Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...

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FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V.

                                                   as                      2
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i m   Z e i c h e n    d e r   M u s c h e l

Jakobus in Franken S. 25

       400. Todestag Julius Echter S. 61

                               Jakobus im Wandel          S. 37

 Nr. 104 • Juli 2017                       ISSN 2194-7600
Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...
Zeitschrift der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft e.V.
                      gegründet 1988 - Elias-Valiña-Preis 2010

Inhalt
Grußwort des Präsidenten                                              3
Termine                                                               4-7
Pilgerstammtisch                                                      5
Pilgersegen                                                           6
Zum Nach-Denken                                                       8
Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung - Klausur                     10 - 12
Pilgerstimmen                                                         17, 20
Jakobusverehrung                                                      18,
Pilgerwelt - Santiago de Compostela                                   22, 24
Jakobus in Franken                                                    25 - 36
Jakobus im Wandel                                                     37 - 60
Büchertisch                                                           61 - 64
Angekommen in ...                                                     66
Pilgerwege                                                            15
Jakobus-Bruderschaft Bamberg                                          64
Auf Jakobs Spuren in der Diözesanbibliothek Würzburg                  66
EinBlick in Zeitschriften                                             67
Impressum                                                             68

Zum Titelbild des Jahres 2017
Der Pilger mit dem Titel “Im Aufbruch” steht seit 2007 am Seiteneingang der Pfarrkirche St.
Jakobus in Miltenberg am Main. Bert Gerresheim (*1935 Düsseldorf) hat die Bronzeskulptur
geschaffen. Bis 1970 war Bert Gerresheim fast ausschließlich zeichnerisch tätig, dann wandte
er sich zusätzlich der Bronzeplastik zu. Seit 1981 überwiegt die bildhauerische Tätigkeit. Für
viele Kirchen hat er Werke geschaffen. “Gerresheim legt mit einer Art sechsten Sinn das
Nichtsichtbare bloß. Nicht nur dieses einen Menschen, den seine Arbeit porträtiert, sondern
des Menschen im Allgemeinen. Er bringt den Betrachter dazu, sich selbst Fragen zu stellen.
Existenzielle Fragen: Wer bin ich? Was ist es, das mich ausmacht? Ob er Antworten findet, ist
zweitrangig. Viel wichtiger ist es, diese Fragen, dieses In-sich-hineinhören überhaupt zuzulas-

                                1.296
sen. Dann führen die Büsten und Bilder geradewegs zum innersten Kern dieser Reise ins ei-
gene irrationale Da-sein.” (Quelle: NGZ) Die Skulptur “Im Aufbruch” wurde in fünf
Exemplaren gegossen.                                                    Foto: Manfred Zentgraf

                   Tage waren es am 15. Juni 2017 bis zum nächsten
                        Heiligen Compostelanischen Jahr 2021!

   unterwegs                                    2                  nr. 104 Juli 2017
Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...
Grußwort des Präsidenten
                                                             Viele kleinteilige Handarbeit entfällt nun. Wir dan-
                                                             ken allen, die zum Erfolg dieses Programmes bei-
                                                             getragen haben. Wir danken allen, die mit großer
                                                             Geduld die Unzulänglichkeiten des Bestellshops
                        Ulm, 2. Juni 2017                    ausgehalten haben.
                                                             Ich will nicht verschweigen, dass das Thema für
Liebe Mitglieder und Freunde der Jakobuswege!                unsere Gesellschaft noch nicht ganz ausgestanden
                                                             ist. Das Präsidium ist der Auffassung, dass es nicht
Diese gute und wichtige Nachricht will Ihnen heute           sein kann, dass wir den Auftrag an den vormaligen
gleich zu Anfang schreiben: Seit dem 1. Juni 2017            Provider komplett bezahlen und dieser innerhalb
funktioniert der Zahlungsvorgang beim Bestellen              fast eines ganzen Jahres nicht in der Lage war, die
der Pilgerausweise auf unserer Homepage! End-                Mängel zu beseitigen. Dazu musste von allen Be-
lich! Wenn ich so euphorisch schreibe, dann hat              teiligten unserer Gesellschaft zusätzliche Zeit, auch
dies seinen Grund: Ich darf in Erinnerung rufen,             im Ehrenamt, aufgebracht werden. Ganz zu
dass wir unseren sog. Bestellshop deswegen instal-           schweigen von den nicht ausgeführten Bestellun-
liert haben, weil beim bisherigen System die ausge-          gen, den verärgerten Pilgern, den entgangenen Ein-
stellten Pilgerausweise erst nach der Auslieferung           nahmen und Spenden. Wir haben uns lange
bezahlt wurden, wir hatten keine effektive Kon-              dagegen gewehrt, doch wir haben uns entschlossen
trolle über den Zahlungseingang. Und wir mussten             mit einer, auf das Internet spezialisierten Anwalts-
feststellen, dass bei ca. 7.000 Pilgerausweisen ca.          kanzlei in Würzburg diese Sache juristisch anzuge-
1.000 St. nicht bezahlt wurden. Das konnten und              hen.
wollten wir nicht länger tolerieren. Um die sat-             Ich danke für das Verständnis, wenn dieses Thema
zungsgemäßen Aufgaben zu erfüllen, brauchen wir              fast ausschließlich das heutige Grußwort zum In-
zu den Mitgliedsbeiträgen auch die Geldrückflüsse            halt hat. Doch es hat uns wirklich beschäftigt. Wir
aus den Pilgerausweisen. Bis es endlich so weit ist,         sind davon überzeugt, dass wir nun wieder zu dem
war es ein Weg über zweieinhalb Jahre. Wir wech-             Standard zurückfinden, den die Pilger von uns ge-
selten zu einem anderen Provider, weil gleichzeitig          wohnt waren und der unsere Stärke ist, nämlich in
auch die Homepage erneuert werden musste und                 kurzer Zeit und zuverlässig den beantragten Pilger-
eben der „Bestellshop“ für das einzige Produkt               ausweis zu erhalten.
„Pilgerausweis“ entwickelt werden musste. Zum                Schließlich war unsere Gesellschaft wieder am
15. Dezember 2015 sollte die Bestellung freige-              Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin
schaltet werden. Es zeigten sich etliche notwendige          präsent, zusammen mit weiteren Jakobusgesell-
Nachbesserungen; damit begann jedoch, wie sich               schaften in einem Gemeinschaftsstand.
herausstellen sollte, ein sehr unerfreulicher Prozess.       Eine Arbeitsgruppe bereitet unser 30- jähriges
Denn dem Provider ist es im Verlaufe des Jahres              Gründungsfest für den November 2018 vor.
2016 nicht gelungen, diese Mängel zu beseitigen.             Einen Kurzbericht von unserer Klausur lesen Sie
So mussten wir im Herbst 2016 erneut den Provi-              auf Seite 11.
der wechseln. Die letzte Verzögerung ergab sich              Der Frühling ist nun mit Macht ins Land gezogen,
dann aus dem Bezahlsystem PayPal. Doch auch                  sommerliche Temperaturen erfreuen uns an diesen
das ist nun behoben: die Pilgerausweise werden               Pfingsttagen, freuen wir uns ebenso an der blühen-
nur noch gegen Vorkasse abgegeben, die Besteller             den Natur. Ich wünsche allen, die als Pilger sich
kann mit Lastschrift oder Kreditkarte bezahlen, es           aufmachen und unterwegs sind, erlebnisreiche und
wird automatisch die Nummer des Pilgerausweises              begleitete Stunden, ein gutes An- und Heimkom-
erzeugt, die Adressdaten sowohl an das Büro, als             men mit der Begleitung unseres Pilgerapostels und
auch an unsere ehrenamtlichen Pilgerausweisaus-              dem Segen unseres Herrn Jesus Christus, e ultreia!
steller weitergegeben. Diese drucken ein Etikett mit
den Daten aus und kleben es in den Pilgerausweis.                                                Joachim Rühl

   unterwegs                                             3                          nr. 104 juli 2017
Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...
Termine
Pilgersegen in Nürnberg. In der Ev.-Luth.              Nürnberg.
Kirche St. Jakob, Jakobsplatz 1, können Pilger         Das Pilgerzentrum
jeden 1. Mittwoch im Monat im Frühgottes-             St. Jakob ist die
dienst um 6:30 Uhr persönlich gesegnet wer-            Kontaktstelle für
den. Anmeldung ist nicht erforderlich.                 Pilger in Nürnberg
Pilger oder Pilgergruppen, die mit dem Reise-          und darüber hi-
segen ihren Pilgerweg in Nürnberg beginnen            naus!
wollen, wenden sich bitte an das                       Erweiterte
Pilgerzentrum St. Jakob.                               Öffnungszeiten:
Jakobsplatz 1                                          Dienstag + Freitag von 11.00 bis 18.00 Uhr
90402 Nürnberg                                         Samstag von 9.00 bis 12.00 Uhr
Telefon: 0911 – 47877225                               Persönliche Beratung, Flyer und Broschüren zu
Email: pilgern@jakobskirche-nuernberg.de               vielen Jakobswegen, Tipps aus erster Hand. In
                                                       der gut ausgestatteten Bibliothek besteht die
           Aschaffenburg                               Möglichkeit, sich selbst zu informieren und
  Pilgertermine am Untermain 2017                      einzulesen. Natürlich ist der offizielle Pilger-
Pilger-Treffen normalerweise am 3. Samstag             pass (Dank an die Fränkische Jakobusgesell-
um 18 Uhr, wechselnd in St. Laurentius,                schaft in Würzburg) und die Muschel bei uns
Kirchstr. 16, 63741 Aschaffenburg-Leider und           zu haben.
St. Kilian, Kilianstr. 1, 63741 Aschaffenburg-         Zu haben sind auch Pilgerbier, Pilgerwein, ein
Nilkheim.                                              gutes Wort für unterwegs, Pins oder Engel für
Tel.: Dekan Wolfgang Kempf (0 60 21) 8 87 33           die Hosentasche. Kommen Sie doch vorbei!
                                                       Pilgerzentrum St. Jakob, Jakobsplatz 1
Als Einstieg zu den Begegnungen gibt Peter             90402 Nürnberg - T: 0 911 – 47 87 72 25
Spielmann für 5-10 min einen gedanklichen              mail:  und die neue homepage:
15.7.      St. Laurentius - Helmut Stowasser:          http://jakobskirche-nuernberg.de/pilgern/
Pilgerfahrt nach Bamberg
Im August kein Treffen                                 Das Pilgerzentrum St. Jakob empfiehlt auf einer
16.9.      St. Kilian - Claudia und Frank Böhm:        Liste Herbergen in Stadt und Stadtteilen, die
Jakobusweg Odenwald-Heidelberg                         Pilgern mit Pilgerausweis reduzierte/rabattierte
21.10.     St. Kilian - Fam. Dr. Rauscher: Fort-       Preise anbieten. Rechtzeitiger Kontakt emp-
setzung der Via Lemovicensis                           fohlen. Tipps für empfehlenswerte Herbergen,
18.11.     St. Kilian - Siegfried Becker: Auf          Lob und Kritik, sind willkommen.
dem südlichen Pfalzweg                                 Das Pilgerbüro sucht noch ehrenamtliche
16.12.     St. Kilian - Jahresbilanz 2017 mit          Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Liebe
Helmut Stowasser                                       zum Pilgern, die das Pilgerbüro offen hal-
                                                       ten. Das Pilgerbüro informiert und berät an-
Info:Peter Spielmann                                   gehende Pilger zur Pilgerschaft und über die
Tel.: 06028/6037                                       Wege. Kontakt: siehe oben Tel. und mail.
mail: peters.aschaff@gmx.de                            Pilgerstammtisch Heilbronn am Neckar.
                                                       Unregelmäßiger Pilgertreff nach Absprache.
     Pilger-Seminare für Anfänger                      Info: Gerhard Mössner, email
              mit Raimund Joos                         .

Cursillo – Haus Oberdischingen bei Ulm                 Pilgertreff Kaisheim (Donau Ries)
27.10. bis 29.10.2017                                  18. August 2017 - 19:00 im Gasthof “Hofwirt”
                                                       Info Brigitte Tanneberger T: 0 90 99 581

   unterwegs                                       4                        nr. 104 juli 2017
Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...
Pilgerstammtisch                                                                             Termine
Volkach Gasthof “Rose” am Oberen Markt                        16. April 2017 - 16. April 2018 Jubileo de
16 - 18 Uhr: jeweils erster Freitag im Monat: 7. Juli/        la Santa Cruz in Toribio/Cantabria
4. Aug./ 1. Sept./ 6. Okt. 2017                               Siehe dazu “unterwegs” nr. 101, S. 45/46
Hallerndorf-Schlammersdorf     (bei
Forchheim) Brauereigasthof Witzgall                           23. Juli 2017 Weltpilgertag - Termine
neben der Kirche, jeweils erster Samstag im Monat             
um 16 Uhr; 19 Uhr Vorabendmesse mit Pilgersegen;
                                                              18. November 2017 - Jahrestreffen von
5. 8./ 2. 9./ 7. 10. 2017. Info: Sawinsky 09190 1461
                                                              Pilgerausweis-Ausstellern und Pilgerbera-
- mobil 0172-8066938
                                                              tern in Würzburg
Nürnberg Gasthaus „Steichele“ Knorr-
straße 4 (unweit St. Jakob) ab 18 Uhr jeweils                 Fr. 9. - So. 11. März 2018 Jahrestagung
erster Mittwoch im Monat: 5. 7./ 2. 8. / 6. 9. 4.             und Mitgliederversammlung auf dem
10. 2017 - Vorher um 17:30 Uhr ist in der Krypta              Volkersberg bei Bad Brückenau
in St. Elisabeth (Kuppelbau gegenüber St. Jakob)
eine Andacht. Bitte anmelden bei Paul Diemer:                 So. 18. November 2018 30-jähriges Jubi-
 oder                  läum unserer Gesellschaft in Würzburg
Telefon 0911 - 74 27 009.                                     Dom und Burkardushaus
Bayreuth Glenk-Biergarten Eichelweg
jeweils erster Freitag im Monat 18 - 21 Uhr:
                                                             Coswig
 7. Juli/ 4. Aug./ 1. Sept./ 6. Okt. 2017.
                                                             Pilgertreff im Evang.-Luth. Gemeindehaus,
Regensburg im „Spitalgarten“ ab 18:30
                                                             Ravensburger Platz 6 in 01640 Coswig:
Uhr am letzten Mittwoch des Monats: Un-
                                                             Termine: 2. September (gemeinsame Pilger-
terhaltung, Bilder, Vorträge und interessante
                                                             wanderung), 9. November - jeweils 19.30
Neuerungen z.B. von der “Fränkischen St.                     Uhr.
Jakobus-Gesellschaft“ erfahren. Pilgerpässe                  Ansprechpartner: Hanna & Matthias Hartig,
können ausgefertigt und bestellt werden. Infor-              mail: 
mationen bei Wolfgang Mortensen, Regenstauf,
T.: 0175 416 1037                                            Pilgerstammtisch Heilsbronn
Landshut. jeweils 3.Freitag im 1. Monat                      Die Pilgertreffen finden in der Regel am ers-
des Quartals: 21. Juli / 20. Okt. 2017.                      ten Mittwoch im mittleren Monat des Viertel-
19:30 Gasthaus Freischütz, Neustadt 446.                     jahrs statt.
Info:                               Termine 2017:
München. Jeden 3. Dienstag im Monat:                         Mittwoch 2. August 2017
“Schinkenpeter”, Perlacherstr. 53/55 (U2                     Mittwoch, 8. November 2017
Untersbergstr./ Bus 54 Valeppstr.) 20.                       jeweils im Bürgertreff Heilsbronn,
Juni/ 18. Juli/ 15. Aug./ 19. Sept. 2017.                    Hauptstraße 11, 91560 Heilsbronn.
Info:Barbara Massion, Tel. 089 / 43 93 183                   Info: Herbert Kempf, Tel. 09872 - 5925
oder E-Mail: .                     Mail: herbert@kempf-heilsbronn.de
Fulda-Neuenberg. Gaststätte “Dreilin-
den”, Neuenberger Str. 37 An jedem ers-
ten Freitag im Quartal Pilgertreff: 7. Juli/ 6.
Okt. 2017 Kontakt: E. Reitz 0 661 74332
Rottweil Regionaler Pilgerstammtisch
Gaststätte „Zur Hochbrücke“, Hochbrücktorstr.
32 Info: P. Müller 

   unterwegs                                             5                       nr. 104 juli 2017
Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...
Pilgersegen
Würzburg. An jedem 2. Samstag im Monat Vorabendmesse mit Pilgersegen um 17:30 Uhr
in der Kirche der Theresienklinik, Domerschulstr. 1-3 (nur wenige Meter von Dom und Pa-
radeplatz entfernt - Parkmöglichkeit). - Für Gruppen, die in Würzburg aufbrechen wollen, bi-
etet das Schottenkloster nach Absprache eine Feier an. >www.schottenanger.de<
Ochsenfurt. St. Andreas So. nach der Messe 18 Uhr. Anmeldung: T: 09331 8025080.
Aschaffenburg-Leider, St. Laurentius im Wechsel mit Nilkheim, St. Kilian. Pil-
gergottesdienst jeweils am 3. Sa. im Monat - Näheres siehe S. 4.
Miltenberg. In der Pfarrkirche St. Jakobus wird auf Anfrage nach den Gottesdiensten in
der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung Pfarramt Tel.
09371 2330.
Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft im
Rahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa. 18.30 Uhr, So. 9.00 und 10.30 Uhr - den
Pilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Übernachtung (ohne
Dusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle, Tel. 08331 2842 Fax: 929200 oder E-Mail
>pg.benningen@bistum-augsburg.de<
Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vor-
abendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine auf Seite 5.
Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So.
9.30, Di. und Fr. 18.30 und Mi. 15 Uhr die Möglichkeit, den Pilgersegen zu empfangen. Bitte
vorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel.: 0761 270-3401(d) und 2024262 (p) oder
E-Mail >pater.norbert@uniklinik-freiburg.de<
Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessen
Seminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarckplatz 2 oder
über die Telefon-Nr. 0941 58516-0. - In der Schottenkirche St. Jakob ist am Sonntag 9 Uhr
Eucharistiefeier.
Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel.06643
234. E-Mail >pfarrbuero@st-jakobus-herbstein.net<
Marburg. Die kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12,
35043 Marburg-Schröck bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Absprache an.
Tel.: 06424 92230, E-Mail: >buero@pfarrei-schroeck.de<
Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, 48149
Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin vereinbaren: 0251 9276-122. E-Mail:
>erich.purk@kapuziner.org<
Augsburg. In St. Jakob, Jakobsplatz, Pfr. Friedrich Benning: T: 0821 551244 - In der Pfar-
rkirche St. Max, Franziskanergasse 8, bitte telefonisch erfragen: Tel. 0821 3432230.
Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St. Magnusstr. 2, 28217 Bremen, wird im
Gottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner.
Tel.: 0421 38 36 38 - E-Mail: >pfarramt@st-marien.de<
Rothenburg o.T. St. Jakob. Pilgerpfarrer Oliver Gußmann bietet einen Pilgersegen an.
Tel. 09861-7006-25 oder Mail: >gaestepfarrer@rothenburgtauber-evangelisch.de<
Nürnberg St. Jakob Jakobsplatz 1: Jeden 1. Mi im Monat im Frühgottesdienst 6:30 - weit-
ere Infos siehe S. 4
++ Gemeinden, die Pilgersegen anbieten, teilen ihre Zeiten der Redaktion mit. Viele Pilger freuen sich. ++

    unterwegs                                         6                    nr. 104 Juli 2017
Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...
Termine
Pilgern im Frankenland                                Pilgertouren 2017:

09.07.2017 Rothenburg o.T. – Richtung                 16.07.2017 „Zurück zu den Quellen“; Tau-
Schrozberg; VHS Rothenburg o.T.                       berquelle – Wettringen (Nachmittag)
Information - Faltblatt - Anmeldung:                  29. 07. – 04.08.2017 Rothenburg o.T. – Bö-
EBW Rothenburg o.T. - Maria Rummel                    bingen; mit Hans Seemüller
Gartenstr. 8, 91635 Windelsbach                       30.09. – 03.10.2017 Kalbensteinberg – Oet-
Tel. 09867 / 724                                      tingen; mit Oliver Gußmann
ebw@rothenburgtauber-evangelisch.de                   14. – 18.10.2017 Böbingen – Ulm; mit Rudi
                                                      Vizethum
Eschlkam.                                             01.; 08. + 15.012.2017 „Pilgern statt Shop-
Deutsch-Tschechische Jakobustage vom 21.              pen“, Rund um Rothenburg o.T. (Nachmittag)
bis 23. Juli 2017 unter der Schirmherrschaft          Infos und Flyer bei EBW Rothenburg o.T.
der Bischöfe Tomas Holub, Pilsen, und Dr.             Maria Rummel,
Rudolf Voderholzer, Regensburg.                       Gartenstr. 8, 91635 Windelsbach, T: 09867/724
Info und Anmeldung:                                   
Markt Eschlkam - Tel. 09948 — 940815
;

                                                      Kaisheim.
Katholische Erwachsenenbildung im Land-               Nächster Pilgertreff am 18.08.17 - 19:00 Uhr
kreis Cham e.V. - Tel. 0 99 71 – 71 38                im Gasthof zum Hofwirt.
;                             Info: Brigitte Tanneberger, Tel.: 09099/581
                                     Bernhardiring 49, 86687 Kaisheim

         Gegen den Rückschritt gibt es nur ein Mittel:
             immer wieder von vorn anfangen.
                                                                              Teresa von Avila
Erfurt.
“Auf der Suche nach dem Glück: Pilger einst und jetzt”
Ausstellung im Museum für Thüringer Volkskunde, Juri-Gagarin-Ring 140a, 99084 Er-
furt 19.05.2017 – 31.12.2017
Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" brachte in Deutschland das Pilgern unüberhörbar ins Ge-
spräch. Doch schon seit den 1990er Jahren steigt die Zahl der Pilger an. Pilger-Erfahrung zu haben,
das gehört mittlerweile schon fast zum guten Ton – wieder einmal, denn Pilgern hat Tradition...
Mehr unter 

            Bestandsaufnahme - Bestandsaufnahme - Bestandsaufnahme
An den Jakobswegen unserer Gesellschaft, wie an anderen Jakobswegen auch, haben immer
wieder Pilger und Anwohner eine Idee, um den Weg hervorzuheben, ihn auszuzeichnen und zu
schmücken. Das kann eine Kapelle, eine Statue, ein Bildstock, ein Brunnen, eine Tafel mit
einem Sinnspruch sein. Gelegentlich kommt eine Information darüber an die Redaktion von
“unterwegs”. Das Präsidium hat auf seiner Klausur beschlossen solche Initiativen an unseren
Wegen zu sammeln. Bitte melden Sie, mit Foto (digital), solche Initiativen mit folgenden Anga-
ben: Art des Objektes, Weg, Standort, Stifter mit Adresse per mail an die Redaktion 

   unterwegs                                      7                      nr. 104 juli 2017
Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...
Zum Nach-Denken

Jakobus der Ältere steht seit 1963 im Vorraum und Pilgerzentrum der Jakobskirche Nürnberg, nach deren
Wiederaufbau. Zuvor stand er zusammen mit einer Petrusfigur aus der gleichen Nürnberger Werkstatt (15. Jh.) im
Ostchor der Kirche. Bodenständig, ein bißchen untersetzt, trägt er schlichte Wanderkleidung, Umhängetasche,
feste Stiefel. Derbe Übermalungen aus den 1930er-Jahren sind dezenten Farben gewichen. Am Gürtel hängt die
Wasserflasche und ein Krummdolch. In der rechten Hand hält er eine große goldene Muschel. DieKrempe seines
breitrandigen Hutes schmückt eine kleinere Muschel. Die abgebrochene linke Hand wurde nicht ergänzt.

     unterwegs                                          8                    nr. 104 Juli 2017
Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...
Zum Nach-Denken

              Ultreia! Auf zu neuen Zielen!
Verschiedene Jakobswege treffen sich hier am
Jakobswegeknotenpunkt in der Jakobskirche in Nürnberg
und teilen sich wieder, um auf unterschiedlichen
Wegstrecken ein gemeinsames Ziel zu erreichen:
Santiago de Compostela.
Wie dort empfängt auch hier der heilige Apostel Jakobus
die Pilger, die Muschel in der Hand und den Blick unbeirrt
in die Ferne gerichtet, so als ob er uns zeigen wollte, wohin
uns der Weg führen soll. Er ist den Weg gegangen, den
Jesus Christus ihm aufgetragen hat: „Gehet hin in alle Welt
und verkündet das Evangelium!“
Was können wir für unseren Lebensweg mitnehmen, wenn
wir vor ihm stehen und seinem klaren Blick folgen?
Stimmt unsere Richtung noch, haben wir unser Ziel noch
im Blick oder sind wir aus welchen Gründen auch immer
von unserem Weg abgekommen?
Sein linker Arm ist im Lauf der Zeiten abgebrochen,
verschwunden. Hat seine linke Hand den Stab oder das
Evangelienbuch gehalten, oder hat er mit seiner Hand die
Richtung angezeigt, die uns auf unserem Lebensweg
Orientierung sein kann? Fragen über Fragen! Aber in der
Betrachtung seiner Person als Hüter und Patron der
Jakobskirche finden wir Pilger Ruhe, Kraft und Motivation,
unsere Ziele neu zu überdenken und wenn nötig, einen
anderen Weg einzuschlagen. Mit seiner Hilfe - buen
camino e ultreïa!
                                       Heribert Heisele, Hallerndorf
                                            Foto: Manfred Zentgraf

  unterwegs                    9            nr. 104 juli 2017
Unterwegs - Jakobus in Franken S. 25 400. Todestag Julius Echter S. 61 - FRÄNKISCHE ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT WÜRZBURG E.V - Fränkische St ...
Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung Rothenburg
Rothenburg. Am Ende der Jahrestagung haben knapp die Hälfte der fast 90 Teilnehmer ihre
Meinung zur Tagung auf einem Fragebogen geäußert. Knapp 80% waren sehr zufrieden mit der
Organisation der Tagung und mit dem Tagungshaus und der Küche. Weitere 15% waren zufrie-
den. Lob an den Vorstand! Lob an die Küche! hatten Teilnehmer extra auf dem Fragebogen ver-
merkt.
Diese Bewertung wurde nur noch von der Wanderung übertroffen. Hier waren knapp 90% sehr
zufrieden, 13% zufrieden.
Bei den Vorträgen war naturgemäß die Bandbreite größer. Nicht jeder hat an einem Thema das
gleiche Interesse. So wurden die Erwartungen unterschiedlich erfüllt. Die Bewertung von Inhalt
und Länge reichte über die ganze Skala von 1 bis 5. Dabei die Werte bei “Ich stimme voll zu”
bei 35 - 70%, “ich stimme zu” bei 25 - 45%. Bei den Spirituellen Impulsen war es in etwa ähn-
lich. Der Ökumenische Gottesdienst kam unter “voller Zustimmung” und “Zustimmung” auf
95%, wobei für etwa 20% die Länge ein Problem war. Inhalt und Predigt wurden auch in den
Bemerkungen sehr gelobt; die Predigt sollte im “unterwegs” abgedruckt werden.
Was in den Bemerkungen immer wieder als wesentlich für die Jahrestagung genannt wurde,
sind die Begegnungen und Gespräche, Büchertisch, Informationen und natürlich der Pilgerhock.
Auch die musikalische Überraschung wurde mit Lob bedacht.
Die Aufteilung der Rechenschaftsberichte bei der Mitgliederversammlung kam ebenfalls gut an.
“So weiter machen! ganz herzlichen Dank dem Vorstand und den Organisatoren!” hieß es.

“Unterwegs sein und im Gespräch sein” ist für die meisten Teilnehmer das Wichtigste bei den
Jahrestagungen. Das Foto von der Wanderung mit Oliver Gußmann mag daran erinnern.
Das wurde auch in den Wünschen für die nächste Jahreshauptversammlung deutlich: Ge-
sprächskreise zu den Vorträgen, Erlebnisberichte, Wegerfahrungen, Wanderung, Mehr singen
standen auf der Wunschliste.

   unterwegs                                   10                  nr. 104 Juli 2017
Aus unserer Gesellschaft
Werneck.
Vom 31. März zum 1. April traf sich das Präsidium zur jährlichen Klausur. Nach der Begrüßung
und Eröffnung mit einem Freidensgebet durch Joachim Rühl trug Valentine Lehrmann einige
Kernpunkte zur Entwicklung der Arbeit im Präsidum vor.
a) Anfangs wurde in der Gesellschaft alles ehrenamtlich gemacht.
b) Im zweiten Schritt wurden Arbeiten verteilt:
          Pilgerberater,       Pilgerausweis-Aussteller        zwei Angestellte im Büro
          Verantwortung liegt bei Präsidium: Präsident, Vizepräsidentin, Schatzmeisterin
c) Wichtig sind klare Strukturen, auf die man sich verlassen kann:
          Wer macht was? Wer ist verantwortlich für was?

Die Befragung bei der Jahreshauptversammlung in Rothenburg brachte interessante Einblicke.
Siehe dazu Seite 10.
Joachim Rühl gab Rückblicke auf die Regionalmesse Heidenheim und die Umweltmesse in
Landshut. In Heidenheim waren neben Joachim und Gila Rühl auch Erich und Margot Baierl,
sowie Sekretär Michael Weilnhammer am Stand unserer Gesellschaft. Auskünfte, Informationen
und Flyer waren gefragt, besonders auch zum Weg Nürnberg - Ulm - Konstanz, dem sog. “Flei-
scherweg”. Auch zu Gespräche mit Pilgern kam es.
Auf der Umweltmesse in Landshut hatte unser Mitglied Alexander Bürger ein umfangreiches Pro-
gramm zu Pilgerthemen auf die Beine gestellt. Zahlreiche Mitglieder aus dem bayerischen Raum
waren dabei präsent. In den Gesprächen zeigte sich, daß Lehrer gesucht sind, die mit Schulklassen
auf Pilgerwegen gehen.

Joachim Rühl berichtete auch aus Regensburg:
Das 10. spanische Kulturfestival CinEScultura findet 2017 statt. Es sind Filmwochen zu spa-
nisch-sprachigen Ländern und zu Jakobswegen. Im umfangreichen Programmheft beteiligt sich
wieder unsere Gesellschaft mit einer Anzeige. Die Kosten von 300 € wurden einstimmig gebilligt.
Im Priesterseminar St. Wolfgang im ehemaligen Schottenkloster unmittelbar neben der Kirche St.
Jakob könnte eine Pilgerherberge entstehen. Regens Msgr. Martin Priller ist offen für Pilger. Vor
allem tschechische Pilger bitten oft um Unterkunft.
Bei den deutsch-tschechischen Pilgertagen vom 21. bis 23. Juli 2017 haben die Bischöfe von Pil-
sen, Tomas Holub, und Regensburg, Dr. Rudolf Voderholzer, die Schirmherrschaft übernommen.

Das Jahrestagung 2018 war natürlich Thema der Klausur. Sekretär Michael Weilnhammer berich-
tet: das Haus am Volkersberg ist gebucht. Auch das Thema der Tagung kristallisiert sich langsam:
Pilgerherbergen an unseren Wegen - Altstraßen - und länderübergreifend Jakobswege als Friedens-
wege in Europa oder “Jakobswege als Klammer Europas”. Eine Wanderung im Saaletal nach Bad
Kissingen ist vorgesehen. Natürlich sollen auch Haus und neu renovierte Wallfahrtskirche vorge-
stellt werden.
2018 ist auch ein Jahr der Neuwahlen. Vizepräsidentin Valentine Lehrmann wird nicht mehr kan-
didieren. Joachim Rühl wird noch ein Jahr zur Verfügung stehen. Kandidatensuche steht also auf
dem Programm. Vorschläge aus den Reihen der Mitglieder sind hochwillkommen.

Ein Vorschlag, unsere Gesellschaft möge Pilgerausweise für die Via Francigena, für Rom- und
Jerusalempilger ausgeben, fand keine Zustimmung. Für die Via Francigena gibt es einen eigenen
Verein “Via Francigena”, der die Ausweise ausgibt (mail ). Für
Rom- und Jerusalempilger hat die St. Jakobusbruderschaft Trier je eigene Ausweise parat
( - Postadresse: St. Jakobusbruderschaft Trier – Krahnenufer 19 – 54290 Trier).

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Aus unserer Gesellschaft
Der jährliche Termin für Pilgerausweis-Aussteller und Pilgerberater wird zusammengelegt. Dabei
geht es vor allem um den Dank für die Aussteller und Berater. Neuigkeiten werden ausgetauscht,
ein Buffet und die Jahresgaben wird es geben. Vorgesehener Termin ist der 18. November 2017.

Das 30-jährige Jubiläum unserer Gesellschaft am 18. November 2018 wurde besprochen. Man-
ches steht schon, wie der Festgottesdienst mit Weihbischof Ulrich Boom im Dom oder der Festakt
im Burkardushaus. Auch die Zusage des Festredners Abt Notker Wolf liegt vor. Einladungen müs-
sen überlegt werden. Auch ein Vorabendprogramm für Gründungsmitglieder und auswärtige Gäste
wäre sinnvoll. Aus Galicien wäre möglicherweise kostenlos eine Fotoausstellung zu haben. Und ein
Pilgerwein ist auch Thema. Dazu gab es inzwischen Gespräche mit einem Weingut in Würzburg.
Bestell-Shop und HomePage waren ein größeres Thema. Der AK Internet braucht noch Zeit
zur weiteren Ausarbeitung der Inhalte. Erste Priorität hat die Erweiterung des Ausweisbe-
stellsystems. Ein Angebot der Fa. Novographen über 1700 € netto liegt vor, dem das Präsidium
zustimmte.
Für die Erweiterung der Funktionalität “Pilgerwege” auf der HomePage mit Einbindung von
Pilgerberichten und Pilgerherbergen liegt ebenfalls ein Angebot über 2560 € vor. Bei den Pilger-
herbergen sollen auch Kirchschletten (LEADER-Förderung) und das Käppelle in Würzburg
(ideelle Förderung) aufgeführt werden. Erwünscht auf HomePage ist auch eine eigene Spalte für
Pilgerwanderungen. Das erfordert aber noch Gespräche unseres Internet-Fachmannes Wolfgang
Greubel mit der Fa. Novographen. Dann erst kann der Auftrag erteilt werden.

Bei der Mitgliederverwaltung gibt es Defizite. Zu fragen ist, ob das CVS-System der Sparkasse,
das seit einigen Jahren von uns eingesetzt ist, noch auf aktuellem Stand ist. Die Verknüpfung mit
der Zahlung der Mitgliedsbeiträge läßt sehr zu wünschen übrig. Viele Mitglieder haben seit Jahren
ihre Beiträge nicht gezahlt, Adressänderungen wurden nicht mitgeteilt und folglich auch nicht ein-
gearbeitet. Da die Pilgerausweise jetzt mehr und mehr übers Internet laufen, kann die Mitglieder-
verwaltung, wie schon öfter angeregt, ins Büro verlegt werden. In diesem Zusammenhang ist die
Büro-Arbeit auch auf die nähere Zukunft hin zu bedenken und zu planen.

Weitere Punkte der Beratungen waren:
In Schwandorf will der Oberpfälzer Waldverein in einem LEADER-Projekt das Türmerhaus
umbauen zu einer Informationsstelle; dabei besteht die Möglichkeit eine kleine Pilgerherberge -
direkt am Oberpfälzer Jakobsweg - einzurichten. Unsere Gesellschaft und Jakobuswege e.V.
geben dazu eine Empfehlung ab. Auch soll die Möglichkeit einer Kooperationsvereinbarung er-
kundet werden.
Der Jakobsweg Schweinfurt - Würzburg leidet an einer sehr mangelhaften Markierung. In
Gadheim wäre auch eine Information sinnvoll, die den Fußpilger direkt nach Würzburg leidet,
den Radpilger über Veitshöchheim nach Würzburg. Hier, wie auch auf anderen Wegabschnitten,
wären Wegewarte sehr erwünscht.

Joachim Rühl gab schließlich noch einen Bericht von Jakobuswege e.V. Das angedachte
Transnationale Projekt wird es nicht geben, auch nicht ein Projekt mit Baden-Württemberg. Der
Verein konzentriert sich weiterhin auf die bayerischen Wege. Hier sind 17 neue LEADER-Grup-
pen entstanden. Und in Planung ist eine Pilger-App. Der Verein mußte auch umziehen. Die neue
Unterkunft ist in der Pilgerstelle des Bistums am Marktplatz 4 in Eichstätt.
Schließlich blieb nur noch die Festsetzung des nächsten Termins für die Präsidiumssitzung:
Freitag 30. Juni 2017 - 15 Uhr im Kilianeum Würzburg. Mit dem Dank für die konstruktive
Arbeit verabschiedete Präsident Rühl die Teilnehmer.

    unterwegs                                    12                   nr. 104 Juli 2017
Aus unserer Gesellschaft
                                       Tina und Manfred Hock waren bis zum 31.
                                       12. 2015 unsere Sekretäre. Die Mitgliederver-
                                       waltung führten sie bis vor wenigen Wochen
                                       weiter. Für beide Tätigkeiten, die sie über
                                       mehrere Jahre übernommen haben, danken
                                       wir ihnen für ihr Engagement. Denn sowohl
                                       die Sekretärs-, als auch die Aufgaben der
                                       Mitgliederverwaltung sind zeitaufwändig.
                                       Auf der Klausur haben wir die Neustrukturie-
                                       rung der Mitgliederverwaltung beschlossen.
                                       Wie es derzeit aussieht, ist es uns gelungen
                                       ein Mitglied für die Mitgliederverwaltung in
                                       Zusammenarbeit mit dem Büro zu gewinnen.

                                  Asturien

Tourismus Asturien nutzte die Eröffnung der Flugverbindung München – Asturias
(Nähe Avilés) durch die Gesellschaft Volotea um Multiplikatoren verschiedener Inte-
ressensgebiete zu einer Reise nach Asturien einzuladen. Vier verschiedene Programme
hatte Tourismus Asturien für die Zeit vom 26. - 30. Mai ausgearbeitet:
▶ Die Jakobswege durch Asturien, ▶ Asturien: Naturparadies – Kultur und Gastrono-
mie, ▶ Asturien: Natur – durch das Paradies wandern, ▶ Das Naturparadies auf Rädern.
Unter den 20 Teilnehmern bildeten wir – Prof. Klaus Herbers, Valentine Lehrmann,
meine Frau und ich - die Gruppe der Jakobusweg -Vertreter.
Ein ausführlicher Bericht folgt im nächsten Unterwegs.
Foto rechts: präromanische Kirche in Valdedios,
Foto links: auf dem camino primitivo mit: (v.l.n.r.) Gila Rühl (FSJG), Maria Jesú
(Tourismus Asturien), Klaus Herbers (DSJG), Valentine Lehrmann (FSJG) und Joa-
chim Rühl (FSJG).
                                                            Text und Fotos: Joachim Rühl

   unterwegs                              13                nr. 104 juli 2017
Aus unserer Gesellschaft

Thair Abud (zweiter von links)
besitzt wohl den längsten Pilgeraus-
weis von seinem Weg von Santiago
de Compostela nach Mekka.

                        “PILGERN UND WANDERN” in Landshut

Vom 24. - 26. März 2017 fand erstmals die Messe „Pilgern und Wandern“ im Rahmen der Um-
weltmesse Landshut statt. Das Konzept „Messe in der Messe“ wurde von den rund 35.000 Be-
suchern sehr positiv aufgenommen. Wohl kaum ein Messegast besuchte nicht auch die rund 30
Stände zum Thema „Pilgern und Wandern“.
Die Pilgervereine mussten bereits am ersten Messetag viel Nachschub an Flyern ordern. Vom
neuen Landshuter Höhenwanderweg, der künftig auch Jakobsweg sein wird, wurden über 4.600
Karten unter die Besucher gebracht. Besonders gefragt waren insbesondere die Prospekte der
Pilgerwege im bayerischen Raum (Ostbayerischer Jakobsweg, Südostbayerischer Jakobsweg,
Müchner Jakobsweg).Der „Landshuter Pilgerstammtisch“ konnte durch die Messe beim letzten
Treffen über 20 neue Mitglieder begrüßen.s
Vom umfangreichen Vortragprogramm ist wohl „Zu Fuß nach Mekka“ hervorzuheben. Der
deutsch-iraker Thair Abud pilgerte von Santiago de Compostela nach Mekka. Der teils lebens-
gefährliche Weg führte ihn auch über Qom im Iran, der Partnerstadt von Santiago de Compos-
tela. Vermutlich besitzt Thair Abud einen der längsten Pilgerausweise.
Die nächsten Messe „Pilgern und Wandern“ wird vom 09. - 11 März 2018 (leider zeitgleich mit
unserer Jahrestagung – aber es ging nicht anders) stattfinden. Schwerpunkt wird „Pilgern in der
Region“ und „Pilgern und Gesundheit“ sein.
                                                                Text und Fotos: Alexander Bürger

                                                                                   Ruth Amling,
                                                                                   Wolfgang
                                                                                   Schwenk (die
                                                                                   Vorsitzenden
                                                                                   der Jakobs-
                                                                                   freunde Pas-
                                                                                   sau) und
                                                                                   Joachim Rühl.

    unterwegs                                   14                  nr. 104 Juli 2017
Jakobswege
                        Informationen zum Portugiesischen Pilgerweg

Seit 2016 wird die portugiesische Pilgerpension Quinta da Leiras in Rubiães (zwischen Ponte de
Lima und Valença) von der Familie Heidi und Helmut Henningsen* geführt. Wegen der zuneh-
menden Beliebtheit dieses Weges von Porto nach Santiago und der damit verbundenen Informa-
tionsbedürfnisse stehen die deutschen Pilgerfreunde ihren Übernachtungsgästen täglich mit Rat
und Tat zur Seite. Beide sind die Wege bereits mehrmals gegangen, diese auch mit dem Rad ab-
gefahren und verfügen somit über ein breites Erfahrungspotenzial.
Auskünfte zu Streckenführungen, Quartieren, Ausrüstung, Reisezeiten, deren Besonderheiten
und vielem mehr würden sie gerne aufgrund ihrer Kenntnisse den interessierten Pilgern bereits
im Vorfeld einer Reise geben. Am häufigsten sind es Fragen nach empfehlenswerten Unterkünf-
ten, die in den beliebten Reisemonaten Mai und September leider rasch ausgebucht sind. Inte-
ressierte wenden sich dazu an die unten genannte Adresse.

Trotz aller vorab eingeholten Infos und einer durchgängig sicher markierten Wegführung ist ein
guter Reiseführer für den portugiesischen Pilgerweg unerlässlich. Im Trio der meist benutzten
Handbücher (John Brierley, Cordula Rabe, Raimund Joos) hat sich der letztgenannte Outdoor-
Führer schon aufgrund seiner jährlichen Neuauflagen bewährt und durchgesetzt.

Für jene, die auf der spanischen Hälfte des Camino noch einmal 2 Tage Stille und Alleinsein er-
leben und neben einsamen Bergwegen einen Abstecher an die galicischen Buchten machen
möchten, hält Helmut Henningsen als Autor eine sehr detaillierte Ausarbeitung der Alternativ-
Strecke von Pontevedra über Vilanova de Arousa nach Padron (Variante Espiritual) bereit.

Kontakt gerne per Email: pilgern@calma-reisen.de, auch +49 174 3239436 oder .

*Helmut Henningsen ist seit 1993 Mitglied unserer Gesellschaft und führte über 20 Jahre die kombinierten
Rad- und Wanderreisen von Calma-Reisen als Reiseveranstalter. Sein Wunsch ist es nun, das gesammelte
Wissen, speziell über den beliebten und lohnenden Caminho Português, mit anderen zu teilen.

                                      “La conchiglia e il bordone”
                                      “Die Muschel und der Pilgerstab”
                                     Die Jakobswege im mittelalter-
                                     lichen Apulien behandelt dieser
                                     in Italien erschienene Band.
                                     Das Netz der Pilgerwege ist
                                     groß: Da sind die Wege zum
                                     Erzengel Michael auf dem
                                 o   Monte Sant’Angelo, zum hl.
                            in
                   C   am            Nikolaus in Bari, und zu den
                                     Hafenstädten zur Einschiffung
               m
            vo                       nach Jerusalem. Hauptwege
       st                            sind die alten Römerstraßen
  Po                                 Appia und Traiana. Wer die Ja-
                                     kobusverehrung in Apulien
                                     kennenlernen will - und italien-
                                     sich kann, wird sich freuen.

    unterwegs                                             15               nr. 104 juli 2017
Neues von fränkischen Jakobswegen
Oberleiterbach.
Der Jakobsweg von Lichtenfels über Bamberg nach Nürnberg führt durch den schönen Ort. Von
hier stammt der Einsiedler Ivo Hennemann, der im Frankenlied in den Strophen 5 und 6 besun-
gen wird:
5. Strophe                                      6. Strophe
Einsiedelmann ist nicht zu Haus’,               Einsiedel, das war missgetan,
dieweil es Zeit zu mähen.                       dass du dich hubst von hinnen!
Ich seh’ ihn an der Halde drauß’                Es liegt, ich seh’s dem Keller an,
bei einer Schnitt’rin stehen.                   ein guter Jahrgang drinnen.
Verfahr’ner Schüler Stoßgebet                   Hoiho, die Pforten brech’ ich ein
heißt: Herr, gib uns zu trinken!                und trinke, was ich finde.
Doch wer bei schöner Schnitt’rin steht,         Du heil’ger Veit von Staffelstein
dem mag man lange winken,                       verzeih mir Durst und Sünde,
valeri, valera, valeri, valera,                 valeri, valera, valeri, valera,
dem mag man lange winken.                       verzeih mir Durst und Sünde!

Ivo Hennemann’s Grab befindet sich hinter unserer 500 Jahre alten Sankt Laurentius-Kirche
und kann jederzeit besichtigt werden. Eine Hinweistafel an der Kirchenmauer gibt weitere In-
formationen. Zu trinken gibt er den Pilgern immer noch nichts. Aber die Oberleiterbacher haben
sich etwas überlegt. Im Mai 2017 wurde ein Trinkbrunnen für Pilger und Wanderer aufgestellt.
In der Nähe des Pilgerbrunnens wird demnächst eine gemütlichen Sitzgruppe am Bach zur Ruhe
einladen. Der Jakobsweg führt die Kleukheimer Straße entlang direkt am Brunnen vorbei.
                                                                               Angela Hennemann,
                                        2. Vorsitzende des Obst und Gartenbauvereins Oberleiterbach
                                                                               Tel.:09547/8705441

                                            Oberleiterbach hat zwei Brunnen:
                                            den Trinkbrunnen für Pilger aus Metall - hier im
                                            Foto nahe bei der Nepomuk-Statue - und den
                                            "Goldbrunnen" aus Sandstein aus dem Jahre
                                            1977, der in Erinnerung an die Goldmedaille auf
                                            Bundesebene aufgestellt wurde.
                                            In der Nähe des Pilgerbrunnens wird künftig die
                                            Sitzgarnitur stehen.
                                            Dank für die Fotos an Markus Drossel vom Ober-
                                            main-Tagblatt.

   unterwegs                                   16                    nr. 104 Juli 2017
Pilgerstimmen
Mein Camino von Porto
nach Santiago:

Schon in Porto durfte ich erle-
ben, wie freundlich und lie-
benswert die Menschen in
Portugal sind. Porto ist es
wert, dass man sich etwas
mehr Zeit nimmt. Kathedrale
mit Museum (Foto unten
rechts) sind ein Erlebnis!
Bis Caminha bin ich den Weg
an der Küste entlang gegan-
gen, der zum Teil am Rande
von Wohngebieten entlang
geht und daher oft gepflastert
ist. Kilometerlange Holzstege
durch naturgeschützte Dünen
mit wunderbarer Blumenflora
und das Meer lassen die Pflas-
terwege schnell wieder ver-
gessen.
Viele historische, kulturelle
und landschaftliche Höhe-
punkte haben den Weg für
mich so einmalig gemacht.
Auch viele kleine Besonder-
heiten sind mir in guter Erin-
nerung. Zum Beispiel ein von
mir noch nie so gesehenes Pil-
gerkreuz zwischen Redondella
und Pontevedra. (Foto unten
links) Dass mir die Dame in
der Jakobskirche in Padrón
den Vorhang geöffnet hat,
damit ich den „pedrón“ unter
dem Altar fotografieren
konnte (Foto oben), war etwas
besonderes für mich.
Ich bin mir bewusst, dass alle,
die sich für einen Pilgerweg
entscheiden, eigene Höhe-
punkte erleben dürfen.

Buen Camino!
                   Lydia Gohlke

Siehe auch S. 15

    unterwegs                     17   nr. 104 juli 2017
Jakobus in meiner Heimat

                           Ich wohne zwar nicht in Franken, kann aber eine schöne
                           Darstellung präsentieren: Jakobus in der St.Nikolauska-
                           pelle in Elbtal-Dorchheim (Westerwald ). Der Ursprung
                           der Kapelle geht ins 12. Jh. zurück. Ursprünglich eine
                           zweischiffige romanische Basilika, ist sie heute Fried-
                           hofskapelle. Jakobus wurde in eine Wandstrebe aus Ei-
                           chenholz geschnitzt (Foto links, Detail oben). Wandmalereien
                           aus dem 15.Jh. im Chor, spätgotische Drachen, Fratzen
                           und Ranken zeigen die handwerkliche Kunst früherer
                           Jahrhunderte im Westerwald. Der Jakobus ist ein domi-
                           nantes Kunstwerk dieser Kirche!
                                                            Marianne Rompel, Limburg

                                    Bürglein. “... auf Anregung unseres Gemein-
                                    degliedes Thomas Engelhard sende ich Ihnen
                                    den Stempel zu, den wir für Pilger hergestellt
                                    haben.
                                    Der Entwurf stammt von Jürgen Steger. Er
                                    zeigt unsere Johanneskirche Bürglein, die Pil-
                                    germuschel, den Hinweis auf den mittelfränki-
                                    schen Camino und von der Form her ein
                                    Kreuz.
                                    Mit freundlichen Grüßen! Hans Gernert”
                                    Evang.-Luth. Pfarramt Bürglein

  unterwegs                        18                    nr. 104 Juli 2017
Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung Rothenburg

                                                                    Jakobusstatue
                                                                    siehe unten!

                                                                  Gedenktafel
                                                                  siehe links!

Rothenburg.
Bei der Wanderung am Samstag der Jahreshauptver-
sammlung gab es auf dem Weg vom Burgberg hinun-
ter nach Detwang an einem Haus auf der Stadtmauer
zwei Überraschungen:
Eine Gedenktafel für Dr. Carlstadt, der durch eines
der Fenster 1525 aus der Stadt geflohen ist. Andreas
Bodenstein, geb. 1486 in Karlstadt, studierte in Erfurt,
Köln und schließlich in Wittenberg. 1510 erhielt er
die Priesterweihe. Im selben Jahr wurde er auch zum
Doktor der Theologie promoviert. In seiner Heimat-
stadt feierte er 1511 seine Primiz. Zurück nach Wit-
tenberg habilitierte er sich und nannte sich in
humanistischer Tradition nach seiner Heimatstadt
“Dr. Carlstadt”. Nach einer Romfahrt und weiteren
Studien entwickelte sich Bodenstein zu einem Anhän-
ger des Reformators Martin Luther. Am 26. April
1517 - ein halbes Jahr vor Luther - trat Bodenstein
mit 152 Thesen an die Öffentlichkeit. Zentral darin ist
das neue Verständnis von Gnade und menschlichem
Willen. Der wortgewaltige und charismatische Luther
wurde aber zur Leitfigur der Reformation. Bodenstein
war über Jahre auf Wanderschaft, unter anderem in
Rothenburg. Schließlich war er in Basel Rektor an der
Universität. Dort starb er 1541 an der Pest.
Karlstadt widmet Andreas Bodenstein eine Ausstellung
Stadtmuseum vom 6. 4. - 31. 10. 2017.
Ein Apostel Jakobus unter der Regenrinne am Dach.
Die Statue ist teilweise beschädigt: der halbe Hut
fehlt, der Stab ist unvollständig. Aber eine Muschel in
der Rechten und am Hut kennzeichnen Jakobus. Die
Herkunft der Statue ist unbekannt.

    unterwegs                                        19    nr. 104 juli 2017
Pilgerstimmen
      Deutsche und Tschechen pilgerten auf dem tschechischen Jakobsweg -
              Start und Ziel waren die Jakobskirchen in Kasejovice und Nepomuk

Eschlkam. Seit der Öffnung der Grenze im Jahre 1990 hat die Jakobuspilgerschaft einen gera-
dezu wundersamen Aufschwung genommen. Das Netz der Zubringerstrecken wurde seitdem in
ganz Europa dichter und als auch im Jahre 2004 der Tschechisch-Ostbayerische Jakobsweg mar-
kiert wurde, ergriff der Markt Eschlkam die Initiative und organisierte zusammen mit der Ka-
tholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Landkreis Cham grenzüberschreitende Pilgertouren.
In diesem Jahr ist etwas ganz besonders geplant,
Am 22. April wurde schon im Vorfeld der Deutsch-Tschechischen Jakobustage vom 21- bis 23.
Juli 2017, die erste Pilgerwanderung von Kasejovice nach Nepomuk durchgeführt. Nach und
nach folgen dann weitere Pilgerwanderungen, bis schließlich am Sonntag, dem 23. Juli 2017
nach 100 Kilometern unter der Schirmherrschaft der Bischöfe von Pilsen, Tomáš Holub, und
Regensburg, Dr. Rudolf Voderholzer, mit der Jakobskirche von Eschlkam das Ziel erreicht wird.

Die Organisatoren Josef Altmann vom Markt Eschlkam und Michael Neuberger von der Katho-
lischen Erwachsenenbildung im Landkreis Cham konnten zur ersten Pilgerwanderung eine
große Pilgergruppe begrüßen, darunter auch die Mitarbeiterin der Gemeinde Všeruby, Maruška
Homolkova sowie den Diakon von Bodenmais Josef Schlecht. Mit dem Bus ging es in das 50
Kilometer südlich von Pilsen gelegene Kasejovice, wo die dritte Jakobskirche auf dem Jakobs-
weg von Prag nach Eschlkam steht.
Während der Busfahrt erläuterte Josef Altmann die Landschaft auf diesem Jakobsweg und
stellte die Sehenswürdigkeiten vor. In Kasejovice begrüßte Bürgermeisterin Capova die Pilger-
gruppe. Der Pfarrer öffnete die Jakobskirche, in der man die Pilgerwanderung unter den Segen
des heiligen Jakobus stellte. Die Jakobskirche in Kasejovice wurde auf gotischen Fundamenten
aus der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und präsentiert sich heute als barocker Umbau aus

   unterwegs                                    20                  nr. 104 Juli 2017
Pilgerstimmen
dem 18. Jahrhundert. Überraschenderweise schlossen sich in Kasejovice noch zwei tschechische
Jakobspilger der Gruppe an. Der Ort Kasejovice hatte bis ins 19.Jahrhundert einen relativ hohen
jüdischen Bevölkerungsanteil. Zeugnis davon ist neben der vollständig erhaltenen Barocksyna-
goge der groß angelegte jüdische Friedhof im Norden des Ortes aus dem Jahre 1704 (Foto S. 20).
Michael Neuberger erläuterte die Besonderheiten eines jüdischen Friedhofs. Das jüdische Leben
erlosch endgültig im November 1942, als alle jüdischen Bewohner des Ortes dem nationalsozia-
listischen Terror durch die Deportation in die Vernichtungslager in Auschwitz und Theresien-
stadt zum Opfer fielen.
Der Jakobsweg führte dann in ein ruhiges und großes Waldstück hinein direkt zu dem malerisch
an einem Fischteich gelegenen kleinen Schloss Životice führte. Das Barockschloss wurde vom
italienischen Architekten Antonio de Maggi zu Beginn des 18.Jahrhunderts gebaut. Italien bildet
auch die Brücke zu einer neben dem Schloss aufgestellten großen Steinstatue des Heiligen Ne-
pomuk. Denn dieser studierte in Padua und wurde dann Generalvikar des Bischofs von Prag. In
dieser Funktion war er das Bauernopfer in den Rivalitäten zwischen dem Bischof und König
Wenzel IV. Bald war von weitem die Schlossanlage auf dem Grünberg (Zelena Hora) zu sehen,
die über dem Pilgerziel, der Stadt Nepomuk thront. Hier wurde 1340 der in Bayern und Böhmen
verehrte heilige Johannes Nepomuk geboren wurde. Die Stadt wird noch immer durch zwei Kir-
chen dominiert: die an der Stelle des Geburtshauses des Heiligen durch Kilian Ignaz Dientzen-
hofer um 1734-1736 errichte barocke Kirche am großen Stadtplatz sowie die ursprünglich
romanische Pfarrkirche St. Jakob. Diese ist nach Prag, Přibram und Kasejovice die vierte Jako-
buskirche auf dem tschechischen Jakobsweg, bevor dann in Bayern St.Jakob in Eschlkam den
Pilgerweg in Richtung Santiago de Compostela fortsetzt. Die normalerweise verschlossene Kir-
che öffnete ihre Pforten für die Pilger (Foto unten). Mit dem Lied „Segne du Jakobus“ wurde diese
Etappe auf dem böhmischen Jakobsweg beendet. Der Jakobsweg wurde am 20. Mai 2017 von
Nepomuk nach Planice fortgesetzt.
                                                               Josef Altmann und Michael Neuberger

    unterwegs                                    21                   nr. 104 juli 2017
Pilgerwelt
                                                      Leyre.
                                                      Das Kloster hat jetzt ein Besucherzentrum er-
                                                      öffnet nachdem die von Juni bis Dezember
                                                      2016 dauernden Arbeiten beendet sind. Im ver-
                                                      gangenen Jahr wurden 122.200 Besuche regis-
                                                      triert. Damit ist die unbefriedigende Situation
                                                      des Empfangs im Zugang zur Krypta beendet.

                                                      León.
                                                      Die schweren Schäden an den Statuen des Por-
                                                      tals der Kathedrale zwingen dazu, die Origi-
                                                      nale, die jetzt acht Jahre lang entfernt sind,
                                                      nicht mehr anzubringen. Kathedral-Kapitel
                                                      und die Junta von Castilla y León wollen in
                                                      den nächsten Monaten erreichen, daß original-
                                                      getreue Kopien der Statuen.
Paris. Die Bibliothèque Nationale de France
hat ein Brevier aus dem Dominikanerorden              Santiago de Compostela.
digitalisiert und online gestellt. Das Brevier        Vor zehn Jahren wurde am Gründonnerstag ein
in Latein wurde etwa 1310-1315 für einen              Brauch beendet: die Finger auf die Mittelsäule
französischen König gemacht. Daraus die               des Pórtico de la Gloria zu legen. Die Säule
Initiale mit Jakobus d.Ä.                             war eingehüllt und hinderte die Besucher sie in
Burgos.                                               unendlichen fetischistischen Ritualen zu be-
Die Kathedrale bietet als erste in Spanien            rühren. Das Domkapitel ergriff diese drasti-
QR-Codes in vier Sprachen und WLan an.                sche Maßnahme wegen des schlechten
Damit sollen die Touristen im Weltkulturerbe          Zustands des Steins. Ein Vorgriff auf die Res-
(1984) leichter zu Informationen zur Kathe-           taurierungsmaßnahmen des gesamten Portico
drale bekommen.                                       de la Gloria, die im Juni 2008 begannen.

              Ausbildung zur Pilgerbegleiterin /zum Pilgerbegleiter EJW
                     Transnationaler Lehrgang in drei Modulen
                 Mai bis September 2018 auf Zuricher Jakobswegen
Die Lehrgänge für Pilgerbegleiter/innen bestehen aus drei Wochenendmodulen und einer Projektarbeit.
Sie machen vertraut mit den Besonderheiten des Pilgerns in einer Gruppe. Während der Kurse erarbeiten
die Teilnehmenden einen Pilgerhalbtag und ein eigenes mehrtägiges Pilgerangebot (Zertifikatsarbeit).
Der Kurs richtet sich an Menschen aus allen am Projekt «Europäische Jakobswege» beteiligten Ländern
(Schweiz, Deutschland, Österreich), an pilgererfahrene Frauen und Männer, an Gäste-, Wander- und Na-
turführerInnen, an kirchliche Mitarbeitende, die in der Jugend-, Generationen-, Erwachsenen- oder Senio-
renarbeit tätig sind.
Vorausgesetzt werden Pilgererfahrung, Kenntnisse im Lesen von Karten, Grundkenntnisse in Erster Hilfe
(Nothelferkurs, nicht länger als drei Jahre zurückliegend) und Grundkenntnisse der Organisation von
Gruppenreisen mit dem öffentlichen Verkehr. Der Jakobsweg ist in der christlichen Tradition verwurzelt.
Darum gehört zur Teilnahme an diesem Kurs auch die Bereitschaft, sich auf unterschiedliche Ausdrucks-
weisen christlicher Spiritualität einzulassen.
Ausführliche Information:
Pfarrer Michael Schaar  Telefon +41 (0)44 242 89 15
Marianne Lauener  Telefon +41 (0)33 671 54 04

    unterwegs                                        22                    nr. 104 Juli 2017
Pilgerwelt

                             P i l g e r- S c h m e r z e n
Das Gepäck zu gut bemessen                      Die rechte Hand schläft Pilger ein
Alles dabei, nichts vergessen?                  Wird doch kein Bandscheib’vorfall sein?
Leine zu – Rucksack dicht                       Auch die linke Hinterbacke
Rucksack hat zuviel Gewicht!                    Fängt jetzt heftig an zu zwacke’

Rucksack drückt auf Schulter rechts             Die recht’ Fußsohl’, ein einziger Schmerz
Das Gefühl – es ist ein schlecht’s              Pilgermann greift sich an’s Herz
Nadelstiche wie nie gedacht                     Er verkneift sich einen Fluch
Hast, Pilger, etwas falsch gemacht?             Befürchtet einen Ermüdungsbruch

Links entsteht ein Hüftproblem                  Der Rücken ist jetzt ganz versteift
Rucksack drückt – wird unbequem                 Nur weil Pilger nicht begreift
Und ganz hinten, tief im Nacken                 Eine Pause muss jetzt sein
Scheint Pilger eine Faust zu packen             Endlich plant er eine ein

Die linke Schulter rebelliert                   Pilger torkelt jetzt stur voran
Pilger ist zu lang marschiert                   Er vor Schmerz kaum gehen kann
Der Muskelstrang, vorn links am Knie            Schleppt sich in die nächste Bar
Zieht jetzt höllisch, irgendwie                 Die Gottseidank am Weg g’rad war

Die Sohle an dem linken Fuß                     „Café con leche, por favor“
Pilger bald behandeln muss                      Trägt er mit letzter Kraft noch vor
Seit Kilometern verspürt er den Stich           Bitter erfährt er, der Pilgersmann
Eine Blase – ganz sicherlich                    Das pilgern ganz schön hart sein kann!

Die rechte Oberschenkelsehne                    Anmerkung:
Hat Probleme sich zu dehne’                     Der Verfasser hat trotz anderen Vermutungen Santi-
                                                ago de Compostela vollkommen gesund an Leib
Beide Waden sind verkrampft
                                                und Seele erreicht.
Der Berg ist steil – Pilger dampft
                                                                   Karl-Heinz Grube, Mainz
                           Eschlkam. Rechtzeitig zur Pilger-und
                           Wandersaison hat die Marktgemeinde
                           einige Hinweisschilder entlang des Ost-
                           bayerischen Jakobsweges angebracht.
                           Diese Maßnahme wurde notwendig,
                           weil die Markierungen an Kreuzungsbe-
                           reichen oft übersehen wurden. Die
                           blauen Schilder mit der gelben Schrift
                           und der Jakobsmuschel fallen sofort auf.
                           Die Marktgemeinde bedankt sich bei
                           Josef Wollinger, Leming, der sich uner-
                           müdlich für den Jakobsweg einsetzt.

   unterwegs                                   23                     nr. 104 juli 2017
Santiago de Compostela
 International Meeting Point Santiago - In-
                                                                  Correos España
    ternationaler Treffpunkt in Santiago             bietet in Santiago, Rua Franco 4 (150 m zur
Das Pilgerhaus in der Rua Nova wurde zum             Kathedrale) eine Gepäckaufbewahrung an,
Internationalen Treffpunkt für Pilger, offen         weil die Kathedrale nicht mit Rucksack be-
von 11:00 bis 20:00. Es wird von Freiwilligen        sucht werden kann. Auch Fahrräder und Pil-
geführt. Es gibt eine Nachrichten-Tafel, Wifi,       gerstöcke können in einem festen Karton in
eine Kaffee-Bar, Waschmöglichkeit und eine           die Heimat zurückgeschickt werden. Öff-
Küche. Und genug Platz zum Reden, zum                nungszeiten und weitere Informationen unter
Ausruhen und Nachdenken.
                                                          www.elcaminoconcorreos.com
Frankophone Pilgerseelsorge vom 1. Mai
bis 30. September, evtl. auch bis Mitte Oktober. 9   Deutsche Pilgerseelsorge vom 1. Mai bis
Uhr französische Messe, Beichtmöglichkeit von 11     15. Oktober. Treffpunkt ist grundsätzlich der
bis 12 Uhr, Bibelgespräch um 14 Uhr. Teams von       Platz vor dem Nordportal der Kathedrale.
Priestern, Ordensleuten und Laien sind jeweils       Von dort gehen Sie gemeinsam in das in un-
zwei Wochen im Einsatz, erreichbar im ehemali-       mittelbarer Nähe liegende Hospiz San Martín
gen Priesterseminar.                                 Pinario (Seminario Mayor). Deutschsprachige
                                                     Eucharistie 8 Uhr in der Krypta. Pilgertreffen
Santiago de Compostela.                              nach der Pilgermesse um 12 Uhr
Adresse des Pilgerbüros:                             (Dauer etwa 60 bis 90 Minuten). Um 19:00
Oficina de Acogida al Peregrino                      Uhr (ab Oktober 18:00 Uhr) wird eine kosten-
Rúa Carretas, nº33                                   lose, geistliche Erschließung der Kathedrale
15705 Santiago de Compostela                         mit ihren vier Pforten und Plätzen angeboten
A Coruña, España                                     (Treffpunkt Nordportal). Weitere Angebote:
Tel. 0034 981 568 846 - Fax 0034 981 563 924         Beichte in deutscher Sprache, Einzelgesprä-
mail:     che, Hinweise und Auskünfte.
                        Santiago de Compostela Pilgerzahlen 2016
 Monat      Gesamt männl.         zu Fuß Nichtspanier           Deutsche     Pos. unter Ausl.
           277.913     51.84%    254.074 153.658 (55,29%) 21.225             I/D/USA/P/F

                       Santiago de Compostela Pilgerzahlen 2017
 Jan.         1.335   67,42%    1.276   781              57     ROK/I/D/USA/P
 Feb.         1.696   66,04%    1.639 1.004              91     ROK/P/D/I/USA
 Mrz.         5.176   55,66%    4.872 2.886             584     D/P/I/USA/IRL
 Apr.        26.928   49,86% 24.812 14.486            2.230     P/D/I/IRL/USA
 Mai         35.345   50,52% 32.289 26.079            4.304     D/I/USA/P/F
 Juni
 Juli
 Aug.
 Sept.
 Okt.
 Nov.
 Dez.                                                                         ROK       = Südkorea
 Sa.                                                                          P
                                                                              IRL
                                                                                        = Portugal
                                                                                        = Irland
 Die Zahl der Pilger hat 2016 das Hl. Jahr 2010 (272.135) übertroffen,        F         = Frankreich
 die Zahl der deutschen Pilgern ist noch einmal deutlich angestiegen.         I         = Italien
                                                                              Can       = Kanada

    unterwegs                                        24                  nr. 104 Juli 2017
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