Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin

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Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
02/2014 Februar ▌
 D 9,50 € CH 17,75 sFr A 10,00 € L/B 10,00 € NL 10,00 €
 Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG

 Special Mobile World von A(pp) bis Z(ahlung)

 Verbraucherschutz
 im M-Commerce
     Tanja Feller ist Geschäftsführerin beim Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW).
     Im Interview erklärt sie, warum der Verband auch 2014 wieder mit diversen Messeveranstaltern
     kooperieren wird und was die neue Messe „tools“ den Besuchern bieten kann.

Verknüpfung online/offline                          Special zur Internet World            Breitbandausbau
Eine Roadmap für Händler 2020:                      Hallenplan, Aussteller und            Politik, Forschung und
Smart Natives im Fokus                              Trends der Messe                      Lobbyisten im Diskurs
Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
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Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
editorial                                                              e x p e r t e n          2 _1 4

Von stationär zu online
und zurück
Derzeit tut sich schon Erstaunliches: Seit vielen Jahren wird der      PD Dr. Key Pousttchi
stationäre Handel immer wieder aufgefordert und motiviert, sich        Wer sich über „Mobile“-Themen informieren will, der
auch am „Online-Kuchen“ zu beteiligen. Und nun geht die Diskus-        kommt an ihm nicht vorbei. Denn bereits seit 2001
sion derzeit in die andere Richtung: Immer mehr Onlinehändler          lehrt Key Pousttchi Wirtschaftsinformatik und Mobile
entdecken die Möglichkeiten des stationären Handels. Und diese         Business an der Universität Augsburg. Neben vielen
Entwicklung ist ja auch nur natürlich. Wieso sollte man eigentlich     weiteren Aktivitäten leitet er auch den National
diese Kanäle so streng trennen, der Konsument macht es schließ-        Roundtable M-Payment der deutschen Mobilfunk­
lich auch nicht. Soweit, so klar.                                      anbieter und Banken.

Wie aber genau diese Verknüpfung von stationär und online ausse-       Prof. Dr. Gerrit Heinemann
hen könnte, welche Modelle am erfolgversprechendsten sind, wie         Prof. Heinemann ist ein deutscher Wirtschaftswis-
sich Konsumentenwünsche und -forderungen künftig entwickeln            senschaftler, der sich mit E-Commerce, Onlinehandel
könnten, das ist derzeit noch gar nicht klar.                          und Multichannel befasst. Der brilliante Referent ist
                                                                       seit 2005 Professor für BWL, Management und Han-
Deswegen haben wir vom e-commerce Magazin zusammen mit­­               del an der Hochschule Niederrhein. Zuvor war er viele
Dr. Kai Hudetz vom Institut für Handelsforschung in Köln ein Wochen-   Jahre in der freien Wirtschaft tätig.
ende lang mit rund 20 Experten – Wissenschaftler, Analysten, Händ-
lern und IT-Dienstleistern – diskutiert und Thesen gewälzt. Ergebnis   Dr. Stefan Heng
dieser spannenden, aber auch fordernden Tage ist eine Art Roadmap      Der Volkswirt ist als Senior Economist bei Deutsche
für den Handel 2020.                                                   Bank Research tätig und befasst sich vor allem mit
                                                                       volkswirtschaftlichen Analysen des durch Innova­
Ich muss zugeben, ein kleines bisschen stolz bin ich schon auf die-    tionen getriebenen strukturellen Wandels. Dr. Heng
ses Ergebnis, aber lesen Sie selbst (ab S. 18). Und wenn Fragen        ist unter anderem Mitglied im Komitee des Zukunfts-
sind, vermitteln wir Ihnen gern den Kontakt zu den E-Commerce-         preises der Future Convention und im strategischen
Profis.                                                                Beirat des DVPT.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wieder eine spannende Lektüre!

Ihre Dunja Koelwel
Chefredakteurin e-commerce-magazin
dk@win-verlag.de

www.e-commerce-magazin.de                                                 02/14 e-commerce-magazin                       3
Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
inhalt
Das e-commerce magazin_3/2014
                                       Szene   KEEP ON TOP
                                          05 	Startup-Szene: Neue Geschäftsmodelle im E-Commerce
erscheint am 19. März 2014.               06 	Tanja Feller vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW)
                                               im Interview
                                          08 	Gründerportrait: Nils Winkler von Yapital

                                      Special
                                       DISCUSS INNOVATIONS MOBILE WORLD VON A(PP) BIS Z(AHLUNG)
                                  09 	M-Commerce, M-Payment und Verbaucherschutz:
                                 		 Was sollten Händler beachten?
                                  12 	10 Praxistipps für mobiles E-Mail-Marketing
                                  14 	Umfrage: Welche Themen beschäftigen uns 2014
                                 		 in Sachen Smartphones, mobile Sicherheit & mobiles Marketing?
                                  16 	Produkte & News

                                        Sales
                                       MAKE PROFIT MULTICHANNEL, CROSS CHANNEL & VERKNÜPFTE WELTEN
                                  18 	Roadmap 2020: So werden Smart Natives
                                 		 die Handelsstrukturen verändern
                                  24 	Fallbeispiel: Oldenburgs Innenstadt verknüpft mit Hilfe von PayPal
                                       Online- und Offline-Shopping via QR-Codes
                                  26 	Produkte & News

                                      Special zur Internet World (25./26. FEBRUAR 2014)
                                          28 	Ausstellerverzeichnis, Hallenplan & Messe-Highlights

                                 Infrastruktur
                                       UPGRADE YOUR BUSINESS SICHERHEIT
                                  39 	Breitbandausbau in Deutschland:
                                 		 Politik und Lobbyisten in der Kontroverse
                                  42 	Brauchen Apps eine Datenschutzerklärung?
                                  44 	Little Shop of Horrors: Was tun, wenn der eigene Laden spammt?

                                 Management
                                        OPTIMIZE YOUR STRATEGY
                                  45 	„Tell-a-Friend“ vor dem Aus: Rechtliche Hinweise
                                 		 für Webseitenbetreiber
                                  46 	Karrierenews

                                    Rubriken
                                  03 	Editorial
                                  36 E-Commerce-Markt:
                                 		 Anbieter/Dienstleister
                                   47 	Vorschau und erwähnte Firmen
                                   47 	Impressum

4    e-commerce-magazin 02/14                                                            www.e-commerce-magazin.de
Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
i n n ova t iv e           g e sch ä f t smod e ll e                  im     e   -   comm e r c e

Auktionsplattform vermittelt überschüssige
Waren und Überkapazitäten

Seit Jahresbeginn will Stockondeals als   mittel vermitteln. Um den Marktplatz zu      Portal für Uhrenreparaturen
­europäische B-to-B-Auktionsplattform     nutzen, brauchen sich Unternehmen nur
 überständige Waren und Überkapazitä-     registrieren und können dann Produkte        Fast jeder besitzt hierzulande eine Uhr.
 ten aus den Branchen DIY und Lebens-     anbieten und ersteigern. Stockondeals.       Doch was tun, wenn die Uhr nicht mehr
                                                  com ist ein dänisches Unterneh-      tickt und der Gang zum lokalen Händler zu
                                                  men, das sowohl aus EU-Mitteln       zeitaufwändig ist? Uhrreparatur-online.de
                                                  als auch mit nationalem Innova-      kennt für jedes Problem den geeigneten
                                                  tionskapital ­gefördert wird.        Uhrmacher und vermittelt Uhrreparaturen
                                                                                       über ein Uhrmacherpartner-Netzwerk.
                                                 Homeshopping im Internet
                                                                                       Payment für Online Content
                                                 Die Online-Plattform www.many-
                                                 buy.de – seit November 2013 „on       Mit einer neuen Technologie will der 2011
                                                 air“ – bringt das Konzept des         gestartete Micropayment-Dienstleister
                                                                                                                                                            Quelle: © sdecoret - Fotolia.com
                                                 Homeshoppings ins Internet: Pri-      milliPay die Untergrenze knacken, die bis-
                                                 vatleute und Unternehmen prä-         lang für online berechenbare Kleinbeträge
                                                 sentieren ihre Angebote unmittel-     galt: Künftig sollen auch Abrechnungen
                                                 bar vor der Kamera , die Verkaufs-    bis zu einem tausendstel Cent wirtschaft-
                                                 shows sind dabei live.                lich und kundenfreundlich möglich sein.

                                                           Düsseldorf, 26. März 2014            Hamburg, 01. April 2014
                                                           Frankfurt,      27. März 2014        München, 03. April 2014

                                                        Die Konferenz für Trends
                                                        im Online Marketing
                                                                     keting Unsere Leser
                                                                                                                                  zahlen nur
                                                                                                                                € 189,–*
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                                                                                                                                               MF
                                          onlinemarketingforum.de                                                                          O
Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
Szene   keep on top interview

                 BVDW unterstützt eine
                 neue Messe für Praktiker
                 von Dunja koelwel

                 Tanja Feller ist Geschäf tsführerin Bundesverband Digitale Wir tschaf t (BVDW) e.V. Im Inter view
                 erläuter t sie, warum sich der BVDW 2014 für die neue Messe „tools“ in Berlin einsetzen will.

                 ECM: Der Bundesverband Digitale Wirt-          Zielgruppen. Ein Messekonzept kann           den aktuellen Trend: Zunehmend sind es
                 schaft (BVDW) sieht sich als die Interes-      man mit zu großen Erweiterungen auch         die Leiter der Fachabteilungen, die über
                 senvertretung für Unternehmen im Be-           zu beliebig machen. Daher sehen wir zwi-     die IT-Ausgaben entscheiden. Für sie bie-
                 reich interaktives Marketing, digitale In-     schen tools und dmexco auch kein Kon-        tet tools gerade mit Formaten wie Suc-
                 halte und interaktive Wertschöpfung.           fliktpotenzial.                              cess Stories und Power-Testing Work-
                 Warum kooperiert der BVDW mit Messe-                                                        shops eine zentrale Informations- und
                 veranstaltern?                                 ECM: Was können Besucher von „tools“         Veranstaltungsplattform für praktisches
                 Tanja Feller: Messen sind wichtige Bran-       erwarten?                                    Testen, Information, Weiterbildung, opti-
                 chen- und Businessplattformen. Nach der        Tanja Feller: Zwei Tage Messe und Kon-       males Benchmarking sowie Networking,
                 Etablierung der dmexco als Leitmesse und       gress mit einem konsequenten Fokus auf       um die passenden Tools zur Optimierung
                 -kongress für das digitale Marketing ist die   dem Nutzwert aus dem Einsatz webbas-         ihrer Geschäftsprozesse zu finden.
                 tools der logische nächste Schritt für den
                 BVDW. Mit unserem Engagement für die                                                        ECM: Angesichts der letzten Datenschutz-
                 tools (7./8. Mai 2014 in Berlin) wollen wir                                                 pannen (Hacker graben E-Mail-Passwör-
                 nicht nur die Nachfrage im Markt nach ei-                                                   ter ab...): Wie engagiert sich der BVDW?
                 ner Plattform mit dem Fokus auf webba-                                                      Was können Unternehmen hier vom
                 sierte Businesslösungen bedienen, son-                                                      BVDW erwarten?
                 dern uns und unseren Mitgliedern auch                                                       Tanja Feller: Für den BVDW steht das The-
                 neue Wachstumsfelder und -potenziale                                                        ma Datenschutz ganz oben auf der Agen-
                 erschließen. Gerade für Unternehmen aus                                                     da, da die Geschäftsmodelle der digita-
                 dem Bereich digitale Technologiedienst­                                                     len Wirtschaft größtenteils datenbasiert
                 leis­tungen, die häufig Start-Ups bezie-                                                    sind. Hier setzen wir uns für eine zu-
                 hungsweise junge Unternehmen sind,                                                          kunftsorientierte Datenpolitik ein, die so-
                 schaffen wir hier eine Möglichkeit zur Inno-                                                wohl die Interessen des Nutzers berück-
                 vations- und Leistungsschau. Insofern                                                       sichtigt als auch die kommerzielle Nut-
                 passt die tools hervorragend in die Strate-    sierter Businesslösungen in allen relevan-   zung von Daten ermöglichen soll. Dazu
                 gie des BVDW, zentrale Wettbewerbsfelder       ten Unternehmensbereichen. Unter dem         ist der BVDW seit Jahren in Berlin und
                 der digitalen Wirtschaft aufzugreifen.         Motto „Build your digital Business“ stellt   Brüssel aktiv. Neben der Frage des struk-
                                                                                                             turellen Schutzes von Daten bei ihrer Er-
    Webbasierte Tools sind längst nicht mehr Thema für IT-Spezialisten,                                      hebung ist natürlich auch die Frage der
    vielmehr werden sie auch für die verschiedensten Fachbereiche relevant.                                  sicheren Speicherung ein wichtiger As-
    Daher ist die Nachfrage nach gezielten Infos größer als je zuvor.                                        pekt. Das Thema der Datensicherheit
                                                                                                             verpflichtet Unternehmen, Daten gegen
                 ECM: Kollidiert dieses Engagement nicht        die tools die geschäftliche und fachbe-      den Zugriff von außen bestmöglich zu
                 mit den Kooperationen mit anderen              reichsbezogene Perspektive digitaler Lö-     schützen. Hier verfolgen wir das Ziel, dass
                 Messeveranstaltern, beispielsweise der         sungen für HR & Collaboration, Finance &     vor allem in den USA ähnliche Sicherheits-
                 dmexco?                                        Controlling, Marketing & Sales, Operati-     standards Anwendung finden müssen
                 Tanja Feller: Nein, überhaupt nicht. Die       ons & Supply Chain sowie Enabling Tech-      wie in der europäischen Union – generell
                 Themen, die die tools abdecken soll, pas-      nologies & IT fundiert und praxisnah in      sollten möglichst global gleiche Stan-
                 sen einfach nicht zur dmexco und ihren         den Vordergrund und reflektiert damit        dards vorherrschen.                      ■

6      e-commerce-magazin 02/14                                                                                     www.e-commerce-magazin.de
Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
25. – 26. Februar 2014
                                         ICM Messe München

   Die Konferenz für Affiliates, Merchants, Netzwerke und Agenturen

                                         Highlights 2014
         Jetzt                           � Search Roundtable
       anmel
             de          n!
                                           (SEO / SEA / Affiliate)
                                         � Podiumsdiskussionen
                                           zu aktuellen Affiliate und
    Teilnah                                SEO Themen
            m  e scho
   249,- E             n ab              � Speed Networking
                   uro                   � Ask the experts
                                         � Speakers Corner in der
 Die Ko
        nfe                                Affiliate TactixX Area
Mercha renz für Affilia
        nt              te
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       ren.           und

    Mehr Infos und Anmeldung unter   www.affiliate-tactixx.de
Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
g r ü n d e r p o r t r ai t                    im    e   -   comm e r c e

                                          Yapital: „Wenn es normal ist, an der Kasse mit dem Smartphone
                                          zu zahlen, landen wir in der Gewinnzone“

                                                Yapital ist ein europäisches bar­          ECM: Woher stammt das Know-how und
                                                geldloses Cross-Channel-Payment:           die Lust an der Selbstständigkeit?
                                                Kunden können nach einmaliger              Nils Winkler: Wenn man ein Angebot erhält
                                                Anmeldung über alle Kanäle, also           wie das, ein Großprojekt wie Yapital auf­
                                                stationär, mobil, online oder per          zubauen, fragt man sich: Habe ich in mir,    Leis­tung des ganzen Teams. Am Anfang
                                                Rechnung, bezahlen und einkau-             was es dazu braucht? Zum Beispiel: Neu-      wollten wir noch schneller sein. Und da
                                                fen. Im Jahr 2011 als hundertpro-          gier auf Menschen und Technologien, Of-      denke ich rückblickend: In diesem Punkt
                                                zentige Tochter der Otto Group ge-         fenheit für Chancen des Moments, ge-         hätten wir realistischer sein können. An­
                                                gründet, ist der Service seit 2013         paart mit strategischem Denken, die Fä-      dererseits hat uns dieser selbst gesetzte
                                                live. Nils Winkler, Chairman of the        higkeit, Begeisterung zu verspüren und       Zeitdruck zu Höchstleitungen getrieben.
                                                Board, verrät seine Pläne für 2014.        andere zu begeistern – aber auch Belast-
                                                                                           barkeit und einen Schuss Risikobereit-       ECM: Wie sind Sie finanziert und wann
                                          ECM: Im Payment-Bereich gibt es mittler-         schaft... Ich hatte den Eindruck, dass ich   wollen Sie schwarze Zahlen schreiben?
                                          weile ziemlich viele (auch etablierte) An-       eine brauchbare Mischung solcher Eigen-      Nils Winkler: Bei einer Gründung aus ei-
                                          bieter. Was hat Sie dazu bewogen, den-           schaften mitbringe – und habe mich an        nem Unternehmen wie der Otto Group
                                          noch hier ein Unternehmen zu gründen?            die Arbeit gemacht.                          heraus ist klar: Es wird von Anfang an da­
                                          Nils Winkler: Wir haben uns die Branche                                                       rauf geachtet, dass irgendwann Gewinne
                                          genau angesehen, bevor wir mit der Ent-          ECM: Was waren die größten Anfangs-          erzielt werden. Wir sind aber mit unserer
                                          wicklung von Yapital begonnen haben.             schwierigkeiten und was würden Sie im        Muttergesellschaft einig, dass es zu-
                                          Vor allem haben wir untersucht, welche           Nachhinein anders machen?                    nächst darum geht, eine Basis für das
                                          Bedürfnisse Verbraucher haben. Dabei             Nils Winkler: Die ersten zwölf Monate wa-    Geschäft zu legen. Das Ziel ist, Yapital im
                                          sind wir zu der Überzeugung gelangt,             ren bei uns reine Planungs- und Entwick-     Alltag der Verbraucher zu etablieren. Spä-
                                          dass sie gern mit dem Smartphone be-             lungsphase. Dass wir es am Ende in knapp     testens, wenn es normal ist, an der Kasse
                                          zahlen möchten, aber nur, wenn ihnen             zwei Jahren geschafft haben, das Produkt     das Smartphone zu zücken, werden wir in
                                          Payment geboten wird, das schnell, ein-          auf den Markt zu bringen, ist eine tolle     die Gewinnzone kommen.
                                          fach und komfortabel funktioniert – und
                                          zwar immer und überall.

                                          ECM: Was unterscheidet Sie von der Kon-
                                          kurrenz beziehungsweise mit welchen
                                          Geschäftsmodellen konkurrieren Sie?
                                          Nils Winkler: Yapital ist keine isolierte Lö-
                                          sung, sondern Everywhere-Payment. Das
                                          unterscheidet uns von anderen Anbietern
       Quelle: © sdecoret - Fotolia.com

                                          am Markt. Allein das Erlösmodell ist ver-
                                          gleichbar: Wir leben von den Transakti-
                                          onsgebühren wie andere auch. Allerdings
                                          kommen wir aus dem Handel und ken-
                                          nen die Margen, die dort erzielt werden.

8   e-commerce-magazin 02/14                                                                                                                   www.e-commerce-magazin.de
Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
discuss innovations mobile world von a (pp ) bis z (ahlung )

M-Payment, M-Commerce &
Verbraucherschutz
von PD Dr. Key Pousttchi & Dunja Koelwel

Verbraucherschutz war für Mobile-Payment-Ver fahren alter Ar t ein Randthema. Es beschränkte sich
weitgehend auf die IT-Sicherheitsproblematik und Missbrauchsgefahren. Die Herausforderungen für
den Verbraucherschutz heute entstehen aber durch die andersar tige Natur des M-Commerce.

Was wir in den nächsten Jahren unter
Mobile Commerce verstehen werden, hat
nur noch am Rande mit dem zu tun, was                                          │ Key Pousttchi lehrt seit 2001 Wirtschaftsinformatik und Mobile Business an der
wir vor einigen Jahren darunter verstan-                                          Universität Augsburg. Als international renommierter Experte wirkte er in zahlreichen
                                                                                  Projekten mit – u. a. leitete er das National Roundtable M-Payment der deutschen
den haben, denn hinter dem Smartphone                                             Mobilfunkanbieter und Banken, ist Gesellschafter der wi-mobile Dr. Pousttchi GmbH
als nützlichem, allgegenwärtigen und                                              und gehört dem Aufsichtsrat eines börsennotierten Unternehmens an.
                                                                                  Als Keynote-Speaker ist er derzeit mit dem Thema „Megatrend Mobile –
­vermeintlich harmlosem Gadget verbirgt                                           wie Smartphones sich, uns und die Welt verändern werden“ aktiv.
 sich ein Megatrend, der das Leben in den                                         Bildquelle: munayshots/Stöberl 2014
 nächsten zwei Dekaden dominieren und
 keinen Stein auf dem anderen lassen
 wird: das Verschmelzen der realen und
 der virtuellen Welt. Man kann das zu           neuartige Herausforderung. Die Diskussi-         in der realen Welt durchziehen wird. Wer
 Recht den „Megatrend Mobile“ nennen.           on, die anlässlich der Einführung der kon-       das stationäre Internet nutzt, hinterlässt
 In der Öffentlichkeit wird diese Entwick-      taktlosen Geldkarte durch die Sparkas-           eine Datenspur. Auf dem Smartphone
 lung weitgehend unterschätzt.                  sen in Teilen der Medien um die Sicher-          wird aus dieser Datenspur ein flächen-
      Mobile Payment, also die Verwen-          heit der NFC-Technologie geführt wurde,          deckender Datenteppich. Dazu tragen im
 dung des Mobiltelefons des Endkunden           erschien vielen Experten dabei etwas bi-         Wesentlichen drei Dinge bei. Erstens wird
 für die Initiierung, Autorisierung oder Rea-   zarr, denn bis dato wurde kein Angriffs-         das Betriebssystem des Smartphones
 lisierung von Bezahlvorgängen, steht im        szenario bekannt, das realistisch das            von Playern kontrolliert, deren Kernge-
 Zentrum dieser Entwicklung. Auch hier          Potential zu einer ernsthaften Bedrohung         schäft (und künftige Haupt-Einnahme-
 hat sich ein deutlicher Wandel vollzogen.      für ein vernünftiges Bezahlverfahren ge-         quelle) das Sammeln und Verwerten von
                                                                                                 Nutzerdaten ist und die diese an der
Verbraucherschutz konzentrierte sich bei mobile Payment-                                         Quelle mitschneiden, ohne dass der Nut-
Verfahren bis dato vor allem auf technische Aspekte. Durch umfänglichen                          zer faktisch eine Entscheidungsmöglich-
M-Commerce wird das Thema aber für jeden Händler relevant.                                       keit hat. Zweitens sind heutige mobile
                                                                                                 Dienste und Anwendungen fast durch-
Verbraucherschutz war für die mo­bile           habt hätte. Aber das sind eher Probleme          gängig absichtlich so konstruiert, dass
Payment-Verfahren alter Art ein Randthe-        für IT-Administratoren und -Entwickler als       alle Nutzungsdaten über die Server des
ma. Es beschränkte sich weitgehend auf          für den Verbraucherschutz.                       Dienstanbieters geleitet werden, obwohl
eine IT-Sicherheitsproblematik und Miss-                                                         es objektiv auch für die Dienstperfor-
brauchsgefahr, die zum einen Teil analog        Herausforderungen                                mance oft anders sinnvoller wäre. Mit ei-
zu klassischen kartenbasierten Bezahl-          für den Verbraucherschutz                        nem Kalauer könnte man sagen: „Die
verfahren und zum anderen Teil analog                                                            Cloud heißt Cloud weil sie Cloud...“.
zu elektronischen Bezahlverfahren für           Die Herausforderungen für den Verbrau-               Und drittens wird das Smartphone
das Internet bestanden. Beide Gefahren          cherschutz entstehen durch die die an-           immer mehr die Brücke zwischen der
waren und sind heute noch relevant, mit         dersartige Natur der kommenden, mo-              elektronischen und der realen Welt – Un-
den vorhandenen Mitteln jedoch gut be-          dernen Mobile-Payment-Verfahren und              ternehmen verknüpfen also 24 Stunden
herrschbar. Sie sind nicht synergetisch         ihre Einbettung in den Mobile Commerce           am Tag identifizierte, sehr detaillierte
und beinhalten damit prinzipiell keine          neuer Art, der das Verbraucherverhalten          elektronische Nutzungsdaten mit Tele-

www.e-commerce-magazin.de                                                                                          02/14 e-commerce-magazin                              9
Verbraucherschutz im M-Commerce - E-Commerce Magazin
Special   discuss innovations mobile world von a (pp ) bis z (ahlung )

               kommunikationsdaten, Ortsdaten und             spektivisch über eine hinreichende Men-      ten oder willkürlich erschwert werden.
               zukünftig immer häufiger auch mit Bild-        ge Kundendaten verfügen, um das zuvor        Die Dienste der Zukunft werden alle auf
               daten sowie Informationen aus lokalen          Beschriebene in absehbarer Zeit zu rea­      der Auswertung von Nutzerdaten beru-
               Netzen, mit denen sich ein Gerät verbin-       lisieren. Kriterium ist hierbei die Quer-    hen, zahlreiche neue Geschäftsmodelle
               det (etwa in der Wohnung, im Einkaufs-         schnittlichkeit ihrer Dienste im Leben des   werden entstehen und Deutschland kann
               zentrum oder im Car-to-Car im Straßen-         Kunden, beispielsweise gemessen an           und sollte sich dem nicht entziehen. Die
               verkehr). Auch der NFC-Konkurrent BLE          der Nutzungszeit pro Tag. Man kann die-      Nutzer wollen die modernen und innova-
               (Bluetooth Low Energie, zum Beispiel           se Frage letztendlich auch mit „Wem ge-      tiven Dienste. Auf unreflektierte Verbote
               ­Beacons) fällt darunter.                      hört der Kunde?“ übersetzen und der          würden sie mit unreflektierten Einwilli-
                     Dabei werden weit mehr Daten erho-       Kampf darum ist voll entbrannt. Derzeit      gungen reagieren, die erteilen sie ja jetzt
                ben, als früher jemals vorstellbar oder
                sinnvoll analysierbar waren. Durch die            Das Sammeln von Nutzerdaten sollte nicht verboten
                neue Generation der In-Memory-Daten-              oder willkürlich erschwert werden. Aber die Auswertung sollte
                banken wird es nun aber möglich, diese            möglichst neutral vonstatten gehen können.
                Daten automatisiert in Echtzeit auszuwer-
                ten. Dabei können durch Anwendung in-         gibt es fünf realistische Kandidaten: In     schon, wenn auch ungern. Entsprechen-
                duktiver statistischer Methoden sehr          der ersten Reihe Apple, Google, Face-        de Lösungen wären also nur Scheinlö-
                treffsichere Prognosen der Nutzerbedürf-      book, in der zweiten Reihe eBay/PayPal       sungen. Hier erscheinen drei Dinge zen-
                nisse, des Nutzerverhaltens und geeigne-      und Amazon. Alle haben sehr unter-           tral:
                ter Methoden seiner Beeinflussung sowie       schiedliche Stärken und Schwächen. Un-       → (1) Die Auswertung von Nutzerdaten
                der zukünftigen Kundenwertentwicklung         ter Forschern wird diese Gruppe nach ih-     ist wichtig und wird der zentrale Innovati-
                erfolgen.                                     ren Anfangsbuchstaben als AGFEA be-          onsfaktor der nächsten zwei Dekaden
                     Der sinngemäße Filmtext von Tom          zeichnet.                                    sein. Aber der Manchester-Kapitalismus
                Cruise aus Minority Report ist bereits heu-                                                beim Sammeln von Nutzerdaten muss
                te durchaus realistisch: „Pre-Crime Unit –    Thesen zur Auswertung von                    aufhören. Der Verbraucher hat es hier
                ich verhafte Sie wegen eines Mordes, den      NUtzerdaten                                  durchwegs mit nordamerikanischen Play-
                Sie morgen begehen werden.“ Staatlicher                                                    ern zu tun, die a) ein sehr anderes Daten-
                Verbraucherschutz in den USA gegen die        Alle haben gemeinsam, dass Bezahlda-         schutzverständnis haben als hierzulande
                Art der derzeitigen Datensammlung durch       ten aus der realen Welt das wichtigste       und b) die EU-Datenschützer bislang am
                Apple, Google, Facebook & Co. ist vor die-    Puzzlestück sind, das ihnen für die voll-    Nasenring durch die Arena führen. Dazu
                sem Hintergrund Illusion, diese wird im       ständige Nutzerprofilierung fehlt, um ihre   gehört auch und vor allem die Unterbin-
                Gegenteil sehr begrüßt. Das wird auch         Dominanz in die reale Welt zu übertra-       dung des dramatischen Missbrauchs von
                beim Payment so sein.                         gen. Alle haben gemeinsam, dass sie seit     Marktmacht. Ein 16-jähriges Mädchen
                                                              Jahren Payment-Entwicklungen vorneh-         hat heute keine Wahl, ob sie die Nut-
               Das hauptziel von mobile Payment-              men und/oder Patente aufkaufen.              zungsbedingungen des De-Facto-Mono-
               Verfahren ist Mobile Marketing                     Als relevante Player zu beachten sind    polisten Facebook akzeptiert – die Alter-
                                                              zudem noch die Kreditkartenunterneh-         native ist der soziale Ausschluss. Das
               Das Ziel eines groß angelegten Mobi­le-        men – nicht weil sie das Beschriebene        gleiche gilt für das massenhafte Abgrei-
               Payment-Verfahrens im Jahr 2013 ist            selbst könnten, sondern weil sie prinzipi-   fen der Smartphone-Daten durch die Be-
               nicht mehr primär die Erzielung von Trans-     ell mit jedem Player bündnisfähig sind.      sitzer der Betriebssysteme. Wer heute ein
               aktionsgebühren, wie es früher der Fall        Zuletzt haben ja auch die deutschen Mo-      modernes Telefon will, egal von welchem
               war. Damit ist derzeit auch kein Geld zu       bilfunkanbieter die eigenen Strategien       Anbieter, gibt seine Datenhoheit ab. Auch
               verdienen. Das Hauptziel eines moder-          wegen Erfolglosigkeit eingestellt und sich   das ist dramatischer Missbrauch von
               nen M-Payment-Verfahrens ist Mobile            Visa und MasterCard angedient. Lässt         Marktmacht.
               Marketing, ist die Generierung von Trans-      man die aktuellen EU-Regulierungsvor-             Pauschale, abgepresste (weil alterna-
               aktionsdaten. Bezahldaten gehören zu           schläge zu Kreditkartengebühren noch         tivlose) Einwilligungen sind ein zentrales
               den mächtigsten Daten überhaupt. Kre-          außer Betracht, könnte das außerdem          Problem. Der Nutzer muss detailliert ent-
               ditkartenanbieter können anhand von            zwei bis drei Prozent Kaufkraftverlust       scheiden können, welche seiner Daten
               Bezahldaten in den USA bereits heute           beim deutschen Verbraucher nach sich         verwendet werden dürfen. Dazu muss er
               besser prognostizieren, wer sich in den        ziehen, der an diese Player abgeführt        zunächst einmal genau wissen, wer was
               nächsten fünf Jahren scheiden lassen           wird.                                        mit seinen Daten vorhat. Das muss im
               wird, als es die Leute selbst können. Es           Grundlegendes vorneweg: Das Sam-         gesamten Bereich mobiler Dienste so
               gibt es nur eine Handvoll Player, die per-     meln von Nutzerdaten sollte nicht verbo-     sein, aber insbesondere im M-Payment.

10   e-commerce-magazin 02/14                                                                                     www.e-commerce-magazin.de
→ (2) Der deutsche stationäre Einzel-       wärtigkeit der Empfehlungsmacht mo-          nehmen. Abseits vom unmittelbaren
  handel muss erkennen, dass er dieses        derner Mobile-Marketing-Sys­teme, die        Verbraucherschutz gibt es noch weiteres
  Spiel mit seinem bisherigen Verhalten       auf M-Payment basieren, wird dabei           zu bedenken: Denkt man für unsere
  zwar spielen (siehe etwa das M-Payment      nicht viele Nischen übrig lassen. Die Wir-   ­eigene – deutsche und europäische –
  bei Edeka und Rewe), aber nicht gewin-      kung auf die Arbeitsplätze soll hier nicht    Volkswirtschaft, sollten dabei sowohl die
  nen kann, weil ihm die Querschnittlich-     näher untersucht werden, liegt aber auf       mögliche Abschöpfung der Handelsmar-
  keit fehlt. Der Effekt von querschnittli-   der Hand.                                     gen durch Inhaber zentraler Empfeh-
  chen Playern ist, dass sie eine vollstän-   → (3) Die Lösung kann nur intelligente        lungsmacht als auch die Wettbewerbs­
  dige Empfehlungsmacht entwickeln und        Regulierung plus eigene Innovation            situation zwischen Online- und Offline-
  den Nutzer mit hoher Trefferquote zu        ­lauten. Einerseits müssen die Auswüch-       Handel ins Kalkül gezogen werden. Es
  ­einem Online- oder Offline-Händler len-     se der Datenenteignung – im M-Pay-           ist fraglich, ob eine agnostische Position
   ken können. Im nächsten Schritt werden      ment, aber sinnvollerweise für alle mobi-    hier noch vertretbar ist.
   Händler dafür zahlen müssen, bei die-       len Dienste – so unterbunden werden,              Eine mögliche Lösung könnte eine
   sen Empfehlungen berücksichtigt zu          dass der Nutzer keine wesentlichen Ein-      neutrale Instanz beinhalten, die Kunden-
   werden. Dem 1x1 der Mikroökonomie           schränkungen wahrnimmt. Dies ist zum         daten klassischer Offline-Unternehmen
   folgend wird dabei im Wettbewerb die        jetzigen Zeitpunkt noch problemlos mög-      treuhänderisch sammelt, aggregiert, Aus-
   Rendite des Einzelhändlers abgeschöpft.     lich. Aber vor allem müssen wir Systeme      wertungen bereitstellt und Mobile-Marke-
   Darüber hinaus folgt für große Teile des    entwi­ckeln, die Nutzerdatenauswertung       ting-Kampagnen ermöglicht, bei denen
   Einzelhandels ein ruinöser Preiswettbe-     nicht gegen den Verbraucher und ver-         der Kunde seine Datenhoheit behält und
   werb gegen den Online-Handel, den sie       borgen vor ihm so wie heute, sondern         der stationäre Handel nicht übervorteilt,
   nicht gewinnen können. Die Allgegen-        mit ihm zusammen und transparent vor-        sondern gestärkt wird.                  ■

                                                                                                                                   vom 014
                                                                                                                                     .03.2
                                                                                                                             10.– 14

                                                                                                                             CeBIT        alle 7
                                                                                                                                     C18/HParc)
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                                                                                                                                (Public
Innovationstreiber für ID-Management.
Wir glauben, dass sich komplexe Datensysteme und höchste Sicherheit nicht ausschließen.
Als führender Systemanbieter im Hochsicherheitssegment stellen wir Ihnen daher ein
umfassendes ID-Management zur Verfügung. Es reduziert z. B. Daten auf das Wesentliche,
macht Kommunikationswege rundum sicher und ermöglicht, dass Sie und Ihre Kunden
sich auch im Internet vertrauensvoll authentifizieren können. Erleben Sie ein System, das
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Special   discuss innovations mobile world von a (pp ) bis z (ahlung )

               Kleines Einmaleins
               des mobilen E-Mail Marketing
               von Denis Simunec

               Wenn Sie einen kurzen Blick auf Ihr Smar tphone wer fen, dann sehen Sie schon die größte Herausfor-
               derung im mobilen E-Mail-Marketing: die Displaygröße. Damit Ihr Newsletter oder Ihre Mail dennoch
               auf Interesse beim Empfänger stößt, gilt es, ein paar – aber wichtige – Regeln zu beachten.

                                                                                                                    xel betragen. Somit wird für den Nutzer
                                                                                                                    lästiges Fehlklicken umgangen. Auf dem
                                                                                                                    Tablet lohnt sich auch die Überlegung,
                                                                                                                    Buttons auf die komplette Bildschirm-
                                                                                                                    breite auszuweiten. Somit erzeugt der
                                                                                                                    Button mehr Aufmerksamkeit und wird
                   │ Denis Simunec studierte Online-Medien an der Hochschule
                      Furtwangen University. Er ist seit April 2013 bei Inxmail tätig und auf
                                                                                                                    garantiert nicht verfehlt.
                      mobile Optimierung im Newsletter-Bereich spezialisiert.
                                                                                                                    → 3_Textgröße und Kontrast anpassen
                                                                                                                    Um die Inhalte auf einem mobilen End­
                                                                                                                    gerät leserlich darzustellen, empfiehlt es
               Laut einer aktuellen AGOF-Studie nutzen                  Designs“ kann sichergestellt werden, dass   sich, die Textgröße und den Kontrast anzu-
               bereits 70,6 Prozent der User das Mobilte-               nur Elemente verwendet werden, die auch     passen. Da der Kunde mit Hilfe des mobi-
               lefon für private E-Mails und 76,0 Prozent,              auf dem kleinsten verwendeten Endgerät      len Internets Newsletter auch im Park oder
               um sich via Suchmaschinen zu informie-                   gut realisierbar sind. Mit diesem Ansatz    der Straßenbahn lesen kann gilt: Je kleiner
               ren. Mobiles E-Mail Marketing ist daher                  lassen sich einige Umsetzungsschwierig-     der Bildschirm ist, desto größer sollte die
               ein unumgängliches Marketingwerkzeug.                    keiten bereits am Anfang verhindern. Die    Schrift und der Kontrast sein. Eine größere
               Um Kunden auf Anhieb zu überzeugen,                      unterschiedlichen Layout-Größen werden      Schriftgröße auf kleineren Displays unter-
               sollten E-Mail-Kampagnen und Newsletter                  mit einem responsive Design verbunden,      stützt zudem die Lesbarkeit und die Be­
               auf das Endgerät zugeschnitten sein. Da-                 womit sich das Layout automatisch dem       dienfläche für Textlinks. Bei Inxmail emp-
               bei gilt es, die unterschiedlichen Endge­                jeweiligen Endgerät anpasst.                fehlen wir für Newsletter auf dem Smart-
               räte von Smartphone über Tablet und Lap-                                                             phone eine Mindestschriftgröße von 12
               top bis hin zum Computermonitor zu be-                   → 2_Die Buttongröße                         Pixeln. Das ist allerdings vom Layout und
               rücksichtigen. Im Bereich des mobile                     Buttons animieren zur „Call to action“      der Schriftart abhängig, da eine zu große
               E-Mail Marketing sollte man dabei einige                 und leiten den Nutzer zum umworbenen        Schrift das Layout zerstören kann.
               Aspekte beachten, die sich positiv auf die
               Wahrnehmung des Nutzers und somit                             Durch die richtige Umsetzung von E-Mail-Marketing
               auch auf den Erfolg auswirken.                                kann der Nutzer personalisierte Newsletter zu jeder Zeit empfangen,
                                                                             lesen und im I­dealfall direkt zum Handeln animiert werden.
               10 Tipps für mobile E-Mail-Kampagnen
                                                                        Produkt. Jedoch sollten bei kleinen Bild-   → 4_Kurze Wörter wählen
               → 1_Mobile First-Design                                  schirmen Buttongrößen sowie Abstände        Wortungetüme sollten im mobilen Mar­
               Beim Gestalten empfiehlt sich das „Mobi-                 beachtet werden. Um eine gute Usability     keting vermieden werden. Nicht selten
               le First-Design“, ein gestalterischer Ansatz             zu gewährleisten, wird bei Smartphones      kommt es vor, dass diese in zwei- oder drei-
               für Layouts. Dabei wird das Layout zu-                   eine Button-Mindestgröße von 40x40          spaltigen Artikeln zu Problemen führen.
               nächst für das kleinste verwendete mobile                Pixeln empfohlen. Bei der Bedienung mit     Worte wie: „Kirschkernweitspuckwettbe-
               Endgerät gestaltet. Die Layouts für weitere              dem Daumen geht man sogar von bis zu        werb“ haben in Newslettern nichts verlo-
               Endgeräte werden aufbauend auf dem                       75 Pixeln aus. Die Abstände zwischen        ren. Die Wörter brechen nicht um, ragen in
               ers­ten erstellt. Mit Hilfe des „Mobile First-           zwei Buttons sollten mindestens 40 Pi-      die nachfolgende Spalte hinein oder ver-

12   e-commerce-magazin 02/14                                                                                              www.e-commerce-magazin.de
größern das Layout und führen zu unschö-         gen variieren. Viele Clients unterstützen      te dem Nutzer bereits im Kopfbereich des
nen Effekten für den Nutzer. Eine Möglich-       nicht alle HTML-Features. Somit können         Newsletters eine solche Ansicht angebo-
keit, diese Effekte zu umgehen, ist ein so       Newsletter nicht gleichmäßig dargestellt       ten werden. Der Nutzer wird dadurch auf
genannter „zero width space“. Dieses Son-        werden. Nach aktuellem Stand der Technik       eine Webseite geleitet, auf der der identi-
derzeichen entspricht einem Leerzeichen          wird ein vollständiges responsive Design       sche Newsletter abgebildet ist. Jedoch
ohne Abstand. Durch diesen Trick kann die        von den Standard-Clients der Betriebs­-        wird dieser im Browser aufgerufen und
genaue Stelle des Umbruchs bei mangeln-          sys­teme iOS und Android ab der Version        dem Nutzer korrekt und ohne Bildunter-
der Bildschirmbreite festgelegt werden, es       4.0 unterstützt, wobei Elemente nur in iOS     drückung dargestellt.
erfordert allerdings eine manuelle Korrek-       ­Clients umgebrochen werden sollten, da
tur des Textes. Eine automatisierte Varian-       sie gezielt angesprochen werden können.       → 10_Mobile Landeseite
te davon ist ein erzwungener harter Um-           Innerhalb einer Android-Version gibt es       Möchte man Nutzern von mobilen Endge-
bruch. Dabei werden die Wörter allerdings         ­solche Clients, die Elemente umbrechen       räten einen kompromisslosen Service bie-
willkürlich und unschön am Zeilenende              können und solche, die es nicht können.      ten, spricht man von einer mobilen Lan-
­getrennt. Um dieser Art von Dilemma aus           Es kann jedoch nur die komplette Android-    deseite. Die mobile Landeseite wird im
 dem Weg zu gehen, ist es sinnvoll, nach           Version angesprochen werden. Bei der         Browser innerhalb des Endgeräts aufgeru-
 Möglichkeit kurze Wörter zu verwenden.            Skalierung von Bildern im Zusammenhang       fen und dargestellt. In der Regel ist es sinn-
                                                   mit responsive Design sollte man bei einer   voll, Browseransicht und die mobile Lan-
→ 5_Kurze, prägnante Betreffzeile                  Verkleinerung die Lesbarkeit beachten und    deseite getrennt anzubieten, da eine Brow-
Bei mobilen Endgräten wie Smart­phones             bei einer Vergrößerung eher hochauflösen-    seransicht mit responsive Design nicht auf
geht man von einer minimalen Bildschirm-           de Bilder nutzen.                            allen Endgeräten darstellbar ist.          ■
breite von 300 bis 320 Pixeln aus. Aus
diesem Grund sollte man darauf achten,           → 8_Auf Mailgröße achten
dass der E-Mail-Betreff kurz und prägnant        Da mobiles Internet meis­
ist. Nur ist kann gewährleisten, dass die-       tens ein begrenztes Daten-
ser vollständig angezeigt wird. Auf dem          volumen hat, sollte auf die
Smartphone werden etwa 30 Zeichen des            Gesamtgröße der mobilen
Betreffs auf dem Bildschirm dargestellt.         Daten geachtet werden.
Somit sind Betreffzeilen mit dieser maxi-        Nichts ärgert Nutzer mehr
malen Zeichenzahl ideal.                         als lange Ladezeiten. Die
                                                 Datengeschwindigkeit von
→ 6_Verlinkte Bilder                             mobilen Endgeräten kommt
Die meisten mobilen Endgeräte unterstüt-         über das Telefonnetz und ist
zen keine eingebetteten Bilder. Daher soll-      damit nicht vergleichbar mit
te ein Newsletter für Mobile Marketing aus-      der Geschwindigkeit eines                                                          Das Komfort-
schließlich verlinkte Bilder enthalten. In der   DSL-Anschlusses. Einige                                                            Paket für den
Regel werden Bilder lediglich auf iPhones        ­Clients laden ab 50 KByte                                                         anspruchsvollen
und anderen Apple Devices automatisch             bereits nicht mehr die kom-                                                       Versandhandel
dargestellt. Andere Clients fragen nach ei-       plette E-Mail. Die restlichen
ner Genehmigung, um Bilder nachzuladen.           Inhalte müssen nachgela-
Das Layout sollte daher Kunden auch oh-           den werden. Die Gesamt-
ne Bilder überzeugen. Das sogenannte              größe eines Mailings sollte
„Alt-Attribut“ kann an jedes Bild angehängt       daher im Idealfall unter 50
werden. Über das „Alt-Attribut“ steht an          KByte liegen.
Stelle eines nicht angezeigten Bildes ein
Text. Dieser kann beispielsweise eine Er-        → 9_Browseransicht
klärung des Bildes oder eine Begründung          Da viele E-Mail Clients Bil-
für das Nicht-Anzeigen der Grafik bieten.        der unterdrücken oder das
                                                 HTML nicht korrekt darstel-
→ 7_In unterschiedlichen Clients                len, gibt es die Möglichkeit,
                                                                                          Internet World - Stand B061
   und Geräten testen                            Nutzern eine Alternative im
Das Layout mit responsive Design sollte in       Browser anzubieten. Der
unterschiedlichen E-Mail Clients und End-        Browser stellt HTML in der
                                                                                          websale.de/iw
geräten getestet werden, da die Darstellun-      Regel richtig dar. Somit soll-

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Special   discuss innovations mobile world von a (pp ) bis z (ahlung )

               Achtung Mobile: Das passiert 2014
               von Dunja Koelwel

               Smartphone

               → „Deutsche zögern beim Mobile Couponing“                             → „Mobile ist vor allem „mobile Schnäppchenjagd“

               Für zwei Drittel der Deutschen gehört Sparen ganz generell            2013 hat uns gezeigt, dass M-Commerce vor allem mobile
               zur Lebensphilosophie. Obwohl Gutscheine und Preisnach-               Schnäppchen-Jagd bedeutet, und zwar bis in den stationä-
               lässe bei den Bundesbürgern sehr begehrt sind, spiegelt               ren Handel hinein. Verbraucher setzten mobil zunehmend
               sich dieser Sparwille nur bedingt bei den mobilen Gutschei-           auf Preisvergleiche, Bonus-Programme oder Cashback-
               nen wider: Lediglich jeder zehnte Deutsche hat bisher ei-             Angebote – allesamt Performance-Marketing-Kanäle. Mar-
               nen Gutschein übers Handy im Ladengeschäft eingelöst.                 ken laufen Gefahr, Kundschaft zu verlieren, wenn sie den
               Mit diesem Wert liegt Deutschland noch im hinteren Mittel-            mobilen Verbraucher nicht mit relevanten Kampagnen und
               feld, während der weltweite Schnitt sich bei zwölf Prozent            Performance-Marketing-Modellen auf den entsprechenden
               bewegt. Die USA ist in dem Bereich allen anderen Ländern              Kanälen erreichen. Kaum ein Händler wird 2014 am mobi-
               voraus: Hier shoppen bereits ganze 22 Prozent auch mit                len Performance Marketing vorbeikommen!
               Gutscheinen vom Handy, Frankreich hingegen ist mit drei               Matthias Stadelmeyer ist Vice President Sales bei Tradedoubler,
               Prozent das Schlusslicht.                                             internationaler Anbieter für Performance-Marketing-Lösungen.
                                                                                     (Bild links, drittes von oben)
               Tobias Conrad verantwortet seit Januar 2012 das Deutschlandgeschäft
               für Deals.com, einem Portal für kostenlose Gutscheine und
               Rabatte in Deutschland. Zuvor arbeitete Tobias Conrad bei Groupon.
               (Bild links, erstes von oben)                                         → „Mobile“ wird professioneller betrieben“

                                                                                     Das Jahr 2014 bringt aus unserer Sicht einen „Weg von
               → „Mobilität wird über ein reines „Internet der Dinge“                schnell gemachten Apps – hin zu den richtigen Fragestel-
                   hinausgehen“                                                      lungen in mobilen IT-Projekten!“, einen „Weg von vermeint-
                                                                                     lichen Alleskönnern – hin zum Einsatz von hochspeziali-
               Der Wert und das Potenzial von Mobilität bestehen darin,              sierten Mobile-Experten, die die mobilen IT-Projekte hin-
               dass viele Verbindungen und Angebote miteinander inter-               sichtlich ihrer Komplexität und Nachhaltigkeit nicht
               agieren. Mobilität bedeutet nicht nur, dass die Beschränkun-          unterschätzen und die richtigen Fragen mitbringen!“ und
               gen eines stationären Einsatzes wegfallen, sondern dass               nicht zuletzt einen „Weg von Schnellschüssen – hin zur sys­
               alle weltweit verfügbaren Angebote zu jeder Zeit an jedem             tematischen Integration von mobilen in alle weiteren Pro-
               Ort genutzt werden können. Insofern wird die Mobilität über           zess- und Unternehmenslösungen!“
               ein reines „Internet der Dinge“ hinausgehen und eine neue
                                                                                     Dr. Josef Brewing ist Geschäftsführer bei Adesso Mobile Solutions,
               Dimension schaffen, in der die Menschen in ihrer konkreten            das als unabhängiger IT-Dienstleister durch Beratung, Softwareentwick-
               Umgebung produktiv sein können. Die Kommunikation wird                lung und Betrieb für den Erfolg von Projekten und die
                                                                                     Zukunftssicherheit der Anwendungen sorgt.
               dabei nicht auf Sprache oder Text beschränkt sein, sondern            (Bild links, unten)
               verstärkt zum Beispiel auch Standortdaten und tatsächliche
               Gewohnheiten umfassen. Die kostenlosen, ortsbezogenen
                                                                                                                                                              Quelle: © Syda Productions - Fotolia.com

               Dienste auf den Nokia Lumia Smartphones, zum Beispiel
               Here Drive plus oder Here Transit, bieten in diesem Zusam-
               menhang einen Mehrwert und tragen dazu bei, die Umge-
               bung auf eine neue Weise zu erkunden.
               Michael Bültmann ist Geschäftsführer bei Nokia Deutschland.
               (Bild links, zweites von oben)

14   e-commerce-magazin 02/14
Sicherheit                                                                    Marketing

 → „Android bleibt mobile Malware-Schleuder“                                   → „Mobile Werbung wird diskreter“

 Die Entwicklung mobiler Malware – vor allem für Android –                     Mobile Werbung wird weniger aufdringlich, mehr integriert
 schreitet rasant voran. Derzeit werden mobile Schädlinge                      und relevanter, weil sie sich besser in die User Experience
 hauptsächlich für den Zugang zu mobilen Geräten eingesetzt.                   einbindet. So wird sie selbst zum Nutzererlebnis und nicht
 In Zukunft scheint ein erster Massen-Wurm für Android-Nutzer                  mehr als Werbung wahrgenommen.
 möglich. Android bietet Cyberkriminellen zahlreiche Möglich-                  Jens Oberbeck ist General Manager DACH bei InMobi,
 keiten – das Betriebssystem ist weit verbreitet und sowohl für                einem unabhängigen Werbenetzwerk. (Bild rechts, drittes von oben)
 App-Entwickler als auch für Virenschreiber leicht zu nutzen.
 Stefan Rojacher ist Corporate Communications Manager DACH                     → „Real Time Advertising wird 2014 auch mobil“
 bei Kaspersky Lab, einem IT-Sicherheitsexperten für Heimanwender und
 Unternehmen. (Bild rechts, erstes von oben)
                                                                               Im Jahr 2014 wird Real Time Advertising auch im Bereich
                                                                               mobile stark an Fahrt aufnehmen.
 → „Mobile Enterprise Apps werden sich auf hybrider                            Eric Hall ist Country Manager DACH PubMatic, einer Technologie-
     Basis weiter verbreiten“                                                  plattform, die digitale Werbestrategien führender Publisher und Premium-
                                                                               marken unterstützt. (Bild rechts, viertes von oben)

 Wir erwarten, dass die Entwicklung von mobilen Enterprise
 Apps in diesem Jahr voranschreiten wird. Konkret werden sich                  → „Mobile sollte ins Multi-Channel-Marketing
 die Unternehmen von den Teillösungen und Pilot-Apps tren-                         integriert werden“
 nen, die nur wenig in die Unternehmensprozesse integriert und
 abgesichert sind, und unternehmensweite Lösungen einfüh-                      Auch wenn Mobile-Marketing zu Recht stark im Kommen
 ren. Inzwischen gibt es leistungsstarke Plattformen, die eine                 ist, so ist es doch nur ein weiterer Kanal zum Kunden mit
 sichere Integration in interne und externe Prozesse bieten und                spezifischen Eigenschaften. Die Kunst wird darin bestehen,
 mit denen sich Enterprise Apps entwickeln und verteilen las-                  diesen neuen Kanal im Rahmen eines integrierten Multi-
 sen. In diesem Umfeld erwarten wir, dass sich mobile Enter­                   Channel-Marketing entlang der Customer Journey effektiv
 prise Apps auf hybrider Basis weiter verbreiten werden.                       zu steuern. Ansonsten hat man nur wieder einen weiteren
 Andreas Eull ist Business Development Manager bei Materna. Die Lösungen       isolierten Kanal im Marketing-Mix und nutzt nicht das volle
 von Materna für das mobile Enterprise umfassen den Lebenszyklus von der An-   Potenzial, das Mobile-Marketing bieten kann.
 forderungsanalyse bis zum Betrieb. (Bild rechts, zweites von oben)
                                                                               Marco Kersch, Mitglied der Geschäftsleitung der AZ Direct und Leiter der
                                                                               Business Unit Multi-Channel-Marketing. Die Arvato-Tochter AZ Direct ist ein
                                                                               Full-Service-Dienstleister für individuelle Dialogmarketing-Lösungen.
 → „Wir benötigen sicheren mobilen Zugriff“                                    (Bild rechts, unten)

 Datensicherheit wird uns sehr beschäftigen. Insbesondere
 der Zugriff auf sensible Daten über mobile Endegeräte –
 ­beispielsweise bei Online-Banking oder E-Commerced – ver-
  langt nach besseren technischen und finanziellen Absiche-
  rungslösungen.
 Thomas Heindl, Marketing Manager & Business Development bei Hiscox,
 einem Anbieter von Cyber-Versicherungen. (ohne Bild)

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Special    discuss innovations produkte & news

                 B2B-Unternehmen mit Nachholbedarf bei
                 der Einbindung von Vertriebspartnern

                                                              jüngsten Befragung für den Zeitraum No-          für die Erwartungen an die Gesamtum-
                                                              vember und Dezember 2013. Im Jahres-             satz-Entwicklung.
                                                              endgeschäft sinkt der Indexwert für die              Ein wichtiges Wachstumspotenzial
                                                              Gesamtumsätze, bei insgesamt nach wie            zeigen die Ergebnisse der aktuellen Zu-
                                                              vor sehr guter Stimmung, auf 133,3 Punk-         satzfrage: Rund die Hälfte der befragten
                                                              te. Im Vergleich dazu steigen die aufgrund       B2B-Unternehmen hat bislang auf die
                                                              eines digitalisierten und internetbasierten      Einbindung von nachgelagerten Vertriebs-
                                                              Angebots- und Auftragsprozesses gene-            stufen in die eigene E-Commerce-Strate-
                                                              rierten Umsätze deutlich. Die aktuellen          gie verzichtet. Immerhin 24 Prozent der
                                                              E-Commerce-Umsätze erzielen dabei ei-            Anbieter ermöglichen im Online-Shop die
                                                              nen Indexwert von 150,1 Punkten (gegen-          Auswahl des betreuenden Fachhändlers.
                                                              über 141,4 Punkten in der Vorerhebung).          Und jeweils 17 Prozent der Unternehmen
                                                                   Nach wie vor erwarten die befragten         nutzen den E-Commerce zur Leadgene-
                                                              Entscheider auch für die kommenden               rierung für ihre angeschlossenen Händler
                                                              zwölf Monate eine weitere Steigerung der         oder stärken diese mit eingebundenen
                 Der B2B E-Commerce Konjunkturindex,          E-Commerce-Umsätze. So liegt der B2B             Logistikleistungen wie Drop-Shipping.
                 eine Initiative von IntelliShop in Zusam-    E-Commerce Konjunkturindex für die Er-           Demgegenüber betrachten 34,5 Prozent
                 menarbeit mit den E-Commerce-Experten        wartungen an das Jahr 2014 mit 180,0             der B2B-Entscheider E-Commerce als ei-
                 vom ECC Köln am Institut für Handelsfor-     (von 200 möglichen) Punkten deutlich             genständigen, konkurrierenden Vertriebs-
                 schung, veröffentlicht die Ergebnisse der    über dem Indexwert von 166,7 Punkten             kanal.

 +++     Ticker           +++      Ticker           +++       Studie: Optimierung von E-Mails für mobile Geräte
                                                              wird immer wichtiger

Become Europe kooperiert mit                                  Epsilon, Anbieter von Dialogmarketing-           2012 noch 9,1 Prozent der Werbemails in
Mobile-Experte Netbiscuits                                    Dienstleistungen, analysiert fortlaufend         Europa geklickt, so waren es im Vorquartal
Publisher und Shopkunden, die ihre Webseite in Kooperation    Milliarden von E-Mails hinsichtlich ihrer        nur mehr noch 7,6 Prozent – Tendenz wei-
mit Become für den mobilen Traffic optimieren möchten,        Zustell-, Öffnungs- und Klickraten, um in        ter fallend. Aktuell liegt die Klickrate der
profitieren fortan nicht nur von Becomes Shopping-Technolo-
                                                              einer vierteljährlichen Trend- und Bench-        EMEA-Region bei 6,9 Prozent. Dies ent-
gie sondern auch von dem Know-how und der langjährigen
Erfahrung Netbiscuits. Konsumenten genießen den Vorteil       markstudie Kennzahlen zu präsentieren,           spricht einem Rückgang um 23,5 Prozent
einer auf mobile Endgeräte angepassten Benutzerführung;       die Aussagen über den Erfolg von E-Mail-         im Vergleich zum Vorjahresquartal. Noch
auch die Suchergebnisse werden an den Anforderungen           Marketing-Kampagnen ermöglichen.                 stärker betroffen von diesem Abwärtstrend
des mobilen Kanals ausgerichtet.
                                                              Jetzt liegt die aktuelle Studie für das dritte   sind die Kennzahlen für E-Mails in Deutsch-
Valuephone stellt Bluetooth Low Energy-                       Quartal 2013 vor. Sie zeigt, dass die Zu-        land. Zwar konnte die Zustellrate im Ver-
Anwendung für Mobile Marketing vor                            stell- und Öffnungsraten von Marketing           gleich zum Vorjahresquartal um 0,2 Pro-
Mit dem „BLE CheckIn Cashier Information System 1.0“          ­E-Mails in der EMEA-Region stabil bleiben,      zent von 97,3 Prozent im dritten Quartal
können Händler und Kunden über die BLE-Technologie im          während die Klickraten gleichzeitig deut-       2012 auf jetzt 97,5 Prozent ebenfalls leicht
Laden kontaktlos Transaktionen zwischen Kasse und Smart-
phone vornehmen. Händler können ihren Kunden im                lich gesunken sind – sowohl gegenüber           zulegen. Die Öffnungsrate ist im selben
Laden direkt Coupons ausgeben oder an der Kasse Bonus-         dem Vorjahresergebnis, als auch im Ver-         Zeitraum jedoch von 25,9 Prozent auf nun
punkte vergeben. Verbraucher lösen ihre Rabatte und            gleich zum vorangegangenen Quartal.             24,8 Prozent um ganze 4,2 Prozent gesun-
Gutscheine dort direkt ein.                                                                                    ken. Den größten Verlust aber verzeichnete
                                                                    Während die Zustellrate in der EMEA-
Shopware für SEPA optimiert                                    Region von 96,7 Prozent im dritten Quar-        die Klickrate: Sie lag im dritten Quartal
„Viele Onlinehändler sind noch immer irritiert und wissen      tal 2012 auf aktuell 96,9 Prozent auf ho-       2012 mit 9,5 Prozent noch über dem euro-
nicht genau, welche Änderungen auf sie zukommen.               hem Niveau noch mal leicht zulegen konn-        päischen Durchschnitt und ist seitdem um
Mit Shopware ab der Version 4.1.4 brauchen Sie sich über       te und auch die Öffnungsrate nur marginal       26,6 Prozent fast auf dasselbe Niveau wie
die Umstellung auf das SEPA-Lastschriftverfahren keine
Gedanken machen“, sagt Sebastian Hamann, Vorstand
                                                               von 24,6 Prozent im Vorjahresquartal auf        der EMEA-Durchschnitt gesunken.
Shopware. Das Update auf die Version Shopware 4.1.4 ist        nun 24,5 Prozent abgenommen hat,                     Mit nunmehr 7,0 Prozent liegt sie der-
erhältlich unter www.shopware.de/sepa-integration              ­verzeichnete die Klickrate einen signifikan-   zeit gerade mal 0,1 Prozentpunkte über
                                                                ten Rückgang: Wurden im dritten Quartal        dem Mittelwert der gesamten Region.

16      e-commerce-magazin 02/14                                                                                      www.e-commerce-magazin.de
DU NG
                                                                                                                                                                    E A N M EL
                                                                                                                                                    KOSTE
                                                                                                                                                            N LO  S             M E RC E
                                                                                                                                                                F Ü R E - C OM
                                                                                                                                                           SIV               S ER!
                                                                                                                                                    E XKLU        A  ZI N LE
                                                                                                                                                          M  A  G
                                                                                                                                                                              26 8
                                                                                                                                                             O  D E : M E2N
                                                                                                                                                           C

Prof. Schildhauers Kolumne

Kinder, wie die Zeit vergeht oder
was bringt die Zukunft?

In letzter Zeit passiert mir das immer häufiger:

                                                                                                                                                     In association with
Ich denke über die rasant zunehmende Ge-
schwindigkeit der Veränderung in allen Lebens-
bereichen nach. Fax, Handy, Internet, Social
Media oder Smartphones – aus dem täglichen
Umfeld sind diese Kommunikationsmittel oder

                                                                                                                                                                           INFO & ANMELDUNG: WWW.WORLDHOSTINGDAYS.COM
„-tools“ nicht mehr wegzudenken oder viel-
leicht schneller abgelöst oder verändert, als      für eine App zu bezahlen. Ich muss immer
man sich das heute vorstellen kann. Nehmen         schmunzeln, wenn ich im App-Store Referen-

                                                                                                      THE WORLD‘S LARGEST HOSTING AND CLOUD EVENT
wir doch einmal das „Telephon“: Es ist ja nun      zen wie diese lese: Diese – hochspezialisierte
– historisch gesehen – wirklich nicht lange her,   App wohlgemerkt – sei doch mit 2,99 Euro
dass Johann Philipp Reis mit dem Satz „Das         wohl ein bisschen zu teuer. Verkehrte Welt,
Pferd frisst keinen Gurkensalat“ am 26. Okto-      denn in der Regel sind die Rezensenten doch
ber 1861 die ers­te Fernsprechverbindung her-      durchaus bereit, für ein Xbox- oder PS4-Spiel
stellte. Und die Erfindung des iPhone, des ers­    um die 50 Euro zu bezahlen. Allerdings nutzt
ten echten Smartphone, durch Steve Jobs und        der Deutsche in der Regel auch nur 18 seiner
seine Truppe ist knapp sieben Jahre her. Und       durchschnittlich 33 installierten Apps, wie eine
schon wieder macht sich ein neuer Kulturwan-       Erhebung von mobilbranche.de belegt. „Mo­

                                                                                                                                                                           1.–3. APRIL 2014, EUROPA-PARK RUST
del bemerkbar. Smartphones laufen nicht nur        bile Marketing“ ist aber nicht nur das Beschäf-
den normalen Handys und Telefonen den              tigen mit Apps und oder Spielen. Mobile Pay-
Rang ab. Mittlerweile setzt der Normalbürger       ment und Augmented Reality oder gar Mobile-
auch immer mehr auf sein Smartphone oder           Werbung sind die Trends der nächsten Monate
Tablet, wenn er ins Internet zu gehen wünscht      und Jahre. Und hier geht es jetzt darum, auf
und lässt den heimischen Desktop im stillen        intelligentem Weg den Kunden zu erreichen
Kämmerlein. So weit so gut, mag da der eine        und das funktioniert immer seltener per E-
oder andere Marketingverantwortliche den-          Mail. Wenn man etwa bedenkt, dass allein mit
ken, dann gehen sie halt mobil ins Internet, die   mobiler Werbung die Kaufbereitschaft von
Kunden – soll uns auch recht sein. Doch so         Kunden um 37 Prozent gesteigert werden
einfach ist die Lage nicht, denn die Besucher-     kann, dann ist klar, wo die Reise hingehen
zahlen auf den Webseiten der großen Marken         wird. Ich bin gespannt, wie der Markt in etwa
sanken, während 2013 die Benutzung von             fünf Jahren aussehen wird: Vielleicht lesen wir
Apps entsprechender Marken stieg. Und damit        kaum noch E-Mails und ein Smartphone ist
werden die potenziellen und bestehenden            dann auch schon wieder Schnee von gestern
Kunden kaum noch über digitales Direktmar-         – verdrängt durch die „iWatch“ oder Google
keting, wie zum Beispiel E-Mail-Marketing er-      Glasses…
reichbar. Und das bedeutet zweierlei: Erstens:
Jede/r Marketingverantwortliche muss prüfen,
wann es Zeit ist, zügig auf diesen Zug aufzu-      Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer ist Direktor
springen, um den mobilen Trend nicht zu ver-       des Institute of Electronic Business und
passen. Und zweitens: Es wird nicht so einfach,    Professor für Electronic Business/Marketing
wie man vielleicht glauben möchte. Mal eben        an der UdK Berlin sowie Direktor des Alexander
eine App in Auftrag geben und dann läuft das       von Humboldt Instituts für Internet und
schon. Wer so denkt, der hat die Rechnung          Gesellschaft. Außerdem ist er wissenschaft-
ohne den deutschen Anwender gemacht. 66            licher Direktor bei der Unternehmensberatung
Prozent der Bundesbürger sind nicht bereit,        iDeers Consulting.

BLE in mobiler Wallet integriert                   der dritte kontaktlose Bezahlartstan-
                                                   dard, den die mobilen Lösungen von Wi-
Die Münchner Wirecard hat Bluetooth                recard unterstützen. Moderne Smart-
Low Energy (BLE) unter dem Namen                   phones ermöglichen innovative Formen
„Bluetooth BLE Smart Payment“ als zu-              der Zahlungsabwicklung. Als Teil der
sätzliche Bezahltechnologie in ihre be-            Bluetooth Spezifikation ermöglicht die
stehende Mobile Wallet Plattform inte-             neue Technologie die Datenübertragung
griert. Neben NFC und QR-Codes ist BLE             auf Distanzen von bis zu 10 Metern.

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