Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
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AUSGABE MÄRZ 2020 | WWW.IBKINFO.AT ÖSTERREICHISCHE POST AG | 3112 ST. PÖLTEN | RM 00A020002 K | RETOUREN AN: POSTFACH 555 1008 WIEN Vorbereitet auf den Ernstfall Lebensraum Lebensraum Lebensraum Interview zum AmtsärztInnen Konflikte im Thema Krise als PartnerInnen Schulalltag Seite 6 Seite 14 Seite 16
Jetzt entdeckt: Moiré Fashion am Vier-Viecher-Eck in der Innsbrucker Altstadt MOIRÉ INNSBRUCK MOIRÉ PALAIS MOIRÉ SMARTYS MOIRÉ PETIT MOIRÉ IRENE Kiebachgasse 5 Obstmarkt 9 Dr. Streiter Gasse 34 Franziskanergasse 3 Freiheitsstraße 136 Innsbruck Bozen Bozen Bozen Meran
Liebe Innsbruckerinnen und Innsbrucker! „Alle Achtung!“ Krisen- und Katastrophenschutz sind der Schwerpunkt dieser März-Ausgabe. Der Mensch hat gelernt, mit Krisen und Katastrophen umzugehen, sich zu schützen, vorbereitet zu sein. Neu ist, dass das Tempo der Veränderung, auf die wir uns einstellen müssen, enorm zugenommen hat. Seit vier Generationen setzen wir auf den Verbrennungsmotor – und spüren jetzt hautnah die Verwer- fungen des Klimawandels: Hitze, Trockenheit, Starkregen, Stürme, Felsstürze, Wetterextreme. Gerade eine Generation, also 30 Jahre, haben wir Zeit, unser gesamtes Wirtschaften auf Nachhaltigkeit umzubauen. In Innsbruck sind die meisten Kompetenzen rund um die Anpassung HER IAN FORC an den Klimawandel bei Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl gebün- delt. Zusammen mit den Ämtern der Stadt, mit IKB und IVB arbeitet © CHRIST sie an den Strategien, die klimaschädlichen Substanzen stark zu reduzieren. Das große Aufgabenpaket gelingt nur mit einer Anstren- gung von uns allen. Ich bitte Sie und lade Sie ein mitzumachen. Je früher und je mehr wir an Veränderung schaffen, umso besser – für uns selbst und für die Generation nach uns. Das Titelfoto „Alle Achtung“, die März-Ausgabe von Innsbruck informiert beschäftigt sich mit dem Thema „Gut vorgesorgt für den Ernstfall“. Die Stadt Innsbruck ist auf Krisen und Katastrophenfäl- le bestens vorbereitet und stellt sich diesen Situationen nicht nur in Schulungen, sondern auch bei realen Einsätzen. Dabei bemühen sich die Verantwortlichen, die Lage immer im Griff zu haben und die BürgerInnen gleichzeitig bestmög- lich zu informieren. HER © V. LERC Lebensraum Innsbruck Stadtleben Rathausmitteilungen Themen des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Veranstaltungskalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Geburten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Im Gespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Ausstellungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Eheschließungen/Verpartnerungen . . . . . . . . . 53 Einsatztrainings und Schulungen . . . . . . . . . . . . 8 Theater & Konzerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Sterbefälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Klimawandelanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Lange Nacht des Frauenfilms. . . . . . . . . . . . . . . 38 Baustellenüberblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Krisenpläne im Referat Gesundheitswesen . . . 14 Charakteristik von St. Nikolaus . . . . . . . . . . . . . 40 Bebauungspläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Schulsozialarbeit hilft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Zivilschutz-Quiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Schwerpunkt Großveranstaltungen . . . . . . . . . 18 Stadtgeschichte Innsbruck gratuliert Geschichte der Rettung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Politik & Stadtverwaltung Blitzlichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Innsbruck vor 100 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Themen der Stadtregierung 2020. . . . . . . . . . . 22 Geburtstagsjubiläen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Standpunkte & Fraktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Not- & Wochenenddienste . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 INNSBRUCK INFORMIERT 3
Lebensraum Innsbruck © STADT INNSBRUCK Freiwillige … Sie möchten ehrenamtlich an einem internationalen Top-Kongress zu den Themen Klima- schutz und Nachhaltigkeit mitwirken? Bewerben Sie sich gleich! Von 6. bis 8. Mai findet in Innsbruck der 27. Europäische Gemeindetag statt, zu dem mehrere Hundert Spitzenpolitiker Innen aus ganz Europa erwartet werden. Zur Unterstützung sucht das Veranstaltungsteam des städtischen Referats für Außenbeziehungen noch freiwillige HelferInnen zu folgenden Schwerpunkten: Vorbereitung von Kongressmaterialien, Infostände sowie Hosting-Dienste untertags sowie abends. Sehr gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung. Interessierte erhalten bei Anfrage mit dem Betreff CEMR2020 bis Montag, 30. März, unter post.aussenbe- ziehungen@innsbruck.gv.at detailliertere Informationen. SAKU Reisepassabende … … des Mehr als eine Million Reisepässe laufen im Jahr 2020 österreichweit ab – das sind doppelt so viele wie in einem „normalen“ Passjahr. Vor allem in den Monaten März bis Juli 2020 rechnet das städtische Referat für Passangele- © M. FREINHOFER genheiten mit erhöhtem Andrang. Aus diesem Grund bietet der Magistrat Innsbruck die Möglichkeit, den Pass an ausgewählten Donnerstagen auch am Abend zu beantragen. Der nächste Termin zusätzlich zu den regulären Öffnungszeiten findet am 12. März von 17.00 bis 20.00 Uhr statt. AD ELTERN- Infoveranstaltung … KIND- © STADT INNSBRUCK Am Dienstag, 10. März, um 19.30 Uhr, HEUTE?! findet im Rathaus, Maria-Theresien-Stra- ße 18, Plenarsaal (6. Stock) im Rahmen ... der jährlichen Forsttagsatzung eine In- foveranstaltung zum Thema „Innsbrucks Wald“ statt. Dabei erfährt man Interes- santes zur Arbeit des Amtes für Wald und Natur. Elternbildung … Hinweis: Ansuchen betreffend den Bezug von Forst- Im Rahmen „Eltern-Kind-Heute“ wird am Mittwoch, 18. März, um 18.30 produkten sind spätestens am Tag vor der Forsttag- Uhr im Kindergarten Hötting (Schneeburggasse 30) ein Vortrag zum The- satzung, Anmeldungen bezüglich der Kleinviehweide sind spätestens eine Woche vor der Forsttagsatzung ma „Das Kind im Schlaraffenland – Über das Essen früher und heute sowie beim Stadtmagistrat Innsbruck, Abteilung III – Amt der Umgang mit großer Auswahl“ veranstaltet. Referentin vor Ort ist Ma- für Wald und Natur, Trientlgasse 13, 6020 Innsbruck, rie Hanser (Avomed). Anmeldung unter kg.hoetting@innsbruck.gv.at. Am durch Eintragung in die hierfür aufliegenden Verzeich- nisse einzubringen. KR Dienstag, 31. März, gibt Referentin Iris van den Hoeven um 9.30 Uhr Tipps zu „Grenzen zeigen uns den Weg“ im Kindergarten Pradl (Pembaurstraße 20). Anmeldung unter kg.pradl@innsbruck.gv.at. Infos zum Programm finden Sie unter www.innsbruck.gv.at/elternkindheute. KR 4 INNSBRUCK INFORMIERT
Ferienerlebnisse … Erholung und Natur pur für Kinder von sieben bis 13 Jahren: Das Ferienheim Wildmoos bietet für die ersten vier Wochen der Sommerferien wieder das beliebte Ferienlager an. Das brei- te Freizeitprogramm unter pädagogischer Aufsicht, das bei Schönwetter vorwiegend im Freien stattfindet, lässt Handy und Fernseher schnell vergessen. Eine Woche „all inclusive“ © STADT INNSBRUCK beinhaltet auch den Transport von Innsbruck nach Wild- moos und zurück. Für Innsbrucker Kinder unter bestimm- ten Einkommensgrenzen gibt es über zu genehmigenden Antrag zwei Wochen um 170 Euro. Informationen, Termine und Anmeldung auf der Webseite www.wildmoos.tirol AS Köpfe ... Monats Pippi Langstrumpf Mit vollem Namen heißt sie Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Lang- strumpf. Pippi Langstrumpf ist die zentrale Figur der dreibändigen schwedischen Kinderbuch-Reihe von Astrid Lindgren. Das selbstbewusste Mädchen mit Sommersprossen, roten Haaren und zwei ab- stehenden Zöpfen hat viele Eigenschaften, für die sie M RSTOCK.CO Kinder beneiden. Heuer eröffnet der 85-minütige Film Ausstellung … „Pippi geht an Bord“ die LangeNachtdesFrauenFilms am © SHUTTE 7. März um 14.00 Uhr. Weitere Infos Seite Seite 38. KR Dem Gedanken folgend „Wir kön- nen mit jeder Mahlzeit die Welt Daniela Gatt mitgestalten“ greift die Erleb- Daniela Gatt ist Mitarbeiterin der Mobilen Überwa- nisausstellung „Wir essen die chungsgruppe (MÜG). Zu den Aufgabenbereichen der Welt“ folgende Fragen auf: Woher ausgebildeten Gesundheits- und Krankenpflegerin ge- kommt unser Essen? Woraus be- hört neben der Kontrolle ortspolizeilicher Verordnungen auch die Überwachung der Straßenverkehrsordnung, des steht unser Essen? Wie und von Jugendschutzes, des Tiroler Landespolizeigesetzes, sowie wem wird unser Essen produ- der Innsbrucker Park- und Spielplatzordnung. Außerdem ziert? Was bleibt übrig? Wie ver- stehen auch Unterstützungseinsätze für Feuerwehr, Polizei ändert unser Essen uns selbst und Rettungsdienst auf dem Tagesplan. Bereits seit dem Sep- und unser Zusammenleben? Die tember 2014 versieht Daniela ihren Streifendienst bei der MÜG HER Erlebnisausstellung in Koopera- und macht dies mit voller Motivation. Sie ist selbstverständlich © V. LERC tion von Stadt Innsbruck, Caritas jederzeit auf den Ernstfall vorbereitet. AD – Diözese Innsbruck, Landwirt- schaftskammer Tirol, Abfallwirt- schaft Tirol Mitte und Unterstüt- zung von Land Tirol ist bis 16. Juli in der Stadtbibliothek Innsbruck Daumen hoch (Amraser Straße 2) zu sehen. AS Der erste Radworkshop der Stadt Innsbruck lockte Mitte Februar mehr als 180 Radbegeisterte in die Stadtbibliothek. Im Rahmen von sogenannten „World Cafés“ konnten die Teil- nehmerInnen ihre Wünsche und Anregungen an das Innsbru- cker Radnetz und die Infrastruktur äußern. An zehn Themen- tischen wurden Problemzonen, Wunschrouten und Lücken im COM Radwegenetz gemeinsam mit VertreterInnen der zuständigen RSTOCK. Ämter diskutiert, ausgetauscht und auf Innsbrucker Stadtkarten © SHUTTE eingezeichnet. AD INNSBRUCK INFORMIERT 5
Lebensraum Innsbruck Einsatz für die Stadt „Alle Achtung“ – die Märzausgabe von Innsbruck Informiert widmet sich dem Thema Krisen und Katastrophenschutz in der Landeshauptstadt. W ie ist die Stadt Innsbruck aufge- hem Know-how der Einsatzorganisatio- Ich war im vergangenen Jahr bei einer Sit- stellt und welche Präventions- nen. Letzte Sicherheit gibt es nie. zung der Lawinenkommission dabei und maßnahmen gibt es, damit aus habe auch dort die kompetente Arbeit er- einem Notfall keine Krise und aus einer Elmar Rizzoli: lebt. Beim Hochwasser waren wir gerüstet – Krise keine Katastrophe wird? Es ist unsere Aufgabe, laufend die Krisen- und wir hatten Glück. Der präventive Hoch- Im Doppelinterview mit Bürgermeister und Einsatzpläne zu evaluieren und an ge- wasserschutz, etwa bei der Altstadt, wurde Georg Willi und seinem Pendant im Kri- änderte Rahmenbedingungen anzupas- nicht benötigt. Aber er war aufgebaut. senmanagement auf Verwaltungsebene, sen. In der jüngsten Vergangenheit haben Elmar Rizzoli, wird geklärt, wer die An- wir uns insbesondere mit den durch den Elmar Rizzoli: sprechpartnerInnen sind oder wie die Lan- Klimawandel veränderten Rahmenbedin- Es stellt natürlich jedes Ereignis, bei wel- deshauptstadt mit der Wucht von Natur- gen, aber auch mit der modernen Kom- chem es unmittelbar um die Sicherheit gewalten umgeht. Auch das Thema Black- munikation – Stichwort „Soziale Medien“ der Bevölkerung geht, eine große Heraus- out wird im Folgenden angesprochen. – intensiv auseinandergesetzt. Unsere Ar- forderung dar. Beim Corona-Virus galt es beit in diesem Bereich bleibt international natürlich in erster Linie die Ausbreitungs- Ist die Stadt Innsbruck in Sachen nicht unbeachtet. gefahr einzudämmen. Wesentlich ist aber Prävention in Krisen- und Katas- auch, die Bevölkerung stets mit wichtigen trophenfällen gut aufgestellt und Im vergangenen Jahr wurden und vor allem richtigen Informationen zu wurde in der jüngsten Vergan- Tirols Landeshauptstadt und vor versorgen. Die Einsatzkräfte leisteten hier genheit gezielt an Maßnahmen- allem die KrisenmanagerInnen großartige Arbeit. plänen gearbeitet? auf eine harte Probe gestellt. 2019 ging als außergewöhnliches Welche Punkte sehen Sie als Bürgermeister Georg Willi: Lawinen- und Hochwasserjahr besonders wichtig an, dass das Ich finde, Innsbruck ist gut aufgestellt. in die Geschichte ein. Aktuell Zusammenspiel im Rahmen des Denn es gibt in unserer Stadt eine lange fordert das Corona-Virus die Ein- Krisenstabes, der sogenannten Tradition, aus jeder Krise zu lernen und satzkräfte. Wie haben Sie diese Gemeindeeinsatzleitung, besser zu werden. Damit wird der Stan- Ereignisse erlebt? funktioniert? dard laufend gehoben. Aber ja, alle unse- re Bemühungen können nur der Versuch Bürgermeister Georg Willi: Bürgermeister Georg Willi: sein, sich auf Katastrophenereignisse gut Die harten Proben wurden sehr gut ge- Es hilft ungemein, Krisenereignisse ge- vorzubereiten, nicht nur mit technischen meistert – wie aktuell die professionelle danklich durchzuspielen und mögliche Möglichkeiten, sondern v. a. auch mit ho- Handhabung mit dem Corona-Virus zeigt. Einsatzszenarien zu üben. Ich bedan- 6 INNSBRUCK INFORMIERT
© K. RUDIG Bürgermeister Georg Willi und Amts- vorstand Elmar Rizzoli sind sich einig: Innsbruck ist auf Krisensituationen bestens vorbereitet. ke mich bei allen Feuerwehren und Ret- kerung Priorität. Wie kann dieser Bürgermeister Georg Willi: tungsorganisationen, die das laufend Spagat gut funktionieren? Die wichtigsten Infrastrukturen haben machen. Dazu brauchen wir Fachleute Notstromversorgung. Aber es braucht in vielen Disziplinen, die Extremereignis- Bürgermeister Georg Willi: auch die Verantwortung des/der Einzel- se möglichst früh erkennen, warnen und Das gelingt dann, wenn die technische Inf- nen: jede/r Bewohner/in unserer Stadt Zahlen, Daten und Fakten liefern, die die rastruktur auch im Extremfall funktioniert sollte vorbereitet sein, eine bestimmte Vorbereitungen auf mögliche Einsätze un- und gut eingespielte Hilfsteams gut ge- Zeit zu überstehen, wenn einmal nicht terstützen. Wenn ich da an Rudi Mair und führt und koordiniert vorgehen, um den alles wie selbstverständlich funktioniert. sein Team vom Lawinenwarndienst denke, InnsbruckerInnen zu helfen. Gerade die IKB arbeitet aber mit Hoch- weiß ich, dass wir Weltspitze sind. druck daran, dass die Infrastruktur unse- Elmar Rizzoli: rer Stadt immer auf dem neuesten Stand Elmar Rizzoli: Die Maßnahmen sind alle darauf ausge- gebracht wird (was aber manche Baustelle Es ist wichtig, dass man sich vor Eintritt richtet, in erster Linie der Bevölkerung zu nach sich zieht). von Krisen oder Katastrophen Gedan- helfen. Schnelle und gute Information ist ken über die verschiedensten Szenarien dabei wichtig. Diesen Umstand denken wir Elmar Rizzoli: macht. Das gibt einem die Sicherheit im bei all unseren Maßnahmen mit. Die Behörden sind organisatorisch auch Handeln. Und außerdem ist es wichtig, für solche Szenarien gut vorbereitet. In dass sich die handelnden Personen gut Denkt man an Krise und Katast- den nächsten Jahren gilt es insbesondere kennen, wir sprechen hier vom „KKK: in rophe, denkt man oft an Natur- die in den letzten Jahren verloren gegan- Krisen Köpfe kennen“. gewalten oder Anschläge - im gene Resilienz der Bevölkerung wieder zu digitalen Zeitalter kann eine steigern. Die BürgerInnen und Bürger der Im absoluten Notfall geht es Krise auch technische Infrastruk- Stadt sind anzuleiten, sich auf solche Sze- einerseits darum, rund 80.000 tur wie wichtige Servereinheiten narien vorzubereiten und beispielsweise Innsbrucker Haushalte einerseits treffen. Somit kann auch das Vorräte mit lebensnotwendigen Gütern zu schnell und gezielt mit Informati- Thema „Blackout“, also der totale Hause zu lagern. on zu versorgen, andererseits hat Stromausfall als Szenario, nicht die Organisation von Unterstüt- ausgeblendet werden. Ist man in Das Interview führte zungsmaßnahmen für die Bevöl- Innsbruck darauf vorbereitet? Katharina Rudig. INNSBRUCK INFORMIERT 7
Lebensraum Innsbruck ÜBUNG MACHT DEN MEISTER Um in Krisensituationen rasch und effizient handeln zu können, sind regelmäßige Fortbildungen unerlässlich. Die Mitglieder der Innsbrucker Gemeindeeinsatzleitung (GEL) nehmen deshalb kontinuierlich an Übungen im In- und Ausland teil. Im Vordergrund steht neben dem Austausch innerhalb der beteiligten Einsatzorganisa tionen auch die Krisenkommunikation nach außen. AD/LI LÜKEX Bei der länder- und ressortübergreifenden Krisenmanagementübung (Exer- cise) – kurz LÜKEX – handelt es sich um regelmäßig stattfindende Übungen in Deutschland. Österreich – oder genau genommen die Stadt Innsbruck – war 2018 als erste und einzige Teilnehmerin außerhalb der Grenzen Deutschlands bei der Großübung mit dabei. Inszeniert werden Katastrophensituationen wie Stromausfall, Terror oder Cyberattacken. Der Übung, an der Elmar Rizzoli, Amtsleiter für „Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen“, gemeinsam mit Lisa Reinthaler, zuständig für Soziale Medien in der Geschäftsstelle „Kom- munikation und Medien“, teilnahmen, lag der Krisenfall „Gasmangellage“ zu Grunde. Die Bevölkerung war dabei besonders von den Auswirkungen der extremen Kältewelle gefordert. Rizzoli und Reinthaler waren Teil der Übungssteuerung, die die Länder und Organisationen mit realitätsnahen Inputs durch die Übung navigierten. Knapp 3.000 Personen waren an der LÜKEX 2018 beteiligt. Ein Schwerpunkt dieser Übung lag auf dem professionellen Einsatz Sozialer Medien. Mittels eigens programmierter Plattformen wurde im dafür eingerichteten Medienzentrum auch der direkte Austausch mit der Bevölkerung geübt. Die LÜKEX findet alle zwei bis drei Jahre statt und wird vom deutschen Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) organi- siert. Die nächste Übung findet planmäßig 2021 statt. 8 INNSBRUCK INFORMIERT
Einsatz von Sozialen Medien Wattener Lizum 44 Prozent aller ÖsterreicherInnen nutzen Jährlich organisiert das Land Tirol gemeinsam mit der Stadt Facebook* – so viele wie nie zuvor. Im Innsbruck eine Schulung für behördliche Einsatzstäbe am Krisenfall sind Soziale Medien deshalb Truppenübungsplatz in der Wattener Lizum. Ziele der Schu- unbedingt mitzudenken, denn: Die lung sind einerseits die Verbesserung der Zusammenarbeit Erfahrungen vergangener Krisensitu- von Einsatzleitungen mit den Einsatzkräften, andererseits ationen machen deutlich, wie schnell stehen auch das Kennenlernen der verschiedenen Organisati- sich Neuigkeiten, Informationen, aber onen sowie ein gegenseitiger Erfahrungsaustausch im Fokus. auch Gerüchte oder Falschinformati- Während der zweieinhalbtägigen Schulung vermitteln onen verbreiten. Die Stadt Innsbruck VertreterInnen des österreichischen Bundesheeres und der setzt das ganze Jahr über auf direkte Einsatzkräfte Grundlagen des Stabdienstes. Höhepunkt der Kommunikation mit der Bevölke- Übung bildet ein Planspiel, bei dem die Teilnehmenden ein rung via Facebook, Instagram und fiktives Szenario zu meistern haben. Die realitätsnahen Twitter. Im Falle einer Krise liefern Krisensituationen sollen sowohl die Zusammenarbeit die städtischen Kanäle – im Rahmen zwischen den Einsatzorganisationen verbessern, aber der GEL – schnell und zuverlässig auch die TeilnehmerInnen dahingehend schulen, mit Informationen. Stresssituationen richtig umzugehen. *artworx Social Media Report 2020 Stadt Innsbruck (@ibkinfo) stadt_innsbruck stadt_innsbruck Gastvorträge Ganz im Sinne von „Learning by doing“ sind praktische Übungen in Hinblick auf Krisenbewältigungen unverzicht- TROMOS Mit rund 70 MitarbeiterInnen nahm die bar. Nichtsdestotrotz dürfen theoretische Fortbildungen Stadt Innsbruck im Jahr 2017 an der nicht auf der Strecke bleiben. Weiterbildungen im Hin- jährlich stattfindenden Landesübung blick auf rechtliche Rahmenbedingungen, technische teil. Mehr als 1.000 Personen beteilig- Fortschritte oder der Austausch von Best-practice- ten sich an der Übung mit dem Namen Beispielen sind wesentlich, um stets am Laufenden TROMOS, die unter Federführung der zu bleiben. So lud die Stadt Innsbruck beispielsweise Landespolizeidirektion stattfand. Neben im Dezember 2019 MedienvertreterInnen zur Polizei, Land, Bundesheer, Sonder- Weiterbildung rund um das Thema Krisenkom- einsatzkommando, Feuerwehr und munikation ein. Elmar Rizzoli und Lisa Reinthaler Rettung war auch die Stadt Innsbruck informierten dabei, was aus Medienperspektive in das Übungsszenario eingebunden. im Falle einer Krise zu beachten ist, sowie über Dem Namen entsprechend wurde als den Einsatz Sozialer Medien. Ausgangsszenario ein Anschlag im Rahmen einer Großveranstaltung gewählt. Neben der taktischen Abarbeitung durch die Einsatzkräf- te, wurde auch der Einsatz Sozialer Medien geübt. Dabei unterstützten Fachleute der Stadt Innsbruck zusammen mit KollegInnen des Landes, der Feuerwehr und des Roten Kreuzes das Öffentlich- keitsarbeitsteam der Polizei. INNSBRUCK INFORMIERT 9
Lebensraum Innsbruck Der Krisenstab des Bürgermeisters Egal ob Hochwasser, Lawinensituationen oder Wettergefahren – im Katastrophenfall kümmert sich die Gemeindeeinsatzleitung (GEL) mit Ex- pertise und viel Erfahrung um die Sicherheit der K RUC NSB Stadt. Sie stellt sicher, dass in Notsituationen IN ADT © ST schnell agiert und reagiert wird. In Krisen- und Katastrophenfällen ist auf die Gemeindeeinsatzleitung Verlass – so auch beim Hochwasser im Sommer 2019. D enkt man an den Sommer des ver- mit den Medien und der Bevölkerung, die entschieden, welche Einsatzkräfte mobi- gangenen Jahres, kommen Erinne- Versorgung der Einsatzkräfte und die Ko- lisiert, welche Maßnahmen getroffen und rungen an den bedrohlich hohen ordination verschiedener Organisationen. welche Ressourcen gebraucht werden. Ein Wasserstand des Inns zurück. Aber auch da- Dass die Situation so reibungslos bewältigt wesentlicher Punkt ist der regelmäßige ran, wie routiniert die Einsatzkräfte die Situ- wurde, ist keine Selbstverständlichkeit – da- Kontakt zu den Medien, um die Bevölke- ation meisterten und mit vereinten Kräften hinter stecken Routine, Erfahrung und vie- rung stets am Laufenden zu halten. In den die Stadt Innsbruck im Auge behielten. Der le Übungsstunden. „Im Krisenfall sind wir letzten Jahren zeigten sich die Vor-, aber Krisenstab koordinierte den Einsatz begin- gut aufgestellt. Das zeigen uns die regel- auch Nachteile der Sozialen Medien. „Über nend bei der Lageeinschätzung, bis hin zum mäßigen Übungen. Dennoch ist es notwen- Kanäle wie Facebook oder Twitter errei- Aufbau des Hochwasserschutzes sowie die dig, sich stets fortzubilden. Nur so können chen wir in kurzer Zeit einen Großteil der einzelnen Wegsperren, die Kommunikation wir routiniert agieren“, weiß Elmar Rizzo- Bevölkerung. Jedoch können auch falsche li, Amtsvorstand für „Allgemeine Sicherheit Informationen oder Panik rasch verbreitet und Veranstaltungen.“ Er hat als Einsatzlei- werden. Wir empfehlen deshalb unbedingt, ter bereits viele Krisensituationen bewäl- sich im Krisenfall über die städtischen bzw. tigt. „Gut erinnere ich mich an das erste Fe- offiziellen Seiten der Einsatzkräfte zu infor- bruar-Wochenende letzten Jahres, als die mieren“, berichtet Rizzoli. Ist der Ernstfall Brennerautobahn, Staatsstraße und Bahn- vorüber, wird der Katastrophenplan gleich HER linie aufgrund von starkem Schneefall einen im Anschluss in Bezug auf Lückenschlüs- © V. LERC Tag lang gesperrt waren und innerhalb kür- se, Richtigstellungen oder Verbesserungen zester Zeit rund 600 Personen, insbeson- überarbeitet. Die Einberufung des Krisen- Amt für Allgemeine Sicherheit und dere deutsche Schulklassen auf dem Weg stabes war in letzter Zeit zumindest ein- Veranstaltungen zur Skiwoche, in Notunterkünften zu versor- mal jährlich erforderlich. Sei es präventiv Leitung: Elmar Rizzoli Museumstraße 3 gen waren. Mit vereinten Kräften konnten wegen Großveranstaltungen wie der EURO Tel.: +43 512 5360 4400 wir innerhalb einer Stunde alle Personen 2008, der Youth Olympic Games 2012 oder post.sicherheit@innsbruck.gv.at in der Olympiahalle mit Essen und Betten zuletzt der Rad-WM und des EU-Minister versorgen“, erinnert sich Rizzoli. treffens 2018. Aber auch Elementar An der Spitze stehen Einsatzleiter und ereignisse wie die Schneesituation und Leiter der Stabsarbeit. Sie koordinieren In ständigem Austausch das Hochwasser 2019 oder aktuell das Co- und steuern den Einsatz. Unterstützt Im Katastrophenfall trifft sich der Krisen- rona-Virus erforderten die Einrichtung des werden sie von mindestens folgenden stab, bestehend aus VertreterInnen der Krisenstabes. AD Sachgebieten: Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr, S1: Personalwesen Rotes Kreuz, Wasserrettung, Mobile Über- S2: Lageführung wachungsgruppe (MÜG) und Polizei. Sie be- Eine Auswahl der regelmäßigen 10 INNSBRUCK INFORMIERT S3: Einsatzführung organisationsübergreifenden urteilen die Situation und treffen eine erste S4: Einsatzunterstützung Übungen ist auf den Seiten 8 und 9 in Lageeinschätzung. Darauf aufbauend wird S5: Öffentlichkeitsarbeit diesem Heft nachzulesen. Insgesamt gehören 56 Personen der Innsbrucker Gemeindeeinsatzleitung an.
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Lebensraum Innsbruck Innsbruck aktiv im Kampf gegen die Klimakrise Mögliche Risiken als Folgen des Klimawandels sind für Innsbruck erhoben und gemeinsam mit zahlreichen ExpertInnen in Workshops bewertet worden. Auf Basis der Ergebnisse wurden Maßnahmen im Rahmen einer Anpassungsstrategie – dem sogenannten „Aktionsplan 2020/2021“ – entwickelt. Z unehmende Starkniederschläge, nen Strategieplan, um die Stadt Inns- beiteten Maßnahmen wurde der Akti- häufigere und extremere Natur- bruck zukunftsfit zu machen. onsplan 2020/2021 erstellt, der sich in ereignisse sowie längere Hitzepe- 15 Aktivitätsfelder gliedert. Das Ziel ist, rioden – das sind nur einige der Folgen Auf dem Weg zur Strategie die Stadt bestmöglich auf die zukünftigen der Klimakrise für den Alpenraum. Auch Rund 50 TeilnehmerInnen der Stadt klimatischen Bedingungen anzupassen, wenn das Hauptaugenmerk der Stadt und ihrer Beteiligungsunternehmen so- um negative Klimawandelfolgen zu ver- auf dem Klimaschutz liegt, müssen wir wie externe Fachleute etwa von Bund, mindern, aber auch daraus resultieren- uns zudem mit den nicht mehr abwend- Land, Universität Innsbruck, Landespo- de Chancen zu nutzen. Diese liegen unter baren Folgen der Klimakrise auseinan- lizeidirektion und Rotem Kreuz haben anderem im raschen Ausbau der Fahrrad- dersetzen, um die gravierendsten Aus- an dem Projekt „Klimawandelanpas- und FußgängerInnen-Infrastruktur. wirkungen auf Mensch und Umwelt zu sung“ mitgewirkt. Basierend auf den Er- „Wir müssen alles tun, um unseren Inns- minimieren. Daher entwickelte die Stadt gebnissen der Risikobewertung wurden bruck-Beitrag zur CO2-Reduktion zu leis- Innsbruck mit ExpertInnen von alpS, von mögliche und bereits umgesetzte Maß- ten, und wir müssen die unvermeidli- Energie Tirol und Klimabündnis Tirol ei- nahmen erhoben. Aus diesen ausgear- chen Folgen der Klimakrise erträglicher gestalten. Zu all dem brauchen wir auch die Bereitschaft jeder und jedes Einzel- nen“, betont Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl. „Die Klima-Enquete der Stadt Innsbruck hat Der aktuell vorliegende Maßnahmenplan gezeigt, dass wir jetzt massiv anpacken müssen, um die Folgen der Klimakrise für Mensch und umfasst unter anderem Instrumentari- Tier zu mildern und den Planeten zu retten. en für einen klimafitten Wald, also die R HE Schaffung widerstandsfähiger, stabiler IAN FORC Sie hat aber auch gezeigt, dass darin viele Chancen für die Lebensqualität in der Stadt liegen.“ Waldbestände im Innsbrucker Stadtge- © CHRIST Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl biet, Kommunikationskonzepte für Ex- tremereignisse oder auch energetische Vorgaben für zukünftige Bauvorhaben. 12 INNSBRUCK INFORMIERT
© EPAMEDIA/OSS Die Begrünung von Haltestellendächern ist nur eine von vielen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Allem voran liegt ein Schwerpunkt des überdurchschnittlich hohe Zahl an Tagen wenig offener Raum und damit der Man- Aktionsplans auf der Verminderung der mit mindestens 30 Grad Celsius. Laut der gel an Durchlüftung und Nachtkühlung Hitze durch überlegte Handlungen. „Das Zentralanstalt für Meteorologie und Geo- verstärken den Hitzeinseleffekt. ist vor allem für jene Menschen wichtig, dynamik (ZAMG) waren im vergangenen die keinen eigenen Garten oder keinen Juni in Innsbruck 17 Hitzetage zu ver- Maßnahmen zur Abkühlung beschatteten Balkon haben oder sich zeichnen – ein weiterer neuer Rekord. Im Aktionsplan 2020/2021 sind unter- keine spontane Sommerfrische am Land schiedliche Maßnahmen zur Verminde- leisten können – wir müssen die Stadt im Städtischer Hitzeinseleffekt rung des städtischen Hitzestaus enthal- Interesse aller auch in heißen Sommern Die Zentren des städtischen Zusammenle- ten. Dazu gehört der Ausbau grüner und lebenswert erhalten“, so Schwarzl. bens sind immer mehr vom sogenannten blauer Infrastrukturen. Darunter sind Hitzeinseleffekt betroffen. Im Vergleich städtisches Grün sowie städtische Was- Sommer der Rekorde mit der ländlichen Umgebung leiden Städ- serflächen zu verstehen. Hier wird vor al- Der vergangene Sommer hat als zweit- te und ihre BewohnerInnen unter viel hö- lem ein Augenmerk auf die Forcierung von wärmster Sommer seit Messbeginn in heren Temperaturen. Das beeinträchtigt Fassaden- und Dachbegrünung gelegt, die Österreich Wettergeschichte geschrie- zunehmend die Luftqualität, sorgt für hö- in erster Linie durch Beschattung, Isolie- ben. Im vergangenen Juni wurde mit heren Energieverbrauch durch Kühlung im rung und Verdunstungseffekte eine Ab- 38,5 Grad Celsius ein neuer Allzeitrekord Sommer und hat heftige gesundheitliche kühlung der Luft bewirken. Mit begrün- für Tirol aufgestellt. Unter den zehn hei- Auswirkungen für die Bevölkerung. Be- ten Haltestellendächern wurde bereits ßesten Sommer der 253-jährigen Mess- kannte Ursachen für die Entstehung von ein kleiner und wirkungsvoller Beitrag für geschichte liegen neun Sommer aus Hitzeinseleffekten sind unter anderem eine Verbesserung des Mikroklimas er- der jüngeren Vergangenheit. Bedingt dunkle Oberflächen, beispielsweise bei zielt. Mehr Grünflächenanteil, Beschat- durch den Klimawandel werden die An- Dächern und Straßen, die zu einer höhe- tung durch Bäume, bewegtes Wasser und zahl und Dauer von Hitzewellen weltweit ren Absorption der Sonnenenergie führen der Einsatz bestimmter Baumaterialien weiter steigen. Dichtverbaute Gebiete, und dadurch die Umgebung aufheizen. sollen unsere Stadt widerstandsfähiger wie Städte, sind besonders davon be- Auch der Mangel an Verdunstungskühlung gegen den Klimawandel und gleichzeitig troffen. Die Hitzewellen sorgen für eine durch natürliche Vegetationsschichten, attraktiver und lebenswerter machen. MF INNSBRUCK INFORMIERT 13
Lebensraum Innsbruck Schutz, Kontrolle und Prävention bei Infektionskrankheiten Das städtische Referat für Gesundheitswesen ist für das Wohlergehen der Innsbrucker Bevölkerung verantwortlich. Der zuständige Amtsarzt und sein Team wissen, welche Vorkehrungen bei ansteckenden Infektionskrankheiten zu treffen sind. rechtliche Beurteilungen, Einweisungen „Das städtische Referat für Gesundheitswesen sorgt das ganze Jahr über für präventive Maß nach dem Unterbringungsgesetz sowie nahmen. Bei Infektionskrankheiten – wie im durch vielfache Eignungsbegutachtun- HER gen und amtsärztliche Zeugnisse. IAN FORC Falle des Coronavirus – bieten entsprechende Hygienemaßnahmen den besten Schutz.“ © CHRIST Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc Meldepflichtige Krankheiten Das Referat für Gesundheitswesen tritt auch immer besonders in Erscheinung, wenn im Falle von Epidemien geziel- D er Öffentliche Gesundheitsdienst lichkeit für die Aufgabenwahrnehmung te Maßnahmen zur Verhütung und Be- (ÖGD) ist ein Teilbereich des öster- im Bereich des Krisenmanagements kämpfung gesetzt werden müssen. Bei reichischen Gesundheitswesens liegt dabei bei der jeweiligen örtlichen Auftreten oder Verdacht auf das Vorlie- und wird auch als dritte Säule bezeich- Katastrophenabteilung – in der Stadt gen einer Krankheit werden vom städ- net: Leistungen im Gesundheitssystem Innsbruck ist das die Gemeindeeinsatz- tischen Referat die erforderlichen Kon- werden daher vom ÖGD, in der ambu- leitung (GEL). trollen und Erhebungen nach dem lanten Versorgung und in der stationä- Epidemiegesetz durchgeführt. Das Epi- ren Versorgung in Krankenanstalten er- Vielfältiges Aufgabenspektrum demiegesetz wurde als Grundlage zur bracht. Das Ziel des ÖGD ist der Schutz Die unterschiedlichen Aufgaben im Be- Erkennung und Bekämpfung übertrag- der Gesundheit der Bevölkerung. Je nach reich des Gesundheitswesens werden barer Krankheiten erlassen. Bei sehr an- Zuständigkeit werden die verschiede- auf lokaler Ebene von den Gesundheits- steckenden Infektionskrankheiten kann nen Agenden des öffentlichen Gesund- ämtern organisiert. In der Tiroler Lan- es erforderlich sein, Kranke, Krankheits- heitsdienstes auf Bundes-, Landes- bzw. deshauptstadt ist das Referat für Ge- verdächtige oder auch Ansteckungsver- Gemeindeebene wahrgenommen. Über sundheitswesen unter der Leitung des dächtige zu isolieren bzw. für einige Zeit gerade in den letzten Jahren im Fokus Stadtphysikus Ing. Dr. Hans-Peter Ram- von öffentlichen Plätzen fern zu halten. stehende Aufgaben im Infektions- und mer zuständig. Entsprechend den Sani- Ziel ist, so schnell wie möglich eine Wei- Katastrophenschutz hinaus ergibt sich tätsgesetzen leisten die MitarbeiterInnen terverbreitung von Krankheiten mit ho- ein viel breiteres Aufgabenspektrum für im Stadtmagistrat wichtige Beiträge für hem Gefährdungspotenzial auf andere den ÖGD. Zu seinen wichtigsten Aufga- das Wohlbefinden der Bevölkerung: So Personen zu unterbinden. Das AIDS-Ge- ben zählen unter anderem die Sanitäre etwa in der Gesundheitsvorsorge durch setz, das Geschlechtskrankheitengesetz Aufsicht, Schutz der Bevölkerung vor In- Impfungen, durch sanitäre Aufsicht von und das Tuberkulosegesetz stehen er- fektionskrankheiten, Epidemiologie und Krankenanstalten, Apotheken, Alten- und gänzend zum Epidemiegesetz, um die Gesundheitsberichterstattung sowie Pflegeheimen, durch hygienische Über- Verbreitung von Krankheiten mit spezi- Medizinisches Krisenmanagement, um wachung von Bädern, Lebensmitteln und fischen Charakteristika überwachen und rasch und koordiniert auf Bedrohungs- Trinkwasser, im Sicherheitsbereich durch verhindern zu können. Diese Gesetze re- szenarien zu reagieren. Die Verantwort- Verkehrs- und Drogenmedizin, waffen- geln, welche Krankheiten bei Verdacht, 14 INNSBRUCK INFORMIERT
Profitipps für das altersgerechte Bad © SHUTTERSTOCK.COM „Wanne Referat Gesundheitswesen Mo., Di., Do., Fr. von 8.00 bis 11.00 Uhr und nach Vereinbarung; mittwochs raus, kein Parteienverkehr Maria-Theresien-Straße 18, 1. Stock Dusche Telefon +43 512 5360 1150 und 1144 rein!“ www.innsbruck.gv.at , Leben | Soziales , Gesundheit „Fällt Ihnen das Ein- und Aussteigen beim Baden zunehmend schwer? Dann tauschen Sie die Wanne gegen eine barriere- freie Dusche aus. Das geht einfacher und schneller, als Sie denken!“ Erkrankung oder Tod der Meldepflicht Martin Hauser, Inhaber von KomfortBad unterliegen. Verhaltens- und Wanne Dusche Präventionsmaßnahmen raus rein Wirksamen Schutz vor einigen Infekti- onskrankheiten bieten zudem Impfun- gen. Entsprechende Hygienemaßnahmen tragen im Alltag dazu bei, sich und ande- re vor ansteckenden Infektionskrank- heiten zu schützen. Die Hände sind die häufigsten Überträger von ansteckenden Krankheiten. Regelmäßiges und gründli- ches Händewaschen ist eine Verhaltens- maßnahme: Vor allem nach Aufenthalt im öffentlichen Raum wie etwa bei Bus- oder Zugfahrten, beim Nachhausekom- men oder vor dem Essen hat Händedes- infektion eine wichtige Schutzfunktion gegen die Übertragung von Krankheiten. Einige Infektionserreger werden sowohl Elektro- und Installationsarbeiten werden gemeinsam mit befugten Hand werksbetrieben ausgeführt. durch direkten und indirekten Kontakt als auch durch Tröpfchen aus den Atemwe- Wir machen Ihr Bad seniorenfit: gen übertragen. Infektiöse Tröpfchen wer- • alles aus einer Hand Bis zu den zum Beispiel beim Husten und Niesen 35 % + 25 % • inkl. Förderberatung freigesetzt und verbreitet. Simple Hygie- Förderung für neregeln beim Husten und Niesen tragen • schon über 500 Umbauten SeniorInnen dazu bei, andere nicht anzustecken. Wenn • in IBK und Umgebung man kein Taschentuch parat hat, sollte Je tz t kostenlos en man nicht in die Hände, sondern in den Bera tungster mi n vereinbar en! Ellenbogen husten oder niesen. Auch die T +43 660 24 24 883 Küchen- und Lebensmittelhygiene soll- te beachtet werden. Mit Keimen belastete Lebensmittel können ebenso anstecken- de Infektionen verursachen. MF Weitere Tipps auf: www.komfortbad.at HM Badrenovierung GmbH, Dörrstraße 81, 6020 IBK
Lebensraum Innsbruck Hilfe in der Krise In der Schule wird nicht nur gelernt, sondern sie ist für viele SchülerInnen ein wichtiger Lebens- mittelpunkt. Für soziale Belange und in belas- tenden Situationen stehen ihnen an mehreren Standorten SozialarbeiterInnen zur Seite. NACKER © A. STEI O b durch Scheidungen, Todesfälle nen bzw. gemeinsam mit den Kindern zu plant. Weitere bzw. alternative Angebote oder persönliche Krisen: Familiä- lösen“, hält Bildungsstadträtin Mag.a Eli- seitens Tiroler Sozialeinrichtungen gibt es re oder soziale Probleme und be- sabeth Mayr fest. unter www.werhilftwie-tirol.at. lastende Situationen zu Hause machen vor dem Schulhof nicht Halt. Viele Kin- Konstante Begleitung Persönlicher Zugang der werden Opfer von Mobbing, Gewalt Seit 2008 ist Schulsozialarbeit eine fixe In- „Wir sehen unsere Arbeit als Prävention oder leiden unter Schulangst. Wenn Kri- stitution in der Tiroler Bildungslandschaft. sowie als Hilfestellung für Kinder und Ju- sen möglichst früh erkannt werden und Tirolweit sind inzwischen 42 Mitarbeite- gendliche in Krisensituationen“, erklärt ihnen entgegengewirkt wird, können die rInnen an insgesamt 17 Standorten tä- Mag. (FH) Philipp Bechter, Fachbereichs- schulische Leistung und der Zusammen- tig. In Innsbruck stehen an acht Pflicht- leiter der SCHUSO Tirol. „Unsere Mitarbei- halt in der Schul- und Klassengemein- schulen – großteils seit 2013 – sowie auch terInnen sind direkt an den Schulen prä- schaft positiv beeinflusst werden. an der HTL Anichstraße insgesamt zehn sent, was einen persönlichen Zugang und „Kinder und Jugendliche bringen ganz SchulsozialarbeiterInnen als Ansprech- vertrauten Umgang mit den SchülerInnen selbstverständlich ihre persönlichen Er- partnerInnen kontinuierlich vor Ort zur ermöglicht. Wir arbeiten gemeinsam mit fahrungen in die Schule mit. Viele ver- Verfügung, die insgesamt pro Woche 259 Eltern, Lehrpersonen und SchülerInnen bringen einen großen Teil ihres Alltags Stunden sozialarbeiterisch tätig sind. Die an Lösungen.“ Ziel sei es, durch Präven- im Unterricht und in der Nachmittags- Schulsozialarbeit (kurz: „SCHUSO“) ist eine tion kritischen Situationen entgegen- betreuung. In vielen Fällen ist Schulsozi- Einrichtung der Tiroler „Kinder und Jugend zuwirken und zu intervenieren, bevor es alarbeit ein wichtiges niederschwelliges GmbH“ des Landes Tirol, die an den jewei- zu einer Krise kommt, um damit die per- Angebot, vor allem wenn es darum geht, ligen Schulen tätig ist. Langfristig ist an al- sönliche Situation von SchülerInnen, ih- Krisen und Konflikte frühzeitig zu erken- len Schulstandorten Schulsozialarbeit ge- rem Umfeld sowie letztlich das gesamte 16 INNSBRUCK INFORMIERT
Gratis-Nachhilfe Für SchülerInnen stehen in Innsbruck zahlreiche Gratisnachhilfe- und Lernhilfeangebote zur Verfügung: ,H elmut Zander, Kontakt: kostenlose.nachhilfe@gmx.at ,Marienstiftung, Kontakt: office@marienheim.at ,C aritas Tirol, Kontakt: https://www.caritas-tirol.at/ hilfe-angebote/kinder-jugendliche/lernhilfe-und-lerncafe/ lernhilfe-innsbruck/ , J ugendrotkreuz, Kontakt: https://www.wirhelfen.at/ ,F reiwillige StudentInnen-Nachhilfe, Kontakt: nachhilfe.pradl@gmail.com Ohne Gewähr auf Vollständigkeit Schulklima zu verbessern. Die Sozialar- „Schule ist Lebenswelt: Kinder und beiterInnen arbeiten dabei selbstständig Jugendliche können sich in schwierigen und unabhängig, jedoch in enger Koope- Situationen an die SozialarbeiterInnen ration mit der jeweiligen Schule und den wenden und dabei lernen sich offen und externen Unterstützungssystemen. angstfrei mitzuteilen. So erwerben sie HER IAN FORC das Rüstzeug, bewusst und kompetent mit Gestärkt aus der Krise Lebenskrisen umzugehen.“ © CHRIST „Der Einsatz der Sozialarbeiterinnen und Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr Sozialarbeiter vor Ort ist eine wichtige Säule im Schulalltag“, so Stadträtin Mayr. „Denn Schulsozialarbeit wirkt: Alle Be- teiligten – das sind SchülerInnen, Eltern und Lehrpersonen – reagieren durch- wegs positiv auf diese Hilfestellung in schwierigen Situationen. Großer Wert wird darauf gelegt, Konflikte gewaltfrei Kontakt SCHUSO – Schulsozialarbeit Tirol beizulegen und Lebenskrisen gemein- Museumstraße 11/1 sam erfolgreich zu bewältigen.“ Lang- Mag. (FH) Philipp Bechter fristig werden dadurch die Kompetenz- Telefon: +43 699 140 59 270 und Persönlichkeitsentwicklung von E-Mail: tirol@schuso.at jungen Menschen gefördert. AS https://www.schuso.at/
Lebensraum Innsbruck Die Vorbereitungen für den Europäischen Gemeindetag Anfang Mai sind bereits in vollem Gange. Wirtschaftlich erfolgreich bei Großveranstaltungen Zahlreiche Großveranstaltungen und Messen rücken die Tiroler Landeshauptstadt ins internationale Rampenlicht. K ulturelle Angebote, wie die Fest- internationalen Austausch. „Großveran- zug 2009, die Handball-EM 2010, die wochen der Alten Musik, sportli- staltungen holen Innsbruck auf eine in- Youth Olympic Games 2012, die Rad- che Events, wie die Kletter- und ternationale Bühne. Das stärkt unsere WM 2018 und weitere internationale Rad-Weltmeisterschaften, sowie re- Stadt als Wirtschaftsstandort ganz au- Großveranstaltungen wurden Konzep- nommierte Bildungseinrichtungen, wie ßerordentlich. Diese können aber nur te entwickelt, die auch internationale die Universität Innsbruck, unterstrei- durchgeführt werden, wenn alles per- Anerkennung erfuhren. So kamen und chen die Vielfalt der Landeshauptstadt. fekt funktioniert und alle notwendigen kommen nach wie vor Behörden sowie Zahlreiche Veranstaltungen, Tagungen Vorkehrungen getroffen sind. Wir kön- Organisationen aus verschiedenen eu- und sportliche Großereignisse begeis- nen uns bezüglich der Durchführung von ropäischen Staaten nach Innsbruck, um tern Einheimische und TouristInnen Großveranstaltungen in jeder Hinsicht sich über Abwicklung, Konzeption sowie gleichermaßen. Sie führen dazu, dass auf eine professionelle Organisation al- Vorkehrungen bei Veranstaltungen zu sich Innsbruck über Jahrzehnte zu einem ler Beteiligten verlassen“, ist Stadträtin informieren. beliebten Anziehungspunkt in den Al- Mag.a Christine Oppitz-Plörer überzeugt. pen entwickelt hat. Das bedeutet in Fol- Internationaler Austausch ge natürlich auch eine Attraktivierung Perfekte Organisation Eine vielbeachtete Großveranstaltung für Innsbruck als Wirtschaftsstandort. großgeschrieben findet von 6. bis 8. Mai statt. Im Congress Durch seine alpin-urbane Lage im Her- Für die Veranstaltungen der Winter-Uni- Innsbruck treffen sich Vertreter Innen zen Europas bietet Innsbruck ideale Be- versiade, die Eishockey-WM 2005, die des Rats der Gemeinden und Regionen dingungen für Kongresse, Messen und Fußball-EM 2008, den Landesfestum- Europas (RGRE) zum 27. Europäischen 18 INNSBRUCK INFORMIERT
A AND KUB © R. „Um als attraktiver Wirtschaftsstandort am Puls der Zeit zu bleiben, sind Veran- staltungen mit internationalem Cha- rakter unabdingbar. Die Stadt Innsbruck ist als Austragungsort für Events in dieser HER IAN FORC Größenordnung mit den dafür notwendigen umfassenden Konzepten bestens gerüstet.“ © CHRIST Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer Zahlen, Daten, Fakten , 560.000 Besucher nutzten im Jahr 2019 den Congress Innsbruck, die Messe Innsbruck und den congresspark igls. ,Knapp 450 Veranstaltungen fanden im Jahr 2019 an den drei Standorten statt. Gemeindetag. Der RGRE zählt 60 natio- ,D ie Tiroler Landeshauptstadt ist bei internationalen nale und kommunale Verbände aus ins- Großkongressen ab 1.000 Teilnehmer an zweiter Stelle gesamt 41 europäischen Ländern. Der nach Wien in Österreich. Schwerpunkt der Tagung, zu der auch ,Neben dem Europäischen Gemeindetag (6. bis 8. Mai) SpitzenpolitikerInnen eingeladen sind, zählen das Forum Prävention der AUVA (25. bis 28. Mai) lautet „Lokal handeln. Global bewegen. und der Österreichische Gemeindetag (18. bis 19. Juni) zu Die Sustainable Development Goals im den Höhepunkten bei Großveranstaltungen im Jahr 2020. Alltag“. MF/AD INNSBRUCK INFORMIERT 19
Lebensraum Innsbruck Krisen und Konflikte in Theorie und Praxis Seit 2002 organisiert das Institut für Psychologie der Universität Innsbruck gemeinsam mit dem Österreichischen Roten Kreuz die jährlich statt findende internationale Kriseninterventionstagung. B ereits zum 19. Mal wird das Bruno- Tagung nun bereits zum 19. Mal stattfin- nehmenden. „Durch die Vernetzung kön- Sander-Haus der Universität Inns- det, zeigt sowohl die Relevanz des The- nen Best-practice-Beispiele und Erfah- bruck im Herbst zum Mittelpunkt mas als auch die fachlich hohe Qualität rungswerte ausgetauscht werden, die für von Krisenintervention und Einsatzkräf- der Veranstaltung“, ist Kratzer überzeugt. eine qualitätsvolle Kriseninterventions- tenachsorge. Als größte Fachtagung zum arbeit unerlässlich sind“, betont Kratzer. Thema Krisenintervention im deutsch- Vernetzung für Verbesserung Die Tagung findet von Freitag bis Sams- sprachigen Raum ist sie ein Fixpunkt Neben Einführungs- und Vertiefungsvor- tag, 25. und 26. September 2020 statt im Bereich des Wissenstransfers und trägen von anerkannten Fachkräften wer- und richtet sich an alle Interessierten. In- der Vernetzung von Kriseninterventi- den auch praxisnahe Beispiele herange- fos zum Programm und zur Anmeldung onsteams, Peer-Support-Teams, Notfall- zogen. Im Vordergrund der Tagung steht sind online unter tagung.sve-psd.at zu psychologInnen, NotfallseelsorgerInnen, aber der Austausch zwischen den Teil- finden. Einsatzkräften, und PsychotherapeutIn- nen und vielen anderen mehr. Bei der jährlichen Tagung, deren Veranstaltun- gen sich in diesem Jahr mit dem Thema „Komplexe Einsätze nach Gewaltereig- nissen, unter besonderer Berücksichti- gung von Terror, Amok und Geisellagen“, beschäftigen, werden an die 600 Teil- Wie wird Autonomes Fahren nehmerInnen erwartet. Um die Aktualität die Zukunft der Mobilität ändern? und Komplexität des Themas weiß auch Selbstfahrende Fahrzeuge sollen künftig Mitorganisator Mag. Dietmar Kratzer von Unfälle und Staus vermeiden, die Umwelt der Universität Innsbruck: „Bei Ereignis- schonen und FahrerInnen ermöglichen, die sen wie Terroranschlägen oder Geisella- Reisezeit für andere Tätigkeiten zu nutzen. gen sind die Anfangssituationen oft un- Letztlich sollen damit auch Kinder, Hochbetagte und Menschen mit Behinderungen ohne FahrerIn unterwegs sein können. übersichtlich und unklar. Das erschwert Werden sich die erhofften Effekte einstellen? Oder kommt es den Aufbau einer Betreuungsstruktur für stattdessen zu mehr Verkehrsbelastungen und zunehmender Betroffene erheblich.“ Zersiedlung? Die Forschung zeigt, dass dies von der Gestal- Die Tagung am Campus Innrain hat sich tung von Angeboten, Geschäftsmodellen und der damit ver- mittlerweile als Fixpunkt im Bereich Kri- bundenen Akzeptanz und Nutzung abhängen wird. Die Uni senintervention im deutschsprachigen Innsbruck arbeitet zu diesem Thema im EU-Projekt „WISE- Raum etabliert. „Sich ständig fortzubil- ACT“ in einem Netzwerk aus 37 Ländern. Wer diese For- den ist für Kriseninterventionsteams un- schung unterstützen möchte, kann unter www.tiny.cc/uibk erlässlich, um in der tatsächlichen Not- oder dem unten angeführten QR-Code an einer internatio- situation vorbereitet zu sein. Dass die nalen Umfrage teilnehmen und Gutscheine gewinnen. 20 INNSBRUCK INFORMIERT
CK U SBR I INN © UN Vom gegenseitigen Austausch profitieren Studierende und Berufsfeuerwehr gleichermaßen. Internationaler Wissensaustausch Eine vielversprechende und gelungene Zusammenarbeit zwischen internationaler Kon- fliktforschung und der Stadt Innsbruck zeigt das Master-of-Arts-Programm „Frieden, Entwicklung, Sicherheit und internationale Konflikttransformation“. Der viersemestrige, postgraduierte Lehrgang ist seit 2019 an der Philosophisch-Historischen Fakultät unter der Leitung des Arbeitsbereichs „Frieden und Konfliktforschung“ eingerichtet. Für die Durchführung am Bildungsinstitut Grillhof in Igls zeichnen Universität Innsbruck und Land Tirol verantwortlich. Erfahrungsaustausch und Praxis Neben theoretischen Auseinandersetzungen in Entwicklungszusammenarbeit, Kon- fliktprävention und direkter, struktureller sowie kultureller Gewalt, nimmt Praxis ei- nen wesentlichen Teil im Studienplan ein. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation mit der Berufsfeuerwehr Innsbruck. „Wir sind über die Zusammenarbeit mit der Stadt Innsbruck sehr glücklich. Die Berufsfeuerwehr gibt den Studierenden wertvolle Ein- blicke und Erfahrungsberichte in Krisenbewältigung sowie -prävention“, zeigt sich Studienleiter Professor DDr. Wolfgang Dietrich (UNESCO Chair of Peace Studies) von der funktionierenden Zusammenarbeit überzeugt. „Vom gegenseitigen Austausch profitieren die Studierenden und die Berufsfeuerwehr gleichermaßen. Durch die internationale Auslegung des Studiengangs berichten die Studierenden von ih- ren Erfahrungen und bekommen im Austausch Antworten zum ,System Feuer- wehr‘ in Österreich“, weiß auch Branddirektor Mag. (FH) Helmut Hager von der Berufsfeuerwehr, der seit vielen Jahren mit dem Master-of-Arts-Programm zu- sammenarbeitet. Der praktische Austausch mit Blaulichtorganisationen hat im Masterprogramm Tradition. Sowohl mit dem Roten Kreuz als auch mit dem Mi- litär stehen die Studierenden regelmäßig in Kontakt. AD
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