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05/17, 10. Jahrgang, e 2,40 www.wir-intern.at Wir intern Das Mitarbeitermagazin der Werkzeug Das Onkologie-Informations- System bewährt sich Vision Run Kliniken & Holding-Zentrale: gemeinsam sportlich Führungswechsel Dr. Robert Griessner übergibt die medizinische Geschäftsführung an Dr. Markus Klamminger Österreichische Post AG, FZ 14Z040050 F ÄrzteVerlag GmbH, Schlagergasse 11/15+16, 1090 Wien, Retouren an PF 555, 1008 Wien
EDITORIAL Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Eine wichtige Personalentscheidung ist gefallen: Von den vier Kandidaten im Hearing für den neuen Medizinischen Geschäftsführer der NÖ Landes- kliniken-Holding wurde der derzeitige Stellvertreter und Leiter der Abtei- Inhalt 04 Ein neuer Kapitän lung für Medizinische Betriebsunterstützung Dr. Markus Klamminger von Dr. Robert Griessner übergibt die der Kommission erstgereiht und als bestgeeigneter Kandidat ausgewählt. Seine Bestellung mit Jahreswechsel wurde von der Holdingversammlung medizinische Geschäftsführung an beschlossen. Wir gratulieren ihm sehr herzlich zur erfolgreichen Bewerbung Dr. Markus Klamminger und Bestellung: Für uns ist er ein Signal für Kontinuität und für die Qualität der 08 Im Gespräch weiteren Entwicklung der NÖ Kliniken und der NÖ Landeskliniken-Holding. OA Dr. Rudolf Paumann, LK Scheibbs Schon bisher hat Markus Klamminger wertvolle Ideen und Impulse für die Weiterentwicklung unserer Kliniken geliefert und sie in der Umsetzung 10 Abteilungsporträt begleitet und geleitet. Remobilisation und Nachsorge LK Gmünd Einer dieser Impulse ist ein wesentlicher Schritt für die Behandlungs- 12 Ein kraftvolles Werkzeug qualität: Aus seiner Abteilung stammt das Onkologie-Informations- Onkologie-Informations-System System OIS (siehe Seite 12). Mit diesem Tool für Krebspatienten ist dem verantwortlichen Team aus den Kliniken und der Holding-Zentrale ein 14 Tipps: Gesund am Arbeitsplatz wertvolles Werkzeug gelungen, das allen, die damit arbeiten, schon jetzt 15 Demenz-Service NÖ gute Dienste für die Behandlung der Patientinnen und Patienten erweist. 20.000 Patientinnen und Patienten sind seit dem Start dokumentiert – ihre 15 Vortrag in Singapur ganze Krankengeschichte, die einzelnen Befunde und Behandlungsschritte. 16 Besuch der WHO 88 Prozent aller Ersterkrankungen sind nachweislich im Tumorboard – ein Grenzüberschreitende Zusammenarbeit wichtiger Schritt für die Qualität der Behandlung. Wir sehen außerdem, dass das OIS auch für unseren medizinischen Nachwuchs ein ausgezeichnetes 17 Qualität & Genuss Instrument der Wissensvermittlung ist. Heimische Lebensmittel für NÖ Kliniken Große Freude hatten wir mit der intensiven Teilnahme der NÖ Kliniken und der Holding-Zentrale am Firmenlauf Vision Run (siehe Seite 20). 18 Personalia Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben uns mit vielen Stockerl- 19 10 Fragen plätzen besonders stolz gemacht. Für uns sind jedoch alle Teilnehmenden Friedrich Haider, OP-Assistent LK Zwettl Gewinner: Das Startgeld ist für einen guten Zweck, unsere Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter hatten Bewegung und Spaß – und die NÖ Landes- 20 Vision Run kliniken-Holding gewinnt, weil wir auch heuer wieder die meisten Teams aus Kliniken und Holding-Zentrale Teilnehmenden stellen konnten – Danke! gemeinsam sportlich und erfolgreich 23 Kliniken & Menschen 25 Abschied mit großem Danke 27 Wir gratulieren! 30 Aus den Schulen Dipl. KH-BW Helmut Krenn Dr. Robert Griessner Kaufmännischer Geschäftsführer Medizinischer Geschäftsführer 31 Neue Aufgaben & Menschen 35 Termine 02
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Mit Ihnen gemeinsam haben wir in Niederösterreich im Gesundheits system sehr viel erreicht. Im letzten Jahrzehnt waren es vielfältige Pionier- leistungen, die Sie als Bestandteil des NÖ Gesundheitswesens in Vorberei- tung der Entstehung der NÖ Landeskliniken-Holding vollbracht haben. Die Harmonisierung der medizinischen und pflegerischen Leistungen, die Leistungsfähigkeit der Standorte und die Aufgabenverteilung zwischen den Häusern waren echte Meilensteine. Diese Meilensteine konnten nur erreicht werden, weil jede und jeder von Ihnen einen großen persönlichen Beitrag geleistet hat. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass jede und jeder Einzelne von Ihnen heute unersetzbarer Bestandteil der Gesundheits-Nahversorger Niederösterreichs ist. Sie alle garantieren täglich eine optimale Gesund- heitsversorgung für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Darüber hinaus sichern unsere Kliniken eine Vielzahl an Arbeitsplätzen in den Regionen und tragen so zur Wertschöpfung innerhalb unseres Bundeslandes bei. Stetig arbeiten wir an weiteren Verbesserungen der Rahmenbedingun- gen Ihrer Arbeitsplätze und an der Entwicklung und Etablierung neuer Instrumentarien im Bereich der Behandlung, Therapie und Pflege; außerdem an Informationstransfers, wie beispielsweise das Onkologie- Informations-System (OIS). Für uns ist der Weg klar: Wir setzen auf Kontinuität, wir setzen darauf, mit Ihnen gemeinsam das NÖ Gesundheitssystem in die Zukunft zu führen. Alle Umfragen unter den Patienten und der Bevölkerung zeigen uns, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Genauso sind wir davon überzeugt, dass wir alle die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam meistern werden. Wir wollen an dieser Stelle gerne auch Dr. Robert Griessner sehr herzlich danken, der nach elf Jahren als Medizinischer Geschäftsführer mit Jahres- wechsel in den Ruhestand tritt – er hat sehr viel für das NÖ Gesundheits- system geleistet. Zu seinem Nachfolger hat die Holdingversammlung Dr. Markus Klamminger, den bisherigen Stellvertreter Griessners, bestellt. Er ist für uns auch ein Garant für Kontinuität. Wir wünschen ihm viel Erfolg bei seiner neuen Tätigkeit. Ihnen, geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken, wünschen wir schöne goldene Herbsttage. Johanna Mikl-Leitner Stephan Pernkopf Landeshauptfrau LH-Stellvertreter www.wir-intern.at 05/17 03
Im Dialog Ein neuer Kapitän Die starke Flotte von 27 exzellenten Schiffen wird bald von einem neuen Mann auf der Brücke gesteuert: Dr. Robert Griessner übergibt die medizinische Geschäftsführung an Dr. Markus Klamminger. größten Erfolge und über künftige Herausforde- rungen. Dr. Griessner, Sie kennen die NÖ Kliniken schon länger, als es die NÖ Landeskliniken-Holding gibt: Sie haben in Neunkirchen als Erster Ober- arzt in der Abteilung für Anästhesie und später im NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) gearbeitet. In all den Jahren – was waren die wichtigsten Entwicklungen und Veränderun- gen im Gesundheitssystem? Griessner: Im NÖGUS hatte ich die Chance, als Arzt alle Beteiligten einzubinden und gemein- sam Lösungen für die Entwicklung des Gesund- heitssystems zu suchen – samt Ärzten, Pflege- personal, Therapeuten, Selbsthilfe und Kran- kenhausträgern. Zu Beginn der NÖ Landesklini- ken-Holding gab es lauter eigenständige Kran- In der 72. Holdingversamm- Dr. Robert Griessner, seit elf Jahren Medizini- kenhäuser mit verschiedenen Rechtsträgern, die lung vom 18. Oktober 2017 scher Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken- teilweise gegeneinander gearbeitet haben. wurde Dr. Markus Klammin- ger zum neuen Medizini- Holding, tritt mit Ende des Jahres in den Ruhe- Unsere große Aufgabe war es, alle NÖ Kranken- schen Geschäftsführer der stand. Der erfahrene Mediziner kennt die Hol- häuser unter dem Dach der Holding zusammen- NÖ Landeskliniken-Holding ding seit ihren Anfängen, hat den Zusammen- zuführen. Ich sehe es als meinen größten Erfolg, bestellt. LH-Stellvertreter schluss der Kliniken gemanagt, umsichtig beglei- dass aus 27 Klinikstandorten ein Unternehmen Dr. Stephan Pernkopf gratuliert ihm zur neuen tet und aus den 27 Klinikstandorten gemeinsam und ein Miteinander entstanden ist. Funktion. mit dem Kaufmännischen Geschäftsführer Dipl. KH-BW Helmut Krenn ein Unternehmen Wie haben Sie den Beginn der Holding in geformt. Erinnerung? Was waren damals, in der Phase Sein Nachfolger ist sein langjähriger Stellver- der Übernahme aller NÖ Spitäler, die größten treter Dr. Markus Klamminger: Im Hearing Herausforderungen? konnte dieser sich gegen drei Mitbewerber Griessner: Damals hatten viele Menschen Angst, durchsetzen. Er wurde in der Holdingversamm- dass Häuser geschlossen werden, obwohl es eine lung am 18. Oktober 2017 zum neuen Medizini- Garantie-Erklärung des Landes zur Standort- schen Geschäftsführer bestellt. Am 1. Jänner sicherung gab. Das Land hat bei der Übernahme 2018 wird Klamminger offiziell seinen Dienst aber die Verträge so gestaltet, dass sich nicht ein- antreten. Mit WIR INTERN sprechen die beiden mal ein Promille der Angestellten beschwert hat über die vielen Jahre der Zusammenarbeit, die – ein großer Verdienst aller Beteiligten und ein wichtiger Schritt am Beginn der Holding. Ich Entstehung der NÖ Landeskliniken-Holding habe damals vor allem Chancen gesehen, zum Vor fünfzehn Jahren war das Land Niederösterreich Rechtsträger von einigen Beispiel dass man die Ärzte-Ausbildung mit Krankenhäusern (Mödling-Hinterbrühl, Mauer, Hochegg und Tulln), 2003 kam 27 Standorten unter einem Dach verbessern fotoS: Philipp Monihart, citronenrot das a.ö. KH Baden in die Rechtsträgerschaft des Landes. Weitere Übernahmen kann, weil eine Rotation in der Ausbildung zeichneten sich ab, da den Gemeinden die Kosten und die Verantwortung über möglich ist. Oder die Chance, gemeinsam an der den Kopf wuchsen. Deshalb entstand 2004 die NÖ Landeskliniken-Holding und Qualität der Versorgung zu arbeiten und wurde per Landesgesetz zum Fonds mit eigener Rechtspersönlichkeit. Bis 2008 Standards für die Patienten durchzusetzen. kamen sukzessive alle weiteren NÖ Kliniken unter das Dach der NÖ Landes kliniken-Holding, die nun für die operative Betriebsführung der NÖ Kliniken Wo stehen die Kliniken heute? Was waren die verantwortlich ist. Strategische Steuerung und Koordination des NÖ Gesund- heitswesens liegen beim NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS). größten Erfolge? Griessner: Qualität ist ein führendes Thema 04
Ein Duo mit Erfah- rung: Dr. Robert Griessner geht in den wohlverdien- ten Ruhestand und übergibt die medizinische Geschäftsführung an seinen lang- jährigen Stellver- treter Dr. Markus Klamminger. geworden. Niederösterreich ist es in einigen Österreich passende Weiterentwicklung eines Bereichen gelungen, die Entwicklung der Qualitätsmessungs-Instruments, das wir mit Gesundheitsversorgung in den Kliniken für ganz den deutschen Helios-Kliniken ursprünglich nur Österreich zu prägen, zum Beispiel im Qualitäts- für die NÖ Landeskliniken-Holding entwickelt management: Durch die Holding-Struktur konn- haben. Dazu kommen die Peer Reviews, bei ten wir aus den Routinedaten ablesen, welche denen bei Qualitätsproblemen in einer Abtei- Abteilung wie gut arbeitet. A-IQI ist die für ganz lung Primarärzte unterschiedlicher Häuser, also www.wir-intern.at 05/17 05
im Dialog Dr. Markus Klamminger Klamminger: Ich bin schon lang unter Roberts Fittichen, war es bereits als LKF-Prüfarzt im Dr. Markus Klamminger studierte Medizin NÖGUS. Unsere Zusammenarbeit war immer an der Universität Wien, absolvierte die Turnusausbildung zum Praktischen Arzt im geprägt von Offenheit und Ehrlichkeit. Robert Krankenhaus Krems. Dazwischen arbeitete er ist ein ähnlicher Typ wie ich, er lässt seinen Mit- gemeinsam mit seiner Frau einige Monate im arbeitern Freiraum, damit sie sich entfalten kön- Auftrag der UNO in einem Kurden-Camp im nen. Wir hatten natürlich auch Meinungsver- Iran. Ihren ersten Hochzeitstag feierten sie schiedenheiten und haben uns wie zwei Schiffe im Flüchtlingslager. „Dort habe ich die ersten am Ozean auseinanderbewegt, aber als ich sein Splitter entfernt und entschieden, dass ich Stellvertreter wurde, haben wir uns wieder ange- Chirurg werde“, sagt er. Die Facharzt-Ausbil- nähert. Robert ist der Stratege, ich der Umsetzer dung zum Chirurgen absolvierte Klamminger – dadurch haben wir uns sehr gut ergänzt. Ich in Krems und wurde Oberarzt der Chirurgie. schätze ihn nicht nur als Chef, sondern auch als Mit knapp 40 Jahren wechselte er als Prüf- arzt in den NÖ Gesundheits- und Sozialfonds Menschen sehr. (NÖGUS). Dort lernte er Dr. Robert Griessner kennen – und ist seither in enger Zusammenarbeit mit ihm verbunden. Mit der Gründung der NÖ Landeskliniken- Griessner: Das kann ich nur zurückgeben. Holding übernahm Klamminger die damals noch sehr kleine Medizin-Abteilung. Markus’ Stärke ist das Operative. Er hat die Seither ist die Abteilung gewachsen, heißt jetzt „Medizinische Betriebsunterstüt- Zähigkeit, so lange zu verhandeln, bis weißer zung“ und hat ein sehr breites Aufgabenspektrum. Seit 2008 ist Klamminger Rauch aufsteigt. Auch wenn mir die Geduld zudem stellvertretender Medizinischer Geschäftsführer. ausgegangen ist, hat er weitergeredet. Klamminger wohnt in Senftenberg, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Klammingers Frau ist Schulärztin in Krems und zudem Arbeitsmedizi- Wo sehen Sie derzeit die größten Heraus- nerin. Der 57-Jährige reist gern und hält seine Eindrücke in selbst gemachten forderungen im Kliniken-Bereich? Fotobüchern fest. Klamminger: Die Onkologie beispielsweise ist ein Riesenthema. Bis zu welchem Erkrankungs- Kollegen, gemeinsam an der Verbesserung arbei- stadium geben wir welches Medikament? ten. Das A-IQI-System in Kombination mit den Ethisch ein heikles Thema. Das Onkologie-Infor- Peer Reviews ist ein wesentlicher Schritt für die mations-System ist ein gutes Werkzeug, um die Behandlungsqualität. In der Anfangszeit wäre es Qualität der Behandlung zu dokumentieren und undenkbar gewesen, dass Daten klinikübergrei- auch zu verdeutlichen. Österreichweit übrigens fend offengelegt werden. Erfolgsbeispiele sind das einzige derartige Instrument. Auch der Aus- auch das präventive Risikomanagement, das bau der tagesklinischen Leistungen wird weiter- Onkologie-Informations-System (siehe Beitrag gehen. Eine weitere große Herausforderung ist Seite 12) oder die Patientenbefragung. In vielen die Zusammenarbeit von Ärzten und Pflege: In Bereichen waren wir Vorreiter. Viele engagierte den Abteilungen und Stationen geht es darum, Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte haben sich die neu geschaffene Berufsgruppe der Pflege- eingebracht. Ich bin sehr dankbar für all das, was fachassistenz gut in die Abläufe zu integrieren gelungen ist. und die Arbeit so zu verteilen, dass die diplo- mierten Kräfte die Ärzteschaft entlasten können. Klamminger: In den letzten zehn Jahren waren viele Strukturänderungen in den Kliniken not- Was sind die dringlichsten Aufgaben, um fit für wendig: Einige Abteilungen wurden geschlossen die Zukunft zu sein? oder verlegt, Primariate zusammengelegt, Klamminger: Ein großes Anliegen ist es, Ärzte zu Schwerpunkte gesetzt, Abteilungen in Tages gewinnen, für die Kliniken ebenso wie für den kliniken umgewandelt. Als Chirurg freut es mich niedergelassenen Bereich. Auch in der Periphe- sehr, dass wir in Österreich das Bundesland mit rie muss die ärztliche Versorgung sichergestellt dem höchsten Tagesklinik-Anteil bei den sein. Wir haben uns bei der Implementierung Behandlungen sind. Künftig wird es noch mehr der Karl Landsteiner Privatuniversität für Spezialisierungen in der Medizin geben, auch Gesundheitswissenschaften (KL) in Krems stark die Versorgungsdichte müssen wir uns eingebracht, unsere drei Universitätskliniken anschauen. Auf der einen Seite muss die Akut- sind für die universitäre Ausbildung der KL-Stu- „Es war eine versorgung der Bevölkerung weiterhin in dierenden zuständig. Studierende aus anderen wunderschöne vertretbarer Erreichbarkeit sichergestellt sein. Auf der anderen Seite müssen wir Expertise und Universitäten können das Klinisch-Praktische Jahr in den NÖ Kliniken absolvieren. Die neue Zeit mit einer Spezialisierung dort bündeln, wo es sinnvoll und Ärzteausbildungsverordnung mit der Rotation fotoS: Philipp Monihart notwendig ist. hat uns vor Herausforderungen gestellt, aber spannenden unser Vorteil ist: Alle Häuser sind unter einem Aufgabe.“ Sie arbeiten bereits seit fast 20 Jahren Dach, es gibt nur einen Dienstgeber. Daher Dr. Robert Griessner zusammen. Was sehen Sie als Stärken des jeweils haben wir die Chance, mit guter Ausbildung die anderen? Ärzte zu lukrieren, die wir brauchen. Ich freue 06
mich sehr, dass die Klinikleitungen beim Erstel- Dr. Robert Griessner len von Ausbildungsclustern sehr gut zusam- Nach Abschluss seines Medizinstudiums mengearbeitet haben und innerhalb der Region an der Universität Wien absolvierte der in zusammengerückt sind. Ein anderes Beispiel: Payerbach (Bezirk Neunkirchen) geborene Als wegen Verdacht auf Schimmelbefall im und heute in Ternitz wohnhafte Griessner September die Badener Intensivstation geräumt zunächst die Turnusausbildung zum Prak- werden musste, hat Mödling die Patienten sofort tischen Arzt im Krankenhaus Neunkirchen, übernommen. Der Wille zur Zusammenarbeit die Ausbildung zum Facharzt für Anästhe- ist da, wird größer, aber man muss ihn stetig siologie und Intensivmedizin danach an der nähren. Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am AKH Wien. Von 1986 bis 1992 war er Erster Oberarzt an der Abteilung Dr. Griessner, ein Abschied mit Wehmut? für Anästhesiologie und Intensivmedizin Griessner: Nein. Es war eine wunderschöne Zeit am Krankenhaus Neunkirchen. Außerdem mit einer spannenden Aufgabe, oft stressig und belegte Griessner einen Universitätslehrgang nicht immer einfach. Aber es war ein Abschnitt, für Krankenhausmanagement an der Wirtschaftsuniversität Wien, den er mit der nun zu Ende geht. Nun habe ich mehr Zeit einer Diplomarbeit zum Thema „Ärztliche Aufklärungspflicht“ abschloss. Von fürs Bergsteigen. Mich interessieren auch Juli 1996 bis Dezember 1997 arbeitete er als Konsulent der NÖ Landesregierung Kulturanthropologie und Tiefenpsychologie – an der Einführung des neuen Leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzie- vielleicht werde ich auf der Uni einige Kurse rungssystems (LKF-System) mit. Ab Juli 2002 war Griessner Geschäftsführer belegen. des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS), Bereich Gesundheit; von Juli 2004 bis September 2005 fungierte er auch als interimistischer Geschäftsfüh- rer der NÖ Landeskliniken-Holding. Im Jänner 2007 folgte er Dr. Andrea Kdolsky Klamminger: Ich werde sicher auf Roberts als Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding nach, die ins Expertise zurückgreifen, vielleicht wird er uns in Gesundheitsministerium wechselte. einigen Projekten unterstützen. Der 63-Jährige ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Seine Frau unterrichtet Deutsch und Musik im BG Wiener Neustadt. In der Pension will er sich Griessner (lacht): Aber nur als Berater. verstärkt seinen Hobbys widmen – dem Bergsteigen und der Kulturanthropologie. Karin Schrammel & Riki Ritter-Börner n Christian Kern, Regionaldirektor IHRE BESTE WOHNBAU- FINANZIERUNG IN NÖ! ICH BIN FÜR SIE DA. Repräsentatives Beispiel für einen HYPO NOE Wohnkredit mit 5-jähriger Fixzinsphase und grundbücherlicher Besicherung: Kreditwunsch EUR 100.000,— Laufzeit 20 Jahre Monatliche Rate für 240 Monate EUR 487,05 * Sollzinssatz 1,25 % p. a. FIX auf 5 Jahre, danach 1,625 % p. a. variabel auf 15 Jahre (6M-Euribor + 1,625 % p. a. Aufschlag) Bearbeitungsgebühr 2 % (EUR 2.000,—) einmalig Kreditaufnahme 01. 10. 2017 Ratenbeginn 01. 11. 2017 Besicherungspauschale EUR 700,— einmalig Eintragungsgebühr EUR 1.320,— (Höchstbetragshypothek über 110.000,—/1,2 %) Kontoführungsgebühr EUR 72,— p. a. Effektiver Jahreszinssatz 1,8457 % p. a. Ausbezahlter Kreditbetrag EUR 95.980,— Gesamtkosten (gemäß § 2 Abs 9 HIKrG) EUR 20.912,— Gesamtbetrag (gemäß § 2 Abs 10 HIKrG) EUR 120.912,— christian.kern@hyponoe.at www.hyponoe.at * Diese Konditioneninformation stellt kein Angebot im rechtlichen Sinn und keine Finanzierungszusage dar. Es kann kein Anspruch auf Abschluss eines Kreditvertrages abgeleitet werden. Eine Kreditgewährung ist sowohl an den Abschluss einer Kreditvereinbarung als auch an die Zustimmung der entsprechenden Gremien gebunden. Diese Marketingmitteilung wurde von der HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG, Hypogasse 1, 3100 St. Pölten, erstellt und dient ausschließlich der unverbindlichen Information. Die Produktbeschreibung erfolgt stichwortartig. Irrtum und Druckfehler vorbehalten. Aktion gültig bis 29. 12 2017. Bis auf Widerruf. Stand 10/2017 Werbung
Im Gespräch „Turne bis zur Urne!“ Motivation, Bewegung und gesunde Ernährung – seit zehn Jahren steht die Lebensstilmedizin im Landesklinikum Scheibbs für diese drei Grundsäulen. OA Dr. Rudolf Paumann hilft gemeinsam mit seinem Team beim Sprung in ein gesünderes Leben. WIR INTERN steht er Rede und Antwort. Gesundheit ist … noch immer das höchste Gut. Gesundheitsministerium die medizinische Trai- Zur Person Jeder, der schon einmal schwer krank war, wird ningstherapie (Bewegung/Sport als Medika- Dr. Rudolf Paumann das bestätigen. Gesundheit wird meist zu wenig ment) etabliert. Seit 2012 sind wir partnerschaft- begann 1988 als Turnusarzt im geschätzt, wenn alles okay ist. Wir sollten uns lich mit der Initiative »Tut gut!« (VorsorgeAktiv) LK Scheibbs. Bereits rechtzeitig um unsere persönliche Gesundheit verbunden und können für unsere Patienten als Assistenzarzt sorgen. als dritte Säule neben Ernährung und Training beschäftigte er sich mit der Lebensstil- die psychologische Betreuung im Programm medizin. Seit 1996 Ich bin Arzt geworden, weil … ich schon immer anbieten. ist Paumann als einen Beruf mit Kontakt zu Menschen wollte. Ich Oberarzt mit dem war bis zur Matura in einem bischöflichen Semi- Das wünsche ich mir für die nächsten zehn Additivfach Geriatrie auf der Internen nar und sollte eigentlich Priester werden. Es Jahre Lebensstilmedizin … dass der Gedanke Abteilung tätig und bestehen viele Parallelen zwischen diesen Beru- der Lebensstilmedizin Verbreitung findet und erwarb Zusatz- fen. Heute bin ich froh, dass ich die richtige flächendeckend für unsere Patienten angeboten diplome für Berufsentscheidung getroffen habe. werden kann. Das „Pflänzchen“ Lebensstilmedi- ambulante kardi- ale Rehabilitation, zin soll wachsen und gedeihen. Ernährungs-, Palli- Das Landesklinikum Scheibbs … ist „unser ativ-, Psychosoziale Krankenhaus“. Alle, die hier arbeiten, sind gerne Ein großes Anliegen ist ... dass neben der guten Medizin, Sport- und Kneippmedizin. Im da. Das Landesklinikum ist so überschaubar, Grundversorgung in unserem Haus die Lebens- Laufe seiner Arbeit dass sich alle Mitarbeiter kennen. Wir haben stilmedizin weiter ihren fixen Platz hat, denn es leistete er auch Not- einen Sportverein mit vielen Sektionen, die gibt kaum einen internistischen Patienten, der arztdienste, führte regen Zuspruch finden. Unser rühriger Betriebs- nicht von einer Lebensstiländerung profitiert. eine Wahlarztpraxis, unterrichtete in der rat lädt zu vielen Veranstaltungen ein und stärkt Gesundheits- und damit wesentlich den Zusammenhalt der ver- Mein Motto ist … Turne bis zur Urne! Krankenpflegeschule schiedenen Berufsgruppen. Einmal im Jahr und hält seit 2007 Vorträge für die findet unser legendäres Preisschnapsen statt. Was ich schon immer „loswerden“ wollte, ist … Vortragsreihe „Treff- bleiben wir offen für Veränderungen, nehmen wir punkt Gesundheit“. Die NÖ Kliniken unter dem Dach der NÖ aktiv daran teil. Nicht jammern, sondern sich über Derzeit studiert Landeskliniken-Holding … sehe ich sehr Neues freuen! er „Angewandte Ernährungsmedizin“ positiv. Nach kleineren Anfangsschwierigkeiten an der FH Joan- gehen wir gemeinsam einen sehr konstruktiven Ausgleich zu meinem Beruf finde ich … in der neum in Graz/Bad Weg. Als kleines Spital müssen wir uns allerdings Familie und in der Natur. Meine Kinder machen Gleichenberg. Der bei gewissen Entwicklungen anstrengen, um mir große Freude und seit dem Vorjahr bin ich 55-jährige Internist ist verheiratet und mithalten zu können. auch stolzer Opa. Energie hole ich mir zusätzlich hat zwei erwachsene in der Natur bei sportlichen Aktivitäten, speziell Kinder, die beruflich Die Lebensstilmedizin habe ich entwickelt, beim Wandern und Langlaufen sowie im Fitness- auch den Weg in das Gesundheitswesen weil … es notwendig ist, Wohlstands- bzw. Zivili- studio beim Milon-Training. Nach einer Herz- eingeschlagen haben. sationskrankheiten präventiv im Sinne der klappen-Operation im Jahr 2013 bin ich sehr froh, Vorsorge und auch therapeutisch entgegenzu- dass ich wieder „alles“ machen kann. Die Lebens- foto: Philipp Monihart wirken. 2007 haben die sehr engagierten Diäto- stilmedizin hat mir auf dem Weg zur Genesung loginnen des Hauses mit mir die Adipositas- wesentlich geholfen und wird mich, hoffe ich, Ambulanz gegründet. Zeitgleich haben wir persönlich bis ans Lebensende begleiten. durch Projekte über die Sportunion bzw. das Daniela Rittmannsberger n 08
Lebensstilb edingte E Vormarsc rkrankung h. Seit ze en sind am im LK Sch h n Jahren gib eibbs die t es dage Lebensstilm gen Programm ed izin – ein , bei dem Bereichen die Teilne Bewegung hmenden , Ernähru in den Gesundhe n g und me it über ne ntale Entwickelt un Monate hat das P geschult w rogramm erden. Paumann OA Dr. Ru mit seinem d olf interdiszip Den Beitra linären Te g zum zeh am. Scheibbse njährigen r Lebenssti Jubiläum lmedizin der Sie auf Se fi n d en ite 23. 09
ABTEILUNG Zurück in den Alltag Nach schweren Erkrankungen, Unfällen oder Stürzen unterstützt das Team der Abteilung Remobilisation und Nachsorge in Gmünd Patien- ten dabei, den Weg zurück in ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu finden. Ob nach einer Hüftoperation, einem Unfall oder Ein Teil des Gmünder Teams Lebensjahr bereits überschritten – passiert dann nach einer schweren Erkrankung: Patienten aus der Remobilisation und ein Sturz oder wird eine neue Hüfte eingesetzt, Nachsorge mit Prim. Dr. allen Abteilungen der Landeskliniken kommen Peter Kellner (vorne sitzend) müssen manche Fähigkeiten wieder neu trainiert auf die Abteilung Remobilisation und Nachsorge und Stationsleitung DGKP werden. Auf die Remobilisation kommen aber alle, (kurz RNS genannt), wenn es darum geht, wieder Heidemarie Schalko die vor der Entlassung ins eigene Heim noch nicht (2.v.r. sitzend) fit für den Alltag in den eigenen vier Wänden zu wieder fit sind: Etwa 20 Prozent sind orthopädi- werden. Das multiprofessionelle Team der Remo- sche Patienten, meist nach Operationen an der bilisation hat sich zum Ziel gesetzt, die Patien- Wirbelsäule, an den Knien und der Hüfte. ten wieder auf die eigenen Füße zu bringen und Aber auch Menschen mit Unfallfolgen, mit Herz- somit auch häufig die Pflegebedürftigkeit zu ver- leiden oder urologischen bzw. gynäkologischen hindern. Der größte Teil der Patienten hat das 70. Beschwerden haben die Chance, durch die umfas- sende Versorgung wieder mobiler zu werden. Aufgaben & Kompetenzen Nicht nur körperliche Gebrechen, sondern auch Die Abteilung Remobilisation und Nachsorge sieht sich als Bindeglied zwischen geistige Beeinträchtigungen können die Abläufe dem Akutspital und der gewohnten häuslichen Umgebung. Das vorrangige Ziel im eigenen Heim erschweren. Daher finden sich des interdisziplinären Teams ist es, die Mobilität der Patientinnen und Patienten auch Patienten mit Demenz auf der RNS, um wiederherzustellen und die Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Eingesetzt gemeinsam mit dem Team zunächst die Demenz werden dabei umfassende Therapieansätze: Neben der Schmerztherapie abzuklären und dann Maßnahmen zu ergreifen, kommen Physio- und Ergotherapie ebenso zum Einsatz wie psychologische um besser durch den Alltag zu kommen. Gespräche und eine Ernährungstherapie. Im Vordergrund der Pflege steht Das Team der Gmünder RNS besteht aus die patientenorientierte Gruppenpflege mit begleitenden Maßnahmen. Ärzten und Pflegepersonal, Ergo- und Phy- Aromatherapie und basale Stimulation runden das Aufgabengebiet ab. siotherapeuten, Diätologen und einer klini- Informationen: www.gmuend.lknoe.at schen Psychologin. Prim. Dr. Peter Kellner steht 10
der Abteilung seit der Gründung vor zehn Jah- gen aus den verschiedenen Berufssparten seien ren vor. Der Facharzt für Interne Medizin und für ihn als Arzt sehr wichtig, betont er, denn auch Geriatrie setzt gemeinsam mit seinem Team auf er habe manchmal Scheuklappen auf. eine umfassende Betreuung: Wenn ein Patient nach einer schweren Erkrankung auf der Remobi- Pflege danach lisation eintrifft, gilt es zunächst vorrangig, seine Wenn der Patient selbstständiger und schmerz- Schmerzen zu lindern. „Neben der Kontrolle der freier geworden ist, steht die Entlassung bevor. bestehenden Therapien und einer umfassen- Auch hier steht die Remobilisation zur Seite: den Schmerztherapie ist vor allem die physikali- Gemeinsam mit dem Entlassungsmanagement sche Therapie ergänzend sehr hilfreich“, erzählt bereitet die Abteilung alles dafür vor, um dem Kellner. Daher stehen unterschiedliche Trainings- Patienten einen nahtlosen Übergang zu ermög- methoden und die breite Palette der Physikali- lichen. Wichtig ist daher auch ein guter Kon- schen Medizin auf dem Programm – mit Unter- takt zur Familie, die den Patienten im Fall der stützung von Prim. Dr. Irene Klobasa, Leiterin Fälle pflegen kann. Aber auch die Organisation des Institus für Physikalische Medizin und Reha- einer 24-Stunden-Pflege und die Zusammenar- bilitation im LK Zwettl. Drei Viertel der anfäng- beit mit niedergelassenen Hilfsdiensten gehört lichen Schmerzen lassen sich damit reduzieren zu den Aufgaben der RNS. Durch ihre vielfäl- – der Primar weiß das deshalb so genau, weil er tige Betreuung unmittelbar nach einer schwe- Das Team seit der Gründung der Abteilung jeden einzel- ren Operation oder Erkrankung kann die weitere der Gmünder nen Patienten auf einer Schmerzskala die Stärke Pflege aber häufig reduziert werden, erzählt Kell- Remobilisation und der Schmerzen bewerten lässt. Statt unangeneh- ner stolz. Und: „Durch unsere Nachsorge können Nachsorge (Köpfe): n 3 Ärztinnen & Ärzte mer Schmerzen wird oft sogar die Schmerzfrei- auch häufig die Medikamente reduziert werden. n 18 Pflegekräfte heit erreicht, zumindest jedoch eine deutliche Alles in allem steigt die Lebensqualität unserer n 4 Ergo- und Linderung. Patienten.“ Physiotherapeuten Die Remobilisation in Gmünd hat mittlerweile Anleitung einige Nachahmer gefunden: In Klosterneuburg Neben einem schmerzfreien Leben steht vor und in Scheibbs gibt es ebenfalls eine Abteilung allem das Bewältigen alltäglicher Aufgaben Remobilisation und Nachsorge. im Fokus. Stationsleitung DGKP Heidemarie Schalko arbeitet seit neun Jahren auf der Remo- An einem Strang ziehen bilisation und Nachsorge und sorgt gemeinsam Heidemarie Schalko verabschiedet sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen dafür, dass kommendes Jahr in die Pension, die Jahre auf der die Patienten einen ruhigen und geordneten RNS waren wunderschön, erzählt sie. Denn nicht Tagesablauf haben. Anders als bei akut kranken nur die körperlichen Tätigkeiten seien wich- Patienten leitet das Pflegepersonal aber lediglich tig für die Patienten, sondern auch die Pflege an – sei es bei der Körperpflege, beim Essen oder der manchmal geschundenen Seele: „Man hört beim sogenannten Anziehtraining. „Die Men- schon viele Geschichten, oftmals auch harte. Es schen haben hier mehr Zeit als auf anderen Sta- tut ihnen so gut, wenn man sich Zeit nimmt und tionen, um vieles wieder zu erlernen und selbst- ihnen zuhört.“ Gepflegt wird auch der Umgang ständiger zu werden“, erzählt Schalko. Natürlich unter den Patienten selbst: Am Nachmittag tref- gibt es auch Patienten, die mehr Hilfe brau- fen sich die RNS-Patienten im Aufenthaltsraum, chen – generell aber gilt: „Die Patienten müssen wo anschließend Kaffee getrunken, gespielt und natürlich gewisse Grundvoraussetzungen erfül- gelacht wird. Die Patienten leben dabei auf und len wie Motivation, Lernfähigkeit, Mobilisati- vergessen, dass ihnen etwas weh tut, erzählt onsmöglichkeit und erreichbare Ziele. Schwere Schalko. Demenz oder vollständige Pflegeabhängig- Die Betreuung der unterschiedlichen Patien- keit sind leider Ausschlusskriterien“, erklärt der ten mit verschiedensten Krankheitsgeschich- Primarius. ten sei die größte Herausforderung, sind sich der Kommt ein Patient auf die Remobilisation, Primar und die Stationsleitung einig. Und man wird das Team immer wieder mit den Ängsten, brauche viel Geduld, fügt Heidemarie Schalko aber auch einer gewissen Demotivation konfron- hinzu. Diese wird aber belohnt, wenn das tiert. Gerade die erste Woche sei manchmal etwas Entlassungsgespräch bevorsteht: Die Patienten schwer, weiß Schalko, vor allem, wenn die Pati- fühlen sich sehr wohl und sind zufrieden, bekom- stellt enten mit hängendem Blick ankommen. Umso men Peter Kellner und sein Team sehr häufig zu WIR INTERN be eine schöner sei deshalb das positive Feedback der hören. Und das gelingt vor allem, weil das Team in jeder Ausga Patienten bei ihrem Abschied, das nicht zuletzt der Remobilisation und Nachsorge an einem der Abteilungen vor. der NÖ Kliniken auf das gute Zusammenspiel des Teams zurück- Strang zieht und den Menschen einen geschütz- zuführen ist: Einmal in der Woche bespricht ten Raum bietet, um in Ruhe wieder in die Abteilungsleiter Kellner jeden Patienten und geht Anforderungen des Alltags hineinzuwachsen. auf die Fortschritte ein. Die Ansichten der Kolle- Daniela Rittmannsberger n www.wir-intern.at 05/17 11
OIS Ein wertvolles Werkzeug Das Onkologie-Informations-System (OIS) bewährt sich im Klinik alltag, verdeutlicht und verbessert die Qualität der Krebsbehandlungen und erleichtert die Meldung aller Krebsfälle. 20.000 Patientinnen und Patienten sind seit dem tenakt im OIS hinzu – von der Pathologie über die Start des Onkologie-Informations-Systems (OIS) Radioonkologie bis zum behandelnden Arzt oder im Jahr 2015 dokumentiert – ihre ganze Kranken- der Ärztin, damit diese, ohne langwieriges Studie- geschichte, die einzelnen Befunde und Behand- ren der einzelnen Klinikbefunde, sich im Gespräch lungsschritte. Allein 5.950 Neuerkrankte kamen mit dem Patienten über alle Untersuchungen mit im Vorjahr dazu. Im ersten Halbjahr 2017 waren es entsprechender Sensibilität unterhalten kann. weitere 3.500. „Damit haben wir etwa 88 Prozent aller Ersterkrankungen nachweislich im Tumor- Anerkannt Mag. Sandra Büchse, Bereich board – ein wichtiger Schritt für die Qualität der Das System findet bei den Onkologen in NÖ gro- Onkologie und Forschung in der Behandlung“, sagt Mag. Sandra Büchse, Bereich ße Anerkennung und hat sich im klinischen Alltag Abteilung Medizinische Betriebs- unterstützung Onkologie und Forschung in der Abteilung Medi- als wertvolles Arbeitsinstrument etabliert. Die Ein- zinische Betriebsunterstützung der NÖ Landes- führung und Umsetzung des OIS macht nicht nur kliniken-Holding. Sie ist der Kopf hinter der Ent- die medizinische Qualität transparent, sondern wicklung des OIS und kümmert sich um dessen schafft stetig Verbesserungen in der Behandlung Wartung und Weiterentwicklung. der Krebspatienten: 3.000 Menschen in den NÖ Kliniken nutzen das n Durch die Darstellung von Erkenntnissen (wie OIS aktiv, 80 Prozent davon sind Ärztinnen und z. B. der Auswertungen von prä- und postthe- Ärzte. Sie wissen zu schätzen, was für ein kraft- rapeutischen Tumorboard-Vorstellungen bei volles Werkzeug ihnen für die tägliche Arbeit zur Brustkrebs) können Verbesserungen und Um- Verfügung steht. Beispielsweise wenn Patienten in stellungen innerhalb der Organisation erfolgen. IT-Leiter für OIS ist Dipl.KH-BW Ing. Walter Auer, IKT-Regional mehreren Häusern behandelt werden. Jede Diszip- n Es sind erstmals verlässliche Aussagen über das koordinator Waldviertel lin fügt ihre Erkenntnisse in Kurzform dem Patien- tatsächliche onkologische Geschehen möglich. Das sagen Nutzerinnen & Nutzer Priv.-Doz. Dr. Birgit Grünberger, Leiterin Abtei- lung für Onkologie mit interdisziplinärer Belegung, LK Wiener Neustadt: „OIS ist ein extrem gutes Prim. Dr. Andreas Kretschmer, Leiter Abteilung Dokumentations-System und Qualitäts-Tool, mit Innere Medizin mit Palliativmedizin, Onkologie und dem wir sehr gut nachverfolgen können, ob wir die Herzüberwachung, LK Waidhofen/Thaya: „Viele Patienten prätherapeutisch rechtzeitig vorgestellt Patienten mit Krebs werden in verschiedenen haben: Durch das Tumorboard haben wir alle Häusern behandelt, zum Beispiel strahlenthera- Fächer beisammen und können so sehr gut und peutisch in Krems, chirurgisch in einem anderen strukturiert die Behandlung besprechen. Wir sehen so jederzeit für spezialisierten Haus, und die Pathologie kommt jede Patientin genau, was gemacht worden ist und wo in der The- aus Horn. Der Vorteil des OIS ist: Ich sehe auf rapie sie gerade steht. Der Beschluss des Tumorboards wird sofort einen Blick, welche Befunde im anderen Haus gemacht wurden und dokumentiert und wir sehen ihn, wenn der Patient am nächsten Tag spare so Doppelbefunde. Früher musste ich diese Befunde telefo- in die Abteilung kommt. Die Eingabe aller Befunde und Therapien ist nisch anfordern. Wenn alles dokumentiert wurde, bin ich mit dem zeitaufwändig, aber da werden wir nun immer besser vom interdiszi- OIS immer am aktuellen Wissensstand.“ plinären Sekretariat unterstützt. Für die Zukunft freue ich mich auf die Verlinkung mit dem Chemotherapie-Bestellsystem, denn dann Prim. Dr. Ernst Ulsperger, Leiter Abteilung haben wir auch diese Daten im OIS, welche Chemo wann und wie Innere Medizin, LK Horn: „Ich bin ein absoluter verabreicht wurde – ein wichtiger Baustein für die Zukunft.“ fotoS: istockphoto/ KatarzynaBialasiewicz Verfechter des OIS, weil Niederösterreich dadurch einzigartig in Österreich ist: Die Kliniken, die OIS Prim. Dr. Martina Metz, Leiterin Institut für haben, melden dadurch 99 Prozent der Krebsfälle Radioonkologie und Strahlentherapie, LK Wiener ins Bundes-Krebsregister ein. Die Krebsmeldung Neustadt: „OIS ist bei uns intensiv in Verwendung, war früher extrem mühsam und dadurch wurden denn die Administration der Tumorboards wäre auch nicht alle gemeldet, dieses Problem hat sonst für uns gar nicht machbar. Wir arbeiten in OIS gelöst. Der große Vorteil für mich ist, dass wir alle Infos am den Tumorboards für Baden-Mödling, Hochegg, Bildschirm haben, was in den anderen Häusern bei der Behandlung Mistelbach und Hollabrunn mit, jeder Patient ist im gelaufen ist. Denn wir haben Patienten, die in der Neurochirurgie OIS mit allen eingegebenen Informationen doku- oder Hautabteilung in St. Pölten waren, oder bei der Strahlenthera- mentiert. Wir sehen auch, wie viele Patienten prätherapeutisch ange- pie in Krems. Die vernetzte Bildgebung hilft uns ungemein.“ legt sind und wo es Systemprobleme gibt – nur so kann man grundle- 12
Verteilung der Krebsarten (neuerkrankungen in NÖ) n Neuerkrankungen n Neuerkrankungen im Tumorboard Neuerkrankungszeitraum: 2015 bis Juni 2017 Brustkrebs 1.654 1.637 Prostatakrebs 1.424 1.345 Darmkrebs 1.283 1.236 Lungenkrebs 898 857 Hämatologische Tumore 857 717 Gynäkologische Tumore 764 686 Urothelkarzinome 724 692 HNO-Tumore 511 488 335 Nierenzellkarzinom 322 279 Neurologische Tumore 277 In einem Tumorboard sind immer Ärztinnen und Ärzte aus der internistischen Onkologie, der Strahlentherapie, Pathologie und Radiologie und je nach Krebsart aus den Fachdisziplinen Pneumologie, Chirurgie, Gynäkologie, Urologie, Dermatologie, HNO oder Neurologie. Gemeinsam besprechen sie jeden Patienten mit einer Krebserkrankung und schlagen eine Behandlung vor. Der Rollout gende Probleme beheben. OIS ist gut organisiert und Komplikationen stellen eine hervorragende Grund- 2015 der Rollout geht zügig voran – eine gute Basis. Wir lage für die Ausbildung von Medizinstudenten dar, n Krems müssen aber weiterhin an der Qualität der Einga- aber auch von Ärzten im Fachgebiet der Hämatoon- n Amstetten be arbeiten. Wichtig ist die Unterstützung bei der kologie. Viele wissenschaftliche Fragestellungen n Horn Dokumentation. Wir haben Unterstützung von Seiten können künftig mit den im OIS enthaltenen Daten in n Tulln n Mistelbach der Administration, dem interdisziplinären Sekreta- klinisch-wissenschaftlichen Publikationen bearbeitet n St. Pölten riat und merken, dass die Qualität gegeben ist, wenn und beantwortet werden.“ 2016 sich Mitarbeiter mit dem Thema der Dateneingabe n Wiener Neustadt intensiv auseinandersetzen. Generell ist es in der Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin n Baden-Mödling Onkologie wichtig, dass wir gemeinsame Richtlinien Pecherstorfer, Leiter Klinische n Lilienfeld haben, die in den Prozessen zu erstellen sind.“ Abteilung für Innere Medizin 2, n Scheibbs UK Krems: „Das Uniklinikum n Zwettl Prim. Assoc. Prof. Dr. Martin Krems war im Jahr 2015 eines n Waidhofen/Thaya Wiesholzer, Leiter Klinische der ersten Zentren, an dem OIS 2017 Abteilung für Innere Medizin 1, UK eingeführt wurde. Wir waren n Hollabrunn n Hochegg St. Pölten: „OIS ist ein wichtiges auch maßgeblich an allen n Korneuburg-Stockerau Instrument zur Qualitätssiche- Weiterentwicklungen beteiligt. Wir verwenden es n Neunkirchen rung in der Behandlung von nicht nur zur Dokumentation, sondern auch als 2018 Krebserkrankungen in NÖ. Die Basis für den Ablauf eines Ambulanzgesprächs. n Hainburg Informationen über Diagnose, Alle im Gespräch mit dem Patienten gewonnenen n Melk Therapie und Verlauf von Krebserkrankungen Informationen werden sofort im Dekurs direkt im n Gmünd bieten wichtige Informationen für künftige Behand- OIS festgehalten und darüber hinaus wird jede n Klosterneuburg lungsstrategien und liefern die Basis für zahlreiche bildgebende Untersuchung, histologische Analyse n Waidhofen/Ybbs wissenschaftliche Forschungsprojekte. Die im OIS und antitumoröse Therapie eingegeben. Dadurch abgebildeten Informationen über Diagnosever- ist es möglich, dass wenn ein Patient von einem NÖ fahren, die Therapieentscheidung durch die im Klinikum in ein anderes wechselt, der dort Tumorboard vertretenen Experten verschiedener betreuende Arzt sofort alle Informationen zur Fachrichtungen, der Therapieverlauf samt Umgang Verfügung hat. Die Betreuungsgeschichte des mit therapieassoziierten und krankheitsspezifischen Patienten kann direkt im OIS fortgesetzt werden.“ www.wir-intern.at 05/17 13
OIS n Durch die klinikübergreifende aller Krebsneuerkrankungen werden im Tumor- hinterlegt : Dokumentation müssen Diagnostik- und board vorgestellt. Vor der Einführung des OIS Derzeit im OIS rmkrebs, Therapieinformationen nicht redundant waren es nicht einmal die Hälfte. Brustkrebs, Da erfasst werden, sondern stehen allen autkrebs, Lungenkrebs, H behandelnden Ärzten lückenlos in einem Erkenntnisse Tumore, HNO- gynäkologische e, standardisierten, einheitlichen Format Künftig wird OIS nicht nur eine gute Möglichkeit ologische Tumor Tumore, hämat - zur Verfügung. für Jungmediziner sein, sich in die Krebsbehand- inom , Urothel n Durch den konsequenten Einsatz von lung einzuarbeiten. Büchse rechnet mit folgenden Nierenzellkarz statakrebs, international etablierten, medizinischen Vorteilen: karzinome, Pro Klassifikationen wird eine signifikante n Unterstützung in der Nachsorgeplanung more neurologische Tu Verbesserung der Informationsqualität n Für die interdisziplinären, klinikübergreifenden für therapeutische Entscheidungen in Tumorboards stehen jedem Spezialisten ein den Tumorboards erreicht. Maximum an gleichen Informationen zur Ver n Die Anzahl der Fallnennungen in den Tumor- fügung boards wurde deutlich verbessert: 90 Prozent n Verlässliche Aussage über das tatsächliche onkologische Geschehen OIS: Vorteile & Erkenntnisse Das OIS sei „kein Selbstläufer“, sagt Büchse, n echtes Werkzeug für die tägliche Arbeit mit onkologischen Patienten „es bedarf weiterhin eines intensiven zentralen n Alle Patienteninformationen stehen in jedem Klinikum im gleichen Monitorings, permanenter Qualitätssicherung Umfang zur Verfügung. und stetiger Weiterentwicklung, zumal sich auch n echtes und rasches Reagieren wegen der Transparenz möglich molekularbiologische Diagnostiken, Therapi- (z. B. prätherapeutisches Einbringen ins TB beim Mamma-CA) en, Medikamente etc. ständig ändern. Aber es ist n verlässliche Aussage über das tatsächliche onkologische Geschehen bereits heute ein unverzichtbares Werkzeug für die n signifikante Verbesserung der Informationsqualität für therapeutische Entscheidungen in den Tumorboards medizinische Darstellung, Analyse und NÖ-weite n signifikante Verbesserung der Fallnennungen für die Tumorboards Kooperation zur Unterstützung unserer Patienten n Verbesserungen rund um das Thema Tumorboard im Kampf gegen die zweithäufigste Todesursache in den Industrienationen.“ Riki Ritter-Börner n Gesund am arbeitsplatz 3 Tipps für … Die Tipps kamen dieses Mal aus dem Landesklinikum Horn-Allentsteig. Fotomodell war Christian Riedl, Abteilung Informations- und Kommunikationstechnologie. Gesunde Ernährung Vor einem Nachtdienst ist ein leichtes Abendessen günstig: Vollkornbrot, fettarmer Aufstrich, Salatteller. In der Nacht kühlt der Körper ab, daher ist um Mitternacht eine warme Mahlzeit zu empfehlen. Suppe, Eintopf, alternativ eine Tasse warme Milch/Tee. Um das frühmorgendliche Tief abzufangen, empfiehlt sich um circa vier Uhr Früh ein Zwischensnack: Käsebrot, Milchprodukte. Einen guten Schlaf nach dem Nachtdienst beschert ein leichtes Frühstück, etwa Schwarzbrot oder Getreidebrei. Augen entspannen Rückenfit Legen Sie jede Stunde kurze Pausen von Tipps gegen Rückenbeschwerden: der Bildschirmarbeit ein (Bewegung, Bürodrehstuhl: Hüfte und Knie sollten trinken, in die Ferne schauen, gähnen, eine 90-Grad-Beugung machen. Sitzen fünfmal blinzeln) und entspannen Sie die Sie dynamisch, zwei bis vier Haltewech- Augen. 30 Sekunden lang Nah-Fern- sel pro Stunde, wenn möglich Sitzmöbel Sehen: Die Zeigefinger in unterschied wechseln (z. B. Gymnastikball), mehrmals lichen Entfernungen vor sich halten, Bewegungspausen einlegen. Tisch: Die einen dritten Punkt in der Ferne wählen, optimale Tischhöhe liegt zwischen 68–76 im Wechsel die drei Punkte fixieren. cm, genügend Beinfreiheit, Telefonhörer Liegende Acht: Augen schließen, mit der nicht zwischen Schulter und Ohr einklem- foto: pixabay.com Nasenspitze eine von der Mitte aus nach men. Bildschirm: Bildschirm gerade vor oben außen liegende kleine Acht zeichnen, dem Körper, Abstand mindestens eine den Kopf ganz leicht mitbewegen. Armlänge (50 cm), Bildschirmoberkante 20 Mal wiederholen. auf Augenhöhe oder etwas darunter. 14
Neues Netzwerk Derzeit gibt es in Niederösterreich 22.000 an Demenz erkrankte Menschen. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl durch die stei- gende Lebenserwartung verdoppeln. Weil die Nachfrage so groß ist, bietet das Land NÖ nun das neue Demenz-Service NÖ als Drehscheibe für die Demenzversorgung. Es ist beim NÖ Gesund- (v.l.) Hannes Ziselsberger (Direktor Caritas St. Pölten), Landesrat Ludwig heits- und Sozialfonds (NÖGUS) eingerichtet und vernetzt alle Schleritzko (NÖGUS-Vorsitzender), Lea Hofer-Wecer (Leiterin Kompetenzstelle Leistungen, die es im Bereich Demenz in Niederösterreich gibt Demenz Caritas St. Pölten) und Dr. Andreas Schneider (Leiter Demenz-Service – Kliniken, Pflege- und Betreuungszentren, Anbieter wie Caritas, NÖ beim NÖGUS) Haus- und Fachärzte, Betreuungs- und Wohnformen. man auf der neuen Website www.demenzservicenoe.at – über- Die neue kostenlose NÖ Demenz-Hotline 0800 700 300 sichtlich und aktuell zusammengefasst, vom Krankheitsbild, bietet Betroffenen und Angehörigen Informationen und lotst Anlaufstellen für Betreuung und Therapie, Unterstützungs- und sie an die für sie richtigen Experten im Gesundheitssystem. Die Entlastungsmöglichkeiten, Veranstaltungs- und Literaturtipps Anrufenden finden so rasch die bestmögliche wohnortnahe bis hin zu vorbeugenden Gesundheitstipps. Betreuung und die richtige Ansprechperson für ihre Anliegen Die Broschüre „Alles rund um die Demenz – Vorbeugen, (Montag bis Freitag: 08:00–16:00 Uhr). Erkennen, Verstehen, Handeln“ enthält die wichtigsten Fakten Informationen und Angebote in Niederösterreich findet und Tipps für einen raschen Überblick zum Thema Demenz. n Vortrag in Singapur DI Dr. Alexander Schanner, Medizinische IT-Servi- hat stellt er unter folgendes Motto: „Think big and ces in der Abteilung Informations- und Kommu- global, act small and local!“ Die Eindrücke der nikationstechnologie der Holding-Zentrale, hielt gesamten Veranstaltung fasst Schanner wie folgt beim IHE World Summit Kongress in Singapur zusammen: einen Vortrag zum Thema „Success Story: Sustai- n Die Herausforderungen sind weltweit gleich, nable Image Sharing on Province Level“. aber mit unterschiedlichen Ausgangspunk- IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) ist ten, Finanzierungsmodellen und Bedürfnissen eine internationale Initiative von Anwendern und bzw. medizinischen Schwerpunkten (Mangel Herstellern mit dem Ziel, den Datenaustausch ernährung, Seuchen etc.). zwischen IT-Systemen im Gesundheitswesen n Die Technologie als Treiber des Fortschrittes ist sowie der Medizintechnik zu standardisieren und weltweit die gleiche. zu harmonisieren. In seinem Vortrag referierte n Die IT wird als Tor zu einem patientenzentrier- Schanner über die Zahl der verfügbaren Doku- ten Gesundheitssystem betrachtet. DI Dr. Alexander Schanner mente der beiden IHE-basierten Systeme ELGA n Es herrscht ein fester Glaube: Der Zugang zu (Medizinische IT-Services in und NÖBIS – nach den typischen Kennzahlen medizinischen Daten und Informationen erfolgt der Abteilung Informations- wie Einwohner, Flächen und Anzahl an Gesund- über mobile Geräte für Patienten und Gesund- und Kommunikationstechno- logie der Holding-Zentrale, heitsdienste-Anbietern von Österreich und heitsdienste-Anbieter. User-Co-Chair von IHE Niederösterreich. „Dies hat einen entsprechen- Alle Pläne der verschiedenen Länder im asia- Austria sowie Member of den Eindruck hinterlassen, da daraus erkennbar tisch-pazifischen Raum haben als gemeinsamen General Assembly & Steering Committee von IHE war, dass mit diesen Systemen bereits tagtäglich internationalen Standard IHE als Grundlage zur Europe) bei seinem Vortrag gearbeitet wird. Ich habe aber auch auf die Mei- Vernetzung ihrer Gesundheitssysteme gewählt. in Singapur lensteine in der Vernetzung der Gesundheitssys- Selbst die asiatische Entwicklungsbank setzt IHE teme in Österreich und Niederösterreich hinge- als Grundlage zur Finanzierung von eHealth- wiesen und den langen Zeithorizont skizziert, Projekten voraus. Mit Stolz stellt IT-Experte der für unseren Erfolg notwendig war“, berichtet Schanner fest: „Die Entscheidungen von Niederös- Schanner. terreich (Beschluss des NÖGUS 2003), Österreich Der Kern des Vortrags war die Bildbereit (Beschluss der Bundesgesundheitskommission stellung im gesamten Bundesland auf Basis IHE 2007) sowie von Europa (Beschluss der EU-Kom- XDS-I: „Wir sind darin bestätigt worden, dass wir mission 2015) den Datenaustausch im Gesund- hier weltweit zu den Ersten gehören, die eine der- heitswesen auf Basis IHE zu etablieren, waren gold- art nachhaltige Lösung implementiert und im richtig und sind bis heute alternativlos.“ Schanner foto: NLK Filzwieser, ZVG Routinebetrieb haben. Australien plant seinen nahm zum dritten Mal am IHE World Summit teil, Bilddatenaustausch ebenfalls auf dieser Techno- nach 2013 in Istanbul und 2016 in Amsterdam. In logie in den nächsten Jahren umzusetzen und Istanbul war er an einer Panel-Diskussion „IHE war an einem Erfahrungsaustausch mit Nieder- World Summit 2013 – Panel 5 Essentials of Corpo- österreich sehr interessiert. Die „Lessons learned“ rate- and IT-Strategy in Hospitals“ beteiligt. n www.wir-intern.at 05/17 15
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