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Magazin Unsere Wirtschaft Ausgabe 12/2016 Region Region Standortpolitik Erneut hohe Leistungsdichte Erfolg veranlasst CampusMesse Regionale Wirtschaft gründet bei den Berufsabschlüssen zur Standorterweiterung TAC-Forschungsvereinigung Änderungen im Recht zum Jahreswechsel
2 Inhalt Titelthema Jahreswechsel: Wichtige Änderungen im 4 Personalwesen, Recht und bei den Steuern Technisch veraltete Registrierkassen im 9 neuen Jahr vom Fiskus nicht mehr toleriert Region Absolventen der Berufsausbildung von 10 der IHK in feierlichem Rahmen verabschiedet Coburger Gründertag „CO:Existenz“ weckt 12 Hoffnung auf Belebung der Gründerstimmung Sonnefelder Prototypen- und Kleinserien- 14 spezialist baut Kapazität aus Wirtschaftsjunioren Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin erinnert an 15 ethische Verantwortung der Wirtschaft Standortpolitik TAC-Forschungsvereinigung zur Unterstützung 16 von Grundlagenforschung in Coburg gegründet Tourismus Region Coburg.Rennsteig verzaubert im 20 Dezember mit Weihnachtsromantik pur Aus- und Weiterbildung Berufsabschluss: 27 junge Frauen und Männer 21 überzeugten durch sehr gute Leistungen IHK bietet Weiterbildungslehrgang zum „neuen“ 22 Geprüften Bilanzbuchhalter an 17/13 MINT-Forum-Sprecher lobt regionale Anstrengungen AusbildungsScouts machen bei Schülerinnen 23 und Schülern nachhaltigen Eindruck Coburger Fachkräfteinitiativen beispielhaft Existenzgründung und Unternehmensförderung Das Bündel von Maßnahmen zur mit- Bezirk Coburg schaffe es so, die Zahl der Neues Programm „Start? Zuschuss!“ speziell für 26 tel- und langfristigen Sicherung des Ausbildungsplätze entgegen dem Trend Gründungen im Bereich „Digitalisierung“ Fachkräftebedarfs der Coburger Wirt- in Bayern zu erhöhen. Als Jobbörse der schaft ist nach Meinung des Sprechers heimischen Wirtschaft für junge Hoch- Innovation und Umwelt des Nationalen MINT-Forums, Dr. h. c. qualifizierte hat sich die CampusMesse EU knüpft an Programm „Europa 2020“ große 27 Hoffnungen auf Innovationsschub in KMU Thomas Sattelberger, beispielhaft und in Coburg etabliert, die von der Hoch- Cyber-Kriminalität: Angriffsmethode 28 erfolgversprechend. Mit der Initiative, schule und der IHK zu Coburg gemein- „Social Engineering“ nutzt menschliche Schwächen Studienabbrechern eine Brücke in die sam ausgerichtet wird. 88 Unternehmen Rödentaler Erfinder räumt mit „e-ICE-Mobil“ 29 Berufsausbildung zu bauen, dem Pilot- präsentierten sich in diesem Jahr Studie- für den Verkauf von veganem Eis in Nürnberg ab Ausbildungsprojekt „1+3“ in der Flücht- renden der Hochschule (Bild unten). Die lingsintegration und weiteren Aktionen, hohe Zahl von Ausstellern sprengte die International zeige Coburg anderen Wirtschaftsregionen Platzkapazitäten des Campus Friedrich Nachbarland Polen ist längst nicht mehr 30 nur als Produktionsstandort attraktiv in Deutschland, wie es geht, sagte Sat- Streib, so dass erstmals auch der Cam- telberger in einem Gespräch mit „Unsere pus Design mitgenutzt werden musste Recht Wirtschaft“ (Beitrag Seite 17). Der IHK- (Bericht Seite 13). Bundesarbeitsgericht bestätigt Klauseln für 31 Probezeitverlängerung in Ausbildungsverträgen Bekanntmachungen Arbeitsjubiläen und HR-Eintragungen 34 Unsere Wirtschaft 12/2016
Editorial Jahreswechsel 2016 / 2017: Innovative Ideen und Entschlossenheit sind gefragt! Die Wirtschaftskraft in der Stadt Coburg liegt dingt unseren Fachkräftemangel beseitigen, aber einen beachtlichen gemessen an der Entwicklung des Bruttoin- Beitrag zur Selbsthilfe erreichen wir damit schon. landsprodukts pro Einwohner in den letzten Zusätzliches Fachkräftepotenzial erreichen wir aber auch über das Jahren auf einem Spitzenplatz in Bayern und Anfang des Jahres gestartete „Kompetenzzentrum Maschinen- An- zum Jahresende präsentiert sich der regionale Arbeitsmarkt in guter lagenbau und Automotive“ sowie über die Gewinnung von Studien- Verfassung. Dennoch zeichnet der Rückblick auf 2016 ein ambiva- abbrechern für eine berufliche Ausbildung und mit unserem Werben lentes Bild aus Erfolgen, die Mut machen, und Herausforderungen, für die duale Ausbildung an Gymnasien, Real- und Mittelschulen. die uns über den Jahreswechsel hinaus beschäftigen werden. Die an- Durch diese Maßnahmen ist die Zahl der neu eingetragenen Ausbil- wachsende Digitalisierung, Unsicherheit und Instabilität in weiten dungsverhältnisse entgegen dem allgemein fallenden Trend bei uns Teilen der Welt, Brexit und Uneinigkeit in der EU, aufziehender Pro- um 3,6 Prozent gestiegen. Das ist einmalig bayernweit! tektionismus und Verschiebung globaler Kräfteverhältnisse fordern unsere Wirtschaft. Dazu kommt die gewaltige Aufgabe der Integra- Auch bei unseren Bemühungen zur Stärkung der Verkehrsinfrastruk- tion zu uns geflüchteter Menschen. tur konnten wir punkten. Ab Dezember 2017 hat der Bahnhof Coburg Direktanschluss ans Schienenfernverkehrsnetz. Nach intensivem Rin- „Als IHK werden wir unserer Aufgabe als Berater, Impulsgeber und gen über 10 Jahre mit DB-Vertretern und Politik auf Landes-, Bun- Moderator konsequent erfüllen.“ Mit dem Anfang des Jahres heraus- des- und Kommunalebene erhält Coburg nach derzeitigem Stand 6 gegebenen Strategiepapier „Coburgs Wirtschaft 2030. Handeln. Ge- statt der ursprünglich angekündigten 4 ICE-Systemhalte pro Tag. Über stalten. Wachsen.“ haben wir in vier strategischen Handlungsfeldern diesen Teilerfolg dürfen wir uns durchaus freuen. Ziel bleibt aber die Stärken und Alleinstellungsmerkmale, aber auch Herausforderungen deutliche Aufwertung des Fernverkehrshalts am Bahnhof Coburg. und Risiken im Kammerbezirk Coburg herausgearbeitet. Daraus wur- den konkrete Aufgaben, Forderungen und Handlungsoptionen abge- In diesem Zusammenhang zeigt sich einmal mehr die Bedeutung des leitet, die bis 2030 für den Zukunftsraum Coburg wesentlich sind. Schienenlückenschlusses nach Südthüringen für den Bahnhof Co- burg. Sehr zu begrüßen sind die Aussagen des bayerischen Minister- Aktuell formiert sich in Coburgs Wirtschaft ein breites Netzwerk aus präsidenten und des thüringischen Ministerpräsidenten, die diesem etablierten Firmen und Jungunternehmen mit dem Ziel, Herausfor- Schienenverkehrsprojekt zumindest hohe Bedeutung für die länder- derungen der rasch voranschreitenden Digitalisierung in allen Berei- übergreifende Zusammenarbeit beimessen. Die Politik ist aufgerufen, chen gemeinsam besser zu bewältigen und Chancen ergebnisorientiert im Sinne der Zukunftsfähigkeit der Wirtschaftsregion Nordwest-Ober- zu nutzen. Impulsgeber war die Bayerische Wirtschaftsministerin Ilse franken und Südthüringen länderübergreifende Infrastrukturprojek- Aigner mit der Zukunftsstrategie BAYERN DIGITAL. Die Umsetzung te wie dieses beherzt zu unterstützen. vor Ort mit kommunaler Unterstützung durch die Wifög Stadt und Landkreis, der IHK, der Hochschule und unseren Unternehmen ist ein Beim dringend notwendigen Neubau eines zukunftsfähigen Verkehrs- gutes Stück vorangekommen. landeplatzes in Meeder-Neida steht hoffentlich in der ersten Jahres- hälfte 2017 der Abschluss des Planfeststellungsverfahrens an. Alle Völlig neue Wege sind wir bei der Integration von jüngeren Flücht- Beteiligten sind nunmehr dringend aufgerufen, mit den zuständigen lingen gegangen. Mit dem bundesweit einmaligen Pilotprojekt „1+3“ Behörden und auf Expertenebene zielführend zusammenzuarbeiten, verfolgen wir einen innovativen konzeptionellen Ansatz, indem wir damit das für unsere Region – mit vielen exportabhängigen Groß- und Spracherwerb mit beruflicher Bildung kombinieren und so den Inte- mittelständischen Unternehmen – so wichtige Projekt einer richtli- grationsprozess wesentlich beschleunigen. Vor einer größeren Öf- nienkonformen Luftverkehrsanbindung endlich Realität werden kann. fentlichkeit habe ich „1+3“ zum ersten Mal im April 2016 vorgestellt, Sobald Baurecht besteht, ist unmittelbar mit der Realisierung zu be- danach haben wir uns konsequent auf die Umsetzung fokussiert. Be- ginnen, auch dafür sind alle erforderlichen Maßnahmen vorbereitend stätigt durch rundum positive Reaktionen und dank Unterstützung des einzuleiten. Die Zeit drängt! Ende 2019 läuft die Ausnahmegeneh- Bayerischen Wirtschaftsministeriums, des Bayerischen Kultusminis- migung für den Instrumentenflug auf der Brandensteinsebene aus. teriums, der Agentur für Arbeit, der Coburger Berufsschule 1 und der Volkshochschule Coburg konnten wir „1+3“ zum Ausbildungsbeginn Dabei will ich es bewenden lassen im Rückblick auf 2016: September 2016 als Pilotmodell starten. Besonderer Dank gilt aber Verehrte Mitglieder und Leser, der anstehende Jahreswechsel ist mir unseren Coburger Betrieben, die hohe Bereitschaft zeigen, Flüchtlin- willkommener Anlass, für partnerschaftliche Zusammenarbeit und gen ohne Deutschkenntnisse bei vergüteter Ausbildung eine Chance Vertrauen ganz herzlich zu danken. Für 2017 wünsche ich Optimis- auch zum selbstbestimmten Leben zu geben. mus, Kraft und Elan für anstehende Aufgaben, Glück und Gesundheit Die Coburger Wirtschaft übernimmt hier in vorbildlicher Weise Ver- sowie in unruhiger Zeit, Ruhe zwischen den Feiertagen. antwortung. Ihr Im nächsten Schritt geht es uns nun darum, die auf Metall- und Elek- troberufe begrenzte Pilotphase für weitere Berufsbilder und Branchen zu öffnen. Ich möchte an dieser Stelle unsere Betriebe ausdrücklich bitten, weiter aktiv am Erfolg von „1+3“ mitzuwirken. Freilich kann die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung nur be- Friedrich Herdan, Präsident Unsere Wirtschaft 12/2016
4 Titelthema GUT VORBEREITET INS NEUE GESCHÄFTSJAHR Wichtige Rechtsänderungen zum Jahreswechsel 2016/2017 für bestimmte Werkverträge. Wichtig Was müssen Sie tun? für Gläubiger ist, dass sie noch vor dem • Prüfen Sie, welche Forderungen aus 31.12.2016 die Verjährung rechtlich wirk- dem Jahr 2013 fällig und noch offen sam unterbrechen. Dazu muss entweder sind. eine Klage beim Amts- oder Landgericht • Beantragen Sie einen Mahnbescheid erhoben werden oder ein Mahnbescheid beim Zentralen Mahngericht für Bay- beim zuständigen Mahngericht (für An- ern in Coburg (Online-Mahnantrag: tragsteller mit Wohnsitz in Bayern ist dies www.online-mahnantrag.de) oder das Zentrale Mahngericht Coburg) bean- • erheben Sie Klage vor dem zuständi- Autor Frank Jakobs ist Leiter des tragt werden und dem Gläubiger zuge- gen Amts- oder Landgericht. Bereiches Recht und Steuern bei der IHK stellt werden. Entscheidend ist deshalb, • Schalten Sie ggf. einen Rechtsanwalt ein. zu Coburg. möglichst früh in diesem Monat die Klage einreichen oder den Mahnbescheid be- Offenlegungspflichten Der Jahreswechsel stellt alle Unter- antragen, um eine rechtzeitige Zustel- Bis zum 31.12.2016 müssen alle Kapi- nehmen vor zahlreiche Herausforde- lung der Rechtsmittel zu gewährleisten. talgesellschaften (u. a. GmbH, UG (haf- rungen. Zusätzlich zu den Routinen Nicht ausreichend ist die Stellung einer tungsbeschränkt) und AG), die meisten der Geschäftsabschlüsse sind zahl- Rechnung. GmbH & Co. KGs, sehr große Personen- reiche gesetzlichen Veränderungen Wird die Verjährung nicht unterbro- handelsgesellschaften (OHGs, KGs)-Aus- und Auflagen zu beachten. Die IHK chen, so kann sich der Schuldner gegen- nahmen gelten für Unternehmen des hat nachfolgend die wichtigsten zu- über dem Gläubiger auf den Eintritt der Publizitätsgesetzes - und sehr große Ein- sammengefasst: Verjährung berufen und der Anspruch zelkaufleute diejenigen Jahresabschlüsse des Gläubigers besteht nicht mehr, d. h. offenlegen, die für Geschäftsjahre, die der Schuldner muss z. B. den Kaufpreis am 31.12.2015 endeten, erstellt worden Rechts- und nicht bezahlen, obwohl die Ware ord- sind. Die Jahresabschlüsse dürfen nur Forderungsmanagement nungsgemäß geliefert wurde. noch in elektronischer Form beim Bun- Damit das Unternehmen zum Jahres- wechsel kein Geld verliert, müssen Unternehmer und Verantwortliche im Sozialversicherungsgrenzen ab 1. Januar 2017 Rechts- und Rechnungswesen darauf West Ost achten, die Verjährung von Ansprüchen zu unterbrechen. Weiterhin müssen Monat Jahr Monat Jahr alle Unternehmen, die einen Jahres- Beitragsbemessungsgrenze: 6.350 € 76.200 € 5.700 € 68.400 € abschluss (Bilanz) aufstellen müs- allgemeine Rentenversicherung sen, an die Offenlegungspflicht der Beitragsbemessungsgrenze: 7.850 € 94.200 € 7.000 € 84.000 € Jahresabschlüsse für Geschäftsjahre, knappschaftliche die am 31.12.2015 endeten, denken. Rentenversicherung Beitragsbemessungsgrenze: 6.350 € 76.200 € 5.700 € 68.400 € Für Unternehmen, die Vermögensanla- Arbeitslosenversicherung gen nach dem Vermögenanlagengesetz Versicherungspflichtgrenze: 4.800 € 57.600 € 4.800 € 57.600 € ausgeben, gilt ebenfalls eine Offenle- Kranken- u. gungspflicht für ihre Jahresabschlüsse Pflegeversicherung beim Bundesanzeiger. Dabei spielt die Beitragsbemessungsgrenze: 4.350 € 52.200 € 4.350 € 52.200 € Kranken- u. Rechtsform keine Rolle. Pflegeversicherung Bezugsgröße in der 2.975 € 35.700 € 2.660 € 31.920 € Ansprüche verjähren Sozialversicherung Am 31. Dezember 2016 verjähren viele Vorläufiges 36.267 € 36.267 € Ansprüche, die im Jahr 2013 entstanden Durchschnittsentgelt/Jahr sind. Dazu gehören z. B. Zahlungsansprü- in der Rentenversicherung che aus Kauf- und Mietverträgen sowie Unsere Wirtschaft 12/2016
Titelthema 5 Der gesetzliche Mindestlohn erhöht sich 2017 auf 8,85 Euro pro Stunde; in Branchen mit Übergangsregelung auf 8,50 Euro. desanzeiger-Verlag in Köln, dem Betreiber Langzeitarbeitslose, Auszubildende, Ju- gezahlten Bruttoentgelte. Unternehmen des elektronischen Bundesanzeigers, ein- gendliche unter 18 Jahre und Praktikanten. sind z. B. bei Leistungen von Werbeagen- gereicht werden. Unternehmen, die ihrer Für verschiedene Branchen gelten Über- turen, Grafikern, Fotografen oder Musi- Offenlegungspflicht nicht nachkommen, gangsregelungen bis Ende 2017. Ab dem kern von der Abgabe betroffen. droht ein Ordnungsgeld des Bundesamts 1. Januar 2017 müssen diese Tarifverträ- für Justiz in Höhe von 500 € - 25.000 € ge mindestens ein Stundenentgelt von Wichtiger Termin: Bis zum 31. März (Information: www.bundesjustizamt.de). 8,50 Euro vorsehen. Für Zeitungszustel- 2017 müssen die im Jahr 2016 an Künst- ler gilt ab dem 1. Januar 2017 ebenfalls ler gezahlten Entgelte an die Künstlerso- Einreichungen von Jahresabschlüs- ein Mindestlohn von 8,50 Euro. zialkasse gemeldet werden. sen: http://publikations-plattform.de Information Information Merkblatt der IHK zu Coburg unter www.kuenstlersozialkasse.de Offenlegungspflicht für Emitten- www.coburg.ihk.de ten von Vermögensanlagen: Diese Mindestlohnhotline: 030/60280028 Finanzanlagenvermittler Internetseite des BMAS: Unternehmen sind nach § 23 VermAnlG Vermittler von Finanzanlagen nach § 34 f www.der-mindestlohn-wirkt.de verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse un- Übersichten zu Mindestlöhnen und GewO mit Sitz in Bayern müssen bis zum abhängig von ihrer Rechtsform, also z. Lohnuntergrenzen: www.boecler.de 31.12.2016 den Prüfungsbericht für das B. auch als Einzelkaufleute, offenzule- Jahr 2015 bei der IHK für München und gen und elektronisch beim Bundesan- Pflegeversicherung Oberbayern (zuständig für alle IHK-Bezir- zeiger einzureichen. Der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt ke) einreichen. Rechtsgrundlage ist § 24 um 0,2 %. Für Personen mit Kindern be- Finanzanlagenvermittlungsverordnung. Personalwesen trägt der Beitrag daher 2,55 %, für Kin- derlose 2,80 %. Personalverantwortliche müssen sich zum Jahreswechsel u. a. auf die neu- Sachbezugswerte en Rechengrößen in der Renten- und Die amtlichen Sachbezugswerte für freie Krankenversicherung einstellen, da- Verpflegung und Unterkunft von Mitarbei- mit 2017 alle Sozialversicherungs- tern betragen für das Jahr 2017: für freie fragen korrekt abgewickelt werden Verpflegung monatlich 241 €, für freie können. Nachfolgend die wichtigsten Unterkunft monatlich 223 €, Frühstück Einzelheiten zu Sozialversicherungs- je Monat/Mahlzeit 51 €/1,70 €, Mittag-/ beiträgen und -grenzen sowie Sach- Abendessen je Monat/Mahlzeit 95 €/3,17 €. bezugswerten und sonstigen Abgaben. (jeweils bezogen auf 1 Mitarbeiter). Mindestlohn Künstlersozialabgabe sinkt leicht Der Beitrag zur gesetzlichen Pflegever- Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn Der Abgabesatz zur Künstlersozialversi- sicherung wird mit dem Jahreswechsel um steigt ab 2017 auf 8,84 € brutto pro cherung sinkt 2017 leicht von 5,2 % auf 0,2 Prozent angehoben. Zeitstunde. Ausnahmen gelten u. a. für 4,8 % der an Künstler und Publizisten Fortsetzung auf Seite 6 Unsere Wirtschaft 12/2016
6 Titelthema Fortsetzung von Seite 5 Steuerrecht Traditionell stark beansprucht werden zum Jahreswechsel die Steuerfach- leute in den Unternehmen, denn der 31. Dezember ist im Steuerrecht ein wichtiger Stichtag. Außerdem tre- ten am 1. Januar häufig Steuerän- derungen in Kraft. Verjährungsfristen Am 31.12.2016 laufen Verjährungsfris- ten für die Einkommen-, Umsatz- und Gewerbesteuer aus. Wer für 2010 oder 2011 im Jahr 2012 seine Einkommen- steuer-, Umsatzsteuer- oder Gewerbe- Die Einkaufspreise für Energie steigen 2017 erneut an – auch aufgrund von Steuereffekten. steuererklärung eingereicht hat, braucht Dennoch können viele Unternehmen durch Optimierung ihrer Energieeffizienz Kosten ab dem 1. Januar 2017 mit einer Ände- senken. rung der daraufhin ergangenen Steuer- bescheide nicht mehr zu rechnen, denn innerhalb der Einspruchsfrist von 4 Wo- Energie- und Stromsteuer: am 31.12.2016 endet die vierjährige so ge- chen nicht bekannt waren. Hier kann sich Steuerermäßigungsanträge für 2015 nannte Festsetzungsverjährung (Ausnah- ein Antrag auf nachträgliche Änderung bis 31.12.2016 stellen men: Vor Ablauf des Jahres 2015 hat eine des Steuerbescheides lohnen. Unternehmen des produzierenden Ge- Betriebsprüfung begonnen, ein Rechts- werbes (Bergbau, Gewinnung von Stei- behelf oder ein Änderungsantrag sind Entlastungen nen und Erden, verarbeitendes Gewerbe, noch beim Finanzamt anhängig oder es Der steuerliche Grundfreibetrag steigt Energie- und Wasserversorgung und Bau- liegen wenige andere Ausnahmefälle vor). von 8652 € pro Jahr auf 8820 €. Der gewerbe) können Steuerentlastungen Kinderfreibetrag wird von 4608 € auf nach dem Energie- bzw. Stromsteuerge- Was ist zu tun? 4716 € im Jahr angehoben. setz beantragen. Für das Verbrauchsjahr Überprüfen Sie Ihre Steuerbescheide Zum Ausgleich der „kalten Progres- 2015 müssen betroffene Unternehmen insbesondere dann, wenn beispielswei- sion“ wird der Steuertarif um die Höhe aus dem IHK-Bezirk Coburg spätestens se Tatsachen zu Ihren Gunsten vorliegen, der Inflationsrate (2016 0,73 %) nach bis zum 31.12.2016 Anträge auf Vergü- die bei Erlass des Steuerbescheides bzw. rechts verschoben. tung nach ermäßigten Steuersätzen und Langfristig angelegte Unternehmenserfolge sind der Fokus unserer Beratung Tätigkeitsschwerpunkte: Unternehmensnachfolge Unternehmenskauf- bzw. –verkauf Umstrukturierungen/Umwandlungen Erbschaft-/Schenkungsteuer Existenzgründungsberatung Steuergestaltung Betriebswirtschaftliche Beratung Jahresabschlusserstellung/-prüfung Dr. Bertram Steiner • Diplom- Kaufmann • Wirtschaftsprüfer • Steuerberater Hindenburgstraße 6 • 96450 Coburg • Fon 09561-860460 • www.wp-steiner.de Unsere Wirtschaft 12/2016
Titelthema 7 im Rahmen des Spitzenausgleichs beim Strompreisumlagen steigen Hauptzollamt Schweinfurt stellen. 2017 meist an Etwas weniger Bürokratie 1. EEG-Umlage: Die Umlage steigt Entlastungsgesetz Alle Vordrucke finden Sie unter auf 6,88 Cent/kWh, d. h. um D www.zoll.de/Fachthemen/Steuern/Ver- 0,526 Cent/kWh bzw. um 7,6 %. as II. Bürokratieentlastungs- brauchssteuern/Strom/Steuerverguensti- 2. Offshore-Haftungsumlage: Der neue gesetz, das am 1. Januar 2017 gung. Die Antragsformulare sind Nr. 1450 Wert beträgt -0,028 Cent/kWh in Kraft treten soll, bringt vor- (2015) für den Spitzenausgleich und 1452 gültig bis 1.000.000 kWh. aussichtlich folgende wirtschaftsre- (2015) für die Steuerentlastung. 3. § 19 Stromnetzentgelt-Umlage: levanten Änderungen: Diese Umlage steigt von • Wegfall der Aufbewahrungs- Spitzenausgleich für das Jahr 2016 0,378 Cent/kWh auf 0,388 Cent/kWh pflicht für Lieferscheine, soweit Der so genannte Spitzenausgleich für für die ersten 1.000.000 kWh. sie keine Buchungsbelege sind; energieintensive Unternehmen ist an 4. Kraftwärmekopplungs-Umlage: die Aufbewahrungspflicht soll den Nachweis gebunden, dass ein Ener- Sollte der Zeitplan eingehalten mit dem Erhalt bzw. der Versen- giemanagementsystem (nach DIN EN ISO werden und das Gesetz in seinen dung der Rechnung enden 50001) oder ein Umweltmanagementsys- wesentlichen Zügen vom Bundes- • Anhebung der Betragsgrenze für tem (EMAS) betrieben wird. Einzelheiten tag nicht mehr geändert werden, eine quartalsweise Abgabe von regelt die „Spitzenausgleich-Effizienzver- sinkt die KWK-Umlage für die Lohnsteuer-Anmeldungen von ordnung“ (SpaEfV). Kleine und mittlere Strommenge bis 1.000.000 kWh 4.000 auf 5.000 EU Unternehmen (KMU) dürfen dabei auch auf 0,438 Cent/kWh. Ohne Ge- • Erhöhung des Schwellenwerts alternative Systeme nutzen (wie in An- setzesänderung beträgt die Um- für umsatzsteuerliche Kleinbe- lage 1 und 2 SpaEfV festgelegt), die we- lage 0,463 Cent/kWh für bis zu tragsrechnungen von 150 auf niger aufwändig sind. 1.000.000 kWh. 200 EUR 5. Umlage für abschaltbare Lasten: • Vereinfachte Fälligkeitsregelung für 0,006 ct/kWh für alle Letztverbrau- Sozialversicherungsbeiträge cher. www.hoernlein-feyler.de Wir setzen auf Spezialisierung. Wolfgang Hörnlein Lutz Lindner Dr. Thomas Kunze Fachanwalt für Medizinrecht Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Verkehrsrecht Fachanwalt für Versicherungsrecht Fachanwalt für Verkehrsrecht ADAC-Vertragsanwalt Maren Feyler Volker Albrecht Heidi Schüler Fachanwältin für Familienrecht Fachanwalt für Sozialrecht Fachanwältin für Fachanwältin für Erbrecht Fachanwalt für Strafrecht Verwaltungsrecht Mediatorin (univ.) Rentenberatung Bau- und Architektenrecht Kasernenstraße 14 • 96450 Coburg Zert. Testamentsvollstreckerin T. 09561/80110 Frank Sitte Fachanwalt für Miet- und Dr. Wolfgang Hacker Fachanwalt für Karoline Hartwig Rechtsanwältin Diese Kanzlei ist nach ISO 9001:2008 zertifiziert für anwaltliches Dienstleistungs- www. hoernlein-feyler.de Wohnungseigentumsrecht Medizinrecht Umgangs- und Sorgerecht und Kanzleimanagement. Unsere Wirtschaft 12/2016
8 Anzeige WAS MACHT EIGENTLICH EIN „LEGAL PROJECT MANAGER“, HERR BITTORF? Im Juni 2016 hat Thomas Bittorf seine neuen Kanzlei- Und da ich auch auf Englisch und Spanisch verhandele räume in der Coburger Innenstadt bezogen. Der Rechts- und sehr eng mit einer spanischen Partnerkanzlei in anwalt und Steuerberater berät kleine und mittlere Madrid und Málaga zusammenarbeite, betreue ich auch Unternehmen sowie Privatpersonen zu juristischen einige internationale Mandate. und steuerlichen Fragestellungen. Dass seine Doppel- berufung wahre Passion ist, verrät er im Interview mit „Schön, dass Sie hier sind“, steht an der Wand Ihres Unsere Wirtschaft. Empfangs zu lesen. Ist die gute Partnerschaft mit dem Mandanten Ihr Leitmotto? Wenn man Ihren Werdegang betrachtet, könnte man TB: Der Satz ist absolut ernst gemeint, ich möchte, dass sagen, Ihr Herz schlägt für Paragrafen wie Zahlen meine Mandanten sich bei mir gut aufgehoben fühlen. gleichermaßen. Stimmt das? Mein Leitmotto lautet: Ich kann keinen Erfolg versprechen, Thomas Bittorf (TB): Das stimmt. Nach meiner Zulassung aber ich gebe alles dafür. Qualifizierte Beratung und eine als Rechtsanwalt 1999 habe ich 2001 meine Steuer- partnerschaftliche Begleitung sind dafür entscheidend. Ich beraterprüfung abgelegt. Wenn Sie, wie ich damals, im verstehe mich weniger als klassischer Rechtsanwalt, Bereich internationales Steuerrecht tätig sein wollen, sind sondern mehr als ein „Legal Project Manager“. Mein Sie mit einer Doppelausbildung optimal qualifiziert. Anspruch ist, den bestmöglichen und effizientesten Weg Das hat mich gereizt. Zu Beginn meiner Laufbahn war für meine Mandanten zu finden. Das beinhaltet klare ich für ein mittelstandorientiertes Wirtschaftsprüfungs- Kommunikation, inhaltliche Transparenz und zeitnahe unternehmen und ein internationales Bankhaus tätig. Mit Bearbeitung durch mich persönlich. Ich bin folglich nicht nur dem Ziel, in einer eigenen Kanzlei tätig zu werden, habe ich Experte für alle rechtlichen und steuerlichen Fragen, ich dann die Fachanwaltsausbildungen für Steuerrecht und bin der Partner, der leidenschaftlich und sorgfältig dafür Versicherungsrecht absolviert. Der Gedanke dabei war arbeitet, die gemeinsam festgelegten Ziele zu erreichen. immer, die bestmöglichen Bedingungen für die Beratung meiner Mandanten zu schaffen. Das klingt nach einer großen Passion für Ihren Beruf. Wie setzen Sie diesen Anspruch in der Praxis um? Was verbindet Ihre beiden Kernkompetenzen als Anwalt TB: Das fängt schon mit der Erreichbarkeit an. Generell und Steuerberater? erhalten meine Mandanten meine Handynummer, um mich TB: Die Lösungsorientierung für meine Mandanten, sei es jederzeit direkt kontaktieren zu können. Häufig verein- bei einem Vertrag, in einem Gerichtsprozess oder bei einer bare ich feste Stundenkontingente, zu denen ich ins Haus Betriebsprüfung. Man muss die Alternativen für den komme, und arbeite mit juristischen Datenbanken, die meinen Mandanten zu Ende denken. Das gibt ihm Sicherheit und Mandanten einen Vorsprung bei der Bearbeitungszeit und macht mir Freude! Transparenz in der aktuellen Rechtsprechung gewähren. Praktisch setze ich den Anspruch um, indem ich das Sie haben Ihre neue Kanzlei im Sommer eröffnet. „Juristen-Deutsch“ konkret und klar „übersetze“. Bei Wo liegen Ihre Schwerpunkte? komplexen Sachverhalten arbeite ich mit einem lang- TB: Ich habe mich auf die Beratung von Privatpersonen jährigen Netzwerk von Spezialisten und Berufskollegen sowie von kleinen und mittleren Unternehmen spezialisiert, zusammen – das können Wirtschaftsprüfer, Patentanwälte die keine eigene Rechts- oder Steuerabteilung haben. Von oder Experten anderer Fachrichtungen sein. Für mich ist der Finanzbuchhaltung über die Abschlusserstellung und gute Beratung eine Frage von Motivation, Präzision und Aus- Steuererklärung bis zur juristischen Beratung mit Gerichts- dauer. Damit erhalten meine Mandanten den Mehrwert, den vertretung und Vertragsgestaltung decken wir nahezu das sie zur Lösung ihres konkreten Problems benötigen. gesamte Leistungsspektrum einer Anwalts- und Steuer- beratungskanzlei ab. Unsere Fachgebiete sind im Schwer- Dann wünschen wir Ihnen weiterhin so viel Erfolg – punkt Steuerrecht, Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht, herzlichen Dank für das Gespräch! Zivilrecht, Baurecht sowie das Steuerstrafrecht. tb. thomas bittorf legal Recht & Steuern Löwenstraße 27, 96450 Coburg Telefon: 09561 79 42 400 Fax: 09561 79 42 402 E-Mail: info@tb.legal Internet: www.tb.legal Unsere Wirtschaft 12/2016
Titelthema 9 Tolerierung technisch unzureichender Kassensysteme beendet Alle Daten müssen jetzt unveränderbar und maschinell auswertbar sein Die gesetzlichen Bestimmungen se- Bons zugunsten des Tagesendsummen- bedingt die vorgeschriebenen digita- hen keine Festlegungen hinsichtlich Bons ist unzulässig. Auch die alleinige len Aufzeichnungspflichten nicht erfüllt eines bestimmten Kassentyps vor. Aufbewahrung der Endsummenbons (sog. und diese auch nicht umgerüstet wer- Eine Pflicht zur Anschaffung einer Z-Bons) auf Papier ist dann nicht mehr den kann, reicht es, weiter nur die fort- Registrierkasse besteht nach aktu- ausreichend. Neu ist ferner, dass ein Ab- laufenden Z-Bons aufzubewahren. Dieses eller Rechtslage nicht. gleich barer und unbarer Geschäftsvor- Zugeständnis der Finanzverwaltung ist fälle und deren zutreffende Verbuchung allerdings bis zum 31. Dezember 2016 D er Unternehmer kann sich also ent- im Buchführungs- und Aufzeichnungs- begrenzt, d.h. Kassen müssen spätes- scheiden, ob er eine offene Laden- werk gewährleistet werden muss. tens bis zu diesem Zeitpunkt umgerüs- kasse oder eine Registrier- bzw. tet werden. PC-Kasse verwenden möchte. Wichtig Wegen der besonderen Relevanz der ist, dass alle Einnahmen und Ausgaben ordnungsgemäßen Kassenbuchführung vollständig und möglichst detailliert auf- in der Betriebsprüfung und der erhebli- gezeichnet werden. Setzt der Unterneh- chen Folgen im Falle einer Nichtbeach- mer eine elektronische Registrierkasse tung sollten sich alle Betriebe mit den ein, muss er aber die besonderen Anfor- gesetzlichen Anforderungen vertraut derungen und Aufbewahrungsmodalitä- machen und auf deren konsequente Be- ten erfüllen, die die Finanzverwaltung in folgung achten. Ist die Kassenführung ihrem Erlass vom 26. November 2010 (sog. nämlich fehlerhaft, kann die Finanzver- Kassenrichtlinie) festgelegt hat. Dieser Die Auflagen des Gesetzgebers für ord- waltung die Buchhaltung verwerfen und sieht u.a. vor, dass spätestens ab Januar nungsgemäße Belegung von Kassenvorgän- die Besteuerungsgrundlagen schätzen. 2017 sämtliche elektronischen Daten der gen stellen inzwischen erhöhte technische Das kann teuer werden. Anforderungen. Kassensysteme unveränderbar und ma- Rechtsgrundlage: BMF-Schreiben schinell auswertbar gespeichert werden. Auf dem Markt existiert eine Vielzahl vom 26. November 2010 Die Daten müssen mindestens 10 Jah- von Registrierkassen. Naturgemäß kön- IV A 4 - S 0316/08/10004-07 re aufbewahrt werden und dürfen nicht nen nicht alle die neuen Anforderungen Information veränderbar sein. Ein Löschen der Einzel- erfüllen. Dort, wo eine Kasse bauart- www.bmf.de nten Ihre kompete hen und freundlic Wirtschaftsprüfer ne r. In diesem Heft: Part Steuerberater Mediadaten 2017 STEUERBERATUNG • WIRTSCHAFTSPRÜFUNG • UNTERNEHMENSBERATUNG HÖFER GmbH & Co. KG Mohrenstraße 20 • 96450 Coburg Sonderthemen, Formate, Tarife und Steuerberatungsgesellschaft Telefon 09561 / 5540-0 Termine für Insertionen im Magazin HÖFER GmbH www.hoefer-coburg.de „Unsere Wirtschaft“ der Industrie und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft kanzlei@hoefer-coburg.de Handelskammer zu Coburg. Preisliste Nr. 28 Gültig ab 01.01.2017 In aller Munde: Verschärfte Anforderungen an elektronische Kassensysteme ab 2017 Mehr Informationen unter Tätigen Sie viele Bargeschäfte? Führen Sie zum Beispiel ein Handelsgeschäft oder ein Lokal? www.coburg.ihk.de. Dann ist die Kasse ein zentraler Punkt Ihres Geschäfts und daher ein beliebter und sensibler Angriffspunkt bei einer steuerlichen Überprüfung. Mängel in der Kassenführung können für Sie handfeste Steuernachzahlungen bedeuten. Das Finanzamt kann auch die Kasse selbst beanstanden. Zum 31.12.2016 läuft die Übergangs- frist aus, nach der Ihre Kasse möglicherweise gemäß den Vorgaben der Finanzverwaltung umgerüstet sein muss. Vielleicht ist sogar eine Neuanschaffung nötig, wenn eine Umrüstung technisch nicht möglich ist. Kommen Sie den verschärften Anforderungen des Finanzamtes nicht nach, wird im schlimmsten Fall die Ordnungsmäßigkeit Ihrer gesamten Buchführung in Frage gestellt. Wenn das Finanzamt daraufhin die Einkünfte schätzt, geht das selten gut aus. Was ist bei der Kassenführung zu beachten? Bis wann müssen die Kassensysteme welche Anforderungen erfüllen? Welche Kassen müssen überhaupt angepasst werden? Rund um das Thema Kassenführung sowie für Ihre sonstigen steuerlichen Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Unsere Wirtschaft 12/2016
10 Region Starker Nachwuchs für den Standort: 371 neue Fachkräfte, ausgebildet von heimischen Unternehmen, können nun ins Berufsleben eintreten. Berufsausbildung als Sprungbrett nach oben Feierstunde für Absolventen der Sommer-Prüfungen: Redner betonen Bedeutung des dualen Ausbildungsmodells 371 exzellent ausgebildete Fachkräfte A und O.“ Weiter äußerte er seine hohe derzeit üblichen Ausbildungsformaten in gewerblich-technischen und kauf- Wertschätzung für das duale Ausbil- liegt insbesondere in Sprachvermittlung männischen Berufen wurden im fest- dungsmodell: „Die duale Berufsausbil- aus beruflichen Zusammenhängen und lichen Rahmen des Kongresshauses dung kann ein Sprungbrett nach oben darin, dass die auszubildenden Flücht- ins Berufsleben verabschiedet. sein.“ Im Verlauf seiner Rede setzte sich linge von Anfang an eine Ausbildungs- der ehemalige Personalvorstand von Con- vergütung erhalten. Friedrich Herdan: 27 Absolventen schlossen die IHK-Ab- tinental, Daimler, Lufthansa und Telekom „Qualifizierte Berufsausbildung, wie wir schlussprüfungen mit der Gesamtnote mit der Digitalisierung auseinander, die sie aus unserem dualen System kennen, „sehr gut“ ab. „Sie alle haben bewiesen, nach seiner Überzeugung alle Lebens- ist notwendige Voraussetzung für die dass Sie engagiert und belastbar sind, bereiche durchdringen wird. „Deshalb berufliche und soziale Integration jun- dass Sie etwas leisten können“, betonte wird digitale Kompetenz ein Teil der Be- ger Menschen – mit und ohne Migra- IHK-Präsident Friedrich Herdan in seiner rufsbefähigung, aber auch Teil der All- tionshintergrund.“ Laudatio vor hochrangigen Vertretern gemeinbildung.“ Den jungen Fachkräften „Das IHK-Pilotmodell ,1+3‘ ist einfach riet Thomas Sattelberger zum lebenslan- genial“, betonte Anton Staudigl, Leiter der gen Lernen. „Dafür hat die IHK zu Coburg Freiherr-von-Rast-Schule, der Staatlichen eine Fülle an Angeboten.“ Berufsschule I Coburg sowie von FOS und IHK-Präsident Herdan bezeichnet den BOS Coburg, in seinem Grußwort. Er be- Festredner als „besonders anschauliches grüßte den Ansatz, die Ausbildungszeit zu Beispiel dafür, dass man mit einer Ausbil- verlängern, damit Flüchtlinge die Chan- dung zum Industriekaufmann und dua- ce haben, die deutsche Sprache zu ler- lem Studium bis ganz nach oben kommen nen. Staudigl lobte die Zusammenarbeit kann“. Für die Absolventen sei die Berufs- der Partner in der Berufsausbildung in ausbildung eine Herausforderung gewe- Coburg. Dabei dankte er Präsident Her- sen, und auch die Gesellschaft mit ihren dan und Hauptgeschäftsführer Schna- Institutionen stehe immer wieder vor neu- bel für das gedeihliche Zusammenwirken en Herausforderungen. Als aktuelles Bei- von Berufsschulen und IHK. IHK-Präsident Friedrich Herdan gratulier- spiel nannte Herdan die Integration der Christoph Pröls, Absolvent der Ausbil- te den Absolventen und dankte Ausbildern, Flüchtlinge. In diesem Zusammenhang dung zum Technischen Produktdesigner Lehrkräften sowie Prüfern. ging er auf das bundesweit einzigartige bei Brose Fahrzeugteile, dankte im Na- IHK-Ausbildungsmodell „1+3“ für Flücht- men der Absolventen sowohl Ausbil- aus Wirtschaft, Politik, Bildung, Wissen- linge ein, das er bei der Absolventenfeier dungsbetrieben als auch Berufsschulen schaft und Gesellschaft. Er bezeichne- im April dieses Jahres an gleicher Stel- für Wissensvermittlung und Unterstüt- te die abgeschlossene Berufsausbildung le erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt zung während der Ausbildung. als „Schlüssel zum beruflichen Erfolg“ hatte. „Mut zu diesem innovativen, noch Musikalisch untermalt wurde die Feier- und appellierte an die jungen Fachkräf- nicht erprobten Lösungsansatz sowie En- stunde von der Albert’s Brass Showband te, künftig alle Möglichkeiten zur Wei- gagement und Durchhaltevermögen bei mit Bandleader Uwe Friedrich. Frede- terbildung zu nutzen. seiner Realisierung führten dazu, dass im rik Leberle und Stephan Mertl (Landes- Diesen Gedanken nahm der Festred- September 2016 die erste Fachklasse des theater Coburg) unterhielten mit einem ner, Thomas Sattelberger (Sprecher Na- vierjährigen Ausbildungsmodells ,1+3‘ an Sketch zur Berufsausbildung. tionales MINT-Forum), in seinem Vortrag der Staatlichen Berufsschule I gestartet auf: „Berufliche Weiterbildung wird das ist.“ Die Stärke von „1+3“ gegenüber den Unsere Wirtschaft 12/2016
Deutsche Bank In Wachstum investieren. Und den Betrieb am Laufen halten. Die Finanzierung dazu hat mein Geschäftskundenberater. Als Ihre Hausbank prüfen wir mit Ihnen Finanzierungsmöglichkeiten für Ihre geschäftlichen Ideen und Liquiditätsanforderungen – wie das InvestitionsDarlehen, die BusinessKreditlinie oder den GeschäftsKredit Online. deutsche-bank.de/gewerbliche-ɦnanzierung Unser Wissen für Ihr Unternehmen.
12 Region Das Gründungsklima in Coburg dürfte weiter freundlich bleiben. Zu dieser Prognose gibt der rege Besuch des Gründertages Anlass. Starke Unterstützung für Start-ups in der Region Engmaschiges Netzwerk präsentierte sich beim Coburger Gründertag „CO:Existenz“ Starke Resonanz fand der fünfte gegründet, wurde innerhalb kürzester Zeit berger, Bereich Existenzgründung und Coburger Gründertag „CO:Existenz Europas größtes Fernbusnetz geschaffen. Unternehmensförderung – und des Pu- 2016“. Im Tagungszentrum Sankt Seit 2015 ist FlixBus auch international blikums. Die Aufgabe bestand darin, in Augustin konnten sich interessier- unterwegs. Mit knapp 1.000 Mitarbei- maximal sechs Minuten, sich und sei- te Gründungswillige und Jungunter- tern an den Standorten München, Ber- ne Geschäftsidee zu präsentieren. Der nehmer an zahlreichen Messeständen lin, Paris, Mailand und Zagreb. Gewinner konnte zahlreiche, wertvolle umfassend und unbürokratisch infor- Preise – darunter einen Gutschein der mieren und sich wertvolle Tipps und IHK-Weiterbildung – in Empfang neh- Anregungen holen. men. Gewinner des Gründer-Pitches war Markus Hülß, Bachelor an der Hochschule D er Gründertag diente aber nicht Coburg mit dem Thema „Gamification im nur als Messe, sondern auch als In- Einzelhandel“. Dabei stehen Spieleprinzi- formationspool und Kontaktbörse. pien und -mechaniken im Vordergrund Für eine „Rundum-Betreuung aus einer mit dem Ziel, über Belohnungssysteme Hand“ präsentierten sich 18 wichtige re- eine starke Kundenbindung zu erreichen. gionale und überregionale Institutionen Der alle zwei Jahre stattfindende Grün- und Einrichtungen, wie zum Beispiel Fi- dertag ist eine gelungene Ergänzung zu nanzamt, Steuerberaterkammer, Bay- den Unterstützungsangeboten der IHK Start-Up, Lfa Förderbank Bayern, Spar- zu Coburg für Start-ups. In der Gründer- kasse Coburg-Lichtenfels, VR-Bank Co- agentur erhalten angehende Unternehmer burg, ELAN sowie Bund der Selbständigen. einen umfangreichen und kostenlosen „Stargast“ des Tages war Daniel Krauss, Service aus einer Hand: von Einstiegs- Gründer und Geschäftsführer von Flix- informationen, über Intensivberatungen, Bus: „Eine zündende Geschäftsidee so- hin zu Finanzierungs- und Rechtsfragen wie der Glaube an sich selbst und seine Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach sowie Stellungnahmen für die Agentur und IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Idee sind wichtig für den Erfolg“, erklär- Schnabel im Gespräch mit Daniel Krauss. für Arbeit. te der Jungunternehmer. „CO:Existenz“ wurde gemeinsam initiiert Seine Geschäftsidee: eine Kombination Als krönender Abschluss des Tages von der IHK zu Coburg, der Handwerks- aus Technologie-Startup, Internet-Unter- fand erstmalig der „Coburger Gründer- kammer Oberfranken, Verwaltungssitz nehmen und klassischem Verkehrsbetrieb. pitch“ statt. Sechs Gründer und Jung- Coburg, den beiden Wirtschaftsförde- Von drei jungen Unternehmern 2013 nach unternehmer stellten sich dem Urteil rungen von Stadt und Landkreis und der dem Fall des Bahnmonopols in München einer Jury – darunter Susanne Stamm- Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Unsere Wirtschaft 12/2016
Region 13 Zum ersten Mal zeitgleich an zwei Messestandorten 88 Unternehmen präsentierten sich auf der CampusMesse 2016 Hochschulstudenten Auf der CampusMesse 2016 präsen- Der Sinn der Messe, so die Vizepräsi- tierten sich 88 international bekann- dentin der Hochschule, Prof. Jutta Michel, te Unternehmen sowie kleine und sei es, Unternehmer und Studierende, die mittlere Betriebe unterschiedlichs- auf der Suche nach Plätzen für Praktika, ter Branchen den angehenden Hoch- Abschlussarbeiten und Einstiegsmöglich- schulabsolventen. keiten sind, zusammenzubringen. Und dies wird sehr gut angenommen, berichteten D ie Recruiting-Messe wird von der die Aussteller einhellig. „Die CampusMes- Hochschule Coburg und IHK zu se ist für uns die beste Messe in diesem Coburg gemeinsam ausgerichtet Bereich und ist ein fester Punkt in unserer und ist inzwischen weit über die Gren- Messeplanung. Nirgends sind die Studie- zen des IHK-Bezirks hinaus bekannt. Auf- renden so interessiert wie hier“, berichtet grund eines stetig wachsenden Zuspruchs Frau Beyer am Stand von KAESER Kom- Dr. Andreas Engel (rechts), Vizepräsident der IHK zu Coburg, fand sie zum ersten Mal zeitgleich an zwei pressoren SE. Diese Aussage bestätigte informierte sich während des Messerundgangs über die Standorten statt. Zusätzlich zum Cam- Vielfalt der Angebote der vertretenen Unternehmen. auch Frau Mroz von Brose Fahrzeugtei- pus Friedrich Streib hatten Unternehmen le GmbH & Co. KG, Coburg. „Viele unse- und Institutionen aus den Bereichen Bau- rer Bewerber haben wir bereits auf der en und Design am Campus Design Ge- CampusMesse kennengelernt!“. legenheit, mit potenziellen Mitarbeitern in Kontakt zu treten. „Das ist ein Mehr- Oberbürgermeister dankt wert für die Studierenden, aber auch für Organisatoren die Aussteller“, betonte Dr. Andreas En- Norbert Tessmer, Oberbürgermeister der gel, Vizepräsident der IHK zu Coburg und Stadt Coburg, dankte in seinem Gruß- Geschäftsführer der LEISE GmbH & Co. wort ausdrücklich IHK und Hochschule KG, in seiner Begrüßungsrede. für die Organisation. „Die CampusMes- Dr. Engel zeigte sich sehr froh und stolz, se dokumentiert eindrucksvoll die not- einen Partner wie die Hochschule Coburg wendige Verbindung zwischen Wirtschaft zu haben, um gemeinsam die Bewälti- und Wissenschaft. Gäbe es diese Messe gung des sich abzeichnenden Fachkräf- nicht schon, müsste sie erfunden wer- temangels anzugehen. „Denn ein solch den“, so Oberbürgermeister Tessmer ab- Reger Andrang herrschte an den Ständen der einzelnen vitaler Wirtschaftsraum wie der Coburger schließend. Aussteller. Die Studenten nutzten die Möglichkeit mit den braucht hoch qualifizierte Fachkräfte“. Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Deutsche Bank Wechseln Sie jetzt zu der Bank mit dem besten Finanzierungsangebot. Unser Wissen für Ihr Unternehmen Mit unserem attraktiven InvestitionsDarlehen Plus für 1,85 % p. a. Stand 21.10.2016. Modellhafte Produktkombination mit 75 % festver- zinstem (ab 1,95 % p. a. Zinssatz, Zinsfestschreibung 60 Monate) und 25 % variabel verzinstem Darlehensanteil (ab 1,55 % p. a. veränderlicher Zinssatz, Sondertilgung möglich). Laufzeit für beide Darlehensvarianten jeweils 5 Jahre, tilgungsfreie Zeit 12 Monate, ab 1,85 % p.a. anfänglich deutsche-bank.de/geschaeftskunden kombinierter Zinssatz, Auszahlung 100 %. Bonität vorausgesetzt.
14 Region Internetanwendungen für erfolgreichen E-Commerce In einer gut besuchten IHK - Informations- veranstaltung referierte Andreas Kücker (Foto) von der Klickfeuer GmbH (Coburg) über die Möglichkeiten, eine eigene Homepage erfolgreich zu nutzen. Im Zentrum seines Vortrags „Homepage fertig – und nun?“ standen Fragen der Optimierung einer Internetseite für mobile Endgeräte und Suchmaschinen sowie die Nutzung von sozialen Netzwerken, Blogs und Newslettern. Kücker empfiehlt, für kommerzielle Websites Themenwelten zu schaffen sowie stationären und Online- Handel zu verknüpfen. Auf Konsumenten- seite spielt die mobile Nutzung des Internets eine immer größere Rolle. Nach jüngsten Statistiken erfolgt bereits jeder zweite Zugriff auf das Internet von mobilen Endgeräten aus. Soziale Netzwerke sind allein schon wegen ihrer immensen Reichweite für den Online-Handel interessant. So hat allein „Facebook“ in Deutschland im Monat 28 Millionen Nutzer. HALLEN Industrie- und Gewerbehallen von der Planung und Produktion bis zur schlüsselfertigen Halle Die neue Fertigungshalle wurde mittlerweile in Betrieb genommen. Neue Halle, neue Maschinen dressel prototec tätigt Investitionen am Standort Wolf System GmbH 94486 Osterhofen Zur Steigerung der Produktionskapa- (Interieur- und Exterieur-Bereich) für Tel. 09932/37-0 zitäten hat die Firma dressel proto- Auftraggeber aus der Automobilindus- gbi@wolfsystem.de tec in Sonnefeld in den letzten zwölf trie und deren Zulieferunternehmen tä- www.wolfsystem.de Monaten kräftig investiert. tig. Im kommenden Jahr wolle man nun erstmal konsolidieren, so Geschäftsfüh- I n einer Bauzeit von einem halben Jahr rer Michael Riß. In den zurückliegenden ließ das Unternehmen einen zehn Me- Jahren habe man von der gigantischen ter hohen Hallenneubau errichten und Zunahme der Modellvarianten vor allem investierte gleichzeitig in die Erweiterung bei deutschen Autobauern profitiert, er- des eigenen Maschinenparks. läutert der Firmenchef. In nächster Zeit dressel prototec, gegründet im Jahr rechne man sich Chancen auf Aufträge 2002, ist aktuell mit 65 Mitarbeitern in durch die aufkommende Elektromobilität den Bereichen Umformtechnik (Proto- aus, wo es zunächst um kleinere Stück- typen und Kleinserien) und Lehrenbau zahlen geht. Unsere Wirtschaft 12/2016
Wirtschaftsjunioren 15 UNIORENKREIS www.wj-coburg.de Die nächsten Termine 15.12.2016 Afterwork auf dem Coburger Weihnachtsmarkt 05.01.2017 Theater Buch a. Forst – Männer haben’s auch nicht leicht 12.01.2017 WJ-Frühstück 26.01.2017 Jahreshauptversammlung 28.01.2017 Berufsorientierungstag CO II 08.02.2017 Betriebsbesichtigung ZÖWIE Kontakt Uwe Müller, Tel.: 0178 1686989 Der ehrbare Kaufmann – Ökonomie funktioniert nicht ohne Ethik E-Mail: sprecher@wj-coburg.de Der Philosoph und Kulturstaatsminister a. D., Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin (links), sprach auf Einladung der Sparkasse Coburg - Lichtenfels in Coburg über „Ökonomie & Ethik“. Im vollbesetzten Kongresshaus brach der eloquente Redner in seinem anschaulichen und unterhaltsamen Vortrag eine Lanze für eine werte- orientierte Ökonomie. Im Dialog mit Dr. Martin Faber (rechts), Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, beantwortete er die Fragen der Gäste und Medienvertreter und bezog auch Stellung zum Wahlausgang in den USA. „Ein guter Berater ist hungrig auf mehr. Genau wie wir.“ H. Bessau, M. Wittrock, P. Kraiss, mymuesli, Genossenschaftsmitglieder seit 2016 Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Machen Sie es wie unsere Mitglieder von mymuesli: Nutzen Sie für Ihre unternehmerischen Pläne unsere Genossenschaftliche Beratung und unser Netzwerk von Spezialisten der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Unsere Wirtschaft 12/2016 Mehr Informationen auf bayern.vr.de
16 Standortpolitik Die Gründungsmitglieder der Forschungsvereinigung im Kreise der Verantwortlichen des TAC (von links): IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel, IHK-Präsident Friedrich Herdan, Wilhelm Heubner (FTE automotive), Prof. Dr. Alexander Rost (TAC), TAC-Geschäftsführerin Caroline Rahn, Thomas Geck (HUK-Coburg), Peter Stich (Kapp Niles), Lothar Bauersachs (LASCO Umformtechnik), Prof. Dr. Kai Hiltmann (TAC), Prof. Dr. Josef Löffl (TAC), Prof. Dr. Stefan Gast (TAC), Prof. Dr. Oliver Koch (TAC), Prof. Dr. Wilhelm Perseke (TAC), Prof. Dr. Hartmut Gnuschke (TAC), Dr. Wilhelm Völker (TAC), TAC-Vorstandssprecher Prof. Dr. Jürgen Krahl. TAC-FORSCHUNGSVEREINIGUNG GEGRÜNDET IHK und Unternehmen der Region unterstützen Grundlagenforschung in Coburg finanziell Um das Technologietransferzentrum Das TAC bietet mit seinen 13 Fach- schaften gibt es keine staatlichen Gel- Automotive der Hochschule Coburg ressorts ein breites Wissensspektrum in der für Grundlagenforschung. Seit der nachhaltig zu etablieren, gründeten den Natur- und Ingenieurwissenschaf- Gründung des TAC im Jahr 2007 wur- auf Initiative der IHK elf Unterneh- ten, aber auch im Design und den An- den bisher zehn Patente angemeldet men aus der Region Coburg die TAC- gewandten Arbeitswissenschaften sowie und 5,9 Mio. EUR Drittmittel eingewor- Forschungsvereinigung. für den Wissenschaftsdialog. Die Frage- ben. Derzeit forschen außerdem 19 jun- stellungen reichen von der Analytischen ge Menschen in ihrer Doktorarbeit zu D ie Gründungsmitglieder der TAC- Chemie über die Strömungsmechanik bis interessanten wissenschaftlichen Fra- Forschungsvereinigung sind: AVL zur Thermodynamik. gestellungen. Deutschland, Brose Fahrzeugtei- Einen breiten Rückhalt erfährt das Die Mitglieder der TAC-Forschungsver- le, Federnfabrik Dietz, FTE automotive, TAC bereits durch die finanzielle Förde- einigung können die Forschungspoten- HUK-COBURG, IHK zu Coburg, KAPP rung von Stadt und Landkreis Coburg, ziale des TAC privilegiert nutzen und im Werkzeugmaschinen, Lasco Umform- dem Landkreis Kronach und der Ober- fachlichen Austausch Impulse für ihr technik, Preh, RAPA/Rausch & Pausch frankenstiftung. Nun tragen die in der Unternehmen generieren. IHK-Präsident und Verpa Folie Weidhausen. Forschungsvereinigung zusammenge- Herdan: „Es wäre ein starkes Signal für „Mit dem TAC steht der Wirtschaft ein schlossenen Unternehmen mit einem unseren Wirtschaftsraum, wenn sich kompetenter Partner zur Verfügung“, Jahresbeitrag von jeweils 2.000 EUR zum der Forschungsvereinigung-TAC weite- betonte Friedrich Herdan, Präsident der weiteren Ausbau des TAC bei. re Unternehmen anschließen. Und ich IHK zu Coburg, bei der Vorstellung der Prof. Dr. Jürgen Krahl, Vorstandsspre- appelliere ausdrücklich an unsere klei- TAC-Forschungsvereinigung. Er sieht cher des TAC, freut sich über das Enga- neren und mittleren Unternehmen, die die Unternehmen aufgrund der Digi- gement aus der Wirtschaft. Er bedankte vielfältigen Möglichkeiten des TAC zu talisierung unter einem starken Inno- sich bei IHK-Präsident Friedrich Herdan nutzen.“ vationsdruck. Sie müssten daher ihre und lud weitere Unternehmen aus der Innovationskultur ausbauen und die Zu- Region ein, sich an der TAC-Forschungs- sammenarbeit mit der Wissenschaft in- vereinigung zu beteiligen. Denn für die tensivieren. Hochschulen für angewandte Wissen- Unsere Wirtschaft 12/2016
Standortpolitik 17 „Sie zeigen in Coburg schon, wie es geht“ INTERVIEW: MINT-Forum-Sprecher Sattelberger über Aufgaben und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung Demografischer Wandel gion, Hochschulen und Wirtschaft zusammentun. Ich denke und Digitalisierung for- auch an die Steigerung der Erwerbstätigkeit von Frauen. Gera- dern alle Unternehmen in de Mittelständler müssen sich weiter öffnen und Frauen neben Deutschland heraus, Lö- Karrieren und Weiterentwicklung in Führungsfunktionen klu- sungen zur nachhaltigen ge Arbeitszeitoptionen anbieten. Ein Stück weniger Männlich- Fachkräfte sicherung zu keitskultur ist hier ein kluges Investment – auch wenn es heute finden. Der Personalex- noch nicht jeder begreifen will. So früh wie möglich sollte man perte und Sprecher des junge Menschen für MINT-Fächer und die Chancen der Digi- Nationalen MINT-Forums, talisierung begeistern. Schulen, Hochschulen und Unterneh- Dr. h. c. Thomas Sattel- men können hierbei gar nicht eng genug zusammenarbeiten berger*, sieht die Cobur- und zum Beispiel Praktika und Stipendien vor Ort anbieten. ger Wirtschaft dabei auf Thomas Sattelberger dem richtigen Weg. Der Raum Coburg ist ein starker Industrie- und Dienst- leistungsstandort. Mit welchen digitalen Geschäftsmo- Auch im IHK-Bezirk Coburg wird es in einigen Branchen dellen bleibt man wettbewerbsfähig? zunehmend schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu be- Sattelberger: Der Handel ist ein wichtiges Thema: Digitale kommen. 51 Prozent der Unternehmen sehen darin laut Plattformen, Online-Vertrieb – all das hat eine große Zukunft. aktueller IHK-Konjunkturumfrage ein Risiko für die wirt- Dasselbe gilt für das eGovernment, hier lassen sich die Prozes- schaftliche Entwicklung ihres Unternehmens. se der öffentlichen Verwaltung extrem entbürokratisieren und Thomas Sattelberger: Das ist leider richtig. Aber zunächst beschleunigen. In der Gesundheitsbranche herrscht noch gro- möchte ich Ihnen ein Kompliment zu ihrer Standortpolitik ße Skepsis gegenüber digitalen Technologien. Aber vor allem machen. Die IHK zu Coburg schafft es gegen den bayerischen hier schlummern jede Menge ungehobene Geschäftsmodel- Trend, die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen. Zudem liegt le mit enormem Einsparpotenzial für unsere Volkswirtschaft. die Durchfallerquote auf einem äußerst niedrigen Niveau. Bei- Embedded Software und Preventive Maintenance im Maschi- des spricht deutlich für den guten Ruf der Ausbildung und nen- und Anlagenbau werden uns helfen, auf immer mehr Ar- hohe Ausbildungsqualität. beits- und Wartungsschritte verzichten zu können. Die Chancen sind zahlreich. Risiken geht man vor allem ein, wenn man sie Welche Gefahren birgt die fortschreitende Fachkräf- nicht ergreift. telücke? Sattelberger: Bei wachsender Kundennachfrage und gleich- Wie muss sich unser Bildungssystem auf die Digitalisie- zeitig wachsender Fachkräftelücke steigen die Umsatzverlus- rung einstellen? te. Dieses Risiko lässt sich bei wichtigen Spezialistentätigkeiten Sattelberger: Ein Pflichtfach Informatik reicht nicht. Die durch Automatisierung absehbar nicht eingrenzen. Dies gilt vor Arbeit mit digitalen Medien muss den Fächerkanon durch- allem für die MINT-Berufe. In den bestehenden Märkten haben dringen – als vierte Kulturtechnik neben Rechnen, Schreiben, Sie so kurzfristige Wachstumshemmnisse, in neuen Märkten Lesen. Kommunikativ Schritt halten zu können wird in Zu- – vor allem durch Informatikermangel – bereits Risiken bei der kunft genau so wichtig sein wie klassisches Fachwissen. Dies Markterschließung. Einmal abgesehen von Industrie und Pro- müssen Lehrkräfte künftig souverän vermitteln können; da- duktion: Mir macht Sorge, dass sich angesichts einer alternden für benötigen sie Ausbildung. Ziel ist die Smart School, an der Gesellschaft noch viel zu wenige Menschen für Pflegeberufe Schüler individualisiert lernen und Schüler und Lehrer mitein- entscheiden. Hier brauchen wir mehr Anreize. ander und untereinander fächerübergreifend kommunizieren. Frontalunterricht und übrigens auch frontales Führen in den Wie sollte die Wirtschaft reagieren? Unternehmen haben abgewirtschaftet. Sattelberger: Auch hier zeigen Sie in Coburg, wie es geht: *Dr. rer. pol. h. c. Thomas Sattelberger – früherer Personalvorstand der Deut- Ich denke an Ihre Initiative, Studienabbrechern eine Brücke in schen Telekom AG und der Continental AG sowie Vorstandsmitglied bei Luft- die Berufsausbildung zu bauen. Und auch Ihr praxisorientier- hansa Passage – ist Sprecher Nationales MINT Forum, Beiratsmitglied Innere tes Projekt 1+3 zur Integration junger Ausländer in die Berufs- Führung der Bundeswehr, Beiratsvorsitzender Deutschlandstipendium und Aufsichtsratsmitglied GALERIA Kaufhof GmbH ausbildung gefällt mir sehr gut – vor allem, da es Sprachkurse nicht vor, sondern während der Ausbildungsphase anbietet. Kontakt Björn Cukrowski, Tel.: 09561 7426-27 Was können einzelne Unternehmen tun? E-Mail: bjoern.cukrowski@coburg.ihk.de Sattelberger: Wer die besten Fachkräfte von außen will, sollte in gemeinsames Marketing investieren, in dem sich Stadt, Re- Unsere Wirtschaft 12/2016
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