Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert

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Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
AUSGABE MÄRZ 2020 | WWW.IBKINFO.AT
ÖSTERREICHISCHE POST AG | 3112 ST. PÖLTEN | RM 00A020002 K | RETOUREN AN: POSTFACH 555 1008 WIEN

                                                                                                                      Vorbereitet
                                                                                                                      auf den Ernstfall
                                                                                                                      Lebensraum        Lebensraum         Lebensraum
                                                                                                                      Interview zum     AmtsärztInnen      Konflikte im
                                                                                                                      Thema Krise       als PartnerInnen   Schulalltag
                                                                                                                      Seite 6           Seite 14           Seite 16
Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
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                   am Vier-Viecher-Eck
                    in der Innsbrucker
                               Altstadt

MOIRÉ INNSBRUCK    MOIRÉ PALAIS   MOIRÉ SMARTYS              MOIRÉ PETIT          MOIRÉ IRENE
  Kiebachgasse 5    Obstmarkt 9   Dr. Streiter Gasse 34   Franziskanergasse 3   Freiheitsstraße 136
     Innsbruck        Bozen               Bozen                  Bozen                Meran
Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
Liebe Innsbruckerinnen
              und Innsbrucker!
              „Alle Achtung!“ Krisen- und Katastrophenschutz sind der Schwerpunkt
              dieser März-Ausgabe. Der Mensch hat gelernt, mit Krisen und
              Katastrophen umzugehen, sich zu schützen, vorbereitet zu sein.

              Neu ist, dass das Tempo der Veränderung, auf die wir uns einstellen
              müssen, enorm zugenommen hat. Seit vier Generationen setzen wir
              auf den Verbrennungsmotor – und spüren jetzt hautnah die Verwer-
              fungen des Klimawandels: Hitze, Trockenheit, Starkregen, Stürme,
              Felsstürze, Wetterextreme. Gerade eine Generation, also 30 Jahre,
              haben wir Zeit, unser gesamtes Wirtschaften auf Nachhaltigkeit
              umzubauen.

              In Innsbruck sind die meisten Kompetenzen rund um die Anpassung

                                                                                                                                                                                                  HER
                                                                                                                                                                                               IAN FORC
              an den Klimawandel bei Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl gebün-
              delt. Zusammen mit den Ämtern der Stadt, mit IKB und IVB arbeitet

                                                                                                                                                                                             © CHRIST
              sie an den Strategien, die klimaschädlichen Substanzen stark zu
              reduzieren. Das große Aufgabenpaket gelingt nur mit einer Anstren-
              gung von uns allen. Ich bitte Sie und lade Sie ein mitzumachen.
              Je früher und je mehr wir an Veränderung schaffen, umso besser –
              für uns selbst und für die Generation nach uns.

                                                                                                                                                                           Das Titelfoto
                                                                                                                                                                           „Alle Achtung“, die März-Ausgabe von Innsbruck
                                                                                                                                                                          informiert beschäftigt sich mit dem Thema
                                                                                                                                                                         „Gut vorgesorgt für den Ernstfall“. Die Stadt
                                                                                                                                                                         Innsbruck ist auf Krisen und Katastrophenfäl-
                                                                                                                                                                        le bestens vorbereitet und stellt sich diesen
                                                                                                                                                                        Situationen nicht nur in Schulungen, sondern
                                                                                                                                                                       auch bei realen Einsätzen. Dabei bemühen sich
                                                                                                                                                                       die Verantwortlichen, die Lage immer im Griff zu
                                                                                                                                                                      haben und die BürgerInnen gleichzeitig bestmög-
                                                                                                                                                                     lich zu informieren.
                                                                                 HER
                                                                              © V. LERC

Lebensraum Innsbruck                                                                      Stadtleben                                                                         Rathausmitteilungen
Themen des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4                       Veranstaltungskalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             29       Geburten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    52
Im Gespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6               Ausstellungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          33       Eheschließungen/Verpartnerungen . . . . . . . . .                             53
Einsatztrainings und Schulungen . . . . . . . . . . . . 8                                 Theater & Konzerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .        34       Sterbefälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   54
Klimawandelanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12                             Lange Nacht des Frauenfilms. . . . . . . . . . . . . . .                  38       Baustellenüberblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            55
Krisenpläne im Referat Gesundheitswesen . . . 14                                          Charakteristik von St. Nikolaus . . . . . . . . . . . . .                 40       Bebauungspläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            56
Schulsozialarbeit hilft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16                      Zivilschutz-Quiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    42
Schwerpunkt Großveranstaltungen . . . . . . . . . 18                                                                                                                         Stadtgeschichte
                                                                                          Innsbruck gratuliert                                                               Geschichte der Rettung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Politik & Stadtverwaltung                                                                 Blitzlichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44    Innsbruck vor 100 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Themen der Stadtregierung 2020. . . . . . . . . . . 22                                    Geburtstagsjubiläen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Standpunkte & Fraktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 24                                                                                                                Not- & Wochenenddienste . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

                                                                                                                                                                                                          INNSBRUCK INFORMIERT                      3
Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

                                                                                                                       © STADT INNSBRUCK
                               Freiwillige …
                               Sie möchten ehrenamtlich an einem internationalen Top-Kongress zu den Themen Klima-
                               schutz und Nachhaltigkeit mitwirken? Bewerben Sie sich gleich! Von 6. bis 8. Mai findet in
                               Innsbruck der 27. Europäische Gemeindetag statt, zu dem mehrere Hundert Spitzenpolitiker­
                               Innen aus ganz Europa erwartet werden. Zur Unterstützung sucht das Veranstaltungsteam
                               des städtischen Referats für Außenbeziehungen noch freiwillige HelferInnen zu folgenden
                               Schwerpunkten: Vorbereitung von Kongressmaterialien, Infostände sowie Hosting-Dienste
                               untertags sowie abends. Sehr gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung. Interessierte
                               erhalten bei Anfrage mit dem Betreff CEMR2020 bis Montag, 30. März, unter post.aussenbe-
                               ziehungen@innsbruck.gv.at detailliertere Informationen. SAKU

                                            Reisepassabende …
                                                                                                                … des
                                            Mehr als eine Million Reisepässe laufen im Jahr 2020 österreichweit ab – das
                                            sind doppelt so viele wie in einem „normalen“ Passjahr. Vor allem in den
                                            Monaten März bis Juli 2020 rechnet das städtische Referat für Passangele-
© M. FREINHOFER

                                            genheiten mit erhöhtem Andrang. Aus diesem Grund bietet der Magistrat
                                            Innsbruck die Möglichkeit, den Pass an ausgewählten Donnerstagen auch
                                            am Abend zu beantragen. Der nächste Termin zusätzlich zu den regulären
                                            Öffnungszeiten findet am 12. März von 17.00 bis 20.00 Uhr statt. AD

                                                                                               ELTERN-
   Infoveranstaltung …                                                                             KIND-                                    © STADT INNSBRUCK

   Am Dienstag, 10. März, um 19.30 Uhr,
                                                                                               HEUTE?!
   findet im Rathaus, Maria-Theresien-Stra-
   ße 18, Plenarsaal (6. Stock) im Rahmen                                                           ... 
   der jährlichen Forsttagsatzung eine In-
   foveranstaltung zum Thema „Innsbrucks
   Wald“ statt. Dabei erfährt man Interes-
   santes zur Arbeit des Amtes für Wald
   und Natur.                                                      Elternbildung …
   Hinweis: Ansuchen betreffend den Bezug von Forst-               Im Rahmen „Eltern-Kind-Heute“ wird am Mittwoch, 18. März, um 18.30
   produkten sind spätestens am Tag vor der Forsttag-             Uhr im Kindergarten Hötting (Schneeburggasse 30) ein Vortrag zum The-
   satzung, Anmeldungen bezüglich der Kleinviehweide
   sind spätestens eine Woche vor der Forsttagsatzung            ma „Das Kind im Schlaraffenland – Über das Essen früher und heute sowie
   beim Stadtmagistrat Innsbruck, Abteilung III – Amt            der Umgang mit großer Auswahl“ veranstaltet. Referentin vor Ort ist Ma-
   für Wald und Natur, Trientlgasse 13, 6020 Innsbruck,         rie Hanser (Avomed). Anmeldung unter kg.hoetting@innsbruck.gv.at. Am
   durch Eintragung in die hierfür aufliegenden Verzeich-
   nisse einzubringen. KR                                       Dienstag, 31. März, gibt Referentin Iris van den Hoeven um 9.30 Uhr Tipps
                                                               zu „Grenzen zeigen uns den Weg“ im Kindergarten Pradl (Pembaurstraße 20).
                                                              Anmeldung unter kg.pradl@innsbruck.gv.at. Infos zum Programm finden Sie
                                                              unter www.innsbruck.gv.at/elternkindheute. KR

 4                INNSBRUCK INFORMIERT
Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
Ferienerlebnisse …
           Erholung und Natur pur für Kinder von sieben bis 13 Jahren: Das
          Ferienheim Wildmoos bietet für die ersten vier Wochen der
          Sommerferien wieder das beliebte Ferienlager an. Das brei-
         te Freizeitprogramm unter pädagogischer Aufsicht, das bei
        Schönwetter vorwiegend im Freien stattfindet, lässt Handy
        und Fernseher schnell vergessen. Eine Woche „all inclusive“

                                                                                                                                    © STADT INNSBRUCK
       beinhaltet auch den Transport von Innsbruck nach Wild-
       moos und zurück. Für Innsbrucker Kinder unter bestimm-
      ten Einkommensgrenzen gibt es über zu genehmigenden
     Antrag zwei Wochen um 170 Euro. Informationen, Termine
     und Anmeldung auf der Webseite www.wildmoos.tirol AS

                                                                                            Köpfe ...
Monats                                                                                                      Pippi Langstrumpf
                                                                                                            Mit vollem Namen heißt sie Pippilotta Viktualia
                                                                                                           Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Lang-
                                                                                                          strumpf. Pippi Langstrumpf ist die zentrale Figur
                                                                                                         der dreibändigen schwedischen Kinderbuch-Reihe
                                                                                                        von Astrid Lindgren. Das selbstbewusste Mädchen
                                                                                                       mit Sommersprossen, roten Haaren und zwei ab-
                                                                                                      stehenden Zöpfen hat viele Eigenschaften, für die sie
                                                                      M
                                                                  RSTOCK.CO

                                                                                                     Kinder beneiden. Heuer eröffnet der 85-minütige Film
Ausstellung …                                                                                      „Pippi geht an Bord“ die LangeNachtdesFrauenFilms am
                                                                © SHUTTE

                                                                                                  7. März um 14.00 Uhr. Weitere Infos Seite Seite 38. KR
Dem Gedanken folgend „Wir kön-
nen mit jeder Mahlzeit die Welt                                                                  Daniela Gatt
mitgestalten“ greift die Erleb-                                                                   Daniela Gatt ist Mitarbeiterin der Mobilen Überwa-
nisausstellung „Wir essen die                                                                     chungsgruppe (MÜG). Zu den Aufgabenbereichen der
Welt“ folgende Fragen auf: Woher                                                                 ausgebildeten Gesundheits- und Krankenpflegerin ge-
kommt unser Essen? Woraus be-                                                                  hört neben der Kontrolle ortspolizeilicher Verordnungen
                                                                                              auch die Überwachung der Straßenverkehrsordnung, des
steht unser Essen? Wie und von
                                                                                             Jugendschutzes, des Tiroler Landespolizeigesetzes, sowie
wem wird unser Essen produ-
                                                                                            der Innsbrucker Park- und Spielplatzordnung. Außerdem
ziert? Was bleibt übrig? Wie ver-                                                          stehen auch Unterstützungseinsätze für Feuerwehr, Polizei
ändert unser Essen uns selbst                                                             und Rettungsdienst auf dem Tagesplan. Bereits seit dem Sep-
und unser Zusammenleben? Die                                                             tember 2014 versieht Daniela ihren Streifendienst bei der MÜG
                                                          HER

Erlebnisausstellung in Koopera-                                                         und macht dies mit voller Motivation. Sie ist selbstverständlich
                                                 © V. LERC

tion von Stadt Innsbruck, Caritas                                                      jederzeit auf den Ernstfall vorbereitet. AD
– Diözese Innsbruck, Landwirt-
schaftskammer Tirol, Abfallwirt-
schaft Tirol Mitte und Unterstüt-
zung von Land Tirol ist bis 16. Juli
in der Stadtbibliothek Innsbruck                                                      Daumen hoch
(Amraser Straße 2) zu sehen. AS                                                        Der erste Radworkshop der Stadt Innsbruck lockte Mitte
                                                                                      Februar mehr als 180 Radbegeisterte in die Stadtbibliothek.
                                                                                     Im Rahmen von sogenannten „World Cafés“ konnten die Teil-
                                                                                    nehmerInnen ihre Wünsche und Anregungen an das Innsbru-
                                                                                  cker Radnetz und die Infrastruktur äußern. An zehn Themen-
                                                                                 tischen wurden Problemzonen, Wunschrouten und Lücken im
                                         COM

                                                                                Radwegenetz gemeinsam mit VertreterInnen der zuständigen
                                       RSTOCK.

                                                                               Ämter diskutiert, ausgetauscht und auf Innsbrucker Stadtkarten
                                   © SHUTTE

                                                                              eingezeichnet. AD

                                                                                                                         INNSBRUCK INFORMIERT           5
Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

Einsatz
für die Stadt
                „Alle Achtung“ – die Märzausgabe von Innsbruck
                Informiert widmet sich dem Thema Krisen und
                Katastrophenschutz in der Landeshauptstadt.

W
          ie ist die Stadt Innsbruck aufge-   hem Know-how der Einsatzorganisatio-          Ich war im vergangenen Jahr bei einer Sit-
          stellt und welche Präventions-      nen. Letzte Sicherheit gibt es nie.           zung der Lawinenkommission dabei und
          maßnahmen gibt es, damit aus                                                      habe auch dort die kompetente Arbeit er-
einem Notfall keine Krise und aus einer       Elmar Rizzoli:                                lebt. Beim Hochwasser waren wir gerüstet –
Krise keine Katastrophe wird?                 Es ist unsere Aufgabe, laufend die Krisen-    und wir hatten Glück. Der präventive Hoch-
Im Doppelinterview mit Bürgermeister          und Einsatzpläne zu evaluieren und an ge-     wasserschutz, etwa bei der Altstadt, wurde
Georg Willi und seinem Pendant im Kri-        änderte Rahmenbedingungen anzupas-            nicht benötigt. Aber er war aufgebaut.
senmanagement auf Verwaltungsebene,           sen. In der jüngsten Vergangenheit haben
Elmar Rizzoli, wird geklärt, wer die An-      wir uns insbesondere mit den durch den        Elmar Rizzoli:
sprechpartnerInnen sind oder wie die Lan-     Klimawandel veränderten Rahmenbedin-          Es stellt natürlich jedes Ereignis, bei wel-
deshauptstadt mit der Wucht von Natur-        gen, aber auch mit der modernen Kom-          chem es unmittelbar um die Sicherheit
gewalten umgeht. Auch das Thema Black-        munikation – Stichwort „Soziale Medien“       der Bevölkerung geht, eine große Heraus-
out wird im Folgenden angesprochen.           – intensiv auseinandergesetzt. Unsere Ar-     forderung dar. Beim Corona-Virus galt es
                                              beit in diesem Bereich bleibt international   natürlich in erster Linie die Ausbreitungs-
Ist die Stadt Innsbruck in Sachen             nicht unbeachtet.                             gefahr einzudämmen. Wesentlich ist aber
Prävention in Krisen- und Katas-                                                            auch, die Bevölkerung stets mit wichtigen
trophenfällen gut aufgestellt und             Im vergangenen Jahr wurden                    und vor allem richtigen Informationen zu
wurde in der jüngsten Vergan-                 Tirols Landeshauptstadt und vor               versorgen. Die Einsatzkräfte leisteten hier
genheit gezielt an Maßnahmen-                 allem die KrisenmanagerInnen                  großartige Arbeit.
plänen gearbeitet?                            auf eine harte Probe gestellt.
                                              2019 ging als außergewöhnliches               Welche Punkte sehen Sie als
Bürgermeister Georg Willi:                    Lawinen- und Hochwasserjahr                   besonders wichtig an, dass das
Ich finde, Innsbruck ist gut aufgestellt.     in die Geschichte ein. Aktuell                Zusammenspiel im Rahmen des
Denn es gibt in unserer Stadt eine lange      fordert das Corona-Virus die Ein-             Krisenstabes, der sogenannten
Tradition, aus jeder Krise zu lernen und      satzkräfte. Wie haben Sie diese               Gemeindeeinsatzleitung,
besser zu werden. Damit wird der Stan-        Ereignisse erlebt?                            funktioniert?
dard laufend gehoben. Aber ja, alle unse-
re Bemühungen können nur der Versuch          Bürgermeister Georg Willi:                    Bürgermeister Georg Willi:
sein, sich auf Katastrophenereignisse gut     Die harten Proben wurden sehr gut ge-         Es hilft ungemein, Krisenereignisse ge-
vorzubereiten, nicht nur mit technischen      meistert – wie aktuell die professionelle     danklich durchzuspielen und mögliche
Möglichkeiten, sondern v. a. auch mit ho-     Handhabung mit dem Corona-Virus zeigt.        Einsatzszenarien zu üben. Ich bedan-

6     INNSBRUCK INFORMIERT
Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
© K. RUDIG
                                                                                                      Bürgermeister Georg Willi und Amts-
                                                                                                      vorstand Elmar Rizzoli sind sich einig:
                                                                                                      Innsbruck ist auf Krisensituationen
                                                                                                      bestens vorbereitet.

ke mich bei allen Feuerwehren und Ret-       kerung Priorität. Wie kann dieser             Bürgermeister Georg Willi:
tungsorganisationen, die das laufend         Spagat gut funktionieren?                     Die wichtigsten Infrastrukturen haben
machen. Dazu brauchen wir Fachleute                                                        Notstromversorgung. Aber es braucht
in vielen Disziplinen, die Extremereignis-   Bürgermeister Georg Willi:                    auch die Verantwortung des/der Einzel-
se möglichst früh erkennen, warnen und       Das gelingt dann, wenn die technische Inf-    nen: jede/r Bewohner/in unserer Stadt
Zahlen, Daten und Fakten liefern, die die    rastruktur auch im Extremfall funktioniert    sollte vorbereitet sein, eine bestimmte
Vorbereitungen auf mögliche Einsätze un-     und gut eingespielte Hilfsteams gut ge-       Zeit zu überstehen, wenn einmal nicht
terstützen. Wenn ich da an Rudi Mair und     führt und koordiniert vorgehen, um den        alles wie selbstverständlich funktioniert.
sein Team vom Lawinenwarndienst denke,       InnsbruckerInnen zu helfen.                   Gerade die IKB arbeitet aber mit Hoch-
weiß ich, dass wir Weltspitze sind.                                                        druck daran, dass die Infrastruktur unse-
                                             Elmar Rizzoli:                                rer Stadt immer auf dem neuesten Stand
Elmar Rizzoli:                               Die Maßnahmen sind alle darauf ausge-         gebracht wird (was aber manche Baustelle
Es ist wichtig, dass man sich vor Eintritt   richtet, in erster Linie der Bevölkerung zu   nach sich zieht).
von Krisen oder Katastrophen Gedan-          helfen. Schnelle und gute Information ist
ken über die verschiedensten Szenarien       dabei wichtig. Diesen Umstand denken wir      Elmar Rizzoli:
macht. Das gibt einem die Sicherheit im      bei all unseren Maßnahmen mit.                Die Behörden sind organisatorisch auch
Handeln. Und außerdem ist es wichtig,                                                      für solche Szenarien gut vorbereitet. In
dass sich die handelnden Personen gut        Denkt man an Krise und Katast-                den nächsten Jahren gilt es insbesondere
kennen, wir sprechen hier vom „KKK: in       rophe, denkt man oft an Natur-                die in den letzten Jahren verloren gegan-
Krisen Köpfe kennen“.                        gewalten oder Anschläge - im                  gene Resilienz der Bevölkerung wieder zu
                                             digitalen Zeitalter kann eine                 steigern. Die BürgerInnen und Bürger der
Im absoluten Notfall geht es                 Krise auch technische Infrastruk-             Stadt sind anzuleiten, sich auf solche Sze-
einerseits darum, rund 80.000                tur wie wichtige Servereinheiten              narien vorzubereiten und beispielsweise
Innsbrucker Haushalte einerseits             treffen. Somit kann auch das                  Vorräte mit lebensnotwendigen Gütern zu
schnell und gezielt mit Informati-           Thema „Blackout“, also der totale             Hause zu lagern.
on zu versorgen, andererseits hat            Stromausfall als Szenario, nicht
die Organisation von Unterstüt-              ausgeblendet werden. Ist man in               Das Interview führte
zungsmaßnahmen für die Bevöl-                Innsbruck darauf vorbereitet?                 Katharina Rudig.

                                                                                                               INNSBRUCK INFORMIERT             7
Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

    ÜBUNG
    MACHT DEN
    MEISTER                    Um in Krisensituationen rasch und effizient handeln zu
                               können, sind regelmäßige Fortbildungen unerlässlich.
                               Die Mitglieder der Innsbrucker Gemeindeeinsatzleitung
                               (GEL) nehmen deshalb kontinuierlich an Übungen im
                               In- und Ausland teil. Im Vordergrund steht neben dem
                               Austausch innerhalb der beteiligten Einsatzorganisa­
                               tionen auch die Krisenkommunikation nach außen. AD/LI

               LÜKEX
               Bei der länder- und ressortübergreifenden Krisenmanagementübung (Exer-
              cise) – kurz LÜKEX – handelt es sich um regelmäßig stattfindende Übungen in
              Deutschland. Österreich – oder genau genommen die Stadt Innsbruck – war
             2018 als erste und einzige Teilnehmerin außerhalb der Grenzen Deutschlands
             bei der Großübung mit dabei. Inszeniert werden Katastrophensituationen wie
            Stromausfall, Terror oder Cyberattacken. Der Übung, an der Elmar Rizzoli,
            Amtsleiter für „Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen“, gemeinsam mit
           Lisa Reinthaler, zuständig für Soziale Medien in der Geschäftsstelle „Kom-
           munikation und Medien“, teilnahmen, lag der Krisenfall „Gasmangellage“
          zu Grunde. Die Bevölkerung war dabei besonders von den Auswirkungen
         der extremen Kältewelle gefordert. Rizzoli und Reinthaler waren Teil der
         Übungssteuerung, die die Länder und Organisationen mit realitätsnahen
        Inputs durch die Übung navigierten. Knapp 3.000 Personen waren an der
        LÜKEX 2018 beteiligt.
       Ein Schwerpunkt dieser Übung lag auf dem professionellen Einsatz
       Sozialer Medien. Mittels eigens programmierter Plattformen wurde im
      dafür eingerichteten Medienzentrum auch der direkte Austausch mit der
     Bevölkerung geübt.
     Die LÜKEX findet alle zwei bis drei Jahre statt und wird vom deutschen
    Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) organi-
    siert. Die nächste Übung findet planmäßig 2021 statt.

8   INNSBRUCK INFORMIERT
Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
Einsatz von Sozialen Medien
         Wattener Lizum                                                                          44 Prozent aller ÖsterreicherInnen nutzen
           Jährlich organisiert das Land Tirol gemeinsam mit der Stadt                          Facebook* – so viele wie nie zuvor. Im
           Innsbruck eine Schulung für behördliche Einsatzstäbe am                             Krisenfall sind Soziale Medien deshalb
          Truppenübungsplatz in der Wattener Lizum. Ziele der Schu-                            unbedingt mitzudenken, denn: Die
         lung sind einerseits die Verbesserung der Zusammenarbeit                             Erfahrungen vergangener Krisensitu-
         von Einsatzleitungen mit den Einsatzkräften, andererseits                            ationen machen deutlich, wie schnell
        stehen auch das Kennenlernen der verschiedenen Organisati-                           sich Neuigkeiten, Informationen, aber
       onen sowie ein gegenseitiger Erfahrungsaustausch im Fokus.                           auch Gerüchte oder Falschinformati-
       Während der zweieinhalbtägigen Schulung vermitteln                                   onen verbreiten. Die Stadt Innsbruck
      VertreterInnen des österreichischen Bundesheeres und der                             setzt das ganze Jahr über auf direkte
      Einsatzkräfte Grundlagen des Stabdienstes. Höhepunkt der                             Kommunikation mit der Bevölke-
     Übung bildet ein Planspiel, bei dem die Teilnehmenden ein                            rung via Facebook, Instagram und
    fiktives Szenario zu meistern haben. Die realitätsnahen                               Twitter. Im Falle einer Krise liefern
   Krisensituationen sollen sowohl die Zusammenarbeit                                    die städtischen Kanäle – im Rahmen
   zwischen den Einsatzorganisationen verbessern, aber                                   der GEL – schnell und zuverlässig
  auch die TeilnehmerInnen dahingehend schulen, mit                                     Informationen.
  Stresssituationen richtig umzugehen.
                                                                                       *artworx Social Media Report 2020

                                                                                           Stadt Innsbruck (@ibkinfo)
                                                                                          stadt_innsbruck
                                                                                         stadt_innsbruck

Gastvorträge
Ganz im Sinne von „Learning by doing“ sind praktische
Übungen in Hinblick auf Krisenbewältigungen unverzicht-
                                                                                    TROMOS
                                                                                      Mit rund 70 MitarbeiterInnen nahm die
bar. Nichtsdestotrotz dürfen theoretische Fortbildungen
                                                                                      Stadt Innsbruck im Jahr 2017 an der
nicht auf der Strecke bleiben. Weiterbildungen im Hin-
                                                                                     jährlich stattfindenden Landesübung
blick auf rechtliche Rahmenbedingungen, technische
                                                                                    teil. Mehr als 1.000 Personen beteilig-
Fortschritte oder der Austausch von Best-practice-
                                                                                   ten sich an der Übung mit dem Namen
Beispielen sind wesentlich, um stets am Laufenden
                                                                                   TROMOS, die unter Federführung der
zu bleiben. So lud die Stadt Innsbruck beispielsweise
                                                                                  Landespolizeidirektion stattfand. Neben
im Dezember 2019 MedienvertreterInnen zur
                                                                                  Polizei, Land, Bundesheer, Sonder-
Weiterbildung rund um das Thema Krisenkom-
                                                                                 einsatzkommando, Feuerwehr und
munikation ein. Elmar Rizzoli und Lisa Reinthaler
                                                                                 Rettung war auch die Stadt Innsbruck
informierten dabei, was aus Medienperspektive
                                                                                in das Übungsszenario eingebunden.
im Falle einer Krise zu beachten ist, sowie über
                                                                               Dem Namen entsprechend wurde als
den Einsatz Sozialer Medien.
                                                                              Ausgangsszenario ein Anschlag im
                                                                              Rahmen einer Großveranstaltung
                                                                             gewählt. Neben der taktischen
                                                                             Abarbeitung durch die Einsatzkräf-
                                                                            te, wurde auch der Einsatz Sozialer
                                                                           Medien geübt. Dabei unterstützten
                                                                           Fachleute der Stadt Innsbruck
                                                                          zusammen mit KollegInnen des
                                                                          Landes, der Feuerwehr und des
                                                                         Roten Kreuzes das Öffentlich-
                                                                         keitsarbeitsteam der Polizei.

                                                                                                              INNSBRUCK INFORMIERT   9
Vorbereitet auf den Ernstfall - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

        Der Krisenstab
        des Bürgermeisters
                              Egal ob Hochwasser, Lawinensituationen oder
                              Wettergefahren – im Katastrophenfall kümmert
                              sich die Gemeindeeinsatzleitung (GEL) mit Ex-
                              pertise und viel Erfahrung um die Sicherheit der

                                                                                                                                                                      K
                                                                                                                                                                  RUC
                                                                                                                                                                NSB
                              Stadt. Sie stellt sicher, dass in Notsituationen

                                                                                                                                                                  IN
                                                                                                                                                              ADT
                                                                                                                                                          © ST
                              schnell agiert und reagiert wird.                                           In Krisen- und Katastrophenfällen ist auf die
                                                                                                          Gemeindeeinsatzleitung Verlass – so auch beim
                                                                                                          Hochwasser im Sommer 2019.

        D
                 enkt man an den Sommer des ver-          mit den Medien und der Bevölkerung, die           entschieden, welche Einsatzkräfte mobi-
                 gangenen Jahres, kommen Erinne-          Versorgung der Einsatzkräfte und die Ko-          lisiert, welche Maßnahmen getroffen und
                 rungen an den bedrohlich hohen           ordination verschiedener Organisationen.          welche Ressourcen gebraucht werden. Ein
        Wasserstand des Inns zurück. Aber auch da-        Dass die Situation so reibungslos bewältigt       wesentlicher Punkt ist der regelmäßige
        ran, wie routiniert die Einsatzkräfte die Situ-   wurde, ist keine Selbstverständlichkeit – da-     Kontakt zu den Medien, um die Bevölke-
        ation meisterten und mit vereinten Kräften        hinter stecken Routine, Erfahrung und vie-        rung stets am Laufenden zu halten. In den
        die Stadt Innsbruck im Auge behielten. Der        le Übungsstunden. „Im Krisenfall sind wir         letzten Jahren zeigten sich die Vor-, aber
        Krisenstab koordinierte den Einsatz begin-        gut aufgestellt. Das zeigen uns die regel-        auch Nachteile der Sozialen Medien. „Über
        nend bei der Lageeinschätzung, bis hin zum        mäßigen Übungen. Dennoch ist es notwen-           Kanäle wie Facebook oder Twitter errei-
        Aufbau des Hochwasserschutzes sowie die           dig, sich stets fortzubilden. Nur so können       chen wir in kurzer Zeit einen Großteil der
        einzelnen Wegsperren, die Kommunikation           wir routiniert agieren“, weiß Elmar Rizzo-        Bevölkerung. Jedoch können auch falsche
                                                          li, Amtsvorstand für „Allgemeine Sicherheit       Informationen oder Panik rasch verbreitet
                                                          und Veranstaltungen.“ Er hat als Einsatzlei-      werden. Wir empfehlen deshalb unbedingt,
                                                          ter bereits viele Krisensituationen bewäl-        sich im Krisenfall über die städtischen bzw.
                                                          tigt. „Gut erinnere ich mich an das erste Fe-     offiziellen Seiten der Einsatzkräfte zu infor-
                                                          bruar-Wochenende letzten Jahres, als die          mieren“, berichtet Rizzoli. Ist der Ernstfall
                                                          Brennerautobahn, Staatsstraße und Bahn-           vorüber, wird der Katastrophenplan gleich
                           HER

                                                          linie aufgrund von starkem Schneefall einen       im Anschluss in Bezug auf Lückenschlüs-
                        © V. LERC

                                                          Tag lang gesperrt waren und innerhalb kür-        se, Richtigstellungen oder Verbesserungen
                                                          zester Zeit rund 600 Personen, insbeson-          überarbeitet. Die Einberufung des Krisen-
       Amt für Allgemeine Sicherheit und
                                                          dere deutsche Schulklassen auf dem Weg            stabes war in letzter Zeit zumindest ein-
      Veranstaltungen
                                                          zur Skiwoche, in Notunterkünften zu versor-       mal jährlich erforderlich. Sei es präventiv
      Leitung: Elmar Rizzoli
      Museumstraße 3                                      gen waren. Mit vereinten Kräften konnten          wegen Großveranstaltungen wie der EURO
     Tel.: +43 512 5360 4400                              wir innerhalb einer Stunde alle Personen          2008, der Youth Olympic Games 2012 oder
     post.sicherheit@innsbruck.gv.at                      in der Olympiahalle mit Essen und Betten          zuletzt der Rad-WM und des EU-Minister­
                                                          versorgen“, erinnert sich Rizzoli.                treffens 2018. Aber auch Elementar­
      An der Spitze stehen Einsatzleiter und                                                                ereignisse wie die Schneesituation und
      Leiter der Stabsarbeit. Sie koordinieren            In ständigem Austausch                            das Hochwasser 2019 oder aktuell das Co-
     und steuern den Einsatz. Unterstützt                 Im Katastrophenfall trifft sich der Krisen-       rona-Virus erforderten die Einrichtung des
     werden sie von mindestens folgenden                  stab, bestehend aus VertreterInnen der            Krisenstabes. AD
    Sachgebieten:                                         Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr,
    S1: Personalwesen                                     Rotes Kreuz, Wasserrettung, Mobile Über-
   S2: Lageführung                                        wachungsgruppe (MÜG) und Polizei. Sie be-                  Eine Auswahl der regelmäßigen
          10 INNSBRUCK INFORMIERT
   S3: Einsatzführung                                                                                                organisationsübergreifenden
                                                          urteilen die Situation und treffen eine erste
  S4: Einsatzunterstützung                                                                                          Übungen ist auf den Seiten 8 und 9 in
                                                          Lageeinschätzung. Darauf aufbauend wird
  S5: Öffentlichkeitsarbeit                                                                                         diesem Heft nachzulesen.
 Insgesamt gehören 56 Personen der
Innsbrucker Gemeindeeinsatzleitung an.
ZUFRIEDENHEITS                                                     EINL ADUNG
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                 Was   nah
                Wie   nahWie
             ist fern genug?
                den Ton zur   nah
            ist fern  genug?
                     ist
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Lebensraum Innsbruck

Innsbruck aktiv
im Kampf gegen
die Klimakrise
                       Mögliche Risiken als Folgen des Klimawandels sind für
                       Innsbruck erhoben und gemeinsam mit zahlreichen
                       ExpertInnen in Workshops bewertet worden. Auf Basis
                       der Ergebnisse wurden Maßnahmen im Rahmen einer
                       Anpassungsstrategie – dem sogenannten „Aktionsplan
                       2020/2021“ – entwickelt.

Z
      unehmende Starkniederschläge,                          nen Strategieplan, um die Stadt Inns-     beiteten Maßnahmen wurde der Akti-
      häufigere und extremere Natur-                         bruck zukunftsfit zu machen.              onsplan 2020/2021 erstellt, der sich in
      ereignisse sowie längere Hitzepe-                                                                15 Aktivitätsfelder gliedert. Das Ziel ist,
rioden – das sind nur einige der Folgen                      Auf dem Weg zur Strategie                 die Stadt bestmöglich auf die zukünftigen
der Klimakrise für den Alpenraum. Auch                       Rund 50 TeilnehmerInnen der Stadt         klimatischen Bedingungen anzupassen,
wenn das Hauptaugenmerk der Stadt                            und ihrer Beteiligungsunternehmen so-     um negative Klimawandelfolgen zu ver-
auf dem Klimaschutz liegt, müssen wir                        wie externe Fachleute etwa von Bund,      mindern, aber auch daraus resultieren-
uns zudem mit den nicht mehr abwend-                         Land, Universität Innsbruck, Landespo-    de Chancen zu nutzen. Diese liegen unter
baren Folgen der Klimakrise auseinan-                        lizeidirektion und Rotem Kreuz haben      anderem im raschen Ausbau der Fahrrad-
dersetzen, um die gravierendsten Aus-                        an dem Projekt „Klimawandelanpas-         und FußgängerInnen-Infrastruktur.
wirkungen auf Mensch und Umwelt zu                           sung“ mitgewirkt. Basierend auf den Er-   „Wir müssen alles tun, um unseren Inns-
minimieren. Daher entwickelte die Stadt                      gebnissen der Risikobewertung wurden      bruck-Beitrag zur CO2-Reduktion zu leis-
Innsbruck mit ExpertInnen von alpS, von                      mögliche und bereits umgesetzte Maß-      ten, und wir müssen die unvermeidli-
Energie Tirol und Klimabündnis Tirol ei-                     nahmen erhoben. Aus diesen ausgear-       chen Folgen der Klimakrise erträglicher
                                                                                                       gestalten. Zu all dem brauchen wir auch
                                                                                                       die Bereitschaft jeder und jedes Einzel-
                                                                                                       nen“, betont Vizebürgermeisterin Mag.a
                                                                                                       Uschi Schwarzl.
                                       „Die Klima-Enquete der Stadt Innsbruck hat
                                                                                                       Der aktuell vorliegende Maßnahmenplan
                                       gezeigt, dass wir jetzt massiv anpacken müssen,
                                     um die Folgen der Klimakrise für Mensch und                       umfasst unter anderem Instrumentari-
                                    Tier zu mildern und den Planeten zu retten.                        en für einen klimafitten Wald, also die
      R   HE

                                                                                                       Schaffung widerstandsfähiger, stabiler
  IAN FORC

                                   Sie hat aber auch gezeigt, dass darin viele Chancen
                                  für die Lebensqualität in der Stadt liegen.“                         Waldbestände im Innsbrucker Stadtge-
© CHRIST

                                 Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl                              biet, Kommunikationskonzepte für Ex-
                                                                                                       tremereignisse oder auch energetische
                                                                                                       Vorgaben für zukünftige Bauvorhaben.

12             INNSBRUCK INFORMIERT
© EPAMEDIA/OSS
                                                               Die Begrünung von Haltestellendächern
                                                               ist nur eine von vielen Maßnahmen zur
                                                               Anpassung an den Klimawandel.

Allem voran liegt ein Schwerpunkt des        überdurchschnittlich hohe Zahl an Tagen           wenig offener Raum und damit der Man-
Aktionsplans auf der Verminderung der        mit mindestens 30 Grad Celsius. Laut der          gel an Durchlüftung und Nachtkühlung
Hitze durch überlegte Handlungen. „Das       Zentralanstalt für Meteorologie und Geo-          verstärken den Hitzeinseleffekt.
ist vor allem für jene Menschen wichtig,     dynamik (ZAMG) waren im vergangenen
die keinen eigenen Garten oder keinen        Juni in Innsbruck 17 Hitzetage zu ver-            Maßnahmen zur Abkühlung
beschatteten Balkon haben oder sich          zeichnen – ein weiterer neuer Rekord.             Im Aktionsplan 2020/2021 sind unter-
keine spontane Sommerfrische am Land                                                           schiedliche Maßnahmen zur Verminde-
leisten können – wir müssen die Stadt im     Städtischer Hitzeinseleffekt                      rung des städtischen Hitzestaus enthal-
Interesse aller auch in heißen Sommern       Die Zentren des städtischen Zusammenle-           ten. Dazu gehört der Ausbau grüner und
lebenswert erhalten“, so Schwarzl.           bens sind immer mehr vom sogenannten              blauer Infrastrukturen. Darunter sind
                                             Hitzeinseleffekt betroffen. Im Vergleich          städtisches Grün sowie städtische Was-
Sommer der Rekorde                           mit der ländlichen Umgebung leiden Städ-          serflächen zu verstehen. Hier wird vor al-
Der vergangene Sommer hat als zweit-         te und ihre BewohnerInnen unter viel hö-          lem ein Augenmerk auf die Forcierung von
wärmster Sommer seit Messbeginn in           heren Temperaturen. Das beeinträchtigt            Fassaden- und Dachbegrünung gelegt, die
Österreich Wettergeschichte geschrie-        zunehmend die Luftqualität, sorgt für hö-         in erster Linie durch Beschattung, Isolie-
ben. Im vergangenen Juni wurde mit           heren Energieverbrauch durch Kühlung im           rung und Verdunstungseffekte eine Ab-
38,5 Grad Celsius ein neuer Allzeitrekord    Sommer und hat heftige gesundheitliche            kühlung der Luft bewirken. Mit begrün-
für Tirol aufgestellt. Unter den zehn hei-   Auswirkungen für die Bevölkerung. Be-             ten Haltestellendächern wurde bereits
ßesten Sommer der 253-jährigen Mess-         kannte Ursachen für die Entstehung von            ein kleiner und wirkungsvoller Beitrag für
geschichte liegen neun Sommer aus            Hitzeinseleffekten sind unter anderem             eine Verbesserung des Mikroklimas er-
der jüngeren Vergangenheit. Bedingt          dunkle Oberflächen, beispielsweise bei            zielt. Mehr Grünflächenanteil, Beschat-
durch den Klimawandel werden die An-         Dächern und Straßen, die zu einer höhe-           tung durch Bäume, bewegtes Wasser und
zahl und Dauer von Hitzewellen weltweit      ren Absorption der Sonnenenergie führen           der Einsatz bestimmter Baumaterialien
weiter steigen. Dichtverbaute Gebiete,       und dadurch die Umgebung aufheizen.               sollen unsere Stadt widerstandsfähiger
wie Städte, sind besonders davon be-         Auch der Mangel an Verdunstungskühlung            gegen den Klimawandel und gleichzeitig
troffen. Die Hitzewellen sorgen für eine     durch natürliche Vegetationsschichten,            attraktiver und lebenswerter machen. MF

                                                                                                                INNSBRUCK INFORMIERT   13
Lebensraum Innsbruck

Schutz, Kontrolle
und Prävention bei
Infektions­krankheiten
                               Das städtische Referat für Gesundheitswesen ist für das
                               Wohlergehen der Innsbrucker Bevölkerung verantwortlich.
                               Der zuständige Amtsarzt und sein Team wissen, welche
                               Vorkehrungen bei ansteckenden Infektionskrankheiten zu
                               treffen sind.

                                                                                                          rechtliche Beurteilungen, Einweisungen
                                           „Das städtische Referat für Gesundheitswesen
                                           sorgt das ganze Jahr über für präventive Maß­                  nach dem Unterbringungsgesetz sowie
                                          nahmen. Bei Infektionskrankheiten – wie im                      durch vielfache Eignungsbegutachtun-
          HER

                                                                                                          gen und amtsärztliche Zeugnisse.
       IAN FORC

                                         Falle des Coronavirus – bieten entsprechende
                                        Hygienemaßnahmen den besten Schutz.“
     © CHRIST

                                       Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc              Meldepflichtige Krankheiten
                                                                                                          Das Referat für Gesundheitswesen tritt
                                                                                                          auch immer besonders in Erscheinung,
                                                                                                          wenn im Falle von Epidemien geziel-

D
       er Öffentliche Gesundheitsdienst                       lichkeit für die Aufgabenwahrnehmung        te Maßnahmen zur Verhütung und Be-
       (ÖGD) ist ein Teilbereich des öster-                   im Bereich des Krisenmanagements            kämpfung gesetzt werden müssen. Bei
       reichischen Gesundheitswesens                          liegt dabei bei der jeweiligen örtlichen    Auftreten oder Verdacht auf das Vorlie-
und wird auch als dritte Säule bezeich-                       Katastrophenabteilung – in der Stadt        gen einer Krankheit werden vom städ-
net: Leistungen im Gesundheitssystem                          Innsbruck ist das die Gemeindeeinsatz-      tischen Referat die erforderlichen Kon-
werden daher vom ÖGD, in der ambu-                            leitung (GEL).                              trollen und Erhebungen nach dem
lanten Versorgung und in der stationä-                                                                    Epidemiegesetz durchgeführt. Das Epi-
ren Versorgung in Krankenanstalten er-                        Vielfältiges Aufgabenspektrum               demiegesetz wurde als Grundlage zur
bracht. Das Ziel des ÖGD ist der Schutz                       Die unterschiedlichen Aufgaben im Be-       Erkennung und Bekämpfung übertrag-
der Gesundheit der Bevölkerung. Je nach                       reich des Gesundheitswesens werden          barer Krankheiten erlassen. Bei sehr an-
Zuständigkeit werden die verschiede-                          auf lokaler Ebene von den Gesundheits-      steckenden Infektionskrankheiten kann
nen Agenden des öffentlichen Gesund-                          ämtern organisiert. In der Tiroler Lan-     es erforderlich sein, Kranke, Krankheits-
heitsdienstes auf Bundes-, Landes- bzw.                       deshauptstadt ist das Referat für Ge-       verdächtige oder auch Ansteckungsver-
Gemeindeebene wahrgenommen. Über                              sundheitswesen unter der Leitung des        dächtige zu isolieren bzw. für einige Zeit
gerade in den letzten Jahren im Fokus                         Stadtphysikus Ing. Dr. Hans-Peter Ram-      von öffentlichen Plätzen fern zu halten.
stehende Aufgaben im Infektions- und                          mer zuständig. Entsprechend den Sani-       Ziel ist, so schnell wie möglich eine Wei-
Katastrophenschutz hinaus ergibt sich                         tätsgesetzen leisten die MitarbeiterInnen   terverbreitung von Krankheiten mit ho-
ein viel breiteres Aufgabenspektrum für                       im Stadtmagistrat wichtige Beiträge für     hem Gefährdungspotenzial auf andere
den ÖGD. Zu seinen wichtigsten Aufga-                         das Wohlbefinden der Bevölkerung: So        Personen zu unterbinden. Das AIDS-Ge-
ben zählen unter anderem die Sanitäre                         etwa in der Gesundheitsvorsorge durch       setz, das Geschlechtskrankheitengesetz
Aufsicht, Schutz der Bevölkerung vor In-                      Impfungen, durch sanitäre Aufsicht von      und das Tuberkulosegesetz stehen er-
fektionskrankheiten, Epidemiologie und                        Krankenanstalten, Apotheken, Alten- und     gänzend zum Epidemiegesetz, um die
Gesundheitsberichterstattung         sowie                    Pflegeheimen, durch hygienische Über-       Verbreitung von Krankheiten mit spezi-
Medizinisches Krisenmanagement, um                            wachung von Bädern, Lebensmitteln und       fischen Charakteristika überwachen und
rasch und koordiniert auf Bedrohungs-                         Trinkwasser, im Sicherheitsbereich durch    verhindern zu können. Diese Gesetze re-
szenarien zu reagieren. Die Verantwort-                       Verkehrs- und Drogenmedizin, waffen-        geln, welche Krankheiten bei Verdacht,

14              INNSBRUCK INFORMIERT
Profitipps für das
                                                                            altersgerechte Bad

                                                       © SHUTTERSTOCK.COM
                                                                                                                                 „Wanne
                     Referat Gesundheitswesen
                    Mo., Di., Do., Fr. von 8.00 bis 11.00 Uhr
                    und nach Vereinbarung; mittwochs
                                                                                                                                 raus,
                   kein Parteienverkehr
                   Maria-Theresien-Straße 18, 1. Stock
                                                                                                                                 Dusche
                  Telefon +43 512 5360 1150
                  und 1144                                                                                                       rein!“
                 www.innsbruck.gv.at , Leben |
                 Soziales , Gesundheit

                                                                            „Fällt Ihnen das Ein- und Aussteigen beim Baden zunehmend
                                                                            schwer? Dann tauschen Sie die Wanne gegen eine barriere-
                                                                            freie Dusche aus. Das geht einfacher und schneller, als Sie
                                                                            denken!“
Erkrankung oder Tod der Meldepflicht                                        Martin Hauser, Inhaber von KomfortBad
unterliegen.

Verhaltens- und
                                                                            Wanne                                               Dusche
Präventionsmaßnahmen                                                         raus                                                rein
Wirksamen Schutz vor einigen Infekti-
onskrankheiten bieten zudem Impfun-
gen. Entsprechende Hygienemaßnahmen
tragen im Alltag dazu bei, sich und ande-
re vor ansteckenden Infektionskrank-
heiten zu schützen. Die Hände sind die
häufigsten Überträger von ansteckenden
Krankheiten. Regelmäßiges und gründli-
ches Händewaschen ist eine Verhaltens-
maßnahme: Vor allem nach Aufenthalt
im öffentlichen Raum wie etwa bei Bus-
oder Zugfahrten, beim Nachhausekom-
men oder vor dem Essen hat Händedes-
infektion eine wichtige Schutzfunktion
gegen die Übertragung von Krankheiten.
Einige Infektionserreger werden sowohl
                                                                            Elektro- und Installationsarbeiten werden gemeinsam mit befugten Hand werksbetrieben ausgeführt.
durch direkten und indirekten Kontakt als
auch durch Tröpfchen aus den Atemwe-                                        Wir machen Ihr Bad seniorenfit:
gen übertragen. Infektiöse Tröpfchen wer-
                                                                            • alles aus einer Hand                                                     Bis zu
den zum Beispiel beim Husten und Niesen                                                                                                                35 % + 25 %
                                                                            • inkl. Förderberatung
freigesetzt und verbreitet. Simple Hygie-                                                                                                              Förderung für
neregeln beim Husten und Niesen tragen                                      • schon über 500 Umbauten                                                  SeniorInnen

dazu bei, andere nicht anzustecken. Wenn                                    • in IBK und Umgebung
man kein Taschentuch parat hat, sollte                                                                                        Je tz t kostenlos
                                                                                                                                                en
man nicht in die Hände, sondern in den                                                                                        Bera tungster mi
                                                                                                                                               n vereinbar en!
Ellenbogen husten oder niesen. Auch die                                                                                      T +43 660 24 24
                                                                                                                                                         883
Küchen- und Lebensmittelhygiene soll-
te beachtet werden. Mit Keimen belastete
Lebensmittel können ebenso anstecken-
de Infektionen verursachen. MF
                                                                                         Weitere Tipps auf: www.komfortbad.at
                                                                                    HM Badrenovierung GmbH, Dörrstraße 81, 6020 IBK
Lebensraum Innsbruck

Hilfe in
der Krise
         In der Schule wird nicht nur gelernt, sondern sie
         ist für viele SchülerInnen ein wichtiger Lebens-
         mittelpunkt. Für soziale Belange und in belas-
         tenden Situationen stehen ihnen an mehreren
         Standorten SozialarbeiterInnen zur Seite.
                                                                               NACKER
                                                                            © A. STEI

O
       b durch Scheidungen, Todesfälle       nen bzw. gemeinsam mit den Kindern zu             plant. Weitere bzw. alternative Angebote
       oder persönliche Krisen: Familiä-     lösen“, hält Bildungsstadträtin Mag.a Eli-        seitens Tiroler Sozialeinrichtungen gibt es
       re oder soziale Probleme und be-      sabeth Mayr fest.                                 unter www.werhilftwie-tirol.at.
lastende Situationen zu Hause machen
vor dem Schulhof nicht Halt. Viele Kin-      Konstante Begleitung                              Persönlicher Zugang
der werden Opfer von Mobbing, Gewalt         Seit 2008 ist Schulsozialarbeit eine fixe In-     „Wir sehen unsere Arbeit als Prävention
oder leiden unter Schulangst. Wenn Kri-      stitution in der Tiroler Bildungslandschaft.      sowie als Hilfestellung für Kinder und Ju-
sen möglichst früh erkannt werden und        Tirolweit sind inzwischen 42 Mitarbeite-          gendliche in Krisensituationen“, erklärt
ihnen entgegengewirkt wird, können die       rInnen an insgesamt 17 Standorten tä-             Mag. (FH) Philipp Bechter, Fachbereichs-
schulische Leistung und der Zusammen-        tig. In Innsbruck stehen an acht Pflicht-         leiter der SCHUSO Tirol. „Unsere Mitarbei-
halt in der Schul- und Klassengemein-        schulen – großteils seit 2013 – sowie auch        terInnen sind direkt an den Schulen prä-
schaft positiv beeinflusst werden.           an der HTL Anichstraße insgesamt zehn             sent, was einen persönlichen Zugang und
„Kinder und Jugendliche bringen ganz         SchulsozialarbeiterInnen als Ansprech-            vertrauten Umgang mit den Schüler­Innen
selbstverständlich ihre persönlichen Er-     partnerInnen kontinuierlich vor Ort zur           ermöglicht. Wir arbeiten gemeinsam mit
fahrungen in die Schule mit. Viele ver-      Verfügung, die insgesamt pro Woche 259            Eltern, Lehrpersonen und SchülerInnen
bringen einen großen Teil ihres Alltags      Stunden sozialarbeiterisch tätig sind. Die        an Lösungen.“ Ziel sei es, durch Präven-
im Unterricht und in der Nachmittags-        Schulsozialarbeit (kurz: „SCHUSO“) ist eine       tion kritischen Situationen entgegen-
betreuung. In vielen Fällen ist Schulsozi-   Einrichtung der Tiroler „Kinder und Jugend        zuwirken und zu intervenieren, bevor es
alarbeit ein wichtiges niederschwelliges     GmbH“ des Landes Tirol, die an den jewei-         zu einer Krise kommt, um damit die per-
Angebot, vor allem wenn es darum geht,       ligen Schulen tätig ist. Langfristig ist an al-   sönliche Situation von SchülerInnen, ih-
Krisen und Konflikte frühzeitig zu erken-    len Schulstandorten Schulsozialarbeit ge-         rem Umfeld sowie letztlich das gesamte

16    INNSBRUCK INFORMIERT
Gratis-Nachhilfe
                                                                  Für SchülerInnen stehen in Innsbruck zahlreiche Gratisnach­­hilfe-
                                                                  und Lernhilfeangebote zur Verfügung:

                                                   ,H
                                                    elmut Zander, Kontakt: kostenlose.nachhilfe@gmx.at
                                                  ,Marienstiftung, Kontakt: office@marienheim.at
                                                  ,C
                                                    aritas Tirol, Kontakt: https://www.caritas-tirol.at/
                                                  hilfe-angebote/kinder-jugendliche/lernhilfe-und-lerncafe/
                                                 lernhilfe-innsbruck/
                                              , J
                                                 ugendrotkreuz, Kontakt: https://www.wirhelfen.at/
                                              ,F
                                                reiwillige StudentInnen-Nachhilfe,
                                               Kontakt: nachhilfe.pradl@gmail.com

                                             Ohne Gewähr auf Vollständigkeit

Schulklima zu verbessern. Die Sozialar-                                                   „Schule ist Lebenswelt: Kinder und
beiterInnen arbeiten dabei selbstständig                                                  Jugendliche können sich in schwierigen
und unabhängig, jedoch in enger Koope-                                                    Situationen an die Sozialarbeiter­Innen
ration mit der jeweiligen Schule und den                                                 wenden und dabei lernen sich offen und
externen Unterstützungssystemen.                                                        angstfrei mitzuteilen. So erwerben sie
                                                       HER
                                                       IAN FORC

                                                                                       das Rüstzeug, bewusst und kompetent mit
Gestärkt aus der Krise                                                                Lebenskrisen umzugehen.“
                                               © CHRIST

„Der Einsatz der Sozialarbeiterinnen und                                             Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr

Sozialarbeiter vor Ort ist eine wichtige
Säule im Schulalltag“, so Stadträtin Mayr.
„Denn Schulsozialarbeit wirkt: Alle Be-
teiligten – das sind SchülerInnen, Eltern
und Lehrpersonen – reagieren durch-
wegs positiv auf diese Hilfestellung in
schwierigen Situationen. Großer Wert
wird darauf gelegt, Konflikte gewaltfrei                                                         Kontakt
                                                                                                 SCHUSO – Schulsozialarbeit Tirol
beizulegen und Lebenskrisen gemein-
                                                                                                Museumstraße 11/1
sam erfolgreich zu bewältigen.“ Lang-
                                                                                                Mag. (FH) Philipp Bechter
fristig werden dadurch die Kompetenz-                                                          Telefon: +43 699 140 59 270
und Persönlichkeitsentwicklung von                                                            E-Mail: tirol@schuso.at
jungen Menschen gefördert. AS                                                                 https://www.schuso.at/
Lebensraum Innsbruck

                                                                                                    Die Vorbereitungen für den
                                                                                                   Europäischen Gemeindetag
                                                                                                    Anfang Mai sind bereits in
                                                                                                               vollem Gange.

Wirtschaftlich
erfolgreich bei
Großveranstaltungen
              Zahlreiche Großveranstaltungen und
              Messen rücken die Tiroler Landeshauptstadt
              ins internationale Rampenlicht.

K
      ulturelle Angebote, wie die Fest-    internationalen Austausch. „Großveran-       zug 2009, die Handball-EM 2010, die
      wochen der Alten Musik, sportli-     staltungen holen Innsbruck auf eine in-      Youth Olympic Games 2012, die Rad-
      che Events, wie die Kletter- und     ternationale Bühne. Das stärkt unsere        WM 2018 und weitere internationale
Rad-Weltmeisterschaften, sowie re-         Stadt als Wirtschaftsstandort ganz au-       Großv­eranstaltungen wurden Konzep-
nommierte Bildungseinrichtungen, wie       ßerordentlich. Diese können aber nur         te entwickelt, die auch internationale
die Universität Innsbruck, unterstrei-     durchgeführt werden, wenn alles per-         Anerkennung erfuhren. So kamen und
chen die Vielfalt der Landeshauptstadt.    fekt funktioniert und alle notwendigen       kommen nach wie vor Behörden sowie
Zahlreiche Veranstaltungen, Tagungen       Vorkehrungen getroffen sind. Wir kön-        Organisationen aus verschiedenen eu-
und sportliche Großereignisse begeis-      nen uns bezüglich der Durchführung von       ropäischen Staaten nach Innsbruck, um
tern Einheimische und TouristInnen         Großveranstaltungen in jeder Hinsicht        sich über Abwicklung, Konzeption sowie
gleichermaßen. Sie führen dazu, dass       auf eine professionelle Organisation al-     Vorkehrungen bei Veranstaltungen zu
sich Innsbruck über Jahrzehnte zu einem    ler Beteiligten verlassen“, ist Stadträtin   informieren.
beliebten Anziehungspunkt in den Al-       Mag.a Christine Oppitz-Plörer überzeugt.
pen entwickelt hat. Das bedeutet in Fol-                                                Internationaler Austausch
ge natürlich auch eine Attraktivierung     Perfekte Organisation                        Eine vielbeachtete Großveranstaltung
für Innsbruck als Wirtschaftsstandort.     großgeschrieben                              findet von 6. bis 8. Mai statt. Im Congress
Durch seine alpin-urbane Lage im Her-      Für die Veranstaltungen der Winter-Uni-      Innsbruck treffen sich Vertreter­     Innen
zen Europas bietet Innsbruck ideale Be-    versiade, die Eishockey-WM 2005, die         des Rats der Gemeinden und Regionen
dingungen für Kongresse, Messen und        Fußball-EM 2008, den Landesfestum-           Europas (RGRE) zum 27. Europäischen

18   INNSBRUCK INFORMIERT
A
                                                                                                                   AND
                                                                                                                  KUB
                                                                                                                 © R.

                           „Um als attraktiver Wirtschaftsstandort
                           am Puls der Zeit zu bleiben, sind Veran-
                           staltungen mit internationalem Cha-
                         rakter unabdingbar. Die Stadt Innsbruck
                        ist als Austragungsort für Events in dieser
        HER
        IAN FORC

                       Größenordnung mit den dafür notwendigen
                      umfassenden Konzepten bestens gerüstet.“
© CHRIST

                     Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer

                                                                      Zahlen, Daten, Fakten
                                                                  ,  560.000 Besucher nutzten im Jahr 2019 den Congress
                                                                     Innsbruck, die Messe Innsbruck und den congresspark igls.
                                                                  ,Knapp 450 Veranstaltungen fanden im Jahr 2019 an den
                                                                    drei Standorten statt.
 Gemeindetag. Der RGRE zählt 60 natio-                           ,D ie Tiroler Landeshauptstadt ist bei internationalen
 nale und kommunale Verbände aus ins-                              Großkongressen ab 1.000 Teilnehmer an zweiter Stelle
 gesamt 41 europäischen Ländern. Der                              nach Wien in Österreich.
 Schwerpunkt der Tagung, zu der auch                            ,Neben dem Europäischen Gemeindetag (6. bis 8. Mai)
 SpitzenpolitikerInnen eingeladen sind,                          zählen das Forum Prävention der AUVA (25. bis 28. Mai)
 lautet „Lokal handeln. Global bewegen.                          und der Österreichische Gemeindetag (18. bis 19. Juni) zu
 Die Sustainable Development Goals im                           den Höhepunkten bei Großveranstaltungen im Jahr 2020.
 Alltag“. MF/AD

                                                                                                      INNSBRUCK INFORMIERT   19
Lebensraum Innsbruck

Krisen und Konflikte
in Theorie und Praxis
                   Seit 2002 organisiert das Institut für Psychologie
                   der Universität Innsbruck gemeinsam mit dem
                   Österreichischen Roten Kreuz die jährlich statt­
                   findende internationale Kriseninterventionstagung.

B
       ereits zum 19. Mal wird das Bruno-   Tagung nun bereits zum 19. Mal stattfin-     nehmenden. „Durch die Vernetzung kön-
       Sander-Haus der Universität Inns-    det, zeigt sowohl die Relevanz des The-      nen Best-practice-Beispiele und Erfah-
       bruck im Herbst zum Mittelpunkt      mas als auch die fachlich hohe Qualität      rungswerte ausgetauscht werden, die für
von Krisenintervention und Einsatzkräf-     der Veranstaltung“, ist Kratzer überzeugt.   eine qualitätsvolle Kriseninterventions-
tenachsorge. Als größte Fachtagung zum                                                   arbeit unerlässlich sind“, betont Kratzer.
Thema Krisenintervention im deutsch-        Vernetzung für Verbesserung                  Die Tagung findet von Freitag bis Sams-
sprachigen Raum ist sie ein Fixpunkt        Neben Einführungs- und Vertiefungsvor-       tag, 25. und 26. September 2020 statt
im Bereich des Wissenstransfers und         trägen von anerkannten Fachkräften wer-      und richtet sich an alle Interessierten. In-
der Vernetzung von Kriseninterventi-        den auch praxisnahe Beispiele herange-       fos zum Programm und zur Anmeldung
onsteams, Peer-Support-Teams, Notfall-      zogen. Im Vordergrund der Tagung steht       sind online unter tagung.sve-psd.at zu
psychologInnen, NotfallseelsorgerInnen,     aber der Austausch zwischen den Teil-        finden.
Einsatzkräften, und PsychotherapeutIn-
nen und vielen anderen mehr. Bei der
jährlichen Tagung, deren Veranstaltun-
gen sich in diesem Jahr mit dem Thema
„Komplexe Einsätze nach Gewaltereig-
nissen, unter besonderer Berücksichti-
gung von Terror, Amok und Geisellagen“,
beschäftigen, werden an die 600 Teil-                         Wie wird Autonomes Fahren
nehmerInnen erwartet. Um die Aktualität                       die Zukunft der Mobilität ändern?
und Komplexität des Themas weiß auch                          Selbstfahrende Fahrzeuge sollen künftig
Mitorganisator Mag. Dietmar Kratzer von                      Unfälle und Staus vermeiden, die Umwelt
der Universität Innsbruck: „Bei Ereignis-                    schonen und FahrerInnen ermöglichen, die
sen wie Terroranschlägen oder Geisella-                     Reisezeit für andere Tätigkeiten zu nutzen.
gen sind die Anfangssituationen oft un-                     Letztlich sollen damit auch Kinder, Hochbetagte und Menschen
                                                           mit Behinderungen ohne FahrerIn unterwegs sein können.
übersichtlich und unklar. Das erschwert
                                                           Werden sich die erhofften Effekte einstellen? Oder kommt es
den Aufbau einer Betreuungsstruktur für
                                                          stattdessen zu mehr Verkehrsbelastungen und zunehmender
Betroffene erheblich.“                                    Zersiedlung? Die Forschung zeigt, dass dies von der Gestal-
Die Tagung am Campus Innrain hat sich                    tung von Angeboten, Geschäftsmodellen und der damit ver-
mittlerweile als Fixpunkt im Bereich Kri-                bundenen Akzeptanz und Nutzung abhängen wird. Die Uni
senintervention im deutschsprachigen                    Innsbruck arbeitet zu diesem Thema im EU-Projekt „WISE-
Raum etabliert. „Sich ständig fortzubil-               ACT“ in einem Netzwerk aus 37 Ländern. Wer diese For-
den ist für Kriseninterventionsteams un-               schung unterstützen möchte, kann unter www.tiny.cc/uibk
erlässlich, um in der tatsächlichen Not-              oder dem unten angeführten QR-Code an einer internatio-
situation vorbereitet zu sein. Dass die               nalen Umfrage teilnehmen und Gutscheine gewinnen.

20    INNSBRUCK INFORMIERT
CK
                                                                                                                                  U
                                                                                                                              SBR
                                                                                                                            I INN
                                                                                                                           © UN
Vom gegenseitigen Austausch profitieren
Studierende und Berufsfeuerwehr gleichermaßen.

                                                      Internationaler Wissensaustausch
                                                     Eine vielversprechende und gelungene Zusammenarbeit zwischen internationaler Kon-
                                                    fliktforschung und der Stadt Innsbruck zeigt das Master-of-Arts-Programm „Frieden,
                                                    Entwicklung, Sicherheit und internationale Konflikttransformation“. Der viersemestrige,
                                                   postgraduierte Lehrgang ist seit 2019 an der Philosophisch-Historischen Fakultät unter
                                                   der Leitung des Arbeitsbereichs „Frieden und Konfliktforschung“ eingerichtet. Für die
                                                  Durchführung am Bildungsinstitut Grillhof in Igls zeichnen Universität Innsbruck und
                                                  Land Tirol verantwortlich.

                                                 Erfahrungsaustausch und Praxis
                                                    Neben theoretischen Auseinandersetzungen in Entwicklungszusammenarbeit, Kon-
                                                   fliktprävention und direkter, struktureller sowie kultureller Gewalt, nimmt Praxis ei-
                                                 nen wesentlichen Teil im Studienplan ein. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation mit
                                                 der Berufsfeuerwehr Innsbruck. „Wir sind über die Zusammenarbeit mit der Stadt
                                                Innsbruck sehr glücklich. Die Berufsfeuerwehr gibt den Studierenden wertvolle Ein-
                                                blicke und Erfahrungsberichte in Krisenbewältigung sowie -prävention“, zeigt sich
                                               Studienleiter Professor DDr. Wolfgang Dietrich (UNESCO Chair of Peace Studies) von
                                              der funktionierenden Zusammenarbeit überzeugt. „Vom gegenseitigen Austausch
                                              profitieren die Studierenden und die Berufsfeuerwehr gleichermaßen. Durch die
                                             internationale Auslegung des Studiengangs berichten die Studierenden von ih-
                                            ren Erfahrungen und bekommen im Austausch Antworten zum ,System Feuer-
                                            wehr‘ in Österreich“, weiß auch Branddirektor Mag. (FH) Helmut Hager von der
                                           Berufsfeuerwehr, der seit vielen Jahren mit dem Master-of-Arts-Programm zu-
                                           sammenarbeitet. Der praktische Austausch mit Blaulichtorganisationen hat im
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