TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark

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TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Jahrgang 5 | 1. Ausgabe 2021

TAUNUS MAGAZIN

In dieser Ausgabe:

Veränderungen durch die
Corona-Pandemie...
Corona macht einsam,
aber man ist nicht allein
                                        E I N S A M
Eine Reise auf Herzenshöhe        GEM              M
                                        E  I N S A
                                  statt
Die PIA in Zeiten von Corona

Nachruf Schwester Gunhild
Und vieles mehr...

     Das akutpsychiatrische Informationsblatt
TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Inhaltsverzeichnis                                                                                                   Editorial
 2         Buchempfehlung
 3         Editorial                                                 IMPRESSUM
                                                                     Klinik Hohe Mark
 4         Veränderungen durch die Corona-                           Friedländerstraße 2                                                                          „Einsamkeit ist der Weg,
           Pandemie und deren Auswirkungen...
                                                                     61440 Oberursel                                                                        auf dem das Schicksal den Menschen
                                                                     Telefon 06171/204-0
 7         Corona macht einsam,                                      taunusmagazin@hohemark.de                                                                   zu sich selber führen will.“
           aber man ist nicht allein!
                                                                     www.hohemark.de                                                                                  (Hermann Hesse)
 10        Die PIA in Zeiten von Corona                              Redaktion:
                                                                     Ayhan Can, Jonathan Gutmann, Lars Hoben,
 13        Bibelwort „Mose“                                          Marcel John, Tanja Martinek, Viktor Maul
                                                                     und Rudolf Wenz
 14        Erfahrungen aus dem Case-Management                                                                                        Liebe Leserinnen und Leser,
 16        Silvester – einsam oder gemeinsam?                        Chefredakteur:                                                   als wir Anfang 2020 die Ausgabe „Sinnsuche in schwierigen Zeiten“ heraus-
                                                                     Jonathan Gutmann
 18        Grillen für die Seele?!                                                                                                    gebracht haben, hätten wir uns sehr gewünscht, dass wir ein Jahr später nicht
 20        5 Fragen an André Beaupain                                Layout:                                                          noch immer über das Thema Corona und seine Auswirkungen und Folgen spre-
                                                                     Lars Hoben
 22        Lotsennetzwerk Rhein-Main                                                                                                  chen müssen.
 24        Gespräch über das Lotsennetzwerk                          Erscheinungsweise:
                                                                     Zweimal pro Jahr
                                                                                                                                      Die Seele wird in dieser Pandemiezeit aktuell besonders belastet und viele
 25        Great Place to Work                                                                                                        Menschen leiden unter den Auswirkungen: Quarantäne, Ausgangsbeschrän-
                                                                     Abbildungsverzeichnis:
 26        Eine Reise auf Herzenshöhe                                Abbildungen wenn nicht anders angegeben von
                                                                                                                                      kungen, Kurzarbeit, Arbeitsplatzverlust, feste Strukturen brechen Weg, Hob-
 29        Eindrücke aus der Kreativabteilung                        Privat, von Gottfried Cramer, der Klinik Hohe Mark               bies sind nicht mehr durchführbar, Grübelgedanken und Zukunftsängste neh-
                                                                     und Adobe Stock.
 30        Lyrik und Poesie                                          Foto Angela Reinike S.38: Meike Dietz.                           men zu und vieles andere mehr.
 32        Mein Praktikum auf Taunus 1                               Titelbild: Adobe Stock                                           Eine weitere Folge der Pandemie ist für viele Menschen die Einsamkeit. Das
 34        Nachruf Schwester Gunhild                                                                                                  gilt für alle Menschen gleich, unabhängig davon, ob sie nun Patient*in, Mit-
 36        Bewegungs-Impuls                                          Die Zeitschrift ist ein Gemeinschaftsprojekt                     arbeiter*in, Angehörige*r oder Bürger*in sind – niemand ist vollständig vor
                                                                     von Mitarbeiter*innen und Patient*innen
 38        Etwas zum Freuen – ... FREUSTÜCKE
                                                                     der vier akutpsychiatrischen Stationen der
                                                                                                                                      den Auswirkungen geschützt. Deshalb wollen wir uns diesem Thema in der
 40        Heimkehr ist eine Gnade                                   Klinik Hohe Mark. Sie dient zur Information                      heutigen Ausgabe widmen.
 42        Rückblick und Ausblick auf eine neue                      über Aktuelles aus dem Stationsalltag, gibt                      Der Mensch ist ein soziales Wesen und nicht dazu gedacht, um allein zu sein.
           Lebensphase                                               Hintergründe über die Arbeit des                                 Dies beschreibt schon die Bibel im 1. Buch Mose, Kapitel 2. Leichter gesagt als
                                                                     Akutbereiches und soll ihren Beitrag zur
 44        Rezept aus der Kochgruppe                                 Entstigmatisierung psychisch kranker                             getan, wenn die festen Strukturen in einer Zeit wie diesen wegbrechen, wenn
 45        Humorecke                                                 Menschen und der Psychiatrie leisten.                            die sozialen Kontakte eingeschränkt werden sollen und vermehrt Sorgen und
 46        News und Termine                                                                                                           Ängste auftreten. Umso wichtiger kann es in dieser Zeit sein, sich Gedanken
                                                                                                                                      über das eigene Leben, die Ressourcen und Stärken zu machen und sich eben-

          Buchempfehlung                                                                                                              falls mit dem eigenen sozialen Netz auseinanderzusetzen. Es macht durchaus
                                                                                                                                      Sinn, neue Wege zu wagen, neue Hobbys zu erschließen und mit Menschen in
                                                                                                                                      Kontakt zu bleiben (in welcher Form auch immer).
Quarantäne! Eine Gebrauchsanweisung:                                                                                                  Tun Sie sich und Ihrer Seele etwas Gutes, gönnen Sie sich selbst auch einmal
So gelingt friedliches Zusammenleben zu Hause                                                                                         etwas Schönes und nutzen Sie die Natur und die Sonne.
                                                                                                                                      Ich möchte Sie einladen und ermutigen zugleich, sich auf die Suche zu
Wenn Chronos nicht mehr wichtig ist, braucht es Kairos. Wenn der durch-                                                               begeben und Neues zu wagen.
getaktete Kalender (Chronos) in der Isolation leer ist, kann sich der Flow
in der „geschenkten, angenehmen Zeit“ (Kairos) entfalten. Was anderswo                                                                Bleiben Sie weiterhin besonnen, optimistisch und verlieren Sie nicht Ihren
als Tagesstruktur oder Gerüst bezeichnet wird, beschreibt Grün als Gelän-                                                             Mut. Irgendwann wird auch diese Zeit zu Ende sein (oder wir haben gelernt,
der. Für die Zeit der Isolation, selbstgewählt oder fremdbestimmt, braucht                                                            damit umzugehen) und ich bin gespannt, was wir aus dieser Zeit vielleicht
es ein anderes Geländer. Ein Geländer, das die Zeit der Isolation zu einer                                                            auch Positives mit in die Zukunft nehmen werden.
kreativen Phase des Lebens werden und nicht zu einer Phase der Trägheit
verkommen lässt. Durch den kleiner gewordenen Aktionsradius wird eine
ungewohnte Nähe in Familien und Wohnsituationen provoziert. Grün hebt
die Wichtigkeit von Freiräumen hervor, die man sich in dieser Zeit schafft
und gegenseitig gewährt. Die Neujustierung von Nähe und Distanz in eng                                                                Für die Redaktion,
begrenztem Raum ist Chance und Herausforderung zugleich. Obgleich der                                                                 Jonathan Gutmann
Coronabezogenheit ist das Buch auch anwendbar auf die durch Krankheit              Gebunden – 96 Seiten                               Chefredakteur TAUNUS MAGAZIN
versursachte Quarantäne. Wo der Kalender der Kranken durch die Zäsur               Verlag Herder
der Krankheit leer wurde, besteht die Chance, die geschenkte, freie Zeit für       ISBN-13: 978-3451388699
eine Neuausrichtung zu nutzen.                                                     14,- Euro
Rudolf Wenz (Gesundheits- und Krankenpfleger)

     Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 2                                                                                                                                                    Seite 3 – Taunus Magazin
TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Veränderungen durch die Corona-Pandemie und deren                                                               Auswirkungen auf unsere Arbeit
                                                                                                                 hier immer wieder je nach Einrichtung und            wider, mitunter in aggressiverem Auftreten oder
                                                              „Die einzige Konstante im Leben                    Bundesland unterschiedliche Voraussetzun-            durch verminderten Antrieb der Teilnehmenden.
                                                                    ist die Veränderung.“                        gen gestellt werden, die sich regelmäßig ändern      Der körperliche Schwerpunkt der Arbeit mit en-
                                                       Dieses Zitat des griechischen Philosophen Heraklit hat    können. Es gebe zudem eine deutliche Tendenz         gerem Kontakt, wie beispielsweise Sportspielen,
                                                       auch nach über 2500 Jahren nichts an Aktualität ein-      zu mehr stationären Rehamaßnahmen, auf-              musste erheblich reduziert werden. Auch der
                                                       gebüßt. Seit über einem Jahr hat die Corona-Pandemie      grund geringerer ambulanter Möglichkeiten, was       Verzicht auf den gegenseitigen Handschlag oder
                                                       das Leben in der gesamten Welt auf vielfältige Weise      wiederum zu längeren Wartezeiten auf einen                 die fehlende Umarmung zum Trost in psy-
                                                       deutlich verändert.                                       Therapieplatz wegen der ver-                               chischen Krisensituationen stellen eine
                                                                                                                 ringerten      Aufnahmekapazitäten                          deutliche Einschränkung dar. Während
                                                                                                                 führe. Eine weitere Veränderung                             der Wandergruppen und den Therapiean-
                                                          Weg- und Rückfall                                      zeige sich darin, dass sich eine                            geboten im Klinikgelände sei aber auch zu
                                                                                                                 während der Corona-Pandemie be-                             beobachten, dass die Achtsamkeit im Um-
                                                          Dies trifft insbesondere auch unsere suchter-          sonders vulnerable Gruppe, näm-                              gang mit sich selbst und der Natur schnel-
                                                          krankten Patient*innen, deren Selbsthilfegrup-         lich obdachlose Menschen, zurzeit                            ler ins Bewusstsein der Teilnehmer*innen
                                                          pen nur noch vereinzelt in Präsenz stattfinden         mehr auf den Akutstationen der                               gelangt. Durch die stärkere Stationsbin-
                                                          und die inzwischen häufig vollständig auf Online-      Klinik finde. Insgesamt habe sich aus                         dung der Therapeut*innen sei die Zusam-
                                                          sitzungen umgestiegen sind. Nicht Jede/r kann          diesen Veränderungen so ein                                   menarbeit mit dem Stationsteam und den
                                                          sich hierbei den technischen Herausforderungen         deutlicher       Mehraufwand       un-                        Patient*innen auch intensiver geworden.
                                                          stellen oder zieht den gleichen Effekt früherer        ter      erschwerten     Bedingungen
                                                          persönlicher Treffen daraus. Die Folge ist der Weg-    entwickelt. Um eine Durchmischung von                Veränderungen aus Sicht des pflegerischen und
                                                          fall einer elementaren Stütze zur Sicherung der        Patient*innen      unterschiedlicher    Stationen    ärztlichen Dienstes
                                                          Abstinenz und führt oft neben den zahlreich hin-       zu vermeiden, können derzeit keine offenen
                                                          zugekommenen Problemen zum Rückfall in den             Sprechstunden im Sozialdienst stattfinden.           Für die Pflegekräfte, Ärzt*innen und Psycho-
                                                          Konsum von Alkohol, Drogen und Medikamenten.           Frau Doll nimmt bei Bedarf gezielt Kontakt zu        log*innen auf den Stationen zeigen sich die
                                                          Es gibt jedoch auch Patient*innen, die jetzt die       ihnen auf und sie kommen mit ihren Anliegen in       Veränderungen bereits bei der Neuaufnah-
                                                          Chance zur Entgiftung und einer anschließenden         sozialen Belangen daher schneller und einfacher in   me unserer Patient*innen. Vor allem auf den
                                                          Langzeittherapie wahrnehmen, da sie infolge der        Kontakt zu ihr.                                      akutpsychiatrischen Stationen können vie-
Auswirkungen                                              Pandemie in Kurzarbeit sind oder aufgrund ein-                                                              le Patient*innen zur Aufnahme kein negatives
                                                          geschränkter Möglichkeiten zu sozialen Kontak-         Veränderungen aus Sicht der                          PCR-Abstrichergebnis auf Corona nachweisen.
Auch wir erleben diese Veränderungen täglich in           ten, Gaststättenbesuchen oder anderen Freizeit-        Bewegungstherapie                                    Dies bedeutet, dass sie zunächst doppelt abge-
unserem Klinikalltag bei der Arbeit mit psychisch         aktivitäten Langeweile verspüren.                                                                           strichen werden müssen, per Antigen-Schnelltest
kranken Menschen. Die Suche nach Hilfe bei psy-                                                                  Auch im therapeutischen Bereich zeigen sich          und per PCR-Test. Je nach psychischer Verfassung
chischen Erkrankungen als indirekte Folge der             Veränderungen aus Sicht des Sozialdienstes             die Auswirkungen und Veränderungen, wie mir          stellt dies gelegentlich eine erhebliche Belastung
Pandemie spiegelt sich immer mehr in den Krank-                                                                  Volker Staschke aus seinem Alltag in der Bewe-       für unsere Patient*innen dar. Das Aufnahmege-
                                                          Frau Melina Doll, die in unserer Klinik im Sozial-     gungstherapie berichtet. Um das Infektionsrisiko
heitsgeschichten unserer Patient*innen wider. So                                                                                                                      spräch muss verkürzt oder in mehrere Phasen
                                                          dienst für die Station Taunus 3 tätig ist, spricht     zu minimieren können nur noch Therapiegruppen
kann einerseits die durch die Ausgangsbeschrän-                                                                                                                                                    aufgeteilt werden, um
                                                          mit mir über Veränderungen, die sie in ihrer           mit verringerter Patientenanzahl
kung begünstigte häusliche Gewalt die Ursache                                                                                                                                                      das Infektionsrisiko
                                                          Arbeit mit unseren Patient*innen im letzten Jahr       angeboten werden, was mittels
der Probleme sein. An anderer Stelle können es                                                                                                                                                      gering zu halten und
                                                          wahrgenommen hat:                                      einer Aufteilung der Patient*in-
kollektive, größtenteils über die Medien vermit-                                                                                                                                                    bei einem späteren
telte Ängste sein, die bei entsprechender psychi-                                                                nen in kleinere Gruppen er-                                                        positiven     PCR-Ab-
                                                          So gab es vor allem zu Beginn der Corona-
scher Vorerkrankung zu einem erhöhten Hilfebe-                                                                   reicht wird. Damit jeder Patient/                                                  strichergebnis nicht
                                                          Pandemie unkompliziertere Dienstwege und
darf führen. Mitunter haben unsere Patient*innen                                                                 jede Patientin weiterhin auf die                                                    zur Kontaktperson
                                                          Antragsverfahren bei der Zusammenarbeit mit
den Verlust von Familienmitgliedern durch eine                                                                   gleiche Anzahl an Therapie-                                                         der Kategorie 1 ein-
                                                          verschiedenen Ämtern. Inzwischen habe sich die
Covid-19 Erkrankung hinnehmen müssen oder                                                                        einheiten kommt, führe dies                                                          gestuft zu werden.
                                                          Situation aufgrund der Vergabe von Onlinetermi-
die Folgen einer Infektion miterlebt. Andere erle-                                                               zu einer erhöhten Anzahl ver-                                                        Bis ein negativer
                                                          nen wieder erschwert, da für die Terminplanung
ben zunehmende Sorgen um ihre Existenz sowie                                                                     schiedener Gruppen und da-                                                           PCR-Test    vorliegt
                                                          täglich nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung
die berufliche und soziale Stabilität als derart be-                                                             mit zu einer Mehrbelastung für                                                       müssen unsere Pa-
                                                          steht und vermehrte Anfragen bei verringerten
lastend, dass sie zu schweren Depressionen bis                                                                   die Therapeut*innen. Aufgrund                                                         tient*innen dann
                                                          Kapazitäten dazu führen, dass diese schnell
hin zu Suizidgedanken und -handlungen führen.                                                                    der größeren Anzahl angebote-                                              in einer Teilquarantäne aus-
                                                          ausgebucht sind. Die Verfahrensweisen der
Insgesamt ist es für Menschen mit psychischen                                                                    ner Gruppen sei es allerdings oft                    harren, bevor sie in den Stationsalltag integriert
                                                          Ämter verändern sich zudem regelmäßig und
Erkrankungen schwieriger geworden Hilfe zu er-                                                                   schwieriger, Patient*innen zur Teilnahme zu          werden können.
                                                          sind dadurch noch schwieriger zu durchschauen.
halten, da auch ambulante Hilfsangebote ein-                                                                     motivieren. Die Anspannung und der Druck un-
                                                          Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Vermittlung
geschränkter oder mitunter nur online verfügbar                                                                  ter dem die Patient*innen in der aktuellen Zeit
                                                          unserer Patient*innen in Rehakliniken, da auch
sind.                                                                                                            stehen, spiegele sich in den Gruppen deutlich
 Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 4                                                                                                                                                      Seite 5 – Taunus Magazin
TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Corona macht einsam, aber man ist nicht allein!
Während jeglicher Gespräche mit den Thera-
peut*innen und Pflegekräften sowie innerhalb
der Therapiegruppen und Visiten, erschwert
das Tragen des Mund- und Nasenschutzes die
Kommunikation bei fehlender Ein-
schätzbarkeit der Gesichtsmimik
für beide Seiten. In den Stations-
runden und Kurzkontakten muss
immer wieder auf die Einhaltung
der Hygienerichtlinien, die Ab-
standsregelungen und das Tragen
der Masken hingewiesen werden,
was vereinzelt auch aufgrund
der psychischen Verfassung nur
schwierig durchgesetzt werden
kann. Innerhalb der Patient*in-
nengruppe muss sensibel auf
unterschiedliche Verhaltenswei-
sen eingegangen werden. So gilt                                                                         Mein Name ist Stefan Lothspeich, ich bin 54 Jahre    ein Telefon und telefoniere gelegentlich mit
es, kritische Stimmen dennoch                                                                           alt und ich war schon einige Male als Patient in     einigen Personen aus der Tagesstätte oder
für das Mittragen der Maßnahmen                                                                         der Klinik Hohe Mark. Vor der Corona-Pandemie        meiner Familie, aber mit dem Internet kenne ich
zu gewinnen, andererseits sehr                                                                          war ich zuletzt Ende 2016 in stationärer Behand-     mich leider nicht so gut aus, sodass mir die dor-
verängstigte Mitpatient*innen zu                                                                        lung. Danach war ich bis zu Pandemiebeginn sta-      tigen Hilfsangebote leider verschlossen bleiben.
beruhigen und für ein Mindest-                                                                          bil und habe meine Termine in der Psychiatrischen    Ich war irgendwann in ständigen Grübelgedanken
maß an sozialer Interaktion im                                                                          Institutsambulanz (PIA) immer wahrgenommen.          gefangen, entwickelte massive Ängste und fragte
Stationsalltag zu überzeugen.                      Fazit                                                Ich habe auch meine Medikamente immer ein-           mich, wie das alles nur weitergehen wird. Dazu
                                                                                                        genommen und habe die Finger vom Alkohol             kamen dann auch wieder die Schlafstörungen.
Der Zusammenhalt innerhalb der Patient*innen-      Die Veränderungen durch die Corona-Pandemie
                                                                                                        gelassen. Die Besuche in der Tagesstätte, und        Diese sind für mich immer ein absolutes Warn-
gruppe wirkt hingegen oft gestärkt und es lässt    haben uns und unsere Patient*innen vor zahl-
                                                                                                        die dortigen Kontakte, Gespräche und Aktivitä-       signal, denn ich leide an einer bipolaren Störung.
sich ein höheres Maß an gegenseitiger Rück-        reiche neue Herausforderungen gestellt. Es zeigt
                                                                                                        ten, haben mir Halt gegeben – doch dann kam          Wenn der Schlaf gestört ist, ist das meist kein
sichtnahme aufeinander beobachten. Die Ein-        sich jedoch auch, dass es uns gelungen ist, auf
                                                                                                        Corona…                                              gutes Zeichen und die nächste Krise mit Klinik-
schränkungen der Besuchsregelung stellt für vie-   diese Veränderungen zu reagieren sowie uns
                                                                                                                                                             aufenthalt steht vor der Tür. Und so kam es dann
le Patient*innen eine große Herausforderung dar,   und unsere Arbeitsabläufe anzupassen, um für         Ich möchte Euch und Ihnen in diesem Bericht nun      auch. Da ich nicht mehr weiterwusste, fing ich wie-
zumal auch die bislang therapeutisch wichtige      viele Menschen in dieser schwierigen Zeit die        gerne einen kleinen Einblick in mein Leben geben     der an Alkohol zu trinken und THC zu konsumie-
Möglichkeit der Belastungserprobung im eigenen     dringend benötigte Hilfe zu leisten. Gegenseiti-     und was sich durch Corona so alles in meinem         ren, in der Hoffnung, dass ich damit endlich wie-
sozialen Umfeld auf die zwingende Notwendig-       ge Rücksichtnahme, Mitgefühl und Verständnis         Alltag getan und verändert hat.                      der schlafen konnte. Das war ein Fehler und ein
keit reduziert werden muss.                        haben uns hierbei ebenso begleitet, wie das Be-
                                                                                                                                                             guter Freund sagte mir dann irgendwann, dass es
                                                   mühen und Mitdenken, die Abläufe angemessen          Die erste Welle
                                                                                                                                                             so nicht mit mir weitergehen kann. So entschloss
                                                   zu optimieren, um uns und unsere Patient*innen
                                                                                                        Es traf mich wie eine Bombe, als ich davon er-       ich, mal wieder in die Klinik Hohe Mark zu gehen,
                                                   zu schützen. In diesem Wissen und aus den Er-
                                                                                                        fuhr, dass die Tagesstätte aufgrund von Corona       um mir dort Hilfe zu suchen. Alleine konnte ich es
                                                   fahrungen sollten wir die Kraft und das Vertrauen
                                                                                                        schließen musste. Ich lebe alleine und es belas-     einfach nicht schaffen.
                                                   schöpfen, den eingeschlagenen Weg fortzufüh-
                                                   ren und den Sinn in unserer so wichtigen Arbeit      tet mich sehr, keinen Kontakt zu Mitmenschen zu
                                                                                                                                                             In der Klinik
                                                   zu finden.                                           haben. Außer den netten Menschen in der Tages-
                                                                                                        stätte habe ich leider auch kaum anderweitige        Zum Glück konnte mir in der Klinik schnell
                                                                                                        soziale Kontakte. Nach und nach musste fast al-      geholfen werden. Ich machte einen Entzug, wur-
                                                                                                        les dicht machen und ich konnte auch nicht mehr      de wieder auf meine Medikamente eingestellt,
                                                   Marcel John                                          ins Schwimmbad gehen. So hat mich die erste          hatte Menschen zum Sprechen und konnte die
                                                   Gruppenleiter der Station Taunus 3                   Welle der Pandemie gezwungen, mich in meiner         verschiedenen Therapien nutzen. Ich fühlte mich
                                                                                                        Wohnung zu isolieren. Wenn ich im TV nicht irgend-   gestärkt und konnte bald wieder nach Hause. Lei-
                                                                                                        welche Sendungen über Corona ansah, tigerte          der hatte sich an der Corona-Situation nichts ge-
                                                                                                        ich in meiner Wohnung auf und ab und rauchte         ändert und deshalb blieb ich in dem Teufelskreis
                                                                                                        eine Zigarette nach der anderen. Ich habe zwar       gefangen.

  Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 6                                                                                                                                              Seite 7 – Taunus Magazin
TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Irgendwann öffnete dann die Tagesstätte wieder.        schränkungen sah, dass er sich in der Klinik das      bald impfen lassen kann und dass die Pandemie
Eigentlich bin ich unter der Woche dort immer für      Leben nahm.                                           bald für beendet erklärt wird. Auch wenn in der      Solidarität
acht Stunden. Leider durfte die Tagesstätte nur                                                              Tagesstätte gerade einige Aktivitäten ausfallen
mit Einschränkungen öffnen. So wurden wir in           Der Selbstmord hat mich ziemlich stark belastet.      müssen, bin ich dankbar, dass ich zumindest vier     Der Bericht erreichte vorab die Mitarbeiter*innen
zwei Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe konn-          Ebenso ging es vielen anderen Klient*innen der        Stunden am Tag dort sein kann, auch wenn mir         der Klinik Hohe Mark mit der Frage, ob nicht je-
te die Tagesstätte nur für jeweils vier Stunden am     Tagesstätte genauso. Er war so ein netter Kerl,       die anderen Stunden manchmal wie eine Ewigkeit       mand noch ein brauchbares, gebrauchtes Rad zu
Tag besuchen. Normalerweise frühstücken wir            das hätte wirklich niemand gedacht. Ich habe          vorkommen und ich nicht immer weiß, wie ich die      Hause hätte.
dort immer gemeinsam, jetzt gab es dort aber           auch absolut nicht damit gerechnet und es hat         Zeit sinnvoll verbringen kann.
                                                       mich sehr mitgenommen. Als die Tagesstätte                                                                 Der Aufruf ergab folgende Resonanz: Eine Mit-
dann nur noch Mittagessen. Ich nahm meine
                                                       später wieder zumindest für vier, statt der eigent-   Lösungsversuche und -ideen                           arbeiterin bot sofort 50 Euro als Unterstützung
Medikamente brav weiter, doch dann kam die
                                                       lichen acht Stunden öffnen durfte, war dies auch                                                           an, sollte sich kein Rad finden. Eine andere Mit-
nächste Zuspitzung der Coronalage, die Tages-
                                                       dort ein großes Thema. Viele Besucher*innen           Ich versuche trotz allem die Zeit sinnvoll zu nut-   arbeiterin äußerte, dass sie im Zweifelsfall ein
stätte musste wieder schließen und ich wusste
                                                       der Tagesstätte sind dann auch gemeinsam ans          zen. Hobbys können hier eine wichtige Rolle          gebrauchtes Fahrrad kaufen möchte. Auch die Ar-
mir erneut nicht mehr anders zu helfen, als zu
                                                       Grab gefahren. Schade, dass er von uns gegangen       spielen. Kürzlich habe ich mir dazu ein Fahrrad      beitstherapie der Klinik wurde tätig, konnte aber
Alkohol und THC zu greifen. Die Schlafstörungen
                                                       ist. Er war hochintelligent und hatte immer ein       gekauft, um mehr in die Aktivität zu kommen.         nur ein Rad mit einem defekten Schlauch anbie-
haben wieder überhandgenommen. Ich habe
                                                       offenes Ohr. Da meine Mutter sich während             Leider wurde es mir nach zwei Tagen aus dem Hof      ten. Letztendlich erhielt der Autor des Beitrags ein
dann auch mit dem Gedanken gespielt, eine gan-
                                                       meines 11. Lebensjahrs suizidiert hat, ging mir       gestohlen. Aktuell spare ich auf ein neues Fahr-     Fahrrad des stellvertretenden Pflegedienstleiters
ze Packung Tabletten zu schlucken und danach
                                                       das auch besonders nahe. Ich habe insgesamt ei-       rad. Dieses werde ich in Zukunft dann aber mit       der Akutpsychiatrie (Markus John) als Geschenk.
nicht mehr aufzuwachen. Ich war psychisch abso-
                                                       nige Leute verloren, die mir sehr am Herzen lagen.    ins Haus nehmen und auf meinen Balkon stellen,       Dazu gab es zwei Schlösser, damit das Fahrrad
lut am Ende und hatte keinen Lebenswillen mehr.
                                                       Das steckt man nicht einfach so weg und es arbei-     damit es nicht mehr wegkommt.                        künftig hoffentlich nicht mehr abhanden kommt.
Ja, wie ist die Sache wohl weitergegangen?             tet in einem. Mitzubekommen, dass jemand nicht
                                                                                                             Als das Wichtigste erscheint mir der Kontakt mit
Mittlerweile befinde ich mich seit April 2020 zum      mehr leben möchte, hat mich innerlich sehr be-
                                                                                                             anderen Menschen. Es ist wichtig, über seine
8. (!!) Mal in stationärer Behandlung – acht Klinik-   lastet. Er hat ein großes Loch hinterlassen. Aber
                                                                                                             Sorgen und Probleme zu sprechen und im Notfall
aufenthalte im Zeitraum eines Jahres. Ich bin mir      für mich steht fest: Das Leben einfach so wegzu-
                                                                                                             auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
sicher, dass das ohne Corona ganz sicher nicht so      schmeißen ist es nicht wert!
                                                                                                             Ich habe gemerkt, dass das ständige Fernsehen
gelaufen wäre. Aber man kann an der Situation ja
                                                       Eigentlich bin ich ein lustiger und netter Geselle,   und die dauerhafte Beschäftigung mit Corona
leider nun einmal nichts ändern, nur auf Besse-
                                                       doch während dieser Coronazeit ist mir gründlich      keine gute Lösung sind und einen das nur ver-
rung hoffen.
                                                       das Lachen vergangen.                                 rückt macht.
Heftige Tiefschläge
                                                       Lichtblicke                                           Ich hoffe, dass die Impfung ihren Beitrag gegen
Ich musste mir eingestehen, dass es in meiner                                                                die Pandemie leisten kann und dass auch die
Wohnung sehr einsam ist und ich Menschen               Auch wenn ich diesen Bericht während meines           Tagesstätte weiter offenbleiben darf. Wenn
um mich herum brauche. Leider ist während der          8. Klinikaufenthaltes innerhalb eines Jahres          Corona dort auftritt, ist der Laden zu und das
Pandemie mein Vater in Frankreich gestorben.           schreibe, habe ich die Hoffnung nicht verlo-          führt bei vielen Menschen dann wieder zu einer
Aufgrund der Lage konnte ich nicht zur Beerdi-         ren. Ich weiß, dass es Menschen gibt, die mir in      schweren Krise. Viele Besucher*innen der Tages-
gung, da man nicht nach Frankreich einreisen           Krisensituationen beistehen, die mir helfen und       stätte haben während der Corona-Krise (auch
durfte. Ich konnte mich also nicht von meinem          mich unterstützen. Dies durfte ich auch immer         mehrfach) stationäre Hilfe benötigt. Gäbe es kein
Vater verabschieden.                                   wieder in der Klinik Hohe Mark erleben und ich        Corona, hätte das vermutlich nicht sein müssen.
                                                       bin für diese Erfahrungen sehr dankbar. So konn-
Auch der Suizid eines Freundes aus der Tagesstät-      te ich die Erfahrung machen, dass ich manchmal        Aktuell habe ich meine Sachen wieder einiger-
te hat mich zutiefst erschüttert. Wir hatten immer     vielleicht einsam, aber nie allein bin. Im Notfall    maßen im Griff, da haltgebende Strukturen
wieder telefonischen Kontakt und eines Tages rief      kann ich immer auch in der Klinik anrufen und mit     wieder vorhanden sind. Ich hoffe, dass Coro-
er mich an und äußerte, dass er aufgrund der Co-       dem Pflegepersonal sprechen, was mich etwas           na sich bald erledigt hat und mich die Struktur
rona-Einschränkungen nicht mehr weiterwisse.           beruhigt. Und wenn es hart auf hart kommt, weiß       weiterhin gesund hält. Ich hänge am Leben und
Er sei lebensmüde und könne das einfach nicht          ich, dass mir auch in einem erneuten Klinikauf-       habe aber weiterhin Ängste. Zum Glück weiß
mehr ertragen. Ich bot ihm natürlich sofort mei-       enthalt hier wieder geholfen wird.                    ich, dass es Hilfe gibt und man trotz allem nicht
ne Hilfe an und sagte ihm, dass er vorbeikommen                                                              alleine auf dieser Welt ist.
soll. Als er das ablehnte, sah ich mich gezwun-        So langsam laufen mittlerweile die Impfungen
                                                       gegen Corona an. Bei uns in der Tagesstätte hing      In der Hoffnung, dass Corona bald beendet ist,
gen, den Rettungsdienst zu alarmieren. Dieser hat
                                                       diesbezüglich auch ein Zettel aus, wie es mit der     wünsche ich allen Leserinnen und Lesern nur das
meinen Freund dann in die Klinik gebracht. Leider
                                                       Anmeldung aussieht. Auch wenn aktuell noch            Allerbeste!
scheint er so verzweifelt gewesen zu sein, dass
er keinen anderen Ausweg aus dieser schlimmen          einiges unsicher ist, hoffe ich, dass ich mich auch
                                                                                                             Euer/Ihr Stefan Lothspeich
Corona-Zeit mit all ihren Auswirkungen und Ein-
Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 8                                                                                                                                                     Seite 9 – Taunus Magazin
TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Die PIA in Zeiten von Corona
                                                                                                        Umstellung auf Telefonkontakte                         um die verschiedenen Meinungen, Ansichten,
                                                                                                                                                               Ängste und Menschen unter einen Hut zu bringen.
                                                                                                        Die Präsenztermine wurden – außer für Notfälle         Mit der Zeit und vielen Gesprächen haben wir das
                                                                                                        und medizinische Versorgung – schnell auf Tele-        inzwischen ganz gut hinbekommen. Zumindest
                                                                                                        fonkontakte umgestellt. Anfangs war das für alle       bleiben wir im Austausch darüber.
                                                                                                        eine extreme Umstellung, und kaum einer von
                                                                                                        uns konnte sich vorstellen, wirklich so zu arbei-      Eigenverantwortlichkeit und Gemeinsamkeit
                                                                                                        ten. Wir drei aus der Berufsprofession des Pflege-
                                                                                                        dienstes, setzten uns eines Tages zusammen und         Die anfänglich häufig anstrengenden Diskus-
                                                                                                        gingen gedanklich alle Patient*innen durch, von        sionen mit Patient*innen über die Maßnahmen
                                                                                                        denen wir befürchteten, dass sie in Gefahr gera-       haben sich mit der Zeit gelegt, und inzwischen
                                                                                                        ten könnten. Da die meisten ohnehin in großer          haben wir auch wieder Präsenztermine in unseren
                                                                                                        Isolation leben oder durch Ängste und Zwänge           Kalendern, die wir in eigener Verantwortung ver-
                                                                                                        nun endgültig in die Krise geraten würden, be-         geben können. Ein Teil der Patient*innen nimmt
                                                                                                        schlossen wir, die Patient*innen anzurufen und         sie dankbar an, aber es gibt noch immer viele, die
                                                                                                        regelmäßige Telefonkontakte anzubieten, um sie         Telefontermine bevorzugen. Wobei wir jetzt auch
                                                                                                        wissen zu lassen, dass wir weiterhin da sind. Für      schon in der Lage sind, vereinzelt Online-Termi-
                                                                                                        einige war das zunächst nicht vorstellbar, andere      ne zu vergeben. Wie sich zeigt, wird es nötig sein,
                                                                                                        waren froh, nicht aus dem Haus gehen zu müs-           diesen Bereich langfristig auszubauen, was in
                                                                                                        sen. Es galt Vieles aufzufangen, von aufkom-           Planung ist.
                                                                                                        menden Suizidgedanken, finanziellen Nöten und
                                                                                                                                                               Auch innerhalb des Teams gibt es beherzte Ver-
                                                                                                        Existenzsorgen, neu auftretenden Ängsten und
                                                                                                                                                               suche, sich wieder ein Stück Gemeinsamkeit zu
                                                                                                        Zwängen, zunehmenden Streitigkeiten und Über-
                                                                                                                                                               erkämpfen. Sei es bei einem mal wieder gemein-
                                                                                                        griffen im häuslichen Bereich bis hin zu völlig iso-
                                                                                                                                                               samen Mittagessen im Pausenraum oder der
                                                                                                        lierten jungen Menschen im Online-Studium, die
Die PIA in Zeiten von Corona                         Wir mussten irgendwie dranbleiben. Nicht nur für                                                          Gründung einer eigenen Kreativgruppe für die
                                                                                                        plötzlich keinen Sinn mehr im Leben sahen. Wir
                                                     uns, sondern auch für die vielen verzweifelten                                                            Mitarbeitenden, unter der Leitung unserer künst-
Seit März 2020 herrscht ein allgemeiner Ausnah-                                                         haben den Frust und die Ängste der Patient*innen
                                                     Menschen, die ansonsten gar keine Anlaufstelle                                                            lerisch so talentierten Ärztin Frau Elsner, die
mezustand. Viele Tagesstätten/-kliniken wurden                                                          im letzten Jahr ungefiltert abbekommen und auf-
                                                     mehr haben würden.                                                                                        uns mit ihren wunderschönen, bunten Gemälden
geschlossen. Unsere Klinik beschäftigte sich                                                            genommen. Wie bei vielen anderen auch, macht
                                                                                                                                                               die Räumlichkeiten verschönert. Auch Mitarbei-
damit, eine Station für den Notfall aufzubauen.      Hygienekonzept greift                              sich das heute bei manch einem von uns mit ei-
                                                                                                                                                               ter*innen der Tages-Reha beteiligen sich an die-
Niemand wusste, was auf uns zukommen würde                                                              ner allgemeinen Erschöpfung bemerkbar. Auch
                                                                                                                                                               sem Projekt und stellen ihre Räumlichkeiten zur
und was aus unseren ambulanten Patient*in-           Glücklicherweise hat unsere Leitung sehr früh      wenn wir von COVID selbst nicht betroffen waren,
                                                                                                                                                               Verfügung.
nen werden sollte. Wie hat sich unser Arbeiten in    beschlossen, sämtliche Maßnahmen zu ergreifen      die psychischen Folgen merken auch wir. Manch-
dieser Zeit gestaltet und verändert? Und wie sieht   und auch konsequent umzusetzen. Auch wenn          mal fehlt einem die Kraft und Energie, den Frust
es inzwischen aus mit der Versorgung?                anfangs nicht alle damit glücklich waren, hat      der Menschen weiter auszuhalten, aber glückli-
                                                     genau das uns gut durch diese Zeit gebracht.       cherweise gab es immer die Möglichkeit, sich in
Ratlosigkeit? Dranbleiben!                           Wir können sagen, dass wir durch das konse-        kleinen und großen Runden oder der Supervision
                                                     quente Maskentragen und die Einhaltung von         darüber auszutauschen.
Als sich im letzten Jahr abzuzeichnen begann,        Abständen durchgehend unsere Patient*innen
dass die Lage ernst werden könnte und letztlich      versorgen konnten und unser Personal so gut wie    Toleranz ist notwendig
der Lockdown der Regierung beschlossen wurde,        coronafrei war.
saßen wir manchmal ratlos an unseren Schreib-                                                           Wie in der Gesamtbevölkerung auch, hatten wir
tischen. Niemand wusste, wie es weitergehen                                                             innerhalb des Teams unterschiedliche Auffassun-
würde. Um uns herum schlossen sämtliche Ein-                                                            gen und Meinungen und sind damit tagtäglich
richtungen, und wir selbst wussten nicht, ob uns                                                        aufeinandergeprallt. Auch uns trieben die Fragen
das auch passieren könnte. Andererseits: wer                                                            nach den Folgen für die Gesellschaft und die ge-
sollte den Patient*innen weiter Halt und Stabili-                                                       sundheitlichen Folgen um. Was für den einen not-
tät geben und sie in ihrer Genesung begleiten,                                                          wendig und logisch erscheint, ist für den ande-
abgesehen von der Weiterversorgung mit Sprit-                                                           ren übertrieben und abweisend. Es konnte auch
zen und Medikamenten? Wer sollte beobachten,                                                            niemand wissen, wie sich die Dinge entwickeln
wie die Patient*innen, die wir teilweise schon                                                          würden und anfangs herrschte Angst unter vie-
seit Jahren versorgen, mit der folgenden Isola-                                                         len. Es zeigte sich auch in unserem Team, dass
tion und Einsamkeit zurechtkommen würden?                                                               es eine große Toleranz untereinander braucht,
                                                                 Das Pflegeteam der PIA
Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 10                                                                                                                                                Seite 11 – Taunus Magazin
TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Bibelwort „MOSE“
                                                     Noch dazu besucht Nannette S. Bewohner des
                                                     Nellini Stifts, um unsere Ärztin bei der Versor-
                                                     gung der erkrankten Seniorinnen und Senioren
                                                     zu unterstützen. Dies konnte lange nicht stattfin-
                                                     den, aber da inzwischen alle Bewohner geimpft
                                                     und die Pflegeheime inzwischen gut strukturiert
                                                     sind, ist es seit diesem Jahr wieder regelmäßig
                                                     möglich.
                                                     Multiprofessionelle Vernetzung
                                                     Alles in allem können wir sagen, dass wir uns
                                                     multiprofessionell gut vernetzt und gegensei-
                                                     tig unterstützt haben, um unsere Patient*innen
                                                     kontinuierlich in dieser CORONA-Zeit begleiten zu
                                                     können. Die Dankbarkeit darüber ist für uns jeden
                                                     Tag spürbar. Für viele war ein Anruf mit der Frage,
Größerer Zulauf                                      wie es geht, der einzige Kontakt zur Außenwelt
                                                     und eine Versicherung, dass das Leben früher
Insgesamt bemerken wir wieder größeren Zulauf
                                                     oder später weitergeht. Wir alle hoffen natürlich,
in den letzten Wochen. Die Räume füllen sich mit
                                                     dass sich das Leben durch die Impfungen bald
Leben und die Anspannung steigt. Es wird zu-
                                                     wieder etwas normalisieren wird.
nehmend schwierig, die Räumlichkeiten und das
Wartezimmer entsprechend der Abstandsregeln
leer zu halten. Vor der Anmeldung bilden sich        Das Pflegeteam der PIA                                 Als Säugling von der Mutter abgelegt, in einer     Was nach holprigem Beginn endlich ins Rollen
Warteschlangen und die Damen im Sekretariat                                                                 Adoptivfamilie aufgewachsen und trotzdem           kam und auf staunenswerte Weise angepackt
müssen häufig bitten, draußen zu warten oder                                                                Kontakt zur Mutter gehalten, wächst das Kind       wird, kommt wieder ins Stocken. Trotz weiterer
zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen,                                                                 in einer prominenten Familie mit bester Bildung    40-jähriger Arbeit wird die Aufgabe von Mose von
was nicht jedem verständlich ist. Viele unserer                                                             zu einem kompetenten, gebildeten Mann in he-       seinem Nachfolger zu Ende geführt. Nichts klappt
Patient*innen sind nur schwer in der Lage, sich                                                             rausragender gesellschaftlicher Stellung heran.    wie am Schnürchen. Der Nachfolger von Mose
an Zeiten und Pläne zu halten. Wir stellen fest,                                                            Mit 40 Jahren ist er bereit seine Lebensaufga-     lebt einen anderen Führungsstil und ist trotzdem
dass sehr viele junge Menschen den Weg zu uns                                                               be zu übernehmen. Leider begeht er in seinem       effektiv. Er hatte mit Mose gearbeitet, von ihm
suchen. Häufig hören wir den Satz: „Mir wur-                                                                Streben nach Gerechtigkeit einen Mord, der ihn     gelernt und dennoch seinen eigenen Stil gefun-
de die PIA empfohlen.“ Seit 2019 sind wir vom                                                               40 Jahre in die Wüste schickt. Dort bekommt er     den. Der Nachfolger führte die Aufgabe von Mose
Pflegedienst dafür zuständig, Notfälle und Erst-                                                            eine eigene, normale Familie in der Fremde.        erfolgreich zu Ende.
patienten zunächst im PVD (Pflege vom Dienst)                                                               Die Arbeit als Aussteiger, im Falle von Mose
zu versorgen, um zu entscheiden, ob der AVD                                                                 als Schafhirte, scheint wichtiger als Leben mit    Viele Fragen sind in ihrer Lebenssituation und
(Arzt/Ärztin vom Dienst) nach ihnen schauen                                                                 Familie oder Leben mit Gott. Glaubensvorschrif-    dem unüberwindbaren Berg einer Lebensaufgabe
muss oder es reicht, einen Behandlertermin in                                                               ten werden nicht weitergegeben oder gelebt. Ein    nachvollziehbar:
naher Zukunft zu vergeben. Die Termine für neue                                                             herzliches Familienleben ist in seiner Lebensge-
Erstpatient*innen sind rar gesät, was bedeutet,                                                                                                                „Warum diese Mühe?“
                                                                                                            schichte nicht zu erkennen.
dass wir die Menschen zunächst in der Bezugs-
                                                                                                                                                               „Welchen Sinn hat die Plackerei?“
pflege betreuen und beobachten, was eine große                                                              Und plötzlich mit 80 Jahren holt ihn die Auf-
Verantwortung ist.                                                                                          gabe seines Lebens wieder ein. Er kehrt um in      Mose erlebte und erlitt: Gott ist mit mir – in al-
                                                                                                            seine fremde Heimat, dem goldenen Nest und         lem was ich tue. ER bringt die gestellte Lebens-
Gruppenangebote                                                                                             dem Platz seiner größten Schmach. Dieses Mal       aufgabe zur Vollendung, trotz meiner Schuld und
Glücklicherweise sind wir in der Lage unsere Grup-                                                          wird die Aufgabe angepackt und ausgeführt –        Fehler. Wenn es Mose nicht schafft, kommt
pen weiter anbieten zu können. Dazu gehören die                                                             beinahe.                                           ein Anderer der es weiterführt. Gott bringt
von Andreas Treude betreute wöchentliche Medi-                                                                                                                 unsere Schuld nicht aus dem Konzept. Gott, der
tationsgruppe und die von Andrea M. betreute –                                                                                                                 Barmherzige dringt durch unser Versagen und be-
                                                                                                            Die Vollständige Geschichte von Mose finden        gleitet bis ins Ziel.
inzwischen ebenfalls wöchentlich stattfindende
                                                                                                            Sie im Alten Testament der Bibel in den Büchern
– Kreativgruppe im Ergo-Raum der Tages-Reha.
                                                                                                                            Mose 2, 3 und 4.                   Rudolf Wenz
                                                                                                                                                               Gesundheits- und Krankenpfleger

Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 12                                                                                                                                               Seite 13 – Taunus Magazin
TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Erfahrungen aus dem Case-Management

                                                                                                                   im 1:1-Kontakt durch pflegerisches Personal in      Auch die Personengruppe der Anrufer*innen
                                                                                                                   Krisensituationen auf Station dauerhaft begleitet   zeichnet ein besonderes Bild während der Pan-
                                                                                                                   werden.                                                demie. Riefen während der 1. Welle noch
                                                                                                                                                                                                 vorwiegend betroffene
                                                                                                                   Jeden Monat bekommen wir die                                                  Personen aufgrund des
                                                                                                                   verschiedensten Anrufe aus ganz                                              Wegbrechens      haltge-
                                                                                                                   Deutschland mit unterschiedli-                                               bender Strukturen (wie
                                                                                                                   chen Anliegen. Etwa 70 % davon                                               z. B. ambulante Thera-
                                                                                                                   können wir nach einer telefoni-                                              pien oder Tagesstätten)
                                                                                                                   schen Beratung an das ambu-                                                  an, waren es in der 2.
                                                                                                                   lante Hilfesystem oder an ihre                                              Welle zunehmend An-
                                                                                                                   zuständige Klinik in ihrer Nähe                                             gehörige psychisch er-
                                                                                                                   weiterleiten. 25 % werden noch                                              krankter Menschen, die
                                                                                                                   am gleichen Tag aufgenommen                                                 Hilfe am Telefon suchten.
                                                                                                                   und um die 5 % erhalten einen                                              Einige Angehörige waren
                                                                                                                   Aufnahmetermin       innerhalb                                             selbst mit ihren Nerven
                                                                                                                   der nächsten 7 Tage. Die An-                                               am Ende, sie erkundig-
                                                                                                                   rufer*innen aus dem Einzugs-                                              ten sich über Hilfsmög-
                                                                                                                   gebiet der Klinik Hohe Mark                                               lichkeiten und Ansprech-
                                                                                                                   erhalten dabei allerdings im-                                             partner*innen und baten
                                                                                                                   mer auch den Hinweis, dass                                                um Rat, was sie mit ihrem
                                                                                                                   sie sich bei Zuspitzung ihrer                                            betroffenen Angehörigen,
                                                                                                                   Krise jederzeit erneut an uns                                            der sich nur noch zu Hau-
                                                                                                                   wenden können und die Auf-                                               se befindet und das Haus
                                                                                                                   nahme dann gegebenenfalls auch vorgezo-                                 nicht mehr verlässt, machen
                                                                                                                   gen werden kann.                                    sollen. In der 3. Welle sind es nun wieder ver-
                                       Das Case-Management wurde im Februar 2019 in der Klinik Hohe Mark
                                       eingeführt. Mit einem Stellenanteil von 1,5 Stellen arbeiten drei Pflege-                                                       mehrt psychisch kranke Menschen die sich
                                       mitarbeitende von Montag bis Freitag jeweils von etwa 8 bis 17 Uhr für                                                          telefonisch an uns wenden.
                                       das Wohl unserer Patientinnen und Patienten.                                Veränderungen während der Pandemie
                                                                                                                   Seit Beginn der Pandemie gehen im Case-Ma-          Marco Raab
                                                                                                                   nagement vermehrt Anrufe wegen psychischer          Case-Manager
Aufgaben und Ziele                                        geplante Entgiftungen ihr eigenes Aufnahmese-            Krisen ein. Oftmals sind die Krisen auf die Aus-
                                                          kretariat). Neben der Zusammenarbeit mit den             wirkungen und Einschränkungen der Pandemie
Die Einführung des Case-Managements führte so-            jeweiligen Akutstationen besteht ein reger Aus-          zurückzuführen. Es wurde ebenfalls wahrgenom-
fort zu einer Entlastung des ärztlichen Dienstes.         tausch mit dem ärztlichen Dienst, den Patien-            men, dass sich suizidale Krisen zuspitzen und
Wo früher ein Arzt/eine Ärztin vom Dienst (AVD)           tensekretariaten, den Mitarbeitenden der Pforte          vermehrt auftreten.                                                Die Klinik Hohe Mark
das Telefon und den IVENA-Pieper (Ankündi-                sowie der Psychiatrischen Institutsambulanz
gung von Akutaufnahmen über die Rettungsleit-             (PIA).                                                   Auf die Gesamtanruferzahl gesehen lässt sich                       in der Regionalversorgung...
stelle) im Stationsalltag neben ihrer normalen                                                                     feststellen, dass sich die Häufigkeit der Anrufe
Stationstätigkeit bei sich führten, haben diese           Unser Hauptaugenmerk liegt daher in telefoni-                                                                Seit 1997 ist die Klinik Hohe Mark für Bürgerinnen
                                                                                                                   während der Pandemie um etwa 20 % gestei-           und Bürger der Stadt Frankfurt am Main da.
Aufgabe nun drei Mitarbeiter*innen der Pflege             schen Beratungen bei Aufnahmewunsch. Nicht               gert hat. Während die Zahl der Anrufe deutlich
übernommen. Für medizinische Notfälle steht               selten werden wir aus psychischen Krisen heraus          gestiegen ist, kam es allerdings nicht zu einer     Zuständig für den Bereich des Frankfurter Ostens,
allerdings immer ein Arzt/eine Ärztin im                  angerufen und leisten am Telefon „Erste Hilfe“,          Steigerung der stationären Aufnahmen. Dies mag      ist das Oberurseler Krankenhaus verpflichtet,
Hintergrund bereit, der/die nun aber viel seltener        indem wir mit Anrufer*innen zum Beispiel über            auf der einen Seite mit an der Beratung und         jeden psychisch kranken Menschen seines Ver-
zum Einsatz kommt.                                        Skills und Bewältigungsstrategien zur Entlastung         anschließenden Vermittlung ins ambulante            sorgungsgebietes zu behandeln, auch im Notfall.
                                                          sprechen.                                                Setting liegen (Devise: ambulant vor stationär),    Zum Pflichtversorgungsgebiet der Klinik gehören
Eine der Hauptaufgaben des Case-Managements
                                                                                                                   andererseits vermutlich auch an der einge-          folgende Frankfurter Stadtteile:
umfasst die Belegungsplanung und -steuerung               Des Weiteren kümmern wir uns in Zusammenar-
                                                                                                                   schränkten Belegungsmöglichkeit als Schutz-
für die drei Akutstationen Taunus 1, Taunus 2             beit mit der Patientenabrechnungsstelle um die                                                               Altstadt / Bergen-Enkheim / Bornheim /
                                                                                                                   maßnahme zur Ausbreitung des Corona-Virus.
und Feldberg 2 sowie teilweise auch für die               Kontrolle der Dokumentation bei sogenannten                                                                  Fechenheim / Innenstadt / Nordend-Ost /
Station Taunus 3 (wenn es sich um akute Auf-              Intensivbetreuungen, wenn betroffene Personen                                                                Nordend-West / Ostend / Riederwald / Seckbach
nahmen handelt, ansonsten hat die Station für             über einen Zeitraum von mehr als 120 Minuten

Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 14                                                                                                                                                      Seite 15 – Taunus Magazin
TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Silvester – einsam oder gemeinsam?
                                                   Kein fester Plan                                     Die Idee                                            Überraschung
                                                   Da ich gerne das Weihnachtsfest mit meiner           Der Abend plätscherte so vor sich hin und war       In der Zwischenzeit suchte ich im Abstell-
                                                   Familie verbringe, biete ich oft an, an Silvester    geprägt von vielen Gesprächen. Da kam mir plötz-    raum nach dem Grill, in dem ich vorhatte, dass
                                                   den für viele Kolleginnen und Kollegen unbelieb-     lich eine Idee. Ich ging zurück ins Dienstzimmer    kleine Feuer zu entzünden. Glücklicherweise
                                                   ten Nachtdienst zu übernehmen. So auch im letz-      und bastelte am Computer ein kleines Formular.      waren auch noch einige alte Zeitungen und Pizza-
                                                   ten Jahr. Früher hatte ich gelegentlich Filmabende   Das Formular bestand aus zwei Hälften, die von      kartons auffindbar, die als Brennmaterial dienen
                                                   angeboten, diese wurden aber nicht immer posi-       einem Scherenschnitt voneinander getrennt wa-       sollten. Bezüglich des Brandschutzes und der -si-
                                                   tiv angenommen, weshalb wir dieses Jahr keine        ren. Auf der linken Seite konnten die Patient*in-   cherheit wurden auch einige große Gießkannen
                                                   Vorgaben machten und es einfach auf uns zu-          nen aufschreiben, was alles positiv und schön       mit Wasser im Hof bereitgestellt. In der Zwischen-
                                                   kommen lassen wollten. Trotz der bestehenden         im Jahr 2020 war, für was sie dankbar waren und     zeit hatte es auch angefangen zu schneien und
                                                   Hygieneschutzmaßnahmen wollten wir unseren           was sie ins Jahr 2021 mitnehmen möchten. Auf        eine leichte Schneeschicht bedeckte den Boden.
                                                   Patient*innen an diesem Tag eine Freude und          der rechten Seite konnten sie notieren, was im      Meine Kollegin bereitete zwischenzeitlich einen
                                                   ihnen einen auf etwas andere Art besonderen          vergangenen Jahr nicht so gut war und was wir       Servierwagen mit Luftschlangen, Wunderker-
                                                   Abend bereiten. So hatte eine Kollegin aus dem       gemeinsam um 0 Uhr draußen im Hof im Feu-           zen, Gläsern und den Sektflaschen vor. Kurz vor
                                                   Stationsfond einige Knabbereien besorgt, die in      er verbrennen wollen. Ich klärte die Patient*in-    Mitternacht kamen dann auch schon die ersten
                                                   coronakonformen Schüsselchen (für jede Person        nen darüber auf, dass sie den linken (positiven)    Patientinnen und Patienten nach unten. Ich ent-
                                                   extra) bereitgestellt wurden. Ebenso wurden Luft-    Abschnitt behalten und den rechten dann um 0        zündete das Papier im Grill und wir starteten
                                                   schlangen, Wunderkerzen und alkoholfreier Sekt       Uhr mit nach unten in den Hof bringen dürfen.       einen Countdown von 10 auf 0. Anschließend
                                                   für Mitternacht eingekauft.                          Die ersten Reaktionen waren eher skeptisch:         warfen wir unsere Zettel ins Feuer, entzündeten
                                                                                                        „Müssen wir jetzt auch an Silvester so etwas        Wunderkerzen, tranken gemeinsam ein Gläschen
                                                   Gedrückte Stimmung                                   therapeutisches machen?“ – „Um 0 Uhr werde ich      alkoholfreien Sekt und gaben Neujahrsgrüße
                                                                                                        sowieso im Bett sein.“ – „So ein Quatsch.“          weiter.
                                                   Nachdem meine Kollegin und ich die Routinetä-
                                                   tigkeiten des Nachtdienstes (z. B. Medikamente       Wenn ich kein humorvoller und optimistischer        Ich war überrascht, wie viele Patient*innen bereit
                                                   richten und kontrollieren sowie einige organi-       Mensch wäre, hätte ich mich vielleicht fast etwas   waren, an der Aktion teilzunehmen. Viele bedank-
                                                   satorische Dinge wie das Eingeben der Essens-        über meine möglicherweise vergebene Liebes-         ten sich im Anschluss für den gelungenen Abend.
                                                   wünsche der Patient*innen ins System) verrichtet     mühe geärgert, aber so war ich gespannt, wer
                                                   hatten, gesellten wir uns (mit Masken und aus-       sich darauf einlassen würde.                        In der Hoffnung, dass wir auch in diesem Jahr den
                                                   reichend Abstand) in den Aufenthaltsraum, wo                                                             Blick nach vorne richten und dankbar für die klei-
                                                   bereits einige Patient*innen sich unterhielten.                                                          nen und schönen Dinge im Leben sein können.
 Silvester – einsam oder gemeinsam?                Weitere sahen fern und wiederum andere puz-
 Der 31.12.2020 wird vermutlich vielen             zelten gemeinsam. Eine Gruppe unterhielt sich
 Menschen in Erinnerung bleiben. Viele erfreuen    über die negativen Erlebnisse der letzten Zeit.
                                                                                                                                                            Jonathan Gutmann
 sich gewöhnlich in der Silvesternacht am bunten   Die Stimmung wirkte sehr gedrückt. Dies fiel auch
                                                                                                                                                            Fachpfleger für Psychiatrische Pflege
 Feuerwerk und dem Feiern ins neue Jahr hinein.    einer älteren Patientin auf, die sich gerade in
 Im Jahr 2020 war dies ein wenig anders. Auf-      einem Hoch ihrer manischen Phase befand. Sie
 grund vorheriger Beschlüsse der Bundes- und       forderte mich auf, dass ich doch auf dem Tisch im
 Landesregierungen wurden der Verkauf und das      Aufenthaltsraum zur Aufheizung der Stimmung
 Zünden von Feuerwerkskörpern untersagt,           einen Striptease hinlegen könnte. Ich musste dem
 Menschenansammlungen waren verboten und das       in gewohnt professioneller Art und Weise eine
 gewohnte Feiern konnte auch nicht stattfinden.    Absage erteilen und wurde anschließend als
 Während normalerweise einige Patientinnen und     Langweiler und Spießer beschimpft. Immerhin
 Patienten auf Neujahr Belastungserprobungen in    hatte die Situation einigen Mitpatient*innen zur
 ihrem häuslichen Umfeld durchführen, war die      kurzzeitigen Stimmungsaufhellung verholfen.
 Psychiatrie diesmal gut gefüllt.

Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 16                                                                                                                                                  Seite 17 – Taunus Magazin
TAUNUS MAGAZIN - Klinik Hohe Mark
Grillen für die Seele?!
Mindestens einmal im Jahr versuchen die einzelnen
Akutstationen ein Grillfest für ihre Station zu veranstal-
ten. Bei den letzten beiden Grillfesten (vor der Pandemie)
auf Station Taunus 1 und Station Taunus 2 haben wir ver-                                              „Toll, dass auch an die Vegetarier
sucht, einige Aussagen von Patientinnen und Patienten                                                 gedacht wurde und es nicht nur
zu den Festivitäten einzufangen und wollen diese nun             „Ich habe nach langer Zeit wieder
                                                                                                      Fleisch gab.“
gerne hier widergeben.                                           eine große Portion gegessen und es                                                     „Mir wurde bewusst, dass man auch
                                                                 war super lecker.“                                                                     ohne Alkohol Spaß haben kann.“
So eine Grillfeier kann also nicht nur für den Magen etwas
Gutes sein, sondern durchaus auch für die Seele .
Jonathan Gutmann und Tanja Martinek
(Pflegemitarbeitende der Stationen Taunus 1 und Taunus 2)

                                                                                                         „Ich hätte nicht gedacht, dass
                                                                                                         manche Mitarbeiter so locker
         „Die entspannte Atmosphäre und                      „Die Gemeinschaft hat mir                   sein können.“
         ausgelassene Stimmung fand ich                      wirklich gut getan.“                                                                    „Hätten manche Mitarbeitende kein Namens-
         klasse, so konnte ich wenigstens mal                                                                                                        schild getragen, wäre nicht aufgefallen, dass
         für einige Zeit meine Probleme                                                                                                              man hier in einer Psychiatrie ist. Dass das
         vergessen.“                                                                                                                                 Personal gemeinsam mit Patientinnen und Pa-
                                                                                                                                                     tienten feiert, hätte ich vorher nicht für möglich
                                                                                                                                                     gehalten.“

            „Mal wieder für viele Leute grillen,
            das hat richtig Spaß gemacht.“

                                                                                                                                                          „Ich werde nach meine Entlassung
                                                                                                                                                          darauf achten, dass ich wieder mehr
                                                                                                                                                          Gemeinschaft erlebe.“

             „Die Vorbereitung mit anderen
             Patient*innen und Frau Martinek war                                                                                           „Ich habe viele neue Ideen bekommen, was
             sehr interessant und es wurde dabei                                                                                           das Würzen angeht und auch das gegrillte
             viel gelacht.“                                                                                                                Gemüse war prima.“

Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 18                                                                                                                                 Seite 19 – Taunus Magazin
5 Fragen an André Beaupain
                                                                                                             Die Hygieneschutzmaßnahmen bringen neben          Im Suchthilfebereich ist eine wesentliche
                                                                                                             einem Sicherheits- und Schutzaspekt auch          Stütze der Nachsorge zum Glück erhalten
                                                                                                             bestimmte Problematiken mit sich. Wie haben       geblieben: Die Reha-Kliniken, die Entwöh-
                                                  André Beaupain                                             sich beispielsweise die Kontaktbeschränkun-       nungsbehandlungen anbieten, sind auch wäh-
                                                  Dipl. Sozialwirt/Sozialdienst                              gen, das Maskentragen oder die Einhaltung         rend der Corona-Pandemie die ganze Zeit über
                                                                                                             der Abstandsregelungen auf Ihre Arbeit aus-       offengeblieben und haben unsere Patient*in-
                                                                                                             gewirkt?                                          nen auch weiterhin übernommen. Natürlich
                                                                                                                                                               nur nach aktuellem negativen Corona-Test,
                                                                                                             Da könnte man natürlich vieles nennen. Zum        und oft mussten wir auch eine Überbringung
                                                                                                             Beispiel hatten wir als Sozialdienst schon        gewährleisten, da eine Anreise mit öffentli-
                                                                                                             lange keine Team-Supervision mehr, einen          chen Verkehrsmitteln nicht gewünscht war.
                                                                                                             geplanten Team-Tag mussten wir ausfallen
                                                                                                             lassen, Fortbildungen wurden verschoben
                                                                                                             oder abgesagt. Einzelne von uns mussten auch      Konnten zu den neu auftretenden Problema-
                                                          Wie genau hat sich Ihre Arbeit während der         schon in Quarantäne, Kolleginnen mussten          tiken in dieser Pandemie auch neue Lösungs-
                                                          Corona-Pandemie verändert?                         dann die Vertretung übernehmen. Und natür-        ansätze hinsichtlich der Beratung und Unter-
                                                                                                             lich ist die Kontaktpflege insgesamt mit den      stützung psychisch erkrankter Menschen
                                                          Zunächst einmal bin ich sehr dankbar, dass         Kolleginnen und Kollegen, aber auch mit den       entwickelt und genutzt werden? Wenn ja,
                                                          sich unsere Tätigkeit weitaus weniger stark ver-   Kooperationspartnern, schwieriger geworden.       welche?
                                                          ändert hat als etwa diejenige von Menschen,
                                                          die im Einzelhandel, in der Gastronomie oder       Daneben gibt es natürlich auch „echte“ tech-      Ich glaube, dass die Online-Beratung ganz neu
                                                          in anderen Bereichen der Wirtschaft arbeiten,      nische Ausfälle, die wir immer versuchen so       entdeckt wurde. Viele Beratungsstellen bie-
                                                          die aktuell still stehen und wo Menschen in        schnell wie möglich zu beheben. Auch hier         ten mittlerweile Beratung per Skype an, und
Lieber Herr Beaupain, Sie sind seit vielen Jah-           ihrer Existenz gefährdet sind und viele auch       arbeiten wir daran, diese Probleme früher zu      für einen Teil unserer Patient*innen senkt das
ren im Sozialdienst der Klinik Hohe Mark tä-              schon ihre Arbeitsstellen verloren haben.          erkennen und durch Erneuerungen betroffe-         die Hemmschwelle, eine Beratung in Anspruch
tig. Was gehört eigentlich alles zu Ihrem Auf-                                                               ner Systeme am besten vor dem Auftreten des       zu nehmen. Auch bei den Selbsthilfegruppen
                                                          Aber klar: Auch bei uns hat sich das Arbei-        Problems vorzubeugen. Wir sind uns also der       gibt es mittlerweile sehr viele Angebote per
gaben- und Tätigkeitsbereich?
                                                          ten verändert in einer Weise, die uns vor viel-    Tatsache bewusst, dass es offene Baustellen       Online-Meetings. Aus meiner Sicht können
Im Sozialdienst beraten wir die Patient*in-               fältige Herausforderungen stellt. Und dabei        gibt – dennoch gibt es Bereiche, in denen wir     solche Meetings die Vorteile des persönlichen
nen bei allen sozialen Problemen. Oft geht es             denke ich nicht nur an das Tragen des Mund-        leider nur bei der Problemvermeidung beraten      Kontakts zwar nie voll ausgleichen. Sie haben
dabei um finanzielle Sorgen, Themen rund                  Nasen-Schutzes im Kontakt mit Patient*in-          können.                                           aber doch manchmal große Vorteile. Ich denke
ums Wohnen, Probleme am Arbeitsplatz oder                 nen oder Kolleg*innen. Zwar mussten wir zu                                                           zum Beispiel an einen persischen Patienten im
wegen Arbeitslosigkeit, oder auch um Kontak-              keinem Zeitpunkt ins Home-Office wechseln,                                                           Haus Taunus, der nicht besonders gut deutsch
te mit Ämtern und Behörden. Außerdem sind                 aber zu Beginn der Pandemie im März und            Wie nehmen Sie das ambulante Hilfe- und           sprach. Meine Kollegin hatte den Auftrag, für
wir Ansprechpartner bei Fragen zu nicht-ärzt-             April 2020 habe ich eine Reihe von Patient*in-     Unterstützungssystem in Coronazeiten wahr?        ihn nach einer persisch-sprachigen Selbsthil-
licher Nachsorge. Da geht es zum Beispiel um              nenberatungen telefonisch durchgeführt.            Was lief bisher gut und wo müsste nachgebes-      fegruppe zu recherchieren. In Frankfurt oder
Betreutes Wohnen, Rehabilitationen, Finden                Das hing mit dem Ansatz zusammen, dass je-         sert werden?                                      Umgebung war uns aber kein solches Angebot
einer geeigneten Tagesstruktur. Wir bera-                 de*r Mitarbeiter*in möglichst nur Kontakt zu                                                         bekannt. Schließlich fand sich eine Gruppe
                                                          Mitarbeitenden und Patient*innen von einer         Ich habe den Eindruck, dass zum Beispiel
ten die Patient*innen zu diesen Themen und                                                                                                                     in Iran, die sich per Online-Meeting trifft und
                                                          einzigen Station haben soll. Ich habe dann eine    die Suche nach einem guten Platz in einem
unterstützen sie oft auch bei der Antragstel-                                                                                                                  der sich unser Patient angeschlossen hat. Ob
                                                          Station in persönlichen Kontakten betreut, die     Wohn- oder Pflegeheim deutlich schwieriger
lung, wenn vor der Aufnahme erst ein Kosten-                                                                                                                   das auch ohne die Veränderungen durch die
                                                          Patient*innen von anderen Stationen aber nur       geworden ist. Viele Häuser hatten phasenwei-
träger sein „Okay“ geben muss.                                                                                                                                 Corona-Pandemie möglich gewesen wäre?
                                                          im Rahmen telefonischer Beratungen. Mittler-       se Aufnahmestopp, teils auch für einen langen
                                                          weile wird dies aufgrund unserer bewährten         Zeitraum. Kontakte im Rahmen des Betreuten
                                                          Hygiene-Ordnung aber wieder etwas lockerer         Wohnens in der eigenen Wohnung wurden
                                                          gesehen und ich habe in Vertretungszeiten          teils nicht mehr in persönlichen Begegnungen,
                                                          auch wieder Kontakt zu Patient*innen von ver-      sondern durch Telefonate erledigt. Tagesstät-
                                                          schiedenen Stationen. Natürlich immer unter        ten oder Tagespflege-Einrichtungen hatten zeit-
                                                          Beachtung der Hygiene-Vorschriften.                weise geschlossen oder arbeiteten nur noch
                                                                                                             mit ihren alt-bekannten Gästen, ohne neue
                                                                                                             Patient*innen aufzunehmen. Das hat die
                                                                                                             Arbeit natürlich erschwert.

Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 20                                                                                                                                            Seite 21 – Taunus Magazin
Lotsennetzwerk Rhein-Main stellt sich
                                                                       Über den folgenden Link können Sie uns               Der Lotse ist wie ein Pate, der unterstützend zur
                                                                       kennenlernen:                                        Seite steht und die Gespräche sind ganz vertrau-
                                                                                                                            lich! Seit 2019 gibt es die Verbindung zur Klinik
                                                                       https://www.youtube.com/watch?v=T1uuKy-              Hohe Mark durch Prof. Dr. Steffens ebenso zur
                                                                       g2u3s                                                Tagesklinik in Frankfurt durch Dr. Seehuber.
                                                                                                                            2020 haben wir das Projekt im Team von
                                                                                                                            Frau Dr. Neddens vorgestellt und es wurde sehr
                                                                                                                            gut angenommen. Seitdem stehen wir im regel-
                                                                                                                            mäßigen Kontakt und mein Kollege Herr Jost
                                                                                                                            Schmidt bietet für die Patienten eine Vorstellun-
                                                                       In dem Erklärvideo sieht man, dass es wichtig ist,   grunde 1x im Monat an.
                                                                       sich zu öffnen, wieder Vertrauen zu gewinnen und
                                                                                                                            Unser Angebot ist eines von vielen Angeboten,
                                                                       nicht als haltloser Säufer dargestellt zu werden
                                                                                                                            die es in der Suchthilfe gibt.
                                                                       und wieder Teil der Gesellschaft und der Familie
                                                                       zu sein.                                             Es ist freiwillig und kann jederzeit beendet
                                                                                                                            werden. Zu Beginn gibt es ein Erstgespräch zum
                                                                       Ein Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt!
                                                                                                                            Kennenlernen.

  Liebe Leser und Leserinnen des Taunus-Magazins,
  heute möchte ich Ihnen das Sucht-Lotsennetzwerk Rhein-Main kurz
  vorstellen. Wir begleiten und unterstützen Suchtbetroffene und
  ihre Angehörigen in ein suchtfreies Leben, so sie für sich diesen
  Entschluss gefasst haben und bereit sind, dies mit einem Lotsen
  zu tun. Der Lotse kommt selbst aus der Sucht und weiß genau von
  was er spricht. Er begegnet seinem Gegenüber mit Respekt und auf
  gleicher Augenhöhe.
  Unser Slogan: „Ein Netz das auffängt und hält.“
  Die Sucht gemeinsam überwinden, mit Unterstützung von Men-
  schen, die das gleiche Leid erlebt und am eigenen Körper erfahren
  haben, ob als Betroffener oder Angehöriger.
  Sie sind bei uns herzlich Willkommen.
  Es geht hierbei auch um die eigene Daseinsfürsorge. Sucht ist die
  häufigste Erkrankung in Deutschland und kann Jede und Jeden tref-
  fen. In unserer 1x1 Begleitung können wir ganz individuell auf die
  Betroffenen eingehen. Wir schauen mit Jedem einzelnen, was er/
  sie braucht, was ihm/ihr guttut, was Stress abbaut und Entlastung
  bringt.
  Es ist gut jemanden an seiner Seite zu haben, der einen versteht
  und weiß von was man spricht.
  Dazu muss man aber auch wissen, dass es uns gibt.
  Das Lotsennetzwerk will eine Brücke bauen zwischen beruflicher
  Suchthilfe und Suchtselbsthilfe, je nachdem was für die einzelne
  Person notwendig ist.

Taunus Magazin | 1. Ausgabe 2021 – Seite 22                                                                                                           Seite 23 – Taunus Magazin
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