Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...

Die Seite wird erstellt Stefan-Nikolai Lenz
 
WEITER LESEN
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Unterwegs
                     im Zeichen der Muschel
   PREMIO
ELIAS VALIÑA
   2010

   nr.     92 juli 2014           ISSN 2194-7600
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Zeitschrift der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft e.V.
                      gegründet 1988 - Elias-Valiña-Preis 2010

Inhalt

Grußwort des Präsidenten                                              3
Termine                                                               4-5
Pilgerstammtisch                                                      5
Pilgersegen                                                           6
Zum Nach-Denken                                                       8
Aus unserer Gesellschaft                                              10 - 14
Aus der Pilgerwelt - Santiago                                         18 - 25, 39, 58
Pilgerstimmen                                                         15, 26, 35, 57
Jakobuskult                                                           33
Büchertisch                                                           49 - 54
Jakobuswege                                                           40
Wanderungen                                                           60
Aus anderen Gesellschaften, JBB                                       61 - 64
Neue Mitglieder                                                       65
Wissenschaft                                                          66
EinBlick in Zeitschriften                                             67
Impressum                                                             68

Zum Titelbild Die heutige ev. Pfarrkirche in Langenzenn (an der B8 zwischen Neustadt an
der Aisch und Fürth), ehemals Augustinerchorherrenstiftskirche, hat ihre Anfänge in einer Kö-
nigskirche des 10. Jh. Die Burggrafen von Nürnberg erscheinen erstmals 1379 als Patronatsher-
ren und gründen hier 1409 ein Augustinerchorherrenstift. Nach der Zerstörung des
Vorgängerbaus 1388 zieht sich die Baugeschichte über die Jahrhunderte hin. Bei der Renovierung
von 1878 – 1883 werden die Fragmente frühgotischer und frühbarocker Ausmalung in Chor, Sei-
tenkapellen und Pfeilern aufgedeckt und weitgehend neu gefasst. Zu diesen Wandmalereien ge-
hört unser Jakobus d. Ä., der in diesem Jahr den Titel von „unterwegs“ schmückt.
Die Pfarrkirche ist reich an Kunstschätzen. Unter den Altären ist im südlichen Langhausschiff

                                2.387
bemerkenswert ein Sippenaltar von Hans Traut d.J. von 1504, der ursprünglich in St. Lorenz,
Nürnberg, stand.                                                        Foto: Ferdinand Seehars

                   Tage waren es am 20. Juni 2014 bis zum nächsten
                       Heiligen Compostelanischen Jahr 2021!

   unterwegs                                  2                       nr. 92 juli 2014
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Grußwort des Präsidenten

                 Ulm, 10. Juni 2014

Liebe Mitglieder und Freunde des Jako-          Marktgemeinde Eschlkam haben wir vor
busweges,                                       Ort einen ganz starken, engagierten
                                                Partner. Lassen Sie sich überraschen.
zwei Bitten aus meinem letzten Gruß-            Das ausführliche Programm finden Sie
wort will ich gleich zu Beginn noch-            auf Seite 11 und 12. Herzliche Einla-
mals an Sie richten:                            dung!
                                                In diesem Jahr gibt es weitere beden-
- die Bitte, uns mitzuteilen, wo Sie in         kenswerte, aber auch belastende Ereig-
Bayern als Pilger/als Pilgerin gute Er-         nisse: so z. B. dass der 1. Weltkrieg im
fahrungen gemacht haben beim Über-              August vor 100 Jahren ausgebrochen ist.
nachten oder beim Verpflegen, sowohl            Dieser Krieg hatte in der Folge Europa
bei Gasthäusern, Privatquartieren, Pen-         gewaltig verändert. Grenzen wurden
sionen, Pfarrhäusern, etc….. Mittler-           verschoben, Menschen vertrieben oder
weile konnten wir, zusammen mit                 fanden sich über Nacht als Bürger eines
“Jakobuswege e. V.”, bayernweit ca. 160         anderen Staates, Grenzbewachungen
pilgerfreundliche Betriebe an Jakobus-          wurden massiv aufgerüstet.
wegen gewinnen. Darüber freuen wir              Da ist es für als Pilger heute doch ein
uns sehr.                                       Segen, dass wir in Europa nahezu über-
                                                all ohne Kontrollen Grenzen überschrei-
- und die zweite Bitte:                         ten können. Ich denke, dies war für Sie
Wer von Ihnen hat Lust die Textbe-              alle auch ein wichtiges Argument am 25.
schreibungen „unserer“ Wege auf unse-           Mai das europäische Parlament mit zu
rer Homepage zu überarbeiten? Es sind           wählen. Es ist ein Garant dafür, dass wir
fast ausschließlich Wege in Bayern.             unsere Jakobuswege, unsere europäische
Also, wenn Sie Lust haben uns zu unter-         Kulturstraße, weiterhin ungehindert be-
stützen, dann freuen wir uns über Ihr           gehen können.
Angebot. Bitte teilen Sie das unseren Se-       Europa wächst an der Basis zusammen,
kretären oder unserem Büro in Würz-             die Bürger Europas begegnen sich auf
burg mit.                                       den Jakobuswegen, immer wieder und
                                                täglich neu.
In diesem Jahr wird unsere Gesellschaft
am Jakobstag das 10-jährige Bestehen            Herzliche Pilgergrüße und e ultreia!
des Ostbayerischen Jakobsweges am               Ihr Joachim Rühl
Samstag, 26. 7. 2014 feiern. Mit der

 Am schwersten findet man den Weg zu den Wegweisern.
                                                                      Wiesław Brudziński

  unterwegs                                 3                     nr. 92 juli 2014
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Termine
Pilgersegen in Nürnberg. In der Ev.-Luth.            Pilgertag Jakobusfest in Oberdischingen
Kirche St. Jakob, Jakobsplatz 1, können Pilger       Sa. 26. Juli 2014 unter dem Motto:
jeden 1. Mittwoch im Monat im Fruhgottes-                    “Jakobusweg - Brückenweg”
dienst um 6:30 Uhr persönlich gesegnet wer-          Sternwanderungen, Pilgermesse, Infos und
den. Anmeldung ist nicht erforderlich.               mehr. Info: >info@haus-st-jakobus.de<
Pilger oder Pilgergruppen, die mit dem Reise-
segen ihren Pilgerweg in Nurnberg beginnen                Wasser, Weine, Wege, Pilgerwelten
wollen, wenden sich bitte an das Evang.-Luth.        Fr. 26. Sept. 2014 - 19 Uhr im Cursillo-Haus
Innenstadtpfarramt. Tel. 0911 – 214 25 00 od.        St. Jakobus in Oberdischingen. Bilder vom Ja-
 Alle anderen Anfragen bitte an das         gen, Schinken und Oliven aus Spanien, Käse
Pilgerburo St. Jakob. Tel. 0911 – 20 91 43 od.       aus Frankreich. 23 €. Begrenzte Teilnehmer-
Email               zahl. Info/Anmeldung T: 07305-919 575.

       8. KraichgauPilger Treffen
                                                     31.10. - 2.11. 2014 “Wagnis Jakobsweg” -
Samstag, 26.07.2014 – 9.30 Treffen am Park-
                                                     Praktische und spirituelle Vorbereitung für
platz Kleinbrückentorplatz in Eppingen, Pil-
                                                     den Weg mit Dr. Raimund Joos im Cursillo-
gerweg zum Ottilienberg
                                                     Haus Oberdischingen. T: 07305-919 575 -
13.00 Katharinenkapelle Eppingen gemeinsa-
                                                     Mail: >info@haus-st-jakobus.de<
mes Mittagessen und Vortrag
18.30 Kath. Stadtkirche Eppingen Ökumeni-
scher Gottesdienst mit Meditations-Konzert
                                                     Calma-Reisen unseres Mitglieds Helmut
zum Jakobustag                                       Henningsen bietet voraussichtlich im Septem-
Info und Anmeldung bei Hans Lauerer                  ber 2014 den Franziskusweg von La Verna
                                                     nach Poggio Bustone als kombinierte Rad-
07262 6961 oder johann.nepomuk@web.de
                                                     und Wanderreise an. In der 18-tägigen Pilger-
                                                     reise werden mit den eigenen Rädern und zu
   Foto gesucht - Foto gesucht - Foto                Fuß 337 km durch die Toskana und Umbrien
     Nasbinals romanische Kirche                     zurückgelegt, mit Gepäcktransport und, wo es
 Gerhard Schauerte, Moltkestr. 6,                    sinnvoll ist, im Transferfahrzeug.
 97082 Würzburg - T. 0931 4502630                    Infos über www.delegato-ev.de sowie Hel-
 sucht ein Foto der kleinen romani-                  mut Henningsen, Kiefernweg 4, 35096 Wei-
 schen Kirche in Nasbinals im Aubrac                 mar/Lahn, Email: calma-reisen@t-online.de,
 an der Via Podiensis. Wer ein solches               Tel. 06421-7596
 Foto in seinen Unterlagen hat, wende                Samstagspilgern Nürnberg - Marktschorgast
 sich bitte direkt an Herrn Schauerte.               Fortsetzung:
 Vielen Dank!                                        19. 7. 2014 Betzenstein - Pegnitz
                                                     27. 9. 2014 Pegnitz - Creußen
                                                     18. 10. 2014 Creußen - Bayreuth
 Geistliche Pilgerreise auf dem Jakobsweg            15. 11. 2014 Bayreuth - Marktschorgast
       nach Santiago de Compostela                   Info: 
             17. – 31. Juli 2014
mit Angela & Wolfgang Schneller ab Oberdi-               „Pilgerreise vom 11. bis 17.09.2014”
schingen.                                            Pilger- und Busreise von Pamplona bis Santi-
Anmeldung bitte nur schriftlich per Post,            ago de Compostela mit deutscher und spani-
Fax: 07305-919 474 oder                              scher Reiseleitung. Einige Plätze frei!
E-Mail: angela.wolfgang@t-online.de                  Infos  oder Herbert Kempf, Tel. 09872-5925 -
07305-919 473.                                       

   unterwegs                                     4                        nr. 92 juli 2014
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Pilgerstammtisch                                                                          Termine
Volkach Gasthof “Rose” am Oberen Markt                     26. Juli 2014 Eschlkam 10 Jahre Ostbayeri-
16 - 18 Uhr: jeweils erster Freitag im Monat:              scher Jakobsweg - Ausführliches Pro-
4. Juli / 1. August / 5. September 2014                    gramm zum Tag auf S. 11 und 12

                                                           und jetzt schon notieren -:
Hallerndorf-Schlammersdorf                      (bei
                                                           6. - 8. März 2015 Jahrestagung und Mitglie-
Forchheim) Brauereigasthof Witzgall                        derversammlung in Fulda
neben der Kirche, jeweils erster Samstag im
Monat um 16 Uhr; 19 Uhr Vorabendmesse mit
Pilgersegen; 5. Juli Grillfest / 2. August / 6. Sep-          Achtung: Ortswechsel für Pilger-
tember / 4. Oktober 2014. Info: D. Sawinsky                    gottesdienst und Pilgersegen in
09190 1461 - mobil 0171 4979019                                          Würzburg!
                                                             Seit Januar 2014 findet dieser Gottes-
Nürnberg Gasthaus „Steichele“ Knorr-                         dienst am 2. Samstag im Monat um 17:30
straße 4 (unweit St. Jakob) ab 18 Uhr je-                    Uhr in der Kirche der Erlöserschwestern
weils erster Mittwoch im Monat: 2. Juli / 6.                 statt. Siehe S. 6!
August / 3. September / 1. Oktober 2014. -
Vorher um 17:30 Uhr ist in der Krypta in St.                              Aschaffenburg
Elisabeth (Kuppelbau gegenüber St. Jakob)                          Pilgertermine am Untermain
eine Andacht. Bitte anmelden bei Paul Die-
mer: < jakobspilger-nuernberg@paul-die-                    19.7.     18 h Sankt Kilian, Nilkheim
mer.de> oder Telefon 0911 - 74 72 009.                               In Cornwell unterwegs
                                                                     (Thomas und Silvia Debor)
                                                           25.7.     Jakobusfest , Wanderung mit
Regensburg im „Spitalgarten“ 19 Uhr -
                                                                              Helmut Stowasser
jeweils letzter Freitag im Monat: 25. Juli /
29. August / 26. September 2014.                                     Im August keine Termine
Kontakt: Sepp Reif >josef.reif@t-online.de<
                                                           20.9.     18 h Sankt Laurentius, Leider
München. Jeden 3. Dienstag im Monat.                                 Peter Kampfmann: Auf dem Pil
“Schinkenpeter”, Perlacherstr. 53/55 (U2                             gerweg durch die La Mancha
Untersbergstr./ Bus 54 Valeppstr.) 15. Juli /              18.10.    18 h Sankt Laurentius, Leider
19. August / 16. September 2014.                                     Margot und Klaus Hofmann,
Info:Barbara Massion, Tel. 089 / 43 93                               Mit Kindern auf dem Jakobsweg
                                                           19.10.    Tageswanderung auf dem Jako
183 oder per E-Mail: b.massion@mnet-
                                                                     busweg zw. Gelnhausen und
online.de.                                                           Frankfurt (Spessartbund)
                                                           15.11.    18 h Sankt Laurentius, Leider
Fulda-Neuenberg. Gaststätte “Dreilin-                                Siegfried Becker: Unterwegs auf
den”, Neuenberger Str. 37 An jedem                                   dem Fränkischen Jakobusweg
ersten Freitag im Quartal Pilgertreff: 4.                  20.12.    18 h Sankt Kilian, Nilkheim
Juli / 3. Oktober 2014.                                              Jahresbilanz 2014 der zurückge
                                                                     legten Wege mit Bildern
Rottweil Regionaler Pilgerstammtisch
                                                           Info:Peter Spielmann
Gasthaus Hochbrücke. Leitung und Info:
                                                           Tel.: 06028/6037
Peter Müller                           mail: peters.aschaff@gmx.de

   unterwegs                                           5                       nr. 92 juli 2014
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Pilgersegen
Würzburg. Ab Januar 2014 jeden 2. Samstag im Monat um 17:30 Uhr in der Kirche der
Erlöserschwestern in der Ebracher Gasse 6 (nur wenige Meter von Dom und Paradeplatz -
Parkmöglichkeit) entfernt. - Für Gruppen, die in Würzburg aufbrechen wollen, bietet das
Schottenkloster nach Absprache eine Feier an. >www.schottenanger.de<
Ochsenfurt. St. Andreas So. nach der Messe 18 Uhr. Anmeldung: T: 09331 8025080.
Aschaffenburg-Leider, St. Laurentius. Pilgergottesdienst jeweils am 3. Sa. im Monat
um 18:00 Uhr mit Pfarrer Karl Reichert.
Miltenberg. In der Pfarrkirche St. Jakobus wird auf Anfrage nach den Gottesdiensten in
der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung Pfarramt Tel.
09371 2330.
Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft im
Rahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa. 18.30 Uhr, So. 9.00 und 10.30 Uhr - den
Pilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Übernachtung (ohne
Dusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle, Tel. 08331 2842 Fax: 929200 oder E-Mail
>pg.benningen@bistum-augsburg.de<
Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vor-
abendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine auf Seite 5.
Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So.
9.30, Di. und Fr. 18.30 und Mi. 15 Uhr die Möglichkeit, den Pilgersegen zu empfangen. Bitte
vorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel.: 0761 270-3401(d) und 2024262 (p) oder
E-Mail >pater.norbert@uniklinik-freiburg.de<
Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessen
Seminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarckplatz 2 oder
über die Telefon-Nr. 0941 58516-0. - In der Schottenkirche St. Jakob ist am Sonntag 9 Uhr
Eucharistiefeier.
Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel.06643
234. E-Mail >pfarrbuero@st-jakobus-herbstein.net<
Marburg. Die kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12,
35043 Marburg-Schröck bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Absprache an.
Tel.: 06424 92230, E-Mail: >buero@pfarrei-schroeck.de<
Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, 48149
Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin vereinbaren: 0251 9276-122. E-Mail:
>erich.purk@kapuziner.org<
Augsburg. In der Pfarrkirche St. Max, Franziskanergasse 8, bitte telefonisch erfragen: Tel.
0821 3432230 - In St. Jakob, Jakobsplatz, Pfr. Friedrich Benning: T: 0821 551244.
Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St. Magnusstr. 2, 28217 Bremen, wird im
Gottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner.
Tel.: 0421 38 36 38 - E-Mail: >pfarramt@st-marien.de<
Rothenburg o.T. St. Jakob. Pilgerpfarrer Oliver Gußmann bietet einen Pilgersegen an.
Tel. 09861-7006-25 oder Mail: >gaestepfarrer@rothenburgtauber-evangelisch.de<
Nürnberg St. Jakob Jakobsplatz 1: Jeden 1. Mi im Monat im Frühgottesdienst 6:30 - weit-
ere Infos siehe S. 5
++ Gemeinden, die Pilgersegen anbieten, teilen ihre Zeiten der Redaktion mit. Viele Pilger freuen sich. ++

    unterwegs                                      6                          nr. 92 juli 2014
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Termine

          Pilgerwanderungen                             Le Puy-en-Velay, die 82 m hohe Felsnadel mit
        entlang der Jakobswege                          der Kapelle Saint-Michel d'Aiguilhe.
       Nürnberg - Oettingen und                         Zeichnung von Sabine Penzenstadler aus
         Nürnberg - Eichstätt                           ihrem auf Seite 50 vorgestellten Buch:
Auf einem Faltblatt der LAG Erlebenswelt                BIN auf dem Jakobsweg in Frankreich –
Roth werden zahlreiche geführte Wanderun-               Künstler-Reisetagebuch 2010 bis 2012
gen ausführlich vorgestellt. Wer diesen frän-
kischen Raum pilgernd kennen lernen will,               Aus dem Briefkasten der Redaktion:
ist hier gut beraten. Das Faltblatt ist zu erhal-       Liebe Unterwegs-Redaktion, bitte diese Mail
ten über mail                an Erich Baierl weiterleiten:
oder telefonisch 09171 81-410 (ab 23.6. neue            Vielen Dank, Herr Baierl, für die Seiten 8 und
Nummer: 81-4020).Auf dem Faltblatt sind                 9 der aktuellen Unterwegsausgabe.
bei den Terminen mit nötiger Anmeldung                  Selten war ein Text „Zum Nach-Denken“ für
auch die ausführlichen Kontaktdaten der Be-             mich so gelungen, wie der vom „Mut fassen,
gleiter angegeben.                                      den Sprung wagen!“
Siehe dazu auch auf S. 18 unten den Hinweis             Herzlichen Dank für diese guten Impulse!
auf die Broschüre “Pilgerwanderwege im                  E Ultriea!
Fränkischen Seenland”.                                                                Peter Kampfmann

   unterwegs                                        7                       nr. 92 juli 2014
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Zum Nach-Denken
Mach Dich auf den Weg!
Rothenburg ist bekannt dafür, dass es eine große Zahl von Touristen aus dem In-und
Ausland willkommen heißt. Auch liegt die Stadt an einem Knotenpunkt von Pilgerwe-
gen. Sie kommen von Nürnberg, Würzburg und Bamberg und gehen nach Ulm, Rot-
tenburg und Speyer. An die tausend Pilger jährlich besuchen die Jakobskirche. Wer
möchte, wird beim Pilgerpfarrer auch mit einem Segen auf den Weg gesandt oder
empfangen. Weil Rothenburg eine sehr kleine Stadt ist, schaffen wir es natürlich nicht,
allen Besucherinnen und Besuchern und auch nicht allen Pilgerinnen und Pilgern die
Hand zu schütteln. Diese Aufgabe hat die bronzene Jakobus-Figur von Steinacker
übernommen. Meist thronen ja Figuren und Skulpturen in und außerhalb einer Kirche
auf hohen Konsolen unerreichbar über den Köpfen der Menschen. Mit dieser Jakobus-
figur vor der Kirche verhält es sich anders: Sie „geht“ unter die Menschen. Ein Jako-
bus – nahbar und zum Anfassen! Dass man ihn anfassen darf – davon wird dann auch
reichlich Gebrauch gemacht. Die Figur ist inzwischen der Liebling der Touristen und
aus Rothenburg nicht mehr wegzudenken. Der bronzene Finger der linken Hand des
Jakobus ist schon ganz blank gerieben von den vielen Händen, die ihn ergreifen. Tou-
risten- und Pilgergruppen lassen sich zusammen mit der Figur fotografieren. Und be-
sonders Kecke nehmen ihren Rucksack ab und lassen sich von dem goldenen Finger
die verspannten Rückenmuskeln massieren.
Wenn ich Pilgerinnen und Pilgern vor der St.-Jakobs-Kirche den Wegsegen zuspre-
che, tue ich es häufig an dieser Jakobus-Figur, weil sich mit Jakobus in der Mitte der
Kreis schließt. Natürlich hat die Jakobusfigur auch eine Botschaft. Sie ist ihm gera-
dezu auf den Leib geschrieben: „Lobet Gott“ steht da unter einem Dreieckszeichen.
Das Dreieck mit Auge symbolisiert seit alters her den Dreieinigen Gott, der nicht
schläft noch schlummert, sondern wacht und behütet, wie es in dem biblischen Pil-
gerpsalm 121 heißt.
Die rechte Hand der Jakobus-Figur umschließt den Pilgerstab. Der Zeigefinger dieser
Hand weist dabei nach oben in den Himmel. Mit dem Zeigefinger der linken Hand
also zeigt Jakobus auf die Vorüberziehenden. Mit dem rechten Finger zeigt er nach
oben zu Gott. So als wolle er die Gäste, Wanderer und Touristen in der Stadt auffor-
dern, doch Pilger zu werden und auf ihrer Reise Gott die Ehre zu geben.
Noch ein paar andere Besonderheiten hat die Jakobsfigur: Die Figur ist mit leichtem
Gepäck unterwegs. Gerade mal eine kleine Wasserflasche hat Jakobus mitgenommen,
doch weder Tasche noch Rucksack. Auf dem Rücken, da wo man umgangssprachlich
das „Kreuz“ hat, trägt er ein kleines Kreuz, das wie ein Lebensbaum gestaltet ist.
Und wenn man selbst in der gleichen Körperhaltung auftritt, wie die Jakobusfigur,
bemerkt man plötzlich, dass Jakobus nicht einfach nur still dasteht, sondern selbst
ein Pilger ist: das rechte Bein holt nach vorne aus, das linke Bein streckt sich nach
hinten, so, als wolle er sagen: „Mache Dich doch auch auf den Weg!“ Ich schließe
mich ihm gerne an!

Pfarrer Oliver Gussmann, Pilgerbeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Bayern, Ro-
thenburg ob der Tauber

    unterwegs                                8                      nr. 92 juli 2014
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Zum Nach-Denken

Der Bildhauer Ernst Steinacker (1919–2008) schuf diese Jakobusfigur, die seit 31. März 2001 vor der St.-
Jakobs-Kirche in Rothenburg ob der Tauber steht. Steinacker lebte und arbeitete bis zu seinem Tod auf der
Burg Spielberg, etwa acht Kilometer südlich von Gunzenhausen. In der historischen Schlossanlage ist heute
seine Kunst zu bewundern. Weitere Jakobusfiguren von Steinacker gibt es in Oettingen und Gunzenhausen.
                                                                                       Foto: Willi Pfitzinger

    unterwegs                                        9                          nr. 92 juli 2014
Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
Aus unserer Gesellschaft

                                                                                Peter Schnell
                                                                                und Raimund
                                                                                Joos inmitten
                                                                                der Pilger in
                                                                                Binsbach.

                       Was wichtig ist: Ein Pilger erzählt
                                Pilgerseminar in Binsbach
Binsbach. Im Rahmen eines Pilgerseminars fand im Alten Pfarrhaus eine Lesung statt.“Ameisen
mögen keinen Fisch“, so nennt Dr. Peter Schnell seinen ersten Roman, indem er seine Pilgerer-
lebnisse aufarbeitet. Nur einen Tag, nachdem die Bahn den Topmanager in den Ruhestand ver-
setzt hatte, für die er zuvor zehn Jahre als Konzernbevollmächtigter für Baden – Württemberg
tätig war, hatte er sich auf den Weg von seinem Arbeitsplatz in Stuttgart nach Santiago de Com-
postela in Spanien begeben. Peter Schnell hat in 96 Tagen 2600 km zurückgelegt, um einen
Schlussstrich zur Arbeitswelt zu ziehen.
Er wurde vom Wanderer zum Pilger, vom gefragten Manager zum Einsiedler. Viele positive
Eindrücke veränderten seine Persönlichkeit, so die Aussage von Peter Schnell.“ Es begleitet
einem die Schönheit und die Stille der Natur, die Hilfsbereitschaft der Menschen, die Einfach-
heit und Zufriedenheit bei einem Stück Brot und Käse. In seinen beiden Büchern, “Ameisen
mögen keinen Fisch“ und „Gedankenstrich – zwischen Karriere und Ruhestand“ kann der Leser
die Wandlung und die individuelle Erfahrung, durch das Pilgern mitverfolgen und nachvollzie-
hen. Teilnehmer und Gäste des Pilgerseminars waren begeisterte Zuhörer und stellten nach der
Lesung noch viele Fragen an Peter Schnell.
Praktische und spirituelle Vorbereitung für den Jakobsweg wurde im „Alten Pfarrhaus“ in Bins-
bach als Wochenendseminar angeboten. Raimund Joos, der Autor zahlreicher Ratgeber und
Wanderführer verschiedener Jakobswege war der Referent für das Pilgerseminar. Sechzehn Teil-
nehmer aus ganz Süddeutschland und Thüringen waren der Einladung gefolgt. Ehrenamtliche
Mitglieder des Fördervereins führten in Kooperation mit der fränkischen Jakobusgesellschaft,
dem Referenten Raimund Joos und dem Buchautor Peter Schnell, in der Pilgerherberge in Bins-
bach, durch das Seminar. Viele Fragen und Pilgerprobleme konnten im Seminar angesprochen
und praktisch und spirituell angegangen werden. Die Seminarteilnehmer waren begeistert von
diesem Angebot und werden sich demnächst, gerüstet und pilgerinfiziert auf den Weg machen.
                                                                               Angelika Issing

   unterwegs                                 10                        nr. 92 juli 2014
Aus unserer Gesellschaft

                                                      Unser Präsident Joachim Rühl war
                                                      hin und weg als er am 9. April in
                                                      Eschlkam vor dem “Gasthof zur
                                                      Post”, einem pilgerfreundlichen
                                                      Betrieb, diese Begrüßungstafel er-
                                                      blickte. Schon daran läßt sich er-
                                                      kennen, daß unsere Gesellschaft
                                                      am 26. Juli zur Feier des 10-jähri-
                                                      gen Ostbayerischen Jakobsweges
                                                      in Eschlkam willkommen ist.
           10 Jahre Ostbayerischer Jakobsweges in Eschlkam
mit Einweihung des Kötztinger Weges vom Grenzubergang Eschlkam / Vseruby
                         bis nach Wörth a.d. Donau
                                        Programm
10.00 Uhr beim Gasthof zur Post, Eschlkam Abfahrt der Pilgerbusse in die tschechische Part-
nergemeinde Kdyne/Neugedein
Gultige Ausweispapiere mussen mitgefuhrt werden.
11.00 Uhr Pilgersegen in der St. Nikolauskirche von Kdyne/Neugedein, anschließend Pilger-
wanderung auf dem böhmischen Jakobsweg von Kdyne uber den Cepice/Raj zur Wallfahrtskir-
che St. Anna auf dem Tannaberg, dort Rast und Pause und Besichtigung der Wallfahrtskirche.
14.00 Uhr Fortsetzung der Jakobswanderung in die Partnergemeinde Vseruby/Neumark, dort
Empfang und Zusammentreffen bei der St. Michaeliskirche mit Bischof František Radkovský
aus Pilsen.
15.00 Uhr Zusammen mit Burgermeisterin Ludmilla Rousova aus Vseruby und Burgermeister
Jan Löffelmann aus Kdyne begleiten die Jakobspilger Bischof Radkovsky zum Grenzubergang
Eschlkam/Vseruby.
Am Grenzubergang Eschlkam/Vseruby kommt es dann zum Zusammentreffen mit dem Gene-
ralvikar der Diözese Regensburg Michael Fuchs und Staatsminister Helmut Brunner, dem Präsi-
denten des Bayerischen Waldvereins.
Begrußung der Ehrengäste durch 1. Burgermeister der Marktgemeinde Eschlkam, Josef Kam-
mermeier. Grußworte des Präsidenten des Bayerischen Waldvereins Staatsminister Helmut
Brunner und des Präsidenten der Fränkischen St- Jakobus-Gesellschaft Wurzburg, Joachim

   unterwegs                               11                       nr. 92 juli 2014
Aus unserer Gesellschaft
Ruhl, anschließend Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen den beiden Vereinen.
15.30 Uhr Auf dem Ostbayerischen Jakobsweg wird zur Besinnungs-und Begegnungsstätte in
Seugenhof weitergepilgert, dort kurze Andacht mit Bischof František Radkovsky, Generalvikar
Michael Fuchs und Pfarrer Engelbert Ries.
16.15 Uhr Die Jakobspilger pilgern auf dem Ostbayerischen Jakobsweg nach Eschlkam.
18.00 Uhr Feierliche Pilgermesse in der St. Jakobuskirche in Eschlkam mit Bischof František
Radkovsky,Generalvikar Michael Fuchs, Dekan Georg Englmeier, Pfarrer Engelbert Ries.
19.30 Uhr Empfang aller Ehrengäste in der Waldschmidtschule in Eschlkam mit Besichtigung
der Fot-Ausstellung vom Tschechisch-Ostbayerischen Jakobsweg der Kath. Erwachsenenbil-
dung im Bistum Regensburg.

                      Jakobsweg-Arbeitstagung in Rothenburg
                                                                 Pfarrer Oliver Gußmann
                                                                 konnte zur Tagung im März
                                                                 gut drei Dutzend Teilnehmer
                                                                 aus Franken und darüber hi-
                                                                 naus begrüßen, darunter
                                                                 viele Mitglieder unserer Ge-
                                                                 sellschaft; Bürgermeister
                                                                 Kurt Förster begrüßte im
                                                                 Namen der Stadt. Michael
                                                                 Kaminski ließ die Teilneh-
                                                                 mer in Arbeitsgruppen das
                                                                 Besondere beim Pilgern in
                                                                 Lebensübergängen erkun-
                                                                 den. In der Lebensmitte, vor
                                                                 oder nach dem Ruhestand, in
                                                                 Trauer waren einige Anstöße
                                                                 zum Nachdenken. Am Nach-
                                                                 mittag Austausch über Pil-
                                                                 ger-Aktivitäten in Franken:
                                                                 Pilgerführer Erfurt-Rothenburg,
                                                                 Pilgerbüro Nürnberg, Sonntags-
                                                                 pilgern auf dem Fränkischen
                                                                 Camino, Pilgern in der Bayeri-
                                                                 schen Landeskirche, Jakobs-
                                                                 wege im Landkreis Roth und
                                                                 Sachsen - Bayern, Berichte von
                                                                 der Fränkischen St. Jakobus-Ge-
                                                                 sellschaft und vom Verein Jako-
                                                                 buswege, eine Smartphone-App
                                                                 “Pilgerwege”, Neue Pilgerlitera-
                                                                 tur, Unerfreuliches vom Karr-
                                                                 achsee - ein weiter Bogen.
                                                                 Fotos oben Michael Kaminski
                                                                 sitzend im Kreis der Teilnehmer,
                                                                 unten eine Arbeitsgruppe zu
                                                                 einem Thema.
                                                                          Fotos: Manfred Zentgraf

  unterwegs                                 12                        nr. 92 juli 2014
Aus unserer Gesellschaft
                                       Pilgerberater
Wenn denn dann mein irdischer Weg zu
Ende geht...
Für unser Mitglied und engagierten Pilgerbe-
rater Karl-Heinz Lehmann, Berlin, ist er am
6. April 2014 unerwartet zu Ende gegangen,
nur wenige Tage vor seinem 66. Geburtstag.
Wie seine Familie mitteilte, war es sein letzter
Wunsch in der Natur beigesetzt zu werden.
Am 2. Mai wurde er im FriedWald-Nuthetal-
Parforceheide bestattet.
Karl-Heinz Lehmann war seit 20. April 2002
Mitglied unserer Gesellschaft und eine Art
Anlaufstation für Pilger in Berlin.
Ottmar und Barbara Steep aus Berlin schick-
ten per Mail die Nachricht von seinem Tod:
Am vergangenen Freitag hatten wir, wie
immer halbjährlich, ein Pilgertreffen in seiner
Wohnung. Ein Abend voller Freude, obwohl es         Neu als Pilgerberater:
ihm gesundheitlich nicht sonderlich gut ging.
Am gestrigen Tag erreichte uns die Nachricht,       Michael Weilnhammer
dass am letzten Sonntag unser Pilger-Kalle
                                                    Schlüsselfelder Str. 30
sich auf seinen letzten Pilgerweg begeben hat.
Möge er in Frieden gehen und das ewige
                                                    96160 Geiselwind
Licht ihm immer einen breiten Weg mit weni-         Tel.:   09556/1063
gen Steinen zeigen. Wir sind sehr traurig und       Mobil: 0173/3230928
beten für ihn.                                      E-Mail: 
Er hat sein Ziel erreicht. Wir gedenken seiner
in Dankbarkeit für seine Arbeit.                    Ihr Berater für die Themen:
                                                    Radwallfahrt mit An- u. Rückreise nach
                                                    den jeweiligen Etappen auf dem Jakobus-
                                                    weg von Würzburg nach Santiago de Com-
                                                    postela 2009 - 2013

                                                    Deutschland:
                                                    Fränkisch-schwäbischer Weg von Würzburg
                                                    über Ulm nach Konstanz
                                                    Schweiz:
                                                    Konstanz über Märstetten, Fischingen, Rap-
                                                    pertswil, Einsiedeln, Interlaken, Fribourg,
                                                    Lausanne nach Genf/franz. Grenze
                                                    Frankreich:
                                                    Franz. Grenze Le Puy nach Saint Jean Pied
                                                    de Port/Pyrenäenübergang
                                                    Spanien:
                                                    Pyrenäenübergang nach Santiago de Com-
                                                    postela

  unterwegs                                        13                   nr. 92 juli 2014
Aus unserer Gesellschaft
Bad Kissingen.                                 Nürnberg.
In der zweiten Julihälfte wird voraus-         Im Pilgerbüro St. Jakob wurden von Ja-
sichtlich die neue Pilgerherberge im kath.     nuar 2013 bis März 2014 für unsere Ge-
Gemeindezentrum, Hartmannstr. 2, eröff-        sellschaft 117 Pilgerpässe ausgestellt.
net. Die Herberge bietet vier Schlafplätze     Eine kleine Auswertung läßt auch Einzel-
mit Bettwäsche, eine Selbstversorgerkü-        heiten erkennen. 55 % wurden an Frauen
che, WC und Dusche. Die Übernachtung           ausgegeben; bei den Altersgruppen lagen
pro Person beträgt 10 €, darin enthalten       die 50 - 60-jährigen mit 36 % an der
sind allein 3,80 € für die Kurtaxe der         Spitze, gefolgt von den 40 - 50-jährigen
Stadt. Anmeldung beim kath. Pfarramt           mit 26 %, den 60 - 75-jährigen mit 25 %
unter T: 0971 6998280                          und den unter 40 Jahre alten mit 13 %.
                                               Startorte waren Nürnberg (48), Forch-
Münsterschwarzach.
                                               heim (15), Heilsbronn und Porto (je 7),
“Ruf in die Zeit”, das Magazin für
                                               Bamberg und St.-Jean-Pied-de-Port (je 4)
Freunde der Missionsarbeit der Benedik-
                                               und weitere 19 Orte von Franken bis Spa-
tiner-Abtei hat die Ausgabe vom Mai
                                               nien mit 2 oder 1 Person.
2014 unter das Thema “Pilgern” gestellt.
                                               Solche Übersichten sind sehr hilfreich für
Unterschiedlichste Pilgererfahrungen von
                                               die Arbeit unserer Gesellschaft.
von Mönchen der Abtei sind zu lesen.
Auch neue Formen von Pilgern rund um           Rothenburg o. T.
die Abtei sind zu erfahren, darunter auch      Wildbad Rothenburg, ein Haus der Evan-
der Aufbruch des Egbert-Gymnasiums in          gelisch Lutherischen Kirche in Bayern
Richtung Santiago. Im Mai 2014 sind            (2003 hatten wir dort unsere Jahresta-
diese Pilger - Schüler, Lehrer, Eltern,        gung), hat 1984 die historische Gips-
Freunde - bereits zum siebten Mal unter-       mühle erworben und zu einem Gästehaus
wegs, dieses Mal von der Rhône über Le         umgebaut. Dieses Haus steht nun auch
Puy-en-Velay nach Saugues.                     als Pilgerherberge zur Verfügung zum
Der Vier-Türme-Verlag der Abtei, der           günstigen kirchlischen Preis von 17 für
seit dem 1. Januar 2014, Verlag und Ver-       Übernachtung und 7 Euro für das Früh-
sandbuchhandlung für Jakobspilger von          stück. Anmeldung T: 09861 9770 - mail:
                         Manfred Zentgraf      
                         übernommen hat,
                                               Großhaslach.
                         hat vor kurzem
                                               Die Kirchengemeinde und Pfarrerin Karin
                         eine 24-seitige
                                               Hüttel (T: 09872 7600) laden in einem
                         farbige Literatur-
                                               Faltblatt Spaziergänger und Jakobspilger
                         liste zum “Pil-
                                               zur Entdeckung der “Vier Perlen am Ja-
                         gern” an alle
                                               kobsweg” ein. Von der Kirche St. Marien
                         Kunden ver-
                                               und der Taufkapelle stößt man auf dem Ja-
                         schickt. Diese Li-
                                               kobsweg Richtung Weihenzell auf die vier
                         teraturliste kann
                                               Stationen Wasser, Feuer, Luft und Erde.
                         beim Verlag ange-
                                               Worte der Bibel laden zur Besinnung ein.
fordert werden: T: 09324 20 292 oder
                                               Der Spaziergänger kann an der 4. Station
mail: 

  unterwegs                                   14                   nr. 92 juli 2014
Pilgerstimmen

     Martyr, Bischof in Armenien, auf dem Weg nach Santiago de Compostela
Martyr, armenischer Bischof im 15. Jh. in Arzendjan, am rechten Ufer des Euphrat, auf einer Reise durch
Europa nach Santiago de Compostela. Der Bericht ist der einzige Text, der von ihm überliefert ist. Der
Autor reiste von Armenien über Konstantinopel und Venedig nach Rom; von dort über Köln, Besançon,
Flandern, England, Frankreich und über den Küstenweg, wie man heute sagen würde, nach Santiago und Fi-
nisterre. Sieben Jahre dauerte seine Reise. Wie konnte ein Bischof so lange weg sein? Dieses Dokument ist
von großem Interesse für alle Zeitgenossen, die wie Martyr, zu Fuß nach Santiago unterwegs sind.
Der Text wurde aus dem armenischen übersetzt von M.J.Saint-Martin, Paris, 1827.

Hier ein Auszug aus dem Reisebericht des Bischofs Martyr:
Von Paris aus, mit einem anderen Reisebegleiter, ging ich bis zur Stadt Étampes. Danach
blieb ich 16 Tage lang allein und mit viel Mühe kam ich bis nach Tours; hier fand ich
einen fränkischen Diakon, der mein Begleiter war bis Châtellerault, und von da bis zur
großen Stadt Poitiers, wo die Leichentücher Christi sind. Wir hatten die Ehre diese zu
sehen. Ich fand keinen Begleiter und blieb allein. Im Gebet vertraute ich mich dem heili-
gen Jakobus und Gott dem Allmächtigen an; ich setzte meine Reise mit viel Mühe fort, zu
Fuß; ich kam durch eine große Zahl von Städten in die Gascogne. Schließlich, sehr er-
schöpft und nur mit Gottes Hilfe, kam ich nach Bayonne. Die Christen dort empfingen
mich mit großer Liebe und erwiesen mir mehr Ehre als ich verdiente. Ich blieb dort sechs
Tage.
Ich fand keinen Gefährten, übergab mich Gott und dem heiligen Jakobus, und marschierte
während vieler Tage, und ich kam unter großen Mühen in die Gegend von Biscaya, wo
man Fisch isst. Die Stadt Fontarabie liegt am Meer. Von da ging ich nach San Sebastian,
wo mich der Wirt der Herberge und seine Frau mit grenzenloser Liebe behandelten. Sie
behielten mich fünf Tage in dieser Stadt. Zwei- oder dreimal machte man eine Samm-
lung für mich. Ich habe keine schöne Gestalt in dieser Stadt gesehen.
Ich verließ dann die Küste und kam während langer Zeit in das Innere des Landes; ich
marschierte, und ich passierte fünf oder sechs Städte in denen ich mit viel Ehre behandelt
wurde; endlich nachdem ich weitere viele Tage lang geangen war, kam ich in die große
Stadt Portugalete, wo ich vier Tage blieb. Ich verließ sie allein, ich ging nach Santander,
dann nach Santillana und schließlich nach San Vicente de Barquera an der Küste, wo ich
mit sehr viel Wohlwollen behandelt wurde. Von da ging ich weg um nach San Salvador
(gemeint ist Oviedo, die Hauptstadt Asturiens) zu kommen, dann in die Stadt Betanzos. Von
da mit viel Mühen, aber unterstützt von Gottes Hilfe, sehr ermattet und geschwächt, kam
ich endlich zum Tempel und zum Grab des heiligen Jakobus, dem ganz Heiligen, Glorrei-
chen, und dem Licht der Welt. Der Leichnam dieses Heilige ist in der Stadt Santiago in

  unterwegs                                       15                          nr. 92 juli 2014
Pilgerstimmen
Galicien. Ich näherte mich diesem Grab: ich verehrte es mit dem Angesicht auf dem
Boden, ich bat um die Vergebung meiner Sünden, die meines Vaters und meiner Mutter,
und die meiner Wohltäter; dann erfüllte ich, unter Tränen, meinen Herzenswunsch.
Der Leib des Heiligen befindet sich in der Mitte des heiligen Altars in einem Schrein aus
gelbem Kupfer mit drei Schlössern. Seine Statue steht auf dem heiligen Altar: er sitzt auf
einem Thron mit einer Krone auf dem Haupt; er ist mit einem hölzernen Kuppeldach be-
deckt. Die Kirche ist in Kreuzesform, sie hat eine große herrliche Kuppel, flankiert von
zwei Türmen. Sie ist in drei Teile geteilt, unter einem einzigen Gewölbe. Sie hat vier Por-
tale. Beim Verlassen des Südportals findet man einen großen Brunnen bei dem weiße
Zelte stehen wo man alles verkauft, was man sich nur wünschen kann, Medaillen, Rosen-
kränze. Vor dem Westportal findet man einen Springbrunnen; über dem Ostportal sieht
man einen thronenden Christus mit der Darstellung all dessen, was seit Adam geschehen
ist, und all dem, was bis zum Ende der Welt noch kommen wird, das alles von einer solch
feinen Schönheit, die unmöglich zu beschreiben ist.. Ich hielt mich an diesem Ort 84 Tage
auf, aber ich konnte nicht länger bleiben wegen der teuren Preise für die Lebensmittel. Ich
bat um die Vergebung meiner Sünden, ebenso die meiner Eltern und Wohltäter. Der Platz,
wo der heilige Leichnam ruht, ist umgeben von einem eisernen Gitter. In Santiago gibt
es noch andere Sehenswürdigkeiten, die ich in diesem Bericht nicht aufzählen kann.

Karl-Heinz Grube, Mainz
                                        E   U N AT E
Bist zeitlos schön – friedlich, still          Ich tauche ein in die Sphäre
Ein Ort zum rasten, zum verweilen              Von Dir, Du weihevoller Ort
Ich habe Dich gesucht und will                 Alle Lasten, jede Schwere
Nicht an Dir vorübereilen                      Nimmst Du scheinbar von mir fort

Fühl’ mich wohl in Deinen Mauern               Will mich verlieren, innehalten
Spür’ den Hauch der Vergangenheit              Tagträumen – fernab jeder Pflicht
Auch meine Zeit wirst Du überdauern            Mich der Gegenwart enthalten
Heut’ schenkst Du mir Geborgenheit             Suchen nach dem Gleichgewicht

Bist von kraftvoller Eleganz                   Treiben lassen, nach innen schau’n
Heiter, anmutig Deine Gestalt                  Tasten nach dem Lebenssinn
Spielerisch Dein Säulenkranz                   Fragen, suchen, mich was trau’n
Bist erhaben, beständig, alt                   Wo steh’ ich – und wo will ich hin?

Trutzig wehrst Du den Gezeiten                 Bin Suchender, auf Pilgerfahrt
Bist standhaft schon von Anfang an             Nur für kurze Zeit Dein Gast
Gibst Dich rätselhaft zuzeiten                 Du hast Dich mir nicht offenbart
Weil man Dich nicht benennen kann              Viel zu kurz war meine Rast

Was war Anlass, was Verlangen?                 Du bleibst ein Rätsel, ungeklärt
Deiner Bauherr’n – unbekannt                   Doch bist Du nah dem Pilgersmann
Unerkannt sind sie gegangen                    Der gerne bei Dir eingekehrt
Keiner hat sie je benannt                      Dich wiederseh’n will – irgendwann!

   unterwegs                                 16                      nr. 92 juli 2014
Pilgerstimmen

Albergueria, ein kleiner Ort in 900 m Höhe zwischen Laza
und Xunqueira de Ambia am Camino Sanabrés. Dieser ver-
läßt in Granja de Moreruela die Via de la Plata und führt nach
Santiago. Dort ist unsere Vizepräsidentin Valentine Lehrmann
(im Foto oben links) Luis begegnet. Luis führt dort die Bar
“El Rincon del Peregrino”. Jeder Pilger erhält dort eine Mu-
schel, in die er seinen Namen und das Datum schreibt. Tau-
sende Muscheln hängen in seiner bei Pilgern gerühmten Bar
(Foto rechts). Seit 2011 hat er gegenüber der Bar eine Pilger-
unterkunft - gegen Donativo - mit 24 Plätzen, die vom 15. Ja-
nuar bis 15. Dezember geöffnet ist (Foto unten). Luis ist auf
der Suche nach einer Jakobusgesellschaft als Träger der Ein-
richtung.T. 988 984 904 mail: 

 unterwegs                                    17                 nr. 92 juli 2014
Aus der Pilgerwelt

Eschlkam. Sichtlich überrascht und erfreut waren Bürgermeister Sepp Kammermeier
(links) und Tourismusbeauftragter Josef Altmann (rechts) als ein polnischer Jakobs-
weg-Radpilger in der Marktgemeinde auftauchte, um sich über den weiteren Strecken-
verlauf des Ostbayerischen Jakobsweges mit dem Ziel Santiago de Compostela in
Spanien zu erkundigen. Marek Fraczak, aus der Nähe von Warschau, hatte von seiner
Heimat aus in 16 Tagen mit dem Fahrrad bereits 1300 Kilometer zurückgelegt. Vor
ihm liegen noch etwa 2800 Kilometer bis zum Grab des Hl. Jakobus. Nach Überrei-
chung des obligatorischen Eschlkamer "Jakobspilgertropfens" nahm er seine Fahrt
Richtung Santiago wieder auf.
Bürgermeister Sepp Kammermeier, der dieselbe Strecke mit einer Reisegruppe bereits
per Fahrrad bewältigt hat, war von Vorhaben des Gastes beeindruckt, zumal dieser auf
sich allein gestellt ist und sich der täglichen Herausforderung der Quartiersuche zu
stellen hat.Tourismusbeauftragter Josef Altmann wertete das Erscheinen des polni-
sches Pilgers als Zeichen der Bekanntheit und Beliebtheit des Ostbayerischen Jakobs-
weges, dessen ständige Bewerbung durch die Gemeinde und Gemeindebürger schon
lange sichtbare Früchte trägt.
                        Franken Wanderparadies - Ausgabe 2014
Eine 24 Seiten starke Zeitung des Tourismusverband Franken e.V. bietet einen Überblick über
16 zertifizierte Wanderwege in Franken. Die fränkischen Regionen laden zu ihren besonderen
Wanderwegen ein und stellen eigene Angebote vor. Darunter finden Pilgerfreunde auch die Ja-
kobswege um Heilsbronn und Rothenburg (S. 15) sowie verschiedene Pilgerwege im Naturpark
Altmühltal (S. 19). Zu allen Regionen sind die Internet-Adressen und Telefon-Nummern ange-
geben. Die Zeitung ist zu erhalten bei  oder über Tel. 0911 941510.
Pilgerwanderwege im Fränkischen Seenland heißt eine kleine Broschüre mit Karten und Be-
schreibung zu den Wegen Nürnberg - Oettingen, Nürnberg - Eichstätt und Eichstätt - Heiden-
heim. 

  unterwegs                                 18                       nr. 92 juli 2014
Aus der Pilgerwelt

  1                                                                                      2
                   Hohenberger Pilgerherberge bekommt Vordach
Seit 1999 gibt es den Fränkisch-Schwäbischen Jakobsweg, der von Rothenburg ob der Tauber
durch den westlichen Virngrund und über die Schwäbische Alb nach Ulm führt. Er war nach
einer Anregung von Malerpfarrer Sieger Köder entstanden. Dieser hatte Ende der 1970er Jahre
durch seinen Freund Bruno Heck, einen geborener Aalener, den spanischen „Camino“ für sich
entdeckt, nachdem er 1975 Pfarrer der Jakobuskirche von Hohenberg geworden war. Lange
bevor ein bekannter deutscher Entertainer „mal weg“ war, ist Sieger Köder damit einer der Ent-
decker und Förderer der deutschen Jakobuswege geworden.
In dieser Zeit begann auch das „Gaststättensterben“ im ländlichen Raum. Und damit fehlte
etwas elementar Notwendiges für den Pilger, eine Übernachtungsmöglichkeit! Den damaligen
Hohenberger Kirchengemeinderäten Wolfgang Sorg und Jürgen Karasch fielen dabei zwei unge-
nützte Kellerräume im Jakobushaus ein, die einen eigenen Ausgang nach Süden hatten.
Hinzu kam 2004 die erste „72-Stunden-Aktion“ des BDKJ in verschiedenen deutschen Diöze-
sen. Die Hohenberger Mitglieder der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) machten sich be-
geistert ans Werk und bauten unter der Anleitung tüchtiger „Handwerker-Väter“ die beiden
Kellerräume innerhalb von drei Tagen zu einer einfachen Übernachtungsmöglichkeit mit vier
Betten um. Sie installierten ein Waschbecken und eine Dusche; ein WC befindet sich bereits in
einem anderen Teil des Jakobushauses. Mittlerweile wurden die beiden Kellerräume renoviert
und zwei weitere Bettstellen eingebaut. Sieger Köder schlug den Namen „Pilgerhospiz“ vor; das
lateinische Wort „Hospitium“ bedeutet Gastfreundschaft und auch (kostenlose) Herberge für
wandernde Pilger. 2003 bezog Sr. Friedlinde Hoffmann die Wohnung im Hohenberger Jakobus-
haus. Die frühere Kunstlehrerin im Kinderdorf Ellwangen kümmert sich begeistert und in rüh-
render Weise um die oft allein oder in kleinen Gruppen durchziehenden Jakobuspilger.
Ein Pilgerbuch, in das sich die Pilger eintragen können, gibt beredte Auskunft über das Hohen-
berger Pilgerhospiz.
So liest man am 10. August 2005: „Von Erfurt beziehungsweise Fulda kamen wir, immer der

   unterwegs                                19                        nr. 92 juli 2014
Aus der Pilgerwelt
Muschel nach, bis an diesen herrlichen Platz. Sehr dankbar sind wir für diese schöne Herberge
– DANKE!“.
Am 28. Juni 2006 notiert Beate M. aus Bünde (Nordrhein-Westfalen): „Ich habe mich auf den
Jakobsweg Würzburg – Ulm eingelassen. Seit Würzburg bin ich ruhiger geworden und genieße
jetzt die Stille hier im Hospiz“.
Beim 10. August 2006 ist zu lesen: „Seit dem 18. Juli bin ich von Torgau an der Elbe unter-
wegs. (...) Danke und Gottes Segen an alle, die diese Herberge möglich gemacht haben.“
Ein Pilger aus Giebelstadt bei Würzburg schreibt am 14. Juni 2007: „Übertroffen wurde alles
hier im Pilgerhospiz, die Freundlichkeit von Schwester Friedlinde und der sagenhafte Ausblick
lassen das Pilgerherz höher schlagen. Vielen Dank an alle, die an der Planung, Gestaltung und
Umsetzung beteiligt waren.“
Einträge finden sich auch in englischer, französischer und spanischer Sprache. Aus dem sorbi-
schen Bautzen kam am 16. September 2009 Elke K. auf den Hohenberg und schreibt ins Pilger-
buch „Gott segne diese Herberge und alle, die dafür mitverantwortlich sind“.
Ulrike und Frank aus Jena bedanken sich am 27. Mai 2012: „Eine Pilgerherberge auf einem
weihevollen geschichtsträchtigen Berge, direkt neben einer Kirche, geschmückt mit Bildern von
Sieger Köder. Aber das Beste an allem ist doch der liebenswürdige und freundliche Empfang
und die Begleitung durch die ,Herbergsmutter im Hintergrund‘, Elisabeth Hoffmann.“ (Anmer-
kung: Das ist der bürgerliche Name von Schwester Friedlinde).

Bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ im vergangenen Jahr 2013 bauten die Hohenberger KJG-
ler ein Vordach vor die Pilgerherberge. Derzeit können bis zu sechs Pilger auf dem Hohenberg
übernachten und am Abend oder am Morgen danach den sagenhaften Ausblick genießen.
                                                               Hermann Sorg, Rosenberg 
Fotos: (1) Sr. Friedlinde Hoffmann, die gütige und hilfsbereite Herbergsmutter im Pilgerhospiz Hohenberg.
(2) Das von der KJG Hohenberg neu errichtete Vordach vor der Pilgerherberge ist zum Lüften der Bettwäsche
bestens geeignet. Im Hintergrund der Turm der St.-Jakobuskirche.
(3) Manchmal hat man am Morgen fantastische Ausblicke vom Hohenberg. Hier der Blick nach Osten mit dem
mittelfränkischen Hesselberg im Hintergrund. - Alle Fotos: Hermann Sorg

                                                                                                 3

   unterwegs                                       20                          nr. 92 juli 2014
Aus der Pilgerwelt
Jakobsweg Vogtland.
Ein Faltblatt stellt unter dem Motto “... pilgern und wandern auf der Alten Straße” den
Weg von Zwickau bis Hof vor, mit vielen Informationen rund um das Pilgern. Auch
der “Jakobsweg Silberberg”, eine Querverbindung vom Sächsischen Jakobsweg zum
Jakobsweg Vogtland (Annaberg Buchholz - Hirschfeld) wird präsentiert.
Kontakte: mail  und 
Der Eifel-Camino
im Landkreis Mayen-Koblenz.
Die Strecke Andernach - Mayen - Heunenhof,
sowie einige Varianten bzw. Zuwege werden in
einem Faltblatt der Sankt-Matthias-Bruderschaft
Mayen, gefördert von der Kreissparkasse Mayen,
erschlossen. Die einzelnen Orte am Weg werden
in Wort und Bild vorgestellt. Die Bruderschaft
hat in den letzten Jahren die Jakobustradition
wieder aufleben lassen. Mit einem Relief an der
St. Clemenskirche (Foto rechts) und kunstvollen
Kanaldeckeln (S. 47) wird dieses Engagement
öffentlich sichtbar. Kontakt: Brudermeister
Heinz Schäfer, Einsteinstr. 7, 56727 Mayen - T:
02651 1671 - mail: 
                      Foto: Marianne Rompel, Limburg

Linksrheinischer Jakobsweg von Köln nach Bingen
Ein etwas mageres Faltblatt der Reginoalgruppe Mittelrhein der St. Jakobus-Gesell-
schaft Rheinland-Pfalz-Saarland e.V. stellt den Weg am Rhein und im Umfeld anderer
Jakobswege in der Region vor. Kontakt: 

Pilgerwege in Österreich
Mehrere Informationstitel sind erschienen:
“Pilgern in Österreich”, herausgegeben von der Kath. Kirche Österreichs und dem
Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, ist eine Übersichtskarte, die
alle Pilgerwege des Landes zeigt. Die rückseitigen Erläuterungen stellen die Bundes-
länder mit den dort vorhandenen Wegen und den entsprechenden Kontaktadressen
vor.
“Die Furche - Spezial” bietet ein Heft ”Pilgern in Österreich”, das in Zusammenhang
mit der Karte entstanden ist und ebenfalls Einblicke in die Pilgerlandschaft bietet.
Speziell für das Salzburger Land sind erschienen ein Heft “Pilgerwege im Salzbur-
ger Land” und eine handliche Broschüre “Auf dem Jakobsweg durch das Salzbur-
ger Land”. Das Heft bietet mit Karte einen Übeblick über alle Pilgerwege im
Salzburger Land, die Broschüre ist dank der Karten und der Angabe zu Unterkünften
ein kleiner Wegführer über vier Etappen (und einer Variante) auf dem Jakobsweg von
Frankenmarkt bzw. Lengau über Salzburg nach Waidring. 

   unterwegs                               21                    nr. 92 juli 2014
Mitpilger gesucht / Aus der Pilgerwelt
 Silke Fischer (35 J.), Würzburg, sucht
 Mitpilgerin für 5 Wochen im August/Sep-
 tember 2014 für den Weg von Roncesvalles
 nach Santiago de Compostela.
 T: 0931 35930941 od. 0160 97319831

 Mija (w., Anfang 50), Umkreis Kaiserslau-
 tern, sucht Pilgerfreund/innen für Pilger-
 stammtisch und Austausch, evtl. auch
 gemeinsame Tageswanderungen auf Ja-
 kobswegen vor Ort. (2x Camino Francés,
 1x Camino del Norte,1x Camino Portu-
 gués, 1x Camino Finisterra)
 Tel.: 06304 / 5470 (AB)
 Email: 

           Mitpilger/in gesucht!
 Walter Titze, Coburg, will nach Camino
 Francés 2003 und Via de la Plata 2004
 einen neuen Weg gehen und mit kurzen
 Touren in Franken bald beginnen.
 Wer geht mit?                                    Aachen. 2014 ist für das Bistum ein außerge-
 Tel. 09561 26630 od 09561 8739 36.               wöhnliches Jahr unter dem Motto “Glaube in
                                                  Bewegung”. Im Mittelpunkt steht die im sie-
Die Suchanfragen bleiben über mehrere Ausga-
ben von “unterwegs”. Bitte mitteilen, wenn die
                                                  benjährigen Turnus stattfindende Heiligtums-
Anfrage nicht mehr veröffentlicht werden soll.    fahrt, die seit 1349 Tausende von Pilgern und
                                                  Schaulustigen im Juni anzieht. In diesem Jahr
                                                  kommt dazu die Einweihung der Chorhalle
                                                  des Aachener Doms vor 6oo Jahren. Ebenfalls
                                                  jährt sich der 1200. Todestag Karls des Gro-
                                                  ßen, der die vier Tuchreliquien entgegenge-
                                                  nommen hat und so als Begründer der
                                                  Heiligtumsfahrt gilt.
                                                  Das Bistum hat dazu ein umfangreiches Heft
                                                  zum Rhema “Pilgern” herausgegeben. Eine
                                                  Übersicht über die Pilgerstätten der Weltreli-
                                                  gionen und die Pilgerorte im Bistum sind zu
                                                  finden. Stimmen von Pilgern entdeckt der
                                                  Leser. Für die Heiligtumsfahrt im Juni und die
                                                  Festwoche vom 7. - 14. September “600 Jahre
                                                  Gotische Chorhalle des Aachener Domes”
                                                  gibt es eigene Programmhefte. In der Festwo-
                                                  che findet auch das “Europäische Festival
                                                  Geistlicher Musik” statt. Dazu gibt es ein ei-
                                                  genes Programm in der Dominformation.
                                                   und mail:
                                                  
  unterwegs                                      22                     nr. 92 juli 2014
Aus der Pilgerwelt - Santiago de Compostela
 In der Nummer 89 von “unterwegs”zum 25-jährigen Jubiläum unserer Gesellschaft
 haben wir alle Mitglieder aufgelistet, die von 1987 bis 2013 in Santiago ihre “Compostela”
 erhalten (aber auch in Rom oder Jerusalem) und eine Kopie ihrer Urkunde mit Wegedaten
 eingeschickt haben. Wir möchten wenigstens einmal jährlich diese Liste weiterführen. Schi-
 cken Sie also auch künftig ihre Kopie mit den Daten (Wohnort, Wegstrecke usw.) ein. Auch
 die Pilger, die nicht im Jubiläumsheft aufgeführt sind, weil sie die Einsendung vergessen
 haben, können ihre Urkunde mit ihren Daten nachreichen.

Santiago de Compostela.
Am Fuß der Pilgerurkunde “Compostela” ist ein Siegel zu sehen. 1994 ist ein
Wechsel dieses Siegels festzustellen. Aber niemand weiß, wann genau dieser
Wechsel stattfand. Ein Pilgerin hat am 2. September 1994 das Siegel mit der
“Tumba” bekommen; am 13. August 1994 war es noch “Jakobus Matamo-
ros”. Der Zeitraum für den Wechsel ist nun noch enger geworden.
Pilger, die zwischen 13. 8. 1994 und 2. 9. 1994 in Santiago angekommen
sind, werden gebeten nachzusehen, welches Siegel sie haben. Melden Sie
dies der Redaktion mit Namen, Datum der Ausstellung und Art des Siegels
“Matamoros” oder “Tumba”.
Die beiden Siegel sind hier abgebildet:
Oben: Jakobus Matamoros, verwendet bis etwa August 1994.
Unten: Tumba mit Muschel und Stern, ab etwa September 1994.

          Man hat zwei Leben. Das zweite beginnt an dem Tag,
             an dem man begreift, daß man nur eines hat.
                                                                                          Konfuzius

 Santiago de Compostela Pilgerzahlen 2013
 Monat      Gesamt männl.        zu Fuß Nichtspanier          Deutsche        Pos. unter Ausl.
            215.802 57,78% 188.184 109.992                    16.198
 siehe dazu auch S. 25

 Santiago de Compostela Pilgerzahlen 2014
 Jan.       906 65,78%     862      490                             22   5./ ROK/I/P/USA
 Feb.    ...970 64,23% ....945      475                       ......42   3./ROK/IRL
 Mrz.    3.150 62,19% 2.877       1.621                           402    1. vor P/USA/I/ROK
 Apr. 17.328 53,73% 15.426         9.083                        1.253    2./P
 Mai    27.354 44,70% 24.075 18.623                             2.947    1. vor I/F/USA/P
 Juni
 Juli
 Aug.
 Sept.
 Okt.                                                                    ROK          = Südkorea
                                                                         P            = Portugal
 Nov.                                                                    IRL          = Irland
 Dez.                                                                    F            = Frankreich
 Sa.     49.708 58,13% 44.185 30.292                            4.669
                                                                         I            = Italien

  unterwegs                                     23                       nr. 92 juli 2014
Aus der Pilgerwelt
                   Ausstellung über Jakobswege und Via Francigena
Oberammergau. Im April 2014 war das Passionsdorf Schauplatz einer liebevoll gestalteten
Ausstellung über Jakobswege und den Romweg. Vitus Zwink präsentierte seine umfangreiche
Sammlung von Pilger- Exponaten, Kartenmaterial und Büchern in eigenen Ausstellungsräumen
in seinem Wohnhaus für alle Interessierten. Er ist ein erfahrener Pilger, der von seinem Wohnort
Oberammergau zusammen mit seiner Frau Helga bis Santiago gepilgert war und jetzt auf sei-
nem Weg über Rom nach Jerusalem schon Albanien erreicht hat. Die Ausstellung war den gan-
zen Monat über fast täglich ab 17 Uhr für alle Besucher geöffnet, regelmäßig wurde das Ganze
durch Multimediapräsentationen zu den verschiedenen Wegen aufgelockert. Obwohl Vitus
Zwink keine große Werbung dafür machte, war das Interesse groß und die Resonanz bei den Be-
suchern sehr positiv. Es bleibt nur zu wünschen, dass er seine Ausstellung bald wieder einmal
für die Allgemeinheit öffnen wird! Vitus Zwink beschäftigt sich auch intensiv mit dem Pilger-
wesen in seinem heimatlichen Ammertal, durch das bereits im Mittelalter die Pilger nach Rom
strömten. Sein Heim liegt direkt am „Romweg Abt Albert von Stade“ (siehe “unterwegs” Nr. 88
- Oktober 2013, Seite 39/40) und noch ist es ein Geheimtipp, dass er und seine Frau für Pilger
auf diesem Weg zwei Betten als Unterkunft in Oberammergau anbieten (Tel. 08822/ 6785).
                                                     Text: Dr. Otto Dietmaier, Fotos: Vitus Zwink

                The European Peace Walk - Europäischer Friedensweg
                                     28. Juli – 18t. August 2014
Der EPW (Europäische Friedensweg) wird am 28. Juli 2014 in Wien starten, genau 100 Jahre
nach Ausbruch des 1.Weltkriegs. Der EPW, ein “Symbol unseres Fortschritts”, wird eine dauer-
hafte gesellschaftliche Plattform fur alle Völker in Mitteleuropa sein, wo sie sich treffen und an
unserem fortwährenden Frieden teilhaben können, während sie unsere gemeinsame Geschichte,
das Verschwinden unserer Grenzen und eine glänzende gemeinsame Zukunft feiern. 100 Wan-
derer werden über 550 km von Wien in die Slowakei, dann durch Ungarn, Österreich und Slo-
wenien gehen und drei Wochen später die Wanderung am Mittelmeer in Triest beenden. Die
Wanderer werden viele Grenzen uberqueren, versteckte Landschaften und schöne Städte Zen-
traleuropas entdecken.
Gesucht sind engagierte Weitwanderer, die an dieser internationalen Odyssee teilnehmen, und
damit Europas 1. transnationalen und bleibenden Wanderweg, der dem Europäischen Frieden
und der Integration gewidmet ist, mitgestalten.
Wer Teil des neuen Kapitels Europäischer Geschichte sein möchte, Sinn fur Abenteuer hat und
daran interessiert ist, eine transnationale Wanderroute zu gehen, die von vielen zukunftigen Ge-
nerationen verwendet wird, der registriere sich auf der Website:
                                    
   unterwegs                                   24                         nr. 92 juli 2014
Aus der Pilgerwelt

Frankreich. Zum dritten Mal hat die französische Post am 17. März 2014 einen Brief-
markenblock zu den Jakobswegen herausgegeben. Dieser Block “Les Chemins de
Saint-Jacques-de-Compostelle” enthält vier Marken im Wert von jeweils 0,83 € (Porto
für Briefe bis 20 gr innerhalb Europas).
Im Begleittext der Post zu dieser Ausgabe ist zu lesen:
“Der Weg nach Compostela, zum Ende des Kontinents, ist 1000 Jahre alt und betrifft
den gesamten europäischen Kontinent. Die Jakobswege sind vor allem präsent auf der
materiellen Ebene (Geschichte und Archeologie, Kultur und Kunst) wie auf der immate-
riellen Ebene (Mythen, Riten, Legenden, Glaube oder Traditionen). Alle diese Spuren er-
halten ihren Sinn, wenn sie sich in ein Ganzes einfügen, hier in das Ganze Europas.
Diese Bewegung hin nach Compostela, ursprünglich hauptsächlich religiöser Art, findet
heute ein anderes Ziel: die Begegnung von Menschen aus allen Ecken des Kontinents zu
fördern und ihnen einen Weg zu zeigen, der Vergangenheit und Zukunft vereint.”
Für die 3. Ausgabe hat die Post vier bedeutende Orte an Jakobswegen in Frankreich ge-
wählt: An der via turonensis Pons mit dem Tor des Pilgerhospitals, an der via lemovi-
censis Bazas und seine Kathedrale, an der via podiensis Moissac mit dem Blick vom
Kreuzgang auf die Abteikirche Saint-Pierre und an der via tolosana Auch mit seiner Ka-
thedrale Sainte-Marie. Die vier Marken liegen auf einem Hintergrund mit romanischen
Stilelementen.
Geschaffen hat diesen Markenblock Noëlle Le Guillouzic.
Briefmarkensammler und Jakobspilger werden sich über diese Marken freuen.

   unterwegs                             25                     nr. 92 juli 2014
Sie können auch lesen