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Nr. 9/9.3.2018 Schaufenster Doppelspitze Das Modeduo Proenza Schouler im Gespräch. IN Puristin NEUEM de luxe Rückblick auf das GEWAND Schaffen von Jil Sander. Nordische Lust auf Frühling: Proteine Die Keylooks der Saison im Reportage aus dem großen Trendheft. wiedereröffneten Noma. sfen 09.03.18 sfen-Covermontage.indd 201 01.03.2018 17:39:36
EDITORIAL Daniel Kalt, Chefredakteur Bild der Woche V ielleicht – hoffentlich – ist es Ihnen gleich aufge- fallen: Im „Schaufenster“ hat sich etwas getan. Zur Feier des Tages begrüße ich Sie übrigens einmal Als „Ein-Mann-Manufaktur“ wird der in Lugano lebende Fotograf – oder treffender: Bildermacher – Christian Tagliavini in einem Text beschrieben. Und das trifft seinen Ansatz ausgezeichnet, denn Tagliavini fotografiert nicht nur, er gestaltet auch Kos- ohne Brille, um zu unterstreichen: Hier weht ein fri- tüme, Dekor, baut ganze Bilderwelten. Noch bis 17. März widmet ihm Camera Work scher Wind. An der Windmaschine steht Art Direc- in Berlin eine Ausstellung, ein Bildband erschien im Verlag TeNeues. tor Matthias Eberhart, der über alle gestalterischen Dinge in unserem Magazin wacht. Um unseren Refresh, wie das in der Layoutersprache heißt, umzusetzen, hat er neue Schriftarten durchforstet, bis ihm die Buchstaben vor den Augen tanzten. Und neue Seitenlayouts gebaut, bis die Überhitzung sei- nes Computers drohte. Entwürfe stapelten sich Im Netz turmhoch in seinem Büro! Das Ergebnis halten Sie In der Mode kommt alles wieder. Ein nun in Händen, und ich hoffe brillenloserweise, es Blick zurück lohnt sich also, auch Cover: Arton Sefa. Fotos: Elsa Okazaki, Carolina Frank, C. Tavagliani/teNeues, Loewe. kann sich sehen lassen. Neu sind neben dem klaren wenn man angesichts der Texte und Layout auch die Fixseite „Schaufensterbummel“ Werbeanzeigen in der „Presse“ vor statt der „Atelier“-Rubrik. (Kunstvolles Handwerk 50 Jahren öfter einmal schmunzeln bleibt freilich ein wichtiges Thema im Heft.) Es gibt muss. Die Highlights finden Sie auf: fortan eine regelmäßige Schmuckseite, und wenn Fundstück Schaufenster.DiePresse.com Sie unsere Kolumnisten gern in der Straßenbahn Facebook.com/diepresseschaufenster erkennen würden: Ab sofort zeigen wir ihre Porträt- Instagram: @diepresseschaufenster fotos. Etwas aufgeräumter präsentiert sich das Kul- Tennisprofis werden unwei- turprogramm, und aus dem Zitat auf der letzten gerlich an das knifflige Seite ist ein Mini-Popquiz geworden. Abgesehen von Neuumwickeln von Racket- so viel Neuem bleibt dem „Schaufenster“ das, was griffen denken, und auch Sie an ihm schätzen, erhalten: Die Leidenschaft für Radsportfans dürften sich unsere Themen, die Freude, Ihnen von unseren Ent- von der Tasche „Puzzle Wrap“ deckungen zu berichten. Auch unsere Liebe zum angesprochen fühlen: die Detail, die sich unter anderem an dem Punkt äußert, neue Version des von Jona- zu dem ich nun vorgedrungen bin: beim neuen than Anderson für Loewe ent- Schlusszeichen am Ende jedes Texts. s worfenen Taschen-Bestsellers. 6 Schaufenster
1 K U LT 3 Neue Hülle 4 5 2 7 BOSS 8 Redaktion: Barbara Zach. Fotos: Beigestellt, AFP. 6 9 1. DAMENLOOK von Balmain, www.balmain.com 2. DAMENLOOK von Chanel, Kohlmarkt 5, 1010 Wien. 3. TASCHE von MM6, 325 Euro, über www.net-a- porter.com 4. BRILLE von Marni, 310 Euro, www.marni.com 5. MANSCHETTENKNÖPFE von Rozet & Fischmeister, Kohlmarkt 11, 1010 Wien. 6. SANDALE von Yeezy, 565 Euro, www.stylebop.com 7. STUHL „Louis Ghost Barbie“ von Kartell, Opernring 17, 1010 Wien. 8. FEUCHTIGKEITSCREME „Moisture Surge. 72-Hour Auto-Replenishing Hydrator“ mit Geltextur von Clinique, ab 22 Euro erhältlich. 9. DAMENLOOK von Valentino, Tuchlauben 5/4, 1010 Wien. 8 Schaufenster
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S C H AU fenster BUMMEL KONICHIWA, PARIS. STRASSENTAUGLICH. Die grenzenlose Liebe Fendis Fantasie ist un- der Japaner zu Paris ist erschöpflich, wenn es bekannt. Entsprechend darum geht, Millenni- sinnvoll ist die (fortge- als zu erreichen: Für setzte) Kooperation das „Ring of the Futu- von Uniqlo mit French- re“-Projekt schufen Chic-Botschafterin sechs Street-Artists ge- Inès de la Fressange, meinsam ein T-Shirt, zu beziehen über das an Instagram- www.uniqlo.com Stars wie Caro Daur fotografiert wurde. HEISSE SOHLE. Das ohnehin schon hippe Label Jimmy Choo holte sich zuletzt Cool- ness-Unterstützung und ko- operierte mit Virgil Abloh, De- signer von Off-White: Das Er- gebnis ist (auch) wasserdicht. Fotos: Karen Bengall Photograhy, BFA, Sandra Kennel, beigestellt DUFTENDES ACCESSOIRE. Seit Raf schickte er die Models mit den Simons zum Kreativdirektor aller Flakons des Calvin-Klein-Duftklassi- Neue Adresse Calvin-Klein-Linien ernannt wurde, kers „Eternity“ als Accessoire über VIU. Seit Februar unterhält das Schweizer Brillen- zählt die amerikanische Marke wie- den Laufsteg – dies zur Feier des 30. label eine zweite Dependance in Wien. In dem pu- der zu den interessantesten Anlauf- Geburtstags des Parfums. Bald folgt ristisch gestalteten Shop können sowohl Korrek- stellen für Modekundige. Bei der die Erweiterung der Linie unter Si- tur- als auch Sonnenbrillen erworben werden. Präsentation der Sommerkollektion mons’ Leitung als „Eternity Air“. Bauernmarkt 2a, 1010 Wien. 10 Schaufenster
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Salvatore Ferragamo Kleid aus Seidensatin. 12 Schaufenster
Finis terræ Die Keylooks der internationalen Maisons, inszeniert inmitten der beeindruckenden Naturkulisse von Aldeamento do Levante in Portugal. Fotos: Arton Sefa Produktion: Barbara Zach Bottega Veneta Oberteil und Hose aus Lammleder mit Details aus Schlangenleder. Gürtel aus Krokodilleder. Schaufenster 13
Giorgio Armani Kleid aus Seidenorganza, doppelreihige Jacke mit Dreiviertelärmeln. 14 Schaufenster
Miu Miu Satinbluse und Cardigan aus Wolle, Kopfband aus Nylon mit Glaskristallen. Schaufenster 15
Fendi Dior (Cover-Look) Schulterfreie Jacke und ausgestellter Rock, Oberteil aus Jacke und Playsuit aus Baumwoll-Seiden-Gemisch, Bluse in Crêpe Seidenstrick mit Cutouts, Sneakers von Louis Vuitton. Georgette, Tüllrock, Raulederstiefel in Netzoptik mit Schnürung. Versace Gucci Gemustertes Kleid mit betonten Schultern und Strümpfe aus Jacke und Rock aus geblümtem Jacquard, darunter ein Badeanzug Viskose, Goldohrringe mit bunten Details. aus Lycra, Gürteltasche mit Logoprint in Veloursleder, Moccasins mit Goldschnalle und breitem Absatz, Strümpfe aus Baumwolle. 16 Schaufenster
Chanel Jacke, Rock und Oberteil aus „Fantasy Tweed“, teils mit Einsätzen aus Lackleder. Hut und Stiefel aus PVC mit Details in Ripsband. 18 Schaufenster
Etro Bluse aus Seide, darunter Oberteil mit besticktem Kragen aus Baumwolle. 20 Schaufenster
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Dolce & Gabbana Jumpsuit aus Chiffon mit Spielkarten-Print und Bustier-Top, Jacke aus Wolle mit Blumenapplikationen, bedruckte Slingbacks aus Kalbsleder. PRODUKTION & STYLING: Barbara Zach/www.barbarazach.com FOTOS: Arton Sefa/www.sonja-heintschel.com HAAR & MAKE-UP: Sophie Chudzikowski/www.perfectprops.com MODEL: Nimuë Smit/www.ouimanagement.com ASSISTENZ: Xenia Trampusch Location: Vielen Dank an www.aldeamento.pt BEZUGSQUELLEN: Bottega Veneta, Tuchlauben 5, 1010 Wien Calvin Klein 205W39NYC, www.calvinklein.com Chanel, Tuchlauben 1, 1010 Wien Dior, Kohlmarkt 6–8, 1010 Wien Dolce & Gabbana, Kohlmarkt 8–10, 1010 Wien Etro, Tuchlauben 5, 1010 Wien Emporio Armani, Tuchlauben 7a, 1010 Wien Fendi, Kohlmarkt 5, 1010 Wien Giorgio Armani, Kohlmarkt 3, 1010 Wien Gucci, Kohl- markt 7, 1010 Wien Hermès, Graben 22, 1010 Wien Louis Vuitton, Tuchlauben 3–7, 1010 Wien Miu Miu, Tuchlauben 7, 1010 Wien Prada, Seitzergasse 2, 1010 Wien Salvatore Ferragamo, Kohlmarkt 7, 1010 Wien Versace, Trattnerhof 1–3, 1010 Wien
TÊTE-À-TÊTE. Lazaro Hernandez (l.) und Jack McCollough lancier- ten ihr Label 2002. Fotos: Peter Lindbergh, beigestellt. Der Autor wurde von L‘Oréal zum Interview in London eingeladen. „Wir folgen unseren eigenen Regeln“ Ihr Label Proenza Schouler genießt Kultstatus: ein Gespräch mit Lazaro Hernandez und Jack McCollough über Pariser Couture, kreative Prozesse und die Wüste von Arizona. Interview: Daniel Kalt 26 Schaufenster
M it ihrer neuen Vorstellung eines jugendlich-amerikanischen Looks, der dem Zeitgeist der frühen Nullerjahre entsprach, konnten sich Lazaro Her- nandez und Jack McCollough, zwei Absolventen der Parsons School of Design in New York, relativ rasch in der schnelllebigen Modebranche der USA Gehör verschaffen. Dass der Tochter von US-„Vogue“-Chefin Anna Wintour, Bee Shaffer, ihre Entwürfe gefielen, war wohl ebenfalls kein Nachteil. 2002 gründeten Hernandez und McCollough ihre eigene Marke, die sie nach den Geburtsnamen ihrer Mütter benannten (und die man am besten von einem der beiden ausgesprochen hören sollte). Seit Kurzem verzichten die beiden auf das Entwerfen von Zwischenkollektionen und sind mit ihrem Defilee aus New York nach Paris übersiedelt. Das „Schaufenster“ traf die Designer in London, wo sie ihr erstes Parfum präsentierten. Als Sie 2002 begannen, als Proenza Schouler Mode zu machen, gab es ein kleines Vakuum in der amerikanischen Mode: Die coolen Marken der Eighties waren zu Giganten geworden, der Nachwuchs fehlte. Sind Sie mittlerweile aufge- rückt und selbst Teil des Establishments geworden? Lazaro Hernandez: Das kann man wahrscheinlich so sagen, denn das ist das unabwendbare Ergebnis eines Prozesses, der unweigerlich abläuft. Genauso, wie man sich als Individuum wei- terentwickelt und mit Mitte, Ende 30 kein Anfänger mehr in sei- VON CHRONOGRAPHEN, nem Job ist, sondern ein Mid-Career-Level erreicht hat. Wenn KILOMETERN UND wir uns in New York umschauen, dann gibt es heute auf jeden UNENDLICHER HINGABE. Fall wieder neuen Nachwuchs, der uns nachgefolgt ist. Für uns ist es hingegen an der Zeit, uns zu überlegen, was wir noch errei- chen wollen. Der Schritt mit unserer Kollektionspräsentation nach Paris gehört dazu. Und die Zusammenarbeit mit L’Oréal für die Lancierung unseres ersten Parfums ist ein anderer Puzzle- stein in dieser Phase unserer Entwicklung gewesen. Was hat den Schritt motiviert, die Kollektion nicht in New York, sondern in Paris und während der Haute-Couture- Woche zu zeigen? War das ein politisches Statement? Jack McCollough: Man kann das wohl auf unterschiedliche Arten deuten. Ich glaube, für uns war es einfach an der Zeit, über Ver- änderung nachzudenken. Wenn man einmal 15 Jahre lang dem gleichen Rhythmus unterworfen war und immer am selben Ort gezeigt hat, bekommt man Lust, ein bisschen auszubrechen. Es geht darum, nicht zu bequem zu werden. Und der Schritt nach Paris war eine neue Herausforderung für uns. In der Mode ist Paris ohnehin ein fast legendärer Ort, und dann die Haute- Couture-Woche: Sie steht noch immer dafür, dass Paris sich die Welthauptstadt der Mode schimpfen darf. Als die Chambre syn- dicale de la haute couture mit ihrer Einladung auf uns zugekom- men ist, haben wir die Gelegenheit ergriffen, etwas in der Funk- tionsweise unseres Labels zu verändern. BELISAR Hernandez: Wir hatten uns immer wieder darüber unterhalten, CHRONOGRAPH wie wichtig die Zwischenkollektionen, also Pre-Fall und Cruise MONDPHASE sind, und wie gut sie sich im Vergleich zur Hauptkollektion ver- kaufen. Auf der anderen Seite hatten wir keine Lust mehr da- rauf, uns dem Zwang zu beugen, unbedingt vier Kollektionen pro Jahr machen zu müssen. Also war das Zeitfenster der Haute Couture eine gute Gelegenheit, und wir haben uns dazu durch- gerungen, diesen Schritt zu machen, das Regelwerk der Mode über den Haufen zu werfen und unsere eigenen Regeln aufzu- stellen. Darum legten wir die Zwischen- und die Hauptkollektion zu einer größeren Kollektion zusammen und zeigen diese vor allen Ready-to-wear-Modewochen im Zeitfenster der Couture. → w w w. u n i o n - g l a s h u e t t e . c o m
→ Ist die handwerkliche Qualität der in Paris gezeigten Kollektion wicklungen eben mitmachen, damit man nicht den Anschluss ver- zugleich eine Verneigung vor der Welt der Haute Couture? liert. Vieles davon hat mit der Perspektive zu tun, die man einneh- McCollough: Das könnte man vielleicht so sehen, aber ich denke, men möchte. Man muss sich nur andere Branchen anschauen, da handelt es sich auch um eine natürliche Weiterentwicklung etwa die Musikindustrie oder die Kommunikationstechnologie: Da dessen, wofür wir stehen und stehen wollen. Die Zeiten, als man ist es in den vergangenen Jahren zu grundlegenden Veränderun- sagen konnte: Das ist ein amerikanischer Designer, und seine gen gekommen, und wer überleben wollte, musste seine eigene Ästhetik ist so und so, das hingegen ist ein Pariser Designer, denn Strategie finden, um mit den veränderten Bedingungen schrittzu- seine Ästhetik ist anders – diese Zeiten sind vorbei, und wir leben halten. Dasselbe sehen wir heute in der Mode. Das System ist in einer Phase mit größerer Fluidität. Die Grenzen ver- dabei, sich aus der Vergangenheit, der es in manchen Aspekten schwimmen und Neues wird möglich, wenn man sich verhaftet blieb, in die Gegenwart zu bewegen. Ähnliche Entwick- traut. lungen, bezüglich derer manche Beobachter vom „Ende der Mode“ Bedeutet die Lancierung ihres ersten Parfums den gesprochen haben, gab es in der Vergangenheit bereits mehrmals: Beginn eines neuen Kapitels in der Firmengeschichte? Zum Beispiel, als die Luxuskonfektion, das Prêt-à-Porter aufge- Hernandez: Auf jeden Fall. Wir haben von Anfang an taucht ist und der Haute Couture den Rang abzulaufen begann. kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Oder in den 1990er-Jahren, als Streetwear und Highstreet-Mode in Marke gearbeitet, zuerst auf unsere Kollektionen Umlauf kamen. Und heute stehen wir eben wieder an so einem fokussiert, in einem nächsten Schritt auf die Acces- Wendepunkt, an dem die Mode in einen anderen Gang umschaltet. soires. Mit dem Parfum folgt jetzt eine weitere Etappe, Das sollte aber doch ein Ansporn sein, sich für neue Herausforde- die uns nochmal einen breiteren Auftritt erlaubt und rungen zu wappnen. s die Marke für einen größeren Kundenkreis zugänglich macht. Den Spagat zu schaffen zwischen einem nischi- gen Auftritt der Modelinie und der größeren Verfügbar- keit einer Brand, die auch Kosmetik anbietet, ist eine inte- ressante Herausforderung für uns. McCollough: Wir sind uns natürlich dessen bewusst, dass unser Bekanntheitsgrad außerhalb der USA, unseres Hei- matmarktes, weniger groß ist. Aber gerade deshalb finden wir das Projekt spannend und sehen darin eine wichtige Möglichkeit für die Marke, weiter zu wachsen. Klinken Sie beide sich für den kreativen Prozess noch immer aus dem Alltag in New York aus und ziehen sich zurück, um Ideen zu sammeln? Hernandez: Dadurch, dass wir keine Zwischenkollektionen mehr machen, ist auch das wieder leichter möglich geworden. McCollough: Unsere Art zusammenzuarbeiten ist mehr oder weniger unverändert geblieben. Wir versuchen weiterhin, vom ersten bis zum letzten Schritt alles gemeinsam zu besprechen und zu entwerfen. Und dafür ziehen wir uns zurück, meistens in unser Haus am Land, und reden und skizzieren und ent- werfen. Über diese Vorstellung der Zusammenarbeit haben wir auch zueinandergefunden, und eine große Rolle in die- sem Kontext spielt eben die Vorstellung des Rückzugs. Auch das Konzept für das Parfum ist so entstanden? STEINWÜSTE. Der Duft „Arizona“ entstand in der Wüste. McCollough: Unsere Kollektionen entstehen sehr im Jetzt, sind einem ganz bestimmten Augenblick geschuldet. Sechs Monate später kommt dann schon wieder etwas In Stein gemeißelt ganz anderes, das das Vorherige überlagert. Mit dem Parfum ist das anders, weil wir etwas Zeitloses schaffen Zwei Designer, die ihr erstes Parfum lancieren, und zwei wollten, und auch etwas Universelleres, das sich an ein Parfumeure, die ihnen dabei helfen, ihre Vorstellungen breiteres Publikum wenden kann. zum Duft werden zu lassen: Unter diesen Voraussetzun- Hernandez: Um uns darüber klarzuwerden, was wir gen entstand „Arizona“ von Proenza Schouler, und es machen wollen, sind wir nach Arizona gefahren und waren die beiden Meisterparfumeure Carlos Benaïm und haben uns den Freiraum genommen, uns aus allem auszu- Loc Dong, die mit Lazaro Hernandez und Jack McCol- klinken, einfach nur in uns hineinzuschauen und zu denken. lough an der olfaktorischen Umsetzung ihrer Wüsten- So einfach das klingen mag, so schwierig ist es, heute etwas fantasien arbeiteten. „Wir haben uns von ihnen sehr gut Derartiges zu erreichen. In diesem Verzicht liegt doch der verstanden gefühlt, und unsere visuellen Impulse wurden größte Luxus. Steine, die wir in der Wüste gesammelt haben, nahtlos in etwas übersetzt, das später als Parfum erfahr- dienten später als Inspiration für die Form des Flakons. bar wurde“, sagt etwa McCollough über die Zusammen- Man hört immer wieder davon, dass die Mode an ihr Ende arbeit. Die größte Herausforderung bestand darin, einen gekommen sei. Was halten Sie von derlei Prognosen? Geruch zu finden – die dominierende Note in „Arizona“ –, Fotos: Beigestellt Hernandez: Mode ist zwangsläufig etwas, das sich ständig weiter- der dem einer geruchlosen Kaktusblüte entsprach. Das entwickelt. Ich finde, das darf man nicht aus den Augen verlieren. Ergebnis soll trocken-mineralisch und unaufdringlich- Wenn man Teil des Systems sein will, dann muss man diese Ent- floral sein: eine gelungene Mischung. 28 Schaufenster
WOMEN´S WEAR AND ACCESSOIRES r i n g C o lle c t i on S p 2018 ETOTRD´OS FAY EOTDREEOH EET TRROO ALLUDE HO RON ETGA HERNO EJUTR VIO A ETRO SCHUMACHER CLOSED BRUNEL ELO TRCO UCINELLI HARERIS FRAU TRWOHARF EETNRSO CHUH TAREA TJA UENTÜT RO ZER RROMON MEAT LIR PAO FABIA RMI WE E TRAOFILIPP N OTOL I RORICH ESSE NETIETL IRIS ETN V O R RAONTW NEW O A R N IM ERP ETBRALA ONCE WIR LADEN SIE HERZLICH ZUR PRÄSENTATION DER NEUEN SOMMERLOOKS 2018 EIN: SAMSTAG, 17. MÄRZ 2018, 10 -17 UHR CACHIL FASHION LOFT, WEBEREISTRASSE 9, 2630 TERNITZ; 02630/38708 1010 WIEN 1010 WIEN 1010 WIEN 1190 WIEN 2630 POTTSCHACH SEILERGASSE 14 KÄRNTNERRING 11-13 MARC AURELSTRASSE 5 BILLROTHSTRASSE 79A WEBEREISTRASSE 9 TEL. 01/ 513 04 40 TEL. 01/ 512 72 07 TEL. 01/ 533 7177 TEL. 01/ 320 68 60 TEL. 0 26 30/387 08
KUNSTVOLL. Sanders letzte Kollektion bezog sich auf Alighie- ro e Boetti. GESICHTSFELD. KLARHEIT. Fotos: Paul Warchol, Peter Lindbergh, Raymond Meier, David Sims, beigestellt. Der Autor reiste auf Einladung von Coty Inc. nach Frankfurt. Der androgyne Gegen alle Wi- Look von Model derstände setzte Edie Campbell Sander ihre Mo- sagte Sander zu. devision durch. CHRONOLOGIE. REDUKTION. Das erste Parfum Den Flakon zu lancierte Jil San- „Sander for Men“ der 1979. Es hieß entwarf 1999 „Pure Woman“. Fabien Baron. Die totale Gestaltung Eine große Ausstellung, die der Arbeit von Jil Sander in Frankfurt gewidmet ist, macht deutlich, wie geradlinig die Visionärin der deutschen Mode ihre Ideen umgesetzt hat. Text: Daniel Kalt 30 Schaufenster
W ie viele andere Kreative, die stets darum bemüht sind, etwas Zukunftsweisendes zu schaffen, konnte sich auch Jil Sander, Deutschlands be kannteste Modedesignerin und MinimalismusVisionä rin, lang nicht mit der Vorstellung einer Retrospektive ihrer Arbeit anfreunden. So heißt es etwa, sie habe ein diesbezügliches Angebot des Victoria&AlbertMuseums in London ausgeschlagen. Nun ist es aber doch zu einer Ausstellung gekommen, die Positionen aus fünf Jahr zehnten (Sander eröffnete 1968 eine Boutique in Ham burg und entwarf ergänzend zu der von ihr eingekauften Ware eigene Kleidungsstücke) versammelt. „Präsens“ heißt die Schau, die derzeit in Frankfurts Museum Ange wandte Kunst zu sehen ist. Der Titel ist programmatisch, EIN NEUES KAPITEL. Im Frühling 2018 denn eine Verankerung des Œuvres in der Gegenwart wird die von Jil Sander 1979 mit „Pure bzw. eine Betrachtung von vergangenen Positionen aus Woman“ begonnene Duftgeschichte aktueller Perspektive ist unbedingt erwünscht. Zurück der Marke fortgesetzt. „Sunlight“ heißt zuführen ist die Retrospektive, die somit im Eigentlichen der neueste Duft aus dem Haus, und keine sein will, auf die Überzeugungskünste des mit Susan Sarandon als Testimonial Museumsdirektors Matthias Wagner K; es handelt sich wendet sich das neue Parfum (auch) um die 43. Schau des Museums in viereinhalb Jahren. Ein an reifere Frauen (60 ml um 67 Euro). stattlicher Rhythmus ist das, möglich geworden durch einen Umbau des Hauses und eine Neukonzeption der Programmgestaltung, und das Publikum ist dankbar. „Als nach nicht zuletzt auch die Beschaffenheit des ich die Leitung des Museums übernahm“, so Wagner K, Museums, das 1985 von Richard Meier geplant wurde, „war es für mich klar, dass ich Jil Sander hier zeigen will. wesentlich dazu beigetragen, dass Jil Sander der Frank Mit Blick auf Deutschland, aber auch im internationalen furter (Nicht)Retrospektive zustimmte. Kontext, ist ihre Position einzigartig. Sie ist immer ihrer Linie treu geblieben.“ Durchsetzungskunst. Ein weiterer Punkt, den die Aus stellung aufgreift, ist die Annäherung von Kunst und Blick für das Ganze. Wagner K, der zuvor etwa als künst Mode: Etwa durch eine Zusammenarbeit Sanders mit lerischer Leiter der Nordic Fashion Biennale in Reykja Mario Merz für die KunstModeBiennale in Florenz oder vik fungierte, hat in einer 15 Monate währenden Vorbe auch durch die Bezugnahme auf die Arbeit von Alighiero reitungsphase mit der Designerin geeignete Präsentati e Boetti in Jil Sanders letzter, vor dem Rückzug von ihrer onsmodi erarbeitet: „Es ist mir zwar in der Zusammen Marke von ihr selbst entworfener Kollektion für das arbeit gelungen, sie dazu zu bewegen, auch Frühjahr 2014. Viel Raum wird auch dem einmal zurückzublicken. Doch war ihr Kapitel der JilSanderParfums zugedacht: immer wichtig, dass dieser Blick aus der „Jil Sander ist eine 1979 nahm diese Duftgeschichte ihren Aus Gegenwart erfolgt; dass sie also aus heutiger gang, damals lancierte sie ihren ersten Perspektive auf ihr Werk schaut und es prä Missionarin im Damenduft, „Pure Woman“. Der Flakon – sentiert.“ Organisiert ist die Ausstellung nun nach ver positivsten Sinne. quadratisch, klar, in gefrostetem Glas – war unter langwierigen Tüfteleien massenpro schiedenen Themengebieten: Als Ouvertüre ist ein Raum mit Videos von Kollektionsprä Es geht ihr immer duktionstauglich gemacht worden. Jil Sander selbst war das Gesicht ihrer ersten sentationen aus den Jahren 1984 bis 2014 zu verstehen. Darauf folgt ein Saal, der – weitge um alles.“ Kampagne. Und das war wohl gut und wich tig, denn ein Designerparfum aus Deutsch hend leer geräumt – das Thema „Backstage“ land, das war zu jener Zeit noch etwas, über aufgreift. Ebenso großzügig gestaltet ist das Kapitel das man etwa in der Welthauptstadt des Luxus, Paris, „Werkstatt/Arbeitsraum“, und auch die Präsentation von nur die Nase rümpfen konnte. Dass sich auch in diesem nicht chronologisch angeordneten Modellen aus Jil San Bereich die Erzeugnisse von Jil Sander durchsetzen ders Modeschaffen fügt sich harmonisch in die Architek konnten und dass etwa „Sun“ oder „Bath & Beauty“ tur des Museumsbaus ein. Ohnehin sind Räumlichkeit heute als Klassiker anerkannt sind, ist ein weiteres Puz und Baugestaltung für Jil Sander immer wichtige The zlesteinchen in der Erfolgsgeschichte einer Kreativen, men gewesen. Ihr umfassender Gestaltungsdrang, der die in ihrer Arbeit zumeist kompromisslos von sich weit über die Grenzen der Mode hinausgeht, hat immer selbst und ihren eigenen Wünschen ausgegangen ist. 6 auch diesen Aspekt betroffen: „Charakteristisch für sie ist die absolute Großzügigkeit im Umgang mit der Archi tektur. So hat sie einmal zu mir gesagt: ,Man muss der Tipp Versuchung widerstehen, die Leere aufzufüllen‘“, sagt „JIL SANDER – PRÄSENS“. Die Ausstellung ist noch bis 6. Mai im Museum Ange- Matthias Wagner K dazu. Übrigens hat dem Vernehmen wandte Kunst in Frankfurt zu sehen. Der Katalog ist im Prestel-Verlag erschienen. Schaufenster 31
2 3 1 G esucht ist der Name einer griechischen Schönheitsgöt- tin mit neun Buchstaben. Erster Buchstabe: A. Dumme Frage: Wissen Sie natürlich. Von Einsteiger-Kreuzworträtsel-Kokolores lassen Sie sich ganz sicher keine Grübelfal- 5 ten einpflügen. Und jetzt fragen Sie bitte 4 einmal Ihre Tagescreme. Na? Sie hat kei- nen blassen Schimmer? Wir haben es geahnt. So klug sind die Dinger nämlich gar nicht. Dabei denken Cremes heutzutage ja angeblich immer mit. Smarter schmieren, das heißt: nicht nur Schutz oder Fett oder Feuchtigkeit spenden, sondern auch noch ordentlich Gehirnschmalz mitbringen. Wie genau das funktioniert, unterscheidet sich Schönheit ist von Produkt zu Produkt – die Klassenbes- ten stellen wir heute vor. Kopfsache Schön sprechen! Mit nichts Geringerem als neuester Neurowissenschaft punktet etwa Shiseido. Das japanische Beautylabel hat das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Schönsein ist nicht alles: Die neuesten Fotos: iStock/Jezperklauzen, beigestellt Haut unter die Lupe genommen und will so die Zukunft der Hautpflege neu definie- Vorzeigeprodukte der Kosmetik rühmen sich ren. Mit relativ unvorstellbaren 800.000 damit, besonders klug auf die Bedürfnisse der Sinnesrezeptoren reagiert die Haut auf alles, womit sie in Kontakt kommt. Über Haut zu reagieren. das Nervensystem entsteht eine Art Gespräch mit dem Gehirn. Allerdings kön- Text: Nicole Spilker nen Umwelteinflüsse und Stress, man 32 Schaufenster
kennt das ja, zu kommunikativen Schwie- gemäße Dosierung paradoxerweise den rigkeiten führen. Trockene Haut oder Pig- gegenteiligen Effekt auslösen kann, näm- mentflecken sind die unschönen Resultate lich eine Überoxidierung der Zellen. Was dieser Gesprächsflaute. Die „Essential also tun? Einen Inhaltsstoff (hier: Iris Flo- Energy“-Serie (Tages-, Gel- und Feuchtig- rentina) ausfindig machen, der dafür sorgt, keitscreme) soll da frische Impulse liefern. dass der antioxidative Selbstschutz der Wichtigster Inhaltsstoff ist Ashitaba Alpha, Haut ordentlich angekurbelt wird, die Zel- ein aus der Heilmedizin bekannter japani- len also wieder allein den sichtbaren Alte- scher Pflanzenextrakt, der rungserscheinungen trotzen die Haut mit neuer Energie versorgen soll, damit sie wie- Sind die können – und zwar, bevor diese überhaupt entstehen können. Zellen in / sa 10-17uhr der in „Plauderlaune“ kommt Antizipieren statt korrigieren, und regenerative biologische so das Motto der Pflegeserie Prozesse in den Hautzellen in Plauderlaune, mit Basisprodukt und fünf auf- 10-13uhr Gang gesetzt werden können. einander abgestimmten Seren: Nach einem ähnlichen Sys- tem funktionieren Produkte, laufen Wo nichts kaputtgeht, muss nichts repariert werden. Dass / sauhr die die Zellen untereinander regenerative es gar nicht so einfach ist, diese 10-18 besser kommunizieren las- neue Herangehensweise (s) Prozesse mo-fruhr sen. Die Laboratoires Clarins einem Publikum zu verkaufen, 19 10-18 haben sich für diesen Zweck musste Dior übrigens schon bei den Kurkumaextrakt mit sei- der Haut an. der Präsentation der besagten ner hohen Tumeron-Konzen- „Capture Youth“-Serie feststel- 533 90mo-fr tration genauer angeschaut. len: Die französische Marke Der Ansatz: Tumeron erfüllt maßgebliche zeigte als Testimonial für das Anti-Aging- Funktionen für das Wachstum und die Ent- Mittel, das eigentlich keines ist, die völlig 90119 wicklung der Pflanzen. Das mitteilsame faltenfreie Cara Delevingne (25) und sorgte Molekül zieht etwa Insekten an, die durch damit für Verwunderung (wir erinnern + 43 ihre Bestäubung zur Fortpflanzung beitra- uns: #thatsnotme). 1 533 gen, oder weist andere Pflanzen auf lebens- wien bedrohliche Gefahren hin. Im „Double Jederzeit bereit. Kanebo schließlich hat ein + 43 Serum“ soll es nun dafür verantwortlich Pflegesystem entwickelt, das eine optimale 6-8, 1010 sein, die rezeptiven Fähigkeiten der Haut- Versorgung der Haut zu jeder Zeit anbie- zelle zu bewahren, die Zellkommunikation tet. Und damit sind nicht nur die Stoßzei- 1010 wien zu fördern und die Vitalfunktionen zu opti- ten abends und morgens gemeint. Die mieren. Läuft der Talk auf allen Ebenen, neue Schönheitsphilosophie der Marke strahlt eben auch die Haut. namens Chrono Beauty berücksichtigt dorotheergasse Zellkommunikation kann kosmetisch aller- nicht nur das allgemeine tagtägliche Rei- dorotheergasse 6-8, Mezzanin dings auch ganz anders angepackt wer- fen der Haut, sondern auch den Wechsel den – etwa indem sie kurzerhand unter- der Jahreszeiten, den persönlichen Bio- bunden wird. So verfügt der „Dark Spot rhythmus, ja selbst den Monatszyklus, und Corrector & Glow Amplifier SPF 15“ aus der hält für jeden Zustand ein entsprechendes www.seitnerschmuckwerkstatt.com/shop/herz „Total Age Correction“-Linie von Lancaster Basis- und Zusatzpflegeprogramm bereit, über einen synergetischen Wirkstoffmix, das auf die Veränderungen der Haut abge- der die Weiterleitung der durch Sonnen- stimmt ist. So kümmert sich das „Bloom einstrahlung und Luftverschmutzung aus- On Serum“ mit Eibischwurzel und Kokos- gelösten Signale zwischen den Zellen stört. pilz um ein verquollenes Gesicht, der Was dazu führen soll, dass von vornherein „Relaxing Brume“-Spray besänftigt unru- weniger Melanin produziert und einer hige Haut und der Mäusedornwurzel-Ex- Hyperpigmentierung vorgebeugt wird. trakt im „Smoothing Serum“ fördert die natürliche Abschuppung für mehr Eben- www.seitnerschmuckwerkstatt.com Gar nicht dumm! Im Kampf gegen Haut- mäßigkeit. Wer sich das Ganze als großes alterung wurden bisher gern unzählige Netzwerk von unterschiedlichsten Beauty- Arten von Antioxidantien eingesetzt. Die betreuern vorstellen mag, liegt nicht so Dior-Wissenschaftler entdeckten in Zusam- ganz falsch. Schönes Motto, nicht nur vor menarbeit mit der Université Pierre et dem Badezimmerspiegel: Gemeinsam sind Marie Curie nun jedoch, dass eine unsach- wir klüger! s 1. Das „Double Serum“ von Clarins (ab 90 Euro). 2. Die „Moisturizing Gel Cream“ aus der „Essential Energy“- Serie von Shiseido (74 Euro). 3. Basiscreme (96 Euro) und fünf begleitende Seren (je 96 Euro) aus der „Capture Youth“-Linie von Dior. 4. Der „Dark Spot Corrector & Glow Amplifier“ aus der „Total Age Correction"-Linie von Lancaster (67 Euro). 5. Das hautglättende „Smoothing Serum“ zur Chrono-Beauty-Philosophie von Kanebo (73 Euro).
Blasser Schimmer Den Frühling durchwehen diese zarten neuen Parfums der internationalen Modehäuser. Stillleben: Carolina Frank 4 6 2 3 7 1 5 9 10 8 1. „La Femme Prada l’Eau“ von Prada, Eau de Toilette, 100ml um 199 Euro. 2. „Dolce Garden“ von Dolce & Gabbana, Eau de Parfum, 75ml um 108 Euro. 3. „Sì Passione“ von Giorgio Armani, 100ml um 122 Euro. 4. „Poison Girl Unexpected“ von Dior, 100ml um 113 Euro. 5. „L’Eau Rosée“ von Miu Miu, 100ml um 101 Euro. 6. „Olympéa Aqua“ von Paco Rabanne, 80ml um 106 Euro. 7. „Magnolia Sensuel“ von Bulgari, 100ml um 132 Euro. 8. „Aura“ von Mugler, 90ml um 119 Euro. 9. „Bloom Acqua di Fiori“ von Gucci, 100ml um 108 Euro. 10. „Eau de Soleil Blanc“ von Tom Ford, 50ml um 132 Euro. 34 Schaufenster
U N B E H A N D E LT WOCHE 4 WOCHE 8 WOCHE 12 Effektiv gegen Pigmentflecken für eine ebenmäßige Haut g isch atolo derm stätig t be Einige Formeln behandeln Pigmentflecken wie Melasma oder Altersflecken nur oberflächlich. Das neue EUCERIN® EVEN BRIGHTER wirkt tiefer, um Hyperpigmentierungen direkt am Ursprung Pigmentflecken werden in der Tiefe bekämpft. entgegenzuwirken: Die Formel mit hocheffektivem B-Resorcinol sorgt bereits nach 4 Wochen für eine sichtbar ebenmäßigere und strahlendere Haut. Mit LSF 30 in der Tagespflege – schützt vor der Bildung neuer Pigmentflecken. Exklusiv in Apotheken. www.eucerin.at eucerin.pflege MEDIZINISCHE KOMPETENZ FÜR SCHÖNE HAUT
STILFIGUR Straßen- Glätte von Norbert Philipp NEUIGKEITEN. Je größer die Mö belmesse, desto länger die Schat ten, die sie vorauswirft. Im Fall des Salone del Mobile (ab 19.4.) gehö ren „Skylight“ von Henge (o.), der Stuhl „Iko“ vom Hersteller Alias (l.) und der Tisch „Torsion“ von Natuzzi (u.) zu den Vorboten. Früher, ja, da wellten sich die Werbepla kate noch, feucht von Wetter und Leim. Damals waren auch Architekten für das Stadtbild zuständig. Fassaden waren rau, Oberflächen gern grob. Technisch und gestalterisch konnte man oft gar nicht anders. Heute sind ganze Häuser glatt wie Displays. Doch die Digitalisierung will aus dem Hosensack auch ins Stadtbild. Die Strategie: Passanten anschreien. Rein visuell. Dafür sind Monolithe, glatt wie iPhones, im Stadtbild gelandet. Die „Digi talen City Lights“ sind nur zu ertragen, wenn sie schwarz sind wie ausgesteckte Fernseher. Mit cineastischem Willen könn te man fast jenen Monolithen in ihnen sehen, der im Film „2001: Odyssee im Weltraum“ auf der Erde gelandet ist. Die Im Blickfeld Monolithisierung der Straße: eine Spät folgeerscheinung eines Mannes, der zu Recht nie als wichtigster Stadtdesigner gefeiert wurde, obwohl er es war: Jean Claude Decaux. Sein Kunststück: alle wichtigeren europäischen Städte fast gleichzeitig gleichzuschalten. Mit kom merziellem Stadtmobiliar. In den 1960ern Redaktion: Norbert Philipp. Fotos: Matthias Heschl, Gewista, beigestellt plakatierte er noch selbst. Irgendwann baute er in Lyon Bushaltestellen, die auch etwas transportierten: Werbebotschaften. Später ließ er diese rollen, durch Wien etwa, per CityBike. 2016 verstarb Decaux. In Wien hat er sich unter dem Decknamen Gewista (Mehrheitseigentümer ist der europäische Marktführer JCDecaux) ver BAD ISCHL . Mit den Traditionen allzu zarten Hülle von Gegenwart ummantelt. ewigt. Angeblich hat JCDecaux auch mit brachial zu brechen, das wäre im kaiserli Aber nur so weit, dass auch die notgedrun Architekturgranden wie Norman Foster chen Kernland des Salzkammerguts gene Süßlichkeit rund um die Vitrinen voller kooperiert. Aber das wäre ja so, als würde Themenverfehlung. Der Designer Andi Süßem visuell noch picken bleibt. Eine man Daniel Kehlmann für den nächsten Lackner hat die ehemalige k.u.k. Zucker simultane Verbeugung sei das Design, Geschäftsbericht beauftragen. bäckerei Zauner, ihr Stammhaus ist in der sagt Lackner: vor der Region, der Tradition schaufenster.diepresse.com/stilfigur Ischler Pfarrgasse, gestalterisch mit einer und dem traditionellen Haus. 36 Schaufenster
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PATRIZIA MOROSO. Ihr Unternehmen steht für Buntheit und ausgefallene Formen. G rau. Mit Tendenz zur Trostlosigkeit. So einen Winter in Berlin kann man schon fast als Gegenentwurf zu dem verstehen, was der Designhersteller Moroso so alles in die Welt setzt. Die Farben prägnant, die Formen aus- gefallen. Davon zeugt seit Kurzem auch das Interieur des Motel One, das direkt neben dem Fernsehturm in Berlin eröffnet hat. „Fashion meets art“ hat die Hotelkette dem Innenleben als Motto verordnet. Da kam das Designverständnis der Chefin des Unter- nehmens gerade recht. Das „Schaufenster“ traf Patrizia Moroso in der Lobby des Hotels, das sie ausgestattet hat, zum Gespräch. Sie haben schon öfters Boutique-Hotels ausgestattet. Dieses Pro- jekt von Motel One ist das größte, das Sie gestalterisch betreut haben. Wie viel Moroso steckt hier drin? Wir haben für dieses Hotel rund 60 unterschiedliche Produkte gelie- fert. Normalerweise sind es bei größeren Hotelketten vielleicht fünf bis 25 Produkte. Sie können hier also einen großen Teil der Moroso- Welt sehen. Darüber hinaus wurde von jedem Produkt eine hohe Anzahl benötigt. Schließlich waren 708 Gästezimmer auszustatten. Was ist der Unterschied zwischen der Arbeit für Boutique- Hotels und Hotelketten? Bei den Boutique-Hotels kommen die Inhaber mit dem Auftrag auf uns zu und lassen uns zumeist komplett freie Hand. Die einzige Vorgabe lautet oftmals, dass jedes Gästezimmer komplett anders eingerichtet werden soll, sodass der Gast bei einem weiteren Besuch ein gänzlich anderes Zimmer erleben kann, wenn er möchte. Bei Hotelketten sind wir hingegen meist nur Lieferant. Dazu kommen die nach demselben Muster ausgestatteten Zimmer sowie die großen öffentlichen Räume, die viel stärker definiert werden müssen. Schließlich will der Gast auch in einem derart gro- ßen Raum wie einer Hotellounge immer noch das Gefühl der Inti- mität haben – ganz so, als wäre er allein hier. Außen Wie entwickelte sich die Arbeit für dieses Projekt konkret? Als wir hier in Berlin ins Spiel kamen, stand vieles bereits. Die Bar war schon eingebaut und es gab klare Vorstellungen, wie die frostig, innen Räumlichkeiten ausschauen sollten. Es fehlten nur mehr die Möbel. Es gab hier allein die Vorgabe: viele unterschiedliche Far- ben und Produkte. warm Nach welchen Kriterien haben Sie dann die entsprechenden Möbel ausgesucht? Das orientierte sich an der Atmosphäre, die durch die jeweilige Fotos: Alessandro Paderni, Stefan Maria Rother Räumlichkeit vermittelt werden sollte. Ein Beispiel: Berlin gilt als Patrizia Moroso orientiert sich nicht tendenziell kalte Stadt. Daher sollte das Interieur warm und kuschelig wirken, wie in einer Lounge eben. Dazu kommen frische an Trends, sondern lieber an sich Farben, da die Hotelgäste eher jung sind. Stammen diese Möbel alle aus ihrer aktuellen Kollektion? selbst. Auch wenn sie etwa Hotels in Nein, wir haben sogar ein Teil aus dem Jahr 1988 dabei. Das geht Berlin ausstattet. d’accord mit unserer Unternehmensphilosophie. Unser Unterneh- men steht für eine Designhaltung. Weniger für Trends. Design ist Interview: Nastasia Achilles uns wichtiger als Trends. 38 Schaufenster
Steht hier auch ein „Flaxx Chair“ von Martin Mostböck, dem ers- ZENTRAL. Das ten österreichischen Designer, der mit Moroso kooperiert hat? Motel One am Der Stuhl war aufgrund seines speziellen Materials, einer Alexanderplatz in Mischung aus natürlichen Flachs- und textilen Propylenfasern, Berlin, ausgestat- sehr interessant für uns. Aber vielleicht war seine Zeit noch nicht tet von Moroso. ganz reif. Hier in Berlin gehört er nicht zum Inventar, leider. Was muss ein Designer mitbringen, damit Sie mit ihm gern eine Kooperation eingehen? Wir suchen stets Ideen und Objekte, die eine neue Ästhetik oder neuen Funktionen einbrin- „Wir folgen gen. Ich arbeite aber auch nicht jedes Jahr mit einem neuen Designer zusammen. Mir sind keinen Trends. des im Sortiment haben. Aber unser absoluter beständige Beziehungen fast wichtiger. Mit manchen Designern kooperiere ich schon seit Wir folgen Bestseller ist seit Jahren ein Sessel aus roter Filz- wolle. Vielleicht stehen wir hier für eine Nische. über 20 Jahren. Ich möchte ein solides Team lieber unseren Aber dafür sind wir eben berühmt. an Leuten haben, die verlässlich sind und die Aber hat nicht auch bei Moroso eine etwas aus unterschiedlichen Ecken der Welt zusam- Ideen.“ puristischere Linie Einzug gehalten? menkommen, denn diese bringen dann unter- Vergangenes Jahr ließen wir uns von Nordame- schiedlichste Herangehensweisen mit. rika, von der Landschaft und der Sonne inspirie- Das Unternehmen Moroso steht für farbenfrohe Designs. Aktu- ren. Das Ergebnis war etwas zurückhaltender. Die nächste Kollektion ell scheint hingegen eher puristisches Interieur en vogue? schöpft aus der mexikanischen Kultur. Wir werden wieder bunter. Ich folge – wie gesagt – keinen Trends, sondern allein meinen eige- Und auf welchen Interior-Stil setzen Sie persönlich: Purismus nen Vorstellungen. Und ich glaube an die Farbe und daran, dass sie oder Opulenz? Stimmungen stark beeinflussen kann. Farbe kann ebenso für Ich lebe in einem bunten Haus. Dabei bleiben Wände und Böden Freude wie auch für Melancholie sorgen. Und laut dem Pantone puristisch, in den Farben also zurückhaltend. Aber mit den Möbel- Color Institute soll Ultraviolett die Trendfarbe 2018 sein – auch farben spiele ich. In Gelb, Pink und Rot. s nicht gerade puristisch, oder? Demnach sind es derzeit keine schwierigen Zeiten für Moroso? Tipp Nein, wir waren immer schon eine Alternative zu Schwarz und Weiß, FORMDEPOT SALON. Am 9. März von 10 bis 18 Uhr. Um 15 Uhr präsentiert auch wenn beides durchaus seine Berechtigung hat und wir auch bei- Moroso vor Ort in Wien „The Beauty of Design“. www.formdepot.at Hästens Platinum Limited Edition In exklusivem Platingrau – jetzt zum Vorzugspreis: €7.890!* *z.B. Luxuria (180x200) mit BJ Topper (ausgen. Kopfteil und Bettwäsche) Gültig so lange der Vorrat reicht! Hästens Store Wien, Heinrichsgasse 4, 1010 Wien, T: 01 533 23 62 17, E: office@hastens-wien.at Hästens Store Graz, Stubenberggasse2, 8010 Graz, T: 0316 837 956, E: office@hastens-graz.at
SCHMUCK Glanz & Gloria von Daniel Kalt „Eine Medaille, die eine Frau sich selbst verleihen kann“: Das schwebte Anna Aus- serladscheider vor, als sie 2010 ihre eigene Schmuckkollektion zu entwerfen begann. Zuvor hatte die gebürtige Weißrussin eine Boutique für Accessoires in Wien betrieben, später auf Schmuck umgesattelt und dann in einem miniatürlichen Sechs-Quadrat- meter-Geschäftslokal in der Seilergasse an der Lancierung ihrer eigenen Marke gear- beitet. Die Idee, mit relativ erschwinglichen und zarten Schmuckstücken Kundinnen anzusprechen, die sich selbst etwas Gutes tun wollen, traf offenbar den Nerv der Zeit. „Damals spielte Instagram noch keine Rol- le“, erinnert sich Ausserladscheider, die aber genau rechtzeitig ein Angebot für jene blutjungen Blogerinnen und Insta-Girls machte, die man heute als Influencer be- NEUES GESICHT. Um die Erweiterung der von Zaha Hadid entworfenen „B.zero1“- zeichnet. Seit 2010 ist viel passiert: Die Kollektion gebührlich zu feiern (es gibt nun etwa eine Weißgoldversion mit Pavé- Diamanten), verpflichtete Bulgari Bella Hadid als Testimonial: nomen est omen! Marke „Anna Inspiring Jewellery“ eröffnete zwei weitere Boutiquen in Wien, außerdem in München, London und New York. In den USA lebte Anna Ausserladscheider dann auch zwei Jahre lang, heute ist sie aber froh, wieder in Wien zu sein („Ich bin dieser Hochkarätig Stadt so dankbar!“). In ihrem Flagship- Store am Kohlmarkt verkauft sie außerdem High-Jewellery-Kreationen, die bestehen- de Kundinnen in kostbarere (und höher- preisige) Dimensionen entführen sollen. Weitere Texte über Schmuck auf: Schaufenster.DiePresse.com/jewels VON A BIS Z. Wer einen langen Namen hat, kann sich mit den Bracelets von Louis Vuitton bis zum Ellbo- gen vollschreiben. Ergän- zend gibt es Zahlen und, WIE TAG UND NACHT. Die „Nu- natürlich, einen Hasthag. do“-Kollektion von Pomellato gibt es seit 2001, und sie erfreut sich wegen ihrer farbenfrohen Anmutung großer Beliebtheit. Die rezenteste Erweiterung des Sortiments gibt sich verhaltener– INSPIRIERT. Anna Ausserladscheider ist die Redaktion: Daniel Kalt, Fotos: Beigestellt und soll, so möchte es der Her- Anna in „Anna Inspiring Jewellery“. steller, geheimnisvoll wirken. In- teressant sind die Varianten mit weißem und schwarzem Mond- stein, kombiniert mit Titan und Roségold bzw. Pavé-Diamanten und Weißgold, allemal. 40 Schaufenster
WERBUNG EIN GELUNGENER AUFTRITT DER FORMDEPOT SALON: HANDWERK, ARCHITEKTUR UND DESIGN. A n drei Tagen werden den Besuchern des Formdepot Salons in intimem Ambiente und entspannter Atmosphäre neue Design-Highlights, Innovationen, ein- zigartige Materialien, Oberflächen und Der Formdepot Salon: Kreationen der Mitglieder des Formdepots Eindrucksvolle Bühne für und deren Markenpartner präsentiert. Das Handwerk, Architektur und Neue am Salonkonzept ist der Fokus auf das Design sowie Erlebnis und Werk, den Handwerker, den Künstler und Inspiration für Besucher. die dahinterstehenden Geschichten, gezeigt im Rahmen einer kuratierten und inszenier- ten Erlebniswelt. Mit den Salonschwerpunk- ten „Innovation durch Kooperation“ und werda gewähren dem Publikum im Rahmen entstehen und eine einzigartige Kultur des „Die Renaissance der Handwerkskunst im ihrer Liveperformances detaillierte Einbli- Miteinander gelebt wird. 21. Jahrhundert“ möchten die Initiatoren cke in ihre Arbeit und in den Entstehungs- Impulse für eine neue Dynamik in der prozess außergewöhnlicher Designobjekte. Zusammenarbeit von Architekten mit Her- stellern und Handwerkern geben. Zu den GESTALTUNGSKOMPETENZ. Das Form- Aussteller und Unternehmen: Agape, Andreas besonderen Programm-Highlights am Frei- depot ist der Zusammenschluss aus namhaf- Reimann, Bodenholz, Breitwieser, Diesel tag gehören die Vorträge von Torben Han- ten Partnerfirmen, die in ihrem Fachgebiet Living, Dornbracht, Extremis, Feiner, Felkel, sen (Schotten & Hansen), Thomas Hellweg auf höchstem Standard arbeiten. Es sind Geischläger, Gira, Hessl, Inveoo, Karak, Kra- (Xal) und Patrizia Moroso (Moroso). Der Unternehmen, die zielstrebig Ideen in die mer & Kramer, Lauter, Mafi, Mandl & Bauer, Formdepot-Salon-Brunch am Samstag stellt Realität umsetzen und das Endergebnis für Matteo Brioni, Mayr & Glatzl, MM Lampada- die Geschichten über das Material, das den Kunden in den Mittelpunkt stellen. Die ri, Molto Luce, Moroso, Mosa, Mosaico Mi- Handwerk, die Qualität der Verarbeitung tragenden Ideen hinter der Schaffung des cro, Nero Sicilia, Perludi, Raumsinn, Roda, und die Menschen, die dahinterstehen, in Formdepots sind die Sichtbarmachung von Schotten & Hansen, Sicis, Stefan Knopp, Stu- den Fokus. Kulinarische Highlights werden handwerklicher Kompetenz im Bau- und dio Nov24, Sunsquare, Wever & Ducré, Xal. auf edlen Materialien und Oberflächen, die Designbereich, die Präsentation von kompe- von ausgesuchten Salonpartnern exklusiv tenten und verlässlichen Umsetzungspart- Formdepot Salon: 9. bis 11. März 2018, täglich: für den Salon-Brunch produziert wurden, nern und individuelle sowie kollektive Bera- 10 bis 18 Uhr; der Eintritt ist gratis. inszeniert. Der Sonntag und letzte Tag des tung und Service für Kunden. Das Fotos: Beigestellt Formdepot Salons ist den Handwerkskünst- Formdepot hat sich seit seiner Gründung im www.formdepot.at/salon lern des 21. Jahrhunderts gewidmet. Andreas Jahr 2015 zu einem Raum für Ideen entwi- Reimann, Stefan Knopp und Matthias Scha- ckelt, in dem neue und innovative Produkte Formdepot, Abelegasse 10, 1160 Wien Schaufenster 41
UHREN Der Trend zur Individualisierung macht vor der Uhrenbranche nicht halt. Bei Porsche gibt es zum Sportwagen sogar einen darauf abgestimmten Boliden fürs Handgelenk. Text: Alexander Pfeffer DAS AUTO ZUM CHRONOGRAFEN: Die Porsche 911 Turbo S Exclusive Series ist in 9,6 Sekunden von null auf 200 km/h. DAS ZIFFERBLATT aus Carbon W em ein Porsche nicht einzigartig genug ist, der ist bei der Porsche-Exklusive-Ma- nufaktur in Stuttgart an der richtigen Adresse: Funktion hergestellt. Drei Jahre investierte man in die Entwicklung des Kalibers 01.200, des ersten Manufaktur-Uhrwerks des Hauses, Fotos: Beigestellt. Der Autor reiste auf Einladung von Porsche nach Stuttgart. zitiert die markanten Sichtcar- Gemäß dem Motto „Wir können alles, was Sie das darüber hinaus auch ein Chronometerzer- bon-Streifen des Sportwagens. sich vorstellen können“ werden hier vor allem tifikat besitzt. Alle Modelle sind mit fein perfo- 911er veredelt. Doch nun gibt es mit dem Kon- rierten Kalbslederbändern bestückt, aus dem- zept „Porsche Design für Porsche“ erstmals die selben Leder übrigens wie die Sitze der Flitzer. Möglichkeit, passend zum Sportwagen-Unikat Für das Carbonzifferblatt stehen die sechs auch eine eigens darauf abgestimmte Uhr zu Sportwagen-Farben zur Auswahl: Goldgelbme- erwerben – und zwar dank der Just-in-Time- tallic, Carraraweißmetallic, Achatgraumetallic, Fertigungsmethoden in der Uhrenproduktion Schwarz, Indischrot und Graphitblaumetallic. von Porsche Design Timepieces im schweizeri- Der Preis: 9950 Euro – ohne Porsche 911 Turbo schen Solothurn. Erstes Beispiel ist der Por- S Exclusive Series versteht sich, wobei dieser sche 911 Turbo S Exclusive Series: Er verfügt die Voraussetzung für die Uhr ist. Der Erfolg DAS DESIGN des Rotors ist der über 607 PS, ist in 2,9 Sekunden von null auf der Premiere ist vielversprechend: Mit dem Felge der 911 Turbo S Exclusive 100 km/h und auf 500 Stück limitiert. Dazu „Chronograph 911 GT2 RS“ geht die Zusammen- Series nachempfunden und werden ebenfalls 500 Exemplare der „Chrono- arbeit von Porsche und Porsche Design bereits original lackiert. timer“ mit einem neuen Uhrwerk mit Flyback- in die nächste Runde. s 42 Schaufenster
GOURMET Aufgedeckt GUT GEGEN WUT: Wer keinen Pfeffer zur Hand hat, kann damit in Gedanken auch etwaige Feinde zwischen den Handflächen zermalmen. Dieser kleine Tischmörser ist in verschiedenen Steinarten zu haben. TISCHMÖRSER VON HEM, 111,20 EURO, www.hem.com Kostnotiz Portobello-Pizza mit Büffelmozzarella S chon der Vorgänger war ein wah- res Mammutwerk: Das fünfbän- dige „Modernist Cuisine“ von Nathan (für 2 Portionen) Myhrvold, in dem er sich den natur- Redaktion: Anna Burghardt, Fotos: Brandstätter-Verlag/„Pizza ohne Reue“, Erik Lefvander, Phaidon/„Modernist Bread“ wissenschaftlichen Grundlagen des • 125 g Büffelmozzarella legtes Blech setzen. Mit Olivenöl Kochens widmet, wiegt 16 Kilo. • 4 Portobello-Pilze einpinseln und für circa 10–15 Minu- „Modernist Bread“ handelt in den • Olivenöl zum Einpinseln ten im Backrohr braten, bis der gleichen Dimensionen das Wesen von • 150 g bunte Kirschparadeiser Mozzarella geschmolzen ist. Brot ab. Neben spektakulären Fotos • 1 Avocado In der Zwischenzeit die Kirschpara- findet man darin auch so ungefähr • 1/2 Bund Basilikum deiser halbieren. Avocado schälen, alles, was man jemals über Teig oder • einige Spritzer Crema con Aceto Kern entfernen, in dünne Scheiben Getreide wissen wollte. Einen Auftritt Balsamico schneiden. Portobello-Pilze aus hat die Bäckerfamilie Ströck – sie dem Backrohr nehmen und mit erläuterte Nathan Myhrvold ihr Rog- Backrohr auf 180°C Umluft (200°C Avocadoscheiben, Kirschparadei- genbrot. Ober-/Unterhitze) vorheizen. Büffel- sern und Basilikum belegen. Mit mozzarella in Stücke zerteilen, auf Salz und Pfeffer würzen und mit die Portobello-Pilze geben und die Crema con Aceto Balsamico be- Pilze auf ein mit Backpapier be- träufelt servieren. VERTRÄGLICH. Eva Fischer, Autorin von „Life Chan- ging Food“ und „Super Bowls“, lebt mit der Diagnose Zöliakie. Nun hat sie sich dem Thema Pizza gewid- met. Mit Rezepten wie Chia-Mandelmehl-Pizza mit ALLES ÜBER BROT. „Modernist Bread“ ist (auf Englisch) bei Phaidon als fünf- Pesto und Feigen, Karfiolpizza mit Erbsenhummus bändiges Werk im Schuber erschienen. oder Wassermelonen-Pizza. Die Fotos kommen wieder Erhältlich um 567 Euro. von Julia Stix, langjähriger „Schaufenster“-Fotoredak- teurin. „Pizza ohne Reue“, Brandstätter, 21,90 Euro. 44 Schaufenster
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