Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018

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Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
Die Zeitschrift der Studierendenschaft
                     der FernUniversität in Hagen

  Sprachrohr               Ausgabe 2/2018

   Wahlen zu den       Feiern wie   Bildungsurlaub   Studieren: Fern und
Studierendengremien      mit 18        in der BHS        doch so nah
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
2                                                             EDITORIAL/INHALTSVERZEICHNIS  SprachRohr 2/2018

Liebe LeserInnen,
diese Ausgabe des SprachRohrs steht schon       und August haben Studierende mit Kindern
ganz im Zeichen der kommenden Wahlen.           die Möglichkeit, in der Bildungsherberge zu
Ja, es stehen wieder Wahlen an: im März         wohnen, und ihre Kinder betreuen zu las-
hatten wir die Wahlen zu den Uni-Gremien,       sen. Diese so gewonnene Zeit kann dann
die von der Universität durchgeführt wur-       zum Lernen genutzt werden. Weitere Infor-
den, und im Juli finden die Wahlen zu den       mationen zur Kinderlernwoche findet ihr
Studierendenschaftsgremien statt, die von       auf Seite 24.
den Studierendenvertretern durchgeführt
werden. Hier werden die Mitglieder des          Seminare
Studierendenparlaments und der verschie-        Ab Seite 31 findet ihr wieder unseren Semi-
denen Fachschaftsräte gewählt. Die Uni hat      narteil, hier bieten die verschiedenen Fach-
das Experiment gewagt und die Wahlen on-        schaften, der AStA und die Bildungsherber-
line durchgeführt, wir bleiben (erst mal) bei   ge wieder viele interessante und nützliche
der klassischen Briefwahl. Wer sich noch        Seminare an. Reinschauen lohnt sich!
aufstellen lassen möchte, kann dies tun.        Ich wünsche eine spannende Lektüre und
Weitere Informationen findet ihr ab der Sei-    hoffe auf eine starke aktive und passive
te 17 in dieser Ausgabe oder natürlich auf      Wahlbeteiligung,
unserer Webseite: fernstudis.de.                viele Grüße                                    Jens-Raimer Beuerle
                                                                                               AStA-Referent für SprachRohr und Kultur,
Weitere Themen                                  Jens                                           Sprecher Fachschaftsrat Kultur- und Sozial-
Auf Seite 23 findet ihr einen Erfahrungsbe-                                                    wissenschaften
richt zu unserer Kinderlernwoche, die wir                                                      (SPD-Hochschulgruppe/Juso-HSG)
auch dieses Jahr wieder anbieten. Im Juli                                                      jens.beuerle@asta-fernuni.de

Inhaltsverzeichnis

Editorial2                                     WahlhelferInnen gesucht                 21    Aus den Fachschaftsräten
                                                                                               Aus dem Fachschaftsrat ReWi            42
Grußwort des SP-Vorsitzes                 3
                                                Unilife                                        Aus dem Fachschaftsrat Psychologie     44
                                                Fern und doch so nah                    23    Aus dem Fachschaftsrat WiWi            46
Hochschulpolitik
                                                Erfahrungsbericht von der                      Aus dem Fachschaftsrat Meti            47
SHK?                                      4
                                                Kinderlernwoche                         26    Aus dem Fachschaftsrat KSW             48
Verpflegung in den Studienzentren         5
                                                Einen Abend feiern wie mit 18           28
Gender in der Lehre                       6                                                   Briefe an die Redaktion
Digital - überall                         7                                                   LaTeX oder Word?                       52
                                                Seminare
Compliance                               12                                                   Reißt euch zusammen!                   52
                                                Seminare Wiwi                           31
Stipendien im Fernstudium                14                                                   Junge Studenten, alte Sprecher         56
                                                Online-Seminare                         34
                                                Bildungsurlaub in der BHS               38
Mitteilung des Wahlleiters                      Seminar Selbstsicherheit                40
Warum auch deine Stimme wichtig ist      17
Wahlbekanntmachung                       18

           Redaktionsschluss für das SprachRohr 3.2018 ist der 3.07.2018. Wir freuen uns auf eure Beiträge!
                                  Schickt diese bitte an: sprachrohr@asta-fernuni.de
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
SprachRohr 2/2018   HOCHSCHULPOLITIK                                                                                                  3

                  Grußwort des Vorsitzes des
                       Studierendenparlaments
Liebe Kommilitonen,

liebe Kommilitoninnen,

nach einer relativ kurzen, gefühlt aber doch recht langen Amtszeit verabschieden wir uns heute von euch, nicht aber ohne auf die
anstehenden Wahlen hinzuweisen. Vielleicht mit einem kleinen Augenzwinkern, doch auch mit ernstem Hintergrund.
Viele werden sagen, was geht`s uns an, Wahlen, nicht auch noch während des Studiums.

Wir wissen, dass jeder und jede von euch sich wissenschaftlich mit den unterschiedlichsten Bereichen beschäftigen und kaum Zeit für
irgendwelche anderen Dinge bleibt, und gerade aus diesem Grunde solltet ihr die Wahlunterlagen nicht wegschmeißen.
Nicht aus „profanen“ parteipolitischen Gründen, sondern schaut euch alles an und überlegt, wie lassen sich Probleme, die
einem reibungslosen Studium entgegenstehen, beseitigen. Nun kommen die Wahlen ins Spiel. Delegiert eure Aufträge an die
Studierendenvertreter, nehmt sie beim Wort, dass sie euch so großzügig vor Wahlen geben.

In unserer Funktion, aber vor allem als Kommilitone bzw. Kommilitonin, wünschen wir euch alles Gute für eurer Studium und natürlich
für das ganz persönliche Leben, was nie in den Hintergrund geraten darf.

Euer SP-Vorsitz

Nils Roschin und Anne Blohm

Anne Blohm                                                       Nils Roschin
Vorsitzende des Studierendenparlaments                           Vorsitzender des Studierendenparlaments
Grüne Hochschulgruppe (GHG)                                      SPD-/Juso-Hochschulgruppe
anne.blohm@sp-fernuni.de                                         nils.roschin@sp-fernuni.de
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
4                                                                                    HOCHSCHULPOLITIK  SprachRohr 2/2018

                                          SHK – Sanitär,
                                         Heizung Klima?
S
            chwedische Handelskammer?             einschlägiges abgeschlossenes Hochschul-        Ihr erreicht mich in dieser Funktion unter
            Schweizerische Hanfkoordina-          studium verfügen.“                              SHK@asta-fernuni.de. Auf der Webseite
            tion? Alles korrekt, aber hier an     Im Hochschulgesetz NRW steht dazu. „Die         fernstudis.de der Studierendenschaft wird
            der Fernuni bedeutet diese Ab-        Stelle überwacht die Beachtung geltenden        eine Unterseite mit Ansprechdaten einge-
            kürzung zuerst einmal „Studen-        Rechts bei der Auswahl und Beschäftigung        richtet. Nun warte ich gespannt auf zahlrei-
tische Hilfskraft“.                               von studentischen Hilfskräften und wirkt        che Zuschriften!
                                                  auf eine angemessene Gestaltung ihrer
Bei der Wahl zu den Hochschulgremien und          Arbeitsbedingungen hin. Sie behandelt Be-
Funktionen der Fernuni wurde ich im März          schwerden von Betroffenen.“
2018 zur „Person für die Vertretung der

                                                  A
Belange studentischer Hilfskräfte“ gewählt                         n der Fernuni in Hagen und
und bin das nun für die nächsten zwei Jah-                         in den Regionalzentren ar-
re. Danke für euer Vertrauen!                                      beiten zahlreiche SHKs.
                                                                   Solltet ihr also irgendwel-
Ich bin also diejenige, die nach $16 der                           che Probleme als studenti-
Grundordnung der Fernuniversität „als be-         sche Hilfskraft haben, könnt ihr euch gerne
auftragte Stelle für die studentischen Hilfs-     an mich wenden. Ich freue mich über alle
kräfte die Belange von wissenschaftlichen         Berichte, positiv oder negativ, die mit eurer   Annette Stute
Hilfskräften nach § 46 HG wahrnimmt, die          Tätigkeit als SHK zu tun haben, um mir ein      Vertreterin der Belange       studentischer
über kein für ihre Hilfskrafttätigkeit fachlich   Bild der Situation zu machen.                   Hilfskräfte
                                                                                                  SHK@asta-fernuni.de

                     Alternative Fakten
S
            eit Pegida und AfD, Donald            trauen gegenüber jeder Art von Nachrich-        zeichnet. Tobias Haberkorn formulierte in
            Trump und Marine Le Pen und all       ten.                                            der ZEIT ganz richtig, dass das nicht weiter
            den anderen populistischen Be-                                                        schlimm gewesen wäre, wenn er damit in

                                                  A
            wegungen und Politiker*innen                         ber „alternative Fakten“???      der Unterhaltungsbranche geblieben wäre.
            hört man viel von „Fake News“                        Das Unwort des Jahres

                                                                                                  A
und „alternativen Fakten“. Fake News, na,                        2017 scheint inzwischen                         ber bei mir schleicht sich der
das versteht auch der, der des Englischen                        ganz selbstverständlich in                      Verdacht ein, dass ich gar
wenig mächtig ist. Bewusst verbreitete fal-                      unseren Wortschatz einge-                       nicht so weit gehen muss,
sche Nachrichten, die Unruhe stiften, bevor       wandert zu sein. Es wurde von einer Berate-                    um auf das Phänomen „al-
sie sich in Luft auflösen. Zurück bleibt ein      rin Donald Trumps, Kellygame Conway, zum                       ternative Fakten“ zu stoßen.
ungutes Gefühl und ein Stück mehr Miss-           ersten Mal gebraucht, nämlich im Zusam-         Wenn etwas nicht passt, dann wird es eben
                                                  menhang mit der Berichterstattung über die      passend geredet, so Haberkorn. Ist das nicht
                                                  Menge der anwesenden Besucher bei der           auch in manchen gesellschaftlichen Berei-
                                                  Amtseinführung Trumps.                          chen bei uns zu finden? So scheint es in der
                                                                                                  Gleichstellungsarbeit, und vor allem in der

                                                  B
                                                                egonnen hatte es jedoch           Wahrnehmung dieser Arbeit, „alternative
                                                                schon 2015 mit der Rede vom       Fakten“ zu geben. Da sehen manche schon
                                                                „Postfaktischen“. Gefühle und     die Demokratie in Gefahr, spielen Gleich-
                                                                Gerüchte wurden von Trump         stellungsgrundsätze gegen die Gedanken
                                                                plötzlich als Tatsachen be-       der Demokratie aus, obwohl Gleichstellung
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
SprachRohr 2/2018   HOCHSCHULPOLITIK                                                                                                       5

doch gerade ein Teil des Fundamentes ist,       sich sehr bemühen, auch die Interessen der
auf dem unser Grundgesetz steht. Diesel-        männlichen Kollegen im Auge zu behalten,
ben Menschen haben kein Problem damit,          reicht ihnen dabei selbstverständlich nicht
dass noch immer Männer mehrheitlich die         aus.
besser bezahlten Jobs haben, die meisten

                                                I
Lehrstühle und Aufsichtsratsposten einneh-            ch freue mich auf den Tag, an dem
men, obwohl ihr Bevölkerungsanteil unter              auch an der FernUni das Geschlecht
50 Prozent liegt.                                     des/der Gleichstellungsbeauftragten
                                                      keine Rolle mehr spielt, weil die kras-

D
               ieselben Menschen, die                 sen Ungleichheiten zwischen Män-
               sich über geschlechtersen-       nern und Frauen endlich behoben und nur
               sible Sprache immer neu          noch feine Austarierungen in Einzelfällen
               erregen können, weil doch        notwendig sind bzw. nur noch kleinere ge-         Kornelia Ellinger
               die männliche Anrede die         sellschaftliche Gruppen in ihrer Partizipati-     Studentische Stellvertreterin der zentralen
Frauen selbstverständlich mitmeint, monie-      on unterstützt werden müssen. Dann werde          Gleichstellungsbeauftragten
ren, dass nur Frauen den Frauenbeirat der       ich gerne einen Mann zum Gleichstellungs-         (Grau & Schlau)
FernUni wählen dürfen und damit auch die        beauftragten wählen, wenn er mich mehr            kornelia.ellinger@
Gleichstellungsbeauftragten der Hochschu-       überzeugt. Aber so weit sind wir noch lange       studium.fernuni-hagen.de
le. Dass diese Gleichstellungsbeauftragten      nicht ...

(Selbst-) Verpflegung
in den Studienzentren

                                                                                                                                                  Foto: Stefanie Hofschläger / pixelio
Studierende können Küchen und Ausstattung
nutzen

I
     n der Vergangenheit standen in den          denfreundlich zu erhalten.
     meisten Regional- und Studienzentren        Pausen, die der Erholung
     Kaffee und Kaltgetränke bereit (oder        und dem Austausch dienen,
     konnten zubereitet werden). Dies war        sollten nicht mit der Suche
     ein freundlicher und beliebter Service,     nach    Getränkeautomaten
der Studierenden und Lehrenden, die oftmals      vergehen.
eine weite Anreise und Gepäck bei sich ha-

                                                B
ben, die Organisation von Pausengetränken                      is dahin müssen wir uns leider
abnahm.                                                        anders behelfen. In unmittelba-
                                                               rer Nähe mancher Zentren gibt

S
           eit Dezember letzten Jahres ist                     es Bäckereien oder Supermärk-
           dies aus verwaltungsrechtlichen                     te, wo ihr (entsprechend teurer)
           Gründen leider nicht mehr mög-        Geränke kaufen könnt – allerdings sind nicht
           lich. Mit dieser Änderung sind vor    alle Zentren so günstig gelegen. Teilneh-
           allem Studierende und DozentIn-       merinnen und Teilnehmern an Präsenzveran-
nen unzufrieden, zumal die Änderung nicht        staltungen stehen jedoch die Küchen und das
bekanntgegeben wurde und viele, die sich         Geschirr in den Zentren zur Nutzung zur Ver-
das Mitschleppen von Wasser und Thermos-         fügung. Sprecht euch daher am besten vorab
kannen abgewöhnt hatten, beim nächsten           ab und organisiert, wer beispielsweise Kaffee,                   Dr. Gudrun Baumgartner
Besuch davon überrascht wurden. Die Fern-        Tee oder Milch mitbringen kann.                                                (Grau & Schlau)
Uni prüft derzeit, welche Alternativen es zur         Wir halten euch auf dem Laufenden, falls             AStA-Referentin für Studium und Be-
früheren Vorgehensweise gibt. Als Studie-        uns Änderungen bekannt werden.                         treuung Süd/West und Hochschulsport
rendenvertreterInnen ist uns daran gelegen,                                                              gudrun.baumgartner@asta-fernuni.de
den Service vor Ort möglichst studieren-
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
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 Gender in der Lehre –
     neue Broschüre
                online
W
                      as beim Genderday        kurzen Einblick in die rechtlichen Grundla-    Interaktionsprozessen hergestellt wird. Sie
                      2017 in Printform        gen von Gleichstellungsmaßnahmen sowie         lernen, was Geschlechterstereotype sind,
                      vorgestellt wurde, ist   einige Zahlen und Fakten zur Gleichstellung    wie diese unser aller Handeln beeinflussen
                      nun auch online ein-     in Deutschland. Dies soll dazu beitragen,      können und warum die Reflexion über Ge-
                      zusehen. Die Rede        das Vorurteil abzubauen, alles rund um das     schlechterstereotype eine wichtige Rolle
ist von einer Broschüre, in der besonders      Thema Gleichstellung sei eigentlich nur        für die Lehre spielt. Darüber hinaus wer-
für Geschlechtersensiblität in der Lehre ge-   „Gender-Ideologie“ oder „Gender-Wahn-          den Ihnen Beispiele von Kolleginnen und
worben wird. Das Heft kann aber genauso        sinn“. Die rechtlichen Rahmenbedingungen       Kollegen begegnen, die zeigen, wann, wie,
als Darstellung des momentanen Standes         des gleichstellungsorientierten Handelns       und wo das Thema Geschlecht in Lehre und
der Gleichstellung in Deutschland gelesen      in Hochschulen sind klar definiert und sind,   Forschung eine Rolle spielen kann. Auch in
werden und ist mit seiner Fülle an aktuel-     wenn man sich die Zahlen und Fakten zur        online-gestützten Lehr-Lern-Settings spielt
len Daten und Entwicklungen auch für uns       Gleichstellung in Deutschland anschaut,        Geschlecht eine Rolle ...“
Studierende sehr aufschlussreich. Hier ein     leider immer noch zwingend erforderlich.
Ausschnitt aus den einleitenden Worten                                                        Ihr findet den ganzen Text unter folgen-

                                               D
der Herausgeberinnen, die den Inhalt der                      aran anschließend wird auf-     dem Link: http://www.fernuni-hagen.de/
Broschüre knapp zusammenfassen:                               gezeigt, warum die Katego-      gleichstellung/gender_lehre/index.shtml
                                                              rie Geschlecht überhaupt

                                                                                              S
„Gender-Kompetenz besteht zum einen aus                       eine solche große Bedeu-                   olltet ihr Fragen dazu haben,
dem Wissen über die rechtlichen Grundla-                      tung hat und welche Bedeu-                 könnt ihr mir sehr gerne schrei-
gen von Gleichstellung und Gender Main-        tung sie in der Lehre einnehmen kann. Ihr                 ben oder euch an die Herausge-
streaming in der Hochschule. In einem          Gender-Wissen wird um das Wissen darü-                    berinnen wenden, die ja an un-
ersten Teil gibt die Broschüre daher einen     ber erweitert, dass Geschlecht in sozialen                serer Hochschule arbeiten.

                                                                                              Kornelia Ellinger
                                                                                              Studentische Stellvertreterin der zentralen
                                                                                              Gleichstellungsbeauftragten
                                                                                              (Grau & Schlau)
                                                                                              kornelia.ellinger@
                                                                                              studium.fernuni-hagen.de
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
SprachRohr 2/2018   HOCHSCHULPOLITIK                                                                                                      7

                                  Digital — überall
Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen an der FernUni und anderswo

                                              Projekt „Lehrbetrieb“ werden aktuell vier         weite Informationsveranstaltung zum Stand

A
                ls Referentin für Studium     Bachelorstudiengänge (Mathematik, Rechts-         der Entwicklung des Schwerpunkts statt, die
                und Betreuung habe ich        wissenschaft, Psychologie, Kultur-und Sozi-       auch gestreamt wurde. Auf der Veranstal-
                mich in den vergangenen       alwissenschaften) als Piloten umgestaltet         tung habe ich u. a. gehört, dass die FernUni
                Ausgaben für mehr Be-         und u. a. mit interaktiven Lehrelementen          auf dem Zug der digitalen Lehre ganz nach
                treuung vor Ort zu Wort       (z. B. interaktive Präsentationen, Zeitleisten    vorne wolle.
gemeldet. Für eine gelungene Fernlehre        oder Quizze) ausgerüstet. Weiterhin hat
ist selbstverständlich aber auch ein umfas-   die FernUniversität im Sommer 2017 den                 Während wir dahin unterwegs sind,
sendes und zeitgemäßes digitales Ange-        Forschungsschwerpunkt         „Digitalisierung,        möchte ich euch heute die „social le-
bot erforderlich. Dass hier Nachholbedarf     Diversität und Lebenslanges Lernen. Konse-             arning“-Plattform der Open University
besteht, hat die FernUni längst erkannt       quenzen für die Hochschulbildung” (DDLL)               vorstellen.
und eine „digitale Offensive“ gestartet. Im   eingerichtet. Am 7. 2. fand eine hochschul-

                     Beispiel Open University: FutureLearn

  F
                utureLearn wurde 2012 von der Open University gegründet und ist eine führende Online-Lern-
                plattform, die Online-Lernen durch sozialen Austausch ermöglicht. Inzwischen sind über sieben
                Millionen Menschen aus über 200 Ländern registriert. Renommierte britische und internationale
                Universitäten sowie Organisationen wie Accenture, The British Council oder Cancer Research UK
                bieten bei FutureLearn kostenlose Online-Kurse und gebührenpflichtige Upgrades an. Prinzipiell
    können alle Universitäten „Partner“ werden und das Format nutzen. Das Kursangebot umfasst eine breite Pa-
    lette von Themen zur Förderung des lebenslangen Lernens. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können aktuell
    aus 13 Kategorien zwischen 450 Kursen wählen.

                                                                               Neben Allgemeinbildung, wie in einer Art Studium Ge-
                                                                               nerale, werden Themen zur beruflichen Weiterbildung
                                                                               bis hin zu vollständig online absolvierbaren universitä-
                                                                               ren Abschlüssen (z. B. Master) angeboten.

                                                                             D
                                                                                               ie Teilnahme ist denkbar einfach: nach
                                                                                               der Registrierung kann’s losgehen. Die
                                                                                               Belegung ist kostenfrei, d. h. man kann
                                                                                               sich das einfach mal ansehen. Die Kur-
                                                                                               se haben einen definierten Starttermin
                                                                               (an den per E-Mail erinnert wird) und dauern i. d. R.
                                                                               zwischen zwei und sechs Wochen. Der erforderliche
                                                                               wöchentliche Arbeitsaufwand ist angegeben und liegt
                                                                               meist bei drei bis fünf Stunden. Die Teilnehmenden er-
                                                                               halten einige Wochen über das Kursende hinaus Zugriff
                                                                               zu den Lehrinhalten und Materialien. Durch ein kosten-
                                                                               pflichtiges Upgrade können ein zeitlich unbegrenzter
                                                                               Zugriff sowie ein Zertifikat oder Credits etc. erworben
                                                                               werden. Wer keinen Nachweis braucht, der kann den
                                                                               Kurs aber auch jederzeit wiederholen, wenn er wieder
    Grafiken: futurelearn.com                                                  läuft – was bei den meisten Kursen der Fall ist.
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
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                             „Social Learning“ — Lernen durch
                           aktive Mitarbeit

                           D                                                                        E
                                          ie Kurse werden online betreut. Großer Wert wird           inen „Crowdsourced Guide to Learning”, der viele Tipps
                                          dabei auf die aktive Beteiligung und den sozialen          zum Online-Lernen enthält, gibt’s als Gratis-Down-
                                          Austausch der Lernenden gelegt, was den Lernerfolg         load dazu: https://ugc.futurelearn.com/other_assets/
                                          maßgeblich verbessern soll. Zu sozialem Austausch          learning-guide/the-crowdsourced-guide-to-learning.
                                          Studierender in digitalen Lernumgebungen wird üb-          pdf
                           rigens auch an der FernUni im Rahmen des Forschungsschwerpunkts
                           DDLL geforscht. Die TeilnehmerInnen werden aufgefordert, sich im
                           Kursverlauf zu verschiedenen Fragestellungen zu äußern und zu dis-
                           kutieren – wovon sie reichlich Gebrauch machen.

                               Als Materialien werden Texte, Quizze, Forschungsberichte, Vi-
                           deos etc. eingesetzt. Die Reihenfolge der Bearbeitung kann dabei
                           selbst gewählt werden. Alle Videos sind transkribiert (!), und sämtli-
                           che Videos und Texte können während der Kursdauer heruntergela-
                           den werden. Langweilig kann einem dabei nicht werden.

                           O
                                          bwohl die meisten von euch sicherlich mit Familie,
                                          Beruf UND Fernstudium bereits ausgelastet sind,                                   Dr. Gudrun Baumgartner
                                          lohnt es sich, unter www.futurelern.com vorbeizu-                                               (Grau & Schlau)
                                          schauen. Vielleicht läuft gerade ein Kurs, den ihr gut                     AStA-Referentin für Studium und Be-
                                          als Ergänzung oder für eine Hausarbeit brauchen                         treuung Süd/West und Hochschulsport
                           könnt. Oder ihr wollt euer englisches Fachvokabular verbessern –
                           die Kurse werden überwiegend in englischer Sprache angeboten.                           gudrun.baumgartner@asta-fernuni.de
Foto: pepsprog / pixelio
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
SprachRohr 2/2018   HOCHSCHULPOLITIK                                                                                                    9

                               Quo vadis,
                         FernUniversität?
                        Verhinderung von
                         demokratischen
                         Entscheidungen
                Wenn aus einer guten Idee eine
                   fragwürdige Praxis wird
Liebe Studierende,                              lung auch in §11c des Hochschulgesetzes        die Listen, die zur Wahl stehen, paritätisch
vom 14. Februar bis zum 14. März konntet        NRW. Diese Regelung soll die „gleichbe-        besetzt sein sollen. In dieser Konstellation
ihr - soweit ihr die Information per E-Mail     rechtigte Teilhabe von Frau und Mann in        erscheint das Ziel des LGG schon schwer
erhaltet habt und das Online-Wahltool es        den Gremien der Hochschule nachhaltig          zu erreichen, reichen doch einige wenige,
technisch zugelassen hat - eure studen-         fördern“. Klingt für alle nach einem erstre-   nicht paritätisch besetzte Listen aus, um
tischen Vertreterinnen und Vertreter für        benswerten Ziel, oder? Ziel und Weg sind       das Gremium nicht paritätisch zu besetzen.
die Universitätsgremien wählen. Unter           dabei aber nun mal nicht identisch! Man        Und selbst bei paritätisch besetzten Listen,
anderem wurden Vertreterinnen und Ver-          muss hier sauber differenzieren, sonst wird    ist eine paritätische Besetzung der Gremien
treter für den Senat und die einzelnen Fa-      aus einem gut gemeinten Ziel ein äußerst       nicht zwingend. Wenn beispielsweise auf
kultätsräte gewählt. Leider musste unsere       fragwürdiger Weg.                              jeder Liste zwar abwechselnd Frauen und
Listenverbindung „RCDS und FSA - Freie                                                         Männer gelistet sind, auf Platz 1 aber immer

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Studentische Allianz und Christdemokra-                       inige Probleme mit Gesetzen      eine Frau steht, dürfte es einen deutlichen
ten | Gemeinsam für ein besseres Studi-                       zum     Gender-Mainstreaming     Frauenüberschuss am Ende im Gremium
um“ feststellen, dass wir für die Wahlen im                   wurden bereits in der letzten    geben.
Senat und für den Fakultätsrat KSW nicht                      Ausgabe des SprachRohrs the-

                                                                                               W
zugelasen wurden. Das erfuhren wir auch                       matisiert. Vieles ist schwam-                           enn nun wirklich
erst, nachdem die zugelassenen Listen ver-      mig formuliert, teilweise schließen sich Re-                          zwingend geschlech-
öffentlicht worden sind. Was war passiert?      gelungen gegenseitig aus, teils herrschen                             terparitätisch    be-
                                                ideologisch geprägte Interpretationen vor                             setzte       Gremien

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            unächst muss man wissen, dass       und vor allem will sich niemand (politisch)                           vorgesehen werden
            durch Gesetz (§12 LGG) gere-        an der Thematik verbrennen, wenn es mal        sollen, wäre die Konsequenz, dass es sepa-
            gelt ist, das Gremien paritätisch   ernst wird. Die grundsätzlichen, in den Ge-    rate Wahlen von Frauen und Männern ge-
            besetzt werden müssen. Pari-        setzen liegenden Probleme sind recht of-       ben müsste. Dies erscheint unter unserem
            tätisch heißt in diesem Fall, es    fensichtlich. §11c des HG NRW spricht von      freiheitlich-demokratischen      Verständnis
müssen grundsätzlich gleich viele Männer        einer „Geschlechterparitätischen Besetzung     äußerst fragwürdig. Schließlich sollen alle
und Frauen in dem Gremium vertreten sein.       der Gremien“. Dies ist eine Muss-Vorschrift!   die Kandidatinnen und Kandidaten bzw.
Dabei findet sich eine entsprechende Rege-      Das Gesetz spricht aber nur davon, dass        die entsprechenden Listen wählen, von de-
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
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nen sie inhaltlich und persönlich überzeugt     durch die geeignetsten Kandidatinnen und        ignoriert, schließlich schalteten wir einen
sind... unabhängig vom Geschlecht.              Kandidaten besetzt sein, zumindest aber         Anwalt ein. Erst recht spät bekamen wir
                                                durch die, die durch freie (!) Wahl demokra-    dann eine Antwort, warum wir nicht zuge-

A
                 bgesehen von den zuvor         tisch bestimmt wurden, unabhängig vom           lassen wurden. Grundsätzlich war die unter-
                 genannten       Vorschriften   Geschlecht.                                     schiedliche Anzahl an Frauen und Männern
                 sind Ausnahmen von ge-                                                         nicht das Problem. Auch nicht, dass wir die

                                                N
                 schlechtsparitätisch     be-                    ach dieser kurzen Ein-         Listenplätze nicht zwingend abwechselnd
                 setzten Listen möglich. Das                     führung in die Problema-       besetzt haben. Für beides wurden unsere
Problem ist dabei nicht, dass Ausnahmen                          tik möchte ich nun aber        Begründungen und Dokumentationen ak-
möglich sind, sondern dass diese nicht                           unseren konkreten Fall         zeptiert. Am Ende wurde unsere Senats-Lis-
eindeutig und klar überprüfbar formuliert                        vorstellen. Wir sind als       te nur aus einem Grund nicht zugelassen:
sind. Ausnahmen müssen sachlich be-             gemeinsame Liste angetreten, FSA und            Eine weibliche Kandidatin (von fast 30 Kan-
gründet sein. Was ist eine sachliche Be-        RCDS, und haben mit Blick auf die Zukunft       didatinnen und über 70 Kandidatinnen und
gründung, was nicht? Es wird immer von          personell größere Listen eingereicht, um        Kandidaten insgesamt) hatte ihre Erklärung
„intensiven Bemühungen“ gesprochen, um          in den nächsten Jahren die Wahrnehmung          vergessen einzuschicken, dass sie mit ih-
die geschlechterparitätische Besetzung zu       von studentischen Sitzen in den Gremien         rer Position auf der Liste zufrieden ist. Der
gewährleisten. Da stellt sich irgendwann        auch bei Krankheit, sonstiger Abwesen-          vermeintliche Mangel wurde uns aber nicht
auch die Frage, was ist „intensiv“, was ist     heit oder auch Ausscheiden der eigentlich       rechtzeitig von der Wahlleitung mitgeteilt
eine ausreichende Dokumentation hiervon         gewählten Vertreterinnen und Vertreter          und letztlich wurde uns auch keine Nach-
und vor allem: Was kann und will man einer      sicherzustellen. Aufgrund der wenigen stu-      besserungschance eingeräumt, obwohl die
studentischen Hochschulgruppe und ihren         dentischen Sitze macht es darüber hinaus        Wahlordnung dies klar vorsieht. Abgesehen
Mitgliedern, die diese Funktionen nicht         einfach mehr Sinn, in gemeinsamen Listen        davon liegt unseres Erachtens ohnehin kein
hauptberuflich, sondern ehrenamtlich und        zu kandidieren. Schaut man sich die veröf-      Mangel vor. Die Listeneinreicher hatten
ohne Aufwandsentschädigungen überneh-           fentlichten Listen an, haben wir die größten    entsprechende Erklärungen abgegeben,
men, zumuten? Sind solche Hürden zumut-         Listen eingereicht. Aus unterschiedlichen       was bereits ausreichen muss. Und aufgrund
bar oder widersprechen sie nicht eher un-       Gründen war es aber faktisch nicht leist-       einer fehlenden Einzelerklärung, einfach
seren demokratischen Mitwirkungsrechten,        bar, die Listen gemäß der Soll-Vorschrift       davon auszugehen, dass diese Person be-
wenn nur noch hochprofessionelle, durch         geschlechterparitätisch zu besetzen. Das        stimmt einen Platz weiter vorne gewünscht
Rechtsanwaltskanzleien unterstützte Grup-       hat damit zu tun, das einige zum jetzigen       hätte, ist eine bloße Unterstellung. Soll dies
pen zu Wahlen antreten können, ohne Ge-         Zeitpunkt keine Zeit zur Anreise haben, da-     das Entscheidungsmaß für die Zulassung
fahr zu laufen, ausgeschlossen zu werden?       für aber etwa in absehbarer Zeit, während       eines ehrenamtlichen Engagements sein?
Hinzu kommen Sonderregelungen, etwa für         andere ausscheiden und ihren Abschluss          Soll das der Maßstab sein, rund 70 inter-
die Hochschullehrerinnen, die der Gleich-       voraussichtlich innerhalb der Wahlperiode       essierte Studierende von der Wahl auszu-
berechtigung widersprechen. Warum gilt          geschafft haben. Für studentische Gremien-      schließen, wo doch gerade studentisches,
für das akademische Personal ein anderer        vertreterinnen und -vertreter, die ordentlich   hochschulpolitisches Engagement leider
(niedrigerer) Maßstab als für Studierende?      studieren, ein ganz normaler Vorgang. Mit       immer weniger wird? Sollen fast 30 Studen-
Warum werden den Hochschullehrerinnen           größeren Listen haben wir dafür gesorgt,        tinnen deswegen von einem Engagement
Erleichterungen gewährt, aber gerade der        dass keine „Lücken“ entstehen und auch in       ausgeschlossen werden unter der Flagge
Gruppe, die vermutlich die größten Prob-        zwei Jahren immer noch jemand anreisen          des Genderns? Oder führt hier der im Zei-
leme mit solchen Regelungen hat, nicht?         kann, um eure Interessen zu vertreten. Es       chen eines ehrbaren Ziels entworfene Ver-
Nach unserer Kenntnis haben einige Grup-        hat auch entsprechende Erklärungen ge-          fahrensweg de facto statt zu einer Frauen-
pen aufgrund der Unklarheit des Begriffs        geben, dass man mit den Listenpositionen        förderung zu einem massiven Ausschluss
„intensiv“ es als „intensive Bemühungen“        zufrieden ist und keinen anderen (vorde-        von Frauen? (Wie gesagt: unsere Liste sah
angesehen, Unterschriften zu sammeln, die       ren) Listenplatz einnehmen möchte, um der       so viele Frauen vor wie alle anderen Listen
nachweisen, dass man „rumgefragt“ hat, wer      Dokumentationspflicht gerecht zu werden.        zusammen).
denn in die Gremien möchte. Die Ablehnun-       Abgesehen davon hat unsere Senatsliste so       Bzgl. unserer KSW-Liste war der Fall ähnlich
gen wurden dokumentiert und als „Beweis“        viele Frauen ausgewiesen, wie alle anderen      gelagert, nur fehlte dort von einem Mann
der Bemühungen eingereicht. Abgesehen           zugelassenen studentischen Senatslisten         auf dem vierten Listenplatz eine explizite
von datenschutzrechtlichen Aspekten (ist        zusammen ...                                    Erklärung, nicht einen Platz weiter vorne
die Weitergabe der Daten derer, die ja ge-                                                      einnehmen zu wollen. Dabei erscheint uns

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rade nicht kandidieren wollen, überhaupt                     wischenzeitlich kam nach Ein-      die Reihenfolge „Mann, Frau, Frau, Mann“
zulässig?): Kann es wirklich Sinn und Zweck                  reichen der Listen ein allgemei-   (wie wir sie hatten) deutlich geschlechter-
sein, dass solche Hürden für ehrenamtliche,                  ner Hinweis von der Uni, das       gerechter als „Mann, Frau, Mann, Frau“ ...
demokratische Teilhabe gesetzt werden?                       alle Listen geschlechterparitä-

                                                                                                D
Sollen das die Hürden für ein wichtiges, eh-                 tisch besetzt sein müssen. Mit                   er Versuch eine Anordnung
renamtliches Engagement sein? Unsere Lis-       der Dokumentation für eine „Ausnahme“                         auf Stopp der Wahl im Zuge
tenverbindung hat dazu klar „nein!“ gesagt.     sind wir aber allem Gefordertem nachge-                       des vorläufigen Rechtsschut-
Uns ist es egal, ob ein Gremium am Ende         kommen ...dachten wir! Denn mit Veröffent-                    zes vor Gericht zu erreichen,
geschlechtsparitätisch oder z. B. mit 90        lichung der zugelassenen Wahllisten wurde                     scheiterte. Denn gegen lau-
Prozent Frauen nicht geschlechtsparitätisch     uns klar, dass wir nicht zugelassen wurden.     fende Wahlen vor Gericht vorzugehen, ist
besetzt ist. Das Gremium soll im besten Fall    Nachfragen an die Universität wurden lange      problematisch. Das Gericht verwies darauf,
SprachRohr 2/2018   HOCHSCHULPOLITIK                                                                                                         11

dass wir das ordentliche Wahlprüfverfahren      Hochschulgruppen bevormunden. Hierge-           Wie soll diese Personengruppe angemes-
der Universität abwarten müssen. Erst da-       gen sprechen wir uns eindeutig aus.             sen berücksichtigt werden? Und wie soll
nach könne man in ein Hauptverfahren ein-                                                       dies geschehen, ohne dass diese Personen
steigen und auf diesem Weg vor Gericht die      Schaut man sich etwa die Wahlergebnisse         sich öffentlich zwangsouten müssen? Und
Wahl anfechten. Dies werden wir tun bzw.        unserer Liste im Fakultätsrat WiWi, M+I aber    die Thematik wird sich in näherer Zukunft
werden wir zum Zeitpunkt des Erscheinens        auch ReWi an (wir erhielten rund 50 Prozent     noch weiter potenzieren, wenn noch mehr
dieses Sprachrohrs bereits getan haben.         der gesamten Stimmen in WiWi) erkennt           Geschlechter anerkannt werden.
                                                man klar, dass der Eingriff in die Wahl gra-    Die richtige Antwort darauf kann nur sein,

H
                 at denn nun die Wahllei-       vierende Folgen für die studentische Ver-       dass es keinerlei explizite oder implizite
                 tung der Universität mit       tretung im Senat hatte. Den Wählerinnen         Quoten gibt, sondern nur freie, demokrati-
                 ihrer übertriebenen und fal-   und Wählern wurde bei ohnehin nicht viel        sche Wahlen, unabhängig vom Geschlecht.
                 schen Auslegung der recht-     Auswahl eine relevante Wahl-Möglichkeit

                                                                                                W
                 lichen Regelungen das Ziel     genommen, die sich inhaltlich auch klar von                           ir haben jedenfalls
geschlechterparitätisch besetzter Gremien       den übrigen Wahlalternativen unterschie-                              im regulären Wider-
erreicht?                                       den hat und die aller Voraussicht nach auch                           s p r u c h s ve r fa h re n
Der Senat ist mit 13 Männern und neun           einen Sitz im Senat gewonnen hätte. Dies                              Einspruch gegen die
Frauen nicht paritätisch besetzt, und es gab    ist für uns ein schwerer Eingriff in die Mög-                         Wahl eingelegt und
regelmäßig Listen, die auf den ersten Plät-     lichkeiten der mündigen Wählerinnen und         werden notfalls auch vor Gericht gegen die
zen entweder nur Männer oder nur Frauen         Wähler.                                         FernUniversität vorgehen.
hatten.

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                        er hat also etwas                   um Abschluss möchte ich noch
                        von diesen Regeln?                  einige interessante Dinge an-
                        Die      Wählerinnen                sprechen. Zum einen sind wir
                        und Wähler vermut-                  verwundert, das die Gleichstel-
                        lich am wenigsten,                  lungsbeauftragte Kirsten Pink-
würden sich Listen doch nach dem hoch-          voss nach eigenem Bekunden nicht zu den
schulgruppen-internen        Leistungsprinzip   Wahlen hinzugezogen wurde, obwohl sie in
automatisch optimal aufstellen, wenn man        alle Entscheidungen mit Genderbezug ein-
ihnen die Option lässt. Haben diejenigen        bezogen werden muss. Ausgerechnet hier
etwas davon, die auf vordere Plätze rut-        hat man sich offenbar entschieden, dies
schen, auf die sie ohne diese Regeln evtl.      anders zu handhaben? Dies ist zumindest
nicht gekommen wären und die sie ggf. gar       bemerkenswert!                                  Andreas Konopka
nicht einnehmen wollen? Was bringt es                                                           Mitglied des Studierendenparlamentes
mir auch als Wählerin oder Wähler, wenn         Interessant ist in diesem Zusammenhang          (Freie Studentische Allianz)
mich ein Geschlecht vertritt, was nur auf       auch, dass Frau Pinkvoss im Studierenden-       andreas.konopka@studium.
dieser Position sitzt, weil es das Gesetz so    parlament zu Besuch war. Dabei hat unser        fernuni-hagen.de
will? Und sollte nicht ohnehin die Person       Mitglied Fabian Maryanowski auch ein ganz
geschlechtsunabhängig durch ihre Kom-           persönliches Anliegen angesprochen: Seine
petenz gewählt werden? Der Gesetzgeber          Nichtzulassung zur Wahl in den Frauenbei-
sollte nicht in demokratische Prozesse ein-     rat! Wenn Gleichstellung so ein wichtiges
greifen, das schadet dem Wähler und damit       Thema ist, warum darf ein Mann, wenn er
letztlich der Gruppe, die wählt. Sollte eine    denn gewählt würde, keine Frauen vertre-
Hochschulgruppe bei der Aufstellung ihrer       ten oder beraten? Ich kenne viele Frauen,
Liste ein Geschlecht diskriminieren, wird       die sich lieber einem Mann anvertrauen. An-
dies schon durch die Wählerinnen und            dererseits kann man auch fragen, wo ist der
Wähler entsprechend bestraft, soweit sie es     Männerbeirat? Auf diese Frage bekam ich
als wichtiges Wahlkriterium sehen.              eine interessante Antwort: Es ginge danach,
Die demokratische Entscheidung der mün-         wer am meisten Probleme hat, Stichwort
digen Wählerinnen und Wähler sollte ent-        Problempyramide! Wenn das die „logische“
scheiden und nicht die bürokratischen           Herangehensweise an die Gleichstellung in
Regeln, die Weg und Ziel verwechseln.           diesem Land ist, dass man erst ein gewisses
Wenn einer Wählerin oder einem Wähler           Maß an Problemen erreicht haben muss,
die geschlechterparitätische Besetzung so       damit man konkret vertreten wird, dann ist
wichtig ist, dass Inhalte dahinter zurück-      dies in unseren Augen ein Irrweg.
treten, dann hat jeder die Chance dies bei
der Wahlentscheidung zu berücksichtigen.        Im Übrigen blendet die „geschlechterparitä-
Hierfür bedarf es keine rechtliche Rege-        tische Besetzung von Gremien“ eine wichti-
lung. Diese würde eine demokratische Ent-       ge Thematik vollständig aus. Inzwischen ist
scheidung undemokratisch vorwegnehmen           zumindest ein „drittes Geschlecht“ bzw. der
und die Wählerinnen und Wähler sowie die        Wunsch, keinem der „beiden“ Geschlechter
                                                zugeordnet zu werden, offiziell anerkannt.
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                                        Compliance –
                                           eine Selbstverständlichkeit?
Aktuell entwickelt der Begriff „Compliance“    Diese und ähnliche Affären zeigten: Offen-   lichkeit und Web-Communities gewachsen.
immer mehr Schubkraft – im Staat genauso       kundig ist die Regelbefolgung keineswegs     Hierdurch steigt die Entdeckungswahr-
wie in Wirtschaft und Gesellschaft. Außer-     eine bloße Selbstverständlichkeit. Ange-     scheinlichkeit von Non-Compliance, wo-
dem ist zu konstatieren, dass eine wach-       sichts unseres ausgefeilten Rechts- und      durch die (Reputations-)Schäden potenziell
sende Zahl an Studien und Fachbeiträgen        Justizsystems ist das durchaus verwunder-    zunehmen.
hierzu publiziert wird.                        lich.
                                                                                            Angesichts dieser Entwicklungen besteht
Vor diesem Hintergrund verwundert es           Vor diesem Hintergrund setzte die damalige   weiterhin Erkenntnis- und Handlungsbe-
kaum, dass uns das Thema Compliance un-        Bundesregierung eine Kommission ein. Die-    darf, um die Regelbefolgung tatsächlich zu
längst auch im Studierendenparlament be-       se erarbeitete im Jahr 2002 den Deutschen    gewährleisten.
schäftigt hat.                                 Corporate Governance Kodex (DCGK). Der
                                               Kodex definiert Compliance-Pflichten vor     Risikofaktoren: Person und Organi-
Was ist Compliance?                            allem für die Vorstände und Aufsichtsräte    sation.
Manche Kritiker*innen führen an, Com-          börsennotierter Aktiengesellschaften.        Bisherige Studien zeigen zum einen, dass
pliance sei lediglich alter Wein in neuen                                                   Ursachen für Regelverstöße bei einer han-
Schläuchen. Denn es gehe um eine bloße
Selbstverständlichkeit: die Befolgung von
bestehenden Regeln.

Die Compliance-Idee ist während der
1980er-Jahre in den USA entstanden. Sie
bezieht sich nicht nur auf das Handeln
einzelner Personen, sondern auch auf das
Agieren ganzer Organisationen. Dabei geht
es um die Befolgung von

## formell-rechtlichen Regeln (z. B. Gesetze
   und Verordnungen) sowie
## informell-sozialen Regeln (z. B. Werte
   und kulturelle Gepflogenheiten).

Demnach sind auch wir Studierenden zu
Compliance verpflichtet – vor allem dann,
wenn wir uns einschreiben oder Prüfungs-
leistungen erbringen. Und Sprachrohr-Au-
tor*innen sind insofern von Compliance be-     Ausbreitung der Compliance-Idee.             delnden Person liegen können. Demnach
rührt, als ihre Beiträge bestimmte Vorgaben    Seither hat sich das Compliance-Thema auf    tritt Non-Compliance z. B. dann auf, wenn
erfüllen müssen.                               weitere Bereiche in Wirtschaft, Staat und    ein Mensch
                                               Gesellschaft ausgedehnt: auf kleine und
Hieraus ist ersichtlich, dass das Thema Com-   mittlere Unternehmen genauso wie auf Be-     ## sich (beruflich) über- oder unterfordert
pliance tatsächlich uns alle angeht.           hörden und gemeinnützige Organisationen.        fühlt,
                                               Ein Beispiel ist der Runderlass zur Verhü-   ## eine Nebentätigkeit ausübt, die zu Inter-
Warum Compliance?                              tung und Bekämpfung von Korruption in           essenkonflikten führt,
Initialzündungen hierzulande waren Un-         der öffentlichen Verwaltung in NRW vom       ## demotiviert, leichtsinnig bzw. überheb-
ternehmensaffären und Regelverstöße            20.08.2014.                                     lich ist,
(Non-Compliance) in den 1990er-Jahren.                                                      ## wegen seines luxuriösen Lebensstils
Bei diesen Vorfällen ging es insbesondere      Im Zuge dieser Entwicklungen sind die           nach zusätzlichen Einnahmen strebt
um Datenmissbrauch, Insiderhandel, Steu-       Sanktionen gegen Regelverstöße teils deut-      oder
er- und Umweltdelikte.                         lich verschärft worden. Zudem ist die Auf-
                                               merksamkeit von Journalist*innen, Öffent-
SprachRohr 2/2018   HOCHSCHULPOLITIK                                                                                                  13

  ## ausgeprägte Rechtfertigungsmuster ent-      ## Welche einschlägigen Regel- und Nor-         Dabei ist das Thema Compliance für inter-
     wickelt hat (z. B. „die Anderen tun das        menänderungen sind für die Zukunft           disziplinäre Zugänge geradezu prädesti-
     doch auch“).                                   absehbar?                                    niert: Neben rechtlichen und ökonomischen
                                                                                                 sind vor allem kulturelle und psychologi-
  Zum anderen zeigen Studien, dass in vielen     Diese Risikoanalyse bildet eine Basis für fo-   sche Dimensionen relevant.
  Organisationen heikle Risikobereiche iden-     kussierte Handlungsstrategien. Für die Pra-     So wäre Compliance auch für die FernUni-
  tifizierbar sind. Demnach tritt Non-Compli-    xis werden vor allem folgende organisato-       versität ein fruchtbares Querschnittsthema.
  ance etwa dort auf, wo                         rische Compliance-Maßnahmen diskutiert:         Derzeit werden Compliance-Fragen offen-
  ## Führungsstrukturen und -kulturen bzw.       ## sorgfältige Personalauswahl (vor allem       bar vor allem im Weiterbildungsstudium
      (IT-)Prozesse defizitär sind,                  für Führungs- und Risikobereiche),          behandelt; diese Engführung erscheint an-
  ## über Finanzmittel verfügt wird (z. B. im    ## Reorganisation undurchsichtiger Struk-       gesichts der Komplexität und Themenviel-
      Einkauf und Rechnungswesen),                   turen und Prozesse,                         falt wenig angebracht.
  ## umfangreiche, oft langjährige Außen-        ## Compliance-Schulungen, Personalent-          Auf solchen, breiter zu fassenden Bildungs-
      kontakte bestehen,                             wicklung und Job-Rotation,                  konzepten ist aufzubauen: Die Entwicklung
  ## brisante Daten und Informationen kre-       ## umsichtige Auswahl von Geschäftspart-        persönlicher Kompetenzen zur Risikoer-
      iert werden (z. B. in Wissenschaft und         ner*innen,                                  kennung und Problembewältigung ist eine
      Public Relations),                         ## Compliance-Hotlines, Verhaltenskodizes       Daueraufgabe. Nicht zuletzt zählt hierzu
  ## fragwürdige Anreiz- und Entlohnungs-            und Ombudspersonen,                         auch die Kompetenz zu erkennen, wenn Re-
      systeme eingesetzt werden,                 ## Dokumentations- und Kontrollverfahren        geln geändert werden müssen.
  ## hohe Intransparenz bzw. große Hand-             (z. B. Vier-Augen-Prinzip) sowie
      lungsspielräume bestehen oder              ## Sanktionen bei dennoch auftretenden          Compliance – mit Augenmaß.
  ## unzureichende bzw. unzweckmäßige                Regelverstößen.                             Offenbar ist Compliance keine bloße
      Kontrollen erfolgen.                                                                       Selbstverständlichkeit. Doch Kritiker*innen
                                                 Ein solches Compliance-Managementsys-           führen zwei weitere Punkte ins Feld: Com-
  Organisatorische Compliance.                   tem zielt vor allem auf Prävention und Scha-    pliance-Management stelle zum einen den
  Regelverstöße können also durch kultu-         denabwehr sowie Transparenz- und Reputa-        Menschen unter Generalverdacht und hin-
  rell-organisationale Defizite bedingt sein.    tionssteigerung.                                terlasse damit Demotivation. Zum anderen
  Compliance-Management beginnt daher                                                            führe es – bei hohem Ressourcenverbrauch
  mit einer organisationsspezifischen Risiko-    Persönliche Compliance.                         – zu einer Bürokratisierung von Organisati-
  analyse. Hierbei können z. B. folgende Leit-   Wie ausgeführt ist Non-Compliance teils         onen.
  fragen eingesetzt werden:                      aber auch auf einzelne Personen zurück-         Allerdings sind die (im-)materiellen Schä-
  ## Inwiefern gab es in ähnlichen Institutio-   führbar. Wichtig sind daher Reflexion und       den durch Regelverstöße weiterhin gra-
      nen bereits Affären und Non-Complian-      Selbstmanagement angesichts heikler             vierend; dies gilt nicht nur angesichts der
      ce-Fälle?                                  Handlungssituationen. So können z. B. fol-      Affäre um die Dieselabgase. Und Non-Com-
  ## Inwieweit sind bei Geschäftspartner*in-     gende Prüffragen die Vergewisserung und         pliance wird immer seltener als ein bloßes
      nen schon Regelverletzungen bekannt        Regeltreue eines Menschen fördern:              Kavaliersdelikt hingenommen – weder im
      geworden?                                  ## Inwieweit entspricht diese Handlung          Staat, noch in Wirtschaft und Gesellschaft.
  ## Gab es im eigenen Haus bereits Regel-          den geltenden Gesetzen und anderen           Entscheidend ist somit, eine entsprechende
      verstöße? – Wenn ja, welche weiteren          Regeln?                                      Balance zu finden: einerseits nicht in blin-
      Informationen liegen hierzu vor?           ## Würde ich die Handlung auch gegen            den Aktionismus zu verfallen und anderer-
  ## Hat sich die Leitung des eigenen Hauses        mich selbst gelten lassen?                   seits den Blick auf die Regeln zu schärfen.
      ausdrücklich zur Compliance bekannt        ## Was wäre, wenn alle Menschen in dieser       Compliance geht uns alle an.
      (tone from the top)? – Falls nein, warum      Weise handeln?
      ist dies nicht geschehen?                  ## Was würde mein (unbeteiligter) Famili-       In diesem Sinne:
                                                    en- und Freundeskreis hierzu sagen?          Uns allen ein erfolgreiches, regelgerechtes
Zum Weiterlesen:                                 ## Wird dieses Handeln insgesamt mehr           Sommersemester 2018!
Compliance-Literatur in der FernUni-Biblio-         Nutzen als Schaden nach sich ziehen?
thek                                             ## Inwieweit könnte ich diese Handlung in
Moosmayer, Klaus:                                   einem öffentlichen Diskurs rechtferti-
Compliance: Praxisleitfaden für Unternehmen,        gen?
3. Auflage, München 2015.                        Durch solche Reflexionen kann einerseits
Signatur: QOF/MOKL                               gelingendes Leben, andererseits der Auf-
Stober, Rolf/Ohrtmann, Nicola (Hrsg.):           bau stabiler Beziehungen unterstützt wer-
Compliance: Handbuch für die öffentliche Ver-    den.
waltung,
1. Auflage, Stuttgart 2015.
Signatur: QRJ/STOH                               Bildung und Studium.
Faust, Thomas:                                   Die persönliche Sensibilität, Kompetenz         Dr. Thomas Faust
Compliance und Korruptionsbekämpfung,            und Regeltreue können gezielt gefördert         Beratendes Mitglied des Studierendenpar-
1. Auflage, Norderstedt 2015.                    werden. Wichtig sind entsprechende Inhal-       laments für das Akademiestudium
Signatur: PZX/FAUC                               te in Erziehung, (Aus-)Bildung und Studium.     thomas.faust@studium.fernuni-hagen.de
14                                                                                  HOCHSCHULPOLITIK   SprachRohr 2/2018

             Stipendien auch im
                   Fernstudium
                    Wir haben Kontakt mit den
                 Verantwortlichen aufgenommen
     Vor einiger Zeit hatten wir bereits ge-         sondere wenn es sich um ein Zweit- oder
     schrieben, dass wir uns gerne dafür ein-        Teilzeitstudium handelt.
     setzen würden, dass Fernstudierende,
     auch als Zweit- und/oder Teilzeitstudie-        Da irritiert es doch sehr, dass Fernstu-
     rende, die gleichen Chancen auf die diver-      dierende von einer Begabtenförderung
     sen Stipendien der Begabtenförderungs-          regelmäßig ausgeschlossen werden – sei
     werke haben sollten wie die klassischen         es nur indirekt, da ein Zweit- und/oder
     Vollzeit-Erst-Präsenz-Studierenden.             Teilzeitstudium ausgeschlossen wird. Man
                                                     kann und sollte schon in Frage stellen,
     Schließlich sollen die Stipendien um Rah-       was ein solcher Studierendenstatus mit
     men der Begabtenförderung gerade die-           der zu fördernden Begabung zu tun hat.
     jenigen Studierenden unterstützen und           Warum sollte ein solcher Status eine för-   Wir haben nun ein Schreiben an das
     auch ideell fördern, die durch besondere        derungswürdige Begabung ausschließen?       Bundesministerium für Bildung und For-
     Motivation, Leistung und eben Begabung                                                      schung, das inzwischen ja auch von einer
     herausstechen. Das trifft in vielen Fällen      Nach unserem letzten Aufruf haben wir       ehemaligen Hagener Fernstudentin gelei-
     ja gerade auf Fernstudierende zu, insbe-        einige positive Rückmeldungen von euch      tet wird, und an die Begabtenförderungs-
                                                     erhalten.                                   werke verfasst.
-Anzeige_
                                                                                                 Wir sind gespannt auf den weiteren Aus-
                                    KLAUSURHILFE                    WWW.MARX-HILFE.DE            tausch zu diesem Thema und halten euch
 zu den folgenden Diplom-, Bachelor- und Master-Prüfungen bzw. Module der Fernuniversität:       auf dem Laufenden.
  Einführung in die VWL + Makroökonomie + Kernfach: Allgemeine Volkswirtschaftslehre +
  Geld/Währung + Stabilitätspolitik + Globalisierung, internationale Wirtschaftsbeziehungen .
                                                                                                 Beste Grüße
     „Makroökonomie:                         „Lösungen der Klausuraufgaben des                   Andreas
     Klausurlösungen und Theorie“             Moduls STABILITÄTSPOLITIK“
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         Die nachfolgenden Seiten
      beinhalten die Klausurlösungen
      (Klausuren: 9.2001 bis 3.2018).               Drei Theorie-Skripte zum Modul
                                                         GLOBALISIERUNG:
                                            1)„Neoklassische Wachstumstheorie“:101 S.,19 €
                                                2)„Mundell-Fleming-Modell“: 95 S.,19 €
     „Einführung in die VWL:                        3)„Ricardo-Modell“: 48 S.,15 €
       Klausurlösungen und Theorie“
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      Auf 110 Seiten wird der relevante       ALLGEMEINE VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
               Stoff dargestellt.                           (Prüfer: Prof. Eichner):
                                                  1) „Pareto-Optimum, externe Effekte und
                                                                                                 Andreas Konopka
              Die nachfolgenden
     237 Seiten beinhalten die Lösungen                   Besteuerung“: 121 S.,19 €              Mitglied des Studierendenparlamentes
      aller bisher gestellten Klausuren.          2) „Fiskalpolitik“: 134 S.,19 €                (Freie Studentische Allianz)
                                                                                                 andreas.konopka@studium.
                                                                                                 fernuni-hagen.de
SprachRohr 2/2018   HOCHSCHULPOLITIK                                                                                                  15

                            Studentische
                        Mitwirkung in der
                        Hochschulpolitik
Was kann man eigentlicht alles tun?           In naher Zukunft finden die Wahlen für die      dies Verwaltungsarbeiten bzw. Beschlüsse,
                                              kommende Periode der Studierendenschaft         der Haushalt etwa wird hier beschlossen.

L
           iebe Studierende, in der letzten   statt. Diese Wahlen gibt es ungefähr alle       Gerade für Studierende mit Rechungsle-
           Ausgabe des SprachRohrs habe       zwei Jahre und jetzt ist eure Chance ein-       gungshintergrund nicht uninteressant, re-
           ich versucht, euch die Arbeit      zusteigen. Ob ihr euch einer bestehenden        den wir doch von einem Budget von weit
           in der Studierendenvertretung      Gruppe anschließt oder selbst eine gründet,     über 1 Mio. Euro. Nicht nur macht sich das
           schmackhaft zu machen. Dabei       ist dabei erst mal nicht relevant, entschei-    gut im Lebenslauf und ihr lernt mit öffent-
habe ich versucht zu erklären, das gerade     dend ist, das ihr nur so in die Studierenden-   lichen Geldern umzugehen, ihr lernt auch
jungen Studierenden die Erfahrungen aus       schaftsgremien kommt. Die Gremien in die        etwas unschätzbar wertvolles: Politische
der Vertretung später im Beruf helfen kön-    ihr euch über Listenwahlen hineinwählen         Prozesse innerhalb einer Organisation ein-
nen. Nun kommt aber oft die Frage, was        lassen könnt, sind das Studierendenparla-       schätzen, daran teilhaben und gegebenen-
genau macht man eigentlich in der Studie-     ment und die Fachschaftsräte. Das Studie-       falls manipulieren, um Ziele durchzuset-
rendenvertretung und darauf werde ich im      rendenparlament ist dabei das oberste Gre-      zen. Also alles Aktivitäten, die im späteren
Folgenden etwas detailierter eingehen.        mium der Studierendenschaft, hier wird ein      Berufsleben oftmals durchaus willkommen
                                              Großteil der Beschlüsse gefasst die nicht       sind.
                                              den Fachschaften zuzuordnen sind. Oft sind

                                                                                              E
                                                                                                           ine weitere Möglichkeit euch zu
                                                                                                           engagieren ist der Fachschafts-
                                                                                                           rat. Hier geht es deutlich weni-
                                                                                                           ger um Verwaltung und mehr
                                                                                                           um konkrete Probleme im Stu-
                                                                                              dium. Wer also mit der Verwaltung an sich
                                                                                              in AStA oder im Studierendenparlament
                                                                                              nicht wirklich etwas anfangen kann ist hier
                                                                                              richtig. Eine Prüfung hatte eine Durchfall-
                                                                                              quote von 90 Prozent? Hier seid ihr gefragt!
                                                                                              Gemeinsam mit dem entsprechenden Lehr-
                                                                                              stuhl und der Fakultät sucht ihr nach Ursa-
                                                                                              chen und Lösungen. Nebenbei gibt es in
                                                                                              den Fachschaftsräten unterschiedliche Auf-
                                                                                              gaben zu erfüllen, in denen man sich und
                                                                                              seine eigenen Fähigkeiten einbringen kann.
                                                                                              So gibt es z. B. in fast jedem Fachschaftsrat
                                                                                              eine Position für die Öffentlichkeitsarbeit.
                                                                                              Ihr steht mit den Studierenden in Kontakt,
                                                                                              löst kleinere Probleme, nehmt größere für
                                                                                              die weitere Verarbeitung auf und gebt Infor-
                                                                                              mationen von der Fakultät bzw. Universität
                                                                                              an die Studierenden weiter. In diesem Pro-
                                                                                              zess verfeinert man die eignen Kommunika-
                                                                                              tionsfähigkeiten und hat ganz nebenbei oft
                                                                                              noch eine Website zu betreuen, also auch
                                                                                              eure technischen Fähigkeiten könnt ihr wei-
                                                                                              terentwickeln. Das ist nur ein Beispiel von
16                                                                                 HOCHSCHULPOLITIK  SprachRohr 2/2018

                                                Z
vielen möglichen, aber für jeden, der sich                    u guter letzt möchte ich noch
engagieren möchte, ist etwas dabei!                           die Universitätsgremien an-
                                                              sprechen. Diese werden eben-

N
                 atürlich gibt es auch noch                   so durch Wahlen besetzt, diese
                 den AStA, hier findet die                    waren allerdings vor kurzem
                 laufende Verwaltung statt      und werden unabhängig von den Wahlen zu
                 die das Studierendenparla-     den Studierendengremien von der Universi-
                 ment aufgrund seiner nicht     tät durchgeführt. Allerdings werden einige
ständigen Zusammenarbeit nicht leisten          von euch sicher in zwei Jahren wieder die
kann, da dieses nur alle zwei bis drei Mo-      Chance haben, dort einzuziehen. Auch dort
nate zusammentritt. Es gibt viele verschie-     warten spannende Aufgaben auf euch, je
dene Referate, für fast jeden ist potentiell    nachdem, was euch interessiert. Der Senat
etwas dabei. Auch hier ist Öffentlichkeitsar-   z. B. ist nicht für jeden etwas, keine Frage,
beit nötig, aber auch laufende Rechnungen       aber gerade hier werden viele grundlegen-
werden hier bearbeitet bzw. freigegeben.        de Fragen besprochen und aufgrund der
Der AStA bietet den Studierenden einige         zahlreichen Interessengruppen im Senat
wichtige Serviceleistungen, die durch ihr       gibt es durchaus die Chance, hier etwas an
Anforderungsprofil sicher in den verschie-      der Gestaltung teil zu haben. Etwas weniger
denen Studiengängen Interessen zur Mitar-       „trocken“ geht es in den Fakultätsräten und
beit wecken. So gibt es z. B. ein Referat für   Studienbeiräten zu. Hier wird näher am ak-
die psychologische Betreuung und eins für       tiven Studium gearbeitet, Prüfungsordnun-
die Vertretung von Studierenden mit Behin-      gen werden hier verabschiedet, Probleme
derungen und/oder chronischen Erkrankun-        in Prüfungen besprochen und vieles mehr.
gen. Beides hochspannende Aufgaben, die

                                                I
aber auch mit einer hohen Verantwortung               ch hoffe, ich konnte euch nach meinem
verbunden sind.                                       kleinen Teaser in der letzten Ausgabe
                                                      einen etwas detailierteren Eindruck

D
               azu kommen noch Ausschüs-              von der Arbeit als Studierendenvertre-
               se und Kommissionen, diese             ter verschaffen. Dabei ging es darum,
               setzen sich aber personell       euch aufzuzeigen, wie divers und interes-
               oft aus dem Studieren-           sant die Aufgaben sind und das man auch
               denparlament zusammen.           für das persönliche, spätere Leben etwas
Ein Ausschuss, den das Hochschulgesetz          mitnehmen kann. Natürlich bietet unsere
zwingend vorsieht, ist der Haushaltsaus-        Arbeit mehr als ich hier in Kürze vorstellen
schuss. Der Haushaltsausschuss ist in der       kann. Wer Interesse hat, kann beim Vorsitz
Studierendenvertretung Hagen durch die          des Studierendenparlaments mehr erfah-
Satzung mit weitreichenden Befugnissen          ren. Diesen erreicht ihr unter vorsitz@sp-
ausgestattet, dadurch ergibt sich hier eine     fernuni.de oder über www.fernstudis.de. Bei
sehr interessante Aufgabe für die Mitglie-      Interesse ist eine Anreise mit Kostenüber-
der. Um für diesen Artikel einen Überblick      nahme möglich, damit ihr euch vor Ort ein
zu haben, war ich in der Sondersitzung des      Bild machen könnt. Meldet euch dazu ein-
Haushaltsausschuss am 3.3.2017 zugege-          fach beim SP Vorsitz! Fragen könnt ihr aber
ben. Dort erlebte ich einen motivierten und     auch an mich oder den Referenten für Hoch-
fachlich kundigen Haushaltsausschuss der        schulpolitik richten. Dr. Bernd Huneke veran-
seinen Aufgaben Aufsicht und Mitwirkung         staltet für Interessierte vom 22.-24.6.2018
in bzw. über die Finanzgeschäfte der Stu-       den sogenannten „HoPo-Workshop“. Dort           Fabian Maryanowski
dierendenvertretung zu führen nachkam.          kann man sich weiter informieren und eine       AStA-Referant für Öffentlichkeitsarbeit und
Die Themen, die hier besprochen werden,         erste Schulung für die Arbeit als Studie-       Internationales, Mitglied des Fachschafts-
sind äußerst divers und reichen von einzel-     rendenvertreter mitmachen. Weitere Infos        rates WiWi (zuständig für Öffentlichkeitsar-
nen Reisekostenabrechnungen bis hin zur         bekommt ihr von meinem Kollegen unter           beit) Ersatzmitglied im SP, Mitglied des BHS
Beschäftigung mit Themen aus dem Steu-          bernd.huneke@asta-fernuni.de.                   Beirats
errecht. Auch hier werden Studierende aus                                                       Freie Studentische Allianz
verschiedenen Fakultäten sicher ein inter-                                                      fabian.maryanowski@studium.fernuni-
essantes Betätigungsfeld finden.                                                                hagen.de
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