Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl

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Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Wetterfester Baustahl
Merkblatt 434
Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Merkblatt 434

    Wirtschaftsvereinigung Stahl                          Messen und Ausstellungen dienen der Präsen-
                                                          tation neuer Werkstoffentwicklungen und inno-
         Die Wirtschaftsvereinigung Stahl ist der wirt-   vativer, zukunftsweisender Stahlanwendungen.
    schaftspolitische Verband der Stahlindustrie in       Alle drei Jahre wird der Stahl-Innovationspreis
    Deutschland mit Sitz in Düsseldorf und Büros in       (www.stahl-innovationspreis.de) ausgelobt. Er
    Berlin und Brüssel. Der Verband vertritt die          ist einer der bedeutendsten Wettbewerbe seiner
    branchenpolitischen Interessen der in Deutsch-        Art und zeichnet besonders innovative Stahl-
    land ansässigen Stahlproduzenten und assozi-          anwendungen aus.
    ierter ausländischer Mitgliedsunternehmen ge-
    genüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.
    Die wichtigsten Aufgaben sind:                        Impressum

    Das wirtschaftspolitische Umfeld mitgestalten         Merkblatt 434
          Zentrales Anliegen ist es, ein wirtschaftspo-   „Wetterfester Baustahl“
    litisches Umfeld zu ermöglichen, das die inter-       Ausgabe 2004
    nationale Wettbewerbsfähigkeit der Stahlunter-        ISSN 0175-2006
    nehmen in Deutschland auch in Zukunft sichert.
                                                          Herausgeber
    Aufmerksamkeit schaffen, Meinungen bilden             Wirtschaftsvereinigung Stahl
        Die Wirtschaftsvereinigung Stahl vertritt die     Postfach 105464, 40045 Düsseldorf
    Interessen der Mitgliedsunternehmen gegen-
    über politischen Entscheidungsträgern, Behör-         Autor
    den, anderen wirtschaftlichen Branchen sowie          Em. Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischer, Stuttgart
    der Öffentlichkeit und den Medien.
                                                          Layout
    Bündelung wirtschaftlicher Interessen                 circa drei, München
        Die Mitgliedsunternehmen haben gemein-
    same Ziele. Diese gilt es zu bündeln und mit          Fotos
    einer Stimme an die Politik zu richten.               Martin Jung, Hamburg: Titel
                                                          Manfred Fischer, Stuttgart:
    Expertise für die Mitgliedsunternehmen                Abb. 3, 4, 5, 6, 11, 12, 13, 14, 16, 17, 25, 31, 35,
       Austausch fachlicher Expertise in Ausschüs-        38, 40, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 52, 53, 54
    sen und Gremien ist ein weiteres Ziel der Wirt-       Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf,
    schaftsvereinigung Stahl.                             Merkblatt 434, 3. Auflage 1974: Abb. 1, 2
                                                          Jörg Hempel, Aachen: Abb. 18, 19
    National und international vernetzt                   Klaus Frahm, Hamburg: Abb. 20
         Durch die Mitgliedschaften im Bundesver-         Bernd-Michael Maurer, Köln-Dellbrück: Abb. 23
    band der Deutschen Industrie (BDI), im euro-          Lamott Architekten, Stuttgart: Abb. 27, 28, 30
    päischen Stahlverband EUROFER und im Welt-            Eduard Hueber, New York: Abb. 21
    Stahlverband World Steel Association werden           Dietrich • Fritzen • Löf, Köln: Abb. 32, 33
    die Interessen der Mitgliedsunternehmen national      Zwahlen & Mayr S. A., Aigle (Schweiz): Abb. 36
    wie auch international vertreten.                     Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesre-
                                                          publik Deutschland GmbH Bonn/Peter Oszvald:
    Marketing für Stahlanwendungen                        Abb. 51
        Markt- und anwendungsorientiert werden
    firmenneutrale Informationen über Verarbeitung
    und Einsatz des Werkstoffs Stahl bereitgestellt.      Ein Nachdruck dieser Veröffentlichung ist – auch
    Publikationen bieten ein breites Spektrum             auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmi-
    praxisnaher Hinweise für Konstrukteure, Ent-          gung des Herausgebers und bei Quellenangabe
    wickler, Planer und Verarbeiter von Stahl. Sie        gestattet. Die zugrunde liegenden Informationen
    werden auch in Ausbildung und Lehre einge-            wurden mit größter Sorgfalt recherchiert und
    setzt. Vortragsveranstaltungen schaffen ein           redaktionell bearbeitet. Eine Haftung ist jedoch
    Forum für Erfahrungsberichte aus der Praxis.          ausgeschlossen.

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Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Wetterfester Baustahl

Inhalt                                  Seite                                             Seite

1       Überblick                           4    4     Anwendungen von
2       Wetterfeste Stähle                  6          Wetterfestem Baustahl                15
2.1     Chemische Zusammensetzung                4.1   Konstruktionen                       15
        und mechanische Eigenschaften       6    4.1.1 Beispiele aus dem Hochbau            15
2.1.1   Europäische Norm                    6    4.1.2 Beispiele aus dem Brückenbau         22
2.1.2   Hochfeste Qualitäten                7    4.1.3 Weitere Anwendungsbeispiele          26
2.2     Deckschichtbildung                  7    4.2   Ästhetik                             27
2.2.1   Direkt benetzte und indirekt
        benetzte Flächen                    7    5      Inspektion und Wartung              30
2.2.2   Deckschichtbildung bei direkt            5.1    Inspektion                          30
        benetzten Flächen                   7    5.2    Wartung                             30
2.2.3   Deckschichtbildung bei indirekt          6      Wirtschaftlichkeit                  31
        benetzten Flächen                   8    6.1    Allgemeines                         31
2.2.4   Geringere Unterrostungsneigung           6.2    Wirtschaftlichkeitsvergleich am
        von Beschichtungen                  8           Beispiel einer Brücke               32
2.3     Voraussetzungen für den optimalen        Anhang:
        erhöhten Korrosionswiderstand        9   Check-Liste für den Anwender               35
2.4     Einstufung in eine Korrosivitäts-        Literatur                                  38
        kategorie und Dickenzuschläge        9   Architekten                                38
2.4.1   Übersicht                            9
2.4.2   Einstufung                           9
2.4.3   Dickenzuschläge                     11
2.5     Kontaktkorrosion                    12
2.6     Ermüdungsverhalten                  12
3       Lieferung und Verarbeitung          12
3.1     Lieferung                           12
3.2     Verarbeitung                        12
3.2.1   Bearbeitbarkeit                     12
3.2.2   Schweißen                           12
3.2.3   Schrauben                           13
3.2.4   Verbindungstechnik                  13
3.2.5   Strahlen                            14
3.2.6   Beschichten                         14

                                                                                                  3
Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Merkblatt 434

    1 Überblick
         Der Inhalt dieser Schrift ist    für den Korrosionsschutz und die           war, kam zuerst auf den Markt
    für Personen gedacht, die Bau-        Kosten, die damit im Zusammen-             und wurde weltweit z. B. bei
    werke oder Konstruktionen aus         hang stehen, wie z. B. Kosten für          Brücken eingesetzt ([1] und [2]).
    Wetterfestem Baustahl planen,         Einhausungen. Bei beschichtetem            Während und direkt nach dem
    entwerfen, konstruieren oder aus-     Einsatz ist die Unterrostungsnei-          Zweiten Weltkrieg konnte dieser
    führen. Sie wendet sich somit an      gung von Beschichtungen gerin-             Stahl wegen der Einsparung der
    die Anwender und damit haupt-         ger als bei den üblichen Baustäh-          oben genannten Legierungsele-
    sächlich an Architekten, Ingenieu-    len, was praktisch zu längeren             mente nicht mehr zum Einsatz
    re, Bauherren und Personen in         Standzeiten der Beschichtungen             gelangen [3].
    Stahlbaubetrieben. Da der Wetter-     führt. Aber auch wegen seiner be-              Der Einsatz des unbeschich-
    feste Stahl auch für Stahlskulptu-    sonderen ästhetischen Qualität,            teten Wetterfesten Stahles bei
    ren verwendet wird, kann diese        der natürlichen Rostfärbung der            üblicherweise beschichteten
    Schrift auch für bildende Künst-      Bauten, Konstruktionen und                 Konstruktionen wie z. B. Maste,
    ler interessant sein.                 Skulpturen, wird der Wetterfeste           Brücken und Hochbauten wurde
         Der augenfälligste Unter-        Stahl gerne eingesetzt. Ein weite-         zuerst in den USA empfohlen und
    schied zwischen Wetterfestem
    Baustahl und normalem Baustahl
    besteht darin, dass Wetterfester
    Baustahl vorwiegend ungeschützt
    eingesetzt wird, d. h. z. B. ohne
    Beschichtungen (Farbanstriche)
    oder metallische Überzüge. Er
    fällt somit dem Betrachter durch
    die natürliche Rostfärbung auf.
    Unter Wetterfestigkeit ist ein im
    Vergleich zu normalem Baustahl
    wesentlich erhöhter Widerstand
    gegen atmosphärische Korrosion
    zu verstehen. Der Rostprozess
    kommt zwar auch bei werkstoff-
    gerechten Bedingungen nicht
    zum Stillstand, ist aber schon
    nach wenigen Jahren so gering,
    dass der ungeschützte Einsatz
                                          Abb. 1: Verwaltungsgebäude der John Deere Company in Moline, Illinois, USA
    dieses Stahles zugelassen und von
    Vorteil ist. Seine Wetterfestigkeit
    erhält er durch sehr geringe Legie-   rer Grund für seine Anwendung              erprobt. Ein wesentlicher Impuls
    rungsanteile. Die maßgebenden         ist seine spezielle Umweltfreund-          ging dabei von dem Verwaltungs-
    Elemente sind vor allem Kupfer        lichkeit. Es entfallen Belastungen         gebäude eines Landmaschinen-
    und Chrom. Außerdem gibt es           von Luft und Wasser, die der Ein-          herstellers, der John Deere Com-
    Stähle, bei denen zusätzlich Phos-    satz von Beschichtungen beim               pany in Moline, Illinois, aus
    phor zur Steigerung der Wetter -      Aufbringen, beim Entfernen, beim           (Abb. 1). Es war der bekannte
    festigkeit verwendet wird. Weil       Entsorgen von Strahlgut und beim           amerikanisch-finnische Architekt
    die einzelnen Legierungsanteile       Recyceln des Stahles mit sich              Eero Saarinen, der um das Jahr
    so gering sind – sie liegen unter     bringen kann.                              1960 für die Fassadenelemente
    1 % –, unterscheidet sich der Wet-         Wetterfeste Stähle wurden             und außen liegenden Konstruk-
    terfeste Stahl außer in der Wetter-   zuerst in Deutschland ab 1926              tionsteile dieses Gebäudes un-
    festigkeit nur sehr wenig von den     entwickelt und produziert. Sie             geschützten Wetterfesten Stahl
    üblichen Baustählen.                  wurden damals besonders bei                gewählt hat. Er sah im erdartigen
         Für die Anwendung des Wet-       Konstruktionen eingesetzt, die             Farbton des Wetterfesten Stahles
    terfesten Stahles sprechen trotz      üblicherweise beschichtet wer-             einen Bezug zu dem von der
    geringfügig höherer Materialpreise    den. Der Union-Baustahl, ein               Firma hergestellten Produkt der
    unter anderem wirtschaftliche         Chrom-Kupfer-Stahl, der 1928 von           Landmaschinen und benützte
    Gründe. Bei seinem Einsatz ohne       der Vereinigten Stahlwerke AG,             somit den Wetterfesten Stahl als
    Beschichtung entfallen die Kosten     Dortmund, patentiert worden                Mittel zur „Corporate Identity“.

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Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Wetterfester Baustahl

Abb. 2: Civic-Center, Hochhaus in Chicago, USA                 Abb. 3: New-River-Gorge Brücke in West Virginia, USA,
                                                               Spannweite 518 m

Wenig später wurde dieser Stahl             den und Konstruktionen im Hoch-          entstehen musste. Beispiele dafür
erstmals für die Brücken einer              bau, im Hallenbau, im Straßen-           sind ungünstige Spalten und Fugen
langen Hochstraße in Detroit                brückenbau, im Kranbau, im               in Fassaden oder Überlappungen
verwendet. Auch der Architekt               Behälterbau, im Mastbau, bei             bei Trapezblechverkleidungen.
Mies van der Rohe setzte den un-            Kaminen und bei Stahlskulpturen               In der Zwischenzeit wurden
geschützten Wetterfesten Stahl              zum Einsatz. Während die Bau-            entsprechende Forschungen in
schon bald in den USA ein. Er ver-          ingenieure im Wetterfesten Stahl         mehreren Ländern (z. B. Schwe-
wandte ihn als Außenverkleidung             insbesondere einen wirtschaft-           den, Tschechien, Großbritannien,
beim Civic-Center-Hochhaus in               lichen Baustoff sehen, schätzen          Japan, Schweiz, USA und Deutsch-
Chicago, das 1966 fertig gestellt           viele Architekten und Künstler           land) durchgeführt. Sie haben die
wurde (Abb. 2). Die größte Brü-             seine besondere ästhetische              wichtigen Fragen geklärt. Dazu ge-
cke aus Wetterfestem Stahl steht            Qualität, die sich auf die selbst-       hörten besonders die eindeutige
ebenfalls in den USA. Es ist die            gebildete und somit natürliche           Beschreibung des Werkstoffver-
1977 erbaute New-River-Gorge-               Rostfärbung gründet.                     haltens und die werkstoffgerech-
Brücke in West Virginia, eine Fach-              Nach mehreren Jahren des            te Ausbildung der Konstruktion.
werkbogenbrücke mit 518 m                   Einsatzes von Wetterfesten Stäh-         In die neue DASt-Richtlinie 007
Spannweite (Abb. 3).                        len traten z. B. in den USA, in der      „Lieferung, Verarbeitung und An-
    Die Kunde von der Möglich-              Schweiz und auch in Deutschland          wendung Wetterfester Baustähle“,
keit, den Wetterfesten Stahl bei            teilweise Schäden und Mängel an          Ausgabe 1993 [4], wurden des-
Bauten und Konstruktionen un-               einzelnen Konstruktionen auf.            halb im Anhang 4 auch Beispiele
geschützt einsetzen zu können,              Sie wurden voreilig dem Werk-            aufgenommen (aus dem Brücken-
drang etwa um 1965 insbeson-                stoff oder dem Klima angelastet.         bau), an denen abgelesen werden
dere mit der Werbung für den                Bei der Suche nach den genauen           kann, wie Konstruktionen auszu-
Cor-Ten-Stahl von den USA aus               Ursachen stellte sich aber heraus,       führen sind, damit sich in ihnen
in viele andere Länder und somit            dass in einigen ersten Veröffent -       keine Dauerfeuchtigkeit hält.
auch nach Deutschland (Cor-Ten              lichungen das Werkstoffverhalten              Heute kann der Wetterfeste
wird vielfach auch Corten oder              teilweise ungenau beschrieben            Stahl sicher angewandt und mit
CORTEN geschrieben). Der Cor-               worden war. So wurde dort be-            Vorteil genutzt werden. Dies be-
Ten-Stahl ist der spezielle Wetter-         hauptet, dass der Rostprozess            stätigen viele Bauten und Kon-
feste Stahl eines amerikanischen            nach wenigen Jahren völlig zum           struktionen weltweit. Die dazu
Stahlproduzenten und damit nur              Stillstand kommen würde. Des             notwendigen Informationen für
einer von vielen. Es ist deshalb            Weiteren war die Konstruktions-          den Anwender sind vorhanden
nicht korrekt, den Wetterfesten             ausbildung durch die Anwender            und werden in diesem Merkblatt
Stahl einfach Cor-Ten-Stahl zu              nicht immer werkstoffgerecht er-         mitgeteilt.
nennen.                                     folgt. Sie hatten offensichtlich bei
    Der ungeschützte Wetterfeste            der Planung nicht erkannt, dass
Stahl kam dann etwa ab 1970 in              in einigen Konstruktionsdetails
Deutschland vor allem bei Fassa-            zwangsläufig Dauerfeuchtigkeit

                                                                                                                          5
Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Merkblatt 434

    2 Wetterfeste Stähle                       Entwurfes der demnächst gültigen            in der Bezeichnung am Ende zwei
                                               Nachfolgenorm EN 10025-5 ein-               Buchstaben, nämlich WP (Klasse
                                               gegangen. Die Überschrift des               WP). Sie sind zwar auch schweiß-
    2.1 Chemische Zusammen-                    vorliegenden weißen Entwurfes               bar, die europäische Norm [6]
        setzung und mechanische                dieser Norm lautet: „Warmgewalz-            macht jedoch im Anhang C dar-
        Eigenschaften                          te Erzeugnisse aus Baustählen -             auf aufmerksam, dass dabei be-
                                               Teil 5, Technische Lieferbedingun-          sondere Vorsichtsmaßnahmen zu
    2.1.1 Europäische Norm                     gen für Wetterfeste Baustähle“ [7].         treffen sind.
                                               Diese Norm ist zusammen mit der                  Die Angaben in der DASt-
         Nach DIN EN 10020, 1989,              Norm EN 10025-1, Allgemeine                 Richtlinie 007 [4] gelten nur
    „Begriffsbestimmung für die Ein-           technische Lieferbedingungen,               für die folgenden Stähle aus
    teilung der Stähle“ [5], zählen die        die ebenfalls im weißen Entwurf             Tabelle 1: S235J2W, S355J2G1W,
    Wetterfesten Stähle zu den Edel-           vorliegt, eine Revision der derzeit         S355J2G2W, S355K2G1W und
    stählen. Von den üblichen Edel-            gültigen Norm [6]. In Tabelle 1             S355K2G2W. Diese Stähle sind
    stählen unterscheiden sie sich             sind nur die wichtigsten Angaben            auch nach der Bauregelliste A
    wesentlich dadurch, dass die Le-           aus [6] zusammengestellt.                   zugelassen. Die Stähle der Klasse
    gierungsbestandteile prozentual                 Wie aus Tabelle 1 zu ersehen           WP gehören also nicht dazu.
    nur sehr geringe Massenanteile             ist, handelt es sich bei diesen Stäh-       Will man sich nicht außerhalb
    aufweisen. Dies macht sie ent-             len bezüglich der Legierungsbe-             der DASt-Richtlinie 007 bewegen,
    sprechend preiswert.                       standteile im Wesentlichen um               sind nur die in ihr angegebenen
         Weltweit gibt es sehr viele           zwei Sorten, nämlich einmal um              Stähle zu benützen. Die von un-
    Sorten von Wetterfesten Baustäh-           Stähle, die die Wetterfestigkeit            terschiedlichen Stahlproduzenten
    len. In dieser Schrift ist eine Be-        hauptsächlich mit den Legierungs-           im In- und Ausland angegebenen
    schränkung bezüglich der Infor-            elementen Chrom und Kupfer er-              Markennamen werden in der
    mationen über Stahlsorten nötig.           reichen. Sie führen in der Bezeich-         Norm nicht genannt. Die so be-
    Deshalb wird hier nur auf die              nung als letzten Buchstaben nur             nannten Stähle lassen sich aber
    Stähle der europäischen Norm               das W (Klasse W). Daneben gibt              in der Regel über die Werkstoff-
    DIN EN 10155, „Wetterfeste Bau-            es noch die Stähle, die zusätzlich          nummern den Stählen der Nor-
    stähle, Technische Lieferbedin-            einen höheren Phosphoranteil                men zuordnen.
    gungen“ [6] bzw. auf die des               haben (0,06–0,15 % P). Sie führen                In den mechanischen Eigen-

                                                                                                                      Mindest-
             Stahlsorte                                                   Massenanteile in %
            Bezeichnung                                                                                             streckgrenze
                                                                                                                       N/mm2
        Nach            Nach         C        Si      Mn         P           S      N          Cr    Cu      Ni          ≤ 16
     EN 10027-1      EN 10027-2     max.     max.                           max.   max.                     max.
         und
     ECISS-IC 10

       S235JOW         1.8958                         0,20                 0,040   0,009   0,40     0,25
                                    0,13     0,40      bis   max. 0,040                     bis      bis     0,65         235
       S235J2W         1.8961                         0,60                 0,035    –      0,80     0,55

      S355JOWP         1.8945                        max.       0,06       0,040   0,009   0,30     0,25
                                    0,12     0,75    1,0         bis                        bis      bis     0,65         355
      S355J2WP         1.8946                                   0,15       0,035    –      1,25     0,55

      S355JOW          1.8959                                max. 0,040    0,040   0,009
     S355J2G1W         1.8963                         0,50   max. 0,035    0,035     –     0,40     0,25
     S355J2G2W         1.8965       0,16     0,50      bis   max. 0,035    0,035     –      bis      bis     0,65         355
     S355K2G1W         1.8966                         1,50   max. 0,035    0,035     –     0,80     0,55
     S355K2G2W         1.8967                                max. 0,035    0,035     –

    Tabelle 1: Chemische Zusammensetzung der Wetterfesten Stähle nach der Schmelzanalyse und Mindeststreckgrenze für Dicken
    t ≤ 16 mm (siehe [6]). Die von der Dicke abhängige Änderung der Streckgrenze und der Bruchdehnung ist vergleichbar mit der-
    jenigen bei den unlegierten Baustählen.

6
Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Wetterfester Baustahl

schaften (Streckgrenze, Zugfestig-           direkt benetzten Flächen und in-
keit, Bruchdehnung und Kerb-                 direkt benetzten Flächen zu unter-
schlagzähigkeit) unterscheiden               scheiden (siehe [4], Anhang 4).
sich die Wetterfesten Baustähle              – Direkt benetzte Flächen sind
kaum von den entsprechenden                      Stahloberflächen, zu denen
unlegierten Baustählen. In Deutsch-              die Außenluft Zugang hat
land wird nach DIN 18800-1 für                   und die direkt mit Wasser be-
Blech und Breitflachstahl in ge-                 aufschlagt sind.
schweißten Bauteilen mit Dicken              – Indirekt benetzte Flächen
über 30 mm, die im Bereich der                   sind Stahloberflächen, zu de-
Schweißnähte auf Zug bean-                       nen die Außenluft Zugang hat
sprucht werden, der Aufschweiß-                  und die nur durch Konden -
biegeversuch gefordert. Stahlher-                sation benetzt oder einer re-
steller können entsprechendes                    lativen Luftfeuchtigkeit von
Material beim Wetterfesten Stahl                 über 60 % ausgesetzt sind.
bis zu Dicken von 100 mm auf
Wunsch liefern.                                   Indirekt benetzt sind z. B. ins-
                                             besondere Konstruktionsglieder,
2.1.2 Hochfeste Qualitäten                   die „unter Dach“ liegen. Bei direk-         Abb. 4: Die Flächen, die direkt unter
                                             ter Benetzung entsteht eine rela-           den beiden hervorstehenden Fassaden-
    Wetterfeste Baustähle mit hoch-          tiv dunkle Braunfärbung. Bei in-            elementen liegen, weisen eine hellere
festen Qualitäten, d. h. mit Streck-         direkter Benetzung ist sie meist            Braunfärbung auf. Sie sind weitgehend
grenzenwerten über 355 N/mm2,                etwas heller und sehr gleich-               nur indirekt benetzt.
werden von Stahlunternehmen                  mäßig gefärbt (Abb. 4). Abwei-
schon angeboten. In den USA und              chungen davon sind gegeben,
Japan sind sie bereits genormt               wenn die indirekt benetzten Flä-            2.2.2 Deckschichtbildung bei
und werden in der Praxis einge-              chen relativ lange feucht bleiben,                direkt benetzten Flächen
setzt.                                       wie dies beispielsweise der Fall
                                             ist, wenn sie nicht gut belüftet                 Ist die Konstruktion werkstoff-
                                             sind.                                       gerechten Bedingungen ausge-
2.2 Deckschichtbildung                            Direkt und indirekt benetzte           setzt, bildet der Wetterfeste Stahl
                                             Flächen gelten als bewittert. Da-           unter der natürlichen Bewitterung
2.2.1 Direkt benetzte und indirekt           gegen gelten Flächen, zu denen              (Feucht-trocken-Wechsel) in ein
      benetzte Flächen                       die Außenluft keinen Zugang hat             bis zwei Jahren eine relativ dichte
                                             (z. B. im Inneren von dicht ge-             und relativ fest haftende Rost-
   Bei der Korrosionsbeanspru-               schlossenen Hohlkästen oder in              deckschicht aus. Der Rostvorgang
chung ist es sinnvoll, zwischen              Innenräumen), als unbewittert.              wird dadurch in den folgenden

Abb. 5: Ausschnitte von zwei Industrieschornsteinen. Der linke wurde vor längerer Zeit   Abb. 6: Dunkelbraune, genarbte Ober-
errichtet. Er hat seine endgültige Färbung. Der rechte Schornstein steht erst wenige     fläche des direkt benetzten Wetterfesten
Monate und weist daher noch helle Rostprodukte auf.                                      Stahles

                                                                                                                                    7
Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Merkblatt 434

    Jahren wesentlich verlangsamt.               bleibt aber dann elektrochemisch             2.2.3 Deckschichtbildung bei
    Während zu Beginn der Rost-                  passiv und damit vor weiterem                      indirekt benetzten Flächen
    schichtbildung die Rostoberfläche            Rostangriff geschützt, wenn die
    der direkt benetzten Flächen nach            Oberfläche nach kurzen Feucht-                    Man begegnet immer wieder
    wenigen Wochen ein relativ helles            zeiten immer wieder abtrocknet.              der Meinung, die Flächen der
    Braun zeigt, verändert sich dieses           Bei langen Feuchtzeiten (Dauer-              Konstruktionen aus Wetterfesten
    im Verlauf der Zeit zu einem dunk-           feuchtigkeit) werden diese Stellen           Stählen müssten der direkten Be-
    len Braun (Abb. 5). Durch einen              aktiv und vergrößern sich durch              netzung, also dem Regen, ausge-
    muldenförmigen Korrosionsab-                 fortschreitende Korrosion. Bei               setzt sein, damit sich die schüt-
    trag (Narben) wird die Oberfläche            Dauerfeuchtigkeit geht somit der             zende Deckschicht bildet. Das ist
    rauer als bei indirekt benetzten             erhöhte Korrosionswiderstand                 nicht richtig, da die nicht direkt
    Flächen (Abb. 6). Zu einem völli-            verloren, und der Wetterfeste                benetzten Flächen ebenfalls mehr
    gen Stillstand des Rostvorganges             Stahl rostet dann wie ein unlegier-          oder weniger feucht werden und
    kommt es nicht.                              ter Stahl. Werkstoffgerechte Be-             Feucht-trocken-Wechseln ausge-
         In [8] wurde ein Modell für             dingungen sind somit nur gege-               setzt sind. Die Ursache sind die
    die Bildung und Erhaltung dieser             ben, wenn Dauerfeuchtigkeit aus-             Luftfeuchtigkeit und die Konden-
    Schutzschicht aufgezeigt (Abb. 7).           geschlossen ist.                             sation. Wenige Wochen nach dem
    Durch die Legierungselemente,                     Eine ungleichmäßige Färbung             Sandstrahlen stellt sich auch hier
    insbesondere Kupfer, Chrom und               tritt auf, wenn die Oberfläche               eine hellbraune Rostfärbung ein.
    Phosphor, bilden sich beim Rost-             unterschiedlichen Bedingungen                Eine Deckschicht bildet sich auch
    vorgang unter der Einwirkung                 ausgesetzt ist, wie z. B. unter-             bei indirekt benetzten Flächen
    von Schwefeldioxid schwer lös -              schiedlicher Feuchtigkeitsinten-             aus. Die Korrosionsbelastung von
    liche basische Sulfate, Hydroxide            sität, Feuchtigkeitsdauer oder               indirekt benetzten Flächen ist
    und Phosphate. Diese bauen auf               unterschiedlicher Temperatur auf             meist geringer als bei direkter
    dem Metall eine kompakte und                 der Stahloberfläche. Die dabei               Benetzung. Sie kann aber auch
    relativ fest haftende amorphe                entstehenden Farbunterschiede                sehr hoch sein, wenn Kondens-
    Rostschicht auf. Sie hemmt den               werden meist nur dann wahrge-                wasser wegen mangelnder Belüf-
    weiteren Zutritt von Sauerstoff,             nommen, wenn sie auf ein und                 tung sehr lange nicht abtrocknet.
    Wasser und Schwefeldioxid zur                derselben Oberfläche gleichzeitig            Je nach Bedingung bildet sich ei-
    Metallfläche. Die Rostdeckschicht            auftreten. Dies ist z. B. bei un-            ne entsprechende Schutzschicht
    ist jedoch in größeren Abständen             gleichmäßigem, örtlich konzen-               und Färbung aus. Würde z. B. gar
    mit Rissen durchzogen (mit dem               triertem Wasserablauf der Fall.              keine Feuchtigkeit auftreten, wür-
    Auge nicht sichtbar). Das gefähr-            Hierbei können sich auch Schlie-             de keine Deckschicht ausgebil-
    dete Metall in den Rissflächen               ren bilden.                                  det. In diesem Fall würde auch
                                                                                              keine benötigt. Bei geringer indi-
                                                                                              rekter Benetzung bildet sich eine
                                                                       Elektrolytoberfläche
                                                                                              Deckschicht mit hellerer Braun-
                                                                                              färbung und ungenarbter, gleich-
                                                                                              mäßigerer Oberflächenstruktur
                                                                                              aus. Je nach den Feuchtigkeitsbe-
                                                                                              dingungen, z. B. gut oder weniger
           Amorphe Rostschicht                                   Kristalline Rostschicht      gut belüftet, mit wenig oder mehr
                                                                                              Kondensation, nähert sich die
                                           SO2        O2
                                                                                              Oberflächenstruktur derjenigen
                                                                                              bei normaler Korrosionsbelas -
                                                                                              tung. Im Extremfall von Dauer-
                                                                                              feuchtigkeit wird die Deck -
                                                                       Metall                 schichtbildung gestört, und der
                                                                                              Wetterfeste Stahl rostet wie der
                 Kompakte                     Deck-                         schicht           normale Baustahl.

                                                                                              2.2.4 Geringere Unterrostungsnei-
                                                                                                    gung von Beschichtungen
                                      El. chem. passive Fläche
                                                                                                  Sowohl [4] als auch [6] und
    Abb. 7: Schematische Darstellung der Rostschicht eines gut bewitterten                    [7] weisen darauf hin, dass die
    Wetterfesten Stahles                                                                      Unterrostungsneigung von Be-

8
Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Wetterfester Baustahl

schichtungen bei Wetterfesten             Erwartete Nutzungsdauer                    Korrosionsbelastung
Baustählen bei gleichen Voraus-
setzungen geringer ist als bei                                            Schwer             Mittel              Leicht
vergleichbaren unlegierten Bau-           ≤ 30 Jahre                         1                 0,8                 –
stählen. Eine Begründung dafür            > 30 Jahre                        1,5                1,2                0,8
wird z. B. in [9] gegeben.

                                      Tabelle 2: Abrostungszuschläge nach Tabelle 2 aus [4] für drei Korrosionsbelastungen:
2.3 Voraussetzungen für den           schwer, mittel und leicht
    optimalen erhöhten Korro-
    sionswiderstand                   –     Schwefeldioxidbelastung                     Aber auch bei Konstruktionen,
                                            in der Luft muss kleiner sein          bei denen durch Abrostungen die
    Die Voraussetzungen für den             als 50 µg/m3 oder etwa                 Gebrauchsfähigkeit in Frage ge-
erhöhten Korrosionswiderstand               40 mg/m2 je Tag.                       stellt sein könnte, wie z. B. bei
sind werkstoffgerechte Bedingun-      –     Kein hoch konzentrierter               Konstruktionen mit relativ dün-
gen. Diese Bedingungen betreffen            chemischer oder industrieller          nen Blechen, ist zu empfehlen,
sowohl die Atmosphäre, der die              Rauch.                                 die voraussichtlichen Abrostungs-
Konstruktion ausgesetzt ist, als                                                   werte für die vorgegebene Nut-
auch das Kleinstklima im kon-              In der Praxis können die op-            zungsdauer abzuschätzen und
struktiven Detail, das sich je nach   timalen Voraussetzungen (leichte/            diese gegebenenfalls bei der Pla-
der speziellen Bedingung dort         geringe Korrosionsbelastungen)               nung zu berücksichtigen.
einstellt. Die Atmosphäre berück-     nicht immer voll eingehalten                      Die Dickenzuschläge sind
sichtigt das Klima und die Schad-     werden. Wie dann vorzugehen                  von den Korrosionsbelastungen
stoffe in der Luft.                   ist, wird im nächsten Abschnitt              der Konstruktion abhängig. Es ist
    Die praktischen Vorausset-        behandelt.                                   daher für den Planer erforderlich,
zungen für den optimalen erhöh-                                                    sich über diese Belastungen Klar-
ten Korrosionswiderstand sind         2.4 Einstufung in eine Korrosi-              heit zu verschaffen, um dann die
folgende:                                 vitätskategorie und Dicken-              Einstufung in eine Korrosionsbe-
                                          zuschläge                                lastung (Korrosivitätsklasse) vor-
Keine Dauerfeuchtigkeit:                                                           nehmen zu können.
Wie im Abschnitt 2.2 dargelegt,       2.4.1 Übersicht
rostet der Wetterfeste Stahl bei                                                   2.4.2 Einstufung
Dauerfeuchtigkeit wie ein unle-           Für Tragkonstruktionen, deren
gierter Stahl.                        Tragfähigkeit durch Abrostungen                   In Tabelle 2 werden drei
                                      gefährdet werden könnte, ver-                Korrosionsbelastungen genannt,
Feucht-trocken-Zyklen:                langt die DASt-Richtlinie 007 [4]            nämlich schwer, mittel und leicht.
Feuchtzeiten müssen in kurzer         Dickenzuschläge (Tabelle 2).                 Als Beispiel dafür sind in [4] ver-
Zeit (z. B. acht Tage) wieder Tro-    Diese Zuschläge gelten nur für               schiedene Atmosphären von
ckenzeiten folgen. Sind die Bedin-    bewitterte Flächen. Zum Beispiel             Standorten der Konstruktion an-
gungen ungünstiger, d. h., werden     sind bei einem geschlossenen Kas-            gegeben, nämlich Industrieatmos-
die Feuchtzeiten länger, ohne         tenträger nur die Außenflächen               phäre (schwer), Stadtatmosphäre
dass schon von Dauerfeuchtigkeit      der Bleche bewittert. Zuschläge              (mittel) und Landatmosphäre
gesprochen werden kann, dann          sind auch bei Schweißnähten er-              (leicht). Abgesehen davon, dass
sind die Abrostungsraten höher        forderlich, wenn                             sich heute teilweise Landatmos-
als bei guten Bedingungen.                                                         phären von Stadt- oder gar In-
                                      1. die Nähte nicht schon auto-               dustrieatmosphären kaum mehr
Geringe Schadstoffbean-                  matisch durch die Blech -                 unterscheiden, beeinflussen, wie
spruchung:                               dickenzuschläge verstärkt                 schon oben erwähnt, auch noch
Gewisse Schadstoffe dürfen nicht         werden, wie das bei Stumpf-               die Faktoren des Kleinstklimas
auftreten oder müssen unter be-          nähten der Fall ist, und                  die Korrosivität wie z. B. die Be-
stimmten Grenzwerten liegen,          2. bei den übrigen Nähten wie                lüftung oder die Salzbeaufschla-
wenn gute werkstoffgerechte Be-          z. B. Kehlnähten, wenn sie                gung. Da hierzu in [4] keine Bei-
dingungen für den Wetterfesten           bei der Berechnung unter                  spiele genannt werden, kann der
Stahl vorliegen sollen.                  Abzug der voraussichtlichen               Anwender meinen, dass er mit der
– Keine Chloridbelastung                 Abrostung (negativer Dicken-              Unterscheidung von den Atmos-
    durch Meereseinfluss oder            zuschlag) überbeansprucht                 phären am Standort der Konstruk-
    Streusalz.                           würden.                                   tion schon alle Faktoren bei der

                                                                                                                              9
Wetterfester Baustahl - Merkblatt 434 - Wirtschaftsvereinigung Stahl
Merkblatt 434

     Einstufung in eine Korrosivitäts-               aufgeteilt ist in C5-I und C5-M.             Anwesenheit von korrosiven
     klasse berücksichtigt hat, was                                                               Stoffen für die Abrostung ent-
     aber nicht der Fall ist. Es ist daher           C1   unbedeutend                             scheidend sind, wird in dem Ein-
     heute ein praxisgerechteres Ein-                C2   gering                                  stufungsmodell die Ermittlung
     stufungsmodell erforderlich. In                      (entspricht „leicht“ in [4])            der Korrosivitätskategorien von
     Anlehnung an die DIN EN ISO                     C3 mäßig                                     diesen Größen abhängig gemacht
     12944, „Korrosionsschutz von                         (entspricht „mittel“ in [4])            (Tabelle 3).
     Stahlbauten durch Beschichtungs-                C4 stark                                         Die Feuchtigkeitsdauer bzw.
     systeme“ [10] wird vom Autor                         (entspricht „schwer“ in [4])            die Feucht-trocken-Wechsel sind
     hier ein Einstufungsmodell spe-                 C5-I sehr stark (Industrie)                  wiederum nicht nur vom Klima,
     ziell für den Wetterfesten Stahl an-            C5-M sehr stark (Meer)                       sondern auch von guten oder
     geboten. In [10] werden fünf Kor-                                                            schlechten Umgebungsbedingun-
     rosivitätskategorien entsprechend                   Da für den Wetterfesten Stahl            gen wie z. B. einer guten oder
     [11] unterschieden, wobei die                   die Feuchtigkeitsdauer bzw. der              schlechten Belüftung der Kon-
     fünfte Kategorie (sehr stark) noch              Feucht-trocken-Wechsel und die               struktion oder einer indirekten

       Feuchtigkeitsstufen                             1. Geringe              2. Hohe                         3. Hohe
       Tatsächliche Feuchtigkeitsverhältnisse          korrosive Stoffe        Schwefeldioxidbelastung         Salzbelastung
       an der Konstruktion, verursacht durch
       Niederschlag, Wasserablauf oder Kon-            SO2 ≤ 40 µg/m3 und      SO2 bis 250 µg/m3 und           Cl ≥ 300 mg/m2 · d und
       densation, Letztere bei relativer Luft-         Cl ≤ 60 mg/m2 · d       Cl ≤ 60 mg/m2 · d               SO2 ≤ 40 µg/m3
       feuchtigkeit von 70 bis 80 % bei t > 0 ˚C

       1. Innen: bei geringer Luftfeuchtigkeit
       ohne Kondensation (z. B. in klimatisierten            C1                  Nicht relevant                   Nicht relevant
       Räumen von Gebäuden)

       2. Feucht-trocken-Wechsel mit nur kurz-
       zeitiger Kondensation (z. B. außen: bei               C2                       C2/3                             C3/4
       indirekter Benetzung mit guter Belüftung
       oder innen: in ungeheizten Gebäuden)

       3. Feucht-trocken-Wechsel, nur durch die
       Atmosphäre bestimmt (außen: gut be-                   C3                       C4                               C4
       lüftete, glatte Konstruktion)

       4. Feucht-trocken-Wechsel mit längeren
       Feuchtzeiten als durch den Klimaeinfluss
       allein (z. B. bei nicht gut belüfteter Kon-           C4                       C5                               C5
       struktion oder Konstruktion mit Schmutz-
       nestern)

       5. Feucht-trocken-Wechsel mit sehr lan-
       gen Feuchtzeiten: praktische Dauer-
       feuchtigkeit (z. B. bei schlecht belüfteten           C4/5                     C5                               C5
       Konstruktionen mit ungünstigen Spalten
       oder mit zusätzlichen Verunreinigungen)

     Tabelle 3: Praktische Hilfe zur Festlegung einer Korrosivitätskategorie für Konstruktionen aus Wetterfestem Stahl in gemäßigtem Kli-
     ma (z. B. Deutschland) in Abhängigkeit von Feuchtigkeitsstufen (vertikal) und atmosphärischen Bedingungen (horizontal). Der Einsatz
     von ungeschütztem Wetterfestem Stahl ist bei Kategorie C5 nicht sinnvoll. (Die Chloridbelastung wird als Ablagerung je m2 und
     Tag (d = day) angegeben. Sie ist der Mittelwert eines Jahres)

10
Wetterfester Baustahl

mm
                                                                                        2.4.3 Dickenzuschläge

                                                                                             Für sämtliche Korrosivitäts-
                                                                      1,20              kategorien gibt die ISO 9224 [11]
1,00
                                                                                        unter anderem auch für den Wet-
                                                 hr                                     terfesten Stahl Abrostungskurven
                                             /Ja
                                        2 mm eel                                        an. Für eine Standzeit t über mehr
                                     0,0 on St
                                           b                                            als zehn Jahre gilt dort für den
                                       Car
                                                                                        Dickenverlust ∆h einer bewitter-
                                                      r               0,55
                                              m/Jah                                     ten Seite:
                                       0,01 m         S teel
                                              er in g
                  0,30                  Weath
                                                                                        ∆h = ∆h1 + ∆h2 = 10 rav + (t –10) rlin
                  0,15

                10                                               50          Jahre      rav = jährliche Abrostungsrate in den
                                                                                        ersten zehn Jahren
Abb. 8: Abrostungskurven von Carbon Steel (unlegierter Stahl) und Weathering Steel
                                                                                        rlin = jährliche Abrostungsrate in den
(Wetterfester Stahl) nach ISO 9224 für die Korrosionskategorie C4 (oberer Grenzwert)
                                                                                        späteren Jahren

                                                                                              Für die drei folgenden Korro-
                                                                                        sivitätskategorien gelten nach
oder direkten Benetzung abhän-                  direkte oder indirekte Benetzung,       [11] folgende Werte für rav und
gig sowie von den Bedingungen                   guter oder schlechter Wasserab-         rlin:
in der Konstruktion selbst. Zum                 lauf, Intensität korrosiver Stoffe in
Beispiel können Konstruktionen                  der Luft, Abwaschen von Salzen                          rav            rlin
Spalte aufweisen oder vollständig               durch Regen oder nicht) die eine                    min. max.        min.     max.
glatt sein. Deshalb werden auch                 oder andere Korrosivitätskatego-
diese Parameter bei den Feuchtig-               rie. Bei der Einstufung helfen ihm        C2        0,1     2        0,1      1
keitsstufen berücksichtigt.                     die beispielhaften Angaben unter
                                                                                          C3        2       8        1        5
     Die Feuchtigkeitsstufen 1 und              den einzelnen Feuchtigkeitsstu-
2 in Tabelle 3 berücksichtigen ge-              fen in Tabelle 3.                         C4        8       15       5        10
genüber den Normalbedingungen                        Optimale Bedingungen für
bei einer Konstruktion in Deutsch-              Konstruktionen im Freien sind           Tabelle 4: Einseitige Abrostungsraten je
land (im Freien bei gemäßigtem                  die der Korrosivitätskategorie 2.       Jahr für die Korrosivitätskategorien C2, C3,
Klima) günstige Einflüsse hinsicht-             Dieser Kategorie entsprechen            und C4 (in Mikrometern = 1/1000 mm)
lich der Beanspruchung durch                    z. B. Stahlflächen unter der Fahr-
Feuchtigkeit. Die Stufe 3 repräsen-             bahn von Deckbrücken. Bei direk-
tiert allein die Atmosphäre in unse-            ter Benetzung in einem gemäßig-              In den einzelnen Korrosivi-
rem gemäßigten Klima. Es sind in                ten Klima mit einer Atmosphäre          tätskategorien ergeben sich damit
dieser Stufe gute Belüftung und                 mit nur geringen korrosiven Stof-       z. B. für eine Nutzungszeit von
glatte Konstruktionen bei direkter              fen, wie sie heute in Deutschland       100 Jahren folgende maximalen
Benetzung vorgegeben. Die Stufen                in weiten Bereichen gegeben ist,        Abrostungen je bewitterte Seite:
4 und 5 berücksichtigen dagegen                 kann die Korrosivitätskategorie         C2 ∆h = (10 x 2 + 90 x 1) : 1000 = 0,11 mm
ungünstige Einflüsse bezüglich der              C3 (mäßig = mittel) zugrunde ge-
                                                                                        C3 ∆h = (10 x 8 + 90 x 5) : 1000 = 0,53 mm
Feuchtigkeitseinwirkung.                        legt werden, wenn die Konstruk-
                                                                                        C4 ∆h = (10 x 15 + 90 x 10) : 1000 = 1,05 mm
     Der Benutzer muss, um die                  tion werkstoffgerecht gut durch-
Korrosivitätskategorie für seinen               gebildet ist (Konstruktion ohne              Die ungünstigste Abrostungs-
Fall zu finden, zuerst die Einfluss-            Spalte) und keine speziell negati-      kurve 8 (Hüllkurve) der DASt-
faktoren und deren Intensität bei               ven Umgebungsbedingungen vor-           Richtlinie 007 [4], die aus älteren
seiner Konstruktion feststellen                 liegen wie z. B. schlechte Belüf-       Versuchen stammt, liefert dage-
oder abschätzen. Es ergibt sich                 tung. Bei Kategorie C4 wird auf         gen etwa 1,7 mm. Der maximale
dann für ein und denselben                      die beispielhaften Angaben in Ta-       Wert nach Tabelle 2 (DASt-Richtli-
Standort je nach den zusätzlichen               belle 3 verwiesen. Die Bedingun-        nie 007) ist etwas geringer, näm-
Bedingungen (z. B. gute oder                    gen der Kategorie C5 sind, wie          lich 1,5 mm. Mit den Werten von
schlechte Belüftung, Nord- oder                 aus Abschnitt 2.3 gefolgert wer-        [4] ist man heute, nachdem die
Südseite, Vegetationseinfluss auf               den kann, für den Einsatz von un-       Luftverunreinigung durch SO2
die Feuchtigkeitsdauer, konstruk-               geschütztem Wetterfestem Stahl          ganz wesentlich geringer gewor-
tive Ausbildung (z. B. Spalte),                 ungeeignet.                             den ist, auf der sicheren Seite,

                                                                                                                                       11
Merkblatt 434

     vorausgesetzt, es liegen keine Be-    über einen Elektrolyt (z. B. ver-    Ermüdungsfestigkeit ein [12].
     dingungen der Kategorie C5 vor.       unreinigtes Wasser) mit einem        Praktische Angaben zur Abminde-
          In Abb. 8 ist für die Katego-    elektrochemisch edleren Metall,      rung macht [4]. Die Rostnarbe
     rie C4 der zeitliche Verlauf der      (z. B. hochlegierte Edelstähle,      hat jedoch bezüglich der Ermü-
     maximalen Abrostung von Carbon        Kupfer, Blei und Zinn) eine lei-     dung bei üblichen Konstruktio-
     Steel (unlegierter Baustahl) und      tende Verbindung bildet. Elektro-    nen kaum Bedeutung, da bei
     Weathering Steel (Wetterfester        chemisch unedle Metalle wie z.       Konstruktionen fast immer die
     Baustahl) entsprechend [11] an-       B. Zink und Aluminium können         ungünstigeren Kerbfälle durch
     gegeben. Der Verlauf ist dort bi-     vom Wetterfesten Stahl angegrif-     Schweißnähte maßgebend sind.
     linear vorgegeben. Für die ersten     fen werden. Bei der Kontaktkor-
     zehn Jahre ist der Anstieg steiler    rosion spielt auch das Massenver-
     als für die folgenden Jahre. In       hältnis der beiden Metalle eine
     Wirklichkeit ist der Verlauf in den   Rolle (siehe auch Kapitel 3).
     ersten zehn Jahren jedoch nicht
     linear, sondern so wie in den aus-    2.6 Ermüdungsverhalten
     gezogenen Kurvenästen darge-
     stellt. Die Abrostung bei Wetter-         Nicht vorwiegend ruhende
     festem Stahl ist in der Kategorie     Belastungen können bei Stählen
     C4 etwa halb so groß wie bei          zu Ermüdungsbrüchen führen.
     unlegiertem Baustahl.                 Dabei spielt auch die Oberflä-
                                           chenbeschaffenheit eine Rolle.
     2.5 Kontaktkorrosion                  Wetterfeste Stähle weisen nach
                                           einiger Zeit Rostnarben auf.
        Am Wetterfesten Stahl tritt        Gegenüber völlig glatten Oberflä-
     Kontaktkorrosion auf, wenn er         chen tritt eine Abminderung der

     3 Lieferung und Verarbeitung

     3.1 Lieferung                         3.2 Verarbeitung                     erhöhten Phosphorlegierung
                                                                                besondere Vorsichtsmaßnahmen
          Für die Lieferung von Flach-     3.2.1 Bearbeitbarkeit                getroffen werden. Wie schon in
     und Langerzeugnissen (Bleche,                                              Kapitel 2.1 dargelegt, ist jedoch
     Breitflachstähle, Profile wie z. B.       Bei gängigen Bearbeitungen       die Anwendung dieser WP-Stähle
     I- und L-Profile, Stäbe und Walz-     im Stahlbau wie Warm- und Kalt-      in Deutschland weder nach [4]
     draht) gilt [6] bzw. demnächst        umformen, Brennen, Flammrich-        noch nach der Bauregelliste vor-
     [7] in Verbindung mit EN 10025-1.     ten, Bohren und Fräsen verhalten     gesehen.
     Die lieferbaren Dicken sind in        sich Wetterfeste Stähle wie gängi-       Es ist zu empfehlen, im Be-
     Tabelle 2 von [6] bzw. in Tabelle 1   ge unlegierte Baustähle. Zusätzli-   reich der zu schweißenden Rand-
     von [7] angegeben. Für nahtlose       che Hinweise zur Umformbarkeit       zonen eine schon gebildete Deck-
     oder geschweißte, runde, quadra-      geben [4] und [6].                   schicht in einer Breite von 10 bis
     tische oder rechteckige Hohlpro-                                           20 mm z. B. durch Schleifen zu
     file sind die für übliche Stähle      3.2.2 Schweißen                      entfernen, um Heißrisse durch
     geltenden Normen entsprechend                                              niedrigschmelzende Kupfer-Eisen-
     anzuwenden. Bei Bedarf von nur            Wetterfeste Stähle nach [6]      Legierungen an der Oberfläche
     kleineren Mengen ist vom Planer       bzw. [7] sind mit gängigen Verfah-   zu verhindern.
     rechtzeitig zu prüfen, ob die ge-     ren des Stahlbaus schweißbar. Es         Wetterfeste Stähle sind so-
     wünschten Formen und Dicken           gelten dabei die gleichen Grund-     wohl untereinander als auch mit
     rechtzeitig geliefert werden kön-     sätze wie bei den vergleichbaren     schweißgeeigneten unlegierten
     nen. Gegebenenfalls muss auf          unlegierten Baustählen. Bei den      Baustählen verschweißbar.
     vorhandenes Material ausgewi-         Stählen der Klasse WP sollten            Bei ungeschützter Anwendung
     chen werden.                          beim Schweißen auf Grund ihrer       des Wetterfesten Stahles muss

12
Wetterfester Baustahl

    Stabelektrode            MAG-Fülldraht               UP-Schweißen              treiben kann, dann kommt der
        E-Hand                                        Draht            Pulver      Rostprozess in diesen Spalten
                                                                                   mangels Sauerstoffzufuhr zum Er-
    OK 73.08 (ESAB)      OK Autrod 13.26 (ESAB) OK Autrod 13.36    OK Flux 10.71   liegen. Um dies zu erreichen, muss
                         FILARC PZ6112 (ESAB)       (ESAB)            (ESAB)       in den Verbindungen ein nicht zu
                                                                                   großes Verhältnis von Verbindungs-
 TENCORD Kb (Oerlikon)    FLUXOFIL 48 (Oerlikon)                                   mittelabstand zu minimaler Blech-
                          FLUXOFIL 18 (Oerlikon)                                   dicke der zu verbindenden Bleche
                                                                                   herrschen (siehe die folgenden
SH Patinax Kb (Thyssen) Union Patinax (Thyssen)
                                                                                   Abschnitte: Verbindungen).
  Böhler Fox NiCuCr        Böhler NiCu 1-IG

Tabelle 5: Beispiele von Schweißzusätzen für die Stähle S235J2W und S355J2W        Geschweißte Verbindungen
                                                                                        Bei direkter Benetzung sind
                                                                                   keine unterbrochenen Nähte zu-
                                                                                   lässig. Bei indirekter Benetzung
auch das Schweißgut wetterfest             Zwar kann sich theoretisch zwi-         ist dies möglich. Es muss dann
sein. Um dies zu erreichen, können         schen Edelstahl und Wetterfestem        aber, um auftreibenden Rost zu
auf den Grundwerkstoff abge-               Stahl zu Ungunsten des Letzteren        vermeiden, die Länge der nicht
stimmte wetterfeste Schweißzu-             ein galvanisches Element und da-        geschweißten Zone kleiner sein
sätze verwendet werden. Beim               mit Kontaktkorrosion bilden. Da         als das Zehnfache der geringsten
Mehrlagenschweißen genügt es               aber in praktischen Verbindungen        Blechdicke (Abb. 9).
in der Regel, diese speziellen             die Schraubenmasse relativ klein
Schweißzusätze nur für die der             ist gegenüber derjenigen des            Geschraubte Verbindungen
Atmosphäre ausgesetzten Deckla-            Wetterfesten Stahles, treten er-            Wird eine Verbindung direkt
gen zu verwenden. Die Schweiß-             fahrungsgemäß keine Schäden             benetzt, ist eine Beschichtung des
zusätze sind typischerweise vom            am Wetterfesten Stahl auf.              Stoßbereichs einschließlich der
Legierungstyp CuNi und CuNiCr                   Bei verzinkten Schrauben           Berührungsflächen erforderlich.
und sind im Handel erhältlich.             kann Kontaktkorrosion entstehen,        Wird die Verbindung nur indirekt
Tabelle 5 führt einige Beispiele           die die Verzinkung abträgt und im
auf.                                       Bereich der Schrauben am Wetter-
     In Deutschland wird nach              festen Stahl sichtbar ablagert. Bei
DIN 18800-1 für Blech und Breit-           direkter Benetzung ist die Verzin-
flachstahl in geschweißten Bau-            kung allein – ohne zusätzliche Be-
teilen mit Dicken über 30 mm,              schichtung – nicht ausreichend.                       b ≤ 10 tmin
die im Bereich der Schweißnähte            Bei indirekter Benetzung hat sich
auf Zug beansprucht werden, der            an ausgeführten Konstruktionen
Aufschweißbiegeversuch gefor-              gezeigt, dass die Abtragung von
dert. Bis zu Dicken von 100 mm             Zink dann sehr gering ist, wenn
können heute Stahlhersteller sol-          diese Bereiche nur kurze Zeit
ches Material auf Wunsch liefern.          feucht sind.

3.2.3 Schrauben                            3.2.4 Verbindungstechnik

     Es gibt zwar Schrauben samt               Geschweißte Verbindungen
Unterlegscheiben und Muttern               haben gegenüber geschraubten                              t1
aus Wetterfestem Stahl, sie sind           Verbindungen den Vorteil, dass
aber möglicherweise im Handel              sich bei ihnen Spalte weitgehend
                                                                                                               t2
schwer zu bekommen. Da nach                vermeiden lassen. In Spalte kann
der DASt-Richtlinie 007, Anhang 4          durch direkte Benetzung, durch
[4], bei direkt benetzten Verbin-          Luftfeuchtigkeit, Kondensation
dungen eine Beschichtung des               und Kapillarwirkung Feuchtigkeit
Stoßbereiches (Bauteile und                gelangen und dort Dauerfeuchtig-
Schrauben) gefordert wird, kön-            keit bewirken. Diese führt zu star-
nen in diesem Fall auch normale            ker Korrosion. Ist ein vorhandener      Abb. 9: Beispiel für die maximale Länge b
Schrauben verwendet werden.                Spalt jedoch hinreichend gepresst,      der nicht geschweißten Zone einer unter-
     Schrauben aus hochlegierten           was gleichbedeutend damit ist,          brochenen Schweißnaht bei indirekter
Edelstählen sind auch einsetzbar.          dass der Rost den Spalt nicht auf-      Benetzung

                                                                                                                               13
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                                                                                       angenommenen Weise gegeben
                                                                                       sind, der Stahl somit stärker rostet
                                                                                       als gedacht, müssen die zu be-
                                    tmin                                               schichtenden Oberflächen wie
                   e2    e3
                                                                                       bei normalen Baustählen zuvor
                                                                                       normgerecht von Rost gereinigt
                                         dL                                            werden.
                                                                                            Bereits bewitterte Oberflächen
          e1

                                                                                       mit durchsichtigen Beschichtungs-
                                                                                       stoffen zu versehen, um z. B. den
          e

                                                                                       Anfall von Rostprodukten zu ver-
                                                                                       meiden, die andere Bauteile ver-
                                                                                       unreinigen können, oder um zu
          e

                                                                                       verhindern, dass sich Passanten
                                                                                       mit Rost beschmutzen, wenn sie
          e1

                                                                                       mit der Oberfläche in Berührung
                                                                                       kommen, hat sich bei Konstruk-
                              Kraft-                                                   tionen im Freien nicht bewährt.
                              richtung
                                                                                       Die Lebensdauer solcher Be-
                                                                                       schichtungen auf rostigen Ober-
                                                                                       flächen ist viel zu gering. Dies ist
                                                                                       ja bekanntlich auch bei üblichen
     Abb. 10: Zusatzbedingung in DIN 18800-      Abb. 11: Stoß des Winkels in einem    Beschichtungssystemen auf rosti-
     1: größter Lochabstand für e und e3 nicht   Fachwerkmast. Zu große Schraubenab-   gen Oberflächen der Fall. Außer-
     größer als 7 dL oder 14 tmin                stände bewirken auftreibenden Rost.   dem würden die so beschichteten
                                                                                       Oberflächen wegen der ungleich-
                                                                                       mäßigen Ablösung der Beschich-
     oder nicht benetzt, können die              3.2.6 Beschichten                     tung bald „fleckig“ und dadurch
     Berührungsflächen unbeschichtet                                                   ästhetisch unakzeptabel werden.
     bleiben. Für die Schraubenabstän-                Wetterfeste Stähle lassen sich   Im Innern von Gebäuden können
     de gilt DIN 18800-1. Um jedoch              wie unlegierte Baustähle nach         gegebenenfalls die Bedingungen
     auftreibenden Rost in den Berüh-            entsprechender Oberflächenvor-        günstiger sein, so dass eine ent-
     rungsflächen zu vermeiden, darf             bereitung beschichten. Gründe         sprechende Beschichtung auf der
     der größte Lochabstand für e und            für eine Beschichtung können          bewitterten Oberfläche, auf der
     e3 nicht größer als 7 dL oder 14 tmin       ästhetischer Natur sein. Werden       aber zuvor die losen Teile besei-
     sein (Abb. 10 und Abb. 11).                 werkstoffgerechte Bedingungen         tigt worden sind, über die vorge-
     Bei GV- oder GVP-Verbindungen               für ganze Bauten oder spezielle       sehene Zeit hält. Bei mechani-
     sind die vorbereiteten Reibflä-             Bauteile oder nur Bauteilflächen      schem Abrieb durch regelmäßige
     chen wie bei unlegierten Bau-               nicht oder nicht mit Sicherheit       Berührungen oder z. B. beim Be-
     stählen stets mit einer gleitfesten         eingehalten, muss dort der Wet-       gehen von Bodenplatten gilt dies
     Beschichtung zu versehen.                   terfeste Stahl ebenfalls beschich-    natürlich nicht.
                                                 tet werden. Dabei ist z. B. auch an
     3.2.5 Strahlen                              das Versagen von anderen Elemen-
                                                 ten wie z. B. Dampfsperren oder
         Die Walzhaut von warmge -               so genanntes „dauerelastisches“
     walzten, wetterfesten Stahlerzeug-          Fugenmaterial zu denken, wo-
     nissen haftet relativ fest auf der          durch der Wetterfeste Stahl ge-
     Stahloberfläche. Möchte man op-             gebenenfalls unplanmäßig einer
     tisch eine gleichmäßige Oberflä-            Dauerfeuchtigkeit ausgesetzt
     che erhalten, wird dringend emp-            würde.
     fohlen, die Walzhaut durch Strah-                Bei der Beschichtung von be-
     len zu entfernen. Dies ist auch             reits bewitterten Oberflächen, bei
     stets bei direkt benetzten Flächen          denen sich nachträglich heraus -
     ratsam, da sich sonst im Bereich            gestellt hat, dass die werkstoff -
     abwitternder Walzhaut eventuell             gerechten Bedingungen für den
     längere Zeit Feuchtigkeit halten            unbeschichteten Wetterfesten
     kann.                                       Stahl offensichtlich nicht in der

14
Wetterfester Baustahl

4 Anwendungen von Wetterfestem Baustahl

4.1 Konstruktionen                         seum, sondern auch für drei Pa-
                                           villons auf dem Gelände und für
4.1.1 Beispiele aus dem Hochbau            Wegplatten eingesetzt (Abb. 13).
                                                Die Stahlskelettkonstruktion
Museum und Park Kalkriese                  aus Trägern, Stützen und Verbän-
     Ein Beispiel aus dem Hoch-            den des Museumsgebäudes be-
bau, das mit dem Wesen des Ma-             steht aus normalem Baustahl, der
terials „Wetterfester Stahl“ auf           mit einer dunklen rotbraunen
unterschiedlichsten Ebenen ar-             Farbe beschichtet ist. Dies gilt
beitet, ist das archäologische Mu-         auch für die Rahmen der großen
seum Kalkriese mit angeschlosse-           Fenster (Abb. 14). Große Platten
nem Museumspark. Es wurde im               aus Wetterfestem Stahl, die an der
Jahr 2002 auf dem mutmaßlichen             Skelettkonstruktion befestigt sind,   Abb. 13: Weg zum Pavillon
Schauplatz der so genannten                bilden die Außenhaut der Wände
„Schlacht im Teutoburger Wald“             (5.900 mm x 3.100 mm x 15 mm),        teile treten dort und im Bereich
eröffnet (Abb. 12). Die Schlacht           des Daches (3.100 mm x 1.500 mm       der Fenster gleichzeitig harmo-
im Jahre 9 n. Chr. ist in der römi-        x 6 mm) und der Decke über dem        nisch ins Blickfeld. Auch die drei
schen Geschichtsschreibung be-             freien Erdgeschossteil (3.100 mm      Pavillons auf dem Parkgelände
legt. Die Schweizer Architekten,           x 1500 x 6 mm). Die liegenden         sind Skelettkonstruktionen, die
die den Entwurfswettbewerb ge-             Platten von Dach und Decke sind       mit Platten aus Wetterfestem
wonnen hatten, sahen im rostigen           durch Winkel versteift. Der Turm-     Stahl verkleidet sind.
Wetterfesten Stahl den für diese           trakt weist mehrere große Öffnun-          Die konstruktiven Details
Stätte aussagestärksten Werkstoff.         gen auf. Der Wetterfeste Stahl und    wurden werkstoffgerecht ausge-
Er wurde nicht nur für das Mu-             die beschichteten Konstruktions-      bildet. Die Außenhaut aus Wetter-
                                                                                 festem Stahl ist hinterlüftet. Loch-
                                                                                 bleche oben und unten ermög-
                                                                                 lichen dort die Luftzirkulation.
                                                                                 Außerdem sind die Platten auf Ab-
                                                                                 stand mit freier Fuge (a = 20 mm)
                                                                                 verlegt, so dass auch durch sie die
                                                                                 Luft zirkulieren kann. Die Fuge ist
                                                                                 klein genug, so dass keine Vögel
                                                                                 ins Innere gelangen können, um
                                                                                 dort gar zu nisten. Da das Regen-
                                                                                 wasser, das auf das Dach nieder-
                                                                                 geht, über diese offenen Fugen in
                                                                                 den hinterlüfteten Dachraum
                                                                                 fließt, ist die innere Decke dort

Abb. 12: Archäologisches Museum Kalkriese, nördlich von Osnabrück                Abb. 14: Fensterfront

                                                                                                                        15
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     wasserdicht (dreilagige Bitumen-                                                                1 Dachplatten,
                                                                                                       Wetterfester Stahl 6 mm
     bahn mit Wurzelschutz) ausge-                                                                     0,5 % Gefälle, innen beschichtet,
                                                 8               2         1
     führt (Abb. 15) und mit hinrei-                                                                   offene Fugen, Breite 20 mm
     chendem Gefälle versehen, das               9              10   3     4    5    6    7          2 Aussteifungswinkel, beschichtet
     das Wasser zu Entwässerungsein-                                                                 3 Luftraum
     läufen abführt. Die Dachplatten                                                                 4 Bitumenbahn, dreilagig,
                                                                                                       mit Wurzelschutz
     aus Wetterfestem Stahl mussten                                                                  5 Foamglasdämmung
     auf der Innenseite beschichtet                                                                  6 Aufbeton (Leichtbeton)
     werden, da das Wasser, das an den                                                               7 Porenbetonfertigteil
     Fugen eintritt, auch an Teilen der                                                              8 Gewindestab (Stützelement)
     Unterseite der Platten entlanglau-                                                              9 Kunststoffblock 100/100/ca.100 mm
                                                                                                    10 Gummischrotmatte 250/250/15 mm
     fen und diese feucht halten kann,
     bis der belüftete Raum nach dem          Abb. 15: Querschnitt des hinterlüfteten Daches, Maßstab 1 : 10
     Regen wieder austrocknet. Das
     rostbeladene Wasser vom Dach
     wird im Bereich der Fenster durch
     ein entsprechendes Gefälle und
     Aufkantungen aus beschichtetem
     Blech daran gehindert, über die
     Glasflächen abzulaufen (Abb. 16).
     An den Verbindungsstellen zwi-
     schen den Fassadenblechen und
     der Skelettkonstruktion kann in
     den Fugen der Verbindungsele-
     mente kein auftreibender Rost
     entstehen. Diese Elemente wurden
     beschichtet einschließlich der zu-
     gehörigen Zone am Fassadenblech
     aus Wetterfestem Stahl (Abb. 17).        Abb. 16                                         Abb. 17

     Neubau Museum                            anregen, ohne zu überwältigen“,
     „Sowjetisches Speziallager 7/1“          und dies nicht nur von außen
         Das ehemalige KZ Sachsen-            (Abb. 18), sondern auch von in-
     hausen wurde nach dem Zweiten            nen. Die Wahl der Materialien und
     Weltkrieg als sowjetisches Spezi-        konstruktiven Details spielte da-
     al-Gefangenenlager genutzt. Das          bei eine wichtige Rolle. Für die
     Ende 2001 eröffnete Museum               Dachträger, die im Innenraum
     erinnert an diese zunächst ver-          sichtbar sind, wurde Wetterfester
     drängte Geschichte. Die im Wett-         Stahl ausgewählt (Abb. 19). Der
     bewerb erfolgreichen Architekten         geringe Abstand der Träger und
     hatten sich Folgendes zum Ziel           ihre natürliche Rostfärbung
     gesetzt: „Das Gebäude soll infor-        tragen mit zu der gewünschten
     mieren und zur Kontemplation             Atmosphäre im Innern bei.

     Abb. 18: Museumsgebäude, eingeschossiger Quader mit 33 m x 20 m Grundfläche              Abb. 19: Sichtbare, vollwandige Dach-
                                                                                              träger im Innenraum

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Wetterfester Baustahl

Wohnhaus Alvano, Hamburg
     Der zweigeschossige Solitär-
bau (Wohnhaus) wurde dezentral
in einem Parkgrundstück ange-
ordnet. Die Ost-, Süd- und Nord-
seite sind als weiß verputzte
Lochfassaden ausgebildet, wäh-
rend sich die Westseite mit einer
Glasfassade komplett zum Park-
garten öffnet. Sonnenschutzele-
mente aus Wetterfestem Stahl –
26 an der Zahl – können „von
Hand“ frei über die Glasfassade
verteilt oder, wenn gewünscht,
in Gruppen zusammengeschoben
werden. Die Elemente wirken
wie ein dicht gewebtes Geflecht.
Dieses besteht aus schmalen
Flachstählen mit unterschied-
lichen Breiten (Abb. 20). Die ho-
rizontalen und vertikalen Stäbe,
die in hintereinander angeordne-
ten Ebenen liegen, sind miteinan-          Abb. 20: Westfassade mit stockwerkhohen, verschiebbaren Sonnenschutzelementen
der verschweißt.                           mit Gitterstruktur aus Wetterfestem Stahl

T-Haus in Wilton, New York, USA            Außenhaut der Wände und Dä-              dort kein Wasser halten. Die ge-
     Das Haus, das die Abb. 21             cher aus Wetterfestem Stahlblech         schlossene Außenhaut verlangt
zeigt, wurde für einen Schriftstel-        (t = 6 mm) wurde somit fugenlos          aber im Innern eine bauphysi-
ler entworfen. Im unteren Ge-              voll verschweißt. Dies ist für den       kalisch richtig ausgeführte Kon-
bäudeteil liegt die Wohnung und            Wetterfesten Stahl günstig, weil         struktion, die garantiert, dass an
kreuzförmig darüber die Biblio-            dann keine Spalten und Fugen             der Innenseite der Fassadenbleche
thek. Gewünscht war vom Archi-             vorhanden sind, in denen sich            kein Wasser aus der Luftfeuchtig-
tekten eine homogene, mono-                Feuchtigkeit halten kann. Da die         keit kondensiert. Die Montageein-
lithische Oberfläche, keine Dif -          optisch ebenen Dächer ein hin-           heiten zeigt die Abb. 22.
ferenzierung von vertikalen                reichendes Gefälle für den Was-
und horizontalen Flächen. Die              serablauf haben, kann sich auch

Abb. 21: Haus eines Schriftstellers, USA                                            Abb. 22: Montageeinheiten

                                                                                                                           17
Merkblatt 434

     Wohnhauserweiterung in                    1   Inbus M8/VA
                                               2   Kunststoffscheibe
     Bergisch Gladbach-Bensberg                3   Wetterfester Stahl 3 mm, Fugenbreite 10 mm
          Das im Familienbesitz befind-        4   Kunststoffbuchse
     liche Fachwerkhaus bot nicht              5   Hinterlüftung
     mehr genug Wohnraum. Der Be-              6   Gewindedübel Messing
     sitzer, ein Architekt, plante daher       7   Traglattung 60/60 mm
                                               8   Holzschraube, höhenversetzt zu Schrauben M8
     eine Erweiterung. Nach seinem             9   Holztafelwand:
     Wunsch sollte sie architektonisch             bituminierte Pappe
     „die Sprache von heute sprechen“,             Mehrschichtplatte 18 mm
     aber gleichzeitig einen wesentli -            Wärmedämmung 160 mm
     chen Bezug zum alten Fachwerk-                Dampfsperre
                                                                                                      7                                9
                                                   zwei Lagen Gipsfaserplatten
     haus aufweisen. Das Ergebnis ist                                                                 6                                8
     ein Wohnwürfel mit einer Grund-
                                                                                                      4                                5
     fläche von 6,12 m x 6,12 m und
     Fassaden- und Fensterflächen, die         schraubt, wobei Abstandhalter
                                                                                                 a)          1               2         3
     sich in ihrer Aufteilung auf das          aus Kunststoff den Luftraum für
     Fachwerkhaus beziehen (Abb. 23).          die gewünschte Hinterlüftung
     Zu der vorgenommenen Erweite-             schaffen. Zusammen mit der
     rung gehört auch ein Windfang             Dampfsperre im Innern kann                             7                      2
     mit vorgelagerter Veranda, der            somit Dauerfeuchtigkeit an der
     den Wohnwürfel mit dem Fach-              Innenseite der Fassadenbleche
                                                                                                                             3
     werkhaus verbindet.                       vorgebeugt werden. Die Kunst-
          Die Fassade des in Holztafel-        stoffscheiben unter den Befesti-                  b)
     bauweise erstellten Neubaus be-           gungsschrauben vermeiden eine
     steht aus Wetterfestem Stahl. Die         Lokalelementbildung. Die nur bis                  Abb. 24: Hinterlüftete Fassadenplatten,
     0,54 m x 1,185 m bis 1,25 m               knapp zur Unterkante der Fassa-                   Maßstab 1 : 5
     großen Platten haben eine Dicke           denbleche angeschüttete grob-                     a) Horizontalschnitt durch die hinter-
     von 3 mm (Abb. 24). Sie sind mit          körnige Grauwacke lässt keinen                    lüftete Fassade
     10 mm Fugenabstand auf eine               Feuchtigkeitsstau zu und behin-                   b) Ansicht der Fugenkreuzung samt
     dahinter liegende Traglattung ge-         dert die Hinterlüftung nicht.                     Befestigungsschrauben

     Abb. 23: Fachwerkhausanbau mit Fassadenplatten aus Wetterfestem Stahl

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