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1 / 2017 6. M Ä R Z 20 17 Sonderdruck von wasserzins – Reformbedarf im neuen Marktumfeld – Flexibilisierung als Chance für alle Beteiligten – Wirtschaftlichkeit der Schweizer Wasserkraft Wasserzinsregelung ab 2020
I N H A LT inhalt. impressum. Wasserzins Impressum 4 Der Wasserzins – Reformbedarf im neuen Marktumfeld Dieser Artikel ist in der Zeitschrift «Wasser «Wasserzinsregelung ab 2020» Sonderdruck Energie Luft» 108. Jahrgang, 2016, Heft 3 Herausgeber, Konzept und Redaktion (Seiten 173-180), unter dem gleichen Titel Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband (SWV), erschienen. Die Originalpublikation ist CH-5401 Baden erhältlich auf www.swv.ch Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE), CH-5001 Aarau 14 Flexibilisierung der Wasserzinse – eine Chance für alle Dieser Artikel ist in der Zeitschrift swisselectric, CH-3001 Bern Auflage «bulletin.ch» 108. Jahrgang, 2017, Heft 1 / 2 8000 Ex. (Seiten 29-33), unter dem gleichen Titel erschienen. Die Originalpublikation ist Originalartikel / Nachdruck erhältlich auf bulletin.ch Die im Sonderdruck zweitpublizierten Beiträge sind mit Ge- nehmigung der Originalzeitschriften abgedruckt. Nachdruck 19 Wirtschaftlichkeit der Wasserkraft in der Schweiz Dieser Artikel ist in der Zeitschrift nur mit Zustimmung der Herausgeber und nach Rücksprache mit den Originalzeitschriften. «WasserWirtschaft» 107. Jahrgang, 2017, Layout Heft 1 (Seiten 33-38), unter dem gleichen Somedia Production AG, Zwinglistrasse 6, CH-8750 Glarus Titel erschienen. Die Originalpublikation ist www.somedia-production.ch erhältlich auf springerprofessional.de Druck Somedia Production AG, Sommeraustrasse 32, CH-7007 Chur www.somedia-production.ch 2 sonderdruck wasserzins 1 / 2017
E D I TO R I A L Wasserkraft 60 Prozent des in der Schweiz produzier- ten Stroms stammen aus Wasserkraft. Sie belegt in der Stromversorgung der Schweiz eine unangefochtene Spitzen- position. Und ihre Bedeutung wird in Zukunft weiter zunehmen, der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation zum Trotz. Für eine Wasserkraft ohne Sand im Getriebe W ir schreiben das Jahr 1916: In Europa tobt produzenten hängen, welche die Abgabe in Tiefpreis der erste Weltkrieg, Kaiser Franz Josef I. phasen nicht erwirtschaften können und Verluste von Österreich stirbt, François Mitterrand schreiben. Damit bricht die ursprüngliche Idee einer wird geboren und Zar Niklaus II. regiert in Russland. Abgabe, die vom Konsumenten an die Standortkan Und in der Schweiz ... wird der Wasserzins ins Bundes tone und –gemeinden bezahlt wird, in sich zusam recht aufgenommen. Das Ziel: Mit einem neuen Was men. Und die Schweizer Wasserkraft wird übermäs serrechtsgesetz die Gewinnung und Verwertung der sig stark mit Abgaben belastet, was deren nationale einheimischen Wasserkraft zu fördern und der Ver und internationale Wettbewerbsfähigkeit untergräbt. teuerung des Stroms aus Wasserkraft Grenzen zu set Die noch bis Ende 2019 geltende Regelung mit zen. Das gesetzliche Wasserzinsmaximum wurde in einem fixen Wasserzinssatz wird den heutigen regu den vergangenen hundert Jahren dennoch mehrfach latorischen und ökonomischen Gegebenheiten nicht nach oben angepasst. Dies insbesondere aufgrund der mehr gerecht. Es braucht eine faire und zukunfts Teuerung, zuletzt aber auch unter dem Eindruck stei fähige Neuregelung, die für die Standortkantone gender Strompreise und des vermeintlich gestiegenen und -gemeinden wie auch für die Wasserkraftbetrei Wertes der Ressource. So haben sich die Wasserzinse ber tragbar ist. Zielführend ist eine Flexibilisierung allein in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt und der Wasserzinse mit einem fixen Teil für die im nati sind zu einem bedeutenden Kostenfaktor für die Was onalen Interesse stehende Nutzung der Ressource serkraftproduktion geworden. und einem variablen, marktpreisabhängigen Teil für Seit 1916 hat sich die Welt verändert – auch für die den betriebswirtschaftlichen Zusatznutzen. Nur so Schweizer Wasserkraft: Heute definiert die Preisbil stehen die Wasserzinse auch für die nächsten hun dung am europäischen Strommarkt den Wert der dert Jahre auf einer nachhaltigen Basis. Und nur so Ressource Wasser zur Stromproduktion. In der lan kann die Wasserkraft ihren entscheidenden Beitrag gen Geschichte des Wasserzinses ist dies ein eigentli an die Eigenversorgung und damit an die Versor cher Paradigmenwechsel. Denn bis zur Öffnung des gungssicherheit der Schweiz ohne Sand im Getriebe Endkundenmarktes im Jahre 2009 trugen alle leisten. Schweizer Endverbraucher die Wasserzinse als Teil der Gestehungskosten der Wasserkraft solidarisch. Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband Das ist seither nicht mehr möglich: Die Last bleibt Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen stattdessen an den im Markt stehenden Wasserkraft swisselectric Bild: KWO sonderdruck wasserzins 1 / 2017 3
WA S S E R Z I N S | AU S «WA S S E R E N E R G I E LU F T» 3/ 2 0 16 Der Wasserzins – Reform- bedarf im neuen Marktumfeld T E X T R O G E R P FA M M AT T E R , M I C H E L P I OT 1. Geschichte des Wasserzinses Wasserkraftpotenzial zur Erzeugung zzKanton Wallis: Bei den kantonalen elektrischer Energie zu verwerten» Werken an der Rhone fliessen 100 % 1.1 Grundlagen (BWG, 2002). Das Gesetzgebungsrecht der Wasserzinse an den Kanton. Bei Vor hundert Jahren ist das «Bundesge wurde dem Bund übertragen, «damit er Kraftwerken in den Seitentälern setz über die Nutzbarmachung der die Gewinnung und Verwertung der fliessen die Einnahmen des Wasserz Wasserkräfte» (Wasserrechtsgesetz, Wasserkräfte fördere. Der Gesetzgeber inses zu 60 % als «besondere Wasser WRG, SR 721.80) in Kraft getreten. Als hat daher die Aufgabe, der fiskalischen Grundlage diente der damalige Art. Belastung der Wasserwerke eine 24bis der Bundesverfassung (heute Art. Grenze zu setzen» (Bundesrat, 1912). Wie wird der Wasserzins 76), der in der Volksabstimmung vom Damit wird festgelegt, dass sowohl auf berechnet? 25. Oktober 1908 mit über 85 % Ja-Stim die Gesamtinteressen des Landes zur Der maximal zulässige Wasserzins men angenommen und am 22. Dezem Nutzung der einheimischen Wasser für ein Wasserkraftwerk ergibt sich ber 1908 in die Verfassung aufgenom kraft als auch auf die Bedürfnisse der aus der mittleren Bruttoleistung men wurde. Darin ist festgehalten, dass Wasserherkunftsgebiete Rücksicht zu multipliziert mit dem Maximum des die Nutzbarmachung der Wasserkräfte nehmen und somit eine Interessenab Wasserzinssatzes gemäss Wasser unter der Oberaufsicht des Bundes wägung notwendig ist. rechtsgesetz: steht und der Bund «die zur Wahrung In der Botschaft des Bundesrates Wasserzins [CHF] = der öffentlichen Interessen und zur wurde vorgeschlagen, das Maximum max. Wasserzinssatz [CHF/kWB] × Sicherung der zweckmässigen Nutz des Wasserzinssatzes auf 3 CHF/PS fest mittlere Bruttoleistung [kWB] barmachung der Wasserkräfte erfor zusetzen, was in etwa der damaligen derlichen allgemeinen Vorschriften» Regelung des Kantons Bern entsprach Die mittlere Bruttoleistung eines aufstellt. Die Regelung der Nutzbarma und deutlich tiefer lag als in anderen Wasserkraftwerks wiederum berech chung der Wasserkräfte steht aber Kantonen. Um eine Ablehnung des net sich aus dem nutzbaren Gefälle gemäss Bundesverfassung den Kanto Gesetzes durch eine drohende Vermin und der durchschnittlich nutzbaren nen zu und «die Gebühren und Abga derung der Einnahmen in einzelnen Wassermenge, die von der Anlage ben für die Benutzung der Wasser Kantonen zu vermeiden, wurde in der gefasst und verarbeitet werden kann: kräfte gehören den Kantonen oder den am 22. Dezember 1916 in Kraft gesetzten Mittlere Bruttoleistung [kWB] = nach der kantonalen Gesetzgebung Version des Gesetzes ein Höchstansatz 9,81 [m/s2] × 1000 [kg/m3] × mittlere Berechtigten». von 6 CHF/PS (entsprechend 8.16 CHF/ nutzbare Wassermenge [m3/s] × Mit der Botschaft vom 19. April 1912 kW B) verankert, was verhältnismässig mittlere nutzbare Fallhöhe [m] (Bundesrat, 1912) wurden die Grundla hoch war. Am 1. Januar 1918 trat die gen des Wasserrechtsgesetzes und dazugehörige Verordnung über die Die nutzbare Wassermenge ent damit des Wasserzinses geschaffen, die Berechnung des Wasserzinses (Was spricht dem effektiv zufliessenden auch heute noch weitestgehend Bestand serzinsverordnung, WZV, SR 721.831) in Wasserdargebot, das durch die Anla haben. Gemäss allgemeinem Verständ Kraft. Darin ist die Methodik der ge technisch gefasst und turbiniert nis handelt es sich beim Wasserzins um Berechnung detailliert beschrieben werden kann. Da sich dieses Wasser «eine öffentliche Abgabe für das mit der (siehe Textbox folgende Seite). dargebot Jahr für Jahr verändert, Konzession eingeräumte Sondernut ist der Wasserzins nicht fix, sondern zungsrecht an einem öffentlichen 1.2 Föderalistische Lösung wird von den Behörden gemäss den Gewässer, nämlich für das Recht, ein Das Wasserrechtsgesetz des Bundes nutzbaren Wassermengen berechnet. legt nur den maximalen Wasserzins satz und die Berechnung des Wasser Weil die Berechnung des Wasser Verwendete Abkürzungen zinses fest. In der Ausgestaltung sind zinses auf die Bruttoleistung und CHF: Schweizer Franken die Kantone jedoch frei, was zu erhebli somit auf das Leistungspotenzial der Rp./kWh: Rappen pro Kilowattstunde chen Unterschieden in den einzelnen Anlage abstellt, fliesst weder der Wir kWB, MWB: Bruttoleistung in kantonalen Wasserrechtsgesetzen kungsgrad der Anlage in die Berech Kilo- bzw. Megawatt führt – vor allem in Bezug auf die Ver nung ein noch wird berücksichtigt, PS: Bruttopferdekraft (1 PS = 0,74 kW) teilung der Einnahmen auf die Gemein ob die Anlage effektiv produziert TWh: Terawattstunden (1TWh = wesen. Nachfolgend werden beispiel oder beispielsweise wegen einer 109 kWh) haft die Regelungen der grössten Revision stillsteht. Wasserzinskantone aufgeführt: 4 sonderdruck wasserzins 1 / 2017
AU S «WA S S E R E N E R G I E LU F T» 3/2 016 | WA S S E R Z I N S kraftsteuer» an den Kanton und zu Wasserzins entspricht ab einer Brutto Eine vollständige Übersicht über die 40 % an die Gemeinden. Ein Teil der leistung von über 2 MW B dem bundes gesetzlichen Grundlagen in den einzel Gesamteinnahmen geht zweckge rechtlichen Höchstansatz. Im Kanton nen Kantonen findet sich in einer Stu bunden an gesetzlich vorgesehene Bern ist allerdings aktuell noch ein Vor die zur Wasserkraftnutzung im Alpen Fonds (1) zur Finanzierung des Akti stoss zur Reduktion des anwendbaren raum (Wyer, 2006). enkapitals der Forces Motrices Valai Satzes hängig (vgl. dazu Abschnitt 4.1). sanne (FMV) durch den Kanton, (2) Ebenfalls noch zu behandeln ist ein 1.3 Entwicklung der Bemessung zum Rückkauf von Wasserkraftanla Vorstoss, der den Standortgemeinden Das Maximum des Wasserzinssatzes gen durch den Kanton, und (3) zur einen Anteil der Wasserzinseinnah ist seit 1918 bereits sieben Mal erhöht Korrektion und zum Unterhalt der men zuteilen möchte. worden (siehe Bild 1). Nachfolgend fin Gewässer. zzKanton Uri: Im Gewässernutzungsge det sich ein historischer Überblick über zzKanton Graubünden: Eigentümer setz werden die öffentlichen Kantons- die in den jeweiligen Botschaften des von Kraftwerkanlagen haben jährlich und Korporationsgewässer namentlich Bundesrates festgehaltenen Beweg den Verleihungsgemeinden einen Was aufgeführt. Die Wasserzinse kommen gründe und Diskussionen zu den Erhö serzins und dem Kanton eine Wasser entsprechend dieser Auflistung dem hungsschritten: werksteuer zu entrichten. Der von den Kanton oder den beiden Korporationen zzIn der Botschaft vom 18. November Gemeinden festgesetzte Wasserzins Uri und Urseren zugute, wobei der Kan 1951 (Bundesrat, 1951) zur erstmaligen darf die Hälfte des jeweiligen bundes ton rund 90 % einnimmt und die Korpo Erhöhung des Maximalsatzes argu rechtlichen Wasserzinsmaximums rationen 10 %. mentierte der Bundesrat vor allem mit nicht übersteigen. Der Kanton erhebt zzKanton Glarus: Gemäss kantonalem der Anpassung des Satzes an die allge eine Wasserwerksteuer in der Höhe der Energiegesetz beträgt die Wasserwerk meine Teuerung. In seiner Interessen Hälfte des jeweiligen bundesrechtli steuer, die dem Kanton zugutekommt, abwägung kam er zum Schluss, dass chen Wasserzinsmaximums. Mit 55 % des jeweiligen bundesrechtlichen die Erhöhung i) keine Erhöhung der einem innerkantonalen Finanzaus Wasserzinsmaximums. Der Rest Energiepreise rechtfertigen lasse und gleich, in den die wasserzinsberechtig gehört den weiteren Wasserrechtsbe ii) keinen «ungünstigen Einfluss auf ten Gemeinden 6 % der Wasserzinse sitzern, also den Gemeinden und Priva die gegenwärtig erfreuliche Entwick einbezahlen, werden finanzschwache ten. Eine weitergehende Erhöhung der lung auf dem Gebiete der Nutzbarma Gemeinden gestärkt. kantonalen Wasserwerksteuer um chung brachliegender Wasserkräfte zzKantone Tessin, Bern und Aargau: generell 25 % lehnte der Landrat im Jahr haben kann». Schliesslich brachte er Diese Kantone erheben für die Nut 2009 mit Rücksicht auf die Gemein den Solidaritätsgedanken zwischen zung der Wasserkraft direkt den jährli den, welche zu etwa zwei Drittel Eigen Berg- und Mittellandkantonen auf: chen Wasserzins, der nicht mit den tümerinnen der Wasserrechte auf «Es entspricht daher der Billigkeit, Gemeinden geteilt wird. Der erhobene ihrem Gemeindegebiet sind, ab. den Bergkantonen und -gemeinden, 110 01.01.1977: 27.19 CHF/kWB (20.00 CHF/PS) 100 Wasserzinsmaximum 01.01.1986: 54.00 CHF/kWB, in 01.01.2015: 110.00 CHF/kWB reduziertes Wasserzinsmaximum 3 Schritten Aufhebung der 01.07.1968: 17.00 CHF/kWB (12.50 CHF/PS), 90 (Qualitätsstufen) Qualitätsstufen 80 01.01.2011: 100.00 CHF/kWB 70 in 3 Schritten (10.00 CHF/PS), in 10 Schritten CHF/kWB Einführung der Qualitätsstufen 60 01.01.1953: 13.60 CHF/kWB 01.01.1918: 8.16 CHF/kWB 50 01.05.1997: 80.00 CHF/kWB 40 (6.00 CHF/PS) 30 20 10 0 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 Jahr Bild 1 Entwicklung des maximalen Wasserzinssatzes nach eidgenössischem Wasserrechtsgesetz. Das Maximum hat sich seit der Ein- führung 1918 nominal mehr als verzehnfacht und alleine seit 1997 verdoppelt (Quelle: BFE, 2016). sonderdruck wasserzins 1 / 2017 5
WA S S E R Z I N S | AU S «WA S S E R E N E R G I E LU F T» 3/ 2 0 16 die ihre Wasserkräfte zum Wohle des […] Die Erhöhung kommt hauptsäch aufgenommen. Abgeschafft wurden ganzen Landes zur Verfügung stellen, lich wirtschaftlich benachteiligten hingegen die Qualitätsstufen. Mit Be zu ermöglichen, vermehrten Nutzen Kantonen zugute und wird zur Haupt zug auf die sich bereits abzeichnenden aus dem für die Elektrizitätswirt sache von den Industriekantonen als Liberalisierungsbestrebungen auf dem schaft unentbehrlichen Rohstoff zu Hauptabnehmer elektrischer Energie europäischen Strommarkt hielt der ziehen.» Mit der Erhöhung des maxi getragen.» Bundesrat fest, dass er eine entspre malen Wasserzinssatzes per 1. Januar zzIn der Botschaft vom 12. November chende «Liberalisierung der Wasser 1953 wurden zudem Qualitätsstufen 1984 (Bundesrat, 1984) wurde das Soli zinsregelung gegenwärtig für ver eingeführt, die Investitionen in den daritätsargument noch expliziter früht» hält, darauf «jedoch zurück Bau von Speicherkraftwerken begüns erwähnt: «Der Wasserzins wird letzt kommen will [...] wenn diesbezüglich tigten. lich als Bestandteil des Energiepreises Klarheit herrscht». zzBereits auf den 1. Juli 1968 wurde das vom Energiekonsumenten bezahlt. Am zzUnd schliesslich führten die bis ins Gesetz wieder angepasst. Im Wesentli meisten elektrische Energie wird in Jahr 2008 stark angestiegenen Strom chen mit dem Argument der Anpas den Ballungszentren konsumiert. […] preise erneut zu erhöhten Begehrlich sung an die Teuerung der letzten 15 So gesehen kann eine Erhöhung des keiten der Kantone. Die Energiekom Jahre (Bundesrat, 1967). Wasserzinsmaximums auch als Akt der mission des Ständerates reichte deshalb zzIn der Botschaft von 1975 (Bundesrat, Solidarität verstanden werden, der eine die parlamentarische Initiative 08.445 1975) nahm der Bundesrat dann eine für die Berggebiete günstigere Ein ein, um die Wasserzinse mit einer neu umfassende Interessenabwägung vor. kommensverteilung bewirkt.» erlichen Gesetzesänderung ein weite Dem Teuerungsargument hielt er ent zzDie Gesetzesanpassung per 1. Mai res Mal anzuheben (UREK-S, 2009). gegen, dass die betroffenen Regionen 1997 liess sich nicht mehr mit der An Dabei ging man von einem Anstieg den volkswirtschaftlichen Nutzen der passung des Maximums an die Teue- sowohl der Teuerung als auch des Wer Wasserkraft vielfach übersehen wür rung begründen. Bereits in der Bot tes der Ressource Wasser für die Strom den und eine weitere Anhebung zu schaft (Bundesrat, 1995) hielt der Bun produktion aus – beides hat sich inzwi einer Privilegierung der Gebirgskan desrat fest, dass der Wasserzins grund schen als grundlegend falsch erwiesen tone gegenüber den anderen Kantonen sätzlich eine Ausgleichsgrösse geblie – und legte eine zweistufige Erhöhung führe. Erstmals erwähnte er aber auch, ben sei, dass die Interessenabwägung fest. dass die Wasserkraftwerke zu einer sich aber wegen der Zunahme der zu Mit dieser bisher letzten Gesetzesan Beeinträchtigung der natürlichen berücksichtigenden Faktoren schwieri passung wurde der Wasserzinssatz für Schönheit der Gebirgsgegend führten. ger gestalte. Die von den Gebirgskanto die Jahre 2011 bis 2014 auf 100 CHF/ «Davon profitieren in erster Linie die nen erstmals in der Vernehmlassung kW B und ab 2015 auf 110 CHF/kW B grossen Verbrauchszentren. Man kann eingebrachte Idee eines Speicherzu erhöht. Da die geltende Gesetzgebung deshalb eine grosszügige Erhöhung des schlags, die den erhöhten Ertragsmög bis Ende 2019 befristet ist, braucht es Wasserzinsmaximums als einen Akt lichkeiten von Speicherk raftwerken für die Zeit ab dem Jahre 2020 eine schweizerischer Solidarität verstehen. Rechnung tragen sollte, wurde nicht Neuregelung. Betriebskosten Andere (Personal, Kantone Material, 90 Investitions- Uri Wallis Fremdleistung bedingte Kosten 160 25 usw.) (Zinskosten, 25% Abschreibungen) 40% Aargau 50 Öffentliche Ausgaben Bern Graubünden (Wasserzins, 50 120 Steuern usw.) 35% Tessin 55 Bild 2 Die öffentlichen Abgaben belasten ein typisches Wasser Bild 3 Jährliche Wasserzinseinnahmen der Standortkantone und kraftwerk bereits mit rund einem Drittel der Gesamtkosten; der -gemeinden von Wasserkraftwerken in Millionen Franken nach Grossteil davon entfällt auf den Wasserzins (Quelle: SWV, 2016). Kanton (Datenquelle: BFE, 2015; eigene Darstellung). 6 sonderdruck wasserzins 1 / 2017
AU S «WA S S E R E N E R G I E LU F T» 3/2 016 | WA S S E R Z I N S 1.4 Reformversuche Wasserkraftwerke der Schweiz im wobei der Wasserzins damals schon Seit der Einführung des maximalen Wesentlichen bereits gebaut waren und rund die Hälfte ausmachte, gefolgt von Wasserzinssatzes musste bei jeder über gültige Konzessionen für eine Nut den Komponenten Mehrwertsteuer Änderung um eine politische Kompro zungsdauer von meistens 80 Jahre ver (15 %), der Ertrags- und Gewinnsteuer misslösung gerungen werden. Regel fügten. Eingriffe in das wohlerworbene (12 %) sowie der Konzessionsenergie mässig wurde die Frage angegangen, und schützenswerte Recht der Konzes (5 %). Die öffentlichen Abgaben belas wie die Wasserzinsregelung im Rah sion gelten zwar als zulässig soweit sie ten ein typisches Wasserkraftwerk men des bestehenden Verfassungs verhältnismässig bleiben (vgl. dazu heute mit durchschnittlich einem Drit rechts verbessert werden könnte. auch Aeberhard, 2009). Bei der Beurtei tel der Gesamtkosten (vgl. Bild 2). Und In den 1970er-Jahren wurden in einer lung gilt es aber, die Gesamtheit der der Grossteil davon entfällt auf den vom Bund eingesetzten Arbeitsgruppe Eingriffe und Belastungen zu beachten. Wasserzins. Er ist also ein sehr bedeu verschiedene Möglichkeiten aufge Denn neben dem Wasserzins gibt es ja tender Kostenfaktor für die einheimi zeigt, wie von der Berechnung über die noch diverse andere Leistungen, die sche Wasserkraft. mittlere Bruttoleistung abgewichen dem Konzessionär im Laufe der Zeit Ein detaillierter Vergleich mit den werden könnte (EVED, 1979). In den auferlegt wurden und werden. Zu nen Nachbarländern zeigt, dass die Schweiz 1980er-Jahren wurde eine Studien nen sind insbesondere Gratis- und Vor bei allen Wasserkraftwerkstypen mit kommission eingesetzt, die eine prak zugsenergie für die Konzessionsge Abstand die höchste fixe Abgabenlast tisch totalrevidierte Fassung des meinden, Bau und Unterhalt von aufweist (Wyer, 2006). Obschon diese Wasserrechtsgesetzes vorschlug (Bun oftmals touristisch genutzten Strassen Untersuchung bereits einige Jahre desrat, 1984). In den 1990er-Jahren und Seilbahnen sowie ständig stei zurückliegt, hat sich an dieser Situation wurden in einer Mitteilung des damali gende Leistungen zugunsten von im Kern nichts geändert. Veranschauli gen Bundesamts für Wasserwirtschaft Umwelt und Hochwasserschutz. chen lässt sich dies am Beispiel des die rechtlichen Aspekte für neue Wege Grenzkraftwerks Birsfelden mit deut und Möglichkeiten bei der Festlegung schem Hoheitsanteil von 39,85 %. des maximalen Wasserzinssatzes auf 2. F inanzielle Bedeutung Gemäss dem Geschäftsbericht 2015 des gezeigt (BWW, 1995). Und schliesslich der Wasserzinse Kraftwerks (KWB, 2016) betrug der wurde Anfang des neuen Jahrtausends Wasserzins auf Schweizer Seite über von akademischer Seite die Ablösung 2.1 K ostenfaktor für die CHF 4,0 Mio., der deutsche Anteil der bestehenden Wasserzinsregelung Wasserkraft als Wassernutzungsentgelt in durch die Einführung einer reinen Res Gemäss Bundesverwaltung flossen im Baden-Württemberg nur CHF 0,2 Mio. sourcenrente vorgeschlagen (CEPE, Jahre 2014 bei voller Ausschöpfung des Und obschon die Abgabe nun auch auf 2004). Mit Ausnahme der einmal ein damaligen Wasserzinsmaximums deutscher Seite per 1. Januar 2016 mehr geführten und wieder abgeschafften CHF 515 Mio. von den Wasserkraftbe als verdoppelt wurde (RPF, 2015), liegt Qualitätsstufen konnten sich die zahl treibern zu den Konzessionären (BFE, sie mit umgerechnet 15 CHF/kW B wei reichen Vorschläge für Systemände 2015). Mit dem letzten Erhöhungs terhin um ein Vielfaches tiefer im Ver rungen bisher allerdings nie durchset schritt auf Anfang 2015 resultieren nun gleich zur Schweiz. zen. also jährlich rund CHF 550 Mio. Was serzinse. Bei einer Produktionserwar 2.2 E innahmen für einzelne 1.5 E ntwicklung der tung der Wasserkraft von rund 36 TWh Gemeinwesen Abgabenhöhe (und unter Berücksichtigung, dass Der Wasserzins ist eine bedeutende Der gesetzlich fixierte maximale Was Wasserkraftwerke unter 2 MW B einen Einnahmequelle für die Standortkan serzinssatz ist seit seiner Einführung reduzierten und solche unter 1 MW B tone und je nach kantonaler Gesetzge im Jahr 1918 nominal um den Faktor keinen Wasserzins bezahlen), liegt die bung für die Standortgemeinden der dreizehn erhöht und alleine seit dem Belastung der grösseren Kraftwerke Wasserkraftwerke. Gesamtschweize Jahre 1997 mehr als verdoppelt worden. unterdessen bei rund 1,6 Rp./kWh. Das risch entfallen über 80 % der Einnah Teuerungsbereinigt mit dem Landesin entspricht somit der Hälfte der aktuell men auf 6 Kantone bzw. ihre Standort dex der Konsumentenpreise (BfS, am Markt erzielbaren Erträge (vgl. gemeinden (vgl. Bild 3). 2016), entspricht die Erhöhung von Abschnitt 3.2). Gut dokumentiert sind die Einnah ursprünglich 8.16 CHF/kW B im Jahre Damit hat sich die fixe Abgabenlast men für den Kanton Graubünden (AEV, 1918 auf 110 CHF/kW B im Jahre 2015 in der Wasserkraftproduzenten in weni 2016). So konnte der Kanton seine Ein realen Werten fast einer Verdreifa gen Jahren massiv erhöht. In einer nahmen aus dem Wasserzins von rund chung (der Initialwert würde zu heuti detaillierten Studie zur Belastung der CHF 27 Mio. im Jahr 1988 auf heute gen Preisen 41.1 CHF/kW B betragen). Elektrizität durch Abgaben (BSG, 2010) über CHF 60 Mio. steigern. Und die Der maximale Wasserzinssatz hat sich wurden, basierend auf einer Stich Gemeinden erzielten nochmals Ein in den vergangenen Jahrzehnten also probe, die Belastungen nach Art und nahmen in gleicher Höhe. In zahlrei komplett von der Landesteuerung ent Ort auf unterschiedlichen Stufen chen Gemeinden machen die Einnah koppelt. untersucht. Bei der Wasserkraft wur men durch Wasserzinse zwischen 20 Bemerkenswert ist dabei vor allem den total 33 Abgabearten plus die Mehr und 40 % der Gesamteinnahmen aus, auch, dass der Grossteil der Erhöhun wertsteuer unterschieden. Ihre Belas in einem Fall sind es sogar über 40 %, gen ab Mitte der 1970er-Jahre erfolgte; tung lag im Stichjahr 2009 gemäss was pro Einwohner im Extremfall über zu einem Zeitpunkt also, in dem die diesem Bericht bei 2,24 Rp./kWh, CHF 5000 pro Jahr ausmacht. sonderdruck wasserzins 1 / 2017 7
WA S S E R Z I N S | AU S «WA S S E R E N E R G I E LU F T» 3/ 2 0 16 160 swissix in Preise CH, Mittelwert Swissix Base pro MWh: CHF 140 2008: 74 EUR / 118 CHF – 66% 2015: 32 EUR / 35 CHF 2016: 38 EUR / 40 CHF 120 Preise D, Mittelwert Phelix Base pro MWh: Schweiz 2016: 29 EUR / 31 CHF (Swissix Base 100 Preis Grundlast / MWh in EUR/MWh) Schweiz 80 (Swissix Base in CHF/MWh) 60 Deutschland (Phelix Base in 40 EUR/MWh) 20 0 Jan 07 Apr 07 Jul 07 Okt 07 Jan 08 Apr 08 Jul 08 Okt 08 Jan 09 Apr 09 Jul 09 Okt 09 Jan 10 Apr 10 Jul 10 Okt 10 Jan 11 Apr 11 Jul 11 Okt 11 Jan 12 Apr 12 Jul 12 Okt 12 Jan 13 Apr 13 Jul 13 Okt 13 Jan 14 Apr 14 Jul 14 Okt 14 Jan 15 Apr 15 Dez 16 Bild 4 Entwicklung des Schweizer Preises für Bandenergie in EUR/MWh (ausgezogene rote Linie) und in CHF/MWh (gestrichelte rote Linie) (Quelle: Avenir Suisse, 2015; ergänzt: SWV, 2017). Das verdeutlicht die manchmal pro netzen, versorgten ihre Stromverbrau nen Stromlieferanten frei wählen blematische Abhängigkeit der Gemein cher im Monopol zu kostenbasierten kann), ist noch offen. Diese volle den von diesen Einnahmen und so Tarifen. In diesem System konnten die Marktöffnung hätte plangemäss zwar erstaunt es nicht, dass man gerne an vollständigen Gestehungskosten der bereits vor zwei Jahren umgesetzt wer einer hohen fixen Einnahme festhalten Wasserkraftproduktion, inklusive der den sollen, der Bundesrat will aber auf will. Gerade Gemeinden in Randregio Wasserzinse, den Endverbrauchern grund des aktuellen Marktumfelds und nen können damit zum Beispiel ein Bil weiterverrechnet werden. des weiterhin ausstehenden bilateralen dungssystem unterhalten, das der Auf Seit der Jahrtausendwende hat sich Stromabkommens mit der Europäi rechterhaltung der Attraktivität für der europäische Strommarkt im Zuge schen Union mit der Inkraftsetzung Familien dient. Oder es werden mit den der Liberalisierungen aber grundle zuwarten (Bundesrat, 2016). Da die Wasserzinse auch Teile der touristi gend gewandelt. Auch in der Schweiz Versorger den Strom aber ebenfalls am schen Infrastruktur wie beispielsweise hat das Bundesparlament im Jahr 2007 Markt beschaffen können, ist bereits Erlebnisbäder mitfinanziert (St. Galler eine zweistufige Marktöffnung verab heute der Grossteil der einheimischen Tagblatt Online, 2016). Es stellt sich schiedet. Demnach sollte nach einer Wasserkraftproduktion den internatio aber zwangsläufig die Frage, ob es Auf Trennung von Höchstspannungsnetz nalen Marktbedingungen ausgesetzt. gabe der Stromproduzenten ist, diese und Produktion (dem sog. «Unbund Die Schweizer Wasserkraftproduzen Dienstleistungen und Infrastrukturen ling») zuerst den grossen Verbrauchern ten befinden sich also in einem kom zu finanzieren, wenn sie ihre Kosten mit einem Jahresverbrauch von über plett neuen Umfeld. Sie müssen sich im selber nicht decken können und die 100 MWh und nach fünf Jahren auch internationalen Strommarkt behaup Abgaben nicht mehr im Sinne des Soli den Haushalten sowie anderen Klein ten, der überdies mit Milliardensubven daritätsgedankens an die Endverbrau verbrauchern der freie Marktzugang tionen und unterschiedlichen nationa cher überwälzen können. gewährt werden. Die erste Stufe dieser len Abgabenpolitiken massiv verzerrt Marktöffnung wurde vom Bundesrat ist. Im geöffneten Markt können insbe per 1. Januar 2009 mit dem Stromver sondere auch die Wasserzinse nicht 3. Heutiges und künftiges sorgungsgesetz (StromVG) in Kraft mehr als Teil der Gestehungskosten Marktumfeld gesetzt. Seither wird das Höchstspan einfach im Tarifsystem den Endver nungsnetz von der nationalen Netzge brauchern weiterverrechnet werden. 3.1 Vom Monopol zum Markt sellschaft Swissgrid betrieben, und alle Die Kosten bleiben am Produzenten Die meisten grossen Wasserkraftwerke grossen Verbraucher sowie Verteilnetz hängen, der die entsprechenden Erträge der Schweiz wurden im letzten Jahrhun betreiber können ihren Strom frei am am Markt erwirtschaften muss. Die dert, insbesondere zwischen 1950 und europäischen Markt beziehen. Ob und Abgabe ist so zu einem wichtigen Kos 1970, gebaut. Damals stieg die Strom wann die von der Politik angedachte tenfaktor geworden, der die einheimi nachfrage rasant an und die Elektrizi zweite Stufe der Marktöffnung auch für sche Wasserkraft gegenüber der natio tätsgesellschaften, oftmals im Besitz kleinere Verbraucher eingeführt wird nalen und internationalen Konkurrenz von Produktionsanlagen und Verteil (und damit jeder Endverbraucher sei wesentlich verteuert. 8 sonderdruck wasserzins 1 / 2017
AU S «WA S S E R E N E R G I E LU F T» 3/2 016 | WA S S E R Z I N S 3.2 S trompreiszerfall gefährdet der Gestehungskosten aus (vgl. hen bei 25–27 EUR/MWh oder umge Substanz Abschnitt 2.1). Den Wasserkraftbetrei rechnet bei weiterhin tiefen 2,7 bis 3,0 Parallel zur Liberalisierung haben die bern bleibt damit nur die Option, Rp./kWh (vgl. Bild 5). Marktpreise, die an den Strombörsen Investitionen in den Unterhalt und die Nicht zuletzt angesichts dieser düs Europas gebildet werden, einen massi Modernisierung der Anlagen zurück teren Marktaussichten, hat das Bun ven Preiszerfall erfahren. In der Zeit zustellen und auf das sicherheitsrele desparlament im Rahmen der Beratun spanne zwischen 2008 und 2016 sind vante Minimum zurückzufahren. Die gen zum 1. Massnahmenpaket zur die in Leipzig gehandelten Strompreise Verluste schaden dem Substanzerhalt Energiestrategie 2050 in der Frühlings wechselkursbereinigt für die Schweiz der Wasserkraft, bescheren der öffent session 2016 die Einführung einer um rund 66 % eingebrochen (vgl. lichen Hand als Aktionärin der Gesell Marktprämie beschlossen (UREK-S, Bild 4). schaften gewaltige Wertverluste, 2016). Wasserkraftwerke sollen maxi Dieser massive Zerfall ist auf das schwächen die Einkommensbasis der mal 1 Rp./kWh für jenen Strom erhal Zusammenspiel verschiedener Fakto Konzessionäre sowie der Wasserkraft ten, den sie unter den Gestehungskos ren zurückzuführen, die allesamt von kantone und -gemeinden und gefähr ten am Markt verkaufen müssen. Dazu der Schweiz kaum beeinflusst werden den Arbeitsplätze. Mittelfristig stellt wird ein Netzzuschlag von 0,2 Rp./ können. Zu nennen sind insbesondere: diese Entwicklung die Versorgungssi kWh vorgesehen, was unter Berück zzTiefe Öl-, Gas- und Kohlepreise cherheit und die gesamte Energie- sichtigung der Befreiung stromintensi zzPreiszerfall bei CO2-Zertifikaten bzw. Stromstrategie der Schweiz ver Industrien einem jährlichen Betrag zzStagnation der Stromnachfrage in infrage. von rund CHF 110 Mio. entspricht. Die Europa Regelung wird Linderung verschaffen, zzMassive Subventionierung anderer 3.3 Künftige Entwicklung löst aber die grundlegenden Probleme Stromquellen Ein Blick in die Zukunft ist naturge nicht. Zudem genügt die Massnahme zzUngünstige Euro/Franken-Wechsel mäss mit grossen Unsicherheiten angesichts der generierten Verluste kursentwicklung. behaftet. Die Unwägbarkeiten sind nicht für die Wiederherstellung der Solange die europäische Energie- aber gerade in Energiefragen sehr stark Rentabilität der Wasserkraft, tritt frü und Klimapolitik nicht wirksam korri ausgeprägt. Zum einen, weil diese hestens auf Anfang 2018 in Kraft und giert wird, ist nicht mit einer substanzi meistens in besonderem Masse von der ist überdies auf fünf Jahre befristet. ellen Erholung der Strompreise zu Politik beeinflusst sind und damit Schlecht sind die Prognosen damit rechnen (vgl. dazu auch Abschnitt 3.3). schwer voraussehbar bleiben; und zum vor allem für die Laufwasserkraftwerke, Für die einheimische Wasserkraft anderen, weil die Strategien und Kon die knapp die Hälfte des Schweizer Was sind die andauernd tiefen Preise mitt zepte aktuell in einer fast schon revolu serkraftstroms liefern. Diese produzie lerweile eine existenzielle Herausfor tionären Umbruchphase stehen. ren zwar in den meisten Fällen etwas derung. Die Wasserkraft gehört zwar Für die nächsten Jahre wird an den kostengünstiger als Speicherkraft zu den kostengünstigsten Technologi europäischen Strommärkten nicht mit werke, sind dafür aber nicht steuerbar en der Stromproduktion überhaupt, einer wesentlichen Erholung der Preise und produzieren, unabhängig vom mit Gestehungskosten von – je nach gerechnet. Zwar sind sie seit ihrem Tief Marktpreis, nach Wasserdargebot. Die Standort, Ausführung und Zustand der im Febr uar 2016 wieder leicht angestie Kraftwerke stehen zudem auch in direk Anlagen sowie abhängig vom jährli gen, aber die aktuell gehandelten ter Konkurrenz zu den bis anhin vor chen Wasserdargebot – zwischen 3 und Preise für Bandenergie (Produkt allem in Deutschland mit massiven Sub 10 Rp./kWh. Aber der Grossteil der «Base») für die Jahre 2017 bis 2020 ste ventionen zugebauten Photovoltaikan Kraftwerke kann diese Kosten am Markt nicht mehr decken. Es fehlen Er träge von durchschnittlich 2 bis 4 Rp./ 40 kWh, was zu gesamtschweizerischen Verlusten in der Grössenordnung von jährlich rund CHF 1 Mrd. führt (Piot, 35 2015; SWV, 2016). Die Anlagen werden nur deshalb nicht ausser Betrieb ge 30 setzt, weil diese sehr tiefe variable Kosten aufweisen und damit der Preis Stromverkauf einen Deckungsbeitrag 25 an die hohen Kapitalkosten und Abga ben leistet. Um die Kosten kurzfristig zu sen 20 ken, werden von den Betreibern die Betriebskosten weiter optimiert. Diese 15 Kostensenkungsprogramme werden das Problem allerdings nicht lösen Jan 14 Apr 14 Aug 14 Dec 14 Apr 15 Aug 15 Dec 15 Apr 16 Aug 16 können, denn die durch ein Kraftwerk direkt beeinflussbaren Betriebskosten Bild 5 Entwicklung des europäischen Strompreises für Bandenergie für das Jahr 2020 machen oftmals nur noch ein Viertel im Zeitraum 2014 bis 2016 in EUR/MWh (Quelle: EEX am 9. August 2016). sonderdruck wasserzins 1 / 2017 9
WA S S E R Z I N S | AU S «WA S S E R E N E R G I E LU F T» 3/ 2 0 16 wicklungen der Grosshandelspreise auf dem Strommarkt und des maximalen 1.8 Swissix Base Wasserzinssatzes sind seit dem Jahre Konsumentenpreisindex 2009 komplett gegenläufig (vgl. 1.6 maximaler Wasserzinssatz Bild 6). serzins Die Standortkantone und -gemein 1.4 Was den könnten zur kurzfristigen Entlas tung der einheimischen Wasserkraft 1.2 produktion theoretisch per sofort oder gar rückwirkend auf einen Teil oder die 2006 = 100% 1.0 ganze Wasserzinsabgabe verzichten. 0.8 So hat der Regierungsrat des Kantons Bern im Frühling 2016 auf Bestreben 0.6 des Grossen Rates tatsächlich eine Stro mpr Änderung des Wassernutzungsgeset eis 0.4 zes verabschiedet, das für die Gross wasserkraftwerke den rückwirkenden 0.2 Verzicht auf den letzten Erhöhungs schritt des bundesgesetzlichen Was 0.0 serzinsmaximums per 1. Januar 2015 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 stipuliert und zusätzliche Entlastungs möglichkeiten im Einzelfall vorsieht Bild 6 Komplett gegenläufige Entwicklung der Preise auf dem Strommarkt (schwarz) (RR Kanton Bern, 2016). Das Geschäft und des Wasserzinssatzes (rot) bei gleichbleibender Teuerung (grün) für die Periode seit wird im September 2016 wieder im 2006. Grossen Rat behandelt und könnte so die Berner Wasserkraftwerke mit jähr lich rund CHF 3,9 Mio. entlasten. Aber lagen, da die Produktionsprofile von serkraftwerken meistens etwas teurer, angesichts der grossen Bedeutung der Laufwasserkraft und Photovoltaik auf können aufgrund ihrer Steuerfähigkeit Wasserzinse für die öffentlichen Monatsbasis sehr ähnlich verlaufen mit aber von kurzfristigen oder saisonalen Finanzhaushalte (vgl. Abschnitt 2.2) viel Strom im Sommer und wenig im Preisunterschieden profitieren. Die dürfte ein solches Vorgehen ein Einzel Winter (vgl. dazu auch Piot/Beer, 2016). Aussichten für diese Kraftwerke sind fall bleiben. Die Laufwasserkraftwerke kämpfen deshalb mittel- bis längerfristig besser. bereits heute mit negativen Preisen, die Zum einen, weil der Bedarf für steuer 4.2 M ittelfristig an sehr sonnigen oder windigen Feier bare Produktion und Regelleistung Die Hoffnung auf eine finanzierbare tagen vor allem im Frühling während zum Ausgleich der unregelmässig ein Lösung, welche die internationale ein paar Stunden auftreten können. speisenden Stromquellen stark zuneh Wettbewerbsfähigkeit der einheimi Das Phänomen geht zurück auf eine men wird. Und zum anderen, weil beim schen Wasserkraft verbessert, ruht da Kombination von Überproduktion aus politisch aufgegleisten Ausstieg aus der mit auf der Ablösung der noch bis Ende Photovoltaik- und Windanlagen mit Kernenergie in Deutschland und in der des Jahres 2019 geltenden gesetzlichen nicht zurückgefahrenen konventionel Schweiz die Sicherstellung der Versor Regelung. Das Bundesparlament hat len Anlagen. In diesen Momenten wer gung im Winter in den Fokus rücken dazu in der Frühlingssession 2016 mit den die Laufwasserkraftwerke – sofern wird. tels Motion dem Bundesrat den explizi sie ihre Anlagen nicht ausser Betrieb ten Auftrag erteilt «in Zusammenar nehmen können oder aus konzessions- beit mit den Kantonen, der Energie oder umweltrechtlichen Gründen nicht 4. Handlungsbedarf zur wirtschaft und weiteren interessierten dürfen – für ihre erneuerbare Strom Neuregelung Kreisen die Wasserzinsregelung nach produktion zusätzlich bestraft. Auf 2019 unter Berücksichtigung der kon Ersuchen der Betreiber wurden des 4.1 K urzfristig kreten Lage der Wasserkraftwerke und halb die vor allem bei den Grenzkraft Die obigen Ausführungen zur Marktsi der Förderungsmechanismen der werken am Hochrhein bestehenden tuation und Ertragslage der einheimi Energiestrategie 2050 zügig an die konzessionsrechtlichen Einschränkun schen Wasserkraftproduktion zeigen, Hand zu nehmen» (UREK-N, 2016). gen für Wehrüberfall vorderhand gelo dass der Wasserzins im aktuellen Um Die Ausarbeitung einer neuen Rege ckert (BFE, 2014a). Die Tendenz für feld von den Produzenten eigentlich lung bietet die Chance, das neue Umfeld negative Preise und die damit verbun gar nicht mehr finanziert werden kann. mit weitgehend liberalisierter Strom denen Probleme bei der Laufwasser Das liegt vor allem daran, dass die heu wirtschaft zu berücksichtigen. Die ein kraft dürften sich in den kommenden tige Regelung für die Bemessung der heimische Wasserkraft muss – so man Jahren aber eher noch verschärfen. Wasserzinse noch aus der Zeit des Mo sie weiter nutzen will – heute und in Die technisch komplexeren Spei nopols stammt und keinerlei Rücksicht Zukunft am internationalen Strom cher- und Pumpspeicherkraftwerke auf die effektive Ertragslage der Was markt bestehen können. Das heisst, es produzieren im Vergleich zu Laufwas serkraft nimmt. Im Gegenteil: die Ent braucht eine flexible Lösung, die für 10 sonderdruck wasserzins 1 / 2017
AU S «WA S S E R E N E R G I E LU F T» 3/2 016 | WA S S E R Z I N S gute und für schlechte Zeiten taugt. Die ten. Sie kann nicht mehr wie im Mono und die Abgabe zukunftsfähig zu Wasserkraftproduzenten können selbst pol einfach dem Endverbraucher gestalten. Es braucht eine flexible, redend keine Abgaben bezahlen, welche überwälzt werden. In Kombination mit marktgerechte Entschädigung für die sie weder über den Markt finanzieren den innert weniger Jahre zusammenge Nutzung der Ressource Wasser. Zwar noch weiterverrechnen können. Sind brochenen Grosshandelspreisen führt sind die diesbezüglichen Verhandlun die Strompreise hingegen hoch, sollen dies zu massiven Verlusten bei den gen zwischen den Betreibern der Was auch die Gemeinwesen entsprechend Wasserkraftwerksbesitzern. serkraftwerke und den Wasserzinskan entschädigt werden. Der Markt ist inso Die Abgabe hat sich zudem im Laufe tonen im Sommer 2016 ergebnislos fern auch der Massstab für die Einschät der letzten hundert Jahre, unbesehen beendet worden (SWV/VSE/SE, 2016). zung des Wertes der Ressource Wasser von der Ertragslage der Wasserkraft und Aber die Schweiz wird nicht darum her für die Stromproduktion. gesteuert durch einen politisch moti umkommen, eine Regelung zu finden, vierten Ausgleich, stets nach oben ent welche das neue Umfeld berücksichtigt, 5. Fazit wickelt und sich dabei komplett von der damit die Wasserkraft als energiepoliti Der Wasserzins als Entschädigung für Landesteuerung entkoppelt. In realen scher Trumpf und Pfeiler der Versor die Nutzung der Ressource Wasser zur Werten beträgt der Wasserzins bereits gungssicherheit nicht gefährdet wird. Stromproduktion hat in der Schweiz rund das Dreifache des ursprünglichen eine nunmehr hundertjährige Tradi Werts. Die heute von den Wasserkraft Danksagung tion. Und die Abgabe hat im Sinne der produzenten jährlich an die Standort Die Autoren danken für die Durchsicht Entschädigung für die Beanspruchung kantone und -gemeinden abzuliefern des Manuskriptes namentlich: Andreas eines öffentlichen Gutes durchaus ihre den rund CHF 550 Mio. sind selbstredend Stettler, Vorsitzender der Kommission Berechtigung. eine bedeutende Einnahmequelle für Hydrosuisse im Schweizerischen Die heutige Regelung zur Bemes die begünstigten Gemeinwesen. Die Wasserwirtschaftsverband, und Peter sung der Wasserzinse stammt aber Belastung von rund 1,6 Rp./kWh auf Quadri, swisselectric. noch aus der Zeit des Monopols, ist dem Strom aus Wasserkraft entspricht überholt und untauglich für die aber bereits rund einem Viertel der Literatur Zukunft. So wird heute insbesondere durchschnittlichen Gestehungskosten Aeberhard, 2009: «Die Bedeutung der wohlerworbenen Rechte für die Wasserkraftbetreiber», Artikel von Jörg nicht berücksichtigt, dass die einhei und der Hälfte des aktuellen Marktprei Aeberhard in: «Wasser Energie Luft» 101. Jahrgang 2009, mische Wasserkraft seit der Teillibera ses. Damit ist die Abgabe ein sehr Heft 4, Baden. AEV, 2016: «Wasserzinseinnahmen Kanton Graubünden», lisierung im Jahre 2009 am internatio bedeutender und im aktuellen Umfeld diverse Grafiken des Amtes für Energie und Verkehr des nalen Strommarkt bestehen muss. Das nicht mehr tragbarer Kostenfaktor für Kantons Graubünden (AEV), publiziert auf der Webseite: heisst, die Abgabe ist seither für viele – die Wasserkraft geworden. www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/bvfd/aev/doku- mentation/wasserkraft/statistiken/Seiten/default.aspx und nach der vollständigen Marktöff Die gesetzlich per Anfang 2020 vor (abgerufen 11. August 2016). nung für alle – Wasserkraftbetreiber gesehene Neuregelung ist zu nutzen, Avenir Suisse, 2015: «Energiewirtschaftliche Ideen für das Geschäftsmodell Wasserkraft», Urs Meister, Avenir Suisse, mittels Erträgen am Markt und in inter um dem komplett neuen Marktumfeld Referat anlässlich der 104. SWV-Hauptversammlung vom nationaler Konkurrenz zu erwirtschaf der Wasserkraft Rechnung zu tragen 3. September 2015 in Wettingen. I N KÜ R Z E Zusammenfassung Der Wasserzins ist das Entgelt, das die Schweizer Wasser- wesen eingegangen, das komplett neue Marktumfeld mit kraftwerke für die Nutzung der Ressource Wasser zu ent- den daraus resultierenden wirtschaftlichen Herausforde- richten haben. Die Abgabe wurde im Jahre 1916 im «Bun- rungen für die Wasserkraft beschrieben und schliesslich desgesetz über die Nutzbarmachung der Wasserkräfte» auf der Reformbedarf abgeleitet. nationaler Ebene verankert und auf Anfang des Jahres 1918 Das Fazit der Analyse: Die starre Regelung für die Be- eingeführt. Seither wurde der Wasserzinssatz mittels Ge- messung der Wasserzinse, die noch aus der Zeit des Mono- setzesanpassungen bereits sieben Mal erhöht und hat sich pols stammt, ist untauglich für die Zukunft. Will man die in realen Werten fast verdreifacht. Damit fliessen heute Konkurrenzfähigkeit der einheimischen Wasserkraft im jährlich rund CHF 550 Mio. in die Kassen der Standortkan- europäischen Markt nicht weiter gefährden, braucht es tone und -gemeinden; risikolos und unabhängig von der eine flexiblere, marktpreisabhängige Bemessung. Die Ab- Ertragslage der Wasserkraft. gabe soll dem ursprünglichen Gedanken der Entschädi- Das 100-jährige Jubiläum der gesetzlichen Verankerung gung für die Beanspruchung eines öffentlichen Gutes der Abgabe und die vorgesehene Neuregelung auf Anfang Rechnung tragen, gleichzeitig aber für die Wasserkraftbe- des Jahres 2020 sind Anlass für den vorliegenden Beitrag. treiber finanzierbar bleiben. In einem liberalisierten Um- Neben einem kurzen geschichtlichen Überblick über die feld ist der am Markt erzielbare Ertrag der Massstab für Entstehung und Entwicklung des Wasserzinses in den ver- den Wert der Ressource Wasser. Die anstehende Neurege- gangenen hundert Jahren wird auf die finanzielle Bedeu- lung ist zu nutzen, um den Wasserzins in diesem Sinne zu- tung der Abgabe für die Wasserkraftwerke und die Gemein- kunftsfähig zu gestalten. sonderdruck wasserzins 1 / 2017 11
WA S S E R Z I N S | AU S «WA S S E R E N E R G I E LU F T» 3/ 2 0 16 BFE, 2016: «Energiepolitik in Zeiten des Umbruchs», Walter Bundesrat, 1912: «Botschaft zum Entwurfe eines Bundesge- SWV, 2016b: «Der Wasserzins – bedeutendste Abgabe auf Steinmann, Bundesamt für Energie (BFE), Referat anläss- setzes über die Nutzbarmachung der Wasserkräfte» vom der Wasserkraft», Faktenblatt, Schweizerischer Wasserwirt- lich der Powertage vom 1. Juni 2016 in Zürich. 19. April 1912, Bern. schaftsverband (SWV), publiziert auf www.swv.ch, Baden. BFE, 2014a: «Rentabilität der bestehenden Wasserkraft – BWG, 2002: «Der Wasserzins – die wichtigste Abgabe auf SWV/VSE/SE, 2016: «Noch keine Lösung für die Neurege- Bericht zuhanden der UREK-N», Bundesamt für Energie der Wasserkraftnutzung in der Schweiz», Ruedi Sigg und lung der Wasserzinse», Medienmitteilung Schweizerischer (BFE), Bern. Werner Röthlisberger, Bundesamt für Wasser und Geologie Wasserwirtschaftsverband (SWV), Verband Schweizeri- BFE, 2014b «Wasserkraftwerke am Hochrhein: Flexibilisie- (BWG), Serie Wasser, Bericht Nr. 3, Biel. scher Elektrizitätsunternehmen (VSE) und swisselectric rung der Betriebsweise», Medienmitteilung Bundesamt für BWW, 1995: «Wasserzinsmaximum», Fritz Kilchenmann, Bun- (SE) vom 27. Juni 2016, Baden/Aarau/Bern. Energie (BFE) vom 9. Dezember 2014, Bern. desamt für Wasserwirtschaft (BWW), Mitteilung Nr. 6, Bern. St. Galler Tagblatt, 2016: «Sorgenfalten in der Idylle», BfS, 2016: «Landesindex der Konsumentenpreise (LIK)», CEPE, 2004: «Bedeutung der Wasserzinse in der Schweiz Online-Beitrag von Dominic Wirth auf www.tagblatt.ch vom Teuerungsrechner des Bundesamtes für Statistik (BfS) auf – und Möglichkeiten einer Flexibilisierung», Silvia Banfi et 8. April 2016, St. Gallen. www.bfs.admin.ch. al., Centre for Energy Policy and Economics (CEPE), ETHZ. UREK-N, 2016: «Wasserzinsregelung nach 2019», Motion BSG, 2010: «Finanzielle Belastung der Schweizer Elektri- Zürich. 14.3668 der Kommission für Umwelt, Raumplanung und zität durch Abgaben an die Gemeinwesen im Jahre 2009 EVED, 1979: «Bericht über die Möglichkeiten zur Verein- Energie des Nationalrats (UREK-N), eingereicht am 26. (und Vergleich mit 2007)», Studie der BSG Unternehmens- fachung der Wasserzinserhebung», Bericht einer Arbeits- August 2014, Bern. beratung, 24. November 2010, St. Gallen. gruppe des Eidg. Volkswirtschafts- und Energiewirtschafts- UREK-S, 2016: «Einigung bei der Wasserkraft», Medienmit- Bundesrat, 2016: «Bundesrat will mit voller Öffnung des departements (EVED) vom 30. Juni 1979, Bern. teilung der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Strommarktes zuwarten», Medienmitteilung des Bundesra- KWB, 2016: Geschäftsbericht 2015 der Kraftwerk Birsfelden Energie des Ständerats (UREK-S) vom 19. April 2016, Bern. tes vom 4. Mai 2016, Bern. AG, Birsfelden. UREK-S, 2009: «08.445 Parlamentarische Initiative Ange- Bundesrat, 1995: «Botschaft über die Teilrevision des Bun- Piot, 2015: «Steigende Kosten, sinkende Prei-se – Wirt- messene Wasserzinse», Bericht der Kommission für Um- desgesetzes über die Nutzbarmachung der Wasserkräfte» schaftlichkeit der Wasserkraftwerke», Artikel von Michel welt, Raumplanung und Energie des Ständerats (UREK-S), vom 16. August 1995, Bern. Piot in: VSE-Bulletin 2/2015, Aarau. 10. Februar 2009, Bern. Bundesrat, 1984: «Botschaft betreffend die Änderung des Piot/Beer, 2016: «Wege zu einem neuen Strommarktde- Wyer, 2006: «Die öffentlichen Abgaben der Wasserkraft- Bundesgesetzes über die Nutzbarmachung der Wasser- sign», Artikel von Michel Piot und Michael Beer in: VSE-Bul- nutzung im Alpenraum», Hans Wyer, Schulthess-Verlag, kräfte» vom 12. November 1984, Bern. letin 8/2016, Aarau. Zürich. Bundesrat, 1975: «Botschaft an die Bundesversammlung RPF, 2015: «Erhöhung des deutschen Netznutzungsentgel- betreffend die Änderung des Bundesgesetzes über die tes bei Hochrheinkraftwerken», Mitteilung des Regierungs- Autoren Nutzbarmachung der Wasserkräfte» vom 19. November präsidiums Freiburg (RPF) vom 21. Mai 2015, Freiburg i.Br. Roger Pfammatter ist Geschäftsführer des Schweizeri- Bilder: SWV / Roger Pfammatter 1975, Bern. RR Kanton Bern, 2016: «Regierungsrat will die Gross- schen Wasserwirtschaftsverbandes (SWV). Bundesrat, 1967: «Botschaft betreffend die Teilrevision des wasserkraftwerke entlasten», Medienmitteilung des JJSWV, 5401 Baden Bundesgesetzes über die Nutzbarmachung der Wasser- Regierungsrates (RR) des Kantons Bern vom 11. April JJroger.pfammatter@swv.ch kräfte» vom 5. Juni 1967, Bern. 2016, Bern. Bundesrat, 1951: «Botschaft betreffend Teilrevision des SWV, 2016a: «Wirtschaftlichkeit der Wasserkraft», Fakten- Michel Piot ist Public Affairs Manager bei Swisselectric. Bundesgesetzes über die Nutzbarmachung der Wasser- blatt, Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband (SWV), JJSwisselectric, 3001 Bern kräfte» vom 13. November 1951, Bern. publiziert auf www.swv.ch, Baden. JJmichel.piot@swisselectric.ch 12 sonderdruck wasserzins 1 / 2017
WA S S E R Z I N S Sichere Versorgung dank Schweizer Wasserkraft Wasserkraft als Rückgrat unserer Stromversorgung: Schweizer Wasserkraft trägt rund 60 % zur einheimischen Stromproduktion bei und spielt somit für die Umsetzbarkeit der Energiestra- tegie 2050 eine zentrale Rolle. Wasserkraft als regionaler Wirtschaftsmotor: Die Wertschöpfung erfolgt in der Schweiz. Sie wirkt der Abwanderung in Bergregionen entgegen und sichert lokal Arbeitsplätze. Wasserkraft als Tourismusattraktion: Stauseen und Wasserkraftwerke bieten Erho- lungsgebiete in einmaligen Gebirgs- und Fluss- landschaften. Wasserkraft als Energie der Schweiz: Wasserkraft ist unser wichtigster einheimi- scher Rohstoff – er ist erneuerbar, klimascho- nend, flexibel einsetzbar und auch zukünftig verfügbar. sonderdruck wasserzins 1 / 2017 13
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