Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ...

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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

   Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945
                  1919

                5.9.1919
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ...
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                                Demokratische Tageszeitung
                                                                                                                                             mit der Mustrierten Monatsschrift „Hochland".
      Manuftripte , auch mit Rückporto, werden nur ohne Gewähr                  : Schriftteinuig Rr .7kS                       Fernruf : Berwaltung Rr . 751
      übernommm ; eine Verpflichtung zur Rücksendung wird nicht                                                                                                   Die Bezugs gebühr ist im vorhinein zahlbar . Bei Preis-
                                                                       Bezugspreise       r Am Platze mousttich zum Abholen K 8 . —» mit Zustellung ins
      «werkannt. Lerausgegeben und gedruckt von der Wagner-                                                                                                       erhöhungeu wird d e Lieferungszeit  nur bei erfolgter Nach¬
                                                                       Laus ff 6 .80 , Einzelnummer      30 b. Mit täglich. Postzusendung mouatUff 7. —»
      scheu Lniorrfitäts - Buckdruckerei R . Kiesel in Innsbruck,                                                                                                 zahlung eingrhatten . Anzeigen werden zu den festgesetzt»
                                                                       vierteijLhrl . K 21 . — ; Deutschland vierteljiihrl . ff 26 . — ; ins Ausland
      Erlerstratz« Nr . 7. — Papier von O. Tschoner, Innsbruck.                                                                                                   Preisen berechnet. Unsere Verwaltung und jedes Anzeige » .
             Verantwortlicher Schriftleiter I . E. Langhaus.           vlerteljährl . ff 30 .—. Mit Postzusendung in das besetzte Gebiet jenseits
                                                                       des Brenners (Südrirol ) monatl . Lire 3 .30 , Einzelnummer              Lire —. 15.       Geschäft des In - und Auslandes übernehmen Aufträge»
                                                                                                                                                                             Postspartaffen -Kouöo Nr . 52 .677.

   Nummer 204
                                                                               Freitag , den 5. September 1919                                                                               66. Jahrgang
   Wacheukaleud« :    Montag , 1. Sept . Aegidius . Dienstag . 2. Stephan   Mittwoch , 3. Seraphine .     Donnerstag , 4    Rosalia .   Freitag , 5.   Laurentius .   Scmsiag ,   6.   Magnus     Sonntag .   7.   Regina.
                                                                      tcagte. Infolge dieser verschiedenen Meinungen konnte
          MW Wtim   Die                                  für          eine Einigung bisher nicht zustande kommen und wurden rigen
                                                                      di: diesbezüglichen Beratungen vertagt.
                                                                                                                                                       Jahrhunderts . Es fehlt: ihm zu einem eigenen
                                                                                                                                               Kronland nicht viel mehr als d:r Titel.
            WerreiAM.                                                                                                                             Es ist begreiflich, daß man sich bet der Erforschung der
                                                                      Ein Ultimatum der Estente a« die Bukarester Regierung. Psychologie der Schweizer Anschlußpolttik in dev Kreise»
                                                                         KB. Amsterdam, 4. September. Nach einer Meldung der                        Deutschnationalen auch mit dem Interesse beschäftigt,
            Der Aufschub Wirb Wahrscheinlich bewilligt.               aus Paris ist die rumänische Frage in ein neues Stadium hervorragende    das der Jesuitenorden , der r Vorarlberg bekanntlich
                                                                                                                                                                Niederlassung besitzt, an einem Anschluß
       KB. Paris , 4. September. lReuter .) Die österreichisch: getreten. Ter Oberste Rat hat auf die kürzlich an Rumä¬ Vorarlbergs an d:e Schweiz haben könnte.
    Delegation HM um eine zweitägige Fristverlängerung                nien    gerichtete   Note    keinerlei    Antwort    erhalten.  Daher
    zur Beantwortung der Frtedensbeöingungeu ersucht. De: vuü        beschloß er. einen Abge'andten nach Bukarest zu schicken Die Regierung des Ordens ttihlte sich seit dem Aus¬
   Aufschub wird wahrscheinlich zugestanden.
                                                                             der riMkäntschen Regierung eine befristete                Note bruch des Weltkrieges, besonders des Krieges Italiens
                                                                     überreichen. Sollte Rumänien sich weigern, die Bedin¬ mtt Oetterreich. in. Rom nicht mehr sicher und erreichte
                                                                     gungen des Ultimatums in der gegebenen Frist zu er¬ die gastfreundliche Auttrahme in der Schweiz zu(
                   Die Unterzeichnung.                               füllen, so werden die diplomatischen                         Äezle¬       Zizers in Graubünden unterhalb Chur) trotz der Aus¬
                                                                     hr n g e n zwischen den alliierten und assoziierten Regie¬ weisung der Gesellschaft Jesu aus dem Lande der Eid-
      Wie«, 4, Sept. (Prtv .) Morgen vormittag trifft Staats- rungen und Rumänien abgebrochen                                 und es wird genossenschast      . Auch dt: sehr einträgliche und reiche Er.
   kamler Dr . Renner hier ein, um zunächst dem Saupt- der Abgesandte der alliierten und assoziierten Regierun- ziehungsanstalt „Stella                                    m a t u t i u a", welche sich von
  t  -riedensvertrag
   aussckuste          zu berichten
               und sodann   der    . Obwohl den Emoruck
                                Nationalversammlung     über der¬
     er Frredensvertrcg hervorruft , niederschmetternd ist ebreisen.
                                                                     g:n mit de« in der rumänisch« ! Hauptstadt residierenden Staat , Land und Stadt Feldkirch große Steuerprivtleglen
                                                             den diplomatischen Vertretern dieser Mächte von Bukarest zu erwerben wutzie, fühlt durch den Sturz des Hauses
                                                                                                                                               Habsburg, in dem die Jesuiten als Beichtväter und in an¬
   ueht man in politischen Kreisen keine Möglichkeit                     Nach einer anderen Reutermeldung aus Parts erfährt derer Weise sich geltend zu wacher verstanden, und von
          aJ &3« Ie5tten. Die Verlängerung der Frist zur man. daß im Ultimatum von Rumänien verlangt wird, dem Prinzen ihre Zögllnge waren, den Boden unter de»
   Unterzeichnung, um die Dr . Renner bereits angeiucht bat daß es Ungarn                         räumt       und anerkennt, daß alles Füßen wanken, besonders da auch durch die gänzlich ver¬
   durste von der Entenie ohne Zweifel zugestaii^eu wer- Requirierte den Alliierten                            zur Bertellung unter die änderten Verhältnisse n Deutschland der Zustrom von
   bem Dr . Renner wird bereits am Samstaa oder späte¬ Gläubiger ausgelicfcrt werden mutz.                                                     Aristokratenzögliugen sehr unsicher geworden sein dürfte.
   stens Sonnraa mit den nötigen Vollmachten zur Unter-
   Zeichnung nach Saint Germain zurückfahren. Für die                    Bern , 4. September. Wie das rumänische Pressebureau So wird manchmal behauptet, daß das Hauptaugenmerk
   Unterferttgung des Friedensvertrages m:rd außer den „Tacia " aus Bukarest meldet, hat der Ministerrat einen daß                             und Streben nach der so nahen Schweiz gerichtet ist und
                             das Gros der Christltchsoziater.mit     Protest    gegen     die   Klauseln      im   Friedensvertragc      mit        der Orden aus Dankbarkeit ttrr die gastliche Auf¬
   Ausnahme der Tiroler und einzelner sterrischer und Oesterreich, die sich auf Rumänien beziehen, aufgesetzt nahme                                     seiner Leitung die Wiederaufnahme der ganze»
                                                                                                                                               Gesellschaft in der Schweiz anstrebt. Schon liest man von
   ^rntnerischer Abgeordneter stimmen, während die und ihn dcm rumänischen Friedensdelegierten gesendet, einer                                        Bewegung in den katholischen Kantonen der Eid¬
       A? 5eu      ^ e Vereinigung         geschlossen gegen dunst dieser ihn der Friedenskonferenz überreiche.                               genossenschaft zu d.esem Zwecke.
   die Annahme oes nriedensvertrages stimmen wird.
                                                                                                                                                 Die Verbindungen des Ordens mit der Schweiz babe»
   Eine Nachschrift des Degleitfchreiderw
                        Clemeneeaus.
                                                                                       SrreWM              in       Sulkti '                  natürlich nie aufgehürt. Ordeusmttglteder und Zöällnge
                                                                                                                                              sind vielfach Schweizer. Durch Zeitungen, literarisch unv
                                                                                                    Bon I . Z.                                  aus verschiedenen anderen Wegen besteht ein innige«
          Die Vollmachten der Reparatirnskommiffion.                   Wenn das Ländle zwscheu Bodeusee und Arlberg in krieger                Zusammenhang. Kurze Zeit ror Ausbruch des Wett¬
                                                                                                                                                        wurde von den Jesutten und ihren Schwelzeri-
     Gleichzeitig mit dem Friedensvertrage wurde dem seinen bald ein Jahr dauernden politischen Schwankungen freunden, zum Tett aus der unmittelbaren Nachbarschaft
  Staatsbanzler Dr . Renner         ein Begleitschreiben            urid Widersprüchen nicht in kurzem einen Ausweg und Vorarlbergs , die sogenannte „I u : a" gegründet. DieS
  ?lemeneeaus           Überrest , das sich vor allem amen eine Erlösung findet, wird es bald zum Gespötte der Well. war . nach den Anfangsbuchstaben der Titelworte, eine
                 wendet, daß Teutschösterreichangesichts der Diese nicht gerade schmeichelhafte Aussicht verdankt es „Jnternattonale , unabhängige Telegraphen-Agemur»
  ^ustchsung üer allen österreichisch  -uuzarischen Monarchie vor allem jener Partei die schon seit vielen Jahren dort ähnlich der Reuterischen. Wolffp'chenu. a. Das Geschäft
  in keiner Richtung als feindlicher Staat behandelt werden au der Herrschaft ist. Vielen Vorarlbergischen Christlich- ward                          in Zürich errichte:, dann der Hauptsache nach>um
  dürfe mrd daß man ihm infolgedessen ln keiner Weis- sozialen ist beständige Unzufriederrheit, Wühlerei und
  Lasten der Wiedergutmachung auferlegen könne, die sicher¬ Unfrieden geradezu Lebenselement geworden. Es gibt Rom                                   näher zu sein, in Mailand ausgeüüt, mit vielen
  st ^värem ^ ^ ^ ^ -ungarischen Monarchie auierlegt wor- treiben,  unter ihnen immer Un erlöste oder Jrredentisten : sie be¬ Filialen                   in den wichtigsten Städtcn zunächst Europas.
                                                                                                                                              Generaldirektor wurde Dr . Kau l, bisher Letter der Te»
                                                                                um einen geläufigen Ausdruck zu gebrauchen, legraphen-Agentur „Helvetia" in Zürich, Präsident des
     Dieses Begleitschreiben enthält einen Nachsatz über die Jrreöentismus.
  Bollmacyten                                                                                                                                 Verwaltungsrates Kanlonsrat Dr . Geser in Allstctteu,
  Wortlaut    hat:der Reparattonskommission, der folgenden             Bor etiva vier Jahrzehnten veranstaltete das bekannte Mitglied desselben Kantonsrat Jakob Rohner tn Rab-
     In Durchführung des Artikels 179 der Friedensbedin- Organ                 der Mehrheitspartei , „Vorarlberger Volksblatt" stetn, beide Orte im St . Gallischen Rheiittale, im Ausschuß
                                                                    gekeißen, eine Bewegung im Klerus zur Losreitzung
  gungen mit Oesterreich wird die Reparationskom¬                                                                                             befand sich weiter Dr . Lampert, Professor des kanonischen
                                                                    d  : s   Landes          von      der    Diözese        Brixen    und
  mission ermächtigt sein, der für Spezialfragen bestell¬ Bildung eines selbständigen Bistums statt eines Gene- Rechtes an der Schweizer Universimt Freiburg , ein Herr
  ten Kommission          gewisse Befugni 'se, die sie für wün- rclvikariates , das ihm bloß eine „Schattenbehörde", Baumberger , Chefredakteur einer Schweizer Zeitung
  Menswert erachtet, zu übertragen,- infolgedessen wird die „Zwischemnstanz                                                                   usw. Der Juta wurde nach kurzer Wirksamkeit durch
  Kommistton Instruktionen erhalten, damit die Spezial- tisci ansdrückte, "lvar.             und „Postexpeditwn", wie es sich spöt- die italienische Regierung ein baldiges Ende bereitet.
                                                                                                    Dieser kirchlichen Hetze machte der
  kommisston sich regelmäßig in Wien vereine und zwar in damalige Geueralvikar und spätere Fürstbischof von                                     Ob die Schweiz die Jesuiten btt sich wieder aufnehmen
  kürzester Frist nach Inkrafttreten des Vertrages.                Brixen,      Dr  .  Simon     A  i chn e r,   durch  ein  Rundschreiben    wird, das ist noch eine offene Frage . Zweifellos sin»
    D :e Konnntffion wird in allem, was das Studium der an den Klerus ein rasches Ende. — Etwa zwanzig Jahre aber Bestrebungen am Werke, die dies erreichen wolle«.
 Hilfsquellen und der Leistungsfähigkeit betrifft, als Ber¬ später           gab der habsburaische Erzpatriot Landeshauptmann Der Jesuitenorden wird sich für diesen Fall nicht ändern,
 ater der Reparattonskommission handeln. Sie wird alle Adolf Rhomberg im Vorarlberger Landtag den politischen es müßte die Schweiz selbst sein, die ihre Anschauungen
 ^ ^ U ^ °FEgennehmen. die sie benötigen sollte und die Scklachrruf aus : „Los von Innsbruck
 im Artikel 142 der Friedensbedingungen vorgesehen sind.                                                                        und Ti¬ über das Wirken des Ordens abzuändern hätte. Sint ut
                                                                   rol    !" trotzdem     er  selbst  in  und
 Sie ist beauftragt , alle von Oesterreich über die Fragen war und Tirol regelmäßig als Sommerfrische auftuchte. um  Innsbruck     begütert sunt, aut non sint! Die Schwe.z war schon während des
                                                                                                                                              Weltkrieges nichts weniger als au" Rosen gebettet uu ».
 seiner Zahlungsfähigkeit vorgebrachten Argumente und Aber                  hie und    da  ein  Starthalter    , besonders   aber die Lan-    wird es jetzt nach dem Kriege vielleicht noch schwieriger
 Zeugenschatten anznhören. Um die Vorweisung dieser deshauptstadr waren Herrn Rhomberg und seinem Orakel, haben. Verhältnismäßig kleir, gebirgig, ohne Küsten,
 N^knnden und Zeugenschaften zu erleichtern, wird Oester¬ dem Jesuitcnkollegium „Stella matuiina " in Feldkirch, Kolonien, in Bezug auf Rohstoffe niö Lebensmittel sehr
 reich bet der Sektion durch einen Kommissär vertreten zu freisinnig, namentlich aber zu — öeutschgesinnt                              Da¬ vom Ausland abhängig, vier Nnnonen in sich begreifend,
 sein, der zu den Sitzungen der Sektion berufen wird, so mais erhob auch die welsche Jrredenta mächttg ihr . Haupt                           wovon eine nach Frankreich, eme andere nach Italien
 oft sie es für notwendig hält, der aber kein Stimm-               mb      gefährdete     den   deutschen    Charakter     der  Untversität  strebt oder begehrt wird und z.rei schwanken, dazu aber
 r e cht hat. Die Sektion wird beauftragt sein, der Finanz¬                       , bis Professoren, Studenten und Bevölkerung so viele Konfessionen und 'ozialden okr attsche Schattterungen
 gebarung zu folgen und zwischen deu interessierten Re¬ Innsbruck  selbst   unter    Blutvergießen die Gefahr mannhaft abwehr umfassend, wird sich die Eidgenoisenschast trotz oller scnsti-
 gierungen unter den im Artikel 212 bezeichneten Bedin¬ teu Wer sich                           für die Welschen einsetzte, das waren gen Vorzüge von Land und Leuten und Ein -ichlungen
 gungen zu intervenieren , sowie auf Verlangen der inter¬ damals u. a. aber             auch    Vorarlberger „Patrioten ", die ihre in der noch immer ungeheuer bewegten Jett äußerst
 essierten Regierungen die Schiedsrichter zu bezeichnen.           Erlösung von Tirol wie die Italiener anstrebten.                          schwer tun, sich weiter über Wa fer zu halten. Wenn nun
                    Ein Protest der Serbe «.                                                                                                 auch die Jesuiten wieder ins Ärnd kommen sollten, so
                                                                     Heute haben beide nach dem schauerlichen Weltkriege könnten die Schweizer jene Erfahrungen ein zweites Mal
    KB . Rotterdam. 4. September. Die „Nieuwe Rotter- und nach der Zersetzung Oesterreichs und für dieses auch machen, die sie schon einmal am eigenen Leive verspürt
 oonrm Courant" meldet aus London           : Bon gut unter¬ Deutschlands ihr Ziel mehr als erreicht. Die Italiener in haben. Gegen di: fortscyrittlichcn Bewegungen in der
 richteter Sette verlautet , daß die Serben          sich wei¬ ihrer Ländergier reißen noch DeutsHsüdtirol an sich, Schweiz traten einst die rückschrittlichen unter Führung
 gern werden , den Friedenßvertrag mit Oesterreich zu manche Vorarlberger wollen aber weder von dem neuen der Jesuiten ein. Es bildete sich per Sonderbunö der
 unterzeichnen,           wenn die Bestimmung über den Staate DeutsNüsterreich noch von Deutschland, besten katboltschen Kantone, der auch vor bem offenen Kampfe
 Schutz der nationalen Minderheiten, den Serbien als Sprache sie doch reden, etwas wisten.                                                   mit den anderen nicht zurückscbreckte und den Sonder¬
 ttn Widerspruch zu den Grundsätzen seiner Souveränität              Die     Losre    ßung   von    Tirol   suchten   sie einst  mtt histo   bundskrieg im Jahre 1847 zur Folge batte, welcher aber
 stehend betrachtet, nrcht abgeändert wird.
                                                                  rischen Gründen , wenn auch mit den fadenscheinigsten, mit dem Siege der fortfürittlichen Sache endete und die
                                                                  die ihnen einfach zerpflück: wurden, zu stützen. Auf solche Ausweisung des Jesuitenordens aus der Schweiz im
                                                                  verzichten jetzt die Chrrstlichioztalen in Vorarlberg und Gefolge hatte. Diese Geschichte kann sich wiederhole»
MWkk MU MW» Milien Mb                                             ihre Hintermänner beim Werben um den Anschluß an Pater Villinqer in Feldkirch hat zwar einem Ausfroger
                                                                  die Schweiz. Es stehen ihnen „historische Gründe" eben der „Basler Nationolzeituug erklärt, die Jesuiten würden
                         her     Me. ,                            nicht    zur Verfügung. Denn Vorarlberg stand mtt der in der Anschlußfrage der Vorarlberger an die Schweiz
                                                                  Eidgenossenschaft      , drei Jahre von 1405—1408 etwa abge¬ eine neutrale Haltuna einnehmen und das weitere de«
                                                                  rechnet. mehr als das letzte halbe Jahrtausend auf nichts Herrgott überlassen Das ist gewiß Phr löblich. Met»
   Aus Zürich wirs uns gemeldet: Da die Alliierte» auf weniger als freundschaftlichem                       , vielfach aber auf ganz es gibt bei uns in Vorarlberg ancl, Leute, die mei^ »
ihre Note von Rumänien noch immer keine Nachricht er¬ kriegerischem                          Fuße , selbst noch anläßlich des schwei- daß auch die Jesuiten die Pläne des Herrgotts schon deS
hallen haben, diskutierte der Oberste Rat über die even¬ zeri'chen Sonderbund krirges im Jahre 1847. Das Land öfteren durch menschliche Nachhilfe zu fördenr versucht
tuell gegen Rumänien zu ergreifenden Maßnahmen.                                   , das politisch als solches mtt Namen und haben. Landeshauptmann Dr . E n d : r ist der Haupttüy-
   Clemenceau schlug ein Ultimatum, Balfour eine Flot¬ Vorarlbera Grenzen      überhaupt     erst -tn Beginne des 19. Jahrhunderts rer der Anschlußbewegung und zugleich gewesener Zög¬
tendemonstration an der Schwarzen Meer -Küste vor. Der auszebaut wurde, hat                        nie selbständigere und unabhän¬ ling der Jesuiten tn Feldkirch.
Amerikaner Polk widerriet beide Maßnahmen , während gigere Zetten besessen
Tttwni eine Klärung der Situation abzuwärten de an- sur gsära tn Oesterreichals                 ,        sott Einführung der Berfas-
                                                                                                    tu den sechziger Jahren des vo¬
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ...
Seite 2. Nr . 204.                                                                 Innsbrucker            Nachrichten                                                   Freitag , den 6. September 1919.

      Wozu diese Stimmungsmache?                                               ser Armen die Heimat nicht Wiedersehen und so vor den stehenden Klasse die Befreiung des österreichischen Volkes
                                                                               derart gepriesenen Wohltaten der Italiener für immer be¬ vom Habsburger Joch mit brüderlicher Freude begrüßt.
     Im „Popolo d' Jtalia " gibt Luigt R a z z a eine, wie wahrt bletben, leugnet keine noch so geschickte Tatsachen- Sie wünschen prompte                                              und herzliche        Wieder¬
jeder genaue Kenner der tatsächlichen Verhältnisse im be¬ entstcllung aus der Welt.                                                                  aufnahme         der wirtschaftlichen und potiiischen Be¬
setzten Gebiet behaupten wird , höchst einseitig gefärbte                                                                                            ziehungen         zwischen Oesterreich und Italien sowie die
                                                                                                                                                     sofortige Zulassung der besiegten Völker zum Völkerbund
Schilderung über die derzeitige Situation in Südtirol.
Um unseren Lesern einen Einblick in die Arbeit jener                       M              MiMelin Des     MuNmüu  De-                  Der           Ulch den internationalen Arbcilskonferenzen.
Leute zu ermöglichen, die für die italienische Propaganda
in den Kreisen unserer bedrängten Volksgenossen jenseits
des Brenners mit Ueberetfer tätig sind,lassen wir den Be¬
                                                                                      lifUiDem fonarie       MmM
                                                                                                               -HnW.                                              Eine Kundgebung der Opferländer.
                                                                                                                                                              Wie«, 4. September. Ueber Einladung des Lau¬
richt aus dem „Popolo" zur Gänze hier erscheinen. Es                                      Bon Ing . Hermann Ltttrow, Hosrat i. R.                    deshauptmannes Loögemann                 fand nachmittags eine
heißt darin:                                                                      Das Eisenbahnnetz Oesterreichs zerfiel vor dem Kriege Besprechung der Vertreter der christlichsoztalen und
                                                                                                                                                     deutschnativnalen Parteien jener Länder statt, die durch
    „DicSpannung der Gemüter läßt langsam nach und die Bevöl¬ in das einheitliche Staatsbahnnetz mit 4 Direktionen und den Friedensvertrag territorial                                             betroffen wurden.
kerung Südtirols geht daran , dem neuen Regime sich anzupassen einer Betriebsleitung : hiezu kamen an bedeutenderen Es wurde beschlossen                                       , nach Fühlungnahme mit den an¬
und dem neuen Vaterland (!) immer größere Sympathien entgegen,                    rivatbahnen      die  Buschtehraber    Eisenbahn,    die  Aussig-
zubringen . Eines der Hauptmotive dieses Stimmungswechsels ist                    eplitzer Eisenbahn, die Wien-Aspang-Vahn, sowie ein deren Parteien im Hauptausschutz eine möglichst einmü¬
vor allem die überaus lobenswerte Haltung unserer Soldaten in                  großer     Teil des Südbahnnetzes, ein kleiner des Netzes tige Kundgebung der Vertreter der erwähnten Gebiete
diesen Gebieten , die geeignet ist. die falschen und irrigen Ansichten der Kaschau              -Oderbcrger Bahn, Raab'-Oedenburg-Eben- vorzulegen. Die endgültige Beschlußfassung ftnbet mor¬
über Italien zu ändern . Der größte Anteil an dieser erfreulichen              furter     ^  ahn.    Selbständige Lokalbahnen von einiger gen statt.
Bekehrung aber gebührt unseren wackeren Alpini . ( I) di« in ihrer             Bedeutung        waren    mit Ausnahme etwa der elektrischen Sofortige Lebcnsmittelausfnhr aus Jugoslawien nach
Eigenschaft als Gebirgler es ganz besonders verstehen, sich heimisch Bahn Wien-Baden kaum vorhanden. Außer diesen eigent¬                                                     Dentschösterreich.
und beliebt zu machen und mit den Leuten wnzugehen . Verteilt lichen Eisenbahnen gab es noch eine Anzahl Bergbahnen
auf die Dörfer , Höfe und Häuser im Hochetschtal gewinnen sic die und Straßenbahnen in den größeren Städten . Noch cm-
                                                                                                                                                         KB.   Belgrad,   3.  Sept.    Mit Deutschösterrerch ist ein
Zuneigung der Jugend , die. von ihnen das Italienische soweit schon            heitlicher    war    das   Netz  Ungarns     ausgestcritet
                                                                                                                                        ,  das  fast  neues    Kompromißübereintommen             geschlossen worben.
erlernt bttben, um       sich verständigen zu können. Das von den nur aus Staatsbahnen bestand, zu dem an Privatbahnen
                                                                                                                                                      Im Rahmen dieses Uebereinkommens wird die sofortige
Alldeutschen verbreite :« Märchen, daß wir als wütende Eroberer, nur der Hauptteil des Netzes der Kaschan                             -Oderbergrr, Ausfuhr        von Lebensmitteln von Jugoslawien nach
                                                                                                                                                     Oesterreich bewilligt.
mit dem Wunsche nach Rache für das uns von Oesterreich zuge- etwa ein Viertel des Gesamtnetzes der Südbahn, zwei
fügte Unrecht, nach Südtirol gekommen seien, wird auf diese Weise Bergbahnen, Budapest-Königliches Schloß (Seilbahn), Gin miMSrischer Druck auf Deutschland
zerstreut. Ein anderes , für die italienisch« Propaganda günstiges Budapest - Schwabenberg- Gellcrtberg                            (Zahnradbahn ),
Moment bilden die aus der italienischen Kriegsgefangenschaft zurück- Agram Unterstadt-Oberstadt (Seilbahn), und eine ziem¬ Wege» Streichung des Artikels 81 der ReichSverkasiima
 kehrenden ehemaligen vesterreicher. Die Zeitungen wie die Dolks- lich geringe Zahl von Straßenbahnen kamen, deren Gro߬                                               (Anschluß Deutschösterreichs    .i
 kretse sind voll Bewunderung über den Zustand der Zurückkommen¬ teil in und um Budapest lag. In Ungarn bestand übri¬                                    KB. Berlin , 3. Sept. Das „Echo de Paris " meldet, daß
 den und über dir angenehme Ueberraschung. mit der sie von ihren gens noch eine Zahnradbahn ( Bauart Riggenbach) von die französischen Truppcnansammlungen                                                in der Pfalz
 Angehörigen ausgenommen werden . Rach dem Beispiel der Be- der Station Csorba zum Csorbasce, die znm Netze der ntch militärischen Maßnahmen dienen, sondern, daß sie
 haMung , wie sie den italienischen Soldaten in österreichischer Kriegs- Kaschau          -Oderberger Bahn gehörte. Selbstverständlich hat zum Vormarsch bereit gestellt sind, falls oie deutsche Re-
 gefangenschaft zuteil wurde, glaubte man , diese Leute als ausge- der Krieg die Eisenbahnen um einige rasch zu militäri¬ lierung die Forderung nach Streichung des Artikels 61
 mergette, abgewogene , körperlich ruinierte Menschen mit haßerfüll¬ schen Zwecken hergestellte Linien vermehrt, von welchen er Reichsverfassung ablehne» sollte.
 ter Seele wiederzuschen u. sah nun rotwangiges            ?) r o b u st e (?) noch nicht feststeht    , welche Verwaltungsform sie in Zu¬
 Männer , gut genährt und gut geklo-dte vor sich, deren prächti¬                kunft erhalten werden.                                                                      Dte Lage in Litaven.
 ge, Aussehen die Zufriedenheit über die erfahrene tadellose Be-                   Heute bestehen taut Aushangfahrplänen auf dem früher
 Handlung am besten bestätigt und die mit Freud« erklärten, dar¬ geeinten Boden Altösterreichs die deirtschösterveichifchen                               KB.  Kowno,    4.  September. Die Litauer haben auf der.
 über froh zu sein, den Krieg in italienischer Gefangenschaft beendigt Staatsbahnen vorläufig mit den Direktionen Wien, Linz ganzen Front die Düna                                     erreicht . Dtessefts der Düna
 zu haben.                     ,                                                und Innsbruck , die tschechoslowakischen Staatsbahneil halten sich die Bolschewisten nur noch tu den Werken
      Di« Italiener befanden sich anfangs in den besetzten Gebieten oor mit den Direktionen in Prag , Pilsen, Königsgrätz und an der Eisenbahnbrücke bet Dünaburg . In Süülitauen
 einer undurchdringlichen Unzulänglichkeit der behördlichen Anord¬ Brünn , die polnischen Eisenbahnen mit dem Dtrentons- wurde der Waffenstillstand zwischen L5tauen und Polen
 nungen . oor einer Auflösung jeder Organisation - Aus den all¬ sitz Warschau und italienischen Staatsbahnen , welche den bis 4. Dezember verlän gert.
 deutschen Zentren kamen täglich Schlagwörter haßerfüllter, italien- Direktionen (compartimentt) Venedig und Verona un¬
 feirEcher Gesinnung , die in der Aufforderung zum Kampfe gegen terstehen, außerdem wahrscheinlich ukrainische Bahnen in
 Italien gipfelten . Die Bevölkerung hatte Furcht vor uns . sie der Bukowina und Ostgalizken                          , deren Direktionssttz wir
                                                                                                                                                                     Der Gifenbahnerstreik.
 bongte um ihr -Hab und Gut und hatte Sorge um ihr« ökonomische noch nicht kennen. Auch in Ungarn ist eine Aenderung                                      Es  scheint
                                                                                                                                                                    ,  daß der von einer wilden Gruppe Wiener
 Zukunft. In Wirklichkeit aber mußten die Leute dann sehen, daß insofern eingetreten, als ein Teil des früheren ungarischen Eisenbahner beabsichtigte                                ' Streik in sich zusammenaebro-
 di« Italiener nicht nur ihr Hab und Gut respektierten und die Staatsbahnnetzes sowie die Lokalbahn Agram (Zagreb)- chen ist. Die vernünftigeren Elemente unter den orga¬
 lokal«n administrativen Einrichtungen , die Sprache usw ., sondern
                                                                                Samobor jetzt jugoslawisch geworden ist, während wieder nisierten Eisenbahnern haben die Oberhand behalten, und
 auch für die Beschaffung von Lebensmitteln , Vieh und sonstigen Bc- ein anderer Teil dem Netz der rumänischen Staarsbahuen so ist wieder eine wirtschaftliche Gefahr von. uns abge-
 darf Sorge trugen und ihre Religion achteten. Di« Vorkehrungen angegliedert wurde. Auf unserem Boden sind somit sie¬ wendet. Ganz abgesehen davon, daß der Zeitpunkt für
  zur Behebung der Krise im Gastgewerbe              sind bereits getroffen                                                                           den Streik der denkbar ungünstigste war — hätte es doch
  und di« Erhaltung und Pflege des Fremdenverkehres werden den
                                                                                ben neue Verwaltungen entstanden, von denen wir noch trotz gegenteiliger Behauptungen den Eindruck erwecken
  Wert dieser Regionen wieder erhöhen. So sieht man denn ein . daß
                                                                                gär nicht wissen, weiche Richtung in Handels- und tech¬können, daß die Streikbewegung mit dem Friedensver-
 Italien ein Land ist. würdig jeden Respektes und daß die Italiener nischer Beziehung sie eftischlagen werden. Mutma߬ trage zusammenhängt — ist der Streik einer so fest ge-
  überdies Ehrenmänner sind, mit einem wahren Verständnis für
                                                                                lich dürften all ötefe Bahnen sich dem Vereine deutscher füg:-en Organisation, wie es dte Eisenbahner vorstellen,
  Ordnung, Organisation und weise Vorkehrungen.
                                                                                 Eisenbahnverwaltungen an schließen, trotzdem sie heute derzeit der größte Schaden, der unserem armen Staate
                                                                                gegen alles, was deutsch ist, sehr energisch Front machen. zugesügt werden kann.                                    ,            ^    t
      Alle diese Dinge dringen nun in die im Grunde ehrliche und vor Irgend ein bindendes Glied müssen aber diese verhält¬
                                                                                                                                                         Es ist mit großer Genugtuung zu begrüßen, fraß der
  illem bodenständig« Volksseele ein . Das Volk vermag daher die nismäßig kleinen Verwaltungen erhalten, da es unmög¬ Streik in den Ländern keinen Anklang gefunden hat. Be¬
  Neuordnung und den daraus entspriegenden Gewinn für sein Ge- lich erschent                    , daß sie ganz allein auf sich selbst angewiesen sonders sympathisch berührt aber, baß es gerade ein
   tiet richtig einzuschätzen. Die neuen Verkehrswege über den Bren¬ bleiben und der Anschluß an die Bahnen der Entente Innsbrucker                                         Eisenbahner war , der trotz heftigen
   ner gegen das Meer stellen eine Verkehrsader erster Güte dar. Di«
                                                                                doch nicht gut möglich ist. da diese Limen viel zu weit ab Widerspruchs in der Hauptversamnrlung energisch gegen
  Folge davon ist, daß heute die wenigen noch widerspenstigen Deut¬
  schen sich isoliert     fühlen und Boden        verlieren.      Ein      Ar¬
                                                                                von Frankreich liegen, bei den näher gelegenen russischender: Streik Stellung genommen hat und dessen Einfluß
                                                                                und   italienischen Bahnen aber ein Anschluß wertlos wäre, es vielleicht zmn Großteil zuzuschreiben ist. daß der
  gument , das ' bis gestern noch                                       treikabsichten
  kommissär, der sich beeilt hat, die Gebiete selbst zu besuchen, in            bahnverwaltungen,         hoffentlich  sogar    unter Beibehaltung     nicht immer gleich ausgeführt, sondern man würde sich
  offizieller Form und mit den bestgemeinten Erwartungen , verfügt,              der  Bezeichnung      „Deutsch " übergehen     wird.  Im    Verein,   so schwerwiegende Entschlüsse genouestens überlegen und
  daß die,Gesetze und Drordnungen auch in deutscher Sprache erlassen des»n Dienstsprache stets die deutsche seit seiner Grün¬ sie nur in Zeiten höchster Not in dte Tat mnfetzen. Bei
   werden .' Es wurde ein Amt geschaffen für offizielle Uebersetzungen. dung im Jahre 1846 war , der aber auch anderssprachige einer solchen Taktik stünde es auch bester um unseren
   Di« Regierung hat Versicherungen gegeben fiir die Erhaltung der Verwaltungen , wie die rumänischen und holländischen Staat und unser Wirtschaftsleben.
  deutschen Schulen , bei gleichzeitiger Sciiaffung von italienischen und ümfaßte, wird in Zukunft erst recht deutsch amtiert,
   so ist auch der letzte Rest der alldeutschen Propaganda und Beweis- deutsch oesprochen werden, weil es doch ganz undenkbar In Aussicht gestellte strenge Maßnahme» »er Entente.
   führung gefallen . Die Südtiroler begreifen nun . daß ihre Inter- ist, da.tz die Tschechen               , Ungarn, Rumänen , Kroaten ,und Wien, 4. September. (Privat .) Dte Srretsitnatiou
   effen eine basiere Befriedigung und einen sicheren Schutz finden , da Serben , nur um das bestgehaßte Deutsch zu vermeiden, der                           Süd - und Ostbahn ist unverändert . Heu:e vormittag
   sie dem siegreichen ( !) Italien anvertraut sind, das seine Wege gehe, etwa Französisch zu ihrer Amtssprache im Außenverkehr
   ohne zu wanken . Mit Begeisterung kommen daher di« Einwohner machen. Sie sind ja des französischen noch viel weniger
                                                                                                                                                       wurde nochg e str e i k t. Im Lause des Vormittags hiel¬
   der neuen Provinz , um mit dem neuen Vaterland enge Beziehun¬ mächtig, als des Deutschen, das ihre besseren Beamten
                                                                                                                                                       ten die Streikenden mehrere Versammlungen, doch kam
   gen anzuknüpfen . An Beweisen dafür fehlt es wahrlick nicht. Zu auf den Hochschulen in Deutschland und Oesterreich                                  die Stimmung zum Durchbruche, daß die meisten Eisen¬
                                                                                                                                               , die bahner den Streik formell für beendet halten. Großen Ein-
   verfchirdenenmalen hatte ich Gelegenheit , mit Kaufleüion . Indu¬ sie zumeist besuchten                 , erlernt haben. Natürlich mutz in druck machten die Erklärungen der Entcntevertre-
   striellen . GemeiNdevertrstern ufw. von Bozen          und Meran zu           einem solchen Verein irgend eine Verwaltung aus den
   sprechen, di« nriir im Namen ihrer Landsleute die Sympathien für Ententestaaten den Vorsitz führen, denn es ist ja Grund¬ t e r, daß bei größerer Ausdehnung des Streikes dte
   Italien versicherten und deren Zeitungen in deutscher Sprache sagen,                                                                                 strengsten       Maßnahmen            seitens der Entente er-
   daß man jetzt vertrauensvoll in die Zukunft sehen könne.                      satz der Handlungen des Zehnbundes, alles zurückzudrün- griffen werben würben.
       Di« Situation , so schließt die Lobechymne auf das „gesegnete"            gen,   das    nur   entfernt  ans  Deutsche     gemahnt.   Nehmen
   Italien , sei daher als ein« für Italien außerordentlich zufriedenstel¬ wir an, die rumänischen Staatsbahnen bekämen den Vor¬
                                                                                                                                                                         Der Abbau der Zentralen.
   lende anzufeben Man könne versichert sein, daß di« Sammlungen sitz, der Verei.isbrennpunkt würde somit Bukarest. Gegen                                  Wi»-uns aus Wien berichtet wird, beschäftigt- sich der
    von Pimtesten, Beschwerden und die Weherufe der den Zusammen¬ Bukarest spricht aber schon von Anfang an der Neid von Kabinettsrat in seiner gestrigen BormittagSsitznng wie¬
   bruch Oesterreichs und di« Zertrümmerung Deutschlands überdauern¬             Prag   ,  Budapast,    Belgrad,   Sarajewo   ,  Agram   und  natür¬    der uiit der Frage des Abbaues              der Zentralen.
    den Alldeutschen keineswegs den Pfühlen der meisten Südtiroler lich am meisten der von Rom, das gewohnt war , „caput                                   In  erster  Linie   sollen  Maßnahmen      getroffen werden,
    oder gar der Mchrbcit der Bewohner entsprechen. Sie seien viel- orbis " zu heißen und zu sein. Der Vorsitz der rumäni¬ die die Einfuhr von Lebensmitteln und Rohstoffen aller
    mehr das Werk einer verderblichen Agitation , welch« die Wahrheit schen Verwaltung wird somit ein paar Monate, wahr¬ Art ermöglichen und erleichtern. Bor allem sollen dann
    vollkommen fälsche und die Interessen der Slldtiroler schädige, die scheinlich nur ein paar Wochen dauern, dann werden sich die Lebensmittelzentralen                                            abgebaut werden.
    nichts anderes wünschen, als die Sympathien und di« Interessen¬ die guten                     Freunde des Mehrbuudes, die unter sich ja Im weiteren Verlaufe der Sitzung beschäftigte sich
    gemeinschaft. die st« jetzt mit Italien verbinden , immer enger zu immer uneins waren , zu einem Wechsel in der Oertlicbkeit dann der Kabinettsrat mit dem Friedensvertrage und
    gestalten.                                                                   entschließen, der vielleicht Agram zur Stadt der Ausfüh¬ dem Eisen bahnerstreik.                            Es      wurde betont, daß
        Wir möchten bemerken, daß derartige büchst einsettig ge¬ rung macht. Auch das wird nicht von Dauer sein, weil der Streik, falls er größeren Umfang annehmen sollte
    färbte „Sttmmunasberichte" nur dazu dienen können, die dort ebenso wenig geschäftskundigeBeamte vorhanden und dte Lebensmittelversorgung beeinträchtigen würde,
    Italiener selbst über die wahren Verhältnisse in Südttrol sind, wie in Budapest oder Sarajewo . Binnen sehr kur¬ als eine wirtschaftliche Katastrophe                                                 ausgefatzt wer¬
    und über die eigentlichen Gefühle der allzeit deutschen zer Zell wird der gegenseitige Neid dazu geführt haben, den müßte, die zu Gegenmaßnahmen zwingen                                                   würde.
    Stanrmesbrüder im bedrohten Gebiet htnwegzutäuschen eine Verwaltung zur Vorsitzenden, einen Ort zum Haupt¬
   und die Gefahr zu verkleinern, die dem Königreich durch sitz des Vereins zu wählen, der bei allen Verwaltungen
    die gewaltsame Eroberung reindeutschcn Gebietes,droht gleich beliebt oder vielleicht gleich verhaßt tsi. Wir können
    und dte früher oder später 5fr     ere Früchte tragen wird. Jeder, somit sicher sein, baß in kaum einen»Jahre Berlin
    der dte deutschen Südtiroler kennt, weiß, daß derartige der Vorort , die Direktion Berlin wieder geschäftssührende
                                                                                                                                                 wie- TagesueuigkerLeu.
    Berichte den Tatsachen vollständig widersprechen und baß Verwaltung sein wird und wie beim Vormarsche der Ver¬ Erhöhung der Teuerungszulagen für die Beamten in
     dte Bevölkerung dort nie aufhören wird, deutsch zu fühlen bündeten von Taku auf Peking recht gegen die Wünsche Südtkrol. Der italienische Ministerpräsident bat unge¬
    und deutsch zu bleiben und ihr Heil einzig und allein nur jedes einzelnen der Ruf „Germans to the front" ertönt. ordnet, daß den Staatsbeamten , den Lehrern, dem Eisen-
    in einem Zusammenschluß mit den Stammesbrüdernim                                                                                                     bahnpersonal und den Pensionisten in den erlösten Län¬
    Norden zu erblicken. Selbst Nachrichten italienischer Zei¬                                                                                           dern die Zulagen und die Teuerungszulagen , welche bis¬
    tungen widerlegen die unsinnig aufgestellten Behaupt,m-
  8c«,      als   ob in  Italien    nur    Milchfließe
                                                 und.   Honig
       eutschen Südtiroler haben keinen Augenblick aufgehürt                Dte                WlkWU
                                                                                                 Mt                  WM                                  her in italienischer Währung mit 40 Prozent berechnet
                                                                                                                                                         wurden, rückwirkend vom 1. Mai bis Ende Dezem¬
                                                                                                                                                         ber 1919 mit 80 Prozent ausbezahlt werdeir.
  B           die   Vergewaltigung
              gefälschte               protestieren
                          Berichte nichtzu   :aus der Welt   daszuwird     auch
                                                                      schaffen      Die    italienische « Sozialisten   für
                                                                                                               Oesterreich.
                                                                                                                             die  Freundschaft mit          * Bon der Waffenfabrik in Steyr . Man meldet aus
                                                                                                                                                         Steyr : Der Betrieb der Waffenfabrtk wurde am 27. August
      sein. Mit welchem Gefühle die Gefangenen ihrer Erlösung                                                                                                       und ruht bis znm 9. September, well Beamte
     aus der Kriegsgefangenschaftharren, erzählen uns Hun¬ Wie«, 3. September. Der Chefredakteur der republi eingestellt                                 und Arbeiter einen 13tägigcn Urlaub erhalten haben.
      derte und tausende von Klagen der in Italien auf Befrei¬ kanischen Zeitung „Morgen" hat den italienischen Sozia-                                      ' Ein politisches Attentat in Aegypten. Nach dem
      ung wartenden Landsleute. Daß nicht Liebe zum „Neuen ltstenführer um einen Gedanken für dte Wteöerfrerstettuna „Daily
      Vaterlande ", sondern Entbehrungen, der Verlust ieglicher der guten Freundschaft zwischen den Leiden Völkern ge¬ fen, daßTelegraph"                                       ist in London die Nachricht etngetrof-
                                                                                                                                                                   ein Attentat auf den Premierminister
      Freiheit , das Auftreten von epidemischen Krankheiten in beten. Im Namen der sozialistischen Partei hat ihm T u- von Aegypten
      den Gefangenenlaqern, besonders in den südlichen Gegen¬ ratt geantwortet , die ftaliemscben Sozialisten haben als geworfen: der unternommen                                           wurde. Es wurden Bomben
                                                                                                                                                                          Premierminister blieb jedoch unverletzt.
      den Italiens und in Albanien es bewirken, daß viele die- Vertreter der außerhalb des matertaltsttschen Wettstreites
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ...
Freitag , Sen 5. September.                                                     Innsbrucker           Nachrichten.                                                                    Nr . 2Ö4. Seite 8.
      * Die Diäten unserer Nattonalräte . Nach dem Zusam¬ sich Herr Adolf L e chn e r , Bauzeichner von Schwaz, mit
  mentritt der Nationalversammlung dürfte wieder die Frieda K i r chl e r , aeb. Haidacher, Moarwirttn in überfahren                                               worden. Der Chauffeur .Karl R a n d o r f und
                                                                                                                                                     sein Begleitmann Konraö S t e i n l e chn e r wurden
  Diätenfrage aufgerollt werden. Die Abgeordneten erklä¬ Wattens. — Herr Louis Sturm, Kaufmann in Gries schwer verletzt. Die Rettungsabteilung überführte die bet-
  ren, daß sie bet der heute herrschenden Teuerung Mt dem bei Bozen, wurde am 2. September in Enns , Oberöster¬ edn in das Krankenhaus, wo sofort an dem Chauffeur
  Diätenpauschale von 12.000 Kronen ihr Auslangen nicht reich, Mt Fräulein Mitzi Mitterbauer,                                           Private, «ine Operation vorgenommen werden mußte. Wen das
  finden können. Namentlich die Abgeordneten aus der getraut.                                                                                        Verschulden an dem Unglück trifft, wird erst die cingelet-
   Provinz , die in den teuren Hotels wohnen müssen, führen Todesfälle. Gestern nachts starb hier Herr Hugo tete Untersuchung aufklären : soweit sich die Dinge jetzt
  bittere Klage.
      * Wien wird links liegen gelassen. St . Germain,                    M ü n z e l, Geschäftsleiter der Wagnerschen Universitäts- überblicken lassen, öürfre Unachtsamkett des Chauffeurs
  3. Septenlber. „Journal des Debats " schreibt zu dem be¬ buchhandlung                     in Innsbruck . — Am 31. August starb in die unMttelbare Ursache gewesen sein.
                                                                          Mals    Herr
   kannten Plan eines internationalen Abkommens über den Namen Mini Schuster allbekannt   Dominikus         Baumgartner,             unter dem Das Septemberwetter. Die schönen Sonmiertage scheinen
  Verkehr neuer europäischer Luxuszüge, daß das Abkom¬                                                                und   geachtet.                nun gezählt zu sein. Empfindliche Kälte herrscht am
   men die ausdrückliche Bestimmung enthält, wonach kein                     Kaufmann      Wilhelm       Engels    +. Gestern    ifi in  Sistrans    Morgen und setzt nach Sonnenuntergang wieder ein. Für
                                                                          Herr  WUhelm       E  n  g e l e, Kaufmann      und   ehemaliger    In¬    den Monat September sind einige Bauernregeln im
   Luxuszug und kein direkter Schlafwagenverkehr aus                                                                                                 Umlauf: Septemberregen konnnt Saat und Reben gele¬
   Frankreich, Belgien oder den Niederlanden durch Wien haber der bekannten FetnkoMandlung in der Maria- gen. — Ist im Herbst das Wetter hell, bringt es Rind
   führen soll, damit dem Simplon -Expreß keine Konkurrenz                Theresien-Straße     ,  im   Alter   von   65  Jahren     nach  langem
   erwachse.                                                              schwerem Leiden verschieden. Die Beerdigung findet und Futter schnell. — Nie hat's der September zu bes¬
                                                                          am Sonntag statt. Kaufmann Engele erfreute sich wegen —                    sern vermocht, was ein ungünstiger August nicht gekocht.
     * Die Einreise in das Fürstentum Liechtenstein ist nur seines                biederen    Charakters      allgemeiner    Hochschätzung und saat.    Um Michaelis, in der Tat , gedeiht die beste Winter¬
   Personen gestattet, welche mit gtltigem Reisepaß und Ein¬ war                   ein in Innsbruck geachteter Geschäftsmann.
  reisebewilligung der Liechtensteinischen Gesandtschaft in Kaufmann Engele hat sich auch um die alpine Sache Tirols                                   Armenärztlicher Sonn- und Feieriagsdiensi   . Am 7. September
  Wien versehen sind.                                                     und die Hebung des Fremdenverkehrs als langjähriger Dr. Anton W a ß m u t h, Anichstratze 22.
     * Fortdauer des Eisenvahnerstreiks. Wien. 4 . Sep¬ rühriger Vorstand und AusschutzMtglied der Sektion Höttingerbild. Morgen Samstag , den 6. September,
  tember. Der Eisenbahnerstreik erfuhr keine weitere Innsbruck des Oesterr. Touristenklubs große Verdienste ist um 6 Uhr früh eine heilige Messe im Höttingerbild.
  Ausdehnung . Die Verhandlungen zwischen den Streiken¬ erworben.                                                                                      Steuer für elektrisches Licht tu Hötting. Wie bereits
  den und den Behörden dauern fort. Die streikenden Die PoftmnstkkapelleInnsbruck hält Freitag , 5. Sep¬ mitgeteilt, hat die Gemeinde Hötting                                                       um Bewilligung
  Südbahner waren tagsüber am Südbahnhof versammelt, tember, Punkt 7 Uhr abends Probe ab.                                                            einer 20prozenttgen Steuer auf elektrisches Licht beim
  um das Ergebnis der Verhandlungen abzuwarten. Mit-                        Bildungsanstalt für Hotel- «rrd Reifeverkehrswesen. Lande angesucht. Die Lanöesversammlung hat jetzt die
  tlchs wurde bekannt, daß die Direktion der Südbahn nicht Die vor dem Kriege bei der HanüelsakadeMe in Inns¬ Einhebung dieser Lichtsteuer mit Wirksamkeit ab 1. Aug.
  alle Forderungen erfüllen könne, worauf die Fort¬                       bruck bestandene Gasthofschule wird im heurigen Schul¬ 1919 bewilligt und wird daher diese Steuer von nun ab,
  setzung des Streiks und die Aussenüung von zwei jahr mit Unterstützung der deutschösterreichischen Regie¬ gleich wie in der Stadt Innsbruck , durch die Kasiaboten
    Agitationszügen auf die nichtstreikende Südbahnstrecke rung zu einer Bildungsanstalt für Hotel- und Reisever¬ des städtischen Elektrizitätswerkes zusammen Mt den
  beschlossen wurde. Nachmittags findet eine Sitzung des kehrswesen erweitert. Zweck der Anstalt ist, Personen, Monatsraten für Strom eingehoben und sodann vom
  Kabinettsrat statt, die sich mit dem Streik befassen wird. die sich, sei es als selbständige Besitzer, sei es als Ange¬ Werke an die Gemeinde Hötting abgeführt.
  Nach den Blättern ist die Wiederaufnahme des Betriebes stellte (Hotelsekretäre, Küchenchefs usw.) dem Hotelfache Die Kuh ttn Sack. Am Dienstag begab sich der Bauer
  frühestens morgen zu erwaren.                                           widmen oder die Stellungen in Reisebüros, bei Kurver¬ Anton Stolz tn der Hötttngerau, Fürstenweg, wohn¬
     ' Eine Kundgebung der arbeitslosen Haudelsangestell- waltungen, Fremdenverkehrsverbänden u. dgl. anstreben, haft, mit einer Holzfuhr in die Stadt und wurde während
  len und Privatbeamten in Wien. Wien, 4 . September. die notwendigen theoretischen und prakttschen Kenntnisse seiner Fahrt von der Polizei von Hötting aufgehalten.
  Vor dem Rathauie fand vormittags eine VersamMung                                                                                                  Diese hatte Wind bekommen, daß Stolz einen Schleich¬
  von mehreren hundert Arbeitslosen statt. Die Redner Leu¬                                                                                           handel ausführte . Bei der Vtsitterung des Wagens
  ten mit, daß im Namen aller 30.000 arbeitslosen Handels-
  angestcllten und Privatbeamten von der Regierung die ffiiötig
  Einstellung dieser Arbeitslosen in die Betriebe verlangt
                                                                                    ft        liniert geefirtenWofinnnenten!                        wurde eine Menge Rindfleisch, in Säcken verpackt, unter
                                                                                                                                                    dem Holze vorgefunden. Wie festgestellt wurde, hat Stolz
                                                                                                                                                     am Montag eine Kuh geschlachtet         . Diese sollte nun im
  wird . Staatssekretär Hanusch habe erklärt, augenblicklich                Die   am  1. September       eingetretene    leider  unvermeidliche     Schleichwege an einen Metzger an den Mann gebracht
  könne dies nicht geschehen        . Es Misse zunächst eine Bera¬ Bezugspreiserhöhung unseres Blattes bedingt für die werden. Es ist nicht zu verwundern , daß durch einen
  tung der Unternehmer und der Angestellten stattfindcn. bereits vorausbezahlten                                       Abonnements            eine derartigen, wiederholt vorgekommenen Schleichhandel
  Die Versammelten zogen dann zum Staatsamt für Bolkö- entsprechende Verkürzung der Bezugszett.                                                     die Stadtbewohner in einem fort gereizt werden, umso¬
  ernährung und verlangten eine billigere Lebensmittelab¬ Um nun eine solche tm Interesse unserer Leser zu ver-! mehr als sie wegen der NickMeferung von Vieh wieder
  gabe für die arbeitslosen Handclsangestellten und Pri-                                                                                            eine fleischlose Woche haben. Solche Händler scheinen ein
  vatbeamten                                                              meiden, legen wir der Zeitung heute und in den nächsten Vergnügen zu haben, zuzusehen, wie die Städter hun¬
  Antwort. . Der Staatssekretär erteUte eine beruhigende Tagen ausgefüllte Posterlagscheine bei, die jedes vorans- gern.                                     Das Fleisch jti:w                   .
     " Ein hochherziges Angebot  . B e r l i n, 2. Sept. Wie die Abend- bezahlle Bezugsrecht genau berücksichtigen und zur spe¬ Ueberöies wurde bei der Behörde die Anzeige ersiattei»
 blötter meisten, ist die Million in Goll), die Frankreich für die senfreien Einsendung der entsprechenden Nachzah¬                                 weil Stolz die Schlacht ung auch bei der Gemeinde nicht
  Ermordung des Sergeanten Mannheim als Butze von der Stadt lung verwendet werden können:                                                           angemeldet hat.
  Berlin gefordert hatte, der deutschen Regierung von privater    Seit«                                                                                Liebhaber von Kartoffel«. Als die Schuhmachersgat.
                                                                                                                              et» zwei ein
 angeboten worden. Tie Regierung bat di« Summe angenommen                                                                    Monat Monate Vier feil ttn A. S cha tz aus Silz mit einem Sack, der 30 Kilogramm
 und an die französische Regierung abgeführt. Sie hat aber dabei                                                                                    Kartoffel enthielt, am hiesigen Bahnhöfe ankam. gesellte
  betont, daß sie an ihrem Rechtsstandpunkt unveränderlich festhalte Ist z- B- Ihr Bezugsrecht nach altem Preis bis 30. 9. 31. 10. 30. 11. sich sofort ein Mann mtt dem Antrag , ihr die Kartoffel
 und daß ihr der Betrag von privater Seite ausdrücklich für Zwecke                                                                                  abzunehmen und dafür 1.70 K für das Kilo zu zahlen,
 des Roten Kreuzes überlassen worden sei.                                      , so endet das verkürzte Bezugsrecht am 22. 9. 15. 10. 8. 11. zu ihr. Er forderte die Frau auf, Mt ihm in die Setler-
                                                                         bezahlt
     * Soziale Reformen in England . In England geht mau wird aber durch eine Nachzahlungvon . . K1.40 K2.80 K5.— gasse zu gehen, wo er die Kartoffel abliefern und ihr 61
  rasch daran , die Uebelstände, die der Krieg geschaffen hat, auf den neuen Preis ergänzt.                                                         Kronen geben werde. Dort angekommen, übergab ihr
  zu beseitigen. Mit besonderer Dringlichkeit setzt sich Lloyd                                                                                      der Unbekannte seinen Stock und leeren Rucksack mit
  G e o r g e für den Bau von Wohnungen                    in Städten       Wir bitten Sie die Nachzahlung so bald als mög¬ dem Bemerken, daß er die Kartoffel im nächsten Geschäft
 und auf dem offenen Lande ein. Dem „Bund " zufolge wur¬ lich zu leisten, damit jede Unterbrechung in der « gel- abwiegen lassen werde. Lange stand dort Frau Sch., aber
 den für diesen Zweck vom englischen Schatzminister Nnter- mäßigen Zusendung der „Innsbrucker Nachrichten" ver¬ der Schwindler kam nicht wieder. Sie konnte von ihm
 stlltzungen zum Bau von 100.000 Wohnhäusern angefor¬ mieden bleibt.                                                                                 eine genaue Beschreibung geben: etwa 30 Jahre alt.
 dert. Vorläufig macht das SchatzaM noch Schwierigkeiten,                                                                                           mittelgroß, breites rötliches Gesicht mit starkem blonden
  da es sich natürlich um große Summen handelt, im Herbste                                 Mit vorzüglicher Hochachtung                             Schnurrbart . Er trug einen feldgrauen Anzug, gelbe
  dürften aber die Pläne Lloyd George der Verwirklichung Berwaliüng der „Innsbrucker Nachrichten", Innsbruck, Schuhe, grünen Hut mit Gem.sHart und ein farbiges
  entgegengehen. Er will aus Großbritannien ein Land                                                  Erlerstratze 7.                               Hemd. — Dem Beamten I . Fxttz wurden aus seinem in
 machen, „passend für Helden".                                                                                                                      der Fischergasse befindlichen Gemüsegarten gegenüber
     * Die Bergarbeiterfrage in England . „Telegraas" mel¬                                                                                          der Mädchenschule nachts etwa 60 bis 80 Kilo Kartoffel
  det aus London, daß der Vorstand des englischen Berg- auf dem Gebiete des Hotelwesens und des Reise- und ausgegraben.
  arbeiterblmdes eine Entschließung ausgearüeitet habe, Fremdenverkehrs zu vermitteln. Zum Unterrichte und Bergsteigerriege„Jahn" des Innsbrucker Turnvereines                                                 . An¬
  die er der heute stattftndenden Konferenz der Bergarbei- zu den Prüfungen werden auch Teilnehmerinnen als läßlich des Illfährigen Stiftungsfestes findet am 6., 7. und 8. Sep¬
  terabgcoröneten vorlegen wird. In dieser Entschließung                 Hospitarttinnen       zugelassen   .   Der    Lehrgang       besteht  in   tember «ine Riegenfahrt ins Gebiet des Westfatenhcmsesstatt. Ab¬
 Heißt es, nur die sofortige Verstaatlichung der Vermerke einem einjährigen Hauprkurse, tn welchem der eigentliche fahrt Samstag mit den Zügen um 2 und 6 Uhr nachmittags nach
 könne die Bergwerksindustrie auf eine gesunde Grund¬ Fachunterricht mit individueller Berücksichtigung der an¬ .Kematen.
 lage stellen, eine größere Erzeugung sichern und die wirt¬ gestrebten Berufsstellung erteilt wird. Zur Ausnahme Besitzwechsel
 schaftliche  und soziale Wohlfahrt der Bergarbeiter för¬ zu diesen Kursen ist der Nachweis einer entsprechenden ger" in Wien . L, Durch                                         den „Allgemeinen Verkchrsanzet-
 dern.                                                                   Vorbildung durch Ablegung einer Ausnahmsprüfung er¬ Objekte verkauft: Weihburggasie                               Nr . 26, wurden folgende
                                                                                                                                                                          Die Villa tn Vorder-Thiersee bei Kuf¬
                                                                         forderlich. Bewerber, die diese Vorbildung noch nicht stein des Herrn Adolf                             K a i n d l an Herrn Hauptmann
                                                                         vollständig besitzen, werden tn den einjährigen Vorberet-
 Ä .us Stadt                              u. Tand.                       tungskurs ausgenommen. Der Beginn des Unterrichtes Franz H i e t s, ferner die Billa in Mils bei Hall t. T.
                                                                         ist für 1. Oktober in Aussicht genommen. Nähere des Herrn Karl Domair an Brüder Leschanofsky,
   Einschränkung des Personenzngsverkehres der Staats»                  Aufklärung      über Lehrplan und Organisation enthält der sowie die Villa in Vomp bei Schwaz des Herrn Do¬
                                   bahn.                                 Prospekt der Bildungsanstalt , der kostenlos durch das mair an Herrn Engelbert Schwarzenbergs                                           r.
                                                                         Sekretariat    der   Handelsakademie         in  Innsbruck      bezogen      Richtigstellung. In dem Begleitschreiben Clcmcnceaus,
     Wie die Staatsbahndirektion Innsbruck mttteitt, wird                          kann. Aufnahmsgesuche sind an die Direktion das uns gesterir knapp vor Schluß des Blattes zngekom-
 die Staatsbahnverwaltung Mt Rücksicht auf die vollstän¬ werden         dieser   Anstalt   zu richten, die auch gerne bereit ist, münd¬ men ist, wurde auf Sette 6, erste Spalte unten , eine Zeile
dige Erschöpfung der Kohlenvorräte und das unregel¬ liche und schriftliche                           Auskünfte zu ertetten.                         verhobem Der Text hat richtig zu lauten : Diese Güter
mäßige Zurollen der Kohlen genötigt sein, in der aller¬                                                                                             werden von allen Maßnahmen der Liquidation oder
nächsten Zeit, vielleicht schon heute, den Betrieb der                     Stiftung   für   Mütter    .  Aus   der  Karoltne   v.  Posielt-Stff-    Ueüertragung      frei sein, die seit dem Waffenstillstände ge-
personenführenden Züge stark einzuschränken, allenfalls tung für Mütter , die für ihre Kinder in Krankhetls- oder iroffen wurden und eine gleichartige Ausnahme von
 auch gänzlich einzustellen. Eine Gewähr für den fahrplan¬ anderen Notfällen HUfe bedürfen, gelangen im Oktober teder Beschlagnahme oder Liquidation wird ihnen auch
mäßigen Verkehr kann schon jetzt nicht mehr übernom¬ ds. Js . einige Unterstützungsbeiräge zur Verteilung . Die für die Zukunft gewährleistet. Verträge, die zwischen öster¬
men werden.                                                             näheren Bedingungen sind aus den entsprechenden Ver¬ reichischen Staatsbürgern . . . usw. . . . Ferner hat es
                                      *                                 ordnungen ersichtlich       . Die Bewerbungsgesuche, die stem- auf der gleichen Seite, dritte Spalte oben, zu beißen: den
    Die Laudesumlagen. Bürgermeister Greil sendet pelfret sind, und Mt den entsprechenden Nachweisen zu Schutz kleiner Gemeinwesen, wie sie das neue Oesterreich
uns nachstehende aufklärende Zeilen zum Landtagsbertcht belegen sind, müsien bis spätestens 30. Sepiember ds. Js. enthält . . . .
vom 1. September: „Die Notiz in den ..Innsbrucker bei der Landesregierung in Innsbruck eingevracht wer¬ Ferienkolonie Westendorf. Die Heimkehr der Kinder der
Nachrichten" erttspricht nicht ganz den Tatsachen. Ich habe den. Unvollständig oder mangelhaft eingebrachte Geiuche zweiten Kolonie erfolgt am Freitag , den 6. September
in der Sitzung des Landtages nur auf das Gesetz vom werden nicht berücksichtigt.                                                                    mit dem Zug um 6 Uhr 66 Min . abends. Es wird er¬
23. Juli 1912, N.-G.-Bl. Nr . 164, sowie auf die Vollzugs- Jugendrvauderu . Die vom D. u. Oe. Alpcnverein ge¬ sucht, die Kinder am Hanptbahnhofe abzuholen.
Verordnung vom 17. Oktober 1912, R.-G.-M . Nr . 204. pflegte Jugenöwanderbestrebung findet in der Jugend
   ingewtesen, wonach eine Erhöhung der Zuschläge über selbst nachhaltig Anklang. Wo alles in die Berge zieht, Ferienkolonie                                         Wildmoos. Samstag den 6- September kommt die
   as Maß von 1911 als Abzugspost anerkannt wird. Der will die Jugend nicht zurückbletben. Gäbe es auch ein 4zweite                                         diesjährige Kolonie zurück und trifft mit dem Zug« um
Hausbesitzer kann daher eine Erhöhung der Miete nur in besseres Kräftigungsmittel für sie als frisch-fröhliches derUhr                                     S3 Min . am W-sstbghrhof ein. Die Eltern oder Angehörigen
                                                                                                                                                        Kolonisten   werden ersucht, ihre Kinder dott abzuholen.
dem Ausmaße verlangen, als seine Mehrzahlung für die                    Bergsteigen?       Jugendwandergruppen             des  Alpenvereins-
Erhöhung der Landeszuschläge ausmacht. Dies wollt« ich zweiges Innsbruck (Realschüler) unternahmen Heuer                                              Der  Mord   auf  der Schmistenhöhe. Wie aus Piesendorf gemeldet
einerseits zur Beruhigung der Miekparteten erwähnen u. a. folgende Bergfahrten : Dresdner Hütte- Schaufel- wird, hat die gerichtliche Obduktion der Leiche der Sennerin Elise
und damit anderseits die Hausbesitzer aufmerksam machen, spitz—Stubaier Wildspttz—Oestl. und Wcstl. Dannkvgel- Sternbaum ergeben, tatz ein Lustmord vorliegt . Gestohlen
daß sie berechtigt sind, die Erhöhung der Landesumlagen D. H.: D. H.—Zuckerhütl—Wilder Pfaff—-Svnllarspitz— wurde aus der Hütte nichts. Die Leiche, die im Bette lag. wies neun
feit Ende 1911 bei der Fütterung in Abzug zu bringen ." D. H.: D. H.—Wilder Pfaff—Becher—Wilder Freiger— Stichwunden unü Würgefpuren au!. Ter Kopf war vollständig zer¬
    Einsichtnahme in die Erwervstenerregister. Die im Nürnberger Hütte—Ranalt : Geraer Htttte—Schrammacher trümmert                                 waren.
                                                                                                                                                             . Man vermutet, daß zwei Täter an dem Morde beteiligt
Sinne des § 68 Absatz 1 des Gesetzes vom 26. Oktober (Ueberschrettung) : Geraer Hütte—Olperer : Geraer Hütte Obftpreife. Man schreibt uns unter dem 4. ds. auS
1896, R.-G -Bl . Nr . 220, verfaßten Erwerbsteuer¬                      —Großer Kasererspttz—Gefrorenewandspitzen—Laners-
reg t st e r für die Angehörigen der 1. und 2. Steuerklasie bach             : JaMal -Hütte—Äugstenberg—Vordere und Hintere dem Unterinntal : Obwohl heuet eine überaus reichliche
dann jene der 3. utt? 4. Steuerklasie des Veranlagungs¬ ner Hütte: :W.Jamtal
                                                                        Jamtalspitz                   - Hülte—Dretländerspitz—Wiesbad¬ Obsternte zu erwarten ist, erreichen die für „Falläpfel"
bezirkes Stadt Innsbruck mit der Gemeinde Hötting pro von Schiern) : Solsteinbaus—Erlspitz   H.-  ^Ochsenkopf   —Piz Buin (Verwendung erlangten Preise schon setzt die unheimliche Höhe von 3
1918/19 können von den 'Erwerbsteuerpflichtigen vom 1. lochspitz                                                            —Erlturm —Kub- bis 4 Kronen für das Kilo. Im Jahre 1917, das ebenfalls
September angefangen durch 14 Tage bei der Sieuerad- rung in—Fretungspitzen—Reiterspitz                               . Bei der Wande¬ hinsichtlich Obst ein sehr gesegnetes Jahr war , stellte sich
mintstratton in Innsbruck , Museumstraße Nr. 21, 2. St ., lung unter               der Silvrettagruppe , die von einer Führerabtei¬ der durchschnittliche Preis auf eine Kronen für Falläpsel.
Amtszimmer Nr . 4, von 8 Uhr vormsttags bis 2 Uhr führt wurde.Leitung                               zweier erfahrener Schiläufer ausae- Dieser Preis wurde damals als sündhaft hoch bezeichnet:
nachmittags eingesehen werden.                                                            Hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die mtt welchem Kraftwort soll man den neuen Preis bezeich¬
                                                                        Verwendung der Schier tm Gletschergelände und bas nen ? Das „Ländchen" ist nns hinsichtlich Onalitätsobst
    Vermählungen . In Meran wurde Herr Alois Hel¬ Psadsinden bei Nebel kennen zu lernen. Auf diese Weise um viel voraus , es trifft aber gewiß rechtzeitig Vorsorge,
fer, Zahntechniker, und Fräulein Amalie Höllrtgl, Pri¬ wächst ein bergtüchttges Geschlecht heran.                                                  daß keine Wucherpretse für Obst in Schwung kommen.
vate, getraut . — In der Stadtpfarrkirche in Dornbirn                      Ein Auto überfahren. Gestern früh ist auf dem West¬ Zur Beachtung für Vereine zum Schutze der gewerb¬
fand die Trauung des Herrn Fritz H ö t tl, Beamter der bahnhofe ein Lastauto der Vaufirma Retter , das sich auf lichen Jugend ! An vielen Orten Tirols bestehen Jugend-
Zweigstelle der Zentralbank in Dornbirn , mir Fräulein dem Wege zum Matertaldepot befand, auf der Ueberset- Horte, Lehrlingsheime und ähnliche Einrichtungen, ^ um
 Gisela Zimmermann                 statt. — In Wattens vermählte zung bet der Feldstraße von einer Verschub-Lokomotive Schutze der gewerblichen Jugend , die schon in der Ver»
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ... Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ... Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ... Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ... Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ... Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1919 - Universitäts- und ...
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