VERSICHERUNGEN & PENSIONSEINRICHTUNGEN - Analyse der Vermögensverhältnisse von 2005 bis 2018

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VERSICHERUNGEN & PENSIONSEINRICHTUNGEN - Analyse der Vermögensverhältnisse von 2005 bis 2018
VERSICHERUNGEN &
PENSIONSEINRICHTUNGEN
   Analyse der Vermögensverhältnisse von 2005 bis 2018
VERSICHERUNGEN & PENSIONSEINRICHTUNGEN - Analyse der Vermögensverhältnisse von 2005 bis 2018
Vorwort

          Liebe Leserinnen und Leser,

          die Gesamtsumme der Finanzaktiva von Versicherungen und Pen-
          sionseinrichtungen hat seit Ende 2005 von 1.633 Milliarden Euro auf
          2.803 Milliarden Euro per Mitte 2018 zugenommen. Das ist ein Zu-
          wachs um 1.170 Milliarden Euro in knapp 13 Jahren. Dabei haben
          die Finanzaktiva von Pensionseinrichtungen um das 2,5-Fache zu-
          genommen und sich somit mehr als verdoppelt, obwohl in dieser
          Periode die Finanzkrise und eine mehrjährige anhaltende Phase von
          historisch niedrigem Zinsniveau liegen. Es ist verblüffend, dass es
          trotz dieses rasanten Zuwachses keine Publikation in Deutschland          Clemens Schuerhoff

          gibt, die diese Entwicklung der Finanzanlagen von Versicherungen          Vorstand
                                                                                    Kommalpha AG
          und Pensionseinrichtungen detailliert analysiert – bis auf die Ihnen
          vorliegende Veröffentlichung. Kommalpha hat mehr als 1 Million Da-
          tenpunkte entsprechend aufbereitet, visualisiert und kommentiert.

          Diese Veröffentlichung richtet sich an alle Marktteilnehmer, die sich
          mit Kapitalanlagen von Versicherungen und Pensionseinrichtungen
          und insbesondere mit entsprechenden Investments in Spezialfonds
          beschäftigen. Neben den quantitativen Auswertungen haben wir
          uns in dieser Analyse mit Risiken und Trends der Kapitalanlagen
          von Versicherungen und Pensionseinrichtungen beschäftigt. In die-
          sem Zusammenhang empfehle ich Ihnen die Lektüre des Experten-
          panels in Kapitel 2 und der Ergebnisse unserer Investorenumfrage in
          Kapitel 8.

          Ich bedanke mich bei den Sponsoren BNP Paribas, Société Générale,
          Universal-Investment und APO Bank, die diese Analyse ermöglicht
          haben. Sie ist in diesem Detaillierungsgrad einzigartig. Viel Spaß
          beim Lesen und Auswerten!

          Herzlichst
          Ihr Clemens Schuerhoff

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Inhaltsverzeichnis

                    Executive Summary							Seite 4
                    1. Partner
                       BNP Paribas Securities Services						Seite 6
                       Deutsche Apotheker- und Ärztebank					Seite 10
                       Société Générale Securities Services					                                 Seite 14
                       Universal-Investment							Seite 18
                       Absolut Research							Seite 22
                    2. Neun Thesen, vier Experten						                                          Seite 26
                       Institutionelle Anleger setzen auf Vielfalt					Seite 36
                    3. Methodik & Struktur							Seite 40
                    4. Überblick über die Finanzaktiva						Seite 43
                    5. Ausgewählte Bilanzpositionen der Finanzaktiva				                         Seite 47
                       5.1   Einlagen								Seite 48
                       5.2   Kredite								Seite 52
                       5.3   Schuldverschreibungen						Seite 57
                       5.4   Anteilsrechte							Seite 63
                       5.5   Investmentfondsanteile						Seite 69
                    6. Struktur des Spezialfondsgeschäfts
                       6.1   Überblick								Seite 75
                       6.2   Struktur des Spezialfondsgeschäfts von Versicherungen			            Seite 78
                       6.3   Struktur des Spezialfondsgeschäfts von Pensionseinrichtungen		      Seite 82
                    7. Exkurs: Standort Luxemburg und die Entwicklung bei alternativen Anlagen   Seite 86
                    8. Verifizierung mit Investoren						Seite 88
                    9. Fazit									Seite 96
                    Impressum								Seite 98

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VERSICHERUNGEN & PENSIONSEINRICHTUNGEN - Analyse der Vermögensverhältnisse von 2005 bis 2018
Executive Summary

          ■■ Die vorliegende Marktanalyse richtet sich pri-          Prozent   sowie    dem    zusammengefassten
              mär an die Assetmanagement-Industrie, da-              Segment     der    Nicht-Lebensversicherungen
              her liegt der Fokus auf den Finanzaktiva mit           (Krankenversicherungen, Schaden-/Unfallver-
              Schwerpunkt auf Fondsinvestments.                      sicherungen und Sterbekassen) ebenfalls mit
          ■■ Die dargestellten Auswertungen der Finanzak-            22 Prozent. Lebensversicherungen und Pensi-
              tiva von Versicherungen und Pensionsein-               onseinrichtungen sind somit die mit Abstand
              richtungen basieren auf Daten der Deutschen            dominierenden und interessantesten Anleger-
              Bundesbank. Die Zahlen beruhen auf der                 segmente für die deutsche Fonds- und Asset-
              ESZB-Statistik, welche 2016 im Rahmen der              management-Industrie.
              Einführung von Solvency II europaeinheitlich       ■■ Bei der Zusammensetzung der Finanzaktiva
              geschaffen wurde. Die entsprechenden Defi-             sind Investmentfondsanteile die mit Abstand
              nitionen der in dieser Analyse dargestellten           dominierende Position. Sie vereinen 1.038 Mil-
              Aggregate orientieren sich am Europäischen             liarden Euro der Finanzaktiva von Versicherun-
              System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnun-            gen und Pensionseinrichtungen auf sich, was
              gen (ESVG). Die Analysen des Spezialfondsge-           einen Anteil von 37 Prozent bedeutet. Schuld-
              schäftes basieren auf der Statistik über Invest-       verschreibungen folgen mit 463 Milliarden
              mentvermögen ebenfalls von der Deutschen               Euro auf Rang 2, Einlagen mit 443 Milliarden
              Bundesbank.                                            Euro auf Rang 3.
          ■■ Kommalpha hat insgesamt über 1 Million Da-          ■■ Im zeitlichen Zusammenhang ist ebenfalls
              tenpunkte bezogen und entsprechend für die             die sehr deutliche Zunahme der Investment-
              langfristige Analyse aufbereitet. Der Daten-           fondsquote hervorzuheben. Insbesondere bei
              stichtag ist der 30. Juni 2018.                        Pensionseinrichtungen stieg sie von knapp 35
          ■■ Die Summe der Finanzaktiva von Versicherun-             Prozent in 2005 auf über 60 Prozent per Ende
              gen und Pensionseinrichtungen in Deutsch-              Juni 2018. In absoluten Zahlen ist dies ein Zu-
              land beträgt rund 2.802 Milliarden Euro per            wachs um 285 Milliarden Euro von 84,4 Milli-
              Datenstichtag Ende Juni 2018, was mehr als             arden Euro in 2005 auf 369,9 Milliarden Euro
              dem 8-Fachen des Bundeshaushaltes von                  per Jahresmitte 2018. Pensionseinrichtungen
              2018 (335,5 Milliarden Euro) entspricht.               sind seit über 10 Jahren die mit Abstand am
          ■■ Die Sparte der Lebensversicherungen ist mit             deutlichsten wachsende Investorengruppe im
              rund 42 Prozent Anteil an den gesamten Fi-             Investmentfondsgeschäft. Ihre Fondsbestände
              nanzaktiva das mit Abstand größte Segment,             steigerten sich in der Betrachtungsperiode von
              gefolgt von Pensionseinrichtungen mit 22               13 Jahren um 338,2 Prozent.

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VERSICHERUNGEN & PENSIONSEINRICHTUNGEN - Analyse der Vermögensverhältnisse von 2005 bis 2018
Executive Summary

■■ Eine Erweiterung des statistischen Datenkran-          des Spezialfondsmarktes von Versicherungen
    zes im Rahmen von Solvency II ermöglicht den          aus.
    Blick auf die Domizilierung von Fondsemitten-     ■■ Altersvorsorgeeinrichtungen vereinen 410,7
    ten der von Versicherungen gehaltenen Invest-         Milliarden Euro Spezialfondsvolumen auf sich.
    mentfondsbestände. Die Analyse zeigt, dass            Die Zusammensetzung des Spezialfondsvolu-
    deutsche    Kapitalverwaltungsgesellschaften          mens ist deutlich heterogener und diversifi-
    die dominierenden Anbieter sind. Sie profitie-        zierter im Vergleich zu Versicherungen – insbe-
    ren von 574 Milliarden Euro, die Versicherun-         sondere reine Rentenspezialfonds spielen eine
    gen bei ihnen angelegt haben. Bei Anbietern           vergleichbar geringe Rolle.
    im verbleibenden Euroraum sind 90 Milliar-        ■■ Hinsichtlich einer Einschätzung von Charak-
    den Euro angelegt – davon 75 Milliarden in            teristika und Risiken in Portfolien von Ver-
    Luxemburg. Für Pensionseinrichtungen liegen           sicherungen und Pensionseinrichtungen hat
    vergleichbare Daten leider nicht vor. Ein Rück-       Kommalpha provokante Thesen formuliert, die
    schluss über entsprechende Spezialfondsvo-            Gegenstand des Expertenpanels in Kapitel 2
    lumina von Pensionseinrichtungen impliziert           und der Investorenumfrage in Kapitel 8 sind.
    jedoch ebenfalls eine klare Dominanz von              Es ergibt sich insgesamt ein differenziertes
    deutschen Fondsanbietern.                             Stimmungsbild: überwiegend skeptisch be-
■■ Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtun-           züglich Risiken der Kapitalanlagen von Ver-
    gen sind die mit Abstand dominierenden Kun-           sicherungen und Pensionseinrichtungen, posi-
    dengruppen im Spezialfondsgeschäft. Sie ver-          tiv für den deutschen Spezialfonds und konser-
    einen einen Marktanteil von rund 60 Prozent           vativ betreffend Portfoliokonstruktion.
    des Spezialfondsvermögens von knapp 1,6 Bil-
    lionen Euro per Datenstichtag 30. Juni 2018 auf
    sich. Diese beiden Investorensegmente haben
    seit 2010 ausschließlich positives jährliches
    Nettomittelaufkommen in erheblicher Höhe
    verzeichnen können.
■■ Bei Versicherungen beträgt das Spezialfonds-
    volumen per Datenstichtag 546,7 Milliarden
    Euro. Dabei liegen gemischte Wertpapierspe-
    zialfonds und reine Rentenspezialfonds in
    etwa gleichauf und machen über 80 Prozent

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VERSICHERUNGEN & PENSIONSEINRICHTUNGEN - Analyse der Vermögensverhältnisse von 2005 bis 2018
1. Partner

             ESG: Ein Kernthema für institutionelle Anleger
             in 2019

             Es sind nun fast zwei Jahre vergangen, seitdem              bis Dreiviertel ihrer Vermögen unter Berück-
             BNP Paribas Securities Services, Marktführer als            sichtigung von ESG-Faktoren anzulegen.
             Verwahrstelle für institutionelle Fonds deutscher      ■■   Fast zwei Drittel gehen davon aus, dass ihr
             und internationaler Anleger, ihre erste globale Ana-        ESG-Portfolio in den kommenden fünf Jahren
             lyse darüber veröffentlichte, wie Unternehmen das           eine Outperformance erzielen wird. Die Teil-
             Thema ESG-Anlagen anpacken. Die Ergebnisse hat-             nehmer geben jedoch an, dass es nicht mög-
             ten alle überrascht, vor allem die Absicht der ins-         lich sei, die Outperformance ausschließlich auf
             titutionellen Anleger, ihre ESG-Anlagen im Verlauf          ESG-Faktoren zurückzuführen.
             der nächsten zwei Jahre zu verdoppeln. Nun hat
             die Bank die Studie wiederholt durchgeführt, um        Im Bereich ESG gibt es immer mehr Studien und
             festzustellen, welche Veränderungen sich ergeben       eine steigende Anzahl an Exchange-Traded Funds
             haben und ob Anleger angesichts des turbulente-        (ETFs), Faktor-Indizes sowie regulatorische Richtli-
             ren Marktumfelds an ihren ESG-Plänen festhalten.       nien, die dafür geschaffen wurden, um über Anla-
             Einschätzungen von mehr als 340 institutionellen       gestrategien zu informieren und für die Integration
             Anlegern und Assetmanagern wurden weltweit ge-         von ESG zu werben.
             sammelt.
                                                                    Dies wiederum hat mit „grünen Anleihen“, verant-
             Längerfristiger Anlagehorizont und steigendes          wortungsbewussten Indizes sowie ESG-orientierten
             Interesse                                              passiven Fonds zu größeren Innovationen auf dem
             Die Umfrage belegt, dass langfristige Anlageergeb-     Markt geführt, die als Antwort auf die Marktnach-
             nisse der Hauptmotor für ESG-Strategien sind:          frage geschaffen wurden. So gab beinahe ein Drit-
                                                                    tel der Befragten an, dass die Investition in grüne
             ■■   Über die Hälfte der Befragten geben die lang-     bzw. nachhaltige Anleihen den stärksten Einfluss
                  fristigen Anlageergebnisse als einen ihrer drei   auf ihre nachhaltige Investment-Strategie hatte.
                  wichtigsten Gründe für die Entscheidung für
                  die Integration von ESG in ihren Entscheidungs-   Es stellt sich nun die Frage, ob sich ESG-konforme
                  findungsprozess in Bezug auf Anlagen an.          Anlagen in einem turbulenteren Anlagemarkt posi-
             ■■   Über ein Drittel geben an, dass die Fähigkeit     tiv entwickeln werden, wenn Anleger nicht in der
                  von ESG, die Anlagerisiken zu verringern, ein     Lage sind, ESG-Faktoren mit der Wertentwicklung in
                  motivierender Faktor ist.                         Verbindung zu bringen.
             ■■   Fast die Hälfte der Teilnehmer rechnet damit,
                  im Verlauf der nächsten zwei Jahre die Hälfte

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1. Partner

ESG als Chefsache?                                    zung stärker in der Verantwortung des CEO liegen,
Es dreht sich bei den Themen Nachhaltigkeit und       wenn ein Unternehmen es ernst damit meint?
ESG alles um das Change-Management bestehen-
der Strategien. Die Integration von Umwelt-, Ethik-   Die Kunst besteht darin, auf die richtigen
und Sozialaspekten stellt eine Herausforderung        ESG-Kompetenzprofile zu setzen
dar, gehört aber allmählich zum Kernstandard. 40      Für ESG benötigen institutionelle Anleger Spezialis-
Prozent der Teilnehmer geben an, dass ESG eine zu-    ten und erwarten nachweisbare Kompetenzen von
nehmend wichtigere Rolle bei der Anlagestrategie      ihren Assetmanagern. Im vergangenen Jahr haben
ihres Unternehmens spielt, obwohl ESG-Faktoren        mehr als die Hälfte der befragten Investoren spe-
noch kein Kernelement ihrer Strategie darstellen.     ziell wegen ihrer ESG-Kompetenzen Mandate an
Nur knapp ein Viertel gibt an, dass ESG-Kompeten-     Assetmanager vergeben.
zen unternehmensweit verankert sind.
                                                      40 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus,
Die ESG-Anlageteams sind verantwortlich für die       dass ihre bestehenden Teams in den kommen-
praktische Einbeziehung von ESG-Faktoren. Diese       den zwölf Monaten Schulungen zu Grundsätzen
Dimension der Veränderung und ein neuer Denkan-       und Best-Practice-Verfahren im Bereich ESG erhal-
satz erfordern Unterstützung von den Führungskräf-    ten werden. Weniger als ein Drittel der Befragten
ten, insbesondere wenn ESG mehr sein soll als nur     plant, neue Mitarbeiter für ESG-Teams außerhalb
ein Marketing-Manöver. Die „BNP Paribas“-Umfrage      traditioneller Branchen einzustellen (d. h. aus dem
ergab, dass die Antworten von Führungskräften auf     Nachhaltigkeits-Consulting oder aus Nicht-Regie-
C-Ebene hinsichtlich der ESG-Kompetenzen deutlich     rungsorganisationen). Dieser Schritt legt nahe, dass
optimistischer ausfielen als die von ESG-Analysten.   ESG-Teams in Zukunft ein höheres Maß an Vielfalt
Aus diesem Grund könnte man das Argument ins          aufweisen werden, der Schwerpunkt derzeit aber
Feld führen, dass die ESG-Anlageteams direkt an       auf der Umschulung bestehender Teams liegt.
den CEO berichten sollten. Auf diese Weise über-
nehmen CEOs die persönliche Verantwortung für         Regulierung ist die treibende Kraft – Daten sind
die ESG-Strategie und ihre Umsetzung. Es wurde        das Problem
jedoch festgestellt, dass ESG-Teams im Allgemei-      Die Regulierung ist klar auf dem Vormarsch und
nen nicht direkt dem CEO unterstellt sind. Nur ein    wird die Einbindung von ESG-Faktoren beschleuni-
Fünftel gibt an, dass sein ESG-Team direkt an den     gen. Die Mehrheit der Teilnehmer stimmt zu, dass
CEO berichtet, während knapp ein Drittel an den In-   die politischen Entscheidungsträger ihre Anforde-
vestment Director berichtet. Muss die ESG-Umset-      rungen hinsichtlich der Offenlegung von ESG-Daten

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1. Partner

             in den nächsten zwölf Monaten verschärfen wer-         Was wird von einem Global Custodian wie BNP
             den. Es wird auch geplant, zusätzliche Ressourcen      Paribas Securities Services erwartet?
             für ESG zur Verfügung zu stellen.                      Die Befragung hebt die Rolle der Verwahrstelle
                                                                    bei der Vereinfachung eines Multi-Provider-Ansat-
             Natürlich gibt es Hindernisse und die größte Hürde     zes hervor: Über ein Drittel der Befragten antwor-
             sind weiterhin die Daten. Die uneinheitliche Da-       teten, dass sie die Aggregation von ESG-Daten als
             tenqualität, die sämtliche Anlageklassen betrifft,     die wichtigste von den Global Custodians geleistete
             bleibt die größte Herausforderung für institutionel-   Dienstleistung ansehen. Diese können den Kunden
             le Anleger und ihre Assetmanager. Die Teilnehmer       bei der Nutzung des IT- und Datenmanagements
             gaben dieses Mal an, dass es sich dabei um die         für die Optimierung ihrer ESG-Analysen unterstüt-
             bedeutendste Hürde bei der portfolioweiten Um-         zen. Das Engagement der Verwahrstellen bei einer
             setzung von ESG-Grundsätzen handeln würde, zu-         Vielzahl an Kunden und Portfolios verhilft ihnen zu
             sammen mit den Kosten, die für die Investitionen       einem breit angelegten Fachwissen.
             in neue Technologien anfallen. Daraus ergibt sich,
             dass die Teilnehmer der Datenerfassung und -ana-       Dieses Fachwissen nutzt BNP Paribas Securities Ser-
             lyse oberste Priorität bei den Technologieinvestiti-   vices, um ihre bestehende Lösung zur Analyse der
             onen einräumen.                                        Kapitalanlagen unter Umwelt-, Ethik- und Sozialas-
                                                                    pekten ständig zu verbessern und unter Berücksich-
             Wie handhaben die Unternehmen die Analyse, die         tigung der aktuellen Trends weiterzuentwickeln.
             Daten und die sich ergebenden Unstimmigkeiten?         Damit liefert sie ihren institutionellen Kunden ei-
             Möglicherweise mithilfe externer Technologie-          nen umfangreichen Mehrwert.
             dienstleister oder ihrer Asset-Servicing-Dienstleis-
             ter, wie z. B. Global Custodians. In den nächsten      Nachhaltige Entwicklungsziele als Grundlage
             zwei Jahren planen über die Hälfte der Teilnehmer,     von ESG-Anlagen?
             zur Unterstützung von ESG-Anlagen externe Tech-        Und zu guter Letzt soll auf den Aspekt des Kultur-
             nologiepartner unter Vertrag zu nehmen – eine          wandels eingegangen werden. Die nachhaltigen
             kleinere Zahl der Befragten beabsichtigt, derartige    Entwicklungsziele, auch SDGs genannt, stellen ein
             Kapazitäten intern zu entwickeln.                      Umdenken dar – sie repräsentieren einen neuen
                                                                    Bezugspunkt und eine breitere Herangehensweise
                                                                    an ESG. Es ist zu begrüßen, dass zwei Drittel der
                                                                    Befragten ihren Investitionsrahmen an den SDGs

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VERSICHERUNGEN & PENSIONSEINRICHTUNGEN - Analyse der Vermögensverhältnisse von 2005 bis 2018
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ausrichten. Während es in der Branche eine klare
Motivation dafür gibt, Anlagestrategien mit diesen
Zielen abzustimmen, wurden die SDGs dafür kriti-
siert, dass diese für Anleger und die Unternehmen,                                                     Ingo Biermann
                                                                                                       Head of Senior Relationship
in die investiert wird, schwierig in sinnvolle und
                                                                                                       Management
wirkungsvolle KPIs (Key Performance Indicators)
                                                                                                       BNP Paribas Securities Services
umsetzbar sind. Diese Schwierigkeit, ESG-Elemente
                                                                                                       Zweigniederlassung Frankfurt am Main
in Bezug auf die SDGs zu quantifizieren, ist häufig                                                    Europa-Allee 12
                                                                                                       60327 Frankfurt am Main
eine Folge ihres Designs.
                                                                                                       T: +49 69 1520-5599

Fazit                                                                                                  E: ingo.biermann@bnpparibas.com
                                                                                                       O: securities.bnpparibas.com/deutschland
Eine ESG-Strategie richtig umzusetzen setzt eine in-
tensive Auseinandersetzung mit der Firmenstruktur
und der eigenen Organisation voraus. Datenquali-
                                                           BNP Paribas Securities Services
tät spielt eine übergeordnete Rolle – und deshalb
die Investition in Technologie und die Auswahl des
                                                           BNP Paribas Securities Services ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der
richtigen Partners. Die Umsetzbarkeit in klare KPIs
                                                           BNP Paribas-Gruppe und einer der weltweit führenden Anbieter von Global Custody
ist eine Anforderung, die noch nicht optimal gelöst        und Asset Servicing auf dem festen Fundament einer starken Universalbank.
wurde. ESG wird zunehmend an Relevanz gewin-
nen und eine wachsende Bedeutung für die strate-
gische Ausrichtung der Investoren einnehmen.

Aus diesem Grund entwickelt BNP Paribas ihre be-
stehende Lösung zur Analyse der ESG-Anlagen ins-
titutioneller Anleger kontinuierlich weiter, um auch   Die BNP Paribas Gruppe liefert ebenfalls ihren Beitrag zu ESG. BNP
die aktuellen Trends, die durch die neue Studie her-   Paribas ist einer der wenigen „Global Player“, die die nachhaltigen
ausgearbeitet wurden, zu berücksichtigen.              Entwicklungsziele der Vereinten Nationen als Kernelement in ihrer
                                                       Geschäftsstrategie integrieren. Die Bank hat eine ehrgeizige gesell-
Die detaillierten aktuellen Umfrageergebnisse wer-     schaftliche Engagement-Strategie, insbesondere zur Unterstützung
den im März 2019 von BNP Paribas Securities Ser-       des Energiewandels. Die Gruppe ist außerdem weltweiter Marktführer
vices veröffentlicht.                                  für Green Bonds.

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                     Partner für institutionelle Investoren
                     in der Kapitalanlage

                     Mit einer Bilanzsumme von gut 40 Milliarden Euro          orientierung. Mit ihrem Beratungsansatz „Insti 360°“
                     ist die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apo-           stellt sie die individuellen Anforderungen und Ziele
                     Bank) die größte genossenschaftliche Primärbank.          der Kunden verantwortungsvoll in den Mittelpunkt.
                     Zu ihrer Geschäftstätigkeit zählt die Beratung von        Das Leistungsangebot der apoBank für instituti-
                     institutionellen Anlegern wie berufsständischen           onelle Anleger umfasst eine Vielzahl von Wert-
                     Versorgungswerken       und    Kapitalsammelstellen,      papierprodukten, Bank- und Beratungsdienstleistun-
                     z. B. Pensionskassen, Versicherungen, Stiftungen          gen. Hierzu zählen Strategien und Lösungen für die
                     sowie kommunale und kirchliche Versorgungsein-            Rentendirektanlage, (Immobilien-)Finanzierungen
                     richtungen. Sie unterstützt ihre Kunden bei der           und eine leistungsfähige Verwahrstellenfunktion
                     Strategischen Asset Allokation, der Entwicklung           für Wertpapier- und Immobilien-Spezialfonds.
                     individueller Anlagestrategien und der Risiko-
                     steuerung. Die rechtlichen und regulatorischen            Seit vielen Jahren unterstützt die apoBank ihre
                     Anforderungen werden dabei ebenso berücksich-             Kunden bei der ganzheitlichen Ausrichtung der
                     tigt wie die bilanziellen Kriterien.                      Kapitalanlagen mit ihrer Beratungsdienstleistung
                                                                               apoConsult. apoConsult ermöglicht den institutio-
                     Aufgrund ihrer Größe agiert die apoBank schnell           nellen Anlegern eine zielgerichtete Optimierung
                     und flexibel und beweist damit eine hohe Kunden-          der Strategischen Asset Allokation, die zugleich in-

Abbildung 1.1
Das Modell der Beratungsdienstleistung apoConsult

Quelle: apoBank

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dividuelle Vorgaben berücksichtigt. Ein bewährtes     Optimierungen auf beiden Seiten der Bilanz, die
Risikomanagementsystem zählt hierbei ebenso zu        auch in den gesamtheitlichen Beratungsprozess
apoConsult wie die Unterstützung bei gremienre-       von apoConsult einfließen.
levanten Fragestellungen. Durch die Möglichkeit,
einzelne Consulting-Dienstleistungen individuell zu   apoScore: Risikomanagement für Rentendirekt-
kombinieren und auszugestalten, erhalten die Kun-     anlagen
den maßgeschneiderte Steuerungsinstrumente.           Für die systematische Risikobewertung von Emit-
                                                      tenten setzt die apoBank das selbst entwickelte
Langfristig ausgerichtete Analysen                    Instrument apoScore ein. apoScore bietet Kapital-
Ein wesentlicher Baustein der langfristigen Inves-    managern eine Risikobewertung von Emittenten,
titionsplanung ist das Asset-Liability-Management,    die u. a. ein detailliertes Reporting mit Warnstufen
das die strategische Rahmenbedingung für die          für unterschiedliche Emittentenklassen enthält. Die
Anlageentscheidungen darstellt: Unter Berücksich-     quantitative und qualitative Bewertung wird in ei-
tigung der individuellen Situation des Anlegers       ner speziellen Ampelsystematik zusammengefasst,
projizieren die Experten der apoBank die Entwick-     die auf einer Farbskala die Bonität des jeweiligen
lung von Kapitalanlage- und Verpflichtungsseite       Emittenten anzeigt. Das Ergebnis bietet einen fun-
langfristig in die Zukunft. Mit dem kundenindivi-     dierten und schnellen Einblick in die Risikosituation
duellen Asset-Liability-Management liefert die        der Emittenten und macht diese untereinander ver-
apoBank         somit   Handlungsempfehlungen   für   gleichbar.

 Individuelle Scoring-Modelle
Abbildung 1.2
Individuelle Scoringmodelle – Verschiedene Emittententypen
Verschiedene Emittententypen
             Staaten                       MODELL A
                                                                    Emittentenprofil
                            Unbesicherte
                            Anleihen         MODELL B
             Banken
                            Covered
                            Bonds            MODELL C

             Unternehmen                   MODELL D

             Versicherungen                MODELL E

Quelle: apoBank

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             Grundlage der Analyse sind fünf Scoring-Modelle:        qualitative Analyse, bei der die Diversifikation nach
             jeweils eines für Staaten, Unternehmen und Ver-         Geschäftsfeldern und Vertriebsregionen untersucht
             sicherungen sowie zwei für Banken – hier wird           wird.
             zwischen Covered Bonds und Senior Unsecured un-
             terschieden. Bei den Staaten werden alle EU- und        Ziel von apoScore ist es, den institutionellen Kun-
             OECD-Länder einer quantitativen und qualitativen        den zusätzliche Sicherheit für ihre Anlagen und
             Auswertung unterzogen. Erstere basiert auf ausge-       frühzeitige Unterstützung bei ihren Handlungsent-
             wählten Kennziffern der Wirtschafts- und Finanz-        scheidungen zu geben.
             situation eines Landes, letztere auf einem indivi-
             duellen Stärken-Schwächen-Profil. Dabei werden          Individuelle Anlagelösungen
             Risikofaktoren wie u. a. die Wirtschaftsstruktur, die   Damit die institutionellen Anleger ihre Renditezie-
             Staatsfinanzen, der Finanzsektor, die Institutionen     le erreichen können, unterstützt die apoBank sie
             sowie der Immobilienmarkt analysiert. Alle Infor-       darüber hinaus mit Asset-Management-Dienstleis-
             mationen werden am Ende entsprechend ihrer Be-          tungen. Hierbei geht es insbesondere um maßge-
             deutung für das Scoring gewichtet.                      schneiderte Fondslösungen zur Vervollständigung
                                                                     der strategischen Allokation, sowohl in liquiden
             Für die Bewertung von Banken und Unternehmen            und auch in illiquiden Assets. Die apoBank selek-
             werden Jahresabschluss- und Kennzahlen sowie            tiert mit einem professionellen und unabhängigen
             Marktdaten herangezogen. Dabei stehen bei den           Auswahlverfahren Anlagen und Anbieter, deren
             Banken insbesondere Faktoren wie Aktivqualität,         Entwicklung im aktuellen Kapitalmarktumfeld aus-
             Liquidität, Refinanzierung, Kapitalausstattung, Ren-    sichtsreich erscheint und die auf den Bedarf der
             tabilität, Effizienz und operative Leistungskraft im    Kunden abgestimmt sind. Dies geschieht z. B. im
             Vordergrund. Bei der Analyse von Covered Bonds          Rahmen der „apoNeujahrskonferenz“, bei der die
             sind zusätzlich die jeweiligen Gesetze des Heimat-      apoBank den Dialog zum Thema Kapitalanlage zwi-
             landes sowie der Deckungsstock berücksichtigt.          schen ihren institutionellen Kunden und professio-
                                                                     nellen Asset-Managern moderiert, um gemeinsam
             Ausgangspunkt der Analysen von Versicherungen           individuelle Anlagelösungen zu finden.
             ist ebenfalls eine quantitative Auswertung. Eine
             typische Kennzahl stellt dabei die Solvenzquote des     Spezialisierung auf Versorgungseinrichtungen
             jeweiligen Emittenten dar. Wichtig sind zudem die       Grundsätzlich versteht die apoBank die Zusam-
             Qualität der Aktiva und die Rentabilität der Versi-     menarbeit mit ihren institutionellen Anlegern als
             cherung. Ergänzt wird die Bewertung durch eine          dynamischen Prozess, in dessen Verlauf sie die ver-

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1. Partner

änderten Rahmenbedingungen mit dem Kunden
im Dialog erörtert und ihr Angebot entsprechend
weiterentwickelt. Mit vielen ihrer Kunden ist die
Bank über langjährige Geschäftsbeziehungen eng                     Volker Mauß
                                                                   Bereichsleiter Institutionelle Anleger
verbunden. Die Erfahrungen, über die sie dadurch
verfügt, bieten ihr einen wichtigen Wissensvor-                    Deutsche Apotheker- und Ärztebank
                                                                   Richard-Oskar-Mattern-Straße 6
sprung. Zudem hält die apoBank engen Kontakt zu
                                                                   40547 Düsseldorf
den Aufsichtsbehörden und Dachverbänden, um
                                                                   T: +49 211 5998-8991
ihre Kunden rechtzeitig über relevante Veränderun-
                                                                   E: volker.mauss@apobank.de
gen der regulatorischen Rahmenbedingungen zu                       O: www.apobank.de

informieren.

Betreuung im Dialog
Im derzeitig anspruchsvollen Kapitalmarktumfeld
sind die Herausforderungen an institutionelle An-
leger und an die apoBank als ihr Partner deutlich
gewachsen. Ein persönlicher, guter und regelmä-
ßiger Austausch ist deshalb wichtig, denn gemein-
sam lassen sich diese Herausforderungen leichter
bewältigen. Das „apoInvestment-Forum“ hat sich
in diesem Zusammenhang zu einem richtungswei-
senden Branchentreff entwickelt: Einmal im Jahr
gibt der Kongress den institutionellen Kunden der
Bank die Gelegenheit zum Dialog mit Experten aus
Wirtschaft, Hochschule und Politik. Zusammen mit
Anlegern und strategischen Diskussionspartnern
aus dem umfangreichen apoBank-Netzwerk wer-
den aktuelle Trends, Anlageideen und Anforderun-
gen diskutiert.

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             Taking the Long View – Perspektiven für das
             Investment Management
             Die Kräfte erwachen im Asset Management – werden nur die Big Player
             erfolgreich sein?

             Dieser und anderen Fragen ist die Société Géné-       Aber auch das Niedrigzinsumfeld beschäftigt die
             rale Securities Services in einer repräsentativen     Branche. 39 % der Befragten gaben dies als wich-
             Umfrage unter 100 Senior Executives von 66 Un-        tige Herausforderung an, da es massiven Druck auf
             ternehmen aus acht europäischen Ländern in offe-      die erzielbaren Renditen ausübt und die Visibilität
             nen Interviews nachgegangen. Davon waren 65 %         der Erträge einschränkt. Rund 30 % der RE/PE-Ma-
             Asset Manager, 18 % Institutionelle Investoren und    nager betonten zudem die Risiken der Zinspolitik:
             17 % Real-Estate- und Private-Equity-Manager (RE/     sie befürchten, dass die dadurch erzeugte Liquidi-
             PE-Manager). 23 % der Teilnehmer (im weiteren         tätsflut zur Bildung von Spekulationsblasen beitra-
             Text als große Asset Manager bezeichnet) verwal-      gen und eine erneute Krise auslösen könne.
             ten mehr als 100 Milliarden Euro, 34 % zwischen
             15 und 100 Milliarden Euro und 43 % unter 15 Mil-     Während der Brexit für die Führungsriege zum Zeit-
             liarden Euro.                                         punkt der Umfrage kaum eine Rolle spielt, erachten
                                                                   55 % der Asset Manager den Gebührenwettbewerb
             Das Aufkommen leistungsfähiger und skalierbarer       ebenfalls als Belastung für ihr Geschäft. Die Grün-
             Technologien macht die Disruption in der Invest-      de: Die zunehmende Konkurrenz durch günstigere
             ment Management Branche zur Realität; eine un-        passive Produkte, der durch Institutionelle Investo-
             mittelbare Bedrohung für einige Geschäftsmodelle,     ren ausgeübte Margendruck, sowie aggressive Ge-
             aber auch ein strategischer Faktor für Akteure je-    bührensenkungen durch große Asset Manager, die
             der Größe: 84 % der Befragten glauben, dass neue      Marktanteile gewinnen wollen. Unter dem Strich
             Technologien ein entscheidender Treiber ihrer künf-   bedeutet das steigende Kosten und erodierende
             tigen Geschäftsstrategie sein werden.                 Gewinnmargen.

             82 % sind der Ansicht, dass die Regulatorik ihr Ge-   Anpassungen an das neue Umfeld
             schäft am stärksten beeinträchtigt. Der Grund für     Längst reicht es nicht mehr aus, marginale Anpas-
             Letzteres: durch die strengeren regulatorischen       sungen vorzunehmen. Vielmehr geht es darum,
             Vorschriften, insbesondere durch Mifid II, sind die   das gesamte Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu
             Kosten empfindlich gestiegen. Oder wie ein Stu-       stellen und es an dieses neue Umfeld anzupassen.
             dienteilnehmer sagt: „Die Regulatorik ist wie die     Das betrifft bei den Asset Managern zum Beispiel
             globale Erwärmung. So wie der Klimawandel den         die Vertriebsstrategie. 37 % gaben an, die beste-
             natürlichen Lebensraum der Eisbären immer mehr        henden Vertriebsstrukturen stärken zu wollen, an-
             bedroht, so bedroht die Regulatorik den der Asset     dere nannten die Forcierung des Retail-Geschäfts
             Manager.“                                             oder die geografische Expansion als geeigneten

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Weg. Die Umsetzung soll bei 41 % über Koopera-         unter Druck stehen. Bei entsprechender Agilität
tionen im Vertriebsbereich erfolgen, für 25 % sind     können sie weiterhin Lösungen in Partnerschaft mit
bessere Kenntnisse über die Kundenbedürfnisse          Kunden (Distributoren), Anbietern (Outsourcing)
ein Schlüssel zum Erfolg. Soweit es den Investm-       oder sogar Wettbewerbern entwickeln. Die heutige
entbereich betrifft, gaben 42 % der Befragten an,      Technologie macht diesen Plattformansatz mehr als
ihre Investments künftig stärker diversifizieren zu    tragfähig.
wollen. Dabei stehen bei den Studienteilnehmern
illiquide Anlagen und Kreditinvestments (27 %) an      Outsourcing versus Inhouse
erster Stelle, danach folgen Private Equity und Im-    Von dem Wandel bleiben auch die operativen Ab-
mobilien (12 %).                                       läufe nicht verschont. So erfordern die strengere
                                                       Regulatorik, die stärkere Diversifikation oder die
Auch die Ausrichtung der Managementstrategie an        sich verändernden Kundenbedürfnisse neue Anfor-
ESG-Kriterien und kohlenstofffreien Investments        derungen an die IT-Plattformen und damit auch In-
gewinnt an Bedeutung. Bereits 45 % der Studien-        vestitionen. Die Digitalisierung wird mehr und mehr
teilnehmer haben ihre Beteiligungen an ESG-Krite-      zu einem Eckpfeiler des Wandels in der Asset-Ma-
rien ausgerichtet, für 39 % ist dieser Bereich künf-   nagement-Industrie. Ein Weg, darauf zu reagieren
tig ein Schlüsselthema. Unter den Asset Managern       ist das Outsourcen von Aufgaben, die nicht zu den
und Institutionellen Investoren haben sich 30 % für    Kernaktivitäten zählen. Für fast zwei Drittel der Be-
ein starkes Engagement in diesem Bereich ausge-        fragten ist dies ein Schlüsselelement im Rahmen
sprochen und das Ziel ausgegeben, zu den Markt-        ihrer künftigen operativen Strategie, wobei dies für
führern gehören zu wollen. Insgesamt wird dieser       kleine Asset Manager (79 %) und RE/PE-Manager
Anlagestil damit immer mehr zum Mainstream.            (73 %) besonders wichtig erscheint. Lediglich In-
                                                       stitutionelle Investoren bevorzugen überwiegend
Zudem wird der Markt, angesichts des Margen-           Inhouse-Lösungen, was auf die Sorge um die Da-
drucks, nicht so bleiben, wie er ist. Die kritische    tensicherheit zurückzuführen ist. Insgesamt wur-
Größe scheint bei Asset Managern immer weiter          den das Middle Office sowie das Reporting am häu-
zu wachsen. So wurde in den Interviews mehrfach        figsten als neu auszulagernde Funktionen genannt.
eine Billion Euro an Assets under Management als
Zielgröße genannt. Es ist deshalb kaum verwun-         Neue Technologien: ja, aber welche?
derlich, dass 42 % der befragten Asset- und RE/        Bei der Frage nach den wichtigsten operativen Trei-
PE-Manager eine Konsolidierung erwarten, wobei         bern liegen die Digitalisierung und Nutzung neuer
mittelständische Akteuren am Markt besonders           Technologien (27 %) und die Industrialisierung der

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             Prozesse (26 %) ganz vorn. Davon versprechen sich        Asset Manager zielen auf Partnerschaften mit ihren
             die Befragten unter anderem effizientere operative       bestehenden Dienstleistern ab oder installieren
             Abläufe und eine Senkung der Kosten, aber auch           einen Chief Digital Officer, während größere Asset
             mehr Flexibilität und Beweglichkeit sowie ein bes-       Manager Kooperationen mit Fintechs ins Auge fas-
             seres Verständnis für die Kundenbedürfnisse. Damit       sen. Insgesamt gehen 32 % davon aus, dass sie
             gilt die Digitalisierung als der Treiber künftiger Ge-   durch die Digitalisierung ihre operativen Abläufe
             schäftsstrategien und als entscheidendes Schlüs-         effizienter gestalten können, dazu kommen Zusatz-
             selelement für die weitere Entwicklung. Während          nutzen beim Reporting und Unterstützung bei der
             sich 48 % dazu bekannt und Initiativen in diese          Asset Allocation. Und schließlich sollen auch die
             Richtung gestartet haben sowie 9 % mit Robo Advi-        operative Risikoüberwachung sowie die Kenntnisse
             sors oder Robotic Process Automation (RPA) bereits       über die Kunden verbessert werden.
             in der Testphase sind, wollen 43 % noch abwarten,
             um die Nutzen-Kosten-Relation zu analysieren.            Es scheint für die Studienteilnehmer klar zu sein,
                                                                      dass eine erfolgreiche Anpassung an dieses neue
             Unbestritten ist zwar die Notwendigkeit, sich mit        Umfeld ohne Partnerschaften oder professionelle
             neuen Technologien wie Robo Advisory, Big Data,          Unterstützung von außen kaum möglich ist. Aus
             Blockchain, Distributed Ledger, RPA oder Künstli-        diesem Grund kann auch die Zusammenarbeit mit
             cher Intelligenz zu befassen. Auf die Frage, welche      erfahrenen und global tätigen Wertpapierdienst-
             Technologien die Befragten künftig nutzen wollen,        leistern wie SGSS ein Schlüssel zum Erfolg sein.
             zeigte sich aber, dass die bessere Nutzung vorhan-       Zum einen bietet SGSS eine umfassende Palette an
             dener Daten im Vordergrund steht. Dies gaben 39          Wertpapierdienstleistungen an, die dem neuesten
             % der Studienteilnehmer an. Insgesamt 32 % nann-         Stand der Finanzmarkt- und regulatorischen Ent-
             ten den Bereich Robo-Advisory als die künftig zu         wicklungen entsprechen.
             nutzende Technologie, an dritter Stelle folgte die
             Blockchain. In der gesamten Umfrage zeigte sich
             jedoch auch, dass noch viele Unklarheiten bezüg-         Zum anderen haben die SGSS-Experten bereits Ex-
             lich konkreter Anwendungen dieser Technologien           pertise im Bereich neuer Technologien aufgebaut.
             bestehen.                                                Damit, sowie speziell mit den Möglichkeiten, die
                                                                      die Blockchain bietet, beschäftigt sich ein Innova-
             Ein Ergebnis der Studie ist auch, dass es für die Be-    tion Board seit einigen Jahren. Im Fokus stehen
             fragten kaum möglich erscheint, diese neuen Fel-         Themen wie der Wertpapierhandel, grenzüber-
             der allein zu bearbeiten. Zwei Drittel der kleineren     schreitende Zahlungen, Handelsfinanzierung, Ver-

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sicherung und Identitätsmanagement. Zudem wur-
den bereits mehrere Projekte mit der Distributed
Ledger Technologie in Frankreich und Luxemburg
durchgeführt und mit über 30 Proof of Concepts ab-                        Christian Wutz
                                                                          Geschäftsführer
geschlossen.
                                                                          Société Générale Securities Services GmbH
                                                                          Apianstraße 5
Ferner arbeitet SGSS seit diesem Jahr mit der fran-
                                                                          85774 München-Unterföhring
zösischen Firma Addventa zusammen, die im Be-
                                                                          T: +49 89 33033-4300
reich der Anwendung künstlicher Intelligenz für das
                                                                          M: christian.wutz@sgss.socgen.com
Reporting tätig ist. Expertise, die helfen kann, da-                      O: www.securities-services.societegenerale.com

mit die Unternehmen der Buy-Side-Industrie ihren
Weg in die Zukunft finden – ohne schlaflose Nächte.

 Société Générale Securities Services (SGSS)                              Katrin Behrens
                                                                          Director Sales & Relationship
                                                                          Management
 Mit Niederlassungen an 27 Standorten weltweit und mit etwa

 4.000 Mitarbeitern stellt die SGSS Finanzinstitutionen und Bro-          Société Générale Securities Services
 kern, Asset Managern und Versicherungsgesellschaften eine                Neue Mainzer Straße 46-50
                                                                          60311 Frankfurt am Main
 umfassende Auswahl an Wertpapierdienstleistungen, welche

 an die aktuellsten Entwicklungen auf den Finanzmärkten an-
                                                                          T: +49 69 7174-546
 gepasst sind, bereit: Clearing Dienstleistungen, Custody und             M: katrin.behrens@sgss.socgen.com
 Trustee Dienstleistungen, Retail Custody Dienstleistungen,               O: www.securities-services.societegenerale.com

 Liquiditätsmanagement, Fondsadministration und Asset Ser-

 vicing, Fondsdistribution und Global Issuer Dienstleistungen.

 SGSS rangiert unter den Top 10 Global Custodians weltweit

 und steht auf Rang 2 in Europa mit EUR 4.094 Mrd. verwahrten

 Anlagegeldern. SGSS stellt Depotbank- und Treuhandservices

 für 3.461 Fonds bereit und führt die Bewertung für 4.188

 Fonds mit einem verwalteten Gesamtvermögen von ca. EUR

 636 Mrd. durch. SGSS gehört zu Europas Spitze im Manage-

 ment von Optionen auf Aktien.

                                    Stand der Daten: 30. September 2018

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             Private Debt ist in aller Munde

             Im Bereich Alternative Investments gehörten die       vehikel entweder mittels „Loan Participation“ in ein
             letzten Jahrzehnte dem Private Equity. Seit einiger   Kreditportfolio investieren oder als „Loan Originati-
             Zeit haben institutionelle Investoren aber Priva-     on“ direkt Darlehen vergeben. In der Praxis hängt die
             te Debt für sich entdeckt. Auf den internationalen    Wahl der Investitionsstruktur von den Anforderung-
             Kapitalmärkten spielen Kreditfonds eine immer         en der spezifischen Kredite und der Marktstrategie
             größere Rolle und werden zur ernstzunehmenden         des Asset-Managers ab. Aus Sicht der Investoren
             Konkurrenz für andere alternative Anlageformen.       sprechen zwei starke Argumente für private Fi-
             Im nun schon lange andauernden Niedrigzins-           nanzierungsmodelle: attraktive Renditen, die über
             umfeld, dessen Ende weiterhin nicht wirklich in       denen von herkömmlichen Anleihen liegen, und
             Sicht ist, sind sie eine interessante Alternative     die Diversifizierung ihres Portfolios. Über das breite
             für Investoren wie Versicherungen und Pensions-       Spektrum der verschiedenen Loan-Segmente hin-
             einrichtungen.                                        aus bieten Kreditfonds – oder Debt Funds – günsti-
                                                                   ge Risiko-Ertrags-Eigenschaften. Sie haben oftmals
             Mit Private Debt werden Unternehmen, Immo-            niedrige Korrelationen zu anderen Assetklassen
             bilien- und Infrastrukturprojekte finanziert, wo-     und gute Möglichkeiten, die Duration zu nutzen.
             bei Infrastruktur noch den kleinsten Teil abbildet.   Durch die geringen Überschneidungen wird das
             Da der private Bankensektor nicht nur in Europa,      Risiko breiter gestreut.
             sondern auch in den USA das Kreditgeschäft nach
             der Finanzkrise und aufgrund der damit verbunde-      Gerade Versicherer finden Kreditfonds zuneh-
             nen schärferen Regulierungsvorschriften deutlich      mend interessant, da die Anlage in Fremdkapital-
             reduziert hat, sind Alternativen dringend gefragt,    instrumente – darunter auch Kreditfonds – nach
             um Investitionsprojekte und Refinanzierungen          Solvency II weniger eigenkapitalintensiv gewertet
             zu realisieren. Inzwischen nutzen wiederum die        wird, als etwa Private Equity oder auch die Direkt-
             Banken selbst häufig Kreditfonds, um daraus Darle-    investition in Immobilien, die andere starke Säule
             hen zu vergeben und so ihre Bilanzen zu entlasten.    der alternativen Investments.
             Schließlich trägt bei Kreditfonds das Vehikel das
             Refinanzierungsrisiko. Im Gegensatz zur Bankbilanz    Europa holt auf
             wird zudem keine Fristentransformation vorgenom-      Die USA haben als Erste Private Debt im Markt eta-
             men.                                                  bliert. Aktuell holt Europa aber deutlich auf, allen
                                                                   voran Luxemburg. Der europäische Kreditfonds-
             Was einen Kreditfonds ausmacht                        markt überschritt 2016 erstmals die Marke von
             Institutionelle Anleger können über das Fonds-        100 Mrd. Euro; bis Ende Juni 2017 stieg das Gesamt-

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volumen weiter auf 144,4 Mrd. Euro. Anzahl und          Im gesamten Euroraum gibt es für die Auflage von
Volumen nehmen also rasant zu. In den letzten fünf      Kreditfonds eine zunehmend einheitliche Regu-
Jahren verzeichneten die europäischen Kreditfonds       lierung. Weder in Luxemburg noch in Deutschland
sogar höhere Wachstumsraten als der US-Markt.           ist dafür eine Banklizenz erforderlich. Verwalter
Allerdings ist dieser weiterhin größer.                 alternativer Investmentfonds können daher aus
                                                        geschlossenen Fonds Kredite vergeben, wenn sie
Aus Unternehmenssicht ist die private Finanzierung      als AIFM, also als „Alternative Investment Fund
gegenüber dem klassischen Bankkredit meist ein          Manager“, ihrer jeweiligen Aufsichtsbehörde nach-
flexibleres Instrument. Beide Parteien können auf       weisen, dass sie die regulatorischen Anforderungen
regelmäßige Rückzahlungsraten verzichten, das           erfüllen. Trotzdem werden in Deutschland weiter-
Unternehmen den Gesamtbetrag erst am Ende               hin mehr Kreditfonds vermarktet als aufgelegt.
der Laufzeit begleichen. Für Unternehmen sind           Luxemburg hat Priorität bei den institutionellen
Kreditfonds und Direct-Lending-Modelle zwar oft         Anlegern. Wichtige Gründe dafür sind die mehr als
teurer. Aber angesichts der Situation der Banken, für   zwanzigjährige Erfahrung, die das Großherzogtum
mehr Spielraum oder als zusätzliche Variante, wer-      anderen europäischen Ländern voraushat, und die
den diese zunehmend als attraktive Anlagelösung         Auswahl zwischen allen Debt-Varianten, Fonds-
gesehen.                                                strukturen und Bilanzierungsstandards. Mehr als
                                                        70 Prozent der europäischen Kreditfonds sind in
Einheitliche Regulierung ist das große Thema            Luxemburg ansässig.
Bisweilen wird die Sorge geäußert, dass Debt
Funds bei der Vergabe von Krediten weniger streng       Als geeignete Vehikel für Kreditfonds bieten sich
reguliert seien als Banken. Das stimmt aber nicht       vor allem der Luxemburger Spezialfonds oder der
grundsätzlich. Kreditfonds müssen ganz ähnliche         2016 eingeführte Reservierte Alternative Invest-
regulatorische Anforderungen erfüllen. In Deutsch-      mentfonds nach Luxemburger Recht an. Die Wahl
land sind diese Vorgaben im Rundschreiben der           der Rechtsform hängt von der steuerlichen und
Bundesanstalt    für   Finanzdienstleistungsaufsicht    aufsichtsrechtlichen Situation des Anlegers ab. Je
zu den Mindestanforderungen an das Risiko-              nachdem, ob Investoren steuerbefreit sind oder
management von Kapitalverwaltungsgesellschaf-           ob Doppelbesteuerungsabkommen greifen sollen,
ten verankert. In Luxemburg gilt ein entsprechendes     kann ein Kreditfonds zum Beispiel als Aktienge-
„Circulaire“ der Commission de Surveillance du Sec-     sellschaft oder als Kommanditgesellschaft nach
teur Financier, der CSSF.                               Luxemburger Recht strukturiert werden.

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                                       Loans sind komplexe Strukturen                                  Loans    bleiben    ein   komplexes     Anlagethema.
                                       Die Marktteilnehmer gehen immer mehr davon                      Investoren sollten bei der Fondsauflage deshalb auf
                                       aus, dass die Nullzinspolitik in Europa allmählich zu           Partner bauen, die möglichst viel Erfahrung beim
                                       Ende geht. Dennoch steigt das Interesse an alter-               strukturellen und operativen Aufsatz mitbringen
                                       nativen Investments weiter. Universal-Investment                – egal ob es sich um Unternehmenskredite,
                                       verzeichnet allein im Bereich Kreditfonds auf seiner            Immobilien- oder Infrastrukturdarlehen, Schiffs-
                                       Plattform per Ende Juni 2018 etwas mehr als 6 Mrd.              oder Kommunalkredite handelt. Die Zusammen-
                                       Euro. Ende 2014 waren es noch weniger als 500                   arbeit der verschiedenen Dienstleister, Rechts-
                                       Millionen Euro. Auch die anderen Alternative Assets             und Steuerberater des Investors sowie die zügige
                                       wie Equity-Strukturen, Hedgefonds und Verbriefun-               Abwicklung    von    Transaktionen,     Sicherstellung
                                       gen sind in den letzten Jahren massiv gestiegen.                von Compliance und Reporting sowie des Risiko-
           11,6                 10,0     8,4                                        0,3   0,3                                       8,0               11,6

                                                                                                       managements des Kreditportfolios sind essenziell.

Abbildung 1.3
             Track Record Debt-Strukturen
Track Record Debt-Strukturen
 5,9

             Inventarwertentwicklung                                                       Underlying
 4,2
                               7€                                                                                           Strukturanzahl
                                                                                                Infrastruktur 3,57 %
                               6€
                                                                                                              3,57 %
                               5€                                                               Unternehmens- 3,57 %
                                                                                                finanzierung  7,14 %                 17,86 %
                  Milliarden

                               4€                                                               Erneuerbare
                                                                                                Energien
                               3€                                                               Kommunal-
                                                                                                darlehen
                               2€
                                                                                                Schiffe                          64,29 %
                               1€
                                                                                                Immobilien
                               0€
                                       Dez.    Dez.   Dez.   Dez.   Dez.     Sep.
                                       2013    2014   2015   2016   2017     2018

 6,6
                              Das bereits investierte Volumen beläuft sich auf ca. 6,2 Mrd. EUR (Stand: September 2018)
                              Inventarwert verteilt sich auf insgesamt 28 aktive Fondsstrukturen
 8,2

Quelle: Universal-Investment, Stand: 30. September 2018
                                                                                                                                                      1

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1. Partner

 Universal-Investment ist die größte unabhängige Investment-

 gesellschaft im deutschsprachigen Raum: Das aktuell ver-

 waltete Vermögen beträgt 409 Milliarden Euro, davon etwa

 321 Milliarden Euro in Retail- und institutionellen Produkten                                                 Katja Müller
                                                                                                               Member of the Board
 wie UCITS, SICAV, Spezial-AIF oder SCS. Dazu kommen etwa
                                                                                                               Head of Sales & Relationship Management
 88 Milliarden Euro in Direktanlagen, Insourcing und anderen

 Formaten. Mehr als 650 Mitarbeiter betreuen weit über 1.200                                                   Universal-Investment-Gesellschaft mbH
                                                                                                               Theodor-Heuss-Allee 70
 Spezial- und Publikumsfondsmandate in den drei Produktlini-
                                                                                                               60486 Frankfurt am Main
 en Securities: Master-KVG und Private-Label-Fonds, in Alter-

 native Investments wie Immobilien und Real Assets sowie im                                                    T: +49 69 71043-114
 Portfolio Management mit regelbasierten Anlagestrategien.                                                     E: katja.mueller@universal-investment.com
                                                                                                               O: www.universal-investment.com
 Die 360-Grad-Kompetenz bietet institutionellen Anlegern und

 Fondsinitiatoren effiziente Administration, die Strukturierung

 ihrer Fonds, Wertpapiere und alternative Anlagen, ergänzt um

 ein ausgefeiltes Risikomanagement.

                                                                                                               Dr. Sofia Harrschar
 Universal-Investment ist einer der Pioniere der Investment-                                                   Member of the Board
                                                                                                               Head of Alternative Investments –
 branche: 1968 wurde die Gesellschaft als Joint-Venture deut-
                                                                                                               Real Assets
 scher Privatbanken gegründet und hat direkt ihren ersten

 Spezialfonds, 1970 dann den ersten Private-Label-Fonds auf-                                                   T: +49 69 71043-260

 gelegt. 1992 folgte der erste Masterfonds. Die Gesellschaft                                                   E: sofia.harrschar@universal-investment.com
                                                                                                               O: www.universal-investment.com
 kann sich damit als Pionier und Spezialist der Master-KVG

 bezeichnen. Die 2000 gegründete Luxemburger Plattform

 hat sich zur größten AIFM- und Third-Party-ManCo des Groß-

 herzogtums entwickelt.

 In Deutschland bietet Universal-Investment heute ein ein-

 maliges Angebot, das alle Asset-Klassen, Fondsvehikel, das

 Insourcing und die Master-Service-KVG umfasst. Mit einem An-     service-Plattform für alle Asset-Klassen in Europa werden. So stehen Investitionen

 teil von 22 Prozent aller Nettomittelzuflüsse der vergangenen    in Internationalisierung, Mitarbeiter und Technologien an oberster Stelle. Am neu-

 zehn Jahre belegt Universal-Investment laut der BVI-Statistik    en Standort in Krakau entstehen mittelfristig 150 zusätzliche Arbeitsplätze. Derzeit

 vom Oktober 2018 Platz 1 in der Branche.                         wird ein Emerging-Tech-Team aufgebaut, das technologische Innovationen prüft und

                                                                  implementiert. Mit der roboterunterstützten Prozessautomatisierung hat Universal-

 Die Unternehmensziele sind hoch gesteckt. Universal-Invest-      Investment bereits eine erste Neuerung in die Praxis umgesetzt. Mit den Investitio-

 ment will in fünf Jahren mehr als 500 Milliarden Euro Assets     nen treibt sie die Digitalisierung der Fondsbranche weiter voran, um auch in Zukunft

 under Administration verzeichnen und die führende Fonds-         ihren Kunden exzellenten Service zu bieten und die Nummer eins zu bleiben.

Kommalpha | Versicherungen & Pensionseinrichtungen 2005 bis 2018                                                                             Seite 21
1. Partner

             Liquid Alternatives für Versicherungen und
             Pensionseinrichtungen – Peer-Group-Analysen
             erleichtern die Orientierung

             Smart Beta, Factor Investing und deren Synonyme,       ments erweitern und diversifizieren wollen. Dies ist
             wie beispielsweise Strategic Beta oder Scientific      bei Long/Short-Ansätzen mit ihrem inhärent nied-
             Beta, sowie UCITS-konforme Long/Short-Strategien       rigeren und variablen Markt-Exposure sowie ihren
             waren in der Asset-Management-Branche während          dadurch tendenziell asymmetrischen Risikoprofilen
             der jüngeren Vergangenheit zwei große Wachs-           leicht nachvollziehbar. Füllgraf, Badel und Jungbau-
             tumsfelder und haben auch viel Aufmerksamkeit          er (2016) zufolge weisen jedoch auch Long-on-
             und Interesse von Investoren auf sich gezogen.         ly-Faktorprämien gegenüber ihren Benchmark-In-
             Für die Zukunft wird diesem Markt ebenfalls ein        dizes asymmetrische Auszahlungsprofile auf. Diese
             deutliches Wachstumspotenzial bescheinigt. Black-      Asymmetrie ergebe sich den Autoren zufolge aus
             Rock geht davon aus, dass das globale Volumen          unterschiedlichen ökonomisch fundierten Rendite-
             regelgebundener Long-only Smart-Beta-Strategien        quellen.
             bis 2022 jährlich 14 % zulegt und von aktuell gut
             700 Mrd. US-Dollar auf 1,4 Bill. US-Dollar ansteigt.   Für Smart-Beta-Ansätze gilt, dass sie in der Regel
             Für Long/Short-Faktor-Strategien sieht BlackRock       ein gezieltes Exposure in einem separaten Faktor
             mit einem Wachstum von 20 % pro Jahr gar ein           darstellen wollen. Dennoch sind allgemeine Markt-
             noch höheres Wachstum voraus - freilich von einem      bewegungen aufgrund ihres Long-only-Charakters
             geringeren Niveau ausgehend.                           für den größten Teil der Performance verantwort-
             Beide Konzepte, Smart-Beta und liquide alternative     lich. Demgegenüber ist das Markt-Exposure aktiver
             Long/Short-Strategien, präsentieren sich als Alter-    Long-Short-Strategien deutlich niedriger ausge-
             nativen zu traditionellem Long-only-Management         prägt und das Faktor-Exposure eher als Ergebnis des
             und können neben der Strukturierung als Publi-         Anlageprozesses zu betrachten, das sich in der Re-
             kumsfonds auch im Rahmen von Spezialfondsman-          gel auch in einem Exposure gegenüber mehreren
             daten eingesetzt werden, denn insbesondere ins-        Faktoren niederschlägt. Aktive Long-Short-Manager
             titutionelle Investoren nähmen den Analysen von        suchen für die Long-Seite beispielsweise unterbe-
             BlackRock zufolge bei diesen Strategien weltweit       werte Unternehmen oder Unternehmen mit stabi-
             die Vorreiterrolle ein.                                len Cash Flows und gutem Management während
                                                                    auf der Short-Seite überbewertete Unternehmen
             Liquide-Alterantive-Strategien     –   Smart-Beta-     stehen oder jene mit einem anpassungsbedürfti-
             und Long/Short-Ansätze                                 gen Geschäftsmodell. Sie bauen dadurch implizi-
             Eine Gemeinsamkeit zwischen Smart-Beta und li-         te Exposures in den jeweiligen Faktoren auf. Die
             quiden Long/Short-Strategien besteht darin, dass       Entwicklung unterschiedlicher Risikofaktormodelle
             sie die Risikoquellen eines traditionellen Invest-     hat hier dazu beigetragen, dass sich die Renditen

Seite 22                                       Versicherungen & Pensionseinrichtungen 2005 bis 2018 |     Kommalpha
1. Partner

unterschiedlicher Strategien zerlegen und den ein-                  Definition eines Faktors kann jedoch erheblichen
zelnen Faktoren zuordnen lassen. Dadurch können                     Einfluss auf die Performance einer Strategie haben.
etwaige Unterschiede in der Exposition gegenüber                    Weitere Punkte, die für eine zunehmende Komple-
den Faktoren und somit auch die Renditetreiber der                  xität bei der Auswahl der geeigneten Smart-Beta
Strategien analysiert werden.                                       oder Long/Short-Strategie verantwortlich sind, sind
                                                                    beispielsweise die Liquidität oder die Kapazität
Die Analyse von liquiden Long/Short-Ansätzen ist                    (siehe Abbildung 1). Je spezieller eine Strategie
sehr komplex, wie sich regelmäßig an der hohen                      ist, sprich je höher beispielsweise ihr Exposure in
Renditespreizung der Manager in diesem Segment                      einem Faktor, desto geringer ist deren potenzielle
zeigt. Doch auch die Analyse und Auswahl geeigne-                   Kapazität.
ter Smart-Beta-Strategien kann sehr komplex sein
obwohl es nur eine geringe Anzahl nachgewiesener                    Long/Short und Smart Beta im Multi-Asset-Mul-
Faktoren gibt, die in der Lage sind nachhaltig po-                  ti-Strategy-Rahmen
sitive Renditen zu erzielen. Das ist unter anderem                  Der Einsatz liquider alternativer Strategien – Smart
darin begründet, dass sich die Faktordefinitionen je                Beta oder auch Long/Short – ist in der Regel von
nach Anbieter erheblich unterscheiden können. Die                   den spezifischen Zielen, der bestehenden Portfo-

Abbildung 1.4
Investierbarkeit, Komplexität und Risikofaktorexposure                                                                             1

                                                                                      Marktneutrale
                                                                                       Strategien

                                                                             Long/Short-Strategien

                                                                          (Aktive) Long-Strategien
                                                                          (Gewichtung / Selektion)

                                                            Passive Marktkapitalisierungsstrategien

Quelle: Absolut Research GmbH
                                        Analyse der Kapitalanlagestruktur Stiftungen Universität Hamburg                   20.02.2019

Kommalpha | Versicherungen & Pensionseinrichtungen 2005 bis 2018                                                                         Seite 23
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