Vereine : SC Siemensstadt und der Sportlerball - Kl adow
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02. Jahrgang Magazin für die Havelstadt kostenlos
Ve rei ne :
SC Siemensstadt
und der Sportlerball
S e i t e 1 4
K l a d ow:
LED-Leuchten
bereiten Ärger
S e i t e 5
Uml a n d :
Enteignung am
Groß Glienicker See
S e i t e 1 2
0 2/2 018
Havel.
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Editorial
Hallo Spandau,
so langsam nähern wir uns dem Licht. den ansonsten grau-bedeckten Him- Das Titelfoto...
mel.
Nein, wir haben jetzt keinen neuen eso-
terischen Redaktionsstatus zu vermel- Richtig ins Dunkle geraten ist nach dem
den, gemeint ist, dass es langsam wie- Zeitungsbericht übrigens Moskau: Die
der heller wird. Stadt soll im Dezember rund sechs (in
Zahlen 6) Minuten (nein, nicht Stunden)
Der Winter nimmt seinen klassischen Sonne gesehen haben. Normal soll es
Verlauf, wobei er sich ja bisher (zumin- dort im Winter rund 18 Sonnenstunden
dest bis Redaktionsschluss) ohne Vä- geben.
terchen Frost gezeigt hat, wenn über-
haupt nur mit dessen kleinem Neffen Aber es wird wieder heller. Eine andere
Fröstchen. Zeitung schrieb, dass sich im Verlauf
der Jahrzehnte der Winter verkürzt ha- ...zeigt eine Uferzone am
Aber er war ungewöhnlich dunkel. Das be, ich meine mich zu erinnern um rund Groß Glienicker See.
jedenfalls schreibt in diesen Tagen eine eine Woche. Jetzt, so stand dort zu le- Foto: ud
Berliner Tageszeitung. Kaum Sonne am sen, sei die kalte Jahreszeit etwa Mitte
Himmel, vermeldet das Blatt, und das Februar zu Ende. Sichtbares Zeichen
gelte offenbar für einen weiten Teil Eu- dafür seien auch die Zugvögel, die zum
ropas. Teil schon wieder im brandenburgi- Wir suchen:
schen Umland gelandet seien, bezie- Anzeigenberater/-in
In Brüssel habe es zum Beispiel in ei- hungsweise gar nicht erst in Richtung für das
nem Monat (Dezember) nur rund 10 Süden abgehoben hätten. Ursache, so
stand in der Zeitung – und das ist der
Spandauer Stadt-Journal
Stunden (!) Sonne gegeben, Deutsch-
land war in dem Monat mit rund 30 Son- dramatische Aspekt an der ansonsten gern auf Minijob-Basis
nenstunden am Start – also, umgerech- positiven Aussicht - sei der Klimawan- zzgl. Provisionen,
net auf die hellen Phasen des Tages, del. gern nebenberuflich,
mit zweieinhalb Tagen von 31. bei freier Zeiteinteilung.
Wir wünschen Ihnen zum erhofften na- Inkl. Einarbeitung.
Im Westerwald und im Sauerland ka- henden Ende des Winters viele helle
men dabei nur rund fünf Sonnenstun- Stunden, außerdem viel Spaß beim Havelland Verlag GbR
den zusammen, im Alpenvorland dage- Blättern und Lesen
gen 70. Berlin und Brandenburg blieb
Henkelstraße 6,
im absolut durchschnittlichen Bereich: Ihr 14612 Falkensee
35 Stunden blickte die Sonne hier durch Bernhard von Schröder 03322 – 23 80 65
bvs@stadt-journal.com
Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018 3
Spandauer Ecken
Buddy-Bär Fielius
Impressum
Herausgeber:
Havelland Verlag GbR, Henkelstr. 6, 14612 Falkensee
Tel.: 03322 - 23 80 65, Fax: 03322 - 23 80 66
Chefredaktion: Bernhard von Schröder (bvs)
E-Mail: bvs@stadt-journal.com, Web: www.stadt-Journal.com „Fielius“ heißt der lustige Geselle mit dem kleinen Kugelbauch.
Redaktion Spandau: Der Buddy Bär wurde von der Künstlerin Barbara Ottilia Grothe
Michael Uhde (Redaktionsleitung) erschaffen und steht auf dem Reformationsplatz in der Span-
Tel.: 0171 - 724 12 45, dauer Altstadt vor dem Cafe und Museum (Spandovia Sacra)
E-Mail: spandau@stadt-journal.com
Anzeigen: der St.-Nikolai Kirche. Seinen Namen hat er vom ursprüngli-
Hartmut Grittke, Kontakt: 0157 815 577 76, chen Standort vor der Fielmann-Filiale. Im Hintergrund die Kir-
E-Mail: H.Grittke@stadt-journal.com che St.-Nikolai, eine mittelalterliche Hallenkirche im gotischen
Team proaktiv-print, Tel.: 01525 428 42 50,
E-Mail: info@proaktiv-print.de Baustil. In der Kirche feierte Kurfürst Joachim II. im Jahr 1539
Katrin v. Schröder (verantwortlich), Tel.: 0170 - 500 25 41, ein evangelisches Abendmahl, mit dem er die Reformation in
E-Mail: kvs@falkenseer-stadtjournal.de Brandenburg einführte. Mehr Fotos von der Kirche auf der
Das Spandauer Stadt-Journal erscheint monatlich am jeweils 1. Donnerstag. Rückseite in unserer „Instagram“-Rubrik.
Der Nachdruck, auch teilweise, ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Foto: Tatjana Hertel.
Genehmigung des Verlags gestattet.
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4 Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018
Stadtgeschehen
Wenn es dunkel. „Während die Gaslaternen nach
allen Seiten leuchten, geht das Licht
der LED-Leuchten bauartbedingt exakt
dunkel wird
senkrecht nach unten, so dass spätes-
tens fünf Meter davor und dahinter alles
im Dunkeln liegt“, erläutert Anwohner
in Spandau
Peter Schwenk das Problem.
Zudem sei ihm aufgefallen, dass die
LED-Lampen abends gegen 18 Uhr
leuchten, morgens um 5.15 Uhr aller-
dings nur noch eine rote Kontrollleuchte
Offenbar geht es mit der Umrüstung blinke. Sei es den ganzen Tag über wol-
der Gas-Aufsatzleuchten auf kenverhangen gewesen, leuchteten die
Elektrobetrieb in Spandau nicht so Laternen aber schon abends nicht. „Ich
schnell voran, wie von der hoffe, dass es sich hier nur um eine
Senatsverwaltung für Umwelt, Probephase handelt“, sagt Schwenk.
Verkehr und Klimaschutz geplant.
Olaf Weidner, Pressesprecher der ge-
rade für weitere zehn Jahre als Dienst-
Von denen gab es in der Havelstadt leister des Landes Berlin für die öffent-
2013 noch 3.380 Exemplare. Ursprüng- liche Beleuchtung in Berlin benannten
lich sollten sie, wie alle mehr als 30.000 Am Parnemannweg wurden vorüber- Firma „Stromnetz Berlin“, bestätigt
Gaslaternen in der Hauptstadt, bis 2016 gehend zwei defekte Gasleuchten dies. „Die gasbetriebenen Beleuch-
auf Elektrobetrieb umgerüstet sein. Der durch solarbetriebene LED-Leuchten tungsanlagen am Parnemannweg wer-
Effekt: Jährliche Ersparnis bei den Be- ersetzt. Foto: „Stromnetz Berlin“ den durch die Senatsverwaltung für
triebskosten in Höhe von rund 3 Millio- Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ge-
nen Euro und Senkung der CO2-Emissi- gen elektrisch betriebene Anlagen ge-
on um rund 9.200 Tonnen pro Jahr. chernstraße und am Eschenweg gab tauscht“, sagt Weidner. Um die Ver-
es auch, als im Herbst 2013 in der Ha- kehrssicherheit auch in dem Zeitraum
Das Vorhaben wurde nicht eben einhel- kenfelder Waldsiedlung die Laternen bis zur Elektrifizierung sicherzustellen,
lig begrüßt. So gab es etwa Bedenken an den Peitschenmasten von Gas auf habe „Stromnetz Berlin“ im November
von Umweltschützern, dass mehr Elek- Elektro umgerüstet wurden. Deren hel- an den Lichtmasten 6 und 8 eine provi-
trolampen zunehmend zum Tod vieler len Schein empfand manch ein Anwoh- sorische, solarbetriebene LED-Be-
nachtaktiver Insekten führen könnten. ner eher als „Flutlicht“ und damit als leuchtung installieren lassen. „Um hier
Ihrer Ansicht nach sollten mit Gas be- störend. wieder die Funktion während der kom-
triebene Leuchten für nachtaktive In- pletten Nacht sicherzustellen, werden
sekten besser seien, da sie vom Ganz anders gelagert sind aktuell die wir die beiden Provisorien bis Mitte Ja-
Gas-Lichtspektrum nicht angezogen Probleme am Parnemannweg in nuar gegen zwei kürzlich gewartete und
würden. Kladow. Dort kommt es bei Gas-Later- aufgeladene Leuchtmittel mit Akkube-
nen, die während der Wartezeit bis zur trieb für Pufferung in den Nachtstunden
Befürworter der Umrüstung argumen- Umrüstung auf Strombetrieb ihren austauschen“, versprach Weidner.
tierten dagegen, dass Gaslicht nicht Geist aufgeben, augenscheinlich zu
grundsätzlich insektenfreundlicher als „finsteren“ Problemen. An der Straße Ganz billig wird übrigens die Umrüs-
elektrische Beleuchtung sei. Das hänge im Kladower Zentrum erfüllen die Licht- tung der Gaslaternen auf Elektrobetrieb
vom jeweils abgestrahlten Lichtspekt- masten 6 und 8 derzeit nicht die ihnen nicht. Rund 30 Millionen Euro wird der
rum ab. Von ultraviolettfreien LED- und zugedachte Aufgabe, Licht ins Dunkel Senat dafür wohl investieren müssen.
Natriumdampf-Niederdrucklampen sei- zu bringen. An beiden Masten wurden Unter der Voraussetzung, dass kein
en dabei den Gaslampen gleichzuset- die Gas-Aufsatzleuchten daher im No- Ausbau des Stromnetzes erforderlich
zen. vember 2017 durch LED-Leuchten er- ist, kostet der Austausch einer Gas-
setzt. Seitdem ist es in diesem Bereich leuchte etwa 3.750 Euro. Da die öffent-
Proteste von Anwohnern an der Wi- des Parnemannwegs offenbar recht liche Beleuchtung eine Aufgabe der Se-
natsverwaltung für Umwelt, Verkehr
und Klimaschutz ist, fallen für den Be-
zirk dabei keinerlei Kosten an. Auf Dau-
er soll die Umrüstung der Straßenbe-
leuchtung von Gas auf Elektro jedoch
Kosten sparen. Bei Reihenleuchten
könnten sich die Investitionskosten
nach rund neun Jahren amortisiert ha-
ben, bei Gasaufsatzleuchten könnte
dies etwa 13 Jahre dauern. ud
Gas-Aufsatzleuchten sollen mittelfris-
tig auf Elektrobetrieb umgerüstet wer-
den. Foto: ud
Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018 5
Stadtgeschehen
Neuer Knapp 6 Mio. Milieuschutz
Bauabschnitt für Schulen im Gespräch
Die Straßenbauarbeiten am Der Bezirk hat 2017 erfolgreich das Als Ergebnis seiner 3.
Seegefelder Weg zwischen Kloster- Senats-Füllhorn für die Sanierung Kiezversammlung am 18.
buschweg und Hackbuschstraße von Spandauer Schulen ausge- Januar verkündet der
wurden weitgehend beendet, dieser schüttet. Aus dem Alternative Mieter- und
Teil der Straße wurde für den Schulanlagen-Sanierungs- Verbraucherschutzbund (AMV)
Verkehr wieder freigegeben. programm (SSP) standen Spandau die bei dieser Veranstaltung von
im vergangenen Jahr dafür 5.933 den teilnehmenden Spandauer
Millionen Euro zur Verfügung. Politikern beschlossene
Zuletzt wurden die letzten Fahrbahn- „Trotz anhaltender personeller Gründung eines partei-
markierungsarbeiten durchgeführt und übergreifenden Runden Tisches
Engpässe hat die Serviceeinheit
die Inbetriebnahme der neu errichteten
Facility Management damit die zum Thema Milieuschutz-
stationären Ampelanlage durchgeführt.
Gehwege, Parktaschen, Fahrbahn und genehmigten Mittel ausgegeben“, Gebiete in der Havelstadt.
Radwege sind seitdem in diesem Be- sagt der zuständige Stadtrat
reich uneingeschränkt nutzbar. Die Andreas Otti (AfD). Damit folgten diese einem Vorschlag von
Buslinien bedienen wieder ihre planmä- Bodo Byszio, Vorsitzender des Kreisver-
ßigen Fahrstrecken und fahren die vor- Der Löwenanteil des Geldes wurde in bands Spandau von Bündnis’90/Die Grü-
gegebenen Haltestellen an. die fünf größten, laufenden Schulsanie- nen. Der Runde Tisch soll eine Hand-
rungen 2017 gesteckt. Der zweite Bau- lungsempfehlung an das Bezirksamt
Für die Arbeiten im zweiten Bauab- abschnitt der Gebäudesanierung der Spandau erarbeiten, ob und in welchen
schnitt zwischen Hackbuschstraße und Schule an der Seecktstraße verschlang Ortsteilen oder Siedlungen der Havel-
Finkenkruger Weg bleibt es auf Anord- rund 815.000 Euro. Rund 680.000 Euro stadt Milieuschutz-Gebiete für erforder-
nung der Verkehrslenkung Berlin (VLB) kosteten zahlreiche Sanierungsarbei- lich gehalten werden. An dem Runden
bei der bereits eingerichteten Ver- ten an der Schule am Gartenfeld, Gar- Tisch sollen neben Bezirkspolitikern aller
kehrsführung. Somit wird die Einbahn- tenfelder Straße 81. Für die Sanierung Parteien der Stadtrat für Bauen, Planen
straßenregelung stadtauswärts im See- des Dachs der Carlo-Schmid-Ober- und Gesundheit, Frank Bewig (CDU), so-
gefelder Weg ab Hackbuschstraße auf- schule an der Lutoner Straße 15/19 wie Vertreter des Berliner Mietervereins
rechterhalten, der stadteinwärts führen- wurden etwa 715.000 Euro ausgege- (BMV) und des AMV teilnehmen.
de Verkehr über die ausgeschilderte ben. Die Keller-Sanierung an der Ro-
Umleitungsstrecke vom Finkenkruger bert-Reinick-Grundschule am Jung- Zweck der Einrichtung von Milieu-
Weg über Torweg zum Klosterbusch- fernheideweg 32-48 kostete rund schutz-Gebieten auf Grundlage des Bau-
weg geführt. 560.000 Euro. Die Sanierung des Ge- gesetz-Buchs ist es, hier durch soziale
bäudes der Paul-Moor-Schule an der Verordnungen bauliche Veränderungen,
Frank Bewig (CDU), Bezirksstadtrat für Adamstraße 24 schlug mit etwa Rückbau oder Nutzungsänderungen von
Bauen, Planen und Gesundheit: „Durch 785.000 Euro zu Buche. einer Genehmigung abhängig zu ma-
die Errichtung der stationären Lichtsig- chen. So soll die Zusammensetzung der
nalanlage auf Höhe der Hackbusch- „Lediglich im Sanitär-Sanierungspro- Wohnbevölkerung in einem Gebiet aus
straße ist ein gefahrloses Überqueren gramm konnten die zur Verfügung ge- besonderen städtebaulichen Gründen er-
aller kreuzenden Fahrbahnen, insbe- stellten eine Million Euro nicht komplett halten und einer sozialen Verdrängung
sondere für Schulkinder, möglich.“ ausgegeben werden“, bedauert Otti. entgegengewirkt werden.
Da es zu Verzögerungen in den Bauab-
Die Bauarbeiten am Seegefelder Weg läufen gekommen sei, hätten hier nur Zwar sei Milieuschutz kein Instrument,
dürften nach Planung noch bis etwa 791.200 Euro in Anspruch genommen um Mieterhöhungen zu vermeiden, so
Mitte 2019 andauern, vielleicht werde werden können. Als „Schlüssel zum Er- der AMV, er biete aber einen Schutz vor
man etwas früher fertig, hoffen die Ver- folg“ bei der weitgehenden Nutzung der sozialer Verdrängung, vor Luxussanie-
antwortlichen im Bezirksamt. Die Bau- zur Verfügung stehenden Mittel sieht rungen und der Umwandlung von Miet- in
arbeiten laufen seit 2015, sie hatten Otti das Personal seiner Abteilung. „Die Eigentumswohnungen.
sich im ersten Abschnitt massiv verzö- Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des
gert, weil die ursprünglich beauftragte Bereichs Hochbau haben sich weit „Mieter müssen mit allen zur Verfügung
Firma die festgelegten Fristen nicht über den dienstlichen Bereich hinaus stehenden städtebaulichen Instrumenten
eingehalten hatte. Der Vertrag wurde engagiert und viele Überstunden klag- geschützt werden, und zwar bereits jetzt
von Bewig seinerzeit gekündigt und los gemacht, um die Auftragslage zu- und nicht erst, wenn der Flughafen Tegel
neu vergeben. bewältigen“, lobt der Stadtrat. ud schließt“, so der Verein. bvs/ud
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6 Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018
Stadtgeschehen
Fördergelder
für eine
attraktivere Altstadt
Bis zum 15. Februar haben Interessierte Zeit, Ideen und
Vorschläge, die zur Attraktivitätssteigerung der
Altstadt Spandau beitragen und einen Nutzen für das
Gesamtgebiet haben, beim Altstadtmanagement
Spandau einzureichen.
Das kann die Organisation eines Festes mit anderen Händ-
lern und Vereinen, die Investition in eine Werbeanlage, die
Markise eines Ladenlokals oder etwa die Neugestaltung der
Außengastronomie-Fläche mit Sonnenschirmen, Stühlen
oder Tischen sein. Und sicher gibt es noch weitere Ideen
und Vorschläge, die sich positiv auf die Gebietsentwicklung
der Altstadt Spandau auswirken können.
Derartige Vorhaben können anteilig über den Gebietsfonds
finanziert werden. Der wird für die Altstadt Spandau 2018
zum dritten Mal in Folge aufgelegt. Erneut stehen Fördergel-
der bereit, die im Rahmen des Förderprogramms „Städte-
baulicher Denkmalschutz“ kleinere und größere Projekte
und Aktionen unterstützen sollen.
Antragsteller können sich so eine anteilige Förderung von
bis zu 10.000 Euro sichern. Einzige Bedingung ist, dass sie
die Hälfte der Kosten selbst aufbringen. Aus dem Gebiets-
fonds gibt es dann die andere Hälfte dazu. Über die Bewer-
tung und Auswahl der Projekte entscheidet eine Jury aus
gewählten, lokalen Akteuren. „Im vergangenen Jahr ist es
gelungen, mit sieben Projekten aus dem Gebietsfonds wich-
tige Impulse für eine attraktive Standortentwicklung zu set-
Weg mit
zen“, sagt Wirtschaftsstadtrat Gerhard Hanke (CDU). Für
2018 rufe er daher gern erneut alle Anwohner, Gewerbetrei- den Fältchen
benden und Eigentümer in der Altstadt auf, sich mit ihrer
Projektidee aktiv in die Gestaltung der Altstadt einzubringen.
Antragsformulare und weitere Hinweise können im Internet Bye Bye
auf der Seite www.altstadtmanagement-spandau.de abgeru-
fen werden. Für Fragen oder Unterstützung bei der Antrag-
stellung steht das Altstadtmanagement Spandau an der
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Mönchstraße 8 per E-Mail an info@altstadtmanagement-
spandau.de oder unter Telefon 35 10 22 70 zur Verfügung.
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Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018 7
Stadtgeschehen
Neue Pläne für
Südspandauer
Magistralen
Kontinuierlich steigt die Einwohnerzahl im
Süden Spandaus. Mit Stand Ende Juni 2016
hatten Kladow 15.729 und Gatow 4.298
Einwohner. Hinzu kommen tausende Pendler,
die vom südlich angrenzenden Brandenburg
werktags in die Berliner City streben. Dem
damit verbundenen Ansturm des Straßen-
verkehrs sind die beiden einzigen Straßenzüge,
die Spandaus Süden mit dem Stadtgebiet
verbinden, längst nicht mehr gewachsen.
Zudem befinden sich im Gegensatz zur gen des gewohnten Straßenbildes brin- Für den Verlauf von Gatower Straße
Potsdamer Chaussee die Magistralen gen. und Alt-Gatow gibt es folgende Vorstel-
Kladower Damm, Gatower Straße und lungen: Plievierstraße bis Emil-Bas-
Ritterfelddamm in teils erbärmlichen Für den Kladower Damm sind zwischen deck-Straße kein Parken und beidseitig
Zustand. Prognosen der durchschnittli- Runebergweg und Neukladower Allee Radfahr-Streifen; Emil-Basdeck-Straße
chen Verkehrsdichte an Werktagen er- einseitiges Parken und beidseitig Rad- bis Gatower Straße 234 einseitiges
warten bis 2030 für den Kladower fahr-Streifen vorgesehen. Von der Parken, Radfahr-Streifen auf beiden
Damm bis zu 17.100, für die Gatower Neukladower Allee bis zum Breitehorn- Straßenseiten; bis zur Hausnummer
Straße bis zu 24.600 und für den Ritter- weg soll es keine Parkplätze und beid- 199 dann beidseits Radfahr-Streifen
felddamm bis zu 14.800 Fahrzeuge. seits Radwege geben. Auf den folgen- ohne jegliches Angebot an Parkplät-
den 820 Metern bis zum Hellebergeweg zen; bis Straße Zur Haveldüne geht es
Offenbar hat dies derweil auch die Se- sieht die Planung einseitiges Parken dann weiter mit einseitigem Parken und
natsverwaltung für Umwelt, Verkehr und sowie Rad-
Klimaschutz erkannt. Zuständig für wege oder
Hauptverkehrsstraßen mit vorwiegend Rad-
überbezirklicher Funktion hat sie im Ja- fahr-Streifen
nuar 2017 das Ingenieurbüro „LK Argus vor. Bis zum
GmbH“ mit der Erstellung von Pla- Separations-
nungsvorgaben für die drei Südspan- graben wird
dauer Magistralen beauftragt. es dann keine Parkplätze aber beidsei- Radfahr-Streifen auf beiden Seiten; die
tige Radwege geben. Die restlichen beidseitigen Radfahr-Streifen führen
Die Baumaßnahmen sind jetzt in das In- 550 Meter bis zum Groß- Glienicker weiter bis zur Heerstraße, bis zum
vestitionsprogramm des Landes Berlin Weg stellen sich die Planer mit einseiti- Weinmeisterhornweg ohne und danach
aufgenommen worden. Da jedoch an gem Parken sowie Radwegen oder bis Heerstraße mit Parkplätzen auf ei-
keiner der Straßen die Arbeiten vor Radfahr-Streifen vor. Die gesamte Stra- ner Straßenseite. ud
2020 starten werden, ist dafür noch ße soll zweispurig bleiben.
kein Geld in den Haushalt eingestellt.
Immerhin gibt es derzeit Prognosen zu Beim Neubau des Kladower Damms
den möglichen Kosten und zum Datum könnte es zudem zu einem teuren Ku-
der frühesten Fertigstellung: Kladower riosum kommen. Die fast fertiggestell-
Damm: 16,2 Millionen Euro bis 2027; ten Parkbuchten auf der östlichen Stra-
Gatower Straße: 15,4 Millionen Euro bis ßenseite zwischen Havelmaten und
2026; Ritterfelddamm 6 Millionen Euro Groß-Glienicker Weg könnten wieder
bis 2025. verschwinden. „Die waren schon vorher
geplant und haben mit den neuen Plä-
Mögliche Ausbauvarianten des Ingeni- nen gar nichts zu tun“, sagte Tiefbau-
eurbüros „LK Argus“ für die drei Haupt- amts-Leiter Michael Spiza auf Nachfra-
straßen im Spandauer Süden stellte ge der SPD-Verordneten Burgunde
das Tiefbauamt im Verkehrs-Ausschuss Grosse. Und Bewig ergänzte: „Wir
am 16. Januar vor. „Da kommt ver- konnten nicht wissen, wann der Senat
kehrstechnisch einiges auf uns zu, aber seine Planungen fertig haben wird, und
wir können mit diesen Plänen vieles im mussten daher handeln, weil die Park-
Spandauer Süden anpacken“, kommen- buchten zu den Planungen des Havel-
tierte Baustadtrat Frank Bewig (CDU) radwegs in diesem Bereich gehörten.“
die anstehenden Baumaßnahmen. Und Es könnte also einiges erneut verändert
die werden in der Tat diverse Änderun- werden.
8 Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018
Stadtgeschehen
Vollsperrung soll Umbau bei
verhindert werden laufendem
Betrieb
Die Falkenseer Fleischerei Gädecke
baut bei laufendem Betrieb um.
Wegen des schlechten Straßenzustands sperrte das Bezirksamt als
Baulastträger die Niederneuendorfer Allee (Foto) bereits Anfang 2013 „Seit das Obstgeschäft Ende vergange-
für den Schwerlastverkehr. Seitdem hat sich Spandau bemüht, dass der nen Jahres seine Fläche geräumt hat,
Senat den Neubau der Verbindung zwischen Spandau und dem haben wir den gesamten Verkaufsbe-
nördlichen Umland in die Investitionsplanungen aufnimmt. reich übernommen,“ erklärt Fleischer-
meister Sven Gädecke. Aus dem Teil
Im Januar 2017 beauftragte dann die es ganz hart kommen, müsste als Er- des Geschäftes, in dem zuletzt warme
für Hauptverkehrsstraßen mit vorwie- satz für den Eingriff durch den Straßen- Speisen, Obst, Gemüse, Brot und Bröt-
gend überbezirklicher Funktion zustän- neubau außerhalb des Spandauer chen verkauft wurden, wird jetzt eine
dige Senatsverwaltung für Verkehr das Forsts ein zusätzlichen FFH-Gebiet Imbiss- und Feinkoststrecke. Dafür
Ingenieurbüro „LK Argus GmbH“ mit ausgewiesen werden. Und all das wurde vorübergehend eine Wand in das
der Erstellung von Planungsvorgaben nimmt Zeit in Anspruch. Geschäft eingezogen. Die Fleischerei
für den dringend notwendigen Neubau Wird dann die Niederneuendorfer Allee bleibt aber geöffnet, der Kundenverkehr
der Niederneuendorfer Allee. neu gebaut, soll dies in einer eher mini- läuft wie gewohnt. Hinter der Trenn-
Das Ergebnis stellte das Tiefbauamt im malistischen Form geschehen, die si- wand entsteht eine neue Feinkostabtei-
Verkehrs-Ausschuss am 16. Januar vor. cher nicht dem Wunsch aller Verkehrs- lung, in der die Fleischerei Delikates-
teilnehmer entsprechen wird. So wird sen vom Käse und Räucherfisch, sowie
Diesen wichtigen Schritt für eine Erneu- es auf nahezu den gesamten 2,4 Kilo- Salate und Antipasti verkaufen möchte.
erung der Niederneuendorfer Allee be- metern des Spandauer Teils der Allee Der frühere Obsttresen weicht einer Im-
grüßte Ausschussvorsitzender Jochen nur einen gemeinsamen Rad- und Geh- biss-Abteilung, in der dann künftig un-
Liedtke (SPD) angesichts des maroden weg geben, der im Norden zwischen ter anderem der Mittagstisch gereicht
Zustands der Straße, für die er „an- der Zufahrt zum Umspannwerk und der wird.
sonsten die baldige Vollsperrung für Landesgrenze zu Brandenburg sogar
den gesamten Kraftfahrzeugverkehr“ nur einseitig gebaut werden soll. Park- Ende Februar will die Fleischerei fertig
befürchtete. möglichkeiten wird es nur auf den südli- sein. Solange bleiben nicht nur die bei-
chen 260 Metern der Niederneuendor- den Schaufenster geschlossen, son-
Doch so schnell wird es wohl nicht ge- fer Allee zwischen Eschenweg und Ber- dern auch der Imbiss ausgelagert: „Wir
hen. Die erste halbe Million Euro für die tricher Weg und das auch nur auf einer haben den Burgergrill zu einer Küche
Baumaßnahme, die bis 2025 knapp Straßenseite geben. ausgebaut und davor ein beheiztes Zelt
neun Millionen Euro kosten soll, ist frü- ud/ Foto: LK Argus GmbH aufgestellt“, erklärt Sven Gädecke. bvs
hestens für 2021 im Haushalt vorgese-
BELLARTZ
hen. Denn bis begonnen wer-
den kann, muss zunächst ein Baustellenbetreuung
+ Auftragsvergabe
aufwendiges Verfahren durch-
laufen werden. Dazu wird si-
cher auch ein Planfeststel-
lungs-Verfahren einschließlich Neubau EFH, MFH
Individuelle Architektur
Umweltverträglichkeits-Prü-
Ausbau + Umbau + Anbau
fung gehören. Dachaufstockungen
Dachdecker-, Zimmererarbeiten
Grund dafür ist der Verlauf der Fenster + Türen
Niederneuendorfer Allee durch Fassaden + Mauern
den Spandauer Forst. Denn Planung + Statik
der steht als „Flora-Fauna-Ha- Festpreise rung
bitat“ (FFH) unter Schutz, ge- Ausführung durch a h re B auerfah nlos
5 J oste
regionale Meisterbetriebe 3 euung k
Baubetr
hört zu den 15 Berliner Natu-
ra-2000-Gebieten. Und für die
gibt es nach dem Berliner Na- Spandauer Straße 172, 14612 Falkensee
turschutz-Gesetz
schlechterungsverbot.
ein Ver-
Sollte Telefon: 03322 - 23 06 200, www.hausbau-falkensee.de
Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018 9
Stadtgeschehen
Kein Friede an
der „X 34-Front“
Der Spandauer Ortsteil Kladow mit derweil knapp 16.000 Bewohnern ist wahlen geben könnte – ganz gegen ih-
immer wieder für Überraschungen gut. Zumindest gilt das für einige re Gewohnheit auch nach den Wahlen
Anwohner, die sich offenbar auf die seit Herbst 1999 neu entstandene im Herbst 2017 noch immer im perma-
nenten Wahlkampfmodus. Dabei ist das
Landstadt Gatow konzentrieren. Denn hier geschah in den vergangenen
Thema der Busanbindung eines, bei
Monaten etwas, was es nach Aussagen von Gerd Freitag, Kontaktmann der dem sie beide nicht involviert sind. „Die
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zur Spandauer Bezirksverordneten- Entscheidung über die Fahrplanange-
Versammlung, „in der gesamten Hauptstadt in dieser Form noch nie bote der BVG fällt die Senatsverwaltung
gegeben hat“. für Verkehr, der Bezirk hat da vielleicht
noch ein wenig Mitspracherecht“, stellt
Er und seine Kollegen seien es ge- Einhellige Zustimmung hört man auch Jochen Liedtke (SPD), Vorsitzender
wohnt, dass es Proteste wegen einer von Nutzern des X 34 an den Haltestel- des Spandauer Verkehrs-Ausschusses,
unzureichenden Anbindung von Wohn- len entlang des benachbarten Ritter- klar.
gebieten an den Öffentlichen Perso- felddamms, wichtige Zufahrtsstraße zur
nen-Nahverkehr gebe. „Aber dass es Landstadt. Sie begrüßen es vehement, So ist es auch nicht verwunderlich,
vehemente Proteste dagegen gibt, dass der Bus nun hier verkehrt, schafft dass Freitag die neue Linienführung
dass wir ein gesamtes Siedlungsgebiet er doch nicht nur für die Landstädter, des X 34 vehement verteidigt. „Die
wie die Landstadt Gatow seit Dezem- sondern auch für tausende Bewohner Kunst, es jedem recht zu machen, ist
ber 2017 durch die Buslinie X 34 end- Kladows westlich des Ortszentrums auch in diesem Fall nicht umsetzbar“,
lich besser an den ÖPNV anbinden, so endlich eine Verbindung über Gatow in so der BVG-Vertreter. Gleichwohl hät-
etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt die City. Ein Mann, der seit mehr als 30 ten alle Beteiligten die Umstände sehr
Freitag. Jahren in Kladow wohnt, erzählte gar, genau geprüft und im Ergebnis „die Be-
dass in seiner Familie jetzt ein Auto dürfnisse Vieler höher gewichtet als die
Was war geschehen? Die BVG hatte verkauft wurde, weil es durch dieses Einzelner“, betont Freitag. Viele Häu-
mit dem Fahrplanwechsel am 10. De- verbesserte Bus-Angebot einfach nicht ser, Wohnungen, Schulen und Sport-
zember 2017 die Streckenführung des mehr notwendig sei. stätten seien in der Landstadt in den
Busses X 34, der Kladow mit der City vergangenen Jahren entstanden.
West verbindet, verändert. Am Ziel in Dennoch herrscht noch immer kein
Kladow fährt der Schnellbus im Wech- Frieden an der „X 34-Front“. Zwar hat- Daher komme die BVG mit der jetzigen
sel die Endhaltestellen Hottengrund ten sich die Vertreter der Parteien im Maßnahme der schon seit 2011 an sie
oder Landstadt Gatow an. Seitdem Verkehrsausschuss der Spandauer gerichteten Forderung von Bewohnern
fährt der X 34 montags bis freitags von BVV am 19. Dezember für die Linien- und Besuchern nach einer direkteren
etwa 5.30 bis 21 Uhr im 20-Minu- führung des BVG-Busses X 34 ausge- und besseren Verbindung nach. „Aber
ten-Takt durch die Landstadt. Und das sprochen. Umso bemerkenswerter ist das Thema X 34 wird uns wohl noch
stinkt dort einigen Anwohnern ganz ge- es, dass sich beide Spandauer Bun- länger im Ausschuss beschäftigen“, be-
waltig. Sie fühlen sich durch die dort destagsabgeordnete, Swen Schulz fürchtet Freitag und kann auch nicht
verkehrenden BVG-Busse gestört und (SPD) und Kai Wegner (CDU), vor den von der Hand weisen, dass noch immer
gefährdet. Die kleine, aber laute Grup- Karren des Protests von rund 200 die Gefahr bestehe, dass sich die weni-
pe von Protestlern erwägt, auch mit ju- Landstadt-Bewohner gegen die neue gen Gegner gegen die Bedürfnisse der
ristischen Mitteln gegen die Anbindung Streckenführung des X 34 spannen lie- großen Mehrheit letztlich durchsetzen
der Landstadt Gatow durch den X 34 ßen. Aber beide sind - offenbar im Be- könnten.
ins Feld zu ziehen. Anwohner haben in wusstsein, dass es immer noch Neu- ud
der Landstadt rund 200 Unterschriften
gegen die Linienführung gesammelt
und an die Senatsverwaltung für Ver-
kehr geschickt, die als Auftraggeber
der BVG fungiert, sowie an die Senats-
kanzlei. Tenor: Der X 34 möge doch
bitte aus der Landstadt zurückgezogen
werden.
Für bemerkenswert hält es Freitag in
diesem Zusammenhang, dass „die
BVG auch erstaunlich viele positive
Rückmeldungen von Einzelpersonen
und Gruppen sowie von einer der
Schulen in der Landstadt erreicht ha-
ben“. Auch das gebe es bei der BVG
selten, sieht man in Berlin doch eine
vernünftige Anbindung an den ÖPNV
eher als selbstverständlich an. Der „X34“ am Depot Gutsstraße/Ritterfelddamm
10 Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018Portrait
Engagierter Einsatz für das Klima
Mit Angelika Haaser (27) hat das Spandauer Bezirksamt seit gut einem schaften, Senkung des Kraftstoffver-
brauchs der landeseigenen Fahrzeuge
Jahr seine „grüne Seele“. Seit Anfang 2017 arbeitet die gebürtige
oder Tipps zur Reduzierung des Strom-
Karlsruherin als Klimaschutz-Managerin im Rathaus in der Leitstelle für verbrauchs in den Dienststellen“, er-
Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Abteilung Bauen, Planen und zählt Haaser.
Gesundheit von Stadtrat Frank Bewig (CDU) mit.
Umfragen unter den Mitarbeitern hätten
Die Einrichtung ihrer Stelle hatte das landssemester im schottischen Aberde- nach Möglichkeiten gesucht, wie man
Bezirksamt im August 2016 einstimmig en. Von 2013 bis 2016 setzte sie ihr hier Energie einsparen könnte. Zudem
beschlossen, um die sich aus Para- Studium dann in Lüneburg mit dem sei sie bemüht, die Mitarbeiter für Fra-
graph 9 des Energiewende-Gesetzes Master in Nachhaltigkeits-Wissenschaft gen der E-Mobilität, vermehrter Nut-
Berlin (EWG Bln) für den Bezirk erge- fort. Im Studium, das sie 2016 ab- zung von Fahrrädern für den Dienstweg
benden Aufgaben erfüllen zu können. schloss, hatte sie bereits erste Be- oder stärkerer Nutzung von alternativen
Dazu gehören etwa die Erarbeitung ei- rufserfahrung als studentische Univer- Energien bei der Sanierung öffentlicher
nes Klimaschutzkonzeptes und die kli- sitäts-Mitarbeiterin am „UNESCO Chair Gebäude und Schulen zu sensibilisie-
maneutrale Entwicklung der Spandauer Hochschulbildung für nachhaltige Ent- ren. „Ich nehme einfach jede Chance
Verwaltung bis 2050. Ihre Stelle ist zu- wicklung“ oder auch in Praktika beim wahr, den Mitarbeitern der Spandauer
nächst einmal auf zwei Jahre befristet World Future Council (WFC) in Ham- Verwaltung immer wieder ins Bewusst-
und wird aus dem Spandauer Haushalt sein zu bringen, wo es überall Möglich-
bezahlt. Angelika Haaser hofft aller- keiten zur Energieeinsparung gibt“,
Angelika Haaser
dings, dass sie sich auch nach Ende sagt die Klimaschutz-Managerin.
ihres jetzigen Vertrags zum Dezember
2018 weiter in der Havelstadt um Klima- Bei der Arbeit Angelika Haasers für die
schutz und Nachhaltigkeit kümmern Spandauer Bevölkerung spielt die 2013
kann. burg gesammelt. gegründete KlimaWerkstatt Spandau
All das bot beste Voraussetzungen für als lokales Service-Zentrum für Klima-
Vielleicht klappt es dann ja auch mit ei- ihre Tätigkeit als Klimaschutz-Manage- schutz und Regionalwirtschaft eine gro-
ner Wohnung in Spandau. Denn gern rin in Spandau. Den Bezirk empfindet ße Rolle ( https://www.klimawerk-
wäre sie mit Dienstantritt nach Spandau Angelika Haaser als „sehr vielseitig“, statt-spandau.de/ ). „So unterstütze ich
gezogen, das sie „als wunderschönen, woraus sich für sie „auch eine Vielsei- etwa Spandauer Unternehmen mit un-
grünen Bezirk mit viel Wasser kennen tigkeit der Themen im Bereich Klima- terschiedlichen Aktionen dabei, Märkte
und schätzen gelernt hat.“ Da sie aber schutz ergibt“. Ihre Aufgabe als Klima- mit umweltgerechten Angeboten zu er-
in der Havelstadt keine Wohnung fand, schutz-Managerin unterteilt sich grund- schließen“, beschreibt die Klima-
ist Angelika Haaser nach Moabit gezo- sätzlich in zwei Bereiche: Zunächst soll schutz-Managerin hier ihre Aufgabe.
gen. Als umweltbewusster Klimaschüt- sie sich intern im Bezirksamt um die Zudem sei es ihr Ziel, Eigentümer von
zerin bietet ihr das zumindest die Mög- Belange des Klimaschutzes kümmern. Wohngebäuden sowie Inhaber von Be-
lichkeit, „mit öffentlichen Verkehrsmit- Dazu kommt als zweite Aufgabe der öf- trieben dabei zu unterstützen, ihre Im-
teln oder im Sommer auch gern mit fentliche Bereich. Hier unterstützt Haa- mobilie oder Firma durch energetische
dem Fahrrad zum Dienstsitz im Span- ser im Rahmen von Projekten der Kli- Maßnahmen zukunftsfest zu machen.
dauer Zentrum zu kommen“. maWerkstatt Spandauer Unternehmen
und Bürger auf dem Weg, Energie zu Die Spandauer Bevölkerung regt sie zu
Ihr Umweltbewusstsein sei schließlich sparen und CO2-Emissionen zu mini- klimaentlastenden und umweltschonen-
„schon im Elternhaus in Karlsruhe ge- mieren. den Konsumformen und Alltagsprakti-
prägt worden“. Und Klimaschutz, nach- ken an. Schwerpunkte der KlimaWerk-
haltige Energien sowie nachhaltige Ge- „Im verwaltungsinternen Bereich habe statt sind etwa die Themen regionale
meindeentwicklung nahmen dann auch ich bereits einen Workshop für die Be- Versorgung mit Lebensmitteln und Res-
die zentrale Rolle in ihrem Studium ein. zirksamts-Mitarbeiter angeboten, bei sourceneffizienz im Alltag wie die Mehr-
Von 2009 bis 2013 studierte die Baden- dem Maßnahmen gesammelt und dis- wegkampagne für Kaffeebecher und
enerin in Freiburg „Waldwirtschaft und kutiert wurden, wie etwa zur energie- die Spandauer Repair Cafés. „Ziel ist
Umwelt“. Davon verbrachte sie ein Aus- effizienten Nutzung öffentlicher Liegen- es, gemeinsam mit allen Spandauern
den Ressourcenverbrauch unserer
Stadtgesellschaft zu verringern und
gleichzeitig die Lebensqualität im Be-
zirk zu verbessern“, sagt Angelika Haa-
ser. Zwar bewege sich im Bezirk bereits
einiges in Richtung Klimaschutz und
Energiebewusstsein, aber „bis zum Ziel
ist es noch ein weiter Weg“, zeigt sich
die Expertin überzeugt. Wer ihr dabei
helfen möchte, kann Angelika Haaser
per E-Mail angelika.haaser@ba-
spandau.berlin.de oder unter Telefon
Angelika 90 279 22 47 erreichen oder sich per
Haaser. E-Mail info@klimawerkstatt-spandau.
Foto: ud de bei der KlimaWerkstatt melden. ud
Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018 11Stadtgeschehen
Erste Enteignung
von Uferflächen
in Groß Glienicke
Am Groß Glienicker See
Eine erste Entscheidung zur Sicherung eines offenen Uferwegs auf der schwankt immer wieder der
brandenburgischen Seite des Groß Glienicker Sees hat jetzt die aktuelle Wasserstand.
Enteignungsbehörde des Landes Brandenburg getroffen. Foto: ud
Das Ministerium für Inneres und Kom- „gütlich zu einigen und somit endlich
munales Brandenburg hat der Landes- den rechtsgültigen Bebauungsplan an-
hauptstadt Potsdam mitgeteilt, dass es zuerkennen.“
dem Potsdamer Ortsteil Groß Glienicke
ein drei Meter breites Wegerecht über Ganz so weit ist man auf Kladower Sei- Spandau es „dem Land Brandenburg
ein Grundstück am Ufer des Groß Glie- te des Grenzgewässers noch nicht. gleich tun“.
nicker Sees einräumt. Dessen Eigentü- Potsdam hatte den Eigentümern von 27
mer hatte den gültigen Bebauungsplan Grundstücken am Ufer des Groß Glieni- Die Spandauer Verordneten erwarten
nicht anerkannt und der Landeshaupt- cker Sees im April 2011 Kaufangebote jedoch andere Probleme als ihre Pots-
stadt die erforderlichen Wegerechte für ufernahe Teile ihres Eigentums un- damer Kollegen. Denn im Gegensatz zu
nicht eingeräumt. Der Bebauungsplan terbreitet. Um dort einen Uferweg anzu- Groß Glienicke soll der Weg auf Klado-
sieht einen durchgehenden öffentlichen legen, sollte das Areal gekauft oder zu- wer Seite direkt am Ufer entlangführen.
Uferweg am Groß Glienicker See vor. mindest eine Dienstbarkeit eingetragen Zwar hat der Bezirk mit dem Kauf des
werden. Daraufhin nahm ein Eigentü- Groß Glienicker Sees auch einen zwi-
Seit Jahren sperren mehrere Grund- mer das Kaufangebot an, zwei andere schen 4,50 und 12,50 Meter breiten
stückseigentümer jedoch den Weg. Mit stellten eine Wegedienstbarkeit in Aus- Streifen erworben, der einst von Was-
diesen Fällen ist die Enteignungsbe- sicht. Die Landeshauptstadt hoffte, ser bedeckt war, nun jedoch verlandet
hörde des Landes Brandenburg daher dass auch andere Eigentümer ihrem ist; zur Anlage eines Uferwegs vor den
seit etwa fünf Jahren beschäftigt. Im Beispiel folgen würden. Da dies nicht im Privatbesitz befindlichen Grundstü-
Sommer 2017 hatte dann Potsdam der geschah, machte Potsdam nun erst- cken dürfte dieser kaum geeignet sein.
Enteignungsbehörde nach mehrjähri- mals ernst mit der Enteignung. Einerseits ist das Seeufer nach Para-
gen Verhandlungen mit den Verweige- graph 26 a des Berliner Naturschutzge-
rern angezeigt, dass keine gütlichen Auch auf Spandauer Seeseite gibt es setzes für die Anlage eines Weges ta-
Einigungen mehr zu erwarten seien. Bestrebungen, einen durchgängigen bu. Denn Verlandungsbereiche stehen-
„Die Landeshauptstadt Potsdam be- Ufer-Wanderweg anzulegen. Einen ent- der Gewässer unterliegen dem Biotop-
grüßt die erste Entscheidung der Ent- sprechenden Antrag hat die SPD-Frak- schutz. Zudem verzeichnet die Größe
eignungsbehörde im Sinne eines offe- tion im Mai 2011 in der Bezirksverord- des Verlandungsbereichs am See er-
nen Uferweges entlang des Groß Glie- neten-Versammlung gestellt. „Nach hebliche Schwankungen. Immer wieder
nicker See“, sagt Potsdams Oberbür- dem Erwerb des Groß Glienicker Sees einmal steigt der Wasserstand des
germeister Jann Jakobs (SPD). Und durch das Bezirksamt gehört der unmit- Sees. Vom einst verlandeten Uferstrei-
fordert jeden Eigentümer von betroffe- telbare Uferstreifen zum öffentlichen fen sind dann zwischen zwei und drei
nen Uferflächen am Groß Glienicker Eigentum“, hieß es damals in der Be- Meter wieder von Wasser bedeckt.
See auf, sich mit der Landeshauptstadt gründung des Antrags. Daher sollte ud
12 Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018Stadtgeschehen
Meister kommen
eben aus Spandau
Als sportlicher Marathon erwies sich die Spandauer
Sportlerehrung 2017 am 18. Januar in den Italienischen
Höfen auf der Zitadelle. Galt es doch, rund 300 Sportler
der Havelstadt für ihre herausragenden Leistungen zu
würdigen.
Schnappschuss vor dem Fotoautomat:
Spandau zeigte sich dabei auch dies- ter im Vollkontakt-Wettkampf und war Lena Schöneborn, Ronja Steinborn
mal wieder als eine Hochburg des damit der jüngste Sportler, der an die- und Annika Schleu (v. links).Foto: ud
Leistungssports, waren doch unter den sem Abend geehrt wurde. Ganze 84
für ihre Erfolge im Jahr 2017 Geehrten Jahre zählte dagegen Ursula Poplawski
21 Europa- und Weltmeister. Aber nicht als älteste ausgezeichnete Sportlerin.
allein diese standen im Mittelpunkt des Sie wurde 2017 Berliner Meisterin im
Abends. Bei den Ehrungen, die Mode- Tischtennis-Damen-Einzel der Alters-
rator Torsten Süfke sowie die Stadträte klasse Ü80. Und so viele Geburts-
Gerhard Hanke und Frank Bewig tags-Gratulanten wie an diesem Abend
(CDU) und der Vorsitzende des Sport- hatte Annika Bertram von den „Sport-
ausschusses Lars Reinefahl (CDU) freunden Kladow“ sicher noch nie.
sportlich flott über die Bühne brachten, Denn die Berliner Meisterin im Ei-
wurden auch Ehrenamtliche, Nach- ner-Kunstradfahren feierte an diesem
wuchstalente, besonderes sportliches Abend auf der Bühne ihren neunten
Engagement und mit dem „Mitter- Geburtstag mit einem „Happy Birthday“ Ismail Öner. Foto: ud
nachtssport“ auch das erfolgreichste aus hunderten Kehlen.
deutsche Sportprojekt nicht vergessen.
Wie alle Ehrengäste trugen auch diese Für sein besonderes sportliches En-
sich in das „Buch des Spandauer gagement ehrte das Spandauer Sport-
Sports“ ein. amt Mario Kaszubowski vom Verein
„Veritas 1966“. Der Fußballer ist gehör-
Stargast des Abends war Profi-Boxerin los, spielt jedoch gemeinsam mit nicht
Nina „The Brave“ Meinke vom „Span- Gehörlosen und verständigt sich mit ih-
dauer Box-Club 96“. Nachdem Nina nen dabei allein durch Gestik und Mi-
Meinke, deren Patenonkel Boxidol mik. Dieses Beispiel für Willenskraft,
Sven Ottke ist, Ende April 2017 bereits Mut und Ehrgeiz eines Sportlers hob
vor fast 50.000 Zuschauern im Londo- Hanke in seiner Laudatio als herausra- Timo Koch zwischen Frank Bewig und
ner Wembley-Stadion boxte, hat sie gendes Beispiel gelungener Integration Lars Reinefahl. Foto: ud
2018 die Chance, um den WM-Titel im hervor. Besonders geehrt wurden auch
Super-Federgewicht zu kämpfen. „The Dominik Draheim vom „“Märkischen
Brave“ verkündete auch die Siegerin Ruderverein“, Michael Kreßner vom
bei der Wahl zur „Spandauer Sportlerin „SC Staaken“ und Matthias Zimmer-
des Jahres“, die während der Veran- mann von der „Arbeitsgemeinschaft
staltung durch die Gäste bestimmt wur- Spandauer Fußballvereine“. Sie wurden
de. Diesmal fiel die Wahl auf Nora Peu- für ihr langjähriges ehrenamtliches En-
ser von der „Ruder-Union Arkona Ber- gagement mit einer Urkunde ausge-
lin 1879“ an der Scharfen Lanke 71-73. zeichnet. Über „Bares“ konnten sich
Im Sportjahr 2017 wurde die Spandau- Kostja Stroinski vom „Ruder - und Ka-
er Spitzensportlerin Vize-Junio- nu-Verein 1928“ und Sofie Vardakas
ren-Weltmeisterin im Doppel-Zweier, von der „Ruder-Union Arkona Berlin
Vize-Europameisterin im Doppel-Vierer 1879“ freuen. Als Zuschuss für Renn-
und Deutsche Junioren-Meisterin im boote erhielten beide je 1.500 Euro vom
Doppel-Zweier. Projekt „Spitzensport Spandau“ bezie- Nina Meinke. Foto: facebook/ Nina
hungsweise vom Sportamt. Und auch Meinke
Ganz so weit ist der zwölfjährige Timo das bereits mehrfach ausgezeichnete
Koch, der als Nachwuchstalent geehrt deutsche Sportprojekt kommt mit dem Einen besonderen Spaß gönnten sich
wurde, noch nicht. Aber auch er kann „Mitternachtssport“ aus Spandau. Des- im Anschluss an den offiziellen Teil der
bei den Bogenschützen bereits auf sen Gründer Ismail Öner ehrte Stadtrat Veranstaltung die wie schon traditionell
Meisterehren zurückblicken, belegte er Bewig. Und kündigte an, dass dieses auch 2017 wegen ihrer zahlreichen in-
doch 2017 in der Kategorie Jagdbogen Jugend-Sportprojekt auf dem „Walk of ternationalen Erfolge geehrten Moder-
den zweiten Platz bei der Weltmeister- Fame“ in der Freizeitsportanlage Süd- nen Fünfkämpferinnen aus der Havel-
schaft in der Toskana. Noch jünger ist park mit „einem eigenen Ruhmes- und stadt. Gemeinsam posierten Lena
Leonard Opitz von den „Sportfreunden Erinnerungsstein für immer auf der Schöneborn, Ronja Steinborn und An-
Kladow“. Mit seinen sieben Jahren Ruhmesallee des Spandauer Sports nika Schleu in bester Laune vor einem
wurde er im Teakwondo Berliner Meis- verewigt wird“. Fotoautomaten.ud
Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018 13Vereinsgeschehen
Vorgestellt: Der SC Siemensstadt
Hallenturnier des SC Siemensstadt. Sechs Berliner Fußball-Mannschaften sind
gemeldet, der SC Siemensstadt (SCS) hat seine C-Jugend auf das Feld geschickt.
Am Spielfeldrand beobachtet Trainer Frank Arlinghaus das Spiel: „Die meisten
Jungen kommen aus dem Kiez“, erzählt er, „hier in der Siemensstadt wohnen sehr
viele und es werden immer mehr.“ Arlinghaus ist stolz auf die Jugendarbeit der
Fußballabteilung: „Wir haben derzeit allein im D- und C-Bereich drei
Mannschaften…“ Und er lobt das Engagement seines Trainerkollegen; Saldak
El-Kehl hat in diesen Tagen einen großen Sponsor gewonnen. Ein Pharma-
Unternehmen gibt Geld für den Amateurbetrieb. Gespielt wird dabei allerdings in
den niedrigen Spielklassen.
Fußball ist nicht der wichtigste Sport im Verein. Auch wenn
er berühmte Namen wie Carsten Ramelow (Hertha BSC,
Bayer Leverkusen, Nationalspieler) oder Oliver Schmidt (u.a.
Hertha, Greuther Fürth, FC Augsburg, Deutschland U21)
und Zwillingsbruder Andreas (u.a. Hertha BSC, Deutschland
U-21) herausgebracht hat und wenn man ganz früher mal
Berliner Oberliga gespielt hat. „Wir sind ein Breitensportver-
ein“, sagt SCS-Marketingchef und stellvertretender Ge-
schäftsführer Hans-Jörg Oehmke selbstbewusst, „wer im
Fußball ganz nach oben will, für den gibt es andere Vereine.“
Die C-Jugend des SC Siemensstadt (in blau-gelbem Tri-
kot) im Hallenturnier gegen „Besiktas Berlin“. Foto: bvs Einer der Hintergründe dafür ist, dass man beim SC Sie-
mensstadt nicht gewillt ist, Spielerprämien und Ablösesum-
men zu zahlen: „Bei uns gilt das Prinzip der Gleichheit...“
Sprich: Sportler mit finanziellen Extravaganzen und deren
Sportarten passen kaum ins Vereinsgefüge hinein. Gelder,
die deren wegen gezahlt werden müssten, würden dann bei
einer anderen Abteilung fehlen – und das geht nach Vereins-
philosophie nicht.
Zentrum des SC Siemensstadt ist der gelbe, flache Klinker-
bau des „Sport Centrums Siemensstadt“ am Rohrdamm/
Ecke Buolstraße. Dazu gehören ein Schwimmbad, eine
Sport- und Turnhalle, Tennis- und Fußballplätze, Kegelbah-
nen, Tanzraum, Fitnessbereiche, Sauna, Solarien. Es gibt in
dem Komplex auch Gastronomie, Kiosk und einen Biergar-
ten, in den Sportstätten unter anderem Reha-Möglichkeiten,
ein Herz-und Kreislaufzentrum, ein Spinning-Center.
Der Haupteingang des Sport Centrums Siemens- Geplant und gebaut worden ist das Zentrum in den Achtziger
stadt. Von hier aus erreicht man unter anderem das Jahren vom Berliner Architekten Günter Maiwald. Hinter-
Hallenbad, die Sporthalle sowie Vereinsführung und grund war: Der Berliner Senat verfolgte seinerzeit das politi-
Gastronomie. Am Eingang das Motto das Vereins: sche Programm, in jedem Bezirk ein Sportzentrum zu bauen.
Mehr Spaß am Sport. Foto: bvs Der Vorgänger des SC Siemensstadt, der „TSV Siemens-
stadt“ hatte sich beworben und für Spandau den Zuschlag
erhalten. Wenige Jahre zuvor hatte der TSV mit dem „SV
Wacker Siemensstadt“ fusioniert und somit Zugriff auf das
Gelände, auf dem das Spandauer Zentrum letztendlich ge-
baut wurde. Aus der Fusion entstand der heutige „Sport Club
Siemensstadt e.V.“
Das Senats-Programm lief übrigens recht schnell aus - übrig
blieb ein kleineres Sportzentrum in Moabit und das in der
Siemensstadt. „Wir sind somit fast einmalig“, grinst Oehmke.
Das Hallenbad und die Sportstätten werden vom Verein wei-
terhin im Auftrag des Landes Berlin betrieben, sie sind einer
der Gründe, warum der Club mit rund 6.480 Mitgliedern einer
der größten Vereine in Berlin ist: „Wir machen Sport für alle“,
erklärt Hans-Jörg Oehmke. Und zwar recht kompromisslos.
Die Trainer, Sportwarte, der ehrenamtlich tätige Vorstand um
Matthias Brauner sowie die Abteilungsleiter sitzen immer
wieder zusammen und überlegen, was man noch an Brei-
Das Hallenbad des SC Siemensstadt. Foto: SCS tensport anbieten könnte.
14 Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018Vereinsgeschehen
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So entstanden in den letzten Jahren neben den klassischen
Schwimm-, Sport und Turnangeboten auch die nach eige-
nem Bekunden größte Tanzsportabteilung Berlins, es gibt
Badminton, Tischtennis, die 1. Herren vom Floorball wurden
gerade beim Sportempfang auf der Zitadelle geehrt, weil sie
2017 Berliner Meister wurden. Floorball ist eine Ursprungs-
form des heutigen Eishockeys. Ähnlich erfolgreich waren in
der Vergangenheit auch die Handballer: 1967 (noch unter
TSV Wappen) Berliner Meister im Feldhandball, 1971 Ber- „Mama & ICH“ heißt das neueste Angebot des SC
liner Meister in der Halle, 1999 gewannen die Handball-Frau- Siemensstadt: Mütter werden bereits ab der
en den Berliner Titel. Schwangerschaft sportlich betreut. Und wenn das
Baby dann geboren wurde, wird es einfach mitge-
Der Verein gibt jährlich eine Broschüre über das Kurs- und nommen.Foto: istock.com/LightFieldStudios
Sportangebot heraus. Die ist rund 70 Seiten stark und zeigt
beeindruckend das gesamte Spektrum des Vereinssports
und der Sportkurse; so wie es auch die Website des Vereins
„www.scs-berlin.de“ auflistet. Insgesamt sind 21 Abteilungen Fitness, Sportspiele,
aufgelistet. Im Sport Centrum sind außerdem 30 hauptamtli-
che Mitarbeiter beschäftigt. Wassergymnastik
„Mehr Spaß am Sport“ steht auf einem Schild direkt neben
dem Haupteingang. Breitensport muss Spaß machen und
TOP FIT 59 PLUS
darf nur geringe Eintrittsschwellen haben, das weiß die Ver- W
Wand
Wanderungen,
de Schwimmen,
einsführung. Deswegen gibt es preiswerte Monatsgebühren, und mehr!
beziehungsweise Einzelkarten. Zum Breitensportangebot
gehört beim „SC Siemensstadt“ aber auch das Ansprechen
von verschiedenen Altersgruppen: Spaß sollen nach Auffas-
sung des Vereins auch Kleinkinder und Senioren haben.
BILD © APOPS - FOTOLIA.COM
Für die Kleinen gibt es „Spatz“, hier lernen Kinder ab drei
Jahren sportliche Grundlagen wie Rennen, Turnen, Ballspie-
len. „Die Spatzen entdecken spielerisch, welche Sportart ih-
NAT:
nen liegt“, erzählt Oehmke und fügt hinzu: „Der Andrang ist TESTMO
€ 9,90!
riesengroß.“
Für noch jüngere hat der Verein gerade das Programm „Ma-
ma & ICH“ aufgelegt: Mütter machen Fitness und Gesund-
heitssport, nehmen ihre Babys einfach mit zu Yoga oder zur Sport Centrum Siemensstadt
Rückbildungsgymnastik. Ebenso werden Senioren mit dem Buolstr. 14, 13629 Berlin
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Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018 15Vereinsgeschehen
ANNA§.
„Top fit 59+“ bewegt; mit Fitness, Schwimmen und sportli-
chen Spielen für die ältere Generation. Viele der Sportkurse
und Veranstaltungen sind frei von der Vereinsmitgliedschaft.
Kanzlei Pamela Annas
In diesen Wochen kündigt sich einer der großen Vereins-
events an: Am 17. Februar veranstaltet der SC Siemensstadt Pamela Annas
seinen traditionellen Sportlerball in der dann festlich ge- Rechtsanwältin
schmückten Sporthalle. Die „Artistokraten“ und die . Kauf-, Werk-, Miet- und Dienstvertragsrecht
BTB-Showtruppe „Berliner Elefanten“ sind als Showact ein- . Steuer-, Arbeits-, Medizinrecht
geladen, die Musik kommt von der Reinhard Stockmann . Forderungseinzug
Band: „Da wird bis 2 Uhr morgens getanzt“, weiß Oehmke.
Ein Spandauer Highlight, das jedes Jahr mehr als 700 Gäste Carl-Schurz-Str. 42 | 13597 Berlin
anzieht. Noch gibt es etwa 100 Karten (ab 32,- Euro p.P.).
Tel +49 30 35530881 | Fax +49 30 3553 0882
Infos über http://www.scs-berlin.de.
kanzlei@kanzlei-annas.de | www.kanzlei-annas.de
Notrufe
Zurück zur Sporthalle und dem Hallenturnier der C-Fußbal-
ler: Gegen 16 Uhr dröhnt die Sirene, die das Ende des Tur-
niers anzeigt. „Besiktas Berlin“ aus Pankow hat sich als un-
erwartet starker Gegner gezeigt, die „Blauen“ vom SC schaf-
fen mit Kampf und Glück ein 2:2-Unentschieden. Das aller- Feuerwehr/
dings reicht für den 2. Platz beim Turnier – hinter den haus-
hohen Favoriten von „Viktoria“ aus Lichterfelde. Pokale gibt Rettungsdienst 112
es bei der Siegerehrung keine – die wurden im Vorfeld ver- Polizei 110
gessen zu ordern. Das allerdings interessiert in der Halle
niemanden – Hauptsache es hat Spaß gemacht. bvs
Ärztlicher
Bereitschaftsdienst 116 117
Alkoholkrankenhilfe 84 10 94 44
Alkoholprobleme Kreuzbund 476 28 28
Anwaltlicher Notdienst-Strafs. 0172 3255553
Apotheken-Notdienste 0800 - 0022833
Apotheken-Notdienste Handy 22833 (69ct/Min)
ArztRUF – KinderArztRUF 0800 197 20 00
Deutsche Rettungsflugwacht 41 01 36 01
Krankentransport DRK 197 27
Drogennotdienst 192 37
Frauenkrisentelefon 615 42 43
Fundbüro-Zentrale 902773101
Gas: 030 7872-72
Giftnotruf 19 240 (24h)
Hebammen-Zentrale 2142771
Heizöl-Notdienst 230 84 00
Heizungsnotdienst 817 70 21
Hilfe für Opfer von Straftaten 395 28 67
Jugendnotdienst (0 – 24 Uhr) 349 99 34
Die Gäste tanzen bis in den Morgen: Der Sportler- Karten Sperr Notruf 116 116
axsystem_90x60_SPN2016-12.pdf 1 21.11.2016 13:02:42
ball vom SC Siemensstadt. Foto: SCS Kinderärztlicher Notdienst 42 21 15 40
Kindernotdienst (0 – 24 Uhr) 61 00 61
Kinder- und Jugendtelefon 0800 111 03 33
Krankenpflege Notfalldienst 31 00 31
Ihr Schlüsseldienst im Zentrum von Spandau Krisentelefon für Kinder 0800 111 04 44
Krisendienst 90279-5555
C
Notdienst Klempner-Innung 0800 292 75 87
M
Opfernotruf 334 34 24
Polizei Bürgertelefon 4664-4664
Polizei Abschnitt 21 4664-221701
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Polizei Abschnitt 22 4664-222700
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MY Privatärztlicher Notdienst 80 90 54 60
Keine langen Wartezeiten Psychiatrischer Notdienst 565 10
Rollstuhldienst 84 31 09 10
CY
CMY Schließsysteme - Beratung - Service - Vertreib Schuldnerberatung 336 30 53
Schwules Überfalltelefon Berlin 216 33 36
K gegenüber Spandau Arcaden Senioren- u. Behinderten-Not. 84 31 09 10
Brunsbütteler Damm 3 - 13581 Berlin Sozialer Kindernotdienst 61 00 61
Tel.: 030 35 13 55 13 Strom-Ausfall 0800 211 25 25
Suchtmittelgefährdete, Not. 215 78 20
Telefonseelsorge 0800 / 111 01 11
Tierärztlicher Notdienst 83 22 9000
Havel. Stadt. Land. Tierrettung Berlin e.V.
Umwelt- und Lärmtelefon
0800 668 84 37
25 86 25 25
22.500+ Journal Vergewaltigte Frauen, Notruf
Wasser 0800 2927587
251 28 28
www.stadt-journal.com Weißer Ring 116 006
Zahnärztlicher Notfalldienst 89 00 43 33
16 Spandauer STADT - JOURNAL 02/2018Sie können auch lesen
