VDE-Studie: Erneuerbare Energie braucht flexible Kraftwerke - Szenarien bis 2020 - Dr.-Ing. Ireneusz Pyc, Siemens Energy Sector
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Präsentation VDE-Studie: Erneuerbare Energie braucht flexible Kraftwerke – Szenarien bis 2020 Dr.-Ing. Ireneusz Pyc, Siemens Energy Sector 22.11.2013 / 1
Präsentation Autoren ETG-Task Force Flexibilisierung des Kraftwerksparks Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günther Brauner, TU Wien (Leitung) Dipl.-Ing. Wolfgang Glaunsinger, VDE ETG Dipl.-Ing. Stefan Bofinger, IWES-Fraunhofer Dipl.-Ing. Markus John, ABB AG, Division Energietechnik-Systeme Dipl.-Ing. Wendelin Magin, ABB AG, Division Energietechnik-Systeme Dr.-Ing. Ireneusz Pyc, Siemens, Energy Sector, Technology und Innovation Dipl.-Ing. Steffen Schüler, Vattenfall Europe Dipl.-Ing. Stephan Schulz, 50Hertz Transmission GmbH Dr.-Ing. Ulrich Schwing, EnBW Kraftwerke AG Dr. sc. Philipp Seydel, EnBW Trading GmbH Dr. Florian Steinke, Siemens Corporate Technology 22.11.2013 / 2
Präsentation Inhalte - Einführung - Systemanalyse - Wirtschaftlichkeit/Geschäftsmodelle - Betriebliche Anforderungen an die konventionellen Kraftwerke 22.11.2013 / 3
Präsentation Erinnern wir uns: Vision des Energiekonzepts 2050 Mehr Erneuerbare, weniger Emissionen Vorrangiges Ziel ~80% CO2 in % Reduktion bis 2050 Der Weg zu regenerativer und 100 CO2 -freier Zukunft wird 80 bestätigt. Die entscheidenden 80 Erfolgsfaktoren dafür: -25% 60 Effizienzmaßnahmen 60 radikale Umstrukturierung der -50% Elektrizitätswirtschaft 40 35 Energieerzeugung erfolgt 2050 20 18 -80% überwiegend aus EE Umformen der Verteilungs- 0 netze in “intelligente” Netze 2020 2030 2040 2050 ( „Smart Grid“) Anteil erneuerbarer Energien Stromverbrauch (100%=2008) * Ausbau der Speicher- am Endenergieverbrauch Primärenergieverbrauch (100%=2008) * kapazitäten (z.B. Druckluft- Anteil der Stromerzeugung aus Treibhausgasemissionen (100%=1990) und Wasserstoffspeicher) erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch Stromimporte von 20 - 30% in 2050 * Es sind nur konkrete Zahlen für die Jahre 2020 und 2050 im Energiekonzept enthalten. Quelle: Bundesregierung, Booz & Company Analysis 22.11.2013 / 4
Präsentation VDE-Task-Force „Flexibilisierung der thermischen Erzeugungskapazitäten“ Arbeits-Zeitraum 2010 – 2012 Interdiziplinäre, unparteiische Plattform Ziel: Risiken der Energiewende durch Expertenforum mindern Bestehendes Energiesystem als Ausgangspunkt Möglichst viel EE integrieren bei geringen Aufwand und Abhängigkeiten von anderen neuen Technologien Einbindung aller relevanten Parteien: Wind, PV, Netzbetrieb, Kraftwerksbetrieb, Netzregelung, Stromhandel, Industrie 22.11.2013 / 5
Präsentation Fragestellungen: Im Netz muss jederzeit die Leistung aller Erzeugung der Leistung aller Verbraucher entsprechen. Wie sieht ein sicherer und stabiler Netzbetrieb bei überwiegend fluktuierenden Einspeisungen aus Wind und PV aus ? Können alle thermischen Kraftwerke abgeschaltet werden und nur mit Wind und PV das Netz geregelt werden ? Wie viel Energie kann wie lange gespeichert werden – sind die Speicherkapazitäten nach Leistung und Energie ausreichend ? Welche neuen Aufgaben kommen auf die thermischen Kraftwerke zu und wie können diese erfüllt werden ? 22.11.2013 / 6
Präsentation Für den Erfolg der 2050 - Vision ist die Entwicklung der nächsten 10 Jahre maßgeblich. Unter neun VDE - Szenarien ist das „VDE AT40“ als Referenz ausgewählt. Verbrauchsrückgang (VR) Aktueller Trend (AT) Langfristiger Trend (LT) …zurückgehender Verbrauch …stagnierender Verbrauch …Übergang zu einem “electrical age” -1,6%/a 0 %/a 1,8 %/a Anteile regenerativer Energieträger in 2020 regenerative Stromerzeugung „RE“ regenerative Stromerzeugung „RE“ regenerative Stromerzeugung „RE“ 20% 30% 40% 20% 30% 40% 20% 30% 40% PV Neubau Niedrig bis moderat Moderat bis stark Stark bis sehr stark Wind Neubau Niedrig bis moderat Moderat bis stark Stark bis sehr stark Kohle Neubau backlog + 1 CCS Demo Anlage backlog + 1 - 2 CCS Demo Anlagen backlog + 3 - 4 CCS Demo Anlagen Erdgas Neubau Niedriger bis moderater Gas-Ausbau. Moderater bis starker Gas- Ausbau. Starker Gas- Ausbau. 22.11.2013 / 8
Präsentation Erzeugungspark 2020: konventionell & EE TWh 739 719 709 621 Erneuerbare 603 593 123 82 583 195 Energien 16% 274 Wasserkraft 20 528 19 508 97 498 40% 157 Erdgas 85 222 20 19 80 Erdöl/sonstige 31 190 132 20 21 19 312 20 21 216 255 21 172 210 155 115 134 Kohle 263 98 16 12 16 16 16 20 16 18 21 195 202 178 197 204 202 209 176 182 Kernenergie 141 25 29 30 27 29 30 29 30 30 40% RE 30% RE 20% RE 40% RE 30% RE 20% RE 40% RE 30% RE 20% RE 2010 Szenario Verbrauchsrückgang VR Langfristiger Trend LT Aktueller Trend AT Szenario „AT40“ 22.11.2013 / 9
Präsentation Kapazitäten und Erzeugung 2009 – 2020 VDE AT 40 Szenario Erzeugung (TWh) Erzeugungskapazitäten (GW) 250 621 TWh 603 TWh 226 GW 200 60 EE 40 % EE 58 % 146 GW 150 42 10 26 16 54 7 100 5 KONV 60 % 25 KONV 42 % 6 43 6 50 23 111 21 24 19 13 4 0 2009 2020 Kernkraft Braunkohle Steinkohle Öl Dezentral Gas Wasserkraft Biomasse Wind offshore Wind onshore Solar 22.11.2013 / 10
Präsentation Simulationsmodell Deutschland 2020 (Regionenmodell) 22.11.2013 / 11
Präsentation Zeiten mit EE- Überschuss... Verfügbarkeitsfaktoren der PV - Anlagen gegenüber der Wind onshore-/offshore- Leistung in der Sommerzeit Gleichzeitige Leistungsspitzen Gleichzeitige Leistungsspitzen Quelle: Siemens CT T IAT ISC, IWES Die Daten liegen für alle 50x50km Zellen als stündlich aufgelöste Zeitreihen für 2000-2008 vor. Sie wurden anhand von kommerziellen Wetterdaten und angenommenen PV-/Turbinenkennlinien zusammen mit dem Fraunhofer IWES errechnet. - Die einzelnen Ortszeitreihen gewichtet und gemittelt. Als Gewichtung wurden die 2020 Ausbauziele der EE der Bundesregierung angenommen. - Aus den resultierenden einzelnen Zeitreihen für Wind On-/Offshore und PV sind für die Mittagstunden (11-14h) der Monate Mai-August dargestellt. 22.11.2013 / 12
Präsentation ...und Zeiten mit EE-Mangel sind zu erwarten... Verfügbarkeitsfaktoren der PV - Anlagen gegenüber der Wind onshore-/offshore- Leistung in der Winterzeit Gleichzeitiger Gleichzeitiger Leistungsmangel Leistungsmangel Quelle: Siemens CT T IAT ISC, IWES Die Daten liegen für alle 50x50km Zellen als stündlich aufgelöste Zeitreihen für 2000-2008 vor. Sie wurden anhand von kommerziellen Wetterdaten und angenommenen PV-/Turbinenkennlinien zusammen mit dem Fraunhofer IWES errechnet. - Die einzelnen Ortszeitreihen gewichtet und gemittelt. Als Gewichtung wurden die 2020 Ausbauziele der EE der Bundesregierung angenommen. - Aus den resultierenden einzelnen Zeitreihen für Wind On-/Offshore und PV sind für die Mittagstunden (11-14h) der Monate Dezember/Januar dargestellt. 22.11.2013 / 13
Präsentation Regionenmodell 2020 Berücksichtigen aller (großen) Kraftwerke Neueste Stilllegungsszenarien Pumpspeicherkapazitäten (Leistung und Volumen) Leitungskapazitäten zwischen den Regionen (summarisch) Simulation der Solarstrahlung und des Winddargebots anhand von regionalen Wetterzeitreihen (Wetterdienste) Ergebnis: Bestimmung des Verlaufs der Residuallast Ableitung Gradienten, Leistungen, Flautenzeiten… Kraftwerkseinsatz 22.11.2013 / 14
Präsentation Kraftwerkseinsatz 2009 und 2020 (Simulation) (Beispielwochen im Januar und Juli für das Jahr 2020) 2009 Hoher Anteil an Grundlast 2020 Grundlast wird verdrängt, dafür flexible Kraftwerke Nicht verwendete Überschussenergie: zu geringe Speicherkapazitäten im Netz ! 22.11.2013 / 15
Präsentation Gradienten der Residuallast 2009-2020 Die stündlichen Gradienten haben heute bekannten Zuschnitt. Maximale 1h Gradienten steigen Erwartete tägliche Last- änderungen erfordern eine disponierbare Kraftwerksleistung von 60 GW 22.11.2013 / 16
Präsentation Erzeugungsgradienten von Wind und PV in Deutschland (Ergebnis VDE AT 40 Szenario) installierte 1h-Gradient 3h-Gradient Leistung Onshore Wind 42 GW 4 GW/h 2,5 GW/h Offshore Wind 16 GW 3 GW/h 2 GW/h Photovoltaik 60 GW 12 GW/h 8 GW/h Planerischer 15 GW/h 10 GW/h Maximalgradient 22.11.2013 / 17
Präsentation Konsequenzen für den Einsatz der thermischen Kraftwerke, VDE AT40RE Szenario Lastwechselfähigkeit 2020 Alle thermischen Kraftwerke sind grundsätzlich geeignet zur Lösung 30,00 Kraftwerksleistung im Regeleinsatz der zukünftigen Aufgaben 25,00 beizutragen Leistungs- Um gleiche Leistungsgradienten 20,00 gradient abzufahren, werden wenige schnelle - 67 % 15,00 5 GW/h oder viele langsame Kraftwerke benötigt 10,00 10 GW/h Nachteile langsamer Kraftwerke: 15 GW/h 5,00 mehr stand-by-Energie in Bereitschaft Lebensdauerverbrauch für Bestands- 0,00 anlagen wird sich durch Reduktion 3 %/min 2 %/min 1 %/min „schnell“ „langsam“ der Volllaststunden reduzieren Regelfähigkeit der Kraftwerke (DKW ~200.000 h), aber durch höhere und häufigere Gradienten erhöhen Neue Bewertung der Bauteilerschöpfung nötig 22.11.2013 / 18
Präsentation Konsequenzen für den Einsatz der thermischen Kraftwerke, VDE AT40RE Szenario Auslastung, Anzahl von Starts Die Auswertung nach Lastbändern ergibt: Auch nach „Merit - Order“ günstigste Kraftwerke müssen sich am Lastfolgebetrieb beteiligen Steinkohle- und Gaskraftwerke müssen sich auf häufige An- und Abfahrten, starke Lastwechsel und sinkende Volllaststunden einstellen 22.11.2013 / 19
Präsentation Ergebnis Systemanalyse: Basierend auf einem integrierten Systemverständnis erfordert die Transformation des Versorgungssystems eine technologisch und zeitlich aufeinander abgestimmte Vorgehensweise beim Ausbau erneuerbarer Energien, der Netze und Speicher, sowie bei dem Lastmanagement Netze können nicht zeitgerecht entsprechend dem Ausbau der EE verstärkt und ausgebaut werden Speicher werden wahrscheinlich kurzfristig nicht ausreichend zur Verfügung stehen Eine großflächige Anwendung von smart grids und demand response - Maßnahmen ist kurzzeitig nicht zu erwarten Zwei parallel existierende Systeme (thermisch/erneuerbar) entstehen. Energieüberschuss wird immer größer und häufiger zu erwarten sein. Zeiten mit hohem Überschuss oder Mangel an erneuerbaren Energien ergeben sich aus den stochastischen Wettermustern und der Netzlast. Im Netz sind kombiniert aus Wind und PV Gradienten bis 15 GW/h (1 h) möglich Thermische Kraftwerke sind bei Speichermangel unverzichtbar. Sie müssen am Netz verbleiben/bzw. durch neue thermische Anlagen ersetzt werden. Darüber hinaus müssen sie flexibel einsetzbar sein 22.11.2013 / 20
Präsentation Wirtschaftlichkeit / Geschäftsmodelle 22.11.2013 / 21
Präsentation Der existierende Strommarkt benachteiligt Investitionen in thermische Kraftwerke Mit deutlich sinkender Aus- 0,20 lastung können im existieren- 0,18 BK:Braunkohle Dampfkraftwerk den Stromhandel-Markmodell 0,16 Kohlekraftwerk Erzeugungskosten 2020 *) SK: Steinkohle-Dampfkraftwerk die Vollkosten der Stromer- €/kWh (Vollkosten) 0,14 Gas-Kombikraftwerk GUD: gasbefeuert zeugung nicht gedeckt und 0,12 somit Investitionen nicht gerechtfertigt werden 0,10 0,08 Börsenpreis 0,06 2020 Abhilfe können geeignete Börsenpreis Regulierungs- und Geschäfts- 0,04 GUD 2010 SK AT 40 2010 2010 2010 BK modelle verschaffen, um eine 0,02 thermische Mindestkapazität 0,00 auch bei niedrigen Volllast- 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 stunden wirtschaftlich dar- *) zentrale Stromerzeugung, stellen zu können. Volllaststunden Gaspreis: Kohlepreis: 8 €/GJ, 2,4 €/GJ, CO2-Zertifikate Preis: 24 €/t CO2 22.11.2013 / 22
Präsentation Die Transformation des Energiesystems bedingt neue Vermarktungs- und Vergütungsoptionen STROMMARKT HEUTE STROMMARKT DER ZUKUNFT Stromhandel Stromhandel (Spot- und Terminmarkt) (Spot- und Terminmarkt) Arbeitspreis: €/kWh Arbeitspreis: €/kWh Rampenpreis“: +/- € /MW/min Terminmarkt Spotmarkt Systemdienstleistungen Day- Intra- Over the Counter ahead day (Regelenergiemarkt) > 1 Tag (Jahr, Quartal, Monat) 1 Tag < 1 Tag 45 min Arbeitspreis: €/kWh Leistungspreis: +/- €/kW Systemdienstleistungen „Blindleistungspreis“: +/- €/var/s (Regelenergiemarkt) „Frequenzpreis“: +/-€/mHz/s Arbeitspreis: €/kWh „Spannungspreis“: +/- V/s Leistungspreis: €/kW Schwarzstartfähigkeit Kapazitätsmarkt Primary Secondary reserve Leistungspreis: €/kW reserve Tertiary reserve 0s 30 s 5 min 15 min 30 min 60 min Markt für kalte Reserve Leistungspreis: €/kW 22.11.2013 / 23
Präsentation Die Transformation des Energiesystems bedingt neue Vermarktungs- und Vergütungsoptionen Regelenergiemarkt Heute Zukunft Ereignis: Frequenzabfall 50 Hz Stundenprodukt Börse Rampenprodukt Primär - Sekundär Minuten Dauer Reserve MW Reserve MW Regel Regel Leistung Leistung + 1 MW + 1 MW - 1 MW 1 Stunde 1 Stunde Energiemenge = 1 MWh Energiemenge = 0 MWh AT40RE Szenario Planerischer Maximalgradient 0 s 30 s 5 min 15 min 30 min 60 min 1h: 15 GW/h 3h: 10 GW/h Systemdienstleistungen Stromhandel + Kapazitätshandel 22.11.2013 / 24
Präsentation Betriebliche Anforderungen an die konventionellen Kraftwerke 22.11.2013 / 25
Präsentation Bedeutung flexibler Kraftwerke bis 2020 Leitungsausbau bis 2020 voraussichtlich nicht ausreichend Speicherausbau zu gering in Leistung und Speicherenergie Thermische Kraftwerke müssen regional diese fehlenden Kapazitäten ausgleichen Vorrang der EE: thermische Kraftwerke fahren zurück oder werden abgestellt bei EE-Einspeisung Thermische Kraftwerke füllen längerer EE-Erzeugungslücken 22.11.2013 / 26
Präsentation Anforderungen an die Lastwechselfähigkeit Die stündlichen Gradienten Auswertung der Simulation: haben heute bekannten Zuschnitt Tägliche Laständerungen erfordern eine disponier- bare Kraftwerksleistung bis zu 60 GW 22.11.2013 / 27
Präsentation Zukünftige Anforderungen an die thermischen Kraftwerke Gradientenfähigkeit („Stop and Go“) Etwa doppelt so häufiges An- und Abfahren Hohe Wirkungsgrade im Teillastbereich Niedrige Mindestlast 22.11.2013 / 28
Präsentation Was verstehen wir unter Flexibilität? Quelle Dr. Andreas Feldmüller, Siemens Energy Sector, E S SF PLF 22.11.2013 / 29
Präsentation Das Potential der heutigen thermischen Kraftwerke Kraftwerkstyp Steinkohle Braunkohle Gas- und Gasturbine Dampfkraft- solo Anforderungen: werk (GuD) Lastgradient %PN/min 1,5 / 4 / 6 1 / 2,5 / 4 2/4/8 8 / 12 / 15 Hohe Lastgradienten im Bereich %PN 40 – 90 50 - 90 40*) - 90 40*) - 90 Minimallast %PN 40 / 25 / 20 60 / 50 / 40 50 / 40 / 30*) 50 / 40 / 20*) Niedrige Minimallast Anfahrzeiten: Heiß (< 8 h) h 3 / 2,5 / 2 6/4/2 1,5 / 1 / 0,5 < 0,1 Kurze Anfahrzeiten Kalt (> 48 h) h 10 / 5 / 4 10 / 8 / 6 4/3/2 < 0,1 Lesehinweis: heute üblich / Stand der Technik / Optimierungspotential * bedingt durch die Emissionsgrenzwerte für NOX und CO bei Dauerbetrieb Alle thermischen Kraftwerke sind grundsätzlich geeignet zur Lösung der zukünftigen Aufgaben beizutragen 22.11.2013 / 30
Präsentation Leistungsgradienten von thermischen Kraftwerken stand alone 1 GT P/Pn GuD Standard Kohle- KW Kohle GuD flexibel Start 0 t 0 1 2 h 22.11.2013 / 31
Präsentation Stand der Technik konventioneller Anlagen Laständerungsgeschwindigkeiten 45,0 Der Stand der Technik 40,0 12%/min (Gas) 35,0 4%/min (Kohle) Leistungsänderung / MW/min 30,0 3%/min (GuD) 25,0 BK 1 Anforderungen heute 20,0 SK 3 2%/min (Primärregelung) 15,0 GT 6 SK 6 SK 5 Min: 2%/min Aktuell erfüllen bei die Stein- 10,0 GT GT 4 5 KA 2 SK 2 SK 4 Gasturbinen 12%/min und Braunkohleanlagen nicht 5,0 GT 1 GT 2 GT 3 KA 1 SK 1 GuD 3%/min Kohle 4%/min alle Anlagen den Stand der 0,0 Technik. 0 200 400 600 Netto- Leistung / MW 800 1000 1200 Der häufigste Grund liegt in der fehlenden Notwendigkeit hierfür. 22.11.2013 / 32
Präsentation Beispiel: FACY™ verbessert die Effizienz während der heißen Startphase von Siemens GUD Anlagen um 14% PP Stromproduktion [MWh] Last Verbesserung Verbesserung während der Startphase einer täglich < 30 min. • Fliegender Start der +94% Dampfturbine Verbesserte 140.725 Anfahrtskurve • Schafft sehr gute 72.725 Voraussetzungen für optimieren Flotten- Konventioneller Fahrweise Start Siemens Competition Quelle Siemens Energy Sector Zeit tconv. Startzeit Siemens Wettbewerb Konventioneller Heiß-Start Vorteil Wirkungsgrad Heiß-Start mit FACY™ Heiß ~ 30 min 70 min Durchschn. Wirkungsgrad ~36% ~50% Warm ~ 90 min 120 min (tconv.) Kalt ~120 min 160 min Brennstoffverbrauch ~514 MWh ~326 MWh Für GuD Neuanlagen und als Nachrüstung verfügbar Konzept auf DKW übertragbar? 22.11.2013 / 33
Präsentation Optimierung und Weiterentwicklung von Kraftwerken - Referenzen für Anfahroptimierungen (Auswahl, DKWs) Quelle Dr. Andreas Feldmüller, Siemens Energy Sector, E S SF PLF 22.11.2013 / 34
Präsentation Stand der Technik konventioneller Anlagen Mindestlast Der Stand der Technik ca. 25% (Steinkohle) ca. 40% (Braunkohle) ca. 40%- 50% (Gas) Aktuell erfüllen nicht alle Anlagen den Stand der Technik. Der häufigste Grund liegt in der fehlenden Notwendigkeit hierfür. Heute optimiert auf Max Leistung Max Wirkungsgrad Max Lebensdauer Min Betriebskosten Min Emissionen 22.11.2013 / 35
Präsentation Potenzial und Grenzen der Flexibilisierung von konventionellen Kraftwerken Mindestlast Potenzial: Größtes Potenzial liegt bei den Steinkohleanlagen 1 Mühlenbetrieb (20%) Feuerraumüberwachung Brennstoffoptimierung Grenzen: Emissionswerte (Gas) Unterschreitung Taupunkts- temperaturen im Rauchgas Reduzierte Katalysator- effektivität in der DENOX Verdampfermindestmenge Absinken der Frischdampf- und ZÜ-Temperaturen 22.11.2013 / 36
Präsentation Betriebliche Konsequenzen flexibler Fahrweise - Längere Stillstände bergen Korrosionsgefahren Quelle Dr. Andreas Feldmüller, Siemens Energy Sector, E S SF PLF 22.11.2013 / 37
Präsentation Ergebnis: Betriebliche Anforderungen an die konventionellen Kraftwerke Transformation von Grund-, Mittel-, Spitzenlastkraftwerken zu flexiblen Erzeugungseinheiten Bestehende Anlagen haben noch Potential, den Anforderungen an flexible Erzeugung zu folgen: Tiefere Mindestlasten Höhere Laständerungsgeschwindigkeit Optimiertes Anfahren Optimierungsmöglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft: Mechanische Anpassungen Leittechnische Anpassungen Höhere Anforderungen an Laständerungsgeschwindigkeit hat direkte Auswirkung auf die Lebensdauer. Ideale Voraussetzungen bieten Gas- bzw. GUD-Anlagen, jedoch bei deutlich geringerer Betriebszeit 22.11.2013 / 38
Präsentation Schlussfolgerungen und Handlungsbedarf Die nachhaltige Energieversorgung erfordert eine stark leistungsorientierte Systemauslegung Zukünftig müssen daher erneuerbare Erzeugung und konventionelle, überwiegend thermische Erzeugung auf einander abgestimmt zusammenwirken mit Vorrang der EE und flexiblem Einsatz der thermischen Kraftwerke Für die thermischen Kraftwerke ergeben sich höhere Anforderungen durch steile Gradientenfahrweise, häufigere An- und Abfahrten sowie niedrigere Mindestlast und hierdurch erhöhten Verschleiß und Lebensdauerminderung Die Auslastung der thermischen Kraftwerke wird drastisch sinken und damit ist deren wirtschaftlicher Betrieb unter den heutigen Marktbedingungen gefährdet. Die Kraftwerke konvertieren vom Lieferanten von Grundlastenergie zum Bereitsteller von flexiblen und sicherheitsrelevanten Systemdienstleistungen. Es sind geeignete Regulierungs- und Geschäftsmodelle zu entwickeln, um eine thermische Mindestkapazität auch bei niedrigen Volllaststunden wirtschaftlich darstellen zu können (Systemdienstleistungen, Kapazitätsmarkt). 22.11.2013 / 39
Präsentation Danke für Ihre Aufmerksamkeit ! 22.11.2013 / 40
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