VINCENT DUBOIS - FEBRUAR 2020 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL

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VINCENT DUBOIS - FEBRUAR 2020 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
VINCENT
     DUBOIS

           9. FEBRUA R 20 20
 EL BPHIL H A RMONIE GROS SER S A A L
VINCENT DUBOIS - FEBRUAR 2020 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
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BMW IST LANGJÄHRIGER PARTNER DER ELBPHILHARMONIE

Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
VINCENT DUBOIS - FEBRUAR 2020 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
Sonntag, 9. Februar 2020 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal
Orgel pur | 2. Konzert

19 Uhr | Orgeleinführung mit Thomas Cornelius im Großen Saal

VINCENT DUBOIS                        ORGEL

Louis Vierne (1870–1937)
Sinfonie Nr. 6 op. 59 für Orgel
Introduction et Allegro
Aria
Scherzo
Adagio
Final
ca. 40 Min.

Pause

Camille Saint-Saëns (1835–1921)
Danse macabre op. 40 (1874)
Bearbeitung von Edwin Lemare
ca. 10 Min.

Sergej Rachmaninow (1873–1943)
Prélude g-Moll op. 23/5 (1901)
Bearbeitung von Gottfried Harrison Federlein
ca. 5 Min.

Franz Liszt (1811–1886)
Fantasie und Fuge über den Choral
»Ad nos, ad salutarem undam« S 259 (1850)
Moderato – Adagio – Allegro deciso – Fuga
ca. 30 Min.

Gefördert durch die
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GL AUBEN

                        24.4.— 25.5.2020

                                               Gefördert durch

W W W. M U S I K FE S T- H A M B U R G . D E
VINCENT DUBOIS - FEBRUAR 2020 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
WILLKOMMEN

  Als einer der drei Titularorganisten der Pariser
  Kathedrale Notre-Dame ist V  ­ incent D
                                        ­ ubois mit
  dem französischen Orgelrepertoire bestens
  vertraut. Optimale Voraussetzungen für das
  heutige Konzert, das einige der virtuosesten
  Werke der Literatur vereint – Louis V    ­ iernes
  Sechste Sinfonie etwa mit ihren geradezu
  atemberaubenden Pedalkaskaden. Die zweite
  Hälfte ist drei nicht minder brillanten Bearbei-
  tungen gewidmet, unter anderem von Camille
  Saint-­Saëns’ berühmtem »Danse macabre«.
  Ein Programm, das nicht nur Dubois’ Quali-
  täten, sondern auch die der Elbphilharmonie-­
  Orgel voll zur Geltung bringt.
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DIE MUSIK

               TEUFELSKERLE
               Zum Programm des heutigen Abends

               Die Schaltstellen der Pariser Orgellandschaft ausschließlich
               mit der Crème de la Crème der Tastenvirtuosen zu besetzen,
               hat von jeher Tradition. Immerhin waren im 19. Jahrhundert
               schon César Franck, Gabriel Fauré und Camille Saint-Saëns
               mit ihren katzenhaften Händen und Füßen an der Orgel zu erle-
               ben. Und um die Wende zum 20. Jahrhundert knüpften in der
               Kirche St. Sulpice der große Charles-Marie Widor und in der
               Kathedrale Notre-­Dame dessen Lieblingsschüler Louis Vierne
               mit ihren Orgelsinfonien an das Erbe César Francks an.
                  Bis 1937 und sogar buchstäblich bis zum letzten Atemzug
               blieb Vierne seiner Orgel in Notre-Dame verbunden. Am 2. Juni
               verstarb er während eines Konzerts an einem Gehirnschlag.
               Der Legende nach soll Viernes letzter Ton gar über seinen Tod
               hinaus weiter geklungen haben, da ein Fuß auf dem Pedal lie-
               gen geblieben war. Doch so sehr er es wohl erhofft hatte, in der
               Kunst zu vergehen, so waren Glücksmomente in seinem von
               zahllosen Schicksalsschlägen geprägten Leben selten. 1870
               fast blind in Poitiers geboren, wurde dieses von Franck und
               Widor geförderte Ausnahmetalent 1900 zum Titularorganisten
               von Notre-Dame ernannt. Aber privat stand sein Leben unter
               keinem guten Stern. Er erkrankte an Typhus und musste nach
               einem schweren Unfall befürchten, dass er seine Beine nicht
               mehr bewegen könne. Und nachdem auch noch die Ehefrau
               mit dem Orgelbauer Charles Mutin durchgebrannt war, inves-
               tierte Vierne sein gesamtes Vermögen in die Renovierung der
Louis Vierne   Cavaillé-Coll-Orgel – bis er zum Schluss vollkommen mittel-
               los, ja verarmt war.
                  Wie sich Vierne jedoch nicht zermürben ließ, sondern sein
               (Seelen-)Heil in der Musik suchte und auch fand, dokumen-
               tiert ein reiches Schaffen, das zu den Gipfeln der französischen
               Orgelmusik zählt. Im Zentrum stehen dabei vor allem – neben
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Die Orgel von Aristide Cavaillé-Coll in der Pariser Kirche Saint-Sulpice

                   den vier Heften Pièces de Fantaisie – die sechs Orgelsinfonien. Und mit seiner
                   Sechsten Sinfonie op. 59 schrieb Louis Vierne zudem sein letztes großes Werk.
                   Natürlich hatte er es wie alle anderen Stücke zuvor der Cavaillé-Coll-Orgel in
                   »seiner« Kathedrale Notre-Dame quasi auf den Leib komponiert.
                      Entstanden ist die fünfsätzige Sinfonie 1930 fernab der Großstadt-Hektik, an
                   der Côte d’Azur in dem zwischen Menton und Monaco gelegenen Dorf Roque-
                   brune-Cap-Martin (hier verbrachte übrigens auch der Architekt Le Corbusier
                   stets den Sommer). Bis zur Uraufführung des dem amerikanischen Organis-
                   ten Lynnwood Farnam gewidmeten Werks sollte es aber noch bis 1935 dauern:
                   Am 3. Juni hob Maurice Duruflé in Notre-Dame das Werk aus der Taufe. »Tief
                   bewegt« zeigte sich danach der Komponist vom Spiel seines Schülers.
                      Zwei Themen, die direkt in der Introduction vorgestellt werden, bilden den
                   roten Faden durch alle fünf Sätze. Das nahtlos anknüpfende Allegro entwickelt
                   aus dem aufbrausenden ersten Thema und dem ins Mystische eingetauchten
                   zweiten Thema ein packendes Klangdrama, bei dem es auch zu heftigen, sich
                   gegenseitig anstachelnden Kämpfen zwischen vertrauter Tonalität und chro-
                   matisch aufgeriebenen Harmonien kommt.
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Die nachfolgende Aria greift zwar auf die melo-
dischen Konturen des ersten Themas zurück.
Doch Vierne verleiht ihnen nun ganz und gar
choralartige, sanfte Züge. Geradezu spukhaft
grotesk kommt dagegen das dauermotori-
sche Scherzo daher, bevor das nachfolgende
Adagio sich über einen langen Orgelpunkt in
eine magische Meditation, ja fast in ein Klang-
Gebet ver wandelt. Spektakulär geht es im
klangraumfüllenden Finale zu – nicht nur auf
den Manualen, sondern auch auf den Pedalen.
   Weiteres spieltechnisches Hexenwerk folgt
danach auf dem wieselflinken Fuß – mit der
Orgelbearbeitung von Camille Saint-Saëns’            Camille Saint-Saëns
Orchesterklassiker Danse macabre. Zwanzig
Jahre lang hatte der Komponist die Organis-
tenstelle von La Madeleine inne. Zudem weihte er die Cavaillé-Coll-Orgeln von
Saint-Sulpice, Notre-Dame, der Église de la Trinité und des Trocadéro-­Palasts
ein. Von Franz Liszt wurde er einmal als »le premier organiste du monde«
bezeichnet – als der führende Organist der Welt. Liszt war es auch, der die 1874
komponierte Sinfonische Dichtung für Klavier solo einrichtete. Wobei er gegen-
über dem Komponisten entschuldigend anmerkte, dass »es unmöglich war, die
ungeheure Farbigkeit der Partitur auf das Klavier zu übertragen«. Das sollte
dann immerhin dem englischen Konzertorganisten Edwin Lemare gelingen, der
nach seiner Übersiedlung in die USA im Jahr 1902 mit unzähligen Orgeltran-
skriptionen auch von Verdi-Arien und Scarlatti-Sonaten für Furore sorgte. Bis
zu 10.000 (!) Zuhörer strömten zu seinen Konzerten, um sich von seinen effekt-
vollen Arrangements in den Bann ziehen zu lassen. Zu ihnen gehört der Danse
macabre, der bei Lemare zu einem dämonischen Show-Piece wurde, in dem
der Wind suggestiv heult, die bleichen Skelette mit ihren Knochen zu klappern
scheinen und ein einsamer Hahn gespenstisch kräht.
   Ein Orgel-Virtuose vor dem Herrn muss auch der Amerikaner Gottfried
Harrison Federlein gewesen sein. Von dem 1873 in New York geborenen Sohn
eines Organisten ist biografisch wenig bekannt. Dafür hat Federlein sich – neben
zahlreichen Gelegenheitsstücken wie etwa einem Saluto d’amor – auch auf dem
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DIE MUSIK

Gebiet der brillanten Orgel-Bearbeitung verdient gemacht. Zu
seinen Coups gehören Ausschnitte aus Wagners Die Meistersin-
ger von Nürnberg sowie das g-Moll-Prélude von Sergej Rach-
maninow. Schon Pianisten haben mit diesem rastlos nach
vorne preschenden und zwischendurch sich ins Kantable ver-
lierenden Stück aus dem Jahr 1903 so ihre liebe Müh. Warum
sollte es da der Organist entspannter angehen dürfen, mag sich
Federlein bei seiner Transkription gedacht haben …
   Von der Neuen Welt geht es sodann wieder zurück ins alte
Europa – und dort in die Bach- und Goethe-Stadt Weimar. 1848
hatte Europas berühmtester Pianist hier die Stelle des Wei-
marer Hofkapellmeisters übernommen. Und da er nicht nur
Bach-Fan war, sondern auch die Orgel liebte, wurde Franz
Liszt besonders hellhörig, als er erfuhr, dass man im unweit     Sergej Rachmaninow
gelegenen Merseburg den Bau der damals größten Orgel
Deutschlands plante. 81 Register und vier Manuale sollte die-
ses Prachtinstrument besitzen. Und für das Einweihungskon-
zert am 25. September 1855 im Merseburger Dom wollte Liszt
natürlich allzu gerne eine Komposition beisteuern. Mit einem
geplanten Präludium und Fuge über B-A-C-H wurde er jedoch
nicht rechtzeitig fertig. Weshalb sein Schüler Alexander Win-
terberger stattdessen die Fantasie und Fuge über »Ad nos, ad
salutarem undam« – und damit ein gewaltiges Opus – aus der
Taufe hob, das sein Lehrer bereits 1850/51 über die gleichna-
mige Chormelodie aus Giacomo Meyerbeers Oper Le Prophète
geschrieben hatte. Und ohne zu ahnen, auf was für einem Ins-
trument das Werk erstmals zu hören sein würde, sollte der als
Zukunftsmusiker gepriesene Liszt nun in orches­trale Klang-      Franz Liszt
dimensionen vordringen, die bereits aus der Ferne die sinfo-
nischen Orgelgalaxien eines Charles-Marie Widor und Louis
Vierne ankündigen.
                                              GUIDO FISCHER
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DER KÜNSTLER

    VINCENT DUBOIS   ORGEL
Der 1980 im französischen Saint-Brieuc geborene Organist
Vincent Dubois gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter
den Grand Prix des Wettbewerbs »Calgary International Organ
Competition«, dessen erster französischer Preisträger er ist,
sowie den Ersten Preis des »Concours International d’Orgue
Xavier Darasse« in Toulouse. Seither gibt er weltweit Konzerte –
solo oder mit Orchestern wie dem Los Angeles und Philadel-
phia Philharmonic, dem Orchestre Philharmonique de Radio-
France, dem Orchestre National de France und Les Siècles.
   Er war Gast zahlreicher internationaler Festivals, unter
anderem in Vancouver, Stuttgart, Montréal, Dresden und Ros-
kilde, und trat im Wiener Musikverein und Konzerthaus, dem
Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium und dem Gewand-
haus in Leipzig auf. Rundfunksendungen produzierte er für
Radio-France, den ORF und CBC/Radio-Canada. Zudem ist
er auf zahlreichen Einspielungen unter anderem mit Werken
von Johann Sebastian Bach, Franz Liszt, Sergej Rachmaninow,
César Franck, Maurice Duruflé und Thierry Escaich zu hören.
   1996 wurde Vincent Dubois zum Titularorganisten der Cavail-
lé-Coll-Orgel der Kathedrale von Saint-Brieuc ernannt. Von
2001 bis 2014 bekleidete er dieses Amt an der Kathedrale von
Soissons. 2008 übernahm er die Leitung des Conservatoire
à Rayonnement Régional, des Konservatoriums für Musik,
Theater und Tanz der Stadt Reims, um Ende 2011 in gleicher
Funktion an das Conservatoire und die Académie Supérieure
de Musique in Straßburg zu wechseln. Von 2014 bis 2017 war
Vincent Dubois Professor an der Universität von Michigan,
und seit Oktober 2018 unterrichtet er an der Musikhochschule
in Freiburg im Breisgau.
   Als Sieger im Wettbewerb um die Nachfolge von Jean-Pierre
Leguay wurde Vincent Dubois im Januar 2016 zum Co-Titular-
organisten der Kathedrale Notre-Dame in Paris an der Seite
von Philippe Lefebvre und Olivier Latry ernannt.
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DIE ORGEL

Diese Grafik zeigt einen Blick in die Orgel der    4  HAUPTWERK
Elbphilharmonie, der im Saal so nicht mög-         Das klangliche Rückgrat der Orgel. Wie der
lich ist. Denn weite Teile sind durch den soge-    Name schon vermuten lässt, entstehen hier
nannten Prospekt verdeckt, die Schauseite, die     die Haupt-Klangfarben der Orgel. Gespielt
sich aus den größten Metallpfeifen zusammen-       wird es auf dem zweiten Manual von unten.
setzt. Eine Besonderheit der Elbphilharmonie-
Orgel ist, dass man diese Pfeifen anfassen          5  SCHWELLWERK
kann. Dazu sind sie mit einem speziellen Lack      Wie das Chor werk ist auch dieses Werk
versehen, der keine Finger­abdrücke annimmt.       »schwellbar«. Gespielt wird es auf dem zweiten
Zudem sind die »Münder« der Pfeifen nach hin-      Manual von oben. Hier stehen viele Register, die
ten gedreht, damit nichts hineinfallen kann.       einen sinfonischen Klang erzeugen. Anzahl und
                                                   Klangfarben der Pfeifen in diesem Werk sind so
1  WINDVERSORGUNG                                  gewählt, dass man das Schwellwerk sehr laut
Die Lunge der Orgel: Da kein Organist der          und auch ganz leise spielen kann.
Welt ausreichend Puste für die vielen Pfeifen
hat, übernehmen das vier große Gebläse mit          6  SOLOWERK
Elektro­­motoren. Die Luft wird auf den exakt      Gespielt vom obersten Manual, enthält das
benötigten Druck reguliert und durch hölzerne      Solowerk außergewöhnliche Klangfarben und
Kanäle zu den Pfeifen geführt.                     einige sehr laute Register, die sich gut für her-
                                                   vorgehobene melodische Linien eignen.
 2  SPIELTISCH
Von hier aus (oder vom mobilen, elektronisch       7  GROSSPEDAL
verbundenen Duplikat auf der Bühne) kann der       Pfeifen dieses Werkes erklingen, wenn man
Organist jede Pfeife einzeln oder in Kombina-      die Orgel über die Pedale mit den Füßen spielt.
tion mit anderen Pfeifen ansteuern. Jeder Kla-     Da hier die tiefsten Töne produziert werden,
viatur – vier Manuale für die Hände und Pedale     stehen hier auch die längsten und dicksten
für die Füße – sind bestimmte Pfeifenreihen        Pfeifen – darunter die größte Pfeife der Orgel,
zugeordnet. Jede Reihe bildet ein Register mit     die über zehn Meter lang ist. Register mit
einer individuellen Klangfarbe; Gruppen von        kürzeren Pfeifen stehen in der Abteilung des
Pfeifenreihen werden »Werke« genannt.              Kleinpedals hinter dem Solowerk.

 3  CHORWERK                                        8  FERNWERK
Die P feifen des Chor werks werden vom             Das Fernwerk zählt zu den »Special Effects«
untersten Manual gespielt. Sie stehen in einem     der Orgel. Seine Pfeifen stehen im runden
großen Kasten mit Türen, die über ein Fuß-         Klang­r eflektor, der mittig über der Orches-
pedal geöffnet und geschlossen werden kön-         terbühne hängt, und erzeugen daher einen
nen, um die Lautstärke zu variieren. Chorwerk      anderen räumlichen Klang als die anderen
heißt es, weil es sich besonders für die Beglei-   Werke. Das Fernwerk kann von jedem Manual
tung eines Chores eignet.                          im Spieltisch bedient werden.
Blick ins Innere der Elbphilharmonie-Orgel

4.765 PFEIFEN

Die Orgel der Elbphilharmonie ist ca. 15 × 15 Meter groß und wiegt
etwa 25 Tonnen. Sie besteht aus 4.765 Pfeifen, deren Länge von
gerade einem Zentimeter bis zu zehn Metern reicht. Sowohl
in der Tiefe als auch in der Höhe kann die Orgel damit Töne
an der Grenze des Hörbaren erzeugen; besonders in der Tiefe
kann man sie mehr fühlen als hören. 380 Pfeifen sind aus Holz
gefertigt, die übrigen aus unterschiedlichen Zinnlegierungen.
Pro Minute rauschen bis zu 180 Kubikmeter Wind hindurch – das
Volumen einer 60-Quadratmeter-Wohnung mit drei Meter hohen
Decken. Insgesamt haben an dem Instrument 45 Orgelbauer
über 25.000 Stunden gearbeitet. Hier eine Liste aller Pfeifen-
register. Jedem Register entspricht ein Schalter am Spieltisch.

Bei den rechts genannten Zahlen handelt es sich um die im Orgelbau
üblichen Maße in »Fuß«, die jeweils die Länge der längsten Pfeife (also
des tiefsten Tones) im Register angeben. Ein Fuß entspricht ca. 32 cm.
DIE ORGEL

CHORWERK C-c 4                        Vox coelestis       8’       KOPPELN
schwellbar, 8’/4’ ausgebaut bis c 5   Principal           4’       Chorwerk Subkoppel
Konzertflöte             8’           Traversflöte        4’       Chorwerk Superkoppel
Quintaton                8’           Doublette           2’       Chorwerk Äquallage ab
Bordun                   8’           Nonencornett VI     2 2/3’   Schwellwerk an Chorwerk
Viola                    8’           Mixtur IV           1 1/3’   Solowerk an Chorwerk
Vox angelica             8’           Bombarde            16’      Chorwerk an Hauptwerk
Zauberflöte              4’           Trompete            8’       Schwellwerk an Hauptwerk
Violine                  4’           Hautbois            8’       Solowerk an Hauptwerk
Quintflöte               2 2/3’       Vox humana          8’       Schwellwerk Subkoppel
Piccolo                  2’           Tremulant                    Schwellwerk Superkoppel
Terzflöte                1 3/5’                                    Schwellwerk Äquallage ab
Larigot                  1 1/3’       SOLOWERK C-c 4               Solowerk an Schwellwerk
Septime                  1 1/7’       Claribel            8’       Solowerk Subkoppel
Harmonia aetheria IV     2 2/3’       Stentorgambe        8’       Solowerk Superkoppel
Orchesterclarinette      8’           Horn                8’       Solowerk Äquallage ab
Corno di Bassetto        8’           Bombard Tuba        16’      Fernwerk Subkoppel
Tremulant                             Tuba mirabilis      8’       Fernwerk Superkoppel
                                                                   Fernwerk Äquallage ab
HAUPTWERK C-c 4                       FERNWERK C-c 4               Fernwerk an Chorwerk
Principal                16’          im Reflektor                 Fernwerk an Hauptwerk
Principal major          8’           Seraphonflöte       8’       Fernwerk an Schwellwerk
Principal minor          8’           Seraphonflöte       4’       Fernwerk an Solowerk
Geigenprincipal          8’           Stentorklarinette   16’      Chorwerk an Pedal
Flaut major              8’           Stentorklarinette   8’       Hauptwerk an Pedal
Bordun                   8’                                        Schwellwerk an Pedal
Octave                   4’           PEDAL C-g1                   Solowerk an Pedal
Blockflöte               4                                         Super Solowerk an Pedal
                                      Flöte               32’
Quinte                   2 2/3’                                    Fernwerk an Pedal
                                      Untersatz           32’
Octave                   2’                                        Pedal Superkoppel
                                      Principal           16’
Cornett V                8’           Flöte               16’
Mixtur IV                2’           Subbass             16’
Trompete                 16’          Violon              16’
Trompete I               8’           Octavbass           8’
Trompete II              8’           Cello               8’
Tremulant                             Gedecktbass         8’
                                      Octave              4’
SCHWELLWERK C-c 4                     Mixtur IV           2 2/3’
Bordun                   16’          Contra Posaune      32’
Diapason                 8’           Trombone            16’
Harmonieflöte            8’           Posaune             16’
Rohrflöte                8’           Trompete            8’
Viola di Gamba           8’
KAMMERMUSIK IN DER LAEISZHALLE

ALINA IBRAGIMOVA
CEDRIC TIBERGHIEN
DORIC STRING QUARTET
WERKE VON LEKEU, DEBUSSY UND CHAUSSON

1.4.2020 | 20 UHR
LAEISZHALLE
                                        © Eva Vermandel
KLEINER SAAL
TICKETS 040 357 666 66
WWW.ELBPHILHARMONIE.DE
TIPP

KAMMERMUSIK IN DER L AEISZHALLE
Nicht nur die französische Orgelsinfonik, auch die Kammer­
musik des Landes kann mit wunderbaren Werken aufwarten.
Von Ernest Chausson etwa gibt es ein fast schon wieder sinfo-
nisches Sextett für Klavier, Violine und Streichquartett, das nun
in der Laeiszhalle erklingt und für das sich die Geigerin Alina
Ibragimova und der Pianist Cédric Tiberghien mit dem Doric
String Quartet vereinen (siehe Anzeige links). Zwei Wochen spä-
ter widmet sich ein wahres Allstar-Ensemble dem 250-Jahr-­
Jubilar Beethoven und seinen furiosen Streichtrios: der Cellist
Nicolas Altstaedt, die Geigerin Vilde Frang und der Bratschist
Lawrence Power (Foto, von links).

01. April 2020 | Ibragimova / Tiberghien / Doric String Quartet
15. April 2020 | Frang / Power / Altstaedt

                   Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

                   IMPRESSUM
                   Herausgeber: HamburgMusik gGmbH
                   Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant
                   Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, François Kremer, Laura Etspüler
                   Lektorat: Reinhard Helling
                   Gestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer
                   Druck: Flyer-Druck.de
                   Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

                   Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com

                   BILDNACHWEIS
                   Louis Vierne (Iby Nagy); Cavaillé-Coll-Orgel in Saint-Sulpice (Wikimedia Commons); Camille
                   Saint-Saëns (Hulton Archive); Sergej Rachmaninow (Mario Nunes Vais, 1901); Franz Liszt
                   (Franz Hanfstaengl, 1858); Vincent Dubois (unbezeichnet); Orgelpfeifen (Maxim Schulz);
                   Orgel­pfeifen im Größenvergleich (Peter Hundert); Frang / Power / Altstaedt (Julien Mignot)
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

PRINCIPAL SPONSORS   PRODUCT SPONSORS                   FÖRDERSTIFTUNGEN
BMW                  Coca-Cola                          Kühne-Stiftung
Montblanc            Hawesko                            Körber-Stiftung
SAP                  Lavazza                            Hans-Otto und
Julius Bär           Meßmer                             Engelke Schümann Stiftung
Deutsche Telekom     Ricola                             Haspa Musik Stiftung
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                                                        Commerzbank-Stiftung
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                     Commerzbank AG                     Stiftung Elbphilharmonie
                     DZ HYP
                     Edekabank                          Freundeskreis Elbphilharmonie
                     GALENpharma                        + Laeiszhalle e.V.
                     Gossler, Gobert & Wolters Gruppe
                     Hamburg Commercial Bank
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                     Hamburger Sparkasse
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das Wellen schlägt.

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      der Elbphilharmonie

                                   Mehr Infos unter:
                                 hawesko.de/elphi
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                   Julius Bär ist Principal Sponsor
                   der Elbphilharmonie Hamburg.

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