DEPONIERST DU NOCH ODER WÄSCHST DU SCHON? - FSKB
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03|2021 Mai | Juni 53. Jahrgang L’ INDUSTRIE SUISSE DES MATÉRIAUX DE CONSTRUCTION www.baunetzwerk.biz www.ffag.ch DEPONIERST DU NOCH ODER WÄSCHST DU SCHON? Neubau der Bodenwaschanlage und RC-Aufbereitungsanlage für die Surer UPREC AG im Auhafen in 4132 Muttenz Baselland Bauherr: Surer UPREC AG Generalunternehmer: Frei Fördertechnik AG Sie möchten etwas sehen? Jetzt QR-Code scannen.
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Vorwort & Avant-Propos Biodiversität, aber wie? Biodiversité comment? A près la vague verte de 2019, la Suisse est maintenant balayée par un raz-de- marée d’initiatives environnementales. La dernière en date est « l’initiative bio- diversité ». Cette initiative ne demande pas autre chose que de mettre une cloche à fromage sur notre pays. D’une part elle entend augmenter fortement N la surface des zones protégées en Suisse. ach der grünen Welle von 2019 wird D’autre part elle veut limiter la marge de manœuvre die Schweiz derzeit von einer Flutwelle des autorités cantonales et fédérales lors de la pesée von Umweltinitiativen überrollt. Bei des intérêts pour un projet situé à proximité ou dans der neusten handelt une telle zone protégée. Par ailleurs elle remet en es sich um die „Biodiversitätsinitia- question la densification du milieu bâti, car selon tive“. Diese Initiative fordert nichts „Die Initiative les initiant, cette densification dénature la physio- anderes, als dass eine Käseglocke bestraft unsere nomie de nos villes et villages. C’est le serpent qui über unser Land gestülpt wird. se mord la queue, si l’on se souvient que la densifica- Zum einen will sie die Fläche der Branche und tritt tion a été demandée par les milieux environnemen- Schutzgebiete deutlich vergrös- ihren Beitrag zur taliste eux-mêmes, dans le but de freiner le mitage sern. Andererseits will sie den Artenvielfalt mit du territoire. En voulant enlever toute marge de Handlungsspielraum der kantona- manœuvre aux autorités cantonale et fédérale dans len und eidgenössischen Behörden Füssen.“ le cadre des pesées d’intérêts, l’ini- bei der Interessenabwägung für «L’initiative tiative condamne notre branche et Projekte, die in der Nähe oder in einem solchen Schutzgebiet situiert sind, einschränken. Zudem condamne notre foule aux pieds sa contribution à la biodiversité. En effet, les sites d’ex- hinterfragt sie die Verdichtung bebauter Siedlungs- branche et foule tractions de sable et gravier sont des gebiete, weil diese Verdichtung nach Meinung der aux pieds sa utilisations temporaires du sol fores- Initiatoren die Physiognomie unserer Städte und Dörfer denaturiert. contribution à la tier ou agricole. Pendant l’extraction ils offrent des surfaces uniques pour Die Initiative bestraft unsere Branche und unter- biodiversité.» la survie et le développement des gräbt ihren Beitrag zur Artenvielfalt, indem sie espèces pionnières végétales et ani- den kantonalen und eidgenössischen Behörden males en Suisse et après l’extraction bei der Interessenabwägung den Ermessensspiel- ils retournent à leur affectation première. Nous avons raum eingrenzt. Bei Sand- und Kiesabbaustätten confiance dans les lois qui encadrent déjà strictement handelt es sich um temporär genutzte Forst- oder nos activités, dans les autorités qui sanctionnent nos Landwirtschaftszonen. Während des Abbaus bieten projets et dans les larges voies de recours octroyées sie einzigartige Flächen für das Überleben und die aux associations environnementales. Nous n’avons Entwicklung von Pionierpflanzen- und -tierarten par contre pas besoin de « cloche à fromage » et reje- in der Schweiz, und nach dem Abbau erlangen sie tons cette initiative. ihren ursprünglichen Zustand zurück. Wir vertrauen den Gesetzen, die bereits einen strengen Rahmen für unsere Aktivitäten vorgeben, den Behörden, die unsere Projekte genehmigen und den umfangreichen Beschwerdemöglichkeiten, die Umweltverbänden zur Verfügung stehen. Lionel Lathion, Eine „Käseglocke“ jedoch benötigen wir nicht, und Präsident FSKB wir lehnen diese Initiative ab. Président ASGB DSB 03/2021 3
2021 3 Fotos: Case | Zirkulit AG | Heidelberger Cement | Messe München » baunetzwerk.biz Gemeinsamer Onlineauftritt der Fachzeit 36 schriften: Steinbruch & Sandgrube, Straßen- & Tiefbau, Asphalt & Bitumen und Die Schweizer Baustoff-Industrie Chefredaktion: Volker Müller (vm) Case-Radlader Giesel Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Tel.: 0511 8550-3134, Fax: 0511 8550-3157 E-Mail: volker.mueller@schluetersche.de Abo- und Vertriebsservice Tel. 0511 8550-2423, Fax 0511 8550-2405 E-Mail: vertrieb@schluetersche.de Erscheinungsweise: der G-Serie Jährlich mit 6 Ausgaben Als gesamte Baureihe bietet die neue G-Serie Evolution mehr Produktität, höhere Effizienz und mehr Verfügbarkeit. 4 DSB 03/2021
FSKB AKTUELL 06 Biodiversität Revision NHG und Gegenvorschlag 08 Jahresversammlung SwissBeton Aktive Kommissionsarbeit 10 Rücktitt aus dem FSKB-Vorstand Gespräch mit Bobby Arnold WIRTSCHAFT UND POLITIK 16 Bauwirtschaft Der Weg des Dialoges in der Pandemie 17 Cemsuisse Aktuelle Zahlen 1. Quartal 2021 18 Beschaffungswesen Astra tätigte 3‘662 Beschaffungen 30 RECYCLING 21 Kreislaufwirtschaft als Ziel Nachhaltiger bauen 24 Innovatives Baustoff-Recycling Kreislaufwirtschaft in der Industrie 25 Kreislauf-Initiative Kanton Zürich Politik kommt mit Gegenvorschlag Zirkuläres Bauen liegt BAUSTOFFE absolut im Trend 28 Simulation im Felslabor Neue Analysen der Empa-Forschung 30 Zirkulit Beton für die Schweiz Die Unternehmen Eberhard und Kästli machen den ersten zirkulä- Zusammenarbeit von Eberhard und Kästli ren Beton für die ganze Schweiz verfügbar. 32 Lösung mit Porenbeton Sanierung von Parkdecks BAUMASCHINEN 36 Radlader von Case Die neue G-Serie Evolution 38 Betonfertiger Teamleistung im Verbund 40 Volvo mischt mit Neuer Bagger in der 35-Tonnen-Klasse 32 47 BRANCHE 48 Bamag Road-Show Tour durch die ganze Schweiz 50 Vollelektrischer Betonmischer Beton-Lösung bauma auf Oktober Liebherr liefert Maschine an Kibag IMPRESSUM für Parkdecks 2022 verschoben 59 Pflichtangaben ZUR ANZEIGE AUF DER TITELSEITE Anlagen-Neubau für die Surer Gruppe Frei Fördertechnik AG Schwarzbachstrasse 26 3113 Rubigen Das Portfolio der Surer Uprec AG Fördertechnik AG Anlagen von der reicht von der Aufbereitung von Planung bis zur Fertigung und Inbe- Tel +41 31 720 56 56 mineralischen Bauabfällen, Entsorgung triebnahme. Fax +41 31 720 56 55 von Abfällen bis zur Herstellung von Schweizer Qualität, Innovation, hohe Kalksteinprodukten und Steinkörben. Produktivität und Sicherheit zeichnen info@ffag.ch Als Generalunternehmen erstellt Frei die Marke Frei aus. www.ffag.ch DSB 03/2021 5
FSKB Aktuell Foto: FSKB Renaturierte Kiesgruben sind wichtige Lebensräume für viele Fauna- und Floraarten. Gesetzesrevision des NHG Das UVEK plant die Revision des Natur- und Heimatschutzgesetzes (NHG) als indirekten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative. WERNER MÜLLER D er FSKB hat die Vorlage in den verschie- das Funktionieren der gesamten Bauwirtschaft. denen fachtechnischen Kommissionen Die Biodiversitätsinitiative hält beispielweise fest, und Arbeitsgruppen des Verbandes dis- dass der Kerngehalt der Schutzwerte ungeschmälert kutiert und wird in einem ausführlichen zu erhalten ist. Bei Kiesabbauprojekten ist man aber Schreiben dazu Stellung nehmen. Im Grundsatz regelmässig gezwungen, Schutzwerte vorübergehend lehnt der FSKB die Biodiversitätsinitiative ab und „Das regionale einzuschränken und anschliessend wiederherzustel- unterbreitet dem Bundesrat zur Gesetzesrevision Kiesgruben- len oder mit Ersatzmassnahmen und Aufwertun- (Gegenvorschlag) einige Vorschläge zur Optimie- gen einen vergleichbaren Wert zu schaffen. Das rung, Verbesserung des zu revidierenden Gesetzes. netz ist die Natur- und Heimatschutzgesetz hält diesbezüglich Basis für eine fest, dass selbst Objekte von nationaler Bedeutung Biodiversität als wichtiges Ziel Versorgung entweder ungeschmälert zu erhalten oder unter Der Verband begrüsst die Stossrichtung der Vorlage. Einbezug von Wiederherstellungsmassnahmen die Biodiversität ist ein wichtiges Ziel für die Zukunft mit minimalen grösstmögliche Schonung verdienen. unserer Natur und Landschaft. Der FSKB erachtet Transportdis- Die vorliegende Initiative gefährdet mit der es deswegen als positiv, dass untersucht wird, ob tanzen.“ Forderung des in jedem Fall durchzuführenden, und falls ja wie das Natur- und Heimatschutzge- ungeschmälerten Erhalten des Kerngehalts aller setz – NHG zu Gunsten der Biodiversität angepasst Schutzwerte und mit dem ersatzlosen Verzicht auf werden kann. Zudem vertritt nach seiner Überzeu- die bisher im NHG enthaltende Variante „Grösst- gung die Initiative extreme Anliegen. Sie gefährdet mögliche Schonung / Ersatzmassnahmen oder Wie- die mineralische Rohstoffversorgung und somit derherstellung“ das Funktionieren der inländischen 6 DSB 03/2021
FSKB Aktuell mineralischen Rohstoffversorgung. Dies hätte zur ohne dass bestimmten Interessen Vorrang vor gewis- Folge, dass die voluminösen und schwergewichti- sen anderen Interessen zugebilligt wird. Dabei ist es gen Materialien über lange Strecken aus dem Aus- wichtig, dass die mineralische Rohstoffversorgung land hergebracht werden müssten, was ökologisch diejenige Priorität erhält, welche ihr auf Grund ihrer und ökonomisch widersinnig wäre. Der Bundesrat effektiven Bedeutung zusteht. Aus versorgungstech- lehnt deswegen die Initiative aus Sicht des FSKB zu nischen Gründen ist es von entscheidender Bedeu- Recht ab. Wichtig ist dem Verband eine transparente tung, dass Kiesschichten mit idealer geologischer Information der Stimmbürger und dass der Initia- Beschaffenheit, die nahe von grossen bestehenden tive diesbezüglich ein wirksamer Gegenvorschlag Verarbeitungsanlagen sowie von aktuellen und künf- gegenübergestellt wird. tigen Grossbaustellen liegen, im Einzelfall auch dann abgebaut werden können, wenn sich der Standort Aktives Fördern von Natur und Kiesabbau „Die vorlie- in einem nationalen Inventar befindet. Planungs- Die Kiesunternehmen und der FSKB engagieren sich gende Initia- sicherheit, umfassende unternehmerische Hand- seit über dreissig Jahren mit Konzepten, Schulun- lungsspielräume ohne unnötige Regulierungen und gen und vor-Ort-Einsätzen für das wirkungsvolle tive gefährdet ganzheitliche Interessensabwägungen sind für den Ausschöpfen des Ökologiepotentials in Kiesab- das Funkti- FSKB Standortfaktoren. baustellen. Die Unternehmen legen seit langem onieren der freiwillig mit Erfolg während dem Abbau in ihren Unternehmerische Freiräume gewähren Kiesgruben wichtige Lebensräume für viele Fauna- inländischen Aus all diesen Überlegungen fordert der FSKB, dass und Floraarten an. So fördern sie beispielsweise mineralischen der bundesrätliche Gegenvorschlag den Kiesunter- die ökologische Dynamik in aktiven Kiesgruben, Rohstoffver- nehmen die nötigen Freiräume gewährt, geeignete indem sie gezielt Magerstandorte, temporäre und Voraussetzung für die Vernetzung der verschiedenen ausdauernde Gewässer sowie ökologisch wertvolle sorgung.“ Lebensräume zu schaffen. Auf das Vorgeben einer Strukturen mit Holz, Sand und Steinen erstellen und pauschalen Quote „Biodiversitätsschutzflächen“ während dem gesamten Abbau- und Auffüllprozess von 17% ist zu verzichten. Im Weitern verlangt er, bewirtschaften. Viele Abbaustellen werden für ihre dass Fachverbände und Branchenorganisationen Naturleistungen durch die Stiftung Natur und Wirt- in Gebieten mit besonderen Nutzungen wie bei- schaft zertifiziert. spielsweise der Kiesabbau von den Kantonen und Gemeinden beigezogen werden, um im Einzelfall Regionale Versorgung mit Rohstoffen zu prüfen, wie Biotope und Korridore während der Der Verband setzt sich seit vielen Jahren für eine Rohstoffgewinnung temporär verschoben oder lokale Versorgung ein und unterstützt den Auf- und aufgelöst sowie nach der Rohmaterialgewinnung Ausbau eines feinmaschigen Kiesgrubennetzes. wiederhergestellt werden können. W Dieses Netz legt die Basis für eine Versorgung mit minimalen Transportdistanzen. Da es sich bei Kies und den übrigen Steine- und Erdenmaterialien um schwergewichtige Massenprodukte handelt, führen die minimale Transportdistanzen in der Regel zu besonders nachhaltigen Lösungen. Dieser Aspekt ist zu berücksichtigen, wenn es darum geht, im Rah- men einer gesamthaften Interessensabwägung im Zusammenhang mit einem zu bewilligenden Kiesab- bau Schutzflächen vorübergehend als Wanderbiotop innerhalb des Abbaus zu ersetzen. Voraussetzung für dieses Engagement zu Gunsten der Natur ist der Kiesabbau. Es ist wichtig, dass der Kiesabbau und die Massnahmen zu Gunsten der Natur während des Kiesabbaus im Rahmen der Abbaubewilligung unter der Ägide des Unternehmers koordiniert geplant werden. Regulierungen, welche den diesbezüglichen Handlungsspielraum einengen, sind zu verhindern. Versorgungstechnische Bedeutung Foto: SMD Die Schweizerische Kies- und Betonindustrie ist auf eine funktionierende und alle Interessen umfas- sende und beurteilende Raumplanung angewiesen, Naturschutz und Biodiversität haben in der Schweiz einen hohen Stellenwert. DSB 03/2021 7
FSKB Aktuell Foto: Hansueli Schärer Betonwerker ist eine äusserst abwechslungsreiche Ausbildung. Sie wird von den Schweizer Betonvorfabrikaten angeboten. Generalversammlung SwissBeton SwissBeton ist der Fachverband für Schweizer Hersteller von hochwertigen Betonprodukten. Am 4. Mai 2021 fand die Generalversammlung werden. Die technischen Herausforderungen, von SwissBeton per Spatial.chat (Online-Mee- welche eine Online-Veranstaltung mit sich ting) statt. Die Veranstaltung konnte wegen bringt, wurden von der Organisation wie auch den geltenden Corona-Bestimmungen nicht wie dem Präsidenten gut gemeistert. Alle Fachgrup- geplant im Energy Park Lauperdorf durchgeführt pen hatten Gelegenheit, ihre Aktivitäten kurz vorzustellen. „Hoffentlich Intensive Arbeit in den Fachgruppen Die Fachgruppe Bildung informierte beispiels- können wir weise über die Umsetzung einer neuen Werbe- uns bereits kampagne für die vielseitige Ausbildung zum zur Herbst- Betonwerker. Die Fachgruppe Marketing hat sich zum Ziel gesetzt, das Printmagazin „Grau“ versammlung neu als Online-Magazin zu produzieren und wieder per- so den Leserkreis zu erweitern sowie auch die sönlich sehen.“ Kontinuität von neuen spannenden Inhalten zu erhöhen. Der Präsident, die Mitglieder des Ueli Büchi Vorstandes und die Geschäftsstelle wurden alle einstimmig von der Mitgliederversammlung wiedergewählt. In seinem Schlusswort bekräftigte SwissBe- ton-Präsident Ueli Büchi die Hoffnung, dass die Herbstversammlung wieder in gewohntem Rah- men, mit persönlichen Begegnungen, informel- Handwerksberufe, insbesondere die Ausbildung als lem Austausch und dem üblichen Schluss-Apéro Betonwerker, bieten eine gute Zukunftsperspektive. stattfinden kann. DORIS HÖSLI, SWISSBETON W 8 DSB 03/2021
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FSKB Aktuell „Zentral ist es aus meiner Sicht, dass der FSKB nahezu die gesamte Branche der Kies- Foto: Arnold & Co. AG unternehmen abdeckt.“ Franzsepp Arnold Franzsepp „Bobby“ Arnold. Rücktritt nach 24 Jahren Auf die GV 2021 hat Franzsepp Arnold seinen Rücktritt angekündigt. WERNER MÜLLER Franzsepp Arnold, am 6. Juni 1997 wurden „Es war für sende Gründung des FSKB, der Aufbau des SÜGB Sie in Zug von den Mitgliedern der FSKB– und die Professionalisierung des Inspektorates. In Vorgängerorganisation, dem FSK – Fach- mich immer politischer Hinsicht war es die Unterscheidung in verband für Sand und Kies, in den Vorstand ein Anliegen, temporäre und dauerhafte Bodennutzung beim gewählt. Wie war es damals im Vorstand? dass im FSKB Festlegen der Mehrwertabschöpfung. Der Stel- »»Franzsepp Arnold: Ja, das ist schon eine ganze lenwert und die Kenntnisse der mineralischen Weile her. Damals waren wir mehr KMU-Unter- neben den Rohstoffgewinnung bei den Bundesbehörden ist nehmer im Vorstand. Das prägte natürlich auch Aspekten des in dieser Zeit deutlich gewachsen. Aber auch die den persönlichen Zusammenhalt untereinander. Trockenab- Herausnahme unserer Unternehmen aus dem Gel- Dann erinnere ich mich, dass wir deutlich weniger tungsbereich des LMV und des GAV FAR war ein Papiere und Formulare brauchten. Der schriftli- baus auch Meilenstein. Auch die deutlichere Einflussnahme che Austausch ging noch per Post und Fax. Eine diejenigen des unseres Verbandes auf die Abfallgesetzgebung ist Innerschweizer Kiesunternehmerin wurde damals Nassabbaus in da zu erwähnen. In technischer Hinsicht blicke ich mit einem Weinpräsent honoriert, als sie das erste gerne auf den Auf- und Ausbau unserer technischen E-Mail an die Geschäftsstelle sandte. die Verbands- Fachstelle zurück. arbeit einflies- Was sind für Sie die Meilensteine, die Sie sen und ihren Wodurch zeichnet sich aus Ihrer Sicht der im FSK und FSKB als Vorstandsmitglied FSKB aus? erlebt haben? Platz haben.“ »»Arnold: Zentral ist, dass der FSKB nahezu die »»Arnold: In organisatorischer Hinsicht war das der gesamte Branche der Kiesunternehmen in der Zusammenschluss mit dem VSTB und die anschlies- Franzsepp Arnold Schweiz abdeckt. Ein so hoher Organisationsgrad 10 DSB 03/2021
FSKB Aktuell ermöglicht es, viele gemeinsame Themen anzupa- wichtig, dass auch physische Treffen baldmöglichst cken und kluge Lösungen zu finden. Der konstruk- wieder zurückkehren. tive Austausch, die gute Arbeit in den zahlreichen Arbeitsgruppen und die Vernetzung ergeben ein Was sind ihre Wünsche für die Zukunft der besonderes Zusammengehörigkeitgefühl. Ich habe „Die hohe Branche? durch meine Vorstandsarbeit zahlreiche gute, auch »»Arnold: Die Rohstoffgewinnung muss in unse- persönliche Kontakte gewonnen. Fachkom- rem Land weiterhin möglich sein. Damit verbunden petenz der soll ein Abbau der unnötigen Regulierungen dem Ein Verband lebt vom persönlichen Gedan- FSKB-Mitglie- Unternehmer mehr Spielraum verschaffen. Ebenso kenaustausch. Dieser ist im Moment pan- wäre eine vermehrte Berücksichtigung von qualita- demiebedingt nur eingeschränkt möglich. der fördert tiven Aspekten in den Ausschreibungen durchaus Wie geht der FSKB mit diesem Handicap das Image der wünschenswert. um? ganzen Kies- »»Arnold: Sobald ein Verband die Bedürfnisse seiner Wie sieht ihre persönliche Zukunft aus? Mitglieder nicht mehr „spürt“, hat er ein Problem. und Beton- »»Arnold: Als Unternehmer habe ich in den nächs- Der FSKB mit seiner föderalen Struktur und seinen Branche.“ ten Jahren durchaus noch ein paar Herausforderun- zahlreichen professionell organisierten Anlässen gen. Zwei Grossbaustellen – die zweite Gotthard legte grossen Wert auf die Nähe zu den Mitglie- Franzsepp Arnold röhre und der Axentunnel – werden mich da sicher dern. Videokonferenzen sind da bloss ein Hilfsmit- auf Trab halten. Auch bei den Dampferfreunden tel. Die Tonalität, die Mimik und die Emotionen in Vierwaldstättersee bin ich gefordert. Ich werde einer Diskussion sind auf diese Weise nur bedingt es aber auch geniessen, etwas mehr Zeit für das erlebbar. Gerade weil wir in unserer Branche diesen Familienleben und meine bald sieben Grosskinder Austausch immer gross geschrieben haben, ist es zu haben. W ASE TECHNIK. FÖRDER- LÖSUNGEN FÜR JEDEN ANSPRUCH. BESSER DIE PRODUKTIVITÄT STEIGERN ALS KIES VERLIEREN. Mit unserem Partner VHV-Anlagenbau bieten wir und Blechbauten, Ersatzteilservice und Service- Ihnen von der Planung bis zur Montage und Inbetrieb- betreuung sorgen für Qualität am laufenden Band. nahme individuelle Förderlösungen in der Steine- und ASE Technik, das sind wir: ENGINEERING • PROJEKTIE- Erden- sowie der Schüttgut-Industrie. Konstruktionen RUNG • VERFAHRENSTECHNIK • ANLAGENBAU UND mit einfachen Änderungs- und Erweiterungsmög- FÖRDERTECHNIK • MONTAGE UND DEMONTAGE • IN- lichkeiten, verschleissarmen Übergaben und Ablauf- BETRIEBNAHME • GEBRAUCHTMASCHINENHANDEL • wannen sowie unterschiedlichste Gurtfördersys- EIGENFERTIGUNGEN IM STAHL- UND BLECHBAU • teme der VHV sichern eine maximale, saubere und SERVICE UND WARTUNG. ASE Technik AG | Huwilstrasse 15 sortenreine Förderung – auch unter steilsten und CH-6280 Hochdorf LU | T +41 41 348 06 20 DSB 03/2021 engsten Bedingungen. Eigenfertigungen von Stahl- info@asetechnik.ch | www.asetechnik.ch 11
FSKB Aktuell Foto: FSKB Eine Magerwiese bietet eine bunte Vielfalt an Blumen und Gräsern. Eine bunte Vielfalt Farbenfrohe und duftende Blumenwiesen erfreuen Menschen - und bieten Insekten sowie ande- ren Tieren eine überlebenswichtige Umgebung. Damit eine solche Wiese in voller Blütenpracht chen Wiesen dementsprechend kleiner als heute. gedeiht, müssen beim Erstellen und Bewirtschaf- Diese sehr extensiven Bewirtschaftung war für die ten einige relevante Punkte beachtet werden. dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten gut Eine zentrale Voraussetzung ist: Geduld. Unsere verträglich. Landschaft ist geprägt von Infrastruktur, produk- Das Rad der Zeit kann nicht zurückgedreht tiver Landwirtschaft und Wald. Blumenwiesen „Die Renatu- werden. Gerade deshalb ist es wichtig, im Rahmen findet man nur sporadisch. Vor der Intensivierung rierung von der Endgestaltungen von Abbaustellen solch öko- der Landwirtschaft und dem damit verbundenen Abbaugebie- logisch wertvolle und artenreiche Blumenwiesen Einbringen von Kunstdünger waren Blumenwie- neu zu erstellen. Mit der richtigen Nutzung sind sen sehr häufig im Landschaftsbild anzutreffen. ten ist eines diese extensiven Wiesenflächen für die Förderung Der Nutzen von Magerwiesen ist für die heutige der wichtigen der Artenvielfalt von zentraler Bedeutung. Lebensmittelproduktion nur von geringer Bedeu- Ziele der Kies- tung. Früher hatten die Landwirte beispielsweise Ansprüche an den Bodenaufbau, Ansaat meist nur wenige Kühe, welche auch bedeutend branche.“ und Nutzung weniger Milch gaben. Gefüttert wurden sie mit Blumenwiesen und insbesondere Magerwiesen Gras und Heu aus eigener Produktion. Entspre- entwickeln sich am besten auf Böden mit gerin- chend war der Nährstoffeintrag aus hofeigenem gem Nährstoffangebot. Wird eine solche Wiese Mist und Gülle nur gering und der Ertrag von sol- neu angelegt, sollte möglichst nährstoffarmes und 12 DSB 03/2021
FSKB Aktuell durchlässiges Material verwendet werden. Ein Perfektion in der Natur: Sa- kiesiger Aushub oder ein kiesig/sandiger Unterbo- menstand des Habermarch. den eignen sich am besten. Nährstoffarmen Ober- Foto: FSKB boden von Baustellen gibt es nicht, da praktisch alle Böden durch die jahrzehntelange Düngung angereichert wurden. Nährstoffarme Unterböden sind punktuell noch erhältlich. Für eine frische Magerwiese kann es mehrere Jahre dauern Für die richtige Saatmischung und das Ausbrin- gen des Saatgutes lohnt es sich, mit Fachleuten zusammen zu arbeiten. Im Angebot gibt es neben verschiedenen handelsüblichen Mischungen auch regionale standortheimische Mischungen, oder es kann mittels Schnittgutübertrag begrünt werden. Bis eine frisch angelegte Magerwiese in voller Blüte steht, kann es mehrere Jahre dauern. Bei der Wahl des Saatgutes oder des Schnittgutes muss die Frage der zukünftigen Nutzung/Pflege Ein Schachbrettfalter be- sowie der Verwendung von Gras/Heu sorgfältig vorzugt Blumenwiesen als abgeklärt werden. Lebensraum. Foto: FSKB Die Artenvielfalt fördern Wichtig ist, dass der erste Schnitt erst nach Mitte Juni ausgeführt wird. Das Gras soll vor Ort getrocknet werden, sodass die Blumen versamen können. Die Artenvielfalt wird zudem gefördert, wenn der Schnittzeitpunkt nicht alle Jahre genau im selben Zeitraum erfolgt. Unterstützend für eine hohe Artenvielfalt ist auch ein abschnitts- weises Mähen und Heuen sowie das Stehenlas- sen von Pflanzen als Rückzugsmöglichkeit für Insekten. Anleitungen für die Nutzung und den Unterhalt von Blumenwiesen und Magerwiesen werden in der Direktzahlungsverordnung und in Dokumentationen zu den Biodiversitätsförderflä- chen (BFF) beschrieben. Die Hummel findet Nektar in Wertvoller Lebensraum den Blüten des Rotklees. Eine Blumen- oder Magerwiese gehört zu den Foto: FSKB artenreichsten Lebensräumen bei uns und bietet unzähligen Insekten sowie anderen Tieren Nah- rung und Unterschlupf. Strukturen mit Steinen, Sand, Ästen oder Wurzelstöcken sind ideale Ergänzungen zur Wiesenvegetation. Lässt ein Endgestaltungsprojekt zu, dass am Rand Hecken gepflanzt und Gewässer erstellt werden können, sind dies die optimalen Grundlagen für die Ent- stehung eines abwechslungsreichen Ökosystems für zahlreiche Arten. Grundsätzlich gilt: je vielfäl- tiger das Lebensraumangebot, desto grösser die Artenvielfalt. Blühenden Blumen- und Magerwie- sen erfreuen auch uns Menschen und steigern die Attraktivität des Landschaftsbildes enorm. DORIS HÖSLI W DSB 03/2021 13
FSKB Aktuell Foto: Radisson Das Hotel Radisson Blue in Andermatt war als Austragungsort der Mitgliederversammlung 2021 vorgesehen. Physische Versammlung Ausstellung „Materia Helvetica“ in 2022 verschoben Die Ausstellung „Materia Helvetica“ Die Mitgliederversammlung des FSKB ist für die ganze Branche im Bundeshaus sollte während des Sommerhalbjahres die Potenziale ein wichtiger thematischer und gesellschaftlicher Höhepunkt. und Herausforderungen der Nutzung lokaler mineralischer Rohstoffe in der Schweiz thematisieren. Auch für diesen Juni ist unter der Ägide schon, auf schriftlichem Weg eingeholt. von FSKB-Vorstandsmitglied Bobby Die entsprechenden Unterlagen werden Bundeshaus Arnold, wie schon im Vorjahr, eine den Mitgliedern in den nächsten Wochen als idealer Standort Top-Veranstaltung im Hotel Radisson zugesandt. Unsere Gesellschaft ist angewiesen auf Blue in Andermatt geplant worden, die mineralische Rohstoffe wie Kies, Sand, aufgrund der aktuellen Situation so leider Organisation für 2022 Kalk, Mergel, Ton, Zartgestein, Natur- nicht durchgeführt werden kann. steht weitgehend stein, Salz und Gips. Sie bilden die Die Organisation der Versammlung in Grundlage unserer Bauten und unserer Vorstand beschliesst Andermatt, insbesondere das Rahmen- Infrastruktur. Bei gewissen Materia- erneut schriftliche GV programm, steht weitgehend. Sollten Ver- lien drohen aber schon innerhalb der Mit Bedauern hat der FSKB-Vorstand anstaltungen in dieser Grössenordnung nächsten zehn Jahre Versorgungslü- sich dazu entschlossen, auch dieses Jahr wieder möglich sein, findet die nächste cken. Eine Abhängigkeit von Importen auf die Durchführung einer Mitglieder- physische Mitgliederversammlung am ist daher nicht auszuschliessen. versammlung wie im geplanten Rahmen Freitag und Samstag, 13./14. Juni 2022 in Nachdem die Ausstellung aus zu verzichten. Rund 300 Personen wären Andermatt statt. Der Vorstand gibt seiner Gründen der Pandemie bereits 2020 da zusammengekommen. Dies erlaubt Hoffnung Ausdruck, dass im Sinne der verschoben werden musste, wird die derzeitige Pandemiesituation nicht. Gesundheit aller diese Einschränkung nun von den Veranstaltern als neuer Ebenso besteht derzeit keine Planungssi- richtig und angemessen war. Die weite- Ausstellungzeitpunkt das Frühjahr cherheit für Veranstaltungen dieser Art. ren Informationen über die Verbands- 2022 genannt. Das Thema bleibt trotz Die nötigen Versammlungsbeschlüsse geschäfte werden ordnungsgemäss auf Verschiebung top-aktuell. (WM) der Mitglieder werden, wie bereits 2020 schriftlichem Weg erfolgen. (WM) W 14 DSB 03/2021
Branche Foto: bauma Die Bauma heisst die Besucher neu im Oktober 2022 in München willkommen. bauma auf Oktober 2022 verschoben Die bauma, Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahr- zeuge und Baugeräte, wird in den Herbst 2022 verschoben. Mit der Entscheidung hätten erfüllen können. Schliesslich Harte, aber notwendige Aussteller und Besucher kamen die Teilnehmer der Entscheidung jetzt Klarheit und Planungs- letzten bauma aus über 200 Joachim Schmid, Geschäfts- sicherheit, betont Klaus Ländern der Welt. Von daher führer des VDMA-Fachver- Dittrich, Vorsitzender der ist die Entscheidung konse- bands Baumaschinen und Geschäftsführung der Messe quent und folgerichtig.“ Baustoffanlagen, trägt die Ent- München: „Die Entscheidung, scheidung mit und begrüsst, die bauma zu verschieben, ist Digitalisierung und dass die Messe München uns natürlich nicht leichtge- Nachhaltigkeit im Fokus dem Wunsch der Industrie „Wir brauchen fallen. Wir mussten sie aber In Abstimmung mit der gefolgt ist: „Die Entscheidung jetzt treffen, noch ehe die Branche wurden bereits die ist zwar hart, aber sie gibt Planungssicher- Aussteller mit ihren Planun- wichtigsten Branchenthemen allen Beteiligten die notwen- heit für alle gen für den Messeauftritt der bauma 2022 definiert. dige Planungssicherheit. Die Beteiligten.“ beginnen und entsprechende Rund um die Megatrends Digi- Branche wird jetzt alles für Investments tätigen. Die talisierung und Nachhaltigkeit eine starke bauma im Oktober aktuelle Situation macht die wird die bauma 2022 folgende 2022 tun. Dafür braucht sie Joachim Schmid, Teilnahme sowohl für Aus- Themen in den Fokus stellen: die bauma als Innovationsba- Geschäftsführer VDMA. steller wie auch für Besucher ɓɓ Der Weg zur Null-Emission rometer und Networkingplatt- schwer planbar. Unter diesen ɓɓ Digitale Baustelle. form. Im Oktober nächsten Umständen hätten wir unser ɓɓ Bauweisen und Materialien Jahres werden wir uns alle zentrales Versprechen, dass von morgen. wieder in München treffen.“ die Weltleitmesse bauma die ɓɓ Der Weg zu autonomen (WM) W ganze Bandbreite der Branche Maschinen. abbildet und internationale ɓɓ Bergbau – nachhaltig, Web-Wegweiser: Reichweite generiert, nicht effizient, zuverlässig. w www.bauma.de DSB 03/2021 15
Wirtschaft Foto: smd Das gewählte Vorgehen der Verbände hat sich bewährt. Der Weg des Dialogs hat sich bewährt In den vergangenen Monaten haben Bau- und Planungsunternehmen und die SBB Vereinbarun- gen über die Entschädigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie abgeschlossen. Das gewählte Vorgehen hat sich bewährt: Mitt- erarbeiteten, ist bisher einzigartig und darf als lerweile sind praktisch alle Nachtragsverhand- Erfolg gewertet werden. Die Erkenntnisse und lungen abgeschlossen und die SBB fand mit allen Lehren aus dem Projekt wollen beide Seiten für Lieferanten eine Einigung, ohne ein einziges Mal die weitere Zusammenarbeit nutzen. Die SBB die Gerichte zu bemühen. Die Vorgehensweise für wie auch die Verbände wollen etwa bei Beschaf- die Abwicklung der Nachtragsforderungen wurde fungen den Qualitätswettbewerb gegenüber dem vom Schweizer Baumeisterverband, Infra Suisse, reinen Preiswettbewerb stärken, indem beispiels- der Vereinigung Schweizerischer Bahntechnik-Un- weise «bisherige Erfahrungen» der Zusammenar- ternehmen, der Vereinigung Schweizerischer beit in zukünftige Vergaben einfliessen können. Gleisbauunternehmer sowie der Schweizerischen „In schwieri- Auch hat sich gezeigt, dass ein standardisierter Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmun- gen Zeiten und beschleunigter Nachtragsprozess Vorteile gen USIC und der SBB entwickelt. bringt. ist es um so Nachtragsverhandlungen abgeschlossen wichtiger, 270 Baustellen kurzfristig von Unterbruch Rückblickend wird das gewählte Vorgehen sowohl dass man eine betroffen von den Bau- und Planungsunternehmen als Unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle auch der SBB weitgehend positiv bewertet. So gemeinsame hatte die SBB im März 2020 kurzfristig ungefähr sind zehn Monate nach der Vereinbarung mit den Ebene für den 270 Baustellen für den Ausbau und die Erneue- Bauverbänden praktisch alle Nachtragsverhand- Dialog findet.“ rung der Bahninfrastruktur temporär herunterge- lungen abgeschlossen, und die SBB fand mit allen fahren. Angesichts der Menge der zu erwartenden Lieferanten eine Einigung, ohne ein einziges Mal Nachträge suchte die SBB Infrastruktur das die Gerichte zu bemühen. Gespräch mit den Branchenverbänden. Im Mai Der Weg des Dialogs zwischen den Ver- 2020 einigte man sich auf ein Konzept, wie mit bänden und der SBB sowie zwischen der SBB Nachträgen aus der Bauwirtschaft umzugehen sei. und den Unternehmen hat sich bewährt. Ziel war es, diese fair, rasch und unbürokra- Dass sich eine Bauherrschaft und Branchen tisch abzuwickeln. Die Pandemie stellt sowohl die organisationen gemeinsam Grundlagen für das SBB wie auch die Baubranche vor grosse Heraus- Vorgehen bei den Nachtragsverhandlungen forderungen. CORINE FIECHTER W 16 DSB 03/2021
Wirtschaft Zementlieferungen im 1. Quartal 2021 Die einheimische Beton- und Zementbranche verzeichnet auch im neuen Jahr einen weiteren Zuwachs der Lieferungen von klima-reduzierten Zementen. Die Zementlieferungen der werden. Der Anteil der reinen schweizerischen Zementindus- Portlandzemente (CEM I) an trie haben im ersten Quartal den gesamten Lieferungen 2021 nur leicht abgenommen reduzierte sich gegenüber dem (1,1 Prozent) gegenüber dem ersten Quartal 2020 weiter von ersten Quartal 2020, welches 7,5 Prozent auf 5,4 Prozent. als letztes noch nicht vollstän- dig von der Corona-Situation CEM-II-Zement mit Plus Foto: wm. betroffen war. Wiederum Die Lieferungen erfolgten im einen leichten Zuwachs konnte ersten Quartal 2021 zu 39,6 bei den Lieferungen von den Prozent auf der Schiene, der CO2-ärmeren CEM-II-Zemen- restliche Anteil auf der Strasse. 20,6 Prozent der Lieferungen ten von Betonwaren. (WM) W ten verzeichnet werden, welche Der grösste Anteil des Zements erfolgte an Ortbetonanlagen mit 90,1 Prozent nach wie (72,2 Prozent) wurde an von Grossbaustellen und ledig- Web-Wegweiser: vor am stärksten nachgefragt Transportbetonwerke geliefert, lich 5,4 Prozent an Produzen- w www.cemsuisse.ch Erdbewegungen? Mit unsererMit unserer grossen grossen Dumper-, undDumper-Flotte Bagger-Flotte sind wir Ihr sind wir Ihrerster erster Ansprechpartner Ansprechpartner für Baustellentransporte, für Baustellentransporte, Erdverschiebungen Erdverschiebungen, Grabarbeiten, Renaturierungen und Abdeckarbeiten. und Transporte Für Deponiearbeiten aller Art. Unsere stehen erfahrenen Profis unsere packen an Wir übernehmen. top gewarteten Dozer für Sie bereit. Profis mit Baumaschinenführerausbildung Unsere erfahrenen, bedienen. Ob Sie Müll, Schutt,bedienen multifunktionalen und können falls gewünscht auch Bagger, Dozer und Radlader sämtlicheoder Bodenmaterialien Maschinen anderes für Sie. Geologische schweres Material bewegen müssen: Verlassen Sie(Sondier- Vorabklärungen, Untersuchungsbohrungen sich auf und Piezometerbohrungen) sowie komplette Ausführungsplanungen uns beim Planen, Organisieren und Realisieren. runden unser Gesamtangebot ab. Verlassen Sie sich auf uns beim Planen, Organisieren und Realisieren. Hans Barmettler + Co. AG 5054 Moosleerau T 062 Hans Barmettler + 738 66 66 Co. AG DSB 03/2021 17 5054 Moosleerau T 062 738 66 66
Wirtschaft Foto: SMD Das Astra ist unter anderem für den Bau der Autobahnen zuständig. Astra: 3’662 Beschaffungen getätigt Im Jahr 2020 hat das Bundesamt für Strassen (Astra) insgesamt 3‘662 Beschaffungen mit einem Gesamtwert von über 1,9 Milliarden Franken getätigt. Der Bericht zum Beschaffungswesen des Astra Die Vergaben richteten sich nach den gesetz- gibt Auskunft über die im letzten Jahr beschaff- lichen Vorgaben. Das Beschaffungsrecht wurde ten Planungs- und Projektierungsleistungen im per Anfang 2021 angepasst, wodurch sich u.a. Bauwesen, Bauherrenunterstützungsleistungen, auch geringfügige Änderungen an den Schwel- Bauarbeiten, Signalisationen oder Informatikleis- lenwerten ergeben. Im Berichtsjahr galten jedoch tungen. Dafür hat das Astra in 2020 insgesamt noch die alten Schwellenwerte: 3‘662 Beschaffungen (2019: 3‘557 Beschaffungen) ɓɓ Beim offenen Verfahren («WTO-Verfahren», mit einem Gesamtwert von über 1,9 Milliarden ab 230‘000 Franken bzw. bei Bauaufträgen ab 2 Franken (2019: 1,7 Milliarden Franken) getä- „Die Wirt- Millionen Franken) wird der Auftrag öffentlich tigt. Nicht berücksichtigt in diesen Zahlen sind schaftlichkeit auf www.simap.ch ausgeschrieben, und alle Beschaffungen von Dritten, namentlich für den Betrieb der Nationalstrassen durch die Gebiets und die Qua- Anbieter können sich bewerben. 2020 hat das Astra Aufträge im Wert von über 1,5 Milliarden einheiten sowie für die Netzfertigstellung, bei lität sollen bei Franken im offenen Verfahren vergeben, was welcher in der Regel kantonales Beschaffungs- der Beschaf- 77 Prozent des Gesamtbetrags und 10 Prozent recht zur Anwendung kommt. fung eine der Anzahl Aufträge entspricht. ɓɓ Beim Einladungsverfahren (ab 50‘000 Franken Mehrere grosse Aufträge vergeben wichtige Rolle bei Lieferungen sowie ab 150‘000 Franken bei Im Jahr 2020 erteilte das Astra drei Zuschläge für spielen.“ Dienstleistungen und Bauleistungen) werden Werk- und Lieferverträge über 50 Millionen Fran- mindestens drei Anbieter zur Einreichung eines ken. Dabei handelt es sich um die schweizweite Angebots eingeladen. Das Astra hat im Jahr Netzwerkausrüstung mit Betriebs- und Sicher- 2020 insgesamt 82,7 Millionen Franken (vier heitsausrüstung (BSA), die Hauptarbeiten für den Prozent des Gesamtbetrags und vier Prozent Halbanschluss und die Überdeckung Weiningen der Aufträge) im Einladungsverfahren vergeben. sowie das Hauptlos für die Pannenstreifenumnut- ɓɓ Im freihändigen Verfahren werden die Anbie- zung Bern-Wankdorf – Muri. ter ohne Ausschreibung ausgewählt und die 18 DSB 03/2021
Wirtschaft Aufträge direkt vergeben. Im Jahr 2020 hat das Astra insgesamt 322 Millionen Franken freihändig vergeben (16 Prozent des Gesamt- betrags, 84 Prozent der Anzahl Aufträge). Es handelt sich hierbei mehrheitlich um Beschaf- fungen unter 150‘000 Franken (Dienstleis- tungen und Bauleistungen) beziehungsweise unter 50‘000 Franken (Lieferungen). Bei rund 40 Prozent des freihändig vergebenen Volumens handelt es sich um Nachträge, deren Grundverträge oft im Wettbewerbsverfahren vergeben wurden. Insgesamt wurden mit über 1‘800 Firmen Verträge abgeschlossen, davon rund 200 Arbeits- gemeinschaften (ARGEs) und Ingenieurgemein- schaften (INGEs). Die Spanne reicht von der international tätigen Bauunternehmung bis zum Einpersonenbetrieb aus der IT-Branche. Mehrheitlich schweizerische Auftragnehmer Eine Auswertung der Zuschläge nach Kantons- gebieten zeigt, dass Auftragnehmende aus allen Landesgegenden von Aufträgen des Astra profitie- ren. Betragsmässig gingen am meisten Zuschläge in die Kantone Zürich, Bern, Aargau und Tessin. Obwohl die offenen Ausschreibungen auch aus- ländischen Firmen offenstehen, gingen lediglich 19,4 Millionen Franken an ausländische Auftrag- nehmer – rund ein Prozent der Vergabesumme. Das Astra beschafft Bau- und Dienstleistungen sowie Güter für die Erfüllung seiner Aufgaben. Der Zuschlag erfolgt gemäss den rechtlichen Vorgaben an den Anbieter mit dem wirtschaftlich günstigs- ten Angebot. Dass dem wirtschaftlich günstigsten Angebot der Zuschlag erteilt wird, bedeutet nicht, dass der Preis das einzige Kriterium bei der Wahl des Angebots ist. Neben dem Preis werden auch weitere Kriterien wie zum Beispiel die Qualität berücksichtigt. WERNER MÜLLER, PD. W Web-Wegweiser: w www.astra.admin.ch Foto: SMD Zahlreiche Projekte und Teilprojekte werden jedes Jahr realisiert. DSB 03/2021 19
Wirtschaft Spaziergang: Die Schweiz der Zukunft In einer Umfrage wollte der Schweizerische Baumeisterverband SBV von den Schweizern letztes Jahr wissen, wie die Schweiz im Jahr 2040 aussehen soll. sich das Spiel. Die interaktive Ausstellung ist im April und Mai im Verkehrshaus Luzern für alle Interessierten geöffnet. Am 8. April 2021 wurde sie anlässlich eines Medienrundganges von Bene- dikt Koch, Direktor SBV, und Kurt A. Zurfluh, Geschäftsführer Zentralschweizer Baumeisterver- bände, offiziell eröffnet. Dialog wird weitergeführt „Die Resultate unserer Umfrage zeigen hohe Ansprüche an die bauliche Schweiz der Zukunft mit teilweise auch widersprüchlichen gesell- schaftlichen Anforderungen, denen sich die Bau- wirtschaft gerne stellt“, meint dazu SBV-Direk- tor Koch. „Thematisiert werden für die Zukunft an Bedeutung gewinnende Spannungsfelder und Themenfelder wie beispielsweise der Mehrheits- wunsch nach Wohnen im Einfamilienhaus oder in kleinen Einheiten in Mehrfamilienhäusern, der doch irgendwie dem gleichzeitigen Wunsch der Bevölkerung nach Verdichtung im Weg steht.“ Auch das Thema Verdichtung wird spielerisch Foto: SBV umgesetzt, zur Raumplanung kann man in einem Quiz sein Wissen testen. „Unsere mobile und Benedikt Koch, Direktor SBV (l.), und Kurt A. Zurfluh, Geschäftsführer Zentralschweizer interaktive Ausstellung nimmt die Wünsche der Baumeisterverbände. Bevölkerung an die bauliche Schweiz auf, um so den Dialog mit der Bevölkerung fortzuführen“, Wie gelangt das rote Auto auf das andere Ende erläutert Koch. des Parkfeldes? Im Moment verhindern das meh- „Die Umfrage rere Fahrzeuge, die im Weg stehen. Sie müssen In die Zukunft der Bauberufe sehen entsprechend verschoben werden. Aber wie drehte sich Nicht in einer Kristallkugel, sondern in modernen und wohin? Das ist eines der Spiele, die im Tour darum, wie VR-Brillen sieht man die Zukunft der Baube- d’horizon die Ergebnisse der repräsentativen die Schweiz rufe im 4. Stock des Verkehrshauses, in dem Umfrage, die der Schweizerische Baumeisterver- sich alles um Bauberufe dreht. „Wir stellen die band SBV letztes Jahr durchgeführt hat, aufzei- im Jahr 2040 Bauberufe bewusst so weit oben im Turm vor, gen. Nicht mit nackten Zahlen, eben, sondern aussehen weil schliesslich auch die Karriereleiter auf dem mit interaktivem Infotainment, an dem die ganze soll.“ Bau bis nach ganz weit oben führen kann“, kom- Familie Freude hat. Die Umfrage drehte sich mentiert Zurfluh. „Da die Bauberufe sehr modern darum, wie die Schweiz im Jahr 2040 aussehen Benedikt Koch, und zeitgemäss sind, bildet insbesondere das soll. Dabei zeigte sich, dass das Auto das belieb- Direktor SBV. Schlüsselthema Digitalisierung einen Schwer- teste Verkehrsmittel bleiben wird. Darauf bezieht punkt.“ SUSANNA VANEK / SBV W Für die richtige Dosierung, sorgen wir. 20 DSB 03/2021 Trockenloostrasse 101 · 8105 Regensdorf · T +41 44 839 30 10 · info@schoenenberger.swiss [ www.schoenenberger.swiss ]
Recycling Foto: SBV Robotik und Automatisierung ist ein wichtiges Thema bei der Trennung von Bauabfällen. Künftig nachhaltiger bauen Das Erreichen der CO2-Ziele geht nicht ohne die dazu notwendige Mo- dernisierung des Schweizer Gebäudeparks. Die angestrebte Sanierungs- quote führt aber zu mehr Abbruchmaterial, Aushub und Bauabfällen. WERNER MÜLLER, PD. A nlässlich einer virtuellen Pressekon- CO2-Ziele erreichen, braucht es eine Offensive im ferenz rief Mitte April eine Allianz aus Gebäudepark und eine effiziente Kreislaufwirtschaft. verschiedenen Branchenverbänden der Die Bauwirtschaft kann und will hier eine wichtige Bauwirtschaft gemeinsam dazu auf, pra- Rolle spielen.“ xistaugliche Rahmenbedingungen für die Kreislauf- wirtschaft zu garantieren und auf Innovationen statt Anreize und Innovation statt staatlicher auf Überregulierung zu setzen. „Rund 70 Regulierung Seit Herbst 2020 befasst sich im Parlament eine Sub- Ohne Bauwirtschaft keine erfolgreiche Prozent der kommission der Kommission für Umwelt, Raumpla- Kreislaufwirtschaft Rückbaumate- nung und Energie des Nationalrats (UREK-N) mit Ohne die Bauwirtschaft wäre eine erfolgreiche rialien werden dem Thema Kreislaufwirtschaft. Die definiti- Kreislaufwirtschaft in der Schweiz gar nicht mög- ven Resultate dieser Arbeit werden im Mai 2021 lich. Der Bau generiert über Aushub und Rück- heute bereits erwartet. Gemäss ersten Anhörungen, zu denen baumaterial rund 84 Prozent des Schweizer wiederver- auch die Branchenverbände der Bauwirtschaft Abfalls. „Rund 70 Prozent der Rückbaumateria- wertet.“ eingeladen waren, besteht das Risiko, dass Über- lien werden heute bereits wieder verwertet. Die regulierungen bestehende Ansätze aus der Wirt- Bauwirtschaft erreicht somit einen höheren Verwer- Gian-Luca Lardi, schaft schwächen könnten. Die Branchenverbände tungswert als beispielsweise Batterien und Akkus“, SBV. SBV (Schweizerischer Baumeisterverband), ARV sagte SBV-Zentralpräsident Gian-Luca Lardi an der (Baustoffrecycling Schweiz), Cemsuisse (Verband Pressekonferenz, die per Videokonferenz durchge- der Schweizerischen Cementindustrie) und FSKB führt wurde. Lardi betonte: „Die Bauwirtschaft ist (Fachverband der Schweizerischen Kies- und Beton die Schlüsselbranche, um mit Kreislaufwirtschaft industrie) präsentierten deshalb proaktiv Lösungen, den überalterten Gebäudepark verdichtet und die auf Wirkung bei der Umsetzung der Kreislauf- energieeffizient zu modernisieren. Wollen wir die wirtschaft ausgerichtet sind. DSB 03/2021 21
Recycling Mineralische Rohstoffe sind mehrfach recycelbar „Der sorgfältige Umgang mit allen mineralischen Rohstoffen, die bereits heute zu ca. 70 Prozent im Stoffkreislauf gehalten werden, ist das zentrale Ele- ment für nachhaltiges Bauen“, sagte Daniel Kästli, Vorstandsmitglied des FSKB. „Dies beginnt beim Abbau von Primärrohstoffen, wo wir einen wichtigen Beitrag leisten können, wenn wir diese verantwor- tungsvoll regional abbauen, anstatt aus dem Ausland Foto: SBV importieren zu müssen.“ Viel Dynamik und Inno- vation gebe es aktuell zudem bei der Entwicklung von nachhaltigem Beton. Dabei ist es wichtig, jeweils Gian-Luca Lardi, Präsident des SBV Schweiz. Baumeisterverbandes. sämtliche Kreisläufe im Auge zu behalten und unter Berücksichtigung der Emissionen neue Produkte anzuvisieren, welche zu einem dauerhaften Sichern des ökologischen Gesamtgleichgewichts beitragen. rund 70 Prozent erhöhen können. „Wir erken- Die Firma Kästli AG hat beispielsweise vor kurzem nen hier noch grosses Potenzial. Wir könnten gemeinsam mit dem ETH-Spin-off «Neustark» einen aktuell 400'000 Tonnen CO2 zusätzlich pro Jahr umweltfreundlichen „Leuchtturm-Recyclingbeton“ einsparen, gerade wenn Abfälle, welche für eine rein entwickelt und zusammen mit der Kibag begonnen, stoffliche Verwertung ungeeignet sind, statt einer diesen zu vermarkten. Dieser Leuchtturm - Recyc rein thermischen Verwertung, als alternative Brenn- lingbeton ist in der Lage, CO2 aus der Atmosphäre stoffe für die Herstellung von Zement eingesetzt zu entfernen, zu binden und dauerhaft zu speichern. würden“, so Pfister. Baustein der Klimapolitik Bauherren und die öffentliche Hand sind in „Kreislaufwirtschaft ist ein wesentliches Element der Verantwortung zur Erreichung der Schweizer Klimaziele. Hierzu „Die öffentliche Hand ist die mit Abstand grösste gehört es aber auch, dass neben Recycling auch die Bauherrin in der Schweiz, die im Bauhauptgewerbe stoffliche-thermische Verwertung von Materialien rund die Hälfte des Auftragsvolumens ausmacht. vorangetrieben wird“, erklärte in seinem Refe- „Es gibt viel Sie hat eine wichtige Vorbildfunktion, indem sie rat Cemsuisse-Präsident Gerhard Pfister. Die Her- Recyclingmaterial vermehrt bestellt“, betonte Kurt stellung von Zement brauche viel Energie. Bis zum Dynamik und Morgan, Interimspräsident von Baustoffrecycling heutigen Zeitpunkt habe die Zementindustrie den Innovation Schweiz. „Mit dem seit 1. Januar 2021 in Kraft getre- Anteil an alternativen Brennstoffen aber bereits auf bei der Ent- tenen neuen Beschaffungsrecht werden die Qualität und die Nachhaltigkeit wichtiger werden. Indem in wicklung von Submissionen der Bau mit Recyclingmaterial auch nachhaltigem ausgeschrieben wird, leisten Bauherren einen Beton.“ wirkungsvollen und konkreten Beitrag.“ Durch die Steigerung der Verwertungsquoten könne so Daniel Kästli, FSKB auch der Deponieproblematik entgegengewirkt werden. „Aktuell wird sehr viel Deponiematerial ins grenznahe Ausland gefahren, was gerade aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll ist“, so Morgan. „Weniger, dafür aber näher liegender Deponie- raum ist ein konkreter Beitrag zum nachhaltigen Bauen. Hier müssen der Bund und die Kantone ihre Verantwortung übernehmen.“ Das Joint Venture Neustark-Kästli im Detail Neustark, ein ETH-Spinoff als Verfahrensentwick- ler und Kästli als Spezialisten für Baustoffrecycling und Betontechnologie haben in Rubigen bei Bern Foto: FSKB gemeinsam einen klimaoptimierten Beton entwi- ckelt. Vom Labor über Feldversuche bis zur markt Daniel Kästli, Vorstandsmitglied des FSKB. reifen Herstellung entstand über mehrere Jahre ein 22 DSB 03/2021
Recycling senkt die Neuemissionen im Herstellungsprozess von Frischbeton. Pro Kubikmeter Beton werden 10 kg CO2 gespeichert. Das Kohlendioxid wird dabei durch Mineralisierung unwiderruflich gebunden und kehrt nie wieder in die Atmosphäre zurück. Somit „Die Kreislauf- kann Frischbeton produziert werden, der sämtliche Normanforderungen und Qualitätsansprüche erfüllt wirtschaft ist und mit bestehenden Bauprozessen kompatibel ist. ein wesentli- Foto: Cemsuisse Mit der Technologie von Neustark kann innerhalb ches Element von 24 Betriebsstunden dieselbe Menge CO2 im Betongranulat gespeichert werden, die durchschnitt- zur Errei- lich beim Heizen eines Einfamilienhauses mit Erdöl Cemsuisse-Präsident Gerhard Pfister sieht in der Kreis- chung der innerhalb eines Jahres freigesetzt wird. laufwirtschaft grosse Chancen. Klimaziele.“ Das Verfahren basiert auf dem bestens erforsch- ten Phänomen der natürlichen Mineralisierung bzw. Gerhard Pfister, Karbonatisierung. Dabei wird dieser natürliche Pro- innovatives Produkt, das heute auf der Baustelle Cemsuisse. zess, der in der Regel über 1‘000 Jahren dauert, auf eingesetzt werden kann. wenige Stunden verkürzt und gleichzeitig verviel- facht sich die durchschnittliche CO2-Aufnahme. Aus Permanente Speicherung von CO2 im dem speziell aufbereiteten und CO2 behandelten Betongranulat Betonrecyclinggranulat wird mit optimierter Rezep- Das Verfahren von Neustark speichert aus der tur neuer Beton mit verbesserter CO2-Bilanz her- Atmosphäre entferntes CO2 dauerhaft im Beton und gestellt, der Primärbeton in nichts nachsteht. W TRUMAG Aufbereitungstechnik AG Zrydsbrügg 2E CH-3716 Kandergrund Tel: +41 (0)33 672 80 40 www.trumag.ch info@trumag.ch Reihendoseur für DSB 03/2021 23
Recycling Foto: Holcim Der Verwaltungsrat der RCO beim Spatenstich für die neue Baustoffrecyclinganlage (v.l.n.r.): Stefan Eberhard, Karin Steiner, Roland Keller, Niels Alb- recht Ost-CH: Innovatives Baustoffrecycling Holcim treibt die Innovation im Baustoffrecycling voran. Gemeinsam mit der Zürcher Kies und Transport AG hat Holcim die Recycling Center Ostschweiz AG (RCO) gegründet. Nachhaltiges Bauen wird Höhere Quote, Neu können wir eine breitere tigem und rezyklierbarem immer wichtiger, um Her- mehr Qualität Palette an mineralischen Baumaterial für eine breite ausforderungen wie dem „Mit unserer neuartigen Aushub- und Rückbauma- Anwendung im Hoch- und Klimaschutz und der Ressour- Baustoffrecyclinganlage, die terialien entgegennehmen Tiefbau. „Gleichzeitig trägt cenknappheit wirkungsvoll zu mit einem nassmechanischen und aufbereiten”, sagt Karin die RCO wesentlich zum begegnen. Die Baustoffe der Verfahren funktioniert, bieten Steiner, Verwaltungsratsprä- nachhaltigen Bauen bei und Zukunft müssen deshalb eine wir der Region Ostschweiz sidentin der RCO. Dazu leistet einen wichtigen Beitrag lange Lebensdauer haben, in eine sinnvolle Lösung für den gehören etwa Misch- oder zur effizienten Verwertung der Region produziert werden korrekten und nachhaltigen Betonabbruch, Gleisschot- von mineralischen Bauab- und rezyklierbar sein. Umgang mit Bauabfällen. ter sowie verschmutzte und fällen und zur Schonung des unverschmutze Aushub- knappen Deponieraums im materialien, die heute auf Kanton St. Gallen“, so Karin Deponien entsorgt werden Steiner. müssen. „Aus dem Abfallm- aterial p roduzieren wir zu Inbetriebnahme der neuen Ingenieure, Ingenieure, Landschaftsarchitekten, Landschaftsarchitekten, Umweltfachleute Umweltfachleute einem grossen Teil hoch- Anlage 2022 wertiges neues Baumaterial, Die neue Recyclinganlage das wiederum in der Region entsteht auf dem Areal auf den Markt kommt. Wir des Holcim Betonwerks in stellen also ein Upcycling der Niederstetten. Bereits heute Materialien sicher”, meint bereitet die RCO verschiedene Stefan Eberhard, Delegierter mineralische Aushub- und des Verwaltungsrates. Rückbaumaterialien mit einem Mit ihrem Ansatz schafft trockenmechanischen Verfah- die RCO ein grosses Pro- ren auf. Nun wird die mobile duktportfolio an hochwer- Anlage abgelöst. (WM) W Koordination • Planung • Projektierung • Beratung •• Entwicklung Entwicklung •• Geoinformation Geoinformation 24 DSB 03/2021 ilu Uster Zentralstrasse AG • Zentralstr. 2a • 86102aUster • 8610 • TelUster • Tel.55044 044 944 944 55 55 • uster@ilu.ch 55 •uster@ilu.ch Grisigenstrasse ilu Zentralschweiz 6 •6 6048 • Grisigenstr. • 6048Horw Horw••Tel. Tel 041 340 349 32 0034 50• •horw@ilu.ch horw@ilu.ch
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