Unterwegs nr. 87 juli 2013 Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
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unterwegs im Z ei c hen der Musch el Frä nki sc he St . J ako bus -G esel ls ch aft Wü rzb urg e.V. seit 19 8 8 nr. 87 juli 2013 Elias-Valiña-Preis 2010 ISSN 2194-7600
Inhalt Grußwort des Präsidenten 3 Pilgerstammtisch 5 Pilgersegen 6 Termine + Reisen 4 - 5, 10, 22 Zum Nach-Denken 8 Jahrestagung - Mitgliederversammlung Schloß Schney 11 - 17, 32 - 34 Klausur des Präsidiums 18 Münchner Jakobsweg 26 Aus der Pilgerwelt - Santiago 22 - 25 SantiagoWiki 37 Pilgerwege 25, 41 Jakobswege Sachsen und Vogtland 39, 66 Pilgerstimmen 27 - 31/44 - 49 Jakobus in Franken 17, 22, Jakobus anderswo 42 - 43 Büchertisch 51 - 54 Aus anderen Gesellschaften, Jakobuswege e.V., JBB 20, 58 - 63 Aus unserer Gesellschaft 57, 64 Neue Mitglieder 65 Abstimmung - Ergebnis 66 EinBlick in Zeitschriften 67 Impressum 68 Unser Titelbild Dieser derbe und reich mit Muscheln an Hut und Schultern geschmückte Apostel Jakobus d. Ä. ist an der Kanzel der kath. Pfarrkirche St. Lambertus in Thulba bei Hammelburg zu finden. An dieser Kanzel der ehemaligen Benediktinerinnenklosterkirche sind die vier Erstberufenen der Apostel - Andreas, Petrus, Jakobus, Johannes - dargestellt, ein ungewöhnlicher Kanzel- schmuck. Diese stammt aus der Zeit 1590 - 1600, ebenso der Taufstein. - Das ehemalige Kloster wurde 1127 gegründet, die Kirche von 1131-1140 erbaut, im Bauernkrieg zerstört und war dann seit 1530 Fuldaer Propstei, heute Pfarrkirche. Der Bau wurde mehrfach verändert. Fünf Arkaden eines romanischen Kreuzgangs sind erhalten. Foto: Manfred Zentgraf 2.766 Tage waren es am 5. Juni 2013 bis zum nächsten Heiligen Compostelanischen Jahr 2021! unterwegs 2 nr. 87 juli 2013
Grußwort des Präsidenten ein dauerhaftes Anliegen, die Infra- struktur der Jakobuswege im ländli- chen Raum zu sichern, vor allem fürs Übernachten und die Verpflegung. Augsburg, 10. Juni 2013 Da freuen wir uns außerordentlich, dass die Pilgerherberge im Leader- Liebe Mitglieder und Freunde des Ja- geförderten Projekt „Altes Pfarrhaus kobusweges, Binsbach“ an Jakobi eingeweiht wer- den kann. dieses Heft erscheint zur Jahresmitte, Heute hat mich die Nachricht er- das ist die Hochsaison der Pilger auf reicht, dass es auch in Oberfranken den Jakobuswegen. Wir merken dies eine weitere Pilgerherberge geben an den vielen Pilgerausweisen, die wird: im Kloster Maria Frieden – nachgefragt werden. Kirchschletten, Gemeinde Zapfen- Jedem Pilgerausweis, den wir, bzw. dorf. Also, es tut sich was für die unsere Pilgerausweisaussteller ver- Pilger. senden, liegt immer das aktuelle „un- terwegs“- Heft bei. Ich freue mich auf die Begegnungen Das Heft Nr. 86 ist heute vergriffen, mit Ihnen bei diversen Anlässen. so dass wir nachdrucken müssen! So wünsche ich Ihnen Allen zum Nicht nur wegen der Pilgerausweise. Schluss dieses kürzeren „Sommer- Grußwortes“ einen gesegneten Pil- Vom 1. – 2. Juni 2013 wurde der gerweg. Sächsische Jakobsweg an der Fran- kenstraße in Freiberg/ Sachsen eröff- Mit herzlichen Pilgergrüßen verleibe net, da wollen wir präsent sein, u. a. ich Ihr auch mit unserem „unterwegs“. Sie Joachim Rühl, e ultreia! finden auch einen aktuellen Bericht darüber (Seite 39). Wir blicken ebenfalls zurück auf die 400 Jahre Wallfahrtskirche Präsenz der Arbeitsgemeinschaft “Maria im Sand” zu Dettelbach Deutscher Jakobusvereinigungen am Ein umfangreiches Programm begleitet das Evangelischen Kirchentag in Ham- Jubiläum der Wallfahrtskirche rund um den burg vom 1. – 5. Mai 2013 (S. 40). Festgottesdienst am 15. 9. 2013. Vorträge, ein Wir blicken natürlich auch voraus Fotowettbewerb, ein Kunsthandwerkermarkt auf eine Reihe von Veranstaltungen und eine Museumsnacht gehören dazu. und Jubiläen, über die wir dann zu Im Museum “Pilger & Wallfahrer” im KuK Dettelbach wurde am 4. Mai eine Sonderaus- gegebener Zeit berichten werden. stellung eröffnet, die bis zum 27. Oktober dauert. Am 24. Oktober spricht Dr. Friedrich Unsere Gesellschaft hat das sat- Aßländer zu “Schritt für Schritt - Der Pil- zungsgemäße Ziel die Pilger zu un- gerweg im Alltag”. Ein ausführliches Pro- terstützen und ihnen Informationen gramm ist erhältlich im KuK T: 09324 3560 zur Verfügung zu stellen. So ist es oder Mail: unterwegs 3 nr. 87 juli 2013
Termine Wagnis Jakobsweg in Oberdischingen 6. KraichgauPilger Treffen Kurse zur praktischen und spirituellen Vorbe- Samstag, 28.09.2013 reitung mit Dr. Raimund Joos, Eichstätt. 08:20 Treffpunkt Bahnhof 75031 Eppingen oder Fr 29. Nov. - So 1. Dez. 2013 08:45 am Bahnhof 74211 Leingarten (Südseite, Workshop Pilgererfahrungen mit Prof. Diet- dort gibt es auch einen Parkplatz) mar Pfaff, Frankfurt • Pilgerwanderung (ca. 20 km) ̈ber u den Fr. 11. - So. 13.10. 2013 Heuchelberg nach Eppingen (Rucksackver- Vorträge mit Bildern: pflegung) Mi 20.11. und Sa 30.11.2013 • 18.30 Ökumenischer Gottesdienst in der Pilgertag & Jakobusfest Katholischen Kirche in Eppingen Sa. 20. Juli 2013. Sternpilgerwege von ca. 20 • Anschliessend Pilgertreffen mit gemeinsa- - 25 km nach Oberdischingen, ab 15 Uhr Kaf- mem Abendessen in der Katharinenkapelle fee und Kuchen, 17 Uhr Pilgermesse mit Pfar- neben der Kirche rer Rudolf Hagmann, Tettnang; danach Ausführliche Information und Anmeldung Abendessen und 19:30 Uhr geistlicher Impuls. bei Hans Lauerer Tel.: 07262 6961 oder Pilgerstammtische geplant jeweils 23. Okt. und 20. Nov. - Beginn 19:30 Uhr mit Gebetszeit in der Hauskapelle (freiwillig), 20 „Wagnis Jakobsweg 2013“ Uhr Stammtisch für Pilger und Interessenten. mit Karl Hägele als Pilgerweg-Begleiter Hägele ist Mitglied unserer Gesellschaft. Er ist T: 07305-919575 - 1990 den ganzen Jakobsweg ab der Haustür gelau- fen. Er hält kostenlos Vorträge, berät und begleitet Begleitete Pilgerreisen in der Schweiz Pilgergruppen. Für ihn ist es selbstverständlich, dass es weder einen Gepäcktransport noch ein Be- Jakobsweg Burgdorf bis Fribourg gleitfahrzeug gibt. - Beten, singen, nachdenken, Mo. 29. Juli - Fr. 2. August 2013 Harmonie mit Gott und der gesamten Schöpfung su- “Geh aus mein Herz und suche Freud” chen, einfach leben und Mitmenschen für diesen Tagesetappen ca. 15 km Weg zu begeistern. Im letzten Jahr ist er den Fran- Jakobsweg Giswil bis Rueggisberg ziskus-Weg in Italien gegangen. Mo. 5. - Fr. 9. August 2013 “Vertraut den neuen Wegen” Pilgern auf dem Fränkisch-Schwäbischen Tagesetappen 20 - 25 km Jakobsweg von Rothenburg o.d.T. bis Ro- Jakobsweg Zimmerwald bis Rueggisberg senberg. 1. bis 5. Juli 2013. Ca. 70 km in fünf Sa. 28. Dezember 2013 Tagen für solche, die den Jakobsweg kennen “Pilgern zwischen den Jahren” Etappe 10 km lernen möchten. Auskünfte, Prospekt und An- meldung beim Kath. Sonntagsblatt. Telefon Info und Anmeldung: 0711-4406-135 oder 136. Marianne Lauener-Rolli, Pilgerbegleiterin Adelbodenstrasse 8, CH - 3714 Fruttigen Pilgern auf dem Jakobsweg in Frankreich. T: 0041 33 671 54 04 Kloster Belmont-Tramonet bis Le Puy-en- Velay. 5. bis 18. Sept. 2013. Ca. 230 km in 14 Mail: Tagen für solche, die in Santiago ankommen wollen. Dieser Abschnitt auf dem Genfer Weg ist anstrengend; Sie müssen körperlich fit und Wanderreise von Ribadeo nach Santi- belastbar sein!Auskünfte, Prospekt und An- ago - camino del norte vom 21. August meldung bei Reisebüro Omnibus-Mack. Tele- bis 02. September 2013 mit Birgit Krißmer fon 07961-9130-710. Info: Bayerisches Pilgerbüro, Dachauer Str. Info: Hägele Tel. 07961-4180 (17 bis 18 h). 9. 80335 München, Tel. 089/545811-86 Mail: unterwegs 4 nr. 87 juli 2013
Pilgerstammtisch Termine Volkach Gasthof “Rose” am Oberen Markt noch bis 21. Juli 2013 im Museum der Kulturen Basel: Ausstellung “Pilgern boomt”. - Info: 16 - 18 Uhr: jeweils erster Freitag im Monat: 5. Juli / 2. August / 6. Sept. / 4. Okt. 2013 Sa. 20. Juli 2013 - Pilgertag im Cursillo- Hallerndorf-Schlammersdorf (bei Haus St. Jakobus Oberdischingen “Jako- Forchheim) Brauereigasthof Witzgall busweg - Weg des Loslassens” neben der Kirche, jeweils erster Samstag im Info/Anmeldung bis 8. 7. T: 07305 919 575 Monat um 16 Uhr; 19 Uhr Vorabendmesse mit Pilgersegen; 6. Juli / 3. Aug. / 7. Sept. / 5. Okt. So. 21. Juli 2013 - 10 Uhr Festgottesdienst 2013. Info: D. Sawinsky 09190 1461 - mobil und Einweihung der Jakobuskapelle am Heidenberg bei Kammerstein. 0171 4979019 Do. 25. Juli 2013 - Jakobusfest - Binsbach Nürnberg Gasthaus „Steichele“ Knorr- 18:30 Eucharistiefeier mit Weihbischof Ul- straße 4 (unweit St. Jakob) ab 18 Uhr je- rich Boom, Segnung der Pilgerherberge weils erster Mittwoch im Monat: 3. Juli / 7. und Festakt, am So. 28. Juli Pfarrfest Aug. / 4. Sept. / 2. Okt. 2013. Vorher um 17:30 Uhr ist in der Krypta in St. Elisabeth Juni bis August 2013: Fränkische Passions- (Kuppelbau gegenüber St. Jakob) eine An- spiele Sömmersdorf. Info kobspilger-nuernberg@paul-diemer.de> Sa. 16. November 2013 Würzburg - 25 oder Telefon 0911 - 74 72 009. Jahre Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Anmeldeformular im nächsten “unterwegs” Regensburg im „Spitalgarten“ 19 Uhr - jeweils letzter Freitag im Monat: 26. Juli / ...und jetzt schon notieren -: 30. Aug. / 27. Sept. / 25. Okt. 2013. 7. - 9. März 2014 Jahrestagung und Mitglie- Kontakt: Sepp Reif >josef.reif@t-online.de< derversammlung in Kloster Schöntal/Jagst Pilgerseminare 2013 zur Vorbereitung auf Würzburg, Weinhaus Schnabel, Hau- die Jakobswege von Dr. Raimund Joos, Mit- gerpfarrgasse 10 - Jeweils dritter Frei- glied unserer Gesellschaft: tag im Monat um 17:30 Uhr:19. Juli / 16. 25. bis 27. Oktober (Eichstätt bei Ingolstadt) Aug. / 20. Sept. / 18. Okt. 2013. 29. November bis 01. Dezember (Oberdi- schingen bei Ulm) München. Jeden 3. Dienstag im Monat. Themen sind die praktische Information und “Schinkenpeter”, Perlacherstr. 53/55 (U2 Vorbereitung auf den ganz persönlichen Weg sowie die spirituelle Einstimmung auf das Pil- Untersbergstr./ Bus 54 Valeppstr.) 16. Juli / gern. Dia-Abende mit Fotos zu den wichtigs- 20. Aug. / 17. Sept. 2013. Info:Barbara ten Jakobswegen und eine gemeinsame Massion, Tel. 089 / 43 93 183 oder per Wanderung runden das Programm ab. E-Mail: b.massion@mnet-online.de. Infos unter Fulda-Neuenberg. Gaststätte “Dreilin- Jakobusbruderschaft Bamberg Termine den”, Neuenberger Str. 37 An jedem Ausführliches Programm mit allen Ter- ersten Freitag im Quartal Pilgertreff. minen und Veranstaltungen der Bam- berger Jakobusbruderschaft auf S. 63 . unterwegs 5 nr. 87 juli 2013
Pilgersegen Würzburg. In Stift Haug, Bahnhofstraße, wird am 2. Samstag im Monat nach dem Vorabendgottesdienst um 18 Uhr der Pilgersegen erteilt. Anmeldung im Pfarrbüro Tel.: 0931 54102. Danach ist der Pilgertreff im Matthias-Ehrenfried-Haus links neben der Pfarrkirche. - Für Gruppen, die in Würzburg aufbrechen wollen, bietet das Schotten- kloster nach Absprache eine Feier an. >www.schottenanger.de< Ochsenfurt. St. Andreas So. nach der Messe 18 Uhr. Anmeldung: T: 09331 8025080. Aschaffenburg. Pilgergottesdienst jeweils am 3. Sa. im Monat um 18:00 Uhr mit Pfarrer Reichert. Da die Maria-Ward-Schwestern die Stadt verlassen haben findet der Gottesdienst ab sofort in einer anderen Kirche statt. Bitte S. 22 beachten! Miltenberg. In der Pfarrkirche St. Jakobus wird auf Anfrage nach den Gottesdien- sten in der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung bitte im Pfarramt Tel. 09371 2330. Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft im Rahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa. 18.30 Uhr, So. 9 und 10.30 Uhr - den Pilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Über- nachtung (ohne Dusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle, Tel. 08331 2842 Fax: 929200 oder E-Mail >pg.benningen@bistum-augsburg.de< Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vorabendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine auf Seite 5. Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So. 9.30, Di. und Fr. 18.30 und Mi. 15 Uhr die Möglichkeit, den Pilgersegen zu empfan- gen. Bitte vorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel.: 0761 270-3401(d) und 2024262 (p) oder E-Mail >pater.norbert@uniklinik-freiburg.de< Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessen Seminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarck- platz 2 oder über die Telefon-Nr. 0941 58516-0. In der Schottenkirche St. Jakob ist am Sonntag 9 Uhr Eucharistiefeier. Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel.06643 234. E-Mail >pfarrbuero@st-jakobus-herbstein.net< Marburg. Die kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12, 35043 Marburg-Schröck bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Ab- sprache an. Tel.: 06424 92230, E-Mail: >buero@pfarrei-schroeck.de< Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, 48149 Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin vereinbaren: 0251 9276-122. E-Mail: >erich.purk@kapuziner.org< Augsburg. In der Pfarrkirche St. Max, Franziskanergasse 8, bitte telefonisch erfragen: Tel. 0821 3432230 - In St. Jakob, Jakobsplatz, bei Pfr. Friedrich Benning anmelden: Tel. 0821 551244. Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St. Magnusstr. 2, 28217 Bremen, wird im Gottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner. Tel.: 0421 38 36 38 - E-Mail: >pfarramt@st-marien.de< ++ Gemeinden, die Pilgersegen anbieten, teilen ihre Zeiten der Redaktion mit. Viele Pilger freuen sich. ++ unterwegs 6 nr. 87 juli 2013
Herbergen & Pilger Margetshöchheim am Weg Schweinfurt- Mitpilger/in gesucht! Würzburg: Herberge am Kräutergarten Ursula Hahn (Mitte 60), Münchsteinach Gerhard Väth, Mainstr. 35, 97276 Margets- möchte 2013 den Weg ab Cahors mit Be- höchheim - mobil 0170 8544940 - Die Kosten gleitung fortsetzen, die ihre Liebe zu Natur, betragen 13,50pp/Nacht. Bettwäsche kann ge- Stille, Singen und innerer Einkehr teilt. stellt, ein Frühstück angeboten werden. Bei- Zum Kennenlernen wäre eine kürzere Tour des gegen eine freiwillige Spende. im Steigerwald schön. Das Anwesen liegt, von Veitshöchheim kommend, Tel.: 09166/968854, mit AB: 09166/1216 nach Überquerung des Mains 100 m mainabwärts. Rosenberg am Fränkisch-Schwäbischen Ja- Mitpilger/in gesucht! kobsweg: Herberge “Haus Jakobusblick” Walter Titze, Coburg, will nach Camino Marianne Graf, Schubartstr. 4, Francés 2003 und Via de la Plata 2004 73494 Rosenberg - T/Fx 07967/5720542 - einen neuen Weg gehen und mit kurzen Touren in Franken bald beginnen. 2 DZ, fl. warmes und kaltes Wasser, 1 Bad Wer geht mit? mit WC im Flur. Wintergarten mit Blick auf Tel. 09561 26630 od 09561 8739 36. die Jakobuskirche auf dem Hohenberg. Ge- meinschaftsraum mit der Möglichkeit sich Kaffee oder Tee zuzubereiten. Auf Wunsch Mija (w., Anfang 50), Umkreis Kaiserslau- Frühstück und Abendessen (Vorbestellung). tern, sucht Pilgerfreund/innen für Pilger- stammtisch und Austausch, evt. auch Oberfränkischer Jakobsweg: gemeinsame Tageswanderungen auf Ja- Abtei Maria Frieden, Kirchschletten 30 kobswegen vor Ort. (2x Camino Francés, 96199 Zapfendorf 1x Camino del Norte,1x Camino Portu- Telefon: 09547 / 9223-0 gués, 1x Camino Finisterra) Fax: 09547 / 9223-30 Tel.: 06304 / 5470 (AB) Email: EZ und DZ mit Dusche/WC; Halbpension (Übernachtung, Abendessen und Frühstück) Die obigen Suchanfragen bleiben über für Pilger: 29,00 €. Bitte anmelden! mehrere Ausgaben von “unterwegs”. Bitte In Vierzehnheiligen und in Oberleiterbach weist ein mitteilen, wenn die Anfrage nicht mehr Schild auf die Pilgerherberge hin. veröffentlicht werden soll. Jakobsweg von Aschaffenburg/Darmstadt Jakobsweg Rothenburg – Ulm (vor Wall- nach Freiburg: Übernachtungsmöglichkeit hausen) fu ̈r 2 PilgerInnen in unserem Gästezimmer. Pilgerzimmer/ -wohnung mit separatem Ein- Hans und Maria Lauerer gang bei Adolf Heilig Str. 18 Ella Schmidt 75031 Eppingen-Mu ̈hlbach Reubacher Hauptstraße 21 T: 07262 6961 (bitte Voranmeldung). 74585 Rot am See, Reubach Jeder im Dorf kennt unser Holzhaus in See- Tel. 07958-585 nähe (danach fragen; es gibt inzwischen im Stein- Preis ca. € 15/ Nacht, Frühstück ist möglich. hauerdorf Mühlbach mehrere Holzhäuser, aber unseres war das erste, das hier gebaut wurde, also “Mit dem Herumlaufen allein ist es nicht ist es das Holzhaus bei der Bevölkerung). getan” (Franz Hessel). Die Spaziergangsfor- Übernachtung mit Fru ̈hstu ̈ck: 10.- EURO p.P. schung (Promenadologie) will außergewöhnli- (mit Pilgerausweis), das Geld geht als Spende che Orte finden und inszenieren. an die Fränkische St. Jakobus Gesellschaft. unterwegs 7 nr. 87 juli 2013
Zum Nach-Denken Es liegt auf der Hand Das Gemälde von El Greco ist ein sehr sympathisches Apostelbild. Er hat es gemalt zwischen 1610 und 1614 und stellt den Apostel Jakobus den Älteren dar. Das Bild stammt aus einer der vielen Apostelserien, die El Greco geschaffen hat. Diese ist zu sehen im Museo de El Greco in Toledo, eine weitere komplette Serie der zwölf Apos- tel mit dem Erlöser ist in der Kathedrale zu Toledo zu finden. 1541 wird Dominikos Theotokópoulos, später trägt er den Namen El Greco, der Grie- che, in Candia (heute Iraklio) auf Kreta geboren. Er ist Ikonenmaler, kommt über Ve- nedig - Tizians Einfluß prägt ihn - und Rom nach Spanien und zum Schluss nach Toledo. Dort stirbt er am 7. April 1614. Vor allem in den Apostelbildern ist sein byzan- tinischer Malstil sichtbar. Er leistet einen großen Beitrag zur künstlerischen Reform der katholischen Bilderwelt, die einhergeht mit den Reformen für die damalige Zeit, die das Konzil von Trient (1545 bis 1563) auf den Weg bringt. Später wirkt El Greco inspirierend auf die Moderne des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Der Apostelzyklus, aus dem unser Bild stammt, entsteht in den letzten Lebensjahren El Grecos. Im Alter besann er sich nochmals stärker auf seine Wurzeln in der östlichen Ikonenmalerei. Dies ist auch in unserem Apostelbild zu spüren. Die ostkirchlichen Apostelbilder sind Portraits, mit wenigen Hinweisen auf das Besondere der Apostel- persönlichkeit. Wie in den Apostelzyklen der Ostkirche, so ist auch bei El Greco immer ein Bild Christi als Erlöser mit zu sehen. Bei El Greco findet sich Christus immer in der Mitte der Apostelreihe, die Apostel sind im Gespräch einander zuge- wandt oder stehen in einem inneren Dialog. Unser Apostel, Jakobus der Ältere, ist als junger, bärtiger Mann dargestellt vor einem dunklen Hintergrund. Er trägt eine blaue Tunika und darüber auffallend einen leuch- tenden, grünen Umhang. Er hört zu. Sein Blick ist nachdenklich, melancholisch. Seine rechte Hand weist einerseits auf den Stock in seiner linken Hand, andererseits kann sie unterstreichen, was er gesagt hat oder sagen will: Es liegt doch im wahrsten Sinn des Wortes auf der Hand, was zu tun ist, wenn wir dem Herrn folgen wollen. Es gilt, dem Herrn nachzugehen. Es liegt doch auf der Hand, wer unser Halt im Leben ist: Der Herr ist bei mir, sein Stock und sein Stab geben mir Zuversicht (nach Ps 23, 4 b). Die Schlichtheit und Einfachheit überzeugen an diesem Apostelbild und das Grün des Gewandes unterstreicht die hoffnungsvolle Gestalt des Pilgerapostels. Der gefundene Stecken verweist auf Gott und Alltag zugleich. Gott ist im Alltag und der Alltag ist bei Gott zu finden. „Muß ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil“ (Ps 23, 4 a). Im Bild legt der Jünger ein apostolisches Zeugnis ab, der Apostel wird selbst zum guten Hirten für alle auf dem Pilgerweg des Lebens. Weihbischof Ulrich Boom unterwegs 8 nr. 87 juli 2013
Zum Nach-Denken “Jakobus der Ältere” von El Greco, dem Hauptmeister des spanischen Manierismus und der ausklingen- den Renaissance. Das Gemälde (Öl auf Leinwand, 97 x 77 cm) befindet sich im Museum El Greco in Toledo. „Greco aber kommt wie der Blitz“, schreibt Julius Meier-Graefe in seiner „Spanischen Reise“, die als Klassiker der modernen Reiseliteratur gilt. El Greco kann als bestes Beispiel dafür stehen, wie die Umstände einer Zeit, die veränderten ästhetischen Bedingungen und geschmacklichen Prägungen das Verständnis für einen Maler lenken. In seiner eigenen Zeit galt El Greco zwar als Ausnahmeerscheinung – und doch war auch er geprägt von ihr. In seiner Kunst, ihrer Entwicklung lässt sich genau studieren, woher er kam, was er von seinen Lebensstationen mitnahm. In Venedig hat er bereits seine erste Lektion gelernt und stößt vor in die Tiefe des Raumes. Farbe wird zum wichtigen Akteur. Das glühende Rot, das kalte Blau, das fahle Gelb werden zu Ausdrucksträgern. unterwegs 9 nr. 87 juli 2013
Termine & Herbergen Lève-toi! Et marche! Via de la Plata. Steh auf und geh! Filiberto Hernández Pablos & Dolores Santos Serrano führen dort die 4. franziskanische Europäische Albergue Turístico Torre de Sabre Jugendwallfahrt nach Vézelay C/Travesía Ermita 1 5. - 13. August 2013 49710- El Cubo de Tierra del Vino Zamora Die Franziskanischen Familien aus Deutsch- T: 633424321 (Filiberto) 697759418 (loly) land, den Niederlanden, Österreich, Frank- reich und der Schweiz veranstalten in diesem Mail: Jahr wieder eine Jugendwallfahrt nach Véze- 10 Plätze, Dusche, Waschmaschine, Küche, lay. Aus vielen Richtungen kommen die Teil- Internet. Unterstellmöglichkeit für Pferde. nehmer mit täglich 20 km Fußmarsch. Die Garten. Frühstück. Gruppen treffen sich an unterschiedlichen Orten und pilgern auf Vézelay zu. Der Ort ist Via podiensis. ja Ausgangspunkt für einen der vier französi- Livinhac-le-Haut, 5 km nach Decazeville. schen Weg. 1946 war Vézealy der Samm- Acceuil Familial BIO: “La Vita é bella”. Das lungsort der Kriegsgefangenen des 2. Haus liegt neben der Kirche. Wir bieten Un- Weltkriegs aus ganz Europa zur 1. Friedens- terkunft (8 Bette) und/oder eine Mahlzeit, wallfahrt. Unter diesem Gedanken für den Frühstück, Kaffee, Kräutertee. Donativo. Frieden in Europa steht auch die Jugendwall- Geöffnet von April bis Oktober fahrt. Camino francés. In Palas de Rei (Lugo), lg. sambreixo s/n hat Information und Anmeldung: Thomas Villabverde ein typisches galicisches Franziskanerkloster Bauernhaus von 1880 gekauft und renoviert; Frère Andreas Brands das "CASA BLANCO". Wollankstraße 19 Das Haus hat 6 Zimmer mit Bad, einen Spei- 13187 Berlin seraum für 30 Personen. Tel.: 030 4883960 20 Mobil: 0178 4303567 Mail: Mail: Tel.:+34 677451894 Tel.: +34 982 194801 Neuigkeiten über Pilgerherbergen Mobil: +34 677 451894 CASA BLANCO • Seit Mai kosten die staatlichen Herber- Lg. Sambreixo S/N gen in Galicien nun 6€ statt zuvor 5€. 27203 Palas de Rei • Auf dem Camino del Norte ist die Her- LUGO (SPAIN) berge in Valdediós geöffnet. Augsburg. • In Villamayor de Monjardín gibt es Im Kirchturm der evangelischen Pfarrkir- eine neue Herberge. che St. Jakob in der Jakober Vorstadt ent- • Auch in Espinal wartet eine neue Her- steht eine Pilgerherberge für bis zu sechs berge auf Pilger. Pilger. Zwei Schlafräume mit je drei Bet- • In Tordesillas gibt es eine neue städti- ten, Küche, Bad und Dusche warten auf sche Herberge. die durch Augsburg ziehenden Pilger. Vo- • Eine weitere Unterkunft hat in Alco- raussichtlich zehn Euro soll die Über- letge eröffnet. nachtung kosten. unterwegs 10 nr. 87 juli 2013
Jahrestagung Schloß Schney Lichtenfels - Schloß Schney. Wie immer war unsere Jahrestagung mit über 100 Teilneh- mern sehr gut besucht. Das Referat von Gefängnisseelsorger Hans Lyer, JVA Ebrach, lesen Sie hier in Kurzfassung. Auch die Meditation von Margot und Erich Baierl in der Adelgundiskapelle auf dem Staffelberg kön- nen Sie auf S. 15/16 nachlesen. Und einen Rückblick in Bildern finden Sie auf den Seiten 32/33. „Kunst auf dem Jakobusweg“ Darüber berichtete in sehr lebendiger Art Pfarrer Hans Lyer von der JVA Ebrach. Eine Kurzfas- sung seines Referates hat er “unterwegs” zur Verfügung gestellt. Clemens Muth schilderte die praktische Arbeit mit den Strafgefangenen, von der Auswahl des Steines über das nötige Werk- zeug hin zu Motiv und der Ar- beit am Stein und schließlich zum Aufstellen des fertigen Werkes.. Clemens Muth (links) - Hans Lyer (rechts) - Fotos: Ernst Weckert, Manfred Zentgraf In Zusammenarbeit mit der Jakobus-Bruderschaft Bamberg wurde dieses Projekt “Kunst auf dem Jakobsweg” in der JVA Ebrach realisiert. Der ehrenamtliche Mitarbei- ter Clemens Muth (Bildhauer und Restaurator) begleitete dieses Projekt in Ebrach. Zunächst ging es darum geeignete Steine aus dem Bauhof der JVA zu bekommen. Die Arbeit mit Hammer und Meisel am Stein war dann der Part von Clemens Muth. Die Arbeiten – eine sehr staubige Angelegenheit – orientierten sich zunächst daran, Weg- Markierungen und Weg-Zeichen für den Jakobusweg zu erklären und diese zu deuten. Meine „Steinmetzen“ in Ebrach, vom Weg abgekommene Gesellen, Verirrte, verlau- fene Zeitgenossen. Ebrach, ein ehemaliges Zisterzienserkloster, heute ein Jugendknast für Langstrafige in Bay- ern, beherbergt derzeit ca. 3oo Gefangene. Viele der Jung`s haben schon die Vorstufen von Ebrach, nämlich die JVA`s Lauffen/Lebenau und Neuburg-Herrenwörth durchlaufen. Die jungen Männer sind alle zwischen 18 und 22 Jahre alt. Der Jugendstrafvollzug orientiert sich wie der Strafvollzug im allgemeinen, an den Aufga- ben: Schutz der Allgemeinheit und Behandlung. Seelsorge an jugendlichen Strafgefangenen ist hier zu sehen, als ein Dienst der Kirche an den Armen (Mt 25 „Ich war im Gefängnis und ihr... „ - bzw.:“ Was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan...“) unterwegs 11 nr. 87 juli 2013
Jahrestagung Schloß Schney Die Kirche begibt sich hier an die „Hecken und Zäune“ unserer Gesellschaft und der Kirche selbst. Die Menschen an den Rändern unserer Gesellschaft und der Kirche werden als die entdeckt, die im Leben und Wirken Jesu als die Privilegierten erschei- nen. In den Evangelien ist deutlich zu erkennen, daß es der Wille Gottes ist, der jeden Menschen zum Adressaten einer unbedingten Zuwendung macht. Der Umgang Jesu mit den Zöllnern und Sündern steht dafür. So muß immer deutlich sein, daß das diakonische Engagement in erster Linie durch das Evangelium und die christlich motivierte Nächstenliebe inspiriert ist und daß diese Barmherzigkeit um des Evangeliums willen erfolgt. So formuliert das Konzil, wenn es von der Sendung der Kirche spricht: “So ist die Kir- che, auch wenn sie zur Erfüllung ihrer Sendung menschlicher Mittel bedarf, nicht ge- gründet, um ihrer irdischen Herrlichkeit zu suchen, sondern um Demut und Selbstverleugnung auch durch ihr Beispiel auszubreiten. Christus wurde vom Vater gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen, zu heilen, die bedrückten Herzens sind“ (Lk 4,18), „zu suchen und zu retten, was verloren war“ (Lk 19,1o). Die jungen Menschen, die uns in Ebrach begegnen, sind diese Adressaten von “Gaudium et Spes”: „Die Freuden und Leiden, Trauer und Angst der Menschen, sind auch die...”. Ihnen sitzen dort Menschen gegenüber, die oft mit einem leeren, verlorenen Blick ins Leben schauen. Viele von ihnen waren bevor sie Tätern wurden, Opfer von Verwahrlosung und Vernachlässigung. Menschen aus dem Prekariat unserer Gesellschaft. Evangelium wird an einem Ort, wie Ebrach, ein politisch-soziales Evangelium. Im Blick auf unser Projekt heißt das, es muß darum gehen, diesen Menschen auf ihren „krummen Touren“, auf ihren Wegen in der Haft als Weg-Begleiter zu begegnen. Dazu als exemplarisches Beispiel die Wanderung auf dem Jakobus-Weg von Reundorf nach Frens- dorf (Landkreis Bamberg): Sieben Gefangene aus der JVA Ebrach gehen den Jakobus-Weg, gemeinsam mit Mitgliedern des Rotary-Clubs Bamberg. Rotary hat das Projekt „Steine für den Jakobus-Pilgerweg” mitfinanziert. Es kam dann zu der Begebenheit, daß ein Ge- fangener aus Ebrach von einem Rotarier auf dem Weg die Zusage erhält:“Wenn Sie etwas brauchen, dann wenden sie sich an mich“. Als der junge Mann später zur Entlassung ansteht, fragte ich ihn, ob er nach seiner Entlassung eine Arbeit vorweisen könne. Wir erinnerten uns bei diesem Gespräch an die Zusage des Rotariers aus Bamberg und riefen ihn an.Und es klappte. Der junge Mann erhielt über einen Kontakt im bayerischen Wirtschaftsministerium und die Malerinnung München eine Arbeit. Jakobus macht`s möglich – oder anders ge- sagt: „Jakobus hat geholfen!“ unterwegs 12 nr. 87 juli 2013
Jahrestagung Schloß Schney Bei der Wanderung vom Staffelberg nach Vierzehnheiligen trafen sich die Tagungsteil- nehmer zunächst in der Adelgundenkapelle zu einer Einstimmung. Margot und Erich Baierl boten einen spirituellen Einstieg, nachzulesen auf den Seiten 15/16. Aufmerksamkeit erregte aber auch ein Gemälde am rechten Seitenaltar. Da stürmt mit- ten im Bild ein Santiago matamoros (oder mataturcos) über den Himmel. Unser Wis- senschaftler Erik Soder von Güldenstubbe hat uns dazu Erläuterungen geliefert, die Sie auf der folgenden Seite finden. unterwegs 13 nr. 87 juli 2013
Jahrestagung Schloß Schney St. Jakobus auf dem Staffelberg Diese Überschrift wird Manche verwundern, denn das Heiligtum auf dem Staffelbergplateau ist bekanntlich der heiligen Äbtissin Adelgundis geweiht, die als Schutzpatronin der Krebskranken besonders verehrt wird. Im Baldachin des Hochaltares ist das sogenannte Auge Gottes zu sehen, das seine Allwissenheit und Allgegenwart andeuten will, ebenso durch das gleichschenklige Dreieck, das um das Auge gezogen ist und die heiligste Dreifaltigkeit symbolisiert. Am Schalldeckel der Kanzel ist eine Taube dargestellt, die den Heiligen Geist bildhaft zeigen will. Und an der Bekrönung der Kanzel macht das Jesusmonogramm deutlich, wem in Wirklichkeit jede christliche Kirche geweiht ist, ebenso die Kreuzesabbildungen. Ganz besonders eindrucksvoll ist das Heilige Grab, das der 1797 verstorbene Eremit Frater Jakob Heß geschaffen hat und das frisch restauriert in der Kar- woche und in der Osterzeit aufgebaut wird. Aber auch viele Heilige Gottes bevölkern als Figuren oder Gemälde den Gottesdienstraum: Jo- hannes der Täufer und Leonhard am Hochaltar, die schmerzhafte Mutter Jesu mit dem toten Sohn auf dem Schoß, der hl. Johannes Nepomuk und natürlich vielfach die Kirchenpatronin. Vielleicht ein wenig im Gegenzug zu der bekannter gewordenen, naheliegenden Wallfahrtsstätte zu den Vierzehnheiligen zeigt die Emporenbrüstung in der Adelgundiskapelle seit etwa 1662 gleich sechzehn Heiligenbilder, die alle den Weltenerlöser, Christus Salvator umgeben: Apolo- nia, Adelgundis, Rochus, Leonhard, Apollinaris, Hubertus, Quirinus, Nikolaus, Quintinus, Suit- bertus, Liborius, Domitianus, Brigida und Maria Magdalena. Der Pilgerpatron ist hier nicht so sehr als heiliger Wanderprediger gemeint, sondern als Schützer der Christenheit vor ihren Feinden. Im Bild des rechten Seitenaltares aus dem Spätmittelalter ist – in der Barockzeit gemalt - der heiliger Erzengel Michael in der himmlischen Glorie bei der Anbetung Gottes zu sehen und darunter St. Jakobus, der aus den Wolken reitet und der bedräng- ten Christenschar zu Hilfe eilt. Die lateinische Inschrift bildet ein Chronodistichon, das heißt die Großbuchstaben stellen hier zugleich römische Zahlen dar, die zusammengezählt das Jahr ergeben, in dem das Bild gemalt wurde. Die Inschrift lautet: „DVX praesIs MIChaeL certanti in limine vitae Castra Iacobe move, quia furit hostis atrox“ Die farbig hervorgehobenen Großbuchstaben ergeben die Jahreszahl MDCLXVII = 1667. Beide Heilige sind seit dem Spätmittelalter oft als Schutzheilige der Sterbenden um Fürbitte bei Gott angerufen worden. Daher lautet die Inschrift frei übersetzt im Deutschen: „Anführer Michael, mögest du den leiten, der an der Schwelle des Lebens kämpft! Die Heerscharen bewege, Jakobus, schon wütet der schreckliche Feind!“ Ich persönlich würde „Castra“ statt mit „Heerscharen“ eher zutreffend mit Festungen oder Bur- gen übersetzen, in dem Sinne, dass St. Jakobus gebeten wird, durch das Versetzen der Befesti- gungen den Bedrohten zu Hilfe zu kommen. Meist wird das auf den Befreiungskampf der Spanier von den muslimischen Mauren, die soge- nannte Reconquista bezogen. Im späten 17. Jahrhundert lag es jedoch im wahrsten Sinne des Wortes näher, den Schutz vor türkischen Invasionen aus dem Osmanenreich zu erhoffen. Erik Soder von Güldenstubbe unterwegs 14 nr. 87 juli 2013
Jahrestagung Schloß Schney Meditation in der Adelgunden-Kapelle auf dem Staffelberg Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Liebe Pilgerinnen und Pilger, im Psalm 121 heißt es: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Mit diesem Psalmwort begrüßen wir euch auf dem Staffelberg. Nun sind wir endlich oben! Fels ist bezwungen, frei atmen Lungen, ach wie so schön ist die Welt! Wie oft haben wir schon Berge bestiegen. Anstrengend wohl, aber wir haben Fröh lichkeit und Gemeinschaft erlebt, haben dieses Lied gesungen und eigentlich wenig dabei gedacht. Wie beginnt es nochmals? „Wenn wir erklimmen. schwindelnde Höhen streben dem Gipfelkreuz zu. In unserm Herzen brennt eine Sehnsucht, die lässt uns nimmer mehr in Ruh.“ Schwindelnde Höhen! Der Staffelberg hat gerade mal 539m. Aber in einem passt das Lied doch. Wir haben ein Ziel angestrebt und es erreicht. Und der Blick hinunter ins obere Maintal ist wie ein Blick in den Garten Gottes. Nicht von ungefähr heißt diese Landschaft Gottesgarten. Es kommt weniger auf die Höhe des Berges an, wichtiger ist das Streben nach dem Ziel. Auf seinem Gipfel fühlt man sich dem Himmel näher. Das Streben nach dem Gipfel, dem Kreuz, - das nicht nur scheinbar den Himmel und die Erde verbindet - der Bergkapelle, der Adelgundis-Kapelle, das macht diese Bergwanderung zum Pilgerweg. Schon in vorchristlicher Zeit haben Menschen die Berge als die Wohnung der Götter angesehen. Auch hier der Staffelberg war schon zu Zeiten, als Moses am Sinai die Gesetzestafeln empfangen hat, ein Ort der Gottesverehrung. Ja, die Bibel schildert Berge als Orte der Gottes-Erfahrung: Ich denke an den Berg Ararat und den Regenbogen, als Zeichen des Bundes Gottes, mit Noah und den Menschen, an den Berg Sinai, den brennenden Dornbusch, die Gesetzestafeln und an die Offenbarung sei- nes Namens: Ich bin der Ich bin da - Ich bin der Seiende, was doch wohl bedeutet: Ich lasse mich nicht in die Worthülse eines Namens, eine Bildes pressen. -Ich bin da!- bin für euch da, einfach da. Auch im neuen Testament sind Berge wichtig: Öfters heißt es: Jesus ging mit seinen Jüngern auf den Berg um zu beten. Die Verklärung auf dem Tabor, die wunderbare Brotvermehrung, die Bergpredigt mit den Seligpreisungen, und nicht zuletzt die Berufung der Apostel: Markus schreibt: Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte: Diese 12 waren: Simon, dem er den Namen Petrus gab, Jakobus und sein Bruder Jo hannes, die Donnersöhne genannt wurden ..und dann nennt er die anderen neun. Interessant, aber wenn Pilger sich von Wanderern dadurch unterscheiden, dass sie auf der Suche nach sich selbst und nach Gott sind, passt für sie die Bibelstelle des Alten Testaments, von Elia am Berg Horeb besser: Elia, von Angst und Zweifeln geplagt, versteckte sich in der Höhle am Berg Horeb: Gott befahl ihn auf den Berg. Es kam ein Sturm, der die Berg zerriss, aber Gott war nicht im Sturm. Es kam ein Erdbeben, es kam Feuer, aber Gott war weder im Erdbeben noch im Feuer. Danach kam ein leichtes Säuseln. Gott war im Säuseln, in der Stille. (1.Könige 19) unterwegs 15 nr. 87 juli 2013
Jahrestagung Schloß Schney Ich verstehe, Gott suchen - offen werden - eine Sehnsucht entwickeln - stille werden. Dies wird nicht das Ergebnis eines großen Events sein, nicht beim Lärm der Massen, auch nicht im feierlichen Pontifikalamt. Gott finden, in der Einsamkeit der Wüste, eines Berges, in der stillen Weite des Weges, so wie man sie auch heute noch auf unserem Jakobsweg finden kann. So kann der Berg oder der Weg zum Ort der Gottesbegegnung werden. In unserem Wanderlied heißt es ursprünglich „streben“, nicht klettern, nicht steigen. Klettern, Steigen, dies tun die Beine. Streben ist mehr, ist ein innerer Vorgang, Streben ist offen, es sagt nichts über das wie. Streben ist Resultat einer Sehnsucht, der Sehn- sucht im Herzen, ein Ziel zu erlangen. Auch unser Lied spricht von einer Sehnsucht im Herzen, die uns nimmer mehr in Ruhe lässt. Die Sehnsucht nach dem Gipfelkreuz ist da mehr symbolisch gemeint Wer keine Sehnsucht mehr hat, hat keine Perspektive im Leben. Jemand hat das einmal in ein Bild gefasst: “Gebt den Menschen Holz und sie werden Schiffe bauen. Pflanze Sehnsucht in ihre Herzen, und sie werden die Meere erobern!“ Oft ist mir diese Sehnsucht nicht bewusst, aber sie arbeitet in mir, treibt mich immer weiter, wird zu einem Suchen, das mir erst in der Einsamkeit des Berggipfels - oder des Weges- mit jedem Schritt immer deutlicher und klarer wird. Damit wird mein Weg zum Pilgerweg – zum Weg zu sich selbst - zum Weg zu Gott. So möchte ich diese Betrachtung mit einem Liedtext als Gebet beschließen: Lass uns Schritt für Schritt auf deinen Wegen gehn. Lass uns Schritt für Schritt dich immer mehr verstehn. Lehre uns mit deinen Augen sehn. Gestern war gestern und morgen ist morgen, doch heut lass uns neu beginnen. Zeig uns den Weg, zeig uns auch heute den nächsten Schritt. Was auch geschieht, du lässt niemand fallen, du wirst uns tragen. Du gehst mit uns den nächsten Schritt. Lasst uns Schritt für Schritt auf deinen Wegen gehn. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er lässt deinen Fuß nicht wanken, er, der dich behütet, schläft nicht. Nein der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten, er steht dir zur Seite. Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden noch der Mond in der Nacht. Der Herr behüte dich vor allem Bösen, er behüte dein Leben. Der Herr behütet dich wenn du fortgehst und wiederkommst von nun an bis in Ewigkeit! Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen woher kommt mir Hilfe. (Ps 121) Margot und Erich Baierl unterwegs 16 nr. 87 juli 2013
Jahrestagung Schloß Schney Im Rahmen der Mitgliederversammlung Anfang März auf Schloss Schney haben wir uns an einem Jakobusweglied zur Melodie von „Viel Glück und viel Segen“ versucht (siehe “unterwegs” Nr. 86 S. 20). Der erste Versuch wurde nun etwas überarbeitet und erweitert. Dies ist jedoch keine Endfassung; wer möchte, kann gerne noch weitere Strophen dazu reimen und sie an die Redaktion von „unterwegs“ als WORD-Doku- ment per mail-Anhang senden. Hier der Grundstock für unser neues Lied: Viel Glück und viel Segen, auf all‘ uns’ren Wegen Mit Stiefeln und Rucksack geht’s los von daheim Viel Glück und viel Segen, auf all‘ uns’ren Wegen Die Stöcke und Pflaster sind auch mit dabei Viel Glück und viel Segen, auf all‘ uns’ren Wegen Auf Jakobus Straßen, da wollen wir sein Viel Glück und viel Segen, auf all‘ uns’ren Wegen Mit Santiagos Hilfe über Stock und über Stein Viel Glück und viel Segen, auf all‘ uns’ren Wegen Am Abend im Schlafsack, entspannt durch den Wein Viel Glück und viel Segen, auf all‘ uns’ren Wegen Auf geht’s nach Santiago: Wer ist mit dabei? Viel Glück und viel Segen, auf all‘ uns’ren Wegen Am Grab angekommen, da geht’s uns dann fein! Viel Glück und viel Segen, auf all‘ uns’ren Wegen Mit Muschel und Ablass geht’s dann wieder heim. Valentine Lehrmann Bürgstadt. Die Martinskapelle ist eine romanische Anlage des 12./13. Jh. Der Patron ist ein Hinweis auf ein hohes Alter, mög- licherweise bis in die karolingische Zeit. Veränderungen brach- ten das 15. und 16. Jh. Beachtung verdient besonders die originelle und einheitliche Ausmalung im Langhaus von 1593 mit den Szenen der Heilsgeschichte von Abraham bis zur Sen- dung des Hl. Geistes. Unter dieser Bemalung hat man 1907 Spuren gotischer Wandmalerei entdeckt. Neben vielen weiteren Kunstwerken ist die Malerei (um 1720) an der Empore von In- teresse. Hier sehen wir die Reihe der Apostel mit Christus, da- runter auch den Pilgerpatron im Pilgergewand mit Hut, Stab, Rosenkranz und großer Pilgermuschel. Foto: M.Zentgraf unterwegs 17 nr. 87 juli 2013
Klausur des Präsidiums Blick auf das Kloster Maria Frie- den in Kirchschletten. Am Tor- pfosten ist die Tafel “Pilgerherberge” mit der stilisier- ten Muschel zu sehen. Kirchschletten. Wenige Wochen nach der Jahrestagung in Schney trafen sich die Mit- glieder des erweiterten Präsidiums zur Klausur im Kloster der Bendiktienerinnen. sr. Mechthild Thürmer OSB, die Äbtissin des Klosters, begrüßte die Teilnehmer und stellte kurz ihre Gemeinschaft vor. Zehn Schwestern aus den Philippinen und drei aus Deutschland leben und arbeiten hier. Die Landwirtschaft, geführt von einem Ange- stellten, ist ein Schwerpunkt. Die Schwestern sind vor allem für ihre Kerzen zu allen Anlässen bekannt. Im Rückblick auf die Jahrestagung stellten die Sekretäre Tina und Manfred Hock die Ergebnisse der zwar schon mehrfach geplanten, aber in Schney erstmals durchgeführ- ten Befragung der Teilnehmer vor. Die gewichteten Mittelwerte zu den einzelnen Pro- grammteilen der Tagung lagen alle im positiven Bereich. Bei den Vorträgen und spirituellen Beiträgen wurde deutlich, daß die Länge fast immer weniger gut bewertet wurde. Das wurde auch in den zusätzlichen Notizen der Teilnehmer deutlich: Der Samstag war zu vollgepackt; drei statt vier Vorträgen mit der Möglichkeit zu Rückfra- gen wurden gewünscht. Bemängelt wurde auch die fehlende Pünktlichkeit und die üp- pige Kuchenverpflegung. Gelobt und begrüßt wurde das Miteinander, der Erfahrungsaustausch untereinander, die gute Mischung von Wissenschaft und Pilgern, die Wanderung, die Gemeinschaft bei den Mahlzeiten und die Rechenschaftsberichte in der Mitgliederversammlung. Für das Präsidium war anhand dieser Umfrage klar, daß die Struktur der Jahrestagung gut angenommen und beibehalten wird. Auch die Pilgerwanderung gehört unbedingt zur Tagung. Aber am Freitag Abend soll einmal eine Vorstellung des Tagungsortes dabei sein, zum andern mehr Zeit für das Miteinander möglich sein. Auch ein Bewer- tungsbogen wird wieder dabei sein. Damit war auch die Vorbereitung für die Jahrestagung 2014 in Kloster Schönthal an der Jagst angestoßen. Das Thema könnte etwa in die Richtung gehen “Auf dem Ja- kobsweg zum körperlichen und seelischen Heil”. Vorgestellt werden soll natürlich das Kloster Schönthal, aber auch der Jakobsweg Rothenburg - Speyer, an dem der Ta- unterwegs 18 nr. 87 juli 2013
Klausur des Präsidiums gungsort liegt. Die Wanderung führt natürlich über einen Abschnitt dieses Weges. Ausgiebig besprochen wurde schließlich auch das 25-jährige Jubiläum unserer Gesell- schaft am 16. November in Würzburg. Fest steht der Gottesdienst mit Weihbischof Ul- rich Boom in St. Burkard. Möglich ist dann eine Wanderung nach Heidingsfeld ins Pfarrheim St. Laurentius. Dort das Mittagessen und die Jubiläumsfeier. Dazu ist eine Anmeldung erforderlich. Das Formular liegt dem nächsten “unterwegs” bei. Beschlossen wurden neue Auflagen von Flyern für den ostbayerischen Jakobsweg. Auch der Flyer durch die Rhön von Vacha über Fulda nach Würzburg ist dringend. Tina Hock berichtete vom letzten Treffen der Initiative “Hessische Pilgerwege”. Da sich deren Arbeit auf Hessen begrenzt, wäre es sinnvoll, wenn die Vertreter des Ja- kobsweges von der Fulda an den Main auch unsere Gesellschaft als Ganzes vertreten. In der Besetzung des Büros in Würzburg wird sich eine Änderung ergeben. Die Prä- senz soll insgesamt erhöht werden. Neben Sandra Glück wird eine weitere Kraft mit- arbeiten. Versicherungsfragen kamen noch zur Sprache. Eine Haftpflicht für Pilgerunterkünfte über die Gesellschaft ist nicht möglich. Eine Versicherung für ehrenamtlich Tätige im Auftrag der Gesellschaft soll erkundet werden. Joachim Rühl erinnerte an anstehende Termine vom Evangelischen Kirchentag (1.-5. Mai) über das zehnjährige Jubiläum des Münchner Jakobsweges (25. Mai), die Eröff- nung des Sächsischen Jakobsweges in Freiberg (1./2. Juni), die Eröffnung der Pilger- herberge in Binsbach (25. Juli) und das 25-jährige Jubiläum der Schweizer Jakobusfreunde (28. Juli). Dieter Sawinsky wies hin auf den Pilgertag des Stammtischs Schlammersdorf am 19./20. Oktober. Rühl berichtete von “Jakobuswege e.V.”. Dort wird derzeit das Thema “Gastfreund- schaft an Jakobswegen” intensiv mit den Leader-Gruppen bearbeitet (siehe dazu auch S. 61), derzeit vor allem im Osten Frankens, in der Oberpfalz und im Allgäu. Erste Rückmeldungen kommen jetzt. Wieder einmal zeigte sich, daß die Klausur konzentriertes Arbeiten an wichtigen The- men möglich macht, wie die Vorbereitung der Jahrestagung. Die normalen Präsidi- umssitzungen stehen da immer unter einem gewissen Zeitdruck. Beten und beten lassen: Heute muss keiner mehr loslaufen, um zu pilgern. Das erledigen Bet-Agenten, die man im Internet findet. Darüber berichtete die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” vom 14. 3. 2013 und stellte verschiedene Dienste und Plattformen im Inter- net vor. So kann man über das Internet seinen Gebetszettel in die Klagemauer schieben oder dort ein 40-tägiges Gebet verrichten lassen. Pilger kann man online begleiten oder selber mit Hilfe von Webcams sich nach Santiago vortasten. Allerhand Absonderliches ist zu lesen. unterwegs 19 nr. 87 juli 2013
Jakobuswege e.V. Kooperationsprojekt bayerische Jakobswege Die nebenstehende Karte zeigt die Jakobswege in Bayern, wie diese von den Jakobus- vereinigungen als deren Wege entwickelt und festgelegt wurden. Diese Abstimmung hat bereits vor einigen Jahren stattgefunden. Die Fränkische St. Jakobus- Gesellschaft betreut fast alle Wege in Nordbayern. Gleichzeitig sind auf dieser Karte die 35 Leader- Aktionsgruppen (LAGen) als Kooperationspartner im laufenden Leader- Projekt „Jakobuswege in Bayern“ dargestellt: dies sind die ockerfarbigen Flächen. Durch die LAG- Gebiete ist ein großer Teil der Jakobswege abgedeckt, jedoch nicht alle. Jakobuswege e. V. bearbeitet zusammen mit den LAGen derzeit die Wegebe- schreibung in Etappen (Etappen sind kürzer als Tagesetappen, damit der Pilger mehr Möglichkeiten erhält, sich seine Tagesstrecke zusammenzustellen). Die Etappenbe- schreibungen enthalten außer der Streckenführung noch „Besonderheiten auf dem Weg“, wichtige Informationen zur sog. Infrastruktur, pilgerfreundliche Betriebe, Pil- gerstempel. Signets informieren, ob es am Ort Arzt, Apotheke, Bahnhof, Busverbin- dung etc. gibt. Diese so erstellten Etappenbeschriebe werden in Kürze in die Homepage von Jakobus- wege e. V. eingestellt. Damit hat der Pilger alle wichtigen Informationen zur Verfü- gung. Links von den Homepages der Jakobusgesellschaften verweisen auf die Steckenbeschreibungen; diese können auch ausgedruckt werden. Einige offene Fragen gibt es noch: Wer erfasst und beschreibt die Teilstrecken der Jakobuswege, die außerhalb der LAG- Gebiete liegen? Hier ist Unterstützung durch die Mitglieder der Jakobusgesellschaften gefragt und nötig. Neben der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft tragen folgende Partner als Vereins- mitglieder die Arbeit des Projektes: Diözese Eichstätt, Diözese Würzburg, Evang. Lu- therische Landeskirche, St. Jakobus- Pilgergemeinschaft Augsburg, Jakobus- Bruderschaft Bamberg, Bayerisches Pilgerbüro, LAG Hof, LAG Kulturerlebnis Frän- kische Schweiz, LAG Monheimer Alb – AltmühlJura, LAG Altmühl – Jura, Abteilung Spiritualität – Fachbereich Pilgern und Wallfahren des Erzbischöflichen Ordinariats München, Wallfahrts- und Verkehrsbüro Altötting. Zunehmend klagen Pilger, dass es im ländlichen Raum immer schwieriger wird Über- nachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten zu finden. Unter dem Stichwort „Gast- freundschaft“ arbeitet Jakobuswege e.V. mit den LAGen ebenfalls daran die Infrastruktur zu sichern. Der Pilger wird demnächst an einem Täfelchen „Pilgerfreundlicher Betrieb“ erkennen, ob er als Pilger willkommen ist (wir berichteten darüber im „unterwegs“- Heft Nr. 85; Sie sehen die Tafel auch im Bericht auf S. 61 in diesem “unterwegs”). Joachim Rühl unterwegs 20 nr. 87 juli 2013
Jakobuswege e.V. JA KO B U S W E G E e.V. Die Die JJakobswege akobswege in B Bayern aye r n Rhön-Grabfeld Landkreis Hof Bad Kissingen Schweinfurter Land Wohlfühlregion Fichtelgebirge LAG Wein, Wald, Wasser Region Bamberg Schweiz Kulturerlebnis Fränkische Schweiz Südlicher Steigerwald Brückenland Bayern/Böhmen Amberg-Sulzbacher Land Netzwerkregion Oberpfälzer Seenland REGINA-Neumarkt Cham ErLebenswelt Roth Regensburger Vorwald und Jura Altmühl-Jura Straubing-Bogen Monheimer Alb-AltmühlJura Kelheim Altbayerisches Donaumoos Donauvital Wittelsbacher Land Regionalentwicklung Augsburg Dachau AGIL Mittlere Isarregion Kneippland® Unterallgäu Chiemgauer Seenplatte Ostallgäu Chiemgauer Alpen Mangfalltal - Inntal Auerbergland- Pfaffenwinkel Berchtesgadener Land Regionalentwicklung Westallgäu Regionalentwicklung Oberallgäu · Geodaten © Bayerische V ermessungsverwaltung · Kartografische KartografischeBearbeitung BearbeitungInformationssysteme InformationssystemeREHRL REHRL G E F Ö R D E R T D U R C H D A S B AY E R I S C H E S T A A T S M I N I S T E R I U M F Ü R E R N Ä H R U N G , L A N D W I R T S C H A F T U N D F O R S T E N UND DEN EUROPÄISCHEN LANDWIRTSCHAFTSFONDS FÜR DIE ENTWICKLUNG DES LÄNDLICHEN RAUMS (ELER) unterwegs 21 nr. 87 juli 2013
Aus der Pilgerwelt - Franken Aschaffenburg. Durch den Weggang der Maria Ward- schwestern ist uns gegen den Willen der Schwestern der Gottesdienstraum für die Pilgergottesdienste genommen wor- den. Deshalb bitte folgende Angaben für die Pilgertreffs beachten: Die Pilgergottesdienste mit anschlie- ßendem Pilgerhock für die Gruppe Untermain finden jeweils um 18.00 Uhr am dritten Samstag im Monat statt, konkret: 20. 7. 2013 in St. Kilian (Nilkheim), 21. 9./19. 10./16. 11./21. 12. 2013 in St.Laurentius (Leider) Peter Spielmann Blick aufs Ziel ist halber Weg. Rainer Maria Rilke Pilger unserer Gesellschaft, die nach 1988 in Santiago (oder auch Rom oder Jerusalem) angekommen sind, mögen bitte bis spätestens 31. Juli eine Kopie ihrer Pilgerurkunde und Münsterschwarzach. An Pfingsten sind auch Angaben zu ihrem Weg an die rund 80 Pilger zur 6. Jahres-Etappe auf- Redaktion schicken. gebrochen. Schüler und Lehrer des Eg- bert-Gymnasiums, Mönche aus dem Pilgerstäbe gesucht Kloster, Schülereltern und Freunde pil- An unserem 25-jährigen Jubiläum gerten von Genf bis Côte-St.-André an am 16. 11. wollen wir selbstgemachte, der Rhône. Beim Monatsgottesdienst der selbstverzierte Pilgerstäbe ausstellen. Schule zum Thema Pilgern stand dieser Wer den seinen mitbringt, bitte mit mächtige Jakobus (Foto) in der Schulka- Foto anmelden bis zum 15. Oktober pelle. Er ist im Keller der Abtei aufge- an die Redaktion von “unterwegs”. taucht. Allem Anschein nach ist es ein Achten Sie auf das Anmeldeblatt zum Gipsmodell. Aber wer es geschaffen hat Jubiläum im Oktober-Heft. und wofür, liegt völlig im Dunkeln. unterwegs 22 nr. 87 juli 2013
Aus der Pilgerwelt - Santiago de Compostela Botafumeiro schwingt jeden Freitag In der Kathedrale von Santiago schwingt ab sofort jeden Freitag während der Messe um 19:30 Uhr der Botafumeiro. Zu verdanken ist das einer Übereinkunft der Handelskammer, der Vereini- gung der Hoteliers, des Stadtrates und der Kathedrale. Eintritt in die Kathedrale von Santiago Um die Renovierungskosten der Kathedrale von Santiago zu finanzieren, gibt es ein neues An- gebot für Gruppen ab zehn Personen, Kostenpunkt 20 € pro Person. Dafür gibt es Folgendes: eine sachkundige Führung durch die Kathedrale, die Ausgrabungen, den Palast von Xelmírez sowie durch die Dauerausstellung des Kathedralmuseums. Die Führung dauert zwei Stunden. Aktualisierung Das Heft über den Camino de Santiago wurde aktualisiert und ist als PDF zu finden unter . Der Weg ändert sich ständig und mit großer Geschwindig- keit. Die jeweils aktuelle Fassung kann heruntergeladen werden. Santiago de Compostela. Am Fuß der Pilgerurkunde “Compostela” ist ein Siegel zu sehen. Etwa 1995 ist ein Wechsel dieses Siegels festzustellen. Aber nie- mand weiß, wann genau dieser Wechsel stattfand. Seit 13. 4. 1995 haben Pilger unserer Gesellschaft das Siegel mit der “Tumba”; am 13. August 1994 war es noch “Jakobus Matamoros”. Pilger, die zwischen 13.8.1994 und 13.4.1995 in Santiago angekom- men sind, werden gebeten nachzusehen, welches Siegel sie haben. Geben Sie eine kurze Nachricht an die Redaktion mit Namen, Datum der Ausstellung und Art des Siegels “Matamoros” oder “Tumba”. Die beiden Siegel sind hier abgebildet: Oben: Jakobus Matamoros, verwendet bis etwa 1995. Unten: Tumba mit Muschel und Stern, ab etwa 1995. Santiago de Compostela Pilgerzahlen 201 Monat Gesamt männl. zu Fuß Nichtspanier Deutsche Pos. unter Ausl. Jan. ....805 69,32% 760 416 35 3./ROK, P Feb. 1.382 63,17% 1.260 778 55 4./P, ROK, IRL Mrz. 7.229 53,55% 6.682 2.790 ....455 2./P Apr. 11.533 57,13% 9.866 7.057 1.201 2./P Mai 25.206 54,16% 22.039 17.245 3.471 1. vor F, I, USA Juni Juli Aug. Sept. Okt. ROK = Südkorea Nov. P = Portugal IRL = Irland Dez. F = Frankreich Sa. 46.155 59,47% 40.607 28.286 5.217 I = Italien unterwegs 23 nr. 87 juli 2013
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