Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1878 - Universitäts- und ...

 
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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

   Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945
                  1878

                27.7.1878
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1878 - Universitäts- und ...
Samstag                              ^      1 70 .                 27. Juli 1*78.
Wschen-KaLeuder: DtenSraq 23 . Apollinaris . Mittwoch 24 Christina . Don¬
     ners rag 25 Jakob Ap. Freitag 26 . Mutter Anna . Samstag          27 . Pantaleon.
     Sonntag 28 . Innozenz . Montag 29 . Martha I.
Tirolischer Erinnerungs -Kalender: 27 Juli 1365 starb Herzog Rudolf IV., der Stifter,
     welcher Tirol an das Habsburg gebracht hat , im 26. Lebensjahre.
1648. Die Sireingkeiten der Innsbrucker Regierung mit Salzburg wegeu des neu¬
     entdeckten Goldbergwerkes im Zillerthale , werden zu Innsbruck friedlich beigelegt.
1790. Die Stände leisten Karser Leopold II. die Erbhuldigung.
28. Juli 1800. Erste Ersteigung des 12 000 Fuß hohen Großglockners durch4Zimmer-
     leute aus Heiligenblut und dem jungen Mathematiker Stanig.
                         Zur LageSgefchichte
      Oesterreich. In der Mittwochs Nummer( 167) theilten wir den Beschluß
des Bezirks  -Ausschusses von Marburg in Steiermark mit, eine Petition an das
Landesvertheidigungs   -Ministerium zu richten, es möge der Entfall der bevor¬
stehenden Landwehrübungen angeordnet werden      . In väterlicher Sorge für seine
Landeskinder ist der Monarch dieser Bitte seiner Unterthanen nicht etwa bloS
nach-, sondern zuvorgekommen     . Se. Majestät der Kaiser hat nämlich in der
fragliche» Angelegenheit die kompetente Behörde ermächtigt   , aus volkswirthschast-
lichen Rücksichten die heurigen Hauptwaffenübungen der Landwehr in den Ländern
Steiermark, Kärnthen, Kram und dem Küstenlande       , welche Länder der Monarchie
von der theilweisen Mobilifirung am meisten betroffen werden    , entfallen zu kaffen.
Aehnlich wie in den österreichischen dürften auch in den von der Mobilifirung
betroffenen Ungar  . Gebietstheilen die Waffenübungen der Honveds entfallen       .—
Nach neuesten Meldungen von „Reuters Bureau" aus Konstantinopel soll endlich
die Pforte Karatheodory in Wien mit solchen Vollmachten ausgerüstet haben,
die es dem Bevollmächtigten des Sultans ermöglichen     , bezüglich des Einmarsches
der Oesterreicher in Bosnien ein Uebereinkommen abzuschließen        . Nach dieser
soll keine bestimmte Zeit festgesetzt sein, wann die Okkupation durch die Oester¬
reicher aufzuhören habe, sondern die sei dann als beendiget zu betrachten       , so¬
bald die Ordnung in der Provinz Bosnien und der Herzegowina hergestellt ist,
und die hiezu nothwendigen Reformen in der Verwaltung des Landes durch-
geführt find. Auch anstatt des Verlangens    , daß die Civilverwaltung der Türkei
verbleibe, wird in der Konvention ausgesprochen   , daß die militärische Okkupation
eine Art Belagerungszustand herstelle    , während dessen die Civilbehörden ihre
Wirksamkeit einstellen  . Diese werden wieder in ihre Funktionen treten können,
sobald die Umstände es gestatten    . — Nach dem „N. W. Tgbl." reist Hofrath
Rotky nach Pest, um vor seinem Abgang nach Bosnien mit Tisza zu konferiren.
Der Einmarsch sei auf morgen festgesetzt    . — Am 25. Juli empfing der Ober¬
kommandant
        , FZM. Philipp ovich in Brood, dem gegenwärtigen österr. Haupt-
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quartier , eine türkische Deputation            aus Dervent und Türkisch -Brood . Dieselbe
versicherte ihre tiefste Ergebenheit der Mohamedaner               gegen Oesterreich und dessen
Herrscher . Philippovich           entgegegnete , daß die Oesterreicher als Freunde in 's
Land ziehen und ihre Aufgabe Sicherheit der Rechtszustände                    Bosniens    für alle
Bewohner        und Schutz aller Kulte sei. — Die Nachricht englischer Blätter , daß
Vorbereitungen          getroffen werden , um allenfälligen        Einfällen italienischer Frei-
schaaren in Tirol            oder Dalmatien      zu begegnen , wird als unrichtig bezeichnet
mit dem Hinzufügen , daß keinerlei Vorbereitungen                    nöthig seien , um solchen
Gästen , wenn sie eventuell einen tollen Streich wagen sollten , heimzuleuchten.
— Die Seebehörde in Triest niacht die Schließung                     des Hafens von Klek und
des Kanals von Ltagno piccolo mittels Seeminen kund.
        Deutsches           Reich. Am        24 . ds . Mittags   wurde der sächsische Landtag
vom Könige geschlossen : In der Thronrede                   bemerkte der König nach den ein¬
leitenden Worten : „ Mit mir hat mein Volk es tief beklagt und schmerzlich
empfunden , daß die Person               unseres    ehrwürdigen     und hochverehrten Kaisers
den verabscheuungswürdigsten             Leidenschaften und Verirrungen        zum Ziele dienen
sollte , und wenn auch des allmächtigen Gottes Gnade das Schlimmste von
seinem erlauchten Haupte abwendete , so mindert dies doch nicht die tiefe Ent¬
rüstung , mit welcher solch' Beginnen unser aller Herzen erfüllt . Während meine
 Regierung bereit bleiben wird , die gesetzgeberischen Organe                    des Reiches in
 dem Streben         zu unterstützen , den zersetzenden Tendenzen unserer Tage die für
das Gesammtwohl             gebotenen Schranken zu ziehen , tritt doch auch an einen
jeden Einzelnen die Mahnung                heran , so weit an ihm , fortgesetzt zu wirken auf
Förderung        und Erhaltung        von Gottesfurcht , Zucht und Sitte . Ich bewahre
die Zuversicht , daß meine Landeskinder trotz der Versuchungen                  der jetzigen Zeit
daran festhalten werden , daß Fleiß , gewissenhafte Pflichterfüllung , Sinn für
Häuslichkeit und Achtung vor dem Gesetz allein zu gutem Ziele führen ." Die
Thronrede        spricht ferner die herzliche Freude und Erkenntlichkeit aus für die
in den jüngst vergangenen Tagen ( anläßlich der Festlichkeiten zur Feier der
silbernen Hochzeit des sächsischen Herrscherpaares               A . d. Red .) dem König und
der Königin entgegengebrachten             Beweise von Liebe und Anhänglichkeit . Weiter
spricht die Thronrede             Angesichts des jetzt abgeschlossenen Friedenswerks           die
Hoffnung        aus , daß dessen wohlthätige Folgen mit dazu beitragen werden , den
endlichen Uebergang zu besseren und erfreulichen Zuständen in Ackerbau , Handel
und Gewerbe            herbeizuführen . Den übrigen Inhalt           der Thronrede     bildet ein
Rückblick auf die Thätigkeit des Landtags .— Se . Majestät der deutsche Kaiser
wird in Begleitung seiner Tochter , der Großherzogin                   von Baden , Ende Juli
oder am 1 . August zum Kurgebrauche                   nach Teplitz kommen und im fürstlich
Clarh 'schen Herrenhause           dieselben Lokalitäten bewohnen , die sein Vater König
Friedrich Wilhelm III . durch 25 Jahre zur Kurzeit zu benützen pflegte . Se . Ma¬
jestät hat sich jeden Empfang                verbeten . Am 24 . ds . langte ein Abgesandter
direkt von Berlin in Teplitz an , um die nöthigen Anordnungen                     zu treffen.
        Italien       . Die Demonstrationen          in Italien   fördern recht erbauliche Ge¬
schichten zu Tage . Die Agitatoren               schwätzen nämlich mitunter in ihrem Eifer
für das „ unerlöste Italien " aus der Schule moderner Diplomatie . Der Haupt-
Redner in dem Meeting in Rom vom vorigen Sonntage , Jmbriani aus Neapel,
lästerte schließlich auch auf Deutschland , weil es Trient                  und Triest Italien
verweigere , und dies lediglich deshalb , weil es selbst die Erbschaft Oesterreichs
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anzutreten gedenke
                 . Eine grelle Beleuchtung findet dieser gewiß nicht unberechtigte
Vorwurf in der Meldung eines Wiener Berichterstatters an das englische Blatt
„Standard", der sich unter Berufung auf die volle Verbürgung der Wahrheit
also vernehmen läßt: „Als der italienische Botschafter in Berlin kürzlich
im Gespräche mit dem Fürsten Bismarck auf das Verlangen Italiens nach
Trient und Triest anspielte , erwiderte ihm der Fürst mit einem Nachdruck  , wie
er ihn selten zur Anwendung bringt, daß dies niemals sein könne; daß es
von dem höchsten Interesse        für die deutsche Race sei , jeneTheile
österreichischen Territoriums niemals in den Besitz Italiens kommen
zu lassen  ." Hätte der Mann „von Blut und Eisen" statt deutsche Race
 „deutsches Reich" gebraucht , so wäre der deutsche Reichskanzler der Wahrheit
sicherlich noch uni Vieles näher gekommen  . Ungeachtet des Berliner Kongresses
und Berliner Vertrages strebt doch das Nationalitätsprinzip mit unverkümmerten
Drange vorwärts und der Appetit der großen Nationalstaaten rings um Oesterreich
nach Ländererwerb findet nur ein Gegengewicht im übergroßen Eigennutz und
gegenseitigen Neid der Mächte aufeinander  . Das ist noch ein Glück für Oester¬
reich, daß keiner der Tischgenossen von der nationalen Tafelrunde dem andern
einen Bissen gönnt. Freundschaft für Oesterreich ist es freilich nicht, sondern
nur die pure Mißgunst untereinander    . — „Diritto" dementirt die Nachricht,
daß Oesterreich -Ungarn wegen der Meetings und der Sonntags stattgefundenen
Denionstration Vorstellungen gemacht habe. Ebenso unrichtig sei es, daß die
italienische Regierung Oesterreich-Ungarn gegenüber Erklärungen abgegeben habe.
Die Regierung unterrichtete blos den Grafen Robillant über den wahren Sach¬
verhalt, der ihm als Richtschnur für seine Sprache dienen soll. „Diritto"
dementirt weiter die Gerüchte über Meinungsverschiedenheiten zwischen den Grafen
Corti und de Launay.

                   Lokales uni» Verschiedenes.
                 Thermometerstand
                                : Heute um 7 Uhr Morgens 12 Grad Wärme.
Wafferstand am Inn : 2 Meter 2 Dectmeter. — Schwimmschule in Büchsenhausen
                                                                         : 17 Grad Wärme
     (Berg-Jsel.) sBei günstiger Witterung .^ Heute Samstag Nachmittags
4 % Uhr Gesellschaftsschießen und Platzmusik um 6 Uhr. Abends nach Be¬
lieben der Gesellschaft Tanz-Unterhaltung
                                        .           Die Vorstehung.
      (Schießstandsnachrichten
                      .) Morgen Sonntag                Kranzgabschießen    in Willen.
-— Morgen Sonntag Kranzgab
                         - und Jungschützenschießen am Nahestand                in   Hötting.
      (Gänsbacher
              -Feier
                   .) Legitimations
                              -Karten         zur Preisermäßigung für die
Fahrt nach Sterzing und retour können unentgeldlich behoben werden
in Innsbruck in der Musikalienhandlung Groß, in der Kunsthandlung Unter -
b erg er und bei sämmtlichen Comits-Mitgliedern. Der Preis für die Fahrt
Jnnsbruck-Sterzing und retour beträgt in der III. Klasse2 fl. 26 kr., in der
II. Klasse3 fl. 40 kr. Und so im Verhältnis von allen andern Stationen.
Jeder eine solche Karte Benützende hat in dieselbe seinen Namen selbst einzuschreiben.
    (Primiz
         .) Morgen       Sonntag wird ein neugeweihter Priester aus       dem    Seminare
in Brixen, der Hochw . Herr Stefan Falbesoner aus Nassereit, in der
benachbarten Gemeinde Amras seine feierliche Primiz abhalten.
     (Sie meinten die Jesuiten und trafen das Aerar    .) Während über                   den
Kirchendiebstahl in Eben mehrfache Berichte eingelaufen sind, wurden wir                 von
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einem kirchcnschänderischen Bubenstreiche in unserer unmittelbaren Nähe gänzlich
in Unkenntniß     gelassen . Am vergangenen       Mittwoche    Nachmittag    vollführten
Nämlich drei Schüler des VII . Kurses anr hiesigen Gymnasium            das Heldenstücks
in der Jesuiten - oder Universitätskirche     auf der rechten Seitengalerie    ( Empor¬
kirche) einige Fenster , sämmtlich Glasmalereien , die erst vor 3 und 4 Jahren
eingesetzt worden sind , mit aller Gewalt zu zertrümmern . Mehrere Scheiben
find wirklich in Stücke zerschlagen und andere weisen Sprünge und Einbiegungen
auf , da das starke Glas und die Bleiverbindung        sogar den Stockschlägen Wider¬
stand leisteten . Die hoffnungsvollen   Jünglinge    suchten sich gleich nach der That
auf gut ausrekognoszirten     Winkelzügen davonzuschleichen , waren aber von der
eben während des Spektakels        unten in der Kirche beschäftigten Meßnerin          be¬
merkt und einer davon auch erkannt worden . So werden denn diese gebildeten
Herrchen ihren wohlverdienten        Lohn für ihre kulturfreundlichen      Bemühungen
gewiß im vollstem Maaße ausbezahlt         erhalten.
      (Entweichung aus dem väterlichen Hanse.) Zwei Knaben, der eine von
12 , der andere von 5 Jahren       entfernten    sich vor einigen Tagen von ihrem
väterlichen Hause in Fulpmes , ohne bis jetzt wiedergekehrt zu sein . Die beiden
Kinder wurden in Absam gefunden und auf ihre Angabe , daß sie im Stubah
zu Hause seien , auf den Schönberg        zurückgeführt , wo sie erklärten , in der
Gegend gut Bescheid zu wissen , um schon allein nach Hause zu finden . Man
ließ sie somit allein ihres Weges ziehen , aber heimgekommen waren sie bis gestern
Morgens    noch nicht.
      (Im Priesterseminar in Brixen) wurden am 21. ds. vom hochw Fürst-
Bischof Bincenz    17 Alumnen dieser theologischen Anstalt die hl . Priesterweihe
ertheilt . Bon diesen Neugeweihten    befanden sich 11 schon im abgelaufenen
Jahre im vierten Kurse , werden also mit Beendigung ihrer theologischen Studien
sofort in die Seelsorge  eintreten , während die 6 übrigen     vom dritten Kurse
im kommenden Jahr noch den Schlußstein     in ihrem Berufsstudium   legen müssen.
      (Unglücks
              -Chronik) Aus Toblach berichten die „N. Tir. Stimmen" : Heute
(24 . Juli ) Nachts schreckte uns Feuerlärm aus dem Schlafe ; in einem Hause
auf dem sogenannten     Ehrenberg  entstand — wie man sagt — aus Unacht¬
samkeit in der Küche F uer und nahm so schnell überhand , daß Haus          und
Stadl — aneinandergebaut      — schon in Flammen standen , als die erste Hilfe
kam . Da nun hier nichts uiehr zu retten war , wendete man die Aufmerk¬
samkeit auf die zwei Nachbarhäuser , die nur 4 oder 5 Klafter davon entfernt
waren . Es gelang auch diese ganz zu schützen , damit war auch die Gefahr
sür 's Dorf , das nur einen kleinen Schuß weit von der Brandstätte     entfernt
ist, abgewendet
             . Gerettet wurde nur Weniges von Kleidern und HauSeinrich-
tung — 4 Kühe , Heu rc. verbrannten . Beschädigt , Gott sei Dank , wurde
Niemand . Die hierortige Feuerwehr         war schnell am Platze und leistete , was
fie leisten konnte . Später    erschien auch die Feuerwehr   von der Nachbarschaft
Niederndorf    mit 3 Spritzen ; wenn sie auch wenig mehr Mitwirken konnte , so
 that die Bereitwilligkeit zu helfen sehr wohl und ganz Toblach spricht dafür den
wärmsten Dank aus . — Die „Presse " meldet aus Wien : Am 25 . Juli Nachts
bemerkte man in Wien einen großen Brand nächst Schwechat . Nach Berichten
ist bei RaSdorf oder Neukettenhof eine Anzahl von Getreidetristen niedergebrannt.
— Am 23 . ds . ist in Schwertberg         in Oberösterreich um halb 2 Uhr Nach¬
mittags ein Brand ausgebrochen und find 36 Häuser ein Raub der Flammen
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geworden . Kirche und Schule blieben verschont . Fünf Kinder werden vermißt
— Die „ Westphälische Ztg ." berichtet aus Dortmund        vom 23 - Juli : Auf der
dem westphälifchen Grubenverein     gehörigen Zeche „Hansa " fand heute Morgens
eine Explosion   schlagender Wetter    statt . Fünf Bergleute  blieben tobt , zwei
wurden verletzt.
      (Neue Karten von Schlacher
                              .) Von Hauptmann Schlacher
                                                      , dessen karto¬
graphische Arbeiten sich der allgemeinsten Anerkennung erfreuen , sind soeben zwei
Karten in neuer Auflage erschienen . Die eine Karte umfaßt Bosnien und die
Herzegowina   nebst angrenzenden Ländern , die andere die ganze Balkan -Halbinsel.
Beide Karten berücksichtigen schon die Grenzbestimmungen            des Berliner Kon¬
 gresses und verbinden mit exakter , übersichtlicher Zeichnung eine ganz vorzügliche
technische Ausführung . Der billige Preis ( Bosnien        1 fl ., mit Post 1 fl . 5 kr.,
der Balkan 90 kr. mit Post 95 kr.) sichert den Karten entschieden große Erfolge.
Zu beziehen durch die Wagner ' sche Universitäts -Buchhandlung           in Innsbruck.
      (Kriegsgericht ohne Gnade.) Ein Infanterist des krainischen Regimentes
Frh . v. Kuhn Nro . 17 , der sich gegen seinen Kompagnie -Kommandanten wieder¬
holter    gröblicher Insubordinations    - Verletzungen , vereint mit gefährlichen Be¬
drohungen      des letzteren , schuldig gemacht hatte , wurde von dem sogleich nach
der Ankunft des Regiments           in Sissek zusammengetretenen      Kriegsgerichte   zur
Strafe     des Todes durch Pulver       und Blei verurtheilt und Tags darauf hin¬
gerichtet . Der Berurtheilte     war , wie die „ Laib . Ztg ." hinzufügt , ein gebürtiger
Laibacher , von Profession Fleischhauergehilfe         und in Laibach als ein übel be¬
rüchtigtes    und gefährliches Individuum        bekannt . ( So ist es recht , Ordnung
muß sein . A . d. R .)

                          Vereins -Nachrichteu.
  (Mg . Arbeiter-, Kranken- nvd Jnvaliden-Unterstützungs
                                                       -Berein für Tirol
Md Vorarlberg.) Sonntag den 28. Juli findet die ordentliche General-Ver¬
sammlung im österr . Hofe Maria -Theresienstraße (rückwärts ) präzis um J/ 22 Uhr
Nachmittags   statt . Die Mitglieder werden ersucht wegen Wichtigkeit der Tages -
 Ordnung    pünktlich und zahlreich zu erscheinen  sDer Central     - AuSschuß.

                                  Eingesandt.
                    (Unter Verantwortlichkeit   des Herrn Einsenders .)
      Jener gewisse Herr D .          , welcher vorgestern zwei Kindern in der
Museumsstraße     Eßbarkeiten genommen und sich sodann in 's Cafe Bilger begeben,
um den „ Geschwollenen " zu spielen , wird aufgefordert , die Kinder schadlos zu
halten , widrigens eine ähnliche Aufforderung  mit voller Nennung des NamenS
folgen wird .                                                             2072
                         Ein Beobachter
                                     , der auch die Eltern der Kinder kennt.
       Die von A . Witting        » Maria -Theresienstraße     Nro . 5 , in Verkau
gebrachten Kinderwagen       mit Gesundheitsdächern     und hohem starkem Federn
Gestell , sind von besonders    vorzüglicher      Konstruktion      , auch äußerst
hillig , und können Jedermann, der darin Bedarf hat, bestens empfohlen
werden .                                                                          361
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Verstorbene In Innsbruck.
     Am 27 . Juli : Johann Singer , Steindrucker , 23 Jahre              alt , an Lukaemie,
St . Nikolausgasse Nro . 23 .                                             _        _

■nrHall zur „Innbrüeke “.‘‘Wl
     Morgen Sonntag den 28 . Juli bei günstiger Witterung
im   Garten    des   Mineral
                           - und    SoolenbadeS jenseits     der    Haller
                                                                         -Jnnbrncke
                                                    >M
                                                    iÄ
ausgeführt von der Kapelle der Salzberg -Mufik.
           Aufmg4 Uhr. Ende9             Uhr   Abends
                                                   . Eintritt 10 kr.                2083

Eine Wohnung von 4 Zimmern,
Küche, Keller
            , Garten rc., sogleich und eine Wohnung mit2 Zimmern,
Kammer , Küche k. auf Galli zu vermiethen   . Näheres Kapuzinergaffe
Nro. 5 im Stöckl.                                        2081—1.

     Zu vermiethen eine erste                      Stock
                                                       -Wohnung
von 2 Zimmern , Küche und Speise .— Näheres unter Nro . 2075 in der Ex-
pedition dieses Blattes .                                          1— 3

      Eine freundliche Wohnung
von 4 Zimmern sammt Estrich , Küche und Holzlege ist im 4. Stock
des vormals Oberlindober
                     'schen Hauses in der Seilergaffe sogleich zu
vermiethen
         . — Näheres bei Dr. Hammer , Oberer      -Haus, 2. Stock

Zm Hause                    Aro. 7 in             der        Seilergaffe
             Quartier
ist ein kleineres   , mit einem größeren uud zwei kleineren Zimmern,
auf Galli zu vergeben
                   . Näheres im ersten Stock daselbst  .      2079
Soeben erschien und ist bei Unterfertigten zu haben                die   IV . ganz um¬
                       gearbeitete Auflage von

      Amthor                     Tiroler               Führer.
               I . Theil . Textausgabe in roth Callico gebunden 3 fl.
              II.  Theil. Kunstbeilagen, elegant cartonirt3 fl.
Wo nicht      ein    Theil besonders bestellt wird, werden    beide      Theile   gesandt.
Wagner’fdit MinerMs
                  -Nnchhnnblnng                                    in    Innsbruck.
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                  Tiroler -Volksbühne.
Sommer -Theater in PradL , Lodron ' seLer Hof.
                 Morgen Sonntag den      28. Juli.      Anfang Vr3   Uhr.
Das      Zauberschloß
                , oder
                    : Der                        Ritter und die      Watdgeijter.
             Romantisch.komisches Ritterspiel mit Gesang in 4 Abtheilungen.
_Die         Zwischenpausen werden von der Wiltauer - Musik aüsgefüllt         2077

      In Wiltau , Hauptstraße Nro . 39,
ist ein ebenerdiges Lokal
                       , zu jedem Geschäfte geeignet
                                                   , worin gegenwärtig eine
Metzgerei betrieben wird, mit oder ohne Wohnung, bis 1. August oder
Galli-Ziel zu vermiethen. Näheres beim Eigenthü. er.             2080—1
Im       Österreich
               .Hof,ersten Stock
                               , vornheraus links,
ist   einschön   möb   lirtes Zimmer sogleich zu   ver mi   ethen
                                                                . _ _          2071
            Eine sehr hübsche Wohnung
von 6 Zimmern, Küche   , Speis sammt Zugehör, ist auf Galli d. Js . zu ver-
geben. Näheres Erlerstraße Nro. 15.                                2073

                       Bekanntmachung.
    Im städtischen Fleischbankgebäude im ersten Stock ist eine Wohnung mit
5 Zimmern, einer Kammer und Küche rc., auf Galli d. Js . zu vergeben.
    Schriftliche Offerte hiefür sind bis zum 1. Augustd. Js . anher zu übergeben.
                       Stadtmagiftrat              Innsbruck,
am 26. Juli 1878.                                                           178—1
                                             Der Bürgermeister
                                                            : Dr . Dinter.

                                Todes Anzeige.
          Allen Freunden und Bekannten geben wir die höchstbetrübende   Nachricht
       von dem Hinscheiden ihres innigstgeliebten Sohnes, resp. Bruders,
                        Johann     Singer,
                            Kaiserjäger,
       welcher in seinem 23. Lebensjahre nach langer, schmerzlicher Krankheit
       in ein besseres Jenseits abberufen wurde.
           Die Beerdigung erfolgt morgen Sonntag um 4 Uhr Nachmittags
       vom Trauerhause  , St . Nikolaus Nro. 23 aus, auf den dortigen Friedhof.
           Um stilles Beileid bitten                                     2082
                           Nikolaus Singer, Bauführer         , als Vater.
                           Franz und Nikolaus Singer, als Brüder.
         _Maria                        und   Josefa Singer, als Schwestern.
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1878 - Universitäts- und ...
2138

                                   .,-i         4 # o / ~« N
       Bei Gefertigten ist eine zweite Stock -Wohnung mit 3 Zimmern,
Magdzimmer und allem Zubehör auf Galli zu vermiethen.
       Ein unmöblirtes        Zimmer     und ein schöner   Keller    ist
sogleich zu vergeben .                                           383

                                                        I . Melzer , Tapezierer.
Zn der Hofgaffe                       Aro.3 im zweiten Stock
gaffenseite , ist eine freundliche Wohnung mit 3 großen Zimmern , Alkov
und Kammer , Küche und Holzlege auf Galli zu vergeben . Das Nähere
im Glasergewölbe dortselbst .                                  2076 — 1

Ein          unmöblirtes           Zimmer , für 6 fl. monatlich,
ist am Jnnrain  gassenseitig an einem Herrn oder an einer soliden Frauens¬
person von Galli an zu vermiethen . — Näheres mündlich in der Expedition
dieses Blattes .                                                                    2065 — 1

        Ein         Geldbetrag                     von 15 Gulden
wurde in der Nähe des Grabhofer ' schen Kaffeehauses          verloren . Der redliche
Finder wird umsomehr ersucht den Betrag abzugeben , als derselbe der Biertel-
Jahrlohn     eines armen Dienstboten  repräsentirt . — Abzugeben in der Maria-
Theresienstraße    im Gasthause zum Botzenhardt , II . Stock , gegen gute Belohnung.

Zu vermiethen                 ein schön möblirtes                          und großes
erstes Stock -Zimmer sogleich oder auf 1. August .                Stabile Herren haben den
Vorzug . Näheres im Hutmacher - Gewölbe Haller,                   Maria -Theresienstraße 38.

                             Todes-Anzeige.                                                1
      Gott    dem   Allmächtigen      hat     es     gefallen ,   die wohlgeborne   Frau

             Maria Wermaan                               Md
                                                          . Mmaaa,
                            Bezirks       -Sekretärs     -Wi twe.
      nach kurzem Leiden und Empfang der hl . Sterbsakramente im 42 . Lebens¬
      jahre in ein besseres Jenseits abzurufen.
           Die Beerdigung erfolgt heute Samstag       um 4 Uhr Nachmittags
      vom Trauerhause , vi8 - a - vis vom Bahnhof Nro . 166 aus , auf den
      städtischen Friedhof .                                         2056
                                      Die trauernden Kinterölieöenen.
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1878 - Universitäts- und ...
2139

                        Empfehlung.
     Hiemit bringe ich zur gefälligen Kenntniß
                                             , daß ich von heute an das
Gasthaus .,zum Schweizer -Keiler “ am Tnnrain
übernommen habe und daß es mein eifrigstes Bestreben sein wird, durchgute,
warme und kalte Küche  , welche von nun an eingeführt wird   , sowie durch
gutes Getränke die sichere Befriedigung der P. T. Gäste zu erwerben und zu
erhalten und bitte um gütigen Zuspruch
                                     . Achtungsvollst
                                          Michael Prantner.
Innsbruck,    am 27. Juli 1878.                                2049—1

        Reeller              heiralsanlrag.
    Ein junger Mann von 25 Zähren, angenehmen Aeußern, mit einem
Vermögen von 2000 fl., wünscht sich mit einem Fräulein oder jungen
kinderlosen Witwe, welche ein Vermögen von 2 — 3000 fl oder ein
rentables Geschäft besitzt
                        , zu verehelichen
                                        . — Näheres unter strengster
VerschwiegenheitB. J . posle restante . Photographie erwünscht. 2069

              Ein altes Geschäft
auf sehr guten Posten in Innsbruck ist sogleich oder auch
etwas später gegen einige tausend Gulden unter günstigen
Bedingungen abzulösen . — Näheres unter Nro. 2064 in
der Expedition dieses Blattes.                  l—3.

Zn der           Musemnsftraße                          Aro.4,
    (Wagner 'sche Uuiversttäts Buchhandlung)
ist eute schöne Wohnung im dritten Stocke
                                        , bestehend aus
6 Zimmern, Küche   , Magdzimmer und Zugehör aus Galli
d. Js . zu vermietheu. Näheres in der Expedition dieses
Blattes mündlich .                                  1269
Als Dienstbote sucht eine Italienerin,
welche auch kochenkann, und über gutes Zeugniß verfügt, auf 1. August einen
Dienst. Näheres Sillgasse Nro. 3 im zweiten Stock.

Zu vergeben ist in Willen
                        , Kirchgasse Aro. 5,
eine Wohnung von 2 bis 2 Zimmern nebst Zugehör.                  2068—1
2i40
                  Für        ÄGir Vertrieb
eines sehr gangbaren Artikels ohne jede Auflage werden Personen aller Stände in
d^r Provinz gemärt. Schriftliche Anfragen unter ,.Nebeneinkornmen " befördern
Rotter   8C   Co., Annoncen
                         -Expedition
                                  , Wien , Niemergasse                  371—
                                                                           720

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                   in ganz Tirol und Vorarlberg von diversen Kinderwagen
                   in verschiedenen Farben, in sehr solider, starker und eleganter
                   Ausführung   , sämmtliche mit Gesundheitsstoff-Dächern in ganz
                   hoher oder mittelhoher Stellung, mit Eisenfederngestell, Holz¬
oder Eisenrädern in allen Größen, für ein, zwei, drei und vier Kinder, per
Stück zu fl. 8 und zu jeden Preis bietet                                       4

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erste Kinderwagen- und Galanterie -Waaren-Aiederlage in Innsbruck,
Herzog-Friedrichstraße unter den Lauben, weißen Kreuz, Rro. :tl und
              in Kufstein im Hotel zur „Post" Nro. 4» .
  Zeichnungen und   Preis-Courants   werden auf Verlangen gratis   zugesandt.
Eine kinderlose Familie sucht für Galli
                       mit 2 bis 3 Zimmern, lichter Küche
eine freundliche Wohnung                                , in der innern
Stadt. — Adressen sind unter Nro. 2025 in der Expedition dieses Blattes
zu hinterlegen
             .                                                    3—3
    Zwei schön möblirte                 Hochparterre
                                                -Zimmer
mit eigenem Eingang und Verbindungsthüre , und ein einzelnes hübsch möblirtes
Zimmer sind bis zum1. August oder auch sogleich zu vermiethen     . Dieselben
werden auch an Fremde, die sich länger hier aufhalten wollen, abgegeben . —
Näheres Erlerstraße Nro. 12, Parterre links.                        2027—2
       Eine Wohnung von 5 Zimmern,
Waschküche, Gemüsegarten mit hübscher Aussicht , ist bis Galli d. Js . zu ver¬
miethen. Preis 320 fl. Desgleichen eine Wohnung mit 2 Zimmern und Küche.
 - Näheres, in der Expedition dieses Blattes unter Nro. 2060.            2—2
Eine     Wohnung
              , bestehend aus2Zimmern
                                   , Küche
und Zugehör ist auf Galli im Hause Nro. 31 in Pradl an eine ruhige Partei
zu vergeben
          .                                                    2053—22
                Zu vermiethen auf Galli
oder auch vom 1. August an in der Meinhardtstraße Nro. 10 im zweiten
Stock eine Wohnung von 5 Zimmern, Küche     , Speise und Zubehör. Zu be¬
sichtigen im dritten Stock. Die Adresse des Hauseigenthümers ist in der Ex¬
pedition dieses Blattes unter Nro. 2057 zu ersehen.                   2—3
2141

Zwei      schön     müblirte
                        , sonniz                  orlepr        Zimmer,
ganz separirt, sind an einzelne Herren      im neuen Stadttheil, Kircher
                                                                      -Haus,
zweiten Stock zu vergeben
                        .                                           2033—3
 Zu vermiethen eine schöne Wohnung
mit3 Zimmern  , 2 Alkoven und Küche , auf Jakobi - oder Galli-Ziel.—Näheres
unter Nro. 2055 in der Expedition dieses Blattes.                    2—2
Zu vermiethen ist auf Galli oder früher
eine zweite Stock
                -Wohnung
                       .         Das Nähere Nro. 16 in der Universitätsstraße
im Verkaufs -Lokale
                  .                                           2036—2,
Eine    Kellnerin
               , welche              sich   über ordentliche      Dienste
ausweisen kann , wird sofort     ausgenommen
                                          . — Näheres unter Nro. 2050 in
der Expedition dieses Blattes.                                     2—2
In der Kohlstädt, Gärbergasse Nro . 3,
ist eine schöne Wohnung mit 4 Zimmern
                                    , Küche nebst Zugehör auf Jakobi oder
Ziel Galli zu vermiethen.— Näheres beim Eigenthümer im dritten Stock. 2

Als Hausknecht , Diener oder Fuhrknecht
sucht ein mit guten Zeugnissen versehener junger Mann   Stelle. Aufenthalt des
Dienstsuchenden beim„weißen Kreuz  ."                              2032 22

             Morgen Sonntag den 28 . Juli
            in der Veranda
       Grosse mnsiWisdie Soiree
                             ,<
      ausgeführt von der vollständigen      Regiments
                                                   -Kapelle Zarin(
                    Maroicic mit      Streich
                                           -Instrumenten
I    Herr Kapellmeister Karl Komzäk wird                             das
           Orchester persönlich dirigiren.
      Anfang     ya8 Ubr .              774          Eintritt    30 kr.
2142
   Dasjenige bedarfhabende P. T. Publikum , sowie jene geschätzten Bräute , Hoteliers
und Cafetiers    , welche auf gute und echte Leinen- und Baumwoll -Artikel reflektiren
und zu ven allerbilligsten Preisen bedient werden wollen , mögen sich gefälligst wenden zu
Alexander Mayer                   in   Innsbruck, Burggraben 13.
   Jederzeit findet man dort ein Sortiment aller Gattungen 4/ 4, % und % rein Leinwände«
gebleicht
       , halb- und ungebleicht
                             . DoppeldreiteLeineu  -Leintücherzeug  , Tischtücher
                                                                              , Servietten,
Handtücher, Sacktücher
                     , weiße und färbige Kaffeetücher und eben solche Serviettchen
                                                                                . Gebleichte
und ungebleichte Baumwolltücher , Wassertuch, komplette Garnituren für 6 und 12 Personen
in Leinen-Tischzeugen. Weiße Pique -Bettdecken und färbige Wollen-Garnituren für Tisch
und Bett . Ferner alle möglichen Qualitäten in Chiffone, Shirdings , sowie weiße Netz- und
Moll -Borhäng -Stoffe , Fenster -Dr aperien , Vorhäng -Quasten u . s. w._       414 —2

Haurer
    ’soüe Seiden
              - Schönfärb                             Jt
empfiehlt sich einem geehrten Publikum im Auffärben von Seiden             -, WoNen-
und Halbtvollenstoffen       , wenn thunlich in allen Farben.
     Herren-Garderobewird unzertrennt gefärbt         .                    1315—13 52
                         Abgabe der Waarenr
Innsbruck:     Herzog -Friedrichstraße Nro . 10 im Laden ; Hall: Thurnfeldgasse
(Dialer -Haus ) und bei Krl .Hatzl imLaden vio- ä- vis dem Hrn .Markt ,Schweinmetzger.

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aus   langen
           , gesunden
                   , reingewaswenen Menschenhaaren, voll und üppig, zum
Waschen und   Kämmen, in größter Farbeuanswahl vonB /2 fl- bis 10 fl. bet
            Cenci Nigg , Damen
                             -Fnseurin,
Marra -Lheresienstraße Nro . I -L, Stöcklgebäude, erstenStock.
     ^»uch werbenl .ntidst v-" ausgefallenen Haaren die schönsten Zöpfe an--
gefertiai und da'elbst Haare a k'ust1809                                  4

Eine Wohnung                                  von3Zimme
und Zugehvr aus Za ko bi und eine solche mit 4 Zimmern
auf Galli -Ziel zu mrmiethen.— Näheres unter Nr. 2044
ui der Expedition dieses Blattes.                 2—3

Gesucht wird aus                       Galli
                                         -M                  eiue
von 5 bis 6 Zimmern mit allem Zugehör , im ersten oder zweiten Stock,
                                                                       Wohnu
in der Nabe des Bahnhofes . — Gefällige Anträge         bittet man unter
A . R . in der Expedition dieses Blattes zu hinterlegen .      2042 — 3 4

                        Quartier Anzeige.
     In der Herzog-Friedrichstraße Nro . 14 im dritten Stock rückwärts sindj
2 Zimmer , Küche , Holzlege , eine Estrichkammer sogleich oder auf Galt
zu vergeben.                                                     2023 — 3,
2143

                 Oeffentlicher Dank
dem Herrn Franz Wilhelm   , Apotheker in Neunkirchen, Erfinder des
Wilhelm
      's antiarthritischen antirheumatischen Blntreinigungs-Thees.
         Blutreinigend gegen Gicht und Rheumatismus.
    Wenn ich hier in die Oeffentlichkeit trete, so ist es deshalb, weil ich es zuerst als
Pflicht ansehe, dem Herrn Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen, meinen innigsten
Dank auszusprechen für die Dienste , die mir dessen Blutreinigungs -Thee in meinem
schmerzlichen rheumatischen Leiden Leisrete und sodann , um auch andere , die diesem
gräßlichen Uebel anheimfaüen , aus diesen trefflichen Tbee aufmerksam zu machen!
Ich bin nibt im Stande , die marternden Schmerzen, die ich durch volle 3 Jahre bei
jeder Wirterungsveränderung in meinen Gliedern litt , zu schildern, und von denen
mich weder Heilmittel, noch der Gebrauch t er Schwefelbäder in Baden bei Wien be¬
freien konnten. Schlaflos wälzte ich mich^rächte durch un Bette hemm. mein Appetit
schmälerte sich zusehens, mein Aussehen trübte sich und meine ganze Köperkraft nahm
ab. Nach vier Wochen langem Gebrauche obgenannten Thees wnrde ich von meinen
Schmerzen nicht nur ganz befreit, und bin es noch jetzt, nachdem ich schon * Wochen
keinen Thee mehr trinke, auch mein ganzer körperlicher Zustand hat sich gebessert. Ich
bin fest überzeugt, daß jeder , der in ähnlichen Leiden seine Zuflucht zu diesem Thee
nimmt , auch den Erfinder dessen, Herrn Franz Wilhelm, so wie ich, segnen wird.
In vorzüglicher Hochachtung
                           Gräfin Budschin -Streitfeld , Oberftlieutenants -Gattin,
3061                                      Wien, Währinger Hauptstraße.
                   Allein echt erzeugt von
             Franz Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen.
     Ein Packet , in 8 Gaben getheilt , nach Vorschrift des Arztes bereitet,
sammt Gebrauchs. Anweisung in diversen Sprachen 1 Gulden, separat für Stempel
und Packung 10 kr.
     Warnung. Man sichere sich vor dem Ankauf von Fälschungen und wolle stets
„Wilhelm 1* antiarthritischenantirheumatischen Blutreinigungs-Thee" verlangen, da
die blos unter der Bezeichnung antiarthritischer antirheumatifcher Blutreinigungs -Thee
auftauchenden Erzeugnisse nur Nachahmungen find, vor deren Ankauf ich stets warne.
     Zur Bequemlichkeit des ?. I . Publikums ist der echte Wilhelm 's antiarth-
eitische antieheumatische Bluteeinigungs -Lhee             auch zu haben   in
Innsbruck       bei Franz Winkler und Anton Schöpfer , Apotheker;
Adelsberg    Josef Kupserschmid, Apotbeker; Bleiberg Johann Neusser, Apoth. ;
Borgo Giuseppe Bettanni , Apotheker; Bozen F . Waldmüller , Apoth. ; Brixen L;
Staub , Hofapotheker; Brun eck J . G . Mahl ; Cormons        Hermes Codolini, Apoth.;
Cortina A . Cambruzzi; Friesach O . Rußheim und A. Aichinger, Apotheker;
Hall L . v-Aichinger, Apotheker; ImstWilh . Deutsch, Apoth.; Jnnichen I . Stapf,
Apoth.; Krainburg      Karl Savnik , Apoth. ; Lienz F . v. Erlach, Apoth. und I . G
Mahl ; Mals Ludwig Pöll , Apoth.; Meran F . v. Pernwerth , Apoth. ; Möttling
Alfred Matter , Apoth.; Oberndorf      A . Kollmann ; Roveredo Rich . ThalesAp .;
Salzburg    G . Bernhold , Apoth. ; Saalbach     G . Edelmann ; Sp alato Venatio
v.Grazio, Apoth.; Schlanders      B . Würstl , Apoth. ; Sterzing   Joh . Koffer, Ap. ;
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Expedition dieses Blattes hinterlegt werden.                 2046 — 2
2144

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Wir beehren uns hiemit die höfliche Anzeige zu erstatten
                                                       , daß wir das

Dank- &Commissions-Geschält
          des Herrn

      dom :, tolt
hier übernommen und von nun an für unsere alleinige Rechnung
weiterführen werden
                  . Bei diesem Anlässe empfehlen nur uns zur Aus¬
führung von Börsen -Aufträgen , sowie zum Ein - und Verkauf
von Staatspapieren  , Pfandbriefen , Aktien , Obligationen
und Loosen , ferner zur Umwechslung von Gold - unb Silber-
Münzen, Coupons, in- und ausländischerLanknoten , Be¬
sorgung von Couponbögen re. re, unter gleichzeitiger Versicherung,
daß wir das Interesse unserer P. T. Kunden in jeder Hinsicht bestens
zu wahren stets bestrebt sein werden
                                   . Hochachtungsvollst 1994—3
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      daselbst bereitwilligst und unentgeltlich ertheilt.

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      Ich zeige dem geehrten Publikum ergebenst an, daß ich in der Maria-
Theresienstraße Nro . 37 mein Tischler- und Bildhauer -Atelie
eröffnet habe, und lade die hohen Herrschaften zur Besichtigung der schon
fertigen Pariser Kunstmöbel ergebenst ein.
      Auch werden alle Bau- und Tischler -Arbeiten
                                                 , sowie die feinsten Kirchen-
 Schnitzereien aus das solideste ausgeführt
                                         . Achtungsvoll         1840—44.
                                                   Josef Kottoschek.

   Gicht
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                  -Kidende,
   die keine anderweitige Hilfe erlangt haben, wollen sich an Unterzeichneten mit einer
   genauen Krankheits- Beschreibung wenden, da es ihm gelungen, nach 28jähriger
   Erfahrung , Tausende auch sehr schwere und langjährige Kranke durch äußere,
   jedem Zustande angepaßte Mittel , noch zu heilen. — Als Beigabe zu Bädern
   sind selbe unübertroffen . — Zahlreiche Dankschreibenliegen zur Einsicht vor —
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               •# W t i t « H H C #* M ff SMMMM,
                 Besitzer der landschastlicheu Apotheke iu Stockerau,
    Nach dem Ausspruche wedlzinjscher Autoritäten durch seine Zusammensetzungder
erprobtesten Droguen erweist sich dasselbe als besonders wirksam in Bezug auf die
Verdauung und Blutreinigung . Außerordentliche Erfolge wurden enielt bei
Magen - und Darmkatarrh und deren Folgen, als : Ueberschuß an Magen¬
säure , Appetitlosigkeit , Sodbrennen , Anschoppungen der Baucheinge¬
weide , Hömorrhoidal -Leiden , gegen alle Schwächezustände bei Frauen und
Kinder : Fahles Aussehen , Abmagerung , Bleichsucht und Migräne . Durch
fortgesetzten Gebrauch ist es das einzige radikale Mittel gegen Melancholie und
hypochondrische Gemüths -Verstimmungen.
    Die „ Medizinische Wochenschrift" Nro . 15 vom April 1878 schreibt: Das Magen-
Salz aus der Stockerauer Apotheke ist ein Mittel , das bei Verdauungs -Beschwerden,
Schwäche des Magens , Katarrhen desselben oder Disposition zu solchen, Appetitlosig¬
keit rc. sehr gut wirkt und mehr als diätetisches Mittel anzusehen ist. Seine Zu¬
sammensetzung, in der die erprobtesten Droguen — darunter solche, deren eminente
Wirksamkeit erst in neuester Zeit zu allgemeiner Kenntniß kam — vertreten sind, macht
die guten Erfolge begreiflich, die bei Anwendung desselben erzielt werden. Und Jeder,
der weiß, wie gerade gestörte Verdauung das Wohlbefinden des Menschen beein¬
trächtigen und den ganzen Körperzustand herabzubringen vermag, wird die Wichtig¬
keit ei nes solchen Mittels anerkennen.                                     371—3ig
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k. k. Notar.                                                159—3

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                           kann ein haben, welche,
          nur zu einer solchenHeilmethode
          wievr . Äiry's Naturheilmethode , sichthatsäch- >
   I lich bewährt hat . Daß durch diese Methode äußerstk
   8 günstige, ja staunenerregendeHeilerfolge erzielt wur - f
   I den, beweisen die in dem reich illnürirten Buche: !

 fsDr. Airy’s Maturheilmethode;
   I abgedrucklen zahlreichen Original -Atteste , laut b
   l welchen selbst solcheKranke noch Heilung sanden , |
   | für die Hilfe nicht mehr möglich schien. Es darf I
   g daher jeder Kranke sich dieser bewährten Methode |
   f um so mehr vertrauensvoll zürnenden  , als die Lei- g
   jjtung der Kur aus Wunsch durch dafür angestellte |
   8 praktische Aerzte gratis erfolgt . Näheres darüber ß
   8 findet man in dem vorzüglichen , 544 Seitens
   z starken Werke : vr . Airy 's Naturheilmethode,
   ^100 . Aufl ., Jubel -Ausgabe , Preis 65 kr. ö. W.,.
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des Einsenders . Antwort unter Chiffre 84 post« restant« InnsbruoK.

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                Effekten - und Wechselkurse an der Wiener Korse.
                   «m 26 . Juli.                                                Am 26. Juli.
1884 « Soft,o 10V fl. .                           143 .— Einheitliche Staatsschuld . . . . . 64 .15
Donau-Ne- ultruußS   . Lose.                      105 .-      ,            ,      in Silber . .     66 .14
Rndolfr-Lose.                                      15 .— Sold-Rente .                      . • •    74 55
Tiedit-Lose.                                      163 .-— StaatSaulehen». Jahre 1860 z« fl. 506 113 .60
Innsbrucker Stadt-Auleheu . . . .                  20 .— Aktien der Nattoualbank per Stück - j 832 .—
Aktie
    « der Nied.-öst. TScompte-Sesellschaft        780 .— AkttenderEredit'A»staltfürHaudeln.Sewerbe 262 .25
Afandbriefe der Nattoualbank in ö. W.              99.45 Silber .                         . . . 100 .60
      „östr
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                      Mit eiltet Beilage und einer Extra-Beilage.
         Zeitweiliger verantwortlicher Redakteur
                                              : Ludwig                               Riedmüller.
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    Ich erlaube mir hiemit bekannt zu machen, daß ich mein Tapezierer-
Geschäft von Willen, Heiliggeiststraße Nro.200, in dieMaria -Theresten-
straße Rro . LS im Stöcklgebaude verlegt habe und bitte das P. T.
Publikum das mir bisher geschenkte Vertrauen auch in Zukunft zu bewahren,
und werde bestrebt sein, selbes durch prompte Bedienung zu rechtfertigen.
     Hochachtend                                              1605—3.
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in der Erpedition dieses Blattes.                           3—3
2148

JITartenöaö inVöhmea                                    Oah
                                                          «stakii
                                                              >a.)
    Versendung der Mineralwässer und         Quellen-Produkte
                                                           , als : der welt¬
bekannten Glaubersalzwässer Kreuz -          und Ferdinands !>rnnn , der
Waldquelle (gegen Kartarrhe der Athmungsorgane
                                            ), der Budolks-
qnelle (gegen Krankheiten der Harnorgane
                                     ), desBrunnensalzes,
der   aus demselben bereitetenPastillenund desMineralmoores,
                     von keinem andern übertroffen wird. Die Füllung
welcher an Eisengehalt
und Versendung der Mineralwässer findet nur in Glas-Bouteillen zn
% Liter statt. Brunnenschriften und Gebrauchsanweisungen sind gratis
zu beziehen von der                   VkUNNeN Inspektion.
        Riedertagen in Innsbruck bei den Herren:
Martin Tschurtschcuthalcr und Franz Winkler.
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versehener und verläßlicher Pferdeknecht für ein hiesiges Händlungshaus
gesucht
      .— Näheres unter Nro. 2038 in der Expedition dieses Blattes.   3

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                       Kalkbrennerei des               405—9

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           Dieser durch jahrelangen Gebrauch approbirte von medizinischen
      Celebritäten für bewährt gefundene blutreinigende Thee heilt bei an¬
      genehmen würzigem Geschmack                              1349—22
            alle Arten von Frauenkrankheiten
      als weißen Fluß, unregelmäßige Menstruation, damit verbundenes Kopfweh,
      Ueblichkeiten, Krämpfe— alle Gebärmutterleiden    . Schwächezustände rc.;
      selbst veraltete Unterleibs
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2149

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Ein Cefjrjuuge                    von14 bis15 Jahren,
welcher die Normalschule vollkommen oder einige Klassen Realschule besuchte,
wird in einem größerem Geschäfte ausgenommen, auch mit Kost und Quartier.
— Näheres unter Nro. 2021 in der Expedition dieses Blattes.          3—3
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                                                                               X/TS
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                           -Pulver.
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                                                                             ° K ".
                                                                ©
Beilage    zrr   den Innsbrucker Machrtchten Mr. 170.

           Nnterhaltllngs
                    -Blatt.
                          Ein moderner Do» Iu«n.
                    Aus den Erlebnissen eines Polizei-Beamten.
                                 (Fortsetzung
                                           .)
       Es ist ja schon schrecklich
                                 , einen Menschen sterben zu sehen , um wie
viel furchtbarer ist's daher
                           , wenn eine Gottheit vernichtet wird; weshalb aber
erhebt man ein menschliches schwaches Wesen zu einem Ideal und liebt es,
als wäre es etwas Göttliches  , Ueberirdisches.
      Ich wandte mich um; im Dunkel einer Thorfahrt lehnte ein Mensch,
der sich scheu in die Ecke drückte
                                 , als ich vorbei ging.
       Es liegt doch etwas eigenthümlich Dämonisches in dem, was man Beruf
nennt, es beherrscht den Menschen so, daß nur der Tod diese Gewalt bre¬
chen   kann.
        „Was machen Sie hier," fragte
                                    ich den Mann, dessen Benehmen meinen
Verdacht erregen  mußte.
      „Dasselbe , was Sie thun," lautete die Antwort    . Ich erkannte die
Stimme; es war jener entlassene Agent , dessen oben erwähnt wurde.
      „Sie sind es? Blaczek ! Was treiben Sie so spät auf der Straße?"
      „Sie sind nicht mehr mein Vorgesetzter und haben daher kein Recht,
mich zu inquiriren ."
      „Oho, nicht so barsch! Sie wissen wohl, daß ich das Recht habe,
jeden Menschen   , der mir verdächtig erscheint  , auf das Amt bringen
zu lassen
        ."
      „Thun Sie es, wenn Sie sich blamiren wollen   !"
      So sehr mich der Hohn in dieser Antwort ärgerte  , beherrschte ich mich
doch, und ließ den Unhöflichen stehen. Kaum war ich einige Schritte ge¬
gangen, als er mir nachkam.
      „Verzeihen Sie mir," sagte er, „ich wollte Sie nicht beleidigen  . Sie
waren immer freundlicher mit mir, als die übrigen Herren  , und darum will
ich es Ihnen sagen" — er stockte etwas, dann neigte er sich näher zu mir
und flüsterte
            : „Ich bin ihm auf der Spur."
        „Mensch, wenn das wahr wäre!" rief ich und faßte seinen Arm.
        „Drücken Sie mich nicht so! Ich habe blos eine kleine schwache Spur,
ob sie die richtige ist, weiß ich ja noch nicht
                                              ."
       „Und warum melden Sie das nicht!"
      „Daß ich ein Narr wäre! Wenn ich den Vogel im Netze habe, werde
ich die Herren schon rufen, daß Sie ihn herausnehmen und in den Kästg
setzen
     . Geben Sie sich keine Mühe, von mir etwas Weiteres erfahren zu
wollen, es wäre vergeblich  . Gute Nacht oder vielmehr Guten Morgen!"
118
       Er eilte hinweg und ich begab mich nach Hause. Etwa drei Stunden
mochte ich geschlafen    haben, als man mich weckte     , der Direktor erwarte mich
im Bureau. Eine Viertelstunde später stand ich vor dem Direktor            , der wie
außer sich im Zimmer auf und ab lief.
       „Unmöglich    ! Unerhört! Nicht zu glauben        !" Das waren die Worte,
die er mir entgegen rief.
       In der That war es höchst seltsam       , was sich begeben hatte. Im Hause
des Hofrathes von Winterstein war die eiserne Geldcassa geöffnet          , eine hohe
Summe in Werthpapieren und Schmuckgegenständen geraubt worden               , und im
Garten des Hauses hatte man — Blaczek entdeckt und verhaftet            . Sollte der
Agent der Thäter aller der raffinirten Einbruchsdiebstähle gewesen sein? Ich
vermochte kaum daran zu glauben       , obwohl es nicht unmöglich erschien     . Ich
theilte dem Direktor meine nächtliche Begegnung mit Blaczek mit.
       „Finte! reine Finte, von der Sie sich doch nicht täuschen lassen wer¬
 den!" rief er aus.
       Jetzt fiel es mir aber schwer auf das Herz, daß ich eigentlich auch
verpstichtet wäre, meine Beobachtungen bezüglich des Grafen mitzutheilen.
Mehrmals versuchte ich zu sprechen      : ich vermochte es nicht.
        „Es ist ja noch Zeit!" mit diesem Gedanken beschwichtigte ich mein
Gewissen.
        „Uebernehmen Sie die Untersuchung       , Sie sind ja, wie ich glaube    , be¬
kannt im Hause des Hofraths,        " sagte der Direktor   , und kam damit meiner
Bitte zuvor.
       Eben wollte ich mich anschicken   , nach dem Hause Winterstein    's zu gehen,
als athemlos ein Bote mit der Meldung kam: Baron Zernin sei ebenfalls
beraubt worden.
       Wir sahen uns überrascht an; es mußten also ihrer mehr sein, die
den Einbruch in großem Style betrieben         . Denn daß eine einzige Person
beide Diebstähle verübt habe    , erschien unwahrscheinlich  , da die Zeit ungefähr
dieselbe war, und die Thatorte weit von einander entfernt waren.
       Ich erinnerte mich  , daß am gestrigen Abende Baron Zernin im Salon
des Hofrathes   , wo natürlich die Ereignisse der letzten Zeit ebenfalls bespro¬
chen wurden  , erzählt habe, er sei sicher  , daß die Diebe sein Eigenthum nicht
antasten . Seine Werthsachen befänden sich in einem Wandschranke seines
Schlafzimmers    , welches getäfelt sei. Die Thüre dieses Wandschrankes entgehe
jedem Uneingeweihten    , da sie durch ein Gemälde verdeckt werde      . Aber selbst
wenn man die Stelle wisse    , sei es unmöglich   , sie aufzusprengen , da die Eisen¬
verkleidung derart wäre, daß absolut kein Anhaltspunkt für ein Werkzeug sich
darbiete . Der Schlüssel zu dieser Thüre sei so künstlich      , daß an eine Nach¬
ahmung kaum zu denken sei, und diesen Schlüssel trage er wohlverwahrt
bei sich.
       Der Baron folgte dem Boten auf dem Fuße nach. Er theilte uns
mit, daß dieser so kunstvoll gesicherte Wandschrank geöffnet worden sei, nicht
durch Gewalt   , sondern mit einem Schlüssel      , und daß dies nach zwei Uhr
Nachts geschehen sein müsse   . Denn vorher habe er den Schrank noch unbe¬
raubt gefunden.
       „Waren Sie zu Hause,      " fragte ich, „als die That geschah     ?"
       „Nein, ich ging eben nach zwei Uhr noch fort."
       „Wohin   , wenn man fragen darf?"
119
        Der Barvn lächelte . „Entschuldigen Sie, meine Herren, wenn Wdiese
Frage nicht beantworten kann. Ich kann Sie übrigens versichern            , daß es
ganz irrelevant ist, wo ich mich befand. Mein Schlüssel kam in keine frem¬
den —" Er stockte plötzlich   , und ich glaubte, er erbleichte ein wenig.
        „Nein —" sagte er dann, indem er mit der Hand über die Stirne
fuhr. „Sie können beruhigt sein, mit meinem Schlüssel wurde der Schrank
nicht geöffnet  . Ich selbst bürge dafür."
        Baron Zernin war Offizier, einer der schönsten Männer der Garnison,
und daher selbstverständlich ein Lebemann          , der wohl manche Geheimnisse
discret bewahren mußte. Der Director war ebenso überzeugt wie ich, daß
wir aus dem Munde des Barons nie erfahren würden, wo er sich befunden
habe; wir mußten selbst das Geheimniß aufspüren.
        Im Hause Winterstein     's herrschte einige Verwirrung. Als ich ankam,
war die ganze Familie im Speisezimmer versammelt           ; mein erster Blick galt
Hedwig, welche mir ungemein bleich erschien         . Ich mußte Sie allein sprechen,
aber wie das zu Stande bringen, ohne Aufsehen zu erregen? Ein glücklicher
Gedanke kam meiner Verlegenheit zu Hilfe.
        „Verehrter Freund," sagte ich zu Wiuterstein       , „ich komme leider in
amtlicher Eigenschaft und muß Sie daher bitten, meinen Anordnungen Folge
zu leisten. Vor Allem werde ich mit jeder Person allein sprechen müssen.
Es hat dies seinen Grund darin, daß mir Jedermann nur seine eigenen
Wahrnehmungen mittheile     , ohne durch jene der Anderen irgendwie beeinflußt
zu sein. Ich weiß, wie leicht sich das Urtheil durch Anhören fremder Er¬
zählungen modificiren läßt, ohne daß man sich dessen bewußt wird."
        „Thun Sie, was Sie für nöthig finden," erwiderte der Hofrath, „ob¬
wohl ich meine, daß wir Alle Ihnen wenig zu erzählen wissen         ."
        „Wir werden ja sehen; vielleicht ergibt sich doch ein Anhaltspunkt.
Erlauben Sie, daß ich mit Ihnen beginne. Dann würde ich die Damen
bitten, sich in ihre Zimmer zurückzuziehen      !"
        Ich hatte es somit glücklich erreicht  , daß Niemand es auffallend finden
würde, wenn ich mit Hedwig unter vier Augen spräche.
        Mit dem Hofrathe besichtigte ich nun den Schauplatz der That. Allen
Umständen nach zu schließen     , mußte der Dieb die Localitäten sehr genau ge¬
kannt haben, und die Schlüssel zum Hauptthore— der Hofrath bewohnte
das Haus allein — und zur Gitterthüre, welche das erste Stockwerk ab¬
sperrte, besessen haben. Beide Thüren waren Morgens verschlossen gewesen.
Die einzelnen Gemächer    , deren Thüren meist auf den Corridor mündeten,
pflegten nicht verschlossen zu werden, da man sich auf die erwähnte Gitter¬
thüre verließ, die der Hofrath stets selbst verschloß       . Außer der Familie
schlief im ersten Stockwerke nur ein alter Diener, ein Jugendgespiele des Hof¬
raths und daher absolut unverdächtig      . Dieser empfing Morgens den Schlüssel
zur Gitterthüre und dann erst hatte das übrige Dienstpersonale Zutritt zu
den Gemächern    . Natürlich verhörte ich letzteres eingehend   , ohne irgend wel¬
ches Ergebniß, Niemand wollte etwas gehört haben. Auch die Hofrüthin und
Fräulein Jda wußten nichts mitzuheilen.
        Mit schwerem Herzen betrat ich das Zimmer Hedwig's ; ich ver¬
wünschte in diesem Momente         , daß ich mit dieser Affaire betraut wurde;
denn ich war jetzt gezwungen       , eine Sache zu berühren, die für uns Beide
äußerst peinlich werden mußte. Mit einiger Befangenheit begann ich von
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