Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 2/2018
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Sprachrohr Ausgabe 2/2018 Wahlen zu den Feiern wie Bildungsurlaub Studieren: Fern und Studierendengremien mit 18 in der BHS doch so nah
2 EDITORIAL/INHALTSVERZEICHNIS SprachRohr 2/2018 Liebe LeserInnen, diese Ausgabe des SprachRohrs steht schon und August haben Studierende mit Kindern ganz im Zeichen der kommenden Wahlen. die Möglichkeit, in der Bildungsherberge zu Ja, es stehen wieder Wahlen an: im März wohnen, und ihre Kinder betreuen zu las- hatten wir die Wahlen zu den Uni-Gremien, sen. Diese so gewonnene Zeit kann dann die von der Universität durchgeführt wur- zum Lernen genutzt werden. Weitere Infor- den, und im Juli finden die Wahlen zu den mationen zur Kinderlernwoche findet ihr Studierendenschaftsgremien statt, die von auf Seite 24. den Studierendenvertretern durchgeführt werden. Hier werden die Mitglieder des Seminare Studierendenparlaments und der verschie- Ab Seite 31 findet ihr wieder unseren Semi- denen Fachschaftsräte gewählt. Die Uni hat narteil, hier bieten die verschiedenen Fach- das Experiment gewagt und die Wahlen on- schaften, der AStA und die Bildungsherber- line durchgeführt, wir bleiben (erst mal) bei ge wieder viele interessante und nützliche der klassischen Briefwahl. Wer sich noch Seminare an. Reinschauen lohnt sich! aufstellen lassen möchte, kann dies tun. Ich wünsche eine spannende Lektüre und Weitere Informationen findet ihr ab der Sei- hoffe auf eine starke aktive und passive te 17 in dieser Ausgabe oder natürlich auf Wahlbeteiligung, unserer Webseite: fernstudis.de. viele Grüße Jens-Raimer Beuerle AStA-Referent für SprachRohr und Kultur, Weitere Themen Jens Sprecher Fachschaftsrat Kultur- und Sozial- Auf Seite 23 findet ihr einen Erfahrungsbe- wissenschaften richt zu unserer Kinderlernwoche, die wir (SPD-Hochschulgruppe/Juso-HSG) auch dieses Jahr wieder anbieten. Im Juli jens.beuerle@asta-fernuni.de Inhaltsverzeichnis Editorial2 WahlhelferInnen gesucht 21 Aus den Fachschaftsräten Aus dem Fachschaftsrat ReWi 42 Grußwort des SP-Vorsitzes 3 Unilife Aus dem Fachschaftsrat Psychologie 44 Fern und doch so nah 23 Aus dem Fachschaftsrat WiWi 46 Hochschulpolitik Erfahrungsbericht von der Aus dem Fachschaftsrat Meti 47 SHK? 4 Kinderlernwoche 26 Aus dem Fachschaftsrat KSW 48 Verpflegung in den Studienzentren 5 Einen Abend feiern wie mit 18 28 Gender in der Lehre 6 Briefe an die Redaktion Digital - überall 7 LaTeX oder Word? 52 Seminare Compliance 12 Reißt euch zusammen! 52 Seminare Wiwi 31 Stipendien im Fernstudium 14 Junge Studenten, alte Sprecher 56 Online-Seminare 34 Bildungsurlaub in der BHS 38 Mitteilung des Wahlleiters Seminar Selbstsicherheit 40 Warum auch deine Stimme wichtig ist 17 Wahlbekanntmachung 18 Redaktionsschluss für das SprachRohr 3.2018 ist der 3.07.2018. Wir freuen uns auf eure Beiträge! Schickt diese bitte an: sprachrohr@asta-fernuni.de
SprachRohr 2/2018 HOCHSCHULPOLITIK 3 Grußwort des Vorsitzes des Studierendenparlaments Liebe Kommilitonen, liebe Kommilitoninnen, nach einer relativ kurzen, gefühlt aber doch recht langen Amtszeit verabschieden wir uns heute von euch, nicht aber ohne auf die anstehenden Wahlen hinzuweisen. Vielleicht mit einem kleinen Augenzwinkern, doch auch mit ernstem Hintergrund. Viele werden sagen, was geht`s uns an, Wahlen, nicht auch noch während des Studiums. Wir wissen, dass jeder und jede von euch sich wissenschaftlich mit den unterschiedlichsten Bereichen beschäftigen und kaum Zeit für irgendwelche anderen Dinge bleibt, und gerade aus diesem Grunde solltet ihr die Wahlunterlagen nicht wegschmeißen. Nicht aus „profanen“ parteipolitischen Gründen, sondern schaut euch alles an und überlegt, wie lassen sich Probleme, die einem reibungslosen Studium entgegenstehen, beseitigen. Nun kommen die Wahlen ins Spiel. Delegiert eure Aufträge an die Studierendenvertreter, nehmt sie beim Wort, dass sie euch so großzügig vor Wahlen geben. In unserer Funktion, aber vor allem als Kommilitone bzw. Kommilitonin, wünschen wir euch alles Gute für eurer Studium und natürlich für das ganz persönliche Leben, was nie in den Hintergrund geraten darf. Euer SP-Vorsitz Nils Roschin und Anne Blohm Anne Blohm Nils Roschin Vorsitzende des Studierendenparlaments Vorsitzender des Studierendenparlaments Grüne Hochschulgruppe (GHG) SPD-/Juso-Hochschulgruppe anne.blohm@sp-fernuni.de nils.roschin@sp-fernuni.de
4 HOCHSCHULPOLITIK SprachRohr 2/2018 SHK – Sanitär, Heizung Klima? S chwedische Handelskammer? einschlägiges abgeschlossenes Hochschul- Ihr erreicht mich in dieser Funktion unter Schweizerische Hanfkoordina- studium verfügen.“ SHK@asta-fernuni.de. Auf der Webseite tion? Alles korrekt, aber hier an Im Hochschulgesetz NRW steht dazu. „Die fernstudis.de der Studierendenschaft wird der Fernuni bedeutet diese Ab- Stelle überwacht die Beachtung geltenden eine Unterseite mit Ansprechdaten einge- kürzung zuerst einmal „Studen- Rechts bei der Auswahl und Beschäftigung richtet. Nun warte ich gespannt auf zahlrei- tische Hilfskraft“. von studentischen Hilfskräften und wirkt che Zuschriften! auf eine angemessene Gestaltung ihrer Bei der Wahl zu den Hochschulgremien und Arbeitsbedingungen hin. Sie behandelt Be- Funktionen der Fernuni wurde ich im März schwerden von Betroffenen.“ 2018 zur „Person für die Vertretung der A Belange studentischer Hilfskräfte“ gewählt n der Fernuni in Hagen und und bin das nun für die nächsten zwei Jah- in den Regionalzentren ar- re. Danke für euer Vertrauen! beiten zahlreiche SHKs. Solltet ihr also irgendwel- Ich bin also diejenige, die nach $16 der che Probleme als studenti- Grundordnung der Fernuniversität „als be- sche Hilfskraft haben, könnt ihr euch gerne auftragte Stelle für die studentischen Hilfs- an mich wenden. Ich freue mich über alle kräfte die Belange von wissenschaftlichen Berichte, positiv oder negativ, die mit eurer Annette Stute Hilfskräften nach § 46 HG wahrnimmt, die Tätigkeit als SHK zu tun haben, um mir ein Vertreterin der Belange studentischer über kein für ihre Hilfskrafttätigkeit fachlich Bild der Situation zu machen. Hilfskräfte SHK@asta-fernuni.de Alternative Fakten S eit Pegida und AfD, Donald trauen gegenüber jeder Art von Nachrich- zeichnet. Tobias Haberkorn formulierte in Trump und Marine Le Pen und all ten. der ZEIT ganz richtig, dass das nicht weiter den anderen populistischen Be- schlimm gewesen wäre, wenn er damit in A wegungen und Politiker*innen ber „alternative Fakten“??? der Unterhaltungsbranche geblieben wäre. hört man viel von „Fake News“ Das Unwort des Jahres A und „alternativen Fakten“. Fake News, na, 2017 scheint inzwischen ber bei mir schleicht sich der das versteht auch der, der des Englischen ganz selbstverständlich in Verdacht ein, dass ich gar wenig mächtig ist. Bewusst verbreitete fal- unseren Wortschatz einge- nicht so weit gehen muss, sche Nachrichten, die Unruhe stiften, bevor wandert zu sein. Es wurde von einer Berate- um auf das Phänomen „al- sie sich in Luft auflösen. Zurück bleibt ein rin Donald Trumps, Kellygame Conway, zum ternative Fakten“ zu stoßen. ungutes Gefühl und ein Stück mehr Miss- ersten Mal gebraucht, nämlich im Zusam- Wenn etwas nicht passt, dann wird es eben menhang mit der Berichterstattung über die passend geredet, so Haberkorn. Ist das nicht Menge der anwesenden Besucher bei der auch in manchen gesellschaftlichen Berei- Amtseinführung Trumps. chen bei uns zu finden? So scheint es in der Gleichstellungsarbeit, und vor allem in der B egonnen hatte es jedoch Wahrnehmung dieser Arbeit, „alternative schon 2015 mit der Rede vom Fakten“ zu geben. Da sehen manche schon „Postfaktischen“. Gefühle und die Demokratie in Gefahr, spielen Gleich- Gerüchte wurden von Trump stellungsgrundsätze gegen die Gedanken plötzlich als Tatsachen be- der Demokratie aus, obwohl Gleichstellung
SprachRohr 2/2018 HOCHSCHULPOLITIK 5 doch gerade ein Teil des Fundamentes ist, sich sehr bemühen, auch die Interessen der auf dem unser Grundgesetz steht. Diesel- männlichen Kollegen im Auge zu behalten, ben Menschen haben kein Problem damit, reicht ihnen dabei selbstverständlich nicht dass noch immer Männer mehrheitlich die aus. besser bezahlten Jobs haben, die meisten I Lehrstühle und Aufsichtsratsposten einneh- ch freue mich auf den Tag, an dem men, obwohl ihr Bevölkerungsanteil unter auch an der FernUni das Geschlecht 50 Prozent liegt. des/der Gleichstellungsbeauftragten keine Rolle mehr spielt, weil die kras- D ieselben Menschen, die sen Ungleichheiten zwischen Män- sich über geschlechtersen- nern und Frauen endlich behoben und nur sible Sprache immer neu noch feine Austarierungen in Einzelfällen erregen können, weil doch notwendig sind bzw. nur noch kleinere ge- Kornelia Ellinger die männliche Anrede die sellschaftliche Gruppen in ihrer Partizipati- Studentische Stellvertreterin der zentralen Frauen selbstverständlich mitmeint, monie- on unterstützt werden müssen. Dann werde Gleichstellungsbeauftragten ren, dass nur Frauen den Frauenbeirat der ich gerne einen Mann zum Gleichstellungs- (Grau & Schlau) FernUni wählen dürfen und damit auch die beauftragten wählen, wenn er mich mehr kornelia.ellinger@ Gleichstellungsbeauftragten der Hochschu- überzeugt. Aber so weit sind wir noch lange studium.fernuni-hagen.de le. Dass diese Gleichstellungsbeauftragten nicht ... (Selbst-) Verpflegung in den Studienzentren Foto: Stefanie Hofschläger / pixelio Studierende können Küchen und Ausstattung nutzen I n der Vergangenheit standen in den denfreundlich zu erhalten. meisten Regional- und Studienzentren Pausen, die der Erholung Kaffee und Kaltgetränke bereit (oder und dem Austausch dienen, konnten zubereitet werden). Dies war sollten nicht mit der Suche ein freundlicher und beliebter Service, nach Getränkeautomaten der Studierenden und Lehrenden, die oftmals vergehen. eine weite Anreise und Gepäck bei sich ha- B ben, die Organisation von Pausengetränken is dahin müssen wir uns leider abnahm. anders behelfen. In unmittelba- rer Nähe mancher Zentren gibt S eit Dezember letzten Jahres ist es Bäckereien oder Supermärk- dies aus verwaltungsrechtlichen te, wo ihr (entsprechend teurer) Gründen leider nicht mehr mög- Geränke kaufen könnt – allerdings sind nicht lich. Mit dieser Änderung sind vor alle Zentren so günstig gelegen. Teilneh- allem Studierende und DozentIn- merinnen und Teilnehmern an Präsenzveran- nen unzufrieden, zumal die Änderung nicht staltungen stehen jedoch die Küchen und das bekanntgegeben wurde und viele, die sich Geschirr in den Zentren zur Nutzung zur Ver- das Mitschleppen von Wasser und Thermos- fügung. Sprecht euch daher am besten vorab kannen abgewöhnt hatten, beim nächsten ab und organisiert, wer beispielsweise Kaffee, Dr. Gudrun Baumgartner Besuch davon überrascht wurden. Die Fern- Tee oder Milch mitbringen kann. (Grau & Schlau) Uni prüft derzeit, welche Alternativen es zur Wir halten euch auf dem Laufenden, falls AStA-Referentin für Studium und Be- früheren Vorgehensweise gibt. Als Studie- uns Änderungen bekannt werden. treuung Süd/West und Hochschulsport rendenvertreterInnen ist uns daran gelegen, gudrun.baumgartner@asta-fernuni.de den Service vor Ort möglichst studieren-
6 HOCHSCHULPOLITIK SprachRohr 2/2018 Gender in der Lehre – neue Broschüre online W as beim Genderday kurzen Einblick in die rechtlichen Grundla- Interaktionsprozessen hergestellt wird. Sie 2017 in Printform gen von Gleichstellungsmaßnahmen sowie lernen, was Geschlechterstereotype sind, vorgestellt wurde, ist einige Zahlen und Fakten zur Gleichstellung wie diese unser aller Handeln beeinflussen nun auch online ein- in Deutschland. Dies soll dazu beitragen, können und warum die Reflexion über Ge- zusehen. Die Rede das Vorurteil abzubauen, alles rund um das schlechterstereotype eine wichtige Rolle ist von einer Broschüre, in der besonders Thema Gleichstellung sei eigentlich nur für die Lehre spielt. Darüber hinaus wer- für Geschlechtersensiblität in der Lehre ge- „Gender-Ideologie“ oder „Gender-Wahn- den Ihnen Beispiele von Kolleginnen und worben wird. Das Heft kann aber genauso sinn“. Die rechtlichen Rahmenbedingungen Kollegen begegnen, die zeigen, wann, wie, als Darstellung des momentanen Standes des gleichstellungsorientierten Handelns und wo das Thema Geschlecht in Lehre und der Gleichstellung in Deutschland gelesen in Hochschulen sind klar definiert und sind, Forschung eine Rolle spielen kann. Auch in werden und ist mit seiner Fülle an aktuel- wenn man sich die Zahlen und Fakten zur online-gestützten Lehr-Lern-Settings spielt len Daten und Entwicklungen auch für uns Gleichstellung in Deutschland anschaut, Geschlecht eine Rolle ...“ Studierende sehr aufschlussreich. Hier ein leider immer noch zwingend erforderlich. Ausschnitt aus den einleitenden Worten Ihr findet den ganzen Text unter folgen- D der Herausgeberinnen, die den Inhalt der aran anschließend wird auf- dem Link: http://www.fernuni-hagen.de/ Broschüre knapp zusammenfassen: gezeigt, warum die Katego- gleichstellung/gender_lehre/index.shtml rie Geschlecht überhaupt S „Gender-Kompetenz besteht zum einen aus eine solche große Bedeu- olltet ihr Fragen dazu haben, dem Wissen über die rechtlichen Grundla- tung hat und welche Bedeu- könnt ihr mir sehr gerne schrei- gen von Gleichstellung und Gender Main- tung sie in der Lehre einnehmen kann. Ihr ben oder euch an die Herausge- streaming in der Hochschule. In einem Gender-Wissen wird um das Wissen darü- berinnen wenden, die ja an un- ersten Teil gibt die Broschüre daher einen ber erweitert, dass Geschlecht in sozialen serer Hochschule arbeiten. Kornelia Ellinger Studentische Stellvertreterin der zentralen Gleichstellungsbeauftragten (Grau & Schlau) kornelia.ellinger@ studium.fernuni-hagen.de
SprachRohr 2/2018 HOCHSCHULPOLITIK 7 Digital — überall Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen an der FernUni und anderswo Projekt „Lehrbetrieb“ werden aktuell vier weite Informationsveranstaltung zum Stand A ls Referentin für Studium Bachelorstudiengänge (Mathematik, Rechts- der Entwicklung des Schwerpunkts statt, die und Betreuung habe ich wissenschaft, Psychologie, Kultur-und Sozi- auch gestreamt wurde. Auf der Veranstal- mich in den vergangenen alwissenschaften) als Piloten umgestaltet tung habe ich u. a. gehört, dass die FernUni Ausgaben für mehr Be- und u. a. mit interaktiven Lehrelementen auf dem Zug der digitalen Lehre ganz nach treuung vor Ort zu Wort (z. B. interaktive Präsentationen, Zeitleisten vorne wolle. gemeldet. Für eine gelungene Fernlehre oder Quizze) ausgerüstet. Weiterhin hat ist selbstverständlich aber auch ein umfas- die FernUniversität im Sommer 2017 den Während wir dahin unterwegs sind, sendes und zeitgemäßes digitales Ange- Forschungsschwerpunkt „Digitalisierung, möchte ich euch heute die „social le- bot erforderlich. Dass hier Nachholbedarf Diversität und Lebenslanges Lernen. Konse- arning“-Plattform der Open University besteht, hat die FernUni längst erkannt quenzen für die Hochschulbildung” (DDLL) vorstellen. und eine „digitale Offensive“ gestartet. Im eingerichtet. Am 7. 2. fand eine hochschul- Beispiel Open University: FutureLearn F utureLearn wurde 2012 von der Open University gegründet und ist eine führende Online-Lern- plattform, die Online-Lernen durch sozialen Austausch ermöglicht. Inzwischen sind über sieben Millionen Menschen aus über 200 Ländern registriert. Renommierte britische und internationale Universitäten sowie Organisationen wie Accenture, The British Council oder Cancer Research UK bieten bei FutureLearn kostenlose Online-Kurse und gebührenpflichtige Upgrades an. Prinzipiell können alle Universitäten „Partner“ werden und das Format nutzen. Das Kursangebot umfasst eine breite Pa- lette von Themen zur Förderung des lebenslangen Lernens. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können aktuell aus 13 Kategorien zwischen 450 Kursen wählen. Neben Allgemeinbildung, wie in einer Art Studium Ge- nerale, werden Themen zur beruflichen Weiterbildung bis hin zu vollständig online absolvierbaren universitä- ren Abschlüssen (z. B. Master) angeboten. D ie Teilnahme ist denkbar einfach: nach der Registrierung kann’s losgehen. Die Belegung ist kostenfrei, d. h. man kann sich das einfach mal ansehen. Die Kur- se haben einen definierten Starttermin (an den per E-Mail erinnert wird) und dauern i. d. R. zwischen zwei und sechs Wochen. Der erforderliche wöchentliche Arbeitsaufwand ist angegeben und liegt meist bei drei bis fünf Stunden. Die Teilnehmenden er- halten einige Wochen über das Kursende hinaus Zugriff zu den Lehrinhalten und Materialien. Durch ein kosten- pflichtiges Upgrade können ein zeitlich unbegrenzter Zugriff sowie ein Zertifikat oder Credits etc. erworben werden. Wer keinen Nachweis braucht, der kann den Kurs aber auch jederzeit wiederholen, wenn er wieder Grafiken: futurelearn.com läuft – was bei den meisten Kursen der Fall ist.
8 HOCHSCHULPOLITIK SprachRohr 2/2018 „Social Learning“ — Lernen durch aktive Mitarbeit D E ie Kurse werden online betreut. Großer Wert wird inen „Crowdsourced Guide to Learning”, der viele Tipps dabei auf die aktive Beteiligung und den sozialen zum Online-Lernen enthält, gibt’s als Gratis-Down- Austausch der Lernenden gelegt, was den Lernerfolg load dazu: https://ugc.futurelearn.com/other_assets/ maßgeblich verbessern soll. Zu sozialem Austausch learning-guide/the-crowdsourced-guide-to-learning. Studierender in digitalen Lernumgebungen wird üb- pdf rigens auch an der FernUni im Rahmen des Forschungsschwerpunkts DDLL geforscht. Die TeilnehmerInnen werden aufgefordert, sich im Kursverlauf zu verschiedenen Fragestellungen zu äußern und zu dis- kutieren – wovon sie reichlich Gebrauch machen. Als Materialien werden Texte, Quizze, Forschungsberichte, Vi- deos etc. eingesetzt. Die Reihenfolge der Bearbeitung kann dabei selbst gewählt werden. Alle Videos sind transkribiert (!), und sämtli- che Videos und Texte können während der Kursdauer heruntergela- den werden. Langweilig kann einem dabei nicht werden. O bwohl die meisten von euch sicherlich mit Familie, Beruf UND Fernstudium bereits ausgelastet sind, Dr. Gudrun Baumgartner lohnt es sich, unter www.futurelern.com vorbeizu- (Grau & Schlau) schauen. Vielleicht läuft gerade ein Kurs, den ihr gut AStA-Referentin für Studium und Be- als Ergänzung oder für eine Hausarbeit brauchen treuung Süd/West und Hochschulsport könnt. Oder ihr wollt euer englisches Fachvokabular verbessern – die Kurse werden überwiegend in englischer Sprache angeboten. gudrun.baumgartner@asta-fernuni.de Foto: pepsprog / pixelio
SprachRohr 2/2018 HOCHSCHULPOLITIK 9 Quo vadis, FernUniversität? Verhinderung von demokratischen Entscheidungen Wenn aus einer guten Idee eine fragwürdige Praxis wird Liebe Studierende, lung auch in §11c des Hochschulgesetzes die Listen, die zur Wahl stehen, paritätisch vom 14. Februar bis zum 14. März konntet NRW. Diese Regelung soll die „gleichbe- besetzt sein sollen. In dieser Konstellation ihr - soweit ihr die Information per E-Mail rechtigte Teilhabe von Frau und Mann in erscheint das Ziel des LGG schon schwer erhaltet habt und das Online-Wahltool es den Gremien der Hochschule nachhaltig zu erreichen, reichen doch einige wenige, technisch zugelassen hat - eure studen- fördern“. Klingt für alle nach einem erstre- nicht paritätisch besetzte Listen aus, um tischen Vertreterinnen und Vertreter für benswerten Ziel, oder? Ziel und Weg sind das Gremium nicht paritätisch zu besetzen. die Universitätsgremien wählen. Unter dabei aber nun mal nicht identisch! Man Und selbst bei paritätisch besetzten Listen, anderem wurden Vertreterinnen und Ver- muss hier sauber differenzieren, sonst wird ist eine paritätische Besetzung der Gremien treter für den Senat und die einzelnen Fa- aus einem gut gemeinten Ziel ein äußerst nicht zwingend. Wenn beispielsweise auf kultätsräte gewählt. Leider musste unsere fragwürdiger Weg. jeder Liste zwar abwechselnd Frauen und Listenverbindung „RCDS und FSA - Freie Männer gelistet sind, auf Platz 1 aber immer E Studentische Allianz und Christdemokra- inige Probleme mit Gesetzen eine Frau steht, dürfte es einen deutlichen ten | Gemeinsam für ein besseres Studi- zum Gender-Mainstreaming Frauenüberschuss am Ende im Gremium um“ feststellen, dass wir für die Wahlen im wurden bereits in der letzten geben. Senat und für den Fakultätsrat KSW nicht Ausgabe des SprachRohrs the- W zugelasen wurden. Das erfuhren wir auch matisiert. Vieles ist schwam- enn nun wirklich erst, nachdem die zugelassenen Listen ver- mig formuliert, teilweise schließen sich Re- zwingend geschlech- öffentlicht worden sind. Was war passiert? gelungen gegenseitig aus, teils herrschen terparitätisch be- ideologisch geprägte Interpretationen vor setzte Gremien Z unächst muss man wissen, dass und vor allem will sich niemand (politisch) vorgesehen werden durch Gesetz (§12 LGG) gere- an der Thematik verbrennen, wenn es mal sollen, wäre die Konsequenz, dass es sepa- gelt ist, das Gremien paritätisch ernst wird. Die grundsätzlichen, in den Ge- rate Wahlen von Frauen und Männern ge- besetzt werden müssen. Pari- setzen liegenden Probleme sind recht of- ben müsste. Dies erscheint unter unserem tätisch heißt in diesem Fall, es fensichtlich. §11c des HG NRW spricht von freiheitlich-demokratischen Verständnis müssen grundsätzlich gleich viele Männer einer „Geschlechterparitätischen Besetzung äußerst fragwürdig. Schließlich sollen alle und Frauen in dem Gremium vertreten sein. der Gremien“. Dies ist eine Muss-Vorschrift! die Kandidatinnen und Kandidaten bzw. Dabei findet sich eine entsprechende Rege- Das Gesetz spricht aber nur davon, dass die entsprechenden Listen wählen, von de-
10 HOCHSCHULPOLITIK SprachRohr 2/2018 nen sie inhaltlich und persönlich überzeugt durch die geeignetsten Kandidatinnen und ignoriert, schließlich schalteten wir einen sind... unabhängig vom Geschlecht. Kandidaten besetzt sein, zumindest aber Anwalt ein. Erst recht spät bekamen wir durch die, die durch freie (!) Wahl demokra- dann eine Antwort, warum wir nicht zuge- A bgesehen von den zuvor tisch bestimmt wurden, unabhängig vom lassen wurden. Grundsätzlich war die unter- genannten Vorschriften Geschlecht. schiedliche Anzahl an Frauen und Männern sind Ausnahmen von ge- nicht das Problem. Auch nicht, dass wir die N schlechtsparitätisch be- ach dieser kurzen Ein- Listenplätze nicht zwingend abwechselnd setzten Listen möglich. Das führung in die Problema- besetzt haben. Für beides wurden unsere Problem ist dabei nicht, dass Ausnahmen tik möchte ich nun aber Begründungen und Dokumentationen ak- möglich sind, sondern dass diese nicht unseren konkreten Fall zeptiert. Am Ende wurde unsere Senats-Lis- eindeutig und klar überprüfbar formuliert vorstellen. Wir sind als te nur aus einem Grund nicht zugelassen: sind. Ausnahmen müssen sachlich be- gemeinsame Liste angetreten, FSA und Eine weibliche Kandidatin (von fast 30 Kan- gründet sein. Was ist eine sachliche Be- RCDS, und haben mit Blick auf die Zukunft didatinnen und über 70 Kandidatinnen und gründung, was nicht? Es wird immer von personell größere Listen eingereicht, um Kandidaten insgesamt) hatte ihre Erklärung „intensiven Bemühungen“ gesprochen, um in den nächsten Jahren die Wahrnehmung vergessen einzuschicken, dass sie mit ih- die geschlechterparitätische Besetzung zu von studentischen Sitzen in den Gremien rer Position auf der Liste zufrieden ist. Der gewährleisten. Da stellt sich irgendwann auch bei Krankheit, sonstiger Abwesen- vermeintliche Mangel wurde uns aber nicht auch die Frage, was ist „intensiv“, was ist heit oder auch Ausscheiden der eigentlich rechtzeitig von der Wahlleitung mitgeteilt eine ausreichende Dokumentation hiervon gewählten Vertreterinnen und Vertreter und letztlich wurde uns auch keine Nach- und vor allem: Was kann und will man einer sicherzustellen. Aufgrund der wenigen stu- besserungschance eingeräumt, obwohl die studentischen Hochschulgruppe und ihren dentischen Sitze macht es darüber hinaus Wahlordnung dies klar vorsieht. Abgesehen Mitgliedern, die diese Funktionen nicht einfach mehr Sinn, in gemeinsamen Listen davon liegt unseres Erachtens ohnehin kein hauptberuflich, sondern ehrenamtlich und zu kandidieren. Schaut man sich die veröf- Mangel vor. Die Listeneinreicher hatten ohne Aufwandsentschädigungen überneh- fentlichten Listen an, haben wir die größten entsprechende Erklärungen abgegeben, men, zumuten? Sind solche Hürden zumut- Listen eingereicht. Aus unterschiedlichen was bereits ausreichen muss. Und aufgrund bar oder widersprechen sie nicht eher un- Gründen war es aber faktisch nicht leist- einer fehlenden Einzelerklärung, einfach seren demokratischen Mitwirkungsrechten, bar, die Listen gemäß der Soll-Vorschrift davon auszugehen, dass diese Person be- wenn nur noch hochprofessionelle, durch geschlechterparitätisch zu besetzen. Das stimmt einen Platz weiter vorne gewünscht Rechtsanwaltskanzleien unterstützte Grup- hat damit zu tun, das einige zum jetzigen hätte, ist eine bloße Unterstellung. Soll dies pen zu Wahlen antreten können, ohne Ge- Zeitpunkt keine Zeit zur Anreise haben, da- das Entscheidungsmaß für die Zulassung fahr zu laufen, ausgeschlossen zu werden? für aber etwa in absehbarer Zeit, während eines ehrenamtlichen Engagements sein? Hinzu kommen Sonderregelungen, etwa für andere ausscheiden und ihren Abschluss Soll das der Maßstab sein, rund 70 inter- die Hochschullehrerinnen, die der Gleich- voraussichtlich innerhalb der Wahlperiode essierte Studierende von der Wahl auszu- berechtigung widersprechen. Warum gilt geschafft haben. Für studentische Gremien- schließen, wo doch gerade studentisches, für das akademische Personal ein anderer vertreterinnen und -vertreter, die ordentlich hochschulpolitisches Engagement leider (niedrigerer) Maßstab als für Studierende? studieren, ein ganz normaler Vorgang. Mit immer weniger wird? Sollen fast 30 Studen- Warum werden den Hochschullehrerinnen größeren Listen haben wir dafür gesorgt, tinnen deswegen von einem Engagement Erleichterungen gewährt, aber gerade der dass keine „Lücken“ entstehen und auch in ausgeschlossen werden unter der Flagge Gruppe, die vermutlich die größten Prob- zwei Jahren immer noch jemand anreisen des Genderns? Oder führt hier der im Zei- leme mit solchen Regelungen hat, nicht? kann, um eure Interessen zu vertreten. Es chen eines ehrbaren Ziels entworfene Ver- Nach unserer Kenntnis haben einige Grup- hat auch entsprechende Erklärungen ge- fahrensweg de facto statt zu einer Frauen- pen aufgrund der Unklarheit des Begriffs geben, dass man mit den Listenpositionen förderung zu einem massiven Ausschluss „intensiv“ es als „intensive Bemühungen“ zufrieden ist und keinen anderen (vorde- von Frauen? (Wie gesagt: unsere Liste sah angesehen, Unterschriften zu sammeln, die ren) Listenplatz einnehmen möchte, um der so viele Frauen vor wie alle anderen Listen nachweisen, dass man „rumgefragt“ hat, wer Dokumentationspflicht gerecht zu werden. zusammen). denn in die Gremien möchte. Die Ablehnun- Abgesehen davon hat unsere Senatsliste so Bzgl. unserer KSW-Liste war der Fall ähnlich gen wurden dokumentiert und als „Beweis“ viele Frauen ausgewiesen, wie alle anderen gelagert, nur fehlte dort von einem Mann der Bemühungen eingereicht. Abgesehen zugelassenen studentischen Senatslisten auf dem vierten Listenplatz eine explizite von datenschutzrechtlichen Aspekten (ist zusammen ... Erklärung, nicht einen Platz weiter vorne die Weitergabe der Daten derer, die ja ge- einnehmen zu wollen. Dabei erscheint uns Z rade nicht kandidieren wollen, überhaupt wischenzeitlich kam nach Ein- die Reihenfolge „Mann, Frau, Frau, Mann“ zulässig?): Kann es wirklich Sinn und Zweck reichen der Listen ein allgemei- (wie wir sie hatten) deutlich geschlechter- sein, dass solche Hürden für ehrenamtliche, ner Hinweis von der Uni, das gerechter als „Mann, Frau, Mann, Frau“ ... demokratische Teilhabe gesetzt werden? alle Listen geschlechterparitä- D Sollen das die Hürden für ein wichtiges, eh- tisch besetzt sein müssen. Mit er Versuch eine Anordnung renamtliches Engagement sein? Unsere Lis- der Dokumentation für eine „Ausnahme“ auf Stopp der Wahl im Zuge tenverbindung hat dazu klar „nein!“ gesagt. sind wir aber allem Gefordertem nachge- des vorläufigen Rechtsschut- Uns ist es egal, ob ein Gremium am Ende kommen ...dachten wir! Denn mit Veröffent- zes vor Gericht zu erreichen, geschlechtsparitätisch oder z. B. mit 90 lichung der zugelassenen Wahllisten wurde scheiterte. Denn gegen lau- Prozent Frauen nicht geschlechtsparitätisch uns klar, dass wir nicht zugelassen wurden. fende Wahlen vor Gericht vorzugehen, ist besetzt ist. Das Gremium soll im besten Fall Nachfragen an die Universität wurden lange problematisch. Das Gericht verwies darauf,
SprachRohr 2/2018 HOCHSCHULPOLITIK 11 dass wir das ordentliche Wahlprüfverfahren Hochschulgruppen bevormunden. Hierge- Wie soll diese Personengruppe angemes- der Universität abwarten müssen. Erst da- gen sprechen wir uns eindeutig aus. sen berücksichtigt werden? Und wie soll nach könne man in ein Hauptverfahren ein- dies geschehen, ohne dass diese Personen steigen und auf diesem Weg vor Gericht die Schaut man sich etwa die Wahlergebnisse sich öffentlich zwangsouten müssen? Und Wahl anfechten. Dies werden wir tun bzw. unserer Liste im Fakultätsrat WiWi, M+I aber die Thematik wird sich in näherer Zukunft werden wir zum Zeitpunkt des Erscheinens auch ReWi an (wir erhielten rund 50 Prozent noch weiter potenzieren, wenn noch mehr dieses Sprachrohrs bereits getan haben. der gesamten Stimmen in WiWi) erkennt Geschlechter anerkannt werden. man klar, dass der Eingriff in die Wahl gra- Die richtige Antwort darauf kann nur sein, H at denn nun die Wahllei- vierende Folgen für die studentische Ver- dass es keinerlei explizite oder implizite tung der Universität mit tretung im Senat hatte. Den Wählerinnen Quoten gibt, sondern nur freie, demokrati- ihrer übertriebenen und fal- und Wählern wurde bei ohnehin nicht viel sche Wahlen, unabhängig vom Geschlecht. schen Auslegung der recht- Auswahl eine relevante Wahl-Möglichkeit W lichen Regelungen das Ziel genommen, die sich inhaltlich auch klar von ir haben jedenfalls geschlechterparitätisch besetzter Gremien den übrigen Wahlalternativen unterschie- im regulären Wider- erreicht? den hat und die aller Voraussicht nach auch s p r u c h s ve r fa h re n Der Senat ist mit 13 Männern und neun einen Sitz im Senat gewonnen hätte. Dies Einspruch gegen die Frauen nicht paritätisch besetzt, und es gab ist für uns ein schwerer Eingriff in die Mög- Wahl eingelegt und regelmäßig Listen, die auf den ersten Plät- lichkeiten der mündigen Wählerinnen und werden notfalls auch vor Gericht gegen die zen entweder nur Männer oder nur Frauen Wähler. FernUniversität vorgehen. hatten. W Z er hat also etwas um Abschluss möchte ich noch von diesen Regeln? einige interessante Dinge an- Die Wählerinnen sprechen. Zum einen sind wir und Wähler vermut- verwundert, das die Gleichstel- lich am wenigsten, lungsbeauftragte Kirsten Pink- würden sich Listen doch nach dem hoch- voss nach eigenem Bekunden nicht zu den schulgruppen-internen Leistungsprinzip Wahlen hinzugezogen wurde, obwohl sie in automatisch optimal aufstellen, wenn man alle Entscheidungen mit Genderbezug ein- ihnen die Option lässt. Haben diejenigen bezogen werden muss. Ausgerechnet hier etwas davon, die auf vordere Plätze rut- hat man sich offenbar entschieden, dies schen, auf die sie ohne diese Regeln evtl. anders zu handhaben? Dies ist zumindest nicht gekommen wären und die sie ggf. gar bemerkenswert! Andreas Konopka nicht einnehmen wollen? Was bringt es Mitglied des Studierendenparlamentes mir auch als Wählerin oder Wähler, wenn Interessant ist in diesem Zusammenhang (Freie Studentische Allianz) mich ein Geschlecht vertritt, was nur auf auch, dass Frau Pinkvoss im Studierenden- andreas.konopka@studium. dieser Position sitzt, weil es das Gesetz so parlament zu Besuch war. Dabei hat unser fernuni-hagen.de will? Und sollte nicht ohnehin die Person Mitglied Fabian Maryanowski auch ein ganz geschlechtsunabhängig durch ihre Kom- persönliches Anliegen angesprochen: Seine petenz gewählt werden? Der Gesetzgeber Nichtzulassung zur Wahl in den Frauenbei- sollte nicht in demokratische Prozesse ein- rat! Wenn Gleichstellung so ein wichtiges greifen, das schadet dem Wähler und damit Thema ist, warum darf ein Mann, wenn er letztlich der Gruppe, die wählt. Sollte eine denn gewählt würde, keine Frauen vertre- Hochschulgruppe bei der Aufstellung ihrer ten oder beraten? Ich kenne viele Frauen, Liste ein Geschlecht diskriminieren, wird die sich lieber einem Mann anvertrauen. An- dies schon durch die Wählerinnen und dererseits kann man auch fragen, wo ist der Wähler entsprechend bestraft, soweit sie es Männerbeirat? Auf diese Frage bekam ich als wichtiges Wahlkriterium sehen. eine interessante Antwort: Es ginge danach, Die demokratische Entscheidung der mün- wer am meisten Probleme hat, Stichwort digen Wählerinnen und Wähler sollte ent- Problempyramide! Wenn das die „logische“ scheiden und nicht die bürokratischen Herangehensweise an die Gleichstellung in Regeln, die Weg und Ziel verwechseln. diesem Land ist, dass man erst ein gewisses Wenn einer Wählerin oder einem Wähler Maß an Problemen erreicht haben muss, die geschlechterparitätische Besetzung so damit man konkret vertreten wird, dann ist wichtig ist, dass Inhalte dahinter zurück- dies in unseren Augen ein Irrweg. treten, dann hat jeder die Chance dies bei der Wahlentscheidung zu berücksichtigen. Im Übrigen blendet die „geschlechterparitä- Hierfür bedarf es keine rechtliche Rege- tische Besetzung von Gremien“ eine wichti- lung. Diese würde eine demokratische Ent- ge Thematik vollständig aus. Inzwischen ist scheidung undemokratisch vorwegnehmen zumindest ein „drittes Geschlecht“ bzw. der und die Wählerinnen und Wähler sowie die Wunsch, keinem der „beiden“ Geschlechter zugeordnet zu werden, offiziell anerkannt.
12 HOCHSCHULPOLITIK SprachRohr 2/2018 Compliance – eine Selbstverständlichkeit? Aktuell entwickelt der Begriff „Compliance“ Diese und ähnliche Affären zeigten: Offen- lichkeit und Web-Communities gewachsen. immer mehr Schubkraft – im Staat genauso kundig ist die Regelbefolgung keineswegs Hierdurch steigt die Entdeckungswahr- wie in Wirtschaft und Gesellschaft. Außer- eine bloße Selbstverständlichkeit. Ange- scheinlichkeit von Non-Compliance, wo- dem ist zu konstatieren, dass eine wach- sichts unseres ausgefeilten Rechts- und durch die (Reputations-)Schäden potenziell sende Zahl an Studien und Fachbeiträgen Justizsystems ist das durchaus verwunder- zunehmen. hierzu publiziert wird. lich. Angesichts dieser Entwicklungen besteht Vor diesem Hintergrund verwundert es Vor diesem Hintergrund setzte die damalige weiterhin Erkenntnis- und Handlungsbe- kaum, dass uns das Thema Compliance un- Bundesregierung eine Kommission ein. Die- darf, um die Regelbefolgung tatsächlich zu längst auch im Studierendenparlament be- se erarbeitete im Jahr 2002 den Deutschen gewährleisten. schäftigt hat. Corporate Governance Kodex (DCGK). Der Kodex definiert Compliance-Pflichten vor Risikofaktoren: Person und Organi- Was ist Compliance? allem für die Vorstände und Aufsichtsräte sation. Manche Kritiker*innen führen an, Com- börsennotierter Aktiengesellschaften. Bisherige Studien zeigen zum einen, dass pliance sei lediglich alter Wein in neuen Ursachen für Regelverstöße bei einer han- Schläuchen. Denn es gehe um eine bloße Selbstverständlichkeit: die Befolgung von bestehenden Regeln. Die Compliance-Idee ist während der 1980er-Jahre in den USA entstanden. Sie bezieht sich nicht nur auf das Handeln einzelner Personen, sondern auch auf das Agieren ganzer Organisationen. Dabei geht es um die Befolgung von ## formell-rechtlichen Regeln (z. B. Gesetze und Verordnungen) sowie ## informell-sozialen Regeln (z. B. Werte und kulturelle Gepflogenheiten). Demnach sind auch wir Studierenden zu Compliance verpflichtet – vor allem dann, wenn wir uns einschreiben oder Prüfungs- leistungen erbringen. Und Sprachrohr-Au- tor*innen sind insofern von Compliance be- Ausbreitung der Compliance-Idee. delnden Person liegen können. Demnach rührt, als ihre Beiträge bestimmte Vorgaben Seither hat sich das Compliance-Thema auf tritt Non-Compliance z. B. dann auf, wenn erfüllen müssen. weitere Bereiche in Wirtschaft, Staat und ein Mensch Gesellschaft ausgedehnt: auf kleine und Hieraus ist ersichtlich, dass das Thema Com- mittlere Unternehmen genauso wie auf Be- ## sich (beruflich) über- oder unterfordert pliance tatsächlich uns alle angeht. hörden und gemeinnützige Organisationen. fühlt, Ein Beispiel ist der Runderlass zur Verhü- ## eine Nebentätigkeit ausübt, die zu Inter- Warum Compliance? tung und Bekämpfung von Korruption in essenkonflikten führt, Initialzündungen hierzulande waren Un- der öffentlichen Verwaltung in NRW vom ## demotiviert, leichtsinnig bzw. überheb- ternehmensaffären und Regelverstöße 20.08.2014. lich ist, (Non-Compliance) in den 1990er-Jahren. ## wegen seines luxuriösen Lebensstils Bei diesen Vorfällen ging es insbesondere Im Zuge dieser Entwicklungen sind die nach zusätzlichen Einnahmen strebt um Datenmissbrauch, Insiderhandel, Steu- Sanktionen gegen Regelverstöße teils deut- oder er- und Umweltdelikte. lich verschärft worden. Zudem ist die Auf- merksamkeit von Journalist*innen, Öffent-
SprachRohr 2/2018 HOCHSCHULPOLITIK 13 ## ausgeprägte Rechtfertigungsmuster ent- ## Welche einschlägigen Regel- und Nor- Dabei ist das Thema Compliance für inter- wickelt hat (z. B. „die Anderen tun das menänderungen sind für die Zukunft disziplinäre Zugänge geradezu prädesti- doch auch“). absehbar? niert: Neben rechtlichen und ökonomischen sind vor allem kulturelle und psychologi- Zum anderen zeigen Studien, dass in vielen Diese Risikoanalyse bildet eine Basis für fo- sche Dimensionen relevant. Organisationen heikle Risikobereiche iden- kussierte Handlungsstrategien. Für die Pra- So wäre Compliance auch für die FernUni- tifizierbar sind. Demnach tritt Non-Compli- xis werden vor allem folgende organisato- versität ein fruchtbares Querschnittsthema. ance etwa dort auf, wo rische Compliance-Maßnahmen diskutiert: Derzeit werden Compliance-Fragen offen- ## Führungsstrukturen und -kulturen bzw. ## sorgfältige Personalauswahl (vor allem bar vor allem im Weiterbildungsstudium (IT-)Prozesse defizitär sind, für Führungs- und Risikobereiche), behandelt; diese Engführung erscheint an- ## über Finanzmittel verfügt wird (z. B. im ## Reorganisation undurchsichtiger Struk- gesichts der Komplexität und Themenviel- Einkauf und Rechnungswesen), turen und Prozesse, falt wenig angebracht. ## umfangreiche, oft langjährige Außen- ## Compliance-Schulungen, Personalent- Auf solchen, breiter zu fassenden Bildungs- kontakte bestehen, wicklung und Job-Rotation, konzepten ist aufzubauen: Die Entwicklung ## brisante Daten und Informationen kre- ## umsichtige Auswahl von Geschäftspart- persönlicher Kompetenzen zur Risikoer- iert werden (z. B. in Wissenschaft und ner*innen, kennung und Problembewältigung ist eine Public Relations), ## Compliance-Hotlines, Verhaltenskodizes Daueraufgabe. Nicht zuletzt zählt hierzu ## fragwürdige Anreiz- und Entlohnungs- und Ombudspersonen, auch die Kompetenz zu erkennen, wenn Re- systeme eingesetzt werden, ## Dokumentations- und Kontrollverfahren geln geändert werden müssen. ## hohe Intransparenz bzw. große Hand- (z. B. Vier-Augen-Prinzip) sowie lungsspielräume bestehen oder ## Sanktionen bei dennoch auftretenden Compliance – mit Augenmaß. ## unzureichende bzw. unzweckmäßige Regelverstößen. Offenbar ist Compliance keine bloße Kontrollen erfolgen. Selbstverständlichkeit. Doch Kritiker*innen Ein solches Compliance-Managementsys- führen zwei weitere Punkte ins Feld: Com- Organisatorische Compliance. tem zielt vor allem auf Prävention und Scha- pliance-Management stelle zum einen den Regelverstöße können also durch kultu- denabwehr sowie Transparenz- und Reputa- Menschen unter Generalverdacht und hin- rell-organisationale Defizite bedingt sein. tionssteigerung. terlasse damit Demotivation. Zum anderen Compliance-Management beginnt daher führe es – bei hohem Ressourcenverbrauch mit einer organisationsspezifischen Risiko- Persönliche Compliance. – zu einer Bürokratisierung von Organisati- analyse. Hierbei können z. B. folgende Leit- Wie ausgeführt ist Non-Compliance teils onen. fragen eingesetzt werden: aber auch auf einzelne Personen zurück- Allerdings sind die (im-)materiellen Schä- ## Inwiefern gab es in ähnlichen Institutio- führbar. Wichtig sind daher Reflexion und den durch Regelverstöße weiterhin gra- nen bereits Affären und Non-Complian- Selbstmanagement angesichts heikler vierend; dies gilt nicht nur angesichts der ce-Fälle? Handlungssituationen. So können z. B. fol- Affäre um die Dieselabgase. Und Non-Com- ## Inwieweit sind bei Geschäftspartner*in- gende Prüffragen die Vergewisserung und pliance wird immer seltener als ein bloßes nen schon Regelverletzungen bekannt Regeltreue eines Menschen fördern: Kavaliersdelikt hingenommen – weder im geworden? ## Inwieweit entspricht diese Handlung Staat, noch in Wirtschaft und Gesellschaft. ## Gab es im eigenen Haus bereits Regel- den geltenden Gesetzen und anderen Entscheidend ist somit, eine entsprechende verstöße? – Wenn ja, welche weiteren Regeln? Balance zu finden: einerseits nicht in blin- Informationen liegen hierzu vor? ## Würde ich die Handlung auch gegen den Aktionismus zu verfallen und anderer- ## Hat sich die Leitung des eigenen Hauses mich selbst gelten lassen? seits den Blick auf die Regeln zu schärfen. ausdrücklich zur Compliance bekannt ## Was wäre, wenn alle Menschen in dieser Compliance geht uns alle an. (tone from the top)? – Falls nein, warum Weise handeln? ist dies nicht geschehen? ## Was würde mein (unbeteiligter) Famili- In diesem Sinne: en- und Freundeskreis hierzu sagen? Uns allen ein erfolgreiches, regelgerechtes Zum Weiterlesen: ## Wird dieses Handeln insgesamt mehr Sommersemester 2018! Compliance-Literatur in der FernUni-Biblio- Nutzen als Schaden nach sich ziehen? thek ## Inwieweit könnte ich diese Handlung in Moosmayer, Klaus: einem öffentlichen Diskurs rechtferti- Compliance: Praxisleitfaden für Unternehmen, gen? 3. Auflage, München 2015. Durch solche Reflexionen kann einerseits Signatur: QOF/MOKL gelingendes Leben, andererseits der Auf- Stober, Rolf/Ohrtmann, Nicola (Hrsg.): bau stabiler Beziehungen unterstützt wer- Compliance: Handbuch für die öffentliche Ver- den. waltung, 1. Auflage, Stuttgart 2015. Signatur: QRJ/STOH Bildung und Studium. Faust, Thomas: Die persönliche Sensibilität, Kompetenz Dr. Thomas Faust Compliance und Korruptionsbekämpfung, und Regeltreue können gezielt gefördert Beratendes Mitglied des Studierendenpar- 1. Auflage, Norderstedt 2015. werden. Wichtig sind entsprechende Inhal- laments für das Akademiestudium Signatur: PZX/FAUC te in Erziehung, (Aus-)Bildung und Studium. thomas.faust@studium.fernuni-hagen.de
14 HOCHSCHULPOLITIK SprachRohr 2/2018 Stipendien auch im Fernstudium Wir haben Kontakt mit den Verantwortlichen aufgenommen Vor einiger Zeit hatten wir bereits ge- sondere wenn es sich um ein Zweit- oder schrieben, dass wir uns gerne dafür ein- Teilzeitstudium handelt. setzen würden, dass Fernstudierende, auch als Zweit- und/oder Teilzeitstudie- Da irritiert es doch sehr, dass Fernstu- rende, die gleichen Chancen auf die diver- dierende von einer Begabtenförderung sen Stipendien der Begabtenförderungs- regelmäßig ausgeschlossen werden – sei werke haben sollten wie die klassischen es nur indirekt, da ein Zweit- und/oder Vollzeit-Erst-Präsenz-Studierenden. Teilzeitstudium ausgeschlossen wird. Man kann und sollte schon in Frage stellen, Schließlich sollen die Stipendien um Rah- was ein solcher Studierendenstatus mit men der Begabtenförderung gerade die- der zu fördernden Begabung zu tun hat. jenigen Studierenden unterstützen und Warum sollte ein solcher Status eine för- Wir haben nun ein Schreiben an das auch ideell fördern, die durch besondere derungswürdige Begabung ausschließen? Bundesministerium für Bildung und For- Motivation, Leistung und eben Begabung schung, das inzwischen ja auch von einer herausstechen. Das trifft in vielen Fällen Nach unserem letzten Aufruf haben wir ehemaligen Hagener Fernstudentin gelei- ja gerade auf Fernstudierende zu, insbe- einige positive Rückmeldungen von euch tet wird, und an die Begabtenförderungs- erhalten. werke verfasst. -Anzeige_ Wir sind gespannt auf den weiteren Aus- KLAUSURHILFE WWW.MARX-HILFE.DE tausch zu diesem Thema und halten euch zu den folgenden Diplom-, Bachelor- und Master-Prüfungen bzw. Module der Fernuniversität: auf dem Laufenden. Einführung in die VWL + Makroökonomie + Kernfach: Allgemeine Volkswirtschaftslehre + Geld/Währung + Stabilitätspolitik + Globalisierung, internationale Wirtschaftsbeziehungen . Beste Grüße „Makroökonomie: „Lösungen der Klausuraufgaben des Andreas Klausurlösungen und Theorie“ Moduls STABILITÄTSPOLITIK“ 720 Seiten nur 29 € 65 gelöste Aufgaben zum Kurs Stabilitätspolitik, Auf 250 Seiten wird der relevante 27 gelöste Aufgaben zum Kurs Problemfelder. Stoff verständlich dargestellt. 415 Seiten 29 € Die nachfolgenden Seiten beinhalten die Klausurlösungen (Klausuren: 9.2001 bis 3.2018). Drei Theorie-Skripte zum Modul GLOBALISIERUNG: 1)„Neoklassische Wachstumstheorie“:101 S.,19 € 2)„Mundell-Fleming-Modell“: 95 S.,19 € „Einführung in die VWL: 3)„Ricardo-Modell“: 48 S.,15 € Klausurlösungen und Theorie“ 347 Seiten 17 € Zwei Theorie-Skripte zum Diplom-Modul Auf 110 Seiten wird der relevante ALLGEMEINE VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE Stoff dargestellt. (Prüfer: Prof. Eichner): 1) „Pareto-Optimum, externe Effekte und Andreas Konopka Die nachfolgenden 237 Seiten beinhalten die Lösungen Besteuerung“: 121 S.,19 € Mitglied des Studierendenparlamentes aller bisher gestellten Klausuren. 2) „Fiskalpolitik“: 134 S.,19 € (Freie Studentische Allianz) andreas.konopka@studium. fernuni-hagen.de
SprachRohr 2/2018 HOCHSCHULPOLITIK 15 Studentische Mitwirkung in der Hochschulpolitik Was kann man eigentlicht alles tun? In naher Zukunft finden die Wahlen für die dies Verwaltungsarbeiten bzw. Beschlüsse, kommende Periode der Studierendenschaft der Haushalt etwa wird hier beschlossen. L iebe Studierende, in der letzten statt. Diese Wahlen gibt es ungefähr alle Gerade für Studierende mit Rechungsle- Ausgabe des SprachRohrs habe zwei Jahre und jetzt ist eure Chance ein- gungshintergrund nicht uninteressant, re- ich versucht, euch die Arbeit zusteigen. Ob ihr euch einer bestehenden den wir doch von einem Budget von weit in der Studierendenvertretung Gruppe anschließt oder selbst eine gründet, über 1 Mio. Euro. Nicht nur macht sich das schmackhaft zu machen. Dabei ist dabei erst mal nicht relevant, entschei- gut im Lebenslauf und ihr lernt mit öffent- habe ich versucht zu erklären, das gerade dend ist, das ihr nur so in die Studierenden- lichen Geldern umzugehen, ihr lernt auch jungen Studierenden die Erfahrungen aus schaftsgremien kommt. Die Gremien in die etwas unschätzbar wertvolles: Politische der Vertretung später im Beruf helfen kön- ihr euch über Listenwahlen hineinwählen Prozesse innerhalb einer Organisation ein- nen. Nun kommt aber oft die Frage, was lassen könnt, sind das Studierendenparla- schätzen, daran teilhaben und gegebenen- genau macht man eigentlich in der Studie- ment und die Fachschaftsräte. Das Studie- falls manipulieren, um Ziele durchzuset- rendenvertretung und darauf werde ich im rendenparlament ist dabei das oberste Gre- zen. Also alles Aktivitäten, die im späteren Folgenden etwas detailierter eingehen. mium der Studierendenschaft, hier wird ein Berufsleben oftmals durchaus willkommen Großteil der Beschlüsse gefasst die nicht sind. den Fachschaften zuzuordnen sind. Oft sind E ine weitere Möglichkeit euch zu engagieren ist der Fachschafts- rat. Hier geht es deutlich weni- ger um Verwaltung und mehr um konkrete Probleme im Stu- dium. Wer also mit der Verwaltung an sich in AStA oder im Studierendenparlament nicht wirklich etwas anfangen kann ist hier richtig. Eine Prüfung hatte eine Durchfall- quote von 90 Prozent? Hier seid ihr gefragt! Gemeinsam mit dem entsprechenden Lehr- stuhl und der Fakultät sucht ihr nach Ursa- chen und Lösungen. Nebenbei gibt es in den Fachschaftsräten unterschiedliche Auf- gaben zu erfüllen, in denen man sich und seine eigenen Fähigkeiten einbringen kann. So gibt es z. B. in fast jedem Fachschaftsrat eine Position für die Öffentlichkeitsarbeit. Ihr steht mit den Studierenden in Kontakt, löst kleinere Probleme, nehmt größere für die weitere Verarbeitung auf und gebt Infor- mationen von der Fakultät bzw. Universität an die Studierenden weiter. In diesem Pro- zess verfeinert man die eignen Kommunika- tionsfähigkeiten und hat ganz nebenbei oft noch eine Website zu betreuen, also auch eure technischen Fähigkeiten könnt ihr wei- terentwickeln. Das ist nur ein Beispiel von
16 HOCHSCHULPOLITIK SprachRohr 2/2018 Z vielen möglichen, aber für jeden, der sich u guter letzt möchte ich noch engagieren möchte, ist etwas dabei! die Universitätsgremien an- sprechen. Diese werden eben- N atürlich gibt es auch noch so durch Wahlen besetzt, diese den AStA, hier findet die waren allerdings vor kurzem laufende Verwaltung statt und werden unabhängig von den Wahlen zu die das Studierendenparla- den Studierendengremien von der Universi- ment aufgrund seiner nicht tät durchgeführt. Allerdings werden einige ständigen Zusammenarbeit nicht leisten von euch sicher in zwei Jahren wieder die kann, da dieses nur alle zwei bis drei Mo- Chance haben, dort einzuziehen. Auch dort nate zusammentritt. Es gibt viele verschie- warten spannende Aufgaben auf euch, je dene Referate, für fast jeden ist potentiell nachdem, was euch interessiert. Der Senat etwas dabei. Auch hier ist Öffentlichkeitsar- z. B. ist nicht für jeden etwas, keine Frage, beit nötig, aber auch laufende Rechnungen aber gerade hier werden viele grundlegen- werden hier bearbeitet bzw. freigegeben. de Fragen besprochen und aufgrund der Der AStA bietet den Studierenden einige zahlreichen Interessengruppen im Senat wichtige Serviceleistungen, die durch ihr gibt es durchaus die Chance, hier etwas an Anforderungsprofil sicher in den verschie- der Gestaltung teil zu haben. Etwas weniger denen Studiengängen Interessen zur Mitar- „trocken“ geht es in den Fakultätsräten und beit wecken. So gibt es z. B. ein Referat für Studienbeiräten zu. Hier wird näher am ak- die psychologische Betreuung und eins für tiven Studium gearbeitet, Prüfungsordnun- die Vertretung von Studierenden mit Behin- gen werden hier verabschiedet, Probleme derungen und/oder chronischen Erkrankun- in Prüfungen besprochen und vieles mehr. gen. Beides hochspannende Aufgaben, die I aber auch mit einer hohen Verantwortung ch hoffe, ich konnte euch nach meinem verbunden sind. kleinen Teaser in der letzten Ausgabe einen etwas detailierteren Eindruck D azu kommen noch Ausschüs- von der Arbeit als Studierendenvertre- se und Kommissionen, diese ter verschaffen. Dabei ging es darum, setzen sich aber personell euch aufzuzeigen, wie divers und interes- oft aus dem Studieren- sant die Aufgaben sind und das man auch denparlament zusammen. für das persönliche, spätere Leben etwas Ein Ausschuss, den das Hochschulgesetz mitnehmen kann. Natürlich bietet unsere zwingend vorsieht, ist der Haushaltsaus- Arbeit mehr als ich hier in Kürze vorstellen schuss. Der Haushaltsausschuss ist in der kann. Wer Interesse hat, kann beim Vorsitz Studierendenvertretung Hagen durch die des Studierendenparlaments mehr erfah- Satzung mit weitreichenden Befugnissen ren. Diesen erreicht ihr unter vorsitz@sp- ausgestattet, dadurch ergibt sich hier eine fernuni.de oder über www.fernstudis.de. Bei sehr interessante Aufgabe für die Mitglie- Interesse ist eine Anreise mit Kostenüber- der. Um für diesen Artikel einen Überblick nahme möglich, damit ihr euch vor Ort ein zu haben, war ich in der Sondersitzung des Bild machen könnt. Meldet euch dazu ein- Haushaltsausschuss am 3.3.2017 zugege- fach beim SP Vorsitz! Fragen könnt ihr aber ben. Dort erlebte ich einen motivierten und auch an mich oder den Referenten für Hoch- fachlich kundigen Haushaltsausschuss der schulpolitik richten. Dr. Bernd Huneke veran- seinen Aufgaben Aufsicht und Mitwirkung staltet für Interessierte vom 22.-24.6.2018 in bzw. über die Finanzgeschäfte der Stu- den sogenannten „HoPo-Workshop“. Dort Fabian Maryanowski dierendenvertretung zu führen nachkam. kann man sich weiter informieren und eine AStA-Referant für Öffentlichkeitsarbeit und Die Themen, die hier besprochen werden, erste Schulung für die Arbeit als Studie- Internationales, Mitglied des Fachschafts- sind äußerst divers und reichen von einzel- rendenvertreter mitmachen. Weitere Infos rates WiWi (zuständig für Öffentlichkeitsar- nen Reisekostenabrechnungen bis hin zur bekommt ihr von meinem Kollegen unter beit) Ersatzmitglied im SP, Mitglied des BHS Beschäftigung mit Themen aus dem Steu- bernd.huneke@asta-fernuni.de. Beirats errecht. Auch hier werden Studierende aus Freie Studentische Allianz verschiedenen Fakultäten sicher ein inter- fabian.maryanowski@studium.fernuni- essantes Betätigungsfeld finden. hagen.de
Sie können auch lesen