UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch

 
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UMWELTTECHNIK
                                                                            SCHWEIZ
      Die Zeitschrift für Städte/Gemeinden, Behörden, Umweltfachleute und Firmen   1-2/15

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      Markt für Alttextilien schwächelt
      Abfallwirtschaft sucht Abnehmer für ihre Wertstoffe
      Die langwierige Suche nach umweltverträglicher Kühlung
UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch
KLIMAENERGY

                                                          2015
26. - 28. März 2015 | Bozen, Italien                           Holzvergasung
Internationale Fachmesse der erneuerbaren Energien
Do-Fr: 9.00-18.00 | Sa: 9.00-17.00
                                                               Dezentrale
                                                               Mini-KWK
                                                               Optimierung
                                                               vorhandener
                                                               Anlagen
                                                               Speicherung und
                                                               Eigenverbrauch
                                                               Innovative
                                                               Dienstleistungen
                                                               ZUSAMMEN MIT

                                                               KLIMAMOBILITY

                                                                                           2015
                                                               INTERNATIONALE FACHMESSE
                                                               FÜR NACHHALTIGE MOBILITÄT

                                                                                 lars.it

                                         www.klima-energy.it
UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch
UMWELTTECHNIK
1-2/15     51. Jahrgang    15. Februar 2015
Erscheint monatlich (2 Doppelnummern)                                                                                     SCHWEIZ

INHALT                                                                                                                           EDITORIAL

IM FOKUS                                3
                                              Liebe Leserin, lieber Leser

Abfall / Schadstoffe                    4     Die Innenstädte beweisen es: Textilien sind – zumindest für internationale Modeketten – ein
                                              lukratives Geschäft. Entsprechend schnell ist die modische Ausstattung passé – und damit eine
                                              Kandidatin für den Altkleidersack.
kältetechnik	8
                                                                    Über die Hälfte der Secondhand-Textilien landen in der Verwertung. Doch
Energietechnik	10                                                   die verschiedenen Unruheherde wie Syrien, die Ukraine und Zentralafrika,
                                                                    die wichtige Abnahmeländer von Gebrauchtkleidern sind, haben dazu ge-
                                                                    führt, dass die Preise für Alttextilien stark nachgegeben haben. Die Schweizer
Wasseraufbereitung                     14                           Verwerter haben gegenüber ihren ausländischen Konkurrenten immerhin ei-
                                                                    nen Trumpf: Trotz dem Trend zum Billigfummel sind Schweizer Alttextilien
                                                                    relativ hochwertig und finden nach wie vor Abnehmer. Die Hintergründe
Bautechnik	16                                                       beleuchten wir in unserer Rubrik «Im Fokus» auf Seite 3.

KMU-Preis	21                                  Um Abfall und was man daraus machen kann gings auch an der Jahresveranstaltung des Branchen-
                                              verbands VBSA. Dabei zeigte sich, dass das Interesse an einer Rückgewinnung von Metallen und
                                              Mineralien aus der Schlacke gross ist. Erst zwei Schweizer Verbrenner sind aber dafür ausgerüstet.
Luft / Lärm	                           22     Mehr zur Situation der Schweizer KVA lesen Sie auf den Seiten 4 und 5.

                                              In unserem Schwerpunkt auf den Seiten 8 und 9 beleuchten wir das Dilemma jener Branchen, die
Abfallwirtschaft                       23
                                              auf Kühltechnologie angewiesen sind. Sowohl die Autoindustrie als auch die lebensmittelverar-
                                              beitende Branche sowie die Grossverteiler halten Ausschau nach Kühlmitteln und -technologien,
Energie                                24     die gleichzeitig energieeffizient und klimaschonend sind. Denn die Ablösung vom Schmuddelkind
                                              FCKW ging nicht so glatt vonstatten, wie man es sich gerne gewünscht hätte. Ein BAFU-Experte
                                              formuliert es pragmatisch: «Eine Wunderlösung wird es nicht geben.»
WASSER	25
                                              Pieter Poldervaart

Demnächst                              26

Messen / Veranstaltungen               27

AKTUELL	29

BEZUGSQUELLEN	30

                                                                                   Zum Titelbild
IMPRESSUM                              35
                                                              Wir arbeiten umweltschonend, kostengünstig, effizient

UMWELTAGENDA                           36                                        Umwelt-Tauchservice
                                                                            Tauchpartner C. Ulrich GmbH
                                                                                 Webgasse 37 / 1 / 24
                                                                                     A-1060, Wien
                                                                                Tel. +43 (1) 596 73 80
                                                                                Fax +43 (1) 596 73 81
                                                                            office@umwelttauchservice.at

                                                                                                           UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15        1
UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch
WIE VIEL TECHNIK
                BR AUCHT DER MENSCH?
                1. Fachtagung Bauen und Gesellschaft
                Freitag, 20. März 2015 | St.Gallen

                Treffpunkt für Architekten,
                Ingenieure, Technik- und
                                                                                                                                     n
                Umweltfachleute                                                                                            atione
                                                                                                             e r e I nform       f :
                                                                                                        Weit                g au
                                                                                                                      eldun           h
                                                                                                          & Anm sellschaft.c
                                                                                                            e n  u n dge
                AU S Z U G AU S D EM PR O G R A M M:
                                                                                                        bau

                      Active Energy Building                                     Technik als Veredelung                                   Gebäude der Zukunft
                      Prof. Anton Falkeis, Universität                           Prof. Gion A. Caminada,                                  Balz Halter, Verwaltungsratspräsident
                      für angewandte Kunst Wien                                  ETH Zürich (Architektur und                              der Halter AG und Gründer des
                      (Special Topics in Architecture)                           Entwurf)                                                 Building Technology Park Zurich

                V ER A N S TA LT ER :
                                                                                        PA R T N ER :

                    VFKZHL]HULVFKHULQJHQLHXUXQGDUFKLWHNWHQYHUHLQ
                    VHNWLRQVWJDOOHQ_DSSHQ]HOO
                                                                                                                                             energieagentur
                                                                                                                                                     st.gallen

16. und 17. März 2015
Congress Center Basel

13. Nationale
Photovoltaik-Tagung 2015
© Solarpreis 2012

                                                                       Save the date!
                                                                       Der Treffpunkt der Photovoltaikbranche mit rund 600 Teilnehmern bietet wichtige
                                                                       Orientierungshilfen im dynamischen Markt und informiert über neueste Erkenntnisse aus
                                                                       Forschung und Technologie.
                                                                       Informationen und Anmeldung:
                                                                       www.swissolar.ch/pv2015
UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch
im fokus

Markt für Alttextilien schwächelt
Aufgrund der
weltpolitischen                                                                                                      Textilanteil im Abfall
Spannungen sinkt der                                                                                                 steigt
Preis für Alttextilien im
zweistelligen Bereich.                                                                                               pld. Regelmäs s ig er hebt
                                                                                                                     das Bundesamt für Umwelt
Texaid sucht neue                                                                                                    (BAFU) die Zusammensetzung
Abnehmer und sortiert                                                                                                des Schweizer Kehrichts, um
kundenspezifischer.                                                                                                  Hinweise zu erhalten, wie weit
                                                                                                                     es gelingt, die Stoffkreisläufe
                                                                                                                     zu schliessen. Nach 1982,
Linda Harzenmoser                                                                                                    1992/1993 und 2001/2002 er-
                                                                                                                     folgte diese Analyse letztmals
Seit Anfang 2014 sinkt die Nach-                                                                                     2012, die entsprechenden Zah-
                                     Schweizer Altkleider sind im Ausland gefragt – das hilft, die
frage für Alttextilien. Der Grund:                                                                                   len wurden Anfang 2014 publi-
                                     Sammelware trotz der aktuellen Preisdelle verkaufen zu können.
Die politischen Spannungen in        Foto: Texaid                                                                    ziert. Der Anteil an Textilien im
der Ukraine und im Nahen Osten                                                                                       Kehricht blieb bei drei Prozent
sowie die Ebola-Krise in Afrika                                                                                      und damit praktisch konstant.
nehmen die dortige Bevölkerung       der Schweiz besteht.» Die rund       der Textilien sind noch tragbar, je        Die Gesamtmenge stieg jedoch
zu sehr in Beschlag. Es fehlt das    55›000 Tonnen Altkleider, die in     15 Prozent enden als Putzlappen            gegenüber 2001/2002 um rund
Geld, sich neu einzukleiden. Da-     der Schweiz jährlich abgegeben       oder Isoliermaterial. Fünf Prozent         8000 Tonnen auf 47‘200 Ton-
durch, dass weniger Alttextilien     werden, finden aufgrund ihrer        des Inhalts der Sammelcontainer            nen. Zum Vergleich: Hierzu-
abgesetzt werden, füllen sich die    verhältnismässig guten Qualität      und -säcke schliesslich sind Ab-           lande werden jährlich 55‘000
Lager und der Verkaufspreis von      immer noch Abnehmer. Qualitativ      fall wie defekte beschichtete und          Tonnen Altkleider gesammelt.
europäischer Ware ist im Ver-        minderwertige Alttextilien aus       verschmutzte Textilien, Stoffreste,        Die grosse Menge an verbrann-
gleich zu 2013 um fünf bis fünf-     wirtschaftlich schwächeren Län-      kaputtes Spielzeug oder Kleider-           ten Textilien zeigt, dass noch
zehn Prozent zurückgegangen.         dern wie beispielsweise Süd- und     bügel.                                     ein beachtliches Potenzial für
                                     Osteuropa seien jedoch deutlich                                                 verfeinerte Sammelbemühun-
Die Qualität als                     schwieriger absetzbar, da die        Griechenland zeigt                         gen existiert.
Trumpf                               Nachfrage für diese Produkte         Interesse
                                     geringer sei.
Lilly Sulzbacher, Pressesprecherin   Nur noch 20 Prozent der Texaid-      2002 ging die Nachfrage für
des Schweizer Textilrecycling-       Sammelware wird in der Schweiz       Alttextilien zum letzten Mal
Unternehmens Texaid, relativiert     sortiert, der Rest kommt in          stark zurück. Aufgrund eines
die Folgen des Rückgangs auf die     Deutschland, Ungarn und Bulga-       Überschusses an verfügbarer Ware
Schweiz: «Grundsätzlich ist es so,   rien in die Aufbereitung oder wird   brachen damals die Preise um
dass immer ausreichend Nachfra-      als unsortierte Ballen an Gross-     fast ein Drittel ein. Sulzbacher ist
ge für die gebrauchte Kleidung aus   händler weitergereicht. 65 Prozent   optimistisch: «Den Preisrückgang
                                                                          machen wir wett, indem wir vor
                                                                          allem in Osteuropa neue Märkte          Qualität der Kleider, die hierzu-
                                                                          bearbeiten.» So habe man 2014           lande via Texaid ausgemustert
                                                                          sehr viele Bestellungen aus Grie-       werden, sollen dazu beitragen,
                                                                          chenland erhalten. «Ausserdem           den Gewinn stabil zu halten. 2013
                                                                          passen wir die Produktpalette an        konnte Texaid 6,2 Millionen Fran-
                                                                          die Bedürfnisse der Abnehmer an,        ken an Winterhilfe, Schweizeri-
                                                                          indem wir das Sammelgut in bis          sches Rote Kreuz, Solidar Suisse
                                                                          zu 65 Kategorien sortieren.» Eine       und andere Hilfswerke auszahlen.
                                                                          versierte Sortiererin schafft pro
                                                                          Tag übrigens 1500 Kilogramm
                                                                          Altkleider – das sind beachtliche
                                                                          6000 Kleidungsstücke.
                                                                          Die neuen Abnehmerländer, sorg-
                                                                          fältige Sortierung und die hohe         www.bafu.admin.ch

                                                                                                                 UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15       3
UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch
Abfall / Schadstoffe

Abfallwirtschaft sucht Abnehmer für ihre
Wertstoffe
Bei der Gewinnung von
Metallen aus den Rückständen
der KVA hat die Schweiz
eine Spitzenposition
erreicht. Jedoch ist die beste
Recyclingtechnologie nutzlos,
wenn es für das rezyklierte
Material keine Nachfrage gibt.
Über diese Schwerpunktthemen
wurde an der VBSA-Tagung
vom Dezember diskutiert.

Charles Cahans

Die Jahresveranstaltung des Verbandes der
Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungs-
anlagen (VBSA) ist die wichtigste Tagung der
Abfallwirtschaft, was die grossen Teilnehmer-    Quelle: BAFU
zahlen dokumentieren. Die Tagung ist nicht nur
eine Plattform für Branchenkenner, sondern       Metalle aus der Schlacke extrahiert werden      Aufbereitungstechnologien sowie zu Angebot
vermittelt den Teilnehmern nebst Aktualitäten    können. Denn während den letzten Jahren er-     und Nachfrage der extrahierten Materialien.
auch Erkenntnisse über neuste Innovationen,      reichten mehrere Verfahren für die Rückgewin-
Trends, Gesetzesanpassungen und Marktmög-        nung der Rohstoffe aus Schlacken und Asche      Von den 28 Schweizer KVA arbeiten die beiden
lichkeiten. Das diesjährige Thema: Fokussiert    die industrielle Reife. Namhafte Referenten     Verbrennungsanlagen Hinwil und Monthey mit
wurde auf die Entwicklung, wie wertvolle         gaben einen Überblick über die verschiedenen    dem Trockenaustrag der Schlacke. In Hinwil
                                                                                                 wurde der Prozess des Trockenaustrags schon
                                                                                                 zweimal verbessert, wobei die Zielsetzung
                                                                                                 bei der Ausbeute von Eisen, Aluminium und
                                                                                                 Kupfer bis zu 98 Prozent beträgt. Zudem
                                                                                                 wird ein staubfreier 24-Stunden Betrieb an-
                                                                                                 gestrebt. Richtwerte aus den Niederlanden
                                                                                                 und Deutschland zeigen, dass in der Schlacke
                                                                                                 80 bis 86 Prozent Steine, Glas, Keramik und
                                                                                                 unverbrannte organische Bestandteile enthalten
                                                                                                 sind, dazu kommen 10 bis 12 Prozent Eisen und
                                                                                                 Edelstahl sowie gegen zwei Prozent gemischte
                                                                                                 verschiedene Nichteisenmetalle.

                                                                                                 Neue innovative Verfahren

                                                                                                 Die DHZ AG aus dem zürcherischen Lufin-
                                                                                                 gen ist mit der Entwicklung der Supersort-
                                                                                                 Technologie auf dem Markt. Damit wird die
                                                                                                 Aufbereitung der Schlacke direkt auf Deponien
                                                                                                 vorgenommen. Die extrahierten Rohstoffe kön-
                                                                                                 nen ohne Zwischenschritte an Schmelzwerke
    Quelle: BAFU                                                                                 geliefert werden. Ein weiteres Verfahren mit

4      UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15
UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch
elektrodynamischer Fragmentierung präsen-
tierte die Selfrag AG aus Kerzers/FR. Bei
dieser Technologie werden Erfahrungen aus der
Aufbereitung aus dem Bergbau herangezogen.

Die Schlacken haben je nach Verbrennungsan-
lage, Region und Jahreszeit eine unterschiedli-
che Zusammensetzung, wobei auch Faktoren
wie Verarbeitungsverfahren der KVA und
Zusammensetzung des Abfalls einen Einfluss
                                                  Messe Basel, Halle 2
haben. Alle Methoden machen im Prinzip Sinn       06. – 07. Mai 2015
und leisten einen Beitrag zur Kreislaufwirt-
schaft. Jedoch ist die beste Recyclingtechno-
                                                  Fachmesse für Granulat-, Pulver-
logie nutzlos, wenn für die zurückgewonnenen
                                                  und Schüttguttechnologien
Rohstoffe auf dem Sekundärrohstoffmarkt
kein attraktiver Preis erzielt werden kann. Der
globale Strukturwandel macht sich im Bereich
der Roh- und Wertstoffe besonders bemerkbar,
da diese am Beginn der Wertschöpfungskette
stehen.

TVA-Revision ist
allgegenwärtig

Mit der revidierten Technischen Verordnung
über Abfälle TVA werden sich die jetzigen
                                                                            Wir laden
Rahmenbedingungen ändern und sowohl die                                                Sie ein!
Betreiber der Abfallverwertungsanlagen als                                     Kostenfre
auch die öffentliche Hand vor neue Heraus-                                    Registrie ie
forderungen stellen. Die Energiestrategie 2050                                         rung
                                                                            e xklusiv fü
und die Revision des Umweltschutzgesetzes                                               r Le
werden ebenfalls die künftige Entwicklung der                                  Umweltte ser der
                                                                            im Wert v     chnik
Abfallwirtschaft stark prägen. Seit 1990 stieg                                        on CHF 2
                                                                                                5,-
das Abfallvolumen übrigens stets analog zum
Wachstum des Bruttoinlandprodukts.

Wichtige Punkte der TVA-Revision, die für
die Anlagenbetreiber ins Gewicht fallen, sind
Anpassungen bei der Abfallplanung, Standards
für die Berichterstattung der Kantone, Verwer-
tungspflicht nach dem Stand der Technik sowie
Regelungen für biogene und phosphorreiche
Abfälle.
VBSA-Präsident Yannik Buttet erläuterte die
gegenwärtige Situation beim Strompreis und
mögliche Folgen für die KVA-Inhaber. Der-
zeit besteht eine Überproduktion von Strom,
zudem wird Strom aus erneuerbaren Energien
überall beträchtlich subventioniert, um die
Energiewende zu ermöglichen. Ein Absinken
des Strompreises von nur einem Rappen pro
Kilowattstunde käme einem Verlust von 16
Millionen Franken für die in der Schweiz
stromproduzierenden Abfallverwertungsan-
lagen gleich.                                                 Jetzt mit Code 5004
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UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch
Abfall / Schadstoffe

Rohstoffaufbereiter/innen werden diplomiert
Die Weiterbildung als
Rohstoffaufbereiter/in hat sich
etabliert

Schon zum zweiten Mal wurde dieser eidge-
nössische Fachausweis im Januar in Luzern an
10 Absolventen übergeben. Der dritte Lehrgang
ist momentan ebenfalls am Laufen und weitere
Lehrgänge sind in Planung. Für die Erkennung
und Verarbeitung von sogenannten Abfällen
braucht es immer mehr ausgebildetes Personal.
Sekundärrohstoffe sind begehrt, deren Aufbe-
reitung jedoch benötigt gute Fachkenntnisse in
theoretischer und praktischer Hinsicht. Den fünf
Trägerverbänden ist es wichtig verantwortungs-
volle Fachkräfte auszubilden und diesem Berufs-
zweig Perspektiven und Entwicklungen aufzu-
zeigen. Die ausgebildeten Rohstoffaufbereiter/     Die Trägerverbände die sich speziell für diese   und Recycling-Verband Schweiz (ARV) sowie
innen werden hauptsächlich in Kieswerken,          Berufsgattung einsetzen sind: Fachverband        der Verband Schweizerischer Hartsteinbrüche
Deponien, in Mischgutwerken sowie im Recyc-        der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie     (VSH).
ling und Aufbereitungsanlagen in den Bereichen     (FSKB), Verband Stahl-, Metall- und Papier-
Erdreich, Elektroschrott, Papier, Mischabbruch,    recycling Schweiz (VSMR), Schweizerische
Beton, Asphalt und Schrott eingesetzt.             Mischgut-Industrie (SMI), Aushub-, Rückbau-      www.rohstoffaufbereitung.ch

Anpassung der Altlasten-Verordnung:
Tieferer Sanierungswert für Quecksilber
Für mit Quecksilber belastete                      2010 wurde im Kanton Wallis, im Gebiet Visp-     heute Nutzungseinschränkungen bei Haus-
Standorte bei Haus- und                            Niedergesteln, eine grossflächige Quecksil-      und Familiengärten oder Kinderspielplätzen
                                                   berbelastung der Böden entdeckt. Nebst land-     verfügen. Mit der Anpassung der AltlV wer-
Familiengärten soll der                            wirtschaftlichen Gebieten sind auch Böden in     den Sanierungsmassnahmen dieser Standorte
Sanierungswert gemäss                              Wohngebieten betroffen. Der in der Altlasten-    bereits ab 2 mg/kg Quecksilber eingeleitet.
Altlasten-Verordnung von                           Verordnung (AltlV) festgelegte Sanierungswert    Danach kann die Nutzung durch Kinder ohne
                                                   für Standorte bei Haus- und Familiengärten,      Einschränkung und Risiko erfolgen.
5 mg/kg auf 2 mg/kg gesenkt                        Kinderspielplätzen und Anlagen, auf denen
werden. Bei tieferer Belastung                     Kinder regelmässig spielen, beträgt zurzeit      Der Bundesrat hat der Änderung der AltlV am
sind keine Gefährdungen                            5 mg/kg. Zwei vom Bundesamt für Umwelt           14. Januar 2015 zugestimmt und sie auf den
                                                   BAFU in Auftrag gegebene Studien haben           1. März 2015 in Kraft gesetzt.
für spielende Kinder zu                            jedoch ergeben, dass bereits ab 2 mg/kg eine
erwarten und deshalb keine                         gesundheitliche Gefährdung von Kindern mög-
Nutzungseinschränkungen                            lich ist. Deshalb schlägt das BAFU vor, den      Adresse für Rückfragen:
                                                   entsprechenden Sanierungswert der AltlV für      Christiane Wermeille, Chefin Sektion Altlasten,
notwendig. Der Bundesrat hat                       Quecksilber auf 2 mg/kg herabzusetzen. Wird      Bundesamt für Umwelt BAFU,
der geplanten Änderung der                         dieser Wert nicht überschritten, ist keine Ge-   Tel. +41 58 462 99 89
Altlastenverordnung am                             fährdung von spielenden Kindern zu erwarten.     Herausgeber:
                                                   Liegt die Belastung zwischen 2 und               Der Bundesrat
14. Januar 2015 zugestimmt.                        5 mg/kg, müssen die kantonalen Behörden          Internet: http://www.bundesrat.admin.ch/

6     UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15
UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch
Abfall / Schadstoffe

Bundesrat verabschiedet Umweltbericht
Erfolge bei der Bekämpfung von                     im öffentlichen Sektor) in mehrfacher Hinsicht    wie vor unter Druck. Grund dafür sind die
Schadstoffen in der Luft und im                    verbessert. So hat die Schadstoffbelastung in     Wirtschaftsmuster und das Konsumwachstum
                                                   verschiedenen Bereichen abgenommen, und           in den vergangenen 20 Jahren. Das Siedlungs-
Wasser, grosse Herausforderung                     die Luft ist in der Schweiz deutlich sauberer     wachstum und die Intensivierung der Landwirt-
in der Klimapolitik, bei der                       geworden. Allerdings liegt die Belastung mit      schaft führen zu zunehmender Versiegelung der
Erhaltung der Biodiversität                        Feinstaub, Ozon und Stickoxiden weiterhin         Böden und treiben die Zersiedelung und die
                                                   über den gesetzlichen Immissionsgrenzwer-         Landschaftszerschneidung voran.. Der Anteil
und bei der Beanspruchung                          ten. Die Gewässerqualität ist generell gut.       der gefährdeten Arten ist hoch, und jede/r
natürlicher Ressourcen: So                         Dank umweltpolitischer Massnahmen und             fünfte Einwohner/in der Schweiz ist während
lautet die durchzogene Bilanz                      technischer Fortschritte werden Energie und       des Tages übermässigem Lärm ausgesetzt..
                                                   Rohstoffe von der Schweizer Wirtschaft immer      Wachsende Umweltauswirkungen im Ausland
des Berichts «Umwelt Schweiz                       effizienter genutzt. Die Produktion von Gütern    Über den Import trägt die Schweiz zunehmend
2015», den der Bundesrat                           und Dienstleistungen wächst schneller als der     zur Übernutzung der weltweiten natürlichen
gestern verabschiedet hat.                         direkte Energieverbrauch der Unternehmen.         Ressourcen bei. Mehr als die Hälfte der Um-
                                                                                                     weltauswirkungen, die durch den Konsum der
                                                   Natürliche Ressourcen in der                      Schweizer Bevölkerung bedingt sind, fällt im
Der Zustand der Umwelt in der Schweiz hat          Schweiz unter Druck                               Ausland an, vorab in Schwellen- und Entwick-
sich dank der Massnahmen der letzten Jahr-                                                           lungsländern.
zehnte und der Investitionen im Umweltbereich      Trotz der erzielten Fortschritte sind die na-
(rund 2 Milliarden Franken netto pro Jahr allein   türlichen Ressourcen in der Schweiz nach          www.bafu.admin.ch

                                                                                                              Kurs -s
                                                                                                                          taffe
                                                                                                                                 l 2015
                                                                                                              Freitag                     –1

        Vertiefte
                                                                                                                        , 06. Mä
                                                                                                             Zehnde              r
                                                                                                                       r Group z 2015
                                                                                                            Gränich             Schweiz
                                                                                                                       en                 AG,
                                                                                                            S am s t a
                                                                                                                       g, 07. M

        Weiterbildung
                                                                                                           Cosmate              är
                                                                                                                       ch AG, z 2015
                                                                                                          Freitag
                                                                                                                    ,2
                                                                                                          aero co 7. März 2015
                                                                                                                    mfor t g
                                                                                                                               mbh, V

        Komfortlüftung
                                                                                                         S am s t a                   illmerge
                                                                                                                   g, 28. M                    n
                                                                                                         HSLU T&              ärz 201
                                                                                                                    A , H or w       5
                                                                                                        Kurs -s
                                                                                                                    taffe
                                                                                                                            l 2015
                                                                                                        Freitag                       –2
                                                                                                                  , 02. Ok
        Hohe Fachkompetenz und fundiertes Wissen für                                                   Suissete            to b e r 2
                                                                                                                   c, Losto          015
                                                                                                                            rf
        Planer/Architekten, Installateure und Systemanbieter.                                          S am s t a
                                                                                                                 g, 03. O
                                                                                                      Blechfo             k
        Grundlagen für Fachpartnerschaft Minergie.                                                              rm AG, tober 2015
                                                                                                                         Wetziko
                                                                                                     Freitag                       n
        4 Tage, jeweils Freitag und Samstag                                                                    ,0
                                                                                                     Zehnde 6. November
                                                                                                              r Group               2
                                                                                                                        Schweiz 015
        anmelden online unter                                                                       S am s t a                      AG, Grä
                                                                                                              g, 07. N                      nichen
        www.energie-cluster.ch                                                                      HSLU T&             ov
                                                                                                               A, Hor w ember 2015
        (Anmeldeschluss eine Woche vor Kursbeginn)

        Träger                                                            Medienpartner

  Komfortlüftung_2015_Ins_216x151.indd 1                                                                                                   18.12.14 11:06

                                                                                                                 UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15           7
UMWELTTECHNIK SCHWEIZ - laupper.ch
Kältetechnik

Kältemittel: Die langwierige Suche nach
umweltverträglicher Kühlung
Branchen wie der
Lebensmittelhandel und die
Automobilindustrie mussten
lange auf treibhausgashaltige
Kältemittel zurückgreifen.
Doch auch Ersatzprodukte
haben ökologische oder
sicherheitstechnische Handicaps.
Die Suche nach optimalen
Kältemitteln geht weiter.

Pieter Poldervaart

Während Jahrzehnten galten in der Kälte-
technik Fluorchlorkohlenwasserstoffe als die
perfekte Chemikalie. Doch in den 1970er-
                                                  Die Lebensmittelindustrie und die Grossverteiler sind wichtige Nutzer der Kältetechnologie.
Jahren wurde klar, welch grossen Schaden          Bild: Udo Böhlefeld/Pixelio
die unter dem Kürzel FCKW bekannten
Stoffe in der Ozonschicht anrichten. 1987         mittel ohne schädigende Nebenwirkung für       Bedeutung stark zugenommen hat. Machten
läutete deshalb das Montreal-Abkommen ihr         die Ozonschicht gefunden. Bloss, so zeigte     die synthetischen Gase 1990 knapp 0,5 Pro-
weltweites Verbot ein. Seither ist die Kältein-   sich, hat es andere negative Eigenschaften:    zent der Schweizer Emissionen aus, waren
dustrie damit beschäftigt, nach immer neuen       In der Luft freigesetztes R134a ist stark      es 2012 bereits 2,9 Prozent. Der weltweite
Alternativen zu suchen. Mit Tetrafluorethan       klimaschädigend. Dieses Kältemittel zählt      Ausstoss könnte unter «Business as usual»-
(R134a) war schon bald ein neues Kälte-           zu den synthetischen Treibhausgasen, deren     Bedingungen im Jahr 2050 rund 10 bis 20
                                                                                                 Prozent der gesamten Treibhausgasemissi-
                                                                                                 onen erreichen.

                                                                                                 Hoher Druck birgt Risiken

                                                                                                 Die Lebensmittelbranche, die auf Kühlung
                                                                                                 im grossen Stil angewiesen ist, setzt deshalb
                                                                                                 zunehmend auf Kohlendioxid (CO 2 ) als
                                                                                                 Kältemittel. Sein Vorteil: Es ist 1430-mal
                                                                                                 weniger klimawirksam als Tetrafluorethan.
                                                                                                 «Darüber hinaus ist der Stromverbrauch
                                                                                                 bei CO2-Kühlungen tiefer als bei anderen
                                                                                                 Kältemitteln», sagt Coop-Sprecher Urs
                                                                                                 Meier. Zudem könne die Abwärme effizi-
                                                                                                 enter genutzt werden. Deshalb installiert
                                                                                                 der Grossverteiler seit 2010 nur noch CO2-
                                                                                                 Kühlanlagen. Bereits sind 300 Supermärkte
                                                                                                 umgerüstet, was 40 Prozent aller Standorte
                                                                                                 entspricht. Dieselbe Politik verfolgt Coop
                                                                                                 auch im Ausland, erklärt Urs Meier: «Anfang
                                                                                                 2014 eröffneten wir eine neue Filiale unserer
                                                                                                 Abholgrossmarktkette Fegro/Selgros im
Heute sind praktisch alle Neuwagen mit Klimaanlage ausgerüstet – entsprechend wichtig ist        russischen Wolgograd - und nahmen dort die
die Suche nach einer energieeffizienter und klimaschonender Technologie. Bild: GTÜ/Pixelio       erste CO2-Kälteanlage Russlands in Betrieb.»

8     UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15
Kältetechnik

                                                                                                verbotenerweise auch das viel stärker klima-
                                                                                                schädigende Kältemittel R134a nachfüllen.
                                                                                                Die Befürchtung, dass auf Kosten der Um-
                                                                                                welt betrogen wird, ist begründet. So wird
                                                                                                in einigen Ländern immer noch auch das
                                                                                                ozonschichtschädigende und längst verbote-
                                                                                                ne FCKW in Autoklimaanlagen nachgefüllt.

                                                                                                Bedürfnis nach Kühlung
                                                                                                wächst

                                                                                                Die Suche nach einem Kältemittel ganz
                                                                                                ohne jeden Pferdefuss ist also schwierig.
                                                                                                Deshalb ruht die Hoffnung der Autobranche
                                                                                                genau wie in der Lebensmitteindustrie auf
                                                                                                Kohlendioxid. Bloss ist diese Technologie
                                                                                                im Automobilbau komplett neu und bedingt
                                                                                                eine innovative Konstruktionsweise für
                                                                                                Klimaanlagen. Kommt dazu, dass CO2 schon
                                                                                                bei tieferen Konzentrationen erstickend wirkt
                                                                                                als dies bei R134a der Fall ist. Die Auto-
                                                                                                mobilhersteller müssen daher sicherstellen,
                                                                                                dass bei einem Leck im Autoinnern keine
                                                                                                gefährliche CO2-Konzentration erreicht wird.
                                                                                                Als positiver Nebeneffekt wird das Nach-
                                                                                                füllen mit umweltbelastenden Kältemitteln
Das Kältemittel FCKW ist aus modernen Kühlschränken verbannt, doch eine
                                                                                                verunmöglicht.
Wunderlösung gibt es nicht. Bild: Karl-Heinz Laube/Pixelio

                                                                                                Ansprüche an Raumklima-
Weitere Verbesserungen strebt Coop durch         Thomas Rohrbach, Sprecher des Bundesam-        tisierung steigen
optimierte Prozesse und Kühlmöbel an. Auch       tes für Verkehr (BAV), präzisiert, die EU-
Konkurrent Lidl setzt nebst Ammoniak auf         Verordnung beziehe sich auf das maximale       «Eine Wunderlösung», prognostiziert Blaise
CO2 als Kältemittel. Für kleinere Kühleinhei-    Treibhauspotenzial neuer Kältemittel, nicht    Horisberger, zuständig unter anderem für
ten kommt auch Propan zum Einsatz. Doch,         aber auf die Stoffe selbst.                    Kältemittel beim BAFU, «wird es in der
so gibt Lidl-Sprecher Dominik Lehmann zu                                                        Kältetechnik deshalb auch künftig nicht
bedenken, sei dies technisch herausfordernd:     Tatsächlich testet die Autoindustrie zurzeit   geben, weder für Supermärkte noch für Auto-
«Anlagen mit CO2 arbeiten mit hohem Druck.       verschiedene Alternativen zum in Verruf        hersteller.» Diese Beurteilung gelte nicht nur
Das macht entsprechende Sicherheitsvorkeh-       geratenen R134a. Einige wenige Hersteller      für die Kältemittel CO2, R1234yf und 134a,
rungen nötig.»                                   setzen bereits heute Tetrafluorpropylen        sondern auch für Ammoniak, das beispiels-
                                                 (R1234yf) ein. Die wichtigsten Pluspunkte      weise bei grossen stationären Kühlhäusern
Autobranche sucht nach                           dieses Stoffes: Er ist technisch einfach an-   oder Kunsteisbahnen Verwendung findet.
Ausweg                                           zuwenden und verfügt über ein sehr tiefes      Denn alle heute diskutierten Kältemittel
                                                 Treibhauspotenzial. Negativ zu Buche           würden neben unbestrittenen Vorteilen auch
Neben dem Detailhandel sind Kältemittel          schlägt, dass sich das Gas entzünden kann,     Risiken aufweisen, die sich allerdings durch
heute auch in der Autoindustrie unverzicht-      wenn es bei einem Unfall ausläuft. Dabei       geeignete Massnahmen entschärfen liessen.
bar. Es ist noch gar nicht lange her, da waren   bildet sich toxischer Fluorwasserstoff. Auch
auf Schweizer Strassen kaum Autos mit Kli-       wenn es nicht zu einem Brand kommt, ent-       Für die Zukunft rechnet Blaise Horisberger
maanlage unterwegs. Doch mittlerweile ist        wickelt das Kältemittel ein problematisches    auch in unseren Breitengraden mit einem
die angenehm kühle Raumtemperatur auch           Abbauprodukt. Es ist giftig für Pflanzen,      wachsenden Bedürfnis nach Kühlung - und
im Auto der Normalfall. In Deutschland sind      extrem stabil und kann sich in Oberflächen-    daher mit einer anhaltenden Expansion der
praktisch alle neu immatrikulierten Autos        gewässern anreichern.                          Kältetechnik: «Insbesondere bei der Raum-
serienmässig mit Klimaanlage ausgerüstet                                                        klimatisierung werden die Ansprüche an ge-
- betrieben zum überwiegenden Teil mit           Gefährliches Nachfüllen wird                   steuerte Temperaturen weiter steigen.» Umso
R134a. In der EU ist das klimaschädigende        verhindert                                     wichtiger ist es für den BAFU-Fachmann
Kältemittel ab 2017 in Neuwagen verboten.                                                       deshalb, dass künstliche Kälte möglichst
Mit der sogenannten europäischen Gesamt-         Ausserdem öffnet das neue Produkt Umwelt-      umweltverträglich und energieeffizient er-
genehmigung sind auch die hierzulande im-        betrügereien Tür und Tor. In mit R1234yf       zeugt wird, aber ohne nicht zu bewältigende
portierten Personenwagen davon betroffen.        betriebene Klimaanlagen lässt sich nämlich     Risiken.

                                                                                                          UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15      9
Energietechnik

Den Strom vom Dach selber nutzen
Wer eine Photovoltaikanlage
besitzt, kann den Strom nun
auch direkt nutzen – für
viele Anlagenbesitzer eine
wirtschaftliche Alternative
zur Stromeinspeisung. Wenn
in naher Zukunft die Kosten
von Batterien wie erwartet
deutlich sinken, wird der
Eigenverbrauch noch attraktiver.
Die Elektrizitätsversorger sind
gefordert.

Irene Bättig, Wissenschaftsjournalistin, im
Auftrag von Swissolar                         Die Solaranalge auf dem Schulhaus Säget in Jegenstorf ist eine von 111 Solaranlagen, die
                                              zusammen 5 % des Stroms der Genossenschaft Elektra erzeugen. Quelle: Elektra Jegenstorf

                                              Im Mehrfamilienhaus von Markus Portmann         sie, wenn die Sonne scheint. Dabei wird nicht
                                              in Kriens wird so viel Solarstrom vom eigenen   nur das aktuelle Wetter sondern auch die
                                              Dach wie möglich selbst genutzt. Das intelli-   Wetterprognose in die Berechnung einbezo-
                                              gente Lastmanagement steuert nicht nur die      gen. Bauherr Markus Portmann, Inhaber des
                                              Wärmepumpe, sondern auch Geschirrspüler         Planungsbüros e4plus, leistet mit diesem aus-
                                              und Waschmaschine. Der Nutzer gibt an, bis      geklügelten System Pionierarbeit. Doch schon
                                              wann die Geräte ihre Programme spätestens       bald werden viele Solaranlagenbesitzer seinem
                                              beendet haben müssen. Eingeschaltet werden      Beispiel folgen und den Strom vom eigenen
                                                                                              Dach direkt nutzen. Denn dieser sogenannte
                                                                                              Eigenverbrauch ist seit spätestens Anfang
                                                                                              2015 in der ganzen Schweiz möglich und
                                                                                              stellt für viele Anlagenbesitzer eine attraktive
                                                                                              Alternative zur Stromeinspeisung ins Netz dar.
                                                                                              Denn bisher wurde ihm oft nur ein Produkti-
                                                                                              onskostenanteil erstattet (rund 8 Rp/kWh) und
                                                                                              er musste den Strom teuer zurückkaufen, inklu-
                                                                                              sive Netzkosten. Pro Kilowattstunde bezahlte
                                                                                              er 18 bis 22 Rp.

                                                                                              Neue Förderinstrumente
                                                                                              unterstützen den
                                                                                              Eigenverbrauch

                                                                                              Der Trend zum Eigenverbrauch wird verstärkt
                                                                                              durch die neuen Regelungen bei der kostende-
                                                                                              ckenden Einspeisevergütung (KEV), die seit
                                                                                              Anfang 2014 gelten. Bei Anlagen bis 10 kW
                                                                                              wurde die KEV durch eine Einmalvergütung
                                                                                              abgelöst; bei einer Anlagengrösse von 10 bis
Das Mehrfamilienhaus am Kirchrainweg in Kriens nutzt den Strom vom eigenen Dach.
Ein intelligentes Lastmanagement steuerte Wärmepumpe, Wasch- und Abwaschmaschine.             30 kW kann der Betreiber zwischen KEV und
Für diese innovative Lösung mussten die Haushaltsgeräte teilweise nachgerüstet werden.        Einmalvergütung wählen. Angesichts der nach
Quelle: Aura Fotoagentur                                                                      wie vor langen Wartelisten bei der KEV und

10     UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15
Energietechnik

     Eigenverbrauch mit Solarspeicher
                                                                                                                                                  Nationale Photovoltaik-
                   5.000                                                                                                                          Tagung 2015
                                            Solarstrom Netzeinspeisung                                       Ladung Batterie mit PV-Strom

                   3.750                                                                                                                          Die Themen Eigenverbrauch, dezentrale
Leistung in Watt

                                                                                                                                                  Energiespeicher und damit verbundene
                                                                                                                                                  Chancen für die Anlagenbesitzer, So-
                   2.500
                                                                                                                                                  larunternehmen und Netzbetreiber sind
                                                                                                                                                  Schwerpunkte an der 13. Nationalen
                   1.250                                                                                                                          Photovoltaik-Tagung vom 16. und 17.
                                                                                                                                                  März 2015 im Congress Center Basel.
                                                                                                                                                  Organisiert vom Bundesamt für Energie,
                      0
                       00:00         03:00           06:00          09:00     12:00          15:00          18:00         21:00         00:00     Swissolar und dem Verband Schweize-
                           Strombezug aus          Netzstrombezug           Zeitgleicher Energieverbrauch            Strombezug aus Batterie      rischer Elektrizitätsunternehmen VSE,
                           Batterie
                                                                                                                                                  beleuchtet die Tagung die politische
    Jahresbilanz                                                                                                                                  Entwicklung im Bereich der KEV und des
                                                                                                                                                  Eigenverbrauchs, die künftige Preisent-
                                     0%                                     -30 %                                   -60 %                         wicklung bei PV-Anlagen sowie die neus-
                                                                                                                                                  ten Forschungs- und Technologieansätze.
                                                                                                                    mit                           Informationen und Anmeldung:
                                     ohne                                   mit                                     Solaranlage
Solarstromproduktion    und Haushaltsstromverbrauch
                   Solaranlage                        im Tagesverlauf: Mitund
                                              Solaranlage                  einem  intelligenten
                                                                              Speicher                                                            www.swissolar.ch/pv2015
Zusammenspiel
 www.swissolar.ch von zeitgleichem Eigenverbrauch, lokalem Energiespeicher und Stromnetz
kann ein grosser Teil des Stroms vom Dach selbst genutzt werden. Übers Jahr gerechnet lässt
sich der Strombezug vom Netz um 60 bis 70% senken. Quelle: Swissolar

der vorgesehenen Absenkung der Vergütungen
werden sich viele Bauherrschaften überlegen,
auf eine Einmalvergütung mit Eigenverbrauch
zu setzen. «Für ein KMU, das tagsüber viel
Strom benötigt, ist unter den aktuellen Rah-
menbedingungen die Kombination von Ein-
malvergütung und Eigenverbrauch attraktiv»,
erklärt Thomas Jäggi von der EES Jäggi-Bigler
AG. Anlagen von mehr als 30 kW können aktu-
ell nicht von der Einmalvergütung profitieren,
was aber im Rahmen der Energiestrategie
geändert werden soll.

Intelligente Vernetzung der
Haustechnik
                                                                                       Im neuen BFH-CSEM Energy Storage Research Center werden Speicher-
Als Eigenverbrauch gilt, wenn die selbst
                                                                                       und Wandlertechnologien erforscht und geprüft. Im Bild: ein Prüfstand
produzierte Energie am Ort der Produkti-
                                                                                       zur Untersuchung des thermischen Verhaltens von elektrochemischen
on zeitgleich verbraucht wird. Bei einem                                               Speichersystemen. Quelle: BFH
gängigen Verbrauchsmuster wird bei einer
PV-Anlage im Privathaushalt eine Eigen-
verbrauchsrate von 10 bis 20% erreicht – in                                       hängig vom Stromangebot der PV-Anlage                         könnte auch ein lokaler Energiespeicher
Gewerbe-, Industrie- und Bürogebäuden                                             intelligent gesteuert werden. Eine solche                     eingebunden werden.
sind deutlich höhere Eigenverbrauchsanteile                                       Steuereinheit bietet beispielsweise die
möglich. Wenn die Haushalte Geschirr-                                             Firma EES Jäggi-Bigler AG an. Der so                          Swissolar
spüler und Waschmaschinen während der                                             genannte IQ-Manager kann bis zu 100 Ener-                     Neugasse 6
Mittagszeit laufen lassen, kann der Eigen-                                        gieverbraucher mit Smart-Grid-Fähigkeiten                     8005 Zürich
verbrauch um rund 10% gesteigert werden.                                          steuern. «Die Nachfrage ist gross», erklärt                   Tel. 044 250 88 33
Noch höhere Eigenverbrauchsraten sind                                             Thomas Jäggi. «Mit der Steuerung kann der                     Fax 044 250 88 35
möglich, wenn grössere Verbraucher wie                                            Eigenverbrauch im besten Fall auf annä-                       info@swisssolar.ch
Wärmepumpe oder Warmwasserboiler ab-                                              hernd 80 % gesteigert werden.» Und künftig                    www.swisssolar.ch

                                                                                                                                                        UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15    11
Energietechnik

Mehr Energie und Rohstoffe
Klärschlamm, Grünabfälle,                        auch einige Nachteile: Sie verarbeiten nur ein     wieder abgekühlt. Dabei kondensiert eine Flüs-
Produktionsreste aus der                         eingeschränktes Spektrum organischer Stoffe        sigkeit, die Bioöl und Prozesswasser enthält.
                                                 und stehen in Konkurrenz mit dem Anbau von         Die Forscher trennen das hochwertige Öl ab,
Lebensmittelindustrie, Stroh                     Nahrungsmitteln.                                   um es weiter zu nutzen. Das entstandene Gas
oder Tierexkremente – mit                                                                           wird gereinigt und aufgefangen.
dem modularen Konzept der                        Strom, Öl, Gas und Biokohle
                                                 produzieren                                        Die flüssigen, gasförmigen und festen Produkte
«Biobatterie» lässt sich eine                                                                       lassen sich vielfältig weiterverwerten. Das
erheblich grössere Bandbreite                    Nun ist es Wissenschaftlerinnen und Wis-           Öl kann entweder zu Schiffs- und Flugzeug-
von Biomasse energetisch                         senschaftlern vom Fraunhofer-Institut für          kraftstoff verarbeitet werden oder in einem
                                                 Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik           Blockheizkraftwerk – wie auch das Gas – für
verwerten als bisher. Forscher                   UMSICHT gelungen, die Effizienz der Bio-           die Strom- und Wärmeerzeugung genutzt
zeigen, dass sie mit diesem                      gasanlagen erheblich zu steigern. Das von          werden. Das abgetrennte Prozesswasser enthält
Verfahren organische Reststoffe                  ihnen entwickelte Biobatterie-Verfahren            zahlreiche kurzkettige, biologisch abbaubare
                                                 liefert nicht nur Strom und Wärme, sondern         Kohlenstoffverbindungen. Es kann wieder in
in Strom, Wärme, gereinigtes                     auch hochwertige Produkte, wie Gas, Öl und         die Biogasanlage zurückgeführt werden und
Gas, motorentaugliches Öl                        Pflanzenkohle. Diese können je nach Bedarf         so die Methanausbeute steigern. Die Biokohle
und hochwertige Biokohle                         verwertet werden: etwa zur Stromerzeugung,         eignet sich als Bodenverbesserer.
                                                 als Schiffs- oder Flugzeugkraftstoff, als Beimi-
verwandeln können                                schung zu Kraftstoffen oder als Düngemittel.       Aber arbeitet die Biobatterie auch effizient?
                                                 Weiterverarbeitet liefern sie sogar Basisstoffe    «Die Anlage wandelt in einem robusten und
                                                 für die Chemische Industrie.                       kontinuierlichen Prozess über 75 Prozent des
Biogasanlagen sind ein wichtiger Baustein                                                           Energieeinsatzes in qualitativ hochwertige
für die dezentrale Energieversorgung. Sie        Die Biobatterie ist modular aufgebaut und          Energieträger um. Der Wirkungsgrad lässt sich
erzeugen Strom aus nachwachsenden Roh-           besteht aus einem Pool umweltfreundlicher          noch weiter steigern, wenn man mobile Latent-
stoffen und können die stark schwankende         Technologien wie Biogasanlagen, thermi-            wärmespeicher einsetzt», erklärt Hornung. Ein
Wind- und Sonnenenergie ausgleichen. In          schen Speichern, Vergasern und Motoren zur         besonderer Vorteil der Biobatterie ist, dass sich
Deutschland sind bereits 8'000 Anlagen mit       Stromerzeugung. Herzstück des Konzepts ist         das System stufenweise ausbauen lässt. «Das
einer elektrischen Leistung von insgesamt 3,75   das thermo-katalytische Reforming (TCR®).          ist für die Betreiber finanziell sehr interessant.
Gigawatt in Betrieb – das entspricht etwa drei   Damit bauen die Experten Kohlenstoffe aus          Denn für den Start sind keine hohen Investitio-
Kernkraftwerken. Aber die Anlagen haben          organischem Material wie beispielsweise            nen notwendig, wie unsere Wirtschaftlichkeits-
                                                 Gärresten aus Biogasanlagen und der Bioetha-       analysen belegen», führt Hornung aus. Die Sus-
                                                 nolproduktion, industriellen Biomasseabfällen,     teen Technologies GmbH, eine Ausgründung
                                                 Klärschlämme, Stroh, Holzreste oder Tierex-        von UMSICHT, setzt das Konzept Biobatterie
                                                 kremente um. Das Ergebnis: Öl, Gas und Bio-        bereits gemeinsam mit Kooperationspartnern
                                                 koks. «Der besondere Vorteil der Biobatterie       im In- und Ausland in grossen Pilotanlagen in
                                                 ist, dass wir eine Vielzahl von Ausgangsstoffen    die Praxis um.
                                                 verwerten können, die sonst oft aufwändig
                                                 entsorgt werden müssten», erklärt Professor
                                                 Andreas Hornung, Leiter des UMSICHT am
                                                 Institutsteil Sulzbach-Rosenberg.

                                                 Pilotanlage verarbeitet
                                                 biogene Reststoffe

                                                 Dass dies auch in der Praxis funktioniert, zei-
Mit dem modularen Konzept der                    gen die Forscherinnen und Forscher an einer
«Biobatterie» lässt sich eine erheblich          Pilotanlage, die etwa 30 kg Gärreste in der
grössere Bandbreite von Biomasse
                                                 Stunde verwertet. Die Ausgangsstoffe wandern       Weitere Informationen:
energetisch verwerten als bisher. Mit
diesem Verfahren lassen sich organische          zunächst durch eine Schleuse unter Sauerstoff-     Matthias Herms M.A.
Reststoffe in Strom, Wärme, gereinigtes          ausschluss in eine sich kontinuierlich drehende    Gruppenleiter Unternehmenskommunikation
Gas, motorentaugliches Öl und                    Schnecke. Dort wird das Material erhitzt und       Telefon +49 9661 908-413
hochwertige Biokohle verwandeln.                 in Biokohle sowie flüchtige Dämpfe zerlegt.        Fax +49 9661 908-401
© Fraunhofer UMSICHT                             Die Dämpfe werden weiter erhitzt und dann          www.umsicht-suro.fraunhofer.de

12     UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15
Internationale Leitmesse für
                                                               Technische Textilien und Vliesstoffe

                                                                                 recyclability
                                                                                           ecology
                                                                                    sustainability
                                                                                        prevention
Der Master für anspruchsvolle
Ingenieurinnen und Ingenieure
Schaffen Sie exzellente Voraussetzungen für Ihre Karriere in
Umwelttechnik oder im Bau- und Planungswesen, indem
Sie Ihre Kompetenzen durch praxisnahe Projekte und
profunde Kenntnisse der neuesten Technologien vertiefen.
Gestalten Sie Ihre Zukunft aktiv mit einem Masterabschluss
der HSR Hochschule für Technik Rapperswil in:

Civil Engineering
Suchen Sie sich Ihre Schwerpunkte wie Bauwerkserhaltung,

                                                                                  4. – 7. 5. 2015
Geotechnik, Umweltingenieurwesen und Wasserbau aus
und vertiefen Sie sich in Themen wie Konstruktion,

                                                                                  Frankfurt am Main
Werterhaltung, Nachhaltigkeit von Bauwerken und Natur-
gefahren.

Environmental Engineering                                                         www.techtextil.com
Vertiefen Sie sich in interdisziplinären Forschungsprojekten
aus den Schwerpunkten Technischer Umweltschutz,                                   info@ch.messefrankfurt.com
Allgemeine Energietechnik oder Erneuerbare Energien.                              Tel. +41 44 503 94 00

Raumentwicklung und Landschaftsarchitektur
Wählen Sie einen oder mehrere Forschungsschwerpunkte
aus der Raumplanung, der Stadtplanung, der Verkehrs-
planung, der Landschaftsentwicklung sowie aus Planung
und Entwurf urbaner Freiräume.

Jetzt informieren und bis 31. März 2015 anmelden.
Studienbeginn: 14. September 2015

www.hsr.ch / master                                                               parallel zu:
T 055 222 41 11, mse@hsr.ch
Wasseraufbereitung

Revision der Gewässerschutzverordnung
für bessere Wasserqualität
Verschiedene Stoffe gelangen                    gangen. Die Gewässer werden jedoch immer         pro Jahr erheben dürfen. Damit die Kantone
durch menschliche Aktivitäten                   mehr durch Chemikalien, Medikamente und          die Wirksamkeit der von ihnen getroffenen
                                                Pflanzenschutzmittel belastet, die bereits in    Massnahmen in den Oberflächengewässern
in die Gewässer, wo sie eine                    sehr geringen Konzentrationen die Lebewesen      überprüfen können, wird in der Verordnungs-
Gefahr für die Umwelt und                       in den Gewässern schädigen und das Trinkwas-     änderung vorgeschlagen, die Spurenstoffe
das Trinkwasser darstellen                      ser verunreinigen können.                        neu einheitlich aufgrund ihrer Wirkung auf
                                                                                                 Wasserlebewesen zu beurteilen.
können. Um Gegensteuer zu                       Im März 2014 hat das Parlament eine Ände-        Darüber hinaus sind weitere Massnahmen vor-
geben, will das UVEK die                        rung des Gewässerschutzgesetzes (GSchG)          gesehen, darunter eine Anpassung der Grund-
Gewässerschutzverordnung                        beschlossen. Sie sieht die landesweite Fi-       wasserschutzzonen in Karstregionen sowie
                                                nanzierung der Ausrüstung von rund 100           die Erstellung einer nationalen elektronischen
so revidieren, dass                             Abwasserreinigungsanlagen (ARA) mit einer        Gewässerschutzkarte durch das Bundesamt für
Spurenstoffe in den                             zusätzlichen Reinigungsstufe zur Beseiti-        Umwelt (BAFU).
Abwasserreinigungsanlagen                       gung von Spurenstoffen vor. Durch diesen
                                                gezielten Ausbau sollte es möglich sein, rund    Auch werden Bestimmungen zum Gewässer-
beseitigt werden. Zudem dient                   50 Prozent der Spurenstoffe aus dem Wasser       raum präzisiert. Es handelt sich um weitere
die Revision der Harmonisierung                 zu eliminieren und folglich die Wasserqualität   Regelungen für Anlagen (Dauerkulturen, Gü-
der Normen für die Beurteilung                  zahlreicher belasteter Fliessgewässer deutlich   terwege) und sehr kleine Gewässer. Darüber
                                                zu verbessern.                                   hinaus soll sichergestellt werden, dass das
des Zustands der Gewässer.                                                                       ackerfähige Kulturland weiterhin zu den kan-
Das UVEK hat diese Vorschläge                   Die vom Eidgenössischen Departement für          tonalen Kontingenten an Fruchtfolgeflächen
am 22. Dezember 2014 in die                     Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation       angerechnet werden kann.
                                                (UVEK) vorgeschlagenen Änderungen der            Die Anhörung dauert bis zum 31. März 2015.
Anhörung geschickt.                             Gewässerschutzverordnung (GSchV) regeln
                                                die Gewährung von Bundesbeiträgen an die
                                                Sanierungsarbeiten und die Kriterien, nach
Dank dem Ausbau der Abwasserreinigung           welchen bestimmt wird, welche ARA ausge-         Adresse für Rückfragen:
seit den 1980er-Jahren ist die Verunreinigung   rüstet werden sollen. Die ARA sollen neu pro     Sektion Medien BAFU
der Gewässer in der Schweiz mit Nährstoffen,    Einwohnerin und Einwohner, die ihnen ange-       Tel. 058 462 90 00
insbesondere mit Phosphor, deutlich zurückge-   schlossen sind, eine Abgabe von neun Franken     mediendienst@bafu.admin.ch

14     UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15
Wasseraufbereitung

Meer als Quelle für Trinkwasser
Hightech-Apparatur soll teure,                                                                      angebotes auf der Erde besteht aus Salzwasser.
energiefressende Technologie                                                                        Unser Plan ist es, diese wertvolle Ressource
                                                                                                    anzuzapfen. Heute stammen nur etwa 0,7 Pro-
ablösen                                                                                             zent des Trinkwassers aus der Entsalzung», so
                                                                                                    Desolenator-CEO William Janssen.
Das Start-up Desolenator http://desolenator.
com will mithilfe von Solarenergie Meerwasser                                                       Kapital durch Indiegogo
in Trinkwasser verwandeln und dazu beitragen,
dass eine Mrd. Menschen, die keinen Zugang                                                          Dem Desolenator-Gründer zufolge werden
zu Trinkwasser haben, diesen erhalten. Die                                                          zwar 0,5 Prozent des globalen Energie-
patentierte Technik wandelt Salzwasser und                                                          verbrauchs für die Entsalzung von Wasser
schmutziges Wasser vom Landesinneren in                                                             aufgewendet. Dies zeige am Ende des Tages
Trinkwasser um - bis zu 15 Liter pro Tag.                                                           jedoch, wie teuer und ineffizient die heutigen
                                                                                                    Methoden der Meerwasserentsalzung sind.
Langfristiges Konzept                                                                               Janssens Produkt ist derzeit noch ein Prototyp.
                                                                                                    Mittels der Crowdfunding-Plattform Indiegogo
                                                       Quelle: creative collection
Das Gerät kommt ohne Kleinteile oder bewegli-                                                       http://indiegogo.com wird jedoch langfristig
che Filter aus, was die Instandhaltung erheblich   Wasserunabhängigkeit derjenigen Menschen         die Marktreife angestrebt.
vereinfacht. Eine einmalige Investition sollte     dar, die es am meisten benötigen.
dem Unternehmen nach reichen, um Haushalte         Klimawandel und Bevölkerungswachstum
für 20 Jahre mit Wasser zu versorgen. Das Ge-      führen in vielen Regionen der Welt zu Was-
rät stellt laut Desolenator eine Quelle für die    serkrisen. «97 Prozent des gesamten Wasser-      www.pressetext.com

Mobile Wasseraufbereitung
Die Umweltstandards für                            das gereinigte Wasser kann auch eingeleitet      Millionen Liter Wasser pro Jahr eingespart
die Ableitung von Prozess-                         werden.                                          werden können.

Abwässern in der Bauindustrie                      Kreislaufführung spart                           Breite Palette von
werden zunehmend                                   Wasser und Kosten                                Anwendungen
anspruchsvoller. Das Linzer
                                                   Die industrielle Verwendung von Wasser und       Die Reprotex-Anlage kommt für eine Viel-
Unternehmen Reprotex hat in                        hier im Speziellen für den Abtrag von Materi-    zahl von Anwendungen in Frage: Beton-
den vergangenen Jahren eine                        alschichten wie Beton, Bitumen, Lacken etc.      abtrag, Betonschneiden, Tunnelsanierung,
innovative Aufbereitungsanlage                     ist nach wie vor stark im Steigen. Musste das    Bodenmarkierungs-Entfernung, Griffigkeits-
                                                   beim Einsatz von Hochdrucktechnik entste-        verbesserung (z.B. Runways), Schiffsentla-
für Prozess-Abwässer entwickelt                    hende Abwasser bislang entweder zur Gänze        ckung, etc.
und marktreif gemacht.                             deponiert bzw. im Wege einer Kaskade von         Die Anlagen von Reprotex werden nach
                                                   Sedimentationsfiltern gereinigt werden, bietet   Anforderungen des Kunden spezifiziert und
                                                   Reprotex eine innovative Alternative. Die        werden entweder auf Mietbasis zur Verfügung
Flexibler Einsatz auf der                          mobile Aufbereitungsanlage ermöglicht eine       gestellt oder vom Kunden direkt investiert.
Baustelle                                          Recyclierung von 90% des anfallenden Ab-
                                                   wassers und damit eine Kreislaufführung zur
Die Innovation der Reprotex-Entwicklung            Wiederverwendung im Arbeitsprozess. Mit          Reprotex GmbH
besteht vor allem in der Mobilität der Anlage,     dem Reprotex-Verfahren kann die wertvolle        Hafenstr 47-51
die direkt auf der Baustelle eingesetzt werden     Ressource Wasser enorm geschont werden,          A-4020 Linz
kann, wo das Schmutzwasser anfällt. Damit          da bereits bei einer einzigen Anlage, wie bei    h.burger@reprotex.com
erübrigen sich lange Transportwege und             Bausanierungsmassnahmen üblich, rund 5           www.reprotex.com

                                                                                                            UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15       15
Bautechnik

Startschuss zum ersten 2000-Watt-Areal
der Zentralschweiz
Das Projekt Schweighof im
Süden von Luzern geht in die
Umsetzungsphase: Am Freitag,
23. Januar 2015 erfolgte
der offizielle «Spatenstich»
mit der Übergabe des
2000-Watt-Zertifikats durch
EnergieSchweiz. Bereits sind
Vorbereitungsarbeiten wie die
Verlegung der Wasserleitungen
in Gang. 2016 starten die
ersten Investoren mit dem Bau
ihrer Wohnhäuser.

In den kommenden zehn Jahren entsteht mit
dem Schweighof im Süden von Luzern ein           Projekt mit überregionaler                        nisse vorbildlich vereint: Hier entsteht ein
neues urbanes Quartier mit 17 Wohnhäusern        Ausstrahlungskraft                                topmodernes Quartier mit einer hervorragen-
sowie vier Gewerbe- und Dienstleistungsge-                                                         den Infrastruktur, welches höchste Standards
bäuden auf einer Fläche von 67‘000 m2. Es ist    Der Startschuss zur Spatenstich-Veranstaltung     bietet und gleichzeitig auf einer nachhaltig
das erste Areal in der Zentralschweiz, welches   erfolgte mit einer Podiumsdiskussion unter        ausgerichteten Philosophie basiert.»
das 2000-Watt-Label besitzt und somit über       Beteiligung von zwei Investorenvertretern         Es sind innovative Massnahmen wie die Boh-
alle Bauten hinweg hohe Ansprüche an die         sowie des Krienser Gemeindepräsidenten Paul       rung und Energienutzung von Grundwasser
Nachhaltigkeit erfüllt. Realisiert wird das      Winiker und 2000-Watt-Experten Bruno Bébié.       in 80 Metern Tiefe oder mutige architektoni-
Projekt durch eine Investorengemeinschaft,       Stellvertretend für die sechs Investorenpartner   sche Ansätze, mit der sich das Projekt Gehör
bestehend aus der Luzerner Pensionskasse, der    hob Gerhard Moser von der PKG Pensions-           über die Zentralschweiz hinaus verschafft.
PKG Pensionskasse, der Ringpark AG/Linsi         kasse die Besonderheit des Projekts hervor:       Eine Tatsache, die auch dem gesamten Ent-
AG, der Schweighofpark AG, der St. Anna          «Beim Schweighof werden ökologische und           wicklungsschwerpunkt Luzern Süd weiteren
Stiftung sowie der Suva.                         wirtschaftliche Faktoren sowie Nutzerbedürf-      Aufschwung verleiht, wie Gemeindepräsident
                                                                                                   Winiker betonte. Sinnbildlich enthüllten die
                                                                                                   Verantwortlichen – anstelle eines traditionellen
                                                                                                   Spatenstichs – einen massgefertigten Wetter-
                                                                                                   hahn auf dem Gelände. Als Symbol für den
                                                                                                   Pioniergeist des Projekts wird dieser während
                                                                                                   der kommenden Bauzeit stehen bleiben und
                                                                                                   dereinst einen permanenten Standort auf dem
                                                                                                   zentralen Dorfplatz erhalten.

                                                                                                   Erstes 2000-Watt-Areal der
                                                                                                   Zentralschweiz

                                                                                                   Kennzeichnend für die Innovationskraft
                                                                                                   des Projekts ist die Auszeichnung mit dem
                                                                                                   2000-Watt-Label von EnergieSchweiz. An-
                                                                                                   lässlich des Spatenstichs erfolgte die Zertifi-
                                                                                                   katsübergabe durch Bruno Bébié, Energiebe-
                                                                                                   auftragter der Stadt Zürich, Mitbegründer und
                                                                                                   Senior Experte der 2000-Watt-Gesellschaft an

16     UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15
Bautechnik                            Schneckenpressen von H&G.
                                                                                                      Für große Abmessungen.
                                                                                                      Für verschiedenste Materialien.
                                                                                                      Wirtschaftlich.
Verena Theiler, Mitglied der Arealeigentümerin                                                        Zuverlässig.
                                                                                                      Schnell.
Erbengemeinschaft Theiler-Buholzer.                Fakten zum Schweighof

Für Bruno Bébié verfügt das Schweighof-Pro-        Projektübersicht:
jekt aufgrund seiner Komplexität über eine Mo-     Auf dem Schweighofareal in Kriens wird
dellfunktion für andere Vorhaben: «Wir haben       ein neues urbanes Quartier realisiert. Es
es hier mit einem relativ grossen und vielseitig   bietet hohe Wohn- und Verweilqualität,
genutzten Areal zu tun. Ein Gesamtkonzept          wirkt inspirierend und nutzt Synergien aus
von einer solchen Dimension kompromisslos          Wohnen, Wirtschaft und Bildung. Herzstück
auf Energieeffizienz und einen nachhaltigen        der autofreien Überbauung ist der «Dorf-
Ressourcenumgang auszurichten, ist sowohl in       platz» mit quartierorientierten Nutzungen.
finanzieller als auch konzeptioneller Hinsicht     Um dieses Zentrum herum sind in lockerer
äusserst aufwändig. Gleichzeitig zeigt es, dass    Form Wohnbauten in einer Parkanlage
es im Bereich des Möglichen liegt.»                angeordnet. Geplant sind 17 Wohnhäuser
                                                   mit insgesamt bis zu 600 Mietwohnungen
Start Hochbau im Herbst/                           (keine Eigentumswohnungen). Ergänzend zu
Winter 2015                                        den Wohnobjekten sind vier Gewerbe- und
                                                   Dienstleistungsgebäude geplant, welche von
Bereits im Februar beginnen die Arbeiten an        Unternehmen und Bildungsinstitutionen
der Tiefgarage und die Vorarbeiten für den         genutzt werden sollen.
Hochbau. Die Bebauung des Areals erfolgt
etappenweise, als Erstes werden ab circa           Grundstückgrösse:
Frühjahr 2016 die Wohnobjekte der SUVA,            67‘000 m2
PKG Pensionskasse und Luzerner Pensions-
kasse umgesetzt. Die ersten Wohnungen sind         Nutzung:
voraussichtlich im Jahr 2017 bezugsbereit, die     Wohnen: Vorgesehen ist die Realisierung
Fertigstellung des gesamten Quartiers erfolgt      von ca. 500 bis 600 Mietwohnungen, welche
nach Massgabe der Nachfrage und ist auf circa      Platz für 1‘200 bis 1‘800 Personen bieten.
2025 terminiert.
                                                   Dienstleistung/Gewerbe:
Die Begründung der                                 Das Areal umfasst total 29‘000 m2 Dienstleis-
2000-Watt-Zertifizierung                           tungs- und Gewerbeflächen. Die unterneh-
                                                   merischen Ansiedlungen sollen dereinst Platz
• Heizung, Warmwasser und Kühlung sollen           für 1‘200 bis 1‘500 Arbeitsplätze bieten.
  auf dem Schweighofareal mit erneuerbarer
  Energie sichergestellt werden.                   Kosten:
• Sämtliche Neubauten werden im Minergie-          Das gesamte Investitionsvolumen beträgt
  Standard realisiert.                             rund 500 Mio. CHF.
• Die Graue Energie, d.h. die Energie, die für
  die Baustoffproduktion verwendet wird, soll      Timing:
  bestmöglich reduziert werden.                    Die Bebauung erfolgt in Etappen. Verläuft
• Das Schweighofareal ist gut an den ÖV an-        alles nach Plan, werden ab 2017 die ersten
  geschlossen. Die S-Bahn-Haltestelle Matten-      Objekte bezugsbereit sein, voraussichtlich
  hof liegt in unmittelbarer Nähe. Die Zugfahrt    wird das Gesamtprojekt etwa im Jahr 2025
  ins Luzerner Stadtzentrum dauert 5 Minuten.      abgeschlossen.

                                                   Investoren:
Kontakt                                            Arealeigentümerin:
Für weitere Informationen wenden Sie sich          Erbengemeinschaft Theiler-Buholzer, Kriens         Wir finden die beste Lösung
bitte an Guido Cavelti, Projektkoordinator                                                            für Ihre spezielle Situation.
Schweighof:                                        Investoren:                                        Sprechen Sie mit uns.
                                                   Luzerner Pensionskasse                             Telefon +49(0)2736/5096-0
Tel. 044 299 95 91                                 PKG Pensionskasse                                  www.hg-systems.com
Fax 044 299 95 80                                  Ringpark AG
guido.cavelti@schweighof-luzern.ch                 Linsi AG
                                                   Schweighofpark AG
Weitere Detailinformationen zum Projekt            St. Anna Stiftung
finden Sie unter www.schweighof-luzern.ch          Suva
                                                                                                      Entsorgungssysteme GmbH, Burbach (D)

                                                                                             RZ_H&G-Umw.Schweiz.indd 1                  23.01.14 16:01
Bautechnik

Forschen für die Energiewende
Roadmap für energieeffiziente Gebäude und Quartiere

Atomausstieg, Reduktion der
CO2-Emissionen: Damit die
Energiestrategie des Bundes
umgesetzt werden kann, muss
die energetische Sanierung des
Schweizer Gebäudeparks rasch
vorangetrieben werden. Unter
der Leitung der Empa haben
sich am 22. und 23. Januar
rund 70 führende Forscher
der Schweiz getroffen, und
eine Forschungs-Roadmap für
energieeffiziente Gebäude und
Quartiere ausgearbeitet. Die
ersten Ergebnisse liegen vor.                   Rund 70 Forschende des SCCER trafen sich im Reka Feriendorf Blatten-Belalp, einem
                                                Leuchtturmprojekt des Bundesamts für Energie, um die Forschungs-Roadmap für
                                                energieeffiziente Gebäude und Quartiere für die nächsten Jahre zu erarbeiten.
Rund 70 Forschende der Empa, der ETH
Zürich, der EPF Lausanne, der Hochschule
                                                High-Tech-Dämmmaterialien,
Luzern, der Universität Genf und der Fach-                                                        für Technologie und Innovation (KTI), rief er
                                                intelligente Automation und
hochschule Nordwestschweiz trafen sich Ende                                                       acht Kompetenzzentren («Swiss Competence
                                                vernetzte Gebäude
letzter Woche zu einem Workshop des Schwei-                                                       Centers for Energy Research», SCCER) ins
zer Kompetenzzentrums für energieeffiziente     Als wichtigste Massnahmen haben die Forscher      Leben, die in den Themen Biomasse, Speiche-
Gebäude und Quartiere («Swiss Competence        in ihrer Roadmap drei Punkte herausgestrichen.    rung, Netze, Energiebereitstellung, rechtliche
Center for Energy Research» SCCER FEEBD).       Zum einen günstigere Hochleistungsdämmun-         und ökonomische Aspekte, Mobilität, sowie
Im Reka Feriendorf Blatten-Belalp, einem        gen für den Schweizer Gebäudepark. Dazu           Energieeffizienz in Gebäuden und Quartieren
Leuchtturmprojekt des Bundesamts für Ener-      wird die Forschung im Bereich Aerogele            und in Industrieprozessen forschen.
gie (BFE), das nach ökologisch nachhaltigen     intensiviert, damit in den nächsten Jahren
Richtlinien gebaut wurde und solar betrieben    neue Produkte zur Marktreife gebracht werden
wird, erarbeiteten sie eine Forschungs-         können. Zum anderen sollen intelligente Au-       Weitere Informationen
Roadmap, um den Energiebedarf bestehender       tomatisationssysteme dazu beitragen, Gebäude      Dr. Peter Richner
und zukünftiger Gebäude deutlich zu senken.     energetisch optimal zu betreiben. Und schliess-   Empa, Leiter SCCER «Future Energy Efficient
Demnach soll der Schweizer Gebäudepark bis      lich soll durch die Vernetzung von Gebäuden       Buildings & Districts»
2050 fünfmal weniger Energie verbrauchen;       – und zwar nicht nur elektrisch, sondern auch     Tel. +41 58 765 41 40
insbesondere sollen möglichst keine fossilen    thermisch – zusätzlich Energie eingespart         E-Mail: peter.richner@empa.ch
Energieträger wie Gas und Öl zum Heizen und     werden. Damit lassen sich lokale Energieres-
für Warmwasser mehr eingesetzt werden. Um       sourcen effizient und effektiv nutzen.            Prof. Matthias Sulzer
dies zu ermöglichen, muss die Anzahl energe-    Mit dem Aktionsplan «Koordinierte Energie-        Hochschule Luzern, Energie- & Gebäude-
tischer Renovierungen – also die Erneuerungs-   forschung Schweiz» vernetzt der Bundesrat         technik
rate des gesamten Gebäudeparks – von heute      die Kompetenzen der Schweizer Hochschulen.        Tel. +41 41 349 39 93
einem auf zwei Prozent verdoppelt werden.       Finanziert und gesteuert durch die Kommission     E-Mail: matthias.sulzer@hslu.ch

18     UMWELTTECHNIK SCHWEIZ 1-2/15
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