir heilig? cru Katholisches Leben in Meschede und Bestwig - DER DOM
Generaloberin Mutter Bernarda vom Kreuz
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                                                                                                           Bergkloster im Jahr 1965. FOTO: ARCHIV SMMP

G
        egründet wurde das Bergkloster, da      9. August die Berufsfachschule mit 35 ange-     tern mit Kindern, sind zurzeit alle Zimmer
        die Verbindung in den 1960er-Jah-       henden Krankenschwestern und Erziehe-           belegt. Hier lernen junge Väter und Mütter,
        ren vom Bergkloster Heiligenstadt       rinnen. Daraus hat sich das heutige Berufs-     nicht selten noch minderjährig, das Zusam-
– in der damaligen DDR gelegen – in den         kolleg Bergkloster Bestwig entwickelt, aus      menleben mit ihrem Kind. Und für die 2014
Westen Deutschlands und die anderen Län-        dem vor zehn Jahren wiederum die Bil-           eröffnete      Senioren-Wohngemeinschaft
der kaum zu gewährleisten war. Zunächst         dungsakademie für Therapieberufe in Best-       mit zwölf Plätzen gibt es ebenfalls eine War-
zogen das Generalat und das Noviziat für        wig-Velmede hervorging. Vor 25 Jahren ent-      teliste.
die Ausbildung der Ordensschwestern in ein      stand mit Unterstützung der Ordens-                 Zudem richtet sich der Blick vom Berg-
Provisorium nach Geseke. Da es gute Bezie-      gemeinschaft außerdem der Montessori-           kloster aus in andere Länder und Kontinen-
hungen zum Erzbistum Paderborn gab und          Kindergarten Montekita auf dem Kloster-         te: durch den Sitz der Europäischen Ordens-
Erzbischof Lorenz Jaeger die Schwestern bei     gelände. Trägerin hierfür ist eine Elternini-   provinz, zu der die Niederlassungen in den
der Suche nach einem Standort unterstützte,     tiative.                                        Niederlanden und Rumänien gehören, die
schien bald der geeignete Bauplatz für ein          Das Berufskolleg hat heute knapp 630        Missionszentrale oder die Bergkloster Stif-
neues Kloster gefunden. Es war ein Ort, an      Schülerinnen und Schüler. Den Kindergar-        tung SMMP. Angesichts dieser vielen Ent-
dem es Bedarf für eine Schule gab, der einen    ten besuchen 70 Kinder. Und die Bildungs-       wicklungen ist Schwester Johanna für die
Bahnhof und eine Poststelle besaß: das sau-     akademie, die seit 2017 schulgeldfrei ist,      Zukunft des Bergklosters optimistisch:
erländische Bestwig.                            wird im Oktober in beiden Bildungsgängen        „Wir werden Suchende bleiben, in unserer
   1963 wurde das Gelände bereits geseg-        Ergo- und Physiotherapie erstmals zweizü-       Mitte immer eine Kirche behalten und wei-
net, 1965 folgte der Spatenstich. Im August     gig starten. Zu ihr gehören dann über 160       terhin für andere Menschen und Ideen of-
1968 zogen die ersten Schwestern in das         Auszubildende. Auch im Julie-Postel-Haus,       fen sein.“ Einen Stillstand gebe es im Berg-
neue Bergkloster ein. Zeitgleich öffnete am     dem Wohnheim mit 35 Plätzen für junge El-       kloster nicht.

                              In den 70er-Jahren entstand das                1963 wurde das gerade erworbene
                              Berufskolleg Bergkloster Bestwig.              Gelände zwischen Bestwig und
                                               FOTO: ARCHIV SMMP             Ostwig gesegnet.    FOTO: ARCHIV SMMP

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SÁHJHQ
                                                I|UGHUQ KHOIHQ
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                     Für Sie da in Bestwig, Eslohe,
                     Meschede und Schmallenberg.
                     :VaPHSZ[H[PVULU                     HSSNLTLPULYZVaPHSLY+PLUZ[
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                                               2HYKPUHS]VU.HSLU:JO\SL )L[YL\[LZ>VOULUPU.HZ[MHTPSPLU
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                     (NLU[\YM Y0U[LNYH[PVUZ\UK4PNYH[PVUZILYH[\UN
                                                                         /LPSWpKHNVNPZJOL-Y OM€YKLYZ[LSSL
                     -HTPSPLU\U[LYZ[ [aLUKLY+PLUZ[                          (TI\SHU[L/VZWPa\UK7HSSPH[P]WÅLNL

                     Caritasverband Meschede e.V., Steinstraße 12, 59872 Meschede
                     Telefon: 0291/9021-0, E-Mail: info@caritas-meschede.de
www.burmann-bau.de   www.caritas-meschede.de

                      HEW – Läutetechnik auf hohem Niveau.

                                                                         Ausgereifte Antriebstechnik für den
                                                                         einwandfreien Betrieb von Geläut und
                                                                         Turmuhren – das ist unser Spezialge-
                                                                         biet seit über 125 Jahren.

                                                                         HEW ist Ihr kompetenter Partner rund
                                                                         um die Uhr:

                                                                             Mechanische und elektronische
                                                                             Läutemaschinentechnik
                                                                             Zifferblätter und Zeiger
                                                                             Klöppel
                                                                             Holzjoche
                                                                             Glockenstühle aus Holz

                                                     Herforder
                                                     Läutemaschinen
                                                     Herforder                        kirchentechnik@hew-hf.de
                                                     Elektromotoren-Werke             www.hew-hf.de
                                                     Goebenstraße 106                 fon (+49) 0 52 21 / 59 04 - 21
                                                     32051 Herford                    fax (+49) 0 52 21 / 59 04 - 22

                                                                                                                       9
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Blicken Sie einmal zurück: Warum wurde die         in der Gesundheitsfürsorge und vor allem
           Bergkloster Stiftung SMMP 2007 gegründet?          im Bereich der Bildung. Denn Bildung ist die
                                                              nachhaltigste Art und Weise, Armut zu über-
          Christian Uhl: Damals wurden die Spenden            winden. Ein Beispiel für die Nothilfe ist die
          für unsere Projekte im Ausland noch alle über       Finanzierung von Brennholz für arme Fami-
          die Europäische Ordensprovinz weitergelei-          lien in den kalten Wintern in Rumänien. Ein
          tet, und das über viele Wege, oft auch über         Beispiel für die Gesundheitsfürsorge ist das
          einzelne Schwestern. Da wurde es immer              sogenannte „Milch-Projekt“ in Mosambik,
          schwieriger, die Übersicht zu behalten. Zu-         über das wir junge Mütter mit Trockenmilch
          gleich war klar, dass die Zahl der Spender ab-      versorgen und sie bei der richtigen Ernährung
          nimmt, wenn wir nicht neue gewinnen. Da             ihrer Babys anleiten. Und im Bereich Bildung
          sich die Zahl der Ordensschwestern verrin-          und Erziehung unterhalten wir in unseren
          gert, galt es, dafür neue Wege zu finden. Und       Projektländern eine Reihe eigener Schulen,
          schließlich wurden wir von Freunden und             Kindertagesstätten und Wohnheime für Kin-
          Förderern unserer Ordensgemeinschaft da-            der und Jugendliche.
          rauf angesprochen, ob es auch Möglichkeiten
          gibt, Projekte dauerhaft zu unterstützen.           Welche Wege gibt es, diese Arbeit zu
          Manche wollten das unter dem eigenen Na-            unterstützen?
          men, etwa mit der Gründung eines eigenen
          Fonds. Also lag für die Ordensgemeinschaft          Uhl: Zu allererst natürlich Spenden. Da gibt
          die Gründung einer eigenen Stiftung nahe,           es Einzel- und Dauerspenden. Aber auch An-
          die diese Möglichkeiten eröffnet und diese          lassspenden – etwa zu einem runden Geburts-
          Aufgaben ab 2008 nach und nach übernom-             tag oder einer Goldhochzeit, wenn die Jubi-
          men hat.                                            lare statt eines Geschenkes für sich um eine
          Heike Schmidt-Teige: 2004 haben wir auch            Spende für eine soziale Einrichtung bitten.
          mit dem Fundraising begonnen, also mit der          Außerdem gibt es in Schulen und Einrich-
          Suche nach langfristigen Partnern und Un-           tungen Spendenaktionen und Basare, deren
          terstützern der vielen Ordensprojekte. Im Be-       Erlös uns zugutekommt. Eine Unterstützung
          reich der Ordensgemeinschaften gehörten             unserer Arbeit ist auch über Zustiftungen in
          wir in dieser Phase zu den ersten, die diesen       den Kapitalstock der Stiftung möglich. Au-        flossen in die Projektbegleitung und -betreu-
          Weg gingen. Wenn man es genau nimmt, war            ßerdem bieten wir Stifterdarlehen an. Dabei       ung. 379 000 Euro haben wir in Kampagnen
          schon die französische Ordensgründerin, die         stellt uns ein Förderer befristet einen Geld-     und bewusstseinsfördernde Maßnahmen in-
          heilige Maria Magdalena Postel, als Fundrai-        betrag zur Verfügung, mit dem wir in der Re-      vestiert.
          serin unterwegs. Denn sie trat im 19. Jahr-         gel über mehrere Jahre arbeiten können. Ein
          hundert Reisen an, um Spenden für den Wie-          wichtiger Baustein sind darüber hinaus die        Was sind das für Kampagnen? Wie machen
          deraufbau der Abtei St. Sauveur-le-Vicomte          vielen Projekt- und Familienpatenschaften,        Sie auf die Projekte aufmerksam?
          in der Normandie einzusammeln.                      über die ein Förderer meist mit einem Euro
                                                              pro Tag ein bestimmtes Ziel unterstützt: etwa     Schmidt-Teige: Dazu gehören die Informati-
          Welche Projekte und Aufgaben werden von             den Ausbau einer Schule oder eine aufwän-         onsbriefe – die sogenannten Mailings –, über
          der Bergkloster Stiftung SMMP unterstützt?          dige medizinische Behandlung.                     die wir viermal jährlich bis zu 200.000 Haus-
                                                              Schmidt-Teige: Eine immer wichtigere Rolle        halte anschreiben. Das machen wir mit Un-
          Uhl: Dazu gehören eine Reihe von Einrich-           nehmen auch Erbschaften und Vermächtnis-          terstützung der Gesellschaft für Sozialmar-
          tungen und Projekten in Bolivien, Brasilien,        se ein. Es gibt viele Menschen, die keine Erben   keting aus Bad Honnef. Zweimal im Jahr
          Rumänien, Mosambik und auch in Deutsch-             haben und ihr Vermögen einem guten Zweck          schicken wir unseren treuen Spendern den
          land. Die Schwerpunkte liegen in der Nothilfe,      zur Verfügung stellen wollen. Das sehen die       Bergklosterbrief, mit dem wir über aktuelle
                                                              Ordensschwestern auch als Teil der Seelsorge      Entwicklungen aus den Projekten sowie aus
                                                              an, weshalb sie sich in solchen Fällen persön-    der Stiftung berichten. Der geht an unsere
                                                              lich um diese Freunde und Förderer küm-           Hausliste, zu der ca. 19.000 Adressen gehören.
                                                              mern.                                             Das sind alles Freunde und Förderer, die wäh-
                                                                                                                rend der vergangenen 36 Monate mindestens
                                                              Wieviel Geld konnte die Stiftung seit ihrer       einmal gespendet haben. Anfang des Jahres
                                                              Gründung einnehmen und weiterleiten?              erhalten alle Spender eine Zuwendungsbe-
                                                                                                                scheinigung mit einem Anschreiben. Im Juni
                                                              Uhl: Seit 2007 konnte die Stiftung etwa 15,6      kommt unser Jahresbericht heraus, der einen
                                                              Millionen Euro an Spenden weiterleiten. 1,1       detaillierten Überblick über die Einnahmen
                                                              Millionen Euro flossen seitdem als Zustiftun-     und Ausgaben der Stiftung gibt. Und schließ-
                                                              gen in den Kapitalstock ein. Und eine halbe       lich berichten wir regelmäßig auf den eigenen
                                                              Million Euro stehen uns als Stifterdarlehen       Seiten im Missionsmagazin kontinente aus
                                                              zur Verfügung. 2017 konnten wir rund              den Projekten und Aufgaben aller Länder, in
                                                              1.278.000 Euro an Projekte der Ordensge-          denen die Ordensgemeinschaft tätig ist. Da
                                                              meinschaft weiterleiten. Weitere 80.000 Euro      haben wir ebenfalls knapp 2.000 Abonnen-

Sehen die Bergkloster Stiftung gut aufgestellt: Heike
Schmidt-Teige und Christian Uhl.     FOTO: SMMP/ULRICH BOCK
verstehen die Ordensschwestern diese Kon-
                                                                                                    taktpflege ebenfalls als Seelsorge.

                                                                                                    Das Spendenwesen steht vor großen
                                                                                                    Herausforderungen. Die Zahl der Spender
                                                                                                    nimmt demografisch bedingt ab, die Zahl
                                                                                                    wohlhabender Senioren ohnehin. Und ein
                                                                                                    besseres Zinsniveau für langfristige Kapitalan-
                                                                                                    lagen ist nicht in Sicht. Wie stellt sich die
                                                                                                    Bergkloster Stiftung darauf ein?

                                                                                                    Uhl: Das stimmt. Zugleich nimmt die Zahl
                                                                                                    der Antragsteller bei den kirchlichen Hilfs-
                                                                                                    werken zu und deren Mittel nehmen ab. Diese
                                                                                                    Entwicklungen verschärfen insgesamt das
                                                                                                    Werben um Finanzhilfen und Spender. Des-
                                                                                                    halb sind wir froh, frühzeitig mit der Spen-
                                                                                                    denwerbung und dem Fundraising begonnen
                                                                                                    zu haben. Dazu gehören beispielsweise auch
                                                                                                    Unternehmenspartnerschaften. So wollen
                                                                                                    wir das Spenden- und Förderwesen auf brei-
                                                                                                    tere Füße stellen.
                                                                                                    Schmidt-Teige: Unser Vorteil ist der Vertrau-
                                                                                                    ensvorschuss, den wir genießen und den wir
    Im Berufsausbildungszentrum CEA in Cochabamba wird ein Nähkurs angeboten. Frauen, die           – zumindest bisher – bestätigen. Zwar haben
    nähen können, haben die Möglichkeit, etwas dazuzuverdienen.       FOTO: FLORIAN KOPP/SMMP       immer weniger Menschen einen Bezug zur
                                                                                                    Kirche, dennoch überlassen sie ihr Geld gerne
                                                                                                    einer kirchlichen Organisation. Unsere Ver-
                                                                                                    waltungskosten sind vergleichsweise gering,
ten. Und natürlich informieren wir auch über     erten wir das zehnjährige Bestehen unserer         unsere Ausgaben transparent und die Infor-
unsere eigene Internetseite bergklosterstif-     Stiftung im Juni dieses Jahres beispielsweise      mationen über die Arbeit in den verschiede-
tung.smmp.de.                                    mit etwa 100 Freunden und Förderern im             nen Ländern persönlich. Deshalb wollen wir
                                                 Bergkloster Bestwig. Wir haben sie zu einem        den kirchlichen Hintergrund auch gar nicht
Wie halten Sie Kontakt zu den Spendern?          Konzert, zum Abendessen und zum persön-            verstecken, sondern im Gegenteil noch stär-
Warum vertrauen sie Ihnen ihr Geld an?           lichen Austausch eingeladen. Alle zwei Jahre       ker betonen.
                                                 gibt es auch ein sogenanntes Treffen der           Uhl: Der Unterschied zu vielen anderen Hilfs-
Uhl: Ganz wichtig sind die persönlichen Kon-     Freunde und Förderer im Bergkloster Heili-         organisationen ist folgender: Wir schicken
takte. Als wir 2004 mit dem Fundraising an-      genstadt, wo sich die Spender persönlich bei       das Geld nicht in Projekte, sondern wir über-
fingen, hielt die frühere Generaloberin          Ordensschwestern informieren und die Or-           geben es den Schwestern, die diese Projekte
Schwester Christa Maria Henninghaus schon        densgemeinschaft kennenlernen können.              betreuen und machen uns selbst ein Bild vor
Kontakt zu etwa 3.500 Spendern. Oft gab es           Schon bei Telefonaten mit älteren Men-         Ort. Das verspricht einen verantwortungs-
einen Austausch über persönliche Briefe.         schen merken wir, wie wichtig dieser per-          vollen Umgang mit dem Geld.
Heute steht die frühere Generalassistentin       sönliche Kontakt ist. Viele dieser Menschen                               : Interview: Ulrich Bock
Schwester Adelgundis Pastusiak im Bergklos-      sind einsam und suchen Kontakte, laden die
ter Heiligenstadt für Nachfragen an die Or-      Schwestern sogar zu Besuchen ein. Insofern         Internet: www.bergklosterstiftung.smmp.de
densgemeinschaft zur Verfügung. Viele Men-
schen, die wir anschreiben, und die sich dann
per Telefon bei uns rückversichern oder wei-
ter informieren wollen, sind erstaunt, dass
sie nicht in einem Callcenter landen, sondern
bei einer Ordensschwester oder den anderen
Kontaktpersonen, die wir in unseren An-
schreiben vorstellen. Eine große Organisation
kann die Kontakte nicht in dieser persönli-
chen Art gewährleisten. Auch erhalten die
vielen Projekt- und Familienpaten zum Bei-
spiel einmal im Jahr einen individuellen Be-
richt über die Weiterentwicklungen des Pro-
jektes bzw. der Familie, die sie unterstützen.
 Schmidt-Teige: Und dazu kommt, dass wir zu
persönlichen Begegnungen einladen. So fei-

                                                 Schwester Leila de Souza e Silva (r.) erklärt jungen Müttern in Metarica/Mosambik, wie sie ihre
                                                 Kleinkinder optimal ernähren.                                               FOTO: ACHIM POHL/SMMP
SYMBOLFOTO: PIXABAY

        Der Ambulante Hospizdienst in Meschede begleitet seit 20 Jahren Sterbende und ihre Angehörigen. Zurzeit unterstützen 40 aktive
        Sterbebegleiter die Arbeit. Koordiniert wird diese ehrenamtliche Tätigkeit von Anita Wiese und Daniela Jaworek. Die beiden Frauen
        erklären für Crux, warum ihre Arbeit so besonders wichtig ist, warum sie etwas „Heiliges“ ist.

S
       terbebegleitung ist Lebensbegleitung.         Einmal monatlich treffen wir uns für Fall-   arbeiten wir mit den Kindern zu den Themen
       Unsere Ehrenamtlichen begleiten Ster-      besprechungen und/oder zur Fortbildung.         Tod, Trauer und Abschied. In dieser Zeit wird
       bende mit ihren Familien auf dem           Wichtig ist uns dabei der gemeinschaftliche     in Groß- und Kleingruppen zu den Themen
letzten Abschnitt ihres Lebens. Sie sind da,      Austausch – egal, ob hauptamtliche Koor-        auf vielfältige und kindgerechte Weise bunt
hören zu, entlasten und sind für alle betei-      dinatorin oder Ehrenamtliche, jeder kann        und fröhlich gearbeitet.
ligten Personen eine Stütze und eine „neu-        Ideen für Lösungen und Hilfen einbringen            Einmal im Jahr veranstalten wir mit dem
trale“ Person zum Reden. Wir begleiten Men-       oder Wünsche äußern. Gemeinsam feiern           Palliativnetz Soest-HSK, dem St. Walburga-
schen unentgeltlich in der Häuslichkeit, in       wir jedes Jahr ein Sommerfest und eine Weih-    Krankenhaus und dem Gesundheitsamt im
Seniorenzentren und im Krankenhaus.               nachtsfeier, bei der wir der verstorbenen Be-   Kreishaus den „Hospiz- und Palliativtag“.
    Regelmäßig bilden wir neue ehrenamtliche      gleiteten des Jahres gedenken. Für Kinder       Dort bieten wir eine Veranstaltung an, bei
Sterbebegleiter in Kursen aus. Dabei werden       der 3. und 4. Klasse bieten wir das Projekt     der Sie sich zu verschiedenen Themen rund
die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gut            „Hospiz macht Schule“ an. Eine Woche lang       um Hospiz und Palliativpflege Informationen
auf ihre Tätigkeit vorbereitet, indem sie einen                                                   in Form von Vorträgen und Diskussionsrun-
lebendigen und intensiven Zugang zu den                                                           den einholen können. Nicht alle Menschen
Themen Sterben, Tod und Trauer in der heu-                                                        brauchen die Hospizbegleitung, um würdig
tigen Gesellschaft und der Hospizarbeit er-                                                       zu sterben; aber immer mehr Menschen be-
halten. Wichtige Grundlagen sind unter an-                                                        nötigen sie, um würdig bis zum Ende zu
derem die Gesprächsführung mit schwer-                                                            leben. Wir nehmen die Wünsche und Sorgen
kranken und sterbenden Menschen und                                                               ernst und helfen den Sterbenden und ihren
deren Angehörigen, die Sensibilisierung der                                                       Angehörigen. Und wenn es gewünscht ist,
Wahrnehmung, Nähe und Distanz.                    Anita Wiese              Daniela Jaworek        bleiben wir bis zuletzt.

 14
b e  s o n dere
                                                                                                       Das       h e nk!
                                                                                                         G e s c

D
           as Seniorenzentrum der Caritas in    Freifrau von Lüninck hat zur Einweihung
           Meschede wurde der heiligen Elisa-   des Seniorenzentrums eine handgeschnitzte
           beth von Thüringen gewidmet. Sie     Elisabeth-Figur gespendet, die im Foyer            DAMEN-JACKEN, WESTEN,
                                                                                                    MÜTZEN, HANDSCHUHE,
war eine Frau, die dem Wort Gottes fest ver-    ihren Platz gefunden hat. Somit werden
traute und darauf ihr Leben aufbaute.           alle Menschen, die sich im Haus befinden,
Es war geprägt von Gottes- und                     an die guten Taten der heiligen Elisabeth              SCHALS
Nächstenliebe. Elisabeth wurde
vor rund 800 Jahren in Ungarn
                                                      erinnert.
                                                            Das Seniorenzentrum Haus Eli-
                                                                                                   AUCH SONDERANGEBOTE!
geboren. Aber sie ist bis heute                         sabeth der Caritas wurde am 17. Fe-            Fragen Sie bitte nach dem Gesamtkatalog!
nicht vergessen. Warum? Weil                           bruar 1997 eröffnet und verfügt über            NATURMODEN Harald Thomée
sie Arme und Notleidende un-                            93 Pflegeplätze. In den Jahren 2016/17         Postfach 1262 · 57392 Schmallenberg
terstützte, sich ganz im Dienst                          wurde das Seniorenzentrum um-
an ihren Mitmenschen verzehr-                             fangreich renoviert und moder-           Telefon: 0 29 72 / 63 87
te. Helfen und Heilen, die Liebe                            nisiert und ist somit für die Zu-
Gottes konkret werden zu lassen                              kunft bestens aufgestellt.
– das war Elisabeths größte Freu-                                 Im Herzen von Meschede
de. Und diese innere Fröhlich-                                   zentral gelegen – nahe von
keit übertrug sie auf die Men-                                     Pfarrkirche St. Walburga,
schen in ihrer Umgebung – Tag                                        Cafés, Fußgängerzone,
für Tag.                                                               Ärzte, Banken, Markt,
                          
    Nur 24 Jahre ist Elisabeth                                           Henne-Boulevard und
alt geworden, aber im Ge-                                                 Hennepark –, bietet
dächtnis der Menschen lebt                                                  die vollstationäre
sie seit Jahrhunderten wei-                                                Pflegeeinrichtung
ter – als barmherzige Sa-                                                  für Senioren vielfäl-
mariterin, als Nachfolge-                                                 tige Wohn-, Hilfs-
rin Jesu Christi. Elisabeth:                                             und Freizeitangebote                                                     
ein Vorbild für viele, auch                                             sowie die Möglichkeit      tŝĞƵŶĚǁĂŶŶƐŝŶĚĚŝĞ
für uns. Der Namens-                                                    zur Fortführung eines      ĐŚƌŝƐƚůŝĐŚĞŶ&ĞƐƚĞĞŶƚƐƚĂŶĚĞŶ͍
patronin wird im Haus                                                    selbstbestimmten Le-
                                                                                                   hŶĚǁĞůĐŚĞŶ^ŝŶŶǀĞƌŵŝƚƚĞůŶƐŝĞ
Elisabeth am 19. Novem-                                                  bens.
ber, ihrem Namenstag, ge-                                                    Der gartenähnlich     ŚĞƵƚĞŶŽĐŚ͍
dacht. Es ist ein beson-                                                  angelegte Innenhof,      /ŶƂŬƵŵĞŶŝƐĐŚĞŵ'ĞŝƐƚǁŝƌĚĞŝŶ
derer Tag in unserem                                                      mit seinem ge-
                                                                                                   'ĂŶŐĚƵƌĐŚĚĂƐ
I
    hre Geschichte – und das, was davon          von Pastor Robert Beule fort, der von 1962       mehr oder weniger zerstört, darunter auch
    heute noch als Zeugnis zu sehen ist –        bis 1987 Pfarrer der Walburga-Gemeinde           der zentrale Platz mit der Kirche, die einst
    macht diese Kirche zu einem nicht nur        war. In jener Zeit wurden bei zwei Ausgra-       an der Stelle errichtet wurde, wo sich zwei
aus theologischer Sicht bedeutenden kul-         bungen in den Jahren 1965 und 1981 wichtige      wichtige Fernstraßen kreuzten.
turgeschichtlichen Ort. Prof. Dr. Uwe Lob-       Entdeckungen zur Kirchengeschichte ge-
bedey vom Landesdenkmalamt in Münster            macht, die zum Teil heute noch sichtbar sind           138 Keramikkrüge sollten
habe von einem „Kulturdenkmal europäi-           und die viele neue Erkenntnisse gebracht              für bessere Akustik sorgen
schen Ausmaßes“ gesprochen, wird in den          haben. 2003 wiederum wurde bei Sanie-
Schriften über die Kirche zitiert. Und die Be-   rungsarbeiten an der Außenmauer ein Grab         Der damalige Pfarrer Künsting widersetzte
geisterung über das, was diese Kirche über       entdeckt, das archäologischen Untersuchun-       sich den Abrissplänen erfolgreich, stattdes-
ihre rund 1200-jährige Vergangenheit preis-      gen zufolge in der noch nicht vollendeten        sen wurden zunächst Turmhelm und Dach
gibt, offenbart Pfarrer Schmitt bei einem        Kirche angelegt wurde – auf jeden Fall vor       erneuert und Schäden in Gewölbe und Mau-
Rundgang mit ganz speziellen Blickwinkeln.       dem Jahr 876, wahrscheinlich noch früher.        erwerk beseitigt, die Fenster erhielten eine
Als Kenner der Kirche setzt er die Tradition     Damit lässt sich die Entstehungszeit der ers-    neue Verglasung. Darüber hinaus blieb der
                                                 ten karolingischen Pfeilerbasilika, die als      ehemalige Zustand unverändert – und wur-
                                                 Mittelpunkt eines adeligen Damenstifts er-       de so bei den folgenden Renovierungsarbei-
                                                 richtet wurde, eindeutig auf die zweite Hälfte   ten zur wahren Fundgrube für Archäologen.
                                                 des 9. Jahrhunderts bestimmen.                      Und viele Zeugnisse der frühesten Kir-
                                                    Und Spuren dieser ersten Basilika, die        chengeschichte sind heute sichtbar, man-
                                                 über Jahrhunderte völlig in Vergessenheit        ches unmittelbar, manches erst bei genau-
                                                 geraten war, sind heute an vielen Stellen zu     em Hinsehen. Letzteres gilt zum Beispiel
                                                 entdecken – das macht St. Walburga kultur-       für Konturen der allerersten Kirchenfens-
                                                 historisch zu einem ganz besonderen Ort.         ter an der Seitenwand. Sie sind schwach un-
                                                 Darüber weiß Pfarrer Schmitt eine Menge          ter dem Anstrich zu erkennen. Als die Kir-
                                                 und erzählt das immer wieder gerne bei           che im 12. Jahrhundert im romanischen Stil
                                                 Führungen. Dabei wird er nicht müde, zu          erneuert wurde, wurde der Boden des Chor-
                                                 betonen, dass alles unwiederbringlich ver-       raums um etwa einen Meter erhöht, nach
                                                 loren gewesen wäre, hätte man nach dem           dem Dreißigjährigem Krieg auch das Kir-
                                                 Zweiten Weltkrieg die Pläne umgesetzt, die       chenschiff, wodurch diese Fensterkontu-
                                                 Kirche abzureißen und an anderer Stelle          ren nun unter den eigentlichen, jetzt sehr
                                                 neu aufzubauen. 80 Prozent der Innenstadt        viel größeren Kirchenfenstern liegen. Das
                                                 von Meschede waren nach dem zweiten              bedeutet aber auch, dass die Archäologen
                                                 großen Bombenangriff am 19. Februar 1945         unter dem heutigen Kirchenboden äußerst
gut erhaltenen Reste der ersten karolingi-       sprünglichen Kirche die Reliquien der heili-   tor Robert Beule hatte sie aus der Eichstät-
schen Kirche gefunden haben. So wurde            gen Walburga befanden. Als im 12. Jahrhun-     ter Abtei erbeten, wie Michael Schmitt beim
unter anderem das Rätsel um die 138 Kera-        dert die halbrunde Apsis erneuert und da-      Rundgang durch die Krypta erzählt. Auch
mikkrüge gelöst. Die ersten davon waren          mit auch der Altar höher gelegt wurde,         diese sei lange in Vergessenheit geraten
schon im 19. Jahrhundert bei Restaurie-          verschwand dieses Grab hinter der Mauer.       und sogar von außen zugänglich als Lager
rungsarbeiten an der Orgelempore ent-            Die Reliquien wurden in den neuen Altar        für die Händler des Marktes genutzt wor-
deckt worden. Sorgfältig eingemauert, zum        übertragen, der noch heute Kern des baro-      den. Nach der Entdeckung durch die Ar-
Teil mit Schieferplatten bedeckt, sollten die    cken Hochalters ist. Spätestens in den Wir-    chäologen bietet sie nun nicht nur den Blick
Krüge wohl für eine bessere Akustik in der       ren des 30-jährigen Krieges sind sie dann      auf das mehr als 1100 Jahre alte Kultgrab,
Kirche sorgen. Es handelt sich um typische       mitsamt dem Schrein verschwunden.              sondern auch auf den Altar der allerersten
Gebrauchskeramik des Mittelalters. Aber in          Heute ist dieses Grab in der Ringkrypta     Kirche, der immer noch eindeutig zu erken-
Westfalen sind solche „Schalltöpfe“ als ka-      wieder zu besichtigen. In einem Schrein aus    nen ist. Der Zugang dazu ist allerdings nur
rolingische Choranlage, basierend auf ei-        Holz und Bronze sind dort nun erneut Reli-     während der Führungen durch die histo-
ner wohl schon bei den Römern bekannten          quien der heiligen Walburga verwahrt. Pas-     risch so bedeutsame Kirche möglich.
Bautechnik, nicht überliefert. Was Menge
und Erhaltungszustand angeht, sind die
Funde aus Meschede auch im Vergleich zu
anderen Regionen einmalig. An der linken
Seite der Kirche, in der Nähe der eben noch
zu erkennenden Fensterkonturen, gibt es
eine Falltür im Boden – wenn sie geöffnet
ist, ermöglicht sie den Blick auf den Boden
der ursprünglichen Kirche, und einige Ke-
ramiktöpfe, wenn auch die Originale inzwi-
schen andernorts gesichert sind.
    Aus Sicht der Gläubigen ist eine andere
Entdeckung der Archäologen noch weitaus
spannender: Als man eine im 12. Jahrhun-
dert in der karolingischen Ringkrypta er-
richtete Verstärkungsmauer aufbrach, kam
ein kleiner Stollen zutage, der über drei Stu-
fen zugänglich ist. Dabei handelte es sich
um das Kultgrab, in dem sich in der ur-
Pfarrer Michael Schmitt gerät in Begeis-
                                                                                                    terung, wenn er beim Rundgang anfängt,
                                                                                                    die tiefe Symbolik zu erklären, die die Kir-
                                                                                                    chenbauer des Mittelalters sowohl aus dem
                                                                                                    neunten als auch aus dem zwölften Jahr-
                                                                                                    hundert St. Walburga zu Grunde legten.
                                                                                                    Diese Symbolik fängt schon beim Blick von
                                                                                                    außen auf den Turm an. Dessen Entstehung
                                                                                                    ist durch eine Analyse das Holzes auf die
                                                                                                    Jahre zwischen 897 und 913 festzulegen.
                                                                                                    Rund um den Turm befindet sich eine In-
                                                                                                    schrift „Walburgis ora pro nobis“ (Walbur-
                                                                                                    ga, bitte für uns), deren Buchstaben in einer
                                                                                                    auffälligen Folge angeordnet sind: Neun in
                                                                                                    der oberen Reihe und elf in der unteren. Das
                                                                                                    könnte auf die Jahreszahl 911 verweisen, so
                                                                                                    eine Vermutung. An der Ostseite, also der
                                                                                                    Seite, die in Richtung Jerusalem zeigt, befin-
                                                                                                    den sich wiederum nur die Buchstaben I
                                                                                                    und S, Anfang und Ende des Namens Jesus
                                                                                                    Christus. Im Osten geht aber auch die Son-
                                                                                                    ne auf – ein Hinweis auf Christus, das Licht,
                                                                                                    das das Dunkel der Welt durchbrochen hat.
                                                                                                    Aber auch das Innere der Kirche und ihre
                                                                                                    karolingischen Fußmaße sind voll von
                                                                                                    Symboliken.

                                                                                                      Besonderer Stellenwert in der
                                                                                                      Kirchen- und Kulturgeschichte

                                                                                                    Für Schmitt hat St. Walburga in der Kirchen-
                                                                                                    und Kulturgeschichte einen vergleichbaren
                                                                                                    Stellenwert gleich hinter dem Kloster Corvey,
                                                                                                    das zum Weltkulturerbe der Unesco zählt.
                                                                                                    Die heutige Kirche, die noch viele Elemente
                                                                                                    ihrer frühesten Vergangenheit aufweist,
                                                                                                    stammt aber aus dem 17. Jahrhundert. Nach
                                                                                                    den Beschädigungen in Folge des 30-jähri-
                                                                                                    gen Krieges, wurde unter Baumeister Niko-
                                                                                                    laus Dendel in den Jahren zwischen 1663/64
                                                                                                    aus St. Walburga eine gotisierende, barocke
                                                                                                    Hallenkirche errichtet. Dabei fiel das bis da-
                                                                                                    hin vorhandene Querschiff weg – was er-
                                                                                                    klärt, warum das 2003 entdeckte Grab aus
                                                                                                    dem 9. Jahrhundert außerhalb der heutigen
Kirche und Schatzkammer von St. Walburga bergen zahlreiche Zeugnisse der außergewöhnlichen          Kirchenmauern liegt.
Geschichte der Kirche.                                                   FOTOS: BETTINA GÖRLITZER       Die Geschichten, die Michael Schmitt er-
                                                                                                    zählt, beschränken sich aber nicht auf die
                                                                                                    bautechnischen Elemente. Auch über die
                                                                                                    Stifterin und erste Äbtissin Emhildis oder
                                                                                                    über den Hidta-Codex, ein wichtiges Werk
                                                                                                    der ottonischen Buchmalerei, das das Stift
                                                                                                    St. Walburga in der Zeit um 1020 bis 1030 als
                                                                                                    Schenkung erhielt, weiß der Pfarrer ab-
                                                                                                    wechslungsreich und spannend zu erzäh-
                                                                                                    len – und schnell wird deutlich, dass in
                                                                                                    St. Walburga nicht nur die Figuren der Hei-
                                                                                                    ligen etwas Besonderes sind – über „heili-
                                                                                                    ge“ Orte und Werke verfügt diese fast 1200
                                                                                                    Jahre alte Kirche in großer Zahl.
                                                                                                                                : Bettina Görlitzer
A
        uf dem Gebetsbild zur Erinnerung         nediktsregel so zum Ausdruck kommt: Alle
        an meine Feierliche Profess steht ein    Fremden, die kommen, sollen aufgenom-
        Gedicht von Teresa von Avila: „In        men werden wie Christus (RB 53, 1).
meines Herzens Tiefe trage ich dein Porträt,        Heilig ist uns der Ort unserer Abteikirche.
so echt gemalt; sähst du, wie es vor Leben       Ausgerichtet auf den kommenden Herrn,
strahlt, verstummte jede bange Frage. Und        bildlich dargestellt in der Christusikone. Un-
wenn dein Sehnen Mich nicht findet, dann         ser Christkönigskreuz. Der Auferstandene
such‘ nicht dort und such‘ nicht hier, gedenk,   breitet seine Arme weit aus. Alle sind einge-
was dich im Tiefsten bindet, und, Seele, su-     laden. Kommt zu mir, spricht der Herr.
che Mich in dir.“                                   Heilig die Sprechzimmer im Pfortenbe-
   Ja, das ist mir heilig. Der tiefste Raum      reich der Abtei. Hier erfahren Menschen
meines Inneren, darin Gott sein Zelt aufge-      Wertschätzung ihrer Person. Seelsorgliche
schlagen hat. Sich dahinein zu spüren –          Gespräche, Exerzitienbegleitung, Lebens-
oder, wie es die geistigen Mütter und Väter      beratung und Begegnung.
im Glauben ausgedrückt haben: auf den               Heilig unsere Beichtkapelle. Hier wird
Grund der Seele hinabzusteigen –, ist und        das Sakrament der Versöhnung gespendet,          FOTOS: ABTEIL KÖNIGSMÜNSTER

bleibt tägliche Herausforderung.                 welches Heil und Heilung schenkt. Ein Ort
   Dietrich Bonhoeffer hat es ganz schlicht      des Zuspruchs und Neuorientierung.
formuliert: „Mensch, bedenke das du eine            Heilig für jeden Bruder, und auch das ist     ich alle weiteren Bereiche auf dem Kloster-
Seele hast.“ Wenn mir das mehr und mehr          wichtig, die eigene Zelle. Der Raum, in den      berg durchgehen. Überall leuchtet etwas von
gelingt, dann wirkt das Wort „heilig“ nicht      sich jeder am Abend zurückziehen kann.           „HEIL“ und „HEILIG“ auf. „Was mir heilig ist“.
nur fromm und weltfremd, dann verstehe           Der frei ist von Pflicht, Mühe und Sorge.           Ich möchte nicht vergessen, den Blick auf
ich, dass darin auch die Wortwurzel von             Heilig die Gästehäuser, hier geschieht        jeden Bruder, Mitarbeitende, Lehrerinnen
„heil“ steckt. Wenn ich mich um Heil und         Glaubensvermittlung. Hier kann der Gast          und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Gäste
innere Heilung bemühe, weitet sich der Be-       zur Ruhe kommen. Begegnung mit dem               und Besucherinnen und Besucher lenken. In
griff mehr und mehr und es gibt weitaus          Nächsten, mit Gott und sich selbst.              jedem Menschen wohnt Gott. Ist ER gegen-
Vieles, was mir heilig ist.                         Heilig unsere Werkstätten. Hier wird          wärtig. Der Apostel Paulus sagt: Wisst ihr
   Im Blick auf unsere Gemeinschaft möchte       miteinander geplant, entwickelt und pro-         nicht, dass ihr Tempel Gottes seid? Und das
ich das hervorheben, was über unserer Klos-      duziert. Auch hier geschieht Weitergabe des      Gottes Geist in euch wohnt?
terpforte steht: PAX INTRANTIBUS – SALUS         Glaubens durch Begegnung mit dem Kun-               Vielleicht gilt es, das immer neu zu ent-
EXEUNTIBUS. Dieses Wort steht bewusst an         den und untereinander.                           decken. Jede und jeder ist geliebte Schöp-
dieser Stelle, weil es Auftrag und Wunsch un-       Heilig unser Gymnasium. Für uns als Be-       fung. Wir sind Kinder Gottes. Sein Volk und
serer Gemeinschaft von Königsmünster ist.        nediktiner ein zentraler Ort in der Vermitt-     Eigentum. Was mir heilig ist, das ist immer
Mögen alle Menschen, die unsere Pforte           lung von Lehrinhalten, Traditionen und           etwas ganz Persönliches. Es bedarf der
durchschreiten, das erfahren, was in der Be-     christlichen Grundwerten. Und so könnte          Wachsamkeit meiner selbst, aber auch im
                                                                                                  Blick auf meinen Nächsten. Jede und jeder
                                                                                                  hat sein „HEILIGES“, und das sollten wir ak-
                                                                                                  zeptieren, respektieren, beschützen und
                                                                                                  hüten. Jede Grenzüberschreitung, jede un-
                                                                                                  gute und üble Rede, alle Herzlosigkeit und
                                                                                                  Aggressivität können zerstörerisch und
                                                                                                  verletzend wirken.
                                                                                                     Mit Worten der Heiligen Schrift könnte
                                                                                                  das lauten: Und der Friede Gottes, der alles
                                                                                                  Denken übersteigt, bewahre unsere Herzen
                                                                                                  und Gedanken, in Christus Jesus, unserem
                                                                                                  Herrn. Lernen wir, gut und gütig voneinan-
                                                                                                  der zu denken und uns wohlwollend zu be-
                                                                                                  gegnen. Heute neu beginnen! Heute die
                                                                                                  Chance nutzen! : Abt Aloysius Althaus OSB

                                                                                                                                           21
Taizé

       Ein heiliger Ort
       Jedes Jahr fährt eine Gruppe aus Meschede nach Frankreich, um einige Tage in der
       Communauté de Taizé zu verbringen. Die Teilnehmerin Pauline Sofie Thiele erzählt für
       Crux, was das Besondere an diesem Ort ist.                                                    Eine bunt gemischte Gruppe aus Meschede war in diesem
                                                                                                                                                     iesem

I
    ntensive Gespräche. Nachdenkliche Mo-         circa 100 Brüder aus 25 Nationen an, die ent-      hier aufnehmen zu können. Frère Roger hat-
    mente. Ausgelassenes Lachen. Berüh-           weder Katholiken oder Mitglieder verschie-         te sehr früh erkannt, wie wichtig es ist, jun-
    rende Gebete und ruhige Gesänge. Ge-          dener evangelischer Kirchen sind. Sie leben        gen Menschen zuzuhören und ihnen in der
meinsam Stille halten. Zeit für sich. Zeit für    als Zeugen des Friedens nicht nur in Taizé,        Gesellschaft und in der Kirche eine Stimme
andere. Menschen aus 73 Nationen: Mit die-        sondern auch in kleinen Gemeinschaften             zu geben. […] Frère Roger stammte aus einer
sen Worten kann man eine Woche in Taizé           unter den Ärmsten in Asien, Afrika und Süd-        Kirche der Reformation und hat in der Ge-
beschreiben.                                      amerika. Sie wollen ein Zeichen der Versöh-        meinschaft mit der Katholischen Kirche und
   Der kleine Ort Taizé im französischen Bur-     nung unter gespaltenen Christen und ge-            mit der Orthodoxen Kirche eine Erweiterung
gund ist durch Roger Schutz, später Frère Ro-     trennten Völkern setzen.                           seines Glaubens gefunden. […] Wir sind auf-
ger, bekannt geworden. 1940, mitten im               Frère Roger wurde am 16. August 2005 im         einander angewiesen, damit das Evangelium
Zweiten Weltkrieg, ließ er sich allein in Taizé   Alter von 90 Jahren während des Abendgebe-         strahlen kann!“
nieder und beherbergte Flüchtlinge, gab ih-       tes in der Kirche in Taizé getötet. Über sein          Über die Jahre ist Taizé immer mehr zu ei-
nen Schutz und Sicherheit. Nach dem Krieg         Erbe sagte sein Nachfolger, Frère Alois, den       ner Anlaufstelle für junge Menschen gewor-
schlossen sich dann weitere Männer seinem         tausenden, vorwiegend jungen Menschen,             den. Diese sind auf der Suche nach den ver-
fürsorglichen, schlichten und herzlichen          die immer wieder nach Taizé kommen: „Seit          schiedensten Dingen – nach einer Auszeit
Glaubens- und Lebensweg an. So entstand           über 50 Jahren sind mehrere Generationen           vom Alltag, nach sich selbst oder nach dem
die erste Gemeinschaft. Der weltbekannten         von Jugendlichen auf unseren Hügel gekom-          eigenen Platz in der Welt, aber auch auf der
Communauté de Taizé gehören mittlerweile          men. Für uns Brüder ist es eine Freude, euch       Suche nach Gott und dem persönlichen

                                                  Die romanische Dorfkirche. FOTOS: MARTINA THIELE
                                                                                                       I N F O
                                                                                                       Eine Woche im August
                                                                                                       Seit 2002 gibt es in Meschede eine
                                                                                                       jährliche Fahrt nach Taizé. Hierzu sind
                                                                                                       besonders Jugendliche ab 15 Jahren und
                                                                                                       junge Erwachsene eingeladen. Auch für
                                                                                                       Erwachsene und Familien gibt es die
                                                                                                       Möglichkeit, nach vorheriger Absprache,
                                                                                                       an der Woche in Taizé teilzunehmen. Die
                                                                                                       nächste Fahrt nach Taizé findet vom 18.
                                                                                                       bis 25. August 2019 statt. Informationen
                                                                                                       dazu bei Gemeindereferentin Martina
                                                                                                       Thiele. m.thiele@katholische-kirche-
                                                                                                       meschede-bestwig.de.
Z I TAT E
                                                           Taizé ist für mich...
                                                           ... Zuhause. Es gibt viele Orte, die für einen ein Zuhause sein können und Taizé ist eines für
                                                           mich. Wenn man sich hier auf etwas einlässt, kommt immer etwas zurück. – Hubertus (57)
                                                           ... ein Ort, an dem man zur Ruhe kommt. Man findet Zeit für Gott, sich und andere. Die
                                                           intensiven Gespräche und der laufende Austausch bringen neue Erfahrungen – jedes
                                                           Mal. – Daniela (29)
                                                           ... Offenheit. Das Kommunizieren ist hier so einfach, man geht aufeinander zu, es gibt
                                                           kaum Barrieren. Auf der anderen Seite ist die gemeinsame Stille im Gebet mit tausenden
                                                           von Menschen beeindruckend. – Tabea (17)
                                                           ... ein Ort voll von Gleichgesinnten und ähnlich Denkenden. Spätestens am Ende der
                                                           Woche haben alle das Erkennungszeichen – das Taizé-Kreuz. Außerdem merkt man,
                                                           dass die einfachen Mahlzeiten ausreichen und man auf den Überfluss gut verzichten
                                                           kann. Das Bibelstudium durch die Brüder und Schwestern macht die Woche in Taizé
                                                           perfekt. – Katharina (56)
                                                           ... die perfekte Imperfektion. Wenn man ganz genau hinschaut, werden viele Macken
                                                           sichtbar. Sei es die Unterkunft, die Organisation oder auch die Menschen. Geht man aber
                                                           einen Schritt zurück, sieht man das Glänzen. Die Vielfalt an Menschen und Gedanken ist
                                                           so bereichernd – ein magischer Ort. – Pauline (20)
m Jah
  Jahr in Taizé.                                           ... ein Rückzugsort. Man fühlt sich überall wohl, egal, ob man seine Ruhe in der Dorfkir-
                                                           che sucht, die Lautstärke der Gesänge im Gebet unterstützt oder das Leben in den
                                                           Gesprächsgruppen, in der Essenschlange oder in der Freizeit genießt. – Kilian (36)
         Glauben. Sie wünschen sich den Austausch          ... das, was du daraus machst. Es kommt nicht alles von allein, aber du kannst sehr viel
         mit Menschen aus der ganzen Welt, Freund-         mitnehmen, wenn du offen dafür bist. Taizé ist ein Ort, an dem man andere und sich
         schaft, Lachen und ein unkompliziertes Mit-       selbst kennenlernen kann – ein Zuhause. – Florentina (21)
         einander. Jeder begegnet jedem mit einer na-
                                                           ... ein Ort, an dem die Aufmerksamkeit auf die Menschen gerichtet wird, und nicht auf
         türlichen Freundlichkeit, und dadurch
                                                           das Handy. Ich bin überrascht und glücklich, dass es so einen Ort noch gibt. Taizé ist
         entstehen wunderbare Freundschaften, die
         sich durch die ganze Welt ziehen.                 Ruhe, Gemeinschaft und Glück in einem. – Lea (17)
            Frère Roger beschrieb dies in seinem           ... ein Ort, an dem man dem Himmel so nah ist – im doppelten Sinn. Man hat die
         Buch „Eine Ahnung vom Glück“ so: „An              Möglichkeit, eine engere Verbindung zu Gott aufzubauen und den Glauben zu vertiefen.
         manchen Sommerabenden, unter einem                Und nachts ist der schwarze, klare Himmel übersät mit hellen Sternen. – Lucas (19)
         sternenklaren Himmel, hören wir in Taizé          ... einfach nur der Hammer. Jeder Tag steht für sich, und die Woche steigert sich von Tag
         die Jugendlichen durch die geöffneten             zu Tag. Man hat hier Zeit, die verschiedensten Lebenssituationen zu reflektieren und
         Fenster. Wir sind nach wie vor erstaunt, wie
                                                           Antworten zu finden. – Conny (53)
         zahlreich sie kommen. Sie suchen, sie be-
                                                           ... ein Ort voll Frieden. Die Gemeinschaft der Brüder schafft es, so viele verschiedene
         ten. Und wir sagen uns: Ihr Verlangen nach
         Frieden, ihre Sehnsucht nach Vertrauen,           Menschen friedvoll zusammenzubringen. Hier gelingt das, was oft zu Hause und in den
         sind wie diese Sterne, kleine Lichter in der      Gesellschaften nicht möglich scheint. – Ronald (55)
         Nacht. Deshalb würde ich bis ans Ende der          ... ein heiliger Ort. Ich empfinde große Dankbarkeit, diesen Ort gefunden zu haben, denn
         Welt gehen, wenn ich könnte, um immer             ohne ihn wäre ich jetzt nicht dort im Leben und Glauben, wo ich jetzt bin. Gott ist nur
         wieder zu sagen, dass ich in die junge Gene-      Liebe, wagt für die Liebe alles zu geben! – Lydia (56)
         ration Vertrauen habe.“ :Pauline Sofie Thiele

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           Altenzentrum Lindenhof
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           Arnsberger Str. 24-26
           59872 Meschede

           Sie pflegen Ihre Angehörigen zu Hause?                                      WÜRDE...
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           Wir stellen auch Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung!
           Gerne beraten wir Sie persönlich über die für Sie zutreffenden              Mit einer Spende für eines
           Leistungen der Pflegekasse, Pflegewohngeldstelle und Sozialhilfe-           der 2.500 Adveniat-Projekte
           träger.                                                                     in Lateinamerika und der
                                                                                       Karibik schenken Sie den
           Telefon 0291-955 0                                                          Menschen Würde.
           E-Mail info@lindenhof.senterra.de · www.senterra.eu

                                                                                                                                                         23
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