Stiftungswelt FRÜHLING - Wir müssen reden Mission Stiftungskommunikation - Bundesverband Deutscher Stiftungen

 
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                                                                                             2019

ECKART VON HIRSCHHAUSEN:       UMFRAGE: So denken die      GATES-STIFTUNG: Deutschland-­
Engagement mit und für Humor   Deutschen über Stiftungen   Chef Kahler über das neue Berlin-Büro

Wir müssen reden
Mission Stiftungskommunikation
Stiftungswelt FRÜHLING - Wir müssen reden Mission Stiftungskommunikation - Bundesverband Deutscher Stiftungen
Nachhaltigkeit. Das Richtige tun                                                             premiumpartner Anzeige

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Stiftungswelt FRÜHLING - Wir müssen reden Mission Stiftungskommunikation - Bundesverband Deutscher Stiftungen
Intro

                          Liebe Leserinnen und Leser,

                          „Ach, hättest Du geschwiegen, wärst Du ein Philosoph geblieben.“
                          So ähnlich klagte Boethius vor fast genau 1.500 Jahren im Kerker
                          Theoderichs. In jenen letzten Jahren des Römischen Reiches war
                          der Kommunikationskontext, sagen wir mal, unübersichtlich.
                               Wozu und wann kann man in unserer Zeit schweigen, warum
                          und wie sollte man laut werden? Der Schwerpunkt dieser Stiftungs-
                          welt widmet sich einigen der schwierigsten Fragen für Stiftungen.
                                                                                                         1
                          Zur Unübersichtlichkeit kommen heute das Tempo zahlreicher
                          Kanäle und die wachsende Polarisierung vieler Debatten hinzu.

                                                                                                 STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Intro
                          Wenige Wochen vor dem Deutschen StiftungsTag „Unsere Demo-
                          kratie“ ist es Zeit für eine kritische Auseinandersetzung mit einer
                          manchmal vernachlässigten Schlüsselkompetenz.
                               Wo wir stehen, das können wir unserer neuen Emnid-Umfrage
                          entnehmen (Seite 14–20). Danach hält die Bevölkerung Stiftungen
                          zwar für kompetent, aber für wenig transparent. Was für mich aus
                          den ambivalenten Zahlen heraussticht: Menschen, die Kontakt zu
                          Stiftungen haben, haben ein viel positiveres Bild. Es gibt also viel
                          zu gewinnen, wenn man das Gespräch sucht.
Foto: David Ausserhofer

                          Ihr Felix Oldenburg
                          Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
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24

                                                                                                                          Fotos / Illustrationen: Guy Billout (Cover), Tim Ilskens (Seite 8), Robert Giusti (Seite 24), Christian Howe / OZEANEUM Stralsund (Seite 64), Detlef Eden (Seite 42), James Marsh / www.jamesmarsh.com (Seite 6–41)
                                     42

                                                                                                            64

     2
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Inhalt

                                            Stiftungsinfo

                                            Stiftungsinfo
                                            Frühling 2019
                                                            Servicebeilage exklusiv für unsere Mitglieder

                                                                                                                 8
                                            12 Warum freie Lizenzen
                                            das Stiftungswirken
                                            erhöhen 13 Was bei
                                            Impressum und V.i.S.d.P.
                                            beachtet werden
                                            muss 18 Wie das neue
                                            „Stiftungscockpit“
                                            das Finanzmanagement
                                            erleichtert

                                          STIFTUNGSINFO
                                          Unsere Mitglieder erhalten
                                          zu j­eder Stiftungswelt diese
                                          ­hilfreiche Servicebeilage.
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Inhalt Stiftungswelt Frühling 2019

                                                                                               6 – 41

     Titel
     Wir müssen reden

1    Intro                                                 42   „Für unsere Arbeit brauchen wir politi­
4    Panorama                                                   sche Stabilität“ Interview mit Tobias Kahler,
                                                                Deutschland-Chef der Gates-Stiftung, über deren
                                                                Gründe, ein Büro in Berlin zu eröffnen
     Titel                                                 47   Unsere Demokratie braucht Ihre Unter­
                                                                stützung Mit einer neuen Initiative will der
8    Sinn stiften! Komiker Eckart von Hirschhausen
                                                                Bundesverband die freie Stiftungsarbeit stärken
     plädiert für mehr Leichtigkeit beim Engagement
                                                           48   Stiftungswachstum trotz Rendite­                            3
14   Stiftungen – die großen Unbekannten? Eine
                                                                schwäche Das Jahr 2018 hatte es in sich für
     neue Umfrage des Bundesverbandes offenbart,

                                                                                                                       STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Inhalt
                                                                Stiftungen. Die wichtigsten Zahlen und Trends
     was die Deutschen über Stiftungen denken
                                                           50   „Die Philanthropie muss mutiger werden“
18   Zeit für Zahlen Plädoyer für mehr Geduld
                                                                WINGS-Geschäftsführer Benjamin Bellegy im
23   Forum Stiftungskommunikation Seit zehn Jah-                Gespräch über visionäre Geldgeber und „Philgo-
     ren Treffpunkt und Ort der Vernetzung für Pres-            rithmen“
     sesprecherinnen und Stiftungskommunikatoren
                                                           54   Reform dringend gewünscht! Die Ergebnisse
24   Gehen oder Bleiben? Grünen-Chef Robert                     einer Umfrage unter Mitgliedstiftungen zeigen,
     Habeck hat sich aus den sozialen Medien verab-             wie wichtig die Novellierung des Stiftungsrechts ist
     schiedet. Sollte sein Schritt auch Stiftungen zu
                                                           56   Im Reich der Non-Profits Fünf Experten geben
     denken geben? Ein Meinungsbeitrag
                                                                Auskunft, was Stiftungen und Social Entrepre-
28   „Man muss Generalist und Spezialist zugleich               neurs verbindet – und was sie voneinander ler-
     sein“ Wie das Jüdische Museum Berlin den Weg               nen können
     ins digitale Kommunikationszeitalter geht
30   Gekonnt über den Haufen werfen
     Die Start-Stiftung hat die eigene Marke neu
     ­positioniert – ein Erfahrungsbericht                 60   Personalia
35    Der Podcast, der wirkt „Goodcast“, Deutsch-          64   Meldungen
      lands erster Podcast zu Stiftungswesen und           68   Medien
      ­Philantropie, ist gestartet                         71   Outro / Impressum
37     „Eine naive und fantastische Idee“ Die taz          72   Abgestaubt
       Panter Stiftung bietet bedrohten Journalisten ei-
       ne Auszeit – ein Gespräch mit Programmleiterin
       Konny Gellenbeck und Stipendiat Önder Şimşek
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Panorama
                                                                                                 Anstifter

                                                                                                 Transparenz schlägt
                                                                                                 Urheberrecht
                                                                                                 „Zentrale Dokumente der Demokratie müssen offen
                                                                                                 für alle bereitstehen. Das Urheberrecht darf der De-
                                                                                                 mokratie nicht im Wege stehen.“ Nach diesem Cre-
                                                                                                 do hatte die Open Knowledge Foundation Ende 2018
                                                                                                 sämtliche Bundesgesetzblätter seit 1949 auf der Inter-
                                                                                                 netseite www.offenegesetze.de veröffentlicht. Bis-
                                                                                                 her wurden die Gesetzesblätter in dem privaten, zum
                                                                                                 DuMont-Verlag gehörenden Bundesanzeiger-Verlag
                                                                                                 veröffentlicht. Dieser beansprucht auf die Daten ein
                                                                                                 Urheberrecht, weshalb für die Durchsuchung oder
                                                                                                 den Druck der Seiten Gebühren anfallen. Die Aktion
                                                                                                 der Stiftung zeigte Wirkung: Bundes­justizministerin
                                                                                                 Katarina Barley kündigte gegenüber der „Frankfur-
                                                                                                 ter Allgemeine Zeitung“ nun an, künftig alle Gesetze
                                                                                                 und Verordnungen „uneingeschränkt digital“ zur Ver-
                                                                                                 fügung zu stellen. Vorher müsse jedoch der Vertrag
     4                                                                                           mit DuMont gekündigt werden. Um diesen Schritt
                                                                                                 auch rechtlich möglich zu machen, müsse zudem das
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Panorama

                                                                                                 Grundgesetz entsprechend geändert werden.

                                                  7
                                       Prozent der Sozialunterneh-
                                       men in Deutschland haben ih-
                                                                            »In the philanthropic
                                                                            relationship it is
                                                                            tempting to see
                                       re Gründung durch Stiftungs-
                                       mittel finanziert. Im laufen-
                                       den Geschäft kooperieren hin-
                                       gegen deutlich mehr, nämlich
                                                                            ourselves as saviors.«
                                       41,7 Prozent der Social Enter-
                                       prises mit Stiftungen.               Dr. Firoze Manji, Fellow an der Robert Bosch Academy und Adjunct
                                                                            ­Professor, Institute for African Studies an der Carleton University in
                                       Quelle: Deutscher Social Entrepre-
                                                                             ­Kanada. Seinen Artikel zur Philanthropie in Afrika finden Sie unter
                                       neurship Monitor 2018.                 www.stiftungen.org/aktuelles
Stiftungswelt FRÜHLING - Wir müssen reden Mission Stiftungskommunikation - Bundesverband Deutscher Stiftungen
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                                                                                                                                                                                                                                                                 Thomas Radetzki
                                                                                                                                                                                                                                                                 Aurelia Stiftung

                                                                                                                                                                                                                                                                 Herr Radetzki, der Deutsche StiftungsTag
                                                                                                                                                                                                                                                                 2019 hat das Motto „Unsere Demokratie“.
                                                                                                                                                                                                                                                                 Was bedeutet für Sie „Unsere Demokratie“?
                                                                                                                                                                                                                                                                 Thomas Radetzki:Wir haben unsere Demo-
                                                                                                                                                                                                                                                                 kratie zu lange Polit-Profis überlassen, deren
                                                                                                                                                                                                 Verschärfte Regeln für den                                      Handlungen zu oft kosmetischen Charakter
                                                                                                                                                                                                 ­Kapitalertragsteuerabzug                                       haben. Kein Wunder, dass viele Bürger poli-
                                                                                                                                                                                                                                                                 tikverdrossen sind. Doch als „Bienenbotschaf-
                                                                                                                                                                                                 Was ist neu ab 2019? Wer ist von der Neuregelung betroffen?     ter“ begegne ich immer mehr Menschen, die
                                                                                                                                                                                                 Was ist für Dividenden, die im Jahr 2018 zugeflossen sind,      aus der Opferhaltung in Eigenverantwortung
                                                                                                                                                                                                 zu beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.            gehen, konstruktiv und sinnstiftend tätig
                                                                                                                                                                                                 www.stiftungen.org/kapitalertragsteuerabzug                     werden. Das stimmt mich optimistisch, was
                                                                                                                                                                                                                                                                 unsere Demokratie angeht.
Fotos / Grafiken: Lisa Tegtmeier (Blog Stiftungsrecht), Erich Consemüller (Blog Bauhausjubiläum), adrian_ilie825 / stock.adobe.com (Blog Datendiebstahl), Wolfgang Schmidt (Portrait Radetzki)

                                                                                                                                                                                                                                                                 Was leistet die Aurelia-Stiftung für „Un­
                                                                                                                                                                                                                                                                 sere Demokratie“? Unsere Stiftung setzt sich
                                                                                                                                                                                                                                                                 für einen agrarpolitischen Wandel ein, weil
                                                                                                                                                                                                                                                                 industrielle Agrarproduktion ein wesentlicher
                                                                                                                                                                                                                                                                 Faktor für Artenverlust und Klimawandel ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                 Wir erstellen Studien über diese Probleme
                                                                                                                                                                                                                                                                 und arbeiten an Lösungen, Bildungsmaßnah-
                                                                                                                                                                                                                                                                 men und Forschungsprojekten.
                                                                                                                                                                                                 „Das Bauhaus ist weltweit
                                                                                                                                                                                                 zu entdecken“                                                   Sind Bienen die besseren Demokraten?                              5
                                                                                                                                                                                                                                                                 Ja. Bei der Suche und Wahl eines neuen Nist-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Panorama
                                                                                                                                                                                                 Dr. Claudia Perren, Direktorin und Vorstand der Stiftung        platzes, von dessen Erfolg das Überleben des
                                                                                                                                                                                                 Bauhaus Dessau, erzählt anlässlich des Jubiläumsjahres im       Volkes abhängt, gibt es keinen Chef oder hie-
                                                                                                                                                                                                 Interview, welche Spuren das Bauhaus weltweit hinterlassen      rarchische Strukturen. Ausgangspunkt ist die
                                                                                                                                                                                                 hat. www.stiftungen.org/bauhausjubilaeum                        Urteilsbildung einzelner Bienen über die Güte
                                                                                                                                                                                                                                                                 einer neuen Behausung, deren anschließende
                                                                                                                                                                                                                                                                 Tanz-Kommunikation darüber und sodann ihr
                                                                                                                                                                                                                                                                 Verfahren, zügig zu einem optimalen Konsens
                                                                                                                                                                                                                                                                 zu finden. Dass wir von den Bienen lernen
                                                                                                                                                                                                                                                                 können, möchte ich in meinem Vortrag auf
                                                                                                                                                                                                                                                                 dem Deutschen StiftungsTag verdeutlichen.

                                                                                                                                                                                                 Datendiebstahl trifft im
                                                                                                                                                                                                 innersten Kern
                                                                                                                                                                                                 Stiftungen verwalten oft private und nicht selten höchst sen-                       Thomas Radetzki ist Vorstandsvor-
                                                                                                                                                                                                 sible Daten der von ihnen Geförderten. Höchste Zeit, dass sie                    sitzender der Berliner Aurelia Stiftung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                     Der Bienenexperte spricht auf dem
                                                                                                                                                                                                 dem auch Rechnung tragen.                                                           StiftungsTag 2019 in Mannheim zum
                                                                                                                                                                                                 www.stiftungen.org/datendiebstahl                                                           Thema Bienen-Demokratie.
Stiftungswelt FRÜHLING - Wir müssen reden Mission Stiftungskommunikation - Bundesverband Deutscher Stiftungen
1. REGEL – MUT UND HALTUNG
Bewahren Sie Haltung. Denn nur
dann kommt Ihre Botschaft über-
zeugend an.
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Wir
                                        müssen
                                         reden
                               Die politische Großwetterlage ist stürmisch, der Wellengang der
                                öffentlichen Debatte hoch. Zugleich stellt das enorme Tempo
                             zahlreicher neuer Kanäle nicht nur Kommunikationsverantwortliche             7
                            in Stiftungen vor Herausforderungen. Gar nicht so einfach, in dieser

                                                                                                   STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation
                               Situation Kurs zu halten. Der Schwerpunkt dieser Stiftungswelt
                              versucht, Orientierung zu bieten, und gibt Ihnen einige Regeln für
                                    eine erfolgreiche Stiftungskommunikation an die Hand.
Illustration: Guy Billout
Stiftungswelt FRÜHLING - Wir müssen reden Mission Stiftungskommunikation - Bundesverband Deutscher Stiftungen
Sinn stiften!
                                            Fünf Thesen, wie gesellschaftliches Engagement wirksamer werden kann –
                                            und welche Rolle die Kommunikation dabei spielt

                                            Von Eckart von Hirschhausen

                                            Erste These: Jeder ist vermögend.
                                            Die altehrwürdige Idee der Stiftung ging von Vermögen als
                                            Grundstock an Kapital aus. Meine Definition von „Vermö-
                                            gen“ geht eher dahin, dass jemand etwas zu bewegen „ver-
                                            mag“. Mit Zeit, mit Ideen, mit Vernetzung. Und das geht
                                            in der digitalen Welt und in Zeiten der Aufmerksamkeits-
                                            ökonomie manchmal auch ohne Kapital. Gleichzeitig su-
                                            chen Milliarden Euro in Deutschland neuen Sinn. Spen-
                                            densummen und Stiftungsvermögen nehmen nicht zu, ob-         der jungen Generation derzeit ein Bewusstsein dafür, dass
                                            wohl es mehr Stiftungen gibt. Wir hocken auf einem Pri-      ihre Lebensgrundlagen durch die Art und Weise, wie wir
      8                                     vatvermögen von geschätzten 6.000 Milliarden Euro, und       wirtschaften, zerstört werden und dass sie die Entschei-
                                            immer mehr Menschen wird klar: In den Himmel können          dungen, die ihre Zukunft betreffen, mitbestimmen wol-
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation

                                            sie es nicht mitnehmen. Gemessen daran ist das Geld, das     len. Wenn die Zeit dafür reif ist, kann eine Schülerin aus
                                            in Gemeinnützigkeit investiert wird, peinlich gering. Denn   Schweden eine weltweite Welle auslösen, die in dieser
                                            wenn das Gemeinwesen zusammenbricht, nutzt einem             Form keiner vorhergesagt hätte.
                                            auch das ganze Geld nichts mehr.                                    Authentisches Engagement hat eine Kraft, die zu be-
                                                    Wir sind als Menschheit gerade dabei, uns das Le-    wegen vermag. Und die sozialen Medien in all ihrer Zwei-
                                            ben auf der Erde zur Hölle zu machen. Die großen Prob-       schneidigkeit machen es möglich, Ideen ohne hohe Trans-
                                            leme, vor denen wir stehen, sind neben der Gefährdung        aktionskosten zu verbreiten. Es muss heute niemand mehr
                                            der Demokratie in Europa und der steigenden Gefahr von       auf das Wohlwollen der Lokalzeitung warten – Menschen
                                            Kriegen vor allem die ganz konkrete Überhitzung der At-      werden im Digitalzeitalter selbst zum „Sender“, zum Me-
                                            mosphäre und die durch den Klimawandel drohende Ver-         dium und zum Beweger.
                                            nichtung unserer Lebensgrundlagen. Wie die aktuellen
                                            Schülerproteste „Fridays for Future“ zeigen, entsteht in     Zweite These: Die Menge an engagierten Menschen
                                                                                                         darf nicht konstant bleiben.
                                                                                                         Wer einmal bekannt dafür ist, dass er sich engagiert, auf
                                                                                                         den wird sehr viel abgeladen. Das gilt in jedem kleinen
                                                                                                         Verein, in jeder Kirchengemeinde, und das gilt auch für
                                                                                                         die öffentlich engagierten Fernsehgesichter. In dem Mo-
                                                                                                         ment, in dem man seinen kleinen Finger hebt, kommen
                                                                                                         viele, die sich mit der Hand nicht zufriedengeben wollen,
                                                                                                         sondern gleich beide Arme nehmen. Das macht schnell
                                                                                                         bewegungsunfähig.
Seit ich vor zehn Jahren meine Stiftung Humor hilft     Dritte These: Stiftungen dürfen Forderungen an die
heilen gegründet habe, die sich für mehr Humanität in der      Politik stellen – und sollten es auch deutlicher tun.
Humanmedizin einsetzt, werde ich überschüttet mit An-          Wer sich um sozial benachteiligte Gruppen kümmert,
fragen und Bettelbriefen. Ich schreibe dann sehr freundlich    darf und sollte sich durchaus die Frage stellen, warum es
zurück, ob die Anfragenden das Naheliegende schon getan        so viele davon gibt. Und wie etwas daran zu ändern wäre.
haben: in der Nähe zu suchen statt sich auf einen bundes-      Es ist toll, wenn sich Naturschützer in ihrer Freizeit da-
weit Prominenten zu stürzen. Vor 20 Jahren wäre ich noch       für einsetzen, Insekten zu zählen, und dadurch offenbar
für sehr viele Projekte zu gewinnen gewesen. Daher mein        wird, wie weit wir das Artensterben durch unsere Art der
Rat: Wer jetzt etwas aufbaut, sollte sich in der Szene unter   Landwirtschaft schon getrieben haben. Aber dann müs-
den 30-Jährigen umschauen und sich überlegen, wer von          sen auch die großen und schwerfälligen Forschungsein-
denen das Potenzial hat, mit der Aufgabe – und in die Öf-      richtungen greifen, dann müssen politische Prozesse in
fentlichkeit hinein – zu wachsen.                              Gang kommen.
       Der zweite Rat ist Mark Twains wunderbarem Buch                 Bei allen großen Umweltfragen reicht es nicht,
„Die Abenteuer des Tom Sawyer“ entlehnt: Als der Titel-        seinen Müll zu trennen und nur im Privaten an seinem
held den Gartenzaun streichen muss, schafft er es, alle Kin-   ökologischen Fußabdruck zu arbeiten. Ja, ich kann weni-
der auf diese Aufgabe heiß zu machen, indem er es als et-      ger Fleisch essen, weniger Essen wegwerfen und weniger
was ganz Besonderes hinstellt, dabei sein zu dürfen. Ein       Flugreisen machen. Aber dass es bis heute oft billiger ist,
tolles Ehrenamtsmanagement machen etwa die McDo-               innerhalb Deutschlands zu fliegen als mit der Bahn zu                 9
nalds-Kinderhäuser. Dort „dürfen“ die Ehrenamtlichen gar       fahren, ist einfach himmelschreiender Schwachsinn. Das

                                                                                                                              STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation
nicht mehr als eine bestimmte Stundenzahl in der Woche         kann ich als Einzelner zwar nicht ändern. Aber ich kann
Dienst tun. Als Schirmherr eines dieser Häuser in Mainz        darauf hinarbeiten, dass Kerosin besteuert wird, dass die
habe ich Veranstaltungen mit sehr vielen unterschiedli-        Wende hin zu hundert Prozent erneuerbare Energien
chen Menschen erlebt, die nicht zur „klassischen“ Engage-      schnellstens vorangetrieben wird und dass die Braun-
ment-Szene gehören. Menschen, die voll im Beruf stehen,        kohle in der Erde bleibt, statt uns in der Atmosphäre zu
aber gern eine begrenzte und planbare Zeit spenden, wenn       ersticken.
sichergestellt ist, dass sie von ihrem Engagement nicht                Stiftungen sollen die Lücken aufdecken, beschrei-
gleich „aufgefressen“ werden. Stiftungen müssen raus aus       ben, Leid lindern und Freude mehren. Aber sie dürfen
der „Elite“-Ecke, Ehrenamtliche raus aus der „Ich opfere       nicht als Alibi-Veranstaltung instrumentalisiert werden,
mich auf“-Ecke. Und es braucht Plattformen, wo sich phi-       als „Ja, wir tun doch was“. Sie dürfen nicht das Trostpflas-
lanthropische Ideen und Menschen, die Zeit und Lust ha-        ter oder Feigenblatt sein, sondern der Finger in der Wunde.
ben anzupacken, begegnen.                                      Und die heilt man am besten ganzheitlich.
Vierte These: Wer mit Projekten nicht scheitert,
                                            macht die falschen.
                                            Seit ich Visiten von Clowns im Krankenhaus fördere, mag
                                            ich die Metaphorik in diesem Tun: Der Clown scheitert
                                            stellvertretend für uns. Gerade bei behinderten, alten oder
                                            palliativ kranken Menschen erleben wir kleine „Wunder“,
                                            wie entlastend und befreiend es ist, wenn sich jemand blö-
                                            der anstellt als man selbst. Und es jedes Mal schafft, einmal
                                            mehr aufzustehen, als er hingefallen ist.
                                                     Auf Stiftungen übertragen, bedeutet dies: Sie müs-
                                            sen sich mehr trauen! Viele Projekte werden gemacht, weil        die belegt, was wir schon immer ahnten: Moral und Hu-
                                            sie „sicher“ funktionieren. Weil sie kritiklos sind. Weil sich   mor vertragen sich schlecht. „Spaßbefreit“ trifft es gut, denn
                                            alle einig sind, dass das eine „gute Sache“ ist. Wenn zu viel    wer sich auf einer ethisch uneinholbar überlegenen Posi-
                                            Einigkeit herrscht, ist das ein Zeichen für zu viel Mittel-      tion wähnt, dem kommt das Subversive und Ambivalente
                                            maß. Stiftungen können Pioniere sein, in Felder gehen, wo        des Humors bedrohlich vor. Es könnte ja jemand bemer-
                                            das Terrain noch nicht so klar beschrieben und abgesichert       ken, dass die Ehrfurcht vor der Autorität nicht die einzige
                                            ist. Stiftungen dürfen mit Projekten scheitern – für mich ist    Möglichkeit der Betrachtung ist. Oder um in der Welt der
                                            das ein Kriterium, dass sie auch dorthin gehen, wo es weh        Märchen und der entlarvenden Kraft des Kindermundes zu
                                            tut. Klar macht Musikförderung für benachteiligte Kinder         bleiben: Womöglich ist der Kaiser nackt. Wer an sich selbst
                                            viel Sinn. Von dieser Art von Projekten gibt es aber schon       hohe ethische Standards anlegt, wandelt als impliziter mo-
                                            sehr viele, sehr gut finanzierte und langfristige. Aber viel-    ralischer Vorwurf an alle anderen durch das Leben. Beliebt
                                            leicht spielt die Musik auch mal auf einem anderen Feld? Es      macht das nicht. Fragen Sie mal Jesus.
                                            gibt nicht mehr das, was sowieso richtig ist. Stiftungen sol-           Wenn schon die Moralisten wenig Humor haben,
                                            len ihr Geld konservativ anlegen – und so haben sie Wag-         tröstet es ein wenig, dass Ideologen und Fundamentalis-
                                            niskapital für das Sinnvolle!                                    ten erst recht keinen kennen. Es gibt rechte Popmusik, aber
                                                                                                             keine rechten Comedians. Kann das daran liegen, dass
                                            Fünfte These: Humor verhindert den moralischen                   Rechte generell keinen Humor haben? „Es gibt keinen of-
                                            Beigeschmack der „Gutmenschen“.                                  fen AfD-nahen Comedian, keine neurechte Titanic, keinen
                                            Mark Twain hat mein Dilemma, diesen Artikel zu schrei-           rechtspopulistischen Postillon“, schreibt Till Rae­ther im Ju-
10                                          ben, einst so pointiert: „Im Himmel gibt es keinen Hu-           li 2017 im SZ-Magazin. Nach einer halbjährigen Recher-
                                            mor.“ Der Schriftsteller stellte sich das Paradies wohl als      che in rechten Publikationen, auf entsprechenden Inter-
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation

                                            ewige Tugendparade vor, so wie der Münchner im Him-              netseiten und Social-Media-Auftritten stellt der Autor und
                                            mel aus der gleichnamigen Satire des bayerischen Schrift-        Journalist fest: „Rechte können keinen Humor.“
                                            stellers Ludwig Thoma bei dem fortwährenden Frohlocken                  Was allen von ihrer Position maßlos Überzeugten
                                            auch nicht lachen durfte. Eine aktuelle psychologische Stu-      fehlt, nennen Psychologen „Ambiguitätstoleranz“. Ge-

                                                                                                                Stiftung Humor hilft heilen
                                                                                                                Die Stiftung Humor hilft heilen hat es sich zur
                                                                                                                Aufgabe gemacht, das therapeutische Lachen zu
                                                                                                                fördern, wo immer es gebraucht wird: in der Medi-
                                                                                                                zin, der Arbeitswelt und der Öffentlichkeit. Obers-
                                                                                                                tes Ziel der Stiftung ist es, das Humane in der
                                                                                                                Humanmedizin zu stärken. Dazu hilft sie unter
                                                                                                                anderem, professionell ausgebildete Clowns in
                                                                                                                Kliniken und Pflegeheimen deutschlandweit zu
                                                                                                                etablieren, und fördert die stetige Fortbildung von
                                                                                                                                                                              Illustration: Teresa Fasolino

                                                                                                                Klinikclowns durch Seminare, Workshops
                                                                                                                sowie Supervision.
                                                                                                                www.humorhilftheilen.de
2. REGEL – HUMOR UND LEICHTIGKEIT
Nehmen Sie sich nicht zu ernst. Denn mit
Humor und Leichtigkeit lassen sich schwierige
Themen viel besser vermitteln.
meint ist die Fähigkeit, es für möglich zu halten, dass man
                                            irrt. Dass es nie die eine Wahrheit gibt, sondern wir nur
                                            Teile davon erhaschen und erkennen können, und dass
                                            deshalb jemand anderes auf seine Art und aus seinen ei-                   Ein wunderbarer Coach und Freund, Jens Corssen
                                            genen guten Gründen auch recht haben könnte. Der Lyri-            aus München, übt mit den Menschen „gehobene Stim-
                                            ker Erich Fried hat das in einem Gedicht sehr gut auf den         mung“. Denn Veränderungen werden nicht aus der Ver-
                                            Punkt gebracht:                                                   biesterung heraus geschehen. Wenn wir die Welt retten
                                                                                                              wollen, dann sollten wir den Zeigefinger nicht so oft zum
                                                                                                              Drohen nutzen, sondern öfter zum Kitzeln. Und betonen,
                                                                                                              dass wir niemandem etwas „wegnehmen“ wollen, son-
                                                                                                              dern nur mit radikalen Änderungen Lebensqualität erhal-
                                               Angst und Zweifel                                              ten können. Wir können es uns nicht leisten, es uns heute
                                                                                                              nichts kosten zu lassen. Und: Wir brauchen positive Ziele.
                                                                                                              „Nichtraucher“ klingt wie „Nichtschwimmer“ – das ist doch
                                               Zweifle nicht                                                  kein attraktives Ziel! Wenn wir über Luftschadstoffe und
                                                                                                              aussterbende fossile Mobilitätskonzepte reden, fühlen sich
                                               an dem                                                         die Raser bedroht und verhalten sich wie trotzige kleine
                                                                                                              Kinder, denen man ihr Spielzeug wegnimmt. Und automa-
                                               der dir sagt                                                   tisch sind die Lebensschützer die Spielverderber. Deshalb
                                                                                                              habe ich meinen Facebook-Post zu dem Thema überschrie-
                                               er hat Angst                                                   ben: „Warum ich lieber die Abgase von einem Radfahrer
                                                                                                              einatme als die von einem Auto …“ Nicht alle fanden das
                                                                                                              lustig. Ich schon.
                                               aber hab Angst                                                         Leicht ist schwer. Aber möglich. Es ist doch paradox:
                                                                                                              Jeder Mensch meint von sich, er habe Humor. Gleichzei-
                                               vor dem                                                        tig kennen wir viele, die keinen haben. Das geht nicht auf.
                                               der dir sagt                                                   Wollen Sie wissen, zu welcher Gruppe Sie gehören? Ein
                                                                                                              kleiner Test: „Statistisch ist jeder dritte Deutsche hässlich.
                                               er kennt keinen Zweifel                                        Wenn Sie jetzt einmal unauffällig rechts und links schau-
12                                                                                                            en, und die beiden neben Ihnen sehen ganz okay aus – ja
                                                                            Erich Fried, Angst und Zweifel    dann – haben Sie Humor!“  ←
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation

                                                                                aus: Erich Fried, Gegengift
                                                                    © 1974 Verlag Klaus Wagenbach, Berlin

                                            Weil Humor Zweifel eben nicht ausräumt, sondern be-
                                            trachten kann und sogar die Uneindeutigkeit genießt, ist
                                            er so ein wunderbares Mittel in der Kommunikation von
                                            schwierigen Themen. Und auch, wenn man über viele Din-
                                            ge, die in Deutschland und der Welt gerade schieflaufen,
                                            wirklich den Humor verlieren kann, halte ich mich an Karl
                                            Valentin: „Wenn es regnet, freue ich mich. Denn wenn ich            Über den Autor Dr. Eckart von Hirschhausen (Jahrgang 1967)
                                            mich nicht freue, regnet es auch.“                                  studierte Medizin und Wissenschaftsjournalismus in Berlin, London
                                                                                                                und Heidelberg und ist seit über 20 Jahren als Komiker, Autor und
                                                                                                                Moderator in den Medien und auf der Bühne präsent. Hinter den
                                                                                                                Kulissen engagiert sich Eckart von Hirschhausen mit seiner Stiftung
                                                                                                                Humor hilft Heilen für mehr gesundes Lachen im Krankenhaus sowie
                                                                                                                für Forschungs- und Schulprojekte. Als Botschafter und Beirat ist
                                                                                                                                                                                      Foto: Steffen Jänicke

                                                                                                                er unter anderem für die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Bahn
                                                                                                                Stiftung und die Stiftung Deutsche Depressionshilfe tätig. Auf dem
                                                                                                                Deutschen StiftungsTag 2019 in Mannheim hält er am 7. Juni die
                                                                                                                Festrede. www.hirschhausen.com
premiumpartner

 BEST-IN-CLASS                                                                                                     IMPACT
                                                                                                      SUSTAINABLE

SRI

                                                                                                                                    SDG

               ENGAGEMENT                                                                         RESPONSIBLE
                                                                                                  INVESTING

    ESG

WIR HABEN DEN DURCHBLICK:

UNSER ETHIK-ANALYSE-PROZESS –
ERFOLGREICH SEIT 1995.
Das PRIME VALUES Ethik-Komitee der Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG prüft und bewertetet regelmäßig die Ethikprofile
von Unternehmen und Anleiheemittenten. Seine Beurteilungen sind bindend für die Zusammensetzung der darauf basieren-
den Portfolien. Der unabhängige Expertenrat ist mit renommierten Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen besetzt.
Seine Mitglieder haben ausgewiesenes Know-how in den Bereichen Wirtschaftsethik, Medizin, Ökologie, Ingenieurwissen-
schaften, Finanzwirtschaft und Theologie. Das Ethik-Komitee gewährleistet umfassende Kompetenz und eine strikte Konse-
quenz bei der Berücksichtigung nachhaltiger Standards - und das seit 1995.

Diese Werbemitteilung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes wird ausschließlich zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt und kann eine individu-
elle anlage- und anlegergerechte Beratung nicht ersetzen. Die H&A Global Investment Management GmbH, Kaiserstraße 24, 60311 Frankfurt am Main un-
terliegt der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Graurheindorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie-Straße 24-28,
60439 Frankfurt am Main. Die Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG ist eine 100prozentige Tochtergesellschaft der H&A Global Investment Management GmbH.
Stiftungen –
                                            die großen
                                            Unbekannten?
                                            In fast allen gesellschaftlichen Bereichen spielen Stiftungen eine eminent
                                            wichtige Rolle. Doch inwieweit ist dies der Öffentlichkeit bewusst? Und was
                                            denken die Deutschen über Stiftungen? Wir haben nachgefragt

14
                                            →→ Welches Bild haben die Menschen
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation

                                            in Deutschland von Stiftungen? Und
                                            wie hat sich ihre Einstellung zu Stif-
                                            tungen in den vergangenen zehn Jah-

                                                                                                                                                                           Piktogramme: mirror by Nanda Ririz from the Noun Project, talking by Adrien Coquet from the Noun Project
                                            ren verändert? Um dies herauszufin-
                                            den, hat der Bundesverband Deut-
                                            scher Stiftungen im Januar 2019 das              Positive Entwicklung Das Image von
                                            Meinungsforschungsinstitut Kantar
                                            Emnid beauftragt, eine entsprechen-              Stiftungen hat sich in den vergangenen
                                            de repräsentative Befragung aus dem
                                            Jahr 2010 zu wiederholen.
                                                                                             Jahren deutlich verbessert.
                                                   Bei der aktuellen Befragung
                                            wurden insgesamt 1.025 Personen
                                            zwölf gegensätzliche Eigenschafts-
                                            paare vorgelegt, die sie auf Stiftun-
                                            gen beziehen sollten. Dabei konnten
                                            die Befragten ihr Urteil auf einer Ska-   parent / lassen sich nicht in die Karten   zwischen 4 und 5 verortete, der ver-
                                            la von 1 bis 5 abstufen. Das erste Ge-    schauen“. Wer sich zwischen 1 und 2        tritt die Auffassung, dass Stiftungen
                                            gensatzpaar etwa lautete: „Stiftungen     auf der Skala einordnete, der stimmt       nicht transparent arbeiten. Und die-
                                            arbeiten sehr transparent / lassen sich   damit der Aussage, dass Stiftungen         jenigen, die sich bei 3 eingruppierten,
                                            sehr gerne in die Karten schauen“ ver-    sehr transparent arbeiten, ganz oder       haben keine Meinung zu diesen bei-
                                            sus „Stiftungen arbeiten nicht trans-     weitgehend zu. Wer sich hingegen           den Aussagen oder wissen es nicht.
Ambivalentes Bild
Auf den ersten Blick scheint das Er-
gebnis der Umfrage durchaus erfreu-
lich: Immerhin rund die Hälfte der
Befragten findet Stiftungen seriös,
wirkungsvoll und kompetent. Bei nä-
herer Betrachtung differenziert sich
dieses Bild allerdings. So meint fast
ein Drittel der Befragten, dass Stif-
                                                                  Auf den persönlichen Kontakt kommt
tungen nicht oder nicht sehr transpa-                             es an Wer eine Stiftung kennt, hat
rent sind, über ein Viertel sagt, dass
sie hauptsächlich den Interessen der                              grundsätzlich ein deutlich besseres Bild
Stifterin / des Stifters dienen, und im-
merhin ein Fünftel hält sie für elitär
                                                                  von Stiftungen als jemand, der noch nie
und abgehoben. Diese Zahlen legen                                 mit einer Stiftung zu tun hatte.
die Vermutung nahe, dass das Nega-
tivbild von Stiftungen als Steuerspar-
modell einer kleinen, privilegierten
Bevölkerungsschicht eine gewisse Be-
harrungskraft hat. Grund genug für
jede Stiftung, sich mit dieser verbreite-

  Fast die Hälfte der Befragten findet, dass Stiftungen viel bewirken
  Standpunkte zu Aussagepaaren über Stiftungen, in Prozent,
  links Werte 1 + 2 , rechts Werte 4 + 5 auf einer 5er-Skala

  Stiftungen …
                                                                                                                                                                15
  sind seriös                                    51                                     9                                                   sind nicht seriös

                                                                                                                                                                STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation
  bewirken viel                                    48                               10                                                       bewirken wenig

  sind kompetent                                      45                        3                                                          sind inkompetent

  sind vertrauenswürdig                               44                                    13                                  sind nicht vertrauenswürdig

  arbeiten sehr professionell                           41                          6                                           arbeiten wenig professionell

  gehen sorgfältig mit Geld um                             38                           11                             gehen nicht sorgfältig mit Geld um

  dienen hauptsächlich                                                                                                            dienen hauptsächlich den
  der Allgemeinheit
                                                           38                                         27                             Interessen des Stifters
  sind bodenständig,
  mitten unter uns                                         38                                    20                                   sind elitär, abgehoben

  arbeiten nachhaltig                                      38                       10                                             arbeiten nicht nachhaltig

  sind innovativ, stoßen                                                                                                         sind nicht innovativ, stoßen
                                                             34                             13
  neue Entwicklungen an                                                                                                       keine neuen Entwicklungen an

  sind fortschrittlich                                       33                              17                                             sind konservativ

  arbeiten sehr transparent, lassen                                                                                     arbeiten nicht transparent, lassen
  sich sehr gern in die Karten schauen
                                                                   23                                  31                sich nicht in die Karten schauen

  n = 1.025

  Quelle: Umfrage „Assoziationen zu Stiftungen“, Bundesverband Deutscher Stiftungen durch Kantar Emnid, Januar/Februar 2019
3. REGEL – TRANSPARENZ
Machen Sie Strukturen und
Finanzen Ihrer Stiftung öf-
fentlich. Denn Transparenz
erhöht die Glaubwürdigkeit.
Beim Thema Transparenz von Stiftungen sehen die Befragten
                                  immer noch Nachholbedarf
                                  Standpunkte zu Aussagepaaren über Stiftungen, in Prozent, Werte 1 + 2 auf einer 5er-Skala

                                  Stiftungen…
                                                                                                          					                                                              51
                                                           sind seriös
                                                                                                          			                                                41

                                                                                                          				                                                          48
                                                        bewirken viel
                                                                                                          		                                      35

                                                                                                          			                                                      45
                                                      sind kompetent
                                                                                                          			                                           39

                                                                                                          			                                                     44
                                                sind vertrauenswürdig
                                                                                                          		                                32

                                                                                                          		                                                 41
                                          arbeiten sehr professionell
                                                                                                          			                                          38

                                                                                                          			                                          38
                                       gehen sorgfältig mit Geld um
                                                                                                                                  27

                                       dienen hauptsächlich der All-                                      			                                          38
                                                        gemeinheit                                                                27

                                                   sind bodenständig,                                     			                                          38
                                                      mitten unter uns                                                  24
                                                                                                                                                                             2019
                                                                                                          			                                          38                    (n = 1.025)
                                                  arbeiten nachhaltig
                                                                                                                                       29
                                                                                                                                                                             2010
                                         sind innovativ, stoßen neue                                      		                                     34
                                                                                                                                                                             (n = 1.350)
                                                  Entwicklungen an                                                           26

                                                                                                          		                                 33
                                                   sind fortschrittlich
                                                                                                                           25
                                           arbeiten sehr transparent,                                                 23
                                        lassen sich sehr gerne in die
                                                                                                              19
                                                                                                                                                                                             17
                                                     Karten schauen

                                                                                                                                                                                             STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation
                                  Quelle: Umfragen „Assoziationen zu Stiftungen“, Bundesverband Deutscher Stiftungen durch Kantar Emnid, Januar/Februar 2019 sowie März 2010

                               ten Wahrnehmung selbstkritisch aus-                  Vergleich zu 2010                                             immerhin 38 Prozent dieser Aussage
                               einanderzusetzen und sich zu fragen,                 Zugleich zeigt der Vergleich der aktu-                        zu. Auch die Wirkung von Stiftungen
                               wie sie ihr durch eigenes Handeln und                ellen Umfrage mit der von 2010: Das                           wurde in der aktuellen Umfrage posi-
                               Auftreten entgegenwirken kann.                       Image von Stiftungen hat sich in den                          tiver bewertet als 2010: Während vor
                                                                                    vergangenen zehn Jahren insgesamt                             zehn Jahren 35 Prozent der Befragten
                                                                                    deutlich verbessert – ein höchst er-                          sagten, dass Stiftungen viel bewirken,
                                                                                    freulicher Befund, der für die Zukunft                        waren es Anfang dieses Jahres fast die
                                                                                    hoffen lässt. Werden die beiden bes-                          Hälfte.
                                                                                    ten Ausprägungen (1+2) jeweils ad-                                    Wie oben bereits erwähnt,
                                                                                    diert, schneiden Stiftungen heute in                          wird Stiftungen gern nachgesagt, dass
                                                                                    fast allen zwölf Eigenschaften, die ab-                       sie elitär seien. Besonders freuen dürf-
Illustration: John H. Howard

                                                                                    gefragt wurden, besser ab als im März                         te daher viele Stiftungen, dass die Be-
                                                                                    2010. So fand etwa vor zehn Jahren                            fragten hier milder urteilen als noch
                                                                                    gut ein Viertel der Befragten, dass Stif-                     vor zehn Jahren: Immerhin 38 Pro-
                                                                                    tungen hauptsächlich der Allgemein-                           zent stimmten in der aktuellen Um-
                                                                                    heit dienen. Anfang 2019 stimmten                             frage der Aussage zu, dass Stiftun-
gen sehr oder weitgehend „boden-       Mehr Kommunikation!
                                               Zeit für Zahlen                                  ständig und mitten unter uns“ sind;    Bei aller Freude über die insgesamt
                                                                                                2010 teilte nur knapp ein Viertel      positive Entwicklung in der Wahr-
                                                  Plädoyer für mehr Geduld
                                                                                                diese Auffassung.                      nehmung von Stiftungen durch
                                                                                                       Auf den letzten drei Plätzen    die Öffentlichkeit, die sich im Ver-
                                                                                                befinden sich damals wie heute die     gleich der Ergebnisse der beiden
                                            →→ Kennen Sie das? Eine volle Ar-                   Eigenschaften Innovationsfreude,       Umfragen zeigt, müssen diese al-
                                            beitswoche: Gerne würden Sie in Ru-                 Fortschrittlichkeit und – als abso-    lerdings differenziert betrachtet
                                            he den Fachtext lesen, der schon lan-               lutes Schlusslicht – Transparenz.      werden. So finden zwar 38 Prozent
                                            ge auf Ihrem Schreibtisch wartet. Sich              Immerhin konnten Stiftungen aber       der aktuell Befragten, dass Stiftun-
                                            endlich in eine wichtige Angelegen-                 auch in diesem Punkt aufholen: So      gen hauptsächlich der Allgemein-
                                            heit vertiefen. Nur wann? Alles soll                fand 2010 nur gut ein Viertel der      heit dienen. Allerdings sind im-
                                            wieder einmal ganz schnell gehen.                   Befragten, dass Stiftungen innovativ   merhin 27 Prozent der gegensätz-
                                                   Zahlen und Grafiken können
                                            helfen, Sachverhalte rasch zu erfassen,
                                            können mehr als tausend Worte sa-
                                            gen – wenn sie gut gemacht sind. Sind
                                            sie also etwas für Eilige? Natürlich
                                            nicht. Auch eine Grafik will Ihre un-
                                            geschmälerte Aufmerksamkeit, nicht
                                            nur einen flüchtigen Blick. Das Den-
                                            ken nimmt sie niemandem ab. Und                           Große Unentschiedenheit Zwischen
                                            nein, der Kopf braucht nicht notwen-
                                            digerweise eine hübsche Grafik-Ge-                        30 und 40 Prozent der Befragten
                                            schenkverpackung oder eine gefälli-
                                            ge Story zur Garnierung. Geschich-
                                                                                                      wählen auf einer fünfstufigen Skala
                                            tenerzählen kommt seit der jüngsten                       die 3, haben also keine klare Meinung
                                            Reporter-Trickserei eh aus der Mode.
                                            Warum nicht Trendsetter sein: Zahl                        zu Stiftungen.
18                                          minus Story, das funktioniert!
                                                   Seien Sie also nachsichtig mit
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation

                                            der nackten Zahl – es sei denn, sie
                                            kommt nur deshalb in die Welt, weil

                                                                                                                                                                               Piktogramme: scales by Arthur Shlain from the Noun Project, increase by Ayub Irawan from the Noun Project
                                            sie unbedingt größer und toller sein
                                            soll als die der Konkurrenz. Haben                  oder sehr innovativ sind, während      lichen Meinung, dass Stiftungen
                                            Sie Geduld mit der „langweiligen“                   2019 immerhin über ein Drittel die-    hauptsächlich den Interessen des
                                            Grafik. Schauen Sie genau hin. Freuen               ser Auffassung ist. Und während vor    Stifters dienen, und weitere 28 Pro-
                                            Sie sich über eine sachliche und inte-              zehn Jahren sogar nur 19 Prozent       zent haben keine Meinung zu die-
                                            ressante Information. Und haken Sie                 der Umfrageteilnehmenden Stif-         sem Gegensatzpaar.
                                            nach, sollten Sie handwerkliche Feh-                tungen als transparente oder weit-             Noch deutlicher wird dies
                                            ler oder gar eine Manipulation entde-               gehend transparente Einrichtungen      beim Merkmal Transparenz, das
                                            cken. Wie Sie die erkennen, verraten                einstuften, kletterte dieser Wert in   in der Rangfolge der Zustimmung
                                            Ihnen gute Bücher. Aber für die brau-               der aktuellen Befragung auf 23 Pro-    zu den abgefragten positiven Ei-
                                            chen Sie dann natürlich mehr Zeit.  ←               zent.                                  genschaften das Schlusslicht bil-
                                                                   Dr. Antje Bischoff                                                 det: Während weniger als ein Vier-
                                                                                                                                       tel der Befragten der Aussage zu-
                                            Klassiker der Zahlenliteratur:                                                             stimmt, dass Stiftungen sehr oder
                                            ›› G. Zelazny: Wie aus Zahlen Bilder werden.
                                                                                                                                       überwiegend transparent arbeiten,
                                                Springer Gabler 2015, 229 Seiten, 64,99 Euro.
                                            ›› W. Krämer: So lügt man mit Statistik. Campus                                            teilt knapp ein Drittel diese Auf-
                                                2015, 224 Seiten, 19,99 Euro.                                                          fassung offensichtlich nicht, das ist
                                            ›› H.-H Dubben und H.-P. Beck-Bornholdt:
                                               Mit an Wahrscheinlichkeit grenzender                                                    der Spitzenwert bei den Negativ-
                                               ­Sicherheit. Rowohlt, 220 Seiten, 9,99 Euro.                                            bewertungen. Und weitere 35 Pro-
zent haben keine Meinung zu dieser
Aussage oder können dies nicht be-
urteilen.
       Das ist ein Ergebnis, das we-
der die Stiftungen in Deutschland
selbst noch ihren Bundesverband zu-
friedenstellen kann. Stiftungen kön-
nen hier mit wenig Aufwand dazu                Erfreuliche Steigerung Während vor
beizutragen, dass sich diese Werte
verbessern. Ein Beispiel: Dem Stif-            zehn Jahren 24 Prozent der Befragten
tungsfokus „Transparenz gegen-                 Stiftungen als bodenständig empfanden,                                   19
über der Öffentlichkeit“ von Juni
                                               sind es heute 38 Prozent.

                                                                                                                        STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation
2018 zufolge (shop.stiftungen.org/
stiftungsfokus-nr-15-transparenz)
veröffentlichen nur zwei Drittel der
Stiftungen ihren Jahresbericht auf
ihrer Internetseite, während ihn ein
Drittel lediglich an die Stiftungsauf-
sicht schickt. Dabei stellt die Veröf-   die Empfehlung an Stiftungen, von      in der aktuellen Umfrage bei fast al-
fentlichung des Jahresberichtes im       dieser Möglichkeit auch Gebrauch zu    len Eigenschaften zwischen 30 und
Netz eine einfache Möglichkeit dar,      machen.                                40 Prozent der Befragten den Mittel-
für mehr Transparenz zu sorgen. Da-             Ein zweiter Wermutstropfen      wert 3 wählen, sich also nicht fest-
her auch an dieser Stelle noch einmal    aus Stiftungssicht liegt darin, dass   legen. Hinzu kommen jeweils 7 bis

premiumpartner Anzeige
17 Prozent, die gar keine Angabe ma-
                                            chen. Diese große Zahl der Unent-
                                            schiedenen legt den Schluss nahe,
                                            dass die Mehrheit der Bürgerinnen
                                            und Bürger in Deutschland kein kla-
                                            res Bild von Stiftungen vor Augen hat.

                                            Eindeutiger Auftrag                              Kein gutes Zeugnis Weniger als ein
                                            Ein Grund dafür mag darin liegen,
                                            dass gut drei Viertel der Befragten              Viertel der Befragten ist der Meinung,
                                            bisher keinen persönlichen Kontakt
                                            zu einer der über 22.000 Stiftungen
                                                                                             dass Stiftungen sehr oder überwiegend
                                            bürgerlichen Rechts in Deutschland               transparent arbeiten.
                                            hatten. Denn betrachtet man die Be-
                                            wertungen aller Eigenschaften unter
                                            diesem Aspekt, fällt auf, dass bei den-
                                            jenigen, die bereits Kontakt zu einer
                                            Stiftung hatten (das sind ein Vier-
                                            tel der Befragten), die Bewertungen       Transparenz: Hier bescheinigt fast ein    keit künftig noch besser über das man-
                                            deutlich positiver ausfallen als bei      Drittel derjenigen, die Kontakt zu ei-    nigfache Wirken von Stiftungen zu in-
                                            denjenigen, die bisher noch nicht mit     ner Stiftung hatten oder haben, dass      formieren und stärker den Kontakt zu
                                            einer Stiftung in Berührung gekom-        Stiftungen transparent oder ziemlich      den Bürgerinnen und Bürgern zu su-
                                            men sind (drei Viertel der Befragten).    transparent sind, während dies nur        chen. Dazu gehört auch, dass Stiftun-
                                                   So hat zum Beispiel knapp die      ein Fünftel derjenigen tut, die bisher    gen mehr Transparenz insbesondere
                                            Hälfte derjenigen, die bereits Kontakt    noch nicht mit einer Stiftung in Be-      beim Thema Finanzen an den Tag le-
                                            zu einer Stiftung hatten, gesagt, dass    rührung gekommen sind. Offensicht-        gen. Der Vergleich der aktuellen Um-
                                            Stiftungen hauptsächlich der Allge-       lich haben diejenigen, die bereits eine   frage mit der aus dem Jahr 2010 kann
                                            meinheit dienen, während bei denje-       Stiftung kennen, ein deutlich besseres    dabei nur ermutigen. Denn er zeigt:
                                            nigen, die sagen, dass Stiftungen dies    Bild von Stiftungen allgemein als die-    Stiftungen sind hier bereits auf dem
20                                          nicht tun, nur 35 Prozent schon ein-      jenigen, die noch nie mit einer Stif-     richtigen Weg.  ←       Nicole Alexander
                                            mal mit einer Stiftung zu tun hatten.     tung zu tun hatten.
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation

                                            Ähnlich auffällig ist die Diskrepanz in          Angesichts der großen und
                                            der Wahrnehmung zwischen denen            trotz anhaltender Niedrigzinspha-
                                            mit Berührungspunkten zu Stiftun-         se weiter steigenden Zahl von über
                                            gen und denen ohne beim Merkmal           22.000      Stiftungen    bürgerlichen
                                                                                      Rechts in Deutschland und ihres viel-
                                                                                      fältigen Engagements quer durch al-
                                                                                      le gesellschaftlichen Bereiche müssen
                                                                                      die Ergebnisse der aktuellen Umfra-
                                                                                      ge aufhorchen lassen. Sie lassen sich
                                                                                      als eindeutiger Auftrag an die Stiftun-
                                                                                                                                                                            Piktogramm: transparency by Sophia Bai from the Noun Project
                                                                                      gen und ihre Kommunikationsverant-
                                                                                      wortlichen verstehen, die Öffentlich-

                                                                                         Wie bewerten Sie die Umfrageergebnisse? Und welche Schlüsse
                                                                                         ­ziehen Sie daraus für die Kommunikation Ihrer Stiftung? Diskutieren
                                                                                          Sie mit: auf unserer Internetseite www.stiftungen.org/umfrage2019
                                                                                          und in den sozialen Medien.
stiftungspartner

                                                                                                                       Der erste Offene Immobilienfonds
                                     5-Jahres-                                                                         der neuen Generation!
                                  Performance des
                                     LEADING CITIES
                                        INVEST
                                                                                                                                                          Leading Cities Invest
                                                WKN: 679 182
                                                                                                                                                          Defensiver Baustein

                                                                                                                       STIFTUNGSFONDS
                                 +16,8                                               %                                    DES JAHRES
                                  zum 31.12.2018 seit Auflage
                                                                                                                             2019
                                     +3,0                                        %
                                                                                                                                                          RenditeWerk

                                           p.a. zum 31.12.2018

                                                                                                                      Fondsporträt:

                                    99,5
                                                                                                                      Mit 16,8 % Rendite in 5 Jahren nutzt der
                                                                                                                      LEADING CITIES INVEST den weltweiten Trend zur
                                                                                   %                                  Urbanisierung und belegt einen Spitzenplatz
                                                                                                                      unter vergleichbaren Kapitalanlagen.
                                            Vermietungsquote
                                                                                                                      Als Offener Immobilienfonds der neuen
                                                                                                                      Generation kombiniert er das Wachstumspotenzial
                                                                                                                      der Städte mit neuen sicherheitsorientierten
                                                                                                                      Eigenschaften.

                                                                                                                      Möchten Sie mehr erfahren?
                                                                                                                      KanAm Grund
                                                                                                                      Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH,
                                                                                                                      MesseTurm, 60308 Frankfurt am Main
                                                                                                                      T 0800 589 3555
                                  Juni 2018 1)
                                                                                                                      info@LCI-Fonds.de
                                                                                                                      www.LCI-Fonds.de

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HINWEIS: Diese Anzeige ist eine Werbemitteilung und stellt keine Anlageberatung unter Berücksichtigung der individuellen Verhältnisse und Wünsche des Kunden dar. Für den Erwerb von Anteilen sind ausschließlich der aktuelle Jahres- und Halbjahresbericht, der
Verkaufsprospekt mit den Vertragsbedingungen sowie die wesentlichen Anlegerinformationen (Key Investor Document) maßgeblich. Diese werden bei der KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, der Verwahrstelle M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA
in Hamburg und den Vertriebspartnern kostenlos für Sie bereitgehalten. Angaben zur Wertentwicklung des LEADING CITIES INVEST erfolgen immer nach der BVI-Berechnungsmethode. Berechnungsbasis: Anteilwert; Ausschüttung wird wieder angelegt. Kosten, die
beim Anleger anfallen, wie z. B. Ausgabeaufschlag, Transaktionskosten, Depot- oder andere Verwahrkosten, Provisionen, Gebühren und sonstige Entgelte, werden nicht berücksichtigt.
1) Sämtliche Ratingveröffentlichungen inklusive der Ratingbedingungen: https://www.scopeanalysis.com/#/rating-and-research/open-ended-funds/rating-news
4. REGEL – VERNETZUNG
Sagen Sie dem Einzelkämpferdasein
ade. Denn nur wer mit anderen
kooperiert und an ihren Kommunika-
tionsressourcen teilhat, wird von den
Vorteilen einer zunehmend vernetz-
ten Welt profitieren.
Forum Stiftungskommunikation
                              →→ Neue Kollegen kennenlernen, Bekannte wiedertreffen.                         Terminmerker Deutscher StiftungsTag in
                              Impulse für die eigene Stiftungskommunikation erhalten.                        ­Mannheim, 6. Juni 2019, 16.45 bis 17.45 Uhr
                              Einblicke in die kommunikativen Herausforderungen an-
                              derer Stiftungen bekommen. Seit zehn Jahren bietet der                Wir werden darüber reden, wie wir in unserer Stiftungs-
                              Bundesverband mit dem Forum Stiftungskommunikation                    arbeit mit populistischen Kräften umgehen. Diskutieren
                              Presse- und Kommunikationsverantwortlichen von Stif-                  wir in unseren Meinungsblasen oder suchen wir den Aus-
                              tungen und gemeinnützigen Mitgliedern eine Plattform.                 tausch mit Menschen, deren Weltsicht wir ablehnen? Wie              23
                                      Zweimal im Jahr kommt das Forum zusammen:                     machen wir unsere eigenen Positionen deutlich? Und wie

                                                                                                                                                                        STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation
                              zum Deutschen StiftungsTag und im Herbst bzw. Winter.                 weit sind wir bereit, dafür einzustehen, oder gibt es für uns
                              Zwei Tage lang wird intensiv über ein Fokusthema disku-               eine Toleranzgrenze für Intolerante? Kommen Sie vorbei!
                              tiert, zuletzt über Achtsamkeit, Mut, politische Kommuni-
                              kation sowie Kinder und Jugendliche als Zielgruppe.                   Sie wollen sich mit Kolleginnen und Kollegen vernetzen?
                                                                                                    Folgen Sie unserer XING-Gruppe „Forum Stiftungskom-
                                                                                                    munikation – Bundesverband Deutscher Stiftungen“ und
                                                                                                    diskutieren Sie mit! ←
                                Seit 2016 wird das Forum von Esther Spang, Teamleiterin Presse,
                                Public Affairs & Digitale Kommunikation, Stiftung Haus der
Illustration: Robert Giusti

                                kleinen Forscher, und Peter Augustin, Stellvertretender Vorstand,
                                Kommunikation und Internationale Beziehungen, Software
                                                                                                      Ansprechpartnerin im Bundesverband Deutscher Stiftungen:
                                AG-Stiftung, geleitet.
                                                                                                      Andrea Nienhaus, Leiterin Kommunikationsdesign, Projektleiterin
                                Esther.Spang@haus-der-kleinen-forscher.de · P.Augustin@sagst.de
                                                                                                      „Tag der Stiftungen“, andrea.nienhaus@stiftungen.org

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                                                                          „Erstklassiger
                                                                       Vermögensmanager
                                                                         für Stiftungen.“
                                                                          Ralf Vielhaber, Chef-Redakteur Fuchs-Report,
                                                                                         Mai 2018, Berlin

                                                                                                      Unsere Kompetenz: ethisch-nachhaltige Geldanlagen.

                               Kamp 17 · 33098 Paderborn · Telefon 05251 121-0 · www.bkc-paderborn.de · info.service@bkc-paderborn.de
Gehen oder
                                            Bleiben?
                                            Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat sich kürzlich mit Aplomb aus
                                            den sozialen Netzwerken verabschiedet. Ein Schritt, der auch Stiftungen zu
                                            denken geben sollte? Unsere Autorin hat dazu eine klare Meinung

                                            von Christiane Germann

                                            →→ In den letzten Wochen und Mona-         Profile und Seiten als Bundeskanzle-
                                            ten haben immer wieder Persönlich-         rin zu „liken“ –, verabschiedete sich
24                                          keiten aus der Politik für Schlagzeilen    der Bundesvorsitzende der Grünen
                                            gesorgt, die Facebook und / oder Twit-     dramatisch komplett aus den sozialen
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation

                                            ter aus verschiedenen Gründen den          Netzwerken. War das richtig? Und         sprecher von ihm in einem selbst ge-
                                            Rücken gekehrt haben: zu viel Auf-         welche Schlüsse lassen sich daraus für   posteten Video für Kritik gesorgt. Ge-
                                            wand, zu viele Kritiker, Sorge um die      die Stiftungskommunikation ziehen?       genüber der Presse klagte er, Twitter
                                            persönlichen Daten.                                Habeck nannte zwei Gründe        würde ihn unkonzentriert machen
                                                    Eine Politikerin und ein Politi-   für seinen Abschied von Twitter und      und dadurch solche Fehler provozie-
                                            ker fielen dabei besonders auf: Ange-      Facebook: Zum einen waren von ei-        ren. Die sozialen Netzwerke würden
                                            la Merkel und Robert Habeck. Doch          nem Hacker private Daten aus sei-        ihn außerdem dazu verleiten, viel zu
                                            während die noch immer mächtigste          nem Facebook-Profil abgegriffen und      oft auf sein Handy zu schauen und
                                            Frau Deutschlands nach ihrem Rück-         öffentlich gemacht worden. Das ist       sich von „Likes“ abhängig zu machen.
                                            zug vom CDU-Vorsitz lediglich ih-          in der Tat bedauerlich, passierte aber   Doch diese Argumente sind sinnwid-
                                            re Facebook-Fanpage als Parteiche-         auch anderen (noch immer aktiven)        rig und zeugen von einem wenig pro-
                                            fin abschaltete – und ihre 2,5 Millio-     Politikern, und der Täter ist bereits    fessionellen Verständnis von Social
                                            nen Abonnenten bat, stattdessen ihre       gefasst. Zum anderen hatte ein Ver-      Media.

                                                                                                                                Delegieren statt abmelden
                                                                                                                                Die meisten Politikerinnen und Po-
                                                                                                                                litiker, Parteien, Behörden und Or-
                                                                                                                                ganisationen beschäftigen profes-
                                                                                                                                sionelle Kommunikatorinnen und
                                                                                                                                Kommunikatoren, die für sie die So-
                                                                                                                                cial-Media-Kanäle bedienen oder sie
einmischen und informieren. Manche
                                                                                                                              Wählerinnen und Wähler sind für Po-
                                                                                                                              litikerinnen und Politiker heute aus-
                                                                                                                              schließlich dort erreichbar, da Erste-
                                                                                                                              re keine Zeit oder keine Lust haben,
                                                                                                                              zu öffentlichen Kundgebungen oder
                                                                                                                              Parteisitzungen zu gehen. Als Politi-
                 zumindest dabei unterstützen. Das                      sitzende hätte also einfach mehr dele-                kerin oder Politiker soziale Netzwer-
                 hat unter anderem den Vorteil eines                    gieren können, anstatt sich für über-                 ke grundsätzlich meiden zu wollen,
                 Vier-Augen-Prinzips: Fällt der Politi-                 fordert zu erklären und abzumelden.                   weil es dort manchmal anstrengend                        25
                 kerin oder dem Vorstandsvorsitzen-                             Vielleicht hat Robert Habeck                  ist, ist so, als würde man nicht mehr

                                                                                                                                                                                       STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation
                 den ein Versprecher, ein Zahlendre-                    aber auch die Aussicht gelockt, sich                  auf Marktplätzen sprechen wollen,
                 her oder ein anderer Fehler nicht auf,                 mit diesen mitunter anstrengenden                     weil es regnen und man nass werden
                 kann das Social-Media-Team nachkor-                    und pöbelnden Menschen im Netz                        könnte, oder sein Telefon abschaf-
                 rigieren – oder umgekehrt. Auch kön-                   nicht mehr beschäftigen zu müssen.                    fen, weil es manchmal dann klingelt,
                 nen Kommentare und Nachrichten                         Das mag für viele persönlich verständ-                wenn man gerade Ruhe haben will.
                 vom Team im Auge behalten und be-                      lich sein. Für ihn als Politiker gehört
                 antwortet werden, wofür vielen Man-                    es aber im Jahr 2019 schlicht zum Job.                Was bedeutet das für Stiftungen?
                 datsträgern verständlicherweise die                    Soziale Netzwerke sind seit gut zehn                  Soziale Netzwerke sind heute ein
                 Zeit fehlt. Fans und Follower erwar-                   Jahren ein fester Bestandteil der poli-               selbstverständliches Mittel der Kom-
                 ten auch nicht, dass eine Person den                   tischen Kommunikation. Sie sind die                   munikation und Meinungsbildung,
                 gesamten Dialog in sozialen Netzwer-                   Orte, an denen sich viele Menschen                    auch und gerade für Institutionen.
                 ken alleine stemmt. Der Grünen-Vor-                    tagtäglich begegnen, austauschen,                     Sie sind kein Trend, der wieder „weg-

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                                                                                        Anlageklassen Zugang zu einer professionellen Vermögensverwaltung, die
                                                                                        auf die besonderen Bedürfnisse von Stiftungen zugeschnitten ist. Der Fonds
                                                                                        berücksichtigt neben ökonomischen insbesondere auch strikte ethische,
                                                                                        soziale und ökologische Anlagekriterien. Denn wer Gutes tut, braucht eine
                                                                                        gute Vermögensverwaltung.
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tion und stellt keinen Anlagerat dar. Auszeichnung als Stiftungsfonds des Jahres 2018 von RenditeWerk im April 2018, weitere Informationen unter www.renditewerk.net. Hinweise auf Aus­
zeichnungen oder Ratings bieten keine Garantie für die künftige Wertentwicklung und lassen sich nicht fortschreiben. Eine Anlageentscheidung muss auf den jeweils gültigen Verkaufsunterlagen
basieren, diese (fonds­ und anteilklassenspezifischen wesentlichen Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt, Jahres­ und Halbjahresberichte) sind in deutscher Sprache als Druckstücke kostenlos
erhältlich bei BNY Mellon Service Kapitalanlage­Gesellschaft mbH, MesseTurm, Friedrich­Ebert­Anlage 49, 60327 Frankfurt am Main (www.bnymellon.com/kag) und bei Invesco Asset Manage­
ment Deutschland GmbH, An der Welle 5, 60322 Frankfurt am Main. Herausgegeben in Deutschland von Invesco Asset Management Deutschland GmbH. Stand: 31. Mai 2018. [EMEA4864/2018]
Ignorieren ist keine Lösung
                                                                                      Doch auch in ruhigen Zeiten helfen
                                                                                      Ihnen „eigene“ Kanäle: Sie können
                                                                                      dort Beiträge absenden, die für die
                                                                                      Medien nicht relevant genug sind, Ih-
                                                                                      re Zielgruppen aber durchaus interes-
                                                                                      sieren könnten. Auch der Austausch
                                                                                      mit anderen ist entgegen der Befürch-
                                                                                      tungen meistens positiv, konstruktiv
                                            geht“, sondern ein Fakt, mit dem man,     und für beide Seiten sinnvoll, da Sie                     Wer nicht im Social Web ist, er-
                                            ähnlich wie mit der Globalisierung        Menschen ganz direkt von Ihren The-                leidet hingegen ähnlich große Nach-
                                            oder Digitalisierung, schlicht umge-      men überzeugen oder umgekehrt et-                  teile wie jemand ohne Internetsei-
                                            hen muss.                                 was von ihnen erfahren können. Für                 te oder Telefon: Sie bekommen dann
                                                    Die Frage ist natürlich, wie,     viele ist Social Media aus all diesen              nicht mit, was dort über Sie und Ih-
                                            denn gerade gemeinnützige Orga-           Gründen der Kommunikationsweg                      re Themen geschrieben wird, kön-
                                            nisationen arbeiten bekanntlich mit       schlechthin.                                       nen nicht reagieren und werden von
                                            begrenzten Ressourcen und können                                                             den zahlreichen Digital Natives als
                                            sich nicht in jedem Fall Vollzeit-So-                                                        schlecht erreichbar – oder gar über-
                                            cial-Media-Teams leisten. Die gute                                                           haupt nicht – wahrgenommen. Die
                                            Nachricht ist: Sie müssen nicht in al-                                                       größte Gefahr, gerade für gemeinnüt-
                                            len Netzwerken gleichzeitig präsent                                                          zige Organisationen: Die Deutungs-
                                            sein. Worauf es ankommt, ist, Ihre           Soziale Netzwerke                               hoheit im Netz zu wichtigen gesell-
                                            Zielgruppe zu identifizieren und sie                                                         schaftlichen Themen übernehmen
                                            dann auf dem richtigen Kanal anzu-           sind kein Trend, der                            dann andere.
                                            sprechen. Deshalb sollten Stiftungen                                                                Statt sozialen Medien den Rü-
                                            Zeit und Gedanken auf ihre Kommu-
                                                                                         wieder „weggeht“,                               cken zu kehren, sollte man sie also
                                            nikationsstrategie verwenden – und           sondern ein Fakt,                               klug in den eigenen Kommunikati-
                                            Social Media als einen selbstverständ-                                                       onsmix integrieren – selbst, wenn das
                                            lichen Bestandteil behandeln.                mit dem man                                     mangels Ressourcen erst einmal pas-
26                                                  Letztlich bringt es enorm vie-                                                       siv geschieht, indem man sie zumin-
                                            le Vorteile, in sozialen Netzwerken          umgehen muss                                    dest zum „Zuhören“ respektive „Mit-
STIFTUNGSWELT Frühling 2019 Kommunikation

                                            unterwegs zu sein – deshalb haben                                                            lesen“ nutzt. Sich einfach herauszu-
                                            die meisten Politikerinnen und Politi-                                                       halten ist jedoch nicht die Lösung!  ←
                                            ker parteiübergreifend auch recht ver-
                                            ständnislos auf Habecks Entschluss                                                           →→ Lesen Sie zu diesem Thema
                                            reagiert. Über Social Media lässt sich,                                                      auch den Artikel „Social ­Media –
                                            mit Einsatz von etwas Zeit, aber rela-                                                       aber richtig!“ in der dieser ­Ausgabe
                                            tiv wenig Geld, viel erreichen: Wichti-                                                      beiliegenden ­Stiftungsinfo,
                                            ge Nachrichten können innerhalb von                                                          ­Seite 10 / 11.
                                            Minuten mit einem Klick an Ihre Ziel-
                                            gruppen und die gesamte Öffentlich-
                                            keit gesendet werden – gerade in der
                                            Krisenkommunikation ist das hilfreich.
                                                                                                                                                                                       Foto: Henning Schacht. Illsutration: Robert Giusti

                                                                                        Über die Autorin Christiane Germann ist Social-Media-Beraterin für Behörden, Verbände
                                                                                        und Non-Profit-Organisationen. Zuvor arbeitete sie viele Jahre im öffentlichen Dienst, unter
                                                                                        anderem als Social-Media-Managerin im Bundesinnenministerium und im Bundesamt für
                                                                                        Migration und Flüchtlinge. www.christianegermann.de
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