Was bedeutet Rehabilitation in der heutigen Zeit? - N0 01 / 2016 Das Magazin der Kliniken Valens - Kliniken ...
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N 0 0 1 / 2 0 16 Das Magazin der Kliniken Valens Seite 06 Was bedeutet Rehabilitation in der heutigen Zeit?
02 Fokus 02 Was ist eigentlich Reha? Rehabilitation ist kein Wellnessausflug 06 Was bedeutet Rehabilitation in der heutigen Zeit? Statements unserer Mitarbeiter Im Porträt 08 Unabhängig sein WA S IS T E IGEN TL ICH R E H A? Beatrice Leutert – das Leben nach einem Rehabilitation ist kein Wellnessausflug schweren Unfall 12 Physiotherapeut interviewt Patient Dr. Michael Ritter im Interview 08 Knowhow 14 «Körperliche Aktivität hilft bei neuronaler Regeneration» Auswirkung körperlicher Aktivität bei Multipler Sklerose 16 Was tun bei Hirnschlag? Informationen zum Thema mit Sympton-Checkliste Inhalt Mittendrin 18 Aktuelles Kurzgeschichten, Rückblick und Erreichtes 22 Einblicke U N AB H ÄN GI G S E I N eatrice Leutert – das Leben nach einem B Freiraum schweren Unfall 25 Die Erlebnisrundfahrt 14 Mit der Zahnradbahn von Rorschach nach Heiden 26 Gut & gesund Goji-Beeren, Kokosöl oder Chia Samen – Was können diese «Wunderlebensmittel» wirklich? 27 Unsere Tipps Frühlingsputz – Waschen und Reinigen Finale 28 Rate mal Zwei Gutscheine für eine Erlebnisrundfahrt im Appenzellerland zu gewinnen! 29 Agenda und imposante Zahlen «KÖRPE R L ICH E AK TIVITÄT H I LF T B E I NEUR ON AL ER R EGEN E R ATION » Wir sind um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch Auswirkung körperlicher Aktivität bei Multipler Sklerose bemüht. Allerdings kann dies im Sinne einer verbesserten Lesbarkeit nicht immer umgesetzt werden. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermassen angesprochen. VOILÀ N0 01 / 2016
Reha in der heutigen Zeit Inaktivität auch in chronischen Krankheitsprozessen im- mer von Nachteil ist («Körperliche Aktivität hilft bei neu- ronaler Regeneration» S. 14). Weil wir in unseren vielen Gesprächen mit unseren Patienten und Partnern spüren, dass der Aufklärungs 01 Originalton bedarf für die einfache Erkennung von Schlaganfällen weiterhin sehr hoch ist, zeigen wir gemeinsam mit der Schweizer Herzstiftung und in Zusammenarbeit mit dem Liebe Leserin, lieber Leser SRF, welche Symptome zur Früherkennung von Schlag- Herzlich willkommen zur zweiten Ausgabe von VOILÀ, dem anfällen für Jedermann erkennbar sind («Was tun bei Magazin der Kliniken Valens. Für die vielen positiven Rückmeldungen Hirnschlag?», S. 16). zu unserer ersten Ausgabe danken wir herzlich. Diese haben uns sehr Dass wir bei den Klinken Valens aber nicht nur in- gefreut und uns gezeigt, wie gross das Interesse an den Kliniken haltlich und methodisch sehr ambitioniert sind, sondern Valens und vor allem dem wichtigen Bereich der Rehabilitation ist. dass hinter unseren Programmen und Angeboten auch Deswegen haben wir diese Ausgabe dem eigentlichen Wesen der immer interessante Menschen und Experten stehen, er- Rehabilitation gewidmet. Gerne stellen wir dar, was Rehabilitation leben Sie auf den Folgeseiten unseres Magazins, ange- eigentlich ist, wie sie wirkt und wer davon profitieren kann. reichert mit nützlichen Hinweisen und praktischen Tipps. Wenn Sie auf Seite 28 angekommen sind, können Sie sich In unserem Leitartikel zeigen wir, wodurch sich eine Rehabili- an unserem Rätsel versuchen – vielleicht sehen wir uns tation auszeichnet, und wodurch auch nicht («Was ist eigentlich ja dann auf einer Erlebnisrundfahrt im Appenzellerland? Reha?», S. 2). Auch unsere Mitarbeitenden kommen zu Wort und erklären uns, wie ihr ganz eigener Blick auf die Rehabilitation ist Wir freuen uns sehr, dass Sie sich für uns und unser («Was bedeutet Rehabilitation in der heutigen Zeit für unsere Mitar- Magazin Zeit nehmen. Viel Spass bei der Lektüre! beiter?», S. 6). Dass Rehabilitation ein sehr individueller Prozess ist, wo neben medizinischen Fragestellungen auch die soziale und be- rufliche Wiedereingliederung so unglaublich wichtig ist, schildert uns der Bericht über Beatrice Leutert eindrücklich. Sie findet nach einem ganz schweren Unglück über die Rehabilitation wieder zurück ins Dr. Till Hornung, Arbeitsleben («Unabhängig sein», S. 8). Ein wichtiges Merkmal der Direktor Kliniken Valens Rehabilitation ist aber auch, dass ein passgenaues Programm durch- aus einen (neuen) Zugang zu langjährigen und chronischen Be- schwerden eröffnen kann, wie das Gespräch mit Michael Ritter aus Liechtenstein zeigt («Physiotherapeut interviewt Patient», S. 13). Neueste Forschungsergebnisse belegen, dass das rehabilitative Be- wegungsprogramm tatsächlich nachweisbare Effekte auf die Wie- derherstellung von verloren geglaubten Funktionen hat, und dass VOILÀ N0 01 / 2016
Was ist eigentlich Reha? Rehabilitation ist kein Wellnessausflug Achtung Klischee: Eine Trinkkur hier, ein Wickel da und vielleicht ein bisschen Wassergymnastik. Tagsüber Fango, und abends Tango. Nach zwei Wochen kommen Sie schlank, verjüngt und vergnügt wieder nach Hause und begrüssen strahlend Ihre 02 Fokus Liebsten. Wenn Sie es geschickt angestellt haben, konnten Sie ihren Kurschatten noch vor Ort wieder loswerden. Ist das Rehabili- tation? Geschätzte Leserinnen und Leser, un- sere boshaft überzeichnete Darstellung mag vielleicht in Ansätzen den einen oder ande- ren Kur- oder Wellnessaufenthalt beschrei- ben. Verstehen Sie uns nicht falsch: Solche Angebote zur Vorsorge und Festigung der Gesundheit sind sicher hilfreich und sehr wichtig. Aber die Rehabilitation ist etwas völlig anderes. Wir möchten Ihnen auf den nächsten Seiten verdeutlichen, was Rehabi- litation wirklich ist – insbesondere in der heutigen Zeit – und welche Rolle die Kliniken Valens darin spielen dürfen. Selbst wenn Sie noch keine Berüh- rungspunkte mit dieser wichtigen zweiten Säule im Gesundheitswesen hatten, ist es wichtig, die Rehabilitation gut zu kennen – denn schnell gewinnen diese Programme an Bedeutung, wenn das Leben durch einen Unfall oder eine schwere Krankheit plötzlich aus den Fugen gerät. Im eigenen Umfeld sieht man immer wieder solche Fälle, und leider kann man auch selber schneller betrof- fen sein, als das einem lieb ist. VOILÀ N0 01 / 2016
Dass wir aber in der Schweiz über sehr hochste- können. Die Rehabilitationsmedizin behandelt somit hende Rehabilitationsangebote verfügen, die einen we- nicht Diagnosen wie im Akutspital, sondern funktionelle sentlichen Beitrag zur Besserung eines Krankheitsbildes Einschränkungen und Einbussen. Sie ist nicht kausal und und seiner Folgen beitragen, ist vielen Menschen den- auf die Medizin zentriert ausgerichtet, sondern final mit noch nicht vollständig im Detail bekannt. einem bio-psycho-sozialen Konzept darauf abzielend, mittel- bis langfristig zu verbessern und zu unterstützen.» Definition Rehabilitation Nach der WHO (Weltgesundheitsorganisation) Grosse Bedeutung wird unter dem Begriff «Rehabilitation» der Einsatz und Die heutige Rehabilitationsmedizin kann Betroffe- die Wirkung von inter- und multidisziplinären Mass ne mit gesundheitlichen Einschränkungen wieder in das nahmen verstanden, die darauf zielen, die körperlichen, gewohnte Lebensumfeld zurück bringen, das heisst, psychischen und sozialen Folgen eines Gesundheitsscha- wieder zurück in den gewohnten Alltag, in die Familie dens auf ein Minimum zu beschränken. PD Dr. Stefan und den Beruf. Das Wiedererlangen der Selbstständigkeit Bachmann, Chefarzt für Rheumatologie und internisti- – oder weitestgehend dieser – steht an oberster Stelle. sche Rehabilitation im Rehazentrum Valens, erklärt: «Die Dass der volkswirtschaftliche Nutzen der Rehabilitation moderne Rehabilitation orientiert sich am ICF-Modell, sehr hoch ist, ist im Allgemeinen zu wenig bekannt. Denn welches auf die drei Ebenen «Körperfunktion und Struk- durch nachhaltige Rehabilitation ist es möglich, das Be- turen», die «Aktivitätsebene» und die «Partizipations dürfnis nach Langzeitpflege, Arbeitslosigkeit und Invali- ebene» ausgerichtet ist. Im Vordergrund der therapeuti- dität zu reduzieren bzw. sogar ganz zu verhindern. Die- schen Bemühungen stehen dabei nicht Diagnosen nach se Tatsache sollte gerade auch in gesundheitspolitischen ICD-10 (Internationale statistische Klassifikation der Entscheidungen nicht unterschätzt werden. Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme), sondern funktionelle Einbussen und Einschränkungen, Ganzheitliche Rehabilitation die Körperstrukturen und Funktionen stören, zu Aktivi- Viele Patienten haben heute mehrfache Diagnose- tätseinschränkungen und zu Teilhaberestriktionen führen stellungen. Daher ist es wichtig, den Menschen und 03 Fokus Patienten ganzheitlich zu rehabilitieren und auch die Behandlung der Begleitdiagnosen miteinzubeziehen. Das Ergebnis können erstaunliche Fortschritte sein. Ein inter- disziplinäres Team aus Fachmedizinern, Physio- und Er- gotherapeuten, Logopäden, Kreativtherapeuten, Sozial- beratern, Ernährungsberatern, Psychologen und speziell ausgebildeten Pflegenden entwickelt für jeden Patienten ein individuelles Programm und begleitet ihn durch den gesamten Heilungsprozess – nach der Akutphase bis zur Wiedereingliederung in Familie, Gesellschaft und Beruf. Schritt für Schritt führt es ihn an seine ursprünglichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten heran. Wegwei- send für eine gute Rehabilitation ist der rechtzeitige und frühe Start. Ambulante Weiterbehandlung wohnortsnah Die ambulante Rehabilitation basiert auf dem glei- chen abgestimmten, interdisziplinären Behandlungskon- zept wie an den stationären Standorten. Der Unterschied ist, dass die Patienten flexible Termine vereinbaren und nach der Behandlung wieder in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können. Ein Team aus Medizinern, Ergo- und Physiotherapeuten, Neuropsychologen und Logo- päden garantiert die optimale umfassende und ganzheit- liche Betreuung und Behandlung der Patienten. In St.Gallen, Chur und Altstätten betreiben die Kliniken Valens Ambulatorien für die ambulante Nachbehandlung stationärer Patienten oder für die rein ambulant durch- führbare Rehabilitation. Auch in Valens und Walzenhau- sen gibt es ein ambulantes Reha-Angebot. VOILÀ N0 01 / 2016
Hochstehende Rehabilitation mit Weitblick Die Kliniken Valens bieten mit ihren drei Standorten an traum- hafter Lage in Valens, Walenstadtberg und Walzenhausen qualitativ hochstehende und umfassende Rehabilitationsleistungen. 04 Fokus Rehazentrum Fakten und Zahlen Angebot Valens – 150 Betten – 450 Mitarbeitende, stationäre und ambulante Rehabilitation, berufliche Rehabilitation,Thermalbad und Hotel, Schwerpunkte: – 40 000 Pflegetage Neurologische Rehabilitation, Neurologische Frührehabilitation, Muskuloskelettale Rehabilitation VOILÀ N0 01 / 2016
Rheinburg-Klinik Fakten und Zahlen Angebot Walzenhausen – 64 Betten – 185 Mitarbeitende stationäre und ambulante Rehabilitation Schwerpunkte: Neurologische Rehabilitation, – 20 000 Pflegetage Neurologische Frührehabilitation, 05 Fokus Orthopädische Rehabilitation Rehazentrum Fakten und Zahlen Angebot Walenstadtberg – 70 Betten – 170 Mitarbeitende stationäre Rehabilitation, Schwerpunkte: Internistisch-Onkologische Rehabilitation, Pulmo- – 25 000 Pflegetage logische Rehabilitation, Geriatrische Rehabilitation, Muskuloskelettale Rehabilitation VOILÀ N0 01 / 2016
Was bedeutet Rehabilitation in der 06 Fokus heutigen Zeit für unsere Mitarbeiter? Grosse Fachkompetenz der rund 800 Mitarbeitenden, mitmenschliche Zuwendung und ständige Weiterentwicklung machen die Kliniken Valens zu den führenden Rehabilitationskliniken in der Schweiz. « Rehabilitation in der heutigen Zeit bedeutet für mich, unter den immer mehr herausfordernden Umständen (kürzere Kostengut- sprachen, schwerer betroffene Patienten, gestiegene Ansprüche) trotzdem für den Patienten durch professionelle, individuelle und kreative pflegerische, therapeutische und ärztliche Zusammenarbeit möglichst eine Wiedereingliederung in das gewohnte Umfeld mit grösstmöglicher Selbständigkeit zu erreichen.» Claudia Brülisauer, Stationsleitung, Rheinburg Klinik, Walzenhausen VOILÀ N0 01 / 2016
« Rehabilitation bedeutet für mich, unter dem Aspekt einer in- terdisziplinären und koordinativen Zusammenarbeit aller medizinischen, pflegerischen, therapeutischen, sozialen und technischen Massnahmen und Möglichkeiten, eine möglichst zeitnahe Rückkehr ins häusliche Umfeld des Klienten zu erreichen. Ressourcen der Hilfsmittel, Hilfsper- sonen und Einrichtungen im häuslichen Umfeld werden berücksichtigt und gegebenenfalls angepasst. Hierbei stehen im Vordergrund mit so wenig ausserhäuslicher Hilfe und Hilfsmittel, wie nötig, den Alltag meistern zu können. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Partizipa- tionsebene.» Eva Hohmann, Physiotherapeutin Rehabilitationszentrum Walenstadtberg « Rehabilitation in der heutigen Zeit heisst für den Patienten die selbstständige, aktive Verbesserung einer Gesundheitseinschrän- kung mit Hilfe eines interdisziplinären Teams. Durch die Interdiszip- linarität hebt sich die Rehabilitation von anderen medizinischen Fach- disziplinen ab. Der Patient wird als Ganzes mit all seinen vorhandenen Ressourcen betrachtet und der Behandlungsplan danach ausgerich- tet. Die Wiedereingliederung in den Alltag/Beruf hat während der ambulanten oder stationären Rehabilitation oberste Priorität.» 07 Fokus « Dr. Björn Janssen, Oberarzt Rheumatologie Rehabilitationszentrum Valens Rehabilitation erhält und fördert Ressourcen des Patienten « und unterstützt den Patienten im optimalen Umgang mit seinen Ein- schränkungen, um ihn in ein für ihn geeignetes Umfeld entlassen zu können. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn der Patient im Rehabilitation ist für mich, wenn wir alle unser Wissen zum Mittelpunkt steht und sich das interdisziplinäre Team der engen Zu- Wohle von Personen mit Behinderungen oder gesundheitlichen Ein- sammenarbeit auf gleicher Augenhöhe verschrieben hat. Die erwar- schränkungen einbringen, um ihre Stärken zu fördern und verlorene tete Lernfähigkeit des Patienten (auch im hohen Alter!) und die di- Funktionen wieder zu erarbeiten oder zu kompensieren. Wenn es rekte Umsetzung des Erlernten im stationären Alltag gehören seit uns gelingt, die Motivation zum anstrengenden Wiedererlernen zu jeher zum Rehabilitationsverständnis der Kliniken Valens. Ich wünsche wecken und wenn wir Hand in Hand, transdisziplinär arbeiten, kom- mir, dass die Rehabilitation an gesellschaftlich-politischer Bedeutung men wir am besten zum Ziel. Dieses ist in der Regel eine Rückkehr gewinnt und so weiterhin ihren wertvollen Beitrag im Genesungs- nach Hause, Bewältigen des Alltages, Wiederausüben des Berufes.» prozess des Patienten leisten kann.» Christine Meier, Physiotherapeutin Marcel Frauchiger, Medizininformatik Rehabilitationszentrum Valens Kliniken Valens « Rehabilitation in der heutigen Zeit ist die Chance, als Teil « Rehabilitation hat als oberstes Ziel, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten entsprechend ihren Wünschen und Vor- einer Schicksalsgemeinschaft von speziellen, individuell an das Krank- stellungen wiederherzustellen.» heitsbild angepassten Trainingseinheiten zu profitieren, unter der Voraussetzung, dass der Patient bereit ist, täglich zusammen mit dem Dr. Martin Rutz, Chefarzt Rheinburg Klinik, Walzenhausen Rehabilitationsteam seine motorischen und kognitiven Grenzen neu auszuloten, um seine Lebensqualität zu steigern.» Franziska Göggel, Verantwortliche Arztsekretariat Rheinburg Klinik, Walzenhausen VOILÀ N0 01 / 2016
08 Im Porträt Unabhängig sein Beatrice Leutert verunfallte zusammen mit ihrem Partner bei einem Motorradunfall. Die Kliniken Valens geben ihr eine Chance, zurück in die Arbeitswelt zu finden. VOILÀ N0 01 / 2016
Vor drei Jahren stand Beatrice mehrmals Therapien angesagt, auch wenn die diversen Verletzungen Leutert noch mit beiden Beinen fest alles erschwerten. «Es war eine anstrengende Zeit, aber ich wollte wieder, im wörtlichen Sinn, auf die Beine kommen.» Die Mühen im Leben. Während den 33 Jahren haben sich gelohnt. «Im November 2013 wurde ich zum zweiten Mal ihres Berufslebens arbeitete Beatrice an der rechten Schulter operiert und hatte den Arm für sechs Wochen Leutert als Arztgehilfin, Hebamme in einer Schiene. Erst nach weiteren sechs Wochen durfte ich mit der und Rettungss anitäterin. In einem aktiven Bewegungstherapie beginnen. In dieser Zeit war das Geh- training mit der Prothese nur sehr eingeschränkt möglich.» Trotzdem, berufsb egleitenden Studium erwarb anfangs April 2014, nach einem zehnmonatigen Aufenthalt, konnte sie die Kompetenzen und Fähig- sie die Rehaklinik verlassen und durfte nach Hause. keiten als Erwachsenenbildnerin und dadurch die Möglichkeit, die Aus Der neue Alltag Schnell merkte sie, dass sie mit dem veränderten Leben zuhau- bildungsverantwortung und später se überfordert war, und musste einsehen, dass auch die Rückkehr die Stelle als leitende Hebamme an den Arbeitsplatz utopisch war. Sie stürzte in ein tiefes psychisches zu übernehmen. Loch und die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung zeigten sich im vollen Ausmass. «Es war eine schwierige Zeit für alle. Zum Glück habe ich ein gutes soziales Umfeld. Was wahre Freunde sind, hat sich in dieser Phase gezeigt. Sie haben sich nicht von mir abgewendet, sondern mich immer unterstützt.» Nach Ostern 2015 stand erneut ein stationärer Aufenthalt an, diesmal in der Klinik in Valens. «Dieser Aufenthalt hat mir in meiner physischen, wie auch psychischen Verfassung sehr geholfen. Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen stationären Therapieaufenthalt machen 09 Im Porträt durfte.» Es konnte nun sogar an eine Rückkehr in die Arbeitswelt gedacht werden. Die Chance Der Verlust Nach zweijährigem Unterbruch der beruflichen Tätigkeit muss- Plötzlich war er da, dieser 15. Mai 2013. Zusammen mit ihrem te allerdings zuerst eine Stelle zur beruflichen Eingliederung gefunden Partner unternahm Beatrice Leutert einen Motorradausflug. Sie sagt, werden. «Kein leichtes Unterfangen, denn es sollte eine Arbeit sein, dass ihr Partner ein ruhiger und überlegt handelnder Mann war: «So die mich fordert, aber nicht überfordert, und bei der ich nach Mög- fuhr er auch Motorrad. Darum fühlte ich mich so sicher, wenn ich als lichkeit meine Sach- und Fachkenntnisse einbringen konnte. Vor Sozius mitfuhr». Frohgelaunt fuhren sie nach dem Mittagessen ab. allem war es auch ein Wagnis, denn niemand wusste, wie belastbar «Wir waren noch nicht lange unterwegs, als wir von einem Auto, das ich überhaupt war, psychisch wie physisch.» von links aus einer nicht vortrittsberechtigten Nebenstrasse kommend, Michael Härtel, Leiter Pflegedienst der Kliniken Valens, gab ihr gerammt wurden. «Ich verlor nur kurz das Bewusstsein und bekam eine Chance. Zusammen mit seinem Team eruierte er, welche Mög- somit alles mit.» Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis professionelle lichkeiten bestanden, eine entsprechende Aufgabe für Beatrice zu Hilfe da war. Nachdem der Rettungsdienst die präklinische Versorgung finden, die auch im Rahmen ihrer Fähigkeiten steht. und die nötigen lebenserhaltenden Massnahmen ergriffen hatte, Die berufliche Eingliederung wurde durch Petra Christen, Ein- wurde Beatrice Leutert mit der REGA ins Universitätsspital Zürich gliederungsberaterin IV, SVA St.Gallen koordiniert. «Ich bin sehr froh, geflogen. Dort wurde sie sofort operiert und kam erst am Abend dass ich Frau Christen als Ansprechperson habe. Sie ist sehr kompe- wieder zu sich. «Da erfuhr ich, dass mein Partner auf der Unfallstelle tent und empathisch und dies schafft eine gute Vertrauensbasis.» verstorben war. Ich stand unter so starken Schmerzmitteln, dass ich Bei einem Treffen zwischen Michael Härtel, Petra Christen und Bea- alles nur wie durch einen Nebel wahrnahm.» Wie knapp sie selbst trice Leutert wurden die Abmachungen für die Zusammenarbeit mit überlebt hatte, wurde ihr erst mit der Zeit bewusst. «Ich hatte grosses der IV vereinbart und die Eingliederung konnte gestartet werden. Glück, dass es trotz den Verletzungen des Brustkorbs und mehreren Operationen am amputierten Bein keine schwerwiegenden Kompli- Der Einstieg kationen gab.» Nur einmal, als sie durch einen erneuten grossen Am 2. November 2015 war es dann soweit, der erste Tag der Blutverlust über die Lungen nochmals fast gestorben wäre, habe sie Wiedereingliederung. Beatrice Leutert nahm an den offiziellen Ein- geäussert: «Henk, jetzt komme ich auch!» führungstagen für neue Mitarbeitende der Kliniken Valens teil. Die herzliche und professionelle Einführung im Rehazentrum Valens und Der Reha-Aufenthalt in der Rehaklinik Walenstadtberg hat den Wiedereinstieg sehr er- Nach einem nur dreiwöchigen Aufenthalt im Universitätsspital leichtert. «Ich hatte das Gefühl, wieder dazugehörig zu sein.» Am Zürich wurde sie in die Rehaklinik Bellikon verlegt. Da waren täglich ersten Arbeitstag hatte Beatrice Leutert einen Termin bei Myrta Koh- VOILÀ N0 01 / 2016
ler, Leiterin Pflegeentwicklung. «Sie hatte sich Gedanken gemacht, ruar wurde ihr darum durch die IV ein Aufbautraining bis Ende Juli wie meine Ressourcen genutzt werden konnten. Ich selbst konnte gewährt. «Momentan liegt der Beschäftigungsgrad bei 30 %. Ich dann entscheiden, welche Aufgaben mich interessieren würden.» Es hoffe, dass ich peu à peu das Pensum noch erhöhen kann, damit ich ergab sich einerseits eine Aufgabe, die in einer Zeitspanne erledigt ab August eine Arbeitsintegrationsstelle annehmen kann. Es braucht werden musste, und andererseits eine Arbeit, bei der evidenzbasiert noch Zeit aber ich bin auf einem guten Weg. Das Engagement von gearbeitet werden muss. «Ich konnte mein Wissen einbringen und Michael Härtel, Marcel Frauchiger und Myrta Kohler und die herzliche diese Arbeit ohne Zeitdruck ausführen. Auch von Marcel Frauchiger, und offene Art der Mitarbeitenden in den Kliniken Valens haben damals Leiter Pflege in Walenstadtberg, wurde mir eine spannende, wesentlich dazu beigetragen, dass der Einstieg zurück in den Arbeits- sehr interessante Arbeit zugewiesen.» prozess so gut gelungen ist. Es geht mir psychisch viel besser als Anfangs waren nach der Arbeit keine Ressourcen mehr für noch vor einem Jahr. Ich bin glücklich und dankbar, dass ich in einer irgendetwas vorhanden. «Ich war erschöpft, wie früher nach einem mir wohlgesinnten Umgebung arbeiten darf.» Ein grosser Wunsch strengen Arbeitstag.» Mit der Zeit ging es besser und so konnte von Beatrice Leutert ist, dass sie ebensoviel Glück bei der Arbeits Beatrice Leutert ihr Arbeitspensum kontinuierlich erhöhen. Ab Feb- integration haben wird. «Gemeinsam haben wir eine zielgerichtete Eingliederungsstrategie entwickelt.» Welches ist die Aufgabe Die Kliniken Valens geben Frau Leutert eine Chance. einer Eingliederungsbe- Welches Ziel wird verfolgt? 10 Im Portrait raterin der IV-Stelle? Die Rückkehr in das Arbeitsleben ist auch verbunden mit einer Meine Aufgabe ist es, die Neuorientierung im Leben mit den körperlichen Beeinträchtigungen. versicherte Person – in diesem Fall In dieser Zeit bieten die Kliniken Valens einen Arbeitsplatz an, bei Frau Leutert – während des gan- dem sich Frau Leutert mit den Ressourcen aus den Berufserfahrungen zen Eingliederungsprozesses zu die Arbeits- und Leistungsfähigkeit mit den Einschränkungen auf- begleiten und zu unterstützen. Auf der Basis ihrer Möglichkeiten und bauen kann. Sie erhält wieder Selbstvertrauen für sich und ihren dem versicherungsrechtlichen Hintergrund wird eine zielgerichtete Ein- Körper und neue Perspektiven für die anschliessende Stellensuche. gliederungsstrategie entwickelt. Dabei muss ich immer einen Schritt Dabei ist das wohlwollende und vertrauensvolle Team der Kliniken voraus sein und fordern sowie fördern, motivieren, vermitteln und Fra- Valens grundlegend beteiligt und bietet kontinuierlich in den Begeg- gen klären, rund um Versicherungen, Arbeit und Gesundheit. Wichtig nungen und Aufgabenstellungen Hand, um diese Ziele zu erreichen. sind auch die Beratung des Arbeitgebers und die enge Zusammenarbeit Frau Leutert macht laufend Fortschritte und erntet für ihre Willens- mit allen weiteren involvierten Partnern wie beispielsweise den Versi- kraft viel Anerkennung. cherungen, Beratungsstellen und Ärzten/Therapeuten. In jedem Fall hilft mir die aktive Pflege eines Netzwerks von Arbeitgebern. Wie lange dauert diese Unterstützung? Vorerst wird dieses Angebot in der Klinik Valens bis zum Som- Wann werden Sie mit einbezogen? mer 2016 dauern. Es werden kontinuierlich und vorausschauend Sobald eine IV-Anmeldung eingeht, wird das Eingliederungs- weitere Ziele bis zur Rückkehr in den Arbeitsmarkt geplant und bis potential einer versicherten Person abgeschätzt. Besteht dieses Po- zur zumutbaren Erwerbsfähigkeit unterstützt. tenzial, werde ich einbezogen und aktiv. Wie geht Frau Leutert mit dieser Chance um? Was muss bei der Eingliederung von Frau Leutert in den Sie ist dafür sehr dankbar und engagiert sich für die anspruchs- Arbeitsmarkt beachtet werden? vollen Aufgaben in den Kliniken Valens, was ihr Stabilität und Orien Das Leben von Frau Leutert hat sich mit dem Unfall stark verän- tierung gibt. dert. Bei der Rückkehr ins Leben sind die enormen persönlichen und beruflichen Ressourcen zu nutzen und die Unfallfolgen auf körperlicher, sozialer und psychischer Ebene zu berücksichtigen. Frau Leutert hat tiefgreifende innere und äussere Anpassungen zu bewältigen, die Zeit und Geduld für alle Mitbeteiligten fordert. Dies ist nur in einem ge- Petra Christen meinsamen Prozess erfolgsversprechend, braucht aber das Vertrauen IV-Stelle, Eingliederungsberaterin von Frau Leutert, die Hilfeleistungen der Invalidenversicherung anzu- Sozialarbeiterin FH BSc nehmen und sich auf den unbekannten Prozess einzulassen. Sozialversicherungsfachfrau mit eidg. Fachausweis VOILÀ N0 01 / 2016
a W hts a m ?c ... «Nicht vergessen, aber vergeben» Maria Link, MS-Patientin Wissens die Patientin mit dem längsten Krankheitsverlauf, hat sie doch bereits mit 18 Jahren den ersten MS-Schub erlitten», so Kesselring. Sie weiss zu kämpfen Maria Link wurde 1923 als Tochter einer Bauernfamilie im Prät- tigau im Kanton Graubünden geboren. Schon mit neun Jahren verlor sie ihren Vater durch einen besonders tragischen Zugunfall und muss- te danach mithelfen, die sechs Geschwister durchzubringen. Das hiess auch, nach drei Jahren die Schule zu verlassen und auf dem bäuerli- chen Betrieb mitzuhelfen. Dann, mit 18 Jahren, hatte sie grosses Glück, sie fand eine Anstellung als «Dienstmeitli» bei der Pfarrersfrau: «Sogar eine Lohnerhöhung von fünf Franken sollte ich bekommen im neuen Jahr!» Aber dann, sie weiss es noch gut, «zwei Wochen vor 11 Im Portrait Weihnachten, plötzlich die Nachricht, sie hätten jetzt eine andere eingestellt und ich könne auf Januar gehen – dies hat dann meinen ersten MS-Schub ausgelöst.» Dass es Multiple Sklerose war, wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es folgte ein Aufenthalt von zehn Wochen im Spital Schiers mit Gleichgewichtsstörungen und Lähmun- gen in den Beinen. Zum Glück ging es ihr danach für zwei Jahre Leben mit MS – besser, bis sie 1943 mit nunmehr 20 Jahren wieder längere Zeit ins Spital musste. Ihr damaliger Arzt unterbreitete ihr in aller Härte, sie seit 75 Jahren leide unter einer sehr schweren Krankheit, sie werde in den Rollstuhl kommen und nicht mehr selbstständig essen und sich versorgen kön- nen. «Schnur du nu, Herr Doktor», habe sie gedacht, «solange wir einen Herrgott haben, werde ich mich dagegen mit allen Kräften Maria Link zu Besuch in Valens wehren». Zehn Jahre später habe sie derselbe Doktor im Dorf gesehen Ein liebevolles Gesicht, durchzogen mit den Furchen eines lan- und ganz erstaunt gemeint: «Das habe ich noch nie erlebt, dass je- gen Lebens, umrahmt von dichtem grauem Haar, einem gewinnenden mand mit dieser Krankheit noch laufen kann.» Lächeln und wachen Augen. So sitzt sie da im Rollstuhl im Sprech- zimmer von Prof. Jürg Kesselring im Rehabilitationszentrum Valens: Dem Leid vergeben Maria Link, geboren 1923, stolze 93 Jahre alt. Sie strahlt und erinnert Es folgten schwierige Jahre mit Eheproblemen und häufigen sich: «Weisst du noch lieber, herzensguter Jürg? 1981 war ich mit 58 MS-Schüben, ihre zwei Kinder musste sie trotz zunehmender Proble- Jahren als MS-Patientin zur Rehabilitation in der Klinik Montana und me mit Laufen mehrheitlich alleine grossziehen, häufig hat sie nicht du warst dort als junger Neurologe tätig und wir haben uns im ersten mehr gewusst, wovon sie noch neue Kleider oder Essen kaufen soll. Stock getroffen und alle waren begeistert von dir als Doktor – sogar Medikamente waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Markt Socken haben wir für dich gestrickt.» und diese «hätte ich sowieso nicht genommen, da ich den Ärzten Prof. Jürg Kesselring erinnert sich gut an diese Zeit. Schon beim nicht mehr traute». Aber ab dem 50. Lebensjahr, sei sie dann regel- Hochfahren zur Montana Klinik hat ihm die Umgebung gefallen und mässig in die Rehabilitation gegangen. Das habe ihr immer ganz bei Stellenantritt wurde er wegen einer Kündigung gleich auch schon besonders gut getan. zum Leitenden Arzt mit 50 Betten und eigener Abteilung befördert. Jetzt lebt Maria Link, die sich liebevoll allen immer als «ich bin Er lächelt und meint «ich bin dann ein ganzes Jahr geblieben und die Maria» vorstellt, im Altersheim in Schiers, hört gerne Musik, freut habe dort begonnen, mich speziell für die Krankheit der Multiplen sich an den Blumen und Bäumen und ist dankbar, dass sie immer Sklerose zu interessieren.» Besonders aber sind ihm immer noch die noch viel nach draussen und die Sonne und all das Schöne sehen Patientinnen und Patienten mit ihren Geschichten und ihrem Leben kann. Ein langes Leben mit der Krankheit MS kann nicht vergessen wichtig und weniger die Krankheit als solches. «Maria Link ist meines werden – aber sie hat dem Leiden vergeben. VOILÀ N0 01 / 2016
Physiotherapeut interviewt Patient 12 Im Porträt Dr. Michael Ritter ist Präsident des Stiftungsrates des Liechten- steinischen Landesspitals. Kürzlich nutzte er das stationäre Rehaangebot im Rehazentrum Valens. Physiotherapeut Volker Kirchberg hat ihn befragt, wie es ihm dabei erging. Volker Kirchberg: Herr Ritter, wie haben Sie die Rehabilitation als Patient in der Klinik Va- lens erlebt? Dr. Michael Ritter: Es war sehr spannend und eine angenehme Zeit. Es war fast wie in den «Aktivferien», leider haben die Rückenschmerzen keine Ferien gemacht. Ich habe im Leben noch nie so viel Sport gemacht wie hier. Ich durfte viel über meinen Körper erfahren und ler- nen. Wegen den langjährigen Rückenbeschwerden bin ich auch zur stationären Rehabilitation gekommen. Durch Dr. Michael Ritter die regelmässige Anleitung der Therapeuten habe ich ge- lernt, die gesamte Rückenmuskulatur, auch die kleinen Muskeln; zu trainieren. Auch wenn ich die Rückenschmer- zen noch habe, war die Zeit hier sehr lehrreich. Ich war in einer guten Gruppe, die sehr harmoniert hat. VOILÀ N0 01 / 2016
Konnten Sie an Ihren persönlichen Zielen ar- Dr. Michael Ritter wuchs in Liechtenstein auf beiten oder hatten Sie das Gefühl, dass die und studierte Rechtswissenschaften an der Ziele zu sehr vom medizinisch / therapeuti- schen Personal vorgegeben sind? Ich spreche Universität Bern. Er war zunächst juristischer hier den Punkt Patientenzentriertheit an. Mitarbeiter der Regierung des Fürstentums Die Patientenorientierung ist in der Klinik gegeben. Liechtenstein. Später wurde Dr. Ritter Mitglied Es herrscht eine stimmige Philosophie im Hause. Für mich der Regierung, deren Wirtschafts- und Sozial- ist es als Patient wichtig, dass mir die Wahrheit zugemu- tet wird. Das medizinische Personal gab mir mit Optimis- minister er bis 2001 war. Er arbeitet heute als mus zu verstehen, dass die Rückenbeschwerden nach Partner eines Advokatbüros. Dr. Ritter ist Mit- 2 bis 3 Wochen viel weniger werden. Diese Art von Op- glied im Aufsichtsrat der Finanzmarktaufsicht timismus ist verständlich, um den Patienten zu motivie- Liechtenstein und Präsident des Stiftungsrates ren. Vielleicht wäre hier und da ein etwas defensiveres des Liechtensteinischen Landesspitals. Vorgehen bezüglich Erwartungshaltung sinnvoll, um mir als Patienten nicht den Mut zu nehmen, wenn die Be- schwerden doch etwas länger anhalten. Ich habe ein gutes Heimprogramm erhalten und schätze es sehr, dass die Übungen detailliert überprüft und auf meine Bedürf- nisse angepasst wurden. Ich bin der Überzeugung, dass ich alltagstauglich aus der Klinik «entlassen» werde. Ich fühle mich mental fitter. Für mich war es aus professioneller Sicht spannend zu sehen, was in einer Rehabilitation tagtäglich läuft. Der Wie haben Sie die Rehabilitation aus Sicht gute Ausbau der Klinik Valens hat mich überrascht. Ich des Stiftungsratpräsidenten einer medizini- habe mich davon selber überzeugen können, dass die 13 Im Porträt schen Einrichtung erlebt? Klinik Valens nicht nur eine regionale Bedeutung hat, son- Es war faszinierend hautnah zu erleben, dass es dern weit darüber hinaus. neben dem Akutspital den gleich bedeutenden Teil der medizinischen Versorgung in Form der Rehabilitation gibt. Wo sehen Sie Parallelen beider Einrichtungen? Wie bei uns im Akutspital in Vaduz ist die Patien- tenzentrierung und damit Patientenzufriedenheit ein wichtiger Punkt. Wir nehmen unsere Patienten ernst. Die Patienten zufriedenzustellen ist eine Riesenaufgabe. Wir legen Wert auf das Feedback der Patienten. Dafür ist die Qualitätssicherung wie hier im Hause ein wichtiger Punkt. Natürlich ist eine gute Stimmung im Arbeitsumfeld enorm wichtig und ein grosses Anliegen. Inwieweit lassen Sie als Mitträger von grund legenden, strategischen Entscheidungen im Stiftungsrat auch persönliche Erfahrungen mit einfliessen? Die Klinik Valens ist seit Jahren ein wichtiger Ko- operationspartner. Ein Akutspital ohne die Zusammen- arbeit und Kooperation mit nachgelagerten medizini- schen Einrichtungen kann nicht existieren. Was ich hier erfahren habe, fliesst sicher dort, wo es sinnvoll ist, in meine Arbeit ein. Vielen Dank für das Gespräch und einen guten Start in die Arbeit! VOILÀ N0 01 / 2016
14 Knowhow «Körperliche Aktivität hilft bei neuronaler Regeneration» Dr. Jens Bansi, seit 2004 als Sporttherapeut an den Kliniken Valens tätig, hat in einer wissenschaftlichen Arbeit untersucht, wie sich körperliche Aktivität bei Patient(inn)en mit der Diagnose Multiple Sklerose (MS) auswirkt: Demnach führt ein erhöhtes Aktivitätsniveau zu strukturellen Anpassungsvorgängen im Gehirn. VOILÀ N0 01 / 2016
Personen mit MS wurden lange Zeit angehal- ten, körperliche Aktivitäten zu vermeiden, um so das Risiko von Symptomverstärkungen zu vermeiden und ein verstärktes Müdigkeitsempfinden (Fatigue) zu reduzieren. Dieser Standpunkt ist mittlerweile überholt, denn es gilt als gesichert, dass kein Zu- sammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Schubrate besteht. Ganz im Gegenteil, wie Jens Bansi betont: «Innerhalb neuro-rehabilitativer Be- wegungsprogramme stellt ein gesteigertes Aktivi- tätsniveau über regelmässige körperliche Aktivität eine wichtige Strategie eines zielgerichteten multidis- ziplinären Ansatzes dar, um die körperlichen Funk- tionen, die Partizipation und das allgemeine Gesund- heitsempfinden von Personen mit MS zu erhöhen.» Körperliche Aktivität fördert Kognition Schon in seiner Promotion an der Sporthoch- schule Köln, wo er Sportwissenschaften mit Schwer- Der Laktattest gibt Aufschluss über die individuelle punkt Rehabilitation und Prävention studiert hat, widmete sich Jens Belastungsgrenze des Patienten. Bansi 2014 dem Vergleich zweier Trainingssettings (Land versus Wasser) und der Frage, wie sich ein Ausdauertraining dort auswirkt. Zusammengefasst war seine Erkenntnis: Ein dreiwöchiges Ausdau- ertraining im Wasser (Aquabike) hatte eine erhöhte Ausschüttung 15 Knowhow des neurotrophischen «Brain-Derived Neurotrophic Factor» (BDNF) zur Folge. Bis heute befasst er sich mit der molekularen und zellulären Sportmedizin. Dabei geht es um die «sehr spannenden» Auswirkungen von körperlicher Aktivität: Die sogenannten «immuno-modulierenden Effekte» eines Ausdauertrainings wirken kognitionsfördernd, indem ximalen Ausdauerbelastungen, die auf unterschiedlichen Trainings- sie die metabolische Situation des Hirngewebes verbessern und zu geräten wie Crosstrainer, Laufband, Stepper und Velo zum Einsatz einer Zunahme des Hirnvolumens im Bereich des Hippocampus bei- kommen.» Verglichen mit anderen Trainingsmodalitäten ist das Aus- tragen. Bansi dazu: «Die zellulären Anpassungen können durch Varia dauertraining sehr gut untersucht und hat sich zu einer wichtigen tionen der Trainingsprotokolle stark beeinflusst werden. Durch höhe- Komponente innerhalb Neurorehabilitation mit MS-Patient(inn)en re Trainingsintensitäten können schneller positive Ergebnisse eines entwickelt: Am häufigsten wird das Fahrradergometer innerhalb ei- Trainingszyklus erreicht werden.» nes Ausdauertrainings eingesetzt. Ausserdem wurden Krafttraining, In einer neueren Arbeit hat der 41-jährige Sportwissenschaftler Ausdauerbelastungen im Wasser (mit Aquabikes), Yoga, Kick-Boxen die Einflüsse von körperlicher Aktivität bei der Diagnose MS zusam- sowie das Klettern untersucht. mengefasst: Bildgebende Untersuchungen konnten zeigen, dass ein erhöhtes Aktivitätsniveau zu strukturellen Anpassungsvorgängen im Inaktivität ist nie gut Gehirn führt. Auch hier wurde primär der schon genannte «Brain-De- Dass körperliche Aktivität gesund ist, gehört vermeintlich zu den rived Neurotrophic Factor» (BDNF) als ein wichtiger Mediator für einfachsten Erkenntnissen. Jens Bansi, der selbst Ultra-Bergläufe und neuronale Regeneration definiert, und auch hier konnten vermehrt Skifahren als Hobbys nennt, relativiert: «Tatsächlich könnte es so ein- Zusammenhänge zwischen einem aktiven Training und der Neuro fach sein, doch leider ist dem nicht so, denn auch wir Gesunden lassen genese nachgewiesen werden. Momentan untersucht Bansi die Ein- oft einen aktiven Lebensstil vermissen!» Gemäss den aktuellen Zahlen flüsse von intensiven Belastungsreizen während eines dreiwöchigen des Bundesamts für Gesundheit belaufen sich die durch Übergewicht Trainings auf diese Anpassungsvorgänge. und Adipositas sowie deren Folgekrankheiten verursachten Kosten auf CHF 2,7 Milliarden. Umso schwieriger ist es für eine Person mit MS: Vielfalt therapeutischer Ansätze «Verglichen mit gesunden Vergleichspersonen haben MS-Betroffene Innerhalb der Neurorehabilitation setzt man laut Jens Bansi ein deutlich reduziertes Aktivitäts- und Belastungsniveau, das sich heute auf multimodale und interdisziplinäre Therapieansätze, so dass negativ auf den Gesundheitszustand auswirkt.» Ausserdem, so Bansi, neben physiotherapeutischen auch ergotherapeutische, logopädische gibt es einen klaren Zusammenhang mit kardiovaskulären Risikofak- und sporttherapeutische Interventionen zum Einsatz kommen, wie toren, Depression und einer reduzierten Gedächtnisfunktion: «Chro- er erläutert: «Das Spektrum von körperlicher Aktivität reicht dabei nische Inaktivität ist nie gut, weder für Gesunde noch für Patientinnen von passiven physiotherapeutischen Massnahmen bis hin zu subma- und Patienten.» VOILÀ N0 01 / 2016
Was tun bei Hirnschlag? Rund 16’000 Menschen erleiden jedes Jahr in der Schweiz einen Schlaganfall. Die häufigste Ursache ist ein Blut- gerinnsel im Gehirn. Nur ungefähr jeder 10. Schlaganfall wird durch eine Hirnblutung verursacht. Je schneller ein Schlaganfall behandelt wird, desto geringer die Folgeschäden. 16 Knowhow Was ist ein Hirnschlag? (sogenannte Stroke-Units bzw. Stroke-Centers). Ein Hirnschlag ist eine gefässbedingte Störung bzw. Schädi- gung des Gehirns. Die häufigste Form (rund 85 %) ist der ischämische Weshalb Behandlung auf einer Stroke-Unit Hirnschlag, bei welchem die Durchblutung des Gehirns in einem bzw. Stroke-Center? Gefässareal durch ein Gerinnsel plötzlich unterbrochen wird. Dies Das Konzept der Stroke-Unit wurde Ende der 80er Jahre in führt rasch zu einer Schädigung von Hirngewebe. Obwohl häufiger Schweden eingeführt und hat sich seither weltweit als Standard in der ältere Menschen betroffen sind, können auch jüngere Menschen Hirnschlagbehandlung durchgesetzt. Die Hirnschlagpatienten werden einen Hirnschlag erleiden. Ein Viertel der Hirnschlagpatienten sind dabei in einer spezialisierten Abteilung durch ein multidisziplinäres noch im erwerbsfähigen Alter. Stroke-Team abgeklärt, behandelt, überwacht und betreut, wobei neben der Lyse-Therapie auch bereits früh rehabilitative Massnahmen Wie zeigt sich ein Hirnschlag? durch spezialisierte Therapeuten begonnen werden. Eine Behandlung Ein Hirnschlag äussert sich durch akute Störungen von Funktio- in einem Hirnschlagzentrum reduziert die Sterberate in der ersten nen des Gehirns. Sehr häufig sind einseitige Lähmungen des Gesichtes Woche um das Dreifache und erhöht die Wahrscheinlichkeit, später und des Armes sowie Sprachstörungen. Das Merkwort G A S T (Ge- wieder selbstständig zuhause zu leben, um rund 50 %. sicht-Arm-Sprache: Telefon 144!) weist auf diese typischen Symptome hin. Ein schiefer Mund, ein Absinken des Armes beim Hochhalten und Wieso ist nach Hirnschlag die Unmöglichkeit einen einfachen Satz zu wiederholen ist hochver- eine Neurorehabilitation notwendig? dächtig für einen Hirnschlag. Leider gelingt es nicht immer, die Durchblutung wiederherzu- stellen, sodass bei einem grösseren Teil der Hirnschlagpatienten Hirnschlag – Was tun? funktionelle Einschränkungen und Behinderungen bestehen: Durch Es sollte eine rasche Alarmierung der Ambulanz erfolgen, wo- ein spezifisches Rehabilitationstraining kann das Gehirn sich neu bei das englische Akronym F A S T (Face – Arms – Speech – Time to organisieren und die verlorenen Funktionen und Aktivitäten wieder call!) die zeitliche Dringlichkeit betont. Dabei zählt jede Minute, da erlernen. Dieser Lernprozess ist umso effektiver, je früher und je bei unterbrochener Durchblutung ein zunehmend grösseres Areal intensiver die Rehabilitation nach medizinischer Stabilisierung durch- des Gehirns geschädigt wird. Nur durch eine rasche Intervention zur geführt wird. Deshalb werden erste Rehabilitationsmassnahmen Wiederherstellung der Durchblutung (sogenannte Lyse-Therapie, bereits in der Akutklinik im Hirnschlagzentrum eingeleitet und in Thrombektomie), welche nur in den ersten Stunden möglich ist, kann enger Kooperation mit den nachbetreuenden Rehabilitationsspezia- diese fortschreitende Schädigung gestoppt und Hirngewebe vor der listen der optimale Zeitpunkt für den möglichst frühzeitigen Transfer weiteren Zerstörung gerettet werden («Time ist brain»!). Diese spe- ins Rehabilitationszentrum gemeinsam festgelegt. zifische Behandlung erfolgt in spezialisierten Hirnschlag-Zentren VOILÀ N0 01 / 2016
Symptom- Was passiert in der Rehabilitation? Check FAST Hirnschlagpatienten werden durch ein Team von Ärzten, Therapeuten und Pflegefachpersonen aufgenommen. Gemeinsam Mit dem Symptom-Check FAST können Sie rasch mit den Betroffenen werden die individuellen Ziele festgelegt. Diese erkennen, ob ein Hirnschlag vorliegt. Wenn eines beinhalten ein tägliches umfangreiches Programm mit Physiothe oder mehrere der folgenden Anzeichen auftreten, rapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie, Rehabilitations sollten Sie unverzüglich handeln. pflege u.a. Zum Team gehören auch Sozialarbeiter, Ernährungs spezialisten, Orthopädie-Techniker und Sporttherapeuten. Die Fortschritte werden regelmässig im Team evaluiert und dokumentiert und das Therapieprogramm angepasst (Rehabilitationszyklus). Nach Erreichen der Ziele werden die Patienten aus der stationären Behand- FACE lung mit entsprechenden Instruktionen für ein Heimtrainings programm und/oder weiterführenden ambulanten Therapien entlas- Bitten Sie die Person zu lachen oder die Zähne zu zeigen. sen. Die Dauer dieser Rehabilitationsphase ist abhängig von der Steht der Mund schief oder hängen die Mundwinkel Schwere des Hirnschlags und den bestehenden Funktionsstörungen. einseitig herunter? Dieses multidisziplinäre Rehabilitationskonzept hat sich als wirksam erwiesen, indem dadurch die Erholung rascher erfolgt und die Chan- cen einer späteren Selbstständigkeit im Alltag signifikant steigen. In der neurologischen Rehabilitation können nach der Phase im Akutspital grosse Fortschritte in der Behandlung von Defiziten und Behinderungen erreicht werden. Die Kliniken Valens wurden kürzlich ARM von einem Kamerateam der Serie «gesundheitheute» besucht. Im Bei- trag, der am 16. April auf SRF1 ausgestrahlt wird, erzählen Betroffene Bitten Sie die Person, beide Arme horizontal nach vorne 17 Knowhow wie sie die Wiedereingliederung in den Alltag meistern. zu strecken, zu heben und die Daumen nach oben zu drehen. Hängt oder fällt einer der Arme runter? SPEECH Bitten Sie die Person zu sprechen. Ist die Sprache un- deutlich oder schwer verständlich? SRF1/ Info Erstausstrahlung SRF1 Samstag, 16. April 2016, 18.10 Uhr TIME Wiederholung SRF1 Sonntag, 17. April , 9.30 Uhr Zögern Sie nicht, alarmieren Sie die Notrufnummer 144. Jede Minute zählt und ist für ein gutes Schicksal des Wiederholung SRF Info Opfers entscheidend. Bei einer Spitaleinweisung inner- Sonntag 17. April, 20.30 Uhr halb von 3 Stunden nach Symptombeginn sind die Chan- Montag, 18. April 9.00 / 10.40 Uhr cen für eine erfolgreiche Behandlung gut, danach aber Samstag, 23. April, 16.45 Uhr rasch schlechter. Der Beitrag ist auch unter folgender Website abrufbar: Schweizerische Mit freundlicher Genehmigung Herzstiftung www.gesundheit-heute.ch/sendungen der Schweizerischen Herzstiftung. Aktiv gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag Symptom-Check FAST (Face-Arm-Speech-Time) VOILÀ N0 01 / 2016 Mit dem Symptom-Check FAST können Sie rasch erkennen, ob ein Hirnschlag vorliegt. Wenn
Aktuelles Leo berichtet vom Zukunftstag Kurzgeschichten, Rückblick, Erreichtes und Aktuelles aus «Zusammen mit 31 Kindern warteten wir beim Hauptein- gang auf den Direktor. Als erstes schauten wir uns einen den Kliniken Valens. Kurzfilm über die Kliniken Valens an. Als der fertig war, gab es einen Rundgang durch die Technik. Wir gingen unter das Thermalbad und sahen alles, was es für die Tem- peratur und die Sauberkeit des Wassers braucht. Es war sehr spannend, an was alles für ein funktionierendes Ther- malbad gedacht werden muss. Nach dem Rundgang war es schon 9.30 Uhr, es gab eine Pause im Restaurant mit Früchten, Sirup und Joghurt. Wir assen bis um 10.00 Uhr, danach ging es weiter mit einem Einblick in die Pflege. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt. In der Gruppe, in der ich war, haben wir unseren Sauerstoff im Blut und den Puls gemessen. Leider hatten wir zu wenig Zeit, um auch noch die anderen Sachen anzuschauen, denn wir mussten schon weiter in die Kreativtherapie. Auf die freute ich mich sehr, denn ich bin meistens sehr kreativ. Wir mach- ten einen Musik-Rhythmus mit Trommeln und Rasseln, Kurt Luyckx klatschten und stampften mit Händen und Füssen zu der 18 Mittendrin Musik. Um 11.00 Uhr gingen wir zum letzten Posten, der neuer Bobath Instruktor gab uns einen Einblick in die Therapien. Es wurden zwei Teamleiter der Therapien Neurologie in Valens, Kurt Luy- Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe ging nach draussen ckx, hat die Ausbildung zum Bobath-Instruktor erfolgreich und machte Spiele wie z.B. Rollstuhl-Parcours, Balancie- abgeschlossen. Somit bieten die Kliniken Valens weiterhin ren, kleine Sandsäcke fangen und werfen. Die andere Gewähr, mit eigenen Instruktoren die begehrten Boba- Gruppe musste mit einer Hand Früchte zerschneiden, das th-Kurse anzubieten und durchzuführen. ergab einen Fruchtsalat. Es war nicht so einfach, mit einer Hand schöne Stücke zu schneiden. Um 12.00 Uhr gab es einen Spaghetti-Plausch mit drei Sossen zur Auswahl. Danach war der tolle Zukunftsmorgen schon vorbei. Dan- ke dafür.» Leo Zgraggen (11 Jahre, 5. Klasse) Zertifikat Klimaschutz und Energieeffizienz Die Kliniken Valens setzen sich aus Überzeugung für den nachhaltigen Klimaschutz ein. Mit der freiwilligen Teilnah- me am Programm der Energie-Agentur der Wirtschaft trägt das Unternehmen zur aktiven Reduktion der CO2-Emissio- nen und zur Optimierung der Energieeffizienz bei. VOILÀ N0 01 / 2016
Spendenfranken zugunsten Hospiz Dienst Der Hospiz-Dienst Rheintal konnte Anfang des Jahres eine Spende von CHF 4‘000 von den Kliniken Valens in Empfang nehmen. Der stolze Betrag kam durch die Mitarbeitenden zusammen, welche monatlich freiwil- lig einen Franken ihres Lohnes an eine gemeinnützige Organisation abgeben. Der Hospiz-Dienst Rheintal begleitet schwerkranke und sterbende Mitmenschen unentgeltlich. Die Spende wird in die Aus- und Wei- 24-h Spendenmarathon terbildung der Begleitpersonen investiert. Die Mitarbeiter aus dem neurologischen Therapieteam Valens haben kürzlich bei einem 24-h Spendenmarathon mitgemacht. Initiatoren der Aktion sind die Charles Universität Prag und die tschechische MS-Gesellschaft. Die Trainingszeit aller Teilnehmer wird zusammengezählt und «IMPULS» – eine Stiftung welche die Rehabilitation und Forschung von MS fördert – rechnet diese in einen monetären Betrag um. Letztes Jahr haben 870 Teilnehmer aus 12 Städten (10 tschechische, Lyon und Valens) teilgenommen. 19 Mittendrin EEG Zertifikat für Dr. Veit Mylius Michael Härtel übergibt Regula Bont (links) und Dr. Veit Mylius, Oberarzt Neurologie, hat das EEG Zer- Jutta Cobbioni den Spendenscheck. tifikat (EEG = Elektroenzephalographie) erworben. Dieses Zertifikat steht am Abschluss der EEG-Ausbil- dung und berechtigt zum Beurteilen des EEGs. Rele- vant ist das EEG insbesondere bei der Epilepsie, bei Stoffwechselstörungen und bei schweren Gehirn verletzungen. Fachsymposium St.Gallen Das Fachsymposium St.Gallen fand im Januar 2016 in der OLMA-Messehal- le statt, Organisator war das Kantonsspital St.Gallen. Dieses vor allem an Pflegefachleute gerichtete Fachsymposium erfreut sich grosser Beliebtheit. Die Kliniken Valens waren erstmals mit einem Stand vor Ort und präsentier- ten die Behandlungsschwerpunkte der drei Kliniken und informierten über die verschiedenen Pflegekonzepte, u.a. über die Bodenpflege. Dr. Veit Mylius bei der EEG-Beurteilung. VOILÀ N0 01 / 2015 6
Diplom HF Pflege Margrit Egnér Jeanette Werder (D1), Eva Mistridis (O2), Sabrina Award Hälg (B1) und Arne Rootering (B2) v.l.n.r. haben er- Professor Jürg Kesselring hat den Margrit folgreich die Höhere Fachschule Pflege absolviert. Egnér Award für sein Lebenswerk in an- Wir freuen uns, dass sie weiterhin in den Kliniken thropologischer und humanistischer Psy- Valens arbeiten werden. chologie erhalten. Er erhielt den Preis für seine einfühlsame, respektvolle und per- sönliche Art im Umgang mit Patienten, die unter schweren Hirnschäden leiden, für seinen Einsatz für das internationale Rote Kreuz sowie für seine vielseitigen Fähig- keiten auf dem Gebiet der Literatur, Musik und Bildenden Kunst. Ausserdem wurde er zum ersten Ehrenpräsidenten der Schweizerischen Multiplen Sklerose Ge- sellschaft ernannt. 20 Mittendrin Die Kliniken Valens am Berufswahlevent in der Flumserei Am 7. Berufswahlevent in der Flumserei, waren die Kliniken Valens mit einem Stand vor Ort. Über 50 Fir- men aus der Region Sarganserland und Umgebung stellten ihre Lehrberufe vor. Unsere lernende Kauffrau Florentina stellte das Berufsbild für Kaufleute vor. Der Bereich Pflege bot verschiedene Aktivitäten an wie Blutzucker messen oder Koordination testen. Dies zog nicht nur Schüler, sondern auch interessierte Eltern und Lehrer an. Sieben verschiedene Berufslehren aus den Bereichen Pflege, Technik, Gastronomie, Haus- Körpersprache und wirtschaft und Verwaltung bieten die Kliniken Valens Kommunikation an. Ergänzend dazu gibt es auch zahlreiche Prakti- kumsplätze. Die Körpersprache gibt uns wichtige Informationen über die innere Haltung und Einstellung eines Menschen. Das angebotene Seminar «Körpersprache und Kommunikation» war gut besucht. Seminarleiterin Irene Orda informier- te an den zwei Kurstagen lebhaft über Gesten und deren Bedeutung, über die Körperhaltung und den Gang. Wertvolle Tipps, wie das Gegenüber eingeschätzt werden kann, fehlten nicht. Auch Situationen zur Optimierung im Umgang mit Patienten und Mitarbeitenden wurden in verschiedenen Rollenspielen geübt. Wie kann ich meiner Aussage mehr Nachdruck verleihen, welches ist meine korrekte Körperhaltung, wenn ich etwas erreichen will, wie stehe ich da, wenn ich etwas präsentieren muss oder wie reagiere ich, wenn ich mich angegriffen fühle? Antworten auf diese Fragen gibt es im nächsten Kurs «Kör- persprache und Kommunikation» vom 27. und 28. September 2016 in Valens. Details dazu in unserem Kursprogramm oder auf www.study-valens.ch. VOILÀ N0 01 / 2016
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