13/17 30. Juni 2017 7 Aargau Ja zur Altersvorsorge 2020 16 Solothurn - Aargau und Solothurn
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SCHULBLAT T Aargau und Solothurn 13/17 30. Juni 2017 7 Aargau Ja zur Altersvorsorge 2020 16 Solothurn Reformen, nichts als Reformen 32 Praxis Nachhaltig und mit zunehmender Ausstrahlung
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Schulblatt alv Aargau BKS Aargau 6 Standpunkt 9 Informatikunterricht 12 Potenzial Begabung Der Check S2/S3 in an der Kanti Die Begabtenförderung «Natur und Technik» ist Seit dem laufenden ist mit zahlreichen Ange- interessant für Statis- Schuljahr wird an den boten für Lehrpersonen tiker, hat jedoch eine Aargauer Kantonsschulen und für Lernende präsent. magere schulische Rele- Informatik im Rahmen Begabungen der Schüle- vanz für Praktiker – fin- eines obligatorischen rinnen und Schüler im det Samuel Aeschlimann, Fachs unterrichtet. Infor- schulischen Alltag zu ent- Sekundarlehrer in Suhr, matiklehrer Nicolas Ruh decken und zu fördern der diese Checks nun berichtet über seine ist eine Herausforderung. zum dritten Mal durch- Erfahrungen. Der Schweizer Kongress geführt hat. nimmt sich dieser Heraus- forderung an. 3 Cartoon von Frida Bünzli 7 Ja zur Altersvorsorge 2020 12 Potenzial Begabung 6 Nur bedingt brauchbar 8 Piazza: Unterstufen-Alltag 13 BKS aktuell 14 Portrait: Marianne Wyss-Jäggi mit Halbklassenunterricht 9 Der Ausgang des Users aus Titelbild: Ein Sprung ins kühle seiner selbstverschuldeten 43 Offene Stellen Aargau Nass ist der Inbegriff von Sommer Unmündigkeit und Ferien. Das ist auch im Frei- 10 «Real Potenzial» – oder bad in Schönenwerd so. Wie ein wozu Realschülerinnen und Vogel in der Luft und wie ein -schüler fähig sind Fisch im Wasser fühlen sich diese 11 Termine Jugendlichen, die unbeschwert ihre Freizeit geniessen. Foto: Christoph Imseng. SCHULBL AT T Aargau und Solothurn Impressum Schulblatt Aargau und Solothurn, 135. Jahrgang Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule: Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG Auflage: 10752 Exemplare (WEMF-Basis 2016). dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online- Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Schulblatt AG/SO · 13/2017 Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter Dienste übernommen werden. Tel. 056 202 70 38 Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12 www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich. Redaktion E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch Herausgeber Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO Abonnemente, Administration und Adressänderungen Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2 und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Telefon 062 823 66 19 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des E-Mail schulblatt@alv-ag.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– , und des Departements für Bildung und Kultur (DBK) Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn 1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder Solothurn. Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27 in den Jahresbeiträgen inbegriffen) Inserateverwaltung E-Mail schulblatt.so@lso.ch Herstellung und Druck Stelleninserate: Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau: Produktion: Peter Brunner Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau E-Mail schulblatt@vsdruck.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch Administration: Martin Schwindl Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn: Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 37 und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen. Volkschulamt, St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn E-Mail martin.schwindl@vsdruck.ch Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84 Telefon 032 627 29 37, Telefax 032 627 28 66 4 E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch www.werbungundpromotion.ch E-Mail elisabeth.ambuehl-christen@dbk.so.ch
LSO Solothurn DBK Solothurn PH FHNW Praxis 16 Reformen, nichts als 24 Kontrollprüfung 26 Das Militär als Lehrer- 32 Nachhaltiges Bildungs- Reformen Empfehlungsverfahren. bildungsanstalt? projekt in Peru Aus dem KLV und dem Mit dem Übertrittsverfah- Das Verhältnis von Seit 2015 umfasst die SLB wurde 1997 der Ver- ren von der Primarschule Militär und Schule in Modellschule «Puklla- band Lehrerinnen und in die Sek I, das ab Schul- der Schweiz historisch sunchis» in Cusco auch Lehrer Solothurn (LSO). jahr 2017/18 gilt, besteht betrachtet: Konnten eine Pädagogische Hoch- Im 4. Teil der Serie wer- für den Fall der Uneinig- Lehrer vom Militär- schule. Diese erfreut den die Spezielle För- keit eine Kontrollprüfung. dienst im Schulalltag sich wachsender Beliebt- derung und die Sek-I- profitieren und wenn heit. Ein Stipendien- Reform Thema sein. ja, wie? system trägt dazu bei, Erstmals präsidiert mit dass die Mehrheit der Dagmar Rösler eine Studierenden die Ausbil- Frau den LSO. dung abschliessen kann. 16 Reformen, nichts als 24 Die Kontrollprüfung im 26 Das Militär als Lehrer- 32 Bildungsprojekt Peru: Reformen neuen Übertrittsverfahren bildungsanstalt? Nachhaltig und mit 21 LSO-Vorteile für Mitglieder 27 Mehrsprachigkeit – zunehmender Ausstrahlung 22 15. Angestelltentag «maintenier le cap» 34 Zweiter Platz für Aargauer 23 Kurzportrait: 46 Offene Stellen Solothurn 27 Möglichkeiten und Nutzen Jugendliche an der Robotik- Eveline Schärli-Fluri von Standortbestimmungen Weltmeisterschaft 23 Termine 28 Begabungen fördern! 37 Werkbank: Loomringe 23 Da sind wir dran Aber wie? umhäkeln 28 Beratung und Coaching 38 ESP-Tagung im Bildungsbereich 39 Kindergarten- und Schul- 29 Die Förderung von Erst- hauszuteilung: Wie man sprachen in der Schule sich vor Überraschungen 29 Freie Plätze in der Weiter- schützen kann bildung 40 … und plötzlich viel Zeit 41 Mit Virtual Reality Eltern für digitale Medien sensibilisieren 36, 38 Mediothek 36 Kiosk 42 Agenda Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch www.lso.ch, info@lso.ch Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch Präsidentin: Dagmar Rösler Schulblatt AG/SO · 13/2017 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl Geschäf tsführer: Roland Misteli Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24 dubach@alv-ag.ch r.misteli@lso.ch scholl@alv-ag.ch 5
Standpunkt Nur bedingt brauchbar leser», wie ich sie unter naturwissen- • Warum führt man einen computer- schaftlich interessierten Schülerinnen basierten Check durch und nützt den und Schülern häufig antreffe, sind durch entscheidenden Vorteil der direkten die Textfülle überfordert und haben trotz Rückmeldung nicht? gutem logischen Denken keine Chance. • Warum warte ich drei Monate auf ein Warum den Versuch nicht als Video- Ergebnis, das zwar für Bildungsforscher sequenz zeigen? interessante Daten liefern kann, mir als Praktiker aber die Grenzen von Tests Es stellen sich aber noch weitere Fragen: und vor allem deren Zufälligkeiten, • Warum Realschüler mit den genau die ich aufgrund unzähliger Unterrichts- gleichen Fragestellungen wie Bezirks- beobachtungen deutlich erkennen kann, schüler konfrontieren? Man könnte vor Augen führt? Bei Sek- und Bez- stattdessen ein adaptives System wäh- schülern entsprechen die Werte in etwa len, das durch verschiedene Schwierig- den eigenen Erfahrungen, bei Realschü- keitsstufen am Bildschirm leitet und lern hätte man auch würfeln können! den schwachen Schüler nicht zwangs- • Warum erhalte ich keine Daten, die läufig frustriert oder zum blossen Zu- mir erlauben, förderorientierte Rück- fallsklicken anstiftet. schlüsse zu ziehen? • Warum muss ich kurz nach den Sport- • Warum ist der Check S3 zu einem Zeit- ferien zwei Themen einbauen, die nur punkt angesetzt, wo mehr als die Hälfte zufällig in mein Jahresprogramm pas- der Schüler bereits eine Lehrstelle im sen und die mich zwingen, die Schüler Sack hat und den Test nicht mehr ernst Standpunkt. Der Check S2/S3 in «Natur auf die Checkinhalte zu trimmen? nimmt? und Technik» ist interessant für Statis- • Warum muss ich pro Klasse weit • Warum verkauft man dies als förder- tiker, hat jedoch eine magere schulische über hundert personalisierte Seiten orientiert und liefert die Resultate erst Relevanz für Praktiker – findet Samuel ausdrucken, die im Papierkorb landen eine Woche vor Schulabschluss? Aeschlimann, Sekundarlehrer in Suhr, werden? • Was entgegne ich dem Ausbildungs- der diese Checks mit jeweils acht Klas- • Warum sind die praktischen Arbeiten verantwortlichen, der äussert, die Resul- sen zum dritten Mal durchgeführt hat. beim Check S3 eher passend für das tate der Checks seien für ihn unbrauch- 6. Schuljahr und diejenigen des S2 bar, weil er nichts aus ihnen heraus- Eine Versuchsreihe, auf sechs Textseiten aus der Chemie, die an unserer Schule lesen könne? für Kleingruppen präzise angeleitet, führt erst im 9. Schuljahr unterrichtet wird? So bleibt mir nur das Fazit, dass Auf- die Schülerinnen und Schüler Schritt für • Warum hat eine Schülerin nicht wie wand, schlecht verwertbare Rückmeldun- Schritt zu einem wissenschaftlichen Re- in anderen Kantonen die Möglichkeit, gen und Inhalte, die Kompetenzen für sultat, das mit der anfangs selber formu- aus einem grossen Aufgabenpool zu allfällige Berufseinstiege nur schwach lierten These verglichen werden kann. trainieren und daran ihre computer- widerspiegeln, im Widerspruch zu einem Im Anschluss an die Laborarbeit wech- basierten Natur- und Technikfachkennt- praktisch orientierten Unterricht stehen. seln sie in den PC-Raum und können ihre nisse zu stärken? Damit könnte ich Die Lernenden werden «check-müde» – neuen Erkenntnisse und naturwissen- mich auf den praktisch orientierten ich als Lehrer übrigens auch! schaftlichen Kompetenzen in rund 40 Fra- Unterricht, der vom Phänomen ausgeht Samuel Aeschlimann, Seklehrer Schule Suhr gen unter Beweis stellen. Die Anleitung und der auch einem Realschüler viele zum Versuch ist dieses Jahr einfach und nützliche Selbst- und Fachkompeten- klar geschrieben, didaktisch geschickt zen mitgibt, konzentrieren. Schulblatt AG/SO · 13/2017 aufgebaut und technisch lösbar – eigent- lich eine vielversprechende Ausgangslage! Darüber, dass die Checks auch dieses Jahr nur mit viel Vorbereitungsaufwand, Was entgegne ich dem Ausbildungs- Sonderstundenplan, Springereinsatz, Lek- tionen schieben und einem über Monate verantwortlichen, der äussert, die Resultate blockierten Informatikraum durchführ- der Checks seien für ihn unbrauchbar, bar sind, könnte ich noch hinwegsehen. weil er nichts aus ihnen herauslesen könne? Wenn ich aber die Art der Tests und den Nutzen für die Schüler untersuche, tau- 6 chen Fragen über Fragen auf. Viele Nicht-
alv Aargau Ja zur Altersvorsorge 2020 Abstimmung. Am 24. September ent- scheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über die «Altersvorsorge 2020». Verbandsrat und Geschäf tslei- tung (GL) des alv unterstützen den Vor- stand von Arbeit Aargau, der die Ja- Parole beschlossen hat und die Führung des kantonalen Abstimmungskomitees übernehmen wird. Das Konzept der auf drei Säulen basieren- den Altersvorsorge wird – vertraut man glaubhaften Prognosen – in Schieflage geraten, wenn in den nächsten Jahren keine Korrekturen erfolgen. Das Gesamt- paket «Altersvorsorge 2020» ist ein wich- tiger Schritt, um das Vorsorgesystem in eine gesicherte Zukunft zu führen. Die Finanzierung der AHV soll durch die massvolle Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,6 % gesichert werden. Auch die An- Der alv unterstützt das Gesamtpaket «Altersvorsorge 2020». Foto: Fotolia. hebung des AHV-Alters für Frauen von 64 auf 65 Jahre, für viele ein Wermuts- tropfen, dient dem Ziel, die Finanzierung durch, dass die Lehrerinnen und Lehrer niederschlagen würde. Alle diese Betrach- der AHV langfristig zu stabilisieren. Als nur dann bei Bildungsthemen innerhalb tungen sind motiviert durch finanzpoli- Ausgleich soll die AHV-Rente für Neurent- der Dachorganisation Arbeit Aargau auf tische Überlegungen. Die GL des alv wird nerinnen und Neurentner um 70 Franken eine breite Unterstützung zählen könnten, zum angesprochenen Thema eine Arbeits- pro Monat erhöht werden. Zudem ist ge- wenn sie sich in anderen Fragen wie der gruppe einberufen, in der alle Stufen vom plant, die Ehepaarrente auf 155 % der Ein- Altersreform ebenfalls solidarisch zeigten. Kindergarten bis zum Gymnasium ver- zelrente anzuheben. Die notwendige Sen- Zurückhaltung solle nur dann angebracht treten sein sollen. Diese wird sich mit der kung des BVG-Mindestumwandlungssatzes sein, wenn eine Abstimmungsvorlage Frage beschäftigen, ob neben den finanz- auf 6 % hat für Lehrerinnen und Lehrer den Interessen der alv-Mitglieder zuwider- politischen Erwägungen auch pädagogi- keine Bedeutung, da die Aargauische Pen- laufe. Da die alv-GL davon ausging, dass sche Argumente für eine Verkürzung sionskasse (APK) mit ihren Leistungen ein grosser Teil der Mitglieder die Alters- der Schuldauer sprechen könnten. Weiter deutlich über dem BVG-Minimum liegt. reform unterstützt, hat sie die Ja-Parole wird die Frage beantwortet werden müs- Sie hat den Umwandlungssatz denn auch beschlossen und einen Beitrag von 3000 sen, wie die mögliche Verkürzung der schon früher auf 5,9 % festgelegt, was Franken für die Kampagne gesprochen. Schulzeit pädagogisch optimal umgesetzt im Hinblick auf die erfreulich gestiegene werden könnte. Die GL des alv wird den Lebenserwartung und die tiefen Renditen Schuldauer bis zum Matura-Abschluss Bildungsdirektor in dieser Frage bei sei- am Kapitalmarkt unumgä nglich war. Für In seiner Gesamtsicht zum Thema Haus- nem Wort nehmen, dass Strukturreformen teilzeitarbeitende Lehrpersonen ist positiv, haltsanierung stellt der Regierungsrat sehr sorgfältig angegangen werden, um dass die Eintrittsschwelle und der Koordi- zur Diskussion, ob und wie die Dauer weitere Verunsicherungen im schulischen nationsabzug der Pensionskasse gesenkt der Schulzeit bis zur Matura verkürzt Umfeld zu verhindern. Schulblatt AG/SO · 13/2017 werden sollen, sodass auch mit kleinerem werden könnte. In die gleiche Richtung Manfred Dubach, Geschäftsführer alv Pensum eine vernünftige zweite Säule auf- geht eine Interpellation der Grünliberalen gebaut werden kann. Partei (GLP) des Kantons Aargau, die Aus der alv-Geschäftsleitungssitzung feststellt, dass in vielen Kantonen die vom 12. Juni. alv zeigt sich solidarisch Schuldauer bis zur Matura nur 14 Jahre Die Diskussionen in den Gremien des betrage, während die Jugendlichen in alv konzentrierten sich auf die Frage, ob unserem Kanton 15 Jahre die Schulbank der Verband zu Fragen Stellung beziehen drückten. Die GLP fragt auch, ob sich solle, die keinen unmittelbaren Bezug die längere Schulzeit der aargauischen zu bildungspolitischen Themen hätten. Maturandinnen und Maturanden in bes- In der Debatte setzte sich die Position seren Leistungen an den Hochschulen 7
alv Aargau Piazza Oft braucht es nur eine kurze, wohlwoll- kommt schnell an seine Grenzen. Die ende Rückmeldung und schon geht die Lehrerin kann im Halbklassenunterricht Arbeit voran. Doch jedes Kind möchte in seiner Nähe bleiben und ihn unter- direkt und persönlich angesprochen wer- stützen, wenn etwas nicht so klappt wie den, um sich wirklich sicher zu fühlen. er sich das vorstellt. Feedback an «alle» wird von den meisten Er ist begeistert von seinen Projekten. gar nicht zur Kenntnis genommen. F kann noch nicht schwimmen. Sie hat L ist ruhig, zurückhaltend und sehr in- Angst und traut sich kaum, das Gesicht teressiert an der Natur. Während Halb- einzutauchen. Wenn die Lehrerin neben klassenstunden kann er selbstständig ihr steht, ist sie bereit, im tiefen Wasser Unterstufen-Alltag mit arbeiten und seine Neugier befriedigen. etwas auszuprobieren. Während sie ge- Halbklassenunterricht Was er endeckt, möchte er der Lehrerin meinsam üben, kann eine kleine Gruppe mitteilen. Ausserdem braucht er für einen von Kindern im Nichtschwimmerbecken PLV. Halbklassenunterricht ist wichtig Versuch spezielles Material und einen un- spielen. Die Lehrerin kann sich gar nicht und dar f keinesfalls gekürzt werden. gestörten Arbeitsplatz. Die Lehrerin hat vorstellen, wie es wäre, mit der ganzen Wieso? – Sue Navarro, Primarlehrerin Zeit, ihm zuzuhören und das Benötigte Klasse gleichzeitig Schwimmen zu unter- und im Vorstand des Primarlehrerinnen- zu holen. richten. und Primarlehrervereins Aargau schil- P ist zappelig und laut. Ständig übertönt Unterstufen-Alltag ist anders! Die Kinder dert konkrete Unterrichtsbeispiele, die seine Stimme die normalen Klassengeräu- werden nicht einfach «betreut», sie benö- veranschaulichen, wie sich der Halbklas- sche und sein Arbeitsplatz ist ihm viel zu tigen oft sofortige und vor allem persön- senunterricht positiv auf das individu- eng. Er bedrängt den Banknachbarn, es liche Unterstützung und Zuwendung. elle Lernen der Kinder auswirkt. gibt Streit. In der Halbklasse hat er mehr Es braucht Ruhe und Platz und Aufmerk- Platz. Nun gelingt es ihm, konzentriert zu samkeit für jedes einzelne Kind. Genü- B ist schüchtern. Sie ist interessiert arbeiten und sein Material so zu benutzen, gend Zeit zum Reden und Zuhören und und denkt mit, doch sie spricht schlecht dass es ihm nicht ständig in die Quere für ausreichende individuelle Rückmel- Deutsch und meldet sich nie freiwillig kommt. Kurze Bewegungspausen helfen dungen bauen eine gute Beziehung zu den zu Wort. In der kleinen Gruppe wagt sie nicht nur ihm, sondern allen Kindern, Kindern auf. So werden Motivation und es. Mutig streckt sie auf und bekommt ihre Konzentration aufrecht zu erhalten. Selbstvertrauen gefördert und das Kind er- Zeit, ihre Gedanken zu formulieren. Ihre Es ist ganz still im Zimmer. lebt einen positiven Start in die Welt der Beiträge sind wertvoll. Die anderen Kin- C ist kreativ und phantasievoll, doch er Schule. Deshalb ist Halbklassenunterricht der, auch die Lehrerin, lernen sie immer hat zwei linke Hände. Werken ist sein so wichtig und darf auf keinen Fall ge- besser kennen. Sie integriert sich gut. Lieblingsfach. Trotzdem ist die Arbeit kürzt werden! A kann Rechnungen nur handelnd lösen. für ihn anstrengend und schwierig – er Sue Navarro, PLV-Vorstand Auf ihrem Tisch liegt viel Material: das offene Zahlenbuch, Farbstifte, «Bätzli» und ein grosses Zwanzigerfeld. Sie schiebt die «Bätzli» herum und malt Zahlen ent- sprechend derer Bedeutung an. Im Halb- klassenunterricht hat sie den ganzen Tisch für sich allein, die Lehrerin sitzt oft dane- ben. Die Resultate stimmen. K versteht die Aufgabe nicht. Sie hat viele Sätze falsch geschrieben wegen der immer Schulblatt AG/SO · 13/2017 gleichen Fehlüberlegung. Jetzt braucht es 5 Minuten intensive, persönliche Be- gleitung, um die Regeln nochmals mit ihr durchzugehen. Andere Kinder benötigen gleichzeitig ein Feedback zum angefange- nen Auftrag. In der Halbklasse geht das zügig, schon sind alle wieder fleissig und die Lehrerin hat Zeit. Erst- und Zweitklässler können noch nicht gut lesen, schriftliche Anleitungen 8 verstehen und selbstständig umsetzen. An der Unterstufe benötigen Kinder oft persönliche Unterstützung. Foto: Fotolia.
alv Aargau Der Ausgang des Users aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit Informatikunterricht. Seit dem laufen- den Schuljahr wird an den Aargauer Kantonsschulen Informatik im Rahmen eines obligatorischen Fachs unterrich- tet. Der Informatiklehrer Nicolas Ruh berichtet von seinen Er fahrungen und argumentiert, wieso ein solches Fach auch in den anderen Kantonen längst über fällig ist. Wozu braucht ein Computer eigentlich ein Betriebssystem? Wem gehört das Internet? Was ist ein Dateiformat und warum sollte mich das interessieren? Wozu braucht eine Variable einen Daten- typ? Was ist ein Algorithmus – und was ein guter? Welche Spuren hinterlasse ich im Netz, wie kann ich sie minimieren und wieso sollte mich das kümmern? Seit Beginn dieses Schuljahrs konfrontiere Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse an der Alten Kantonsschule Aarau lösen am Computer ich neue Kantischülerinnen und -schüler den Mathe-Känguru-Wettbewerb. Foto: zVg. mit solchen Fragen. Die Relevanz eines Faches, das sich mit derartigen Themen beschäftigt, musste ich dabei nie recht- Das wichtigste Ziel des obligatorischen Fachs Informatik fertigen. Schon schwieriger ist es, zu er- klären, wieso wir uns genau dieses Format ist es, den Schülerinnen und Schülern eine aktive, anschauen oder mit genau jener Program- konstruktive, aber auch fundiert kritische Teilhabe an miersprache arbeiten – schliesslich wissen alle, wie schnell sich Informationstech- der Informationsgesellschaft zu ermöglichen. nologien entwickeln. Die Frage nach der Nachhaltigkeit der vermittelten Kenntnisse ist insbesondere im Bereich der Informatik wie man einen automatisierten Lösungs- ter dem explosionsartigen Vordringen sicher berechtigt. Gleichzeitig zeugt diese weg entwickelt, welche Schwierigkeiten von digitaler Technologie in fast alle Frage von einem mangelnden Verständnis die Umsetzung birgt, und auch wo man, Bereiche des modernen Lebens stecken. dessen, worum es im Fachgebiet der Infor- gegebenenfalls recht schnell, an Grenzen Der eigentliche Unterricht läuft in etwa matik überhaupt geht. der Automatisierung stösst. In welcher so, wie man es in einem neuen Fach Zur Antwort beziehe ich mich meist auf konkreten Sprache genau welcher Algo- erwarten kann. Manche kommen inhalt- die etablierten Fächer des Bildungskanons: rithmus dann implementiert wird, ist da- lich besser zurecht als andere. Manche, Im Fach Deutsch geht es letztlich ja auch bei eher nebensächlich. Aus dieser Per- insbesondere auch Mädchen, entdecken nicht darum, genau dieses Werk gelesen spektive stellt sich heraus, dass die Infor- ihr Interesse für ein Fachgebiet, zu dem oder jene Rede analysiert zu haben, son- matik – im Gegensatz zu den auf ihren sie aus eigenem Antrieb wohl nicht ge- dern darum, anhand ausgewählter Bei- Erkenntnissen basierenden Technologien – funden hätten. Manche erleben Heureka- spiele das Verständnis von Literatur oder gar nicht besonders schnelllebig ist. Momente, weil sie sich die eine oder an- Schulblatt AG/SO · 13/2017 den Umgang mit Sprache zu schulen. In Das Fach Informatik – der Aargauer Lehr- dere technische Frage aus ihrer persön- der Biologie sind nicht die Fruchtfliegen plan macht das sehr deutlich – ist also lichen Erfahrung jetzt beantworten kön- der Kern, sondern die Prinzipien von Ge- weder gleichzusetzen mit «Programmie- nen. Manche erkennen im praktischen, netik und Mutation, die sich am Beispiel ren können», noch konzentriert es sich gegebenenfalls sogar kreativen Umgang der Fruchtfliege exemplifizieren lassen. auf den Umgang mit der jeweils neuesten mit diesen Konzepten, was mit abstrakten Analog dazu will der Informatikunterricht Inkarnation einer bestimmten Software Begriffen wie Daten, Code, Algorithmus nicht primär Programmierer ausbilden, (IKT), sondern es versucht, die Grund- oder Netzwerk eigentlich gemeint ist. sondern – notwendigerweise anhand kon- prinzipien der automatischen Informa- Wie viele meiner Schülerinnen und Schü- kreter Beispiele – einen Einblick vermit- tionsverarbeitung zu vermitteln. Im Kern ler wie weit auf diese abstrakte Ebene teln, mit welchen Mitteln man einen Com- geht es also um jene zeitlich stabilen des konzeptuellen Verständnisses vorstos- puter zur Lösung einer Aufgabe instruiert, Konzepte und Vorgehensweisen, die hin- sen werden, das kann ich (noch) nicht 9
alv Aargau beurteilen – ich bin jedoch zuversicht- wendbarkeit zu nehmen, indem wir sie lichen. Ich bin stolz, dass der Kanton lich. Warum ich genau das für essenziell rational erklären? Die heutige wie zukünf- Aargau in dieser Hinsicht eine Vorreiter- halte? «Jede hinreichend fortschrittliche tige Welt wird entscheidend geprägt von rolle übernimmt – die Vernehmlassung Technologie ist von Magie nicht zu unter- den Auswirkungen des Digitalen, man für ein ähnlich gelagertes, landesweites scheiden», sagt der Physiker und Autor spricht von Informationsgesellschaft, vom Grundlagenfach läuft übrigens zurzeit. Arthur C. Clarke, und einem durchschnitt- Informationszeitalter, von der Digitalen Ich persönlich halte diese für längst über- lichen Benutzer müssen die Möglichkei- Revolution. Dennoch – um erneut Kant fällig. ten der Digitaltechnologie tatsächlich wie zu bemühen – lässt der Ausgang des Users Der Wermutstropfen: Entgegen initialer Magie vorkommen. In Ermangelung eines aus seiner selbst verschuldeten Unmündig- Versprechungen haben die speziellen Grundverständnisses davon, wie diese keit auf sich warten. Oder in den Worten Rechenkünste der Aargauer Bildungspoli- Magie zustande kommt, kann er sich ent- McLuhans: «Wir formen unser Werkzeug, tik letztlich ergeben, dass die Einführung weder zurücklehnen und die Show ge- und danach formt unser Werkzeug uns.» eines neuen Fachs keinerlei neue Ressour- niessen, oder Magie generell blöd finden Sollten nicht alle das Werkzeug der Digi- cen benötigt. Dieses in meinen Augen – es ist ihm jedoch nicht möglich, sich taltechnologie zumindest so weit verste- dringend nötige Projekt kostet den Kanton eine fundierte Meinung zu bilden bezüg- hen, dass sie sich ein fundiertes Urteil also nichts, die beteiligten Lehrpersonen lich der persönlichen Nutzung oder der zu den Möglichkeiten und Risiken seiner kostet es viel (Frei-)Zeit und Idealismus. wünschenswerten gesellschaftlichen Benutzung bilden können? Ich frage mich, wie lange diese Art von Regeln für diese Technologie. Das wichtigste Ziel des obligatorischen Rechnung aufgehen kann. Zumindest bei Die Aufklärung forderte, dass wir uns un- Fachs Informatik ist es, den Schülerinnen mir sind auch die letzten Reserven – an seres Verstandes bedienen sollen – aber und Schülern eine aktive, konstruktive, Zeit und Idealismus – bald aufgebraucht. wozu? Geht es nicht darum, den Phänome- aber auch fundiert kritische Teilhabe an Nicolas Ruh nen unserer Umwelt die magische Unab- der Informationsgesellschaft zu ermög- «Real Potenzial» – oder wozu Realschülerinnen und -schüler fähig sind Impulstagung Real. Auch die zweite aus der Spenglerklasse der Berufsschule • Was hätten Sie in der Oberstufe noch Impulstagung Realschule vom 31. Mai Lenzburg beantworteten dem Filmer gebraucht, um für die Berufsschu- bot viel Aufschlussreiches für die Frederik Rotzetter einige Fragen. Interes- le/-lehre besser vorbereitet zu sein? Tagungsteilnehmerinnen und -teil- siert lauschten die Tagungsbesucher vor • Welchen Tipp würden Sie Oberstufen- nehmer. Über 100 Teilnehmende spre- allem der Beantwortung zweier Frage- schülerinnen und -schülern geben chen für den Er folg der noch jungen stellungen: hinsichtlich Berufsschule und -lehre? Tagungsreihe. Schon am Empfangsbuffet tauschten Erziehungswissen- sich die Teilnehmenden rege aus und schafterin Margrit wechselten dann in den Campussaal, wo Stamm referierte mit Spannung das Referat von Dr. Margrit über das verdeckte Schulblatt AG/SO · 13/2017 Stamm erwartet wurde. Potenzial von Real- Nach einleitenden Worten von Petra Hess schülerinnen und (BKS) überbrachte Dr. Katrin Kraus (Lei- -schülern. terin Institut Weiterbildung und Beratung Foto: zVg. der FHNW) ein Grusswort. Sie wies darauf hin, dass junge Men- schen das Gefühl haben müssen, dass die Gesellschaft sie braucht. Anschliessend kamen Lehrpersonen und Schulleitungen wieder in den Genuss 10 eines «Filmschmankerls»: Berufsschüler
alv Aargau Termine Unter dem Titel «Unverhoffte Talente – Fraktion Hauswirtschaft LBG AG – Verband Aargauer Lehrpersonen das verdeckte Potenzial von Realschüle- . Mittwoch, 6. September, 17.30 Uhr für Bildnerisches Gestalten und Kunst rinnen und Realschülern» präsentierte Fraktionstreffen in Baden (ehem. LGK) Margrit Stamm anschliessend verständ- . 27. Oktober, 18 Uhr lich und klar die interessanten Ergebnisse Bezirkslehrerinnen- und Bezirkslehrer- Generalversammlung, Alte Kantonsschule Aarau aus ihren Studien. Stamm hielt fest: «In verein BLV der Gesellschaft herrscht ein Blick, der . 19. September, 18 Uhr Fraktion Kindergarten immer auf Defizite ausgerichtet ist. Um Generalversammlung . 3. November, 16 Uhr Potenziale sichtbar zu machen und sie Mitgliederversammlung in der Berufslehre nutzen zu können, Primarlehrerinnen- und Primarlehrer- braucht es einen Perspektivenwechsel verein PLV Aargauischer Verein für Sport bei der Selektion und eine stärkere Be- . 20. September, 14/16 Uhr in der Schule AVSS rücksichtigung der praktischen Intelli- 14 Uhr: Führung im Museum Langmatt, Baden . 3. November, 18.30 Uhr genz. Akademische Intelligenz wird über- 16 Uhr: Delegiertenversammlung im Hotel Mitgliederversammlung Kanti Wettingen schätzt. Ein Weniger an ‹Testintelligenz› Du Parc, Baden kann durch ein Mehr an Lernen, an Mo- Fraktion Sek1 tivation und Interesse, an Investition Fraktion Heilpädagogik . 8. November kompensiert werden.» . 20. September, ab 18 Uhr Mitgliederversammlung Sehr aufschlussreich waren die Erläute- Mitgliederversammlung in Königsfelden rungen zur Forschung. «Auch ein Real- Verein Aargauer Logopädinnen schulabschluss kann zu Könnerschaft Lehrpersonen Mittelschule Aargau AMV und Logopäden VAL führen», sagte Stamm und belegte dies . 20. September, 18 Uhr . 8. November, 18 Uhr mit einem Beispiel von Teilnehmenden Mitgliederversammlung Aula Kanti Wohlen Mitgliederversammlung in Lenzburg an der Berufsmeisterschaft «SwissSkills» 2014. Einige ehemalige Realschülerinnen Aargauischer LehrerInnenverein Kantonalkonferenz und Realschüler belegten Spitzenplätze! für Textiles Werken ALV/TW . 22. November Ihre Studie über den Erfolg an Berufs- . 20. September, 18 Uhr Themenkonferenz im Kultur- meisterschaften belegt: Es wäre schwie- Generalversammlung in Muri und Kongresshaus Aarau rig gewesen, das Potenzial dieser jungen Menschen anhand von Schulnoten, Leis- Kantonalkonferenz Fraktion Sek1 tungstests und dem Schulabschluss zu . 22. September, 13.30 Uhr . 29. November erkennen. Delegiertenversammlung im Grossratssaal 3. Impulstagung Realschule in der Nach dem Referat und einer Pause ging Aarau Berufsschule Aarau es für die Tagungsteilnehmenden weiter in ausgewählte Ateliers, wo sie Impulse Fraktion Technische Gestaltung für ihren Unterricht erhielten. Beim . 23. September abschliessenden Austausch in Gruppen Mitgliederversammlung meinte eine Teilnehmerin begeistert: «Diese Impulstagungen sind eine der Fraktion Musik Alle alv-Termine sind auch auf besten Weiterbildungen, die ich je be- . 27. September www.alv-ag.ch abrufbar. sucht habe. Hier erhalte ich interessante Mitgliederversammlung Denkanstösse durch Fachreferate und in den Ateliers praktische Impulse.» Verband der Dozierenden Nordwest- Schulblatt AG/SO · 13/2017 Film und Referat der vergangenen Im- schweiz VDNW pulstagungen sind auf dem Schulportal . 19. Oktober, 18.30 Uhr (www.schulen-aargau.ch) unter «Pro- Generalversammlung in Olten jekte» einzusehen. Jannine Lecsko, Präsidentin Fraktion Sek1 Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrer- verband alv Die nächste Impulstagung Realschule steht . 25. Oktober, 15.30 Uhr unter dem Titel «Real Praxis» und findet am Delegiertenversammlung in der Berufs- Mittwoch, 29. November, in der Berufsschule schule Lenzburg Aarau statt. 11
BKS Aargau Potenzial Begabung Begabungsförderung. Der Schweizer und Potenziale entdecken lässt. Für Lehr- genständige Arbeiten gelegt werden. Die Kongress für Begabungsförderung personen besteht die Herausforderung Atelierleiterin präsentiert Produkte und findet vom 14. bis 16. September in darin, zwischen Orientierung am Einzel- Vermittlungsideen der Lernenden. Dies Brugg statt. Die Begabtenförderung nen und an der Gemeinschaft, Anregung steht exemplarisch auch dafür, was in ist im Aargau mit Angeboten für Lehr- und Leistungserwartung und auch zwi- anderen kantonalen und regionalen An- personen und für Lernende präsent. schen Wünschbarem und Realisierbarem geboten zur Begabtenförderung realisiert einen pädagogisch gangbaren Weg zu wird. Im Kanton Aargau gibt es Ateliers Da gibt es die Notlandung im Nirgend- finden. in den Bereichen Mathematik, Bildneri- wo, die von Liebesgedichten umkreist Der Schweizer Kongress für Begabungs- sches Gestalten, Technik, Geschichte und wird. Da gibt es drei junge Stimmen in und Begabtenförderung nimmt diese Kultur, Sprache und Schreiben sowie Bio- einem Krieg, den keiner verhindert hat. Herausforderung zum Ausgangspunkt logie und Umwelt. Schulen bieten zudem Und dann ist da noch das Mädchen ohne und lädt interessierte Lehrpersonen, För- rund 30 regionale Projekte an. Der Zu- Gedächtnis, das von sich selbst überrascht derlehrpersonen, Schulleitende sowie gang zu diesen Angeboten aus Schulen wird. Solche Texte verfassen Kinder und Bildungsverantwortliche ein, aktuelle ohne eigene Angebote ist möglich. Jugendliche im Atelier Litera, einem kan- Entwicklungen zur Begabungsförderung tonalen Angebot für Begabtenförderung. in der Schweiz und über die Ländergren- Einsteigen in Angebote So verschieden wie die Themen und der zen hinaus auszutauschen und zu dis- Grundlage für die Anmeldung zu einem Ton dieser Texte sind, so verschieden sind kutieren. Namhafte Referentinnen und kantonalen oder regionalen Angebot auch die jungen Autorinnen und Autoren. Referenten aus dem In- und Ausland prä- bildet ein Portfolio, welches Einblick in Ihnen allen gemeinsam ist die Begeiste- sentieren ihre Schulentwicklungen und die Leistungsfähigkeit und die Leistungs- rung für die Sprache, die Lust am Erzäh- Forschungsarbeiten. Mehr als 60 Work- bereitschaft der Schülerin oder des Schü- len, der Mut, sich auf die Suche nach der shops und Foren bieten Gelegenheit zu lers gewährt. Hinzu kommt ein Empfeh- eigenen Stimme zu machen. Das Atelier erfahren, wo man hinkommt, wenn man lungsschreiben der Lehrperson. Die Auf- Litera ist ein Teil des Konzepts Begabungs- sich gemeinsam auf den Weg macht. nahme erfolgt jeweils für ein Jahr. Damit förderung. ist sichergestellt, dass regelmässig wieder Wegmarken im Aargau Plätze frei werden, aktuell beispielsweise Fähigkeiten und Potenziale entdecken Einer dieser Workshops zeigt, wie im im Atelier Litera. Interessierte Lehrper- Begabungsförderung beginnt im Unter- Aargauer Atelier Natura die Lernenden sonen finden detaillierte Informationen richt. Hier wird die Spannung erzeugt, durch Exkursionen in der Natur, Erkun- im Schulportal. die das Interesse von Schülerinnen und dungen im Museum und sinnvolle Auf- Urs Wilhelm, Begabungsförderung, BKS Schülern weckt und sie ihre Fähigkeiten gabenstellungen die Grundlagen für ei- Hinweise zum Kongress Datum: 14.–16. September Ort: Campus Brugg-Windisch Detailinfos und Online-Anmeldung: www.begabungsförderungkongress.ch Anmeldefrist: 15. August. Die Kongress- gebühr ist für Aargauer Lehrpersonen erheblich reduziert. Die Schulen müssen dafür besorgt sein, dass der Unterricht Schulblatt AG/SO · 13/2017 trotz Kongressteilnahme in geeigneter Form stattfindet. Kantonale Begabungsförderung • Informationen zu Konzept und Angeboten unter www.ag.ch/bf • Angebote beantragen: www.schulen-aargau.ch ➝ Besondere Förderung Schreiben, Referieren und der gegenseitige Austausch stehen im Zentrum des Angebots von Atelier 12 Litera. Archiv Aargauer Literaturhaus.
BKS Aargau BKS aktuell Streichung Intensivweiterbildung: rund um die Berufswahl. In Gesprächen tere Gegenstände wie etwa Defibrilla- Einladung zur Stellungnahme mit Lernenden und Berufsleuten erhalten toren auf diese Weise angeboten. Auch Aufgrund der angespannten Finanzlage sie Informationen aus erster Hand und hier ist Vorsicht geboten. Bei Zweifeln hat der Regierungsrat zur Entlastung die können sich einen Überblick über die im Vorfeld eines entsprechenden Ver- «Sanierungsmassnahmen 2018» erarbeitet. verschiedensten Berufe und Berufsfelder tragsabschlusses können sich Schulen Neben Massnahmen, die Gesetzesände- verschaffen. Die Berufsschau findet vom beim Rechtsdienst des Departements rungen beinhalten, hat der Regierungsrat 5. bis 10. September in Wettingen statt. BKS beraten lassen: Tel. 062 835 20 50, auch Massnahmen in seiner Kompetenz Mehr als 60 Verbände, Organisationen E-Mail rechtsdienst.bks@ag.ch erarbeitet. Diese wird er zusammen mit und Institutionen präsentieren mehr als dem Aufgaben- und Finanzplan (AFP) 200 verschiedene Lehrberufe. Kantonsbibliothek: Recherche-Kurz- 2018–2021 diesen Herbst dem Grossen Rat Weitere Informationen sind zu finden einführung für Kantonsschulklassen vorlegen. unter www.ab17.ch. Erfolg in der Schule oder in der Berufs- Im Bildungsbereich sind Änderungen ausbildung ist eng mit der Fähigkeit ver- in der Weiterbildungsverordnung Lehr- Vorsicht bei Vertragsabschlüssen knüpft, Informationen richtig zu nutzen. personen vorgesehen. Konkret die Strei- mit Firmen Das Schulungsangebot der Aargauer Kan- chung des Weiterbildungsangebots «In- Verschiedene Firmen bieten Schulen und tonsbibliothek unterstützt Schülerinnen tensivweiterbildung» für Lehrpersonen Vereinen zu scheinbar günstigen Kondi- und Schüler beim Suchen, Finden und und Schulleitungen an der Pädagogischen tionen Autos und Kleinbusse an, die mit Bewerten von Informationen. Als Ergän- Hochschule der Fachhochschule Nord- Werbeklebern des lokalen Gewerbes ver- zung zum Angebot der Schulmediothe- westschweiz. Die Umsetzung dieser sehen sind. Die Dauer solcher Verträge be- ken bietet die Kantonsbibliothek eine Massnahme ist auf den 1. August 2018 trägt jedoch oft 10 oder 20 Jahre – meist kostenlose halbstündige Einführung für vorgesehen. Lehrpersonen und Personal- ohne vorherige Kündigungsmöglichkeit. Kantonsschulklassen an. Die Einführung verbände sind eingeladen, noch bis zum Den Schulen wird empfohlen, die Vor- und lohnt sich vor allem im Hinblick auf be- 14. Juli ihre Stellungnahme zur Sanie- Nachteile solcher Geschäfte genau abzu- vorstehende Maturaarbeiten. Eine Anmel- rungsmassnahme abzugeben. Die Unter- wägen und die Allgemeinen Geschäftsbe- dung muss 14 Tage vor dem gewünschten lagen sind im Schulportal zu finden dingungen («Kleingedrucktes») sorgfältig Termin erfolgen. unter: www.schulen-aargau.ch zu studieren. Solche Verträge enthalten Weitere Informationen sind zu finden ➝ Informationen des Kantons ➝ Projekte oft einseitige Vertragsbestimmungen unter www.ag.ch/kantonsbibliothek ➝ Sanierungsmassnahmen 2018. zu Lasten der Schulen. In vielen Fällen ➝ Schulungen. dürfte es vorteilhafter sein, ein Transport- Aargauische Berufsschau ab’17 unternehmen zu beauftragen oder ein Schülerinnen und Schüler erfahren an Fahrzeug selber zu kaufen. In jüngster Schulblatt AG/SO · 13/2017 der Aargauischen Berufsschau ab’17 alles Zeit werden nebst Fahrzeugen auch wei- 13
Portrait Sie ist ein Team- und Bewegungsmensch Portrait. Die Primarlehrerin und Wald- pädagogin Marianne Wyss-Jäggi (vorne links sitzend) von Trimbach sitzt für die SP neu im Kantonsrat. Bewegung bestimmt ihren Alltag und die Sorge um unsere Umwelt. Am wohlsten fühlt sie sich in einem Team – in der Schule, im Sport und privat. Es ist ein aussergewöhnlicher Wunsch: Marianne Wyss-Jäggi, Primarlehrerin und neu Kantonsrätin aus Trimbach, möchte ihr Team mit auf dem Bild haben. Übli- cherweise posiert der oder die Portraitierte alleine. Im Gespräch zeigte sich dann, dass Marianne Wyss-Jäggi ein absoluter Teammensch ist. Ob in der Schule, beim Sport oder im Haushalt setzt sie auf Ge- meinschaft. «Ich mache nicht viel alleine», sagt sie und lacht. Also: Warum nicht! Es macht Sinn, Marianne Wyss-Jäggi zusammen mit jenen Menschen zu foto- grafieren, die in der Schule während ihrer Arbeit in Solothurn im Kantonsrat eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören Marianne Schenker (o.l., Heilpädagogin), Andrea Wiesner (o.r., DaZ) und Ursula Rohr (u.r., Primarlehrerin). Ich bin ein Teammensch «Mit der Integration ist es unumgänglich, mit den Kolleginnen eine intensive Zu- sammenarbeit zu pflegen», sagt Marianne Wyss-Jäggi. Vor allem auch dann, wenn diese Kolleginnen künftig während ih- rer «kantonsrätlichen Abwesenheit» an ihrer Stelle Schule halten. «Sie kennen meinen Unterricht – und sie kennen vor allem meine Klasse. Das sind grosse Vorteile.» Schulblatt AG/SO · 13/2017 Ich kann mich verwirklichen und voll eingeben. 14
Portrait Der Wunsch, Lehrerin zu werden, war bei eigenen Griffe und Schritte fokussiert. Still sitzen: ungern! Marianne Wyss schon früh gereift. Einer- «Dass man sich auf andere bedingungs- «Auf dem Bike erhole ich mich am besten. seits spielte ihr Grossvater und Lehrer Ernst los verlassen kann, das ist ein wunder- Völlig fokussiert bin ich beim Klettern. Schätzle mit seiner «liebenswerten und bares Gefühl.» Dieses Gefühl konnte sie Und beim Joggen kommen mir die besten hilfsbereiten Art» eine wichtige Rolle. An- in der Folge auch Kindern durch die Orga- Ideen», meint sie. Beim Lesen der vielen dererseits sah sie beim Fahrdienst mit ihrem nisation von SAC-Kletterlagern vermitteln. Unterlagen, die mit ihrem neuen Amt als behinderten Bruder in verschiedenste Schu- Im Haushalt ist Teamarbeit ebenfalls Kantonsrätin zusammenhängt, müsse sie len hinein. «Ich konnte mich vorerst nicht Trumpf. Sie teilt sich mit ihrem Mann, sich dann besonders intensiv bewegen. zwischen Sportlehrerin oder Heilpädagogin er ist Sonderschullehrer, die anfallenden Zu den bereits erwähnten Sportarten ge- entscheiden.» Nach der Bezirksschule in Arbeiten. Auch die drei bald erwachsenen sellen sich Langlauf im Winter und Berg- Olten und dem Lehrerseminar in Solothurn Kinder sind in diese «Teamarbeit» einge- läufe – namentlich in der Serie Jura-Top- unterrichtete Marianne Wyss für ein Jahr bunden. Läufe – oder das Schwimmen in der Aare. in Starrkirch-Wil. «Da hat es mich gepackt.» In der eher kleinen Person steckt eine Nach einem halben Jahr in Hauenstein Ohne Wahlkampf in den Kantonsrat grosse Kraft. Die quirlige Mutter von drei mit vier Klassen im gleichen Schulzimmer Marianne Wyss-Jäggi hatte stets grosses Kindern sprüht vor Energie. wechselte Marianne Wyss an die Heilpäda- Interesse an sozialen Themen. Die SP Da erstaunt es nicht, dass die offene, gogische Schule in Olten. «Aber da spürte schien ihr die richtige Partei. Sie enga- zielstrebige und sportliche Frau sich ich bald, dass das nicht meine Passion ist. gierte sich vorerst in Kommissionen, unter höhere Ziele steckt, beispielsweise eine Ich wollte zurück in die Primarschule.» anderem in der Schulkommission und in Bergtour auf den Mont Blanc oder Reisen – Nach 21 Jahren Unterricht in Hauenstein der Musikschule von Starrkirch-Wil. In wie vor 20 Jahren von Anchorage nach und Wisen zog es sie nach Trimbach. Die Trimbach angekommen, trat sie sofort der San Franzisco mit dem Velo – mit ihrem Zusammenarbeit mit Ursula Rohr eröffnete Ortspartei bei und nahm Einsitz im Vor- Mann. ihr weitere Perspektiven. «Das ist mein stand. Mit dem Rücktritt von Karl Tanner Auch möchte die Waldpädagogin Mari- Beruf», sagt Marianne Wyss und strahlt. aus dem Kantonsrat eröffnete sich völlig anne Wyss-Jäggi mehr Waldprojekte «Ich kann mich verwirklichen und voll ein- unverhofft die Möglichkeit, auf der Liste realisieren. «Ich möchte mich wie eine geben.» Vor allem das Malen und Schreiben der SP für den Kantonsrat zu kandieren. ‹Waldfee› fühlen und das weitergeben. sowie Theaterprojekte mit Musik sind ihre «Ich rechnete mir keine Chancen aus und Der Bezug zur Natur ist mir wichtig.» Steckenpferde. Auch das Projekt «Wald- verzichtete daher auf einen Wahlkampf.» Zukünftig wird für die sympathische und morgen» mit zwei Klassen, das nun definitiv Umso grösser sei die Überraschung über engagierte Marianne Wyss-Jäggi etwas realisiert wird, setzt wieder Energien frei. die Wahl in den Rat mit einem guten mehr Sitzleder gefragt sein. Kantonsrats- Alle 14 Tage ist ein Morgen im Wald reser- Resultat gewesen. sitzungen und Aktienstudium sind für viert. «Bildung wird für mich ein prägendes Bewegungsmenschen eine Geduldsprobe. Der Lehrplan 21 lasse ihr diesen Spielraum Thema sein. Aber auch die Umwelt. Kürz- Dafür kann sie sich als Teammensch für weiter offen. «Er hat viele gute Sachen. lich war ich mit meiner Kollegin in einer politische Anliegen einsetzen. Zudem passt mir das fächerübergreifende Klausur in Davos, um das neue Schul- Christoph Frey Schaffen.» Sie werde in ihrer Unterrichtsme- jahr vorzubereiten. Auf einer Wanderung thode nicht eingeschränkt, vom Frontal- bis sah ich einen mir von früher bekannten zu Projektunterricht sei alles möglich. Gletscher, der sich erschreckend zurück- Teamarbeit ist auch bei ihrer Passion, dem gebildet hat und kaum mehr sichtbar ist. Klettern, gefragt. Man sei zwar auf seine Das hat mich tief berührt.» Schulblatt AG/SO · 13/2017 15
LSO Solothurn Serie: 20 Jahre LSO (4) Reformen, nichts als Reformen Zusammenschluss KLV und SLB. Aus beurteilung (Noten), Qualitätsmanage- dem KLV und dem SLB wurde 1997 in ment, Externe Schulevaluation, Integration einem geschichtsträchtigen Akt der des Kindergartens in die Volksschule, Mit- Verband Lehrerinnen und Lehrer Solo- arbeitenden-Befragung, Schülerpauschale thurn (LSO). Im 4. Teil der vierteiligen im Zusammenhang mit der Neugestaltung Serie werden die Spezielle Förderung des Finanzausgleichs, ICT und Lehrplan und die Sek-I-Reform Thema sein. Erst- 21, auf den in dieser Serie nicht mehr wei- mals präsidiert mit Dagmar Rösler ter eingegangen wird. eine Frau den LSO. Nach der erfolgreichen Abstimmung vom 21. Mai dieses Jahres steht der Einführung Das zweite Jahrzehnt stand ganz im auf das Schuljahr 2018/19 nichts mehr im Zeichen von Reformen, die sich zum Wege. Teil schon in den 90er-Jahren abzeichne- ten. Sek-I-Reform, Spezielle Förderung Wechsel an der Spitze und Frühfremdsprachen beschäftigten Nach 13-jähriger Tätigkeit als Präsident des und beschäftigen die Geschäftsleitung Ich schätze euren LSO trat Bruno Affolter auf den 31. Januar (GL) beinahe in jeder Sitzung. Weitere 2011 zurück. Für die Nachfolge stellten Traktanden, die Dauergast an GL- und unermüdlichen Einsatz sich Marianne Oertig und Dagmar Rösler Vorstandssitzungen waren, bezogen sich sehr. der Wahl. An der Delegiertenversammlung unter anderem auf die Themen HarmoS, vom 17. November 2010 im Mühlematt- Passepartout, Promotionsreglement, Leis- Annelise Elsenberger, saal in Trimbach wurde Dagmar Rösler tungstests (Checks), Blockzeiten, adä- Fachlehrerin Werken im ersten Wahlgang zur ersten Frau an quate Ausbildung bei den Sekundar- und der Spitze des LSO gewählt. Am 1. Februar den Heilpädagogiklehrpersonen, Schüler- 2011 trat sie ihr Amt an. Schulblatt AG/SO · 13/2017 16 17. November 2010: Dagmar Rösler wird zur Präsidentin des LSO gewählt. Fotos: Christoph Frey.
LSO Solothurn Nachdem von 2006 bis 2011 an der Spar- front Ruhe herrschte, erregten vor allem die Sparpläne der Regierung im Jahr 2012 die Gemüter massiv. Mittels 24 einzelner Massnahmen sollten bei der Volks- und den Musikschulen 15 Millionen gespart werden. Insbesondere das Werken war stark betroffen, die Lektionenzahl sollte halbiert werden. Der Angestelltentag war dem Sparen gewidmet und löste eine breite Protestwelle aus, die in einer be- reits erwähnten Ballonaktion und einer Protestkundgebung endete. Glücklicher- weise lehnte der Kantonsrat in einer Son- dersitzung die Sparmassnahmen im Bil- dungsbereich grossmehrheitlich ab. Der massive Widerstand der Lehrerschaft zeigte Wirkung. Nachfolgend spielen die Integrative Schu- lung (Spezielle Förderung) und die Sek-I- Reform eine zentrale Rolle. Beide Refor- men zeigen allzu deutlich, wie schwierig Schlüsselübergabe an Dagmar Rösler, der ersten Frau an der Spitze des LSO. es ist, Reformen umzusetzen, wenn die Direktbetroffenen nicht mit ins Boot ge- holt werden. Speziell die Reform der Inte- 100 Schülerinnen und Schüler, eine Zu- menbedingungen vom Kanton noch grativen Schulung ist ein Paradebeispiel, satzlektion, wenn die Klassengrösse von nicht definiert, die Umsetzungsbestim- das zeigt, was einfaches Überstülpen von 22 Kindern um zwei Schüler überschrit- mungen fehlten und und die Finanzie- Reforminhalten, nicht vorhandene Pro- ten wird und die Reduktion des Pflicht- rungsfrage des Ganzen war nicht an- jektorganisation und eine nicht existente pensums um eine Lektion für den Koor- satzweise geklärt. Kommunikation anrichten können. Nur dinationsaufwand. auf Druck des LSO und schliesslich des Verwirrend, uninspiriert, orientierungs- Es kommt Bewegung in die verfahrene Kantonsrates kam das Projekt auf die los, chaotisch: Die unschmeichelhaften Situation richtige Bahn. Attribute waren kein guten Zeugnis für Dank vehementer Kritik seitens des die «Integrative Schulung», der jegliches LSO und parlamentarischen Vorstössen SF – eine lange Geschichte Projektmanagement fehlte. Die Abteilung ging das Departement in die Offensive. An der DV 2008 wurde – nach langen für Sonderpädagogik kam immer mehr Mittels Schreiben wurde unter anderem Vorarbeiten und Diskussionen – bemän- in die Kritik. Ein Jahr vor dem geplanten der LSO in Sachen «Spezielle Förderung» gelt, dass für die Integrative Schulung/ Start der flächendeckenden Einführung ausführlich informiert und eingeladen, Spezielle Förderung ein klares Konzept der Integrativen Schulung waren die Rah- in einer Resonanzgruppe mitzuarbeiten. fehlt. Unter anderem war die Frage der Finanzierung nicht geklärt. «Kostenneu- tral ist die Sache nicht zu haben», war der einheitliche Tenor. Auch Fragen zum Ich finde es wichtig, einem Berufs-Verband anzugehören. Schulblatt AG/SO · 13/2017 Pensenpool, zur Promotion, zum Sozial- index, zur Mehrbelastung der Lehrper- Gut finde ich, dass der LSO aktiv an der Weiterentwicklung sonen im Bezug auf die Spezielle Förde- der Bildungslandschaft arbeitet. Durch den LSO fühle rung (SF) und zur Rolle der Schulischen Heilpädagogen wurden nicht beantwor- ich mich gegenüber staatlichen Organen, aber auch bei tet. Unmut war deutlich spürbar. Rechts- und Anstellungsfragen gut vertreten. Als Mitglied Der LSO präsentierte in der Folge einen Fragenkatalog zum Thema «Integrative bin ich immer top informiert über Entwicklungen im Schulung» zuhanden des Bildungsdirek- Bildungswesen. tors Klaus Fischer. Im Weiteren forderte der LSO mindestens 41 Lektionen pro Annette Hertig, Kindergärtnerin 17
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