Vernetzung für mehr Patienten-sicherheit - Meierhofer
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Ausgabe 02/2018 Das Kundenmagazin von Meierhofer Vernetzung für mehr Patienten- sicherheit 12 Interview mit Jörg Studzinski, HIMSS Europe GmbH Das digitale Krankenhaus als Basis für Innovationen 14 Interview mit Adrian Schmid, Leiter der Kompetenz- und Koordinationsstelle eHealth Suisse Neue Erwartungshaltung an die Spitäler 16 Meierhofer ist Teil eines everything possible / shutterstock.com wegweisenden Healthcare-IT- Projektes an der Universitäts- medizin Greifswald Entwicklungspartnerschaft auf hohem Niveau
Inhalt Editorial...................................................................................... 03 Kurz informiert Informatives & Unterhaltsames von Meierhofer................................ 04 M Lösungen Komplexbehandlungen – Komfortabel und standardisiert ...................................................... 10 Das Herzstück des Belegungsmanagements ........................................................... 11 M extern Interview mit Jörg Studzinski, HIMSS Analytics Das digitale Krankenhaus als Basis für Innovationen......................... 12 Interview mit Adrian Schmid, Leiter eHealth Suisse Es gibt eine neue Erwartungshaltung an die Spitäler......................... 14 M vor Ort Vernetzung der universitären Medizin Entwicklungspartnerschaft auf hohem Niveau................................. 16 Interview mit Dominic Meister, Meierhofer Schweiz AG Doppelspitze in der Geschäftsleitung............................................... 18 Interview mit Dr. Dr. Martin Holderried Digital trifft intensiv........................................................................ 20 Anwenderbefragungen Dem Nutzen unserer IT nachspüren ................................................. 22 Unser & Ihr Team Projektleiter-Trio............................................................................. 24 Tipps & Tricks Kleine Arbeitshilfen Pfiffiges für die Anwendung von M-KIS............................................. 26 Veranstaltungen Meierhofer im Dialog....................................................................... 27 Impressum................................................................................. 27
Editorial Vernetzen für mehr Patientensicherheit Liebe Leserinnen, liebe Leser, dazu spürt man die zunehmende Forderung von Patientinnen und Patienten nach nutzenstiften- ich darf Sie herzlich zur neuen Ausgabe unseres der Digitalisierung. Kundenmagazins M IT begrüßen. Wir widmen dieses Heft nicht der neuesten Technik oder Wir sind stolz, dass wir mit unseren Lösungen aktiv unserem Portfolio, was zweifelsohne ebenfalls daran mitwirken, die Beteiligten in die Lage zu spannend wäre. Wir widmen diese Ausgabe den versetzen, Informationen zu teilen, sicher zu Patienten. Denn ihnen gilt schließlich unser aller kommunizieren und so die Genesung organisieren Augenmerk. In diesem einen Punkt sind wir uns zu können – bis hin zum Patienten (S. 20). Denn alle einig: Die Daseinsberechtigung der IT liegt dieser wird mittelfristig die Hauptrolle in seinem darin, dass sie einer sichereren, besseren und eigenen Genesungsprozess spielen. Er wird pro- transparenteren Behandlung dient. aktiv und auf Augenhöhe mit seinen Behandlern kommunizieren, wovon diese wiederum ebenfalls Noch vor nicht allzu langer Zeit bestimmten vor profitieren werden. Denn der aufgeklärte, involvier- allem Grenzen unsere Lebenswelten. Viele von te Patient bringt eine größere Therapietreue mit. ihnen haben es – gottseidank und völlig zurecht – nicht ins 21. Jahrhundert geschafft. Die Idee, Die großen und kleinen Projekte, die wir in die- dass Schwarmintelligenz und Kollaboration keine sem Jahr mit unseren Lösungen realisiert haben, Schlagwörter aus dem Tierreich sind, sondern vor zeichnen sich oftmals dadurch aus, dass sie über allem notwendige Bestandteile eines modernen die Grenzen der stationären Gesundheitsein- digitalen Wandels, hat sich gesellschaftspolitisch richtungen hinausgehen. Sei es in Deutschland, in weiten Teilen durchgesetzt. Österreich oder in der Schweiz. Deswegen setzen wir auf Interoperabilität, die Pflege, die Mediziner Aber da gibt es noch immer diese kleine, sture und das Management, dass immer mehr versteht, Enklave, oder besser, diese kleinen, sturen wie die IT zu einem erfolgreichen Führen eines Enklaven: Stationen innerhalb einer Gesundheits- Krankenhauses beitragen kann. einrichtung oder auch Sektoren des deutschen Gesundheitssystems, sie alle tragen ihr Einzel- Ich würde mich sehr freuen, wenn wir Ihnen mit kämpfer-Dasein wie eine Monstranz vor sich her. unserem Kundenmagazin eine spannende, inspi- rierende Lektüre an die Hand gegeben haben und Tatsächlich erfolgt die Versorgung noch immer in freue mich auf Anregungen und Kritik. starren Stations- oder Sektorengrenzen, die Kom- munikation zwischen den Beteiligten ist mühsam Ihr Matthias Meierhofer oder gar nicht möglich. Versuche, bestehende Privilegien zu verteidigen und sich vor dem Fort- schritt zu schützen, können an vielen Stellen be- obachtet werden. Gleichzeitig und im Gegensatz Seite 03
Kurz informiert Die Veranstaltungen von Meierhofer – Informatives & Unterhaltsames conhIT 2018 in Berlin Unser neuer Unternehmensauftritt wurde erstmalig auf der conhIT (im kommenden Jahr DMEA) vom 17. – 19. April 2018 in Berlin mit großem Erfolg präsentiert. Neben dem weitrei- chenden Publikum durften wir Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an unserem Stand begrüßen und ihm unsere Pflegelösung live veranschaulichen. Ein weiteres Highlight auf der Messe war die mit KAIROS und der Universitätsmedizin Greifswald gemeinsame Vorstellung der Forschungsplattform, welches auf großes Interesse stieß. Wir freuen uns schon jetzt auf die kommende DMEA 2019, deren Programm wir als Goldpartner auch in Zukunft aktiv mit- gestalten werden! PDMS Anwendertag 2018 in Potsdam Feedback & Ideen per Open Space – mit diesem Format stand der diesjährige PDMS Anwendertag, welcher vom 8. – 9. März 2018 in Potsdam stattfand, ganz im Sinne des Kunden-Dialogs. Mit Erfolg! Die Einwände und Impulse, die wir mitnehmen konnten, werden uns bei weiteren Entwicklungen inspirieren und stetig zur Verbesserung des M-PDMS beitragen. Halbjahresmeeting 2018 in München Zwei Mal im Jahr treffen sich alle Kolleginnen und Kollegen von Meierhofer zu einer gemeinsamen Tageskonferenz. So auch in diesem Jahr unter dem Motto „Machen ist wie wollen nur krasser!“ am 15. Juni 2018. Neben Zahlen und Updates aus Kunden- und Entwicklungsprojekten, aus den Bereichen, Beantwortung von Mitarbeiterfragen, erhielten wir unter der Moderation von Udo Bräu einen Einblick in den Alltag unserer Kunden, konnten Prozessunterstützung und Entwicklungs- wünsche direkt abfragen und mit in unser Heftchen schreiben. Input, der uns bei der weiteren Entwicklung sicherlich von großen Nutzen sein wird! Effizientes Personalmanagement mit Freizeit-Potenzial gesucht? Mit unserer individuell konfigurierbaren Portallösung erledigen Sie Ihre Personalaufgaben effizient und gestalten Ihre Work-Life-Balance ausgeglichen. Denn myRZVpers.on automatisiert sämtliche Routinearbeiten, und bei allen Fragen zum Personalwesen stehen Ihnen zusätzlich unsere praxiserfahrenen Kundenbetreuer per E-Mail oder Telefon zur Verfügung. Lernen Sie uns kennen, wir freuen uns auf Sie. Kontakt: info@rzv.de/www.rzv.de myRZVpers.on MEIN PORTAL FÜR PERSONAL Ihre IT-Lösungen für Gesundheit und Soziales Seite 04
Kurz informiert Neuer Bereichsleiter Produktentwicklung der Meierhofer AG – „Kommunikation ist das A und O“ Dirk Müller ist ein erfahrener Kenner des KIS-Marktes und Vor allem bei neuen Oberflächenkonzepten. Es wird einem nie der Gesundheits-IT-Branche schon seit langem verbun- langweilig. Darüber hinaus ist es natürlich der medizinische den. Mit ihm, seiner Expertise und Begeisterung für das Bereich. Extrem komplexe Prozesse treffen auf die Möglich- Thema möchten wir unseren Bereich Produktentwicklung keiten der IT. Die Prozesse verstehen und gemeinsam mit den neu aufstellen. Was bleibt ist unser Augenmerk auf die Anwendern Lösungen zu schaffen, die im klinischen Alltag sich ändernden Anforderungen unserer Kunden. unterstützen, fasziniert mich bis heute. Interview mit Dirk Müller, Was hast du dir für die ersten 100 Tage vorgenommen? (neuer) Bereichsleiter Produktentwicklung Natürlich muss ich erstmal die Software, die Kunden und Abläufe kennenlernen. Persönlich liegt mir aber v. a. am Herzlich willkommen an Bord. Hast du dir eine Herzen, dass ich es früh schaffe, das Vertrauen meines Teams, schöne Zeit „between the jobs“ gemacht? meiner Kollegen und natürlich auch meiner Vorgesetzten zu Dankeschön. Leider hatte ich tatsächlich nur ein paar wenige bekommen. Ich denke, ich habe einen Managementstil, den Tage zwischen den beiden Jobs frei. Die habe ich mit meiner man heute als „modern“ bezeichnen würde. Daher ist mir das Familie verbracht. Na gut, nicht nur – die ersten Herbststürme gegenseitige Vertrauen sehr wichtig, das für mich die Grund- im September waren perfekt, um auf dem Bodensee Kitesur- lage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist. fen zu gehen. Welche sind deine Lieblingsthemen in und um Aus welchem Job stößt du jetzt zu uns? die Krankenversorgung herum? Ich komme direkt von i-Solutions, wo ich als Leiter des Die elektronische Krankenakte als Dreh- und Angelpunkt aller Solution-Management-Teams das Produktmanagement und medizinischen und klinisch relevanten Informationen. Durch Presales für das KIS verantwortet habe. immer stärkere Vernetzung mit anderen Systemen, liegt hier ei- nerseits die technische Herausforderung. Andererseits erwarten Schön, dass du dich für Meierhofer entschieden hast. und verlangen die Nutzer, inspiriert von modernen Kommunika- Was waren deine persönlichen Gründe für diesen Schritt? tionsmedien- und Geräten, mehr Übersichtlichkeit und Usability. Ich habe in all den Jahren gelernt, vor allem auch auf mein Diese Gratwanderung zu meistern, treten wir an. Bauchgefühl zu vertrauen. Die Themen, die mir hier von Beginn an vermittelt wurden wie Wachstum, Spirit, Klima, Wie wird das Gesundheitswesen einhergehend mit großer Sympathie gegenüber den Vorstän- deiner Meinung nach in fünf Jahren aussehen? den, Matthias und Udo, haben mich direkt angesprochen. Es ist erstaunlich, aber Themen, die mich vor 15 Jahren schon Sympathie und Offenheit sind Attribute, die mir sehr wichtig beschäftigten, sind noch immer aktuell. Der Gesetzgeber wird sind. Darüber hinaus ist die Wachstumsstory der Meierhofer die Digitalisierung vorantreiben, um die Transparenz für die AG der letzten Jahre sehr beeindruckend. In den Gesprächen Patienten und die Kommunikation zwischen den Leistungser- mit Udo und Matthias und auch schon früher mit Kollegen der bringern und den Patienten zu verbessern. Der Kostendruck Meierhofer AG, hatte ich den Eindruck gewonnen, dass der bleibt. Daher werden Planungsinstrumente für OP, Ambulanz herrschende Spirit genau das ist, was ich suche. Ich bin hier und Aufnahme an Bedeutung gewinnen, genauso wie gut auf ein motiviertes, sehr kompetentes Team getroffen und bin organisierte Notaufnahmen. Ein zusätzlicher Treiber ist die unwahrscheinlich neugierig ein Teil dieses Teams zu werden. Veränderung der Gesellschaft sowohl in der Altersstruktur als auch bei den typischen Volkskrankheiten. Wir werden an Was fasziniert dich noch immer am Thema Health-IT? mehr Informationstechnologie nicht vorbeikommen, um den Ich freue mich jedes Mal wieder, das Entstehen und Realisie- Herausforderungen gewachsen zu sein. Im Sinne der Patien- ren einer neuen Software anzustoßen und zu erleben. tensicherheit und der Qualität. Seite 05
Kurz informiert Auf gutem Weg zum EPD In Bern fand Ende September zum zweiten Mal der soge- Bis hierhin kann ein wirklich hervorragendes Fazit gezogen nannte EPD-Projectathon, Zertifizierungsevent für die werden. Alle umgesetzten Meierhofer-Schnittstellen konnten Spezifikationen des Elektronischen Patientendossiers, positiv getestet werden und auch die Zusammenarbeit mit sozusagen die Schweizer Variante der #eGK, statt. Sie Avintis hat unter Realbedingungen sehr gut funktioniert. gelten als wichtige (praktische) Meilensteine auf dem Weg zur EPD-Zertifizierung. Zielgruppe sind laut Veranstalter e-Health-Suisse „Anbieter von eHealth-Lösungen, welche Getestete IHE-Profile im Rahmen des EPD-Projectathon: in einer EPD-Gemeinschaft zum Einsatz kommen werden“. • IHE Patient Identifier Cross-Referencing (PIX) • Patient Demographics Query (PDQ) • IHE Consistent Time (CT) Dazu gehören auch die Hersteller der sogenannten Primär- • IHE Audit Trail and Node Authentication (ATNA) systeme, wie Klinik- und Praxisinformationssysteme, die inner- • Cross-Enterprise User Assertion (XUA) – war teilweise nicht testbar halb von EPD-Gemeinschaften ans EPD-System angebunden • Cross-Enterprise Document Sharing (XDS.b) werden. Rund 100 IT-Spezialisten von 23 Firmen nahmen teil - (Provide and) Register Document Set-b - Registry Stored Query und bereiteten sich eine Woche lang auf den Einsatz des EPD - Retrieve Document Set in der Praxis vor. Natürlich auch die Meierhofer Schweiz AG. Getestete Use-Cases (Peer-to-Peer) • ATNA (1/1) – erfolgreich Und man kann sagen: Wir haben uns großartig geschlagen. • HPD (0/1) – nicht umgesetzt Die Umsetzung der zu testenden Profile erfolgte zum Teil mit • XUA (0/5) – Details s.u. Meierhofer Boardmitteln, teils mit dem EPD-Gateway der • XDS.b / DOC_CONSUMER (2/2) – erfolgreich Schweizer Avintis, mit denen wir eine thematische Zusammen- • XDS.b / DOC_SOURCE (1/1) – erfolgreich arbeit vereinbart haben. Den größten Teil davon haben wir Technische Umsetzung erfolgreich über die Bühne gebracht. Leider konnten ausge- • Die Anbindung an das EPD erfolgte über das Gateway von Avintis rechnet die Gruppentests aus organisatorischen Gründen des • Die Use-Cases „Search Document“ und „Download Document“ wurden über Web-Services abgebildet. (Entwickler: Christoph Bauer) Ausrichters nicht beendet werden. Aber hier geht es in einer • Die restlichen Use-Cases für die Profile PIX, PDQ und XDS.b neuen Runde noch einmal in die erweiterte Testung. über HL7 v2 Nachrichten. (ADT, MDM) Asklepios Kliniken Hamburg: Meierhofer setzt nächsten Meilenstein Die Zukunft der Gesundheitsver- über eine ganze Klinikgruppe hinweg bis und -sicherheit und Personal zu sichern“, sorgung schreitet bei den Asklepios hin zur standardisierten Arztbriefschrei- erklärt Henning Schneider, CIO und Leiter Kliniken Hamburg weiter im Sinne der bung verlangt eine besondere Sorgfalt des Konzernbereichs Informationstech- Patienten voran: Am 1. Oktober 2018 und erfordert neben der außerordentli- nologie im Asklepios-Konzern. „Eine Auf- ging mit der Klinik Wandsbek das chen Bereitschaft und des Arbeitseinsat- gabe, deren Realisierung ein hohes Maß zweite Haus auf Zukunftskurs. zes aller Beteiligten ein klar formuliertes an vertrauensvoller Zusammenarbeit Ziel. zwischen Hersteller und Konzernleitung Bis 2021 werden alle sieben Standorte „Konzernleitung und Projektteam haben voraussetzt.“ mit insgesamt 6.000 Anwendern auf das sich auf die Fahnen geschrieben, die Krankenhausinformationssystem M-KIS Asklepios-IT nicht nur zu vereinheitlichen, Blue-Print-Verfahren für konzernweit von Meierhofer wechseln. Den Anfang sondern auch zu vereinfachen – mit standardisierte Prozesse machte 2017 das Westklinikum, das als einem zentralen KIS-System. Von der Im sogenannten Blue-Print-Verfahren erstes der Hamburger Asklepios-Häuser Aufnahme des Patienten bis zu seiner wurden konzernweite Prozesse standar- auf M-KIS von Meierhofer umgestellt Entlassung werden alle notwendigen disiert, die sowohl prozessunterstützend hat. Mit der Einführung stellt der größte Daten dokumentiert und erbrachten die medizinische Krankenversorgung private Gesundheitscluster in Europa die Leistungen abgebildet. Wir möchten so inklusive der Pflege als auch die Patien- Weichen für die einrichtungsweite Ein- zunächst die Patientenbehandlung in den tensicherheit, das Qualitätsmanagement führung der digitalen Patientenakte und einzelnen Hamburger Kliniken digitalisie- und die rechtssichere Dokumentation eine qualitätssichernde Digitalisierung ren. Ziel ist es, mit M-KIS den gesamten verbessern. Sobald alle Kliniken ange- der Krankenversorgung. Krankenhausbetrieb und den Kreislauf bunden sind, werden etwa 6.000 Anwen- Die Vereinheitlichung definierter Prozesse aus Wirtschaftlichkeit, Datenaufbereitung der das System nutzen. Seite 06
Kurz informiert Medikationssicherheit im Visier Gute Nachrichten für unsere Kunden bildet, dokumentiert und ein hohes Maß interaktionen sowie die Berücksichti- haben wir im Bereich Medikation zu an Arzneimitteltherapiesicherheit bietet. gung von Diagnosen und Laborwerten vermelden: Die Meierhofer AG und die des Patienten für Dosierungsvorschläge ID Information und Dokumentation Dem immer größeren Wunsch nach einer angeboten. im Gesundheitswesen GmbH & Co. stärkeren Einbindung von Pharmazeuten KGaA haben eine Entwicklungskoope- in den klinischen Medikationsprozess Die moderne, webbasierte Benutzer- ration für ihre Softwarelösungen mit kommen wir mit der Neuentwicklung oberfläche ermöglicht die Suche und Fokus auf Arzneimitteltherapiesicher- eines Apotheken-Workflows nach. Die- Verordnung von Medikamenten in heit und E-Medikation geschlossen. ser bietet Apothekern vielfältige Validie- Sekundenschnelle und wenigen Maus- rungs- und Dispensierungsfunktionen klicks. Um einen hohen Interoperabi- Ziel der Entwicklungskooperation ist und unterstützt Unit-Dose-Systeme litätsgrad zwischen den verwendeten es, die Sicherheit für die Patienten, aber zur effizienten und kostensparenden, Systemen zu gewährleisten, verwenden auch für die Mediziner und Pflegenden automatischen Medikamentenkommis- wir die FHIR-Standards zum Datenaus- bei der Arzneimittelvergabe nachhaltig sionierung. tausch. Informative Dialoge und die pro- zu verbessern. Hierfür wird Meierhofer zessoptimierte Benutzerführung helfen die M-Medikation zu einer hochmoder- Die ID-Services unterstützen mit ak- den Anwendern dabei, den schwierigen nen Medikations-Lösung entwickeln, die tuellen und wichtigen Informationen Spagat zwischen Qualität und Quantität von der Verordnung von Medikamenten direkt bei der Medikamentensuche und im Medikationsprozess zu meistern. über das Richten bis zum Ausstellen am –verordnung. Darüber hinaus werden Patientenbett, alle Schritte lückenlos ab- Sicherheitsprüfungen von Arzneimittel- Über 4,5 Millionen 350 Einrichtungen aus dem Bereich Gesundheit, Soziales und der Kirche be- treut die RZV GmbH mit ihrer Portallösung myRZVpers.on und rechnet mitt- Personalfälle lerweile jährlich mehr als 4,5 Millionen Personalfälle in ihren Rechenzentren ab. Damit hat sich der IT-Dienstleister mit Sitz in Wetter an der Ruhr mit seiner pro Jahr – Plattform für das Personalwesen zu einem der führenden Unternehmen für Lohn- und Gehaltsabrechnung im öffentlichen Bereich etabliert. Zukunftsweisen- Der Erfolg der Lösung fußt auf der eigenentwickelten Plattform myRZVpers.on, des Personal- die seit 2004 den Kunden zur Verfügung steht und eine unkomplizierte Zentralisie- rung und Automatisierung der Prozesse für das hauseigene Personalwesen bietet. management Herzstück ist dabei die Software KIDICAP mit dem Basismodul „Entgelt“ zur Perso- nalabrechnung Das Portalangebot von myRZVpers.on bietet aber weitaus mehr als aus Volmarstein die reine Lohn- und Gehaltsabrechnung. Erweitert um eine Vielzahl an bedarfsorien- tierten Modulen, werden die Anforderungen an ein modernes Personalmanagement vollständig abgedeckt. Dabei folgt die Entwicklung von neuen Modulen stets dem gleichen Credo: Einfache Anwendung, nachvollziehbare Strukturen und absolute Transparenz, damit das Tagesgeschäft rundum reibungslos läuft. Bei einer solchen Onlinelösung für das Personalwesen spielen natürlich Sicherheit und Datenschutz eine große Rolle, die das RZV über eigene Rechenzentren und hohe Sicherheitsstandards verlässlich gewährleistet. Ein weiterer Pluspunkt von myRZV- pers.on: Für fachliche Unterstützung kann der Anwender sofort über die Plattform seinen persönlichen RZV-Servicepartner kontaktieren und sich Hilfe holen. Die RZV- Servicepartner sind Profis für IT und Personalwesen, so dass alle Fragen praxisnah und kompetent gelöst werden können. Dabei ist der Betrieb der leistungsstarken Portallösung denkbar einfach. Der Anwender benötigt nicht mehr als einen handels- üblichen PC. Über eine gesicherte Datenleitung nutzt er zentral immer die moderns- te und sicherste Technologie. www.rzv.de Seite 07
Kurz informiert 10 Jahre Meierhofer Schweiz AG: integrativ, anwenderorientiert und mobil Meierhofer hat sich als KIS-Anbieter hungen zum Erfolg führt. „Das Tolle an übergreifend, aber auch Mitarbeiter der in der Schweiz etabliert und blickt den Kunden in der Schweiz ist, dass administrativen Bereiche, stets Zugriff auf zehn erfolgreiche und lehrreiche sie Freude daran haben, in innovative auf alle wichtigen Informationen haben. Jahre zurück. Technologie zu investieren. Deshalb ist „Der Schlüssel einer modernen Patien- der Digitalisierungsgrad der meisten tenversorgung liegt in der sicheren, me- Der Schweizer Markt für Health-IT ist in Einrichtungen meist höher als beispiels- dienbruchfreien Kommunikation. Ange- Bezug auf Anspruch und Individualisie- weise in Deutschland. Nach wie vor ist fangen beim Online-Arzttermin, bis hin rungsgrad besonders. Vor 10 Jahren hat jedoch die fehlende digitale Vernetzung zur Zuweisung, Fallsteuerung oder auch Meierhofer diese Herausforderung ange- über das Spital hinaus eine besondere Managed Care“, ist sich Kainsner sicher. nommen und entwickelt. Wir betreuen Herausforderung. Das zieht sich durch „In der Steuerung sektorenübergreifen- heute kleine wie grosse Gesundheits- die vergangenen 10 Jahre und ist ein der Datentransfers zwischen Arztpraxen, einrichtungen mit unseren innovativen wichtiges Thema, das ich als Geschäfts- Spitälern, Patienten, Kostenträgern und IT-Lösungen – vom kompletten KIS über führerin der Meierhofer Schweiz AG mit anderen medizinischen Dienstleistern Speziallösungen für die Psychiatrie bis meinem Team vorantreiben möchte“, liegt die Zukunft.“ Meierhofer hat des- hin zu Rehakliniken und Heimen. Do- erklärt Michaela Kainsner. halb über eine strategische Beteiligung kumentationssysteme für die Intensiv- das Software-as-a-Service-Angebot der medizin oder Vernetzungslösungen, die Damals wie heute aktuell: Samedi GmbH ins Portfolio des Unter- den gesamten Behandlungspfad eines Interoperabilität prägt die nehmens geholt. Patienten abdecken, sind in die Primär- Produktentwicklung. systeme integriert und komplettieren Im engen Dialog mit eHealth Suisse, Das Versprechen: das Portfolio. der Kompetenz- und Koordinations- Sichere, digitale stelle von Bund und Kantonen, setzt Kommunikationswege Nationaler Fokus und innovative das Schweizer Unternehmen vor Ort Für die Zukunft bietet Meierhofer seinen Technologien sind die Basis des gleichermassen auf internationale Stan- Kunden sichere Kommunikationskanä- Erfolgs. dards und die Umsetzung nationaler le, die über die Spitalgrenzen hinausge- Das mittelständische Unternehmen hat Anforderungen. Als aktives Mitglied bei hen, und schafft zudem Lösungen, das erfolgreich bewiesen, dass ein Fokus auf der IG ehealth, im Schweizer Verband Datenpotenzial innerhalb des Spitals nationale Besonderheiten, innovative Digitale Gesundheit (SVDG) und als für eine bessere Versorgung zu nutzen. Technologien und enge Kundenbezie- Teilnehmer an den EPD-Projectathons Dazu Kainsner: „Eine ausgezeichnete bzw. IHE-Connectathons bringt sich das Interoperabilität bildet das Fundament Unternehmen aktiv in die Gestaltung für die nutzenbringende Vernetzung eines kommunizierenden Schweizer aller Akteure in der Behandlungskette. Gesundheitswesens mit ein. „Nur wenn Doch auch innerhalb des Spitals sind wir die Anforderungen kennen und den die Möglichkeiten lange nicht ausge- Rahmen für IT-Lösungen mitgestalten, schöpft. Unsere Kunden in der Schweiz können wir vernetzte Systeme anbieten, profitieren vom europaweit einzigarti- die Nutzen für Behandelnde und Patien- gen Projekt der Medizininformatik-Ini- ten bringen“, so Kainsner. „Dass wir hier tiative, der sich jetzt auch unser Kunde, auf dem richtigen Weg mit unseren Lö- die Universitätsmedizin Greifswald, sungen und unserer Herangehensweise anschliessen konnte. Hier führt Meier- sind, haben wir Ende September beim hofer die Versorgungs- und Forschungs- EPD-Projectathon erfolgreich beweisen daten zusammen mit Partnern auf einer können.“ gemeinsamen Plattform zusammen – Natürlich ist auch die Integration der zum unmittelbaren Nutzen für die eigenen erweiterten Lösungen ein Krankenversorgung. Wir sind gespannt, grosses Entwicklungsthema. M-KIS und wie weit dieses Leuchtturmprojekt in die M-PDMS sind beispielsweise so ineinan- europäischen Länder strahlt.“ der verwoben, dass Behandler stations- Seite 08
Lösungen Komplexbehandlungen – Komfortabel und standardisiert Eines unserer komplexeren Entwicklungsprojekte ist alles rund um den Ter- minus Komplexbehandlung (KB). Unser Bestreben ist es, das Dokumentieren der Komplexbehandlungen für die Ärzte in M-KIS so komfortabel, weitrei- Die Kernfunktionen: chend, smart und standardisiert wie möglich zu gestalten. Gemeinsam mit • Erforderliche Dokumentation den Ärzten und Ansprechpartnern der Asklepios Kliniken Hamburg sind wir für die jeweiligen KB OPS-Codes hier auf guten Wegen Richtung Zukunft unterwegs. • Monitoring-Liste à Übersicht behalten Mit festem Blick auf den Kundennutzen machte die Bündelung der Doku- • Planung und triggern der mentation für Komplexbehandlungspatienten den Anfang. Darüber hinaus teilnehmenden Mitarbeiter werden Monitoring-Listen über die bereits getätigten und noch notwendigen Maßnahmen/Tätigkeiten/Dokumentationen erstellt, um den jeweiligen Kom- • Interdisziplinäre Teambesprechungen plexbehandlungs-OPS ableiten zu dürfen. Auch konnten wir die (teilweise) einfach gestalten (automatische Über- automatische Befüllung der Teambesprechungsprotokolle realisieren, d.h. nahmen von Inhalten) Berichte können im Vorhinein schon im Verlaufsbericht geschrieben werden und werden dann automatisch in das Protokoll übertragen. Unterstützt werden die oben genannten Punkte durch die Möglichkeit, Komplexbehandlungen anmelden zu können, und darauf basierend Be- handlungsplanvorlagen anzuordnen (s. Screenshot 1). Das Monitoring bzw. die Controlling-Listen werden befüllt durch die Patientenlisten aller KB-Fälle und das Monitoring von Therapien, Dokumentationen und Assessments (s. Screenshot 2). Schlussendlich dient das Terminmanagement als Trigger für die teilnehmenden Mitarbeiter, die das standardisierte Teambesprechungs- protokoll seriell befüllen. Seite 10
Lösungen Das Herzstück des Belegungsmanagements Bettenplanung mit graphischer Bedienoberfläche, Alles auf einen Blick – Drag’n‘Drop Funktionalität und intuitiver Nutzerführung Werkzeug für den Bettendisponenten Ein erfolgreiches Belegungsmanagement ist sowohl für eine Zum anderen stellt M-KIS die tatsächliche Bettenbelegung reibungslose Patientenaufnahme als auch für die optimale Aus- dar. In einer grafischen Anzeige erhält der Disponent einen lastung der Klinik essentiell. Der eindeutigen Visualisierung der Eindruck von der aktuellen und geplanten Bettenbelegung im Belegungssituation kommt hier eine besondere Bedeutung zu. gewählten Zeitraum. Das System visualisiert die in Frage kom- Der Bettendisponent steht vor der Herausforderung, zu einem menden, freien Betten für den in der Aufnahmeliste gewählten festgelegten Aufnahmetag und ggf. zu einer bereits geplanten Patienten. Es stellt Doppelbelegungen, Abwesenheiten und OP für den Patienten ein geeignetes Bett zu finden. Falsch-Dokumentationen aus dem Bereich des Patientenma- Die M-KIS Bettenplanung ist Bestandteil des Planungs- und nagement dar, hebt Feiertage/ Wochenenden farblich hervor Organisationskonzepts in M-KIS und wird zur schnellen und und bietet einen Regelcheck für Bettenbelegung bei nicht effektiven Bettensuche der angemeldeten Patienten eingesetzt. gleichgeschlechtlichen Patienten. Sie bietet eine graphische Bedienoberfläche mit Drag’n’Drop M-KIS bietet darüber hinaus die Möglichkeit Suchprofilen ab- Funktionalität und intuitiver Nutzerführung: so können Verle- zuspeichern, weiterführende Informationen zu einem Fall gungen, Verlängerungen bzw. Verkürzungen eines Aufenthaltes in einem separaten Fenster anzuzeigen, einen Zoom in die direkt angesteuert werden Für die optimale Bettenplanung Tagesansicht, alle oder einzelne Stationen auf- bzw. zuzuklap- arbeitet der Disponent mit zwei Listen, die in M-KIS in einer pen und Reservebetten anzuzeigen. Ebenso ist die SAP-Kom- Oberfläche dargestellt werden. Das ist zum einen die Aufnahme- patibilität auch hier – in der Bettenplanung – wiederzufinden. liste, in der die Neuaufnahmen (Planungen) visualisiert werden und aus der heraus die Bettensuche gestartet werden kann. Gesamtübersicht Bettenplanung Seite 11
extern Das digitale Krankenhaus als Basis für Innovationen In Deutschland gibt es noch immer zu viel Papier in Krankenhäusern. Darunter leiden nicht nur (indirekt) die Patienten, auch Krankenhäuser Der von der HIMSS erhobene haben eine höhere Überlebenschance, wenn sie auf digitale Prozesse setzen. Interview mit Jörg Studzinski, Director Research and Advisory EMRAM Score gibt den Digitalisierungs- Services, HIMSS Europe GmbH, über notwendige Vernetzung. grad eines Krankenhauses an. Anhand von 8 Stufen (EMRAM-Modell) lässt sich der Sie evaluieren weltweit den Digitalisierungsgrad von Krankenhäusern. Fortschritt eines Krankenhauses bei der Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Grad und Behand- Einführung digitaler (papierloser, elektroni- lungsqualität? scher) Patientenakten messen. Die höchste Tatsächlich steigt nicht nur die Behandlungsqualität mit einem zunehmenden Stufe (7) bedeutet, dass eine lückenlose Grad an Digitalisierung, sondern auch die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit ePA im Krankenhaus existiert, in die alle der Krankenhäuser. Im Krankenhausratingreport von 2018 konnte dargestellt klinischen Bereiche (Abteilungen) integriert werden, dass Krankenhäuser mit höheren EMRAM-Stufen ein geringeres Risiko sind. Das spiegelt sich dann auch bei der haben, in die Insolvenz zu rutschen. Behandlungsqualität der Patienten wider: Je höher die EMRAM-Einstufung ausfällt, Wie viele der rund 2.000 deutschen Krankenhäuser haben sich desto sicherer und informierter ist die medi- bereits hierzulande evaluieren lassen? zinische Behandlung (Vorliegen relevanter Seit 2010 wurden 488 deutsche Krankenhäuser mit EMRAM bewertet. Informationen, geschlossener Medikations- 219 Krankenhäuser davon (rund 45%) nahmen an mindestens einer kreislauf und erhöhte Arzneimitteltherapie- Wiederholungsbefragung teil. sicherheit, Vermeidung von Doppelunter- suchungen etc.). Wie haben diese im internationalen Vergleich abgeschnitten? Deutschland liegt im internationalen Vergleich spürbar zurück. Die letzten Vergleichszahlen haben wir vom Ende des letzten Jahres. Hier weisen deutsche Krankenhäuser mit einem Durchschnitt von 2,3 einen deutlich niedrigeren IT-Reifegrad auf als vergleichbare Einrichtungen in Ländern wie Dänemark, den Niederlanden oder Spanien. Im Längsschnitt betrachtet verbesserte sich Deutschland seit dem Jahr 2011 geringfügig (2011, durch- Dänemark 5,4 schnittlicher EMRAM Score 1,7; 2017, durchschnittlicher EMRAM Score 2,3). Niederlande 4,8 Wieso tun sich deutsche IT-Leiter mit dieser Art Spanien 3,9 der IT-Evaluierung so schwer? Türkei 3,8 Das EMRAM Modell wurde 2005 in den USA entwickelt. Damit verbunden ist die Befürchtung, dass das Modell auf die Situation amerikanischer Kranken- Europa 3,6 häuser zugeschnitten ist. Zudem ist der IT-Bereich in deutschen Krankenhäu- Italien 3,2 sern mit im Durchschnitt 1,5 % des Gesamtbudgets unterfinanziert. Hieraus wird ein eher schlechtes Abschneiden auf der EMRAM-Skala abgeleitet (und Deutschland 2,3 damit einhergehend ein gewisser Prestigeverlust). Auch die Vermutung, dass die Evaluierung als Prozess zeit- bzw. ressourcen-aufwendig ist, ist weit verbreitet. 0 1 2 3 4 5 6 Aus unserer Perspektive sind diese Befürchtungen in der Regel ungerechtfertigt. Durchschnittlicher EMRAM Score Zum einen ist das Modell global ausgelegt und wird in zahlreichen Ländern außerhalb der USA ebenfalls rege genutzt, zum anderen wird der EMRAM- Seite 12
extern Foto: HIMSS Europe Score nur mit dem teilnehmenden Krankenhaus geteilt und ist für externe Parteien nicht zugäng- lich. Lediglich die Krankenhäuser mit den höchs- ten Stufen (6 und 7) werden auf unserer Website und über andere Kanäle veröffentlicht, und auch nur dann, wenn das Krankhaus dem zustimmt. Auf welchen Feldern hat Deutschland noch Nachholbedarf? Da ließe sich jetzt einiges anführen. Im We- sentlichen sind es meiner Ansicht nach jedoch Jörg Studzinski, vor allem die Themen Ausbau und verstärkte Director Research and Standardisierung elektronischer Patientenakten, Advisory Services, die Einführung einer oder mehrerer miteinander HIMSS Europe GmbH, evaluiert Krankenhäuser vernetzter Plattformen für den einrichtungsüber- in ganz Europa greifenden Austausch von Patientendaten, die Schaffung von Strukturen, die eine verstärkte haben die Bürger dort die Möglichkeit, ihre per- «Es gibt ein Kooperation von Leistungserbringern fördern sönlichen Gesundheitsdaten über verschiedene und fordern und die Einbindung der Patienten in Leistungserbringer hinweg online einzusehen, magisches den Behandlungsprozess. Termine zu vereinbaren und bestimmte Daten Dreieck aus: Es gibt zahlreiche Länder innerhalb Europas, selbst einzugeben. Digitalisierungs- darunter unsere Nachbarn Dänemark, die grad – Niederlande, Österreich und inzwischen auch Welcher Prozess hat ihrer Meinung nach die Schweiz, die es geschafft haben, Strukturen den größten Benefit für den Patienten, Behandlungs- zu etablieren und zu fördern, die den Austausch wenn er im Krankenhaus statt analog digital qualität – von Gesundheitsdaten und die Koordination von abgebildet wird? wirtschaftlichem Behandlungs- und Pflegemaßnahmen deutlich Diesen einen idealen Prozess, den die Digitalisie- vorangebracht haben. In Portugal können die rung für den Patienten verbessert, gibt es meiner Überleben.» Bürger schon heute ihre Behandlungsdaten aus Ansicht nach nicht. Natürlich ist der Einsatz eines Jörg Studzinski Krankenhäusern und der ambulanten Versorgung technologiegestützten, geschlossenen Medikati- in einem Portal (und in einer App) ansehen. onsprozesses, die Verwendung eines spezialisier- ten Operationsroboters oder die Zuhilfenahme Wieso wurden diese Aspekte der von künstlicher Intelligenz bei der Auswertung Digitalisierung hierzulande vernachlässigt? von Radiologiebildern potenziell hilfreich für den Während in Deutschland Einzelinteressen den Patienten. Es ist aber vor allem die Summe solcher Markt bestimmen, haben andere Länder regionale Einzelmaßnahmen, die den Patienten zugutekom- Strukturen geschaffen, um vorhandene Inves- men. Die besten digitalen Prozesse sind in der titionsmittel effektiver einsetzen zu können. So Regel diejenigen, die nicht die analoge Welt kopie- lassen sich Skaleneffekte durch IT-Investitionen ren, sondern tatsächlich transformativ ins System und Möglichkeiten einrichtungsübergreifender eingreifen und Mehrwerte generieren. Kooperationen, unterstützt durch den Einsatz digitaler Lösungen, erzielen. Und welcher Prozess wird aus Ihrer Sicht Auch fehlen bislang die richtigen Investitionsan- generell unterschätzt, birgt aber große reize für eine stärkere Digitalisierung. Das E-Health- Vorteile für die Behandlung? Gesetz ist zwar ein richtiger und wichtiger Schritt Unterschätzt, insbesondere in Deutschland, wird in diese Richtung, aber letztlich nicht umfassend meines Erachtens vor allem die Rolle der Patien- genug. Es bleibt zu hoffen, dass die aktuelle ten im Behandlungsprozess. Ich glaube, dass wir Bundesregierung in naher Zukunft einen erneuten die Patienten und Bürger deutlich stärker ein- Anlauf unternimmt, um eine anreizgesteuerte und binden sollten. Nicht nur die Kontrolle über ihre mit zusätzlichen finanziellen Mitteln unterfütterte eigenen medizinischen Daten ist wichtig, auch In- Digitalisierungsoffensive im Gesundheitssektor formationen über anstehende Behandlungen und zu starten. Eine finanzielle Unterversorgung allein Möglichkeiten zur individuellen und selbständigen ist allerdings nicht der einzige Grund. In Portugal, Behandlungsunterstützung. Mehr Transparenz Spanien oder der Türkei ist insgesamt weniger hilft unnötige Behandlungen zu vermindern sowie Geld für IT Investitionen vorhanden, dennoch pflegerische Maßnahmen besser zu koordinieren. Seite 13
extern Es gibt eine neue Erwartungshaltung an die Spitäler Die Schweiz hat mit dem Elektronische-Patien- Für die ist die Zeit am Ende der Woche doch tendossier-Gesetz eine klare Vision formuliert, knapp geworden. Wir haben jetzt noch weitere wie Kommunikation und Datentransfer inner- Möglichkeiten geschaffen, sowohl online als auch halb des Gesundheitssystems aussehen soll. im „Schweizer Fenster“ beim IHE Connectathon Wie sich die Spitäler auf die neue Zeitenrech- in Rennes im April 2019. So langsam drängt die nung einstellen und welche Diskussionen noch Zeit. Aber auch im kommenden Jahr werden wir geführt werden müssen, darüber sprachen wir einen EPD-Projektathon anbieten, dann sind wir mit Adrian Schmid, Leiter der Kompetenz- und wieder weiter. Koordinationsstelle eHealth Suisse. Die Umsetzung des anstehenden Dossier- Ende September fand der zweite Gesetzes hat grosse Bewegung in die Digitali- ePD-Projectathon in Bern statt. Hat Ihnen sierung des Schweizer Spitalwesens gebracht – gefallen, was Sie da gesehen haben? sind Sie mit der Geschwindigkeit zufrieden? Tatsächlich war es eine intensive Woche, mit sehr Da teile ich Ihre Einschätzung nur bedingt. vielen Fachleuten konzentriert vor Ort, sie hat sich Generell hat sicherlich der allgemeine Digitali- aus unserer Sicht aber sehr gelohnt. Die teilneh- sierungstrend Bewegung ins Gesundheitssystem menden Firmen konnten technische Fortschritte gebracht. Wie viel davon dem EPD gutzuschrei- machen, und am Schluss gab es mit Gruppentests ben ist, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall von mehreren Firmen zusätzliche Erfolgserlebnis- bekommt das Thema in Kombination mit der se. Beim Gruppentest wählen die Firmen Partner Digitalisierung eine erhöhte Aufmerksamkeit. aus, treffen sich zu einer Vorbereitungssitzung, Was ich erst einmal sehr begrüsse. Vor allem kann skizzierenden das Testszenario, gehen gemeinsam man wohl sagen, dass es eine neue Erwartungs- in die Umsetzung und schauen, ob die Transaktio- haltung gegenüber den Spitälern gibt, der sie sich nen wie vorgesehen funktionieren. nicht so einfach entziehen können. Bisher haben Ich war beeindruckt von der Bereitschaft, mit- und viele den Anspruch an die Vernetzung noch gar voneinander zu lernen. Dank der Atmosphäre des nicht mitgedacht – aber genau die ist ja der Sinn Miteinanders – im Sinne eines Community Buil- und Zweck eines patientenzentrierten Dossiers. dings – hat die Woche einiges bewirkt. Erfreulich war auch, dass mehr Firmen anwesend An welchen Stellen machen Sie sich um die waren als im vergangenen Jahr. Wir haben rund Vorbereitungen bzw. fehlenden Vorbereitun- 800 Tests durchgeführt, aber leider nicht alle gen Sorgen? Profile ausreichend testen können. Einige Profile Ich vermute, dass viele Spitäler denken, sie mussten neu für das Schweizer EPD definiert wer- können irgendwann einfach den Stecker in die den und wurden deshalb noch nicht von vielen Buchse drücken und sind dabei. Was sehr viele Firmen umgesetzt. aus meiner Sicht unterschätzen, und da können sie als Hersteller sicherlich ebenfalls Erfahrungen Bei welchen Themen hapert es Ihrer Meinung mit einbringen, sind die Auswirkungen auf die noch am ehesten? Bzw. welche Fragen müs- Organisationsstrukturen. Welcher Aufwand tat- sen noch diskutiert werden? sächlich betrieben werden muss, um eine neue Diverse Profile auf der Liste des Bundes konnten Informationsquelle in einen bestehenden Prozess ansatzweise geprüft werden, doch um diese in einzupflegen. Wo kommt die Information an, wie den sogenannten grünen Bereich zu bekommen, wird sie weiterverarbeitet, gepflegt und erneut braucht es noch mehr Einzel- und Gruppentests. verschickt, um wiederum mit neuen Informatio- Seite 14
extern nen angereichert zu werden? Das sind Themen, die das Spital intern klären Foto: eHealth Suisse muss, weil sie vermutlich die bisherigen Abläufe verändern. Den Herstellern kommt aus unserer Sicht eine Art Brückenfunktion zu. Sie sind nicht nur für die Bereitstellung zukunftssicherer Lösungen zuständig, sondern auch für den Blick, das Thema in einen breiteren Kontext zu stellen und diesen den Spitälern auch aufzeigen zu können. Welche Themen stehen auf Ihrer Agenda bzw. der eHealth Suisse Agenda momentan ganz oben? Welches sind die nächsten Schritte auf dem Weg? Die rechtlichen Vorgaben werden vom Bund definiert – also auch die für das EPD notwendigen technischen Profile. Unsere Aufgabe ist es, eine Referenz- umgebung zur Verfügung zu stellen, damit die Vorgaben getestet werden kön- nen. Darüber hinaus versuchen wir, eine Vielfalt von Fragen der Umsetzung zu bündeln und zusammen mit den relevanten Akteuren zu beantworten. Also Koordinieren, Leute zusammenbringen, Umsetzungs- und Orientierungshilfen aufsetzen und den Wissenstransfer sicherstellen. Welche Rolle wird der Patient im zukünftigen Schweizer Gesundheits- wesen übernehmen? Hoffentlich eine aktivere Rolle als heute. In anderen Bereichen unseres Lebens sind wir zunehmend autonom. Ausgerechnet im Gesundheitswesen, wo es um sehr persönliche Interessen rund um die eigene Gesundheit geht, verhalten wir uns geduldig und werden zu oft ungenügend eingebunden. Ich begreife das EPD auch als Angebot an die Bevölkerung, ein Instrument für mehr Selbsthilfe und um mehr Gesundheitskompetenz in die Hand zu bekommen. Wir als eHealth Suisse haben auch die Aufgabe das Informati- onsangebot zum EPD laufend auszubauen. Damit adressieren wir auch un- abhängige Organisationen der Patienten, damit sie im Kontakt mit kranken Menschen gut über das EPD informieren können. Denn wir gehen davon aus, dass viele Ärzte oder Pflegende nicht die Zeit haben, diese Aufgabe wahrzunehmen. Es braucht deshalb Fachstellen, welche die Ressourcen haben, Patienten gut zu informieren. Denkbar sind Schulungsvormittage wie es sie im Kanton Genf bereits gibt, wo Fachpersonen das EPD erklären. Oder auch eLearning-Module, die wir vorbereiten. Wie halten Sie es privat mit der Digitalisierung – haben Sie Ihren Adrian Schmid hat in seiner Funktion als Leiter der Impfpass immer dabei (ein Detail auf das wir Deutschen sehr Kompetenz- und Koordinationsstelle eHealth Suisse das neidisch sind)? Oder standen Sie schon mit den Daten aus Ihrem EPD entscheidend mitgestaltet. Wearable in der Arztpraxis? Einen elektronischen Impfausweis hat tatsächlich meine ganze Familie. „ Ausgerechnet im Gesundheitswesen, Mit dem zweiten Teil ihrer Frage habe ich mich noch nicht weiter beschäf- wo es um sehr persönliche Interessen tigt. Aber zum Impfausweis gibt es eine nette Anekdote aus meinen Ferien, rund um die eigene Gesundheit geht, die dazu angetan ist, dass sich Deutschland etwas besser fühlen kann. Im Zuge einer Verletzung wurde ich bei einer Hausärztin im Berner Ober- verhalten wir uns geduldig und wer- land vorstellig und zeigte ihr meinen digitalen Impfausweis, der eine den nur ungenügend eingebunden. Tetanus-Impfung zwar aufwies, aber dennoch kein Vertrauen bei der Ärztin Ich begreife das EPD auch als Angebot erzeugte. Sie frischte die Impfung also auf, gab mir einen handschriftlichen Zettel mit den Informationen mit, die ich manuell in meinen digitalen an die Bevölkerung, ein Instrument Impfausweis übertrug und den ich nun noch von einer Fachperson validie- für mehr Selbsthilfe und um Gesund- ren lassen muss, beispielsweise von einem Apotheker. Ich will nur sagen, heitskompetenz in die Hand zu be- dass das Projekt zwar funktioniert und sein Bekanntheitsgrad wächst. Aber es braucht Zeit, damit die Umstellung auf digitale Instrumente auch im kommen.“ Behandlungsalltag in Arztpraxen, Spitälern oder Apotheken funktioniert. Adrian Schmid Seite 15
vor Ort Entwicklungspartnerschaft auf hohem Niveau „Die Ablösung des abgekündigten Die Meierhofer AG ist Teil eines wegweisenden Healthcare-IT Projektes – an der Universitätsmedizin Greifswald wird Zukunft gestaltet. Alt-Systems durch ein neues KAS war Als die Meierhofer AG am 1. Oktober 2015 den Zuschlag für den Anteil für die UMG eine Herkules-Aufgabe, Krankenversorgung des KAS+ an der Universitätsmedizin Greifswald aber zugleich auch die Chance, (UMG) bekam, war dies eine großartige Nachricht. Heute sind wir Teil nötige Verbesserungen in Versorgung eines wegweisenden Healthcare-IT Projektes: der Vernetzung von Ver- sorgungs- und Forschungsdaten für das Patientenwohl. und Pflege umzusetzen.“ Prof. Dr. Max P. Baur, Daten sind überall – und damit nirgendwo Vorstandsvorsitzender der Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist noch immer eher geprägt Universitätsmedizin Greifswald vom Nebeneinander, als von einem zeitgemäßen, interdisziplinären Miteinander. Diese Trennung gibt es auch und insbesondere in der Univer- sitätsmedizin zwischen Forschungs- und Versorgungsdaten. So kommt es, dass trotz entstehender Möglichkeiten des digitalen Datenaustauschs beide Bereiche nicht so miteinander kommunizieren, wie es moderne lernende Systeme andernorts vormachen. Das hat direkten (negativen) Einfluss dar- auf, wie schnell neue Erkenntnisse aus der Forschung Einzug in die Versor- gung erhalten. „Dabei ist es nicht so, als würden die relevanten Daten nicht existieren oder nur mühevoll erhoben werden können. Sie sind da, überall, was für Krankenversorgung und Forschung gleichbedeutend mit nirgends ist“, fasst Matthias Meierhofer, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Meierhofer AG, die Situation zusammen. Menschen mit einer seltenen Erkrankung würden Universitätsmedizin Greifswald Die Medizin gehörte zu den Gründungsfakultäten, der am 17. Oktober 1456 gegründeten Universität Greifswald. Heute verbindet die UMG die drei Schwerpunkte Forschung, Lehre und Krankenversorgung in einem Gesamtkonzept. Dies ist verbunden mit der Vision, die Wettbewerbsfähig- keit in den Fokusbereichen auszubauen, vor allem auch die nationale und internationale Sichtbarkeit des Standortes weiter zu verbessern und noch intensiver translationale Medizin-Forschung zu betreiben, die dem Pati- enten in der Krankenversorgung vor Ort unmittelbar zugutekommt. Die enge Verbindung von bevölkerungsbezogener Community Medicine und molekularer Medizin zu einer integrierten Translationsplattform für die Entwicklung individualisierter medizinischer Behandlungs- und Präven- tionskonzepte prägt den Wissenschaftsstandort Greifswald (GANI_MED: Greifswald Approach to Individualized Medicine) seit vielen Jahren. Seite 16
vor Ort Die Medizininformatik-Initiative Die Medizininformatik-Initiative des Bundesforschungsministeriums fördert vier Konsortien, die in einem ersten Schritt Datenintegrationszentren aufbauen sollen, die die Basis für die intelligente Vernetzung über die einzelnen Standorte hin- aus bilden. Ex-Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) beschrieb die Erwartungen an die Initiative so: „Unsere Vision ist, dass jede Ärztin und jeder Arzt alle verfügbaren Erfahrungswerte und Forschungsergebnisse auf Knopfdruck abrufen und in die Therapieentscheidungen einbeziehen kann, egal ob in Kliniken, Haus- oder Facharztpraxen.“ Dazu gehört, informationstechnologische Brücken zwischen den heute bestehenden Dateninseln von Forschung und Versor- gung zu bauen. Sie sind die Grundlage für eine kenntnisreichere, datengeschützte und lernende Gesundheitsversorgung. Ziel ist, dass am Ende eine nationale forschungskompatible elektronische Patientenakte steht, die in beide Richtungen, Forschung und Versorgung, wirkt. sehr davon profitieren, wenn Patientendaten, die dem M-KIS lernen“, erklärt Prof. Dr. Max P. Baur, heute noch an sehr vielen verschiedenen Stellen Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin verstreut sind, zusammengeführt und miteinan- Greifswald. „Am 1. Juli 2018 erfolgte der Produktiv- der verknüpft würden. start, rechtzeitig für das große Projekt der Greifs- walder, das einen Paradigmenwechsel in der Konnektivität als Paradigmenwechsel Krankenversorgung einläuten wird. Den Beitritt Die UMG setzt nun bei der aktuellen Erneue- zur Medizininformatik-Initiative.“ rung ihres Klinischen Arbeitsplatzsystems (KAS) konsequent auf ein integriertes Konzept von Ein lohnender, gemeinsamer Kraftakt Krankenversorgung und medizinischer For- Den Produktivstart möglich machte die erfolg- schung. Ein unternehmensstrategisches Ziel ist reiche Entwicklungspartnerschaft der Univer- es hierbei, Daten, die während des gesamten sitätsmedizin Greifswald, der Meierhofer AG, Verlaufs der Behandlung von Patienten erhoben der KAIROS GmbH und der x-tention Informa- werden, unter Berücksichtigung aller ethischen tionstechnologie GmbH. Durch die Einbindung und aktuellen datenschutzrechtlichen Anforde- des KAS+ qualifizierte sich die UMG für die, im rungen, gleichzeitig der Forschung zur Verfügung Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MI-I) zu stellen. „Die Ablösung des abgekündigten vom Bundesministerium für Bildung und For- Alt-Systems durch ein neues KAS war für die UMG schung (BMBF) geforderten Anforderungen, zur eine Herkules-Aufgabe, aber zugleich auch die Errichtung von Datenintegrationszentren (DIZ), Chance, nötige Verbesserungen in Versorgung um klinische Daten mit der Verbundforschung und Pflege umzusetzen. Das Plus am KAS+ stärkt zu verknüpfen. Am 29. August wurde die UMG die Verknüpfung von Forschung und Versorgung offiziell in das MIRACUM-Konsortium der MI-I in unserem Haus und ist so eine wichtige Säule aufgenommen. in der Umsetzung unserer Zukunftsstrategie“, „Dieses Großprojekt mit Leuchtturmcharakter erläutert Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Geschäfts- für die Landschaft der Universitätskliniken in führender Direktor des Institutes für Community Deutschland und Europa bietet uns erstmalig Medicine der Universitätsmedizin Greifswald, die die Chance, das gesamte Potenzial von IT für Beweggründe. die wissenschaftliche Arbeit unter Beweis zu stellen. Wir sind davon überzeugt, dass „KAS+“ Deutschlandweit Pilotcharakter für weitere Universitätskliniken einzigartige Gesamtlösung hat, die sich ja alle mit denselben Fragen zur An der UMG entstand durch die Integration des Optimierung der Kommunikations- und Doku- KAS mit einer Forschungs- sowie einer E-Health- mentationsinstrumente beschäftigen“, sind sich Plattform eine neuartige und derzeit deutsch- auch die geschäftsführenden Gesellschafter der landweit einzigartige Gesamtlösung: das KAS+. KAIROS GmbH, Martin Zünkeler und Dr. Christian Hierdurch eröffnen sich für die UMG völlig neue Stephan, einig. Möglichkeiten der Datenaufbereitung, -verknüp- fung und -nutzung. „Wir haben den Parallelbetrieb Foto: UMG aufgenommen und sind derzeit in der Übergangs- phase, in der alle Abteilungen den Umgang mit Seite 17
vor Ort Doppelspitze in der Geschäftsleitung Dominic Meister verstärkt seit dem 1. Septem- Du sprichst von einer „erweiterten Rolle“ ber 2018 als Mitglied der Geschäftsleitung die als Hersteller. Kannst Du das bitte näher Meierhofer Schweiz AG. Damit reagiert das ausführen? Unternehmen auf die positiven Entwicklun- Da ist natürlich allem voran das Bundesgesetz gen und den steigenden Beratungsbedarf der zum EPD, das der Digitalisierung der Schweizer Spitäler, die die IT mittlerweile vor allem auch Gesundheitseinrichtungen in den kommenden als strategisches Mittel betrachten. Jahren einen starken Anschub geben wird. Daraus ergibt sich auch, dass sich die Spitäler, Reha-Kli- „Mobiles Arbeiten Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur niken, Psychiatrien und auch sehr mit E-Health, Beförderung. Was ändert sich für Dich per- Patientenkommunikation und sicherem Informa- ist dort sinnvoll, sönlich, aber auch für die Kunden durch tionsaustausch befassen. Sehr begrüssenswert. wo dezidiert diesen Schritt? Doch die Entwicklung in diesem Bereich darf Prozesse unter- Danke vielmals. Ich hoffe, ich enttäusche Dich nicht als Aufgabe an die ICT-Abteilung abgege- nicht, wenn ich sage, dass sich so richtig viel ben, sondern sollte in den Strategieprozess des stützt werden. nicht ändern wird. Michaela Kainsner, unsere Spitals eingewoben werden. Ein Prozess, der Dabei haben wir Geschäftsführerin, und ich haben schon in der sehr individuell gestaltet werden muss und bei vor allem die Vergangenheit eng zusammengearbeitet – dem wir unsere Kunden in den unterschiedlichen Behandelnden im jetzt hat sich die Stimmenverteilung vielleicht Strategien unterstützen. etwas zu meinen Gunsten verschoben (lacht). Blick – ihre Arbeit Für unsere Kunden wird sich die Verdoppelung Wie sieht diese Prozessunterstützung zu erleichtern sicherlich zum Positiven auswirken, allein durch deinerseits aus? ist unsere die nun doppelte Verfügbarkeit an Entschedungs- Unsere Expertise reicht aus Spitalsicht von innen trägern. nach aussen. Wir, als Meierhofer, haben nicht nur Triebfeder.“ ein klinisches Informationssystem, wir haben mit Dominic Meister, Mehr Kooperation statt institutioneller und unserem M-PDMS ein integriertes Medizinprodukt Mitglied der sektoraler Abgrenzung und mit der Samedi-Lösung einen Software- Geschäftsleitung as-a-Service-Part, der einen sicheren, digitalen Gibt es einen konkreten Auslöser Kommunikationskanal in Richtung ambulanter für diese Entwicklung bei Bereich sowie Patienten und auch Angehörige der Meierhofer Schweiz AG? vorhält. Alles in allem stehen wir für Interopera- So eine Entscheidung hat ja selten nur einen ein- bilität zur betriebsübergreifenden Kooperation – zelnen Grund. Da ist erst einmal die positive Ent- und das ist genau das, was die IT zum Game- wicklung, die wir im Schweizer Geschäft spüren, Changer macht. einhergehend mit der sehr deutlich veränderten Erwartungshaltung der Spitäler an Informations- Darüber hinaus setzen wir in Zukunft fokussiert technologien. Wir sind (endlich) an dem Punkt, auf Mobilität innerhalb unseres Portfolios. Mobi- wo die IT als strategisches Momentum nicht nur les Arbeiten in den Kliniken oder in Heimen ist für die Medizin, sondern für das ganze Spitalsge- dort sinnvoll, wo dezidiert Prozesse unterstützt schäft begriffen wird – inklusive der Kommuni- werden, die an eben dieser Stelle anfallen und kation zum und mit dem Patienten. Der IT-Leiter eine sofortige Entscheidung erfordern. Dabei wird mehr zum Prozessmanager, daraus ergibt haben wir vor allem die Behandelnden im Blick, sich auf Herstellerseite ebenfalls eine erweiterte wie Mediziner, aber auch die Pflegenden – ihre Rolle, die wir gerne ausfüllen. Arbeit zu erleichtern ist unser Antrieb. Seite 18
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