Quarterly - Wie sicher ist die Mobilität der Zukunft? Akzeptanz der notwendigen Umbrüche und Maßnahmen - Automobil Cluster
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DAS MAGAZIN FÜR INFORMATIONEN AUS DEM AUTOMOBIL-CLUSTER Ausgabe 3 - Okt. 2017 quarterly Wie sicher ist die Mobilität der Zukunft? Akzeptanz der notwendigen Umbrüche und Maßnahmen Seite 4 Bild: Airbus www.automobil-cluster.at
EDITORIAL Erhöhen wir den Wirkungsgrad! Effizienz ist das Schlagwort für moderne Mobilität. Attribute wie sauber, smart und autonom ge- ben dem Autobau einen neuen Kick. Die Zulieferer sind nicht nur dazu angehalten, komplett neue Technologien zu erfinden, sondern auch Bewährtes weiter zu entwickeln und zu verbessern. „Ro- admap to Efficient Mobility“ ist eine neue Plattform des Automobil-Clusters, die sich mit dem zukünftigen Wirkungsgrad der Mobilität und der Fortbewegungsmittel auseinandersetzt. Umdenken ist wichtig und Neudefinitionen der Mobilität sind spannend. Was in Zukunft ne- beneinander Platz hat und was wir auf dem Weg dorthin verlieren werden, ist Thema bei der automotive.2017 am 14. und 15. November in der voestalpine Stahlwelt. Mit besten Grüßen, Österreichs Zulieferer sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit und ihr Know-how. International können wir als Automobilland den Wirkungsgrad noch erhöhen. Zeigen wir unsere Stärken bei den Herstellern und setzten wir uns international in Szene. Nächste Gelegenheit: Lieferantenin- novationstag bei Dräxlmaier und Start einer neuen Roadmap to Iran und Roadmap to NAFTA. Erweitern wir den Wirkungsgrad und erweitern wir das Spektrum. Wolfgang Komatz, MSc Wir sehen uns bei der automotive.2017! Manager des Automobil-Clusters INHALTSVERZEICHNIS LEITARTIKEL KOOPERATIONEN INTERVIEW Wie sicher ist die Mobilität der Zukunft? 4,5 Roadmap to Efficient Mobility 3 Im Gespräch mit Dirk Wisselmann, DigiTrans: Gütertransport wird BMW Group 18,1 INTERNATIONALISIERUNG automatisiert und vernetzt 6,7 SAPCO besucht oberösterreichischen High Performance Electric Drive Automobil-Cluster 8 – HPED 12 China unter Strom 9 Leuchtturm-Projekt EMILIA 17 Karte: Zulieferer in China 10,11 AC-PARTNER Notizen Softsolution GmbH 8 CUbE – Entwicklungsplattform Testo Industrial Services: IATF 16949:2016 von Continental 16 – Umstellung bis Oktober 2018 14 Automotive.2017: Wer steuert (in) Fahrerlose Transportsysteme von VERANSTALTUNGEN die Zukunft? 13 DS Automotion 15 Lehrgangskalender 20 HAUPTTHEMA DER NÄCHSTEN AUSGABE > Gütertransport der Zukunft – automatisiert, vernetzt, mobil IMPRESSUM & OFFENLEGUNG GEM. § 25 MEDIENGESETZ Blattlinie: Information über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Automobil- und Zulieferindustrie. Das Magazin erscheint vierteljährlich. Der Automobil-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und Salzburg. Die Träger des Automobil-Clusters sind die Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH und die Innovations- & Technologietransfer Salzburg GmbH. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaft- sagentur GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5084, Fax: +43 732 79810 – 5080, E-Mail: automobil-cluster@biz-up.at, www.automobil-cluster.at. Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH) Werner Pamminger, MBA. Redaktion: Wolfgang Komatz MSc, Mag. Susanne Ringler. Umsetzung Grafi k: Agentur Timber, www.timber.at. Bildmaterial: Titelbild: Daimler. Alle anderen Bilder, wenn nicht anders angegeben: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH/Automobil-Cluster. Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Beigelegte Unterlagen stellen entgeltliche Informationsarbeit des AC für die Partner dar. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr; eine Haftung ist ausgeschlossen. 2 AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017
KOOPERATIONEN Vertreter oberösterreichischer Leitbetriebe trafen sich beim ersten Standortgipfel zum Thema „Effiziente Mobilität“, Bild: Michael Mistelbacher, Bosch Oberösterreichischer Standortgipfel bei Bosch zur Definition neuer Wege Roadmap to Efficient Mobility Digitalisierung und Elektrifizierung stellen Chancen für Zulieferbetriebe dar, füh- Leitbetriebe abgeholt. Daraus werden in den ren aber auch zu einer gewissen Unsicherheit. Der automotive-Standort Ober- nächsten Wochen konkrete Aktivitäten im österreich ist überproportional von diesen Entwicklungen betroffen. Ein Gipfel- Netzwerk des Automobil-Clusters abgeleitet treffen von Politik, Leitbetrieben und Netzwerkvertretern zum Thema „Effiziente und in der „Roadmap to Efficient Mobility“ Mobilität“ bei Gastgeber Bosch zeigte erste notwendige Schritte auf. (R2EM) gebündelt und für die Entwicklung re- gionaler Strategien herangezogen. Aufgrund des starken Fokus österreichischer stellen eine weitere Chance dar – doch wel- Zulieferer auf konventionelle Antriebe in der che Konzepte werden sich durchsetzen? Strategiefeld des AC: Roadmap to zweiten und dritten Zulieferebene, ist es wich- Efficient Mobility (R2EM) tig, schon jetzt intensive Vorkehrungen zu Standortgipfel Effiziente Mobilität Die Kooperation von KMUs und Großbetrie- treffen, um mit den Firmen gemeinsam die Die oberösterreichische Wirtschaftsagentur ben ist ein Ansatz, um den Strukturwandel benötigten Produkte der Zukunft zu identifi- Business Upper Austria, die IV Oberösterreich der Branche am Standort Rechnung zu tra- zieren. Der Standortgipfel zum Thema „Ef- und die sparte.industrie der WKO Oberös- gen. Verschiedene Kooperationsprojekte wie fiziente Mobilität“ hat am 3. Oktober 2017 in terreich, luden zur Beantwortung dieser und z.B. HPED und EMILIA zeigen, wie Zuliefer- Linz mit ersten Workshops und Gesprächen anderer Fragen zum „Standortgipfel Effiziente betriebe unterschiedlicher Größe sich auf mit betroffenen Unternehmen den Anstoß zur Mobilität – Neue Wertschöpfungsketten: Das ändernde Wertschöpfungsketten einstellen Umsetzung neuer Konzepte gegeben. Rennen ist eröffnet!“ ein. können und ihren Beitrag zur Sicherung der Der Zeitraum und die Szenarien für einen Das Thema des Technologiewandels und Innovationskraft in Oberösterreich leisten. Übergang sind noch ungewiss. Automoti- dessen Auswirkung auf die oberösterreichi- Um noch mehr solcher Projekte anzustoßen, ve-Zulieferer stellen sich vermehrt die Frage: sche Wirtschaft wurde in einem hochrangigen hat der Automobil-Cluster im Strategiefeld Was bedeutet die Mobilität von morgen für Gremium diskutiert. Es wurde in einer ersten „Roadmap to Efficient Mobility“ alle Aktivitä- die Produktentwicklung heute? Wie, mit wel- Runde versucht, Handlungsempfehlungen ab- ten des Clusters gebündelt, die die Mobilität chem Produkt und ab wann kann der Wandel zuleiten, welche – aufbereitet und koordiniert effizienter gestalten können. Dazu gehören als Chance und nicht als Bedrohung gesehen vom Automobil-Cluster – den Zulieferern von u.a. die Leichtbauplattform A2LT, aber auch werden? Dieselantrieben für ihre Firmenstrategien un- Förderprojekte, Clusterkooperationsprojek- Leichtbaulösungen sind eine Möglichkeit, um terstützend zur Verfügung stehen sollen. te, Leuchtturmprojekte und Maßnahmen der die Effizienz in der Mobilität zu steigern. Kom- In einem Stakeholder Workshop wurden da- Prozessoptimierung, die das gesetzte Ziel nä- ponenten für alternative Antriebssysteme nach Einschätzungen oberösterreichischer her bringen. AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017 3
LEITARTIKEL Wie sicher ist die Mobilität der Zukunft? Zukunftsthemen: Vernetzung, Datensicherheit, neue Mobilitätsformen. Bild:Jaguar Gastkommentar von Manfred Jerzembek, Motorjournalist Die Zukunftsthemen der Mobilität mit ihren neuen Denkansätzen und Anforde- tiv-X bedeutet einen großen Sprung hin zu rungen sind herausfordernd genug – doch wie finden Umbrüche und Infrastruk- geringeren Verbrauchs- und Emissionswer- turmaßnahmen Akzeptanz in der Öffentlichkeit? ten. 2020 kommt von der Firma in Hiroshima Es geht um die Sicherheit mit allen ihren Facetten, weit hinausgreifend über die zudem eine weiterentwickelte Dieselmoto- rein funktionale Sicherheit technischer Systeme. ren-Generation namens Skyactiv-D. Paral- lel zum Serieneinsatz von Skyactiv-X und Sicherheit für Verbraucher: me müssen sicher zirkulieren, vernetzte Sys- Skyactiv-D kooperiert Mazda künftig mit Emissionsfreie Mobilität teme geschützt kommunizieren und Abwehr- Toyota, von beiden Partnern wird 2021 ein Der Innovationsdruck aus Ostasien, vom in- mechanismen vor kriminellen Bedrohungen Elektroauto aufgelegt. Dazu passt der Bau dischen Subkontinent und dem kalifornischen bieten. Sehr viele Koordinations-Aufgaben in einer gemeinsamen Produktionsstätte in Silicon Valley ist höher denn je. Hunderte einem kompakten Zeitfenster – das steht In- den USA, mit einer Jahreskapazität von 300 Smart Cities sind in Planung, die vernetzte genieuren und Informatikern bevor. Hingegen 000 Fahrzeugen ab 2021. Stadt vom Reißbrett mit Präferenz für das ist es bedenklich, wenn die Verteidigung des automobilen Status Quo auf fragwürdigen Motorsteuerungs- und Abgasnachbehand- lungsstrategien basiert. Der Verbraucher als Endkunde von Automobilkonzernen hat ein Recht auf emissionsfreie Mobilität – auf wel- chen Wegen das erreicht wird, bleibt als zent- rale Aufgabe den Ingenieuren und Technikern vorbehalten. Mazda mit neuer Generation von Otto- und Dieselmotoren Ein positives Beispiel, wie dem Verbren- Ferrari 812 Superfast. Bild:Ferrari nungsmotor eine sichere Zukunft winkt, bie- tet Mazda. Die Japaner, einst als Pioniere des Ferrari 812 Superfast: zum 70-jährigen Datenmanagement für Mobilitätsprojekte: Sicherheit und Wankeltriebwerks auf Kurs, setzen auf den Firmenjubiläum Schutz der Systeme als Kernaufgabe. Bild: D Wave Systems Ottomotor mit Kompressionszündung und Mit dem Jubiläum von sieben Erfolgs-Jahr- vermarkten diese Technologie ab 2019 unter zehnten im Sportwagenbau und Spitzen-Mo- Elektroauto. Hinzu kommt das Thema Künst- dem Label Skyactiv-X. Das entspricht zwar torsport verbindet Ferrari die Präsentation liche Intelligenz und Robotik, flankiert von noch nicht ganz dem angestrebten Ideal ei- seines stärksten Serienmodells 812 Super- Chancen-Euphorie und Skepsis. Datenströ- ner homogenen Verbrennung, aber Skyac- fast. Ungebrochen dabei die Faszination von 4 AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017
LEITARTIKEL Design, klassischem Zwölfzylinder-Moto- sche ETH Zürich (mit dem „Swissloop“) als Produktion geht. Basis ist das Startup-Un- renbau in Verbindung mit modernsten Fahr- auch die Technische Universität München ternehmen eGO Mobile AG, gegründet unter werkstechnologien und Aerodynamik-Maß- (mit dem WARR Hyperloop 2) realisierten Federführung der RWTH Aachen. Als Vater nahmen. Mit der Nennleistung von 588 Prototyp-Modelle einer Hyperloop-Passa- des Elektro-Erfolgsmodells Streetscooter kW/800 PS aus 6,5 Liter Hubraum lässt das gierkapsel, um die Machbarkeit der Idee einer Juwel aus Maranello kaum Wünsche offen Magnetschwebebahn unter Vakuum-Bedin- und zeigt den Weg auf, um das großartige gungen in einer Röhre auszuloten und Si- Erbe des italienischen Vorzeige-Unterneh- cherheitskriterien für den Betrieb festzulegen. mens in die Zukunft zu führen. Forschung mit sehr hohem Freiheitsgrad Bosch-Forderung: für alle Beteiligten – das gilt auch für das Mehr Mobilitätspragmatismus Solar Team Eindhoven: Mit dem Solar-For- Für Bosch-Manager Rolf Bulander ist der Weg schungsfahrzeug „Stella Vie“ bereiteten klar: „Wenn ich gefragt werde, ob die urbane sich die Nachwuchswissenschaftler der Mobilität der Zukunft mehr denn je Elektro- Technischen Universität Eindhoven nach Tesla Model 3, Signale aus Fremont: Wer später kommt, den mobilität sein wird, so kann ich das bejahen“. den beiden Siegen von 2013 und 2015 er- bestraft das Leben. Bild: Tesla Sieben Milliarden Euro jährlich wenden die neut auf die World Solar Challenge vor, das Stuttgarter für Umwelt- und Ressourcen- legendäre und seit 30 Jahren ausgetragene setzt Professor Schuh wiederum auf eine schonung auf. Das ist die Hälfte des Etats australische Langstreckenrennen für So- einfache Karosseriestruktur mit Alurohren für Forschung und Entwicklung. Realistisch, larmobile von Darwin nach Adelaide. Stolz sowie kostengünstige Fertigung. Einen wei- so Bulander, ist weiterhin die Koexistenz von teren mit Spannung erwarteten Produkti- Verbrennungsmotoren und Elektroautos: „Wir onsanlauf gab es im Sommer 2017 im kali- müssen alle Register der Technik ziehen“. Und fornischen Fremont: Tesla will sein Model 3 er betont die Verantwortung angesichts des nach geschickten Marketing-Kampagnen stürmischen Wachstums der Megacities mit und entgegen aller Unkenrufe als neues einer Mahnung: „Die Luftreinhaltung ist ein Sehnsuchtsobjekt der globalen Elektroau- Thema von höchster Dringlichkeit. Es hat et- to-Überzeugungskäufer etablieren. was zu bedeuten, dass 2016 in Peking eben- so wie in Neu Delhi tausende von Schulen Italdesign Airbus Pop up-Projekt: wegen Smog-Alarms geschlossen werden Nur Fliegen ist schöner mussten“. Konsequent dann auch der Blick Den uralten Traum, das Autofahren mit dem über den eigenen Tellerrand: „Die Devise im Fliegen zu verbinden, haben Italdesign und Stadtverkehr der Zukunft heißt: Es muss nicht Solar-Mobilität ist machbar: Engagierter Ingeni- Airbus mit dem multifunktionalen Pop up eurs-Nachwuchs der TU Eindhoven mit dem Stella Vie immer das eigene Auto sein. Vier Räder, zwei Solar-Fahrzeug. Bild: TU Eindhoven / Bart van Overbeeke Concept erneut aus der Fantasiewelt in die Räder, Schiene – so geht der neue Mobilitäts- Realität geholt. Mit acht Rotoren, angeordnet pragmatismus“. sind die jungen Techniker aus Eindhoven, im „Drohnen-Design“, einer Passagierzelle für dass Stella Vie als familientauglicher Fünf- Flug oder das Fahren am Boden und als drit- Sicherheit für die Forschung: Visionäres sitzer bereits Transportaufgaben erfüllen tem Baustein einem Carbonfiber-Chassis mit fördern und finanziell unterstützen kann. Was im Solarsektor schon bald zu Batteriefach zeigt sich der Entwurf ästhetisch Äußerst vielversprechend sind Leucht- erwarten ist, demonstriert Alta Devices, ka- überzeugend. Die professionelle Kompetenz turm-Projekte von Technischen Universitäten lifornische Tochtergesellschaft des chine- der Airbus Group sollte es ermöglichen, den in aller Welt. Der Ingenieursnachwuchs zeigt sischen Solarzellen-Spezialisten Hanergy. Entwurf von Italdesign weiter in Richtung Dünnschicht-Solarzellen besitzen bereits Flugtauglichkeit und Systemsicherheit voran- einen Wirkungsgrad von 25 Prozent, sie ar- zutreiben. Denn, wie formulierte es einst Opel beiten auch bei hohen Temperaturen und in der legendären Werbung für den Opel GT: schwachem Licht. „Wir wollen gemeinsam Nur Fliegen ist schöner! das Solar-Auto der Zukunft gestalten“, ver- spricht Alta Devices-Chef Dr. Ding Jian mit Blick auf ein Gemeinschaftsprojekt von Alta Devices und Audi. Zunächst sollen Solarfo- lien in einem Panorama-Glasdach integriert werden und Strom ins Bordnetz liefern. Spä- ter könnte Solarstrom direkt die Traktions- batterie laden. Extremer Blick in die Zukunft: WARR Hyperloop 2-Prototyp erreicht 324 km/h. Bild: WARR Hyperloop Ambitioniert zeigt sich die RWTH Aachen sich engagiert und voller Ideen, beispielswei- mit dem Elektro-Pkw eGO Life, der unter se beim weit in die Zukunft ausgerichteten Leitung von Prof. Günther Schuh zur Seri- Hyperloop-Projekt. Sowohl die schweizeri- enreife entwickelt worden ist und 2018 in Italdesign Airbus Pop up Flugauto. Bild: Airbusgroup AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017 5
KOOPERATION DigiTrans: Gütertransport in Oberösterreich wird automatisiert und vernetzt Im Interview die führenden Konsortialpartner des Projektes DigiTrans: IESTA, deren Ländern? Wo sind die Pioniere daheim? AIT, Logistikum FH Steyr und der Automobil-Cluster. Österreich hat zwar keine Firmen wie Google, Ziel des ambitionierten Projektes DigiTrans, das der Automobil- und der IT-Cluster die mit sehr viel „Spielgeld“ vorpreschen und gemeinsam initiiert haben, ist es, die Region Linz – Wels – Steyr mit angrenzenden autonome Fahrzeuge entwickeln, es gibt aber Betriebs- und Frachtgeländen für Binnenschifffahrt und Luftfahrt zu einer Vorzei- eine Reihe von High Tech Firmen wie die AVL geregion für moderne, integrierte und multimodale Gütermobilität zu machen. oder TTTech, die als Automotive-Zulieferer und Engineering Partner internationale Be- nesischer Hersteller kündigt an, dass er be- deutung haben und wesentliche Beiträge für reits im nächsten Jahr seine ersten automa- das autonome Fahren liefern. Daneben gibt tisiert fahrenden LKW-Modelle auf den Markt es eine Reihe kleinerer Firmen mit speziellem bringen will – zumindest in China. Technisch Know-how und natürlich Forschungseinrich- haben auch in Europa die Lösungen von MAN, tungen wie das AIT, die TU Graz, TU Wien oder Scania, Mercedes-Benz, Volvo und Mitbewer- das VIF und andere. Insgesamt hat Österreich bern schon fast den Status „Ready to go“ sehr viel Know-how zu bieten, allerdings et- erreicht, auf der rechtlichen und administrati- was verteilt. ven Ebene steht das autonome Fahren jedoch Die Politik hat inzwischen die Bedeutung des noch vor großen Herausforderungen in der Themas erkannt und stellt Fördermittel bereit Erprobung unter realistischen Rahmenbedin- und zwar sowohl für Forschung & Entwick- gungen. Genau das ist in der Testumgebung lung als auch für das Testen und die Evaluie- DigiTrans geplant, nämlich die Vorbereitung rung (Beispiele ALP.Lab und DigiTrans). und Absicherung von Tests in kontrollierter Umgebung und die finalen Tests und Freiga- Aus welchen Bereichen kommen die Tech- Dr. Michael Noest, MBA, Wissenschaftlicher Leiter - ben in Realumgebung, z.B. auf der Autobahn. nologien, die für DigiTrans essentiell sind? „Thermo & Fluid Dynamics“ (Area B); Kompetenzzentrum ViF. Bild: IESTA Beim Anwendungsfall Platooning, bei dem Ist das Know-how dafür in Österreich vor- zwei oder mehrere LKW im Windschatten hin- handen? Michael Nöst, IESTA tereinander - elektronisch verbunden - fahren, Die Technologien kommen einerseits von Was unterscheidet DigiTrans von der Test- sind Verbrauchseinsparungen und somit CO2 Fahrzeugherstellern, die die Fahrzeugplattform strecke des steirischen Autoclusters? Reduktionen aufgrund der verbesserten Strö- liefern und andererseits aus dem IT Umfeld, da Die vor kurzem genehmigte Testumgebung mungssituationen von bis zu zehn Prozent große Datenmengen zu verarbeiten sind (spei- Alp.Lab in der Steiermark hat den Fokus auf realistisch. Dieser Effekt und andere werden chern, auswerten, fusionieren, etc.). Die Daten Personenmobilität und PKW gelegt. Von An- zukünftig in der Testumgebung DigiTrans für kommen aus verschiedenen Quellen insbe- fang an hat sich DigiTrans mit dem steiri- Nutzer und Technologieentwickler verifiziert. sondere von den Sensoren des Fahrzeugs schen Konsortium gut abgestimmt und sich (z.B. Kameras, Radarsensoren, etc.) aber auch komplementär aufgestellt. aus Infrastrukturdatenbanken (hochaufgelös- DigiTrans konzentriert sich auf das automa- te Karten der Straße oder des Werksgeländes) tisierte Fahren in Zusammenhang mit Güter- und dem Internet oder speziellen Providern mobilität. D.h. in dieser Testumgebung werden (z.B. online Verkehrsdaten). Das Know-how ist logistische und technologische Umsetzungen in Österreich vorhanden, muss aber gebündelt mit LKW und Sonderfahrzeugen untersucht. und weiterentwickelt werden. Das Zusammenspiel von Güterverkehr mit PKW und weiteren Verkehrsteilnehmern bis hin Wie sicher ist Ihrer Meinung nach die Mo- zu Fußgängern ist selbstverständlich ebenfalls bilität der Zukunft? Müssen wir uns vor im Fokus der Betrachtung. Eine Kooperation selbstfahrenden Autos und gläserner Ver- der beiden Testumgebungen bzgl. Mischver- netzung fürchten? kehrsbetrachtungen o.ä. Aspekten ist durch- Ich glaube nicht, dass wir uns vor selbst- aus erwünscht und bereits angedacht. fahrenden Autos fürchten müssen, wichtig ist aber jedenfalls eine kritische Sicht auf die Wie weit sind die Entwicklungen im Bereich vorhandenen Technologien und eine kritische „autonomes Fahren“ den realen Möglich- Hinterfragung der Werbebotschaften mancher DI Dr. Manfred Gruber , Head of Business Unit Autonomous keiten der Umsetzung voraus? Was wäre Systems. Bild: AIT Austrian Instiute of Technology Firmen. Derzeit sind die verfügbaren Tech- möglich, wenn es erlaubt wäre? nologien nicht ausreichend, um autonomes Vor etwa drei Jahren wurde in der Öffentlich- Manfred Gruber, AIT Fahren unter allen real auftretenden Bedingun- keit zum ersten Mal ausführlich über autonom Wie weit ist Österreich mit der Entwicklung gen zu ermöglichen. Dazu ist noch einiges an fahrende Lastwagen diskutiert. FAW, ein chi- des autonomen Fahrens im Vergleich zu an- Forschung und Entwicklung notwendig. Unter 6 AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017
KOOPERATIONEN speziellen Randbedingungen ist automatisier- rien, der Exploration neuer Geschäftsmodelle autonomen Fahren beschäftigen. Eine Vernet- tes Fahren heute aber schon möglich. im Kontext Verkehrslogistik sowie dem Auf- zung mit anderen Test-Regionen ermöglicht Jeder Mensch, der elektronische Geräte nutzt, bau der notwendigen IKT Infrastruktur für lo- einen interessanten und wichtigen Austausch. hinterlässt heute eine gewaltige Datenspur. gistische Anwendungsfälle. Im Rahmen die- Ein europäisches Netzwerk sollte nicht ohne Das vernetzte autonome Fahrzeug erhöht die ser Aktivitäten versteht sich das Logistikum Österreich geknüpft werden. Auch die Nähe Datenmenge zusätzlich, nimmt dem Nutzer als wichtiges Bindeglied zwischen Forschung der Testeinrichtungen zu den europäischen aber auch wieder Verantwortung ab, da das und Praxis. Herstellern ist nützlich, denn Ergebnisse wer- Verhalten des Fahrzeugs im Detail dann nicht den rascher am Standort Österreich umge- durch den Fahrer bestimmt wird (überhöh- setzt und können unmittelbar den Fahrzeug- te Geschwindigkeiten sollten beispielsweise herstellern zur Verfügung gestellt werden. nicht mehr auftreten außer durch Fehler des Systems). Österreichische Firmen können mit DigiTrans einen Marktreife-Vorsprung erarbeiten und mit ausgereiften Produkten bei den Herstel- lern vorstellig werden.Auch Fahrzeugherstel- lern steht die Testregion für die Erprobung ihrer Produkte zur Verfügung, was wiederum zu guten Kontakten zur österreichischen Zu- lieferlandschaft und zu unseren Forschungs- einrichtungen führen kann. Sehen Sie Österreich als offenes Land für eine Technologie wie das autonome Fahren? Die Österreicher sind bekannt als sehr expe- Wolfgang Komatz, MSc, Manager des Automobil-Clusters. Bild: Automobil-Cluster rimentierfreudiges und technologieaffines Volk. Besonders für elektronische Produkte Wolfgang Komatz, Manager des Automo- wird Österreich wegen seiner Offenheit ger- bil-Clusters OÖ ne als Testmarkt vor Produkteinführungen Was genau will DigiTrans im Bereich „ver- herangezogen. Auch im Bereich der Mobilität FH-Prof. Mag. Dr. Oliver Schauer MBA, Research Professor netztes Fahren“ und „autonomes Fahren“ gehört Österreich zu den Vorreitern, wenn es in Transportmanagement. Bild: FH OÖ Forschungs & Ent- wicklungs GmbH erreichen? um Elektromobilität oder alternative Mobili- In erster Linie möchten wir den Zulieferfirmen tätssysteme geht. Ich sehe daher gute Chan- Oliver Schauer, Logistikum, FH Steyr und Fahrzeugherstellern eine funktionieren- cen, dass autonomes Fahren in Österreich Welche Chancen sehen Sie in naher Zukunft de Testumgebung zur Verfügung stellen, die zumindest auf Interesse stößt und vielleicht für autonomes Fahren im Logistikbereich? allen Anforderungen entspricht. Man kann rascher eingeführt werden kann, als in ande- Ungeachtet der Tatsache, dass dem autono- sich das als ein Reallabor vorstellen, in dem ren Ländern. men Fahren im PKW Segment aktuell mehr nicht nur die Infrastruktur wie Straßen und Aufmerksamkeit geschenkt wird, sehen wir entsprechend ausgestattete Umschlagplät- Allianz von Auto- und IT-Branche gerade für die Logistik erhebliches Potenzial ze für Logistik-Abwicklungen zur Verfügung Seit knapp zwei Jahren formieren sich Ko- hinsichtlich der Optimierung logistischer Ab- stehen. Darüber hinaus werden die Unterneh- operationen zwischen Unternehmen aus dem läufe sowie deren nachhaltiger Gestaltung. men auch von automotiven und Unsere aktuellen Ergebnisse eines Dialogs Forschungsins- Ein europäisches Netzwerk sollte nicht dem IT-Sektor im mit der verladenden und transportierenden tituten technisch Rahmen der Initi- ohne Österreich geknüpft werden. Wirtschaft und Industrie sowie Kommunen unterstützt, um ative Connected und Technologieprovidern sehen vor allem in Daten und Analy- Wolfgang Komatz, Automobil-Cluster OÖ Mobility (ICM), den Bereichen automatisierter Umschlag, au- sen aus den Tests die vom Automo- tomatisierter Gütertransport auf öffentlichen für die Weiterentwicklung zu generieren. Die- bil- und vom IT-Cluster ins Leben gerufen Straßen, der letzten Meile sowie kommunalen se Testumgebung wird in drei Schritten um- wurde. Welche Projekte aus der ICM bereits Dienstleistungen relevante Anwendungsfälle. gesetzt: Zuerst werden Vorgänge simuliert, entstanden sind und wie sich diese weiter danach wird ein Realbetrieb auf einem ge- entwickeln, wird bei der automotive.2017 in Welches Interesse besteht für eine Fach- schlossenen Betriebsgelände erfolgen und der voestalpine Stahlwelt vor erwarteten 250 hochschule an der Umsetzung von Di- in weiterer Folge sollen die Fahrzeuge auto- Teilnehmern vorgestellt. Im Mittelpunkt steht giTrans? Welchen Part hat die FH im Projekt? nom auf den angrenzenden öffentlichen Ver- dabei die Teststrecke für autonomes Fahren, Das Logistikum Steyr sieht sich im Kontext kehrsflächen Testfahrten absolvieren. die im Projekt DigiTrans von ICM-Partnerun- der Automatisierung der Transportlogistik in ternehmen in Oberösterreich umgesetzt wird. einer Unterstützungsfunktion bei der Poten- Wie kann für Österreich daraus ein Vorteil zialerschließung von Digitalisierung und au- entstehen? Die automotive.2017 findet am 14. und 15. tonomem Fahren für regionale Betriebe, der Österreich reiht sich mit dieser Testregion un- November 2017 in der voestalpine Stahlwelt Umsetzung und Evaluierung von Testszena- ter jenen Ländern ein, die sich schon mit dem in Linz statt. AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017 7
AC-PARTNER Iranischer Automobilzulieferer SAPCO besucht oberösterreichischen Automobil-Cluster Der Automobil-Cluster OÖ organisierte für eine Delegation oberösterreichischen Unternehmen. Dabei führte der Automobil-Clus- des iranischen Automobilzulieferers SAPCO Besuche und ter Vorgespräche für einen weiteren Lieferanteninnovationstag im Fe- Präsentationen bei heimischen Unternehmen sowie Univer- bruar 2018, der direkt bei SAPCO stattfinden soll. „Wir erleichtern mit sitäten und Forschungseinrichtungen. dem Lieferanteninnovationstag heimischen Unternehmen, speziell kleinen und mittleren, den direkten Zugang zu den richtigen Ansprech- Oberösterreichs Automobilzulieferer haben bei einem ersten Liefe- partnern bei SAPCO, um ihre Technologien zu präsentieren“, sagt Wolf- ranteninnovationstag, den der Automobil-Cluster im Dezember 2016 gang Komatz, Manager des oberösterreichischen Automobil-Clusters. in Teheran für ausgewählte Partnerunternehmen organisierte, bereits Komatz strich bei dem Besuch die guten Beziehungen zu den Iranern Kontakte mit SAPCO und Iran Khodro geknüpft. SAPCO steht für ein hervor: „Bei unserem ersten Besuch in Teheran führten Unternehmen Netzwerk von 600 iranischen Unternehmen, welche an den Hersteller aus unserem Partnernetzwerk bereits erste Kontaktgespräche, die wir Iran Khodro Teile zuliefern. Nun folgte der Gegenbesuch einer SAP- durch diese Einladung der SAPCO-Delegation in Oberösterreich weiter CO-Delegation rund um Vorstandsmitglied Dr. Ehsan Khatami bei unterstützen und ausbauen möchten.“ „Eine unglaubliche Erleichterung für uns - seither haben bezahlte Anzeige wir jedes einzelne Auto im Überblick“ Von der Bestellung bis zur Auslieferung - Digitalisierung und Neue Möglichkeiten der Optimierung digitalen Zusammenarbeit Der französische Kraftfahrzeugshersteller Groupe PSA bietet mit Ih- „Eine unglaubliche Erleich- ren drei Marken Peugeot, Citroën und DS Automobiles ein weltweit terung für uns - seither ha- vernetztes Service- und Mobilitätsangebot. Die in Wien situierte Zw- ben wir jedes einzelne Auto eigniederlassung des PSA Konzerts betreut als Importeur einen um- im Überblick, jeder Pro- fangreichen Fuhrpark. Nach erfolgreicher Gewinnung eines neuen zessschritt erscheint beim Dienstleisters im Bereich Facility Management mit einem Pool von 750 entsprechenden Bearbeiter Fahrzeugen, wurde im Unternehmen über die Abbildung der Transpa- und das in Echtzeit. Abgese- renz der einzelnen Prozesse nachgedacht. hen davon macht es jedem Spaß, mit einem professio- Anforderungen nellen Tool zu arbeiten“, so Nach ersten Problemen im Bereich der internen Zusammenarbeit, wurde National Key Account Ma- dem verantwortlichen National Key Account Manager Christoph Krenau- nager Christoph Krenauer. er schnell bewusst, dass eine Lösung zur Prozessoptimierung benötigt wird. Um diese firmenübergreifende Umgestaltung unter Koordinierung Fazit und Mehrwert für die Christoph Krenauer, National Key Account Manager aller beteiligten Partnerunternehmen über die gesamte Lieferkette be- Groupe PSA Groupe PSA. Bild: Groupe PSA werkstelligen zu können, wurde der Unternehmensbereich Admin IQ von Seit der Umsetzung hat der Softsolution GmbH mit der Thematik konfrontiert. Nach einem eintägi- Kunde Groupe PSA nun jederzeit einen aktuellen Überblick über den gen Planungsworkshop sind sämtliche Prozesse der Groupe PSA de- Stand seiner Autos. Von der Bestellung des Autos bis zur Auslieferung finiert und die Softwarelösung JIRA von Atlassian durch Business De- wurde der komplette Ablauf digitalisiert und außenstehende Unterneh- velopment Manager Christian Platzer von Admin IQ präsentiert worden. men in den Prozess miteingebunden. Aufgaben werden seither erfolg- reich delegiert, das Management erhält die nötige Gesamtübersicht und kann notfalls sehr zeitnahe auf Anforderungen reagieren. Alle für den Prozess notwendigen Daten können eingepflegt werden, von Lie- ferscheinen bis Bestellungen über die Fahrzeugregistrierung (Coc). www.admin-iq.at 8 AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017
INTERNATIONALISIERUNG Fill, Fronius und Ebner besucht Vier Tage lang war die SAPCO-Delegation in Oberösterreich unterwegs und besuchte dabei unter anderem den Maschinen- und Anlagen- bauer Fill in Gurten, Ebner Industrieofenbau in Leonding und den Schweißtechnik-Spezialisten Fronius in Sattledt. Darüber hinaus gaben auch die Johannes-Ke- pler-Universität und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen Transfercenter für Kunststofftechnik und Linz Center of Mecha- Die Delegation des iranischen Automobilzulieferers zu Besuch in Oberösterreich. v.l.: Frederic Hadjari (Automobil-Clus- ter), Godratollah Habibi (SAPCO), Wolfgang Rathner (Fill), Ehsan Khatami (SAPCO), Hossein Nazari (SAPCO), Hossein tronics Einblick in ihre Tätigkeit. Karami (SAPCO), Alfons Meier (Fill), Thomas Rathner (Fill). Bild: Automobil-Cluster Kick-Off für NAFTA Interessierte schnelle und effiziente Markterschließung. Die Kick-Off Veranstaltung findet am 30.11.2017 bei ZKW Group Roadmap to NAFTA startet im November in Wieselburg statt und präsentiert das Modell des gemeinsamen Der Automobil-Cluster OÖ begleitet in Kooperation mit dem Export- Markteintrittes „Roadmap to X“ (R2X). Center OÖ und dem AußenwirtschaftsCentern Unternehmen mit Nähere Informationen: Automobil-Cluster, Frederic Hadjari, dem Projekt „Roadmap to NAFTA“ (R2NAFTA) und unterstützt deren frederic.hadjari@biz-up.at, +43 (0) 732-79810-5087 Die Alternative gegen Smog – alternative Antriebe China unter Strom Die chinesische Regierung macht nun ernst mit der E-Fahr- Alternative Antriebe, vor allem, wenn sie emissionsfrei sind, erhöhen zeug-Quote für ausländische Hersteller. Ab 2019 müssen ihren Kurs im Ansehen der Verbraucher. China war eines der ersten zehn Prozent der hergestellten Fahrzeuge einen Elektroan- Länder, in denen Elektromobilität schon frühzeitig für die Käufer in- trieb haben. teressant war. In Megastädten wie Beijing oder Shanghai macht die abgaslose Elektromobilität Sinn - mit einem Schlag könnte man hier den von Fahrzeugen verursachten Smog nicht nur eindämmen son- dern sogar auflösen. Inwieweit die nun beschlossene E-Auto-Quote eine wirkliche Umwelt- maßnahme oder nur eine Schikane für ausländische Hersteller und Importeure sein soll, ist nicht ganz klar. Auf jeden Fall schlagen die Chi- nesen mit diesem Gesetz beide Fliegen mit einer Klappe. Regeln will man die Quote mit einem Punktesystem. Ein reines Elektro- auto zählt mehr Punkte, als ein Hybrid und die Reichweite ist ebenfalls ein Punktebringer. Und, wie immer, wenn es um Punkte oder Zertifikate geht, kann man diese bei Nichterreichen der Zahlen auch von ande- ren Unternehmen kaufen. Wer nicht genügend Punkte vorweisen kann, muss Strafe zahlen. Bild: Clipdealer Konzerne, die also ihr Geld in China mit der Menge machen, so wie Ursprünglich war die Quote schon für 2018 vorgesehen, acht Prozent VW, die wird dieses System in Bedrängnis bringen. Wer die Gewinne sollten es da sein. Nach Verhandlungen der deutschen Regierung für mit teuren Fahrzeugen und hohen Margen macht, wie z.B. BMW und eine spätere Einführung, gibt China nun den neuen Termin mit 2019 Daimler, der sieht diesem Gesetz etwas beruhigter entgegen. an, dafür müssen es aber zehn Prozent sein. Ab 2020 werden zwölf Prozent verlangt. Quellen: FAZ.net, kurrier.at, nt-v.net AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017 9
Zulieferer für BYD, Chery, FAW-VW und Geely in China BYD Location 49 Anqing Anhuang Auto Parts Co.,Ltd. Anhui 50 Anqing Ann Reed Machinery Co.,Ltd. Anhui 1 Acron Power Transmission Co.,Ltd. Zhejiang 51 Anqing TP Goetze Liner Co.,Ltd. Anhui 2 Anhui Baoneng Machinery Co.,Ltd. Anhui 52 Anqing TP Goetze Piston Ring Co.,Ltd. Anhui 3 Anqing TP Goetze Liner Co.,Ltd. Anhui 53 Anqing XieDeEr Auto Parts Co.,Ltd. Anhui 4 Anqing TP Goetze Piston Ring Co.,Ltd. Anhui 54 Araucaria Automobile Group Co.,Ltd. Zhejiang 5 Anqing XieDeEr Auto Parts Co.,Ltd. Anhui 55 ASIMCO Camshaft (Yizheng) Co.,Ltd. Jiangsu 6 ASIMCO NVH (Anhui) Co.,Ltd. Anhui 56 ASIMCO NVH (Anhui) Co.,Ltd. Anhui 7 AVIC Harbin Dongan Engine (Group) Co.,Ltd. Heilongjiang 57 Atech Automotive (Wuhu) Co.,Ltd. Anhui 8 Beijing Aerospace Xingda Science And 58 Baicheng Zhongyi Precise Forging Co.,Ltd. Jilin Technology Co.,Ltd. Beijing 59 Beijing Aerospace Xingda Science And 9 Beijing Automotive Research Institute Co.,Ltd. Beijing 60 Technology Co.,Ltd. Beijing 11 Beijing Kaierkang Technology Development Co.,Ltd. Beijing 61 Beijing Greentec Environment Equipment Co.,Ltd. Beijing 12 Beijing Langwei Auto Parts Co.,Ltd. Beijing 62 Beijing Hainachuan Automotive Parts Co. 13 Beijing No.3 Textile Machine Co.,Ltd. Beijing 63 Beijing Branch Beijing 14 Beijing TONSAN Adhesive Co.,Ltd. Beijing 64 Beijing Hainachuan Automotive Parts Co.,Ltd. Beijing 15 Beijing Xinfeng Tianji Science and Technlogy Co.,Ltd. Beijing 65 Beijing Jia‘an Electronic Technology Co.,Ltd. Beijing 16 CCAG Chongqing Changfeng Steering Branch Sichuan 66 Beijing Langwei Auto Parts Co.,Ltd. Beijing 17 CCAG Sichuan Jianan Axle Branch Sichuan 67 Beijing No.3 Textile Machine Co.,Ltd. Beijing 18 Changchun Hi-lex automotive cable Co. Ltd. Jilin 68 Beijing Ruiyi Tacon Auto Electron Co.,Ltd. Beijing 19 Changchun Mechanical Science Institute Co.,Ltd. Jilin 69 Beijing Taixing Auto Parts Manufacturing Co.,Ltd. Beijing Changchun Quark Po-best Automobile 70 Binhai Mould Plastic Group Co.,Ltd. Zhejiang 20 Electronics Co.,Ltd. Jilin 71 Brose (Zhangjiagang) Automotive Motor Co., Ltd. Jiangsu 21 Changzhou Gas Spring Co.,Ltd. Jiangsu 72 CCAG Sichuan Jianan Axle Branch Sichuan 22 Changzhou Huayang Vehicle Accessories Co.,Ltd. Jiangsu 73 Changchun EFTEC Chemical Products Co.,Ltd. Jilin 23 Changzhou Lanjin Rubber & Plastic Co.,Ltd. Jiangsu 74 Changchun Elringklinger Co.,Ltd. Jilin 24 Changzhou Tenglong Auto Parts 75 Changchun Freudenberg-Vilene Filter Co.,Ltd. Jilin 25 Manufacturing Co.,Ltd. Jiangsu 26 Cheng Mao Electronics Co., Ltd. Tianjin 27 Chengdu Changdi Sensing Technology Co., Ltd. Sichuan 75 FAW-VW Location 28 Chengdu Chengliang Tools Group Co.,Ltd. Sichuan 29 Chengdu Chuanan Machinery Co.,Ltd. Sichuan 76 ABB Engineering (Shanghai) Co.,Ltd. Shanghai 30 Chengdu Lingchuan Special Type Industry Co.,Ltd. Sichuan 77 Ahno (Suzhou) Cutting Tools Co.,Ltd. Jiangsu 31 China and Canton Clutch Co.,Ltd. Guangdong 78 Anhui Baolan Pump Blade Co.,Ltd. Anhui 32 Chongqing CAERI Automobile Test Equipment 79 Anhui Edscha Auto Parts Co.,Ltd. Anhui Development Co.,Ltd Sichuan 80 Anhui Jiangnan Machinery Co.,Ltd. Anhui 33 Chongqing Changan Chiyeung Automotive 81 Anqing DMD Piston Ring Co.,Ltd. Anhui Electrics Co.,Ltd. Sichuan 82 Anqing TP Goetze Piston Ring Co.,Ltd. Anhui 34 Chongqing Changfeng Machinery Co.,Ltd. Sichuan 83 Anqing XieDeEr Auto Parts Co.,Ltd. Anhui 35 Chongqing Changjiang Electrical Engineering 84 ASIMCO Meilian Brake System (Langfang) Co.,Ltd. Hebei Group Co.,Ltd. Sichuan 85 Autoliv (Changchun) Vehicle Safety Systems Co.,Ltd. Jilin 36 Chongqing Chaoli High-Tech Co.,Ltd. Sichuan 86 Baicheng Zhongyi Precise Forging Co.,Ltd. Jilin 37 Chongqing Dege Technology Development Co.,Ltd. Sichuan 87 Bando Belt (Tianjin) Co.,Ltd. Tianjin 88 Baoding Juwei Electric Co.,Ltd. Hebei 89 Baoding Yixin Auto Parts Co.,Ltd. Hebei Chery Location 90 BASF Shanghai Coatings Co.,Ltd. Shanghai 91 Behr Hella Temperature Control System 38 Allways Friction Material (Kunshan) Co.,Ltd. Jiangsu (Shanghai) Co. Ltd. Shanghai 39 Anhui Edscha Auto Parts Co.,Ltd. Anhui 92 Beijing Detianquan Electromechanical 40 Anhui Hengtai Power Technology Co., Ltd. Anhui Equipment Co. Ltd. Beijing 41 Anhui Huihuang Machinery Manufacturing Co.,Ltd. Anhui 93 Beijing Duobincheng Construction Machine Co., Ltd. Beijing 42 Anhui Jiangnan Machinery Co.,Ltd. Anhui 94 Beijing Force Automotive Wire Co.,Ltd. Beijing 43 Anhui Jinqinglong Machinery Co.,Ltd. Anhui 95 Beijing Hainachuan Automotive Parts Co.,Ltd. Beijing 44 Anhui Qingsong Tools Co.,Ltd. Anhui 96 Beijing JinBenTeng (JBT) Auto Science & 45 Anhui Senli Automobile Electronics Co., Ltd. Anhui Technology Co.,Ltd. Beijing 46 Anhui Xingrui Gear Co.,Ltd. Anhui 97 Beijing Jingxi Heavy Industries Ltd. Beijing 47 Anhui XinNankang Automotive Interior Co.,Ltd. Anhui 98 Beijing Lidixin Science & Technology 48 Anhui Yuesu Car Industry Co.,Ltd. Anhui Development Co.,Ltd. Beijing 10 AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017
NOTIZEN/PARTNER 99 Beijing Shimao Electromechanical Co.,Ltd. Beijing 100 Beijing Wanyuan GDX Automotive Sealing 130 Changzhi Hydraulic Parts Co.,Ltd. Shanxi Products Co. Ltd. Beijing 131 Changzhou Chens Kaida Automobile Co.,Ltd. Jiangsu 101 Beijng Dipu Shoutai Hi-tech Development Co.,Ltd. Beijing 132 Changzhou Far East Connecting Rod Group Co.,Ltd. Jiangsu 102 BENTELER Automotive Systems (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 133 Changzhou Huikai Hitachi Automotive Systems Ltd Jiangsu 103 Bosch Automotive Products (Nanjing) Co., Ltd. Jiangsu 134 Changzhou Jufeng Automobile Lamp Factory Jiangsu 104 Brose (Zhangjiagang) Automotive Motor Co., Ltd. Jiangsu 135 Changzhou MINDI Automobile Accessory Co., Ltd. Jiangsu 105 Bundy Fluid System (Changchun) Co.,Ltd. Jilin 136 Changzhou Mingyu Traffic Equipment Co.,Ltd. Jiangsu 106 Bundy Fluid System Co.,Ltd. Hebei 137 Changzhou Senstar Automobile Air 107 C&U Group Shanghai Carl Air Conditioning Co.,Ltd. Shanghai Conditioner Co.,Ltd. Jiangsu 108 Cangzhou Huibang Electromechanical 138 Changzhou Tianfa Power Assengly Products Manufacturing Co.,Ltd. Hebei Manufacture Co.,Ltd. Jiangsu 139 Changzhou Yafeng Automobile Parts Co.,Ltd. Jiangsu 140 Changzhou Yingdi Auto Parts Factory Jiangsu Geely Location 141 Changzhou Yupeng Coating Equipment Co., Ltd. Jiangsu 142 Chengdu Changdi Sensing Technology Co., Ltd. Sichuan 109 ABB Engineering (Shanghai) Co.,Ltd. Shanghai 143 Chengdu Fiat Crankshaft Co.,Ltd. Sichuan 110 Acron Power Transmission Co.,Ltd. Zhejiang 144 Chengdu Huahui Industrial Co.,Ltd. Sichuan 111 Aelous-Pan Automobile Aluminium Heat Exchanger Co.,Ltd. Hubei 112 Anhui Jinqinglong Machinery Co.,Ltd. Anhui 113 Anqing TP Goetze Liner Co.,Ltd. Anhui 114 ASIMCO NVH (Anhui) Co.,Ltd. Anhui 115 Atech Automotive (Wuhu) Co.,Ltd. Anhui 7 116 AVIC Aerospace Life-saving Equipment Co.,Ltd. Hubei 117 AVIC Chengdu CAIC Electronics Co.,Ltd. Sichuan Heilongjiang 118 Beijing Automotive Research Institute Co.,Ltd. Beijing 119 Beijing Guoxing Automobile Oil Pump Manufacturing Co.,Ltd. Beijing 120 Beijing Hongda Automobile Air Conditioner Jilin Radiator Co.,Ltd. Beijing 18-20, 58, 73-75, 85, 86, 105, 128, 129 121 Beijing Kaierkang Technology Development Co.,Ltd. Beijing Inner Mongolia 122 Beijing Pingjing Auto Sound Insulation Appliances Factory Beijing Lianoning 84, 88, 89, 106, 108, 127 123 Beijing Ruiyi Tacon Auto Electron Co.,Ltd. Beijing Hebei 124 Beijing TONSAN Adhesive Co.,Ltd. Beijing Beijing 125 Beijing Xinfeng Tianji Science and Technlogy Co.,Ltd. Beijing 8-15, 60-69, 92-101, 126 Bengbu Jinwei Filters Co.,Ltd. Anhui 26 Tianjin 118-125 127 Botou Tianjie Auto Parts Co.,Ltd. Hebei 128 Changchun Hella Automotive Lighting Ltd. Jilin Shandong Ningxia 129 Changchun Hi-lex automotive cable Co. Ltd. Jilin 2-6, 39-53, 56,Shanxi 57, 78-83, Qinghai 112-115 Jiangsu 21-25, 38, 55, 71, 77, 103, Gansu Shaanxi Henan 104, 131-141 Anhui 130 Shanghai Hubei 76, 90, 91, 102, 107, 109 Sichuan 11, 116 Zhejang 16, 17, 27-30, 32-37, 72, 117, 142-144 1, 54, 70, 110 Hunan Jiangxi Fujian Guizhou Guangdong Yunnan Guangxi 31 Hainan Quellen: wikipedia, Internetrecherche AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017 11
KOOPERATIONEN Höchste Leistungsdichte und Wirkungsgrad High Performance Electric Drive – HPED Im Projekt HPED (High Performance Electric Drive) wird an der Entwicklung ei- günstigere SMC-Motor vom wirtschaftlichen nes serientauglichen E-Antriebes für zukünftige Fahrzeugflotten in Leichtbau- Standpunkt her eine interessante Alternative weise gearbeitet. zu den bestehenden Motortypen. Neue Ent- wicklungen im Bereich des Antriebsstrangs Hintergrund von HPED ist der Wandel bei technik ausgestattet, mit der Reichweite und ermöglichen es, sich von der Konkurrenz ab- Antriebstechnologien in der Automobilin- Fahrleistung dokumentiert wurde. zugrenzen. dustrie. Die Projektpartner setzten sich mit Für die Umsetzung in die Serienreife waren der Weiterentwicklung eines in einem Vor- folgende Schritte nötig: die Übertragung der Bitter: HPED bringt Vorsprung im High- projekt bereits Erkenntnisse End-Bereich a u f g e s e t z t e n „Die Förderschiene „Clusterkooperationspro- vom Fahran- Für die Bitter GmbH als Ingenieursbüro im Elek tromotors jekte“ zielt vor allem darauf ab, den Standort trieb (Leistung automotiven Umfeld ist das Know-how im in Leichtbau- Oberösterreich durch die gemeinsame Wei- 20kW) auf Ma- Produktentwicklungsprozess das wichtigste weise ausein- Kapital. Deswegen ist es von großer Bedeu- terentwicklung von Produkten und Prozes- schinen klei- ander, der als nerer Leistung tung, ständig an neuen Technologien zu for- Nebenmotor in sen für die Zukunft zu rüsten und die Über- (< 1 kW), die schen und zu entwickeln, um den Vorsprung Elektroantieben führung innovativer Konzepte in serienreife Festlegung von im High-End-Bereich halten zu können. Von zum Einsatz Produkte zu unterstützen.“ Materialien, die elektrischen Traktionsantrieben über Hyb- kommen soll. In Landeshauptmann-Stv. und Wirtschaftsreferent Entwicklung ridisierung bis zu elektrischen Nebenaggre- diesem Folge- Dr. Michael Strugl eines Toleranz- gaten zeichnet sich die Elektrifizierung des projekt wurden designs und ei- Antriebsstranges als langanhaltender Trend nun die Parameter optimiert und eine Serien- nes Montagekonzeptes sowie das Aufzeigen ab und wird somit zu einer der Schlüsseltech- reife angestrebt. von Kostenoptimierungspotenzialen. nologien im Fahrzeugbau. Projektpartner sind die drei oberösterrei- chischen Unternehmen MIBA Sinter Austria Miba: Meilenstein in der Kooperationen mit Mehrwert für alle Partner GmbH, Bitter GmbH und die Nordfels GmbH. Technologieentwicklung Die Ergebnisse tragen bei den jeweiligen Part- Für Miba stellte der Nachweis der Funktion nern maßgeblich dazu bei, die Kompetenzen Die derzeitigen, größten Herausforderungen der aus SMC Werkstoffen aufgebauten Mo- im Bereich E-Mobilität weiter auszubauen und bei E-Fahrzeugen liegen darin, möglichst Ge- toren einen wesentlichen Meilenstein in der auch nach außen sichtbar zu machen. Nicht wicht einzusparen und preislich attraktiv zu Technologieentwicklung dar. Die Bedeutung zuletzt die Schritte in Richtung serientaug- sein. Die gesteigerte Leistungsdichte und die dieses Nachweises ist auch deshalb so hoch, licher Weiterentwicklung lassen auch einen reduzierten Herstellkosten bei SMC-Maschi- weil bis dato auf keine Referenzanwendungen wirtschaftlichen Erfolg des Projektes erwar- nen können hier einen wichtigen Beitrag liefern. in Europa verwiesen werden kann. Sowohl für ten. Beim elektrischen Kleinantrieb lieferte das die Überzeugung von interessierten Kunden Projekt sogar das Konzept zum Markteintritt. Im ersten Projekt wurden die bisher aus Elek- als auch für die Freigabe von weiteren internen Es gibt das Commitment aller Projektpartner, troblechen aufgebauten weichmagnetischen Entwicklungskapazitäten ist das Vorliegen be- an den Projektinhalten weiterzuarbeiten und Bauteile durch aus pulverförmigen Werkstof- lastbarer positiver Ergebnisse essentiell. die gegenseitigen Kompetenzen in die nächs- fen hergestellte Bauteile – sogenannte Soft ten Entwicklungen einzubringen. Magnetic Composite Werkstoffe, kurz SMC Nordfels: Aus Sicht des Automobil-Clusters zeigt HPED – ersetzt. Die Partikel dieser neuen Pulver Konkurrenzfähigkeit erhöht die Wichtigkeit kooperativer Ansätze in der weisen eine elektrische Isolierschicht auf, die Für Nordfels als Entwick- Lösung komplexer Aufgaben. HPED ist ein die Entstehung von starken, verlustreichen lungspartner der Joham- Cluster-Kooperationsprojekt des Automo- Wirbelströmen unterbindet, den magneti- mer Elektromotorräder ist bil-Clusters, das vom Land Oberösterreich schen Fluss jedoch nicht beeinträchtigt. Die der in der Herstellung gefördert wurde. Verarbeitung dieser Pulver erfolgt auf moder- nen CNC Pulverpressen mit anschließender Wärmebehandlung. Potenziale aus dem Vorprojekt ausgebaut Dieser im Vorprojekt entwickelte Motor wies im Bereich der Temperaturentwicklung noch Schwächen auf, die durch eine neue Pulver- mischung nun korrigiert werden konnten. Der Motor wurde in ein von der Nordfels GmbH zur Verfügung gestelltes Motorrad verbaut und mit der von Bitter entwickelten Mess- Johammer fährt mit einem SMC-E-Motor. Bild: SPS Marketing 12 AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017
Die Steuerzentrale der zukünftigen Mobilität? Autos werden uns bald wichtige Entscheidungen abnehmen (können). Bild: Clipdealer Autohersteller als Datenexperten – Big Brother als Beifahrer Wer steuert (in) die Zukunft? Werden wir uns in Zukunft noch selbständig im Straßenverkehr bewegen? Wer tive.2017, der jährlichen Konferenz des Au- steuert die Fahrzeuge der Zukunft? Und wird die individuelle Freiheit durch die tomobil-Clusters zum internationalen Aus- Autos der Zukunft größer oder kleiner? tausch der Autoindustrie, am 15. November in Linz ihre Konzepte für die Mobilität der Werden wir uns in Zukunft noch selbständig Noch ist aber nicht geklärt, wer die Verant- Zukunft vor. Effiziente und saubere Antriebe im Straßenverkehr bewegen? Wer steuert die wortung über das neue Können der Fahrzeu- liegen dabei ebenso im Fokus der Vorträge, Fahrzeuge der Zukunft? Und wird die indivi- ge tragen wird. wie vernetztes und autonomes Fahren. Auch duelle Freiheit durch die Autos der Zukunft der Leichtbau spielt in der Branche eine tra- größer oder kleiner? Kooperation der Branchen schafft gende Rolle, weshalb auch wieder Experten Die Skepsis der Konsumenten gegenüber neu- Individualität durch Vielfalt aus diesem Bereich eingeladen wurden. Unter en Technologien weicht in der Regel rasch dem Autohersteller, die diese Entwicklung in Rich- anderen werden MAN und Miba in einem Visi- Verlangen, neu gebotene Annehmlichkeiten tung selbstfahrende Fahrzeuge nicht mitma- onsplenum gemeinsam mit Deloitte, Manfred nützen zu können. Das Auto der Zukunft ver- chen, geben ihre Position am Markt der Zu- Stohl und dem Austrian Institute of Technolo- spricht durch die Übernahme vieler Aufgaben kunft leichtfertig auf. Je mehr Hersteller den gy einen Überblick über die Effizienz der neu- und Entscheidungen ein sichereres und ent- Markt bespielen und Innovationen einbringen, en Mobilität geben. spannteres Vorankommen im Straßenverkehr. desto größer stehen die Chancen, Manipu- lationsversuche einzelner Konzernriesen im Allianz von Auto- und IT-Branche Skepsis und Bequemlichkeit Zaum zu halten. Je mehr Zulieferfirmen aus Seit knapp zwei Jahren formieren sich Ko- Die Einflussnahme der Technik geht man- den unterschiedlichen Branchen sich mit dem operationen zwischen Unternehmen aus dem chen noch zu weit. Skeptiker empfinden den vernetzten und autonomen Fahren beschäf- automotiven und dem IT-Sektor im Rahmen Vormarsch der neuen Technologien im Fahr- tigen, desto mehr Vielfalt der Angebote und der Initiative Connected Mobility (ICM), die zeug oft als entmündigend, manipulierend somit Gegenwind zur manipulativen Nutzung vom Automobil- und vom IT-Cluster ins Le- und überwachend. Dennoch überwiegen aus der Systeme wird es geben. Auf Seiten der IT ben gerufen wurde. Welche Projekte aus der Sicht der Autohersteller, der Service- und In- ergeben sich durch die Zusammenarbeit mit ICM bereits entstanden sind und wie sich frastrukturanbieter die Vorteile. Mehr Sicher- der Autoindustrie ungeahnte Möglichkeiten diese weiter entwickeln, wird bei der auto- heit, mehr Übersicht, mehr Komfort durch der Belieferung mit hochtechnologischen motive.2017 in der voestalpine Stahlwelt vor- die Anbindung an das weltweite Datennetz Produkten und Serviceangeboten. gestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Test- mit all seinen bereits der Skepsis beigekom- strecke für autonomes Fahren, die im Projekt menen Vorzügen, weniger Zeitverlust durch Autohersteller präsentieren DigiTrans von ICM-Partnerunternehmen in Staus zugunsten qualitativ hochwertiger Zeit, ihre Zukunftspläne in Linz Oberösterreich umgesetzt wird. die man in einem vernetzten, im besten Fall Automobilhersteller wie die BMW Group automotive.2017, 14. und 15. November selbstfahrenden Fahrzeug verbringen kann. oder Renault Group stellen bei der automo- voestalpine Stahlwelt, Linz AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017 13
AC-PARTNER Testo Industrial Services IATF 16949:2016 – Umstellung bis Oktober 2018 Der bisher gültige Qualitätsstandard ISO/TS 16949:2009 Der aktuelle Zeitplan zur Umstellung sieht vor, dass alle bisher nach im Bereich der Automobilindustrie wurde überarbeitet ISO/TS 16949:2009 zertifizierten Unternehmen bis zum 14.09.2018 und abgelöst. Die IATF (International Automotive Task auf die neue IATF 16949:2016 umgestellt haben müssen. Zu diesem Force) hat den neuen Standard IATF 16949:2016 im Okto- Zeitpunkt verlieren die alten ISO/TS-Zertifikate ihre Gültigkeit. Ab Okto- ber letzten Jahres veröffentlicht. Mit einigen grundlegen- ber 2017 werden keine Erstzertifizierungen, Überwachungs-, Rezertifi- den Änderungen für das Thema Kalibrierung. zierungs- und Transferaudits der ISO/TS mehr durchgeführt. Testo Industrial Services unterstützt Unternehmen mit Mess- und Prüf- Über 1000 Unternehmen zählen auf Testo technik nach IATF 16949:2016. Herbert Zeindler, Geschäftsführer von Das Unternehmen mit Sitz Wien bietet umfangreiche Dienstleistungen Testo, weist vor allem darauf hin, dass die neuen Standards ab Oktober in den Bereichen Kalibrierung, Prüfmittelmanagement, Qualifizierung 2018 für alle automotiven Zulieferbetriebe verpflichtend anzuwenden und Validierung. Seit mehr als 25 Jahren bietet Testo von der Kali- sind. „Auf viele Unternehmen kommt diese Umstellung erst zu. Wir von brierung bis zur Komplettlösung inkl. Transportlogistik und Prüfmittel- Testo Industrial Services unterstützen mit unserer spezifischen Experti- management passende und maßgeschneiderte Lösungen an und ist se vor allem im Bereich Kalibrierung und Prüfmittelmanagement.“ kompetenter Partner zur Erfüllung der normativen Anforderungen (z.B. IATF 16949:2016) für bislang über 1000 Produzenten und Zulieferer in Wichtigen Änderungen bei den Standards wird bei Testo bereits Rech- der Automobilindustrie. nung getragen: „Während die vormals gültigen Standards nach ISO/ TS 16949:2009 immer wieder unterschiedliche Auslegungen bezüg- lich der Anforderungen an Prüflabors zuließen, weist die überarbeitete Version nun eindeutige Regeln für externe Dienstleister auf: Externe, kommerzielle oder unabhängige Prüflaboratorien, müssen entweder nach ISO/IEC 17025 oder einer vergleichbaren nationalen Norm ak- kreditiert sein. Kalibrierzertifikat oder Prüfbericht müssen ein Siegel der nationalen Akkreditierungsgesellschaft tragen oder es muss nach- gewiesen werden, dass das externe Prüflabor den Anforderungen des Kunden genügt.“, so Herbert Zeindler. Testo Industrial Services erfüllt all diese neuen Kriterien und bietet ein umfangreiches Service auf die- sem Gebiet an. Akkreditierung für Kalibrierlabore neu geregelt Aufgrund der neuen, eindeutig formulierten Anforderung an externe Kalibrierlabore werden auf die Unternehmen im Bereich der Automo- Herbert Zeindler, Geschäftsführer von Testo. Bild: Testo Industrial Services bilindustrie veränderte Rahmenbedingungen zukommen. Es wird zu- künftig nicht mehr zulässig sein, rückführbare ISO-/ Werkskalibrierun- gen durchführen zu lassen. Dies bedeutet, dass sich Unternehmen bei Testo Industrial Services GmbH der Auswahl ihres externen Kalibrierpartners in erster Linie dem The- www.testotis.at ma Akkreditierungsumfang und den Möglichkeiten von akkreditierten info@testotis.at Kalibrierungen (z.B. nach ÖKD oder DAkkS) widmen müssen. Telefon 01 / 486 26 11-0 14 AC quarterly | Ausgabe 3 - Oktober 2017
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